Nr. 152. Prz«»mli«t! on,p,,l«: I» «omptoir ganzj, Ü- ", halbj. st. H5«. flu« bl« ZnfteNun, «n« Hou' ialbl. 00 ,r. »t!t b« Post ,«»z». fi, 15, halbj. fi. 7 50, Mittwoch, 8. Juli. « Z«ungarischen Zoll» und Handelsbündnisses gar nicht kommen werde und dass Herr v. Tisza es war, von welchem die Initia« live zu einer raschen Verständigung, der Wunsch nach einer Vermeidung des Kllndigungsacles ausgegangen ist. Noch sind die Aufregunaen und Cmwlllsionen, unter denen der Ausgleich vom Jahre 1878 zustande kam, in lebhafter Erinnerung; unvergessen ist noch, wie schwierig und langwierig sich die damaligen VerHand, lungen gestalteten, mit welch fieberhafter Spannung man dieselben hüben und drüben verfolgte. Und heute? Heute ist es Herr v. T'sza. der eine möglichst baldige Erneuerung des Ausgleichs wünscht, der die Ueberzeugung aus pricht, dafs es gelingen werde, zu einem den beiderseitigen Interessen entsprechenden Resultate zu gelangen, der die Solidarität der wirtschaftlichen Interessen Oesterreichs und Ungarns bei ftdem Anlasse betont. Es muss daher anerkannt werden, dass die Verhandlungen dieser Erneuerung des Ausgleichs kaum unter günstigeren Nuspicien beginnen tonnte», als dies thalsächlich der Fall ist. Die wirtschaftliche Entwick-lung Ungarns tonnte sich nur unter den schirmenden Fittigen des Dualismus, unter dem Schuhe des gemeinsamen Zollgebietes vollziehen. Nur das Zoll- und Handelsbündni« mit Oesterreich ermöglicht es der un» garischen Landwirtschaft, ihre Concurrenzfähigleit zu behaupten und sich den modernen Productionsverhält-nissen anzupassen ; nur der autonome Zolltarif hat Un< g2l>, in die Lage geseht, eine Industrie ins Leben zu rufen, welche, wenn sie sich auch noch in den ersten Anfängen befindet, doch als eine hoffnungsvolle Pflanze sich darstellt, die bei liebevoller und verständnisvoller Pflege zu den besten Erwartungen berechtigt. Und in Ungarn sieht und gesteht man dies auch ein. Der chauvinistische Lärm. der sonst den Ausgleichsverhandlungen vmausgieng und sie begleitete, er ist verstummt; die Rufe nach Errichtung von Zollschranken, sie ertönen kaum vereinzelt, und die Recriminationen, dass der Ausgleich dem ungarischen Staate zu schwere und unbillige Lasten auferlege, sie gehören der Vergangenheit an, nachdem die Gegenwart zeigt, wie Ungarn trotz dieser Lasten finanziell und wirtschaftlich gesundet und gewachsen ist, und nachdem die Zukunft Ungarns mit der wirtschaftlichen Solidarität beider Reichshälften sehr innig zusammenhängt. Die ungarische Regierung tritt nicht ohne For-dernngen in die Ausgleichsverhandlungen ein, und sie hat dieselben dem österreichischen Cadinet mitgetheilt. Wiewohl uns der Inhalt der von Ungarn gewünschten Modification«, nicht bekannt ist, so können wlr doch schlechterdings nicht annehmen, dass dieselben mit der wiederholt betonten Nothwendigkeil von einer billigen Rücksichtnahme auf die beiderseitigen Interessen, von der wirtschaftlichen Solidarität beider Reichshälf-ten, die, wenn je, gewiss in diesem Augenblicke dringend geboten erscheint, im Widersprüche stehen. Was die österreichische Regierung betrifft, fo hätte sie wohl eine unveränderte Verlängerung der gegenwärtigen Aus» gleichsstipulationen vorgezogen; sie wird aber. nachdem die ungarische Regierung Modification«« vorschlägt, zu erwägen haben, welche Gegenforderungen sie, insoweit diese Modifikationen überhaupt zugestanden werden können, geltend zu machen hat. Die wichtigste Frage, Welche neben der Erneuerung des Zoll- und Handelsbündnisses die beiderseitigen Minister zu beschäftigen haben wirb, ist jene der einzuschlagenden Handelspolitik, und zwar dürste es sich nicht so sehr um die Aufstellung allgemeiner Grundsätze, als vielmehr um die Feststellung einer ganz con-creten Directive handeln, wie dieselbe durch die Zollpolitik Deutschlands und durch jene Rumäniens ge-boten ist. Was Deutschland betrifft, so läuft der mit demselben abgeschlossene Handelsvertrag gleichzeitig mit dem ösierreichisch«ungarlschen Holl« und Handelsbündnisse ab, und es wäre wohl mcht verfrüht, wenn die Jemlleton. Slaven und Magyaren. „Die slavischen Elemente im Magyarischen", von Dr. Franz M ill ° sich. Zweite Auflage, herausgegeben von Dr. L, Wagner. Wien und Teschen, Karl ProchaSla. E« Hai ziemlich lange gedauert, bis die im Mit-telaltei entstandene Hypothese, dass die Magyaren von den Hunnen abstammen, als ein gründlicher Irrthum erkannt worden war. Die Ursache dieser Verirrung lag in der Annahme, dass die Szekler in Sieben« bürgen directe Uewbleibsel der Hunnen Atlilas seien, da die Sprache der Szikler Provincialismen aufzu. weisen habe. welche dem magyarischen Mutterlande fehlen. Diese Ansicht wurde von vielen anderen ebenso falschen Ansichten durchkreuzt: Während die einen in den Magyaren Türken-Tataren sahen, erblickten andere m ihnen Parther. Perser, Hebräer (.'), Slaven, Indo-germanen:c. Heute sind alle diese Theorien erfchüt. terl. Die Sprachwissenschaft hat es festgestellt, dass die Magyaren ugro-finnischen Ursprunges seien, eine «nstcht, die im allgemeinen das Ansehen einer beinahe unumstößlichen Thatsache gewonnen. ^ . 