Nr. 883, «rznume»«tion»pr««»: Im «omptoli «an,l. lt. ll, halbj. sl. !»'»<». ssül b!« ZufitNung 'llen eines Sicialdemotraten ülier den UnarchiSmus" „Mantreich" nach § 305 St. G, verboten, lints ^"? ^- ^ Landesgericht als Pressgeilcht in gara bat anf I? m 6 der k. l. Staatsanwaltschaft mit dem Erkenntnisse vom h„^°vember 1880. Z. 4297, die Weiterverbreit«»»« des in der beas« 6"ei von O. Wuditzta in Zara gedruckte» Aufrufes. l>kt«n '"'^ »^^^ rappl<,»c:iiwnlu «itt,»^^!" "nd endend mit ,,malw, wonto 0 euoro" nach ^Et. G. verboten. Nichtamtlicher Theil. Laibach, 9. Dezember. h. X liulla liedäom^ «iue linea — auf Grund in ^ Siegel" hat das „Organ der Vcrfaffungspartei "rain" in der letzten Nummer den Anluss genom-ks 'f ""e harmlose Notiz unserer ..Neuesten Post", die h ^bendrein, wahrscheinlich der „höheren" Picanterie ^!°". zum „Original-Telsgranime" zn stempeln be-n^lt, in der bekannt tendenziösen Weise auszubeuten. „!, hatten nämlich — wie auch sonst üblich — eine vm -^chbarland (Görz) betreffende Personalnachricht, tw"l. ^^ annehnlen konnten, dass sie auch bei uns duckr? """elliere, aus der «Wiener Zeitung" repro« Na„ ?'^ ^" einfache Vorgang veranlafste das ge-"NNte Organ, den zum Lthrendoinherrn dcr fürst« Wifchöflichen Diöcese. Görz ernannten Herrn Ne» ^gionsprofcssor Josef Marnsik —denn von dessen Ernennung war die Nede — gleich frischweg einen llovenischen „Agitator" und damit im Zusammenhange lmen „intimen" Freund des Herrn Landespräsidente» >ur Krain zu nennen. Wir müssen dem gegenüber auf die völlige Grund-^sigleit auch dieses neuerdings wieder beliebten Aus-Mez gegen den Herrn Landei'präsidenten für Kraiu hin« , ^m und empfehlen dem „Organ der Verfasfungs, ^tei sür Krain" für künftighin mehr Vorsicht in dcr ^hl ihrer vermeintlichen Angriffspunkte, da ihm ^'nal das Malheur Passierte, unter der Person des ^lln Josef Maruiiö den bekannten flovenifchen ^..... Schriftsteller Andreas Marusii! zu vermuthen, der aber ebensowenig als ersterer ein flovenifcher „Agitator" genannt werden darf. Laibach, 9. Dezember. X Wo nichts „geschieht", muss etwas „gemacht" werden. Dieser Logik unserer liberalen Presse folgend hat ein Laibacher Correspondent eines Wiener Blattes diefem am letzten Samstag die Märe berichtet, es fei der „Laibacher Liedertafel" von der Behörde die Abhaltung einer Kaiser-Iosef.Feier am 4. d. M- untersagt worden. Wir können daraufhin nur constatieren, dass von Seite der competenten Behörde eine Unter» sagnng einer Kaiser-Iosef-Feier in Laibach nicht statt« qefnnden habe und können weiters constatieren, dass die von der „Laibacher Liedertafel" für den 4. d. M. anberaumte „Abendunterhaltung" nach dem im Samstagblatte der „Laibacher Zeitung" abgedruckten Pro« gramme abgehalten wurde. — Eine anderweitige Dar« stellnng der Sachlage entspringt demnach nur der Sucht nach tendenziöser Erfindung. DaS Gxpos6 des Herrn Finanzministers bildet noch immer einen hervorragenden Gegenstand der journalistischen Discussion. Die „Montags'Revue" beleuchtet dasselbe vom politischen und finanzwirt-schaftlichen Standpuukte und fchreibt: „Prüft man zunächst das Deficit, so wird man sich umsonst be« mühen, irgendwo eine Summe zu entdecken, welche dcu politischen Principiell, des Ministeriums Taaffe zum Opfer gebracht werden soll. Das Defü'it von 1881 ist bis zum 'etzt-n Kreuzer die unabweisbare Consequenz der finanziellen und polilischen Verwal« tung, wie sie von der Verfassungeparlei auf Grund und im Geiste der Versass«»« eingerichtet worden ist, inclusive jener bescheidenen Mehrforderungen, welche für die vollkummencre nationale Gleichberechtigung in dcr Schule gemacht werden, inclusive auch der großen Summen, welche die Eisenbahnbauten erheischen. Alles Bemühen ist vergeblich, aus der Höhe des unbedeckten Abganges eine Beschuldigung gegen die Regierung zn schmieden. Sie konnte, um die Ziffer zu verkleinern, die Einnahmen in traumhaften Zisferanfähen ein» stellen; dass sie es nicht that, sondern die Erhöhung nur in jenem Umfange gelten läfst, den die Thatsachen eines Iahrzehenles rechtfertigen, ist nicht mehr, aber auch nicht weniger als ein vullgilliger Beweis von dem Ernste und der Ehrlichkeit einer Verwaltung, die nicht um die Gunst von Parteien buhlt, sondern inmitte der zahllosen Unwahrheiten und Entstelluogen, welche den öffentlichen Streit durchtränken, die Wahrheit, die Politifche und wirtschaftliche Honettetät zu ihrem leitenden Principe erhoben hat. Diefe Wahrheitsliebe konnte die Finanzlage des Reiches nicht anders als in einem ernsten Lichte erscheinen lassen; sie durste aber auch nicht anders handeln, als sie es that, indem sie der Erkenntnis Ausdruck gub. dass der österreichische Staatslörper weder eine Radicalcur vertrage, noch deren bedürfe, fondern die Heilung von der allmählichen Verabreichung stärkender Mittel erwarten darf." Der „Sonn- und Feiertags-Courier" schließt seine eingehende Besprechung des Expose mit folgenden Worten: „Der Schatzkanzler des Ministeriums Taaffe hat in seinem durch scharfe Auffassung und klare Darstellung ausgezeichneten Expose die Finanzlage des Staates ohne Schönfärberei und ohne Voreing"nolN" menheit gefchildert. Seine Vorschläge zielen neben der Befriedigung de» augenscheinlichen Bedarfes zugleich auf die fuccefsiue Beseitigung des Drficites — jenes chronischen Uebels, an dem unsere Staatsfinanzen leiden. Wenn die Opposition von der Regierung das Unmögliche verlangt, um das Mögliche, welches sie bietet, zurückweisen zu können, so leistet sie damit der Bevölkerung einen schlechten Dienst. Mit Oppositions-Manövern bannt man kein Deficit, die Parteileiden-schuft ist kein Heilmittel sür kranke Finanzen. Das weih das Volk, und darum wird es sich auch lieber aus die Seite der Regierung stellen, die ihm Begünstigung der volkswirtschaftlichen Entwicklung und Hebung des Wohlstandes bietet, als dass es sich im zwecklofen Kampfe für die Interessen der Oppositionsführer verblutet." Rede Sr. Excellenz des Herrn Finanzminister» Dr. Dun ajewsti: (Fortsetzung und Schluss.) Geben nun die directen Steuern uns nicht ein Mittel, um dem Deficite zu begegnen, und lassen sie auch nicht eine besonders nennenswerte Erhöhuna der Staatseinkünfte wenigstens für die nächste Zukunft erwarten, so bleibt ja nichts anderes übrig, uls die zweite Qnelle der Staatseinkünfte in höherem Grade heranzuziehen. Hier ist nun kraft der eigenthümlichen Verhältnisse der österreichisch-ungarischen Monarchie eme größere Beweglichkeit der