Bezugspreise Hjir Vsterreich-Ungarn ganzjährig K 4'— halbjährig K 2- — ^ür Amerika: ganzjährig D. 1 25 jür das übrige Ausland ganzjährig K 5-20 Briefe ohne Unterschrift werden nichtberücksichtigt, Manuskripte nicht zurückgesendet. Gottslheer Dote Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Vermattung des Hottscheer Maten in Gottschee, Hauptplatz Nr. 87. Berichte sind zu senden an die Schriftteitung des Hottscheer Maten in Gottschee. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif be. rechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gotische er Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.285. Verschleißstelle: Schul-gasse Nr. 75. Dr. 17. Kottschee, am 4. September 1909. Jahrgang VI. M die christlichen Abiturienten! Lieber Kommilitone! Nur noch eine kurze Spanne Zeit und Du hast das Ziel erreicht, nach dem Du Jahre hindurch mit zähem Fleiß und unermüdlichem Eifer gestrebt hast: Ein civis academicus, ein akademischer Bürger zu sein! Einen großen Schritt hast Du damit vorwärts getan, einen Schritt, der Dich durch die goldig lockende Freiheit deutschen Studentums in eine durch Wissen und Selbstzucht geadelte Lebensstellung führen soll. Die alma mater, sie birgt eine goldene Zeit, sie birgt der Freuden, aber auch der Gefahren viele. Gefahren für Deine Gesundheit, Deine Existenz, Deine katholische Weltanschauung! Willst Du allein diesen Gefahren ent« gegentreten ohne den Rat älterer und ohne die Hilfe gleichgesinnter Freunde? Die geschlossene Phalanx Deiner Feinde starrt Dir entgegen. Versuch es, ihr allein zu trotzen, alle die versteckten und offenen Angriffe abzuwehren, ohne Schade für deine bisher von besorgten Eltern treulich gehüteten heiligsten Güter. Sieh' Dich lieber um nach Bundesgenossen, Freunden und Mitstreitern. Solche findest Du bei uns! Offen, weit offen steht Dir die Freundschaft unserer Verbindung, herzlich bist Du uns willkommen! Bei uns ist gesorgt, daß Du Deine Religion stärkest, bei uns kannst und mußt Du sie vertiefen. Ernstes Studium wird bei uns gepflogen, wissenschaftliche Vorträge, eine sorgsam ausgewählte Bücherei bieten vafür das Unterpfand. Doch wir wollen nicht nur treue Söhne unserer heiligen Kirche, begeisterte Jünger der Wissenschaft, wir wollen auch echte Deutsche sein, Männer von deutscher Treue und deutscher Ehre! Treue wollen wir halten unserem Kaiser und unserem Reiche, Treue aber auch unserem deutschen Volke! Lieber Freund! Wiewohl im heurigen Winter erst gegründet, steht „Aargau" fest und kräftig da, unterstützt von seinen Wiener Kartellverbindungen, umschlungen von dem herrlichen, einzig großen Kartellverband ver katholischen deutschen Studentenverbindungen, der Wurzel gefaßt hat auf fast sämtlichen Hochschulen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz und der fast 70 Verbindungen mit mehr als 3000 Studierenden und 6000 alten Herren in sich vereint. — Drum auf, Kommilitone I Kind deutscher katholischer Eltern! Du gehörst zu uns, schlag ein in die dargereichte Hand, tritt bei unserer Verbindung! Nochmals einen herzlichen Willkommgruß! Zu Auskünften ist gerne bereit die' Ferienkommission der katholischen deutschen Studentenverbindung „Aargau" durch Doktor Josef Mattis, Wien, XV/i, Palmgasse 10, Dr. Alois Plöchl, Wien, XVIII, Gürtel 77. Mit Freuden haben wir obigem, von der katholischen deutschen Studentenverbindung „Aargau" in Wien uns zugesandten Aufrufe die