/L<^/,^^> Hie Zigeuner in ihrem Wesen und in ihrer Sprache. Nach ciqcnen Beobachtungen dargestellt von Oi'. .jui. Richard LiMch, Finsllicl, Ncnß 1!!„ucl!!>1'!'!N «^innüalralhc und Verstände dc6 Flirstlicken F. A. 'l> r o ck h a u s. Die Zigeuner. Die Zigeuner m ihrem Wesen und in ihrer Sprache Nach eigenen Beobachtungen dargestellt von Oi-. M!-. Richard Nelüch, Fürstlich Rcusi-Plaucnschom l5riminalrctthc unb Vmstande des Flnstüchtn ^rimiiial-gcrichto zu ^rdfnjtri». F. A. V r o ck h a n s. 1803. D«ö Nc'cht dl'v Ucl'evs>'!f»ng in sri'mdl' E^vnchl'» !vi»d ^ovb,'halonncr und glücklichen Vekämpfer dos Gaunerthiuns, d^ui ^logl'ü^mlor dl'r ^vatlisch^'n Polizei; als ein Zeichen b r i"i d e r l i ch e r Lie b e, innigster Verehrung, freundschaftlicher Gesi n n n n g, gewidmet von dem Verfasser. Vorwort. 2^>emge Worte werden genügen, nm denl Leser des vorliegenden Buchs Aufschluß über dessell Entstehung und somit Klarheit darüber zn geben, was er in demselben zu suchen und von demselben zu erwarten hat. Gleich im Anfange seiner nun fast dreißigjährigen crimina-listischen Praxis hat der Verfasser Gelegenheit gefunden, sich von dem Nutzen der Kenntniß der Gaunersprache für seine Zwecke zu überzeugen, und, durch die Umstände begünstigt, den Versuch gemacht, diese Sprache nicht etwa aus Büchern, sondern durch unmittelbare Mittheilungen aus Gaunermunde zu erlernen. Er hat niemals Ursache gehabt, die hierauf verwendete Mühe zu bereuen, oder sich auch nur verdrießen zu lassen. Es war daher sehr natürlich, daß er sich auch den Zigeunern, deren Thun und Treiben, Wesen und Walten in ihrem Verhältniß zu Moral und Gesittung sie überall als eine Species der Gauner erscheinen läßt, zuwendete, und, befangen in dem allgemein verbreiteten Vorurtheil, daß auch ihre Sprache nichts weiter als eine Art Gaunersprache und darum ebenso leicht, rasch und sicher wie diese zu erlernen sei, es unternahm, die Zigeunersprache sich anzueignen. Der Verfasser griff zunächst nach Vischoff's Schrift — eine andere war ihm damals nicht bekannt —, später VIII zu Graffunder's geistvoller „Skizze", sah sich jedoch in seinem Vorurtheile getäuscht und erschrak vor den zuvor nicht geahnten Schwierigkeiten, welche ihm in der ganz fremden, mit der Ausdrucksweise der Gauner uicht im entferntesten verwandten Sprache und in deren ganz cigeuthümlichem Vau entgegen zu treten schie-ueu. lind so würde der Verfasser die Sache auf sich beruhen und liegen gelassen haben, wenn ihn nicht vor etwa acht Jahren sein Amt in unmittelbare Berührung mit einer Zigennerbande gebracht, und dieser Umstand das halb vergessene Interesse von neuen: augeregt hätte. Von den Mitgliedern dieser Bande ver-uahm er manches über das eigenste Wesen und über die Sprache der Zigenner, notirte das Vernommene, begegnete bald darauf andern, suchte mitunter auch andere auf oder rief sie zu sich, fragte, verglich, kritisirte und sichtete nach dem Maße seiner Einsicht, was er von. ihnen erfuhr. Und so entstand nach und uach das vorliegende Werk, dessen ganzer Inhalt lediglich aus Zigeu-uermunde geschöpft ist. Für deu gesammten Inhalt des Buchs sind mithin weniger der Verfasser als vielmehr die Zigeuner, aus deren Mittheilungen es hervorgegangen, verantwortlich, und der Unterzeichnete würde uur dauu einen gerechten Vorwnrf verdienen, wenn er sich selbst sagen müßte, daß er bei seinen Aufzeichnungen unaufmerksam, unkritisch, leichtfertig und leichtgläubig vorfahren sei. Allein er kann sich und jeder unbefangene Sachkenner wird ihm das Zeugniß nicht versagen, daß er nicht von bloßen Muthmaßungen und Voraussetzungen ausgegangen ist, nicht einseitigen Mittheilungen blindlings Glauben uud Vertrauen geschenkt, sondern nur das uach vorgängiger genauer Prüfung zusammengestellt hat, was er aus dem Muude mehrerer Zigeuner aus den verschiedensten Gegenden Deutschlands uud des Auslandes übereiustimmeud veruommm, uud eben dieser Ueber-cinstimmuug wegen als Gewißheit hat betrachten müssen. Daß dessenungeachtet Irrthümer und Misverständnisse hier uud da sich IX eingeschlichen haben können, gibt der Verfasser gern zu und wird jede Berichtigung eines Irrthums, jede Abklärung eines Misver-ständnisses, jede Vervollständigung dankbar erkennen. In Bezug auf die lexikalische Sammlung ist der Verfasser nicht minder vorsichtig zu Werke gegangen, er hat keine Autorität beachtet, nicht in vsrdli mkzMi'i geschworen und selbst Pott's umfassendes kritisches Werk erst dann gelesen, und er darf wol sagen studirt, nachdem er Grund und Boden für seine Forschung aus eigener Beobachtung gewonnen zu haben glaubte. Für die Existenz und die Echtheit jedes in dem Wörterbuche aufgenommenen Wortes steht dem Verfasser die Bürgschaft von mindestens drei Zigeunern znr Seite, und jeder Ausnahmefall ist besonders bemerkt worden. Ein Leichtes würde es für den Verfasser gewesen sein, das Wörterbuch um das Doppelte zu verstärken, wenn er Bischoff's unkritisches und in seinen selbstgemachten Composition«! irreleitendes Buch benutzen, oder Pott's unerreichtes und wol anch unerreichbares Werk hätte ausschreiben wollen. Eine Grammatik der Zigeunersprache beizufügen, hat der Verfasser zur Zeit unterlassen zu müssen geglaubt, obschon das Manuscript derselben vollständig an,sgearbeitet in seinem Pulte liegt. Denn wenn er auch die Sprache leidlich zu sprechen und in derselben mit Zigeunern sich zu verstäudigen gelernt hat, so schien ihm doch das Unternehmen, dieselbe grammatisch zu sixiren, ein mehr als gewagter Versuch. Die Aufstellung einer Grammatik setzt tiefe allgemeine Sprachkenntnisse, zumal bei einen: Volke voraus, welches schriftliche Documents, in denen man einen Anhaltepunkt gewinnen könnte, nicht aufzuweisen hat. Leicht ist es, die Wörter einer fremden Sprache zu sammeln; schwerer, sie zu ordnen und zu erklären; noch schwerer, ihre lebendige Bewegung zu erfassen, festzuhalten und auf logisch nothwendige Regeln zurückzuführen. X Der Verfasser kann nicht erwarten, daß der Inhalt der vorliegenden Schrift den auf sie verwendeten Fleiß werde erkennen lassen, sich aber dennoch der in den Worten des Plinins (NMt., II, 19): „, 2) Scbast, Munster («o8nm^'npkia, Vnch V, K>N', 5, S. 603 der nenen deutschen l'aselev Auogabe von 162«) sagt nach A^-Vallemant, Das deutsche Gauner^ thmn (4 Thle,, Leipzig 1858 62), I, 26, von den Zigeunern: „Als man zahlt von Christi Geburt 1417, hat man zum ersten in Deutschland gesthe» die Zigeuner, ein 1* Das böse Thun und Treiben, das lästige Wesen nnd Walten der fremden Eindringlinge mnßte nothwendig bald die Aufmerksamkeit der obersten Neichsbchörde erregen und rief verschiedene Versuche ins Leben, ihnen durch mancherlei harte Beschränkung, dnrch grausame Bedrückung und Verfolgung den Aufenthalt in deu Lau-den deutscher Junge zu crschwercu, zu verleiden, wenn nicht unmöglich zu machen. Nicht nur aus dem rohen Geiste der damaligen Zeit, sondern und hauptsächlich aus dem gemeingefährlichen Treiben der Zigeuner lassen sich die unmenschliche Härte und die an Grausamkeit grenzenden polizeilichen Maßregeln erklären, welche kurz nach ihrem Auftreten in Deutschland gegen die Zigenner in den Neichsgesetzen angeordnet, in kleinen Zwischenräumen wiederholt in Erinnerung gebracht, nach und nach auch in die Specialgesetzgebung verschiedener Reichsstände aufgenommen und von diesen noch weiter ausgedehnt nnd verschärft worden sind. Die Bestimmung des Reichsabschiedes von 1497, §. 21: „Derjenigen halben, so sich Zigeuner nennen, nnd wieder und für in die Land ziehen, ist gerathschlagt, nachdem man Anzeige hat, daß dieselben Erfahrer, Ausspäher und Vcrkundschafter der Christenland seyen, daß man dieselben hiefür in die Land zu ziehen nit gestatten, noch leiden soll, und es sollen jede Obrigkeit ungesch äffen, schwarz, wüst und unflätig Volk, das sonderlich gern stiehlt"; und Del Nio (Di^nisit. ina^., lib. Vs. 4 e. 4, quaest. 5): ,,Unde saepe animum subit admiratio, quo jure vel injuria in quibusdam provinciis hoc gonus flagitii a principibus toleretur; non sine maximo scandalo et damno rusticorum. Nam seelerum impunitatem permittit qui soeleratos tolorat. Si hos fures liceat tolerare, certe et alios." Al,'entiiilis, eigentlich: THnrn-nmyr von Abensberg (^nnal. li^or., Ub. VII, koi. 628), nennt die Zigeuner „lanter Buben und zusammengeklaubte«) Rott, die alle Gegenden durchziehen, von Diebstahl, Raub nnd Wahrsagerei allenthalben ungestraft ihr Leben fristen", und fügt Hinzu: „Noch ist die Welt ft blind, will belegen seyn, meint sie sind Heilig, wer ihnen Leids thut, der Hab' kein Glück, laßt sie rauben, stehlen, lügen, trügen in mancherlei Weiß, alle Le»t' beschmeißen nnd dnrch die Land' Hin »nd wieder ziehen. Bei uns ist das Stehlen, Rauben bei Henken, Köpfen vcrbolen, ihnen ist es erlaubt. Noch will die Welt nicht witzig werden," Vgl, Rotteck, Allgemeine Geschichte s7, Aufl., Freiburg i, Br. 1830), VI. 100. 5 ciuf Weis' nnd Weg gedenken, wie Solches fnrzukommen sey und auf die nächste Versammelung das ihr Gntbedünken bringen, davon weiter zn handeln", wurde ans dem im folgenden Jahre zn Freibnrg gehaltenen Reichstage zur Ausführung gebracht und in dem diessallsigen Neichsab-schiede, ß. 46, verordnet: „Derjenigen halben, so sich Zigeuner nennen, und wieder und für in die Lande ziehen, soll poi- säiotuni pudliouin allen Stä'ndten des Reichs durch Uns bei den Pflichten, damit sie Uns und dem Heiligen Reiche verwandt seyn, ernstlich geboten werden, daß sie hinfüro dieselben Zigeuner, nachdem man glaublich Anzeige hat, daß sie Grfahrer, Ausspäher und Verkundschaf-ter der Christenland seyen, in oder durch ihre Lande, Gebiete und Oberkeit nit ziehen, handeln und wandeln lassen, noch ihnen des Sicherheit und Gelegenheyt geben. Und daß sich die Zigeuner drauf hin zwischen Ostern nächst künftigen ans den Landen teutscher Nation thun, sich der äußern nnd darin nit finden lassen; wenn, wie nnd wo sie darnach betreten, und Iemandts mit der That gegen ihnen zu handeln fnrnehmm würde, der soll daran nit gefrevelt noch Unrecht gethan haben, wie denn Solches weiter Unser Mandat inhalten wird/' Wörtlich wiederholt diese Verordnung der Reichsabschied vom Jahre l,500, §. 28, und die Reichspolizeiordnung von 1500 mit der Erläuterung: „daß die Zigeuner Verräther seyen, nnd der Christen Land den Türken und andern Christenheitfeinden »erkundschaften und daß sie inwendig drei Monaten nächst dem äato das Land meiden sollen." Die so ergänzte Verordnung ist wieder in den Reichsabschied von 1544, ß. 75, und in die Reformation gntcr Polizei von 1548, tz. 27 l), sowie in die Reichspolizeiordnung von 1577, Tit. 28, aufgenommen worden. 1) Avc-Lallcma,tt sa, a, O., S, 31) behauptet, daß hier von den Zigeunern speciell nicht die Rede sei; der angezogene Paragraph handelt aber ausdrücklich von „denen, so sich Zigeuner nennen". 6 Nach dem Neichsabschied von 1551, §. 81 und 82, sollen den Zigeunern nicht nur keine Reisepässe ferner ertheilt werden, sondern auch die ihnen hin nnd wieder bereits ertheilten cassirt nnd ohne Wirkung sein. Wie ungenügend diese Maßregeln der Strenge dem Zweck entsprachen, dafür zeugen die in einigen Ländern später erlassenen, noch härtern Verfügungen, von denen wir, um dm alle durchdringenden gleichen Geist zu charakterisiren, nur einige uns nähcrliegende beispielsweise hier anführen wollen. Nach einer gräflich reußischen Verordnung vom 13. Juli 1711, erweitert und wiederholt eingeschärft unter dein 12. Dec. 171Z und 9. Mai 1722, sollen die Zigeuner, „wenn sie sich in acht Tagen, von Zeit der Publication an zn rechnen, in den renßischen Landen betreten lassen würden, sie wären gleich mit?g.886p0rt<2n versehen oder nicht, mit Hab' und Gut, mit Leib und Leben verfallen seyn, und was die Mannspersonen betrifft, auf der Stelle niedergeschossen, deren Weiber und Kinder aber in die nächsten Aemter geliefert nnd die Weiber mit Nuthm ausgcstrichen und der Galgen ihnen an die Stirne gebrannt, auch die Kinder zu beHöriger christlicher Auferziehung gehörigen Orts versorgt werden." Den Vasallen und Unterthanen wird befohlen, „daß sie oftbesagtc Zigeuner anf Erfordern mit gesammtcr Hand, und wenn sich dieselben insonderheit auf denen Grenzen oder hier im Lande spüren lassen würden, verfolgen und der dießfalls besonders instruirten, sowohl regulirter als Landmiliz getreulich assistiren und zu Abwendung dieses verderblichen Landschadens sich willig finden lassen sollen." Die Zigeuner werden dabei eine „böse Rotte" genannt, welche dem Lande und den Unterthanen durch Rauben, Stehlen und Morden Schaden zu thun gewohnt sei. Zur Ausführung dieses Befehls wurden im Jahre 1722 die Brücke und Fähre bei dcr Stadt Saalburg von aufgebotenen be- 7 waffneten Bürgern, Landleuten und Soldaten besetzt gehalten, um den in der Nähe umherschweifenden Zigeunern den Zugang zu wehreu. Friedrich Wilhelm I., König von Preußen, befiehlt in einem Edict vom 5. Oct. 1725, „die Zigeuner, welche sich in dem Köuig/ lich Preußischen Staatsgebiete betreten lassen und über 18 Jahre alt sind, ohne Unterschied des Geschlechts mit dem Galgen zu bestrafen". Alle diese Maßregeln unmenschlicher Strenge schienen jedoch mehr Erfolg zu versprechen, als sie in der That bewährten. Die unheimlichen Fremdlinge blieben, ertrugen die auf sie gehäuften Uebel, als ob sie solcher schon vorher gewohnt gewesen, wurden durch fortwährend neue Zuzüge ergänzt und verstärkt, uud verbreiteten sich bald von Deutschland aus über Italien, die Schweiz, Frankreich, Spanien, England, ja über das gesammte Europa, und fanden später sogar Eingang in den Ländern jenseit des Oceans. Schon der Dominicanermönch Hermann Cornerns von Lübeck, wel-H"' zur Zeit des Kaisers Sigismund lebte und schrieb, bemerkt in seinem (Hronioem in I^cnardi ooi-p. bist. mod. aevi, II, 1225, nach Ave'-Lallemant, a. a. O., I, 25, in dieser Beziehung Folgendes: „Anno 1417 quaedam extranea et praevie non visa va-gabundaque multitude» hominum de occidentalibus partibus venit in Alemaniam, perambulans totam illam plagam usque ad regiones maritimas, — Secanos se mmeupantes." Sie selbst nannten sich 8inw ^), NäniusH, Noni, Dadeskro t8oba>v0, Oalo, während sie von den Zeitgenossen I^rant^ (Irr-fahrer, Vagabunden), /ingani, später von den Franzosen I^bö- 1) Linw, ein noch nicht vollständig erklärter Ausdruck, welcher auf Sind, Indus, Hindostan Hinzudeuten scheint, Nu,iM8«1i Heißt der Mensch, IIuin der Man». Beide letzten Nnsdnickc lassen sich in doppelter Weise erklären, einmal, daß der Zigeuner, unbekannt mit Menschen anderer Art, sich allein als Menschen, als Mann betrachten komm, oder zweitens in stolzer Selbstüberschätzung sich vorzugsweise für einen Menschen, einen Mann Hielt. AeHnlich die Tschuk-tschen ain Stillen Meer in Nußland, die in ihrcr Sprache sich I'sekotko, d. H. kente, Männer nennen, und die Samojeden, welche sich den Namen I^onLtzoli, 8 uii6N8, von ben Spaniern 6-itan()8, von den Holländern ll6iäg.ii6ii, H6iä«386u, von den Engländern l^ipl,)' (verstümmelt aus ^.6^)i'tii; vgl. Ave-Lallemant, I, <0, Note 2), von den Deutschen endlich Zigenner genannt werden. DaS lebendige Interesse, welches das Erscheinen des wunder-lichen nnd seltsamen, vorher nie gesehenen Volks der Zigenner bei ihrem ersten Auftreten in Deutschland erregte und welchcö sie bis zn unsern Tagen überall begleitet hat, mußte die ursprünglich bloße Nengierde zur Wißbegierde steigern und dem denkenden Menschen Veranlassung werden, das Wesen der Zigeuner, ihre Abstammung und Herknnft und mit dieser ihre Sprache zu erforschen und den Weg aufzusuchen, welcher sie in die Länder christlicher Gesittung geführt hat. Es konnte daher nicht fehlen, daß in alter und neuer Zeit mannichfache Schriften erschienen sind, welche theils nur nebenbei und gelegentlich der Zigeuner gedenken, theils die Sitten derselben in mehr oder weniger gründlichen Werken darstellen, charaktcrisiren und erklären. Bis zum Jahre 1835 beschränkte sich die Zigeunerliteratur fast nur auf Versuche. Da erschien die geistreiche Abhandlung: Ueber die Sprache der Zigeuner, von Graffnnder (Erfurt 1835), welche mit logischer Schärfe den Bau der Sprache zergliedert und Andeutungen über die Art der Zigeuner, zu denken und zu leben, in treuen und kräftigen Zügen gibt, und von welcher es nur zu bedauern ist, daß der gelehrte und gemüthreiche Verfasser es unterlassen hat, die von ihm gelieferte „Skizze" zu einem vollständigen Gemälde zu gestalten. Was Graffunder hätte leisten können, blieb Pott zn leisten vorbehalten in dem Werke: Die Zigeuner in Europa und Asien, ethnographisch-linguistische Untersuchung, vornehmlich ihrer Herknnft und Sprache (2 Bde., Halle 1844). Dieses dem Forscher un- d, h. Menschen, und okg,8oxvc», d. h. Männer, vindiciren. 6a1«, der Schwarze, von der dunkeln Farbe der Haut, des Haares, der Augen, vaäeckru tscl^vo, d, h. des Vaters Sohn und bezeichnet ix-s Zi.Mmrs nationale Reinheit und un-vermischje Abkunft. 9 entbehrliche Buch umfaßt, erwägt, bedenkt und sichtet alles, was bis dahin über die Sprache der Zigeuner gedruckt oder in nicht jedermann zugänglichen Mamiftrivten niedergelegt worden war, und gibt 1, 1—26, eine erschöpfende Zusammenstellung der Literatur, welche in dem bereits erwähnten großartigen Werke von Ave'-Lalle-mant (I, 25 — ^6) die nöthigen Ergänzungen und Nachträge gefunden hat. Die von Pott und Ave-Lallemant angeführten Quellen hier wieder abzuschreiben, habe ich unterlassen zu müssen geglaubt, einmal, weil ich nur die wenigsten derselben dnrch eigene Einsicht kenne, mir also ein Urtheil über deren größern oder geringern Werth nicht erlauben kann, und zweitens, weil, wer die Zigeunersprache erlernen nnd tiefer in den Geist derselben eindringen will, Pott's Werk ohnedies studiren muß, die flüchtigen Leser aber die nackte Aufzählung der bisher erschienenen Werke doch nur ermüden und für sie ohne Nutzen sein würde. Zur Orgäuzuug der von Pott, I, l—26, namhaft gemachten Duellen mag hier noch der Allgemeine Polizeianzeiger, Bd. 2 vom Jahre 1836 fg., angeführt werden, in welchem eine zwar unvollständige, aber ziemlich richtige Sammlung von einem in Gotha verhaftet gewesenen Zigeuuer erfragter Wörter abgedruckt ist. Giner ueuerlich in Petermann's Mittheilungen aus Justus Pcrthes' Geographischer Anstalt, 1862, Heft 2, erschienenen Abhandlung: „Die Zigeuner in Aegypten", vou v. Kremer, sei hier der Vollständigkeit wegen gedacht. Der Verfasser bezeichnet die Sprache der ägyptischen Zigenncr als eine Art „Diebssprache, ein Nothwelsch", uud bringt ein zahlreiches Verzeichniß von Sprachproben, von denen aber auch nicht ein einziges Wort irgendwelche Verwandtschaft mit der Zigeunersprache zeigt, keines selbst mit dem äußersten Zwang mit dieser in Verbindung gebracht werden kann. Da es nun aber eine charakteristische Eigenheit aller Zigeuner ist, daß sie überall, uuter allen Himmelsgegenden, in dem Verkehr mit allen andern Völkern mit uugrmeiner Zähigkeit an ihrer ursprünglichen Sprache festhalten, so möchte man säst der Vermuthung Raum geben, daß die von v. Kremer beobachteten Leute am 10 Ende selbst gar keine Zigeuner gewesen seien, zumal da in der angezogenen Abhandlung außer ihrer körperlichen Erscheinung kein anf innere oder äußere Gründe sich stützender Beweis für ihre zigeunerische Abstammung beigebracht oder beiznbringen auch nur versucht worden ist. Daß dieses mein Urtheil begründet sei, davon wird jeder Sachkenner sich überzeugen, wenn er das von v. Kremer aufgestellte, hier vollständig wieder abgedruckte Wörterverzeichnis) einer aufmerksamen Durchsicht würdigen will. HnuMörter. 3Baffer, möge, himbo, 2kot, schenüb, bischle. 93ater, ärüb, mein JGflter, arübi; cutet) äb, nietn 33slta4, abainru. SWuttcr, kodde, meine -SWuttct, koddeti, *Pt. kadäid; bebeutet auefy allgemein SGBcib, ftrau. 3kuber, sem' ober chawldsch, mein 33tuber, sem'i, betn fflvubcv, sem'ak ober ehawidschak. ©djfteftev, sem'ah ober ucht, betuc @d)ft)e$ev, sem'atak obet uchtimirak. Sem'ah f;ei^t im attgeuuHuen S)Jäb= d^en, (oiüie sem' Citate. Hcra'ah be- hileh, ein frfjoneß aWäbct)en. 9lacf)t, ghalmüz'. ^Bferb, soh'lij, husänäish. (gfet, zuwell. Mamed, hantif. ■Söüjfei, en-naftachah. fiamm, mizghäl, minga' each, churräf. 33aum, chudrumän, schagaräisch. gleist, a'dwäneh, mahz'üz'ah. ■£iU)n, en-nebbäscheh. ^ett, barüah. @ci|l, Snflcl, teufet, aschüm. igvik, ma-anwära, b. i. fteuer. Bnube baö %(UiV an, add-el-ma-anwära. Dattel, ma-ahli, mahalli. ©olb, el-ma-asfar, midhäbcsch. <&üba, bltüg. (Sifen, hadidäisch. Jlorn, duhübi, duhüba. ^Aijfr, dabäibi. Bauberer, tur'alj. ©tein, hogger. Jianb, @rg«nb, anta, tyi. iinati. Dljeim, a'rüb. Xante, a'rübeh. üWitd), raghwän, hirwän. 3iuicl'e(, musannin, mubsalschc. Jlcife, el-mehartemeh, mahräteme. ©aiteve *D?itctjf atreschent, mischsch. Durrali, türfifct)eö Stonx, handawü, mugadderijeh. 5Bo()ueu, buhüs. |)unb, sannö. 2BoIf, dibäisch. ajjejfer, el-chüsah. $\i$, darrägeh, er-raghäleh, mumeech- schajät. Äo^f, kamüchah, dumticheh. 9tuge, bas's'äs'oh, huz'z'arah. 1)ieb, damäni. .§aiib, schanimäleh (bebeutet aitci) fünf), stürben, baharäisch. ©üben, kibläisch. Ojleu, scharkäisch. Sätejien, gharbäisch. Äaffce, magäßwade. Äleib, sarme. @d)u1j, merkubäisch. 11 9fiifc, zenünaisch. £%, widti; bein Os)v, widnamrak ober inudiliiBche. SivLl), mubgärsche. Octjtf, mutwfiresch. STiifi, mistälihar. ^alme, minchälesch. 3eit, el-michwäschesch, •&otj, machschäbcsch. ©try!), tibniiisch. 3)ev (Sljrijt, ei-annawi. (S:i, rnugah'rada. Reiter, cl-mugänwara. 3ünbe bctö ftenet an , walla' isch-el-mugänwara. 5>aö (Äffen, esch-schimleh. @aif, raigräbesch. ?(rni, el-kemmäscheh. Sl^einc >^>anb fc^mfi^t mid), kemmaechtu waga' ani. .paat, scha'räisch. Zabatf, tiftäf. ©erg, migbälesch. Vciwörter. Garstig, 8«Kalak. tSdjoM, bchil; ein fdjüneö SWöbc^en, scm'ah bchilch. Zahlwörter. ßitiai, mach. 3uiei, machein. ®l*ei, tülit obev telat machät. ^'c^, rübi' ober arba'ah machät u. f. iv. S^f, chümis. @e^^, sütct. ©teficii, sübi'. Std)t, tümin. 5sietin, tüsa'. 3ff)H, üschir. Zeitwörter. @el), seil; ictj fliufl, felleit. Äommc, e'ütib. ©afle, agmu; icjj fafltc, agčmtu. @t^c, wätib. ©djlcifle, ih'big; er fct)lu^, h'abag; cv frt)Iiüflt nucl), haj jihbig; cv frfjhuj, habasch. Söir ajjf 11, raccheina ofccc and) scha- malna. ©ir tvstufen, mawwagna •, id) trans, mawwagt ober and) liainbatt. ®f fd)iiitt, schaffar. ®r vies, nabbat'. *£v start, entena. (Sr töbtttc, tena; er tobtet, jitni. (Sr fdjldft, jidmuch; id) fdjlief, dam- maclit. (Sr reitet, jita'lwan. ®r flibt, jikif; er getfc, kaf. (S-r fiicfjlt, jiknisch-, er )hljl, kanasch. Ö?r fodjt, jitabbig; er sockte, tabbag. <&v fd)Uid)tetr jitni; cv schlachtete, tena. (fr faij, haseb. @v (ad)t, biarra'. .Romme, igdi; er Mm, gadat. @i^e, ukriz, @tet)e auf, ütib. @r ^eirat^ete, etkaddad. Kehren wir NUN nach dieser Abschweifung zn den Zigennnn selbst zurück. Gleich bei ihrem ersten Auftreten in Deutschland behaupteten sie und behaupten es fast allenthalben auch jetzt noch, aus Klein- 12 ägypten zu stammen, aus welchem sie vertrieben worden seien, nm ihre Sünden zn büßen. Die einen sagen, daß ihnen, gleich dem Ewigen Juden, der Zorn Gottes die Hand mit dem nie abzulegenden Wanderstabe belastet, weil ihre Vater das vor den Verfolgungen des Königs Herodes in Aegypten flüchtige Jesuskind zurückgewiesen und verstoßen; die andern, daß ihnen der Papst mehrjährige Wanderung darum geboten habe, weil ihre Vorfahren den wahren Glauben an den einigen Gott und dessen Sohn Jesus Christus verlassen nnd falschen Göttern sich zugewendet hätten. Das hartnäckig festgehaltene Vorgeben ihrer ägyptischen Abkunft scheint übrigens nicht blos auf geschichtlicher Nnkenntniß zu beruhen, sondern auch einem wohlberechneten Zweck dienen zu sollen. Aegypten ist das Land der Zauberei nnd magischer Geheimnisse. Da nun der Zigeuner dergleichen Nissenschaft und Kunst zu verstehen vorspiegelt und die Ausübung derselben einen Hauptzweig seines Erwerbs bildet, so mag seine angebliche ägyptische Abstammung dazu beitragen sollen, den Aberglanbeu der Menschen von der Kraft nnd Wirksamkeit ihrer Knust noch mehr zn überzeugen. Es mag zwar immer geschehen sein, daß sie, ans ihrem Vaterlande verdrängt, Aegypten berührt und dort zeitweiligen Aufenthalt und erwünschte Ruhe in unfreiwilliger Wanderung gefuuden haben. In Aegypten aber ist ihre Heimat keinesfalls zu suchen. Die schon früher aufgestellte Vermuthung '), oaß der bisher räthselhafte Nr-sprung der Zigeuner auf Hindostan ^) zurückführe, ist in der neuern 1) Vgl. die vortreffliche Abhandlung iu der Berliner Monatsschrift von 1793, Februar- und Nprilheft; Rüdiger, Neuester Zuwachs der Sprachsünde (Leipzig 1782), I, 91 fg., und Grellmanu, a. a. O,, S. 280 fg, Das letztere Werk, ein lesenswerthes, gründliches Vuch, welches von Compilaturen, wie Tetzncr, Geschichte der Zigeuner, ihre Heilunft, Natur und Art (Weimar und Ilmenau 1835), schamlos geplündert worden ist, verdient noch jetzt allen Freunden der' Zigeunertundc empfohlen zu werden. ^) Daß dem Zigeuner auch in seinem Heimatlande nur ein trauriges, das Gefühl der Freude ausschließendes Los beschieden gewesen, daß er einer unterdrückten und verachteten Klasse angehört, daß er das Bewußtsein dieser Unterdrückung und Verachtung tief empfunden habe, scheint mir der Umstand anzu- 13 Zeit in dem angeführten Werke von Pott, welches dic Verwandtschaft der Zigeunersprache mit dcn indischen Sprachen, namentlich mit dem Sanskrit nachweist, zu nnumstößlicher Gewißheit erhoben worden, l) Aber nicht allein ihre Sprache in Wort und Ban zeigt auf diesen ihren indischen Ursprnng hin, sondern auch die Farbe ihrer Hant wie die Form ihrer Glieder nnd die dadurch bedingte Gelenkigkeit, Gewandtheit und Geschicklichkeit, welche sich in Seiltanz, Taschenspiel nnd allerhand andern gymnastischen Künsten und mechanischen Fertigkeiten bewundern läßt. Dazu kommt noch, daß sie selbst erzählen, ihr Stamm sei vor nicht zu berechnenden Jahren, von einem weit hinter Persien hausenden Volke bedrängt, nach diesem Lande getrieben, dort anfangs kaum geduldet, bald aber bedrückt, dann bekriegt, immer weiter nach Westen zu fliehen gezwungen worden. Wenn diese Sage, wie man mit Grund wol annehmen kann, mindestens die Wahrscheinlichkeit geschichtlich basirter Tradition zuläßt, so muß in dem über die Zigeuner verhängten Geschick viel Eigenthümliches verloren Wangen sein; denn jedes bedrängte oder gar verdrängte Volk beuten, daß feiner der von mir gehörten Zigeuner ein UrWort für Freuen nnd damit verwandte Begriffe hatte, während sich ursprüngliche Ausdrücke für Furcht und Schrecken, Schmerz, Sorge und Trauer erhalten haben und bei der Behandlung der Zigeuner wol auch erhalten mußten. 1) Nach Vrockhans' Eonversations-Lerilou, Art. „Jüdische Sprachen", wird ein Alphabet (lo^Äiia^rl, Güttcrschrift, benannt, welches vorzugsweise im Sauskrit seine Anwendung findet. Sollte nicht der Ausdruck ll6>va,na^l>,ri mit dem zigeunerischen clo^vel, im Plural clowolonß'öi'i, in Verbindung zu bringen sein? Dafür, daß anch heutzutage noch dem Zigeuner geläufige Ausdrücke bei den Völkern Ostindiens im Gebrauche sind, außer andern bei Pott zu findenden, nur cin'mir zufällig begegnetes Beispiel in dem Worte ßCllkTiF-irin, welches in beiden Sprachen die Jagd bedeutet, Vgl, Neiseu nnd Läudcrbeschreibungeu der ältern und neuern Zeit (Stuttgart nnd Tübingen 1836), Lfg, 7, S. 34, Die Zigeuner sollen dcn Samen des Stechapfels, clatura »tramoniuin, dessen sie sich bei ihren Betrügereien und auch zu eigenein Genusse als Narko-tilum bedient, znerst nach Europa gebracht haben. Da nun der Siechapfel in Ostindien heimisch ist, fo möchte dieser Umstand ebenfalls auf ihre Hindostauische Abkunft schließen lassen. Vgl. Pierer'«ü Universal-Lenkon, Art. „Stechapfel"; Kaltschmidt, Vergleichendes Wörterbuch der deutschen Sprache (Leipzig 1859), A«, „Zigeuner". 14 wird eigenthümlichen Brauch aufgeben, fremdem sich fügen müssen. Ihr eigenes Wesen aber, ihre Sitten im allgemeinen, dnrch welche sie sich von Menschen anderer Art auffallend unterscheiden, ihre Weise zu denken und damit ihre Sprache sind gerettet und erhalten worden, ja selbst ihr Unglück hat sie nicht verlassen bis auf den heutigen Tag. Wenn anch nichts weiter es vermöchte, so wird doch immer gemeinsames Unglück, gemeinsame Sprache ein Volk vor gänzlichem Untergange bewahren, es zusammenhalten, das gewaltsam und un^ natürlich Zerrissene wieder zusammenknüpfeu, den einzelnen zu ihm, als seiner Mutter zurückführen, alle sich als Brüder erkenuen lassen. Darum sind auch die Eroberer zu jeglicher Zeit vornehmlich darauf bedacht gewesen, die Sprache des besiegten Volks zu todten und ihm seiu Unglück durch allerlei Künste und Blendwerk, dnrch Ehren und Gold anfangs erträglich und nach und nach endlich vergessen zu machen. Dies zeigt die Geschichte in alten und in neuen Tagen. Erst wenn die gemeinsame Sprache vernichtet ist, läßt sich das Bewußt sein gemeinsamen Unglücks in den Herzen der Nationen zwar nicht auslöschen, vielleicht aber beschwichtige»,.') Wenn überhaupt ein unglückliches Volk die Theilnahme den lender Menschen zu erregen vermag und Anspruch hat auf deren Mitleid, so ist es gewiß das arme, elcude Volk der Zigeuner. Hei- 1) Wie wahr dies sei, bezeugt Iakol' Grimm, der Stolz deutscher Wissen-schaft, wenn er in seiner vortrefflichen Rede anf Schiller (Vertin 1859), S, 6, behauptet, „daß jedes Volkes eigenthümliche Sprache der Stamm sei, au dem alle seine innersten Kennzeichen sich darthnn und entfalten". Die Sprache ist das Abbild der menschlichen Seele, die Form, in welcher dieselbe sich offenbart. Nach Cicero's Zeugniß bat daher (6nniu6 mit Necht von sich gesagt, daß er drei Seelen habe, weil er drei Sprachen verstehe, ,,8« trss animus ledere, . In der Moldau und Walachei gelten die Zigeuner noch jetzt als Sache, als Sklaven, »mv werden als solche behandelt. Vgl. v. Heister, a. a. O., S. 58; Pott, a. a. O., II, S. 522, nnd mit ihm die Zeitschrift: Der preußische Volksfreund, 1845, E. 348, und die Manheimer Abendzeitung, 1845, Nr. 1!5, welche ans der agramer Zeitung ,,I.una" folgendes Beispiel berichten: „Bei den Söhnen und Erben des verstorbenen Eerdar Nikolaus Nika in Bucharest sind 200 Zigenncrfamilicn ,zu verkaufen, unter denen die Männer meist Schlosser, Goldschmiede, Schuhmacher, Musiker und Ackerleute sind. Weniger als fünf Familien auf einmal werden nicht abgegeben, dagegen ist aber der Preis jeder Person um einen Dukaten niedriger als gewöhnlich angesetzt und in Bezng auf die Zahlung wird jede mögliche Erleichterung gewährt werden." Wir haben selbst bis zn uns ins Binnenland gedrungene Gesetze zur Verhinderung des Sklavenhandels (vgl. den Bundestags-beMch vom 7. Ang. 1845 und dessen Bekanntmachung in der fürstlich reußischen Gesetzsammlung, VI, 105). Aber, wie das in der Welt zu geschehen pflegt, das Zunächstliegende wird nicht oder 17 nur wring beachtet. Daß solcher Menschenhandel in Europa und unter Christen noch vorkommen kann und vorkommen darf, spricht eben nicht zu Gunsten des erwünschten, so oft und vielseitig behaupteten Fortschritts der Humanität, und kann den Zigcuucr nur erbittern und sein menschliches Herz dem Eingänge der Civilisation verschließen. Einen Fortschritt echter, wahrer Humanität zeigt übrigens die Weltgeschichte nirgends; weder Sokrates'Moral noch Christi göttliche Lehre hat ihn bewirken können. Der Mensch mit seinen Leidenschaften ist bisjeht noch immer die Iio«t,i:l, geblieben, die er zu Adam's Zeit war. Klüger vielleicht und rafftnirtcr, aber besser geworden ist die Menschheit nicht. Betrachten wir das Schicksal der Zigeuner etwas genauer. Während sie vordem ein einiges Volk gebildet zu haben scheinen auf eigenem Grund und Boden, sind sic jetzt zerflossen und zerstreut über alle Theile der bekannten Grdc, überall heimisch, nirgends zu Hause, iniUam Iilid^ äomum, ^ui udi^uo Imitat. Nicht als "n geschlossenes Volk mehr treteu sie auf, nur als Familien noch halten sie zusammen und finden sie sich wieder. Vgl. Nichl, Naturgeschichte des Volks, III, 134. Und gerade in dem Festhalten an der Familie, der natürlichsten Verbindung der Menschen, bernht wesentlich die Fortdauer ihrer zigeunerischen Eristenz. Das ihnen beschiedene Los, kein Vaterland zu kennen und kein Vaterland zn haben, erinnert unwillkürlich an das Geschick der an sich vielleicht ebenso beklagenswerthen, im Lanf der Jahrhunderte von Unverstand und Bosheit, vou Dummheit und zrlotischem Eifer, von Neid nnd Habgier ebenso schwer gemis-handelten, ebenso hart und grausam verfolgten, aber im allgemeinen doch weit besser gestellten Indcn, über deren Schicksale in Deutschland (nach Ave-Lallcmant, a. a. O.) Klemm, Allgemeine Naturgeschichte der Menschheit, IX, 273 — 284, eine vortreffliche historische Skizze geliefert hat. Auch das starre Festhalten an ererbter Sitte und überkommenem Gebrauche ^), sowie die Erfahrung, daß beide regelmäßig kein 1) I^oit. llist,.. V, 4. 5. Lieb ich, Zlqeunei, 2 18 Handwerk erlernen und betreiben mögen, diese nur handeln und nebenbei betrügen, jene aber nur Stehlen und Betrügen im allge^ meinen gelernt haben, kann als Vergleichungspunkt dienen. Allein bei näherer Betrachtung zeigt sich sofort eine große Verschiedenheit. Die Juden haben eine überlieferte, im Alten Testament niedergelegte Geschichte, die Zigeuner haben keine und können deshalb auch keine Zeitrechnung haben. Nur die Sage deutet schüchtern auf ein vormals selbständiges Volk zurück. Während die Juden sich an große und herrliche Thaten erinnern, z. B. an die Zeit der Makkabäer, und in deren Gedächtniß sich erbauen können, sind die Zigeuner nie ein in die Weltgeschichte eingreifendes und für sie bedeutsames Volk geweseu. Seit ungezählten Jahren wandeln sie, ein düsterer Schatten nur, über die Erde. Der Jude schmiegt und biegt sich, ja er verbirgt, verkriecht und verleugnet sich, sobald es sein Vortheil erheischt oder die Noth gebietet. Der Zigeuner bleibt in stolzem Selbstbewußtsein zn jeder Zeit, unter allen Verhältnissen, in Gutem und Bösem immer derselbe. Und dieses Selbstbewußtsein findet auch äußerlich insofern einen unterscheidenden Ansdruck, als der Zigeuner stets von seiner „Nation", der Jude dagegen nur von „seinen Lenten" zu sprechen pflegt. Der Jude, thätig und emsig, sucht überall Gewinn und strebt unablässig, mit nie ermüdendem Eifer nach Erwerb und Reichthum; der Zigeuner, träge und faul, gedenkt künftigen Bedürfnisses nicht und lebt unsürsichtig nur dem heutigen Tage. Wenn der Jude bemüht ist, sich dauernden Wohnsitz, Haus und Herd zu gründen, bürgerliche Rechte sucht in fremdeu Landen, so verschmäht der Zigeuner die Wohlthat stehender Herberge und zieht, gleichviel ob geborener oder erzogener Vagabund, ihm stagni. rend scheinender Ruhe und gesichertem Besitze die Zufälligkeit des Obdachs und des Erwerbs vor. Der Jude findet für die von Vorurtheil erzeugte und genährte, von Misgunst, Neid und Eigennutz ausgebeutete, ihn allenthalben begleitende unchristliche Verachtung Ersatz in Schätzen und Gold; bei seiner politischen Unselbständigkeit und Bedrückung Trost und Hoffnung in der Erwartung seines 19 Messias, der ihn aus Schmach und Elend erheben, in das Gelobte Land zurückführen und seine Herrschaft dereinst aufrichten werde über alles Volk und alles Land. Der Zigeuner dagegen kennt sein Los und weiß, daß bessere Zuknnft seiner nicht wartet. Die von Grellmaun, a. a. O,, S. II, bereits im Jahre 1787 ausgesprochene Hoffnung: „daß vielleicht unsern Tagen, wo so vieles zum Heil der Staaten und der Menschheit geschieht, auch dies vorbchalteu sei, daß ein Volk zu Menschen gemacht würde, welches seit Jahrhunderten in Irre und Wildniß lief", ist leider auch bis jetzt noch nicht in Erfüllung gegangen, und alle Versuche humaner, d. h. das Gedeihen, die Veredelung der Mensch-l)eit fördernder und damit sich selbst erhebender und befestigender Legierungen, wie der von Oesterreich und Rußland, Preußen und Vaiern, die Zigeuner zu erziehen, zu bilden, sie au festen Wohnsitz zu fesseln, dnrch dargebotene Gelegenheit zu redlichem und genügendem Erwerb die Lust zur Arbeit und Thätigkeit bei ihnen zu erwecken, zu stärken, sie au eine geordnete Lebensweise zu gewöhnen, haben allzumal einen mehr als zweifelhaften Erfolg gehabt, die Zigeuner vielmehr die ihurn und ihren Kindern zugedachte Wohlthat verschmäht (vgl. Graffunder, a. a. O., S. 1 und 5!>) uud die ihnen nun einmal zur Natur gewordene Lebensart nicht aufgeben mögen. Und so irren sie noch heutiges Tages in demselben Schmnz nnd in derselben moralischen nnd physischen, sie weder belästigenden noch überhaupt von ihnen auch nnr empfundenen Versnnkcnhcit umher, welche schon vor Jahrhunderten ihr unzertrennlicher Begleiter war. Der Zigeuner ist stets ein seiner Ahucn würdiger Enkel geblieben, und wird es, den bisherigen Erfahrungen nach, auch wol bleiben in aller Zukunft. 2. 30 Zweites Lapitel. Tcs Zigeuners Physische Erscheinung. Die bei allen rohen Völkern beobachtete Erscheinung, daß die äußere Gestalt und Gesichtsbildnng größere Gleichförmigkeit zeigt, als es bei cultivirten Nationen der Fall ist, und daß bei ihnen besondere Aufmerksamkeit und eine gewisse Uebung erfordert wird, um die Person, das Individuum, zu unterscheiden'), wiederholt sich auch bei den Zigeunern. Wer auch nur einen derselben jemals gesehen und sein Bild sich eingeprägt hat, wird in ihm den TypuS für alle andern finden, unbeschadet des subjettivcn Unterschiedes, welcher bei näherer Betrachtung ausdrucksvoll hervortritt. Der Zigeuner ist von mittlerer Gestalt, schlankem, gedrungenem, wohlgebildetem Körperbau. Seine mnsknlösen Glieder sind gelenkig, seine Bewegungen lebendig, ausdrucksvoll, anmuthig und der Nede angemessen. Er spricht schnell, aber deutlich und mit er-gäuzendem Mienenspiel. Dichtes schwarzes nnd glänzendes, nicht so bald wie bei andern Menschen ergrauendes Haar hängt ihm wirr und struppig, ungeordnet und nngepftegt bis auf den Nacken. Voller, schwarzer Bart beschattet den Mund, bedeckt das Kinn und hebt die Rothe der feingespaltenen Lippen und die blendende Weiße der regelmäßigen, vollständigen, kleinen Zähne. ^) Durch den unsteten, nnsichern und sogar schenen Blick wird die Schönheit des großen schwarzen, feurigen, von langen Wimpern beschatteten Auges in etwas beeinträchtigt. 1) Wie bei den Thieren. Man betrachte z, V. eine Schafheerde, alle Schafe scheinen ei» und dasselbe Gesicht zu haben; aber der Schäfer versteht leicht das Charakteristische jeder einzelnen Schafphysiognomie zu unterscheiden. 2) Sollte Vielleicht die auffallende Weiße der Zähne, welche gewiß nicht durch besondere Reinlichkeit und kosmetische Mittel hervorgebracht und erhalten wird, durch die Gewohnheit des steten Tabackkauens bedingt sein? In den» Bezirk des Criminalgerichts zu Lobeustein liegt tief im Walde eiu Dorf, dessen Bewohner — Holzhauer und Holzhändler —- das ganze Jahr hindurch Fichtenharz tauen und sich dnrch untadelhaft weiße Zähne auszeichnen. Der Einfluß des Harzkanens auf die Erhaltung der Zähne läßt sich dadurch erklären, daß die kleberige Substanz alle Unreinigkeiten entfernt, 21 Die bei neugeborenen Kindern, wie bei den Negern ^), stets weiße Haut '^) nimmt bald eine branngelbe oder schwarzbranne, olivenähnliche Farbe an, unter welcher anch nicht die geringste Rothe hervorschimmert. Doch kommen, wenn anch nnr selten und ausnahmsweise, Zigeuner mit bleicher Gesichtsfarbe, mit blonden, ja ganz weißen Haaren vor, welche dessenungeachtet väterliche Hand haben und echter Abstammung sind. Dies ist z. B. der Fall in der ausgebreiteten Familie Winter, namentlich bei Wilhelm Winter (zigeunerisch 1'ampa) und dessen Sohne Iulins Winter (zigeunerisch Ltruuicc) genannt). Das sind aber nur Abarten, wie die Kakerlaken uud Albinos. Wenn der Zigeuner auf gewisse Schönheit gerechten Anspruch machen darf, so ist dies bei der Zigeunerin weniger der Fall, wenigstens nach denen zu schließen, welche zu seheu ich Gelegenheit suchte und fand. Die von de Geraudo, Siebenbürgen und seine Bewohner (Leipzig 1845), S. 129, geschilderte Zigeunerin scheint nicht echter Abkunft gewesen zu sein, und mögen dc Oerando ebenso wie v. Heister, a. a. O., S. .'l9, andere Beobachtungen gemacht haben, als mir in dieser Beziehung zu machen vergönnt war. Doch will ich 1) Vgl, dagegen Foissae. Ueber den Einfluß des KlimaS auf den Menschen (Göttingcni84<>); Medieinisch-chirurgische Zeitung (Innsbruck und Leipzig 1842), III, 54. 