Finanzverwciltung und auch der Gesetzgebung nicht so leicht möglich. Es sind Verhandlungen und Erörterungen im Znge, über welche aber die Verständigung mit der königlichen ungarischen Regierung, respective Gesetzgebung nothwendig ist. Feuilleton. Vie Hrre von Wardon-Hall. Noman von Albrecht hen brich». (44, Fortsetzung.) H. ^uitgard weinte nur mit vermehrter Heftigkeit, l,i! '^ ließ sich in ihr eigenes kleine« Gemach ge-l«? "" ein hilfloses Kind. Dort drückte Otto sie 'l,n die weichen Polster des Sophas. daz <^ln weine, Luitgard — Thränen erleichtern dl. Herz," sagte er voller Theilnahme, „und wenn jcd.!."""" bedarfst, dann lass' mich rufen — ich bin ^lt bereit, dir beiznstchen." ay. «eise drückte sie seine Hand und dann war sie ">it ihrem Schmerz. ^lü'cder aNein!" voll ,6 war das einzige Wort. das in dieser quäl-«Nein, N'" Nacht über' ihre Lippen kam. „Wieder ein »«c Dai5 war das Wort, welches in ihrem Herzen vm's/'sendfaches Echo fand. Sie war einfamer und Uorpl^"" als in jenen Tagen, wo Herr und Frau betla?. s" d"cl) wenigstens thcilweise als lhr Klnd stc,i^"e». Kein Schlaf kam in ihre Augen — sie «Usd«.""ch am Fenster, als im Osten der Morgen "lN n ''"e, und als sie sich dann zur Ruhe legte, finde "^ "is ein paar Minuten Vcrg'ssenhnt zu 'chlver, b?war es nur ein Schlummer voll wuster, "Nd w?,^nume, welcher sich auf ihre Llder fenkte. ""de nnd abgespannt erhob sie sich endlich, l^r e ^b dachte nicht an die Z"kuuft und das "" Glück. Die Gegenwart hatte Schreckllche« genng für sie, mehr als sie fassen und begreifen konnte. Sie zürnte dem Himmel, dafs er am Rande ihres Lebensweges einige köstliche Blumen gestreut, welche sie gebrochen, um sie sofort verwelken zn fehen. Sie glaubte nicht den neuen Schmerz zu überleben. Aber der Mensch ist stark im Dulden und Ertragen und Lnitgard sollte das am ersten empfinden lernen — es gieng alles vorüber. Sie sah die Hülle der Mutler in einem prächtigen, mit Silber verzierten Sarge, sah das liebe, bleiche Gesicht so rührend schön, so voll unendlichen Friedens. Sie legte die Kränze und Blumen auf den Sarg, und dann sah sie viele, viele Menschen in Trauertleidern. Ja, sie sah noch mehr. Sie sah, wie endlich der Sarg aufgehoben und dann fortgetragen wurde und — sie lebte noch! — Luitgard war für kein Trostwort zugänglich. Sie fchien wie für die Welt abgestorben. Sie hatte sich in ihre Gemächer zurückgezogen und dann sah Graf Otto sie tagelang nicht. Seine aufkeimende Hoffnung, dafs die Einsam'leit sie ihm am ersten zuführen würde, war schnell in der Knospe erstickt. Er fühlte sich verletzt nnd gekränkt, und diese Gefühle leiteten seine ganze Denkweife. „,,,.. ^ ,. , Er war keinen Augenblick über das im Zweifel, was nun werden miiffc; es gab nur einen einzigen Wea von welchem ihn auch der letzte Wille der verstorbenen Frau von Saldern nicht abbringen konnte. Er wollte Luitgard ein treuer Freuud und Bruder bleiben, und ihr beistehen in jeder Lebenslage, wenn sie seinen Rath forderte. Das war aber auch alles, was er thun konnte. «« . ^- Wohl war es einen einzigen knrzen Moment ym-durch ein fchöner Gedanke gewcfen, hier in Wardo,^ Hall zu bleiben, wo seme Vorfahren gelebt, wo sich an jeden Baum, an jeden Strauch eine Erinnerung aus seiner Ingend knüpfte, schöner noch bnrch die Aussicht, mit Luitgard denselben Weg zu wandeln, aber der Gedanke war fast fo fchnell verschwunden, wie er aufgetaucht war. Er war es seiner Ehre schuldig, nichts von dem anzunehmen, was seine Tante ihm großmüthig zugedacht; auch den leisesten Schatten einer unrechtmäßigen Aneignung wollte er von sich weisen. Heimlich hatte er gehosst, Luitgard werde sich an ihn wenden, um Pläne für die Zukunft zu machen, aber ein Tag nach dem anderen vergieng, ohne dass sie ihre Gemächer verließ. Und doch konnte es so nicht bleiben. Entweder er oder sie musste das Schloss verlassen. Als acht Tage vorflossen waren, ließ er seine Cousine um eine Unterredung bitten. Sie erklärte sich sogleich dazn bereit und ließ Otto sagen, dass sie ihn in dem kleinen Salon erwarte. Wenige Minuten nachher standen sich beide gegenüber. Luitgard sah zwar sehr bleich, aber ruhig und gefasst aus. Sie gehörte zu jenen Naturen, welche im ersten Moment in Leid und Weh unterzugehen glauben, um sich dann um so leichter wieder emporzurichten. Sie war ja auch nicht ungeübt im Kummer. Das ganze Leben war für sie eine Kette von Leiden gewesen. „Sie haben mich zu sprechen gewünscht, Otto?" fragte sie mit bebender Stimme. „Ja, Luitgard," enta/linel? er sehr ernst, es muss endlich sein. Es sind acht Tage verflossen seit. dem die Mutter begraben ist. Hast du an dir Zukunft 24W Was für die nächste Zukunft geschehen kann, liegt theilweise dem hohen Hause vor, theilweise wird es in verhältnismäßig kurzer Zeit vorgelegt werden. Es liegt zur verfassungsmäßigen Behandlung dem hohen Hause bereits vor der mit der kön. ungarischen Regierung vereinbarte Entwurf über die Petroleumsteuer, eingereicht von meinem Umtsvorgänger, wie den Herren vielleicht erinnerlich sein dürfte, um dessen Erledigung die Regierung um so dringender das hohe Haus bitten muss, als in dem anderen Theile der österreichisch«ungarischen Monarchie auf die hiesige definitive Erledigung der Frage gewartet wird. Es liegt dem hohen Hause als Gegenstand der heutigen Tagesordnung ein Entwurf vor, der zwar nicht aus finanziellen Gründen eingebracht wurde, aber auch seine finanziell nicht zu verachtenden Folgen haben wird, nämlich das Vrantweinausschanksteuer-Vesetz. Es hat noch mein Amlsvorgänger dem hohen Hause eine Novelle zum Gebürengesetze vorgelegt. Es wurden bei der Berathung dieser Novelle in dem Ausschüsse verschiedene Zweifel vorgebracht, Bedenken angeregt und Wünsche zutage gefördert. Um diesen nach Möglichkeit zu entsprechen und andererseits aber auch das Interesse des Staatsschatzes, wie es ja Pflicht der Regierung ist, zu fördern, ferner um einer lange vorgebrachten, sehr oft wiederholten, nicht nur hier im hohen Hause, sondern auch in den einzelnen Landtagen erhobenen Beschwerde Rechnung zu tragen, nämlich der Beschwerde, dass die bei Uebertragungen des Grundeigeuthums in den bescheidensten Schichten der Bevölkerung gegenwärtig eingehobenen Gebüren von sehr nachtheiligen Folgen für die wirtschaftlichen Verhältnisse begleitet sind, um endlich auch die Geschäfte, welche mit den« großen beweglichen Kapitale an der Börse abgeschlossen werden, theilweise in das Gebüren» gesetz einzubeziehen (Bravo! rechts), habe ich die