Spalten unseres Blattes geöffnet; denn es kann uns nur freuen, wenn aus unserer studierenden Jugend einmal tüchtige, charakterfeste, glaubenstreue Beamten, Professoren, Ärzte usw. hervorgehen werden. Nicht minder würde uns aber auch freuen, wenn sich unsere hoffnungsvolle einheimische Jugend auch dem Priesterstande widmen würde. Denn was unserer engsten Heimat, dem Gottscheer Ländchen, gegenwärtig dringend not tut, das sind d euts che Pri ester. Von den systemisierten deutschen Seelsorgestellen in Gottschee sind gegenwärtig fast die Hälfte teils frei teils mit slowenischen Priestern besetzt. Durch Krankheit, Alter und Tod werden die Reihen der vorhandenen tätigen Priester zusehends gelichtet und es ist kein (Ein Ansstug zum Wallfahrtskirchlein ans den Grodetzberg. (Fortsetzung.) Die unbegrenzte Fernsicht, die wir genossen, erweckte in unserer Seele ein Gefühl von Freude, Unabhängigkeit und Freiheit, das sich schwer beschreiben läßt. Die freie, herrliche Natur predigt ja in lauten Tönen von der ewigen Schaffungskraft Gottes und das Herz geht über in Gefühlen der Dankbarkeit gegen den allmächtigen, höchstweisen Schöpfer. Der Turm birgt drei Glocken. Die größte ist älteren Gusses und trägt die Inschrift: Opus Zachariae Reidt, Labaci 1757. A fulgure et tempestate, libera nos Jesu Christe. (Werk des Zacharias Reidt, Laibach 1757. Von Blitz und Ungewitter, erlöse uns Jesu Christe.) Sie heißt „Wetterglocke", da sie bei drohendem Ungewitter geläutet wird. Die mittlere Glocke schmückt ringsherum die Inschrift: Opus Vincentii Samassa, Labaci 1811. (Werk des Vinzenz Samassa, Laibach 1811.) Die kleinste Glocke hat die Inschrift: Nr. 1203, Opus Antonii Samassa, Labaci 1857. Vor unserem Abschiede erlebten wir eine kleine Überraschung. Der höfliche Kirchenpropst bewerkstelligte ganz allein ein feierliches Geläute. Das Seil der kleinsten Glocke band er sich an feinen rechten Fuß, in jede Hand nahm er einen Schwengel der beiden anderen Glocken und indem er uns noch zuvor ersucht hatte, unser Trommelfell durch Zuhalten der Ohren vor den allzustarken Glockentönen zu schützen, begann er zu läuten. Wahrhaftig ein harmonisches Glockengeläute! Der Ton ist rein, weittragend, voll, weich und lieblich. Ton und Klang lassen überhaupt nichts zu wünschen übrig. Nun hieß es Abschied nehmen von dem idyllisch gelegenen Wallfahrtskirchlein und dem freundlichen Führer, denn die Zeit war schon vorgeschritten. Einen herzlichen Blick noch zum Kirchlein auf der Bergeshöh' und ein inbrünstiges kurzes Gebet: Gegrüßet sei viel tausendmal, Du stilles Gnadenhaus! Gieß' reichlich über dieses Tal Den Strom des Segens aus! Nachdem wir uns auch noch von unserem freundlichen, höflichen Kirchenpropste mit einem dankbaren Händedruck verabschiedet hatten, Ersatz vorhanden, durch den die entstandenen Lücken ausgefüllt werden könnten. Unter den Kandidaten des Priesterstandes befindet sich gegenwärtig kein einziger Gottscheer. Es ist dies eine traurige Tarsache, die auch in nationaler Beziehung nicht genug beklagt werden kann. Es erweisen daher ihrem Volkstum einen sehr schlechten Dienst alle jene, welche unseren Musensöhnen bewußt oder unbewußt, absichtlich oder unabsichtlich den Weg zum Altäre versperren. Wer immer also von unserer studierenden Jugend den Beruf zum Priesterstande in sich fühlt, lasse sich durch keinen Sirenengesang der Verführung von seinem Vorhaben abbringen, ergreife