2) Die Zigeunerfinder würden iu ihrer frühesten Jugend von denen anderer Leute kaum zu unterscheiden sein, wenn sie nicht zolllanges schwarzes Haar mit auf die Welt biächten. Als ich gegen eine Zigeunerin, welche mir ihr erst einige Tage altes Klub zeigte, verwundernd über die Weiße des Kindes mich äußerte, entfernte sie mit Hast und Heftigkeit dessen Kopfbedeckung und jagte, mit trium-phirendem Blick auf die rabenschwarzen Haare des Säuglings dentwd: ,,Nn'u t,8uli9,xvo tu Akw!" („Mcin Knabe ist schwarz!") Wahrscheinlich hatte sie geglaubt, daß meine Aeußerung einen Zweifel an der echt zigeuuenschcn Abkunft ihres Sprößlings habe ausbrücken wollen, — Die Behauptung Dr. Foiffae'ö, a, a. O., daß die eigenthümliche Hautfarbe der Eingeborenen Indiens theils von der Sitte, die Haut mit allerhand färbenden Iugredicuzien einzureiben, theils von den in jenen Gegenden häufig vorlommenden Leberkranlheiten herrührte, dürfte, abgesehen von andern Gründen, schon durch die Erscheinung des Zigeuuers widerlegt werden, welcher, ebenfalls indischen Ursprungs, sich weder die Haut ein. schmiert noch vorherrschend Lebertranfheiten ausgesetzt und dennoch unter allen Himmelsstrichen von brauner, dunkler Hautfarbe ist. 22 mich gern bescheiden und irren, sei es aus Nnkenntniß, sei es aus Mangel an Schönheitssinn und Geschmack; denn ich lese bei v. Heister, S. ^!), daß die russische Fürstin Gagarin nnd die Gräsin Tolstoi diesem orientalischen Volksstammc angehören. Wenn das gegründet ist, was v. Heister als eine allbekannte Thatsache hin> stellt, so können diese Zigeunerinnen die Erhebung zu ihrem hohen Range nichts anderm als der körperlichen Schönheit oder ihrem Geiste verdanken, ihrem Reichthum aber nnd politischem Einftnß gewiß nicht. Indessen hat jede regelmäßige Erfahrnng mehr oder weniger Ansnahnu'n. Niedere, gedrückte Stirn, lange 'Nase im hagern Gesicht, mehr eckige als gerundete Glieder begegnen nns fast bei allen Zigeunerinnen. Die Brustwarze ist mit einem schwarzblauen oder dunkelbraunen, ungefähr einen Zoll breiten Hofe umgeben. Wie das weibliche Geschlecht bei den Zigennern sich schnell entwickelt, ebenso schnell altert es auch und zeigt nach kurzer Vlüte als Frucht abschreckende Häßlichkeit. Die Zigeuner haben eine eigenthümliche, widerliche, in geschlossenem Ranme besonders anffallend wahrnehmbare Atmosphäre, deren Gernch sich ebenso wenig beschreiben läßt, als der wesentlich davon verschiedene, nicht »under specifische, jedem Criminalisten und Polizeibeamten bekannte Geruch der Armuth. Vrittes Kapitel. Moralische Eigenschaften der Zigeuner. Der Zigeuner ist ein eigenthümlicher Mensch, der nicht nach dem allgemeinen Maßstabe ') der Civilisation beurtheilt werden darf. Er verschmäht es nnd mnß es seiner Natur nach verschmähe,,, 1) Der allgememe Maßstab, den die Mensche» an den einzelnen Menschen lessen zn dürfen glauben, zeugt ebenso sehr von der Anmaßung der Menschen, als er der Menschheit schabet. <3r läßt keinen Charakter aufkommen, will alle 23 sich auf ihren von ihm unbcgriffenen, ja ihm unbegreiflichen Standpunkt zu erheben; denn er ist ein vollständiger Gegensatz derselben, er negirt sie und bcstreitet ihre Berechtigung sich gegenüber, er will mit ihr nichts zu schaffen haben, verachtet und verwirft alle Vortheile, die sie ihm bieten mag, in dem Bewußtsein oder wenigstens in der Meinung, daß er — oft mehr als ein civilisirter — ein selbständiger Mensch, rüin, sei, und keine andere Ausgabe lenne und zu erfüllen habe, als ein selbständiges Geschöpf, ein Iigeuner zu bleiben. Ihm ist Sitte, Verfassung, Religion anderer Menschen unverständlich und darum nicht nur, sondern seinen« eigenen Wesen nach ganz indifferent. Der Zigeuner will sich einmal von Menschen nicht seiner Art abschließen und weist jede Annäherung zu ihnen, jede Verbindung mit ihnen zurück. In voller Wahrheit sagt daher de Gerando, a. a. O., S. 123, von den Zigeunern: „Welches Land sie auch bewohnen, unter welchem Volke sie auch ihr Lager aufschlagen, überall zeigen sie dieselben Gewohnheiten, dieselben Laster. Ueber das ganze Festland ansgebrcitct und unter verschiedenen Bevölkerungen lebend, hat dieses zerstreute Volk einen eigenthümlichen Charakter bewahrt, der sich nirgends verleugnet; es bleibt stets der Bewegung, welche die Menschen um sie fortreißt, völlig fremd, und zwischen den Zigeunern in Ungarn und denen an den französischen Pyrenäendepartements läßt sich kein Unterschied auffinden." In dem ihn beseelenden Nationalbewußtseiu liegt der Gruud, daß er seine Abstammung nur selten verheimlicht oder gar verleugnet. Gegen den Eingeweihten ist er stets offen und ehrlich. Der Zigeuuer Charles Augustin aus Gab wurde wenige Tage, nachdem ihn Polizeiblättcr als hartnäckigen Vcrleugner seiner zigeunerischen Abkunft geschildert hatten, wegen Bettelns in das Criminal-gericht zu Lobenstein eingebracht. Anfangs versuchte er auch hier und alles mvelliien; ei trägt die Schuld, daß unsere Zeit an selbständigen charaktervollen Männern so sehr arm ist, obschou sie ihrer so sehr bldarf, DieseS freilich bequeme Nivellireu begin»! schon in den nntersten SchuMassen, wo man doch eigentlich auf die individuelle Nnobildung naturgemäß angewiesen sein sollte. Der Buchstabe tödlet, der Geist macht lebendig! 24 zu leugnen; als ich ihn aber mit den Worten anredete: „1u bai rom, ms Iioiu ram, raiclcor t,8Hat8eIitt^)6nn" (,,Du bist ein Zigeuner, ich bin es auch, sprich die Wahrheit!"), krenzte er die Arme über die Brust und erwiderte mit tiefer Verbeugung: ,M,6 kom!" (,,Ich bin es!") Er versicherte mir spater, daß er in der Ueberraschuug des Augenblicks, meine amtliche Stellung übersehend, verführt durch die zigeunerische Farbe meines Gesichts und meiner Haut, durch das Vernehmen der ihm geläufigen Nede und Sprache, mich wirklich für einen seinesgleichen gehalten habe. Gern und mit einer gewissen Selbstgefälligkeit erzählt der Zigeuner auch dem Nichteiugeweihten, wenn er nur für ihn und seine Lebensart Interesse zeigt und Belehruug sucht, von seinen Sitten und Gebräuchen, und gibt selbst die zu, welche von denen anderer Menschen in widerlichster und abschenlichster Weise abweichen, jedoch stets mit dem beschränkenden und mildernden Znsatze, daß nur die Rohen seiuer Nation sie noch üben oder dulden. Da ihn seine Lebensweise gewöhnen muß, alle Dinge und Erscheinungen nnr von der realen Seite ^) aufzufassen und Gebilde der Phantasie nicht aufkommen läßt, so ist er von Vorurtheilen gänzlich, und da er selbst keinen Glauben hat, von Aberglauben ziemlich frei, Vorbedeutungen, omiim, aber läßt er, gleich den Völkern des Alterthnms, nicht ohne Beachtung und glaubt z. V., daß das Begegnen einer Elster ihm Zank und Streit verkünde. Fliegt oder sitzt die Elster (wo^ingörp^Icöro t^liii-külo, d. h. Zank-, Streitvogel) ihm zur rechten Hand, so kommt ihm Zank und Streit von seinen Stammesgenossen; wenn aber zur liuken, von andern Lenten, Nichtzigcunern, ^. Mensch niemals erfassen >mb nur einzelne Erscheinungen erfahrnnaFmäßig sich erklären lönnen. „Ins Innere der Natur dringt tein erschaffener Geist", sagt der Dichter. 25 neu eigenen Ausdruck für Gespenst. Das dafür geltende Wort mulo, Todter, oder gotgH trupo, seliger Leib, ist zu allgemein und augenscheinlich fremder Anschauung misverständlich augepaßt. Ohue seine Muttersprache jemals zu vergessen oder aufzugebeu, eignet sich der Zigeuner mit großer Leichtigkeit die Sprache anderer Menschen an, mit denen das Schicksal ihu dauernd zusammenführt, oder iu deren Heimat er, wenn auch nur vorübergehend, verweilt, und so kommt es, daß oft ein uud dasselbe Individuum neben seiner eigenen Sprache, deren sich der Zigeuner übrigens im Verkehr mit seinesgleichen ausschließlich bedient '), nach Befinden noch deutsch und polnisch, französisch und russisch, italienisch und spanisch versteht, diese Sprachen mit Geläufigkeit gebraucht uud dadurch die Erfahrung bestätigt, daß es den Völkern der östlichen Zone nicht schwer wird, sich die in der westlichen heimischen Sprachen anzueignen, zu verstehen und zu sprechen. Ein mittelbarer Beweis für die allbekaunte geschichtliche Wahrheit, daß die östlichen Völker berufen uud bestimmt sind, im Laufe der Zeit uach ewigen Gesetzen der Notation des Menschengeschlechts die Stelle der westlichen einzunehmen. Diese Fähigkeit wurde in Spanien ein Grund zur Ver-folguug der Zigeuner, indem man sich dieselbe nur durch Zauberei, durch des Teufels Hülfe erkläreu konnte oder erklären wollte. Bei aller Zerstreutheit uud Unachtsamkeit ist der Zigeuuer klug und verschmitzt, vou scharfer Beobachtungsgabe, welche noch überdies durch seine Wachsamkeit uud dadurch unterstützt wird, daß er dem Schlafe gebieten, ihn willkürlich herbeirufen und ebenso wieder abschütteln kann; von seltenem Verstande, aber ohne alle sogenannte Schulbildung. Natürlich; denn nur das Leben ist seine Schnle. Durch seine unsteten Wanderuugen wird ihm jede Gelegenheit Planmäßigen, geregelten Unterricht zu empfaugeu, entzogen, mindestens nur kärglich zugemessen. 1) Die von Zia/uncru aufgezogeueu Hunde verstehen feine audere und höreu auf feine andere als auf die Zigeunersprache, Der Versuch, cincu Zigeunerhund an mich zu locken, „Mang so lan^c ich mich der deutschen Sprache bediente. Als ich ihm aber zigeunerisch zurief: .Avv pag^Ii manci«, inirc» «odukkei' tsokukkio!" (,,Komm zu mir, mriu schöner Huud!") sprang er schweifwedelnd au mich herau. 26 Von Halls aus furchtsam und feig, ist er zum eigeutlichen Kriegsdienst nur wenig brauchbar und entzieht sich demselben auf jegliche Weise.') Doch waren zur Zeit des Dreißigjährigen Kriegs im Wallenstein'schen Heere die Zigeuner stark vertreten. Vgl. Avc-Lallemant, III, 121. Wesentliche Dienste leistet er im Kriege nur als Spion, vorausgesetzt, daß er es mit einer Partei wahr und ehrlich meint und nicht etwa an beide sich verkauft hat. Sein natürlicher Verstand, ftine Beobachtungsgabe, sein Ortssinn, fein gestählter Körper, seine geschärften Sinne und vor allem seine Gewissenlosigkeit lassen ihn zn diesem zwar oft reichen Lohn versprechenden, dabei aber immer sehr gefährlichen, niederträchtigen Geschäft vor andern Menschen geeignet erscheinen. Daß die Zigeuner gleich nach ihrem ersten Auftreten in Deutschland der Spionage gehuldigt haben, geht daraus hervor, daß sie in den Reichsgesetzen „Vorkundschafter der Christenland" genannt und hauptsächlich als solche verfolgt werdeu. Auch Wallenstein, der seine Leute kannte und sie zu benutzen verstand zu seinem Zwecke, hat sich ihrer bei seinem ersten größern Kriegszuge im Jahre 1625 vielfach als Kundschafter bedient und scheint von ihnen auch gut bedient worden zu sein. Vgl. Bülau, a. a. O., V, 15. So sehr auch der Zigeuner von Furcht und Feigheit beherrscht 1) Daß jetzt die Zigeuner, wenigstens in den Staaten, wo sie heimisch sind, wie in Oesterreich und Preußen, ihrer Kriegsdienstpfticht genügen müssen, ist bekannt und Folge der Conscription; daß sie vordem freiwillig gedient haben, scheint ein hinter der Kirche zu Wcißenborn bei Freiberg aufgerichteter Leichenstein zu bezeugen, dessen Inschrift lautet: ,,Allhier ruhet in Gott, weil, Frau Maria Sybilla Rosenbergcrin, als Zigeunerin, des (5hreuged. und Mannhaften Wolfg, Rusenbergcrs, als der Khurfürstl. und Brandenburgischcn Armada gewesenen Korurts seci, Ehefrau, so im Ehestände gelebet . , I. und Kinder zur Welt gc-boren, , , ist gestorben allhier zu Weißenborn am 9. Oktbr. 1632, ihres Alters 42 Jahr, der E'ott gnädig sei." Für die Erlaubniß, die Frau auf dem Kirchhofe bestatten zu dürfen, schenkte der Ohemann der Kirche eine silberne Kanne Vgl. Bülau, Geheime Geschichten und räthselhafte Menschen (Leipzig 1850), VIII, 500. Der Name Nosenberger gehört übrigens einer noch jetzt blühenden weltuerzweigtm Zigeunerfamilie an, welche dnrch kriegerischen Sinn sich auszuzeichnen scheint. Nach einer Notiz im Allgemeinen Polizei-Anzeiger, 1837, S, 2W, hat ein Zigeuner, Friedrich Rosenberg, bei den Mücher'schen Husaren ^edieiit. 27 wird, so wagt er es doch zuweilen, selbst den Behörden gegenüber, frech und grob aufzutreten, wenn er durch freches Wesen und Grobheit imponiren zn können vermeint. Sicht er sich ill semem Versuche getäuscht, so wird er höflich, geschmeidig, ja kriechend. Cha> raklcristisch ist die Geschichte, welche jüngst die Zeitungen brachten, nach welcher ein Zigeuner in Ungarn vor Gericht sich auf seine ungarische Nationalität anmaßend nud frech bernfen, und die mit der Antwort des Nichters, daß er als Ungar behandelt werden solle, verbundene Tracht Prügel ruhig und als ob es so in der Ordnung sei, hingenommen haben soll. Der ihm angeborene knechtische Sinn offenbart sich ganz besonders darin, daß er für jede ihm erzeigte Wohlthat oder erwiesene Rücksicht seinen Dank nicht besser ansdrücken zn können glaubt als durch des Mannes dem Manne gegenüber stets nnwürdigen Handkuß nnd Kniebengnng. Dabei versäumt er aber gewiß nicht, wenn er seine Dankbar-^ in der angegebenen Weise genügend ausgesprochen zu haben vermeint, in dessen Würdigung und Anerkennung um irgendctwas zu bitten, etwas zu begehren, zu verlangen. Er ist überhanpt sehr begehrlicher Natur, welche oft in völlige Unverschämtheit ausartet. Die zärtlichste Liebe zu seinen Kindern zeichnet den Zigeuner vortheilhaft aus, geht aber nicht selten in sehr gefährliche und verderbliche Schwäche über. Nur im Zorne, dem er sich leicht und mit Heftigkeit hingibt, mag er sie züchtigen; der Züchtigung aber folgt regelmäßig, oft auf der Stelle, bereuende Liebkosung. Ueftpig nnd genügsam, verschwenderisch nnd karg, wie die Umstände eben es erlauben oder gebieten, vereint er sonst nicht zn vereinende Gegensätze. Vor dem Geize schützt ihn der Mangel; den Uebermnth nnd Lnrns reizt selten zufälliger Besitz. Ansnahmsweise habe ich mit einer anscheinend sehr reichen Zigennerfamilie zu verkehren Gelegenheit gehabt, welche gleichwol nicht verschmähte, den aus Dreiern und Pfennigen bestehenden Lohn für ihre gymnastischen Productionen einzusammeln. Fünf schöne Pferde von edler Nasse führte sie bei sich, nebenbei noch zahlreiche 28 Pretiosen, als goldene Ringe, Ketten, Uhren und Dosen, nnd massives Silbergeschirr in Tellern, Schüsseln, Messern, Gabeln und Pokalen. Dessenungeachtet sahen anch hier die Weiber schmuzig und liederlich aus, nnd achteten es nicht für gering, betteln zu gehen. Das Betteln liegt nun einmal in ihrer Natnr. „Huo senioi 68t imbuta rLLSQU 86r^!i^it «äorom t,68ta,." (UnrMu«.) Wenn er auch der Wollust in schamlosester Weise zu fröhnen pflegt, so wird er doch nicht ihr Sklave. Weder sein Geist noch sein Körper wird durch ihren sonst überall entnervenden Einftnß aus dem Gleichgewicht gebracht. Für Ehrgefühl') nach den Begriffen der Cultur nicht empfänglich, hat er Arbeitsscheu und Faulheit, Leichtsinn und Lügenhaftigkeit mit manchem civilisirten Menschen gemein, während er durch ungemeinc Dankbarkeit nnd Anhänglichkeit gegen die, welche sich seiner annehmen oder ihn auch nur freundlich und rücksichtsvoll behandeln, viele andere Menschen beschämt. Dagegen ist er mitleidlos, ja grausam gegen die Thiere. Seine Pferde strengt er bei knapp zugemessenem Fntter bis zum Uebermaß an, und vergilt ihre übermäßige, übertriebene und ebendarum vergebliche Anstrengung mit unbarmherzigen Schlägen. Mit Gleichgültigkeit, wenn nicht mit Vergnügen sengt er dem gefangenen, noch lebenden Igel die Stacheln vom Leibe. Das sind widerwärtige Züge, welche kamn eine Versöhnung, wol aber eine natürliche Erklärung zulassen. Der Zigeuner, der, selbst ein verfolgtes, gejagtes, gepeinigtes Geschöpf, auf der Erde umherläuft, sucht und findet vielleicht eine gransame Genugthuung darin, daß er nicht allein das gequälte Geschöpf fein will, sondern auch Macht und Gewalt habe, andere Geschöpfe zu quälen. 1) Schon Thurzo nennt ihn in dem oben angezogenen Schutzbriefe innoiuL omul» Äinditioui«, was freilich auch etwas anderes bedeuten kann und bedeuten soll. Wenn er die Heimkehr aus dem Zuchthanse im Liede feiert lvgl. Kap, l), Lied Nr. 6), so könnte mau «ersucht werden, daraus auf Mangel an Ehrgefühl zu schließen. Dieser Schluß aber würde ein falscher sein. Die Strafen, welche Nichtzigeuner über ihn verhängen wegen ihm natürlich scheinender, nach seineu Begriffe» teiucswegs verwerflicher Handlungen, müssen ihm ungerecht dünken und den Bestraften als Märtyrer betrachten und bedauern lassen. 29 So abgehärtet der Zigeuner auch gegen Hunger und Durst, gegen Hitze und Kälte, überhaupt gegen jeden Einfluß widriger Witterung scin mag, so empfindlich ist er für unmittelbaren Körperschmerz. Ungeachtet seiner Dürftigkeit, seiner Armuth, seines Jammers und seines Elends hängt der Zigeuner doch außerordentlich am Leben, läßt sich von der Furcht vor dem Tode unnatürlich beherrschen, und wird nur da Selbstmörders, wo es die Sitte seiner Nation gebietet oder gestattet. Siehe hierüber Kap. 6 unter ä. Viertes Kapitel. Die Religion der Zigeuner. Wenn die Religion '^), wie Geschichte und Erfahrung lehrt, mit eines jeden VolkeS Weltanschauung, Sitten und Gebräuchen in innigstem Zusammenhange steht und letztere sogar bedingt, so ist es gewiß sehr zu bedauern, daß wir bisjctzt noch nicht den Neg gefunden haben, die Religion der Zigeuner zu erschließen. Freilich bleibt es, der Natur der Sache nach, eine schwierige, wenn nicht unlösliche Aufgabe, sich in die fremde Auffassung eines höchsten Wesens, des letzten Grnndes aller Erscheinung, von welcher jede Religion ausgeht und auf welche allein sie basirt ist, hincinzu-denkeu. In der Iugeud empfangene Lehren und sonstige von dem jugendlichen Gemüth ausgenommene Eindrücke werden immer eine 1) Das hat der Zigeuner mit dem Thiere gemein und das Thier vor dem Menschen voraus, daß es nicht selbstmordet. Von falscher Philosophie nuv wird ber Selbstmord gelehrt und gerechtfertigt, von der stoischen sogar gepriesen als Heldenthat. Verführerische Beispiele bei edeln Motiven erzählt Tacitus (Hnnal., XI, 3; XV, 4. 7. 01; XVI, 34; Ilistoi'., II, 49), dir ich freilich uur bei fluch-l'ger Lettüre aufgezeichnet habe. 2) Vs ist nur aufgefallen und unerklärlich geblieben, daß wir Deulschen, die wir doch gewiß religiös sind, kein einheiinisches Wort für dicseu ^edem Menschen zugänglichen, von jedem verstandenen und jedcm verständlichen Vegriff habe«. 30 gewisse Befangenheit vorwalten und selbst Geist und Verstand des gereiften Alters fremde religiöse Anschanung mit voller Schärfe nicht erkennen, mit ganzer Klarheit nicht unterscheiden lassen. Ein außer dem Volke Geborener und Erzogener wird höchstens das Acußerliche, die Gebräuche nnd Formen der fremden Religion kennen lernen, in das Wesen derselben aber vollkommen einzudringen sich wol immer versagen müssen. Diese allgemeine Schwierigkeit wird, was die Religion der Zigeuner anlangt, noch dadnrch vermehrt, daß diese, durch zelotische Verfolgung scheu und ängstlich gemacht, sorgsam und vorsichtig vermeiden, gegen Lente nicht ihres Stammes ^Häsc^o) ihre eigene religiöse Ueberzeugung und Anschauung zu offenbaren, und es vorziehen, lieber auf die ungeschickteste Weise zu versichern, daß sie katholische Christen seien, als jemals zuzugeben, daß sie einen andern als den katholischen Glauben gekannt, einem andern gehuldigt haben. Die spanische Inquisition, diese Geisel für Vernunft und für Verstand, unter welcher auch sie vielfach gelitten, haben sie uoch nicht vergessen, noch immer steht sie, ein warnendes, gräßliches Schreckbild, vor ihren Augen. Von Religion ist bei den Zigeunern im allgemeinen kaum, nach der Lehre des Christenthums überall nicht die Rede, Kein Gebrauch, kein Symbol, kein Cultus weist auf die Erkenntniß oder auch nur auf das Ahnen der Eristcnz eines allmächtigen Gottes, des Schöpfers aller Dinge, hin. Vergebens sucht man selbst Erinnerungen in und aus heidnischen Tempeln. Der Zigeuner glaubt zwar au ein höchstes Wesen, o daro äsnsi i) an n polopEnn, d. h. der große Gott im Himmel, und führt dessen Namen bei jeder Gelegenheit, oft bewußtlos, im Munde, I) I>«^«1 erinnert, zumal nach der plattdeutschen Mundart in „Düwel" an Teufel, Auch hat der zigcnnerische Gott große Aehnlichkeit mit unserm dogmatischen Teufel. Bemerkt werden muß, daß der Zigeuner fast nie von Gott ohne den Zusatz mein spricht. Ueberall hört man: mira dnro clevel, mein großer Gott. Sollte dies blos zufällig geschehen, oder nm seinen Gott von dem anderer Menschen zu unterscheiden, überhaupt einen Gott sich allein zu vin-diciren? 31 hat aber von demselben nur eine dunkle, unbestimmte, mangelhafte Vorstellung. Alles ist unklar, verworren uud nebelhaft. Der Vielgötterei scheint der Zigeuner nicht zu huldigen. ^) Von ihm, dem großen Gott, kommt der Blitz und der Donner, äL^ioslibro ^a.k, ä^klsslcsro tkiro, äß^sl^lcöro t8«tuiigsr-p6nn, Gottes Feuer, Gottes Wetter, Gottes Zorn. Er gibt Schnee und Regen, miro Karo äs^vki dsia gik, äsia Iisi »oinliäo, mein großer Gott gibt Schnee, gibt Regen, und seine Lichter (äß^sisZ-köi-6 momsliiM, Gottes Lichter, Sterne) brenneu am Himmel. Der Zigeuner fürchtet Gott mehr als er ihn liebt, wie ja das jetzt noch in dem Lande seines Ursprungs, bei den hindostanischen Völkern der Fall sein soll. Und wir christlichen Vekenner des Namens Gottes haben durch unsere noch jetzt andauernde Verfolgung der Zigeuner die Erkenntniß eines liebevollen, alle Menschen behütenden, göttlichen Wesens ihnen unzugänglich gemacht. Kein Befehl schafft den Glauben, keine Taufe und sonstiges Symbol erhält und befestigt ihn, sondern allein die Uebung des Guten, Wahren und Rechten in Wort und That, die als Vorbild leuchtet und wirkt und Nacheiferung erweckt. Daß Gott auch Wohlthaten spende, davon verkündet der Zigeuner nichts. Den Regen kann er als eine solche nicht betrachten, da er ihm bei seinen Wanderungen, bei seinem Verweilen unter freien: Himmel nnr lästig und beschwerlich fallen muß und dessen segensreiche Wirkung auf das Gedeihen der Felbfrüchte ihn völlig gleichgültig läßt; die Sterne des Himmels aber beeinträchtigen nur seine lichtscheuen Plane. Dagegen betrachtet er die Erde als die Mutter alles Guten. Sie besteht durch sich selbst vom Anfang an und ist nicht erst erschaffen. Sie gilt ihm für heilig. Stirbt dem Zigeuner ein Kind, so hat es, nach seiner Vorstellung, der große Gott „gefressen", und wird dafür verwünscht, 1) Dies möchte schon daraus hervorgehen, daß er »ur die Singularform äewßl geraucht und tennt. Denn üe^i«, sder Plural, die Göttcr), nach Zippel bet Pott, II, 488, ist ihm nicht eigen, sondern von der ihm abverlangten 1Uber> setzung aufgezwungen uud abgenma/n. 32 verflucht und mit den abscheulichsten und schmuzigstcn, hier nicht, wenigstens in deutscher Sprache nicht, wiederzugebenden Lästerungen überhäuft, als da sind: ä6>v6l63^ri mnikcli, äo>v6i68lcörc> ßarc», Gleiche Schmähungen werden über ihn ausgeschüttet, sobald den Zigeuner auch sonst ein Unglück trifft, ein Anschlag mislingt, überhaupt nicht alles nach Wunsch geht. Die Zigeunersprache hat auch einen Ausdrnck für Teufel, denss; welcher Begriff aber mit diesem Ausdrucke bezeichnet werden soll, dies genügend nnd befriedigend zu erforschen, hat noch nicht gelingen wollen. Soviel nur ist gewiß, daß der Teufel der Zigeuner nicht dem schaffenden nnd erhaltenden Princip als das zerstörende und negirende entgegengesetzt werden kann. Er ist, um mich so auszudrücken, eine untergeordnete, wenig bedeutende dämonische Persönlichkeit. Der Begriff Hölle dagegen ist ebenso wenig wie der für Paradies vorhanden und das dafür aufgenommene Wort >)6nM8lcc1i-i M<, des Teufels Feuer, oder Ix^W^i'i ln^, des Tenfels Küche, augenscheinlich fremder Ansicht aecommodirt, später erfunden und, was das letztere anlangt, fremder Sprache entlehnt. Daß der Zigeuner an eine persönliche Fortdauer nach dem Tode glaube, scheint mehr als zweifelhaft, obgleich die große Per-chrung und Pietät, welche er den Todten widmet, darauf hindeuten dürste. Der Schwur: Bei den Todten! (^' i nnÜLnäe!) gilt ihm ebenso unverbrüchlich und heilig, als der bei seiner väterlichen Hand. Ihr Andenken bewahrt er lebendig in seiner Seele, wenn er auch alles, was an sie erinnern kann, entfernt und z. B. ihre Kleider, ihre Betten verbrennt') und den Namen Verstorbener aus-zusprecheu mit ängstlicher Sorge vermeidet. Dieser Aengstlichkeit verdankt der unter dem Namen Forelle 1) Sollen dir hinterlassenen Hab seligsten des Verstorbenen vielleicht dnrch ferner» Gebrauch nicht profcniirt werden? Oder geschieht es nur aus der ehren-werthen und darum verzeihlichen Schwäche, sich durch deren Anblick den Schmerz über den erlittenen Verinst nicht erneuen zn lassen? Infknäum i^novarc; äo 33 bckaunte Fisch seine jetzt übliche zigeunerische Bezeichnung mit inulo niaäsolio, inulöno N^ä8«1io, d. h. der todte Fisch. Als nämlich eine Zigeunerin mit Namen Forella gestorben war, wollte man auch die gleichlautende Bezeichnung des Fisches ausgeben, um nicht bei dein Anblick und bei der Beurnnnng des Fisches an die Verstorbene direct erinnert zu werden, deshalb hieß von da an der Fisch Forelle der todte Fisch, und dieser Ausdruck ist jedem Zigeuner geläufig, jedem verständlich, obschon für Forelle auch noch I0I0 ina.ä8o1io, der rothe, bunte Fisch, im Gebrauch geblieben ist. Kein Zigeuner geht an dem Grabe eines seiner Stammesgenossen vorüber, ohue auf dasselbe einige Tropfen Wein, Bier oder Branntwein auszugießen. Jeder sucht, wenn es ihm irgendmöglich ist, das Grab eines theuern Entschlafenen nach Jahresfrist wieder auf. Gewiß ist, daß der Zigeuner keine Vorstellung von einem bessern, den irdischen Jammer ausgleichenden Zustande nach dem Tode und darum auch kein Wort für Paradies, Seligkeit u. s. w. kennt. Eine alte Zigeunerin, mit welcher ich mich darüber unterhielt, hat mir einen Traum erzählt, den sie selbst gehabt haben will oder den einer ihrer Vorfahren — ich weiß das nicht mehr genau — gehabt haben soll, nach welchem sie oder ihr Vorfahr nach dem Tode sich wiedergefnnden habe in einem großen, schönen Garten, der mit zahllosen fetten Igeln (der Zigeuner Leibgericht) bevölkert gewesen sei. Das ist nuu freilich sehr irdisch nnd sinnlich getränmt nnd erinnert an Mohammed's auch nur ans die Sinne, nicht ans den Geist berechnetes Parndies. Hier die Hnns, dort die Igel. Ob diese Erzählung wirklich auf eiuem Traume beruht, ob sie nicht etwa den eigenen Glauben der Zigeuner verkündet, lasse ich dahingestellt sein. Weun letzteres aber wirklich der Fall sein sollte, so hat die alte Zigeunerin gewiß mit großem Vorbedacht die Einkleidung in einen Traum gewählt, nm nicht wcitern Aufschluß geben zn müssen, jedes tiefere Eindringen abzuschneiden und die kindlich begehrende Anschauuug als ihr und den Zigeunern innewohnend ablehnen zu können. Liebich, Zigeuner, ü 34 Wenn sich auch der Zigeuner unter Christen ohne Ausnahme für einen katholischen Christen, trusokulIenZöi-o, d. h. Krenzmacher, Vekreuziger, niemals aber für einen Vekwner des protestantischen Glaubens — den Protestanten benennt er mit dem Schimpfworte pL^oyHerVskoro, d. h. Dickkopf — ausgibt, so ist ihm doch dieses sowie jedes christliche Glaubensbekenntniß völlig fremd, und davon nichts weiter als höchstens der äußerliche Gebrauch, aber auch dieser nur durch Anschauung bckauut uud geläufig. Die ihm zu Grunde liegende Bedeutung versteht er nicht. Der katholische Ritus muß ihn natürlich vorzugsweise ansprechen, und zwar nicht nur darum, weil er ihn zuerst gesehen, weil er sich meist in katholischen Ländern aufhält, sondern auch und vornehmlich, weil der Pomp und die Pracht, welche der Katholicismus entfaltet, mehr auf die Sinne, die Phantasie und das Gemüth der Menschen wirkt, als es die nüchterne Einfachheit der protestantischeil Kirche vermag. Er spricht von dem Fegefeuer, das er am Ende nicht ganz mit Unrecht Gottes Feuer, äo^ol68köi>i Mc, nennt, ohne den Begriff (die Seelenreinigung) zu verstehen, den die katholische Lehre damit verbindet; er bekreuzigt sich und beugt das Knie, wenn, wann und wo dies der katholische Ritus vorschreibt; er wohnt der Messe bei und hört, scheinbar andächtig, die ihm unverständliche Predigt. Zu Zeiten genießt er auch wol das heilige Abendmahl, aber nie aus eigenem Bedürfniß und eigenem Antrieb (,^ol) oli^in. llO^sisskori p3,trin, d. h. er ißt Gottes Blatt, Oblate)^, ohne von dessen tiefsinniger Bedeutung auch nur die leiseste Ahnung zu haben. Welche Vorstellung von dem Gott der Christen er sich macht, zeigt deutlich seine Unterscheidung zwischen dem großen, erwachsenen, alten (Karo, Mi-o äsnsi) und dem kleinen, jungen Gott (äikkno, tarno ä6^<ü). Der große, der alte Gott ist nach seiner Meinung längst gestorben und an seiner Statt regiert jetzt der junge, 1) ?ktrin — Blatt und Oblate, aus Verwechselung und »ilsverstäudlichn Gleichstellung des Lautes. Vgl, das „Wörterbuch". 35 der kleine Gott, wie er Jesus Christus ') uenut, die Welt. Hierüder wurde ein eruster Streit zwischen einem Zigeuner und dessen Ehefrau in meiuer Gegellwart geführt. Während die Frau fest und bestimmt behauptete und meine Bcistimmung mit Sicherheit zu erwarten schien, daß der große, alte Gott noch lebe und das Welt^ regiment an seineu Sohn, den kleinen Gott, nnr abgetreten oder sozusagen zu Gunsten seines Sohnes abdmrt habe, blieb der Mann hartnäckig dabei, daß der alte Gott gestorben und ein junger Gott, der aber gar nicht seines Vorgängers, sondern eines armen Zimmermanns Sohn sei, den Wcltenthron gleichsam dnrch Usurpation eingenommen habe und auch zur Zeit uoch behaupte. Man sieht, die Zigeuner sind Kinder und bleiben Kinder. Die Lehre von der Welterlösung kann er natürlich nicht verstehen. An Jesus martervollen Tod erinnert nur der dem Zigeuner geläufige Fluch: ä6>vs1^M;ro iÄä, Gottes Blut; doch auch dieseu schciut er erst in dem Verkehr mit Christen kennen gelernt und infolge dessen bewußtlos sich angeeignet zu haben. Seine Kinder läßt er, um das übliche Pathengeschenk zu gewinnen, regelmäßig, zuweilen öfters und an verschiedenen Orten und unter Zuziehung verschiedener Zeugen taufen. Dabei ist es ihm ganz gleichgültig, nach welchem kirchlichen Bekenntniß und ob dies nach der Confession der Katholiken oder der Protestanten oder der griechischen Kirche geschieht. Daß das Wesen nnd die Bedeutung der Taufe ihm nicht bekannt sei, dafür möchte besonders der Umstand sprechen, daß der Zigenuer niemals Pathcn aus seiner „Nation" erwählt, stets vielmehr andere Leute, Mcl^Iio, als Taufzeugen zuzieht. Er würde seine Kinder auch gewiß nie taufen lassen, wenn nicht dabei etwas zn verdienen wäre. Consirmirt oder vielmehr gefirmelt werden die Kinder nur m den seltensten Fällen. Fast alle Zigeuner, mit denen ich zu verkehren Gelegenheit gefunden, wußten entweder gar nicht, was die Firmelnng sei, oder hatten nur einen unklaren, unbestimmten Begriff von dieser kirchlichen Handlung; die wenigsten konnten mir versichern, daß sie selbst gefirmelt oder confirmirt worden seien, und dies lediglich 1) Vgl, die Uebersetznug aus dem Euanc,rlium des Matthäus im „Anhange". 3* 36 Kinder solcher Zigeuner, welche schon scit Jahren fcsten Wohnsitz und Eigenthum gewonnen und des Zigeunerthums sich zu entäußern mindestens angefangen und versucht haben. Daß dieser Versuch jedoch nur in den seltensten Fällen gelingt, ist natürlich und leicht erklärlich. Die Bande, welche sie aneinander fesseln, siud zu stark und fest, als daß es dem Einzelnen je möglich werden könnte, sie ganz zn zerreißen,; die Klnft, welche bei ihrer Anschauung, ihren Gewohnheiten sie von andern Menschen trennt, läßt sich weder rasch überspringen noch allmählich ganz ausfüllen. Wenn der Zigeuuer die nach seinem Begriffe vollgültig geschlossene Ehe noch kirchlich durch die Trauung bestätigen läßt, so geschieht dirs lediglich aus dem Grunde und zu dem Zwecke, daß seine Ehefrau als solche einen Platz in seiner Reistlcgitimation finde. Wie es mit ihm in Bezug auf die Erkenntniß der Fundamental-dogmen der christlichen Religion steht, zeigt der Zigeuner, welcher Gewährsmann der Berliner Monatsschrift (Jahrg. 1793, Aftril-heft, S. Z26) ist, indem er den Passns nnserer Glaubensartikel: „der empfangen ist von dem Heiligen Geist" für in seine Sprache nicht übersetzbar uud daher für ihn unverständlich erklärt, Wenn sonach schon der Dualismus der Gottheit über den Horizont seiner Erkenntniß, seiner Einsicht, seines Verstandes geht; wenn dieser ihm nicht etwa nur eiu transscendentaler, ein metaphysischer Begriff, sondern geradezu ein nmi sn» ist, so wird man ihm eher verzeihbar finden, daß er das Dogma der Dreieinigkeit kopfschüttelnd zurückweist, als dem von frühester Jugend au in den Lehren des Christenthums erzogenen und mit der Scholastik vertrauten mittelalterlichen Freigedank, wenn er mit gefährlicher Offenheit zn reimen Wagt: Die Juden wunvert allermeist, Daß Vater, Sohn, der hehre Geist Ein Gott sei ungescheiden; Gs wundert auch die Heiden, Es wundert auch die Sinnen mein, Daß Drei Einer müssen sm>, Und Oiner Drei, Vgl. v. Räumer, Geschichte der Hohenstaufen (2. Auft., Leipzig 1840—42), VI. 351. 37 Die Mathematik freilich wird der Ansicht des Freigedank beistimmen müssen. Der Glaube aber rechnet nicht und hat mit der Algebra zum Heil und Segen der Menschheit nichts zn schaffen, welche in unsern Tagen sich leichtfertig geneigt findet, dem Materialismus und Nihilismus zu huldigen. Dabei darf man übrigens nicht vergessen, daß Freigedank ein großer Schalk und eben kein Freund des systematisch gegliederten, zu seiner Zeit herrschenden Kirchenregiments, der Hierarchie und ihrer Lehren ist, und daß der Heilige Geist nach mancher Anfechtung erst durch Beschluß des ^oiioiliuin ^onötantinopolitHQuui im Jahre 381 feine dogmatische Würde erlangt hat. „Der Heilige Geist im wahren Sinne ist gebunden an keine Zeit, kein Geschlecht, an keine Religion, sondern in jeder Religion das, wodurch sie sich wahr macht, worin ihre Gewalt besteht an den Gemüthern, womit sie der Gläubigen Seelen erfreut, aneinander zieht und bindet." (Klaus Harms.) Fünftes Kapitel. Politische Verfassung der Zigeuner. Bei ihrem Erscheinen in Deutschland standen die Zigeuner insgesammt unter einem eiuigen Oberhaupte, König, Graf, später bei schon eingetretener Zersplitternng des Volks in Urkunden Woy-wode genannt. Der „König" hat sich noch bei oen Zigeunern in England erhalten, und es ist mithin die von Pott, II, 265, repro-ducirte londoner Zeitungsnachricht vom <>. Sept. 184l, nach welcher ein Zigennerkönig, ttl» Jahre alt, in England gestorben sein soll, wahrscheinlich und glaubhaft, unglaubhaft und unwahrscheinlich aber die jetzt in den Zeitungen aufgetauchte Nachricht von der in England erfolgten Grwählung einer Zigeunerkönigin, denn die Königin läßt sich mit dem Wesen der Zigeuner nicht wohl vereinigen. Ebenso wellig harmonirt die unumschränkte, fast königliche 38 Gewalt, welche in der bekannten Oper „Preciosa" der gleichnamigen Heldin beigelegt wird, mit dem Charakter der Zigeuner. Im Laufe der Zeit habeil sich die Zigeuner, wie dies bei allen zerfließenden Völkern zn geschehen pflegt, das allen gemeinsame Oberhanpt aufgebend, in einzelne Landsmannschaften gesondert, davon jede, von der andern nilabhängig, wiewol ümner noch mit den übrigen in Beziehung stehend, ihren eigenen Vorsteher, Hauptmann, anerkennt. Die in Deutschland lebenden Zigenner zerfallen, nach den von mir vernommenen übereinstimmenden Berichten, dermalen in drei Landsmannschaften: die altpreußische, insbesondere in Schlesien nnd Posen hausend; die nenpreußische und die hannoversche. Jede dieser Landsmannschaften führt besondere Farben und verehrt einen Baum oder Strauch, Die Altpreußen haben schwarz und weiß, nnd halten die Tanne, nach andern den Hagebuttenstrauch für heilig; die Nen» Preußen haben grün und weiß, und achten den Mai- oder Pfingst-baum (patterkiä^l'c, ruklc), die Birke; die Hannoveraner haben schwarz, blau, nnd gold, und verehren den Mehlbcerbaum (^rien-Z6i'o morinönZ^o rukk). Nur von letztcrm habe ich den Grund seiner Verehrung erfahren können, obgleich eS mir dunkel geblieben ist, warum gerade die Hannoveraner und nur sie an dem Mehlbeerbaum festhalten. Nach der noch jetzt fortlebenden Sage nämlich soll vor vielen Jahrhunderten ein Zigeunerkönig, von Feinden verfolgt, sich hinter einem solchen Baume versteckt gehalten und während alle seine ebenfalls flüchtigen Begleiter niedergehauen worden, sich allein gerettet haben. Wie weit die Verehrnng dieses Baumes getrieben wird oder wenigstens getrieben worden ist, bezeugt die Erzählung, nach welcher vor nicht allzu langer Zeit, vor kaum einem Jahrhundert, ein Landmann in Thüringen, welcher die seine Besitzung umzäunende Mehlbeerbaumhecke ausgerodet, von einem Zigeuner aus Zorn über den begangenen Frevel erschossen, der Zigeuner aber von der bürgerlichen Obrigkeit ergriffen, zum Tode verurtheilt und hingerichtet worden sein soll. 39 Das allen Zigeunern gemeinschaftliche Wappen, welches das Bid eines Igels repräsentirt, wird dadurch ein die einzelnen Landsmannschaften unterscheidendes, daß man dem Igel bald ein Taimenreis, bald ein Birkenblatt oder ein Mehlbcerbaumblatt in das Maul gibt. Ich habe zwar gelesen, daß die Zigeuner auch den Weidenbaum besonders hochschätzen (vgl. Pott, II, 120, 523) und gern seinen Schatten aufsuchen sollen. Meine Zigeuner aber wußten davon nichts unv konnten mir nicht einmal ein besonderes Wort für Weide nenncu. Der Hauptmann hatte früher volle uneingeschränkte Gerichts' barkeit über die Seinen (^uäie^näi et libsrÄnäi faculty, das Necht über Leben und Tod), Das kann freilich bei den damals ungeordneten Rechtszuständcn, in einer Zeit, wo das Faustrccht üppig wucherte, wo die rohe Gewalt nur der Gruud der Berechtigung war, wo noch die Feme ihr unheimlich-finsteres Wesen trieb, wo selbst Gauner und anderes gemeinschädliches liederliches Gcfin-del hin uno wieder, z. B. auf dem Kohlenberge bei Basel, seine eigene Gerichtsstatte hatte und haben konnte (vgl. Burkhart, Die Freistätte der Gilen und,Lahmen auf dem Kohleubcrge, in Streu-bei's Baseler Taschenbuch 1851) durchaus nicht wunder nehmen, noch auch nur auffaUen. Diese Gerichtsbarkeit übt der Hauptmann in der ihm untergeordneten Landsmannschaft auch jetzt noch, wiewol in immer mehr beschrankter Weise; das Recht über Leben und Tod aber geltend zu machen, daran hindern ihn die Gesetze des Staats, in dem er lebt, vie Civilisation, in die er widerwillig hineingetreten ist und deren sein Wesen beschränkendem Einfluß er sich nicht ganz zu entziehen vermag, hauptsachlich aber der Umstand, daß jeder Zigeuner jetzt, entweder als Staatsbürger oder als zeitweiliger Schuhgenosse deS Staats, Schutz vor der Vollstreckung eines bürgerlich unbefugten Urtheils suchen und erwarten darf, und der nach Zigeuner-anschammg vielleicht gerechte Nichter und Vollzieher seines Aus-sprucks als Mörder betrachtet und als solcher auch gerichtet zu werden besorgen muß. 40 Der Hcmfttmann, den die Zigeuner zutraulich ihren Onkel, Vetter, ^ako ^), nennen, hat das Standesregister nnd die Aeten der ihm untergeordneten Landsmannschaft in Ordnung zu halten, jede Geburt, jeder Todesfall mnß ihm gemeldet nnd von ihm verzeichnet werden. Es setzt mithin die Qualification zur Hauptmanns-würdc Kenntniß der Schreibkunst voraus. Er allein hat das Zigeu-nersiegel — einen Stempel mit dem Wapvenbildc der betreffenden Landsmannschaft — zu führen und aufzubewahren. Er bestätigt die geschlossenen Ehen oder trennt sie wieder, schlichtet vorkommende Streitigkeiten oder beugt ihuen vor, ertheilt Rügen nnd verhängt Strafen, welche neben körperlicher Iüchtiguüg und Verstümmelung in der Ausfchlicßnng ans der Gemeinschaft, je nach der Schwere des Verbrechens auf kürzere oder längere Zeit, nnd in Verurtheilunq zur Infamie, iir^^unii, bestehen. Ihm allein gebührt das Necht, infame Zigenner wieder zu ehrlichen Leuten zu machen, und das ist das ^i8 lideranäi (vgl. S. 39). Dies geschieht dadnrch, daß er in feierlicher Versammlung dein bisher Ehrlosen seinen Becher, welcher vorzugsweise ta^i« heißt, nachdem er selbst daraus getrunken, zum Trunke darreicht, Sobald der Geächtete den Becher mit den Lippen berührt hat, ist er wieder ein braver, ehrenhafter Zigeuner, t8Hg,t5o!i0M«k gewmuen wollen; auch sons! alö Zeichen großer Achtung und besondern Ncspects. 