3° ^" Sprachwissenschaft! Es ist erstaunlich, was d,e Gelehrten während der letzten fünfzig Jahre aul diesem Gebiete geleistet haben. Seit der Entdeckung und Verbreitung des Sanskrit ist die Sprachforschung oerart erweitert worden, dass auch das entfernte Go "et der altmschen Sprachen nicht mehr lanze im Dunkel bleiben konnte. Zwar besitzen wir keine Kenntnis mehr von der altaischen Ursprache, allein man kennt die aus derselben sich abzweigenden Sprach« familien, unter welchen die Gruppe der u^ro-finnischen Hauptspracheu (das Finnische, Lappische, Mordwinische. Tscheremisfische, Syrjänisch« Wotjakische. Wogulisch. Ostjatische, das Magyarische) die Handhabe zur Er-kenntnis der Verwandlschaftsverhältnisse der Magyaren bildet. Diese Erkenntnis ist bereits gewonnen worden; sie lst der Inhalt der modernen Anschauungen über die sprachlichen wie ethnographischen Beziehungen des Magyarischen zum Ugrischen, wie wir sie in ihrer Gesammtheit nirgends besser übersehen, als in den zahlreichen Schriften des berühmten Sprachforschers Paul Hunfalvy. Dieser Gelehrte war es auch. der. unterstützt von Professor Budenz. eine eigentliche magyarische Sprachwissenschaft geschaffen. Auf der Universität zu Budapest ist ein besonderer Lrhrstuhl für die vergleichende altaische oder richtiger ugro-filmische Sprachforschung errichtet, und seit drei Decennien wächst fortwährend die Schar der begeisterten Hörer. Wie uns der Herausgeber der vorliegenden Schnft versichert, ist die Idee, dass die magyarische Sprache zu der ugro.finnischen in nächster Verwandtschaft stehe, infolge der klaren linguistischen Begründung durch die genannten Meister bis zum Ansehen eines Dogma emporgestiegen. Die Aufgabe der magyarischen Sprach, forschung sei aber nur zum Theile gelöst: sie müsse noch jene Schwierigkeiten überwinden, welche den Einblick in dal Verhältnis zwischen allererbtem und im Laufe der Zeit entlehntem Sprachgute verhindern. Denn je größeren Antheil ein Volk an den materiellen und geistigen Kämpfen der Menschheit nimmt, je wechselreicher seine geschichtliche Vergangenheit ist, desto mehr Fremdwörter werden in seine Sprache aufgenommen. Das Magyarische habe durch diesen Umstand wie die englische, deutsche und französische Sprache die ursprüngliche Reinheit eingebüßt; die Anzahl der magyarischen Entlehnungen sei eine überaus reiche, und diese darzustellen, das war der Zweck des Meisters Millosich bei der Nusarbeitung des in Rede stehenden Werke«. Durch diese That wurde die Klarlegung des Magyarischen erziell und der Beweis geliefert, dafs dessen Wesen trotz der fremden Einflüsse, die es durch die turlo-tatarischen und slavischen Völker erlitten, keineswegs alteriert worden war. Herr Wagner präcisiert die That Miklosichs, indem er hervorhebt, dass letzterer alle jene Lautgesetze, welche zwischen dem Magyarischen und den darleihenden Idiomen obwalten, mit der größten Genauigkeit erforscht und festgestellt hat. Interessant ist dabei der Nachweis, von welchen Völkern die Magyaren ihre Entlehnungen haben; man ist in dieser Hinsicht bemüsfigt, die Welche Vergangenheit successive zu betrachten U"d von weicy" uns auch Herr Wagner eine k"^ «eberstch b.e et^ Der «arische Nationalstanm, des M"ayarl chen habe schön w der ä testen Periode, näml.ch wahrend des der Magyaren im heutigen Russland. die tiirlische Einwirkung erlltten. Elne spatere TiN« wirkuna falle in die Zeit der Einwanderung der Bijsinnl und Kumanen (dem Tültenlhume angehörend) Laibacher ZMnng Nr. 152 1L50 8. Juli 1885. beiderseitigen Regierungen schon jetzt mit der Frage, was nach Ablauf des österreichisch-deutschen Handelsvertrages an Stelle desselben treten werde, sich beschäftigen würden. Wir haben immer an der Ansicht festgehalten, dass jene Interessen, welche der deutsche Reichskanzler durch die von ihm inaugurierte Zollpolitik schützen will, den wirtschaftlichen Interessen Oesterreich > Ungarns nicht feindselig gegenüberstehen müssen, haben aber jederzeit die Anschauung vertreten, dass der Grundsatz des Fürsten Bismarck, wonach die wirtschaftlichen Interessen ohne Rücksicht auf die po< Mischen Beziehungen wahrzunehmen, ein sehr gesunder und nachahmenswerter ist. Die Erfahrung hat gezeigt, dass auch Oesterreich-Ungarn mit diesem Grundsätze Erfolge erzielt hat, ein Grund mehr, auf dem bisher betretenen Wege fortzufahren. Es wild dies umso leichter sein, als sich in Ungarn die Erkenntnis immer mehr und allgemeiner Bahn bricht, dass nur eine rationelle Schutzzollpolitik, welche, ohne den Kampf zu suchen, doch stark ist in der Defensive, auch die wirtschaftlichen Interessen Ungarns vor den Schäden der Prohibitive« Handelspolitik unserer Nachbarstaaten zu sichern vermag. Das sind die Fragen, welche den Angelpunkt der gestern begonnenen Conferenzm bilden dürften. Was den eigentlichen Ausgleich betrifft, so liegt die Sache unserer Ansicht nach sehr einfach und klar. Die Steuerfragen können besondere Schwierigkeiten nicht bieten, nachdem die Spiritussteuer erst feit zwei Jahren in Kraft ist, an der Zuckerstener aber Ungarn kein besonderes Interesse hat. Was aber die Vankfrage anbelangt, so hat sich der Organismus der Bank so bewährt, dass es sich lediglich um die Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse beider Reichichälften, eventuell um eine Vervollkommnung dieses Organismus handeln kann. Die Quotenfrage endlich