Ehre, diese Novelle auf Grund Allerhöchster Ermächtigung zurückzuziehen und werde in der nächsten Zeit einen veränderten — ich hoffe, dass das hohe Haus zustimmen wird — verbesserten Entwurf vorlegen. (Bravo! Bravo! rechts.) Es stellt sich also, wenn diese Entwürfe von dem hohen Hause genehmigt und Gesetzeskraft erlangen werden, die fast sichere Aussicht auf eine nicht un« bedeutende Erhöhung der Staatseinkünfte und, wie ich meine, ohne allzu bedeutende Belastung des Steuerträgers heraus. Was zunächst die Grundsteuer an» belangt, so hoffe ich, bei der bekannten Opferwilligkeit, dem ungeheuren Fleiße und den Anstrengungen, mit denen die Grundsteuer-Centralcommission sich ihrer Arbeit unterzieht, wenn sich mix die dazu nothwendigen Voraussetzungen bieten, in nächster Zeit dem hohen Hause einen Entwurf eines Gesetzes über die Haupt« Gruitdsteuersumme vorzulegen; ich will vorderhand jedoch dieser Ziffer nicht vorgreifen. Was die Gcbäudesteuer anbelangt, so ist nach dem Entwürfe, den ich die Ehre gehabt habe, vorzulegen, ein Mehrertrag von 1.600,000 ft. zu erwarten; nach dem Entwürfe über die Erwerbsteuer und die Veränderung der bestehenden Einkommensteuer würde sich ein Mehr von 2.000,000 st. ergeben; die Zuckersteuer ist kraft der bestehenden Gesetze aufzunehmen mit einem Mehr von 400,000 fl.; genehmigt das hohe HauS den Entwurf über die Petroleumsteuer, so ist ein Einkommen von 4.400,000 fl. zu erwarten; dazu könnte ich noch zählen den Ertrag der Besteuerung des Leuchtgases mit 2 Millionen, das Project ist jedoch erst in der Ausarbeitung begriffen, und ich kann über die verschiedenen Phasen, die es noch durchmachen wird, heute kein bestimmtes Urtheil abgeben; genehmigt das hohe Haus ferner deu Gefetzentwurf, der auf der heutigen Tagesordnung ist, so ist die Brantwein« Ausschanktaxe zum allermindesten mit 1.500,000 fl. anzunehmen. Wird auch die von mir einzubringende Gebüren-novelle die Genehmigung der hohen Reichsvertretung erlangen, so ist rin Plus von ungefähr 4.000,000 fl. anzunehmen. Wir hätten dann auf diese Weise einen Mehrertrag von 14 bis 15 Millionen für das nächste Budget zu erwarten. Ich hoffe, dass damit jener Aufgabe Rechnung getragen wird, die ich in den einleitenden Bemerkungen nach dem Vortrage der Ziffern gemacht habe, der Aufgabe nämlich, das Uebel des Deficites einzudämmen. Aber eines, glaube ich, muss mau gegenüber einer solchen Lage gestehen oder eigentlich aufrichtig sagen, nämlich, dass die Erreichung des Gleichgewichtes im Staatshaushalte bloß auf dem Wege der Besteuerung, auf dem mechauischeu Wege der Einführung neuer oder der Veränderung bestehender Steuern rein nicht möglich ist. Nicht aus dem Grunde, als ob irgend ein Finanzminister in irgend einer Verlegenheit wäre, neue Steuern dem hohen Hause vorzulegen (Heiterkeit rechts), denn die Geschichte Europas in den letzten zwei Jahrhunderten, namentlich die des westlichen Europa, sowie die Finanzstatistik bieten eine solche Unmasse von Ideen und Projecten, dass ich bei dem besten Willen nicht imstande bin, in dieser Beziehung etwas Neues erfinden zu können. Aber es ist, glaube ich, etwas anderes, und zwar ein sehr wichtiges Interesse zu berücksichtigen. Weun man sich einmal die Aufgabe klarstellt, dass das Deficit im Laufe einiger Jahre wirtlich beseitigt werden könne, so muss man denn doch auch auf die wirt-fchaftliche Entwicklung oder Steuerkraft des Volkes rechnen. (Bravo! rechts.) Das bloße und einfache Nehmen ist zwar leider im gegenwärtigen Momente dringend nothwendig; man muss aber auch immer berücksichtigen, dass derjenige, dem das Geben obliegt, auch in der Lage verbleibe, immer mehr geben zu köunen. (Bravo! rechts.) Unstreitig ist meiner Ansicht nach diese große Monarchie noch reich an materiellen Hilfsmitteln; aber eine plötzliche Erhöhung der Steuererlrägniffe — mag diese uuu geschehen durch Erhöhuug der beste» henden oder Einführung neuer Steuern — eine so plötzliche Erhöhung, dass sie dem Plus der Staatzausgaben per 25 bis 26 Millionen entsprechen würde, wäre vielleicht im gegebenen Augenblicke mit dem Aufwande der strengsten Mittel, welche die Steuergesetzgebung überhaupt bietet, ermöglicht, sie wäre aber der Ruin der Volkswirtschaft für lange Zeit. Um nun diesem vorzubeugen, glaubte die Negierung, vorderhand sich mit diesen in kurzem angeführten Entwürfen und den aus denselben zu erwartenden Mitteln begnügen zu sollen; sie glaubte aber, dass es hohe Zeit ist, auf dem Wege der Gesetzgebung und Verwaltung stufenweise und allmählich dasjenige zu thun, was eben die wirtschaftlichen Verhältnisse zu ihrer Gesundung und Kräftigung erheischen. (Bravo! rechts.) Es ist eine sehr schwierige, vielleicht sogar ge-fährliche Aufgabt', über diejenigen leisen Neguugen im Sie sah den Grafen überrascht an. „Warum?" fragte sie dann. »Hast du daran gedacht, Luitgard, dass nicht alles so bleiben kann, dass gewisse Veränderungen eintreten müssen?" „Nein," entgegnete sie sehr ruhig, «ich habe nicht daran gedacht und habe auch keine Ahnung, von welchen Veränderungen du redest. Ich möchte eben, dass alles so bliebe." Graf Otto stieß einen Seufzer aus. Ja, auch ihm wäre es das Liebste gewesen, wenn alles so geblieben, aber schon der Gedanke daran war eine unverantwortliche Schwäche. „Luitgard, ich meine nur eine Veränderung in unseren persönlichen Verhältnissen. Du bist jetzt Her-rin von Wardon'Hall und wirst es begreiflich finden, dass ich---------" Sie zuckte zusammen. Ein finsterer, unheimlicher Blitz schoss aus ihren Auge», die feingeform-ten Lippen öffneten sich voll Hohn. Er hatte den empfindlichen, wunden Fleck ihres Herzens unbewusst berührt. „Ah, ich verstehe. Graf Otto," sagte sie plötzlich wieder, die trauliche Anrede fallen lassend, welche sich fast unbemerkt eingeschlichen, „Sie möchten nicht als der Untergebene jener —" Sie wollte noch mchr hinzufügen, aber wie vorhin Graf Wardon vor ihrem flauunenden Blick verstummt war, so verstummte sie jetzt vor dem ruhigen Ernst, vor der tiefen Würde, welche sich in seinem ganzen Wesen ausprägte. Sie suhlte sich beschämt und gedemüthigt, aber anstatt, dass ihre Stimmung dadurch eine mildere geworden wäre, arbeitete sie sich förmlich in die Rolle einer tief Gekränkten hinein. „Ich wollte das nicht sagen," versetzte er sehr ruhig, „der Graf von Wardon-Hall wird in keiner Lebenslage der Untergebene irgend eines Menschen sein. Ich möchte dich nur darauf aufmerksam machen, dafs die Welt es unpassend finden wird, dass wir beide