41 hört scineu Rath und verbringt einige Tage in wechselseitiger Mittheilung über inzwischen erlebte Dinge gewidmeter Gemeinschaft, bei Musik und Tanz, Schmaus und Zechgelag. Daraus erklären sich die in bestimmten Zeiträumen wiederkehrenden zahlreichen Züge von Zigeunerbandcn nach einer und derselben Richtung. Andere Hindernisse oder Schwierigkeiten, als welche die Aufmerksamkeit und Wachsamkeit der Polizeibehörden hervorrufen, stehen solchen Zügen an sich nicht im Wege. Dein Zigeuner, welcher ohne Plan und bestimmtes Ziel die Welt durchstreift, ist es ziemlich gleichgültig, wohin er heute die Spitze seines Schuhes richtet, morgen den Lauf seines Pferdes lenkt. Der polizeilichen Ueberwachung versteht übrigens der Zigeuuer geschickt sich zu eutziehen, da er jeden Fußpfad, jeden Richtsteig genau fennt, mit der Topographie der einzelnen Länder, mit ihren Grenzen, mit der Zahl „nd dem größcrn oder geringern Gifer der betreffenden Gensdarmeric, mit der strengern oder mildern Handhabung der Polizeigesehe durch eigene oder anderer Erfahrung genugsam vertraut ist, und bei dem unter den Landlcuten herrschenden Glauben, als verständen die Zigeuner allerhand geheimnißvolle Künste zu Nutz und Frommen, aber auch zu Schand' und Schaden von Menschen und Vieh, Verrath nicht zu besorgen, wol aber Unterstützung und Forthülfe zu erwarten hat. Iu Ausübung seines Amts, insbesondere bei den öffentlichen feierlichen Gerichtssitzungen, steht dem Hauptmann ein Rechtssprecher, Generalanwalt, t^elultZ^uip^^'i-o (von t^oliat^Äw, wcka-WH0116N11, wahr, recht, Wahrheit, Gerechtigkeit; vgl. das „Wörterbuch"), welcher die Function des Anklägers und des Vertheidigers in Einer Person vereinigt, und ein Protokollführer, ^nro^oro (von par, die Feder) t8i,'^in^^8k^i'<) (von mu t8c1nnantl,, ich schreibe), zur Seite. Der Nechtsprecher kann auf Erhöhung und Schärfung oder auch auf Herabsetzung und Minderung der von dem Haupt-mann ausgesprochenen Strafen antragen, in welchem Falle über seinen zu begründenden Antrag das ans dem Hauptmann, ihm und dem Gerichtsschreiber bestehende Richtercollcgium nach Stimmen- 42 mehrheit entscheidet. Es entspricht mitbin das Amt deS Necht-sprcchers gewissermaßen dem des modernen Staatsanwalts. Bei allen feierlichen Gelegenheiten trägl der Hauptmann vie Zeichen seiner Würde, einen dreieckigen, mit silberner Quaste geschmückten Hut auf dem Haupte und ein Band mit den Farben und mit dem Wappen seiner Landsmannschaft breil um den linken Arm geschlungen. Die Würde des Hanptmanns ist nicht erblich, sie wird viel mehr durch die übereinstimmende Wahl der erwachsenen, unbescholtenen männlichen Glieder der gesammten Genossenschaft auf Lebenszeit übertragen. Dabei aber kann jeder Einzelne Widerspruch er. heben, wenn er des Candidate» reine zigeunerische Abkunft leugnet odcr bezweifelt. DiesrS selbst dem Kinde zustehende Veto vernichtet die Wahl oder verzögert wenigstens die Anerkennung und Proclamation des Erwählten. Dies alleS ist demokratisch und scheint mit dem patriarchalischen Element, welches bei den Zigeunern in der Bedeutsamkeit der Familie so pragmint hervortritt, kaum zu ver-emen. In Bezug auf die Wählbarkeit pftcgt jetzt darauf besondere Rücksicht genommen zu werden, daß der Candidat einer Familic angehöre, aus welcher bereits ein Hauptmann hervorgegangen ist. Es scheint sonach auch in dem Volke der Zigeuner ein gewisser aristokratischer Sinn zu herrschen, obschou man von diesem Sinne sonst nirgendSeine Spur findet. Sobald der Name des neuen HauptmannS unter Jubel und Trompetenschall ausgerufen worden, werden ihm zwei über das Kreuz gelegte Zweige von dem der Landsmannschaft heiligen Baum oder Strauch und ein mit Wein gefüllter Krug auf bekränztem Teller überreicht und mit dem obcnbeschriebenen Hute — der übrigens, wie das Zigeunersiegel. Inventarienstück bleibt und von einem Hauptmann auf den andern übergeht — sein Haupt bedeckt. Nachdem er den Krug in Einem Zuge geleert und dann in Scherben zertrümmert hat, wendet sich der neue Hauptmann in längerer Rede an seine Unterthanen, gelobt die Zigeunergcsehe unverbrüchlich zu halten und zu handhaben, sie unverbrüchlich halten 43 und handhaben zu lassen, und empfängt von einem jeden durch Handschlag das Angelöbniß des Gehorsams nnd der Treue. Schmaus und Trinkgelag, Schießen und rauschende Musik, Tanz nnd Gesang beschließt lütter lantjubelndem Znrnf der Menge: s» dlN'iäil W«llli.t8^l«^ä,8il^w at8o1^!.8 I'H^H ä8(M (v) äo! (d. y. wörtlich: der Hanplmann bleibe lange lebendig, oder: lang lebe der Hanptmann!) die feierliche Handlung. Jeder nengewählte Hanfttmann hat die Verpflichtung, einen von seiner Landsmannschaft verehrten Baum oder Strauch zu pflanzen und für dessen Gedeihen Sorge zu tragen. Hier sei einer Erzählnng gedacht, welche von Generation auf Generation übergegangen ist und, weil sie sich bisjetzt lebendig erhalten hat, auch noch aus spätere Geschlechter übergehen wird. Vor länger als einem Iahrhnndert nämlich, als unter Waffen-nnd Kriegslärm die Gesetze schwiegen, herrschte in Deutschland ein Zigeunerhaufttmann, dessen Namen: MarimiliannS, Großcornet, Hauptmann der Zigeunernation, noch jetzt jedes Kind im Munde führt. In der Gegend von Mühlhcmsen oder in der Nähe von Köthen, in dem Walde bei Eollstädt, pflegte er sein Volk um sich zu versammeln und Gericht zn halten über die Schuldigen. Dort soll noch heutiges Tages eine uralte Buche oder Eiche gezeigt werden, in welcher eiserne, mit Ringen versehene Haspen eingeschlagen sind, an die er sein Pferd festzubinden pflegte. Er war ein prachtliebender Herr, und trug reich mit Gold verzierte Gewänder nnd von dem Schmuck edler Metalle glänzende Waffen. Sein Gericht war kurz, sein Spruch streng, schrecklich, grausam. Todesstrafe folgte selbst geringem Fehl. Gin Scharfrichter (M««InvlUo), der ihn, wie ehemals den böhmischen König und deutschen Kaiser Wenzel und wie Ludwig XI., König von Frankreich, überallhin begleitete, vollstreckte ohne allen Aufschub und Verzug die verhängten Todesstrafen, indem er mit einem eisernen Hammer, den er stets an seiner Seite trug, dem Vermtheilten die Stirn zerschmetterte. 44 In spätern Jahren ergriff ihn, wie alle Tyrannen, die Furcht vor möglicher Rache von feiten der von ihm mit Füßen Getretenen und schwer Gemishandelten. Er ließ daher die Söhne der dnrch ihn gemordeten Väter ebenfalls hinrichten. Und doch konnte er seinem Schicksal nicht entgehen. Sein eigener Bruder, ein kaiserlicher ReiterSmann, soll ihn, weil er dessen ihm znr Erziehung anvertrauten, noch im Knabenalter stehenden Sohn die Hand, mit welcher derselbe einen Zweig vom heiligen Vaum gebrochen, schonungslos hatte abhauen lassen, mit silberner Kugel erschossen haben. Eine Bleikugel würde von derselben Wirkung gewesen sein, aber dem Hauptmann gebührt im Leben und Sterben besondere Ehre, und so ist jedenfalls das edle Metall der an sich vielleicht wahren Thatsache hinzugedichtet worden. In der Kirche zu Sollstädt, so erzählt man, wird sein silberner Trinkbecher aufbewahrt, und seine reich mit Gold durchwirkte purpurne Schabracke dient als Bekleidung des Altars. Sechstes Lapttel. Familienleben und Familienereigiiisse der Zigeuner. 2) Väterliche Gewalt. Da die Zigeuner von jeher sich vorzngsweise in Familien zusammengehalten haben, so mußte unter ihnen die väterliche Gewalt ungeschmälerter erhalten bleiben, als es bei andern Völkern der Fall ist. Ursprünglich ebenso unbeschränkt wie die patria potsst^ bei den alten Römern, steht sie anch jetzt noch in hohen Ehren und seltenem Ansehen und erstreckt sich nicht nur über die eigenen Kinder und Kindeskinder, sondern anch über die Familie verstorbener Brüder. Den Befehlen des Familienhauvts gebührt unbedingter Gehorsam. Ohne seine Emwilligung darf keins seiner Angehörigen ihn verlassen, keins eine Ehe schließen. Der Aelteste allein bestimmt 45 Ziel und Zweck der Wanderung, prüft und genehmigt oder verwirft etwaige Vorschlage hinsichtlich der für den Augenblick zu ergreifenden Erwerbsart. Dabei aber wird nichts unternommen, was nicht die Zigeunermutter, das älteste Weib der Bande, zuvor gutgeheißen hat. Selbst ihr Schweigen wird geachtet und beachtet, und gilt als Verwerfung des vorgeschlagenen Plans. Der Mutter Autorität ist so groß, daß selbst die Männer auf ihren Blick sehen und auf ihre Rede hören. Ihr Wort, verständig oder unverständig, wird für der Weisheit Stimme gehalten. Wenn die Zucht des Mannes es nicht vermag, so bändigt ihre Miene schon die Ausgelassenheit und den Muthwillen der Kinder. Ich selbst habe gesehen, daß Zigennerbuben, welche allerhand Tollheiten trieben, von dem Vater vergebens gewarnt und bedroht, durch einen Blick, den die kaffeetnnkende Zigeunermutter über die Tasse hin ihnen zuwarf, auf der Stelle zur Ruhe und Ordnung gebracht wurden. Bei dem von mir gesuchten Zusammentreffen mit einer Iigeu-nerbande in einer Dorfschenke hatte ich mich abseits und von ihuen nicht weiter beachtet an einen Tisch gesetzt und unterhielt mich mit den anwesenden Gästen. Als ich plötzlich ein freundliches Wort an die fernstehenden Zigeuner in ihrer Sprache richtete, wurde ich sofort umringt von Jung und Alt; nur die Mutter blieb stehen und schien mich mistrauisch zu betrachten. Sobald die Zigeuner dies bemerkten, zogen sie sich insgesammt von mir zurück, bis es mir endlich gelang, auch das Zutrauen der Mutter zu erwerben und ihr Rede und Antwort abzugewinnen. So tief das Weib steht, solange es noch die Sinnlichkeit reizt und weckt, so hoch wird es geachtet, wenn die Würde der Matrone es umkleidet. Das Familienhaupt ordnet und leitet die häuslichen Ange^ legenheiten, führt die Kasse, in welche jeder Verdienst oder sonstiger Gewinn des einzelnen abgeliefert werden muß, bestreitet aber anch alle vorkommenden Ausgaben. 46 d) Ehe. Die Zigeuner Heirachen sehr frühzeitig. Die schnellere Entwickelung zur Mannbarkeit, allen orientalischen Völkern eigen, hat sich bei ihnen auch in dein kältern Klima erhalten und mag am Ende doch nicht allein, wie die Physiologen lehren, von Sonne uud Himmel bedingt sein. Lieben sich zwei junge Leute und finden Grund zu der Ve-sorgniß, daß sie nicht sofort die nothwendige Einwilligung in den Abschluß des ersehnteu Ehebundes von selten des Vaters der Braut oder des Bräutigams erlangen würden, so entfliehen sie miteinander, schließen sich einer andern befreundeten Gande an, kehren aber nach Verlauf einiger Wochen zum Vater der Vraut zurück. Der Bräutigam wirft sich ehrfurchtsvoll vor ihm auf die Knie, bittet um Verzeihung, daß er die Tochter entführt und, was in der Negel der Fall zu sein Pflegt, auch verführt habe, und wird nun von dem Vater, wenn derselbe wohlgesinnt ist, allemal mit einigen Ohrfeigen'), sonst aber mit noch härtern nnd empfindlichern Begrüßungen empfangen. Endlich läßt das väterliche Herz sich erweichen, versagt nicht länger seine Einwilligung und gestattet dem küuftigcn Schwiegersohn, zwei Jahre hindurch bei seiner Bande und in seiner Familie zu verweilen, unter der Bedingung jedoch, daß er alle ersprießlichen Dieuste zu leisten gelobe und dieses Versprechen auch treu nnd gewissenhaft erfülle. Während dieser Prüfnngszeit wird er als zur Familie gehörig betrachtet und wie ein Familienglied gehalten und behandelt, muß jedoch dem Vater gehorchen nnd jeden Erwerb in die gemeinschaftliche Kasse pünktlich ablieferu. Nach Verlauf dieser zwei Jahre wird der Hauptmann aufgesucht, ihm daS Anliegen der Brautleute vorgetragen, und er, der Hauptmann, erknndigt sich nun, wenn er nicht schon vorher, was übrigens fast immer der Fall ist, vollkommen davon unterrichtet 1) Ohrfeigen sind überhaupt der geringste Grad körperlicher Züchtigung, welche auch der Hauptmann erkennt und höchst eigenhändig applirirt. 47 setn sollte, nach dem Ruft, der Ehrenhaftigkeit, der Abkunft des Bräutigams, untersucht, ob er ein wahrhafter Zigeuner, t8o1iat8oktt-pä^ro röm, d. h, aus unvermischtem Geschlecht entsprossen sei, oder, was dasselbe bedeutet, zur „Schwarzpartie", molöNi wrin, gehöre, väterliche Hand, ä^äö^köro -wa^t^), und nicht etwa Handlungen begangen habe, welche die Ausschließung ans der Gemeinschaft, pr3,8l.l,rMm, verdienen nnd nach sich ziehen. Findet der Hanptmann hiergegen etwas nicht zu erinnern, so spricht er in stehender, in jedem einzelnen Falle fast wörtlich wiederkehrender Rede von der Allgewalt der Liebe, die selbst der große Gott im Himmel nicht zu schwächen vermöge oder gar unterdrücken könne, erinnert an die Jugend des Vaters nnd daß auch dieser vordem geliebt habe, und darauf hin erst erfolgt des letztern förmliche und feierliche Einwilligung, Die Brautleute knien darauf vor dem Hauptmann nieder, geloben sich ewige Liebe und Treue, und wechseln wol auch, dem Brauche der Nichtzigeuner folgend, die Ringe, vorausgesetzt nämlich, daß sie solche zufällig besitzen oder sie anzuschaffen die Mittel nicht gefehlt haben. Jetzt ergreift der Hanptmann einen mit Blumenkränzen und Laubwerk geschmückten, mit Wein gefüllten irdenen Krug, gießt einige Tropfen seines Inhalts über die Häupter der Verlobten aus, leert den Krng auf deren Gesundheit und stetes Wohlergehen, und wirft ihn hoch in die Luft, auf daß er beim Niederfallen ja in Stücke zertrümmere. In je mehr Scherben ^) er zerbricht, um so größeres Glück kündet dies dem neuen Ehepaare. Bei Verheirathungen findet man ooch überall, nnd nicht nur bei den Zigeunern allein, etwas Aberglauben. Bei uns z. B. bedeutet es Glück und — da das Glück von den Menschen im allgemeinen leider nur im Reichthum nnd da sehr oft vergebens gesucht zu werden pflegt — Reichthum, wenu der Iungfraukranz 1) Mr von dem cms unvcrmischicm, reinem Vlute entsprossenen Zigeuner sagt man, baß er „väterliche Hand", MässIcZra ??g8t, habe. 2) Sollte diese Sitte nicht vielleicht mit dein in vielen Gegenden Deutschlands, ungeachtet der dagegen erlassenen strengen polizeilichen Verbote, noch immer herrschenden Unfug des sogenannten „Polten^" im Zusammenhang stehen? 48 der Braut während dcs Ganges zur Kirche oder während desselben aus dieser vom Regen benetzt wird. Ist nun auf die erzählte Weise die Zigeunerehe geschlossen, so geht es an Essen und Trinken, an Spiel und Tanz. Denn daß jede Hochzeit von einem Saufgelag begleitet sein muß, deutet schon das Wort dafür, pia^', bezeichneud an. ^) Der Hauptmann eröffnet bedeckten Hauptes den Reihen, indem er den Kreis der Anwesenden, welche sich inzwischen ehrerbietig zurückgezogen haben, mit seiner erkorenen Tänzerin, in der Negcl mit seiner eigenen Fran, würdevoll uud gravitätisch taktmäßig durchschreitet. Sobald er auf diese Weise einer Pflicht der Höflichkeit genügt hat, nimmt er den ihm vorbehaltenen Ehrenplatz wieder ein, das neue Ehepaar bringt dem Onkel seinen Dank dar, und nnn waltet Freude uud Lust auf Rechuung des freigebigen Hauptmanus bis zum anbrechenden Morgen, wenn nicht etwa das unwillkommene Erscheinen der Polizei schon früher eiu Ende macht. Der Hochzeitfeier wohnen nicht etwa nnr die uumittelbar dabei Vetheiligten bei, sondern es finden sich auch dazu gar viele andere Zigeuner von nah und fern ein, und werden, selbst olme voransgegangcne Einladung, als willkommene Gäste betrachtet und geru aufgenommen. Vorzugsweise und wenn irgendmöglich, werden die Hochzeiten — oft mehrere zugleich — am Psingstsonntage ^) (Mwi'«i:l,ki'c, 1) Nc> ^i-^a heißt: ich triufe, ich saufe; i>il>,vv', die Hochzeit, die Sauferei. Sollte aber hier nicht eine Verwechselung zwischen pin.iv und pu^lvv uor-liegen? Letzteres würde noch prägnanter dein Begriffe ,,Hochzeit" entspreche» Vgl. pr^av/g, im ,,Wörterbuch". Ueber diese meine Vermnthnng einen Zigeuner zu fragen, bade ich im guten Glauben intterlassen; später, als mir die Sache mif-gefallen war, leine Gelegenheit gefunden. 2) Das Pfingstfest scheint überhaupt si'ir den Zigeuner eine große Bedeutung zu haben. Alle Versammlungen der Oenniude werden regelmäßig zur Pfingstzeit abgehalten (vgl, oben S, 40), Vor Pfingsten darf fein Zigeuner einen Zweig von seinem verehrten Baume, ja überhaupt von feinem taubtragenden Vaume brechcn. Eine schone und üachahnnmgöwerthe Sitte, die eine tiefere Bedeutung zu haben und darauf hinzuweisen scheint, baß drr Mensch nicht zwecklos zerstören 49 änvW, d. h. der Landtag, voll Mti'in, das Blatt, das Laub) gefeiert. Die Ceremonie erfolgt nnter freiem Himmel nnd nnr bei ungünstiger Witterung in bedachtem und geschlossenem Raume. Für den Hanptmann ist ciu mit frischem, grünendem Rasen oder mit bunten Teppichen bedeckter Sitz in einer von der Landsmannschaft verehrten Banm- oder Strauchgattung geschmackvoll zusammengestellten , nüt seineu Farben und seinem Wappen deeorirten Lanbe bereitet. Bei keiner Hochzcitfeier kommt, wie überhaupt nie in Gegenwart dcS Hauptmanns, Zorn und Zank, Haß nnd Hader vor. Die ihm schnldige Ehrerbietung läßt jeden Ausbruch der Leidenschaft in der Brust verschlossen und gefesselt halten. Später und gelegentlich lassen sich die nach Zigcunerbegrifsen bereits rechtsgültig verbundeneu Eheleutc auch noch, aber nnr ans Gründen der Zweckmäßigkit, Nützlichkeit nnd Klugheit, kirchlich trauen. Jede, wenn auch nach christlichem Nitus oder überhaupt unter der von den Gesetzen des Staats vorgeschriebenen Form, aber ohne Vorwissen und Genehmigung des Hauptmanns und ohne dessen Coneurrenz geschlossene Ehe ist ungültig und zieht die Ausstoßung aus der Zigenuergenossenschaft nach sich. Die Eheverbote beschränkeil sich nur auf Ascendenten und Descendenten untereinander; daß Seitenverwandte, sogar Geschwister, sich heirathen, ist zwar erlaubt, wird aber, wenigstens was die Geschwister betrifft, in uenerer Zeit vermieden. So großen Werth auch der Zigeuner auf die förmliche und feierliche Vollziehuug der Ehe zu legen gewohnt ist, so leicht lösbar ist das Band, welches die Eheleute aneinander fesselt. Das Weib wird ohne weiteres von dem Mann entlassen und verstoßen, wenn es seinen Erwartungen, seinen Anforderungen in Bezug alls und vernichtn, sondern nur das Neife zi! seinem Dienste gebrauchen soll. Das muthwillig?, oft unbedachte Abreißen junger Zweige ist mir von jeher ein ebenso großer Greuel gewesen, aw daö nutzlose Tobten eines am l5nde gleichberechtigten armen Thieres. Lieb ich, Zigeuner. 4 50 Pflege der Kinder, auf Erwerb und Beitrag zu dem nothwendigen Lebensunterhalt nicht entspricht. Wegen ihrer Verstoßnng kann zwar die Frau bei dem Hanvt-mann Beschwerde führen, findet aber nnr selten geneigtes Gehör. Der Mann dagegen muß die Entlassung seines Weibes dem Hanpt-mann anzeigen, welcher einfach davon Notiz nimmt nnd dadurch den bereits faetisch schon geschiedenen Ehebund auch formell trennt. Daß bei der laren Moral') der Zigcnner Ehebrnch nur eine seltene Erscheinung ist, darüber möchte man sich billig wundern. ^) Kommt er aber doch in einzelnen Fällen vor, so wird er an der treulosen Fran durch einen Schnitt ins Gesicht, meist über die Nase"), an dem Manne durch einen Schuß, der ihm das Arm- oder daS Kniegelenk zerschmettert, bestraft. Der Hanfttmann legt dem Vernrtheillen verschiedene Gewehre vor und fragt ihn, jedes einzelne vorzeigend, wie znm Höhne, ob ihm das oder jenes recht sei? Der Ehebrecher muß wählen nnd mit dem gewählten Gewehre wird die E^eeution durch den Hanpt-mann vollzogen. Mir selbst ist ein Zigenner aus einer augesehenen, weitverzweigten Familie mit zerschmettertem, steifem Knie begegnet. Er 1) Uneheliche Schwängerimg — aber auch nur diese, denn geschlechtlicher liederlicher Verkehr ohne die Fl'lgc der Schwangerschaft zieht nicht einmal eine Mahnung, rinn» Tadel odcr eine gelinde (5orreetion nach sich — wird an beiden Theilen durch den Hanptmann mit Ohrfeigen oder Ruthenstreichen geahndet, 2) Wie bei den alten Germanen nach dein Zeugniß des Tacitus ((^rm., Kap. 19), der sich darüber zu wmidern schein!: „I'luieiß^uma in t-im nuincrn.^ Knnt^ aclulisi'ill." Die moralische Nemheit der (Germanen mnßtr freilich einem Tacitns auffallen, der überall das Gegentheil in 3t>.'M sah nnd von Rom zu bench-ten hatte. Was aber würde ein Tacitnü nnserer Zeit von unserer Zeit sagen? — Mlt der Moral stirbt der Staat. Diese Wahrheit erweist mit eindringlichen Worten Cato in seiner von Sallustius (D« ooirjur. Oatilinao, Kap. 52) aufbewahrten, auch für uns nnd alle Zeiten brherzigungswerthe Rede, Eato'6 (, Büchsen- und Pistolenschüsse. Die gesammte Baude, insoweit sie in der Schnelligkeit zusammengerufen werden kann durch Briefe und mündliche Nachricht, muß dabei zugegen, mindestens vertreten sein, bestimmt aber am Gcdächtuißtage erscheinen. Unbedingte Unmöglichfeit nur entschuldigt den Ausbleibenden. Des verstorbenen Zigeuuers Kleider, insoweit er sie nicht mil in die Erde genommen, sein Bett oder was sonst ihm zum Lager nnd zur Decke gedient hat, werden unter freiem Himmel verbrannt. Ist die zurückgebliebene Asche erkaltet, so tritt einer von den ältern Verwandten mit dem Fnße hinein, und ans dem in der Asche znrnckgcbliebeum Eindruck des Fußes nnd ans dem Umfang des Abdrucks, je nachdem derselbe sich nnverändert erhalten oder zusammengezogen und verkleinert hat am andern Morgen, will man ein untrügliches Zeicheu dafür erkennen, ob ein erwachsenes oder uncrwachsenes Glied der Familie dem Verstorbenen zunächst nachfolgen werde. In dem seltenen Falle, daß der Verstorbene mehr baares Geld hinterlassen haben sollte, als zur Bestreitung der Vegräbnißkosten lind Mm vorläufigen Unterhalt der Bande erforderlich ist, bedenkt man auch die Armen des Orts, wo er die letzte Rnhcstättc gefnn-den, mit angemessenen Spenden. Als besonderes Ehrenzeichen pflanzt die Liebe einen Zigeuner 1) Wie bci den altm Gevmmml. Vgl. ^aoii. Norm., K«P- 27, 56 bäum, Wo1iat8^i0^«1cöro ruiilc, also je nach der Landsmannschaft, welche den Verstorbenen zu den Ihren zählt, einen Mehl-bcerbauu, oder cine Tanne, einen Maibaum odcr einen Hagebntteu-strauch ans das einsame, aber nicht so bald vergessene Grab. Deun nach Verlauf eines Jahres, ain Todcsitagc, wird daS Grab wic-dcrnm anfgcsncht, der darauf gepflanzte Va»m, wenn er nicht gc-dichcn sml sollte, vor allen Dingen durch einen neuen erseht und daS Andenken des Geschiedenen gefeiert mit Trinfgela^ nnd Schnians, mit Schlesien, Musik, Tanz und Gesang. Man kann versichert sein, hier die Zigeuner wiedcrznsindcu. o) Erbrecht der Zigeuner. Die meist geringe, zuweilen aus einiger Baarschaft, aus Hunden, Pferd uud Nagen, mitunter sogar aus Silbergeschirr, goldenem Geschmeide, Ringen und wcrthvollen Dosen, fast immer aber au«? Koch- und Tischgerath, einem Marionettentheater, Werkzeugen und mnsikalischen Instrumenten bestehende Habe fällt zunächst seiner Witwe, seinen Kindern, seinen Brüdern zu. Das nunmehrige Haupt der Familie, Sohn oder Bruder, erbt alle Habseligkeiten, welche zum Broterwerb gedient haben, mit ihnen aber auch die Pflicht, für den Unterhalt der Familie von nun an Sorge zu tragcu. Außer der Witwe, den Kindern, den Brüdern, ist niemand erbberechtigt. Lehtwilligc Bestimmungen treffen die Zigenner ine und würdcu sich selbst in dem Falle, daß sie ausnahmsweise Vermögen besitzen sollten, unter keinen Umständen zur Errichtung von Testamenten bestimmen lassen. Ueber den Tod hinaus wollen sie ihrc Wirksamkeit nicht erstrecken, vielleicht weil sie an eine Eristenz nach dem Tode überhaupt nicht glauben, oder weil sie es für unzulässig halten und es ihnen als ein Widerspruch erscheint, über Dinge, dic sie nicht mehr besitzen können, dennoch zu verfügen. 57 Siebentes Kapitel. Erwerdszwcigc >) dcr Zigeuner. Die Erwerbszweigc dcr Zigeuuer sind vielgestaltig, oft wechselnd, »ind hängen zusammcn mit dm Gebräuchen und dcr Lebensart dcs Landes, in wclchcm sie sich gcradc aufhalteu, und mit dcn Umständen, uutcr dcucu sic sich bewegen, welchen sic nachgeben und denen sie sich fügen müssen. Zwei Hauptgattungcn treten auch hier, wie überall im allgemeinen, jedoch deutlicher und ausgeprägter hervor, nämlich: redliche und unredliche. Doch sind auch die au uud für sich redlichen von einem Zusah von Unredlichkeit durchdrungen, mindestens gefärbt. Iu der ersten Gattung gehört vornehmlich die Ausübung uud Verwerthung des dem Zigeuner angeborenen musikalischen Talents, auf welches er, und das mit vollem Necht, großes Gewicht legt. Wie stark dcr Hang zu der und die Lust au der Musik bci ihneu sei, bezeugt das Verbot des deutschen Kaisers Joseph II. vom Jahre 1782 (bei Grellmann, a. a. O., S. 35^) iu dcn Worten: „ Uxoroitiuui tune tantuin illik oonoeäHtur, äum toinpUZ uon admittit i'uri laborers, guoä etiam rations iQULieoruin intoi-Isowiu 63to^; d. h. gymnastische Künste (sxoi-eitium?) sotten ihnen mir dann gestattet sein, wenn es die Jahreszeit (oder daS Wetter?) nicht gestattet, auf dem Felde zu arbeiten. Dasselbe soll auch in Bezug auf die Musikanten seine Anwendung finden. Von frühester Jugend an erhält er znr Ausbildnng dieses Talents praktischen Unterricht; theoretischer kann ihm nicht ertheilt werden, da selbst dem Lehrer und Meister die hierzu unentbehrliche 1) M); aber sie treiben diese», Fehler auf Idas äußerste, wenu ihr musikalisches Talent einige Nachsicht verlangt. Jedenfalls ist das Gefühl ihrer artistischen Ucberlegeuheit schuld an diesem übermäßigen Selbstvertrauen. Ich war einmal in Klausenburg bei einem jungen Magnaten; wir plauderten allein miteinander im Salon. Plötzlich öffnete sich eine Tapetenthür, und ein Zigenner tritt wie ein Gast deS Hauses herein mit der Geige unter dem Arm. Großes Erstaunen von unserer Seite. Er sagte zu uns: »Ich komme, um Ihnen ein Coneert vorzuschlagen. Wolleil Sie uns hören?» — Nein. — «Sie sind nicht aufgelegt? Nun, dann ein andermal.» Und er ging, wie er gekommen war. Ein anderer Zigeuner spielte einst vor einem Edelmann, welcher selbst ein guter Violinist war. Er übertnif sich selbst und erniete, als er fertig war, reichliches Lob ein. Wie um seinen Trinmph zu erhöhen, bat cr jetzt keck seinen Zuhörer, auch etwas zu spielen. Der Vorschlag konnte ungehörig erscheinen, der Magnat aber, ein Mann von Humor, nahm die Geige des Zigeuners unv wurde dann auch applaudirt. „Noch einen letzten Zug, um diese Skizze deS Zigenuers zu vollenden. Man muß sich ihn vorstellen zerlumpt und abgemagert, aber immer noch das Bewußtsein seines Werthes besitzend, weil er eine Geige unter dem Arme trägt. „Es ist der Künstler auf der niedrigsten Stufe der gesellschaftlichen Leiter, sorglos nnd obdachlos, aber mit einer staunenerregeu-den musikalischen Organisation begabt. Er besitzt eigenthümliche 1) Nicht l'los in U>,g,n,l, soodnn überall, 61 Neigungen, cm originelles Acußeres und eine nie versiegbare Laune. Jeden Augenblick ist er bereit, dich zu unterhalten; du brauchst ihm nnr ein Zeichen zn geben, so kommt er unter deine Fenster und spielt in der ranhen Luft mit belebten Augen Melodien aller Art, lnstige und tranrige, während die umherstehenden Znhörcr sich in ihre Pelze wickeln. „Während einer Neise in Siebenbürgen bemerkte ich eines Tages unmittelbar vor dem Eingang in eine kleine Stadt zwei Menschen auf dem thaufenchten Grase hingestreckt. Bei dem Rollen des Wagens hob der eine den Kopf in die Höhe, ergriff seine Violine, die, in einen blanen Lappen gewickelt, neben ihm lag, nnd mnstertc aufmerksam unsere Equipage, ob wol etwas Gutes von ihr zu hoffen fei. Die Prüfung schien zu unserm Vortheil auszufallen; denn ich sah ihn plötzlich aufstehen, zwei oder drei Sprünge machen, seine Grige probiren, die andere Person mit dem Fuße anstoßen und sich am Rande der Straße postiren. Seine Begleiterin — die Dunkelheit ließ sie uns erst erkennen, als wir sehr nahe gekommen waren — hatte den brüderlichen und kräftigen Fnßstoß, der sie wecken sollte, nicht gefühlt. Eie ließ sich nicht iu ihrem nnschuld-vollen Schlummer stören und blieb liegen, den Kopf auf die gefalteten Hände gestützt, sodaß wir ihr indisches Profil nicht sehen konnten. Unter dem Hemd hatte sie keine andere Bckleidnng als ein scharlachrothes Leibchen und ein Gtwas von schwer zu bestimmender Benennung und Gestalt, das ihre Beine bedeckte. Der Zigeuner begann, sobald wir ihn nnr hören konnten, voll Eifer einen Tanz zu geigen, schlug dabei den Takt mit den nackten Füßen auf dem Boden, sprang rechts uud links, und zeigte eine grausen-erregendc Reihe von Zähnen, wenn er seine Gefährtin rief, die sich nicht rührte. Er war uoch leichter gekleidet als sie, Dank sei es der Unzahl Löcher, welche sein kurzes Hemd und seine einzige Leinenhose verzierten. Aber am Finger trng er einen plumpen Ring, gewiß gestern erst gestohleu, den er von Zeit zu Zeit mit Liebe betrachtete. Auch als wir schon vorüber waren, fnhr er noch mit demselben Eifer zu spielen fort, und schrie immer mehr, je weiter wir uns entfernten, vielleicht um mir seine Dankbarkeit zu bezeigen. l!2 Selbst als wir ihn nicht mehr hören konnten, ließ cr noch nicht ab; endlich aber wendete er sich, immer noch Lustsprünge machend, zn seiner Gefährtin, die er diesmal in allem Grnst aufweckte, mn die unverhoffte Ernte mit ihr zn theilen." Anders freilich schildert v, Nommcl die Mnsik der Zigeuner in Bülau, a. a. O., V, 535. Als Schlosser und Schmiede erfreuen sie sich eines wohlbc-gründeteu guten Nufes, der durch die Anekdote bei de Geraudo, a. a. O., I, 126, keineswegs beeinträchtigt wird, indem diese Anekdote nnr beweist, daß jede Geschicklichkeit noch übertroffen werdeil könne. De Gerando berichtet nämlich: „Ein Reisender bemerkte eines Tages einen Zigeuner, der am Wege anf seinem Ambos hämmerte. Er stieg aus dem Wagen und frug ihn, waS er da mache? «Nägel«, antwortete der Zigen-ner. «Du bist nicht geschickt«, sagte der Fremde, «sie taugen nichts. Kannst du keinen Hufnagel schmieden?" Der Zigeuner zeigte ihm ciuen. «Das ist nicht besser. Sieh her, wie ich es mache.» Und wenige Minuten darauf zeigte er ihm zwei Nägel, nach seiner Weise verfertigt. Der Zigeuner riß die Augen weit anf nnd rief anf walachisch: «Z1110 invoti^w!« («Gut gelerut!«) Er hatte recht. Der Reiseude, der auf dem Ambos einen Aufmunteruugspreis zurückließ, war uiemand anders als der Fürst Lobkowitz, der als Präsident der Gencralkammer in Wien die Oberaufsicht nber alle Bergwerke der Monarchic hatte und nicht verschmähte, sein Nessorl praktisch bis in das äußerste Detail, bis zur Schmiedekunst, zu kennen." Geschickt in Fertigung von Drahtgestechten aller Art, als Siebe und Mäusefallen, zierliche Ketten und Vogelkäfige, eignet er sich auch znr Holzschnitzerei, und stellt aus Maßolder und Nußbaumholz fthantastereiche Gebilde her zn Stockgriffen, Cigarrenspitzeu, Tabackopfeifen; ans Linde nnd Ahorn schnitzt er Löffel nnd Tellrr, Schüsseln nnd Becher, ans Eiche, Vnche nnd Weißdorn gewichtige, der Vertheidigung dienende oder den schwachen Menschen im Gang unterstützende oder von der Gewohnheit gern gesuchte Stöcke. Nur selten hat er ein Halldwerk förmlich und znnftmäßig cr lernt. Wir sollte ihm dies bci seiner herumstreifruden Lebensweise auch möglich werden? Ist dies aber doch einmal ailSitahnlsweise dcr Fall, so übt cr es wenigstens nicht regelmäßig, sondern nur nothgedrnngen und zwangsweise oder nebenbei und gelegentlich ans. Zu Bergwerksarbeilen ist er nicht geschaffen und laßt sich dazu nur äußerst schwer bewegen; er schent die Finsternis; der Schachte und Stollen, gleichviel, ob ans Aberglauben oder angeborener Furcht. Es mag ihm ein Frevel dünken, in das Iuncrc der an sich schon geheiligten Erde (vgl. S. -N) einzudringen. Allen schweren, den Körper anstrengenden Arbeiten geht er aus dein Wege, wo und wie er nur kann. Das Ebenmaß, die Gelenkigkeit und Biegsamkeit seiner Glieder, welche von zartester Kindheit an oft uuter hartem Zwange gefördert und bei jedem Geschlecht in fortwährender Uebung erhalten wird, macht den Zigcnner ganz besonders geschickt zu Tanz nnd Seiltanz, überhaupt zu allen gymnastischen nnd mechanischen Künsten und Erereitien (vgl. S. 57), die er bei jeder sich darbietenden Gelegenheit mit innerer Genngthnung, dabei aber in der nie verhehlten Absicht, dadurch eiwaS zu verdieuen, producirt. Nur seltcu tritt der Zigeuner als eigentlicher Schauspieler auf; dagegen führt cr fast immer ein Marionettentheater bei sich, auf welchem er theils eingelernte, theils selbsterfundene, oft das eigene Leben in Wahrheit nnd Dichtung darstellende Dramen als gewandter Director aufführt, nnd dem denkenden Beobachter ciucn tiefen Blick in sein Wesen und Thun gestattet. Zn den unredlichen Erwerbsquellen gehört zunächst der Ve-trng, der zwar in allen nur denkbaren Formen nnd Gestalten als Ma,«t.ic!ü innitii'lox auftritt, hauptsächlich aber als Traumdeuterei, Wahrsagerci uud Schahgräberci erscheint. Die fast allenthalben nnter den Landbewohnern herrschende Meinung, als vermöchten die Iigenner nicht nnr bereits ausgebrochene Fcuersbrnnste durch Zauberformeln zu bändigen, sondern auch einzelne Hänscr sowol als ganze Dörfer uud Städte für ewige 64 Zeiten gegen Feuersgefahr sicher zu Men, beuten sic ebenfalls zu ihrem Vortheil aus. Haus und Hof, Dorf und Stadt, versichert der Zigeuner nach dem Vorurtheil uud dem Aberglauben der Menschen besser als jedes Versicherungsinstitut es vermag oder wenigstens verspricht. Der Znfall kommt ihm hierbei nicht selten zn statten. So soll z. B. in Gera, wie erzählt wird, eine Zigeunerin während und nach ihrer Gntbiuduug freundliche Aufnahme in dem vormals Schreiber'schen Hause, jetzigen Iustizamtsgebaude, gefunden und zum Dank dafür das Haus feuerfest gemacht haben. Der Zufall wollte, daß dieses Haus in dem verheerenden Brande vom Jahre 17W, während alle Nachbargebäude, selbst die uumittelbar anstoßende St.-Salvatorkirche, den Flammen erlagen, verschont und unversehrt blieb. ') Dasselbe berichtet man von einem in Schleiz am sogenannten Kahenhügel gelegenen Hause, welches einzig und allein dem Willen und der Kraft einer unter ähnlichen Umständen in demselben anf-genommenen und gepflegten Zigeunerin seine Erhaltung bei dem unglücklichen Brande am Z. Juli 1837 verdanken soll. Alle diese vorgeblichen Künste aber haben die Zigeuner erst von Christen gelernt; sie selbst glanben nicht an ihre Wirksamkeit. Feuersegeu, Feucrumreiten und Besprechen, sich hieb- und schußfest machen, ist den Christen bekannt, uud zur Verbreitung solches Un-sinns dienen die Legenden der katholischen Kirche, wie Schad in seiner Lebensgeschichte (Meuburg 1828), S. 39, berichtet. Die Wahrsagerei fällt den Weibern, besonders den ältern, zu, welche sich zu diesem Zwecke theils der Karten bedienen, theils — und dies ist der gewöhnliche Fall — aus den Linien der Hand die Znknnst zn erkennen vorspiegeln. Dabei ist der Inhalt ihrer Prophezeiungen im allgemeinen sehr 1) Hahn, Geschichte von Ocra (Oera 1855), S. 945. Das Andenken an diesen Brand, welcher in ganz Deutschland damals das größte Aufsehen en-egce, hat der große, jetzt zwar vielfach (z. B. von Meißel und Schlosser) angegriffene und verlästerte Geschichtschreiber Ioh. v. Müller in einen, Briefe an Vrnstetten anfbewahtt. Vgl. Ioh. v. Müller, Sämmtliche Werfe (Tübingen 1812), XV, 65 stereotyp und ohne erhebliche Abwechselung. Bei dem jüngern Geschlecht handelt es sich um das Glück der Liebe, der Ehe, um die Zahl der zu erwartenden Kinder; bei ältern Personen um Reichthum und Ehre, um langes Leben oder baldigen Tod. Doch sind mir auch Fälle vorgekommen, in welchen die mit großem Scharfsinn beobachtenden Zigennerinnen in richtiger psychologischer Erkenntniß und Würdigung der Individualität sich auf Specielleres einließen, mit ziemlicher, freilich nicht allzn genau zu nehmender Sicherheit auf Vergangenes schlössen uud ebendadurch ihrer Vorausverkündigung der Zukunft einen um so höhern Werth zu geben verstanden. Diese Erscheinung findet man namentlich in größern Gesell-schaften, in welche sich eine prophetische Zigenncrin eindrängt, oder in welche sie der Unterhaltung wegen gerufen wird. Hier wird sie auch gewiß nicht mit dem Wahrsagen beginnen, vielmehr erst tanzen und singen. Und dies geschieht nicht ohne Berechnung. Während sie tanzt uud singt, findet sie Gelegenheit, sich zu orieutiren, jedes geflüsterte Wort zu belauscheu, jeden gewechselten Blick zu beobachteu. Was Wnnder, wenn sie dann Wahrheit verkündet, der Liebenden den Geliebten schildert vom Fuß bis zum Scheitel? Hoffnuug und Vertrauen weckt uud uährt, Vesorgniß uud Furcht mindert oder ganz beseitigt? Zuweilen, aber nur selten, bedienen sie sich auch des Kaffeesatzes zu ihreu Prophezeiungen, jedoch, wie der Karten, nnr alten Weibern und alten ,,Jungfern" gegenüber, die zwar nichts mehr zn hoffen, aber immer viel zu wünschen haben, nnd praktkiren ebendeshalb auch bei diesen nicht ohne Glück. Vis zn der Theorie eines Gall und Lavater haben sich die Zigeuner ebenso wenig verstiegen, als sie das kaum vergessene Tischlücken und Gcifterklopfen ausgebeutet habeu. Hätten aber die Zigeuner diese müßigen Speculatiouen gekannt, so würden sie sicher kei^ nen Anstand genommen haben, sie nach ihrer Weise mit Erfolg sich dienlich und nutzbar zn machen. Der Aberglaube, der Glanbe an das Mystische, mit den Sinnen nicht Faßbare, Unbegreifliche, an das vermeintlich Bedeutende, reell aber Gleichgültige und Unbedeutende, wnchert anch jetzt noch, Licbich, Zigeuner. 5 66 ungeachtet des hohen Standpunktes, den die Naturwissenschaften in unsern Tagen eingenommen haben und von Jahr zu Jahr zn erweitern versprechen, üppig fort, und es wird eine lange Zeit vergehen müssen, bevor derselbe mir mäßig beschränkt oder ganz ausgerottet werden kann. Eine seltene Erscheinung li,8k^rn, von ino plU'l^vüvv^, ich lausche, also einer, der tauscht. Sollte hier nicht vielleicht eine absichtliche oder unabsichtliche Verwechseln!,,; de8 uti nulli AnAiU'01'uin, prastsr aurilatore», lieituin 68t; »66 6t IÜ8 p6rinutatioii68 intsräictas 8mit." Also: „Kein Zigeuner, die Goldwäscher ausgenommen, soll Pferde hallen; aber auch diesen ist der Pferdehandcl untersagt." Vgl. Grellmann, S. 352, 203, III. IV. Die den meisten Zigeunern eigene, theils ererbte, theils dnrch Erfahrung selbständig gewonnene Kenntniß der Thierheilknude beuten sie ebenfalls znm Bctrngc aus, indem sie irgendein Hansthier scheinbar krank oder lahm machen, aber ebenso schnell auch dnrch Entfernung der Ursache in Befolgnng des pathologischen Grundsatzes „0688l!.nt6 0ÄU889, LS88g.t Mtntu« ^ wiederherznstellen verstehen. Wenn sie z. B., wie Grellmann, S. W, und Bischoff in seinem fleißig gesammelten, aber von Widersprüchen, Unrichtigkeilen und Irrthümern wimmelnden, von keiner eigenen Sprachkenntniß zeugenden Buche') erzählen, dem Rindvieh das Maul mit Fett bestreichen, so wird es nicht fressen, die Freßlnst aber sofort und zwar je länger es, durch Ekel gezwungen, hat hungern müssen, in um so höherm Grade wieder gewinnen, sobald das Maul vom Fett 1) Deutsch-zigeunerisches Wött>'rbuch (Ilmenau 1827). 71 gereinigt worden ist. Ein vernageltes Pferd oder ein Stück Rindvieh, dem man Nähnadeln in die Fesseln gestochen, wird Schmerz äußern und den Fuß schonen, ein zwischen die Klauen geklemmter Stein das Thier zeitweilig lahm machen. Die Krankheitsursache wird von dem Zigeuner heimlich bei' gebracht und, um die Entdeckung des Betrugs zu vermeiden, auch heimlich ohne Beisein des Eigenthümers oder anderer Leute wieder entfernt. Dabei geben sie vor, die Heilung durch Anwendung geheimer Iaubermittel, dereu Erfolg die Gegenwart Uneingeweihter verzögere, erschwere oder ganz vereitele, zu bewirken. Ucbrigens beschränkt der Zigeuner seine medieinische Praris nicht allein auf das liebe Vieh, sondern dehnt sie auch auf Menschen aus. Er behauptet, jegliche Krankheit durch Amulete, Versprechen, Verthun, Versöhnen (wie mau hier zu Laudc sagt) heilen nud bannen zu können, und schadet dadnrch um so mehr, als er den Ungebildeten in seinem dummen Glauben an die untrügliche Wirksamkeit des augerathcnen Mittels es versäumen läßt, zu rechter Zeit den allein sachverständigen Arzt zu Rathe zu ziehen. Solcher Quacksalber aber gibt es außer den Zigeunern noch gar viele, obschou es kaum glaublich erscheint, wie und daß sie in unserer, wegen ihrer „Aufklärung" so hochgeprieseuen Zeit noch ein vertrauendes und zahlendes Publikum finden mögen. Fast in allen Zeitungsblätteru werden Geheimmittcl empfohlen, deren Ana-lyse dieselben oft als geradezu verderblich, wenigstens als indifferent darstellt. Dieser Unfug, zuweilen offenbarer Betrug, sollte doch endlich die Aufmerksamkeit der Gesundheitspolizei in höherm Grade auf sich ziehen, als es dermalen der Fall zu sein pflegt. Welche reiche Ernte auf diesem Felde die gauuerische Speculation noch jetzt erwarten kann, davon gestatte ich mir nur zwei eclataute Beispiele zur Warnung anzuführen. Ein deshalb und anderer Schwindeleien wegen bei dem fürstlichen Criminalgericht zu Lobenstein in Untersuchung gezogener verlaufener Vagabund hat vor einigen Jahren erst einem Mann gegen 72 die Epilepsie, an welcher dessen Kind litt, den Gemiß von in Bnt-ter gebratenen Pferdehaaren angerathen, und der Vater, ein Landschullehrer, dieses heroische Mittel anch wirklich angewendet und den Nathgeber noch reichlich belohnt. Ein anderer verlauster und versoffener Stromer hatte einen an demselben Uebel leideaden ans-wattigen Communalbeamtcn die Stirn und beide Schläfegegenden scarifmrt und die wunden Stellen mit Kantharidcnpflafter bedeckt, und dabei längere Zeit hindurch Anfnahme nnd Verpflegung gefunden, bis die zuständige Behörde Kenntniß erhielt uud mit dem unbefugten Mcdieastcr nach Gebühr und Verdienst versnhr. Die medimüsche Charlatanerie ist weit gefährlicher als die ebenso verführerische jnriftische. Erstere geht an Leib und Leben, letztere nnr an Geld und Gnt. Viele Zigeuner legen sich auch auf die gcwerbmäßige Vertilgung von Ungeziefer, namentlich von Ratten, Mänsen und sogenannten Schwaben oder Russen, reisen als Kammerjäger und führen deshalb Gift, besonders Arsenik und Phosphor, bei sich, dessen Gebranch und Misbrauch sich schwer überwachen läßt. Die Diebftähle der Zigeuuer, bei denen sie große Gewandtheit und Vorsicht bekunden, beschränken sich in der Regel nnr auf Kleinigkeiten, auf Eßwaaren, Kleidungsstücke und dergleichen nothwendige Bedürfnisse. Gefährliche Diebstähle und Raub sind von ihnen im allgemeinen nicht zu besorgen; denn es fehlt ihnen die hierzu nothwendigste Eigenschaft, der persönliche Muth. Dagegen gibt man den Zigeunern schnld, dafi sie Kinder stehlen, sie dann zu ihren Künsten abrichten und heranbilden, und sich ihrer als Mittel znm Erwerb bedienen. Dies mag früher allerdings in vereinzelten Fällen, aber verhältnißmäßig gewiß nicht öfter vorgekommen sein, als das Verbrechen des Menschenraubes auch unter andern Nationen begangen worden ist. Daß es aber jetzt noch ausschließlich oder auch nnr vorzngs-weise von Zigeunern geschehe, kann nur das einmal gefaßte, von albernen Romanen und Schauspielen genährte nnd verbreitete, schwer wieder zu beseitigende Vorurtheil behanpten. Denn abgesehen 73 davon, daß die Zigeuner mit eigenen Kindern reichlich gesegnet zn sein pflegen und daher nicht nöthig haben, fremde sich anzueignen und sich die Kosten und die Mühe ihrer im Erfolg doch immer sehr problematischen Auferziehung zu einem bestimmten Zweck aufzubürden, würde sie schon die Furcht vor der bei den vermehrten, die Schnelligkeit der Nachforschung fördernden Verkehrsmitteln — Eisenbahn und Telegraph — und bei der gesteigerten Wachsamkeit und bessern Organisation der mit größern Hülfsmitteln aus-gestatteten Polizei kaum zu verhinderuden Entdeckung eines so schweren Verbrechens und die nothwendig damit verbundenen harten Strafen davon znrnckhalten müssen. Indeß darf ein jüngst vorgekommener Fall nicht nnerwähnt bleibtn. Die Zeitungen bringen unter dem 7, Oet. 1860 aus Callies in Pommern (vgl. Gcraische Zeitung, I860, Nr. 241) folgende Nachricht: „Vor etwa drei Vierteljahren verschwand das Kind eines Ge-richtsactnars in Striegau. Der bekümmerte Vacer suchte es vergebens und war auch in Köslin, wo in einer Plantage ein Kind ausgesetzt wurde (sott heißen: worden war). In voriger Woche langte eine Zigeunerbandc an, und ein durchreisender Fremder aus Striegau erkannte bei dieser das vermißte Kind. Dem Vater wurde sofort Nachricht gegeben, er kam nnd erkannte dasselbe als das seinige. Die Zigennerbande ist in sicherm Gewahrsam." Dic in Gera nnd Greiz erscheinende Zeitschrift: General-Anzeiger für Thüriugen, Franken und Vogtland, 1861, Nr. 19, berichtet ferner: „Unsere Leser erinnern sich wol noch eines Kinderrcmbes, der vor einiger Zeit in einer schlesischm Stadt an der Tochter eines dortigen Beamten, anscheinend von einem Zigenner, verübt worden ist. Die Sache gewaun dadnrch ein eigenthümlich mystisches Dunkel, daß bald daranf die Leiche eines Kindes in einer Düugergrubc ge-fuuden wnrde und sich die Vermuthung herausstellte, daß diese Leiche die des geraubten Kindes sein könne. Gegenwärtig erhalten Wir vie Nachricht, daß im Correctionshause zn Schwcidnitz ein Zigeuner verhaftet ist, der vom Kindcrranb ein förmliches Gewerbe 74 gemacht zu haben scheint. Der Zigeuner nannte sich anfangs Johann Franz Rose, und war mit Frau und drei Kindern als Kammer jäger, Musikus und Marionettenspieler umhergezogen. Nachdem sich der Name Nost als cm falscher herausgestellt, nannte er sich Franz Krause. Seine Frau, welche sich mit Wahrsagen und Kartenschlagen ernährt und bei diesem Geschäfte mehrfache Dicbstähle verübt hatte, hat sich ebenfalls verschiedene Namen beigelegt. Dic Kinder, welche dieses Ehepaar bei sich führte, schienen zwar Zigeunerkinder zu sein; dieselben erzählten aber übereinstimmend von zwei blondgelockten andern Kindern, im Alter von drei bis fünf Jahren, welche die Aeltern lange Zeit bei sich geführt und an einen kinderlosen Zigeuner, den Onkel Winter, gegeben hätten. Alle Polizeibehörden der dortigen Gegend sind aufgefordert worden, auf diesen Zigeuner Winter und die beiden Kinder zu achten." Vgl. hierüber auch Eberhardt's (Dresdener) Polizei-Anzeiger, I.II, Nr. 20, romt. 114, 117, und S. 28, 39. Aus Csüd in Ungarn berichten die Zeitungen (vgl. Geraische Zeitung, 1862, Nr. 162) Folgendes: „Vor einigen Tagen hörte ein Pandur von einem abgelegenen Orte einen schrecklichen Schrei von einer Kinderstimme ausstoßen. Er eilte hin und überraschte drei Zigeuner, die einem fünfjährigen Mädchen die Augen ausstechen wollten. Sie hatten das Mädchen wol schon verletzt, doch waren die Augen der Sehkraft noch nicht beraubt. Der Pandur nahm die drei Verbrecher gefangen und befreite das Mädchen, welches irgendwo gestohlen sein mußte und welches mir geblendet werden sollte, damit ihm, als einer blinden Bettlerin, reichlichere Almosen zustießen sollten. Die drei Landstreicher waren ebenfalls Bettler, der eine hat keine Zunge, der andere hat einen gebrochenen und krumm gebliebenen Fuß, und der dritte ist ebenfalls ein Krüppel," Auch zu Menschenfressern hat Unverstand und Bosheit die Zigeuner gemacht, und es ist vor noch nicht hundert Jahren auf diese absurde Anschuldigung hin in Ungarn viel unschuldiges Blnt vergossen worden, bis endlich die Aufmerksamkeit Kaiser Joseph's II. auf diese Grenel gelenkt und einem gerichtlichen Verfahren Ginhalt 75 geborn wnrde, welches alle Gerechtigkeit ills Angesicht schlägt, das ganze Zeitalter schändet und die ticfc Stufe der Bildung erkennen läßt, auf welcher damals nicht etwa nur einzelne Menschen, sondern ganze Völker gestanden haben. Es wird nicht ohne Interesse sein, das Nähere hierüber zu erfahren. „Im August 1782", so erzählt v. Heister, S. 47, „wurden in Ungarn 45» Zigenner beiderlei Geschlechts wegen angeschuldigten Kannibalismus geviertheilt, gerädert, geköpft, gehangen. Eine aus Leuten dieses Volks bestehende Diebsbande hatte lange im Honter Comitat ihr Wesen getrieben; als man endlich ihrer habhaft wurde, verbreitete sich gleichzeitig das Gerücht, es seien hier und da verschiedene Personen spurlos verschwunden. Dnrch unmenschliche Prügel brachte man die Gefangenen zum Geständniß des Mordes; allein hingeführt auf die Stätten, wo die (Ermordeten verscharrt sein sollten, fand sich nicht die geringste Spur. Nun begannen neue Peinigungen, bis endlich ein Zigeuner in Wuth und Schmerz ausrief: ,Mt5F 6ttü,k!" („Haben sie gefressen!") Damit war dann die Sache bis znr vollsten Klarheit dargethan, und in verschiedenen Städten, die in Ungarn, gleich mehreren Magnaten, das .ju3 Ziaäii haben, ging das Hinrichten los. Da hallten denn alle Zeitungen von den grenlichsten Geschichten wider, wie die Zigeuner bei ihren Gelagen Menschen gekocht und gebraten, wie eiue Art geistliches Oberhaupt bei seiner Hochzeit die Gäste mit zwei geschmorten Frauen bewirthet, wie Kinder ihre bejahrten Aeltern schlachteten und speisten. Sofort sistirte Kaiser Joseph II. das gerichtliche Verfahren und sendete zur Untersuchung einen außerordentlichen Commissar nach Ungarn. Da fehlte denn von den ermordet geglaubten Personen nicht eine einzige, und gegen 150 Zigeuner wurden aus den Gefängnissen mit einer leichten Züchtigung entlassen." Soweit v. Heister. Wie die Zeituugen die Sache ansbeuteten, davon einige von Grellmann, S. 48fg., angeführte Nachrichten. Ä. Pesther Intelligenzblatt, Nr. ^tt, vom 4. Sept. 1782: ,,Von einer in der Hontenser Gespannschaft entdeckten und 76 schon 25 Jahre zusammengerolleten Zigeunerbande, davon 173 gesanglich eingezogen, meldet ein Schreiben von Czab Folgendes: Nir sind hier stets in der größten Fnrcht, Tag und Nacht bleiben unsere Häuser verschlossen; denn eine Zigennerbande, zn welcher sich verschiedene Vergräubcr gesellt, sind eingezogen worden. Kaum würde ich es glauben, dasi Enropa solche Ungeheuer von Menschen gebären könnte, wenn nicht ihr eigen Geständnis, am Tage läge. Seit etlichen Jahren, bekennen sie, daß sie über 28 Personen ge-tödtet, und theils gekocht, oder am Rauche gedörrct, verzehrt haben. Den 22. v. M. wurdea daher zu Kemcnye von diesen Menschenfressern 1 geviertheilt, 2 von unten ans gerädert, 8 aufgehängt, und 4 Weiber geköpft. Den 24. zu Vaath 1 geviertheilt, 13 aufgehängt. In Czab den 26. 