wird wohl, das bedarf keiner näheren Ausführung, in den Verhandlungen der beiden Regierungen nicht allzu viel Zeit in Anspruch nehmen. So s'hen wir, meint die „Presse", in voller Uebereinstimmung mit den von uns letzthin ausgesprochenen Anschauungen den Ausgleichsverhandlungen diesmal mit Beruhigung entgegen. Dass wir uns keines ungerechtfertigten Optimismus schuldig machen, dafür spricht die Nuhe, mit welcher die Bevölkerung dies-und jenseits der Leitha der Erneuerung des Ausgleiches enlgegenblickt; dafür spricht die vollständige Beseitigung jenes Misslrauens, welches früher bei derartigen Verhandlungen sich zwischen die beiden Theile stellte. Darum glaube» wir auch, dass die Minister' conferenzen schon jetzt zu einem positiven Resultate führen und dass sich der Uebergang von dem gegenwärtigen zu dem neuen Ausgleiche ruhig, rasch, ohne Schwankungen und Aufregungen vollziehen werde. Inland. (Oesterreichisch-ungarischerAusgleich.) Gestern haben die vorbereitenden Ausgleichsconferenzen zwischen den betheiligten österreichischen und ungarischen Ministern begonnen, zu welchem Behufe der ungarische Ministerpräsident und die ungarischen Han-dels« und Finanzminister schon am 6. d. M. in Wien eingetroffen sind. (Die Demission des orthodoxen Metropoliten in Sarajevo.) Wie man aus Sara« jevo schreibt, ist die Absicht des dortigen Metropoliten Kosanovtt, zu demissionieren, thatsächlich und in erster Linie der Unzufriedenheit zuzuschreiben, welche sich unter der gr.-or. Bevölkerung Bosniens, besonders jener Sarajevos, über die unzureichende Thätigkeit des Metropoliten und seines Konsistoriums in Schul« und Kirchenangelegenheiten geäußert hat. Es haben sogar geistliche Stimmen in der „Proswjeta" ihr Urtheil diesbezüglich sehr maßvoll, aber doch sehr entschieden ausgesprochen. In Sarajevo dachte man allgemein, dass eini: solche Kritik zur Abhilfe der Uebelstände und Unzulänglichkeiten, nicht aber zur Demission führen werde. Es begab sich denn auch vorige Woche eine Deputation der serbischen gr.-or. Kirchengemeinde von Sarajevo zu dem Metropoliten, um ihn zur Rücknahme der Demission zu bewegen. Obwohl Kosanovit dies ablehnte, so hofft man doch in Sarajevo, dass er sich noch in letzter Stunde herbeilassen werde, den über« eilten Schritt rückgängig zu machen. Es ist selbstverständlich, dass in Sarajevo bereits Combinationen über die Persönlichkeit des Nachfolgers gemacht werden, doch entbehren dieselben vorläufig jeder Begründung. Ausland. (Der deutsche Aundesrath) wurde bis zum 15. September vertagt. — Ueber seine Abstimmung, betreffend die Ausschließung des Herzogs von Cumberland von der braunschweigischm Thronfolge, erfährt die „Köln. Ztg'" folgendes Nähere: Mecklenburg-Strelitz und Neuß ä. L. stimmten gegen den Antrag des Iustizausschusses, Oldenburg und Braunschweig enthielten sich der Abstimmung, während Mecklenburg' Schwerin und die beiden Lippe unttr Abgabe beson« derer Erklärungen dafür stimmten. — Bezüglich der Dampfervorlage sind keine erheblichen Meinungsverschiedenheiten hervorgetreten. Am lebhaftesten wurde die Frage des Anlaufhafens verhandelt, und aufs neue uahmen sich die Bevollmächtigten füddeutscher Staaten des Vorschlages an, Rotterdam zu wählen. Schließlich entschied man sich dahin, die Wahl dem Reichskanzler zu überlassen, und damit scheint die Entscheidung für Vlissingen gesichert. (Die französische Abgeordnetenkammer) begann vorgestern die Verhandlung über den Friedensverlrag mit China, dessen Genehmigung von dem Ausschüsse beantragt wird. Man erwartet, dass der gewesene Ministerpräsident Ferry in der Debatte das Wort ergreifen werde. Am 4. d. M. hat die Kam« mer die Berathung des Budgets für das nächste Iahi mit Genehmigung des Marinebudgets (200 Millionen Francs) und des Budgets der schönen Künste (16 Mill. Francs) abgeschlossen. Der Minister des Aeußern von Freycinet ergänzte am 4. d. M. im Zollausschusse die tagszuvor vom Handelsmimster gegebenen Mittheilungen über die Vorlage in Bezug auf die rumänischen Erzeugnisse. Der Minister führte aus, dafs sechs andere Mächte: die Türkei, die Vereinigten Staaten, Serbien, Dänemark, Schweden und Griechenland, von denen drei nicht das Vorrecht der meist-begünstigten Nation genießen, ebenso wie Frankreich von dem neuen rumänischen Tarife getroffen würden. Darauf genehmigte der Ausschuss die Maßregel» gegen Rumänien. (Das.sranzösischeOccupationsgebiet in Ostasien.) Während die französische Kammer mit dem chinesischen Friedensvertrage sich beschäftiget, ist der Friede in Ostasien wieder gestört worden. Eine Depesche des französischen Generals Courcy aus Hue bringt die ebenso überraschende als befremdende Kunde, dass der General in dem im vollen Einverständnis mit Anam besetzten Hue unvermuthet uon der anami« tischen Garnison der Citadelle angegriffen worden ist. Der Angriff ist allerdings zurückgewiesen worden und bietet nach der Meinung Courcys allerdings leinen Anlass zu weiteren Befürchtungen, ist aber doch als ernstes und bedenkliches Symptom der „friedlichen Lage" in dem französischen Occnpationsgebiete zu betrachten. Ueber die Ursachen und Details des Angriffes oder Uebcrfall's meldet Courcy nichts, fo dass man der Anfklärung des räthselhaften Vorfalles mit Svannuna