zusammen auf Wardon-Hall bleiben und du ohne die Aufsicht einer älteren Dame bist. Ich wollte dich darauf aufmerksam machen. dich beizeiten nach einer passenden Gesellschaft umzusehen, da ich gezwungen bin, in kürzester Frist das Schloss zu verlassen." Diese wenigen Worte genügten vollständig, das junge Mädchen wieder zum vollen Bewusstsein zu erwecken und ihr klar und deutlich alles vor Augen zu führen, aber sie sah auch ebenso schuell, dass ihre letzte Hoffnung gescheitert war. Was sie seither mit aller Energie von sich abgewehrt, war ihr in einem einzigen Moment zum vollen Bewusstsein geworden: dass sie Otto von Wardon liebte. Jede Spur vou Farbe war aus ihrem Antlitz gewichen, sie fühlte sich wie gebrochen und war gezwungen, ihre Schwäche zu verbergen. Er liebte sie nicht. Es war Lug und Trug, was das thörichte Herz ihr vorgesprochen in jener unseligen Miuute. Mitleid war es gewesen und nichts weiter Darum hielt er sich von ihr fern, — er wäre sonst ein einzigmal zu ihr gekommen in den Tagen des tiefen Leids. Er war wenigstens großmüthig genug, sie vor etwaigen Träumereien zu befahren; er wollte ihr zei« gen, dass dadurch nichts in ihrer gegenseitigen Stellung verändert war. (Forts, folgt.) wirtschaftlichen Leben, wie sie sich in Gewerbe, Hände lind Landwirtschaft von Zeit zu Zeit bemerkbar ma chen, ein vollkommen sicheres Unheil zu bilden vor irgend welche Cunfequeuz daraus zu ziehen. I^A"", jedoch, mit allem Vorbehalte sei dies gesagt, es ,U o r» kein sicheres Urtheil, aber ich glaube Grundlagen zM «« muthung zu haben, dass seit einiger Zeit eiue Regui g. eine Wendung des wirtschaftlichen Lebens in Oestmelcy zum Besseren sich bemerkbar macht. (Oho! lmts.) " ist dies Ansichtsache, meine Herren, aber in tneser ^ ziehung stehen mir numerische Beweise zur Ver "gUH ich will jedoch die Herren nicht so lauge m WM"" nehmen. Ich habe z. B. die Ergebnisse des lauseM" Jahres berücksichtigt. . <^ Es wird den hochverehrten Herren emmeu'^ sein, dass zur Deckung des Deficites des laufM ' Jahres noch ein Gesch in Aussicht gestellt wm'de i" Emission der Goldrente im Betrage von l.43ü.»i""'. Die Regierung war in der angenehmen Lage, ° Geldmittel bis jetzt nicht in Anspruch nehmen zu mW ^ und glaubt, es in der Bedeckung des ''ächstell H eiubeziehen zu sollen. Ferner wurden für die A"» » Bahn bisher flüssig gemacht 824,000 fl.. oh" °°' — wozu die Regierung die gesetzliche TrmaaM" " hatte — bis jetzt eine schwebende Schuld contray^, wurde. Es scheint also denn doch schon in d^e"''. wenn auch nicht sehr bedeutenden Thatsachen wen^ stens die Andeutung zu liegen, dass, infosen» ^ laufende Staatshaushalt in inniger Verbindung '»" mit dem wirtschaftlichen Leben, die Situation ^'" langfam, aber doch immerhin etwas zum Bessere» wenden beginnt. ^. . ^z Bei den directen Steuern war der ^1 ,8, , Ende Oktober 1880 im Vergleiche mit dem P" nare günstiger um 1.877,000 fl. — ich s^ ^ ^ um möglichen künftigen Einwendungen vorzuve u,^ dass das nur eine Ziffer ist, welche sich "0") ' "i„e ficieren kann, indem ja bekanntlich die FalligMsteu^ der Steuern nicht immer auch die Zahlungstalle selbe» sind. Ich glaube aber schon heute ausM^ zu können, dass sich bis Ende dieses Jahres, ^ auch ein etwas weniger günstiges, aber imlneryl" ein günstiges Endergebnis zeigen dürfte. ..„l- Bei den indirecten Abgaben bis Ende V^" -ber 1880 ergab sich namentlich beim Tabalr,er>a)'^ ein Mehr in Bezug auf dcu Voranschlag ^ 2.217,000 fl. (Hört! Hört! rechts), welches W»^ die laufeudcn Bedürfnisse eincn noch erfreuu^ ^ Einfluss gehabt haben würde, wenn eben bic"^^ tuug nicht genöthigt gewesen wäre, infolge ve>> ,^ Ernten in Ungarn sehr hohe Ausgaben z«lN kaufe vou Tabak zu machen. . M- Das sind die wichtigsten Ziffern, die ich '" ^ zug auf das Erträgnis des laufenden Iah"» h. Hause vorzubringen habe. Ait< Was die Deckung anbelangt, so ist in dem ,„ würfe für das Finanzgesetz ein besonderes^«! »^ Aussicht genommen, womit die Mittel zur «1A ^. drs Abganges beschafft werden follen. Ebenfalls ^, tclst eines besonderen Gesetzes beabsichtige 'H, hie h. Hause jene Maßregeln vorzuschlagen, ""/ zM EtaalSverwaltung ergreifen muss, um die20/>^^c lionenSchahscheine einzulösen, die in der erste"" des nächsten Jahres fällig sind. ^laubtt' Wenn ich mir früher die Bemerkung ^ ge-dass ich eine kleine Wendung zum Besseren, /. teü wisse größere Lebhaftigkeit im Verkehre z" v"' ^he glaube, so muss ich noch auf einen Umstand o ^ ^ Haus aufmerksam machen, dass nämlich, "^„sM^ ja kein Geheimnis ist und keines in einem ' hel tiunellen Staate auf die Dauer sein kam«, "^ D' Staat gerade im nächsten Jahre sehr bed h ^ foidernngen an den Geldmarkt stellen müsse, ^ D all' dem der österreichische Staatscredit ^ Auslande intact und fest steht. , ^.„heit ge- In den letzten Tagen habe ich OelH^^ene'' habt, in unmittelbare Berührung «'".. ^ett linls)' auswärtigen Gclomächten zu treten (Heltenc ^ . uu'o ich habe mich überzeugt — ob das wli» « ilv I schlecht aufgenommen wird, die Thatsache ' ^ nicht ändern, mir war sie eine sehr erfreulla)^ ^ die Abnehmer der Staatspapiere jetzt >^^ glai^' österreichischen Staatspapieren nachfragen. ^H t^ das ist eine Thatsache, die zu erfahren "^ sli ganzen Hause um so angenehmer sem ^ ' tige>> denn doch offenbar nicht zugunsten dcS gA" ^tie^ Finanzministers spricht, da er erst se't Wi ",,„ voll Bei der gegenwärtigen Sachlage 'st e» ' h,« se" Ueberzeugung, dass, wenn es dcn He""/^^schlä!,e wird, die von der Regierung eingebraHteii ^.^sa»> anzunehmen, und weun diese die yesey^^ ^ schc" keit erlangen, wir dem nächstjährlgen "H^rsie^ mit einem so bedeutenden Mehrertrage ^U . „ Oc-werden, um den Beginn einer vollen un" i ^^i'. sunduug der Staatsfiuanzen am'ehme" 5 ^ ^'5 Freilich hänat alles davon ab, was uve»Y ^ ^zg menMch! Anstrengung zu berech'^ "erm ^^ uns nicht die Vorsehung mtt neuen C""M'l ,, <,„ch sucht. Wenn dies aber nicht ges^ht " ° ^ gla« das H.Haus seine Mitwirkung "'^ ,^'^f jqes, ^. ich, durch Geduld m,d Ausdauer, ^ ganz sicheres und allmähliches Vorgehen we , 24N1 U l"ner Zukunft das Ziel erreichen, welches schließ-."