7 Weiber geköpft, 2 von unten auf gerädert, uud 4 gehängt. Mit diesen zn Czab wurde ihr Bischof, der immer großen Appetit nach Menschenfleisch gehabt, dieweil er 2 Weiber gegessen zn haben eingesteht, zum Viertheilen ausgeführt; doch wegen Confrontation gegen 41 noch nicht Verurtheilter wieder zurückgebracht, wird aber nächstens 91 seiner Pfarrkindcr, welche schon sententionirt sind, Gesellschaft leisten." d. Hamburger Neue Zeitung, 1782, St. 151: ,,Ans Ungarn den 4. Sept. Von den Mördern nnd Menschen' fressern sind noch folgende Umstände nachzntragen. Es haben bereits 40 von diesen Unholden an dreyen verschiedenen Orten ihrc verdiente Straft ansgestandcn, sodaß einige, wie man erst nenlich erwähnte, von unten auf gerädert, und zween, als die größten Vößewichter, lebendig gcvierthcilt wurden; und mit den übrigen, die noch gefangen sind, 115 an der Zahl, wird nächstens das nämliche vorgenommen werden. Diese Bande hat in Ieit von 21 Jahren, denn so lange bestand sie, überhaupt 84 Personen ihrer Grausamkeit aufgeopfert. Der Mensch, der noch einiges Gefühl hat, erschrickt vor der höllischen Wnth dieser Europäischen Kannibalen, wenn er hört, daß sie, nach ihrer eigenen Aussage, einst zn ihrer Hochzeit 2 Menschen geschlachtet, und mit ihren Gästen in Frcnden und Jubel verzehrt haben. Das Fleisch jnnger Personen von 16—18 Jahren war ihre liebste Speise. Die Gebeine verbrannten 77 sic, und diese gaben, wie sie sagten, die besten Kohlen. Die Gefangennehmung des Harum-Pascha, oder Anführers, hat ein Co-mitats-Trabant uuternominen und ausgeführt. Dieser Kannibalische Held war sehr prächtig in seiner Kleidung, und hatte über 6000 Gulden werth an Schmuck auf seiner Mütze." e. Hamburger Nnftarthciischer Correspondent, 1782, Nr. 159: ,,Ans Ungarn vom 22. Sept. Außer denjenigen Zigeunerischen Kannibalen, welche--------hingerichtet wnrdcn,-------------sitzen noch viele gefangen. Unter diesen findet sich auch einer, welcher Pfarrerdienfte uutcr ihuen verrichtete, nnd für ein paar Groschen covnlirte. Ihr Harnm-Pascha, der, wie man neulich meldete, auf eine sehr leichte Art gefangen wurde, ist noch zu keinem Geständnisse seiner Missethat zu bringen." ä. Frankfurter Staats-Ristretto, 1782, Nr. 157: ,,Donaustrom vom 29. Sept. Mit Abscheu wird gemeldet, daß, ohne jene Unmenschen zu rechnen, welche in Hungaru unter dem Schwerde bereits ausgeblutet haben, andere 150 in Ketten liegen, nnd daß man einen gegründeten Verdacht noch auf einige tausend hat. Alle sind Zigeuner. Maria Theresia hatte befohlen, daß man dieses Menschen-Ungeziefer aus seineil Höhlen vertreiben, nnd zwingen sollte, in Dörfern zn wohnen. Allein diese weise Anstalt ward vernachlässiget, nnd nnn ist des Unfugs zu viel, daß rr vielleicht ohne Grundausstörung nicht gehoben werden kaun. — Außer denjenigen zigeunerischen Kannibalen n. s. w." (hier folgt, was >chon im nächstvorhergehenden Stück stand). 6. Frankfnrter Staats-Ristretto, 1782, Nr. 207: „Donanstrom vom 24. Dec. Ohnlängst wnrde gemeldet, daß in Ungarn 45 von den Menschenfressern seyen hingerichtet worden; da uuu noch 150 derselben in den Gefängnissen sitzen, so hat man nnf ausdrücklichen Befehl vom Hof, das Todcsnrtheil an ihnen zn vollziehen verschoben. Weilen Sr. Majestät glanbten, daß es un-uwglich scye, daß die im Verhaft siyenden sich eines so crstannenden Verbrechens sollten schnldig gemacht haben, schickten Allerhöchftdie-sclben vom Hof einen Commissarium dahin, um die Wahrheit aufs genaueste zu untersuche»; uach dessen Zurückkunft erfuhr man, daß 78 selbige wahrhaftige Menschenfresser waren, uud seyen sogar Söhne unter ihnen, die ihren eigenen Vater nmgcbracht nnd verzehret hätten." v. Heister berichtet ferner a. a. O., S, 48: „In Frankreich kam 1836 die Anschnldignng des Kannibalismus gegen Zigeuner vor ((/n,/ott6 ans ^'riduuaux, Jan. 183^, Nr. 3252), die sich schon früher in andern Ländern findet. Don Juan dc Qumoues, der 1ll82 ein Werk über die Gitanos schrieb, beschuldigte sie der Menschenfresserei, nnd in der Thal bekannten mehrere dies Verbrechen, aber ^ ans der Folter. Und auf welche Verdachtsgründr? Fajardo, Nichter zn Montijo, wollte, als er ein entlansencs Manlthier in eiilem alten Gebände anfsuchte, bemerkt haben, daß Zigeuner, die er hier traf, einen Menschenschenkel brie-ten. Ein anderes mal kam ein Schäfer zu einer Bande. Da sahen ihn alle an, und einer meinte: «Wie dick der Mann ist!» (gleichsam «wie zum Schlachten geeignet")." Das Letzterzählte geschah aber doch wenigstens zu einer Zeit, wo überall der erasseste Aberglaube herrschte, wo noch Heren verbrannt wurden, deren Proeesse kurz vorher selbst den sonst ehrcn-werthen Carpzov zu den unsinnigsten Sentenzen verleiteten. Vgl. Carpzov, ^0VÄ pructi^ lorum oriniinaliuN. Einen Haupterwerbszweig der Zigeuner bildet die Bettelei, welche, durch den Aberglauben nnd die Furcht der Landbewohner unterstützt und gefördert, leicht in das deut offenen Naube nahestehende Verbrechen der Erpressnng übergeht. Namentlich sollen hierbei die ungarischen Zigeuner auf die unverschämteste Weise verfahren. In ganzen Horden besuchen sie znweilen die Gutsbesitzer und bitten sich von ihnen ungenirt drei, vier und mehr Schafe aus, welche sie dann anch auf das bereitwilligste zn erhalten pflegen, weil der Eigenthümer recht wohl weiß, daß er sich durch dieses bei seinem reichen, oft ungezählten Viehstande verhältnißmäßig nur geringe Opfer wenn anch nicht gerade die Freuudschast, so doch die Mäßigung der Zigeuner erkauft und seinen Besitz vor größern Verlusten sicher stellt. Auch sollen äußerlich nobel erscheinende Reisende öfters im 79 tiefen Walde, ja auf der gebahnten, belebten Landstraße angehalten werden. Die Zigeuner bitten sie nicht etwa nur bescheiden um eine Gabe, sondern verlangen nnd fordern von ihnen sogar be-stimmte Geldsummen mit Ungestüm und unter Drohungen, deren thatsächliche Ausführung im Verweigcrungsfalle nicht auf sich war^ ten lassen würde. Es soll daher gerathen sein, sich bei vorhabenden weiten^Nei-sen in Ungarn den Schutz eines Oberzigeuuers zn erkanfen. Hat man sich dessen in einer Schrift oder einem Zeichen versichert, so bleibt Ulan frei von allen zigeunerischen Anfechtungen, hat aber immer noch die von anderm Raubgesindel zn befürchten. Dirs alles ist mir erst in neuerer Zeit und aus neuester Zeit berichtet worden, nnd kann bei den ungeordneten und crtravagan-ten Nechtszuständen, unter welchen dieses von politischen Parteien zerrissene nnd zerfleischte Land seufzt, nicht befremden, muß vielmehr nur als eiue uatürliche Folge der planmäßigen Lahmlegung der gerichtlichen nnd polizeilichen Thätigkeit der Behörden erscheinen. Vei uns in Deutschland gibt der Landmaun dem ansprechen-den Zigeuner, was er nur immer verlangen mag, Brot und Speck, Milch und Butter, Fleisch und Eier, Hafer und Heu, lediglich in der traditionellen Beforgniß, der Zigeuner könne ihm außerdem Krankheit über seine Familie bringen, sein Vieh beHerrn („be-schreien", wie man sagt), oder gar „den rothen Hahn" ihm auf sein Dach setzen. Aus demselben Grunde unterläßt er auch regelmäßig jede gerichtliche Anzeige wegen von Zigeunern ihm etwa zugefügten Dieb-stahls oder Betrugs u. dgl,, ja er unterstützt sogar den Zigeuner in seinem Bestreben, sich den Nachforschungen und Verfolgungen der Polizei oder der Criminaljustiz zu entziehen. 80 Achtes Kapitel. Sitten und Gebräuche der Zigeuner.') Die ursprünglichen Sitten und Gebräuche der Zigeuner müssen, wie die jedes heimatlosen, in alle Welt zerstreuten Volks, im Lauf der Jahrhunderte von ihren Eigenthümlichkeiten manches verloren haben; Aufgeben eigener, Annehmen fremder Art und Gewohnheit die natürliche Folge ihrer Berührnng, ihres Verkehrs mit andern Völkern gewesen sein. Sie selbst auch fühlen und erkennen dies. Sie klagen, daß sie vieles vergessen hätten, was ihre Väter noch gewußt und geübt, und daß manches nnr noch heimlich und flüsternd wie ein sterbender Laut zu ihnen herüberklinge aus vergangenen Tagen und dunkle Erinnerungen wehmüthig erwecke. In diesem Vergessen würde für die Zigeuner, als solche, der Tod liegeu, wenn fremder Einfluß alles Charakteristische bei ihncn auszugleichen, zu verwischen, zu zerstören vermöchte. Aber daß der Stamm sich nnvermischt und rein erhält und auf diese Weise das Einleben fremder zersetzender Elemente nicht etwa nur erschwert, sondern geradezu ausschließt, macht dies unmöglich. Bis zu einem gewissen Grade wird angeborene Lebensweise in einem Volke weder jemals ganz vergessen noch unterdrückt werden können und jedes gebeugte Volk wenigstens die Keimkraft zu einstiger Wiederbelebung der verlorenen Selbständigkeit behalten. Welches Volk das nicht vermag, das bat entweder sein Geschick erfüllt und stirbt dann naturgemäß ab, oder es tödtet sich freiwillig selbst. Und in beiden Fällen ist ihm nicht zu helfen. Wenn aber auch das niedergetretene Volk einem Todtenfelde scheinbar gleichen mag, so lebt doch sein Geist noch fort in den 1) Mit wenigen, ab.r treffenden Züge» schildert Ooethc in der „Geschichte Gottfried!'!,»; von Be,!i>>?!n^e» mit der eisernen Hand" (Weile, Xl^Is, l7.'i fg) dni Zigeuner, 81 Gräbern und lauscht der Posaune der Auferstehung und des Gerichts. Solche nicht untergegangene Eigenthümlichkeiten finden sich bei den Zigeunern in reichem Maße nnd zeugen für die Lebensfähigkeit dieser zähen „Nation". Vor allem gehört dahin der Trieb nach Geselligkeit. Selten nur wird man einem einzelnen Zigeuner begegnen, es sei denn, daß er von den andern vorausgeschickt worden sei als Knndschafter und Quartiermacher. Sie reisen vielmehr stets in mehr oder minder zahlreichen Banden, welche Verwandtschaft und Neigung oder gleiches Ziel und gleiches Interesse zusammenführt uud zusammenhält. Der einzeln auftretende Zigeuner hat allemal die fast uie trügende Vermuthung gegen sich, daß er als ein Ehrloser, der Acht Verfallener, pr^äc», den Umgang mit seinesgleichen zu stiehen gezwungen sei; denn freiwillig sondert er sich niemals ab. Liebe zu unbeschränkter Freiheit, zu rascher Abwechselnng und unbegrenzter Wanderlust treibt den Zigeuner von Ort zn Ort, von Land zu Land. Freilich ist derselbe meist zu wandern gezwungen. Er hat unr in den seltensten Fällen eine Heimat, sucht auch keine, und bedauert niemals, keine zu haben. Darum fiudet sich in seiner Sprache kein Ausdruck für Wohnen. N^ dosH^a, ich sche, uud me ^oim-^a, ich bleibe, muß die Stelle vertreten. Ivm-säüiw, von köi-, das Haus, hänslich, ist erst auf den Begriff: heimatlich, heimisch, zu Hause, nicht etwa aus eigenem Bedürfniß, sondern anderer Menschen und deren Vorstellungen wegen übertragen worden. Das von Pott, II, 248, beigebrachte 3tnvoon,r für Wohnen kannte kein einziger der von mir gehörten Zigeuner. Wenn es «mvao^i- hieße, könnte:uau vielleicht einen Zusammenhang des Begriffs mit mo 80>va>v3., ich schlafe, vermuthen. Diese Frciheitöliebe und der ihn beseelende Wandertrieb laßt den Zigeuner selbst die kürzeste Gefangenschaft als unerträgliches Itebel erscheinen. Um der Verhaftnng zu eutgcheu, bricht er auf zu jeder Stunde, mag auch das Wetter noch so grausam, die Kleidung noch so dürftig sein, der Hnngcr noch so empfindlich mahnen, Aicbich, Zigcuncr. () 82 und sucht aus dem Bereiche der seme Freiheit bedrohenden Behörde auf das schleunigste zu entweichen. In einer der Gerichtsbarkeit des fürstlichen Criminalgerichts zu Lobenstein uutcrworfenen Grenzstadt traf ich vor mehrern Jahren auf offener Straße mit eiuer Zigcunerbande zusammen. Der Zigeuner, welcher seiuem Wagen vorausging, war sehr erfreut, als ich ihn in stiller Sprache auredete, und folgte gern meiuer Aufforderung, mich in den nahegelegenen Gasthof zu begleiten, in der Meinung, in mir eincu seinesgleichen gefnnden zn haben. All der Thür des Gasthofs machte mir der militärisch uniformirte') Gcrichtsdieuer und der Gensdarm eine Melduug. Als der Zigeuner dies wahrnahm, schwang er sich behend auf seinen Wagen und jagte in vollem Laufe über die naheliegende, die Landesgrenze bildende Brücke. Als die zurückgebliebene Zigeunermuttcr dies sah, warf sie Gemüse und Väckmvaaren, die sie in der Schürze trug, von sich, raffte ihre Kleider in die Höhe und folgte eilends dem davonjagenden Manne, Ihre Pässe mochten wol nicht in gehöriger Ordnung sein, uud sic besorgen, verhaftet und auf den Schub gesetzt zu werden. Der „arme Mann" (t^MoMo roin), wie der Zigrnncr mit Recht und gern sich nennt, zieht stets die Schlafstätte, wo mir Waldmoos oder der nackte Erdboden sein Bett, die Nacht seine Decke ist, dem geruhigen und behaglichen Aufenthalt in verschlossenem Zimmer vor. Der mit seiner Freiheitsliebe verbundene Sinn für Unabhängigkeit würde dem Zigeuner nicht gestatten, die Vcrwaltnng eines öffentlichen Amts zu überuchmcn, selbst wenn das uicht aus audern Gründen unzulässig wäre. Zu Geusdarmerie-, überhaupt zu Po-lizeidiensten im wcitcrn Sinne des Worts darf er sich bei Vermeidung der Acht nicht verwenden lassen und nur ansnahmswrise die Stelle cines Waldhüters, Forstlänftrs oder Kreistrs mit Geurh-miguug seines HauptmannS versehen. Seine Kleidung ist in der Negcl höchst armselig uud dürftig; denn er sieht, wie alle uoch auf der Stnfe der Kindheit stehenden 1) Vgl. die schr bcher,;igniswcrthe Vemrrwiig bei Avc-Lallennutt, II, IsjO. 83 Völker, mchr auf Flitter und Putz als auf soliden und zweckmäßigen Anzug. Gern trägt der Mann einen grancn oder brannen, nach Jägerart geschmückten Filzhut mit breiter Krampe, oder eine bnnte Mütze mit lang herabhängender Troddel, einen Nock oder Pelz nach polnischem Schnitt und lange, bis an das Knie, noch lieber bis über dasselbe reichende, die Beinkleider aufnehmende Stiefel mit klirreuden Sporen. Seine Kleider liebt er mit grüner Einfassung , den Nock mit grünen: Kragen und gleichfarbigen Aufschlägen zn zieren. Die grüne Farbe zeigt au, daß er ein unbescholtener, makelloser Mann, t8o1mt8olwim8kör0 r.'llöwitz nach, daß sie bm Verstorbenen Gabel, Taschenmch und ^ichlpuhe mit i» das Grad gebcn, und versteht darunter die Finger, wrlche allenlhallxn diese U!ensi!ien bei ihnen zu vertreten pflegen. 87 Mir ist ein etwa 25 Jahre zählendes Zigeunerweib vorgekommen, welches ein ganzes Qnart Branntwein auf Einem Sitze, ich könnte fast sagen in Einem Inge, ohne betrnnken zn werden, bis anf den letzten Tropfen zn leeren vermochte, und von welchem dessen mit gleich erstannenswerther Gabe ausgerüsteter Ehemann versicherte, daß es noch mehr zn bezwingen im Stande sei. Ich verzichtete aber gern auf weitere Proben. Dein Gennß des Branntweins gibt sich der Zigeuner mit Unmäßigkeit hin. Jedoch hat selbst der unmäßigste, habituelle Genuß nur rasch vorübergehende Trunkenheit, ans welcher er bei jedem äußern, sein Interesse berührenden oder seine Aufmerksamkeit erheischenden Anlaß schnell vollkommen ernüchtert erwacht, sonst aber keinen bleibenden Gesundheitsnachtheil zur Folge. So bin ich selbst Zeuge gewesen, daß ein total betrunkener Iigenner, der auf der Bank lag und schlief, während seine Kinder Violine spielten, auf meinen Znruf: ,,6ann^ ^vLia inaro da.i-0 pa8ll1^MIwro!" („Jetzt kommt nnser Musikdirektor!") rasch auf-svraug, einem seiner Knaben die Geige entriß und mit voller Sicherheit wunderbare Weifen auf dem defecten Instrument vorzutragen verstand. Mein Znrnf hatte ihn ernüchtert und seine Eitelkeit gereizt. Obgleich er den schlechtesten Kartoffelschnaps nicht verschmäht, so unterliegt er doch nicht dem Säuferwahnsinn (äeliiium tr6M6Q8), und scheint daher für die schädliche Einwirkung des Fuselöls weniger empfänglich zn sein als es andere Menschen sind. Wein zieht er dem Branntwein vor, Bier aber setzt er ihm nach. Ein gleich großes Bedürfniß ist ihm der Taback, den er raucht, schnupft, kaut, ja sogar mit Lnst mw Begierde verschlingt. Ich selbst habe gesehen, daß eine Zigeunerin den ganzen Inhalt einer ziemlich großen Schnnpftabacksdose mit Vergnügen auffraß. Die Ziegen machen es ebenso. Mitunter mnß der Taback den Hnnger beschwichtigen und die Stelle ordentlicher Leibesnahrnng vertreten. Als Delikatesse gilt, wenigstens bei den ungarischen Zigeunern, wie mir ans glaubhaftem Munde versichert worvrn ist, ein aus 88 Tabacksasche und Tabackssaft zusammengerühlter Brei, müäsclia, genannt. Hat der Zigeuner einmal keinen Taback, nnd fehlen ihm die Mittel, sich welchen zu verschaffen, so begnügt er sich mit getrockneten Kartoffel-, Rüben- und ähnlichen Blättern, oder auch wol mit seiner leeren, mit Tabackssaft getränkten Pfeife, indem er an der Spitze derselben sangt. Darnm entschließt er sich auch nur schwer, seine alte Pfeife mit einer neuen zu vertauschen, und thut dies nur dann, wenn die alte absolut untauglich geworden ist. Seinen gestählten, von frühester Ingend an durch Wind und Wetter, Frost und Hitze, Hunger und Dnrst abgehärteten Körper suchen Krankheiten nur selten heim. In keiner Form berührt ihn das Schrecken der civilisirten Menschen, die vielgestaltige Gicht, obgleich nach Eisenmann, Dic Krankheitsfamilic Rheuma (Erlangen 1^41), S. 46, die rheumatischen Krankheiten in dcm Lande seiner Heimat, Ostindien, üppig gedeihen; oder die reiche Sippschaft der Hämorrhoiden. Dem Schnrlachsicber, lolo »cliii, d. h. rothe Kälte, rothes Fieber ^), den Masern, der Halsbräune, den Blattern, der Syphilis, und infolge seiner Unreinlichkeit der Krähe, 8^r, ist er ausgesetzt. Das Schutzmittel der Kuhpockeuimpftlug ist ihm unbekannt, wird wenigstens von ihm nicht angewendet; er selbst sucht eS nicht, und ebenso wenig kann es ihm bei seinen heimatlosen, misteten Wanderungen aufgedrungen werden. Empfangene Wunden heilen selbst bei geringer Pflege leicht nnd schnell. Einem Arzt vertraut er sich freiwillig nicht an und folgt hierin dem Beispiel des Kaisers TiberiuS. (Vgl. Tacitus, ^.nulü., VI, 1) Daß er Fieber durch 8,nn-oliou (Hanstein), 3u^Li'äouto, Il^uä^^iuiuumni, I^g^ui, Leu-toi, ?oti'6tüi-i, ?g,ti, HokuIilittiMw, Ilaniw und Iliullll. Den Zigeunerinnen werden in der Taufe oft vornehme uud hochkliugende Namen beigelegt, z. B. Apolloma, Lila, Gnda, Clara, Crescentia. Von eigenthümlichen Vornamen sind mir bekannt: Nant8eli6i-1s, Magdalena; Xodsrii, August; 90 Manila, Wilhelm; ^Voidsrio und Nuta, Karo line, und zwar VVmdLli«, wenn die Trägerin des Namens schon ein höheres Lebensalter erreicht hat, ^iuw, wenn sie noch in jüngern Jahren steht; ferner die bei Pott, 11, 49!, vorkommenden: Iiatsi', Nilhelm; Iiiw, Karl; ?oUa und Nullu., Anton; lÄNZsris, Gustav; Viw8, Ferdinand; Lriii^, Franz. Nur die eigentlichen Zigennernamen sind in gewöhnlichem Gebrauch, die dentschklingenden dagegen erscheinen lediglich in den Reisepässen, Tran-, Tanf- nnd Gewerbscheinen und andern öffentlichen Dokumenten. Von solchen deutschen Familiennamen sind mir noch im Gedächtniß und einzelne Glieder dieser Familien persönlich bekannt: Winter, Weiß, Reinhard, Diesenberger, Noes, Nose, Mettbach, Franz, Bamberger, Keck, Steinbach, Blum, Kreuzer, Klein, Krause, Nosenberger, Wagner, Petermann, Hanstein, Gastel, Wappier, Kiefer, Laubinger, Deutsch, Freiwald. Der Name der Zigeuner-familie Dilani und Lagreni scheint nicht dentschen, sondern italienischen Ursprungs zu sein. Wie die Zigenner sich selbst besondere Unterscheidungsnamen beilegen', so thnn sie dies bisweilen in sehr sinnreicher, mitnnter aber auch ill sehr ungeschickter Weise in Bezug auf die Länder, die sie durchstreifen; die Ortschaften, welche sie berühren; die Flüsse, die sie überschreiten. Oesterreich nennen sie mohäliro wmin, von mÄ, dcr Wein, das Weinland; Preußen l>1üwäää wmw, lM'o lisißi^m'o tomin, das blaue, das hochbeinige Land; Schlesien ^mmFro tomm, von eiilem mir nicht bekannten Hauptworte, welches «Ml heißen muß, wenn nicht von dein deutschen Span, Schleiße ^ Schlesien, wie ähnlich bei Schleiz (siehe unten); Oberschlesien piÄäuuu «Mlü^i'o tvmm, llnterschlesien t^tüuo 8p6iia<;ro tswm; Vratidenburg (üm- 91 äkHoräino teinm, von ins oimäkolimv^a, ich brenne; Baiern, wegen der dort herrschenden polizeilichen Strenge, tko1,i>viUc> wmm, das nichtswürbige, nichtsnntzige Land; Hannover und Vrannschweig, wegen des gemeinschaftlichen Wapftenzeichens, ^^^«^^«ro tsnin,, das Pferdeland; Sachsen, von den in das Wappen anfgenonune-uen Knrschwertern, oliürnti^o touini, das Schwertland; Rußland ^lülülu tLinm, das kalte Land; die Schweiz kiralönZöro t«nm, von lcirai, der Käse, das Käseland; Böhmen luUtzro wmin, das stumme Land; Altenburg ^ro olioiLnenFöro tsinm, von eliolid, die Hose, das breithosige Land; Hessen tF^liov^^^ÄNLn^ro tsmm, von t8«1ic»v^Hmii, die Here, das Herenland (Hessen verwechselnd mit Heren); England pamue^tzro wniin, das Wasserland; Frankreich v^i^Iitikko teinni, Wclschland. Auch einige Städtenameu mögen hier Erwähnung finden. Wien, 8>vint!,1ci-0 laro, von dem an Wien anlantenden 8"^^, d^ Honig, die Honigstadt, neben widuna inoliakro io^o, die untere Weinstadt; Berlin, dai-a i^i-LUMi'o koi-o, die hochbeinige Stadt, auch dm'0 güul^miikro ioro, die qroße Glockrustadt, von einem in der Klosterstraße angeblich befindlichen Glockenspiel, welches den Zigeunern als Merkwürdigkeit anfgefallen ist; Schweidnitz nnd Schwcinfurt, da^Itöi-o torn, die Schweinestadt; Halle und Snlza, lonäo koro, die gesalzene Stadt; Erfurt, d^ru gcl.mpa.na^i'0 km'o, die große Glockenstadt; München, razoiiliiosii^ro und i-asoli^itzQ^tzro koro, von r^oliai, der Priester, die Priester-, die Pfaffenstadt; Vreslan, (^niaLlM-o t'oro, von in<2 «1m>vH, ich esse, ich fvesse, die Freßstadt, verführt durch den Anklang in Bres nnd Freß; Schleiz, MiiiuiirO ioi-0, von pall, das Bret, die Schleiße, die Schlcißen-stadt; Lobenstein, pÄttkräla^r« parr^Sßilöro l«ro, von p^ttsi^i, die Blätter, das Laub, nnd parr, der Stein, die laubsteinige Stadt, lu nenercr Zeit anch t8cdi>vü,Iu loro, die nichtswürdige Stadt, weil strengere Polizei gegen die Zigeuner alo früher, und als es vielleicht Nll andern Orten zn geschehen pflegt, hier geübt wird; Friedrichs-l^hra, eine vom preußischen Staat vergebens gepflegte') Zigeuner- 1) Vgl. Grafflnibcr, a. a, O,, S, 1. 92 colonie in der preußischen Provinz Sachsen, ns^o ßkd, das neue Dorf; Neustadt, ns^vo koro, die neue Stadt; Oels, g^okteno foi-o, von 8'^^t, das Holz (Oels — Holz), die hölzerne Stadt; Silberberg, ru^pänc» koro, von rupp, das Silber, die silberne Stadt; Rosenau in Schlesien, 8unF6rtiI<^0 koro, von ma 8un^e->v^va, ich rieche, ich dufte, die wohlriechende, duftende Stadt; Bern und Pirna, KMo^öro km-o, von dM, die Birne, die Birn-stadt; Strasburg, ti-0in6«Icöro lora, von trmn, der Weg, die Straße; Heidelberg, morin^kro inro, von morin, die Beere, die Beerenstadt; Brück und Vrür, portjck-o koro, von port, die Brücke, die Brückcnstadt; Augsburg, Mk^'cko koi-o, die Augenstadt; Regeusburg, d^r^odinäo^sro foro; Nürnberg, pu1v tiri romuial^i min8llll" '), oder ,, limioriZ aus. Francnkleider gelten ebenso wie Stiefel - nnd Schuhsohlen für unrein. Jemand mit Schnhcn oder Stiefeln schlagen und werfen, wird von dem Zigcnner ebenso für eine tödliche Veleidignng betrachtet wie von dem Seemann das Werfen nnd Schlagen mit 1) Das ist ein dem Zigeuner gewiß sehr verzeihliches V^'nmheil, von dem auch sogenannte gebildete Menschen selbst in unsern Tagen sich nicht haben befreien fbmien. So ist bei manchen Handwerkern, z. B, bei den Seifensiedern, iwch jctzt Oebranch, daß lein Gesell, der bei einem Inden zn arbeiten sich „herabgelassen" hat, an feierlichen Versammlniigen des Handwerks (sogenannte Qnar-tale oder Jahrestage) theilnchmcn darf, vielmehr jeder fortgewiesen wird, dessen gewerblichen Verkehr mit Juden man entdeckt, DaS ist wieber so ein deutscher Zopf, den die nothwendige Vinführnng der Gewerbefrcihcit kurz abschneiden wird. 95 dem Kehrbesen. Vgl. Ave'-^allemant, III, S. 1l0, Note l. Alle Gegenstände, welche das Weib mit seinem Fuße berührt, oder über welche sein Gewand auch nur flüchtig hinwegstreicht, müssen alö nnrein und verunreinigend weggeworfen, und dürfen, mögen sie auch noch so werthvoll sein, nicht weiter benutzt werden. Daher der Frauen vorsichtiger, zögernder Schritt und das sorgsame Zusammenfassen und Zusammenhalten ihrer ohnedies schon eng zugeschnittenen Kleider. Die geschmacklose und nebenbei feuergefährliche, wenigstens fener-empfängliche Crinoline würde bei ihnen nie Eingang finden. Wer dagegen handelt, schändet sich selbst, nnd wird gemieden und verachtet. Dies geht so weit, daß man sich sogar eines unter der Stubendiele befindlichen, sich nach letzterer öffnenden Kellerraumes znr Aufbewahrung von Speisen nicht bedienen darf. Es schreitet ja das Weib übcr den Keller hinweg und ver-unehrt damit die darin geborgenen Dinge. Alles Kochgeschirr und Tischgerät!) pflegt im Wagen hoch oben an besondern Drahtringen und Haken befestigt zu werden, auf daß es ja nicht etwa herabfalle und mit eines Weibes Gewand zusammentreffe. Auch der Verkehr mit Wöchnerinnen ^) nnd Hebammen verunreinigt und entehrt. Wie der Gauner seine „Zinken" zu stecken weiß (vgl. Avc-Lallemant, II, 52), so bedient sich auch der Zigeuner gewisser geheimer, nur ihm verständlicher Zeichen. Wo ein Zigcnner unter Dach übernachtet hat, zeichnet er das Bild einer Harfe oder eines Harfcnschlüffels an die Wand, und schreibt auch, wenn er ausnahmsweise zu schreiben versteht, seineu Zigeuneruamen darunter. Hat er dagegen die Nacht im Freien zugebracht, so wird dasselbe Zeichen in einen nahestehenden Baum eingeschnitten; ein Beweis, wie sehr er der Musik huldigt. Und das ist nach Scume's Ausspruch: Wo man fingt, da lliß dich ruhig nieder, Vuse Mmschen haben keine Licdcr — 1) Vgl. 3, Mos., 12. 96 ein nicht zu übersehendes Zeugniß für des Zigeuners im allgemein ncn nicht bösartige Natnr. Auch ein Fetzen seines Kleides, den er an einen Baum oder Stranch befestigt, gilt als Zeichen, daß er hier gewesen ist. Solchen Fetzen begegnet man oft in Wald und Feld, an Baum und Busch; der Aberglaube geht scheu an ihnen vorüber, weil er wähnt, es seien Krankheiten hineingcbannt, welche die ergreifen, die sie zu berühren wagen sollten. An jedem Kreuzwege, den ein einzelner oder eine ganze Bande passirt, wird ein solches Zeichen zurückgelassen, welches die eingeschlagene und von den Nachfolgcudeu demgemäß einzuschlagende Richtung andentet. Seitwärts von dem Kreuzweg nämlich wird zur Sommerszeit oder im Winter bei wenig Schnee ein Banmästchen mit mindestens drei Zweigen dergestalt in die Erde gesteckt, daß die Spitze des mittlern, des Hauptastes, die angenommene Richtung nachweist, während die Nebenästchen sich gleichsam als Flügel ausbreiten. Oder man schichtet drei Steine übereinander, von denen der größte die Basis bildet, der kleinste dagegen obenauf liegt. Oder man macht drei parallel laufende, durch einen Querstrich verbundene Striche, deren mittlerer länger ist als die beiden andern in den Sand oder Schnee, und zwar so tief, daß sie nicht so bald verweht und zugeschneit werden können. Liebesverhältnisse werden ebenfalls durch Zeichen geschlossen und wieder getrennt. So deutet eiu Bruch in dem obenbeschriebenen mittlern Baumästchen an, daß man von einer bisher geliebten Person nichts mehr wissen wolle, und daß sie nicht etwa nachfolgen und den vergeblichen Versuch der Aussöhnung unterlassen möge. Hat sich ein Liebespaar entzweit, und wünscht und hofft der eine oder der andere Theil Wiederherstellung des abgebrochenen Verhältnisses, so wirft er bei dem zufälligen oder gesuchten Zusammentreffen mit dem nur Schmollenden oder ernstlich Erzürnten ein Kartenblatt -^ in dessen Ermangelung vertritt auch bloßes Papier 97 die Stelle -- in die Höhe. Wenn letzterer danach greift und mit der Hand es zu erhäschen auch nur versucht, so ist Friede und Eintracht wiederhergestellt. Streckt er aber die Hand nicht einmal danach aus, so ist an eine Versöhnung nie mehr zu denken. Stumme, deshalb aber nicht minder beredte Liebeserklärungen erfolgen durch Zusammenkmttern des Hutrandes von seiten des Liebenden. Antwortet ihm die Geliebte mit dein Znsammenrollen ihres Schürzenbandes, ihres Kopf- oder ihres Halstuches, so bedeutet dies Erhörung, Einverstaudniß und Gegenliebe. Neuntes Kapitel. Poesie der Zigenncr. Dürftig nnd armselig ist die Poesie der Zigeuner. Ihre von Mund zu Mund gehenden Gedichte, wenn man sie überhaupt so nennen kann, sind meist kindischen, trivialen, gemeinen Inhalts. Nur selten begegnet man bei ihnen tiefer, wahrer Empfindung in nicht besonders geschmückter, poetischer Form. Dem Zigeuner macht weder Reim noch Prosodie irgendwelche Sernpel, und er wird nie die Bemerkung des Horaz (Norm., I, 10, 6^ fg.), insbesondere nicht das öi soret hoc nostrum iato ilelatus in aevum, — — — in vcrsu faciondo Saopc caput scaborot, vivos et roderet ungnes — d. H. zu deutsch: Haltt- das Schicksat ihn gcbracht zu unsen'n Zeitr», — — — würd' cr im Nauc des Vnfts Oft sich fmin'ii das Haupt imd wund sich l'cißc» die Nägel — als auch auf ihu auwendbar betrachten. Der Zigenner dichtet eben nur, wie er kann nnd wie sich ihm eine äußere Veranlassung bietet, welche ihn bewegt, seine GeftiHle im Liede auszusprechen. Alle Gedichte der Iigenner sind daher Gelegenheitsgedichte, und gestalten sich weniger durch den Tert als durch die denselben begleitende Melodie znm Gedicht. ^ie^lch, Zigeuner. I «8 Einige solcher Gedichte mögen hier Platz finden. 1. An i isma mc wium, Pasch i chamaskri me beschdum, Chadscherdi me pimn, Jake raatto me wium. 3dj bin tn bic ©tute rommen, $ab' am itijche tyia§ genommen, ■§ak SBrannteivetn getntnfen, Dstöon foitrbe ich Betvimfen. 2. Ap o stillo me wium, Jake me freuderdum, Te miri pirni dickdum, Jake me la dickdum, Jake me man freuderdum; Jake tschindo me wium, Jake me stium, Jake me wri wium, Jake miri pirni tapperdaa, Te miro schero banderdaa. (In freier Uebersetzung.) Ich tlaf sie an dem Stelldichein, Da Hatte Freub^ das Herze mem, Als ich mein Lieb' erblickte; Und als mich ihr Anblick ergötzt«', Da schwer ein Dolch mich verletzte, Und als ich entwich, Da umfaßte ste mich, Unb verband mir die blutende VunK 3. Gai me dschawa duke, Dukäla miro dsi, Man !) hi kek &tul)a, Tschin hal tu glan mire jakka, 0 dad te i dai kamena nit, Te law tut. Me mekkawa nit tele, I) Sollte eigentlich mande, mir, nicht man, mich, Heißen, Siehe S, lO^, Note. 99 Kosteies gleich miro sobero, Du Knut« won einmal miri romni. Ach, wenn ich voil dir geh', Thut mir das Herz so weh, Find' Rast und Ruhe nicht, Vis ich wieder schau' bein Angesicht. Die Aeltern wollen nicht, Daß wir uns frci'n. Ich aber laff' nicht ab, Und gelt es gleich mein Grab, Du mußt einmal die Meine sein, 4. Ein Wiegenlied. Dschampa I Gotter we, Gotter ste, Pral miro tschawes ste! Fröschlein! Komm' Herein, Hüpf' Herein! Hüpft auf daS Söhnchen mein! 5. 0 tu mir' tschuwli, 0 tu mir' pirni, Karaeh' man butdir gar? Na butdir gar. Gelt, ganna hunte dschaa tuke tu, Gelt, ganna hunte dscha mange me. Weiner ©tuitbe Sebtag Dickaw' tut butdir gar. El. Ach, die ich liebe so fthr, Liebst du denn mich nicht mehr? Sie. Ich liebe dich nicht. El. Nun, so muß ich von dir gehn! Sie. Ja, nun mußt du von mir gehn. Vr. Schaust mmmcr mein Angesicht. 6. ,,Dschawa tele, dschawa pre, Dscbanawa kek trom; 7* 100 Te gai hi i sehukker tschai, Te nane la kek röm. Me gegum jake raha, Tscliin me tapperdum la. liar dickdum la. Jake homes frolj." Wigas la ge^eu leste Pcske mellele ballensa; Dijas la mussia auöciimnbfv, Te ligas les an i golin. ,, Ganna horn fvot), 3)a tu hal pasch mande; Hales tu trin berscha, Andr o haro stillepenn." 1) Wörtlich: sie gab ihre Arme auseinander. 2) d.h. ZnchlHans, Karo stillepenn, großes Gefängniß; vielleicht soll paro «tilleps'nn, schwere Gefangenschaft, Heißen. „Ich gehe Hinuntes, ich gehe Hinauf, lind weiß feinen Weg. Und dort ist ei» schönes Mädchen, Und Hat keine» Man», Ich ging schon lauge, bis ich sie traf. Als ich sie sah, da war ich ftl'H,'^ Sie ging ihm entgegen Mit ihren schwarzen Haaren. Sie breitete ihre Arme aus ') Nnd nahm ihn an den Blisen, „Jetzt bin ich froh. Da bu bei mir bist; Du warst drei Jahre Im gvosien Gefängnis!," '^) 7. I sinte penden' ine mujum; Te homes gov nicht nasselo. Dijen' jek puri romni Te law mange? (mande) la. I puri romni har i dschampa, Te hi ratti tc diwese achilleli I tarni ronmi har i rosa, Tc hi ratti to diwese tntti, 101 Jck puri romrii (sic! romniake?) daw a SRofciifiaii^o. Jek tarni romni (?) dawa romes, Te schafferwel' la (?) lowo. I puri romni beschela pcs Pal o boh, Tc imeftcrwela. Die Zigeuner sagten, daß ich gestorben sei, N»b war doch gar nicht frank. Sic gaben (mir) eine alte Frau, Daß ich sie nehme mir. Eine alte Frau gleich dem Frosche Nnd ist Nacht und Tag kalt, (5inc junge Frau gleich dcr Nose Und ist Nacht und Tag warm, Oiner alten Frau geb' ich den Nose»lla»z, Einer jungen Fran geb' ich (einen) Mann, Daß er Geld schaffe. Die alte Frau seht sich Hinter reu Ofen Nild betet. 8. Dschakkerwela i rani raies peskere ballensa. I gadschc pal o wutcr tarile. ,,Kamcna to dikkcna rae Ho gercna kcttcnc. Miro dad to miri dai kamena nit, To las men kcttcnc." ,,Mc mukkawa tut nit tfoftda cö gleich miro marapenn; Te In tut efta präla, Te kcllola miro dsi Ap o lengero charo, Tu hal miri tc atschaha miri." Os bcdcckt die Dame den Herrn mit ihren Haaren. (Sie spricht:) „Die Leute stehen hinttr der Thür, Und wollen sehen, Was wir zusammen (beieinander) thun. Mein Vater und meine Mutter wollen nicht. Daß wir uus nehmen (zusammen)." , welche sür den noch nicht geübten Praktiker von Nutzeu sein dürfte. Die bekannte, die Kategorien umfassende Formel: ,,Hu>«, ^uiä, udi, ,i'i, zigeun. ^^ro, der Schweif, der Schwanz; t8(ümvin, das Messer; Icaodni, das Huhn; F^ä^m, der Baner; 6^>v6iÜ8icör0, zigenn. 6^vÄ68l<^!x> Zrlü, die Heuschrecke; ^lit^okin, der Schlüssel; 1mv<^, das Geld; tsckoi', der Dieb, und andere mehr. Anders dagegeu verhält es sich bei dem Zigeuner, Gr versteht zwar fast überall die Gaunersprache, verschmäht es aber, das defecte Gefieder der seinigen mit jenischen Federn zu ergänzen und auszuflicken; denn schmücken würde er sie dadnrch nicht, vielmehr nur herabwürdigen und schänden. Während die Gaunersprache eine eonventionelle, ersonnene, gemachte Sprache ist, wie die der Weidmänner, Studenten, Verg^ lente, Schiffer u. s. w, (vgl. Av«^-Lallemant, III, ^j fg,), nur daß diesen kein unerlaubter Zweck, sondern uur das Strebcu, sich von Uneingeweihten abzuschließen, zum Grunde liegt, erscheint die der Zigeuner als eine geborene, man möchte fast sagen als eine ge^ offenbarte Sprache, welche schon Jahrtausende zuvor gesprochen wurde, ehe der polizeiliche Begriff Gauner sich entwickeln und ab' strähnt werden konnte. 1) Agl, Apf^nleimnlt, UI, W. 115 Die, Gaunersprache ist, wie Pott, II, 11, sehr richtig be-merkt, stets auf die Landessprache ') basirl, und daber mit Ausnahme weniger, auch in den verschiedensten Ländern sich gleichviel bender Ausdrucke, welche meist hebräischen Ursprungs ^) sind, in Dentschland, Frankreich, Italien, England u. s. w. allemal eine andere, mit der Sprache des einzelnen Landes zusammenhängende, die der Zigeuner dagegen bleibt in Form nnd Ban in allen Ländern dieselbe -'), obwol sie aus Bequemlichkeit oder Bedürfniß hin und wieder auch eines fremden, landschaftlichen Worts, jedoch nnr zn angcnblicklichem nud vorübergehendem Gebrauche sich bedient, dasselbe aber nach gemachtem Gebrauche sofort wieder fallen läßt. So z. V. wnrdc mir auf die Frage: wie heißt der Schlitten? „i-ennktini" znr Antwort gegeben. Ich fragte andere Zigeuner, und sie konnten meine Frage nicht beantworten, das von mir ge^ hörte Wort i'onnHtini war ihnen unbekannt; endlich erklärte mir einer, daß dieser Ausdruck für Schlitten ein erst aufgekommener, aber noch nicht allgemein aufgenommener und dem dentschm „ren nen", daher Rennschlitten, nachgebildet sei. Dies schließt aber eine durch die verschiedene Landes aus-spräche (z. B. die Nasallaute der Franzosen, die Gutturallaute der Spanier) bedingte Abweichung, welche oft so weit geht, daß Zigeuner der verschiedenen Länder nnter sich selbst nicht oder doch nnr schwer sich verstehen, keineswegs ans, und es ist erklärlich, daß sich nack de Gerando, a. a. O., I, 128, die ungarischen und französischen Zigeuner gegenseitig nicht verständlich macheil können. Wie schwer verstehen sich Deutsche und Franzosen, wenn sie Latein sprecheil. 