entgegensehen darf. In Frankreich wird die neue Affaire wenig Freude wecken und die Befrie« digung über die politischen Erfolge in Ostasien stark beeinträchtigen. (Die Frohnleichnamsprocession in Belgien.) In der belgischen Kammer wurden an das Ministerium zwei Interpellationen inbetreff der osficiellcn Theilnahme von T'UPPen an der Frohnleichnamsprocession gerichtet. Die Minister des Innern und des Krieges wiesen die Gesetzlichkeit dieser Commandierung noch seit den holländischen Zeiten nach. Der Kriegsminister bemerkte unter anderem, er werde nie eine Kränkung des religiösen Gefühles der Sol« daten zulassen, vielmehr die Religiosität unter dem Heere nach Kräften zu fördern suchen. (König Alfonso.) Der Besuch, welchen Kon'g Alfonso der cholerav^rheerten Stadt Nranjuez gemacht, hat auf die öffentliche Meinung Spaniens den günstigsten Eindruck hervorgebracht. Madrider Telegramme berichteten von dem wahrhaft begeisterten Empfang?, der dem Könige bei seiner Rückkehr seitens der Madrider Bevölkerung zulheil wurde. Auch die Deputierlenkammer bereitete dem Monarchen zu Ehren einen Ergebenheitsact, indem sie auf die Kunde, dass König Alfonso nach Aranjuez gefahren sei, ihre Sitzung anfhob. Neuerdings wird wieder von einem begeisterten Empfange berichtet, welchen das Publicum der königlichen Familie im Theater bereitet hat. Außer ihrer echt menschlichen Bedeutung sind die jüngsten Loyalitätskundgebungen aber auch von politischer Tragweite, sofern sie die Festigkeit der zwischen Thron und Volk geknüpften Bande darthun. (Russisch.türkisches Verhältnis.) Zu dem Gerüchte über eine geheime Allianz, welche zwischen Russland und der Türkei für den Kriegsfall uud zum Schutze der Dardanellen abgeschlossen worden sein soll, bemerken die „Nowosti": „Auf ein dauern-des Bündnis zwischen diesen Mächten ist natürlich nicht zu rechnen, dass aber gegenwärtig beide Staaten eine Annäherung suchen müssen, ist ebenfalls unzweifelhaft. In den Fragen der äußeren Politik werden entfernte Ziele nur auf dem Wege verschiedener, der Zeit entsprechenden Combinationen erreicht. I» Constantinopel ist man freilich davon genau überzeugt, dass eine Zeit kommen wird, wo sich die Interessen Russlands und der Türkei wieder gegenüberstehen werden. Gegenwärtig besteht aber zwischen den beiden Mächten eine zeitweilige Solidarität, und hierin finden auch die hartnäckigen Gerüchte über eine Annäherung zwischen der Türkei und Russland ihre Erklärung." Tagesneuigkeiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wiedie „Vrünner Morgenpost" meldet, dem Amtsdiener-Beerdigung«-und Untetstiitzuilgsvereine für Mähren in Brunn ein nach dem heutigen Ungarn. Die jüngste Periode der magyaiischen Entlehnungen aus dem Türkischen gehöre in die Zeit der anderthalb Jahrhunderte währenden Türlen.Herrschaft in Ungarn. Herr Wagner protestiert gegen jene Sprach» und Alterthumsforscher, welche die Entlehnungen türkischen Sprachgutes auf die erste Periode aNein beschränken. Auch im 16. und 17. Jahrhunderte haben Entlehnungen stattgefunden, und zwar gegenseitige, da auch im Türkischen magyarische Elemente sich vorfinden. Der Ansicht Vämbörys, dass infolge dessen die Magyaren mit den Türken in engster Verbindung gestanden seien, stellt Wagner den Standpunkt Hunfalvys und Vudenz' entgegen, welche nachweifen, dass die magyarische Sprache von einer eigentlichen türkischen „Verwandtschaft" ausgesondert und unter die ugro - finnischen Sprachen eingereiht wurde. In die Periode der Hinwanderung falle die Berührung der Magyaren mit den Slaven, das heißt den Slovene«. Dem überwiegenden Einfluffe des Slo-venischen stehe in nur untergeordneter Beziehung der Einfluss verschiedener arischer (romanischer und germanischer) Völker auf das Magyarische zur Seite. Was letzteren anbetrifft, besitzen wir nur spärliche und un« uenilaende Versuche. Ausführlich und mit großer wissenschaftlicher Gründlichkeit dagegen ist das Ver« hä ms des Slavischen zum Magyarischen vom An tor des vorliegenden Werkes festgestellt worden M.klostch wjpricht in der Einleitung die Geschichte der dle slavischen Elemente im Magyarischen betreffenden Unter-suchunge,,. Vier Gelehrte: Faustus Verantius, Gyar-mathi, Leschla und Dankowsky, haben sich mit dem« selben Thema beschäftigt. Von diesen Forschern verdiene nur Dankowsky den Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit und, was mehr als das, der Parteilichkeit. Wagner nennt ihn fogar einen Dilettanten, der, die Phonologic der Sprachen nicht kennend, durch beliebiges Zusammen-stellen von Wörtern nur geeignet ist, die Sprach« Wissenschaft zu degradieren. .. . Uebrigens trete die tendenziöse Auffassung des genannten Themas bei unzähligen anderen Schriftstellern auf, fo dafs Miklostch keine geringe Mühe hatte, sich erst durch all die Vor-urlheile Bahn ^u brechen, bevor er zur würdigen Lösung seiner Aufgabe schreiten konnte. Miklosich' Darstellungen haben (wie es die erste Auflage seines Buches beweist) auf dem Gebiete der magyarischen Sprachforschung eine gewaltige Veränderung hervorgebracht. Hunfaluy, Audenz, Szarvas und andere objective Forscher machten sich die Ansichten Miklosichs fern von allem nationalen Chauvi' nismus zu eigen. Mit den schönen Zeiten autochthoner Cultur, fügt