mit fester Hand und frohen Mutes das Studium der Theologie, und Gott, der das gute Werk in ihm begonnen hat, wird dasselbe auch vollenden. __________ Vor dem Schulanfang. Wenn der „Bote" zum zweitenmale in diesem Monate über das Land gehen wird, wird sich unsere Stadt belebt haben durch Zuzug froher, frischer Jugendgesichter. Und dann wird man wieder Gelegenheit haben, vor den Auslagen mancher Kaufläden unserer Stadt Ansammlungen größerer und kleinerer Kinder zu sehen. Sie stecken die Köpfchen zusammen, kichern verstohlen, da und dort ist ein Gesichtchen hochrot, dem und jenem leuchten die Augen so — eigentümlich. Naht ein Lehrer oder gar der Katechet, dann stieben sie auseinander wie Spatzen, unter die man einen Stein geworfen hat. Tritt zum Fensterladen und schau nach I Was hat die Jugend angezogen? Es sind Ansichtskarten von oft zweifelhaftem sittlichen Werte, um nicht schärfere Worte zu gebrauchen. Und ich erlaube mir zu bemerken, daß es in unserer Stadt wohl keinen Vater und Kaufmann geben dürfte, der seinen eigenen Kindern die Karten vorlegen würde, die er öffentlich zur Schau stellt. Für so gewissenlos getraue ich mir keinen zu halten I Man sage nicht, die Kinder verstehen und bemerken dies nicht, man höre nur unbeachtet zu, was für Bemerkungen sie sich einander sagen und wie verständnisinnig sie einander anblicken; was erst, wenn ein verdorbenes Kind durch diese „Galerie" den Zizerone macht. Wenn gewisse Kausteute meinen, ihr Geschäft könne unbedingt nicht bestehen, außer daß sie solche Ansichtskarten einigen Wüstlingen zu liebe auf Lager haben, dann sollen sie doch die Vorsicht und Güte haben, sie nicht in den Schaufenstern ausznstellenZ — Großartig ist heutzutage die Tätigkeit „für das Kind". Gut! Man vergesse aber der eigenen Kinder nicht! Und der Schaden, der durch eine solche unanständige Karte bei den Kindern angestiftet wird, ist oft, wenn nicht immer, Oder ist ihnen Geld wirklich mehr als Sittlichkeit? größer als der Nutzen der zehn oder zwanzig Kronen, die man für „das Kind" hingibt, um seinen Namen in irgend einem Blatte prangen zu sehen oder um wenigstens nicht als Geizkragen zu erscheinen. Nur ein keusches Geschlecht wird auch ein gesundes und kernhaftes Geschlecht sein, abgesehen vom religiösen und sittlichen Einfluß. Durch solche Schaustellungen werden Leidenschaften geweckt, denen auch ein gesunder, kräftiger Organismus leicht unterliegt, die aber einen unausgewachsenen und dazu oft noch schlecht genährten Körper vollständig vernichten und dem frühen Tode zuführen. So geht die Kraft des Volkes und seine ganze Widerstandsfähigkeit langsam, aber gründlich zu Grunde. Wer will die Hand dazu bieten? Und dann klagt man über Mangel an strammer völkischer Gesinnung: eine von den verderblichsten Ursachen ist hierin zu suchen. — Mögen diese schlichten Zeilen Gehör finden, damit wenigstens eine Ursache des sittlichen Niederganges der Jugend hintangehalten werde; das ist auch wahre und ausgiebige völkische Abwehr. Jugendfreund. Das wirtschaftliche Programm des Verstandigungs-ausfchujfes in Gottschee. (Fortsetzung.) Das sind die von den Gottscheer Gemeinden geäußerten Wünsche bezüglich des Straßenwesens. Niemand von uns wird daran zweifeln, daß sämtliche dieser Wünsche begründet und die allermeisten derselben auch vollkommen gerechtfertigt sind. Haben wir doch nicht wenige Gegenden, wo mangels an fahrbaren Straßen sowohl