1) Das in der spanischen Gaunersprache nach Ave-Laliemant, ll, 79, Notci, gebräuchliche l'Innwr, deutsch gaunerisch: ^»planten, ist sicher »icht aus de,n Deutschen nach Spanien übergegangen, sonder» lateinischen Ursprungs! pwnta, 2) Dies weist Ave-Laüenwut, IV, 515 fg,, mit großem Scharfsinn und s''lte„n- Orlchrsainlcit ».ich. !l) Oimge ,Wi)Ncv dcv i» UncMn üblichen Zi^üiierspr^ichr si'che in de Ge-»nido, a. a. O., I, 12i), wo jedoch durch emc l'ffcnl^n^ Vnwcchseluug 6i?k ^U>v«^)^ t>er Tag, ,;ur Sonne, nnd kimm ^, dev süsie Go!t: inn-a ist nich! das Alter, sondern das Adjectiv alt, 8* 116 Ganz vereinzelt mir finden sich Beispiele davon, daß fremde Begriffsbezeichnungen eingebürgert und als bleibendes Eigenthum aufgenommen worden sind. In diesen» Falle aber erscheinen sie regelmäßig wenigstens in romische Form gekleidet. Hierher gehören beispielsweise ans dem Deutschen: >n« clm^lk^vÄwli, ich dense, M6 üi6886Vg,>VÄ, ich fließe. me sreuäerawa man, ich freue mich, ms 8c>,knk!c>n^vn,, ich schaukele, wiege. ine tg^Lrxvllvvl!,, ich ertappe, erfasse, ergreife, fange, mft d^nllk!i^v«,^g,, ich binde, fessele, fnüpfe. Ans dem Lateinischen: üdrn, daö Buch und das Pfimd, das Gewicht. >v6nt6^'a, die Eingeweide clant, der Zahn. skpüni, die Seife, ms n«rÜ!^vll, ich zerre, ziehe, ms lilLxvg^vll, ich klebe, leime, klk^vo^eun, Kleister. ««Iiwon^o, der Waqeballen, die Wac;e. lcrikoiin, Kreischen, der Lari», das Ge^ ränfch. ^vn!««!!(1o, der Franzose. mn lla^va, ich cikbe. n>i«^,'l!,, das (5lend. likmxüa,, die Eidechse. (Vielleicht auch cliw?«, der Tag?) Ans den« Griechischen die Zahlwörter: licilito, acht. ol'tn,, sieben. Aus dem Französischen: dorsei^n, der Hirt, lor8«ii«tt», die Gabel. ki«nm., die Küche, ßnnin., nenn äui, zwei. rpiin,i'voäi verwandelt, und statt ä-si, das Herz, ä^Hi, statt goä-^vero, von Fnäi, das Gehirn, weise, klng, verständig, goäinks-^vsro, statt 3a,8t0, gesund, 89,8 mit n, z. V.: ^u^PÄo für 8u8oli>va1c», ku«oIipÄo — FU8«1i>vai0, der Henker, Abdecker, Schinder, beucht blos auf dem Dialekte. Ich habe stets die weichere Form gebraucht, weil ich sie bei den meisten mir vorgekommenen Zigeunern vorzugsweise gehört habe, und daher ß^io statt Kalo, schwarz, Zu^iinälo ^^ K.u8cIivÄ0, der Henker, geschrieben, die Endung -^öro und -Icmo proinikony und weil ein leitendes Princip ich nicht aufzufinden vermochte, wo das eine oder das andere der Wohlklang zu fordern schien, angenommen. Was den Sprachschatz anlangt, so muß die Sprache arm sein an Ausdrücken für abstraete Begriffe, weil die Zigeuner als cm ans der Kindheitsstnfe geistiger Entwickelnng stehendes und noch jetzt darauf festgehaltenes und daran festhaltendes Volk sich der Sprache nur zur Befriedigung des conereten Bedürfnisses bedient, und im allgemeinen überhanpt zn abstrahircn nicht vermag. Daraus nicht nur, sondern weil der Zigeuner auch keiner bekannten Religion huldigt, erklärt sich das sprachliche NichtVorhandensein religiöser und, weil er sich um die Moral gesitteter Menschen wenig kümmert, der Mangel ethischer Begriffe. Alle religiösen Ausdrucksweisen sind nur mit Zwang an einen herrschenden Glauben angepaßt, niemals ureigen. Die Sprache ist serner arm an Gefühlsansdrncken. Diese Armuth berechtigt aber nicht, an dem Vorhandensein des Gefühls selbst zu zweifeln. Jeder denkende Mensch weiß, daß es Gefühle gibt, welche die Sprache nicht zu erfassen vermag, welche über der Sprache stehen. 118 Aber selbst nicht für alle, durch die Sinne vernlitteltc Vorstellungen sind »ursprüngliche Benennungen vorhanden, wie dies z. B. bei den dem Ackerbau dienenden Dingeil der Fall ist. Natürlich. Die Beschäftignng mit dem Ackerban liegt dem wandernden Volke fern, und nnr äußerster Zwang mag den Zigeuner zn dessen Ausübung bestimmen. Bei seiner Armuth, die ihn stets und überallhin begleitet n»d bis znm heutigen Tage nicht verlassen hat, müssen ihm Ausdrücke für Eigenthum, Besitz und damit zusammenhängende Begriffe, z, B. Miethen nnd Vermiethen, Pachten, Zins, Erbschaft, Testament n. s. w. fehlen. Warum er keine Vezeichnnng für Heimat, heimisch, wohnen, haben kann, ist bei seiner Heimatlosigkeit, seinem unsteten Uniherschweifen sehr erklärlich. Vgl. S. 18, lH5, unter Mit den höhern Künsten nicht vertrant, kann er auch z. B. kein Wort für Malen, Maler, Pinsel und für Bild ') haben. Auffallend dagegen bleibt es, daß dem Zigeuner sehr hänsig besondere Ansdrücke für manche Thier- nnd Pflanzengattungen (8pc«io8), die er alle Tage sieht, fehlen (wie in der Gaunersprache), das; er sich vielmehr mit dem bloßen Familiennamen (Fmiu») begnügt. Für die einzelnen Vögel- nnd Fischgattungen hat er z. B. fast gar keine bestimmt unterscheidende Bezeichnnng, t8oliii^<ü1o und iMä«oIi0 sind die einzigen Urwörter, luuäo m^ä^lic», der gesalzene Fisch, für Hering; ^ümontü, für Lachs (an Salm erinnernd); lolo mZ,Vmiäa, nicht ^venä, wie Pott, II, .8kri, der Tisch; ^«b, das Loch; t^Hoi-olMneZ, verstohlen, geheim; t«Lii0w:uH5!,ni, die Here, läßt sich mit dentscher Zunge ebenso wenig genau nachsprechen nnd wiedergeben, als die im Polnischen übliche Häufung von Konsonanten nnd der spanische Guttnratton. 1) Die Schärfe und Deuttichfrit dn ^igemienjcheil Aussprache wirb freilich nur der bemerken töunc», dcr sich mit dcr Sprache Mst schon etwas vertraut gemacht hat. 121 Eine Eigenthümlichkeit der Zigeunersprache ist es, daß sie Aus-drücke gebrauch», welche viel silppliren lassen, nnd weit entfernt, die Sache prägnant nnd bestiinillt zn bezeichnen, sic vielmehr im allgemeinen nnr und in einer Weise andcntcn, welche die richtige Vedelitung lediglich in dcm Znsamnlenhange nnd dnrch den Zn-sannncnhang der Ncdc erst gewinnen läßt. Dies ist, nm von den zahlreichen Beispielen nur eins anzuführen, mit dem Worte u^-kL8ki'0 der Fall. Mkkoslci-c) ist das Adjectivum von imkic, die Nase, der Schnabel, nnd heißt daher eigentlich „nasig"; n^kkö»-!N' posilioiir,! für zigmnnislyc Wahrheit ^lisljil't. 2) Daß »och tmle Regierung, fciii Sprachfm'schl'r-, kci» Missioiieivtteiu, lein Lehrer in Zi^cluincolonicn dcn naheliegenden Versuch gemacht hat, ein geistig befähigtes Zigeimertilid logisch nnd graiuniatisch bnrch^ischoleu, und mit sorgsanier Schonnng und Pftege sciner Olionernngetl zur grammatische» Crlcnntni?; ftiner il)>n angel',>reue!i Sprache heranzubilden und mit ihm das einzige Mittel, die Sprache zu sirircü, ^, erziehe,^ ist bei den zu erwartenden Resultatt-n la»m begreiflich, wenigstens sehr zu bedauern. Daß auf diese Weise «icht nur die Iigcuuersprache, an Welcher a» sich am Vnde nur sehr wenig gelegen srin tann und deren Erlernung nur vl.'u untergeordnetem Interesse ist, vollständig erlaunt, sondern — und darin liegt dic Hauptsache - ein wichtiger und sicherer Beitrag für allgemeine Sprachfuude, für die (5>itsteh,mg, den Zusammenhang uud die nothwendige (5ntwickclnng, aber cbendadurch bedingte Zersplitterung und Scheidung der Sprache in Sprachen überhaupt (welche nach der sinnvollen biblischen Sage bei Gelegenheit deö babylonischen Thnrmbaus erfolgt ist) gewonnen we> oen müßle, laszt sich mit voller Bcstinnulheit crwavleu und voraussehen, Auch die Weltgeschichte würde auf diesem Wege cinc nicht unbcdeuteudc Erweiterung hoffen dürfen. Was in dieser Beziehung versäumt worden ist, laß« sich übrigens zn ^der Stnndc noch nachholen. Ztoeitc AWMlmlg. Zigeunerisch ^ deutsches Wörterbuch. agai 125 awäwa Vorbemerkung. Bei allen in diesem Wörterbuch vorlommenden Zeitwörter» steht die erste Person LinAuI. des InüioMv. prae8. mit Hiuweglassuug des persönlichen Fürworts m<^, ich. Bei allen Hauptwörtern ist der Artikel " oder i weggeblieben. ^. !)^lli, alcui, nki, hier, da, gegenwärtig. li^ottö, dort, aköwll, der, jener. Wahrscheinlich init dem Artikel o ober u, der hier in ^ übergegangen zu sein scheint, sonst Kovva, FO^va, Fllvva. Oder ist das li uielleicht demonstrativ^ Also: der da. Vgl, Aona. mi, in, wird gebraucht mit dem Artikel o und i, je nachdem es vor einem männlichen oder weiblichen Hauptwort steht, z. V,.' un u K«r (ma««.), in dem Hanse, '.in i i«nul ^sum.), in der Stube. ÄNllwÄ, ich bringe; vom Vaume: ich trage, ;, B.: o ruick linülll ^oe-f!c!iin88li, der Vaum bringt, tragt Pflaume», Früchte. Auch nur o ruick iMl'i!i,, ohne Znsah, der Vanm trägt. änZar, die Kohle; auch Mn^ar, letz^ teres aber »»streitig aus an^ai', »nt dem unbestimmten Artikel ^'«, ^1il<; die todte Kohle, yorn^io und »o^iiüo «,n^r, die falte Kohle, die Asche, neben anAai'ßNß'er^, der Köhler, der Kohlenbrenner. anAu«t«i'«i,«'«i'0, der Ringmacher, der (Goldschmied, der Juwelier, lin^,l.8l,<'i-i,i, der Ring, der Reif, wahr^ scheiulich abgeleitet von AU8to, der Finger; l«l »» ou8w, ain Finger, lini ... ani, entweder... oder. Mir ver dächlig, weil ich es nnr von (K,ne,u Zigenner vernommen habe,andere abt'r es gar nicht lanule». INI 0 1,s'!n, Inland: nn u i,«ink8l<^r<), inländisch, Inländer. ütrin, darin, innen, at8«1, (der Imperativ vom folgenden), bleib! halt! iUnc.ii ^«Kun«, bleib ruhig, sei still, schweig! !Nn(!li «:,f,<,,, bleib gesund, leb wohl! at8«>unv», ich bleibe; '^) ich wohne. Der Zigeuner leinn bei der ihm angebore^ neu vagabnndirenden Lebensweise einen ursprünglichen, einen eigenen Ausdruck für „wohnen" nicht haben; er nm-schreibt daher den ihm an sich sie»! den Ausdrnck durch ,,ich bleibe". Vgl. S. M, 118. lmvva, ja, -nvuvvü, ich lomine; mit den Znsammeu-setznngen von li,> ein, vii au6. ^>»i> Z.^i'i 126 - ^aro c!iinw«It>uß<','o tmrm von, pr nieder, s»»!^ wie^ der, trujall, tru^um hernm, kettkni» zusammen. Der Inlperaliv heißt bald llv?' (llt?), bald ^vs. Wenn Graffnn- der, a a. O., S, 12, den Imperativ lnv ^d) als einzig I» seiner All be-^ichxet, so hat er eben das Ve>bnm nvvi^vil übersehrn und nur an ^v^va gedacht, li^vri, a,ls, draußen, außerhalb. L. dl!.l:u, daS Schaf, daknrenAZro, der Schafhirt. Leila, d. «onni«., 1>. »winia, der Schafstall, dll^or-ßn^m'o t,5<',1nil<1l1l), der S6)as-Hund. ^6n^«i'c>, der Schweinehirt; ^) der Schweinelreil'er: ^!) der SchN'eine-Händler. Ii. 8onnia, d. »tkini»,, der Schweine-stall, b«,^no, schweinisch, vom Schwein herrührend ;1)^^na inl> 88, das Schweine' fleisch, Iiaie^köri priginlcn., die Schweinöblase; 2) der TabacMentel. I»l>N, das Haar! ^niin prni i,j»,1var von einem französischen Ziemer vei noni-men. da1l>, das Schwein ; '2) das As, das Daus im Kartenspiel. dawna, die Pfanne. 1>tm<.l3,mk«1iM'o tü/vv, der Bindfaden. lilmcii^imin, I)«näl^^m),i, das Nand, der Verband. >)g,nä^a und dan^v5>nn, ich binde, verbinde, schnüre, fnüpfe, fessele. In-sllmnlensetzungen wie bei awkwa. blinä'än, qebnnden, geschnürt, siefnüpft! 2) das Bündel, das Vund. Iinnc!',!o n^Il), gebundenes Getreide, das Getreidebündel, die Garbe. 1>gnäuk, die Vnchse, die Flinte. dgn^uße8, ich gehe lahm, ich gehe falsch, verirre mich. !»ln!^s>, lahm, krumm, gekrümmt, schief, 1>»,,tz'n wn^ii^rc», srnmni', schiefbeinig, >»!M9,'ll ^lvli.ilmßtü'n, schiesaugig, sckjie^ lend. I)lli,^a ni67r^lli'c>, der Hnsar. (^igent-lich der Krnininhalsige, wahrschein^ !ich so genannt, weil die mit Pelz verbrämte Jacke, der Dolman des Husaren, die eine Seite seines Halses verdeckt, ihn mithin srummhalsig erscheinen laßt. knnAn in««1«"i'n, schiesmänlig, limiß'n inui, daö Schiesmanl, die Fratze 1>!M,^c> ulr^ke«k^ro, lrumnniafig. !>!>,,,o«i «u-^, die srnninie ^ladel, dn Angelhaken. dür, der (karten; 2) der Zaun. Iiarö^i^ro, der Gärtner. Imi^kIiSra ^o8«Iit, der Zaunpfahl. dar«, groß, hoch, lang! 2) erwachsen; l^l) bedeutend, wichtig, vornehm. ^-dkrläir, größer, hoher, langer; 2) be-deutender, wichtiger. Iiari AU8tsrn>, der große Ring, d. h, die Negiernng Vgl, auch Wp^üni. l)ara Mo^'p^n^örn loro, die großhosige Stadt, die Stad» Altenburg. dai'a ollo^slen^ra temm, das Land Altenburg. bai'O dnnteiiffčro s'i'.ni 127 brrsc-lieruskero libro bn/l'0 c!li,nt,rönu »"rn m»d«^bn, der groß- bärtige Fisch, d, i. die Vcn'be. bur« ^amf»«,nn1«,ro lilro, das O>r>s>>»^ul. der Pmhlhans. bm'd Nli,k1i^«i<<>!'n, gvosniaN^, uiil großem Rüssel verseheü; daher bllra n^c^«1<<"!'0 ^r^, d Nli^lv^^iiör'i ^uruii^ni, die groß- nasilie Kuh, d, i, das Nashorn, bar» pori'c'ßlo'ri Knobinn, das große Waidhuhil, die Auerhenne, bkro pori^ßlll"!'« iv i'Nkis'bmöii^^i's, kc'r, das große Priefttvhauü, da>< Kloster, die Abtei, wol auch die Snperintendentllv, die Ol'erpfarrei. bara 82»tor, da6 große Oisen, d, i. der AmdoS. b«,ro «('bsir^Iiilre^iori ntcimmin, des Königs Swhl, der Thron, bkl-o 8clw,vslcl'rb>«l «olipivZ^r^it'i'n l,lünln, das Köiiigieich. bni'« f!obci'Ü8k^ri, die Konigin. bl>rc> 8C,Iicn'<^^i'O, von »oll^i'o, d^s Haupt, der Kopf, großföpfig: 2) der große H>inpt!i»g, 5er König, barc» t,8irc>, das große Wetter, d, i. da>3 Gewitter; 2) die lauge ^ei!, d, i, die Langeweile. blirw^Io, reich. bttr^^Io^Lnn, der Äeicht!>u>n, l'n«Hüvsn,, ich belle. Wol laum nach Polt, o, a. O., I, 4W, 4^3, 472, i,iit fiaseb, die Musik, iu Iusam-inenhanss z» bringen, weuu sich auch nicht da>5 b in bn3c!b5^ll. von dein p in li!'>«<^li deutlich unterscheiden ließ. I>!!,8w>'(1c> (ein Schimpsworl), Hallunle, bK^er, der Frosch. bl>i, der Aeriuel, davon der Plnral' b«lk>,, der Epenser, das Koller, die Aernlel-Weste, die Jacke. bm>^', der Teufel, der Drache, bsiNß's>«Kt>i'i ^lik, de6 Tenfelö Fe„ev, d, ,, da»? Fegefeuer. bor>^c>8i<«'l k!8N!c', des Teufels Küche, d, i. die Hölle, bs>uA6gköra trüb, das Tenfelsliaut, dcis Unkraut. b«?n^välo, teufeliscl,. b^rlilikeriixvli, ich berede, DaS be ist deutsch, wie iu verraKIlLrinva, ich verrede, verspreche, verlobe, das ver. bcro, das Schiff; ^) die Familie. Oii> Wort fnv zwei ganz verschiedene Ve-griffe, wie bar, der Garten und der Zaun, uud b!bla, der Witwer nnd dev Brei, dae> Mus, borZoli, das Jahr. bei'nobcri^a, die Hirtin, das Hirlen^ uiädchen, die Hivteusrau. bc>r8(!b^ro. der Hivl (französischen Ursprungs). bm'8c>bc>rö8ksr« <,inve8, dev Jahrestag. b^rZcber^^Icerc) libra, das Jahrbuch, V»r Kalcndcr. berschoresküro tsiro 128 blawado diwes lx^HereL^ro t»iro, die Jahreszeit, dersoininn, jährlich. bi, bezeichnet im Zusammenhaute mit einem Substantiv oder Adjectiv die Verneinung derursprüuglichen (Eigenschaft, und entspricht dem deutschen un, z. B. dld««luid«e1,s>, unrein, l»il>^ckl,, Unglück. lii.llo, Weiß, bleich, l»iü.!a ^ib, Weißes Getreide, d, i. der Weizen. So genannt entweder von dem Nnllange zwischen Weis; und Weizen, Was dasWahrfcheinlichere ist, oder weil der Weizen vor andern Getreide-arten besonders Weißes Mehl liefert? diÄo «agwr, Weißes Gifeu, d, i, Blech. liiÄa 8g,3w.rLN^<"i'o, der Vlecharbeiter, der Klempner, der Flaschner. Inlilnält, das Unglück, das Unheil, >)i1)l»,ci^t^Ic>, un^lücklich, didi, die Muhine, die Tante, überhaupt jede Seitenvcrwandte. didli, die Witwe. didla, der Witwer; 2) der Vrei, das Mni,', dil<^ndiül,'n Fnd>, das Gehirn, die Seele, der Geist, der Versland), hirnlos, nnsinnig, unverständig, dumm. >,iK!nÄ^ü.3^^rc>, der Verlänfer, der Kaufmann, der Handler. dll,, ich verkaufe, im Gc^ensa^e von Kinil^vi»., ich laufe, di!7lä8«1lo, nicht gut (also milder als iniäsclilloli nnd midui'im, schlecht), !>il1j«xvüvÄ, ich schmelze, zerschmelze, 1>m»3,, die Karte. Vgl, anch ^oi^Ivi, lii^^-korp^gliilro, der Nndanlbare, undankbar. inpkrkerpcmn, die Undaufbarfeil. l)i^lli.»c!!iünci, unglänbig. ».nixiici^n^i-Q dm-n larn, der Juden große, hohe Stadt! Jerusalem, d'ipnläönFöra i'a^c'Iilii, der Iudenprie ster. der Rabbiner. Ii!^ol66n^!'i'po16!!«1<öi'« (EingullNsin'ini, l>lf»>l i'() (Pluralforin), jiidisch, lii^oldi^li., die Jüdin, In^olüa, ungetanst (Parlieip von me ^oitt^li,, ich tauche ein, ich lause), der Inde, neben ^«inndo, der Be schnitten e, dirüNn, das Gewölbe, der Keller. Vom deutschen: Vier, der Vierleller^ l»iß^, das Nohr, die Binse, liiiü^ll, zwanzig, dl8eKW, dcr zwa>l^igste. dI»H nur, zwanzigmal, b!8clnl1i8«on1n vorhergehenden), 1,i»»1li,, der Bissen. Augenscheinlich au^ dem Dentschen: der Biß, der Bisftn, das Bißchcu. l)i«t,6rl^va, s. v. W. di88M'üxvn. l)i«tc>^ä^, s. v. W. di^ra,'». l>il,8c!ln!,vvli,, bit8c;1io^üvva, ich schicke, ich sende. Znsammeusehungrn wie bei sNV!,XVll. b!t.«), Teppich. biu^iullirlali,, der Schmetterling, dllräinnäkliöi'i, der Galgen, d!^i>p^1<>1ri, die Fahne, die Flagge, blüd^va, ich hänge, hänge auf, heule. Zusammensetzungen Wie bei liwü'.va. I_!llul«rcllnc), Nlldßrdo, blkcierli, der Gehenlte, der Hängende. l)1k«diäa, der Mantel, blcnvlulo, blan, 1>Il>,wl>sio vZ,äi, diePflau,ne, neben porß«1i088g,. blawäcli mörin, die blaue Beere, die Heidelbeere, blllwiiä« pai>in, das blaue Waffer, d, i, der Branntwein, büb, der Ofen. bnbenA«i's), der Ofensetzer, der Ofen- Heizer, böböcköri ßÄin, die Ofenschwärze, der Ofenruß. boba, die Vvhile; vgl, iat^wia. bölc, der Hunger; 2) der Geiz, die Hal^ gier. bolcelo, hungcrig; 2) geizig, habgierig, neben t8«binclc>. bc»8odiL^ll, das Weihnachtsfest, batting», die Blatter, die Pocke, brewul s der Abend. brewu^H^ri Köra, die Abendstunde, drs^ul^ak« »irnli,, der Abendstern, brß^vu^aliro, abendlich. w'ßxvuha.Ki-0 olillw^p.n. das Abeudessen, bi'6wul^1 PÄlwul, der Nbeudwind, 1)l6>vul^1lro t«iru, dir Abendzeit, brin8«Iiuräb«rv,'ü^va,, ich fenne, bröl, die Birne, brolen^«'« rul<1<, der Birnbaum. bryHiiK^sIloli <^u8t.^i'in, der Negen- bogcu, In-tiHinclösKsrn ^ermc», der Regenwurm. bi>8«binäö8liöro plmin, das Regen- Wasser, ln'8«1iiiiäL3i<«rc) tsiro, die Regenzeit 2) das Regcnwetter. bi'8, der Negen. Dsl«, bi^Lbinäc» ^vola brZHinclo, ee« gibt, es fommt Regen, e^ regnet, bruno, braun. bucdisnZero, seitig, eckig, fantig, z, B. but buHien^ero, vielseitig, äui, Win Ltc. buobißn^sro, zwei.-, dreiseitig u, s. w, buHIi, der Streifzug, neben i'oälni. buclili Nlllc^sskliri, die Breitfchnabelige, d. i. die Gntc, bucblo, weit, breit, geräumig, ausgedehnt. bu^v«,^vl'., ich spncke, ich speie. «bkclyQbtt^l!,, s, «Ilnc^ebl'^vl«wll. Liin,ä8«1Ms,, gebraunt; "2) glühend, l'daäl-!c1i!^1o ^i1>, gebranntes Getreide, d. i, Mal.;. <:bl!s^<^,',!,, ^m'r, g>bran>üer Stein, der Ziegelstein, L^l>,, derVreuner, Vraunl^ weinbrenner, olimlFHspäskLi'c) <^a«c!l<., das Vreun- Holz, Zündholz, Ht>,l1«ol,6r6i, der Vrannt>vein, neben oliaäselierälno idro, die Stadt Vmu- denbuvg, «1ig.ä8H6r«1«!ren^«ru, der Tischler. cl!aniä.Ä«'!, der Tisch I eigentlich ein Eßdiüg, von mo obüxva, ich esse, nnd nicht, wie Grafsundel, ^,,a, O,, S, ill», irrthümlich meint, mit muk», das Fleisch, in Verbindung zu bringen, l:blin^8l;IiÄWÄ, ich jucke, ich fralze; s. auch rmiäß^üwa. <:l>lincl««!n Iiuia sp^dui«.?), die Hagebutte, Von dein vorigen, weil die Frucht des Hagebnttenstranchs mit einer kratzigen Hülse umgeben ist. «licu'snAöro, der Schwevtfeger. ^ÄrägKöri pavm', dieSäbel-, die Degenscheide. c^n.l'inin, der Nock (»nr jedoch nnr ver^ einzelt vorgetounnen, und daher verdachtig; s, i'^wiiin), olml'o, das Schwert, der Säbel, der Degen. «I,lu'otilvL!1 und nlin,ävvil>, der Dnlaten. <^>H««, dev Hlisten, U>!Ä886MUVV«., ich Hnste, «bü.WÄ, ich esse, ich speise, oblixvvvon, das Essen, die Speise; das Fressen für das Vieh, «1,<^, das Loch; ,lMma1 s-lu>!>, das Schlüsselloch, «bslnün^r«, c!ll Kreuzer, neben lxi'itxnri. «ln/ilmli, die Geliebte, <'!,e!>n, Kt-bosolioi. obld, der Detkel; ^n,1c''N^!">rs> «Ini), der Angendeckel, das Augenlid, clnin^l, l^1»!näi, s'bmllo, dao Siegel, der Stempel, cinndo (l«,)el- papier. «biiimn.«!('!n!<>, erlogen, verlogen. «'Kuclm!, !,!, der erschlichene, der falsche Paß, «Iiolid, das Veintleit', die Hose. «Iiolib>, die Veinlleider, die Hosen, !>!i«Ii^'m,<^r! ^l)ti«8l>,, die Hosenlasche. l',!>«1in, die Galle; ii) der Aerger, der Verdrnß, s!l!o1inili,1<7'n, gallig, ärgerlich, verdrieß- lich, reizbar, grainlich. chommcrdo 131 dawa tsehikka o^nininei-äi,, vermodert, verschiinmell, vermorscht, inursch, c!^c>miusi"lV8^Ä, ich vermodere, ver- »norsche, verschimmele, otloro, tief. Horopsnn, die Tiefe, eKoZ8k, das Thal, e1iro>vl>c:I>, die Brotkrume. (Huräiu, die Spreu, der Häcksel. 0. v6iw, die Zähne lommen, ich zahne. äaul,6r«n^e>i'o äuKK, der Zahnschmerz, äg,nte>i-6u^6i'o in«,88, bas Zahnfleisch, clg,nt6i'^n^ß>'a 88«tc»^>Ü8k^i'o, derZahn' arzt. än.nt6rpÄ8iit>ro, bissig, z. V, l,8«1iuKKlc, der bissige Hund; 2) beißend, ätzend, z. B, t8o!uKK, der beißende Dreck, der Kall, äg,ntkrp?nu, das Beißen, der Biß. äantsr^väwii. und ä^ntsr»«3,, ich beiße, ich lane, ünpp, der Schlag, der Hieb, Nach der unzweifelhaften Ableitung von in? älwl,. (s, d.) würde ich versucht sein, 6g,^v zu schreiben, wenn nicht pp zu deutlich hervorllänge, clapM (Plural voni vorigen) äßig., es gibt, es seht Schläge, Hiebe; nnd ällMg, wen»,, in gleicher Bedeutung, wörtlich! Schläge, Hiebe kommen, äanÄ, ich gebe, ich schenke; s) ich schlage, ich hane (ähnlich das deutsche: Abgeben), Zusümmensetznngen wie bei K^Ä^VÄ, z, B.: ms äa^vH u lidro pi-6, ich schlage das Buch auf; ins äH^vg, 0 liw'o vvri, ich gebe das Buch heraus, äg,wn, ^n'i'i«?., ich gebe Schüsse, ich schieße. äavva ssoli, ich gebe Laut, ich schreie. ÜÄVvg. pkki, ich gebe Strafe, ich strafe, än,vvÄ p8,88ikli, ich gebe die Sporen, ich sporne, äÄw«. pg.i,id, ^atuw, ich gebe Ehre, ich verehre, achte. äavvs, 3Q^«l, ich schwöre. äa^g, tZe^iKK»., ich niese. 9* tlawa tschorrie 132 diwio se.ro cll>.>vl>, t^olinrri«, ich steche, Davon ä«1a, es gibt, z.B.: äelli drkHinäo, es regnet; ä. Harris, es wird geschossen; d, ^i^v, es schneit; 6. ß'oli, es schreit, überhaupt! es gibt Laut; ä. ^ri^olia, Geräusch, es lärmt; 6. i-g,»niii, Thau, es thaut, ÜÄWkpsiul, die Gabe, das Geschenk, üaMinäcki'i, das Hauding, die Hacke. <1el8u, morgen; 2) Heut. äß8ck, zehn. clßßoli äui, zwölf, das Dutzend. ä«8otlto, der zehnte. clegto, der Stiel. 6.6W61, Gott; clik^iio Hswel, tarno äe^si, der kleiue, der iunge Gott, d. i. Jesus Christus, Vgl. S, 84. 6kwe1 tgotlin^or^olg,, Gott zürnt, Gott zankt, d. i. es blitzt und dounert, Ü6W6l6n»«r6 üiwL8«, Gottestage, WciH-uacht. göttlich. (1e>veiL8kuri ä3,i, Gottes Mutter. Ü6>ve1e8keri inoinölin, Gottes Licht, der Stern, li6vvLi«3^3r1 wliUil, Gottes Glas, der AbendmalMclch. llkwsi«8ilöro drui, Gottesbirn, d, i, die Mehlbeere, Vgl. S, ^8. 66^6ie8köro grai, Gottes Pferd, d, i. das Heupferd, bie Heuschrecke, das Heimchen, die Grille. Hß'wßlöLllsi'o ^äk, Gottes Feuer, das Fegefeuer, «ikvveluLköro K«r, das Gotteshaus, <1ew«i68il.öro liliro, Gottes Buch, die Bibel. Hkwslöcksi-c' lovvo, Gottes Geld, das Opfergelb. Gs sollte eigeutlich wol Heißen: Io>vc> <1<3vf<2i«8i, Gottes Wetter, das Gewitter. c1i1(Klunü,8^i'I, Ü!!lIi«.M8^ri, die Laterne, äilclillpu.ckkro, durchsichtig, z. N. äil<- ^!i^ä.8^6ro parr, der durchsichtige Stein, der Diamaut, ailika^ilckri padui, der SeHapfrl, d. i. der Augapfel. clillKü^'Ä, ich sehe. Zusammensetzungen wie bei Äwn^ll. äi^^'9. 8nni, ich sehe Traulne, ich träume. äiKKIo, das Tuch, wie Halstuch, also in anderer Vedeutmig wie tann, das Tuch au sich, d. H. aus Wolle gewebtes Zeug. cli^Kniüir, kleiner, lurzer, di1 ds:>vo1, der lleine Gott, d. i, Jesus Christus (vgl. S. 34), neben 6inMo, dumm, unverständig, verrückt, wahnsinnig, raseud. linßUo 8«i>i1, das Nervenfiober, wegen der dasselbe iu der Regel begleitenden Phantasien, welche oft in Raserei übergehen. ^liiio1l0i)«nn, die Dummheit, der Uuver-verstaub, der Wahnsinn, die Raserei. äinLilovv^v»., ich rase, tobe. diraoti, der Schuh. clir9.c:Iiünß«rc>, der Schuhmacher. 6i^68, der Tag. üivveuünFLi,'« Udro, das Tagebuch. üi^v«8«8k«, bei Tage. äi^v08o8k«ro, täglich. äi^oLu to i-^tti, Tag und Nacht. äiv/ii »irun,, der wilde Stern, der Komet, äinia, wild, toll, rasend, wüthend. äiwio MK, wildes sseuer, die Feuers-brunst. äiwio 86rc», die wilde See, dir Brandung. <1i>viu tZciluKKlci, der tolle Hunb. docha 133 dschorcngero mädseho do^Ka, d«Ka, genug, genügend, salt Hinreichend; nilwdo Ii, dolu;,, mir ist genug, ich bin satt, ich Habe Hinreichend. duloÄco, darum. Ist die nackte Antwort auf Iio«I, der Vorsaal, die Hausflur, droc:Iiämnn, drolimuen, dronmiin, der Thaler. dsLliadmvu^g,, ich spncke, speie, ei breche, 68V!«vcl, ich bcdeeke, Hülle ein; 2) ich warte, erwarte, dyHAininLi'doiiAkro, der Papievinacher; 2) der Buchbinder, «lgoliAiuniordon^vro Icnvo, das Paftier-geld. d8«Iil«nmordo, das Papier, d8eInwiZ)Ä, der Frosch, s, auch 1»awr; ^eröli d8«1iä.n^a, der aussätzige, krätzige Frosch, d, i. die Kn'te; 80ii» neli d8lM,n^c>,, der grüne Fn'sch, der Laubfrosch. d«lldanZ,^vÄ, ich weiß. dnolianAÄo, „innter, aufgeweckt, anft geräumt, d8»:Iianss0^Vl«vn,, ich erwache; 2) ich erwecke, ermmüere. dydikrxlsköi-o svon m« d8«Kl>,>va, ich gehe), der Gehende, der Reifende, der Wanderer; «o^vondo d^olui- päzkm-c,, der Heilige Wanderer, der Pilger. d8«I^^M>i.'o, der Aufwärter, der Kellner (das plürn 1st mir nicht erklärlich, konnte mir auch nicht erllärt werden). dsoKä^Ä, ich gehe, reise, wandere. Zu-sannncnsetznngcn wie bei ^vli,^VÄ. Nß d^oliüvvli t8«1lyroc:IiänsF, ich gehe leise, Heimlich, ich schleiche, Ns dsoliü^vl), ßtHrends, ich gehe auf (allen) Vieren, ich krirche. d8Lidn i^n.d8olio, der gelbe Fisch, der Pökling, dsolwldo ntdi1i«8l!Lro b8o1^ir1cn1o, der gclbschnabeligc Vogel, die Amsel, dsoksldo 838t«r, das gelbe Giftn, das Messing, d8LllL>,Iu^oun, das Gelb, das Gelbe; dkldioIdosiLnr!, Mi°68t6i^ das Gelbe vom (5i, das Dotter. d8o1iv) do, lebendig. d8o1ü(w)do ruM, daS lebendige Silber, das Quecksilber, so genannt von der flüssigen, beweglichen Eigenschaft desselben; erinnert an dm technischen Ausdruck M6roui'iu8 vivus in der PHarmakopöe, dZcIinvÄgtor, lebenslänglich, d8«Iiil^)ponn, das Leben. d^olu'xv^^vli,, ich lebe. d»«1>üd, der Hafer, d8olio11einll,8ivri, der Besen, von dem folgenden d8«1m1I«^vl^va, ich kehre. d8oliür, der Vart, d8Hor«Q^ör0, bärtig. d8«Iwrmiß«rc> ^111, anelz blos dZcllorön-^m'i, das bärtige Getreide, die Var-tige, d. i. die Gerste, dgoliorenALra inüdZLllo, der Vartsiscl>, die Barbe; der deutsche Name beruht auf gleicher Anschauung: Barbe, von dem lat> darb», also inZcig bardatus. dschorrett 134 fiisserpaskero gascht äsoliorrett, die Vlume, äZHuäLcilic!, rein; 2) l?oig, leer, un^ besetzt, 68oliun^6ic>, schmnzig, Häßlich, garstig, äLci^ünßsio i'8,i, der schmunge, Häßliche Herr, ber Polizeidirector, überhaupt jeder Höhere Polizeibeamte. cl8oKunA6r, ber Speichel, der Geifer, der Gischt. 68 ßköolit, der Spinnrocken, wörtlich: das SftinnHolz, ül886r^vZ,wk>,, ich spinue. Wahrscheinlich von bem deutschen! stieß; s. auch li«> fontäna 135 gappa koutlU!,^, der Vrunnen, die Quelle, die Foniainc. t'arügHIc^, das Ciichhornche,!: 2) oer Fuchs, iorlo^o, loriox/in, idi'lo^slnn, der Handschuh! 5 auch >vg,«l,O8iiui'u. iore^ero, städtisti); 2) der Städter, der Vürger, t'm'68ilöro l.r«i!'^ der Stadtwcg, die Gasse. lor«, die Stadt. lorZHcvUa, die Gabel, iurß^Iiut^icri pürii!, dn Gabelichwauz, die Schwalbe, »eben dem folgenden: 5oi'8oIiLt.^>IKKu, der Vetter, der Vluwsreund, der Oheim, Mil diesem Worle bezeichiu't der Zigeuner auch scine« Hauptmanu, und redet überhaupt jeden damit au, welchem er besondere Ehrerbietung bezeigen, dessen Gunst er gewinnen will. Vgl. S. 40, Note 1. Fllio, schwarz FHio F»ä8«Ku, der schwane Mann, de> Mohr, Neger; 2) dcrSchovnsteinseger, g'alo «'id, da»? schwarze Gelrride, das Korn, der Roggen, ß'lüu IvU8«opl'l8l<6i'o, der schwarze Nein- macher, der Schornsteinfeger, Ejsen- lehrer. <;lUo lil, der sehw^e Vrief, der Sleck- brief. c>Ä>u «18.88, das Schwarzfleisch, das ge- räucherte Fleisch, ßülopenn, die Schwärze, ^lllarn,>vc>,, ich schwärze, ^mnaüini, die Faust; 2) der Faustschlag, der Stoß. ^>i der ^orni ähnlich l,l-!<',I>!VM>>!Mlsni, z>^nnz>!N!:^ die Uhr, die Glocke, ßanWknünß'Li'o, der Uhrmacher, der Glockengießer, der Glöckner. uan»rln, der Kamm, ^lmAin6n<»'(>i'(>, der Kammacher, ^ann, das Ohr; 2) der Henkel, F3.NQ «NwÄ, ich leihe das Ohr, ich gehorche, wie das lateinische 5>,uäion,- t>SIN L88tt üIi«M. uÄiinli, wenn, sobald, jetzt, gleich. Fg.nucl(!>0, gehorsam. >>^iinl''n^'«ri <5N8l.m'iu, der Ohrring. ^li>ll!^n<>'!:^u ^«>i'!n«,, del Olirwurm. z^u^pu, die Decke, das Dach, garadlni 136 g'ibeugero ßÄra,äIni, der Schuß, FÄi^inasKi-i, das Schießgewehr, FÄi^aZKsrc,, der Koch. ssai-Npsnn, has Schießen. AÄrÄWZ^VÄ, ich koche; erinnert an das deutsche gar, garmachen, Garlüch'-, ß'kril^va, ich schieße. garcl^, die Vorsicht; Äll-w^ Fmx^, ich gebe Acht; lo^va Fg.r<3ll, ich nehme mich in Acht, ich passe auf, inerte auf, ^r6c>, gefocht, gar, fertig, ß-Äleäini, der Krebs, neben ^attiinalirc), der Schereuträgcr. ^arspenu, das Versteck. AHrc^äWÄ, ich vel stecke, Zärc», der Schweif, der Schwanz; auch in der Bedeutung des satein, pem8. ^üzHiIclcn, taub, ^^Zcriililiö^^nn,, die Taubhcit, ^aselit, das Holz, der Stock, der Stab, der Prügel, der Stecken; ^od Ki Ks>r 0 gobtsr ^3,8o1it, er ist wie cm Stück Holz, verstockt, unempfindlich, ^ÄLciltenFera, der Holzmacher, der Stockmachcr, der Holzhändler, der Zimmermann, AllLciitöni pg.8olmnlü,8lcii, jedes hölzerne Musikinstrument, 5. V, Klavier, Guitarre. ssnscliterii por^rnäsliri, jedes hölzerne Vlaslnstrument, wie die Flöte, das Fagott, die Klarinette. ßa,8oktsno, hölzern, Fll8clit,snc> IcLi', das Arbeitshaus, das Zuchthaus; s. auch taxvc-8l lil, der Steckbrief, von ^aFo^t, der Stecken; s, ^a,1o lil. ßk8Lkt,sno ^ör, die hölzerne Feder, die Bleifeder, d, i. der Bleistift, ß-l>,8vH butin, ich arbeite. ^oräwc,, äni'iäir, ^. düriiäii', ich ver^-längere, ßsräo, gemacht, fertig; 2) gerathen;, 3) reif. A6räo tlrut, dir Buttermilch, AßMi äsoliampa, der lrähigc Frosch, die Kröte. ^ortzlo, aussätzig, krätzig, ^orinylc», wurmig, wuriustichig, g'«rnw, der Wurm; drsoliiuäößlceru Merino, der Regenwurm. ^orinu86nF6i'i perg,m38kri, die Mäusen falle, Natteufalle. ßcrmüLO, dic Maus, die Ratte, z Föro, selig. Fsrrig,, die Ameise; scheint der Plural von eiucm mir nicht bekannten Worte zu sein. welches xerri heißen müßte. AötsH, der Seidmfadeu, ^Id, das Getreide i,u allgemeinen; vgl, auch A'I^v. liiüio All), weißes Ge^-treide, Weizen, ttalo ^id, schwarzes Getreide, das Korn, der Roggen. Vgl. diäio und Flllo Fid. ßidön^öro, der Gelreidehändlcr. gibeskcro jarro 137 g'oichakro mass Fi^e^Kero^Arro, diis Kounnehl, 9loggen- Nlthl, FidLsKöi'o liKIcölo, der G^reideniarft. ß'idLß1c«rc> niai'o, das Roggenbrot. ^iHe^äßKöro, der Sänger, ZiHk^äLliöro t8«1url<ül», der Siug- vugel. gicIiL^Lnii, der Gesang. FioIiL^vil^Ä, ich singe, zfili, das Lied. Alu, die Zahl. ß'mä^a, ich zähle, ich rechne; dlivon: Finll^äLicöro, f. IvüvvÄ, ich singe vor. ßMn ^6il»^)g,8i<öro, der Vortänzer. Aln,ii Kßll^iLiin, das Vorspiel, der Vortanz. Mn Ksilä^va, ich tanze vor, ich spiele vor. ^Ilin I<1i88Lpü,8li(:rci, der Vorreiter. ßWn KliZ^L'wav'g,, ich reite vor. Fliin i'HkIvnäi. g'oäiülilo na88lo^enil, die Gehirn-lranfheit, Gehirnentzündnüg, „ebei, t8cl^«l<1clit5init Unrecht. Siehe den Anhang, goieliengero 138 gurumm ssoiodön^ero, der Wnrstniacher, der Hanswurst, der Harlekin, FOkKorälllo, dir Eidechse, der Molch, Föi»,, das Kleid; wol nur der Brustlatz, von Fölin? Fölin, die Vrust, der Busen; 2) der Schos. Foni8l<«ro, der Koffer, Aon«, der Sack. ^orsi«, blind. Forölopynn, die Blindheit, ^o8^dopsnn, der Fluch, die Berwiin- schnng, F08oIis^vsnvÄ, ich fluche, ich verwünftie, IDttor, wohin, potter, das Stnck, der Zipfel, der Brocken, der Nest, die Scherbe, der Fetzen, die Lumpen, dic Hadern, FottorüMo, stückweise, in Stücken, in Scherben, fctzenweise, sssMLi^nn'M'o, oer Lumpensammler. ^ott8«^iIvll, der, die, ras; 2) das Ding, die Sache; vg!, anch ßlvvva. Fo>v1o, weich, iniirbe, Fi-llssni, der Nagel, der Stift, grg,MiünF«i'0, der Na^elschmied, ßi-ai, das Pferd, ^M Kp o !36r^v0 w^!., das Pfeld zur linken Hand, das Sattelpferd; a„ch nnr 86r^vo ^»^Äi, grn,i ap o t,8«ll«,t8«iio ^vlu^t., dao Pferd zur rechten Hand, das Handpferd! anch nur <.8«IlÄt.8c!iic) ßrai, ^rs,i«8köri in^6x!ii,, die Pferdeftiege, die Bremse. Frg,ik8^6ru ^«d«Iu8, <^. 8a8tLr, das Hufeisen, ^rllitlsiima 8t»Illc;nn, der Pferde« Huf, der Pferdetrilt. ßrkäkököro tmnm, Vrannschlveiq inid Hannover, wegen des brannschweiqi- schen Wappen^eichens so genannt. ^ran8LiiA, der Stall. ^rll^oüa, die Kröte. Frasni, die Stute; 2) <'in liederliches, der Prostitution verfallenes Frauen^ Zimmer, ßi'occk^nßöi's), der Sünder, der Frevler, ssroollf», die Sünde, der Frevel, das Laster, Frisni, das Gericht, das Amt, das Aintssiegel, dac> Gerichissiegel. ^i'0»oKc:Uo, der Haspen, der Halen. ^uäl^^üri »t^tin, der Zuckerhul. uudli, der Kaffee, zadlu, der Zucker. AUFuinri, oie Gnrke; 8'uU ^u^muri, die snßc Gurke, die Melone. FulcKi, die Puppe, die Marionette. ^uliKienFero KsUapLnn, das Puppen-spiel, das Marionettentheater. ß'u1,Io, süß; Fulo inuro, süßes Vrot, der Lebkuchen, der Pfefferl'nchen. <>!,1or!!vv», ich versüße, ßunMni, die Schnalle, <,'unt8«Ir, ras C) billig, aber gleich auch 4) theuer, ! ostbar; 5) sertig, ^lindtjt:1i6i'^nvli., ich warte, eiwaite, hosse; 2) ich leihe, verleihe; ^) ich vrr-sanme, ssür«>vll, s. liurii.'.VÄ. ^ui-diöro, der Schmied. ^'urclo lliul,, Bllttermilch. ^nromÄlckl'i, das Butterfaß, vol> ^u> i'mmii, die Knh, ^>,r6ini, der Baßton, jedenfalls so genannt von dein Brummen des Ochsen, ß'ur'0. KurLNAoro, der Ochsentreiber, Ochsenhirt, Ochsenfnecht, der Viehhändler. ssurko, der Sonntass, der Feiertag; 2) die Woche, ^M'0, daS Rind, der Ochs. ^ui'umnull,'!, f. Farniü-'lklKrl, ^uruinni, die Knh! dnva iialilceckri guruinniäkri tschutechin 139 hidschepenn ß^urumni, die großnasige Kuh, das Nashorn, zui'umuilcki'i byoKutZodin, das Kuh. cuter. Fur«c'Ko, der Gläschen; augeuscheinlich durch Transposition aus dem Deutschen. »U6odw5lo, der Henler, der Abdecker, Fallmeister, Falllnecht, Schinder, Iu^wri«, der Ning, der Reif; bari ZNßtsrin, der große Ning, dir Regierung, das Kveisgerichl, ßU8w, der Finger, die Zehe, gutgH, selig'); tzut.8l,'1i tiÄixi, seligem ^eib, das Gespenst, ßutti, gering, wenig. F^vin, der Honig, F^inaKri inarileli, der Honigkuchen ßvvinc'lvl'o luru, die Stadt Wien. «. iiklcko, der Bauer; 2) der Nn!er, der Bube in, Kartenspiel. KgMnN, ich Hebe, erhebe. Kaä«,wg, i>i-o, ich Hebe auf, ich erhebe mich; 2) Ich verwahre, erhalle. IimIllNÄ tuccka, ich Hebe Lust, daher: ich athme, ich gähne, schnaube, schnaufe; Iikäilnn ^^o tu«Iio, ich Hebe schweren Athem, ich seufze. 1i8,6ÄN«,>vl!,, ich finde, likKKo, jeder, jedermann, KtlKKo dsrnok, jedes Jahr, alljährlich. ii^KKo diw68, alltäglich, I^KKs) <,8ii'o, jederzeit, allemal, stets, KüliKuno, s. Inricico. l^IIaritcn', alle, alles, lanier, inoge-gesammt, sämmtlich. li»,nibru, der Hammer. iiÄinwoKinlnvg,, ich gähne, K»n«.wN, ich lamme. Kanari«), der Graben, die Grube, das Grab. liknin^, der Brunnen, die Quelle, ^i» verdächtiges Wort, welches die meisten der von mir gehörten Zigeuner nicht kannten. Wahrscheinlich soll es pmiiii, das Waffer, die Quelle, Heißen, worans mißverständlich Kllniu^ gemacht worden ist. Iikl-, wir, gleich, als, z. V,: i tarni roinni Iiar i ro««,, die junge Fran gleich ber Nose; i zniri i'onun ^>ar i äsolumiM, dir alte Frau gleich dem Frosche, vgl. S, 1021 Iinr pen-äclß, al« er sprach. Wn'^Ä, lang (das lateinische äiu), K^i^idir, länger. lillßti, s. L»8ti. !,«iwsnv3,, ich verstehe, begreife, ve»-nehme, einpsinde, schmecke. Das Per-ftttom Heißi niu lioilxium, ich Habe verstanden. lioi'il, die V^bse, KerönFM'i torin, da»? Veinband, das Strumpfband Koi^nALro l)ucll1ol)0liu, die Veiuweite, VkinHöHlmig, die Kniekehle, I^erßZksro (man sollte Ii6r»5iiß«i'o er-warten) ^u8t,o, der Fußfinger, die Fußzehr. iiere8l<örc! und Iioiöng^ro ^«,I!«<^Iilo, der Fußballen, Ii«?!'o, das Bein, der Schenfel. Kid8«Il0iriÜ8lli'i, die Tragbahre, die Sänfte. iMsclispäsKsro, der Träger. diä«o^6p6im (wörtlich das Tragen und das Getragrnwerdm), der Schnb- 1) Danach ist S, 25, Z, 2 v, o., zn berichtigen, w^ ich inthümlich ßol.ä(ck ftalt guwcd geschrieben, mid bei der ^orrectur auch stehen gelassen Habe, liidschcwäwa 140 jarreskoro gevuio transport. Diese Begriffsbezeichmmg Habe ich von mehreren Gliedern freilich nur einer »ud derselben Zigeuner^ familie vernommen. Alle andernfann-ten das Wort nicht in der Bedeutung von Schubtransport. Nenn ich nicht so deutlich gehört Hätte, würde ich dit,8«Ii6Ponn (von in« ditsLlio^wa, ich schicke) vermuthen, was wenigstens einen Sum Hat, und die Sache nicht unrecht bezeichnet. Aber fein deshalb von mir befragter Zigenner branchte ditßoke^snn für Schub-transport. Die meisten nannten mir «pilliPLnn nnd 8piU«ckini (von ms npiU^wa, ich stoße, ich schiebe) als das rechte Wort, 1n68oIiewän'Ä, ich trage. Zusammensetzungen wie bei kwü^va, 1li1ä«i'i)ä8kei>o, der Helfer, Beschützer, Beistand, Retter, Iiilcler^Liin, die Hülfe, der Schutz, der Beistand, die Nettung, Inlclor^väwu, ich Helfe, beschütze, vette. Iioino, anständig, ehrenhaft, edel, brav, nobel, vornehm, großmüthig, Pracht-liebend. NeHulich in der Bedeutung ist -woianüa. iTo!e6ir, böser, schliminer, schlechter. Der Positiv dieses Worts ist, wie imLatcinischm, nicht vorhanden, Heißt vielmehr inlä8eko und milise^dl. Iwm, ich bin. lim««», ich >var, KusK«, waruin, Inniüvvll, ich Höre, vernehme, beinerte. wlnüwn ^)i'<3, ich Horc auf, ich ende. 1lunll^v3, t^iiolULlmiiLH, ich Höre ver^ stöhlen, ich lansche, ich Horche. dnni,«, ein iii^LÄinadilo, welches zU'i-schen dem persönlichen Vorwort nud der entsprechenden Person bcS Zeitworts eingeschaltet wird und den Begriff von Mnsft,i, Sollen, der Pflicht, der Nothwendigkeit, bezeichnet, z.V,: nie nunto LQil^va, ich muß essen; tu nunts okkli«,, dll mußt essen; ^jud iiunte onai»,, er muß essen. .1. ^,K, das Feuer, die Flamme, Mko, als, sobald, da. .i,!»1iMKi'i ^ß^Hlcl!., der Fenerschwamm. ^I^uKi-o, feurig, ^^üilro pui-r, der Feuerstein, MK, das Auge, der Blick. ^KK.jiiKi'i H>^, der Augendeckel, da? Augenlid, ^l^äliri ^) pn1>ui, der Augapfel, .iMKiüKri pknin, das Augcnwaffer. .ikKK^Ki-o HuKl<, der Augenschlucr^. Mw, roh, nngekocht, frisch, ^, B.: ^alo nil»,88, rohes, frisches Fleisch, ^rjsngöri inar1<6li, der Eierluchen. M^önßln-n llnvLZ, der Eiertag, das Osterfest, der EHarfreitag. ^ür«, das Gi ^rrönßtzr« Fyi'm«, die MeHlwürincr, die Nudeln, vou ihrer Aebnlichkeit mit Würmern ,, Mehlwürmer" genannt, ^l'ron^öri inorin, die Mehlbeere. Mrrerlgoro ruKK, der MeHlbeerbau!», ein dem Zigeuner Heiliger Baum! s. S. 38. ^rrNFöri oder ^KK^ngero stehen, weil der Mensch wie jedes Thier regelmäßig zwei Augen Hat. Allein der Zigeuner weicht oft unwillkürlich von der sonst von ihm beachteten Regel ab. jekk 141 kellari ^skk, ein, ems, einer, jemand. ^kkk vv«i', einmal, ^ckkts», zuerst. .jekkto, der erste; ,jekkt,o mäl, der erste Kamerad, der Anführn', den der Zigeuner, in dieser Beziehung dein Princip der Demokratie huldigend, als den ersten unter seinesgleichen betrachtet. ^skkbo i^oltlo, der Erstgeboren»'. .i^kkto >vä,r, das erste mal, ^sHka, der Schwamm. iä8c>Iikl>, verwest, verfault! 2) ekelhaft. i8«ro und issr,'), tausend. i8mc>,, die Stube, das Zimmer, neben wttin. Letzteres cnlspncht dein gaunerischen Hitz, und beruht auf gleicher Abstraction. Dort von tatw, warm, hier von der Hitze so genannt. Der Zigeuner wie der Ganner suchl ein zeitweiliges Obdach, und pflegt dasselbe in den vorzugsweise sehr warmen Stuben gutmüthigel Landleute zu finden, I^ocMAiinSUAori isum, die lein-»vandene Stube, das Zelt. X. kadni, trächtig, neben kg^örcl!. IcaoKnin, das Huhn, die Henne. kk^wi'U, der Dukaten, neben «onni^lli, welches letztere überhaupt jede Gold? münze bezeichnet. kmLßeclillko tomm, das kaiserliche Land, Oesterreich. kg,ka, s. Aäko. kam^snn, die Liebe, die Gunst; 2) die Liebenswürdigkeit; 3) der Wille, der Wunsch, !, der liebliche Monat, der Liebcsmonat, d, i, der Mai. klunni, die Sonne; rnttLslil« kg,uun, die Nachtsouue, der Mond; o !un clsokaig, I>r6, die Sonne geht ans, tsis, unter, llllmniockro, sonnig, z. V. clivvL«, der sonnige Tag. känini-ll, die Kammer, ans dein Deutschen. KknMvvl,., ich stinke, stanlere; oavou li'indcNi, ein stinkendes Ding, und zwav l) der Abtritt; 2) der Eingeweidewurm, Kanari, die Kirche. kanZi'iilkri moäi'ia, der Kirchhof. kÄNß'i'iüki'i Muclimrmgkri, das Kirchen--Musikinstrument, die Orgel. kl>,rü^vn., ich nenne, benenne, heiße, ruse mit Namen, karäo, genannt, benannt. 1, das Schanspielhails, das Theater. koiiapägilLro 8wkk«r^>6nn, die Schau -bühne, der Tanzboden, kLlikpenii, das Spiel, das Schauspiel, die Kunst, der Tanz, das Ballet. koUw-i, der Keller, (Augenscheinlich deutsch.) kelläwa 142 kuni ksN^va, ich spiele, ich tanze, K6näil,vvli, ich drücke, ker, das Haus, kt!r^p^8k«rc>, s, ß^rtl^ÄLkero. kßr^va, s, ^ki'Z.wli. ksrß, zu Hause, nach Hause; ins Iinm ksr«, ni,e ci^^llwll kßr«, ich l'iü zu Hause, ich gehe nach Hause. kereänno, häuslich, heimisch, heimatlich, wohnhaft, ansässig. körLsksri clai, die Hausmutter. ksr^köri Fü^pn,, das Dach. kßrßZkLri ßiitin, dcr Hausschlüssel, k«^«3k5ri "wi^ßtti^li, die Hausmagd. ksi>68k5ro, häuslich, zum Hause gehörig. kßrö^kßru ^ü,r, der Hausgarten. kkr«8k«ro da,ä, der Hausvater. k^i^koro ^lli, der Hausherr, der Hauswirth. ksi'eskero rakklo, der Hausknecht. kersskei'a t«c:1iukkl(>, der Haushund. kki'Lgk^i'n ^vlli6tt<>, der HaXstuecht, ksrösksi'c) wüt.6i', die Hausthür, das Hausthor. ksrc», die Gräte. kßrt,3o1i«inl»,ri«i2ll, die Wirthiu, kort^Hyin^ro, dcr Wirth, kLrt,3cKnnm2., das Wirthshaus, die Schenle. Von k<3i' oder durch Traus-Position von dem Slawischen iu das Deutsche libergegmigen, Kretschaoi? kettsne, zusammen, beieinander, kN, die Butter. kil6»k«rn mürn, das Butterbrot. kileskörc» tliut, die Vuttcrmiich; s. auch ^eräo uub ^uräo tl^ut,. kin^pü.»k«ro, der Käufer, im Gegensatz von di!iin»^)li8kl!r«, dcr Verläufer, der Kaufmaml. Das erstere bedeutet eiueu, der aufzählt; das zweite einen, der uicht aufzählt, soudern die rr-handelte Waare verabfolgen laßt. kinAWll, ich fan ft, ich zähle; s. auch kino, müde, faul, träge, matl. killo änvstl, der faule Tag, der träge Tag, der Ruhetag, der Rasttag !i, f. w, kör, die Hastluuß; s. lakm'g., kora, die Stunde. korslkn, der Nabe, die Krähe, die Dohle, koro, der Krug, der Becher; 2) die Kalme, das Maß. Vgl, auch t^g. slHl'n, d. i. vorzugsweise der Becher des Hauptmamls; s, S. 40, kn«86m«.8kri, ein zum Reinigen dienendes Iustrumeut, die Bürste. >i0836p^köro, der Reinmacher, z, B. , der schwarz Reiumachcr, der Schornfteiofeger, Koßgt>wl!Vv'H, ich reinige, koti, die Spreu, der Häctsel, der Hacker- ling, kri^olio, das Gefreisch, das (Geräusch, das Geschrei, der Lärm, der Laut, Kri>va, die Zippe, ein dem Geschlecht der Drosseln angehöriger Vogel, kuni, die Me; 2) der Elubogeu, das Armgelenk, kür 143 lTscbka Ilür, die Ferse, Kurapagkoro, der Schläger, der Fechter, der Krieger, kurapsrm, die Schlägerei, da» Gefecht, die Schlacht, der Krieg, kur^a,, ich schlage, ich fechte- s, ^u- kurcla t,l>ul,, die Buliennilch. kuwinv«, ich stechte. I.. ln, sie. w(1»c:b tu, la^zob t,ul, s^ame dich. !5lcl8«1iÄ, die Schan,. I«,xvii,wl!,, ich gebäre, !