Herr Wagner hinzu, war es in Ungarn zu Ende; man hörte auf, sich darüber zu schämen, im magyarischen Sprachschatze eine Fülle von slavischen Elementen vorzufinden, dies umsomehr, da die Ma« Nyaren ihre angeeignete Cultur auf viele ihrer Land» fassen und anarenzeuden Völker primitiver Bildung übertrugen. Millosich' Behauptung, „der Historiler wird nicht einen geringen Theil der culturgeschlchtlichen Daten aus Forschungen über die Lehnwörter schöpfen, da ja Worte und Sachen meist ungetrennt von Volk zu Volt wandern", ist zur unwiderleglichen Geltung gekommen und hat den historischen Si:,n der Ungarn nicht um ein Geringes erweitert. Eigenthümlich ist es jedoch, dass gleichzeitig manche kleindenkende Sprachforscher sich befleißigten, jedes der slavischen Sprache entlehnte Wort als ..ugrisch" zu erklären und «zurückzuerobern". Mit diesen Rücteroberern hatte Millosich nicht wenig zu kämpfen; aber er siegte, obfchon zugegeben werden muss, dass die Frage über die slavischen Elemente im Magyarischen als noch nicht ganz geschlossen zu betrachten ist. Eine endgiltige Lösung stehe nach der Meinung Wagners erst dann bevor, wenn das durch die Agramer südflavische Akademie der Wissenschaften herausgegebene etymologisch°sprachhisto-rische Wörterbuch und das etymologische Wörterbuch der magyarischen Sprache vollständig vorliegen Werden. Die Hauptsache ist jedoch erreicht: Die Irrthümer in» betreff der Abstammung der Magyaren sind beseitigt und die Ausgangspunkte hinsichtlich der Classifiication der magyarischen Sprache sichergestellt. Der Herausgeber des vorerwähnten Werkes hat sicherlich einem Bedürfnisse des ungarischen Publicums entsprochen, indem er eine zweite Auflage der seit Jahren vergriffenen Abhandlung des Professors Mlllosich mit Bewilligung der Wiener kaiserlichen Akademie besorgte. Die vortrefflich geschriebene Einleitung macht es auch dem Laien möglich, einen klaren Einblick in das Wesen des behandelten Gegenstandes zu gewinnen und mit einem Gedankengange sich ver« traut zu machen, der viel dazu beiträgt, die historische Individualität einer unserem Vaterlande angehörenden Nation an den Elementen ihrer eigenen Sprache zu begreifen und zu würdigen. ______ I.R. Ehrlich. liaibacher Zeitung Nr. 152 1251 8. Juli 1885. Geschenk von 100 fl., ferner, wie die ..Linzer Zeitung" mittheilt, der Feuerwehr in St. Aegidi, Vezirl Schärding, eine Spende von 60 st. zu bewilligen geruht. — (General der Cavallerie Herzog Alexander von Württembergs) Im Bade Tüffer starb vor drei Tagen Se, kön. Hoheit der k l. General der Cavallerie Herzog Alexander von Wülttem» berg, Grohkreuz des Leovoldar funkelten einige große Regentropfen. Sie trat athemlos ins Zimmer, etblickte den Vater und stürzte mit lautem Aufschrei ihm vor die Füße, ihm flehentlich die Arme entgegenstreckend. XI.V. Aber sie lag fchon in feinen Armen! Er hatte sie wie ein Kind emporgehoben und zu feinem Sessel getragen, und war selbst vor ihr in die Knie gesunren. Er küsste ihre Hände, ihre Stirn, es war al« ronme er immer noch nicht glauben, dass sie w'eder be. ,hm sei, dass er ihre Stimme vernehme. >n «y« «"gen ehe! Anna Nnwjew.'a ha"e ihre Toch er schluchzend umfasst, ihren Kopf an ihr Herz S^ckt und war so tief und imng gerührt, dass chr jede« Wort auf den Lippen erstarb... — Sie ist w'eder h>er, an meinem Herzen — rief Ichmenew. — Ich danke du, Gott, für alles, für Latbacher Zeitnng Nr. 152 1352 8. Juli 1885. Nachbarn vor der so oft sich wiederholenden Feuers-gefahr in nicht unbegründeter Sorge sind. — (Filnfzigja'hrigeKGeschciftsjubiläu m.) Am l. Juli feierte das hiesige Großhandluna.Shaus Fr. Xav Souliau. derzeit vertreten durch die beiden Nrilder Herren Fr. Aw, Souvan und Ferdinand Sliuvan, den fünfzigsten Iahlestag der Gründllxg dieseß großen Hanklungshauses in Krain. welche dnvch den erst vor kurzem verstorbenen Vater der beiden derzeitigen Ge< schäftsinhalier, Herrn Fr. Xav, Snulian sen, erfolgte. Sein Wunsch, dieseö Iubiläunl noch erleben zu funnel,, gleng leider nicht in Erfüllung. Seine beiden Sühne, die jetzigen Chefs des Großhandlnngßhauses, haben wohl im Sinne ihres verstorbenen Vaters den seltenen Jahrestag ganz im Stillen durch Werte der Humanität gsfeielt, Von den zahlreichen Spenden an verschiedene Humani tätsvereine erwähnen wir nnr der für den Laibacher Handels»Krank,'N' nnd Pensionsuerein, well em die beiden Herren Souvan zur Vermehrung des PensiouLsondes den Betrag von fünfhundert Gulden in ijsterreichi< scher Silberreute widmeteu. Das ganze Land Krain, in erster Linie aber die Landeshauplstadt Laibach, wünscht diesem hervorragenden Großhandlungtzhause zu dem seltenen Jubiläum das beste Gedeihen. — (Die neue Wasserleitung in St. Märe in.) Wie man un» aus St. Marein bei Groß-luftp schreibt, wnrde am si, d M die durch die Bemühungen des Gemeindevorstehers von St. Marein Herrn Vincenz Ogorelc nnd der Ortsinsassen neu hergestellte Wasserleitung eiöffnet »nd vom hochwürdigen Herrn Dechant Drobniö eingeweiht. Zu der Feierlichkeit war nebst den übrigen Honoratioren des Ortes die dortige freiwillige Feuerwehr in corpore und die Schnl-jugend erfch!enen. Durch diese neue Wasferleilung wird für die Zukunft einem bisher fchwer empfundenen Be» dlirfnisse der Oltschast St. Marein