^ Me Unterschied der Ueberzeugung, ohne Unter-Md der Ansichten ein allgemeines Interesse siimmt-Mr Parteien des hohen Hauses bildet, nämlich das A" einer festen und dauerhaften Grundlage für die ^tmellen Interessen aller Voller und Länder dieses lautes." Zur Lage. br ^o" bie von mehreren Tagesblättern kürzlich gell. (M ^^'s' wonach betreffs Verwendung der aus "n Wlener Sammlungen fur N es e rv i st en - F a-^'l l en hevstammenden Nestbeträge von circa 54.000 fl. rme Cunlrovcrse zwischen Mitgliedern des bestandenen Mscomitc und dessen Präsidium vorhanden sei, er-Mt die „Wiener Abdpst." aus authrntischcr Quelle, M von Seite dieses Präsidiums und insbesondere ^r. Excellenz des Herrn Unterrichlsministers Freiherrn ^ nrad v. Eybesfeld als gewählten Obmannes ^ gedachten Comite niemals beabsichtigt und auch ''Mu niemand eine darauf abziVl.nde Aeußerung ge- ^n wurde, als wollte deut erwähnten Fonds eine . ? der ursprünglichen Intention der Spender ab-"Nchende Widmung gegeben werden. Derselbe wird "Nd kann, entsprechend dem Aufrufe vom 1. Septem- " /^78, vermöge defsen die Sammluugeu eingeleitet ^Wen, nur zur Unterstützung hilfsbedürftigter Refer- Mn und ihrer Familien verwendet werden. Aber ge-Mber der loährcild der letzten Kriegeereignisse so viel« !"lig und insbesondere von Seite der Kriegsverwaltung "Mlten Nuthwcndigkt it. jede Zersplitteruug der für ähn- «)e patriotische uud humane Zwecke wirkenden Kräfte und l>ugbaren Mittel möglichst zu vermeiden, wurde vom ^genannten Vorstande des Comite die Frage angeregt, ^ der Fonds nicht unter ausdrücklichem Vorbehalte lller alleinigen ursprünglichen Widmung in die Ver-!,""Ull»g und Verfügung'der unlcr dem Allerhöchste!! "ol^lorale stehenden' ..Oesterreichisch^n Gesellschaft >N roth?,, Kreuze" ubergrbeu werden solle, deren sta< "ümähiger Wittungskreis auch den Zweck umfasse, ^ welchem der Fonds gewidmet ist. Vom Ausland. .,, Der neulich schon telegraphisch milgethcilte Be-^l über die letzte Sitzung der griechischen «alnlllcr lässt kciuen Zwciftl darüber zn, dass der ^Mche Thateudrang sich eher steigert als abkühlt. Z, 3leicl) hj^et er «„s einrn Einblick in die traurige U'lanziage Griechenlands, dessen Einnahmen nach der "Ubgctuurlage des Fiuanzlninisters von den Ausgaben ""l Mehr als das Doppelte, um U2'/« Millionen, über« lchritten werden. Gerade diese Finanzlage wird aber, statt als triftiger Gnind zur Enthaltsamkeit zu gelten, vielfach mit Rücksicht auf ihre Uncrträglichleit als die Ursache dargestellt, weshalb Griechenland eipe Action vorbereiten müsse. Dennoch hat sich die öffentliche Meinung bisher "Urch die Haltuug Griechenlands in dem Glaubeu an ^ Erhaltung des Friedens nicht erschüttern lassen. Me „Nordd. Allgem. Zeitung" weist auf uusere lleu» 'v!' ^ "u" gewissen Seiten fort uud fort behauptet ilie ^l^>lil!hr vollziehe sich die iu Berlin vereinbarte u Nomina, der Dinge auf der Balkan-Halbinsel wenn ") laugsani, so doch stetig. Nn ^^ Pforlc ist, wie man ans Konstanti-.pel nnterm 5. d. M. meldet, mit dem Studium . "N H>iaßregeltt zur Erhöhung der Einnahmen beschäf-H Insbe'fondere wird die Erhöhung der Zollgebüren l,»s . ei» „euer Zoll auf die Tabakauifuhr ins Auge « M. Die Pfurle hat der persischen Regierung an-ve M"'' ^ie zahlreichen nach Kurdistan geflüchtcten M ''^kn Familien zu amnestieren. Das türkische Neu- " wurde gestern im Palais festlich begangen. ^. Aus Cetinje schreibt man der „Pol. Corr." ^,"ni 4. d.M.: Hier ist eine muhamedanische Depu-^!^" aus Pudgoriza eingetroffen, um dem Fürsten ^°la anläs^lich der Begnädignng der unter dem Ver-^ des Hochoerrathes verhafteten muhamedanischen io °kl^,zaner für diesen Act von Milde den Dank der ^^kn Bevölkerung auszudrücken. Hagesnemgtieiten. H^^alifornischc Lachse in Oberösterreich.) ch? ^"tfche Fischereiverein hat heuer 380.000 Lachs-Tr«'^'"" «us Ealifornicn bezogen. Nach 28täg,ge,n deren ^.°"' Engten die Eier. welche in hohen K.sten, <>l N s? ^" ^äu.ne ,nit Eis ausgefüllt wurden, glücklich ^l'emünde a« «no wurden von dort aus an d»e Besteller partienweise versendet. Der obervsterreichische Fischereiverein erhielt davon über sein Ansuchen unentgeltlich 25.000 Stück zur AuSbriitung und Einsetzung im Donaugebiet. Diese Sendung, welche am 30, Oktober von Gestemünde abgieng und am 2. November vor mittags in Linz anlangte, wurde vom Leiter der Fisch« zuchtanstalt de» Vereins sogleich in die Werndl'sche Fischzuchtanstalt uach Steyr weiterbefürdert, deren In. halt noch iu der Nacht aufgelegt und die todte» Eier, bei 7000 Stück, entfernt. Schon am nächsten Morgen beganu die Ansschlüpfung der Fischchen uuo endete am 15. November. Gegenwärtig tummelt sich die Brut vou 18.000 californischen Lachsen, welche wegen ihrer un< gewöhnlichen Grüße sür ihr kurzes Dasein voil jeder» manu bewundert werden, munter iu den Apparaten herum. Nach Aufzehrung des Dottersackcs werden die Fischchen in die nie gefrierenden Quellcuteiche des Herru Josef Werndl gebracht, durch dessen gütige Vermittlung darin aufgefüttert und endlich im Frühjahr in der Enns ausgesetzt werden. In Anbetracht des weiten und schwierigen Transportes ist somit das Resultat dieses großartigen Versuches ein sehr erfreuliches und wieder ein Triumph der riesig fortschreitenden künstlichen Fischzucht. — (Die Einwohu erzähl Berlins.) Ueber das Resultat der Volkszählung liegt aus dem statistischen Bureau der Sta^t Berlin folgende Mittheilung vor: „Die am 1. Dezember d. I. vorläufig ermittelte Ein» wohncrzahl der Stadt Berlin beträgt 1.118.630 inclusive Militär, exclusive Schiffsbevölkerung und diplomatisches Corps." Znr Verglcichimg knüpfen wir daran die Mit-theilnng, dass am 1. Dezember 1875 gezählt wurden 904,240. Der Zuwachs innerhalb de5 fünfjährigen Zeit-ranmcs beträgt somit 154.390 Personen, fast genau 10 Procent. Berlin hat sein gegenwärtiges Weichbild seit dem I.hre I860 und damals wurde die Bevijlle» ruüg nngcnommeu auf 528.900 Einwohner. Seit jener Zeit hat sie sich etwa verdoppelt. In den vier Jahren zwischen den Volkszählungen von 1871 und 1875 stieg die Zahl von 824,580 auf 964.240, alfo um 139.660. oder um 17 Procent, iu einer vierjährigcu Periode. — (Die franzo f ischeu K rouj u w e l en) Herr Jules Ferry hat im letzten Ministerrathe einen Gesetzentwurf vorgelegt, der bezüglich der Kronjuweleu folgende Bestimmungen eutlM: Diese Juwelen repräsentieren einen Wert von circa 25 Millionen, wovon 12 Millionen allein auf den Nicsendiamanten Le Ncgent entfallen. Ein Theil der Schmuck,achen im Oesammt. wette von fünf Millionen Francs hat weder einen lünst» lerischen noch einen historischen Wert. Dieser allein soll nun Uecäußcrt und mit dem Ertragnisse eine sogenannte Mllsee»klisse gegründet werden, welche es dem Staate ermöglichen würde, jederzeit Kunstaegenstände. die zum öffentlichen Verlanfe gelangten und eine Lücke in den nationalen Sammlungeu