«,li8c^ili, schamhaft, ehrbar, züchtig: 2) gut; 3) der Bürge, .^nl, ln' iminH? la^cbn, er ist nnr gut sdasür), er bnrgt mir dafür, !lui«<:Ka cl«i«k<"i-o, gutherzig, glttmüthig, wohlwollend, freundlich, 1k6«<'>io ^>arr, pov gute Steiu, der Edelstein, laä^HoPenn, die Schamhaftigleit, Ehrbarkeit, Züchtigfeit; ^) die Güte, Gut? nuithigfeit, Illko, gering, wcmg; ^) leicht; ^j) unbedeutend, !nk'"»rn., die Nuß, die Haselnuß; s, 1in, ihr Mann; wkri »oebn, ihr Kleid. Ilülüri, die Gemeinde, Ilillörc», stumin. In,11^ro t,«mm, V^hüicn, inndinM, scheint der Plural Uou einein ,uir uicht vorgekommenen Substantiv zu sein, welches Imxlin heißen müßte, die Liufen, wahrscheinlich weil man vieliiiusen beisammen, nicht aber nur eine Linse ;,i ftbe» gewohnt ist, ln7i^a, laug, I»nA», »ebeNs längs. lattkälni, der Schlag, insbesondere v»'r Schlag vom Pferde; <> ^,'üi deln latteräl'n^,,, das Pferd gibl Schläge, es schlägt anö, Ilvvv, das Wort, der Name lü^VÜ., s, IßXVÄ. Invvlfikvo, der Wortführer, der Sprecher, der Vorsteher, ißAÜlNing,, die Wöchueriu, Kindbetterin, län^^w, lang, längs. l«'«, ih», !<^!«!ro, sein, ihm gehörig, ;, Ä. 1^8-> 1il>ro, Gottes großes Buch, die Bibel, ü^Li-xvü^va,. ich führe, leite. Zusam-lnensetzuugen wie bei K^vnn-K, !i!ß, liiirn III, großes Zeugniß, der Gewerbscheiu; l>1loolino 1?I, falsel)er, fchlechtvisirtl'r Paß, vou mo ^incibp-vvilxva, ich lüge, wortlich: ein rr-togeuer Paß; FÄßclIitsno III, ^äln Ii!, Steckbrief. Vgl, ^Äa uud ßÄ8. Imn»n.In, rohig. Iiln>>n1ln nllkke^k,^'«, die Rotznase. 1I,«ni'^- ^^i'l». ll^alikn,, der Fuchs, Man sollie dieses lischkeskeri porin 144 lurdengero pleisserpenn Wort f>ir ein Fennninuin Halten, allein li^HllLüköi'i pnrin, dor Fuchsschwanz, was sonst li^KKMri pörin Heißen müßte. Mir ist die Felniilinalform nicht vorgekommen. 1i«pni'mä,8ki'i, Spinnrad, Spindel. lispßro F^Ht, das SpinnHolz, der Spinnrocken. li^p^rp^nn, das Gespinst, das Gewebe. Ii8pm'^v5vvn', ich spinne. !oüüp6nn, die Herberge, das Quartier. 1<",jiL8, gelassen, still; 2) langsam; 3) leicht, gering; davon wahrscheinlich löki, der Gulden, der leichte Gulden nach Wiener Wahrung. Mi, Noth, im Kartenspiel. löli in/irin, die rothe Beere, die Grd-beere. >5>>i pnrinMki'i ^««ii. in^^««>lin), der rothschwanzige Fisch, die Forelle. !Mo, roth, bunt. lf>I« k«r, das rothe Haus, das .NatH^ Haus; Hier Noth mit Rath verwechselt. !<">1o KsregilLrora rai, der NatHöHerr. I'^n lö^vo, rothes Geld, das Kupfer-geld. 1Äo niÄäsHo, der bunte Fisch, die Forelle. !ölo ln^nilkrc) t^Llnrkrilo, der votHHal-sige Vogel, daS NotHfeHlchen; 2) der TrutHaHn, löio parr, der rothe Stein, der Ziegelstein. l<')1o polüponn, ver rothe Hinnnel, das Morgenroth, Abendroth. lölo poi'ii^ü,I«il. tscnirkula), der rothschwanzige Vogel, das Noth-schwanzchen. lülo 8Ä8tLi-, rothes (sifen, das Kupfer. 1Äo »Nßtßrsn^öro, ber Kupferschmied, IÄc» »on^r^Ktzi-n, rothki)psig. I<»lo 8«ti«rc>, der RotHfopf. lnl« 8«dl1, das rothe Fieber, das Schar- l^<, rother Dreck, der Lehm, der Thon, das Siegellack, INA«i'(i, rothsmarig. lön, das Salz. Innän, gesalzen, salzig. I5,ncln im-«, bie Salzstadt, Halli-, Hallein, Eülza. lönüo inü.cl8(;ii«, drr Hering, lünä« INK88, das Salzfleisch, das Pölel- fleisch. l5)nclo pkuin, der salzige Fluß, die Saale. lünclo^vs^va, ich salze. Ioxv6n^üi-i patrin, Papiergeld, wvrt< lich: GelMatt. lttwe^iiri poti88ll die Weibtasche, low6«k«i'o ^i88ili, der Geldbeutel, 1owL8lcüro ßün«, der Geldfack, lowinll, das Vier, lo^viiiilki'i t,>l8<^ni!i, die Vierslasche, loxvinilkro korci, der Vierfrug. loxviniHro xvälin, das Vierglas. lo^vinonASlO, der Bierbrauer, löwo, das Gelb, die Münze, l^vo Kulunüslc«?, Arbeitslohn, wörtlich: Geld für Arbeit, lude^vlivvn, (eigentlich wol luimixvü^g,, von dem folgenden ludni), ich treibe Unzucht, ludni, die BuHlerin, die Hure, aus dem lat. wpl»-? ludniükro t«o1il».vv0, Bastard, llNnnlcsmn. unzüchtig, buhlerisch 1lil6rvv:i.wn, ich warte, luiikll, der Nasen, luräsnßörc» niarn, das Soldalenbrot, Connnißbrot, wräsu^ro plois^erpenn, dcr Sold, bie Löhnung, lüi-clo, der Soldat, ma 145 inellöli toriu N. nia, uichl, nein. mcrärsU, die Kartoffel. rnüIis>, der Fisch.') müÜ8o1nu5,WÄ, ich fische. nillclxlin, die Fliege; ^rmä^ri maä^l m, die Pftrdrftiege, die Bremse. niakicüpl'ni!, die Salbe,, dir Schmiere, das Pflaster, der Kleister; 2) der Schmer, der Talg, das Schmalz. inllKKü,wll, ich salbe, schmiere; 2) ich schmalze; 3) ich Nebe, nmlclcn, der Mohn. Mlilcli, hie Kreide. mÄ, der Kamerad, der Freund; .j«'!!^<'1ni«l>,, die Hebamme, inmi, mich, mancio, mir. >nlu,^l»,mä,8köi'« gu8<,:1it, der Bettelstab, nili,n^mä.8ilm' ^önn, der Vetlelsacl. nnm^Hln»8l<ör<) Ic"nv<>, das Veltel^e>,i, das Almosen. nillNFg.nni,8körn nmr«, das Veltelbrot. m^n^apü,8k«ra, der Belller. m^n^,p<>i!,i, die Bitte, die Bettelei, der Vetlel. iN3,nFli,^vll, ich l'itte, slehe, bettele, niÄn^n, »nr. mn,n86, MÄN89r, mit mir, >n5M!,«!:!i, drr Viensch, der Zigeuner, Mlu,!i!-ji!i!.sl!., das Ä/euftl!, die liederliche Dirne, mllnuklolivvl'll-i, der Gassen; 2) der Richt- pwtz; !l) überhaupt ei,l bofer Wunsch. Ml>,nu8^wÄri ssöxvii, die (Epilepsie, >NÄrgnn>8lr^i^iu,' stl)!achte. 1) M,,6«(!lu), wenn das männliche, bezeichnet werde» soll, Licb ich, Zigruner. mg.rgot,8«In>,, die Katze. marliLli, der Kuchen. Mln'0, das Vrol; Füia Iiüli-N, süßes Brot, der Pfefferkuchen: pm-nu m-ii-a, >vcißes Brot, die Semmel; 2) Schallen in der Karle, von der Aehiülch-leit der Fi^ur. i,in«,>lre>>, «littendurch. inn3!:Ii1«'i'll!>, mitteu , iu der Mitle, ^wische». mu««liliß^6ms» iiud ni!l^lIv!'>'l!uuo, der nntllere, nniielste. in!i8«1i!ci)rv<'3, M ittwoch. n>n,8«, das Flrifch, nii!^si<^!>', fleifchi^, nu>«»^><^ «li^vo«, der Fleifchia^, also der Ta^, >vo Fleisch >^el>esfeu zn Werden pflrgr, drr Sonntag. nill88ßn^öi/<>, der Fleischer, >nl!««s!i'i, die Wand. luuttn. s'etriüiien; >!!«^i!nv8, inmi mat,tc>, ich betriute mich, wörtliche ,ch trinke mich be!run!eu. mM,npmm, die Trunlcüheit. >n<>, ich. mnlli il>,, der Hof, nil!ä8«jllu,»<'l!l!,, die Meise; ^ewiß ein dcn Natnrlaut des Vogels wieder-gebendes Nort. ninl>«1i nu,rin, die schwarze Beere, Heidelbeere, Brombeere, im Gegensatze von !<>l> n,,»vni, die ri,'the Beere, die «vdbeere. Hier zu Lande initerschei del man so l die schwarze Beere (Hei-delbeeiej, die rothe Beere (Erdbeere), und die he>!e Beere (HeOpnic gesprochen, die Preiselbeere). m>>l!,^ ^n,n,, dieTinle; 2) die schwarze Elster, der belannle Flusl, wie 8«n-nc.Io ^ilüin, der griine Flilß, der Rhein, lieben r>rin<». !,i<,!ll>'!i t,l/ri,i, der schwarze Bund, die Zigeimergenossenschafl. mm^i'lnii, wenn das weibliche Subjeet 10 mellelo 14l) moliakro tenim mkUölo, schwarz; ineUßlc, ßllä^Ho, der Mohr, der Neger; 2) dic Ngarre, Der Zigeuner nennt sich auch ni^I-lelo oder 8^^' ^"' schwarze. Die Cigarre hat gewiß nach der Aehnlich-feit des Wortlnnts mit „Zigeuner" ihren Nanicu inolI,11^c> i?2.rr, der schwane Sinn, der Schiefer, msilttis» rnlili, dcr schwarze Baum, i'er Fichteubanm, der Tannenbaum. msillßln t8«1>irl<ülo, der schwarze V>,'a>l, der Staar. m«11klo 'ws^H, der schwarze Wald, dcr Fichten-, Tannen:, überbauet der Nadelholzwald. m^n, der Hals, die Kehle; ^ic^i in<;ü, der dicke Hals, der Kr^'pf, mf^unliri t/'rin, das Halsband, die Halel--schnnr, die Halsbinde, rnen5,Kri >vsMii>, die Halskette; äui inLn^rc» wHirllnio, der zweihalsige Vogel, der Adler; wahrscheinlich deshalb w genannt, weil dem Zigeuner das Vild dieses Vogcw zuerst auf dem österreichischen Wappcnschilde bc-gegnct ist, I^nnAN nicinücro t«l^il'-Küio, der langhalsigc Vogel, der Reiher, Mßnäkro, der Henker, der Scharfrichter, so genannt, weil er an dein Halse (rasn) der Delinquenten seiue traurige Arbeit verrichtet, M6nü,l«-o clilikio, das Halstuch. mc>n»,Kr0 üulik, duo Halsweh, msrÄMsKöro, sterblich. Tneräpknn, das Sterben, der Tod; m«> riilll, es stirbt, z, V. M6r^« nis>ni8lm, das Licht verlöscht. msirä^vu, ich sterbe. mm-äo, der Todte, ist das I^u-tn-ipiinu ^ruot^riti vou msr^g,, wird abev selten gebraucht, statt dessen vielmehr die unregelmäßige Form miNo angewendet, inoritLciia., i^Lrixxli»,, der Scheffel', scheint dein deutschen „Mefte" zu en>-sprechen. inc-1'lo, die Perle. inortülo, der Hammer, neben 1i!iml)vn. m«886^i,, das Tischtuch (sollte es viel-leicht ni««8«Iin heisieu, von M38», das Fleisch? Ich habe aber freilich überall niWsniin geHort), n>ni8«1i!'!c1i, niici«c?lro, schlecht, bi,'^, schlimm, übel (frz, inö<;Imnt?>. NNll8olil>.«1iLV)0M>, IN!^8oIl0^6NN , die Schlechtigtcit, dle Aooheit, ini68«Iln,«^i^!i', niill«(!lli<1,!i', schlechter, böser, schlimmer, inil^sMo, das Wunder, Aus dein lai, inii'lniuluin? i»i«Qkt.n, gut, brauchbar, zweckmäßig, passend, recht; lat. i<1on«u8, Kptun. inisi'i'^, da^' Glend, das Unglück. wi»8üri, dao Farieufraut. miti'in, dcr Oicrstock, moolituu, die Dose, die Schüi1>tel, die Büchse, dieTnihc,dieKiste,derKasteu m,>ä8c^, ei« Gemisch aus Tabacksasche und Tabackssaft, welches die uuga- rischcn Zigeuner als Delualesse ge nießen. nu>l, der Wein, inolünßoi'0, Weinhandlrr, Weinbauer, inoluwo, das Nlei, inuliüki'i inont.ain,, der Weinberg, moiiuliri worin, die Weinbeere. inuliÄci'i rän, dir Weinrebe. mnIiiUvi-I wväli, das Weinfaß, inoliilw'i l,ii8Hnj, die Weinftasch«' muUüKri ^vü,1iu, das Neinglas. m^iÄ8k«ro (wie das vorige vou mui der Mund, das Gesicht), der Manlmacher; 2) der Vorsteher, der Schultheiß; s, mni, der Mund, das Maul; 2) (par» ^ro toto) das Gesicht, das Aittlitz; tZolii t8Hat8«Iic> Mai, ein falsches Gesicht, b. i, die Maske, die Larve, die Fratze, inuia, der Plural vom vorigen, die Gesichter; 2)diePersvnbeschreibu!!g, das Signalement. NuKK»,nN, ich lasse, lasse los. Zusammensetzungen wie bei ^vinva. inuklilo, losgelassen, srei, il'dig, mMnFeri dwoliä«,, das Leichentuch, mnlßUßSi'i IM8.ri, quillt, das Todtenhaus, der Kasten, der Vaun«, d. h. der Sarg; s, litiiifKico. inuiLsIcsi'a III, der Tvdteiischeill, niuIßLllLi'o tsolnpenn, das Todtenbett, das Sterbelager, mülo, todt, verstorben, die Leiche; 2) das Gespenst, mnlo n,n^»r, die todte Kohle, d, i, die Asche, Mülo iQn,ä8^ Schnabel, der Rüssel, als Hervorragender Oesichls-theil; 2) die Nase a»c!j im bureau-lratischen Siuile, der verweis, >ili,li silppliren sei! also l) der nasige, oer „Nasen"-Taback; 2) das nasige, das „Nasen"-Mas; daher feriler die <,5o»lposita, als I^ucllls, i!Ä!<, die Nase, in ZusainnunHang zu bringen sei, ist der Physiologen Sache, nich! die meiue. Uebrigens liegt ftie ^'rüarnng sehr nahe. nÄ, nackt, >al)l, ilHUßls! pirou^ül«), barfüßig, N3,n<^o «HorLZkc'ro, lahllöpslg. nau^o ?,<,lis!,l>, der KaHlfofts, NÄiw, neiu, nicht. na^iülu, das Kalb, n^rduIänAörn 1li!r, das Narrenhaus, das Irrenhaus. nlirlMo (ans dem Deutschen), närrisch, albern, einsaitig, dünnn. u,pu,8kärn, lanfeud, fließend, der Läufer, der Fußgänger. nfl8vie bei ^wllxvn. Nll««1li6>vüw:>, ich verliere; mo n^di- ,il:w!!.^vl! mln>, ich verliere inich, d, H, ich verirre nuch; s v, w. «lur^^uvll. nllx««l!m^<^l) K,',', das KranlenlMis, das LazaretH, ül»,««<>!ün,»X!r!' t««l!^>mm, das Kraulen- bett, das Krankenlager. na«8(!ln, fra>ck. nu«8i:1o^knn, die KraulHeit. nl^ti, bezeichnet das Nichtfönneu, das Unvermögen, im Gegensatz von Kl^t.i, und wird eonstrnirt wie 1uint.l>. i,«wl>, neu, ni^vvn !)0t'8«Ii, Neujahr, nö^vn s,,ro, ^lenstndt. n^vn j^nl', das neue Dorf, Friedrichs- lohra, eilieZigeimereolome bei Erfurt. n«vvs>pcmn, die Neuigkeit. nc>w«lito, achl. nlidtn t<>t/), der achte. pabui 149 parno 1'. püdai, der Aftfel, iiberhaupt das Obst. piiduiünFM'i nun'lcäli, der Apfelkuchen, p^buiön^öro, der Obsthändler, pü.bui«ilF^rc> rn1ll<, dcr Apfelbam», pg.Hiini, dao Kiul,, pli^,^ iel> breche, knicke, 5«'-breche, pflücke, Znsanüneuselzungen s, imter avä»'!!. 1'lißFLrwK^vn 8(")xv0i, ich breche die Ehe (eigentlich den Schwur), MßM, I^8^u', das ^is Mi, das Bret; vgl, i«>l. pH!, die Strafe, die Vliße; uio (l^xvu, pü1Ici!i, der Flügel, p-ü, das Vret, pl'U, nach, danach, hinten; ino!x!«olnnvn pi^I a dod, ich si,;e hinter de»! Ofen, ^alall, wie ^lii. p:ül!.iini i'ü.tl,, Nachniittcrnacht, 1,u,Iä>!nu, hiutcu, der hintere, der le!)le, p»Iänno blln^u Frai, das hinten l rüinnie (buckelige) Pferd, das Kaineel, plüänno äixv«8, Nachuiittag, pallZolito, der Vallen; p!i>'>l^,'>'<,) l,'der !>«l'ün<;<)r<> pü,II«<^><,!>, der <>!if;ballen, pkli8i,^!no f. v, Nv pli^Iiinn. plni<1ilvvl>, ich glanbe, «»eine , ver-nnithe, Minn, das Wasser, der Fluß, die Woge, Welle, Flut, I'nniil fommt als Mas-cnlinniu imd Feininiiiu»! vor; der Gebrauch dc»> »läinllichen Geschlechte« ist jedoch der vorherrschende, I'u-v/isikli purlin, (slbwasser, 0, l,. die Quelle, MninögKLri turäli, das Wasserfaß, MmnösKäro I^anääKo, der Waffergraben, Mmn«8k6i's, l<(»lu, der Wasserlrug Mninö^Köro 8üp, die Wafferschlange. pa,ninÜ8kdr0 wmni, da<^ Wassnland, d. i, England. pllinn^8ionl,llin, de> Wasserbelg, d, h, die Iusel, pÜN8«I>, flinf. pan^oli^irvviivvn, ich beuge, biege, plM8«Illx), der fnnfte. pn,p<"«t", abermaw, wiedernni püpin, die Oaus, papiuMcri in^n, der Gänsehals, das Fagot, so genaiult vo» seiner Gestalt j>lMnM?i'<> inll,^«, Gänsefleisch, papininlcro p6r, die Gansesedcr. papin)<>nß^i-o, der Oänschirt; 2) der Gensdar»!, pn,pin5n'i, der Affe, Mpc, der Großvater, j»!>>', die Seide. pln^pn^v(!i'o, einer, der tauscht, insbesondere der Noßhandler. pluÄpmin, der Tausch, pa,rav.'fnva, ich tausche, Min^vinl8!l, die Fabel, das M'nche», die K^^ihlnng. plu'do, voll. M!'»!cnv!>>vll, ich fnlle; inc> par6nvv!iwli, i Mrliinuuicr-i, ich lade das Gewehr, Mi's'in, die Pieue, p^ix'no, seiden, plN'i, schwanger, püN8l>"nvI,!l, der Fasttag; ^olil« piii'i-8t,,!vvni (der erste, der hanplsachliche Fasttags, der Freitag, M!'.jowü.v«l, iel) ^lal>c, ptli-li«ii»ä,8k6ro, danlbar. pg,rli<;rponn, der Dant, MrIlerw«,W3.. ich danle, p^rns, die Wiudeln, wörtlich: die weißen, also gewiß von p^i-no, weiß, das Weißzeug, denn die Wiüdelu wer den doch rein gewaschen, wenn sie ihrem Zwecke dienen solle». pärno 150 pedäza pHrnu, weiß, pü,rno Fn^Äo, der weiße Knochen, t>as Elfenbein, Mrno niäro, weißes Brot, die Semmel; 2) Schellen im Kartenspiel, so genannt von ihrer semmelähnlichen Gestalt, pkrno ruKK, der weißcVaum, die Birke, pü,ruo «3,8tor, das weiße Eisen, das Blech, MVN0 8kg<,sr6NILi'0, der Blecharbeiter, der Klempner, der Flaschner. Mrnopenn, das Weiße. päi-o, schwer. pBropsnn, die Schwere, das Gewicht, die Last, p«,rr, der Stein, die Mauer, die Wand; HaäZoKeäc, parr und I0I0 pg.rr, der gebrannte, der rothe Stein, der Ziegelstein, Mrreuß'ero, der Steinsetzer, Steinmetz, der Maurer, parrßiw, steinern, steinig. pg.rr68l<ör0, steinern, pai'rscksi'o trom, ein Steinweg, die Chaussee, pkrtid, s, pätid. xär^vül, der Wind. pä«c?K, bei, neben; päsoii ina,ncl6, bei mir; pä8ok tuke, bei dir; M80I1 i oii«,m3,8ilri, neben, an dem Tische. paseli, halb, zerbrochen. päßok dersok, das halbe Jahr, PÄ80K dlll^vääo, bläulich, PÄ80I1 drüna, bräunlich. M», halb warm; lauwarm, pu,««Ii «Kol'ina, i?ie Halbstiefel, püst:^ t,Äinin6Io, halbdunlel, dännnerig. pALdiic!, s. pHFHno. paZHno, der Hahn; t,8«Iiiu60 p8.8o1ino, der verschnittene Hahn, der Kapaun. pg.8okopeiui, die Hälfte. pä,8, der Strumpf, 1>5ltid, p^tin, p»tn>v, die Ehre, Hochachtung, patrin, das Blatt; 2) die Oblate; 3) die Hostie. pat8.penn, der Glaube, die Meinung, das Vertrauen, patsoKawÄ, ich glaube, meine, mnth-maße, vertraue, patwi-M, die Blätter, das Laub, ^mtterZMlru i'u^K, der Maibaum, die Birke. ^ÄwvM pÄ^sr, die Säbelscheide; l)8«Iruring,-Kro pa^6i', die Messerscheibe, poäa, die Sache, das Ding, das Ge-räth; 2) die Hnre, wie im deutschen ,,ein liederliches Ding", (Vielleicht, weil sich eine Hure schamlos und schmachvoll der Person entäußert, indem sie sich selbst nnr als Sache verwerthet?) pedaiLUßöi-o, der Hufschmied. p6vH. ich sage, vertünde; 2) ich >x> fehle, antworte, behaupte, entscheide, urtheile. pspßri, der Pfeffer. ^ei'Äilnlski'i, die Falle, P6IÄW«,, ich falle, psiMI, varüber, hinüber. peHll», der Scherz, der Spaß, 1>6^n,8iiuAöro, i)ei^pÄ«köro, derSpaß-vogel, Lustiginacher, Harlrtiu, Hanswurst. 1il!rni2i!Ä, i>«i'uit,8olill, das Federbelt, das Kissen, der Pfühl, das Polster. 1>!.!i'i', der Vauch, der Unterleib; 2) der Nabel, der Magen; 3) die Vauch- eiugeweide iusgesannnt. pci'i'ösküi'i toi in, die Leibbinde, der Leibgurt. pm'rü^i.oi'0 äukk, der Leibsch,»er;, pey, sich. peglziöio, der Buck, der Ziegeubock. penFo, dick, dicht, derb, unbeholfen, schwerfällig. pe8«u i'2i, der dicke Herr, der Bürgermeister. 1,«»Äu 8«lioi'«8km'o, der Dickfopf; 2) oer Protestant. Das mögen vielleicht die Zigeuner von den Frankfurtern gehört und iu ihre Sprache aufgenom->ueu habeu. Mir hat „amlich ein ftantfürter Kind versichert, daß in seiuer Vaterstadt von der übermüthi-gr,l fatholischeu Iügcnd die Prote^ stanten >nit de,i> Namen „protestantischer Dickirps' begrüßt zu werden pslegen, und daß die Protestanten diese Begrüßung den Katholiken mit ,,dn latholischer Krcxztopf^ erwidern; s, ^s',8,^,!ämn«, der Infanterist, wörtlich: der dicke, der unbeholfene Mensch. l>(:Ä8op«'i'ö8il5l'0, der Dickbauch, der Bürgermeister. ^«t,w»inAur^>, der Lumpensammler, der Lumpenhaudler, 1>ebu88i), die Hadern, die Lumpen, die Lapftcn. ^6t,8cilko, eugblüstig, 1>tiüd, das Amt, das Gericht. pi-nv, die Hochzeit, Also mit ine pin.WÄ zusannneuhängeud, ein Fest, welches von Sanfgelag begleitet ivird. Da aber i.edes Fest der Zigeuner hauptsächlich dllrch Trinken gefeiert wird, so möchte ich fast zweifeln, daß der Ausdruck hier so ausschließlich hervortreten könne, und einen andern Zusammenhaua. mit uw puijüw», ss. d.) vermuthen; dem steht anch feiües-wegs pi»wl8küro und pin^vlilkri^x», entgegen. pii^vtl, ich triute; den I,nperativ ni soll anch die polnische Sprache haben; 2) ich rauche, z, B. tnwiUi, ich trinke Taback, ich rauche. r.)i9,>viÄi,ero, der Bräutigam. lianißki'iü/»., die Prant. I^ibii, die Witwe. pidiu, der Witwer. pikkii^i'u, der Kloß, der Knödel, von dem folgenden: pilcku, die Kugel; 2) vie Achiel, Gan^ pillsfcuri 152 portfiwa wir im Deutschen, z B,: cr hat die Kugel ausgefallen, pilllit^ri, dieTanbe; aber auch i)i«8i,«ri. siini^gkri, das Trinkgefäß, der Becher. pinktöri, die Taube, pizipi, die Muhme, pirän^öro F38«Iit, die Stelze; ^al^Ii-töno pirn oder Ki?ro, der Stelzfuß, wörtlich: der hölzerne Fnft, da»? hölzerne Vein; vgl. ^c^ro. pirönFero 8t,i lispln clo, der Gefangen? Wärter. pii-6ni, die Geliebte, piröno, dcr Geliebte, pn-snkoro, i)ir«,ß<)rc>, der Länfer, der Hascher, der Gerichlsdiencr. pirl, der Topf, der Napf, piri^^ü^^ro, der Topfer, piriin, die Vicnc. plro, de» Fuß, piro, frei; 2) offen. 0 nut«r In plro, die Thlir steht offen; nio Iiom i)ir0, ich bin stei, ^lrapOnn, die Frciheit. plktti t.8«lil!vv, die Vlattlans, von ihrer stachen Gestalt, nicht etwa von Vlatt (Mwin), die Wanze, (Letztere auch luli t«o1i,üvv, die rothe Laus.) plktto, platt, zusammengedrückt, stach. pieiZLerHs), der Lohndicner, neben pmnn- pI«iL86l'pemi, die Bezahlung, der Lohn, die Abgabe; Ickläsiciiro ^oi886r> p«nn, dl'ö Königs Äezahlung, die Steuer; lurclenZüro p1ßi8«6rpc-nn, der Lohn der Soldaten, der Sold. plsi8«srw3.vvÄ, ich bezahle, ich vergelte (in gntcn! »>ld böse»: Sinne). plirnL^ling,, ich schwiinme, p«Hwnu, dle Leinwand, der Varchent. ß'öri tatin, die leinwandenc Stnbe, das Zelt, püel^HunOn^öro, der Leinweber, pöK51«8, allmählich; 2) still. p5k<',rm, s!ill, lnhig, friedfertig. PaiAinimKory !il, der Tanfscheiil. in,lt,^vl», ich tauche; 2) ich taufe; davon püiüo, getanft; 2) geboren. «lolnc>, der Pfau. p<,r, die Feder; ^^ul-ltöno p5>r, die hölzerue Feder, d. i, der Bleistift; «Ä8l>', die eiserne, die Stahlfeder. poräsliäi-l wdlurin, dag Federmesser, ,>"rö»I«ii'o, der Schreiber, weil er mit 5er Heder, i»>>', umgeht. p,N'Iu, der Schwanz, z, V. WIc» porin-MKri (8oi1. iu»ä«Hin), der roth-fchwauzige Fisch, die Forelle; lolo porrl^ukiu !.8l:InrI<,l!c>, der roth-schwanzige Vogel, ein in hiesiger Geg»nd unter dem Namen ,,Rolh-schwauz" belanuter Singvogel, porUn, die Gano. I,o«, der Busch, das Gebüsch, das Gehölz, die Hecke, der Wald. Iwrröskin'i 1«r«Kuin, das Waldhuhn, das Nebhiihn, das Virlhuh,,. purr«8l<(ii'<), der Forstmann, der Waldhüter, der Jäger; I)!lrc> pur^Icöro plVLLlliw, der Anerhahn, wörtlich: der große Waldhahu; dü,r« porrü«» Köli Icn^liniii, das Anerhnhn, pc»r8«dÜ83ll,, die Pflaume, vielleicht verwandt mit dem hebräischen p6lU88, ^1^5 (Ave-Lallemant, IU, 455). ix)rl., die Brücke, Iwiwmaykri, das Blasrohr, der Vlase-balg; ^) jedes Blas-Mnsttinstrnment, ^ockp^Ktzro, der Bläser. portN^l^^orc» Föno, der Dudelsack, partllvva, ich blase, Infammenschnugen wie bei aws»vn. portdo 153 pürö tsiro purl^o, anjgcl'laseu: 2) ftrlz, hvch- müthig, pu8clnm!m, der Floh. pokko, bis (lat, cllim), pu»tin, der Pelz, polMnöu^öra, der Kürschner. po<.tii!ssa. die Blatter. potti88l^, die Tasche. potti88o, der Lappen; vgl. pLl,l'l88o. pott^in,, die Tasche. p!sdan». prn,l»lünc> nnii, da»? Obermaul, d. i. der Oainnen, pnMüni nni^ßiii, der Oberar»,. prllläünn rai, der Dbcrhcrr, pralllälia rtl^Hlii (vgl, I^ai'o iÄ8«^l?u), der Oberpriester, dcrObcvpfarrer, der Superintendent, praläunc) irüpo, der Oberlörper. pr^lö^Kri rnnini, dee^ Bruder,,'! Frau, die SchwäaMN. pi'^l6«lii'i tnckai, des Vrnder^ Tochler, die Nichte. pri^6«I«'n l.8«Iili.>v«, des Vrildcrs Sohn, der Neffe. piÄLä>»«m, die Acht, der Schimpf, die Schande. Anrüchigfeit, Schmach, Infcmln', prn.8n.vvl>., ich verachte, beschimpse, schmähe, schände, entehrc, prZ,8c?o, bcschilnpft, geachtet, anrüchig, entehrt, ehrlos, infam, piMi, der Onrtel, pro, auf; nio ^er^vva pro, ich mache auf, ich offne; m« KkcNw», pro, ich hebe ans, auch iu der Bedeutung des lateinische!, <: bewahre anf; me purt.i!.w^ pry, ich blase cinf: o lc^rnin (Iz^iila, pw, die Sonne geht auf; o wüt«!' il8«Iil»1n, pro, die Thür geht anf, öffnet sich, pro riKKärpoim, das Aufhalten, dcr Anfenthalt, prva, pi'oßd^ei'vvsnv^, ich cr-lanbe, verzeibe: 2) ich grüße, begrüße, pui^ponu, da>? lat, cioitu8. puijiixvll, das laiei», ooirc; vgl. pit,vv, die Hochzeit, Mlcl<Ü8köri ssaic'Ii, die Leberwurst. piilckn, die Leber, Lunge, Milz, die Niere, überhaupt alle Brust- und Vancheingeweide mit Anonahmc des Herzens. pül, der Hintue, dn: Sleiß, pnl«8lcri inorUu, ilioiÄn, das Arsch-leder (term. te«Iini«U8 der Berg-lntte). 1>nn(Ml>,^ die Mühe, die Hanbe, punot,t«ugx>i'o, der Müyenmacher/ punlvva, ich senge, purNil^, dcr ^sel; i«l8H pririka, der Maulesel, ^«oliuwcki innvlc» ist ein beliebtes Schimpfwort, „ein rechler sisel", ^üro, alt. pi,rc> tLli'a, das Alter. purüpeun 154 l'akkerawa z,ur6i,0!»Q, Las Alter, das Alterthum. püi'li^timi ^vciiu, das Alter fommt, ich werde alt, ich alters. 1>üruin, die Zwiebel, 1'uzclika, die Büchse, die Flinte. ^usolil,, die Lanze, der Spieß, die Par-tisane, Hellebarde, puiiHtuikro, der Spießträger; 2) der Wächter, der Bettelvogt. pusilika, die Blase iin thierischen Körper; 2) der Tabacksbeutel. >M88, das Stroh. M85«8ksro F«no, dcr Strohsack. M88S8köro t8«Kii)LNQ, das Sirohlager, ini»siii, der Hahn; vgl, j'assik, wo Mghi auch der Sporn heißen soll, Vielleicht roeil der Hahn Sporen zu trage» pflegt, aber nich! ablegbare, sondern angewachsene? put8, blutig; 2) rer Chirurg, der Arzt; t«oki t«o^n-t8«1io i'Äcll'^Ilöi'o, telü rechter Ar^t, der Quacksalber. i'uäLkkm'o i'm, der Blüthen, der knil. ivi,ü^»kio, blutig, raä^llkro »oduro, der Schropftopf, wörtlich! der Blutkopf, ru,chLXv»,vvÄ, i'aclgelijßxvuwll, ill, gittere, ich bebe, weil die Alutbewegmig das Zittern bedingt, Puchmciycr, ^i.o-„illni O^id. (Prag 1821), schreibt nach Pott, I, 98, wol irrig i'Äiä-Mwu statt i'ÄÜ^iinl^v«,. i'5,äwÄio, blutig, raliti, lang, lat, cliu. rai, der Herr, der Edelniann; l>uru r.«, dcr große Herr, der Rich!«-, überhaupt jede obriglcitliche Person; pe«-»0 rai, der dicke Herr, der Bürgermeister. rlii^köri »tanlniin, der Nichtetstuhl. raiesköro ^oniiA^onn, des Herrn Gebot, der Nichterspruch, lÄkkllpäukLro, der Hüter, Beschützer, Helfer, Vertheidiger. rakkiiwil, ich hiite, behiitc, bewache, bewahre, beschuhe, helfe. illkkü^va inlln, ich hüte mich, ich nehme mich in Acht; s. auch AÄi'äa. i'«kkei'n,na und i'akkSrw^vg,, ich reoe, spreche; l»siÄkk«Mv»H, ich berede: l-N'i'Äkkttl'n^u, ich verspreche (das rakkerpaskero 155 riperm be und das v«r fino deutsch); 2) ich verlobe. rakkerpäskßro, beredt, der Redner, geschwätzig, der Schwätzer. rn,kkoi'pä,8ksro tZciiirkiilu, der sprechende Vogel, der Papagai. lAkkor^Lni^ dic Rcdc, das Gerede, das Gespräch, das Geschwätz. rakkii, das Mädchen, die Dirne; 2) die Dienerin. i-akkio, der junge Vurfche; 2) der Diener, der Knecht; 3) der Unter, der Bube in der Karte, s, auch IiaoKo; SraieiiF«!'0 rakkio, der Pferdeknecht, rnu, die Ruthe, der Schößliug, daher rg,irj«u^«i'i inorin, die Himbeere, weil sie an einein Schößling (lateiu, 8ur«ulu8) blüht nud reift, l'Hnclvri, ich fleide aus, i'Äp^nI und r^ia^in, die Nübc, die Mohre, der Rettich. i'ÄßH^i, der Pfarrer, der Prediger, der Priester, der Pfaffe; däro rgZHai, s, d5,'o. raßdiaic^kera Kör, das Pfarrhaus, rl^cKaieckLra «takksrpenu, der Altar, die Kanzel, wörtlich: des Priesters Stand. raoliiiiin, der Priesterrock. ,'n,8inn, der Thau; i'. vvM, es lonnnt; r. äM, es gibt Thau, es thaut, ru,tt, die Nacht (auch F«n. «oinm. wie i'ücl, p«,uin u. s. w. Doch scheint die Masculinm'forin vorzuwalten: Illäsolio t'»,t,t., gutc Nacht, nie: ll»,-üselii i'»t,t). rgt,t,ip3,8kl3ro (eigentlich nur: der Nächtliche, der Nachtmann), der Nachtwächter. l-MiFkori ImUu, dic Nachtarbeit, rgt.ti«Km'i uw>nc!l!,u, da^ NachUichl, rtlttiskLi'i «luitanellg, die Nachtwaclic ?M,i8k6i'(), i^ttMkro (i), nächtlich. Bei i'^tiMkro scheint das ^ nur des WohMangs wegen eingeschobcn zn still. HMnki'0 ohne ^ Würde auch genügen, und ist nicluru Zigeunern verständlich gewesen. i'Ätt,i8köra (und inttMkro) «1i«,^vw<>ii, die Abendmahlzeit, das Nachtessen. rat,ti8kör« kainm, die Nachtsunnc, der Mond, rllttigkörn tßlru, die Nachtzeit, i'uttima, i'att^vÄo, nächtig, nächtlich, i'0(i8«1un>i, die Weste, das Leibchen, s, auch dsia. l^nilräll,, i'6iiür<1i, der Fuchs; vgl. rnsHkiräö, verkehrt. r68tM«rwlixva, ich wende un>, kchre, l'Wsäwl,,, ich treffe, besonders beim Werfen, Schießen u. s. w,, das Ziel: vgl, Pott, II, ^77. 2) Ich treffe an, begegne, iL^cIikli,, rc^3, die Gnte. i-ikk, die Seite (^sn. «oinin.); »p i t,8Hllt.8oin rikk, rechts, auf der rechten Seite; Ks' i 8ßr>vi rikk, links, auf der linken Seite, i'ikkÄcrn, seitlich, der Nebenmann, der Sritenmann, der Nachbar; ^«k, <1ui, trin rikknkro, ein-, ;wei-, dreiseitig n. s, w. rikkßrpynil, der Halt, die Haltung; 2) die Grinuerung, das Gedächtniß, das Andenken. rjKKsrvv^va, ich halie, behalte; 2) ich merke, erinnere mich. Vgl, die Zu-sammcusetzungen bci a,>vu,^VÄ. Rik-!lei'vv«,>va an o LHöro, ich behalt? im Kopfe; rikker t,irc» inui, hali' dein Maul! rila, früh, morgcus, i-iU, der Fur^, das Vcrbuiu: ino äü,^!< rip^uu, das Kleid, dic Kleidung, der Anzug; s, i-iwa^Ä. rischo 15« rirppöno lowo risulin, srisch, behest, NüllHig, eni- schloffen. ^«Ho, die Binse, das Schilf, das R^'Hr, riLLord^, gedreht; oei'ri88«r(1c, fdas vor ist deutsch), verdrehl, umgedreht, verkehrt; s. i'iWci^vl'nva. ri8LLrmH«Iul<1flc», der Spür- Hund, raääponn, die Nachsuchmig. i't)(1Z,>v3,, ich suche, spähe, spüre, viiuire; g,n o Lcl^ro. ich s»chc iüi Kl'pfe, ich besinne mich. rodini, die Nachsiichung, der Streiftu^. ru68Lll<)1:i, der Nock, die Kulte, der Kittel. l'c1iolüliri ^)0t>i88N,, die !>^'>flasche. ruioli, der LbM. r»>in, der Ma>n>, der lHHemaun; 2) der Zigenner. rs>män<>, zigeunerisch; Adverbium: i'ü- ron^mü t8«I^i'!ittl6, derZkMiieruogel, die Bachstelze; r<,nuul<> rr,K1c, der Zisseunerbaiim, die Buche, i'cnnlxlini, i'amoämn, vev!!ei,ra!het. rumönkri äai, de6 Mannes Mutter, die Schwiegernintter, rum^Icri inlu1«c:^IiH, die ZisseuuerlaHe, das Eichhörnchen, I'ttrnekKri p«n, des Mannes Schwester, die Schwägerin, i'mn^Ki'u <.1M, de6 Äianiiec« Valer, der Schwiegervater, ronini, die Frau, die lKHesrau; 2) die Zigcimenu, i'tt!>n>i:M'i ü«,i, des Neibes Multer, die Schwiegennutter, ro,nnilUiro 6ü<1, des Weibcs Vater, der Schwiegervater, i'oinniükro I«'ü1, des Weibes Vrilder, der Schwager, i'O8n, die Rose. i'<">vvli,p0nn, das Weinen, das Geheul, rnwl^vl»,, ich weine, ich Heule. ruInÄ, das verderbe»; 2) die Niline, Trümmer, l uinnvv^, ich verderbe, zerstöre, ruinne, nicht r-uminüvvli, wiePuchmayer nach Pott, I. «',«; II, 275. Das deutsche eingebürgerte „niimren" liegt sicher näher alo dao ungarische i'oinlio. i'lil<1<, der Vauni. i'ukl«^^r« , die Banittfrüchte, das Obst. ruIiKünFöru m<„n, Banmwachs, auch i'nIiliünF^i'u uiüIiIclr)jLn,n, d. H. die Vaumsalbe, Balcmschmiere, rulili^I<^ro, zum Baum gehörig, vom Baum Herrührend. !'rilil<^u><,'! in^8«lilca, die Vallmlatze, va>.' Eichhörnchen. rui,'I xLi>l,., die BanmHlNit, alfo Bauinrinde, die Vorle. i'unü«, rund, l'ui,l<,lop^!,n, die Riludung, der Kreis, der Ball. rui>i) , das Silber; 2) der Thaler; li^Iii^väu rn^!, lebeudiges Silber, das Qilecksilber, An das pharmalo.- pmsche Nl«i'oui'iu8 vivuL eriunernd. rups>6,>^(>ru, der Silberarbeiler. rnp>>,">iw, silbern, rus)y6nu lovvo, Silbergeld. saijäkri 157 schello 8. «ai^ckri, dir Pistol,', s. 8«n»^ri. 8lllin«nt,<), der Lachs, der Salin. »lli^Ä, der Aal, »üno, dünn, Hager, mager, dürr, schmal, schnlächtig, dünnflüssig, »üno t8Hi1lK, düunstüffiger Schmus Schlanini. «tlnt^ncllll, die Wache. «antorwl^tra, der Schürbauui, die Schürstange, ein bei,n KoHlenbrenncn gebräuchlicher Pfahl, init dein das Feuer des Vteilers geregelt wird, 8u,p, die Schlange, die Natter, die Otter. «apünn, fencht, naß. 83i>ünoi»s!Nii, die Feuchtigleit, die Nasse, 8Z4»ii>v!,, icl) se,lchte an, benetze, nässe, triefe. i!^>.>!';ii^öri por<,l,.iu^»!<,'i, da»? schlangenähnliche, gewundene Vlaoinstnlment, die Troinpete, das Waldhorn. 8np^6nFörn mnä«c>1,0, der schlangenartige Fisch, der Aal, die Äncke, 8l^>ünt!n^«rn, der Seifensieder. 8^üni, die Seife nkro, der Truinpf ini Karlenspiel, 83,880, der Deutsche, 82,8wr, das Msen; 2) da>? l5is, l,!!^> >!'>.8ic!'i'<> !^l»8tcl', das Vrenn-eise»; I^u «aßtoi', das rothe (5iseu, das Kupfer; i»u>vÜ8llrn und^uxviükro gliLwr, das (5'rdl'ifen, dcv Pftng; üsHoicIs) 8Ä«t.^r, das gelbe (6>fen, das Vi^sfixg, 8ll8tLrml^öi'0, der (^ifenarbeiter, Hain-inerschnned, «n,Zt>t:r«8tiöi'0, eifern, «ll8t«re8icörc> <1ira,c:Ii, der eiserne SchnH, der Schlittschuh, «.i8t,(?r«8l<0ru t,»>v, der eiserne Faden, der Draht, «u«t«i-l':«Ii(>i'o trom, der eiserne Weg, die Visenbahn, »K»t/!rui i»:!!>iu, das Eiowasser. 8li8t«'iii ^nrtin, der GisenbaHnwugen, 8li«t,m'nn, eisern; 2) eisig, «llüli, ich lann, veiniag, ich darf. Die ^nflrnetion wie bei Kunw. AeHnlich dao laleinifche vnlcu. Vgl, 8ueto nin8, »rlänler! von Vremi, Ealigula, Kap. 34. 8^«t,o, gesund, Heil, 5!N8t«>m«!c('i'0, der Ar^t. 8n«t«!>!»8k<^ pnnin, das OefnudHeits-wasscr, der Thee; t^iro, tuniüro «««to^äylcc?! anf deine, auf enre Gesundheit ! «3,8topsnn, die (Gesundheit. «a8ta^v!"nv!i,, ich Heile; 2) ich genese. 8invn,, ich lache; «s^va >vi/I, ich lache ans, ich verhöhne, verspotte, n^viu, der Säbel lgewiß deutschen Ursprungs). 8<:Iilloll, das Kraut, der K^Hl; .^oliotl.!» K(!illx^, das Sauevlraut, der, Sauerkohl; iulltt0rÜ!'i «eluvH, das Urin-fraut, der Löwenzahn (lenntodnn tHi'ilxacum). 80lillr!^«!,n, das Lob, der Preis. »Har.^vl,, ich lobe, ich preise, 8Hm'o, alle !, Hundert, 8cIiLiI6uFäro, der Seiler, 8o!w1Io8köro, dcr Gensdarm (wahrscheinlich fo genannt, weil die in Ungarn, wo die Zigeuner überhaupt querst Gensdarnieu gesehen Haben wer^ den, zu Geiwdarmeriedirnsten verwendeten Reiter Fangschnüre tragen). «H,o11ü«Korci K^ün^äsicörn, der Seiltänzer. !«!ll«I1o, das Seil. das Tau, der Strang, die Schnnr, die Leine; LMNMnön- fclielto 158 sonne]o buchlopemi tz'öi'0 «ereiln, der Glockenstraug, vie Klingclschnur. ,^c^«Itc). der Hundertste, «l/Iißni!o, der Dickkopf, der Protestant, »f'^Isio (jedenfalls vo» in« olill^Z«^«-^Zxvl»), glühend. 8«M, drr Frost, die Kälte; 2) das Fieber; Allmäüuo 8«lnl, die Vorkalte, der Herbst; 1N, das rothe Fieber, das Scharlachsieber; tgtto »HN, das Hitzige Fieber, 8eKNäo, «Mil"^«, 8^n1<^ ialt, st ostig. »oliiMo tonn«, das falte Land, Rußland, ÄcMöw tuHu, der lalle Hauch, der Nordwind- uoKinA, das Horn, das Geweih, «oKin^enFera, das Hornvieh, Äcliniinlllin»,, der Rahin, Zoiiöb, sechs, 8«1i5,1it,c)^ der sechste. ZowU, der Pfiff; mvg, ^Iloila, ich gebe Pfiffe, ich Pfeife; nebe« dem folgenden ZotiailexvKwa, ich pfeife, 8o1io8olu)i, der Hase. «:KuMa loffenbar deutsch), die Schaufel, LoKuKKsr, schon, lieblich, angenehm; !)i8LkuKKsr suuschon), langsam, weil dem beweglichen Zigeuner jede Laug-samteit unschön erscheint. K«1,ul^1<^0, grindig; s. Fc-reio. LoKunnwil, ich Höre. «Hunüv/a pre, ^ 0, ich Höre aus, z. B.: NIL 8o1iunä,xvl!, llp a Iksktzri» lÄ^v, ich Hiire auf sei» Wort, Auch in der Bedeutung: ich mache eiu Ende. «Hui'Nll, die Scheune, die Scheuer, der Speicher, aber auch LLkuriu!., das Papiergeld, s, clgo^ui'nu. 8M, der Essig, LL^utUi, der Salat, »o^uMn, saner. »Hütten ^gi'ro, das sauere Mehl, der Sauerteig. »«Iisnvi«, geschwollen. «pLnn, die Geschwulst, g^üwinw-Iwl!, ich geschwelte, schwelle auf, «oliWÄ, die Thräne, 8oKwenäi moinölin, das Heilige Licht, die Altarferze. 8c1i>v6näi >vl»vonslu ^tlt,8«liü,i)sun, der Heilige Glaube, die Religion; 2) der katho- lische Glaube, gHvenäa tu^v, der Weihrauch. 8o1iwLtt«8k5r«8illIl?i'pä8kero,derWel^ weise, der Philosoph. Vgl, Pott, II, 487, Nr. 51 am Ende. 8«1i>v«tt,a, die Welt. 8«!, der Sattel. Äon^f'i-i. die Pistole n5U MtrinM, die grimeu Blätter, das Laub. «snnölo, grün, 86nnelo buo^ilopenu, die grüne Flache, dir Wiese. serčskeri pfmin 159 sorelo panin »cr68l«>i'i p5>,nin, das Seewasfer, «»^«gköri 8kn,rKni!i, dii' Znschnecke, die Auster. 8«rS8li«ro ^)«!o, das Vieerschiveiü, «ßwßliÄ'o I)6lo, das Seeschiff. »ereßllöro Mttä«u1lo, der Seefisch. 5^reg1c5i>0 ^o1il>r, der Seeräuber, 8«ria, der Knoblauch (fommt uiir im Plural vor), ^<'rm6<3 (wol verende, vgl. iLLro), tau-seubweise. ^i'i'0, die See, das Meer; cliwio 8^ro, die wilde, tobende See, die Brandung, 5s!t-vv«8 (Adverbium), link; (l«c!iin. «cü'->v««, geh' liuls. «tN'xvo, der Hirsch, ^^i^vvo, link; »,p 0 86rvo >v»,8t<, linker Hand, inl Gegensatz von »p « tL^d«-t«c:Iio ^ll«t, rechts; s. rillk, 0 ßrni g,p o «orwc wll8t, das Sattespferd, «i, s, «I»!. ^Iliu, fein, düun, geschiiieidili. zjiKK, schnell, geschwind, eilend, sU,g6. ^ili^'äu, schnell, beheiio, q^vandt, ftinl, geschwind, emsig. 5lK1l6r!lwg. uud LiKKsrv^äWÄ, ich lehre, unterrichte, zeige; 2) ich lerne. !>>ilvli, v/i'i^M, ich lerne auswendig, «iKKorüö, gelehrt, unterrichtet, «illilLi'iiläßilöri, die Schule. l-äKKoi'pKsKl'ro, der Lehrer, der Zeiger, 5. V. ^lMlpllnHro »., der Zeiger au der Uhr; truin««^^ 8., der Wegweiser; «. AU8to, der Zeigefinger. »lKKki-pLnn, die Lehre, der Unterricht. 8iKKl>r^snv9., s. «il<^«r^nvs». «i^lliclir, schneller, bc^'or. »iKKIo, gewuhnt. «>1äo. «ilorä«, besiegt, bezwungen, kilöpnnn und 8il«,psnn, der Zwang. «ilöi^vva uud m^w»., ich zwinge, bezwinge, unterwerfe, besiege. uimmLtü, da>5 Pfaud. ^'nto, der Zigeuner, Zippel irrt, weuu er „ach Pott, l, W, behaupt^, es touüue nur «inw (die Pluralfor»,) vor. ^c?!< ßint", eiu Zigcuuer, ist überall gebräuchlich. Dagegen habeu iv,m und niiiuu8Lli feinen Pluial, «u-, als, sowie, «ii'NÄ, der Stern; üi^vii sirna, der wilde Stern, der Irrsteru, der Komet. 8lwllpenn, die Naht, 8i^vü,v/9, tch nähe; s. 3u>v^^li. »i>vm/<8^ro, der Schneider. »i^mnÄlri porui/^g,, das Nahlisse,,. «swo, grau. ckllrilüni, die Schnecke. «Korni, der Stiefel, skornil!, die Stiefeln pnsss'N «Karinli, die «albstief.'!, 80, wer, 80«^!»,, das Franeulleid, der Weiberrock 8o1«t,t,s, unr im Plural vortlnunienb, wie im Deutsche» ,,die Leute", «oni, der Traum; mß l1ililiü.^v» «unia, ich sehe Traume, ich träume. «onnill, der Stall, «onniAln, das Gold. 8ouui^l>,^!,Iiix>, golden. 80nniFÄilHrn ßoUer, dac« Goldstück 8.'ou ^orölo. 8or«1i, der Nerv. »orölo, stark, fest, kräftig, zuverlässig. Nach der Analogie künute man versucht seiu, in dem Adjectiv 8«i^1c> die Bedeutung von giftig, vergiftet zu vermuthen, Alleiu nur das Sub^ stautiv 8ör heißt Gift. Oiflig heißt: lü 8<)i' ti-e, es ist Gift darin, 8nrölo ll8i8l«^o, hartherzig: ^) charaktervoll. 8«r«Io FlidßLiw, eiu fester, zuverlässiger Manu, der Diebshehler; vgl. Ave-Lallemaut, ll, Ä9, Note 3. »urölo pünu,, das starke Nasser, d, i. die Lauge. sorelo rukk 160 sungemaskri sor^lc» i'ukk, der starte, feste Vailm, die Eiche. 8c>l'ölc> »Hil, das starte Fieder, das Nervenfiebcr; s. sni^Ii. 8«r1ett, die Bluinc. «08ks, warum, weshalb; s. ^«»kc?. 8ü^v3,1c>, schläferig. »«'»v^Liiil, der Schlaf; 8eift »»ich, ich bi» schläferig, «ü'wü.vvn, ich schlafe. Lüwän«. tro, ich schlafe ein; ». wri, ich schlafe aus. «n-^ßi, der Wd, der Schwur; 2) die Ehc. N« (Iliwil 8<^wLl, ich gebe Schwur, ich schwöre, ^liul Hi^v^va bei Pvtt, 1, 440, Nr. 17, II, i^2tt, ist jcdensallo cin gemachtem Wort aus in« 8nacl>e Schwur, Ein vou «<^^vo1 abgeleileteo Verbuin ist nicht vorhcmdm, wenigstens tei- nem dcr von inir gehörten Zigeuner bekannt, «pill^vk, ich stl)ße, schiebe; vvli<.t,l!«K^ri kHnllam/lgköri, der Riegel, wörtlich: der Thüre Schiebdixg, 3I,l!leÜ!Nl, der Stuß; 2) der Schnb- transport; clß i 8i>I1Icj<1ini, anf dem Schub. «w^ielüngciro, der Igel, «ou seincii Stacheln so genannt. «WKkoi7>Ü8k<^'0 ^ü^elit (»vbrtlich: das Schritthulz, das Tritth^lz), die Diele, die Schwelle. LtaKkcn^onn, dcr Tritt, dcr Schritt, der Fllßtapfen, die Fahrte, die Spnr; 2) der Stand, das Gerüst; ^!) die Stnfc, die Stiege, die Treppe. 3t,kkk«i'wüvva,, ich trete, schreite, stampfe, «winmin, der Stnhl, die Vanl, n^li', vier. «t,n,r I>or8oliüngörc>, vierjährig, nt^r 1)uo^16ngörc>, viereckig, 5. B. i>c>,rr, der Quaderstein. 8t,»,r1i(žr^uAl!i'!, die vierbeinige, dieLaus, neben t.8«1mxv. 3tar li!^^i<>cx>, vievbci»!^, 8