abgeholfen, weshalb auch allen denjenigen, welche für die Herstellung der» selben wirklen, die vollste ylnerl nnung und der beste Dank gebürt. — (Feuers l'runst) Nm l. d. M. brach des Nachts in, Hanse des Besitzer» Anton Butje in Perhovc. Bezirk Littai, Feuer aus, durch Welches, trotz rascher Hilfeleiftuug. mehrere dem obigen Besitzer sowie dem Lukas Golönil. Anton Ales und der Dorothea Klinc gehörige Wohn» und Wirtschastsgebäude eingeäschert wurden, Der angerichtete Schaden erreicht den ansehnlichen Netrag von 1b 000 ft. und trifft die Abbrändler um so schwerer, als dabei auch viele Einrichtungs» nnd Kleidungsstücke sowie Getreide« und Futtcivorräthe mit ver« brannten, während die Verunglückten selbst nicht assecuriert waren. — (Blitzschläge.) Am l>. d. M. gegen Mittag hat der Blitz in das zwei Stock hohe Haus des Kaspar Kumar in Idrin Nr 104 eingeschlagen, wodurch die im ersten Stockwerke beim offenen Herbe beschäftigte Antonia Grile getroffen und gelobtet wurde. Der Blitz nahm seinen Einzug beim Nauchfange durch die Küche des zweiten Stockes, drang in jene des ersten Stockwerkes, dann in eine dritte Küche, wo er sein Opfer fand. An der Todtgebliebenen ist keine Verletzung ersichtlich, — Am gleichen Tage schlug der Blitz an der Neichsstraße zwischen Unterwusch und Tevca in die Telegraphen' leilung ein und richtete an derselben mehrere Schäden an, welche jedoch bereits behoben worden sind. alles, für deim n Zorn und fllr deine Gnade! . . . Und fllr deil,»» Sonne, die jetzt nach d?m Gewitter über uns leuchtet! Ich danke dir fii» diesen Augenblick! Mögen wir dir E niebricM, die Beleidigten sein, aber wir sind nun wieder vereint, und mögen sie jetzt triumphie-ren, jene stolzen und hochmüthigei, L^ute! Fürchte dich nicht, Natascha! Hand in Hand will ich mit dir geheu, und will ihnen sagen: da» ,st m.i>, lheures. vielgeliebte« Kind. welches ihr beleidigt und erniedrigt, aber ich, der Vater, ich liebe es uud segne e« für alle Ewia-leit! Amen! — Wanja, Wanja! — rief Natascha mit schwa« cher Stimme, mir ihre Hand entgegenstreckend. O ich werde es nie vergessen, dass sie in diesem Augenblick meiner gedacht und mir die Hand gereicht! — Wo ist Nelly? — sragle plötzlich Ichmenew. — Wo ist sie? — rief auch Anna Andrejewna. — Nelly, wo bist dll? Iu unserer Freude habm wir dich vergessen! Nelly hatte sich unbemerkt ins Schlafgemach geflüchtet. Dort stand sie in eiucr Ecke hint»'» dr> Thür und suchte sich vor un« zu ve» bergen. — N^lly, Was ist dir, mein Kind? - rief Ichmemw und wollte sie umarmen. Ihr Auge ruhte — Mama, wo ist Mama? — flüsterte sie. — Wo ist meine Mama? — rief sie noch einmal, uns ilne bebenden Hände entgegl'nstteck.'Nd, und ein graben-voller. markerschlM'rti^r Schrei nil»a»g stch plötzlich ihrer Brust; lrampfhaflc Zuckung»» velzch'lrn chre Züge — rw furchtbare, Anfall warf sie zu Boden . . . (änrlsejzung solgt,^ Au«st «nd Literatur. — („ D cu tsch ° öst erre, i ch ische National-V i b l i o th el".) Von dieser in unserem Alatte bereits wiederholt besprochenen nnd von dem lesenden Publicum mit VcifaN aufaenommmen Äibliothel sind neuestens die Vändchen 10—27 erschienen; dieselben enthalten: lO.) Incnnde, Dichtung ill Prosa nnd Vers von Hermann R u l l r t t. 11.) Moisasurs Zaubersluch, Zaubcrspiel von Ferdinand N a i m n n d. 12) Das große nnd das kleine Los. Ein Lebensbild von Ferd, Kürn» berger, t3. 14,) Eine Gewissrnsschuld. Novelle von M. uoil W eißenthur n. >:"».) In den schiuarzen Veraen, Dramatisches Gedicht von Heinrich S w o b o d a. 111.—17.) Der lehte Nitter. Romanzentranz von Anastasiu^' Grün 18) Arnold ssrank. Ein Lebensbild von Stefan M i l u w. !9 ) Die Versuchuugen der Armen. Novelle von Fcrd. jl' ü r u b e r g e r. 20. -2l.) Der Sohn der Wildnis. Dramatisches Gedicht von Friedrich h a l m. 22,) Kleine Geschichten. Von Dr, M ärzrot h, 2!i.—24 ) Ein Vandalc. historisches Gemälde von Heinrich S w o b o d a, 25,,) Der Drache. Novelle von Ferdinand Nürnberger. 2ll,—27,) Ausgewählte poetische (5rzä!,Iungen Von Karl Egon R, v. Ebert. - Ladenpreis jeden Bändchrns, respective jeder Nninlner 10 fr. Monatlich erscheinen drei Vandchen, respective Nmnmcrn :'», 48 bis 64 Seiten. Vrrlng von Dr. Hermann Wrichclt in Prag. Neueste Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitung. Wien, 7. Juli. Das Kronpri nzrnpa ar ist nach Antwerpen zur Auistelluug nb^veist. Pola, 7. Juli. Helr E,che>zua Albrecht iu Beqleltuug des Hcrrn Ercherzogs Wilhelm inspi-ciette heute morgeus halb 7 Uhr die auf dem Exer» cie> platze »usgerilckten T'iipp'n, uud zwav da 3 I» fauterielegiment N>. 97, las Festungs^Allilleiie Bataillon, die Mannschaft des Matrofencoips, d Ä Länder jrnes Wrltlheiles keine endgiltia.?, entscheidende > Wichtigkeit beizulegen, daher die Grenzbefestigungen , energisch fortgesetzt werden müssen. Die Schwierig» ! leiten der egyptischeu Frage bezeichmt der Premier als ernorm, hofft aber, dass auch diefe Frage glücklich gelöst werden wird. London. 