ausfüllen könnten, für oiefelbeu zu erstehen. — (Erstickt durch Kohlcngas.) Ein Trauer« fall macht in Paris von sich reden: Zwei blühende Mädchen, Töchter von angesehenen Familien, sind gleich, zeitig Opfer einer Kohlenoxydvcrgiftung gcwordeu. Frau-lein v. Thannberg, die Tochter des Obersten Vicomte de Thannberg. hatte mit der Tochter von Frau de la Ehevardiöre, bei der sie wohnte, kürzlich der Aufführung von „Jean de Nivclle" in der Opera Eomique bei-gewohnt und beide waren dann in ihre Gemächer fchlafeu gegangen, welche gemeinsam durch einen Ofen Wärme erhielten. Eine der unglücklichen jungen Damen, welcher wahrscheinlich die Hitze zu drückend gewesen, mnss, um das Feuer z» löschen, uilvorsichtia.srweise die Ofenröhre geschlossen haben; am anderen Morgen fand die bedauernswerte Madame de la Ehevardiöre beide Mädchen todt in ihren Betten. — (Schiffbrüchige.) Zwei Schiffbrüchige vom englischen Boote «Eonnty of Richmond" sind foeben in Newuork angekommen, nachdem sie eine Woche lang, anf einem sectristigrn Holzstück angebunden, im Meere um-hergetrieben haltcn. Am 14. Oktober — erzählen die» scben — sanl ihr Segelschiff infolge eines heftigen Sturmes und die Mannschaft kam dabei um3 Leben; nur der Lieutenant Mac Donald und der Matrose Lang hielte» sich schwimmend über Wasser und benutzten später ein Stück der Schiffsschanze, das sie zu fasseu so glück, lich waren, um sich an dasselbe anzubinden und so das Leben zu retten. Lang, nur mit Hemd und leichter Hose bekleidet, litt furchtbar von der Kälte. Der Schre-ckrn ihrer Lage wuchs, als sie einige Haifische erblickten, die in ihrer Nähe auftauchten und nur auf den rechte» Augenblick zu warten schienen, um uach ihnen zu schnappen. Dazu käme» die Qualen des DursteS, die sie zeit. wcilig dadurch zu verscheuchen suchten, dass sie einige Tropfen Seewasfer auf die Lippen brachten. Am Ende des dritten Taa/tz war Lang im Delirium und sein Uilglücksgesährte begann an Hallucinationen zu leiden. Sie suhrn und sprachen von Rettungsschiffen, die nach ihnen ansgcsendet wurden und die sie in nächster Nähe zu sehen meinten. Endlich schlug die Stunde der Ret. tung. Der „Leander", von Boston kommend, traf am siebenten Tage die schon Besinnungslosen und nahm sich ihrer sorgfältigst au. Locales. — (Allgemeine Versorgungen» stall.) Vou mehreren in Graz lebenden Mitgliedern der mit der Ersten niederüsterreichischen Sparkasse in Wien verbundenen allgemeinen Versorgungsanstalt. die bekanntlich auch in Krain sehr zahlreiche Interessenten und einige Leibrentner zählt, wurde heuer, wie wir seinerzeit mitgetheilt haben, eine Bewegung eingeleitet und schließlich auch über Anregung des l. l. Staatsanwalts Rolos ein eigener Verein gegründet, welcher die Aufgabe übernahm, im gcfttzlicheu Wege dahin zu wirken, dafs die in der That fehr refoimbedürftigen Statuten der Anstalt entsprechend geändert werde». Der Ausschus» dieses Vereins hat sich mit der Eentralleituug in Wien in Verbindung gesetzt, um womöglich auf diesem Wege die Erreichung des angestrebten Zieles zu ermöglichen, und berief auf den 4. d. M. unter dem Vorsitze de» Freiherrn v. Kavanagh'Gallyane eine Versammlung in Graz ein, in welcher der Herr Staatsanwalt Rolol über die Erfolge Bericht erstattete, welche das Comiti in diefer Angelegenheit bisher erzielt hat. Wie wir von einem Referate der „Tagespost" über den Verlauf dieser Versammlung entnehmen, conftatierte der Redner zunächst mit Bedauern, dass unter den 40 sogenannten Vertretern der Interessenten nur zehn geantwortet und von diesen wieder nur zwei sich dem Vereine angeschlossen haben. Einer erklärte offen, er könne nicht gegrn die Sparlasse stimmen, und sieben antworteten ausweichend. Dagegen ist der Obercurntor Herr Nikolaus Dnmba dem Vereine sehr freundlich entgegengekommen und über dessen Veranlassung wurde eine Enquete eingesetzt, welche ihre Arbeiten am 20. November bereits begonnen hat. Die Enquöte theilte sich in zwei Sec-tioneu für rein fachliche Frage« und sür principielle Ungelegenheiten. Letztere Section besteht aus dem Grazer Vereinsausschusse und Interessenten aus auderen Städten. — Der Verein zählt gegenwärtig 1247 Mitglieder, welche ein Einlagekapital von 302,150 fl. repräsentieren. In Prag. Wien. Pest. Pilsen. Lemberg, Königgräh. Siebenbürgen, Trieft, Kroatien, Raab und mehreren anderen Orten haben sich Interessenten den vom Vereine unternommenen Schritten theils in Verbindung mit dem Grazer Vereine, theils als selbständige Vereine an« geschlossen. Redner theilte in einem interessanten Rück« blicke mit, dass die Opposition gegen die Verwaltung schon seit dem Jahre 1K50 herrührt — ein dreißigjähriger Krieg — uud dass selbst FZM. Freiherr von Haynau im Namen seiner verwundeten Krieger die Oeffent-lichteit und Controle der Verwaltung verlangt hatte. — Ueber die weiteren zur Erreichung des Vereinszwecke» nöthigen Schritte sprachen die Herren Rolos, Major Quirini, Grünner, Feldmarschallieutenant llorti, Feld-marschallieutenant Prsich, Dr. Heeger und mehrere andere. Es wurde schließlich der Antrag des Herr» Dr. Heeger angenommen, woruach das Comite den Entwurf eineü geänderten Statutes der Vereinsversammlung vorzulegen habe. Dem Herrn Staatsanwalte Rolos wuroe für sein äußerst ersprießliches und aufopferndes Wirken der Dank durch Erheben von den Sitzen votiert. — (Militärisches.) Das iNeichK.Kriegsmi-nisterium hat angeordnet, dass die Einberufung jener Mannschaft, welche, zum präsenten Stand zählend, mit 1. Oktober l. I. der Erzielung von Ersparnissen wegen beurlaubt wurde, nicht, wie ursprünglich beabsichtigt, am 15. Jänner, sondern erst am 1. April 1881, also um 2'/, Monate später zu geschehen habe. Durch diese Ver-längernng des Urlaubes wird neuerdings eine nicht unbeträchtliche Summe erspart, da diese Verordnung, mit Ausnahme der im Occupationsgediete befindlichen In, scinterirregimenter, 60 Mann per Regiment betrifft. — Das Kriegsministerium hat ferner die bisherige Ver» süguug, nach welcher activ dienenden Soldaten und Un-terufficieren behufs Aneignung der zur Ablegung d r Ea-detenpvüfung nothwendigen Kenntnisse ein einjähriger Urlaub bewilligt werden tonnte, dahin ergänzt, dass es den Truvpcncommandanten zur Pflicht gemacht wurde, derlei Urlaube nur an jene Soldaten zu ertheilen, dereu Vorbildung ihnen die Aneignung der Kenntnisse, welche bei Ablegung der Cadetenprüfung nothwendig sind, biu-neu einem Jahre thatsächlich möglich mncht. Llls Maßstab dieser Vorbildung hat die Befähigung deö Urlaubsbewerbers zur Ablegung der Ansnahmsprüfung in den Vierten Jahrgang einer Cadetenschule zu gelten. Die heuer durchwegs mit schlechtem Erfolge abgelegten Prüfungen der mit derlei Urlauben betheilten Soldaten ist die Ursache dieser Verschä'rfuug der früheren Verordnung. — (Verunglückung eines Maschinen« führers.) In der Südbahnstation Windisch.Fristrih ist in der Nacht vom 4, zum 5. Drzcmber der Maschinen» sichrer eines Lastenzngcs, Namens Damm. beim Uebcr-schreiten der dortigen eisernen Brücke herabgestürzt uud hiedurch schwer verletzt worden. Drr Verunglückte wurde nach Marburg überführt. — (Ein reisender Spital 3» Ritter.) Ein nach Schischta bei Laibach znständigcr „Ritter von" hat sich — wie wir in einer Notitz des „Fremdenblatt" lesen — im Verlaufe der letzten 2'/« Icchre fünszehnmal in verschiedenen Krankenanstalten der Monarchie ausnehmen lassen, und zwar meist mit Bronchialkatarrh behaftet. 