r«ngöi-o, vierstündig, «t,arli,v/l>,, ich verhafte. »tlu-clu, verhaftet, 8^»,rönc1o, i)ierweise; in« 68«1lü>vl>, «tur- änä«, ich gehe auf (allen) Vieren, «tärgs'ii (f. ^0Ai>,1ci, denn davon loiuuit das gc»li her), dao Viergebeiu, die Eidechse, der M»lch. 8ttlrli»on„, das Gefängniß, die Gefangenschaft, 8t,llri»lü,, vierzig l>st mir ober nur ein- m a l vorgctoinnien), «t,ü,rt,c>, dcr vierte, statin, der Hnt; Lllntorni n^ttin, dcv eiserne H>«t, der Helm. «lÄtin^nAliru, der Hntniacher. «t«inili, der Stall. «tc-lio, die Stelle, die Stalte, der Ort. «topusk^i'o, der Springer, 8t^M8küi'o ga^ol^, der Springstock. Ztclpoiin, der Sprung. 8t,ör,^vi22u,, die Leiter, «totto, s. 8WII0. «^vv», ich springe; 8t«>va ^re, ich springe, ich stehe auf. «l,!KIn, verhaftet, gefangen, «läÜHpenn, das Gefängniß, der Kerker, der Arrest, die Gefangenschaft. «tiUüxva, ich verhafte. »l,ili»n, der Kater. «wi>pin, der Flachs, dcr Lein, 8u, zn (ist deutsch, und wird gewöhnlich durch einen besondern O'aflia, ^cn Dativ auf k«, ausgedrückt). «um,in^ä,8l«wo, eifersüchtig, 8uniinnsi«iiil, die Giferfucht. «umniLw5,>va, ich bin eifersüchtig, «uininin, die Vrühc, die Suppe, «un^, der Geruch, inobeMdere der Wohlgeruch; 2) der Geschmack. «un<;u,>vl!. und 8uil^«>vuvvg,, ich rieche; 2) ich fchniccke. N<; «un^l>,^vll l,u>vsl>i, d. h, ich schnupfe Taback, »ungomägkri, jede wohlriechende Sache, z, B. die Blnme; tuwmüski-i »un- ^mü«ki'i, die Näncherlerzc, das Näncherpulver, &urepenn 161 thut surspenn, bac< Gestecht: 2) dei Zopf, «ure^vawll, ich stechte. »üi-o, grau. »üro LollslksIl.Lro, grauköpfig, 8Qro 8«1ierc>, der Graukopf. «urretw, dic Maus; 2) der Igel. 8UW, die Nadel; ban^o gu^v, die krumme Nadel, der AngelHasen. «uvväw», und 8i>v5».wll, ich nähe. Zu- sammensetzuugen mit ti«, lcsttsne, l»p o, ^ i u. s. w. »uwieiiFLi'«, derNadlcr; 2) dn Schneider. Znv.in^Ki'i, der NaHnng, der Finger-Hut, eigentlich mn ein Nähding, prägnanter würde es vielleicht LU^-mäski-i ßu,8tsi'in, gdatin, Heißen können? L tifuutl^vil, ich würge, erwürge, ersticke, ertränke; aus dcm franz, äwuü'ei-. tllßämo^ der Vecher dcs Hauptinaims, nicht, wie »ach Vulmnius bei Polt, II, 287, 8. v. taxtHi (das x ist spanisch und wird wie eil gesprochen), ^ede plitei'g, ^i'^entoa. Vgl. S, 40, taHvwlnvÄ, ich treffe an, ich begegne; s. r638^a. tllmdulc, die Troinüiel. winmio, dunkel, finster, düster. wmnilo^ßini, die Dunkelheit, die Finsterniß; jMoli wiumia^enn, die Dämmerung. taim, jedes gewebte Zeug, das Tuch, tanno^^ero, der Tuchmacher. tÄin>orv.'^va, ich spreche, ich lvde, ^I'^ei-penn, der Griff, der Fang, tliMsrwinv»,, ich ergreife, erfasse, fange, ertappe. tHi-, die Furcht, Angst, töl-llxvÄ, ich fürchte, ängstige mich. tln-üu, ausrecht, stehend; dao Particip von einem unbekannten Acrbum, welches tgrünn Heißen mußte, i^rn«, jung; lHrno äo^'ßl, der innge Gott, Icfuö Christus, tarno rai, der junge Herr, der Iimker t8.rn()Z)6iin, die Iugeud. WZanfnvl»,, s, tü,ln,n^vk, t2ttc1ii'vvü>VÄ, ich erhitze. I^Mäir ist der Comparativ vo» tMo, warm; mit, Hin t,kt,t,äirvvü>vn, ich «»ache wärmer K ird ich, Zigciuicr, Ättm (von wtw, warm), die Stube. Achulich daö gaunerische „Hitz". tiMo, warin, wttöponn. die Wärme. WNo^vü^va, ich erwärme; wol»! zu unterscheiden von tatt6ii^vä>va. Kv^, der Faden; «winLiin^äKro t^', der Lichtfaden, der Docht. Davon: tlnvLsilsro Ker, wortlich: das Faden-HauS, daher das Spinnliaus, das Arbeitshaus, das Zuchthaus. to, und, tsiaii, ad, Herab, Hinab, Hinunter nieder, drunten: telnll ts pM, drun« ter und drüber, wläünn, wlstüno, der Untere, der Unterste. tolß, wie teiall. t6mm, das Land; 2) das Reich, ^.n « tenim, das Inland; >vri wmm, das Ausland. tsmmöZKöi'i t8oklb, die Landessprache. tsnnneZIlöro, ländlich; an o toiN63-Kero, inländisch, dcr Inländer; >vri t^mmLLlcero, auöläüdisch, derAuo» länder. tsmmsslcöro Ii«i', das Landhaus. tßiuin^Köro rki, der Landesherr; 2) der LanbratH. teminesil^rc» trom, die Laudstraße. Uiüt, dic Milch; Zurä« tliüt, die Vut-lermilch lvielleicht ß6i-äc> statt ßu^äo, 11 thsiteskeri piinin 162 trupo die fertige Milch, oder von ^r^In? Die geschlagene Milcht); s, lclirlnvll und ALrav/n. j Mollen. U^üt,^^«^! pünin, das Milchwasser, die t^üt^köri pli'i, der Milchnapf. tKüt««Köri turdliu, das Milchfaß, tlii^gHÄ-M»,, ich melle. tii'i, tiro, dein. t^xll, die Angelruthe, die Angelschnur. tüi'm, das Band, die Vinde, der Gurt, der Vund; 2) das Vünduiß, die Verbindung, die Bande, die Pariei, oie Rotte; in6il«1i türin, der schwarze Vund, die Zigeunervcrbindung, die Zigeunerbande; ^nösköri tcirin, der Sattelgurt; trupüsk^ri t5>rin, der Leibgurt, die Leibbinde, die Schärpe. t,8^öri, die Wäscherin, die Naschfrau. t,üxvi>,p6nn, das Waschen, die Wäsche. toxv^xvÄ, ich wasche. to^or, die Art, dao Beil, trad, die Wurzel; 8«Kür ^rl>,d, der Pfeffer, wie mir ein Zigenner sagte, der das «iür nicht von t8«Iilli- Her-genominen wisstn, ftndern von scharf ableiten wollte; 2) die Arznei; lion-AiÄ^ro trü.d, des Teufels Wlirzcl, das Unkraut; n>o äüv^-ll trüd, ich sage wahr, weil der Zigeuner bei und zu seiner Wahrsagern sich mitunter wurzclcirtigcr Gebilde, dcr sogcnann-teu ^lllnarn^orsl, bedient^ In der Botanik loulnit eine Pflanze mit 3la-men Wolfttrapp, dLÜntli. lailnw, nnd tr«.du vorn», die Hungerblume, vor. Sollte daraus das zig. ti-nl, entstanden sein, oder umgekehrt? trübünßöro Kür, das WurzelHaus, die Apotheke. ti>lN)«3körc>, der Wnrzelmanu, der Apo-thcker, neben ti'lldc'n^ro. Das Letztere ist unstreitig richtiger. ti^äüwn,, ich jage fort, verjage, entlasse, verweise; 2) ich treibe, verfolge. t,i'nn8!,i'i, der Teller. i^8<:!>, die Furcht, die Angst. w^cll^wa, ich fnrcltte, ängstige mich, ich sorge, besorge. wÄ8c:^<1üno, ängstlich, furchtsam. t,rtlwc!r^v»,vvg,, ich bete, ich predige; 2) ich lese. tro, ein, Hinein. trelMg,, ist die dritte Person des sinAui. iuäio. prklL«. cinrs nicht bekannten Vcrbnms, nach Pott t,ramli.vvl,>. Das Wort scheint mir verdächleg, da ich es nur einmal gehört Habe, und viele andere Zigeuner r>? weder kannten noch verstanden. NmiF6 trodöln,, mir fthlt, ich bedarf, ich Inauche, vermisse; vgl. Pott, 1, 98, II, 291. t.rc!88urio, die Schrote, fommt ans demselben Grunde, wie 1iKl. u. s. w. nur im Plural vor. wiÄnt«, dreißig. t^i^ntüw, der dreißigste. trin, drei. tri«tc», der dritte. tri88n,vvn., ich zittere, bebe. trom, der Wcg, die Straße; ap o ii'nm, auf dem Negc, unterwegs; c?lim'o trnln, der tiefe Weg. dcr Hohlweg-. pl,,i'rä«1«"ro trom, der Steinweg, die Chaussee; toi^mc'»1« ro trom, die Landstraße. i.l'onn^Il^ro low^', das Wegegeld, das ^Hansseegeld. tronwtjilöru pari-, der Wegestein, der Mcilenzeiger. I weiser, tramä^Köro ZülKorpusKörci, der Weg- lruinli, trnjnm, um, Herum, iiinher. truilvlil,,, trnkulili., das Nelschloru, der Mais, der Reis. 'lrukukg Habe ich nur einnml und zwar von eiuein französischen Zigeuner gehört. trup«kki!ri t<>rin, die Leibbinde, der Gurt, der Gürtel, dic Schärpe. trupä^Io^ro ^ottoi', das Glied. wüpc>, dcr Leib, der Korper; ^ut»«!» trüp», seliger Leib, das Gespenst; trüsch tsolielclcatiikro nasselopenn mulo trüpo, der todte Körner, der Leichnam, der Kadaver. ti',,8«!), der Dürst, tru8oKü^VÄ, ich dürste. trü8«1i!2lo, durstig. ti'U8oKu1l, dlis Kreuz, das Crneisir; 2) das 3iuckgrat; 3) sicheln in der Karte, trn8HuII«nF«rc>, der Kreuzmacher, der Katholik (von dem Gebrauche des Belreuzigens). wu8«dM«8köri ^aklin, dieKreuzspinne, truuoiniUößK^ro äulck, derKrenzschmerz. tru8«1iul!^8k^ro 1M««l>L^«8köi'0, der Kreuzträger. trrlgoilulißßllöro trom, der Kreuzweg. t3«Kl».i, die Tochter; 2) das Mädchen; davon t,8«KüKri tn^ia!, der Tochler Tochter, die Enkelin. t^lulkro röm, der Tochter Vlann, der Schwiegersohn. tZolncki'l) t^cliiü^vn, der Tochter Sohn, der Enkel. tcdllio, satt, genug; ino odü.v?H man tLcdÄo, ich esse mich satt; Kai w W0I1Ä0? bist du satt? t8<'li8,1ow«.^3,, ich Niache sati, sättig!', nähre. t8(^aindi)na, die Pfeife, Schalmei. t,8olikinm, die Wange, die Backe; 2) das Sohlenleder, t8ol>armn3,äü.vva, ich brfcHIl'; eigentlich 1 ich schlage die Waugen, ich ohrfeige. Pott, II, Ii)3, bezweifelt ,»it Unrecht die Echtheit dieses Worts. (5s kündigt eine DroHnng ftir die Vlichtbe-folgnxg des ertheilten Befehls an. ts^illnnnliän^i, der Backenstreich, die Ohrfeige. t,8«1ia,mma^«lili,, die Kinnlade. t8c1i!nr>m6rw^xvll, ich spreche, ich rede. t,8o1iknnn6>v5,WÄ, ich fane (von der zn dieser HandlilNg nolhwendigen Bewegung der WangenmnlMn). lncllTnäclii, die Tabakpfeife. (Vielleicht von cl^Ä nnd einein unbelannlen Hauptwortes) t«o1ian^, das Knie, tsLliKi', das Gras; 2) dle Asche. Vgl. Pott, II, 19«. 507, Nr. 74. tsciiär wKd, das Gewiirz, der Pfeffer, s. ti-H. t8o>illi'snvÄ, ich grase, Weibe; 2) ich lecke. l,8o1läro, die Schüsse!, der 9lapf. t8c1iät8oll68, gewiß, wahrhaftig, wahrlich ; 2) rechts. I'8<:1ikl,«o1w8 ist Adverbium , das folgende Adjerliv, <,Ä«Iiüt«Ho, wahr, recht, echt, gewiß. Wird auch als Ausdruck der Blähung gcbrancht, wie das den ehrenwerthen Hen'nHnlern gelänfige, das Ja ver: tretende „gewiß". 2) Gerecht; 3) aufrichtig, getren; t«<:l>i t.Ll'li^tLolic», unwahr, unrichtig, nurecht, unecht, falfch. wahrhaft, aufrich- tig, redlich, echt; 2) der Rechtsprr-chcr, der Anwalt, Nechtsl'eistand, Gc-richlsbeisitzcr; vgl. S, 41. lzoK^LcKo^NLl«!-!) i>(>m, der echte Zigeuner, der Zia/mier vo» imvermlschter Abkunft. t,«c:l!g,t8^ll)iwnn, die Wahrheit, die Ge-N'ißHeit; 2) die Gerechtigkeit; 3) der Richlersprnch, das Urtheil; 4) das Zeugniß; 5) das Protokoll. lÄo5>Ät8«Iimvo, eige», t,8«1^>v«8llöi"i i'omni, des Sohnes Weib, die Schwiegertochter. t,8s!lig,we3llöi'i l.8«Inu, des Sohnes Tochter, die Enkelin. t,8HÄ>v«8ii^i'0 t>8c,'1ilnvo, des Sohnes Sohn, der Onkel. tkLlilnvinn^ri (.lai, bieKiuderüintter, d, i. die Hebamme. s,uagd. t!?c!ilg.xvinFöi'i ^vHlt^i^li, ^>s Kinder- t8o1i9,v/iNFerc) t8eliipei,n, das Kindbett. t,8s:1il»wQ, der Sohn; 2) der Knabe; IubnilHl'0 t8c!ii!!, der Kopfschmerz, die Hmieniznüdnng. 11* tscheppni 1«4 t,schirkülo r3cli6ppni, die Spitze, tzoks^pö, die Spihe. t,«ederli, die Mütze, da^ Baret, ^clis^viaicrn il>:u^8«lis>, der Karpfen; >. 26^viällro. tsclii, nicht, «ichts, tzodld, die Zuuge, die Sprache. Davou jedenfalle« t««I>>w^1a ll^ c>cr Unflat, der Dreck; lolo W^InKK, rother Dreck, o, H. 3iegcllack;^)der^eH,l!,der THo>l; «tliw t«o^liil!i, dünner Schuiuz, der Schlamm; ülu)t,ei'pü,8kl>ru tscliilcil, beißender Dreck, d, i. der Ka, !)tiescn ergirlscu inick, ich niese; >n^ d^vvi^ !,«c/1>i><>, >sl> >^ebe Niesen, ich niese, i8o!ii^il!^1<_<, sclinni^ig, dveckig, unsauber, besudelt, unslälig, tzHililc^ii, das Fett, da? ,Vcist, t>8olulilijuv»^^'!l, lch l'eschnüi,^', besudele, beftecke, velilureiiiige: 2) ic<) inesc, i8«rlin, bio (lal, tuini8j, t»c)^i,nu^ru ilüd t«^lünnl, vo» t,8^lu, nichts, werthli,'!,', ungültig, .;, V. >Ovvo, werth lose»,', verschlageueVci), da>,< Schreibzeug; ^) dlw Schueideiustru: NieiN, wic Seuse, Sichel, Tage, tzcliinApuy^ciro, der Schreiber, Protokollführer, Oerichloschreiber, bei den Zigeunern ei»e wichligc Gericht^per-sou; vgl, T, 41. t«oliinllvva, i» der Vednituug vou: ich schneide), der schneidende Fisch, der Barsch, wege» seimr Stacheln so genalnn;ich sage^ wol auch der Sägefisch, weim derselbe dex Zigeunern bekannt wäre, tsoIiiuAMVk^lo iQLiIdu, das S6ireibe< schwarz, die Schreibeschwärze, die Tinte. tZolun^oiln, der Schnitt, die Wmide; ^) die Schrift; püro t.«<:lllil^!onli, die alte, Wunde, die ^tarbe: wi^ l,«<'Iii-N!li>«inl, die Uinerschrisl, die Niederschrift; 2) der Abschnitt. t,«<^linü>VÄ, ich schneide, säge, verwunde; 2) ich schreibe; 3) ich visire. I tseiin-rin t,8(^liinö1a, l>aö Messer schneidet, ist scharf. l^cluil!^, geschnitten, verwundet; 2) be^ schnitten, tLciliiicld d8ul2(!N0, der Castrat; t«l^i ^) geschrieben, beschrieben, vifirt; woliinäo IN, der visirte Paß. ^'^iiiclill, der ööwe, der Tiger, der PantHe». <.8<^iiu^Li'>>i»«!^r« s!>on m<^ t^^iin^si'-niVxvü,, s. o,>, ,^nnig, zäulisch, streik süchlig. vogel, Slveitt'oge!, d, H. die Mfter. <^1iMFiii'i>(!ini, der Zank, der Zorn, der Streit, der Gvoll; d«>v^IÜ8il^r<> t.8«Iliu<^ci>'c!Ni!, Ootleo Zorn, d. i, dao Wewittcr, der Donner, ^l^Inu^^t^Vc^vll, ich zürne, grolle, zanfe, streite; inii'o din'u äll>v«I tß^iu^ei'' vx'^K>, »«ei» großer (Äott znrnt, grollt, d. H, es donnert, es blitzt, es wittert. ^Hi^cinl svon ine <>8o1li>viivvc!), daS Lager, da» Vett. ^(.'liii-KiiI'^Köro ßai'g,i,<>im, da^ Vogelschießen, ^cluriluiesilöro K^i', das Vogelhaus, der Vogelbauer, der Käsig, wdin-IMo, der Vogel; ^Zo^eiclo nük-1<Ü8^ör^ t8<.^., der gelbschüabeligc tscliiro 1<)5) tachowächüdu Vogel, die'Alnse!; i^lN'ci lwronA^ro t««!,., der Hochbeinige Vogel, rn Storch; älli monüllro t8<.^l., der dopprlhalsige Vogel, der Adler; lor-Fc?Kc>,t,tül1n t^oll.; ^ic?KepäZKi>,'t) t»ok., der Singvogel; L'is^vn t^oli., der stolze Vogel, der Pfau, neben p'Ml, >lnd ^^ni; Inn^o inmlüivi's» t,»e^., der langha! nge Vogel, der VleiHer, ver Kranich: lulo inouükrn tscli., der ro>l)Halsige Vogel, ^ao NolHfeHlchen, der Tritt-HaHn; nH's>,U68^n!'n t«oli., der Eo»i-mervogel. der Knfnf, der Staar: imnim'zki'z'o wo!»., der Uasserv!,'ge!! l'aKK^rMgK^'o w^ll., der sprechende ^ogel, der Papagai; i'M>!>l l,8ol>., oer ^lachivogrl, die Vnle! ronunw t8H., der Zigemiervogel, d. i, oie Vachstelz»'. zu ft>ig>,'!!, Habe ich übersehen.) d^iira, die Zeit, das Wetter: s. t,«n'<>. t8o1ii,t8orl«»!co, für nichte, iinisonst, t80>>nv:1.lo, „icht^niihig, nichtr'würdig, schofel, der laiigrmcht,); '2) der Schwätzer; !^) per Vmer, der Ungar, der Pole; vgl, Pott nin» v, Heister, S. 14, gewiß nicht von t^lnnimn^ nnd d^l, vas Haar lder Haarlose), venil dann mnßte eel Heißen l,8<:lnn,Io dill1«ussöro, nicht l^^n^lills»; s, obe,, ti8os!e Land, na menÜich Baieni, Polen, Ungarns s, wollig. Baiern wol so genannt wegen der dortgeübten strengen Polizei. An«? demselben Gnnwe nennen die Zigeuner nieinen Wohnort ^obenstein: wolii^vÄo l'^'n, oie schosie Stadt, Polen nnd Ungar» werben diesen Beinamen wol daher Habe», daß dort für die Zigeuner nicht gerade viel ;» Holen ist. t5oln>vnv/n, ich lege, Nelle, lehm', säe, pftan^e, sente, richte, rücke, bewege, spanne an, und mit vri, spannc ans, tgelii'wililci'o, der Ädvocat, der Anwalt, t^oinw^vei^v^vl!, ich werfe, ich schmeiße. t^lionismi, etwas. Polinn, der Monat, nicht der Mond l letzterer i'att«8^(^D lr, der Dieb, der Räuber. t,8«ll0i>>xva, ich stehle, ich raube, t.8, die ArinntH. t,»clwl'«n^üri t,5»rin, die Diebesbande, ^Ilänberbande, <>,(:!,or«no'»'i'o Ici', die DiebsHerberge. t,«c1,c)r!6vv!NVil,, ich gieße; l,r«, ich gieße, fchenle ein, l^olr^rnollliuez!, Heiinlich, geheim, uer: stöhlen (verwandt mit ti-H«', der Dieb, wie das deutsche „verstohlen", weil der Dieb Heimlich zn Werke zn gehen pflegt); rno «,l8c1>!nvk tsoliö-l,!^!,n!io«, ich gehe Heimlich, ich schleiche; »»(^ lrunlnv«, t8«lu)r<>c1i^->>0«, ich Höre '.'elstohlen. ich Horche. l«<"ir<>«lil>uo, (Adj,> geheim, Heimlich: wcli<>r<"»,e,»!liche Mörder, der Meuchelmörder, t,«c!l!M'!'N!, die Htiche (fonnnt nur im Plural vov); ul« Mvv«, t,«o^oi'l'io. ich gebe Stichle, ich steche, tii^liow^ol^üi, die Herr. tgolio^vnorlAiyKKro winm, das Hessen-lano, augenscheinliche Berwechselnng mit dem a>ilantenden , Heren'^. t,«c!n>xv^oli'»l1,,>, behert, beschrien, ver- ts cho wachowäwa 166 tuwiäwa ich behere, befchreie, bezanbere. t8«IiuKNÜ8kür« änv«5!L, die Hnndstage. tLoliuicKie^oro äanto^oi^i, der Hunds-biß. t«H>i1<1via tZH., der wüthende, tolle Hund; Krit^o t««K., der kraushaarige Hund, der Pudel. tZcliuKKo, trocken, dürr; tko1m1<1:0 inl>,88, trockenes, dürres Fleisch, geräuchertes Fleisch, t««Iiu!^0xv^vH, ich trockne, dörre, l,8<:lnunin 0^01111, der Kuß. t,8o1iuminsxvllwl>,, ich küsse. tyoliuMSn^ciro, der Peitschenführer, der Fuhrmann. t.8, der Messerschmied. tgcimtVLiün, die Weiberbrnft, die Vrust-Warze; AuruiniMKri t8«1iut,8«^iu, das Kuheuter, tuH>lt,8cIunönß«i'i, die Amme. tLeliui^, das Pnlver, tgHut^llli^i ^Ärr0»^6i'i, die ^u!ver>-nnihle. t8«Hu^, die Laus; ))1att,i t^Hu^v (deutsch platt, nicht Blatt), die Blattlaus, die Filzlaus, die Wanze, so geuannl von der breiten, gedrückten Gestalt, tscduwÄlo, lansiq, verlaust. t8«Iiuv/ä,1o raiclilo, Lansejun.^e, ^anse-bube. t8:1ro b., der schwere Athem , der Seufzer; ino Imä^vva Mru l,., ich seufze. t,uMxv3,^va, ich mache ein. WIIo, fett, feist, dick. tulio ruiik, der dicke Vanm, die Linde. turäisii^öi'0, der Bötticher, Faßbinder, Küfer. wräli (bei Pott, II, 287, tinÄli), das Faß, die Tonne, die Wanne, die Kufe. l.ur1iopä,8ilöi'0, der PropHel, der Wahr.-sager. turkopsnn, die Prophezeiung, lm ><«vv^v^, ich prophezeie, jage wahr. wLcwn, die Flasche; lcovin^ri t., die Bierflasche; niolialci'i t., die Weinflasche; M)in68ii«ri t., die Wasstr-ftasthe. tüt, Hell, ti'ltopLnii, die Helligkeit, tn>v, der Ranch, der Dampf, der Qualm, der Dunst. wxviUi, der Rauchtaback. wniäkra (also lein.) parr. der Rauchstein, der Herd, das Kamin, der Schornstein. tmvliixva, ich rauche, dainftfe, qualme, dunste. ullewäwa 167 wüter II. ullowäw»,, ich fahre, utscka, o! o weh! ach! ein Schmcr^cnSanSrnf. ^. wä^o, der erste. Von mir nur einmal gehört. Vgl. Pott, II, 77. wk.Iin, das Glas, wklinön^üru, dcr Olafrr. walieti^ll, die Dienerin, dic Magd. wllU^tto, der Dicncr. wnI^Lliäilcica tcunni, Welschland, Franl-reich. vveckokä«, der Franzose. win', «ial; ^elili vvür, einmal n, s, w. vv^«t, die Hand, Hal leine besondere Pluralforni. vvastiun'öro, der Handschuhmacher. >vg,8i,Ä<öi'0, der Handschuh, neben i'ur- ^VlNVcl, ich fomme, ich >verdc, Erscheint selbständig säst nnr als Hülfozeilwort, ist aber dcr Schlüssel zn allen Zeitwörtern. An den Imperativ ange-häng!, bildet cs das Präsens eines Verbums, z. V.: nüllior, sprich; n>« rakller-vvs^vll, ich spreche; tu rlck-1<«'-Wl:1l^, du sprichst; ,)'ad r^Ickoi,'' vvoi^ er spricht; mc i'Äi<><«i'.M»1i^ wir sprechen; tu mn i^lkksi^vvcu^, ihr sprecht; .^on r^KKoi-.vvona, sie sprechen. Vgl. Graffnnder, a. a O., S. 10, 11, xvfnvoi', der andere, anders; Wllxv«!'l1n.<^, der andere Vater, der Stiefvater; vv«,wor äai, die Stiefinntter. ^VÄxveröuäo, ein andermal, anderwärts. woiünäo, chrliebcnd, ehrgeizig, stolz, hochfahrend. wnIMna, die Violine. ^vLndll,, der Winter (nicht Hovonä, wie Pott, II, 6vc!^v«i'it^1vwrto, dcr Wirth. >vo«1mm, das Fenster, >v<"»(Ii, das Gehirn, die Seele, die Vernunft, der Verstand; s. auch ^ocli. won!»., das Lcnlseil, der Lenlriemen. vv<_>i(1äuAäro, der Nieme», wortin, s. >vm'tii!. wri, wrin, ans, heraus. wri tomm, das Ausland. vvn1Äviäkro. ^iiiLNFZro, der Handwerksbursche. lilFiu, gewandt; s, Zi1clc«lc>. 5!iinä8ksro, der Schneider; /imaskri, die Nähteriu. ^iiniilo, der Monat, xivvl^wn,, ich nahe; j> giwÄ^va. xn^v, die Nadel; s, «u^v. Dritte Abtheilung. Deutsch - zigeunerisches Wörterbuch. Aal 171 Abfragen A. Aal, «k^LNALri iullä«o1nii, »n^ön-^oro nil>.cl8«Iio, d. h. ein Schlau-genfisch, Aas, inul» MÄLZ, todtes Fleisch, Ab. t«i6. Abbeißen, nio äantLrü^v» tH«. Abbetteln, me inuii^l^a, tÄ«. Abbiegen, in,o s)g,n8«li^lrv^^wl!, ts;1ö. Abbinden, wo danüori^va t,«Io. Abbitten, in« inn,u^üna tül« sg1o. Abbrennen, rno okcläsoli^vüw». tölo, Abbruch, t^Io ^aß^Lr^onn. Abdanlen, mo traau.>vH, d, i, ich jage, ich schicke fort, verscheuche, verjage. Abdecken, mo 63«l^ul<1cc)rvvü,n^ l^io. Abdecker, FU8oIi^4Uu. Abdörren, mo t8okÄkI«)>vävva, d.h. ich trockene. Abdrehen, mo N886i^vü,>va tölo. Abend, drönul. Abendbrot, Abendessen, rclttoLiloro n Abeudgegend, ^M«r o knmni, ^«,t<.er o di'öwul. Abendmahl, t1evv«1o8>iori p3.trin, d, i. Gottes Blatt; s. Oblate. Abendroth, IÄo ^oioiionn, d. h, rother Himmel. Abendseitc, z^Mer 0 Icamm. Abendstern, l^ro^iilj^ri 8irnli, I)ro- >vuM>kri äLVsLiÜ8liöri momolin. Abendstunde, drLwuljukri koin. Abendtisch, s, Abendessen, Abendwind, di'enuhÄcra ^ar>vu1. Aberglaube, t^olii laäß^io ^u^cliä- ponn, t,8oki t^eiullwcllo ^utßHii- poun, fein guter, kein wahrer Glaube, Abermals, Miivso, dulciir, letzteres mehr, öfter. Aberwitzig, imrdüio, 6inö11o, ^viu. Abesse», ino Hli,^vn. t,öl«. Abfahren, inci uiio^väwli 1va Ilrill, ms Abfließen, ine ng,8e^i>.vvl>. tüls. Abfordern, ins mauFn,^ t«!s. Abfragen, ins put8(Mwg,. Abfressen 172 Abschreiben Abfressen, mo oi^va tels. Abführen, ine lissFerlixva tölo sm6 «tilinwa, d. h. ins Gefängniß). Abgabe, i)lei8«or-ponn. Abgeben, ink «> Abgespannt, Kino. Abgespanntheit, ^inopoim. Abgießen, m« t«ccknrlliv«i. i.<'I«. Abgleiten, mo ^ßrii^a, d. h. iel> saNe, Abgott, t,8k1u t8«I)at,8L^<, «I«>vc:1, d.h. sein wahrer Gott. Abgrund, daro od«d, davo olinro^onii, d. h. großes Loch, große Tiefe, Abgunst, t«oln laäßolio ^lmnapsnn. Abhacken, Tno . tÄ«. Abhalten, M« rik1l«,'!>,WÄ tölo. Abhandeln, mo Icin^g. t«1c. Abhängen, m« 1>Illllü^», t,s>1«. Abhauen, ms äkvn, t,<>!« 1/s>p6i'i!^'^, inc! li^s- Abjagen, ino ii'llllsivvl!, tul«. Abkämmen, inn Iianü^va ts'lL. Ablaufen, m« ^inuw«. tölo. Abkehren, in« üß^dnliswinv^ t^!>^. Abklopfen, ino lcuräwa tn« nitlNß^Wli. Ablohnen, U!,o plei^üoi'snva, »1« po/!- Abiuachen, il>« ^eräwa tÄ6, m« F«> Abutähen, my 6snva t<:Ic?, nu: wulii-lü^v.i 0 tLcIiär t,., c>, h. ich schneide das Gras ab, Abmarschiren, mo Ü3c:!lüw.l krik, anch nur 'no cl8,. Abnagen, mn üllnt«rsnvl>. tölc. Abnehme», >n« l^vä, t,els. Abordnen, ino 1)it8«^g,^kl. Abpflücken, mo pa^erü^vil t<>le. Abputzen, in« Il0886^u^tl. Abreden, >no rlllilcLr^ü^g, t^Ie. Abreisen, n,o clsokii^^. Abreißen, mo pnW6r»v^ t«1o, in« /ordsnvn, t,. Abreiten, ins kli^^nva tÄo, mo lciig^lv Abrichten, nie Mkc^v.nvn, ino 8il>>e !>it,8s:li<vi'i, inc.', «tilvvn. wri. Abschlachten, mc nmruvvll. Abschlagen, ,<>« iÄWl>, t. Abschneiden, nici t8ollin!,wfl tol«,:. ^le t^Hinl^v^ heißt: iclj schneide; 2) ich schreibe. Abschnitt, t^Iü t8oklnai)6lm. Abschreiben, mo t8l:>>ink^g, t,«1g. 'Abschrift 173 Ahnen Abschrift, t,«io t86««Ii3^v», teis. Absingen, ine z'ic:iii>>vZ>vn, tssie. Absondern, in« bit«oliuvv», d. h. ich schicke; »no ükcl^vvli. Icri^. ich gehe fort, Abspannen, s, Abschirren, Abspenstig machen, ine i^lilcoi'nvva tc'le, d, !). ich rebc ab. Abspringen, ins stewa 1l0 Abtreten, inu »t^Ilvr^u t,('I<.'. Abtritt, Lirnlinn.«!<«ri, icauä^Ii; lehte^ reel aber auch Spulwurm, nberhanpt die stinkende Sache. Ablwcknen, nw t8ok^clv.'l^va. Abtrünnig machen, n,« i-Äk^orvviova Abwarten, >ne guntZolieril'.va. Ablvarten (cuiÄre), ino luläervvüxvn. Abwärts, Mo. Abwäschen, >no to^nvl!. töl«. Abweg, t8oln tßcrl^tZollu tröm, d. b, kein rechter Weg. Abweilven, nlo rißlüLr^v^. Abwerfen, in« v?it80^Lr>vsnvg, t«Ie, in« tkräinvg, t«!«. Abwischen, ine Ko886^'ä^va tök>. Abwlirgcn, niu l,a«lni!»vva und taül- Abzahlen, inu ^>o^iin!,xvu, ine j>1oi8yl> Abzählen, lüL ^inu^vu M«. ^lbzauinen, uie tZciinvüvvli. wi i, mo Abziehen, nio AoiMna Mo. Ach, ut)8cktl! Achse, runän tz'»«(M vvort,in<^k<^ d, h, rundes Holz sin den Wagen, Achsel, piki«.. Acht, oelitn. Acht (in der Ocdentung vl'u Infaniiej, Acht geben, nm (Hllvvll,iä1< und M»vn,, INL lexvcl Acht, in Acht nehmen, m« ükvvn ^ili1VH ^!l1,t!N , MI,'t,l1) , pll- Achtgroschenstück, o^Iitn ^nrLcllon^^ro. Nchijählig, oelit« dei'ßcliuii^öl'N. Achtung, plitm, pli,t>d, ^lN'tib, ^nt.u>>v. Achtzehn, (,U!«oia oolite. Achtzig, u^!it.o ör, die Feder. Ader, äsi, ll8o1u, »i, iAÜ68lcöri. Aderlassen, ine lmüiki^vil raä vvri, ich lasse Vlut herano, Adlev, äui inuul>,iä.8iii)l0, tv«o1ii>Viäi!I.'0. Affe, pl»i>iil«I»ri. ?«,piuöri heißt eigentlich Gänschen; wie es zu der Be-oeutnng von Asse kommt, ist nur nicht verständlich, aber es bedeutet Affe. Aster, i»n1. After (nnecht), t«M luä^Ho, tsl-ni NN8«1n,lu, I^80iii t8o1i^t8ull0. Ahle, 8UVV, d, s), die Nadel. Ahnden, in6 liu^'t!. puki. Ahndnng, rmki. Ahnen, in« «nlnvl!,; e^> ahnt mir, onpla num (sichtlich deutsch). Aehnlich 174 Anfeuchten Aehnlich, liZ.r, d, h. gleich, 8N^, d, h, wie. Albern, nürdüln. Alle, ^Nl1kut.si', «Hai's!. IIg,I1g,ut,Lr er- innert an das deutsche ,,lauter". Allein, Aorören, FNAnre», Fol<«re», Allenial, ^llkko t«c!lura, tZIro, d, h, allezeit. Altesammt, liliNlluwr. Altgeniach, i)5kc>Is8. Allgemein, wckko t,8«m'i-n und t8ii-o, d, h. jederzeit. Alljährlich, Illlk1r«Llie3lv«n^l!ro tomm, d. h. das großhosige Land, nnd die Stadt: dnro olwie^vun^üro luro, die großhosige Stadt. Alter, iniro^enn, Mro ^Hira, pllro t«ira, letzteres: die schwere Zeit. Ältern, NLlÄ ^uropLmi, d. h, es lonimt das Alter. Alterthum, pui'OVonn. Ainbos, düro «llgt^r, d. h. großes Visen, (Vielleicht anch ^»ara «n^tei', das schU'ere Visen?) Ameise, ^Lrria; scheint der Plural zu sein von einem mir nicht belannten Substantiv, WaS ^eri heißen möchte. (Vielleicht verwandt nut ALrmo, der Wurm?) Amme, ^elmtZo^ln^uß-ttri dai, d. h, die Bnistnnitter. Atnpel, mm-aniLIiu. Anisel, ä8«Il(M« nlilclcä8i<öro tLolrir-külu, d.h. der gelbschnabelige Vogel. Aint, AriZni, pliüd. Amthaus, lg,iö8k«ra 1<('>^ wöttlich: das Herrenhaus. Amtmann, i'lli, I):n'o rm, p«8«o i'kli, d. h, der Herr, der große Herr, der dicke Herr, Amtsdiener, Amtsfrohn, ^ii-LS^ro, pi-«!n^i>o, von pli-o, der Fuß; erinnert an das lat. psc1i886VÄ, ins u,rlüv/rl, an, Anbringen, das, iiLnnk^enu. Andenken, rilc^r^onn. Andere, wilvor. Andermal, wav^oi' vv^r, ^vavvsreuas. Aendern, m« ^«rll>vli -vvav/«', nn> r>8- 8«rü,vvg,. Anders, nil^vki'. Anderswo, w^v«ren6o. Anderwärts, v/A^vs^nas. Androhen, my pennäva, me t8«lig,inmg, (.lnvvll. Aneigneu, m« 1f!wa,. Aneinander, kvu>vg,. Anfangen, m« illn^si'üvvH an. Anfassen, in« tHMorüva. Anfertigen, mo ^erüwa. Anfesseln, m« ^igz^a, m« ^itkvv^a. Anfeuchten, me 8ä,pü>va, w« 8g,^o- WslWli. Anstehen 175 Antreffen Anftehen, me mmiFnnn. Anfrage, 5>ut«ccki1>>6nn. Anfragen, m« puwoks^va. Anführer, ^6kto mil!, d. h. der erste Kanierad. Anfüllen, m« p«.rtä<»v,^vs>. Angeben, in« ^snnüxva, mo !,u1c1<6- wüvvll; letzteres in der Vedeutnng von ,,verrathen", Angeber, Im^ivLVü^c«!'«. Angel, Aiigelhaken, ^n,n^n 8ü>v, IilMAo Angelruthe, Angelschnur, t,!^^a. Angemessen, mitteiln. Angenehm, l!«!80^o, 1ln,n^mLin, »enulo Anger, ^«nn(!!c» I^ueilla^onn, d. h, die grüne Fläche. Angesessen, kni^äünn, d, h. hänslich. Angesicht, «mi. Angreifen, ino ^i^oiÄwii. Angst, trü8«1i, ^i». Aengstigen, mo trakLliinva, mo wrii^vn. Arngstlich. wi'«nc>, trli8^iclüuo. Aeugstlichkeit, tilr, ti>ü8ek. Anhalten, M6 tap^LrilVa, nl« »diU^wu, inn utHiAvrg., me ri^ksrü^vn. Anhören, rne tmnä^va, nio ^anna^^va. Ankaufen, m,6 liin^ci.. Anfetten, mo FUto Ai^lageu, ms duklco^v^vn, mo ciü^n, tro nn o zM>1); s. ^inii) unter Ge? richt. Ankleiden, mo i'nvü^v», ,>,o i>an<>8<'k> Anlllüpfen, mo 1,f>,n<,Iü>vll, mc lisrndo Ankonnnen, nio v/üvva, M6 ^vn^n. Ankündigen, in« pmmlnn». Anlachen, mo «ü>va, init dem entsprechenden Easns, z. N.: m« «fnva ra> nilik?, ich lache die Dan,e an; i rlmi >^k^li innii^c^ die Danie lacht inich an. Anliegen tverlange»), mo niauß^vli. Anliegen, das, mimssn^eun. Aninnth, »«Inl^lioi'iionn. Ainnnthig, «n^<1ue. 1>?^v». Anpaeken, mn t>^>^oi'll>vn. Anreden, niL i'akkLiÄWÄ, nut dem Dativ, z,V,: ms rlckllkiÄn^ rlu«8^c>, ich rede den Herrn an, ich rede ^» dem Herrn. Anrüchig, in'ü8<1o. Anrüchigkeit, prlisn^Lnn. Ansagen, me s>ennävva. Ansässig, ^<:r("!Üs,no, d. h. häinülch, Aüseljanen, 111.L clil<1vk^c>.. Anschließen, ine ssli^i'ova, nie ßiiw- Anschneiden, ino t,8«1iii,inv.'i,pl'6, eigentlich: ich schneide auf. Anschwellen, ins «c.kü^vlünü'wa. Ansehen, ink di^ll^Ä. Ansehen, das, plMn, patN,, pat,',xv. Ansehnlich, ^uro. Ansiedeln, ine ai^cil^va, d. h. ich l'leibe. Anspannen, nio t.ZoliiMi'nvli, me ciii'.va tro, inn llsnvll t,riu. Anspeien, niu ^»Liilvtisnvu-iva, ->nß Ansprechen, ine inan^v«, d. h. beNeln; s, ailch Anreden, Anspncken, ine c1»«^aclo^än'a, ino Anständig, iaäsoiw, nA»Llil,0, Imina. Anstecken, ino t,8«ni^vüvvl!, an. Allstellen, mo t8«I>i>v»vvsl an. Anstrengen, mo ^«r-i'nva, dütin, oder nilri l>üt,in, lehtere«? heißt: ich verrichte schwere Arbeit. Anstrengung, In,t.m, pliri IMin. Ansnchen, me mkn<^i^li. Ansnchen, dao, manA'lpeun. Antasten, >>u^ t,!^»^c>i'ü^vn. Antheil, ssottor, d. h. das Stück. Antlitz, inui. Nntrciurn, mo äavvg. 1ic!t.t,s!U!^, d. h. ich gebe znsammen. Antreffen, m« t^MM':^>vli, mo t.a^t'- Antreiben 176 Athemzug Antreiben, M6 trn,ün,NÄ. Antwort, rakliSi-pLnn. Antworte«, M6 rak^erü^vL. Anverwandter, 3«ilc>, ^Ica. Anvcrwandtschaft, ^üpenn, k^o- P6NN. Anwait, t,8<üi«.t8oil^M8i,s>^i- nkvn, an. Anzeige, duklcc!>)c!,,n, ^onnn^onn. Anzeigen, nlO »ilc^erü^a, niL^^nnnvv^, Anziehen, nlc! livvüvvi« an, ine rlMiiok- Anzug, rlpenn. Das bei Pott, II, 74, erwähnte nrinLN ist weiter nichts als i'Ipenn init de»i Arcitcl o l'der u. Anzünden, ine oküscky'wkw»,, my oliH-liLcIiüwll an. Apfel, pkbm. Apfelbauln, paduiöu^öro rnii^l, nnb p»,-!)niü1llu ruilll; lehtcres aber ist unlogisch, weil der Apfclbaum nicht nnr einen, sondern mehreve Aeftfel zugleich zu tragen Pftegt. Aftftlluchen, xaduitzn^öri inar^eli. Apfelweiü, MkuisnAßro möl. Apothete, trÄdin^äl-o k^i>, d, i, das Wurzelhaut. Apotheker, t,r»,d6nFm's), d, h, der Wur-zeliuann, Appetit, 1^'^. Arbeit, 1>nttn, Arbeiten, ntt! F^r^l^, diUin, me ^«. rü^va, ich mache Arbeit, oder über? Haupt: ich mache, also ich bin thätig, ich arbeite. Arbeiter, FklÄiMküra. Arbeitsam, ^erä^ll^era. Arbeitshaus, bntmvun'ßro!<ör, tan«,''«- lcöro 1«r; letzteres das Faden-, das Spinnhaus, von tnw, der Faden, Arbeitslohn, pleiLßßi'^ßnn, lavw du- tineälcs, d, h, das Geld für Arbeit. Arbeitsscheu, kwu. Arg, mlclZollu, nlid^Lligc'I). Aergcr, miäkc.IMli', unä^ol^olnillr. Aerger, der, allölin, d, h. die Galle, HuiLrpc!un. Aergerlich, i'üLciTcio, c^olii^lllli'o. Aergcrn, m« ekoiki^wk, nio okc>i«l'- Aergerniß, clioierpenn, t«<'1iin^c^- Arglistig, tuciii wHütÄL^o. Argwohn, t.«oln 1llc>8olio patgo^upenn. Ar>», der, !nu88in, Pl. ^>u»8i3. Arin, ^«I^orölo. Armee, dut, lüräe keNen»'', o, h viel Soldaten zusanimin, Aernlel, 1>c>i. Aclixelweste, d^in. Aernüich, armselig, t^ckor«!'). Arinseligfeit, Armuth, nn'ä^i'tl, täHnr' Armuth, t^ciioi'lopenn, ans (8iner Wurzel mit t««lloropLnn, der Diebstahl. (Vielleicht weil die Armuth in der Regel die Mutter des Diebstahls ist ?) Arrest, gt-illc^imm, 8i.ai^,enn. Arrestant, »tillclo, 8<,üräu. Arrctiren, ino «tl^ruwu,, in« ktillü>v«. Arschlcder, in:1,''8^<^i M0il,«s^,in und niorliüin. Artig, Inü»elu^ ^»nuüöla, kamölo. Arznei, t,ru^. eigentlich nur: Wurzel. Arzt, »Wtopusliöra, rlilli8^m'0 und rlläiuFui'o, der^esnndmacher; 2) der Vlutmann. Asch, ix'ri, t,8.6»,vvn. tuc^no, ich hebe Lufl, Athein. Atmosphäre, tnHc» psnoponn. Attest, IN. Aehend, liantorpäß^.ro, d, h, beißend. Au, llt.8oka! sein Wehrnf). Auch, ninüll. Auerhahn, Iiüro puri'«8li^ro pu^Hlo, d. h. der große Waldhahn, Auerhuhn, dlrro z,«rr68iiöii lerb,n1i unter n,p i und up o. Aufbaioneu, >n6 ilaclüvva pro. Ausbewahren, in« rilckßrwliwll, nw i^llä^va, pro. Aufbinden, n>o klmclüvva, >nft 1>«n- dLr^vvn >>r«, uud n^) i, ilp o. Aufblasen, n,u ^urt^vu, ^i5>v^, n>« ^diin' Aufbrausend, i'l!8l!l,äo, t,»l'I>in^Li'>>u8- Aufbrechen, in« i'a,^^«rü>va ^irk, 2) in6 ü^Hinva; letzteres: eutftruen, ^ehen. Aufbringeu, >>VL l!,n!,.vvl>, ll,,» i, un o, nnd ^ro. Ailfdeckeu, mc; ä8^NHlc1cc)r>V!NVU,pro, llj, i, «.1» o, ai'i'o, z. V,: nw dsoli^ko-rü^ll, i Iiialli^äll ai^ i olilunägkri, ich decke das Tuch auf de» Tisch, Aufenthalt, pr« rüikl^Liin. Auferstehen, in« »t,üv^», pre. Anfejscn, ine «ü^va, pro. Auffahren, ins uii^^vü^VÄ i>rL, und a>» i, ll^) o; 2) ins t8v'g,, nw rngoiiÄWÄ,, d,i. zürne», aufbrausen. Auffallen, n,c >» i, a>> o, nnd Auffassen, ine til^peruwg, prs, ms lov/H, ich nehme; 2) inv Imnüna, ino kßi'.vü^Ä, d, h, ich verstehe. Anfsiudcn, ino Iig,6^nlnvll. AufsV'l'oern,n>,e l'ouul!.vvÄ, llluwollauuua Aufheben, nw äuvva Pis. ^icbich, Zigcunev, Aufgeblasen, porl^ü, von nl6 ^ur- Anfgeheu, ine ci8«lig,^va ^rn/«. Anfgieifen, m« t^,pLrä>VÄ, n>r 8t^> iÄW!i, mo «t.iMwa. Aufhält^!, in« awcnüvvn, ,<>t> i'ili!«;-e.'nvil i>ro. Ersteres: ich bleibe; das zweite (transitiv): ich halte aus, z, V. das Pferd, o ^i'i!,i«8; die Haud, u Aufhängen, n,« dia^k^va, ^i,-6, n,8 din- Aufhauen, m»z ilui-ÄW«, pi'ß, ap i, n^» u, liln»; ino 6^nvc>, ^re, g.p j, ^ o, apri,, lliiiu. Aufheben, >n« 1i!l6^WÄ ^r«; auch iu der Vedeutuug vun „aufbewahren^. Aufheulen, nw dinäü^v», pr«. Aufhöreu, «is nnnilv»l», pr«, nw 8«nu- NÜWÄ 1>1'«, >N0 NNUiliÄ^Vll. Aufhorche», mo Iiunu^'n,, ni« 8^u- näxvÄ pus, und »,>> i, ap o. Aufhüpfen, nio 8tL>vll pi'«. Auflnüpsen, nw liladnvvl!,, in« diin- clinvll, nio dÄud^rllWÄ zu'«. Auffoinlnen, mo «a>va prs. Anfkratzeü, ino iÄnc1i>.vvll ni-<^, ,ns rem- de^VÄWH pro. Aufladen, m6 t,8«Iinvü,vv», >^i> l, n,p c», z.V. auf den Wagen, ap o >vurt,in. ^Auflasse«, ins inulclcuvi», prß. Auflaueril, nw Ü8Lliu,kk«rnllWÄ tzolw- i'c>cdu,no8, d. h, ich warte uersteckt, heimlich. Auflaufen, int) na^^liüvv^ pr^. Auflegen, in« tsolinvinva Äp i, ^ o, ain'u. Auflodern, i„0 ^lnlä8(!lw>vl>.vvH priU, INL «Niläl^olulW^ Pl'^,1. Ausmachen, ni,6 ßertlwa pro ilild piru,, z. B.: mo ^orävva o v?>1t>tN' pr^, luv ^orü,>va, o wuwr p^ro, ich mache 12 Aufmerken 178 Ausbreiten die Thür auf, ich mache die Thür offeu, d, h. frei (piro, frei). Aufmerken, m« duninva, mo Fanndawa, ino lieivsH^vg,, ins Iß^?», ßki-äl,,, n>o Aufmerksaiu, Au.nclo1o; s. ^llnu. Aufnähen, mo «rnvü.v/3, up i, llp a, und «iv/iixva llp i und l»,p u. Aufnehmen, ms lö^va, mo Ikv^Ä pro. Auffassen, mo Mv/a^ailllN, ino minkw«,, mo Isvsg, Akrda, mo sluvv^, >^ai'ü^. Aufrecht, täräo. Aufrichten, ins tiaäüxvll pro, me t.«ol,i- wü^vg, pro. Aufrichtig, t«ouüt,8«Iic». Auftichtigfeit, tZoklUgoli«'^eun, Aufsagen, ine r)Lnniiwa yr«. Aufscharren, 7ns rllnäüxv^, n>o rllnüo- Aufschlagen, ni6 äa^», prs, z, B. n lidro. N« ällvva 9,7' o; mo kura^a pro und ap s). Aufschließen, in« ^1i88Ävsll, m« <>Iitn>v» Aufschmieren, rns n,l»,^iisnva ^> i, ^' 0, z, B,: ich schmiere Salbe auf da« Vein, ins ing,kkl!.^VH n ina1llla,punii 3.^' 0 Iiero, oder kürzer: me makklnva l> Aufschneiden, in« t^^in^vv^ ^re; auch in der Vcdcutnnss von ,,prahlen". Aufschreiben, nie tZeküunvg, ^re. Aufschwellen, ine 6s:Qü,xvI^W!i,wkl. Aufsehen, mo ^ikkllvva ay i, ap a, ino Iiaä«,vll, MkliÄ, ich hebe die Augen, Aufseher, pre äikkö.^ü,8icLro. Aufscheu, mo de^onäwa, »,r> i, ai> 0, me tgoin^v^», pro, a,^> i, ^p <». Aufsperre», ins Fli8n-^va, ine ^IN, pro. (N« ntß'Wl!, pr« scheint aus den» deutschen ,,stehen" hergenommen, und nicht mit ine »tsna, ich spriusse, zusammenzuhängen.) Aufsteige», d. i. Aufstehen, Aufstellen, nlo kacluvvll pre, mo t^oni- Aufsuchen, me i'näii^vl», pre. Aufthuu, ine, ^«rllwn, pro. Auftragen, mo nl^olie^lnvn, l>i> i, gp 0 und pro, m« ponnÄ>vl!,. Auftreten, mo »tH^loiÄ^vÄ, me »t,!>,Ii- kor^vü^VÄ ap i, ap 0 und pro. Auftrocknen, mo tLoliulillöwüwt», pro. Aufwachen, mo cisollllNAk^vinva. Allftvatlen, mo tuxviü^vk,.. Anfwärter, v^lllott«, ägonuplürc». Aufwaschen, mo ta^vlivra pre. Anflverken, nio clsoliÄNAew^va, Auswerfen, >>ie lor^Itnvn, pro, n,p i, n,p s>, inn ^vitgHoriNva pro, ap i, llp 0. ^Aufwischen, mo 1836^vu.vvi>. pro, Aufwischlappen, pro l,Ii1^älvrl. Ailobittcu, »no n>nii^uvva. Aufblasen, mo portüxva wri. Ausbleibeu, mo n.t8o1in^vg, ^vri. Ausbluten, mo radli^va wri. Ausbohren, mo «»««rsnv», >vri. Ausbrechen, nio pa^orä^vI, ^vri. Ausbreiten, ins duHiowüvvH. Ausbrennen 179 Ausschnauben Ausbrennen, rna oliaä^olin^vli, ^ri, ins oIil»,(i8«1i6VVNV/^ Wi>i. Ausbürsten, ine 1co88c>^vl^va, überhaupt ich reinige. Ausdauern, me a^eliilxva, ich bleibe, Ausdehnen, m« du«1,I<",xv«,wk>,. Ausdehnung, 1'uHiüponn. Ansdnusten, me t,u>vm>vg, vri. Ausfahrcn, in« nll«>vuxvll ^vri. Ansfalleil, m« pLlilvva '«vri. Ansfegen, mo cl««lic>IlLV?^a. Ausftießen, in« n«8o1il!,v?l!, v^ri. Ausforschen, ausfragen, nivi'i. Ausgeben, m« llli.vvll -wi'i. Ausgebreitet, duo^io. Ausgedehnt, Imoiiln, ^nnl,8<'^. Ansgehcn, mn <,Ig«lls!,wn, xvi'i. Ausgelöscht, inuln, d.h. todt; aber auch vom Feuer, vom Licht. Ausgießen, in« tkeiini^^n vvi'i. Nnsgleiten, nw pßräwa. Anshacken, ?nu ä^va ^ri. Aushalten, rno rilcliLrü.^», xvri. Aushändigen, rnß 6ü,wa. Aushängen, n>« I^aä^nv» xvri. Aushauen, nis Icui^nvn,, ms äinva >vri. Aushcben, ^no 1illäü>va wri. Auskehlen, rny clsolioiis^vüwl»,, Aussleiden, mo ri^vicvvn, >vri, nm Ausflichen, mu Ski'^üwg, -vvi-i. Auskratzen, n>« i'wullnva, ,,,« ranclc> Auskundschaften, ^n ^utLolnnvg,, :n« i's)(Ill^n, wri, ich frage, ich snche. Auskunft, s>ennÄp0nn, t8o1ic>,t,8o!ic>p6nn. Auölacheu, ino »üxva, >vn. Ausland, ^'ri tcinim. 'Ausländer, ausländisch, ^vri tmn^k«i'c>. Auslässen, ino inullllu^v^ in« inokIiÄVVg. Auslaufen, mo naZelmng. 'wri. Auslegen, in« tZHive«,^«, wri. Ausliefern, in« äa^va >vri. Anslofchcn, ML morävvli, ich sterbe; mornslin inßi-Gln., das Licht lischt ans; m« inÄr-K^'Ä, ich todte; ich lösche das Licht auö, mo niaiÄw«. i mo> inolin, ich todte das Licht; innn,-molin Iii muH, das Licht ist todt verlöscht. Ausmachen, m« mm'ilwa, i,,o ^va >vi i. Ailsnchmen, in« lawa., mc, Isv^l^ ^ri. Auspeitschen, m,> loirüxvli., mc, ä?nvk ^vi>i. Ausplündern, >no tsc-dor^wa. AnspulM, in« ko»««^«,-^» tslo. Ansräncherü, rnß tri^«.vva vvi'i, ms tuvvüvv«, ^vri. Ausräumen, nie l,icl8olillvvll kri!^ d. h. ich trage fort. Ausrechnen, ins vri. Aliörede^ vvi'i rlililcLi'^cuin. Ausreden, in« ralilcer^uvvli, ^vi-i. Ansrrißen, in« ^oräliwr!, wri, i»o n!j,-»^lil^va >lri1<. Ansrciten, in^ KIi88ä^vg, v?ri. Ausrnfen, mo ü«/wa ^nii, ^«clli. Ausruhen, inc? «Änü^vü^u. Ausrupfen, rno rnui'6>vs>^v^ ^vri. Aussäen, iiic> i,8o1ii>vlnvll, Aussagen, m>,> I)uli1<<^v!nvi^ ,>><' ii«n. iIHVVii. VVI'i. Aussah ^öi>. Auosä^ig, FLr«Io. Anssanftn, niL piinvli ^'-i. Ausscharren, m« riinclliwii, nw, rail- cloxvkvvl», >vri. Ausschelteii, nm ^oiiiiiFssri^va. Ausschicken, >n« ditsoli^vn, ^ri. Aiisschiinpfen, «iß tnoliin^eravvli. Ansschlasen, in« «owil^vn, >vri. Allsschlag, F«>r. A»sscl>lagen, ins! ^rii-a-Ua und kiir^v«, ^vri; voin Pferde, o ^rai äeln lat- t.^<1ii>i. Ausschließen, mn ßli^iivv», nie ^li««- v/snva, i,l6 ^litL^vllwa vrri. Ausschnauben, ansschneuzcu, in« Kug. 8Lvv^,^'3, o «akl<, d. h. ich reinige die Nase. 12* Ausschneiden 180 Bald Ausschneiden, ine t««1iin!^v^ >vri. Ausschreiben, mo tnouinü^vli, vvri. Ausschreiten, ine 8t,g,1i1l8i"^ll^vt> ^ri. Aufsehen, ins di^^vg, vri. Außen, vvri, llvvri. Aussende!!, mc^ 1/it,8«1l^vv» vvri. Aussetzen, in« l)«««n^vv8. vvri. Ausspauueu, r!ivvn, m« ,cläw^wg,. Ausspielen, ine Icsiläwa vvri. Ausspotten, in« 8li,>vrl ^vri, ich lache aus, Aussprechcn, mn r^kicoi'^g, >vri. Ansspringen, iü« ^t^va >vri. Ausspruch, i>6iiuapLnn. Ausspllcken, n>t: 68Haclo^vllvva, mo cl8o1nni^orü,wl>. xvri. Ausspülen, in« toxvn^vn, >vri. Ausstehlen, mo t,«!:^n,'!nva v/ri. Ausstellen, inc>, t««Iiivv5nvH ^vri. Ausstößen, rno traäl^va. Aussuchen, mo roäilWll ^vri. Auster, 86r«»llLri 8^ar1va vvri, nio Nnstteiben, niL tradtnvg, >vri. Austrcten, ine äwickLrllv.a vvri; ine (l«0QÜ.>v:> Icri'ii, ich gehe fort; ,nl/ na8cliü.xv3, Ici'ilc, ich lause fort; nl« N3,8c:^l«v3, ni'«,l, ich laufe über. Austrinke», ins» >>isl>va >vri. Austrocknen, ine lLcliuickavuva vri. Anslvandern, in« 6Z«dü>va l«1m,s). AllSU'aschen, mo i.cnv!l>vs>, vvri. Ausweg, vvri l.rmn. Ausweichen, !n^ «I^alil^vu up i rilllc, d, h, ich gehe auf die Seite. Ausweinen, ine roxvkwg, ^vri. Ausweisen, nie t,rg.<1iivvN. Ausweileu, >>>r: 1 >ncnin^vn^vg. Auswendig, v/riMI. Rin",vl.'ndig lenien, ine »ilcil^v^n vvri^ull. Ansuu'rfcn, m<> ^vitnonorvvnvvn, nio lorlNvva vvri. Auswischen, >N6 KÜ88^VÜVVll. Auszahlen, mnn t8<:IiinF6i'!i>va. Ausziehen, austleidcu, rno rivv^va xvri, ms rlin8okl clg.nt, den Zahn, Au weh! nt8«liu! Art, tÖmer. B. Baarschaft, luvv^. Vach, n^Ho^^iiöri nünin, d, h, slie- ßmdes Wasser, Bachstelze, r^müno t^oliir^ulo, d, h. der Zigcunervogel. (Warum?) Vacke, t«Haiwli. Backen, n>(> nek^üvvn,, Backenbart, tsclMiNmän^örn (lnon<",r. Backenstreich, w«Iil>.inmä,<1'!ni. Backenzahn, t»Hamm«n^«r0 <)lUil, Bäcker, innrön^öro, d.h. Bn'tiuann. Vackofc», pekkariußli^ro dud. Vactstei», l:1l3, pärr, d. h, gebräunter, rother Stein. Vad, tn>vl!z»onn. Vadei^, nie t«v«^vn,, mo ^uln^va; das erstem ich wasche; das zweite: ich tauche, Bader, raä^icöro. Badewanne, i!i>vim,ä3kri, t<»vv'inü,8kl'i lurälin. Äahü, trinn. Bahre, 1M8NU«MÜ8i^Lnn. Ball (Tanz), ktiiNnonn. Ballen, peUsodko. Ballet, keMpenu. Balsam, inu1ikl,^snn. Band, türin, 1)^nüäi>Liui (lat, 1igll> turl»,), Bande, turin. Bändige», «i<' »ii^nvü, inci »iioiAxva. Bandit, t8o1im-<»«1illno mn,rii.i)ü,8i^öra, d, h, heimlicher Mörder, Bange, tNr«i0, tra8. Bann, ^r^L^onn. Bär, MZtili. Barbe, Iiüro cisoliuiou^ü^u i!>nv^, ino r»nälnvii,, Barbiermesser, ,nur«.äi, d, h. Scherding; iiw8köri t,8o1u1rin, d, h, Muüd' mcsscr, Barchent, pocIMuu. Baret, ^nncttl^, t8ek«r1i, Varfnß, n^n^o i>Ii'6u<;Lix). Varmsserzig, ilulZcda äLolu'^k^i^, Iu- Barsch, ^füiln^l'lsicöi'o inü68«!io. Bart, äsckör. Bart (Kinn), paollüui. Base, äüä6«k«ri pön. Baß, ^üiviiu, v^n guio, der Ochse, wegen des tiefen Tons, Bastard, InlmiÄvro tLHlnvo, d,h, einer Hure Kind, Vataille, Im, d, h, Schlägerei. Bauch, ^ürr, Bauchgrimmen, Bauchschmerz, Bauch- we!), pni'rösicöi't) lln1l1<. Vaüer, ß:I,. Bannien, ino ^ä^vc,., d. h. ich hebe^ o Arki ^a,cl«1^ ^1^8, das Pferd hebt sich, bäumt sich, Vanmlatze, riülr, d,l>, des Vaumeö Haut, Vanmwachc«, ruliküng'^r«.» monnn. Bayer, wcI>nvÄ0. Bayern, t,8o1n>vn,lu tonun. Beachten, nlo <^tuniäü,vva. Beängstigen, in« tar^wa, ino trä,- Beängstigung, tni', tiÄ8«1i. Beantworten, ine ^ennü/wa.. Beaufsichtigen, ino üMilnva «,p i, ap o. Beben, ine iÄÜ8o^o>väw9,, ino t,ri8-«ü^va. Rlu^oHo>vü^c>, vo>^ raä, das Blut, bebeu (wahrscheinlich vender in den, Körper wirtVnden Blnlbe-ivegung, daher auch: zittern). Becher, k(>ro, ^iuiuk^r!, d. h, Krug, aber auch Vechcr, tl^äliiu; letzteres aber nnr der Becher de^Hauptmannc«: vgl, S. 52. Becken, tHcMro. Bedachlig, ^nzvvLro, l^ttl^Invöro. Veduüleu, in« p^korsnvl»,, in0 pki> Bedanern, ino Icei^^vnwc!,. Bedecken, ine Ü8«ImIvIv«i'llMa, m0 Bedeckung, ^L^Im^icLi'^oilii. Bedenleu, ine roclsnvk au o »clici'o, d. h. ich suche iin Kopfe. Bedeutrnd, ^liro, d, h, groß, »nd ps>ro, d. h, sclNvcr. Bedienen, ino li!r>va, nio llniivvli,, ich gebe, ich bringe, Bediente, vvlülstw, ploiZkoräc». Bedrängnis?, ^,»8oli, ini««ra,, Inimolü,. Bedrohen, i>>o ^«liin^or^vn. Bednnleu, nu' s>ab»^ls>vvli. Bedürfen, n,!nn!<' l.i',>!u,I;>,, n^i,^o Wo1>s>1a, ,»ir fehlt; vgl, wodöw Bedürfniß 182 Bekenntniß ün Zigeunerisch - deutschen Worlev- buch. Bedürfniß, kunts; vgl. Könueu nnd Müssen. Bedürftig, tsonorÄo. Beeidigen, me Ü3,>vll Lo-^si. Beerdigen, nio ^NLkirwü,wa. Beerdigung, Mskii^Ln«. Beere, rnöriu. Befehl, pLnnNpLiin. Befehlen, ni6 ^onnu^v», ino t.8vli^ming, Befestigen, ino FLr^vvli. 8Oi'«Iu8. Befeuchten, ine 8a,i>ö>vu,^vÄ. Befinden, ino Iioin. Beflecken, in« tZonikliiovvHvvll. Befolgen, mo FÄiuiM^va. Befragen, nio ^utöcIiÄwa. Befühlen. lN6 t^>^6räwn,. Befürchten, ino wr^va, rns tra^H^vva. Begatten, nl6 r>a^ov/ÄWÄ, m« i)uiü,wll. Begattung, pmMpmin. Begegnen, nio tl>.M6rü,vvl»,, tH^in'^va, in« roLü^vl».. Begehren, ino 1inniun9, m« mllnß^vvn. Begeifern, in,o ä«l^i!MFoi'uvva,, rno Begierde, 1)ü!<, liinnapeun. Begierig, 1)^I<,< >!<_>. Beglückt, l)llLlit,:>,1c>. Begnadigen, nio pro8ouoi'i^vl,,, ^u'on- Begnadigung, ^ra^olnirponn, ^roLIor- I)«nn. Begraben, mo Paklllrvvinva. Vegräbniß, ixl«i«nö. Beischlaf, Mi^ioim. Beischläferin, ludni. Beiseite, ^ u ri1vil i,i»,8(ck. Beisetzen (begraben), in« i'atjkirvväwa,. Neisetzuug, ^n,ljkiri)«un. Beißen, mo dantorli^va. Beißeud, beißig, äants^^köro. Beißzange, ÜÄntsrinä.«!««'!. Beistand, Iiil<1c:rs>«iln, )ii1^0ii'l'>.«Iiörc>, Veistehen, ^no iiildorkwli. Beisteuer!^, mo ä«,^va. Vciwohueu, n^o pu^owüv^li,, ini^rnva (lat, (^oiro), Bejahen, mo iMinsslvva. Bekannt,drinLolioräo und di'iuZouöi'üü, Bekanntschaft, briuBokorpsnu. Bekennen, nie inuIcilLvvs^va. Veleuntuiß, dukkoponn. Beklagen 183 Beschmieren Beklage», mo koiäo^vüwÄ, mo lioiäa- Velleidnng, ripenn. Bekommen, mclnäe vveia, d. h, nur iomint, Velöstigung, cnav^veii. Vekräftigen, me i)ennuvvu,, ine üuvm Vekümlneru, ins tilr^nvu, nil! trüben:»,- -«va, ins koiclll^vü^vÄ, ksiäawl»,. Vefünnnrrniß, trä^ot», tnr, kelüapenn. Beladen, i'srä«, b, h. voll; Fo>VÄ ^vor- t,in ni peräo, dcr Wa^cu ist voll, beladen. Veladen (Verbuxl), mo t««1i1vvnw^ ^> a. t«c1iuro^Iiüuo8. Nclehrcn, mc «ikliorllwli.. Velehnmg, «i1i,I«:r^6nn. Beleibt, i)L8^o tru^>«8^oro, i)688u i»or- Velcidiqeil, uio in'uuuxvn,, inu weinn- Belieben, !^Luu. Belieben (wollen), ms kamä^vn. Beliebt, Immeio. Bellen, me ä^vo. g^li, in« d^oil^wü. Beloben, ms «oliai'lnvll. Belobung, Lci^^i-^oim. Belohnen, nio i'1oi880i'uvv^, n^ ^o//i- Belohnnu.pi>sr^a, u»o 8la-r^H, NIL 8ti1Iv«,, nio «1«c:iT»,' nü>VÄ, nw äililil^v/a. Bemitleiden, me Ileiüa'wi»,^»', keiünwa. Bemittelt, dlli-^volo. Benachrichtigen, nlu poniunva. Benamcn, mo kÄl»>vl!,. Benannt, ^iuäo. Benehme», nio Iowa Icrill, ui« ioxvil tolo, d. h. wegnehmen, abnehmen: mo lawa ki'ik, toie. Benennen, ^ne liai^nv». Benennnng, liarli/pouu, 1«.^v. Benetzen, mo L^ävvH, ino gapa^vawa. Aenbthigt, nlllu^e, inandc: trodsilli. Beobachten, >>w cl^va^1l1<, inn vkvvÄ, ileiää'Wl!,. Verg, üoinda, inonwia. Vergen, mo Fara>vü>vH. Bergmann, in^viiikro und ^uwesilöru (MVs bald männlichen, bald weiblichen (h^schlechtö. wie bei 'pÄuin. !>>ni, n, s, w,). Verichlen, nw i>onln'nvli. Beritten, !<,1i8äo. Bersten, me MWeiÄwa. Berühren, me tn,i»p(;r«,>vs,. Besäen, wo tLOnivvinv», «.v i, ui) u. Vesanfen, ine vill>v«, in«.n nillttu. Beschauen, nie äilllünvu. Bescheid, i.>ennai»enn. Bescheiden, i>ol«'N0, tsdMo, lad^elio. Aescheisicn, ine elinnv^a, inft e1mü,>va; anch in der Vedentnng von „betrügen". Beschenken, beschcrcn, nie cli,nvli. Beschimpfen, nie pr^La^A. Beschimpft, prüsäo. Beschirmen, nio liiläerä^v». Veschlafen, ine pui^uwll. Beschmieren, nie i,8(ünlclil0>vinvu., ine Veschnnizeu 184 Bewahren Beschmuzeu, ins t,8«nikklmvllvva. Beschmuzt, t^clukkölo. Beschneiden, mo tkc^in^va. Bescholten, prl^ao. Beschreiben, ine tsokinäwa an o. Veschreieu, t8«n5wÄ0iiowtl^vll. Beschütze», ino nilcloi'llxva, mo i^lc- Beschützer, nilaorp^koio, ru,1i^il8' lioro. Beschworen, in« 6livva. süvvoi. Besehen, ni6 äilillÄ^v«,. Besen, 68elis!ilc!in3,8i<<1i'i. Besichtige», mo 6lliiilivvrl, pHll^Il. Besitzen, manclo ni, b, h. mir ist. Besolden, mn ^I^iZsoravva, mo ^o^i- Besoldn«^, p!l)i«8l;^onn. Besonnen, Aos^sro, ^o68ok^«ro. Besorqen, m« Fßr».