7. Juli. Das Unterhaus nahm mit 263 gegen 2l9 Slinumn d»n von Gladstone bekämpften Antrug Beache auf Aulfchlichung B-aolanghs vo>, der Eidesleistung und vou der Kammer an. ! Saat enftaudolu richt des l. l. Aslerl)llM!i!ii,'sir>i,lm« nach dem Stande mit Ende Iniii 1885'. Gleichwie in der ersten, war auch in der zweiten Halste l beS Monates Juni die Witterung, im aNsiemeinen durch hohe Temperalur charallel'isiert, doch war sie für die Vegetation^ Entwicklung aus dem Grnnde günstiger, weil in den meisten Geg/nden Niederschlage dem Vudcn die lana, ersehnte Feuchtig« keil ssebracht haben. Dieselben waren jedoch, abgesehen von deu ans mehreren Alpenländeoi nnd aus der Anfowina gemeldeten stäi!,>en Ncgensällen, leider zu wenig ergiebig. Ans Tirol und Krain weiden Gewitterige!! mil erheblicher Temperatur-Depression und Schneefüllrn gemeldet, infolge welcher ans man« chcn Alpen das Vieh ans die Schneeslüchlpläl)? abgetrieben wer» den mnsste. Unter dem Einflüsse dei günstige:en Witterung erholten sich namentlich die Winte, fruchte. Der Nt o g g e u blieb aller» ding« schütter, entwickelte nber schöne Hehren nnd lässt immer» hin eine schwach mittlere (trnte erwalten, während der Wei» z e n eine normale Mttelernte verspricht. In der mittleren Zone wurde mit dem Hmnschnüte bereits begonnen, in der südlichen ist derselbe thrilweise schon beendet. Weniger gut entwickelten sich G e r st e nnd Hafer, welche wegen zn geunger ssf!lch bezeichnet. Die Heumahd und theilweise auch der Kleeschnltt lieferten in den nördlichen Ländern nnd iu den stachen Gegenden der mittleren Zone nnr einen schwachen Ertrag; nach mehreren, aus den rrslelwähnlen Ländern vorliegenden Mel^ düngen ergab die diesjährige Heumahd tanm die Hälfte einer normalen Fechsung, In de» Alpeiiländern hingegen lieferte dieselbe, zumal in höheren Lagen, ein gntcs, zum Theile fehr gutes Erträgnis. Die Grasnarbe zeigt sich in den nördlichen Ländern vielfach ganz ausgetrocknet und lässt eine baldige Auffrischung durch ergiebige Niederschlage dringend wünschens» wert erscheinen. Die O b st aussichten sind bei der überwiegenden Trecken« heil u»d den hicbei eingetretenen starlen Abfällen vielfach beeinträchtigt, und werden theilweise nur mehr als mittelgute bezeichnet. Der Wein steht fast durchwegs sehr schön; die Reben-blute ist in günstigster Weise beendet, fast alle Rebsorten zeigen sich reich mit Trauben behaugeu, und die Beeren sind an manchen Orten in guten Lagen nahezu schon ausgewachse» Bei der zumeist Nockeiien^Witterung hatte der Weiustock von Inseclen nud pflanzlichen Schädlingen bisher wenig zu leiden. Auch der Stand des Hopfens berechtigt zu guten Hoffnungen, nachdem dessen Stand durchwegs ein befriedigen« der i>t. Angekommene Fremde Am 6. Juli. Hotel Stadt Wien. Immergut. Kaufm., Wien, — Dr. Bauer, Kammeiprnsident. Lcoben, — Scharl Rosa, Neamtensgatlin, sammt Familie, Villach. — Ezerwialowstl». Kaufm., sammt Frau, und Eommacampagna. Holzagent, Trieft. — Bugeje und Snvan, Holzhändlcr, Malta. — Gruber, Gastwirt, und Tertiu, Lederhändler, Gotischer. - Mally, Nothgerber. Neu> marttl. — Nedog, l. t. Gerichtsadjunct, Laibach. Hotel Elefant. Homes, Mncmo-Techniler; hcih, Seligmann, Kaufleute, Wien. — Dr. Ritter von Sandrinelli. pens. Prä« sident; Grassi, Staatsbeamteri Dr. Gattoruo. Privat, s. Frau; Vartolctti, Unich, Kaufleute. Trieft. — Moscarda, Iugenicur, Rovigno. — heller, l, k. Marine-Commissär, s. Frau, Polc,. — Dr. Stiglic. Umversitäts-Pcofessor, Agram. — ssloss, l. t. pens. Ämts-Dircctor, Klagenfurt. — Mlalit, f. Frau, Hrastnigg. Hotel Europa. Ionlowsly, Particular, Petersburg. — Ring, Reisender, Hannover. — Kollmann, Kohlenhändler. Wien. Gasthof Siidbahnhof. Iuraiet. Privatier, und Zeiler, Privatier, sammt Nichte. Graz. Doltoiiö, Privatier, Görz. — Kave«'?, Ingenieur, Eilli. Pogatschnig, Privatier, Kirschentheuer. Verstorbene. i Den 7. Iu l i. Maria Kastelle. VerzehrungssteuerVestell-tens Tochter, 4 I.. Alter Markt Nr. 19. Auszehrung. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. 7U.Mg,736.66 16.2 SW. schwach bewölkt ! 7. 2 . N, 736.32 24.5 SW. schwach theilw.heiter 0,00 ' 9 . «b. 7:^7.54 18.0 windstill bewölkt I ^ Tagsüber abwechselnd bewölkt, Sonnenschein, einige Regen« tropfen. Das Tagesmittel der Wärme 19.6°, um 1.0« über dem Normale. , Für die Redaction verantwortlich: Ottomar Number g. ^J^pP^^ alkalischer bestes Tisch- n. Erfrischungsgetränk erprobt bei Husten, Halskrankheiten, Magen-____________und Blasenkatarrh. Heinrich Mattoni, Karlstad mi Wien. ***—**"^™^—*————^—— i -...— Laibacher^Zeitnng' Nr. 152 1253 8. Juli l885. Course an der Wiener Börse vom 7. Juli 1885. «dem oM^n ^«^1«^ "" 'Bell War? Staats'Anlehen. Notenrente.......»2'60 82 75 Eilberrenle.......83 50 «» !lh I854N 4°/n Staatslose 25» ft, 12?'7b 128-^ 1»80ei 5 °/n ganze 5<)a ,, 13» bo 189 7d lesver 5°/n Ylmstel in« ., I4i ' 141 nc i8L4er Staatslose , . 100 „ ie? 7s» in» !ib i««4ci „ .50 „ ieu — 16? — Lomo-Nentenscheinl . per St. 4« — 4»-— »'/„Oeft. Goldiente, steuelfte, , i«8 8d 10» — vesterr, Notenrente, steunfrei . «» «b 9» oc, Ung. Volbrenle 4 »/» .... »»'85 »9— „ Papicrienl' 5>«/„ ... »2'6>) 92-8N ., . (Ung. Ostb,) .. ------- ., „ vom I. 1878 108 00 ic8 »0 „ PrämitN'Anl, i^ loofi. ö,W, 117 no 118 20 Thelß-Neg,»"isc 4°/« 100 ft, . . ,18 30 120 20 Gruudentl.'Obligationen (für INN ft, böhmische......10« 5o — — l>°/° Mizische......icieo 1U2 — e«/n mährische......105 25 —- - 6°/u nitberösterlelchilche . . 10? — 10? 