2402 Infolge Einschreitens des lrainischen Landesausschusses wurden nun sämmtliche Krankenanstalten angewiesen, sobald sich der genannte Ritter wieder zur Aufnahme melden sollte, ihn, wenn es sein Kranlheitszustand erlaubt, zur Beförderung mittelst Wohlthätigkeitsfuhr in seine Heimatsgemeinde der nächsten k. k. Polizeibehörde zu übergeben, da man nicht mehr gesonnen ist, noch ferner die „kostspieligen Tpitalsbereisungen" des Herrn Ritters zu saldieren. — (AuS dem Gerichtssaale.) Der au» Wiftpach gebürtige 23jährige ledige Bauernbursche Io» hmm KraZna vulgo äermel, zuletzt als Facchin in Trieft beschäftigt, wurde kürzlich vom k. k. Landesgerichte in Trieft wegen eines in Gesellschaft dreier Genossen ver« illiten Diedstahls des genannten Verbrechens sowie der Uebertretung der verbotenen Rücklehr schuldig erkannt und zu dreijähriger, durch Fasten verschärfter schwerer Kerlerstrafe verurtheilt. — (Theater.) Lortzings „Waffenschmied von Worms" ist eine jener guten alten, ab und zu immer wieder gerne gehörten und selbst für kleinere Bühnen leicht aufführbaren Sftielopern. deren Genre vom Repertoire leider immer mehr und mehr zu verschwinden beginnt und das überhaupt von den neueren Componisten. welche sich mit Vorliebe der «großen Oper" zuwenden, wenn auch nur zu oft mit sehr kleinem Er» folge, fast gar nicht mehr cultiviert wird. Brüll mit seinem „Goldenen Kreuz" ist unter den jüngeren Mu< sikern von Begabung so ziemlich der einzige, der sich in dieser Richtung mit Glück wieder versucht hat. Allerdings fast nur vom musikalisch-kritischen Standpunkte aus mit Glück, ohne jedoch im Publicum selbst, das heutzutage zum großen Theile einem anderen Geschmack huldigt, einen nachhaltigen Erfolg zu erringen, wie dies im kleinen ja auch der jüngst in Laibach mit seiner obengenannten Oper angestellte Versuch gezeigt hat. Niese unleugbare Frontverändcrung in« Geschmacke des Publicums ist umso schwerer erklärbar in einer Zeit« Periode, die bekanntlich einem der Spieloper am nach« sten kommenden, wenngleich unwürdigen musikalischen Bastarde, genannt „Operette", mit Consequenz und einer besseren Sache würdigen Freigebigkeit Weihrauch streut. Auch die vorgestrige Wiederholung der Lortzing'schen Oper, über deren erste Vorstellung wir zu referieren verhindert waren, spielte sich leider vor stark gelichteten Bänken ab. obwohl die Aufführung derselben mit Rücksicht auf die in Laibach gestatteten und erfüllbaren Ansprüche eine ganz anständige genannt werden llNlN Das Hauptuerdienst daran gcbüct Herrn Schulz, der den „Hans Stadinger" zu feinen besten Partien zählen darf und überhaupt seit semcm Hiersein mit der allmählich erlangten größeren Sicherheit anch schon sichtliche Fortschritte aufzuweisen hat. Der „Knappe" ist eine der Individualität des Herrn König vollkommen zusagende und von ihm daher auch sehr wirksam dar« gestellte Spielpartie; in gesanglicher Hinsicht würde sich allerdings etwas weniger Forcieren seiner sonst so naturfrischen Stimmittel und dafür mehr Weichheit in den lyrischen Stellen empfehlen. Fräulein Stella (Marie) ist eine stets steißige und auch ziemlich sichere Sängerin mit genügend entwickelter Coloratur, leider besitzt ihre Stimme keinen metallischen Kern. wodurch namentlich die Pianostellen wesentlich verlieren. Recht hübsch sang Herr Baum den „Grafen Liebenau" sowie auch die Einlage im zweiten Acte („In dunkler Nacht" von Abt), doch würden wir seiner Darstellung mehr Leben und Ausdruck gewünscht haben. Auch Fräulein Mussil fand sich mit der „Irmeutraut" leidlich zurecht. Nicht unerwähnt sei schließlich noch die Mitwirkung des Herrn Frank, der die komische Figur der Oper, den edlen aber einfältigen „Ritter Adelhof aus Schwaben" mit a/wuhntem Humor zur Geltung brachte. Mit der Prosa, die im „Waffenschmied von Worms" bekanntlich eine sehr große Rolle spielt und hinsichtlich welcher man in der Oper seit altersher nur sehr geringe Ansprüche zu stel« len gewohnt ist, lief es diesmal ziemlich glatt und ohne einen nennenswerten Stein des Anstoße» ab. Die Vorstellung fand im Publicum freundliche Aufnahme, und wurden fast alle Mitwirkenden, namentlich aber die Herren Schulz und König fowie auch Fräulein Stella, wiederholt mi Beifall ausgezeichnet. Erklärung. Die Leitung der „Laibacher Liedertafel" erklärt die Nachrichten, ihr sei das Abhalten einer Kaiser»I»sef-Ieler verboten worden, siir unrichtig nnd bittet jene Blätter, welche dieselben brachten, diese Erllärung gefälligst abzudrucken. Laibach, den 8. Dezember 1880. Die Leitung des Vereins. Neueste Post. Original-Telegramme der „Laib.Zeitung." Agram, 8. Dezember. Heute nachts um 12'/, Uhr fand eine zwei Secunden andauernde, ziemlich heftige Erderschüttcrung mit dumpfen Rollen statt, ohne jedoch Schaden anzurichten. Konstautinopel, 8. Dezember. Der Ministerrath stellte heute den Wortlaut der Note bezüglich Griechenlands fest. Die Note hält als äußerstes Zugeständnis die in der Note vom 3. Oktober angeboteneu Con-cessionen fest, worin Larissa, Mehowo, Ianina uud Tschamourli ausgeschlossen werden und verlangt den witlsamen Beistand der Mächte gegen die offenkun« digen Rüstungen Griechenlands, welche die Pforte zu gleichem Vorgehen zwingen. Klagen fürt, 7. Dezember. (Vaterland.) Ein in seiner Art gewiss einziges, zugleich geschichtlich denkwürdiges Geschenk hat das hiesige Elisabethinnen-Kloster S>. kais. Hoheit dem Kronprinzen Erzherzog Rudolf als Festgabe zur bevorstehenden Vermählungsfeier durch die Vermittlung Sr. Exc. des hochw. Fürst« bischofes Dr. Valentin Wiery dargebracht. Es