die Einfuhr, als auch die Ausfuhr außerordentlich erschwert, ja manchmal sogar ganz unmöglich ist. Würden diese Gemeinden und Landstriche eine ordentliche Straße bekommen, so würde der Wert der Grundstücke und Huben voraussichtlich um 30 bis 50%, wenn nicht höher, der Wert der Waldungen um 100 °/o steigen. Die größte Schwierigkeit aber, alle Wünsche bezüglich des Straßenwesens zu erfüllen, liegt in der Geldfrage. Krain ist bekanntlich ein armes Kronland und der Bezirk Gottschee ist einer der allerärmsten in Krain. Nach den bereits vorliegenden, vom Landesbauamte in Laibach verfaßten und an den Bezirksstraßenausschuß geleiteten Operate über die von Malgern nach Ebental zu erbauenden Straße würde die Ausführung dieses Projektes auf 74.000, bezw. 89.000 K zu stehen kommen. Ziehen wir außer diesem Projekte nur die wichtigsten, früher erwähnten Straßenzüge im Gottscheer Gebiete in Betracht, also die ging es bergab der Ortschaft Warmberg zu. Von der Höhe des Grodetzberges führt ein bequemer Fußsteig dorthin. Als wir bei Warmberg die alte holperige Bezirksstraße betreten hatten, fing Freund M. auf einmal merklich zu hinken an. „Nun, mein Freund, warum hinkst Du denn so?" — „In Maierle gewesen, Grvdetzberg bestiegen und die Bergspitze in den Fuß getreten!" gab er zur Antwort. Ich lachte über seinen originellen Einfall, er aber jammerte und stöhnte, verzog seinen breiten Mund, daß ihm dicke Tränen über die Wangen und über den wohlgepflegten schwarzen Bart rollten. Ein Bild zum Malen! Nur Schade, daß sich mein Freund in seiner damaligen Stellung nicht selber abkonterfeien konnte. Seither sind schon mehrere Wochen verflossen. Hoffentlich wird sich der gute Mann von seinem „Unfalle" bereits erholt haben. Wenn nicht, so mögen seinen angegriffenen Gliedern die Heilquellen von Töplitz baldigst Linderung und Genesung bringen! Am Ausgange der Ortschaft Warmberg steht knapp an der alten Bezirksstraße ein steinernes Denkmal mit der Inschrift: „Zum Andenken! Matthias Kump von Schäflein, geboren im Jahre 1784, von Räubern erschossen am 29. September 1825. Ruhe seiner Asche! Gewidmet von seinem Sohne Johann Kump im Jahre 1862." „W aas?" — „Na, schöne Gegend!" — „Wie verhält sich die Geschichte, waren die Räuber unsere Landsleute?" fragte er mich ganz erstaunt. „In den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts betrieben Kroaten, baumlange und starke Kerle, in dieser Gegend mit gutem Erfolge das Räuberhandwerk. In den Wäldern hatten sie ihre Schlupfwinkel und waren heute hier und morgen dort. Gewöhnlich überfielen sie wohlhabende Leute, schleppten sie davon und ließen sie gegen hohes Lösegeld wieder los. Wer sich zur Wehr setzte, wurde einfach niedergeschossen. Kump kehrte am 29. September spät nachmittags, mit Waren beladen, vom Jahrmärkte in Tschernembl ziemlich stark angeheitert ohne Begleitung heim. Der berüchtigte Räuberhauptmann Rosche lauerte hier mit seinem Kebsweibe und zwei seiner „Getreuen" auf den nichts Böses ahnenden Mann. Da der Überfallene sein Geld und seine Waren nicht ausliefern wollte und sich überdies gegen die Räuberbande zur Wehr setzte, wurde er von der Räuberin selbst ohne Pardon niedergeschossen. Ob die „saubere" Sippschaft, voraus die Hyäne in Weibsgestalt, gefangen und den Händen der Gerechtigkeit übergeben wurde, kann ich nicht verbürgen; die Leute behaupten es." — (Schluß folgt.) Mori dann bach-! die lc von der