7K b°/o oberösterreichischt , . . . I«5 — IU/— b°/° fteinsche.......104 — loü-50 0°/« Iroatlsche und slavonische . !l<2'— 104 — 0°/« Menbilrgische.....101 — 10170 Geld Ware 5»/, Temesei Nanat . , . . 101 75 102^0 5>°/u ungarische......iu2 üo 10850 Andere üffcntl. Aulehen. DonailMeg'Losc 5, "/„ iu0 st. . 11« — liu 50 dto, Anleihe i»78, steuerfrei . 104 50 105 — Anlehen t>, S/, "/« »»'?» 10k 2K dto. in 50 ,, „ 4°/,, , 93-53 »4- — dto, Prämien-Schi!ldversch.3°/o 97 25 9775 Ocsl,Hypolhelc»banl loj. 5'/»"/<> ioi — — — O<:ft,«ung, «anl verl, 5,°/« . , lou - IU8 lc> bto. „ 4 >/,»/„ - iai'90 loll 2« dto. „ 4 o/u . . 9S— «980 Ung, allg. Vodencredit-Nclienges. in Pest w 1.1839 verl.5 >/,°/° lN2'?k 104 — Prioritäts » Obligationen (fllr ino fl.) «klisabcth-westbahn >. «tmission 114 35. «14 75 sscrbinand««Norbbahn in Silb. ioo 25 in? - ssranz«Ioses'Vahn.....»2 ?o 9z- Galizische Karl - Ludwig »Nahn > <öm. 1881 300 f>, S. 4 >/,»/« . 100-50 101' — Oesterr. Ulorweftbahn , . , . 103-5« 104 — Siebcnbiilger......9» «ol »!»«o Geld Ware Staatsbahn 1. Emission . . . 194 50 195 2« Silbbahn K »»/„...... i^i »5 ibi 70 „ l^ !'»»/"......127 —------- Una,-gnliz. Vahn..... 100 — iuu-50 Diverse Uose (per Stilcl) kreditlose KiN fl...... 175-75 17L-25 lllary.Lose 4» ft...... 4320 44 — 4«/n Donau-Dampfsch. 100 ft, . H2-K0 - - — i?aibacher Prämien-Anlehen 8«ft. 22 75 23-50 Osener Lose 40 fl...... 42-50 4s bo Palffy Vosc 40 si...... 39 75 40-25 Molhen ittcuz. oft. Ges. v. 10 fl. 14 LU 14-9« Nudolf'Lose 10 ft..... 17 75 18 50 Salm-Kose <«U ft..... bk 50 Lb 2K St,-Oenoi«-Lose 40fl. , . . 48— 48 75 Waldstcin-Vuse 20 ss..... 29'— 3N--^ Windischgratz'Lose !i!! si. . , . 87-50 »« ^ Nanl-Actien (per Stuck) Nnglo-Oesterr. Bank Lao fi, , . 98 75 99 — Banl-Gesellschaft, Wiener W0 ft. —------------ Nanlverrin, Wiener, ion N, . . 101 75 102 -- Bbncr.'Anst., Oest.üoafl.S.40<>/n 22«-5<> 227 — lirdt-Nnst. s, Hand, u, G. l«0ft. 285-80 28« 20 ^ "bitbanl, Allg. Ung. i!0ü st, . 2?» 25 2kl»'s,c> Deposltenb. All«. Luu fl. , , . 194- -194 s.c, Escompte Ges,, Niedcrost. 50») ft. 5»o — 0ß5 — Hl)potl)ele»5,,ösl, 200 st, !i5"/"L. 59-— bi — ^äiiberbanl, of),, «ou ft. G,50°/uE. 95 — «5'50 Qefi«,'Unss, Vanl..... 861 — 803 - Unionvanl 10« ft...... 7875 ?k 25 Verlehrsbanl Nllg. 140 ff. 14» 75 144 25 Wtlv «vare Nctien von Transport« Unternehmungen. (per Stllck) Albrccht-Vahn 200 fl. Silber . — — . -— Alföld'ssium.'Vahn 2N0ss, Silb. I8t LU 1SÜ75 Nusslg-Tep, Eisenb. 200 ft, EM.----------------- Vo'hm, Novdbahn 15N ft. . . , i»g 52 1l»4 25 „ Wcstbahn L00 fl. . . . 28U — 88S — «uschtichradcc Eisb, 5«a fl. llM,----------------- (lit, N.) li<>0 fl, , 192 — 108-25 Donau - Dampfschiffahrt« « Ges. Oesserr, 5N0 N. CM, . . . 461 — 488 — DraU' si. Silber . . I8l 25 i«k 75 Siebcnbilruer Llsenb. «00 ft, . 184-25 184 ?b Staateeisenbahn «00 ft. «. W. . 2»5 — 295 50 «eld W«« EObbahn 200 fl. Silber . . . I87-—187 50 Si!d°Nordb.'«erb..V.z«oss —'— »alnten. Ducaten........ «8« l»i »0 FrancS»Stül!e..... »8« H» 8? Silber......... — — — — Deutsche Meichsbanlnoten . . «105 «11» I Es trsrcutn sich täglich mehr l>t« allgemtincn Ptisullc«: I. Salicyl-Mulldwasscr aromatische«, wirlt erfrischend, ucrl lr. Obig« angeMrlc» Mittel, über die viele Daulsagungeu einliefen, siihrl ftctö frisch am i'aa.er »nb verfenbet Per Nachnahme die ncbln aim Unl!)!)nnjc i„ Knilinch. 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Vezirlsnerichle Idria wlid den ulchelanuten Rechtsnachfolgern der Alilon, Maigarrtha und Varlholomä Leökovic vo» Gudouii^ und Iusef Likai uun Oderkanonüa lirlannt geinachl, dass flir sie Amou Plesner von Schwarzen-berg znln Curator u,ä actum linter gleichzeitiger Zufertigullg des Grmidbuchs-bcscheldes vom 4. November 1884, Zahl 425«, veslellt wurde. K. k. Bezirksgericht Idria, am 20sw' Juni 1885. (2672—1) Ni. 4123. Bekanntmachung. Mit Nezug auf das d esseitige Edict vom 6, Mai 1885, Z. 2642, wird be. l.!!Ml geinacht: Dajs die in der Executionssache des Alex Vergant von St. Gem gen (durch Herrn Dr. Otempihar. Advoca't in Kram-bürg) gegen Andreas Bobnar von Zir< klach für die unbekannt wo befindlichen Tabulargläubiger Anna Babnik und Mana Ickouz von Zirtlach lautenden Realfeilbit'tungshescheide dem für dieselben aufgestellten Cluator all uewm Herrn Dr. Burger, Advocat in Krainburg, zu« gestellt wurden. K. l. Bezirksgericht Krainburg, am I.Iuli 1885. (2Ü73—1) Nr. 4235. Betanntmachnng. Mi> Ve^ug auf das diesseitige Edict vom 20. März 1885, Z. l?14, wird besannt gemocht: Dass die in der Executionsmasse des Anton Kuralt von Oberseniza (durch Herrn Dr. Tartar, Advomt in Laibach) gegen Johann Klistanz von Mosche für den unbekannt wo befindlichen Johann Knralt von Gorenavas lautende Real» feilbielungsrubrik dem für denselben aufgestellten Curator l>,(i actum He Eorrents von, 24. März 1854 per. 220 fl. 58 kr. sammt Anhang vorgemerkten Pfandrechtes bei der Realität Tomo XX, toi. 2715 Hä Herrschaft Gott- schee eingebracht, worüber die Verneh< mung der Vlirmestungswelver im Sinne des § 45 des a. B. G. auf den 13. Juli 1665 Hiergerichts angeordnet wird. Da der Aufenthalt derselben diesem Gerichte unbekannt ist, so wurde chnen zur Wahrima ihrer Rechte Herr Johann Erker von Oottschee als Curator kä 20-tuin bestellt und decrcliert. K. k. Bezirksgericht Gottjchee, am 17. Juni 1885.