sind dies die Vermählu „ gsringe weiland Ihrer Maje-stäten der Kaiserin Maria Theresia mit Franz I., Kaiser von Oesterreich und Herzog von Lolhringm. Der Elisabethinnen«Eollveilt gelangte in den Besitz dieser Trauungsringe infolge letztwilligcr Anordnung Ihrer lais. Hoheit der hochseligen Erzherzogin Maria Anna, einer Schwester Kaiser Josef II., welche bei Gelegenheit, als sie im Geleite Ihrer erlauchten kais. Mutter. Maria Theresia, im Jahre 1705 Klagenfmt besuchte, das Kloster der Elisabethilmen so lieb gewann, dass sie den Eutschluss fasste, sich in dieses Institut zurückzuziehen, um hier das ganz den Werken christlicher Nächstenliebe gewidmete Leben zu beschließen. Se. kaiserliche Hoheit der durchlauchtigste Kronprinz hat dieses Geschenk als ein Zeichen dankbarer Pietät an das Allerhöchste Kaiserhaus mit huldvollem Wohlgefallen entgegenzunehmen und der Oberin durch den Obersthofmeister Grafen Vombelles Seinen aller-wärmsten Dank aussplechen zu lassen geruht. Wien, 8. Dezember. (Wiener Zeitung.) Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 3. Dezember d. I. den Statthat-tereirath Theodor Ritter v. Rinaldini zum Hof-rathe bei der Statthalter« in Trieft allergnädigst zu ernennen geruht. Agram. 7. Dezember. Der „Agramer Zeitung" zufolge erfolgt die Rückzahlung des Staatsaulehcus mcht innerhalb 14 Jahren, sondern, der Noth der Dlnleheniwerber angemessen, in zehn-, zwanzig« oder dreißigjährigen Annuitäten. Berlin. 7. Dezember. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" erllän die Meldungen des „Standard" aus Köln über die augeblichen französisch-deutschen Verabredungen in Frieorichsnch in jedem einzelnen Punkte als völlig aus der Luft gegriffen. Die Ve< sprechnngen des Reichskanzlers mit dem Fürsten Hohen-lohe und dem Grafen St.'Vallier hätten gleich allen anderen Beziehungen der jüngsten Zeit den Aewe^ geliefert, dass die Regierungen der beiden stM« Nachbarländer in der friedlichen Tcxdenz ihrer PM fo wie in den Ansichten über die einstwelllge ^c Handlung der Orientfrage sich in vollständiger ueM einstilnmung befänden, aber weder die colMNMUwM« Bestrebungen und deren Unterdrückung noch dle^"" tualität der Errichtung neuer Königreiche an der AM«" sei unter den drei Diplomaten in Friedrichs auq, nur mit einer Silbe erwähnt worden. ^. Telegraphischer WechselcurS vom 7. Dezember. ^.. Papier-Nente 72 70. - Silber-Nente 73 70, ^ ^' Rente 8? 05. - 1860er StaatS-Anlchen 131 65. - «"'""^ 825. — Kreditacticn 287 60. — London 117 65. — Zllv" ' — K. l. Miinz.Ducatcn 5 55. — 20-FranleN'Stücle S3? /"' ' 100.Neichsmarl 5805 ______. Handel und MkswiilschaftMs Laibach, 7. Dezember. Aus dem heutigen Mar«e s<^ erschienen: 8 Wagen mit Getreide, 3 Wagen mit yeu Stroh, 14 Wagen mit Holz^ Durchschnitts« Preis Weizen pr. Heltolit, 9 42 10 46 Vutter pr. Kilo . ^A? ^ Korn „ 6 83 6 90 Eier pr. Stücl . . i^z ^. Gerste „ 4 71 5 13 Milch pr. Liter . "! " ^ ^. Hafer „ 2 92 3 60 Rindfleisch pr. Kilo —U ^ halbsrucht ,------7 80 Kalbfleisch ., ^ A ^ -Heiden „ 5 34 6--! Schweinefleisch „ ^A ^. Hirse „ 5 20 5 73 Schöpsenfleisch „ ^^ ^ Kuluruz „ 6 40 6 6?!,häh>ldel pr, Stiicl —4V ^ Erdäpfel 100 Kllo 2 50-------Taube» „ ,^" -Linscn pr, hcltolit 9-----------Hen 100 Kilo. - 2A ^ Erbsen „ 0----------l Stroh „ . . l?» Fisolen „ 8 5,0-------holz. hart., pr. vier g^ Uiindsschmalz Kilo - 86------ Q,-Mcter -^ ^zg Schweineschmalz „ — 74 - - — weicheS, „ """ al) -" Specl. frisch „ - 6,»-------Acin, roth., 100 llil, ^ z^ — geräuchert „ — 70------— weislcr « ^ ""__ Verstorbene. . Den 4, Dezember. Johann Veiaj. Tischler. 60 an der Stiege Nr 6, Lungenlähmnna. ^^«lob»' Den 6, Dczembcr. Johann Änrjal, KalM"' ^. 11'/. Monate, hauplmanza Nr.«. DiphtheritiS. — AütoN V Tchneidcrgchilfe. 6,1 I,, (lhrüngasse Nl.20. Vauchwasscl!"" ^. Den 7. Dezember. Ludwig Oman. Loco""''' 5,, rers-Sohn. 5'/, Monale. Nienersttaszc Nr. 25. Ilro»ewt"" ,. Den 8. Dezember. Domeuica Caucig. Hll"Pt" „. gattin. 28 I., Maria-ThcresicN'Strahc Nr. 10. chronische l>""» tnbclcnlose. Im Civllspitale: ^. Den 5. Dezember. Ursula Vabscl. Pfr"'"" 76 I. Marasmus. s.s.«eB' Den «.Dezember. Helena Potokml. TaM" 27 I., Polanastrahe Nr. 42 (Spltalsfiliale), PeinplM^^ Theater. „. Heute (gerader Tag) zum zweitenmal«:: Der ^» s,l. the far. Lustspicl'Schwanl in 4 Acten von G- v.-"^V^ Meteorologische Beobachtungen iu Laiba^ v ss-3 ö « " "_^^^ 7. 2 . N. 744 14 ^. 3 1 SW. schwach bcwiillt 9 . «b, 746 111 — 18 O. schwach Ncbel^^^" 7 U.'Mg7'748 42 ^^2 6^windstilt Nebel g,g<) « 2 „ N. 748 39 ^. 2 6 windstill fast he"" 9 .. Ab. 747 43 — 18 windstill dichtcrNcvel ^^ Den 7. angenehmer Tag, gegen Abend AnfheiteruH^d, Nebel. Den 8. morgens Nebel bis gegen Mittaa a''v^l, nachmittags ziemlich heiter, Abcndroth, °cm" »,«-<-^ Das Tagcsmittcl der Temperatur an beiden Wt" r l»e,n und -<- 0 8', beziehungsweise um 0 6° nber und 0.' Normale. —"^ Verantwortlicher Nebacteur: Uttomar Vamb^^^B Curse an der Wiener Börse vom 8. Dezember 188l>. (Nach dem officiellen Cursvlatte.j »elb wa« «oplerrmte........ 72 55 72 70 Vilberrente........ 7350 7365 »oldrntte ......... 8? Ob 87 2>) »ofe. 1854........ 122 7b 123 2K . 1860........ 13125 13175 . I860 (zu 100 fl.) . . . 13225 133 75 ^ 1864........ 17225 17375 Un«. Priimi«n-«nl..... 110 50 111 Lredlt-U.......... 182- 182 75 Thciß.Regulierungs« und Sze« gediner Lose....... 10740 1l'7 70 «udolss-L......... 18 — 1850 Hiiämltlwnl. der Stadt Wien 117 40 117 80 »onau-Negulierungs-Los« . . 113 25 113 75 Domänen»Pfandbriefe . . . 143 144' vesterr. Sckahscheine 1881 rückzahlbar ......... 100 75 101- - Oesterr. Schahscheine 1882 rück- zahlbar......... 101 75 10» - Ungarische Goldrente .... 10940 10955 Unaarisch, Elsenbahn-Nnleihe . 126 - 126 50 Ungarische «lsenbahn.Unleihe. Oumulativstücle...... 1«5 50 126 — Anlehen d«r Ntadtzemelnd« «i«n in N. «...... 101 — ioi zy »elb llva«« »rnudentl«ftn»,svbll«atl«ne». Vöhmen.........10450 — — Niederösterreich......105 -> 105 50 Galizien.........9830 »890 Elebenbürgen.......0550 96 — Temeser Vanat......95 b0 96 25 Ungarn..........97K0 »8 -- «letle« »«» V«»»eN. «O.bwIg.V,. !. «m. ^90^; vesterr. Nordwest-Nahn - - I""go s».^ Slebenbürger Nahn . - - - ,^75 l?b^ Ttaatsbahn 1. En,..... «»g ^- ^,^ Tiidbahn 5 3«/....... Zio-^U^ . i> 5°/....... " ^"'"' 5745 A3 Auf deutsche Plätze . . - - ' «^bb ll(^ London, lurze Gicht ... - 454t. "»" Pari«.......... Ducaten. . . - 5 st. 5? lr.b ft.^.. Napoleonsd'or . » . " Deutsche Reich«- b5 ^ '" , Noten .... b8 . ^ " ^ , — Tilberaulden . . ^ - "