^». Besorgen, m« trä^ok^^v^ m« türäxva. Vespeicu, bespucke», M6 ^Lcliun^or^v^H, N16 ä«o1i,!H,!i0^li,V^l>. Besser, leäiäir. Sonderbar, daß der Comparativ uon „^ut", wie im Grie-chischen, Lateinische» »nd Deutschen, auch in der Zigeilncrsprache mit den» Positiv uicht übercinstinintt. Das muß eiucu tiefern Grund haben, als der gewöhnliche ist, daß die ursprüngliche Form dcs Positiv vevlon'» gc^ gangen sei. Beständig, 8areio, t'. h, st^r! (fest). Bestatten, me pc»«1vÄ. Bestattung, p^Icir^enn. Bestehlei^, mo tstüisirü^a. Bestrafen, um äawa p«,ki. Bestürzt, wriMO. Bestürzung, t.rZ,8od, tär. Besudeln, in« tsolnlckIonÄwa. Besudelt, t^cIukkLl«. Betasten, ine wr^oiÄwa. Beten, ine Pi'iyorvvtiwa, ine ^^v^vo- Betheuern, ms pLnriä^vs,. Vetrcichten, mo äikl^va. Beträchtlich, d^,ra, büt. Betreffen, nio tapponnvg,, inn re- Betrinken, mo pikva inan mtll,to, d, h. ich trinke mich betrunken. Betrüben, nio I^i6ö>väwÄ, IlLiäävva. Vetrübuiß, l,poini. Betrng, c:lin<:Ii^)«nii. Betrügen, in« 1«w2, m« Lllniw3,wl>,, mn «1inü.vvg,, d, h, ich nehme, ich bescheiße; in« «noc-ilc^vvn,, ich be- U'ge. Betnmfcu, m^tto. Bett, t,8, inanF^vli. Vettelsack, man^Hinä.ck^i'o Fönu. Veltelstab, m^n^?>.mä,3i<«rc) ^llgcnt,, Bettelvogt, sNlscIiMllrn. Bettelweib, ln«,i,Fap:',«I<öri. ! Betten, mo t,8olii^vü>vn.. Bettler, mun^an^liiru. Vettnch, l>!üotiäa. Bettüberzug, diklcili^g.. Bettzüge, ulnoncir,.. Beugen, in« i)n.n«c1,>lii'vv^vn., ,nn pan- Beule, l)uivä,vs«,, m« i-aic- l<8.VV»,. Vewahren, mo nad^vs! pro sin der Bc-deutuug von enn8orvl^i'o). Bewegen 185 Vlöde Bewegen, mo tkolialo-wuvva, ino ri8- Beweinen, m« raw^xvll. Bewerfen, ,n6 loi'äü^vk ap c»^ m« >vi- tsokorä^va, ai> «. Vewerkstelllgen, m« Fori'nva. Bewilligen, mo Hsnv^. Bcwillkeinnnirn, mo ^i'088oru^'H, Vewirlen, mn Foräxva. Bezahlen, in« ^1oi88orxväxvn,, ino ^«- Bezahlung, ^Ioi88or^>6nn. Vczaubcni, mu t««1iovvac:l!0>vl>^vll. Vezaubl'rt, ?'^t,8«1l«>va0l^m<,n, sdas vei' ist dnttsch), Vezechcii^ mo jMvvn, man m^l,u, d, h. ich tnnse nuch belrnnkcii, Vezeugeu, mo j'onninva. Bez!vin!icn, in« «simv^vu, und 8,I«i'> XVlNVll. Äibcl, äe^ve1«8!<örs> üdro, äo^vo^8l?Ä'a d^vo lidi-o, d. s?, Gottl's Nuch, Got-tcc« großes Vnch, Vicdov, t,8«>!»1,«c1i!) ^ Ilulßc^u). Biegl'll, mo j>lu,8o1i^irxv<>,vv!i, ^un^oi'- Viene, ^lu^ni, >>!l'i!ii, nnnmi. s8nm«i ansieilscheiull!!) ciü Klan^wo^t,) Vicrl'va>,or, luvvinön^oru. Vicrstaschr, luvvimikri t,u«^>!>i. Bierglao, Imvin^vri ^vnl!i!. Billet, IN. Billig, HlMo gl!!it8«^!. Viude, t,orm, iiHil^orpomi. Nindf»iden, 1)lui6,!>!>>:i8!«;ro t^nv. Vlnse^ i^81. Vinibaum, ^r<'»1oy1cß, clantorponn. Visse», 1»Wll>.. Bissig, (In«t,«rp!!8^öro. Bitte, mg,nAl>i)oim. Bitten, m« mai^^a. Bitter, 1o III. Blank, ^li,i'n«, Iii^in. Blase, jmttülunl^i, ^llmnivli,, die Blase im thierisch^! Korper, aber auch der Tabackobeittel. Blasebalg, poi^niil^Ico'!-«. Bläser, i,»ai.'tHpü,8l«:r0. Blasinstvnüieut, porUun^e Blatter, Blattlaus, ^1,il,ti t8«Imvv, ^al,!'iniälcri t,8olm>v. Blau, I)Iavv^üo. Blänlich, i^^oli blawlicio. Blech, diÄ«, i«u'iiu »U8<.oi', d. h, wci^ ßes Ms«,! 5n.nc! 8n»t.«i', dünnes Visen, Blechall,eiter, diülo ««»larüii^l'rn, Blei, mlilöwn. Bleiben, mo l»t,«(,:I>invli; auch: i'1> wohne, drnli wohne» bezeichne! dl,',!? das,,^u bleiben pflegm", da^ gewöhnliche „bleiben"; s, Wohm'n, Bleich, ^l!,,',n>, In^Ilo. Bleichen, lno ^'r^'.vil ^!>rnu, ich üiache wciß. Bleistift, ^>!,L»>v, d, !), höl^eiue Feder. Blick, .j^i. Blicken, m« <1i!v!^>vvl>. Vlilll', ^orelo. Blindheit, ^orloponu. Blitz, ä«^v0ll'8^äri M, v. h, G^!t>^ Fl'u>r, Alicen, äow^i äoll, ^lk, d,h, Go!t gibt Fener. Block, dkro gol.wr ^!>8ol>t, grosil >,> Stück Hol;, Älüde, Illäzoiio, tlii'l^uo. Blödigkeit 186 Bremse Blödigkeit, Illäsok, Iu68olio^onn. Blödsinnig ukrdiUä, äinüll«, äiv/iü. Blöken, lnc? äuwa ^oäii, ^oli. Bloß, nanFo. Blöße, nanAuponii. Blume, Blüte, Loriotl., ä8<^«rott; Blut, ruä. Bluten, ine rndüvvn. Blutig, r«.dxvÄ!o, ru,äi^<üro. Blntsfrennd. F^ica, uiÄ. Blutrichter, i-3,üi«^öro rai. Bock, ^«88ni1Ü. Boden, «o^l)r«8l<«i'i (von 8«Ii«rc>, der Kopf, also oas Oberste), Bohle, pL88i M, d, h. dickes Bret, Böhme, Ikilöro. Böhmen, lM6ro temm, d.h. stummes Land. (Warum?) Büßmisch, WIILro, Bohne, dodo, kg,t8dwili (letzteres scheint Plural zu sein), Bohren, ms ri«8erkw^, ^no i^88«r- Bohrer, ri886rpä»!<örc>. Borg, FuntZHoi^onn. Borgen, n^o Anntsclwrliwa, um ^li,-^ciimvv^. Borgen nämlich in transitivem Sinne, «16 ^nnt,8«^c)ruwli,, d, h. ich warte. Auffassend ist es, daß der Ausdruck für die Begriffe: borgen, leihen, in der deutschen und lateinischen Sprache von dcrsclbeuAu-schammg bedingt ist, und überall mit dem Vertrauen ^isammeuhäugt. N« Aunt,80^c!i'ü>v!,l, ich warte, wahrscheinlich ich erwarte, daß mir daö Darkhn restitnirt wird, oder auch: ich warte, bis das geschieht; iu,o ^a-t«Äni^v^, ich glaube (oi'lxlo), vertraue, daß ich das Darlehn wiedererhalte; lateinisch: c:r«äiwr; deutsch: der Gläubigcr, Eigentlich sollte es der Gläubige, dl'r Vertrauende heißen, und uur ohne bestimmten Nrlitel Gläubiger, Borke, rnicill^Ilnri lü^pn,, d. h. des Baumes Haut. Vorn, tdntsuin,. Börse, ssi88ikk. < haar. Borste, dalüi^^ro dÄl, d. h. Schlveins-Bösartig, ni,cl8oli«, iniäöeliäok. Bösartigkeit, nnü«o1iui>oiiii, m1ä«oll^- Böse, iniäkeko, miäsH^cd, tädü In- d,80lw. Bosheit, mi(1,80ll0PLNQ, mi<.l8«IlÄ(,'ll0' Böser, kolöcili', miciLHiälr, iniä80iu).' Bösewicht, iniukioliL^lckero. Bote, pirüsllöro, pirvn^öru. Bötticher, türäionF«!'«. Bottich, tmäli. Vouteille, t.u8o!iui. Braud, ^üli. Brandenburg (das Land), olia,(i8ok6i'-ämo toniin; Brandenburg (die Stadt), o1^llä,8«1ior6nio l'oro (von in« (Ü!Hä8cl^vk>va, ich brenne). Brandung, (Uxvio «ciro, d. h. wüthendes, wildes, tobeudes Mtecr. Vranutwein, e1^Ü8o1wrüi, dl3,>väüa Branntweinbrenner, !Hnck8ei!^r6^>Ü8' Braten, in« ^Lkkli^vli., Braten, z)o!il«r. Brennend, «IiHÜ8c:Ii«pä,8liälc,. Biet, PÄ, i)ln (Pl, pma), Briefe, 8g,^ün^5ro inllÜ8«^c>. Brief, Iii, aber auch Paj!, Brille, n^<1«8^«'i'i ^vulin, tjl.!>r ^rl<-^LNgöri, d. h, vicrängig. 8l.!lr.i,lü<-^LNFäro würde einer sein, der eine Brille trägt; ^ckiläck^ri, d, h, eiu Ailgeilding (man sollte aber die Plu? ralsorm vermutheu), Briugen, n^o mlüvva. Vrockm, Fottor, d. h, ein Stück. Nrodem, ^u,diu, tu^v, Broinbcerc, in«11«Ii ni!>ilij, d. l), schwarze Beere, Brot, inllro. Vrotbäcker, in»!-üu^6ro. Brotkrume, cln'c»v^«li. Brotsack, rru>.r«8liöi'a ^mm. Brotschranf, inn,r6n^öri ^iLt,rü16^1iöri iouu>i. Briihe, Zununin. Brüllci!, in« äi^va ^uäli, ^o^i, d, h, überhaupt Laut gcben, bellen, schreic>i, wiehern, ^e nach dcm Subjcet, Brunnen, ^nig-, ^ninu^, loiMna s1imii<^ und IillniiiF scheint mir, ob-ssleich ich es geHort habe, verdächtig, uud unverständlich aus^-min, Wasser, znm Brunnen g^wordeil zu sein; vgl, Pott. I, 11 :y, ^> u,l,^>^^^^> ^ t8«1iut.«llliü1i. ^^'ust, ^üiin, Ilölin, t8cln>,t8clnu. d. h, die Vrustuaft. ^»be, t««!^^'»; in der Kartc: Iiu«1ic>. ">lch, Ukro, ^i-i88twiÄ8köro (letzlereo eigeutlich Gebetbuch, aber auch das Bnch iin allgemeinen). Buchbinder, liliröZ^öra, clL«I^aminer- Buche, i'inu:>u<> ruiili, b. h. Zigeuner- bäum, Buchhändler, lüivizliöru srichtiger scheint Ii!)i,'euss('i'o), Büchse, ^^nt,iu, d,h, lein- wandcne Stube. Vuhldirue, Vuhterin, In^ni. Buhlerisch, lulmiüicrl, und voin Manne 1rll)ni^lo1) lii i,i^n»I« lall«c:1ro, d. h. der ist nur gut, ist gut für mich, Bürgen, m0 Iwm I9,ä8«^c»^ d, h, ich bin gut (dafür), Bürger, Ini^lcora, d, i, Städter. Bürgerineister, p688«porr(>8k«'c» (la- d, h. dickbäuchiger; 2) dicker Herr. Bursche, rakiclu, t^Hüvvo. Bürste, luvümni, die Kni)?), Vuttermilch, KII6«Icöro tlint,, gLlüo Uiüi,,, ss!l,'ä<» tdnt, d,h. fertige Milch, geschlagene gestampfte Milch. Büttner, t,ürcllöu^öi'o. C. Char frei lass, ^rin^ro äivvoß, d, h, Eiertag. Chaussee, i)Ärrü«lrli« >iij,niiüci'i in0n, Gänse-Hals, (5o!nri!'r, s, Kuricr. Crcdit, ^ll^oli^onn, h. h. dcr Gtailbr, das Verlraucn. D. Dci, «,lli, Icu- r«8lloro d«Hu1i,^ors!«nn, des Hau^ sts Decke, Dachstein, Dachziegel, !loi'^«1«!i'u parr, Inio ^>ari'. Dafiirhaltcn, ni,o ^unüuvva, ino ^u,- Dahciin, knr^äsmu. Daher, <^twr. Daherun!, ^,,>,!,!>!>>«NQ. Dampf, tslv^. Dam'pfen, niO buwnvvu,, n^' tuxvi^vvn,, Dämpfen, m<> Mi-^vinva. Danach, i)i!!l, i,u>llll. Daiicben, i)!^lirlc0rü>v:<, mo ^ui'lillwa,. Dann, (I^vvo, dalsl. Daunen, von, ^tt^r. Daran, i>!>8di, n^ i, ^> n. Darauf, ^> i, l^> u, Uj^ro, >»r«2, ^)ül, >»ulüü (letztere!? iu der Vl'dentuug von „nach"; lal, i>o«t). Daraufgehen, nw inorlnvll,, d, h, ich sterbe. Daraus, ^vri, a^vri, <^Äi>. Darben, m« I^om <.8«Iior5!o, d, h. ich din arm; mnini«, i,mn<>c trcl^ol:'., ,uir fehlt. Darbieü'n, Darbringen, >,^o «I^va, Darein, drein, l.i-in, ^trin, w^. Darleiht!, m« ^nn^oliui^nva. Darin, >.v<'!!<,«'. Därme, vvonlor^l. Darnach, s, danach. Darreichen, in« äävvl», d, h. ich gebe. Darüber, in'Ä. Darnb erbreiten 189 Donnerwetter Darnberbreiten, daruberdecken, u:e Darüberfahren, me Me^vlnva prs^. Darübergehen, m« ^liü,xvll prl>I. Darüberlegen, i>n> t,«< I,^vä^^ ^'ni. Darüberseßen, n,<> !»s'8(;l!!!vv!!, ^rül. Darüberfpringen, >no »tuv,^ ^i>Ä. Daruin, t,i>us.i.1l; 2) <^nlo8i<6, d. h. deswegen. Daß, Flü. Dauern, !»« Ivoi(I<»^vsl>v!>, ^«iüüvvn,. DcUüNi'i:, (liimulill. Daus, dl>,1o, d. h. das Schwein, weil in den deutschen Karten daß Eichel-dailS nicist als Gmblein das Schwein trägt. Davon, keik. Davonbleiben, me at^^ni^vn, Ivi'ill. Davongehen,, ino, >i8«I,^xvn liriiv, inc: Davontragen, mc> l^i68«Iiüvv.i, m« ^i- «I^olic^vl'i^va lirüc. Davor, cslsm. Decke, ^»«klülkerriLnu. Deckel, nM>, ^rzUclünn t«o1lu^o8tor, d. h, Schüsseldeckel, eigentlich das Oberste a» der Schüssel. Deckeil, ine ä8okM«>iÄ>va.. Degen, okäro, Degcnscheide, «Iiar^cküro pr>>or. Dehnen, uw ^>n«1i1uws>.^ll. Deichsel, ^Ilrnäiino vvortino^to^, d, h. das Vorderste ani Wa^en, Dein, tiro, tiri. ^"»üthig, ^Änäöia, d, h. gehorsanl, Denfen, in« pcmcNvvll, ino ^!it8«1iü>vn, d.h. !„cil>en, dafürhalten; in« dLN- ^,v!!>v^ (aus dein Deutschen), ^'l, die, das, ^".vu,, ^«"»^Ä l^in der Ve-- dentmig v^'ü welcher, ?«'; ivelche, 1va. Dianiant, äik^kzlisro i^,r, d, h, durchfiehtigcr Stein. Dich, wl.. Dicht, P0880. Dichtheit, ^>«88n^s!nn. Diet, ^»s'nxn, t,nl!>). Dickbauch, ps>8»c» ^i'riÄ<6i't) (für Biir-gerineister). Dickkopf, )'«88o ZoliersZilöra sfiir Protestant). Dieb, t««1rnr. Diebisch, tßolweölo. Diebsbande, tLckorLNAöri törln. Diebshehlcr, «oröla ^lläsoiw. Diebsherbergc, t^olioi'on^öi'c) lic^. D iebstahl, tZHar« >^«nn. Diele, «t,l>,1<^«i'^u8^«i'o Aa,«o1it. Diener, >vlr!I«^to, ^loi^ko^ä^ und pm'«> Dienerin, vvl>!loti/,/,^. Dienlich, 'imLclito. Dienstfertig, j>>'l>,nl!ölci. Dienstlnecht, >vl,,>!^t,t,c,. Dienstmädchen, Dieustniagd, >v.^Ivli., Iv^. Dietrich, t8«Iii t.8«^c>t8o!n ^lit,in, d, h. kein rechter Schlüssel. Ding, ^«clll, Aovvn,, ^)oüll^3. Dirne, ra!<1<1>, 1ul>ni (letzteres in nbler Vedentung, Hnrc). Docht, inoinniolinMvi'o tu^v. Doeke, ^ulilvii, ^ulcici. Docuincnt, IN, d. h. Brief. Dohle, 1<0lÄko8. Dolch, tßoliürin. Dom, Iiüri l<.augri. Donner, äuxvLie^iiöro tgcIünAorpeim, d. h. Gottes Zank, Gottes Zorn, Donnern, dowel tscliniZervvoia, d. h. Gott zankt, Gott zürnt. Donnerstag, imn^iitx, äi^o«, d. h. der fünfte Tag, ai,ch t^Ivm«-^. d. h, Gottes Zoi», Gottes Wetter. Dop polt 190 Dutzend Doppelt, äui ko^ps. Dorf, gÄd. Dorfschaft, ssüd. Dorn, Icüro und 1. Dornbusch, Dornstrauch, l Drangsal, didacllt, sl<")8s:l>, mi8<^i'n. Drauf, prL. Draußen, liwi'l, >vri. Drechseln, mo i'iä^oi'ü'ivll. Dreck, t«Hi1,. Dreißig, triü,uw. Dreißigste, triü,ntut,,>. Dreizehn, ä^3oii triu. Dritte, trlnto. Droben, MU. Drohen, in« t^oinn^^rll^va, in« ^rct,- Drohu ng, t»«l> ü, g ^r^«,in ^ jirotwr- Drollig, Z>6l^ö,PÜ8i!SeQ. Drossel, Icr-l^va,, ein Singvogel. Druck, kendöV^nn- Drücken, m« I<6iiü«>vü»vil, ms I<6n- Drnnter und drüber, t.n t^ü, tc> ^i'ä,l. Dil, w. Dudelsack, PartHM8l«"!ro ^iiu«^ h, h. Vlasesack. Dnft, gun^. Duften, mo 8ün^Wl">,v/c>., inn «nn^snva. Dnkaren, Iia<.Iv^ill, «lilU'vvs'II, »oin>l^«,i (letzteres nur Gold). Dünnn, narliüiü, clinLilu. Diuinnheit, üinnello^ßnn. DllüüNfopf, ^8Liil>,t)80l!l PUI'Il<«. , d, h, wahrer Esel. Dninpfig, »a^l'lno, d, h. fencht, Dünger, küi, prii^öri. Dunfel, ta,min«1n. Dunkelheit, imn,nla^>«nn. Dünken, 1N6 ^lllillüvv^, !N6 s,!it8Clli!,VVlz,. DÜNN, 8Z.H0, ilslikn. Dunst, tuv, t,ii uo5>1<)Psrm. Ecke, Fnnt^eli; denn es bezeichnet ursprünglich das Ende, also das Onde der geraden Linie, die Ecke, Edel, Iioina, t«onat.Lc:no. Edelmann, ra,i. Edelstein, Ia,6,8olio i^rr, t,8en^8«Iin parr. Ehe, ^o^vel, pin>v s vielleicht i?u^'nv); ugl. die Vemcrknng S. 65. Ehebrechen, ine pa^or^va 8mve>, eigentlich nur: ich bnche dc» Eid; «o^vel aber heißt Eid und Ghe. Ehefnnl, Ehegattin, romni. Ehelich, roinLcllnn, rowoälni. Ehemann, röm. Eher, »ill^äir; s. Äevm-, Ehrbar, laä^cko. Ehre, i)3.tln, ^arti^, ^Ntld, patüvv. Ehren, mo äinva sintlii, ^)lltlb, p»,rt,Id, Ehrenhaft, ehrenwerth, t^llickollo. Ehrerbietig, Fg,näkla, pai-t,i1>Mro, pÄ- Ehrgeizig, chrliebend, >v«im,üo. Ehrlich, tso^at^Ho. Ei, ^üro. Eiche, 8orrc>8o^1ca, rainuZic^ri ^ldam, t^o^Acra räm. Eidechse, ßak^oräi'ilo, lisaräa (lat, lu,-«erta). Eiertiichen, ^irloNFäri n!ai'Ii. Eierstock, mlwln. Eifer, 8,'»r, d.h. Starke. Eifersucht, «mnnie^cun. Eifersüchtig, 8u,>m,o^ü,8!. Einbohren, ino riZser^ll tre. Einbrechen, n,o >'n.^Isi'snva tro. Einbrcuueu, in« «kn,68c;k?>v^a ws, Einfahren, me: nlioxvilvvl», t,rc!. Einfallen, ^6 Porinvk tre. Einfältig, nurMI<",, ünlöNli. Einfaltspinsel, t8ollüt8oln ^»urNca,, d.h. rechter Esel. Einfängen, nvo tliMLri'nvn,, ine «wrä^vn,, Einflechten, ino »nrro^vuvva, i,r«. Ginftieße», ms nHzolnnvli, tr«. Einfüllen, nw ^artawlivvll i,:^, ,nc>, Eingeben, >n^ ue ^8e!il,i,wa, tre. Eingesalzen, trslmiäu; z.V. emgesal-zenclü, gepökeltes Fleift), tro lünäo Eingestehen, nie dn!v1vilxvn., ine duk- Eingeweide, vontsria. Eingießcu, ni« ^elwM^va tro (klingt an das deutsche „tschorlcn" an). Vinhauen, ine kur^vvl^ tr<3. Einheimisch, keröäüno. Einheizen, ine tattavv^wa, me Fei-ü^u Einhüllen 192 Eis Ml< nii a P,^), d. h. ich macht' Fcner in dem Ofen. Einhüllen, ins äßenakkei'^vv^. Einjährig, ^Lli derg^iögli^ra. Hiev dor-8«ii68il6ro, weil nur ein Jahr vorausgesetzt wird; zweijährig u, s, w, dagegen verlangt diePluralform d«r-««IiinßLi'a, <1ul I)oi'«<.!in>>^< ro, l,rin u. s. w. Einfaufen, ino, 1v^,. Einlerlern, in« »lHi'üvv^,, ino »t,!Illnvn,. Einlassen, N1« inul« t«c:I>>xvlü,wl>, Lr«, ^iiiinachen, mo tuifewäwli, n>s> ^- ilnvu tec. Einmal, ^«1i xvür. Einnähen, nw kunuvvn, tr«. ^iinichnlm, mo ^inva tr«, inn 1,'>vt>. Einpflanzen, inc: tzoiii^v^vvll ti'«. (Kinsalbeu, m« uilili,!<üvv«,, mo t8o1nn<<,vvil liu. Einschütten, ino tLLliorlüwa tr«, n>« clü^va tre. Ginsehm, n>a- Einseitig, ^«il^ucliien^ero. Wie hierher die Plnralfonn 'önz>src) tommt, ist nur nicht llal^ wie manches andere Anomale in der Zigennerglammati!, indessen es heißt so; s. Einjährig, Einsetzen, mo dunokinva w«. Einsicht, ^N8>vöi',^«un, noäz^'^rü- Einsichtsvoll, A08W(>,ro, ^o^»^<','s^, F0Ü8«Ii>v6i's); vgl. Verständig, Einspannen, mo t^orlivvuvvsl l,l6, i»l6 cla^vli, tr«. Einspen'l'N, n>c! ^tllllnv^, ino «t,.u'5lwll. Einst, rn,1>u. Einstecken, mo 8t,II!:^VÄ, int; 8^i,rk,^l>, - s, Arretiren. Einstecken, in« <.»«Iii>vü,^l!, i>a8c',ll in3.ncls, d. h, ich stecke zu nur. Einstellen, in« i^kiwü^u tr«. Einstürzen, in« ^«r-nv:», wo. Eintägig, ,jol< <1ivv«8u8lil"!ra. Eintauchen, ino r^oluvva, ti«. Eintheilen, ino ^inüwa,, d. h. Ich zähle. Eintracht, ^uI^n^Lnn. Einträchtig, ^ulcuno. Eintragen, in« inü«<:l!l'nva tre. Eiittreffen, mo ^vvüv/a. Eintreiben, mo t^6:^vli tro. Eintreten, ino «tÄlcicei^nvü, wo, uw vvü^vvH l,ri>. Eintnnlen, niu >,o!!,vv!>, l,r«. Einwandern, ine <>^^!>n^u, ti'v. Einweichen, in« ^olinv-l. Eiillversen, ino wit^c^lioräwÄ tro, nw t«räli.vvH l,ru. Einzel, ^u^^r««, AoIcai^L, Iö bedente; es ist dein aber so, und gewiß nnr durch Misverstand aufgetonuncn nnd festgehalten wor^ den). Visen 193 Guischlossen Eisen, «astk!!'. Gisenarbeiter, »^tersn^oi-o. Eisenbahn, s^tsre^Llo trom, d. h. eiserner Weg. Eisenbahnwagen, «Storno vvurtin, d, h. eiserner Wagen, Gisern, 8u,8t«i-ö8kö«^ 88,8t«rnc>. Eisig, 8tlMrno. Eiswasser, Lastörni ^,g.nin. Eiszapfen, mc>rL8c», s, umräno. Eiter, iiöml) (in.). Ekelhaft, clßenun^ölo, garstig, iä8s!likci, verfault, verwest und ekelhaft. Elefant, d8,ro nalili68l<öi'o ^rai, d, h. großnasiges Pferd; dar« äantän^s^o ^rn.i, großzähniges Pferd, baliuna. Elend, dldZelit, inissra, 65,8o1i, tgolio- I-ÜZ16NN; letzteres- Armuth, Elend, t^oiiorßlo, 6o8«n^vHIo, arm, schadhaft, elend. Elf, äs8«Ii ^slc. Elfenbein, ziNrnc» ßlißklo, d, h, weißer Knochen. Elle, I<üni. Elnbl'geii, liüni, Elnbogcugelenk, küni. Elster, t.HLlnnA^rpNZlcLvo tsciliiriiülu, d, h. zänkischer Vogel, Streilvogel, Eltern, c> üllä te i 6ai, d. h, Vater nnd Mutter, Empfangen, in»näs >vNa, d. h, nur fymmt. Empfinden, me ksi^äxva. Empfindlich, HoUn^kra. Empor, prÄ. Emporblicken, nio äikkäNÄ piÄl. Emporbvingen, ^6 lin^nvn, prÄ. Emporen, ins »tL'Wtl ^prc;. Enlporhalten, ms rikkeiÄ^va ^ii-äl. Emporheben, nie iiaää^vs, prill. Emportragen, ms IiiäsciMWÄ prn,l. Emsig, gilillölc». Emsigkeit, «ikklopsnn. ^nde, ^uutäoll; bi ^untßoli, nans ßuntsoli, d. h. nicht geräumig. Eng, äikkno. Liebich. Zigeuner. Engbrüstig, i)6t.«Iiko. Engel, clo^elsZkLro t8olra>vc>, engio; ersteres: Gottes Sohn i das zweite deuIschen Ursprungs. England, plmlnosllero tßinnl, d.h. Wasserland. Eukel, t,8oIi^vL8i<6ra t,8oli3>vo, deS Sohnes Sohn; t^ol^lllirn tZoliawo, der Tochter Sohn. Enkelin, tgok^öskLi-i t8Hn,i, des Sohnes Tochter; tßolmkri t«Ic» uall- i!S8li«ri, die breitnasige. Entehren, mo piÄ8ii,vva. Entehrt, rilÄ8äo. Entfernen, nie, dzolnnvl» ki iic, ins na- geling, krik. Entfernt, clüro. Entfliehen, ine ua8«cksl>v9, ilrik. Güthanplen, me «Nv^a tßi« o »olisro, d. h. ich schlage den Kopf ab. Enthüllen, nie äLLiiakkeräwL pi-ß, b. h. ich decke ans. Entkleiden, ins rnv^g, v?ri. Entkommen, ms NÄ8HkvÄ 1it.3onüvva,. Entsetzen, ins l.l>.r«.wl>,, ms tr^souiiwll. Entsetzen, t^i-^en, täi-. Entspringen, ms nas^n^a li^ilc, m« Entweder. .. oder, üni... üni. Entweichen, in« nllLoliiiwg. lcrik. Entwenden, in« tLnnorilvvll. Entwendiiüg, t8c!li6i'<>u«ini. Entwischen, in« ng,8onävrll liriil. Entzünden, in« Liikäsonew^a. Entzwei, r)ü,8on, halb; ^otwi^näo, in Stücken. Epilepsie, inaiMFOnvvui-l ^ovvli.. Vgl. die Anoierliing zu „Schwerenoth". Equilibrist, Arainslctzro k«Il^ä,8>i«rc>, Er, ^ud. Erbeben, in« i!l68«I^s!vvüwa, in« iri»- Erbetteln, in« inan^üv^«. Erbeuten, ine lüvs«,, mcz i«w^, ni^ t8«linr3,>v3,, d, h. ich nehmc, ich stehle, oder raube. Erbitten, ins iNÄNFslxva. Erbittern, in« ru8cnovvü.wa, ins ru> »«NllVV». Erbittert, iM8Lii<1o, ^Hin^Lrp^iiaro. Erbitterung, wonin^erpmin. Erblicken, nie äikklivvc». Erbost, rü8olida, tncinn^vp^kijw, Erbrechen, in« pg^erü^vü, nie, d. h, ich breche auf. Erbrechen, ins 6,8o1i»,äo>v»,>v8,, in6 ^8cIiüiiA6r^v3,>vll, t>. h. speien, Erbse, K^i-il. Erdapfel, niaäi-^Ii. Erdarbeit, im^viükri l^ütm. Erdbeben, o xnxv trisÄll, d. h, die Erde zittert. Erdbeere, Ii)Ii mürln, puwiuki-i mm-in; ersteres rothe, letzteres erdige Beere. Erde, pu^ (Mascnl, und Fem,); vgl, Oraben. Ebenso l>on, der Ofen, und Mnin, das Wasser, bald Maseul,, bald Fem. Erdichten, inn en«l!lww5l^Ä, d. h, ich lüge. Erdig, pu^vinilro nnd pu^vß^öra. Erdrosseln, ins t,ll8ä,n«,>va, tllfmiü,wa. Elfahrei:, in« Iilinü.>vli., d. h. ich höre; nl« liLiwilv/H, ich verstehe. Erfassen, ni« tunpcüÄwg,. Erflehen, mo inlm^vv». Erforschen, ni« putg^tiä^l!,. Erfragen, nin putsonÄw». Erfriere», ^e^dgon^Z.wli-, das v^r ist deutsch und statt er genommen, also wörtlich: v er frieren. Ergeben, ^anti^lo. Ergreifen, mL tllppsrw^Ä, ms 8t,il- l^vl»,, ins! 8taril>VÄ. Ergrimmen, nn; i,8«1n«Fk!rü^a,, ins Ergrimmt, i'ü8«», t8l!lnn^Lrp2,8- Erhalten, inan<3« vvAa, d. h. mir lommt, Erhalten, in« rilvÄ; crhalteil (lat, 86rvaro), ms IiüM^v», pr«, d. h. ich heue auf. Erhängen, inLdi^lN^va ap i, ap c>, apro. ErHaschen, m« tH^nkrÄ^v». Erheben, nis lmüüwK, ine >iaällv», pi-s, ins e)'nacl«,wa. Erhenst, !)Iaät!ro, ^Incierd«'). Erheucheln, nl« Liincnnw^^v». Erhiyen, ms tllttciir^vii^A, nicht blos tlltt^vlivva, warinen, sondern mehr als erwärmen, tatMirvv^vv». Erhitzt, t^to. Erhören, ino nün^a,, ins 8ll1iünü>v»,. Erinnern, nis rikker^vuwA, ich halte, ich beHalle; ms ruiicsr-xvilvva an o 8c;lu>ro, ich halte, behalte im Kupfe, Erinnerung, rililisr^snn. Erkaufen, nw liin^w»,. Erken»bar, itt^nkHerHi». Erkennen, in« brin««nsrwli>vn. Erllären, n>« 8i!ill«i'wü>VN. Erlauben 195 Excrement Erlauben, ni6 in,'«886i'vvllv^a. Erlaubniß, pro88erp6nn. Erlernen, in« 8ilvü>VÄ, in« lvH Erretten, m« Iiilclei'll'.Vlz,. Erröthen, in« ^vä^va lola. Ersaufen, ms w8äv,'ävu cln u i^nin, Erschaffen, in« ^vrü>v3,. Erschießen, ine ^ÄiÄw«. WI«. Erschlagen, m« mgr^v»,, n^s kurüwa Erschrecken, ino tÄ^nvu, ino tiÄZ^iiüxvll. Erschrocken, tg,ri;n0. Ersehen, inn ^lkkävva. Erstaunen, ins ^6,'!i>va d»,ri Mkku,, d. h. ich niache große Augen. Eiste, ^kto. Ersterben, n»6 M6r«,>vn,. Erstgeboren, ^ektc, ^oläo, eigentlich erst- getanft. Ersticken, in« illSÄninva und m^ t^la- NÄVkl. Ersuchen, ms inanFlnv». Ertappen, ino tnPiioiÄ^ll,, inn ta^iicü'- ^vä^vn,. (Augenscheinlich deutsch) Ertheilen, me 6^>va, Erlranfen, in« taZ^vs^vn, n»' tllt'a- n^>va an « ^anin. E rlv a ch en, ino 1 ian ß^ovv:', ^l,. Erwachsen, Iiüro. Erwärme», in« tlMä^vü^vk. Erwarten, in« Fnnt^norvvA^vll, ,n^ tß^nllkkorvvli^va; ^nntg^n^r^vnvva ist ein vieluinfassendes Wort;^unt8<.>1), theuer, geräumig, das Ende u. j, w. Erwecken, ins ä8c?Ii.in^,, Erweisen, n,« »il« 8iIvlnvi>,, ni« «ilillß^v^xvll. Erweitern, ins dnonlo>väv?a.. Erwischen, mu tappervvl^v«. Erwürge», ni« tlislln-ivvu, ino t^fa- nü^va. Erzählen, m« ^«nn^v/a. Erzählung, r,tU'änii8li,. Erzeugen, ins ^orn.wrl. Erzeuger, Schöpfer, AsrkpÄsksi'o. Erzittern, in« rÄsl^nn^winvn; s, beben, m« tri885^l^. Erzürnen, in« t8onin^c>i'üw2. me rü- 8l!liÜ,^ll. Erzürnt, i'iü^nän, t,8«k>!!^6i'ii»«K^i'u, Esel, imrl1r, d, h, Nanchsteiu, Essen, me (ilutWÄ. Essen, das, . Gsseokehrer, ^l>!« lcn88«^u«kei-0, d, h. schwarzer Reininachcr; ^lu ^^. Ü8«lia, schwarzer Mann. Essig, 8(ilnM. Etwas, t8«llomüni. Euer, tunnu'u. Eule, rü,t,t,^ilirn t^cnii'kiilo, Nachtvogel. Enter, t»«nnt,8cnin. Ewig, ä8t!niinH«t,«i'. Ewigkeit, tlin'0 tstinn-n, 6üi'a t,8ira, d, h. lauge, ferne Zeit, Excrement, AI, 13 Fabel 196 Fern F. Fabel, ^»ramisg,. Fackel, mumslin. Fade, tgolii lundo, »ngesalzen s».'ie das lateinische ni8ul8U8, z. B, bei Ta-cituö, Ds urawriduÄ, Kap, 22 ^ in-nulgg, 80ui'riIitÄ8, faber Witz). Faden, ww. Fagott, korstLcnIci»,. Fähig, ^otlLwörn, ^u^cn^vörc», ^c>> Fahl, zMed dLonelä«, halb gelb, Fahne, dl^clllp^^Li-i. Sollte eigentlich heißen dln,äl>,mä,8!c6i'i, aber weil es sich selbst bewegt, wenigstens selbst zu bewegen scheint, wenn auch nur vom Winde getrieben, erhält es die active Flirm ^ä8lcsri. Fahren, mo ullew^v^. Fährte, 8t,kkli«l'p6nn, d. h. der Tritt, Fahrzeug (ans dem Lande), vvüM,m, Falb, i>ü8oli ä«c:1i6lllll, d. h. halb gelb, Falle, pLramüHsn'i. Fallen, nie perilwa. Fällen, ms <1ä,-wÄ tkie. Fallende Sucht, nig,nn««k^vZ,i-i F^wa. Vgl. manu8o1iWÄri im Zigeunerischdeutschen Wörterbuche. Fallknecht, Fallmeister, ß'useknlUo. Falsch, t8oki t8Hät,8«>ia, d. h, nicht wahr. Familie, dera. Fang, t^perpenn. Fangen, m« tHMLi"WÄWÄ. Farbe, ^l»ttn. Farrnkraut, mi88üi'i. Faß, türcUi. Faßbinder, tiirälöngei-ci. Fassen, in« tappsrwü^a. Fast»,,, mo ^,g,rLäwÄ, ms pari^wa,. Fastnacht, nardli^nF«rn clivvß«, d. h. der Narreutag, Fasttag, plli-i^uwin. Faul, Kino, llirno, oliommßräc,; letzteres l morsch. Faulen, ins lcino^väva, ins Iciviiu->v^^vll, nis cHoinmsrvvllVVH. Fanlenzen, me Icino>VÄ>VÄ. Faulheit, Fäulniß, kinöpsnn, kirnö- i)SIiN. Faust, ^rnacllm, aber auch der Stoß mit der Faust. Fechten, ins Icurä^vr,. Feder, pör. Federbett, Federkissen, psrnitmilia, pei-- ni/na. Federmesser, pörs«lisr1 tsonüri'n. Fegefeuer, clsv/sisnksri ^'ä,lc, d h, Gottes Feuer. Fegen, ms ä8slio11s>vu^va. Fehde, knrai)sim. Fehler, dunen. Fehlerhaft, clu8snv«i1a. Feiertag, ncn^vsncio v, l»IVi!t- Icri ritLica, puwiü,lcr0 «urrstto. Felbscherer, raäi^sro. Fell, ini^tin, mnrtssnin, mnr/in. Felleisen, göno. Fels, küro ^llri', i)SL8o parr, großer, dicter Stein, Fenster, ^voenni. Fensterglas, ^vooiiniallri ^Viilin. Ferkel, laliio d«,1a, d,h, junges Schwein. Fern, äüro. Ferne 197 Fluch Ferne, äunipenn. Fernglas, Fernrohr, änrc> c^ikknm^-kori, von ms äilciik^a,, ich sehe, und äni-a, fern, Ferse, Ilür, Iisresksi'o ^'Hicl^no; letz,-teres: das Unterste des Veines. Fertig, ssnntZck, ßeräo; Ichterrs: gemacht, (Oder Fllräo? von Flu-uv^,,' wa, ich koche?) Fessel, xvsrtUn, ^vsr^Un sdic Kelte), ^Udnpsnn, Fkster; letzteres: das Msen, Fesseln, me dlincläwa, ms danäorkvvl»,, ms Zlitävn, me ^lis»,>VÄ. Fest, ßcrölc». Fest, das, 8o1rw6n6a clivve«, heiliger Tag,Festtag, Fui-Ku. Obgleich ^urkn eigentlich Mc'che nnd Somitng bedeutet, so bezeichnet doch der Zigeuner damit jeden nicht besonders benannten Festtag. Festigkeit, sör. Festtag, ßurka. Fett. wllo. Fett, das, dsc^ikßnn, tnilö^onn. Fehen, AotLoi', i?Lt.««80. Fehenweise, ^o^nrnncle ^ledunLön^?). Feucht, 8apli.no. Feuchtigkeit, 8«^>«u<)^c>nu. Feuer, M. Fcuersbrunst, äi>vü ^>k, d, h. wildes, wüthendes Feuer! dkro ^6k, großes Feuer, Feuerschwamm, ^^^ri ^golika. Feuerspritze, ^k^krc, >vc>i-t.in, d. h. Feuerwageu, Feuerstahl, 8t»püni. Feuerstein, ^k^ki-c, i)arr. Feurig, M^älcro. Fichte, nlßUc>Io rukk. Fichtenwald, mellßio >vö8«Ii. Fieber, 8o5n1, l'igentli6) nur Kälte, Fiedel, Mso^Lln^kri, vvoi^nn«. Filzlaus, pl^tti t8«Iiüw; s. Blattlaus. Finden, ms ^lllä^mä,^»,, ms kaäZHi- Finger, ^uLoi^o, ^üLt.a. Fmgerhut, 8!nv>nn8ivl'i. Fingerring, kNANkt,örin, Finnig, Förölo, Finster, t^mmola. Finsterniß, tli,nimloiic>nn, rllbt^, Fisch, m^äFolio, N^6.8«l^in. Fischen, mo tnMorv/äwa in«,cl8c,'IiL, mc^ Fischer, M3,68okou^6r«. Fischreiher, lang'o men^Iii'« tLHir- knla, d. h. der langhalsigc Vogel, Fir, 8ikk. Fläche, duc^lüpsnn. Flachs, 8tc>Min. Flagge, ^laclli^l^IvLri. Flanniie, ^ull. Flammen, ms erlaäsciiL^Äwa, m« Flasche, tusckiu. Flaschner, I)ililo 8«8<,Lron^6ro. Flechten, mo 8iirc!^^v3., ino liuw^w^. Fleck, 8wUo. «totto. Flchcn, mo mg,nF«,v^3,. Flehen, das, mkn^pßnn. Fleisch, UM88. Fleischer, inn,886NFero. Fleischig, mn,88«Io, z, V. mllLLeic) äl->vc?8, der fleischige Tag, der Fleischtag, d. i, der Sonntag, Vgl. das Zigenuerisch-dentschc Wörterbuch. Fleiß, bütw, d. h. Arbeit, Fleißig, ßillilLic). Flicken, ms »i^vilvvll. Fliege, 8UM8i, inaclüliu. Fliegen, in« ili^svv^vvn, (deutsch). Fliehen, ms nkF«l>ä,wa, icrilc. Fließen, ms NÄLokäwA,. Flink, ^ikkslc», 2IFI0, »iiislo, nikk. Flinte, danäüii, mizHkll, F-n-ainäLköl-i, d. h, Schießgen'chr. Floh, puFekürn, po«c:kürnm. Flor, mslieli türin, d, h. schwarzes Band. Flöte, ßÄ8eIitöili porttilnäLköi'i, d. h. hölzernes Blasinstrnment. Fluch, ^r»,8ti.p0nn, F08elie^onn und t8vü«lio8li,öro, por-ru«k^l-o, i>urrs8^Lra; in der Gaunersprache: Heckcnscheißer, Vgl,porr im Zigeunerisch - deutschen Wörterbuche, Forstmeister, duiÄn' wö80nÜ8l« awuv/», w'1!<. Fortschaffen, n,0 lnä8o1iov^5>.>va IvÄ krilc. Forttragen, in« inÜ8c:tiLvv9,^vr>, lirii!. Fortwährend, kaicko tsotiiro, iin,^« tZiro, d, h. allezeit. Fortweisen, me teaäuw«. Fortziehen, ino Lsrä^vg, krik. Frage, putscnlipenn. Fragen, ino put,8«Iig,v/N. Frankreich, wal8«ütiiiko tmnin^ d. i. Welschland. Franzose, >vn,l8«Iiäa. Fraß, e!ill>vvvon. Fratze, dunz;a inui, d. h. kriinnnkS Maul, krummes Gesicht, Frau, romni, tZoliuvii (romni in Bezug auf die Vhe, tsLtnnvli in Bezug auf das Geschlecht). Irauenllcid, «oc-na. Frauensperson, Frauenziinmer, t,8«w^vli. Fräulein, tai'in rüni, d. h. jnuge Dame, junge Herrin. Frech, lu^cliwerclüno. Frei, psi'v, inulilcio. Freiheit, ^,r,»^onn. Freitag, Mriö^Mwmi; I'n,ri8tö^vin, 8to>vin. Fremd, Fremdling, äui'«>ä>,no. Fressen, m« «IiH^u, Fressen, das, <-I,^vvw«nn. Freudenmädchen, ludin. Freuen, ine treuaei-lnva. Daß der Zigeuner seinen Ausdruck für,,freuen" in seiner Sprache hat, ist unerklärlich, da doch das Gefühl der Freude eiu alleu Menschen gemeinsames Gefühl ist. Alle Zigeuner aber, die ich gesehen ^ und ich habe sie alle danach gefragt — , brachten mir nur das Nort aus dem Deutschen: ins Freund, Akcku (Vetter); s. Göimer. Freundlich: luä^olia, kaineio. Frevel, ^rsona. Frevler, ^reodia^«ro. Friedfertig, friedlich, friedsam, poki^uc». Frieren 199 Gallig Frieren, n>o ßllkiluwllwu,, inu Ü8«l>u- Fricsel. loli poUiu^», d, h, ro!he Blattern, Frisch, i'Inoko, deutsch: rasch und ricsch (Provinzialismus); 2) in der Beden? tung von unverdorben, wohlerhallen, ^1o, auch ungckocht, z, V, Mo inkk«, frisches Fleisch. Frist, t8«tilro, tslro. Fromm, i^clßHo, 8oliv^«nclo. Frömmigkeit, Inäsotlü^^nn. Fron, ^ir6«1iöro, plr^u^äro. Frosch, ä^Haili^a, dütoi'. Frost, 8oki1. Frösteln, ms 8«1ii!,l!.vva. Frostig 8«lillo, 8«IiiI«Io, 8«Iii1äo. Frostwetter, 8«Iiilo t«(Mru nnd tßii-c». Frncht, ruk^öuFLi,'«, d. h, wörtlich: Naumdinger. Früh, rlia, cloi8iriÄ, aus cloina und rNu, zusammengezogen; letzteres: hcutfrüh, Frühling, Frühjahr, ni^U. Frühstück, äei^irlakro Hg,>v>v6N. Fuchs, Ii8«1ii5H, ronkli'cli, larolZolili«. ^) Fuchsschwanz, lisHkänIcQi'o ssaro, li8cli- I, d. h, das Schwert; i'iu>, d. h. die Ruthe. Fühlen, nib 1iei>vä,^Ä. Führen, ms li^Fyräwa, nl0 lliiu^va; letzteres: ich bringe, Fuhrmann, tLoliuinnnAsro. Füllen, m« t«^IiorUlvvH i'iucl«^ mo Fünf, ^äNLci). Fiinfhundert, panned 8u1i«I. Fünfjährig, pän8H dornoliöü^äi'u. Fünfte, Mnsollto. Fünfzehn, dc?8«ti s>än8oli. Fünfzig, 1«i.I18Cli Ü0»Hll. Funke, ^l!i. Für, drückt der Iigem,er dnrch besondern «Zasus aus, und zN'ar durch den Dativ auf ko. Furcht, t,iÄ««U, tär. Fürchten, nw UnÄ^vli, in« t,l'Hgol)n,wg, Fnrchtlol?, ä«ii!li,öro, d, h, herzhaft. Furchtsani, t.l!»,8^Iiclüno, t.n.i'öno. Fürst, krÄa. Fürste>lthum, ^ralenkör« t«nim. Fürstlich, Ii,i'ü.l68i<öl'o. Furz, riU. Fnrzen, in« clll^va rill«,. Fuß, M'o, ksro; letzteres: das gauze Veiu, anch blos der Schenkel. Fußballen, kerosktzra ^k>,ll8okto. Fußgänger, pireßköro. F,ißlappen, i?»,tö>v0. Fllßfohle, 5Ä« Plro; l.oi8tnQu inro, d. h. der untere Fnß. Fnßtapfeu, Fußtritt, ßlHkIcoi^oun. Fußzehe, IiLröu^öro FU8«1iw, koi-^n- Futter, ck^w^Ln. Füttern, ML äü/vv» cilavvvven. Gabe, äa^vÄpenn. Gabel, for8c!iüU». , Gaffen, ins äikIikwÄ. Gähnen, ms Iig,äÄ>vg. t.n«lio, nio Wr- Galgen, 8eliodnit,?,g,, dlnäeri, d1a6ä- >v^i-i; s. Schwere Noth. Galle, oliulin. Gallig, oiiolil^alira. 1) Pott, II, 2i!7, bringt noch: i'uda 8niwk», was keiner ber von mir gehörten Ziqen'ner tanulc. Sollte es vielleicht rudn Laolia,, rothes Kleio, Fuchsbalg, heißen'? Gamasche 200 Gefangen Gamasche, nerinFsr«. GanS, päpin, purlin. Gänsebraten, painnMiro pLkku nia««, nLkki p^pin, gebratenes Gänsefleisch, gebratene Gans, Gänsefteisch, pa^inMilro ing.88. Gänsehirt, napinLiigöla. Ganz, 2k11o, Gar, Aaräo oder guräo? Vgl. Kochen. Garbe, dllnüäo ßlli, d. h. gebundenes Getreide (danääo, gebunden, Par-ticip von m,6 I)g,nclll^vll). Gären, in« li8(iNli,^ll pr«, d, h. ich gehe auf. Garn, ta^v. Garstig, äZoliun^Äo, disoliu klier, mi-680üg,«n; disonuliker, eigentlich: nicht schon, aber nebenbei auch: langsam, wahrscheinlich weil der Zigeuner rasche Bewegungen liebt, und ihm daher alles Schwerfällige nnd Langsame unschön oorlommt. Garten, dZ,r. Gartenhaus, balegkLru k«r. Gärtner, dareLkero. Gasse, train, lorkgilisro t,r«in. Gast, Gastfreund, c:ng,inä,8liro iniil, Tischfainerab. Gastgeber, liertHCNOinaro, ^vlsi'to (da8Cüimina,, augenscheinlich mit Iler, das Haus, verwandt sviel-leicht auch mit dem wendischen, ins Deutsche übergegangenen I, kcMio. Geben, nie ü^^Ä, und doch der Imperativ üe, wie bei ine >vawn., ich komme: vv<3, in« lawa,, ich nehme, 1o. Gebet, tra-vvlVLr^Lnn, Z)ri88orr)snn. Gebetbuch, ^risssrlNAnkori und V^l!-8orinä,8il6rc) (wahrscheinlich libra zu suppliren), Gebiet, tsinin. Gebieten, nio ponu^g,, ins tgouaiN' INll<^Ü.Ws>,. Gebieter, i-a,i. ! Gebirge, üainka, inan^ia. Gebij!, äant. Geblüt, rää. Geboren, poläo (eigentlich ^ gelauft). Gebot, PLnnKpsnn. Gebranchen, bedürfen, inanäL tredöl». Gebrechen, clö8«Ii. Gebrechlich, äc»8uliwä,1o, NÄL8ö1o,dg,NF0. Gebürtig, Icereäüno, d.h. häuslich, ;u Hause, heimisch. 6».i Irai tu lcero-äiin«? Woher bist du? Wo bist du zu Hause? Wo wohnst du? Gebüsch, 5>orr, onrr. Geck, n^rtMü, s)6i^l!,8linF6rci. Gedächtniß, rüill^r^sun. Gedärme, >vsntLi^'a (vom lateinischen vsntei'). Gedenken, nie rikkei'ß.wLl,, ins rilciier->vä>vl>, an o 8cuöro, d. h. ich behalte im Kopfe, Gediegen, tßonat^no. Geduld, pük5)nöp6nn. Geduldig, pollsina, laäLcIio. Geeignet, inizento, Gefahr, clusoll. Gefährlich, äoLonwalo, d. h. schädlich. Gefährte/ mal. Gefallen, rn« kamäiva, ino ^Lt'lillni'Äxvll ^ (sssklliisreia mau, d. h. es gefällt mir) ist deutsch, aber bei den Zigeunern eingebürgert. Gefallen, das, kainäpeun. Gefällig, FHNnMin. Gefangen, stiläa, stllräa. Gefangenschaft 201 Gemüth Gefangenschaft, Gefängniß, 8vo8«k, porr, purr. Gehorchen, m« ^ann äa^va,, d, h. ich gcbe das Ohr, wie lateinisch - «,ncli6n> t,6N 6886. Gehören, manäc; 1^>i, d, h. mir ist, Gehorsam (Adjectiv), Fnnäslo. Gehülfe, mal. Geifer, äßHun^orponn. Geifern, in« ä»olrnn^«rvv^vg,. Geige, weil^üNÄ. Geißel (lat. ilaFsIlmn), tlzHäpiu. Geist (lat. n^snium), ssöäi, tnciia. Geistesann, gcistessch>vach, navdüiü. Geistlicher, lllzdlm. Geistlos, nardüiö. Geistreich, geistvoll, Foä8o1ixvörc>, Fo- ^ei^ ^^Kölo^enn, dök, d, h, der Hunger. Gnzig, dukülo, d, h. hnngl'rig, tßokinäo (von den Inden? tsokinäo heißt: beschnitten). Gekröse, 'wsni,«^»,. Gelassen, pöküno, lolls«. Gelb, («zHoläo. Gelblich, M8cli cl»e1io1(1a, d h. halb gelb. Geld, löwo. Geldbeutel, lovvLZkLr« ^uno. Geldkasse, lo^vösköro niooliton. Geldkasten, lo^vöz^elc, Aonisksra, Ia> Oeldsack, luvvLsicei'« Fona. Geldtasche, lo^eslleri potZIn, lowss-ksri pat,i88l>,. Gelegen (lat. «ammocln«), nii8«^tc>. Gelehrt, ßilc^ßräö. Gelenkig, nioFlo, »iicksin. Geliebte, die, i?irni, der, ^irim«; ol^si-ll»äo, ckeiltlüi; letzteres aber init dem Nebenbegriff der heimlichen, nicht bekannten nnd ercessiven Liebe. Geloben, ms ^ming^vli. Gelte (Gefäß), tüi'äli. Gelüste, ^llmapenn. Gelüsten, ms ll3,mä>va, Gemach, i^mn, t.Mn. Gemach, d. h, tangsani, leise, ldkß», polcöle». Gemahl, röin. Gemahlin, ramni. Gemein, I^üsLlr^voräüno. Gemeinde, laUäri. I^a11örc>, eigentlich stumm. Die Bedeutung ,,Gemeinde" vicllrichs daher, daß diese als solche eigentlich stumm sein und nur durch ihren Wortführer si^visköi-o) sprechen soll, denn die ganze Gemeinde kaun natürlich a»f einmal nicht sprechen, Gemei>l scha st, kotwnö. Gemeinschaftlich, ksttons. Gelnenge, Gemisch, inZsolilcörmön, ist Adverbium, also: gemengt, gemischt. Gemüse, 8oka«k, d. h. Kraut. Gemüth, ^Lcki^ cißi, «i. Gemüthlich 202 Geselle Gemüthlich, cl«(^«8llero, äzbLkei'o, 68i'8k«r«. Gemüthlos, iniclsoko, mläZoliaoli. Oemüthlosigfeit, miäLoliopenli, ini- Geniüthskranf, naß^olo äßi^sio, d, h. herzenskrank. Gcmüthövoll, ^8«Ii^li6ro, i-u88si'ÄVvu,. Geneigt, kllmöi«. Geneigtheit, Icam^snn. Genesen, «^»to. Genick, inen, d, h, der Halsi i>lMüni inen, der Hinterhals, das Genick, Genießen, ms ok^va. Genosse, rnül. Genossenschaft, m^i^enn. Genöthigt, iiunto (s, 1^unt.L ini Zigeu- nerisch-deutschen Wörterbuch), 8i1äö, »ilordu. Gensdarm, kli^ci«, ßclivililzliürc), i»a- Genug, tgoliälc». cloclili, äal>:i.. Genügenb, tl?«IiÄlo, clucilki,, clulil»,; das erste dnvch ni« lioni t8^1u^Io; d,is zweite durch inaMo >n äc^ii«, d, h. 1) ich bin satt, 2) mir ist genug. Gerade, tärcio. Geräthe, pöäu.. Gerathen, miVokw, ^«räu. Geräumig, du^!«ium), t,8oIiÄwnü,,, ^,küd, ssrißni. Gerichtsbotc, Gerichtsdiener, Gnichts- fton, pireß^sro und pirön^öro. Gerichtshans. tZllliaweliop^zlctzro ^^, ^i-innili^ro kör. Gerichtsherr, FriZnillkro rai. Gerichtsschreibcr, tgokinkpäLlcsro, pa-r^kero; rigeittlich nur Schreiber überhaupt, Gering, ssutti, Ucko. Gerippe, Fo^la, Ilokälo. Gern, klllil6lL8. Gerste, clnolini LUßsri, nämlich Fil^i, das Getreide, bärtiges Getreide, von den stacheligen Nehren so genannt. Gerte, tßcku^ni, iÄn. Geruch, 8un^. Gerücht, ^onna^ciiin. Gesalzen, lonclo. Gesamnit, kettone. Gesang, ^io^opcnn. Geschäft, dutw. Geschehen, mo ^va^a. Geschcidt, ^oäLMöro, ßoägclnvßro, Geschcnf, üawä^nn. Geschichte, par3,inl88>. Geschickt, «illilLlo, Agio, Liiliierüä. Geschirr, /oräapä,ß1iöro. Geschirr (Geräth), i)«äll. Geschlecht, bl^ro, d. h. Fa,nilie, Geschliffen, t8ollinö!n, s. Scharf Geschlinge, >vont«^^. Geschmeide, inirilia. Geschmeidig, 8üno, Ä^io, ZHiktzio. Geschoß, FarÄin»„cküi'i. Geschrei, lcrisHico, kriökn, ^ali. Gcschwäh, r^Ii^or^oim. Geschwätzig, rakkßi-^äck^i'o. Geschwcllen, in« «Huv/Iowä^g,. Geschwind, 8ik1<, xlFlo, «ilcliöw. Geschwister, prÄ, r^ön, d, h. Bruder, Schwester. Geschwisterkind, ^r^ie^Ilöi'o tnclia^vo, wo, pönMlcri tsekai, d. h, des Brn-dcrs Sohn, Tochter; der Schwester Sohn, Tochter. Geschwollen, sorm^vi». Geschwulst, »Lliuvsiu^enn. Geschwür, büko, dükolmä,l,o. Geselle (8o«iu8), inal. Den zunstmäßi- Gesellschaft 203 Gift gen Begriff „Gesell" hat der Zigeuner natürlich nicht. Gesellschaft, tcirin, malä^snn. Gesetz, P6NNÄPLHN. Gesetzt, pokuno, d. h, ruhig, Gesicht, mui. Gesinde, ^valietto, wallot,i?i^«., d, h, Knecht und Magd, Gespenst, inulo, ^üt8«Ii tiu^c», d, h, seliger Leib. Gespinst, 1i«p6i'pLnn, /x'iülz^ßnn. Gespräch, rliklcor^enn. Gesprächig, rnlilisr^ÄZköro. Gestalt, trupa, d. h. Leib. Geständig, dulilcänc». Gestä»dniß, I)ü^I«;^enn. Gestank, Iillncloia, d, h. es stinkt. Gestatten, mu pro886i'^vn,wa. Gestehen, ino bulcliovv^g,. Gestein/ parr. Gestern, cloi««. üoigll. Gestorben, mulo und meräa, von me morü.>vc»., ich steibe; in«räo selten gebräuchlich, stets aber verständlich, Gesträuch, purr. Gesuch, inanZÄpottn. Gesund, 8l>.8t,o. Gesundheit, ßkstäpsnn. Auf enre Gesundheit! tuinara 8^Ltc>^^8ii6! Auf deine Gesundheit! tiro «n.8wM8ke! Bleib gesund! (vn,!«?!), at^H Last«! Getöse, krisclüld, kri«!«). Geträiil, ^ivvnini. Getrauen, m« ^«,t8oIi!z,wH, d. h, ich glaube, Getreide, Z1>). Getreidehändler, ßibänFLi-o. Getreidemarkt, ^ideL^öro 1ik1l6lo. Getreu, t.8«Iint.8o1r0. Getrost, i)ak6no, d, h, still. Gevatter, ^irä^vo. Gevatterin, ssiruni. bewahr werden, gewahren, ine äiictc^wll. Gewähren, my cluvva, mo ^rogZLi'- Gewahrsam, Ltiilepenn, nwri^Liiu. Gewalt, «or. Gewaltig, sorelo. Gewaltsam, »orölo, rüsoko, rü8«iiäo. Gewaltthätig, rü8ekclo, rü8ol«). Gewand, suekc,,, ri^onn. Gewandt, 2^1o, giliiMo, ^iilla, i)i- vvü,uto, I'lsolio. Gewässer, Mniu. Gewebe, tarm. Oelyehr, AÄi'lnnllsIo'l, l^unäslic, ^iu8«liicn. GeU'eih, 8^^in^, eigentlich nur das Horn, Gewerbe, dutin. Gewcrbschcin, dm>o lil, eigentlich nur: großer Vnef, großes Zeugniß. G c w ici> t, paropsnn. Gewichtig, Mi-0, d, H. schwer, und d^ro, groß. Gewiegt, ?^Iu, xiklo, ßlkkölo. GeWlß, t8(.'Iillt8ll!w, t8cIi3,<,L«tl0NL8. Gewißheit, v6> loklloro t^c^iiil^er^unn, auch I)»ro tZiro, d. h, Gottes Wetter, Gottes Zorn. Gewogen, likim«!«. Gewogenheit, kninliPonn. Gewölbe, direlin, dneliln^«nn. Gewölbt, ducklc». Gewölk, ki6Lcdnl)t,i. Glwünn, ß'6rmo. Gewürz, wckllr trri,d. Gczänl, t8oInn^Lr^,enn. Gezelt, poelitanönFuri tattin, paoli- tanLNZsrl isink, d. h, leinwandeue Stube. Geziemend, laäsoko. Gezwungen, »iiclo, «iloi'äu. Giebel, praläüno, d. h. das Hohe, das, was droben, drüber ist. Gier, dök, dokolopenn. Gierig, duk^io. Gießen, M6 t8c!wrlä,^v3,, mo tsoko» Gift, 8«l', d. h. die Starte, die Schärfe. (Äehnlich das lateinische viru» von VI8 ?) Giftig 204 Graukopf Giftig, kri «or z>r8, l^i »är t,re, rs ist Gift darauf, es ist Gift darin. Nach der Analogie sollte man vermuthen korelo, giftig. Aber es kommt nur die Substanlivform 8«»r in der Bedeutung von Gift vor, Mas, wÄin. Glaser, waünön^ßrn. Glatze, nanAN «olisr«. Glaube, putZHa^eim. Glauben, ins Pat^ollg^g,. Gläubig, ^)lli,8«^üno, Mt,8o1ic>^»,sli6ro. Glaubwürdig, t.8okat8oka. Gleich. ^g,7m»,. Gleich (as^ualiß), Iiär. Gleichgültig, pokouo; ko>vir In inanäs ^slc, d, h. das ist mir eins. Gleichgültigkeit, pokcinopsnn. Gleiten, ins Psrkwa. Glied, trupesksro potterz männliches, ^är«; weibliches, ininzH, psäa. Glimmen, ins okaänckenäva, me «kg,-cl8«1i5.^v3, t^oliorac^anoL, d. h ich brenne heimlich. Glocke, ^aniplwl»,. Glockenstrang, F«,nii,n,n»,iiro »e^oNo. Gluckenstuhl, FkinpaMkri 8t»,irlmin. Glotzen, nil) AvrZ.'wl!. I)g,ri Mlll<3,, b, h, ich mache große Augen. Glück, dkotit.. Glücklich, dkcMälo. Glückselig, daolitslo. Glückseligkeit, daokt. Glückögüter, darvviö^enn. Glühe», MO «^ÄÜ8UliLVV«,>Va, MS 0^Ä- Glühend, lolo, «Hiäc, (jedenfalls «ka-ä8«1liäo, von ins oliHclgcliä^vl!,, ich brenne). Glühwein, wtto indl. Glut, M. Gnade, proscdkrpenn, prosckkirPsnn, I», cißcrio penn. Gnädig, lM8Llr0. Gold, 8onniAg,i. Golden, 8onni8Äig,ki'«. Goldfisch, 8onniF»,ikkro ni»,6Feko. Goldstück, 8onni^li,il!.kro potter. Goldschmied, ^«»tsren^sra, d. h. Ri»g-Nlacher, und ruppen^sro, von rupp, Silber, Gönnen, ms Aunt,»«llsi'llvvll. Gbiiner, in8,1, ^alio; letzteres eigentlich Vetter, aber auch ein nicht durch Verwandtschaft gewonnener Freund und Gönner. Gosche, mui. Gott, ä6ns!. Gottesacker, s, Kirchhof. Gottesdienst, ms äawn, miro kar-o 6o-v?6l68l<6 i pg.t,ir>, d, h, ich gebe meinem großen Gott die Ehre, Gottesfurcht, äßn'LleZksi'o träLllk. Gotteshaus, äswslsskoro kör; kan- Gottesmutter, äs'wsiöskLri äai. Göttlich, cl6w6iL8il6i'o. Gottlos, t.8o^iv^«.Ici, wörtlich n»r: mchts- würdig. Götze, t8Hi t««1i»,t,8«Iio äexvßl, tsorli 1g,ä8«I»a äs>v«1, d. h, kein wahrer, kein guter Gott, Grab, liaiMIco. Graben, der, «kod, neben 1in.lläÄko. Graben, ni« ^«rÄ^vn, ^uwiäl^ri, ^u- xv<28^«ri dutin, d, h. ich verrichte Erdarbeit. Grabstein, inulöckei'a pllrr, b. h. des Tobten Stein, Gram, trä8ok, tar. Grämen, in« t,rH8eki^>vg,, ins t,Hr«,wg,; grämen, ins Koi6a>v^ ich bedauere; s. Dauern. Grämlich, iniclsoko, iniäscU^Ii, cka- Gras, t»c:Il»,i'. Gräte, I<«ro; auch Dorn, Karo. Grau, güro; M8«k in«1I61c>, halb- schnurz; »Iwn. Grauen, das, träsH, tar. Grailen, nis t,c»,i».xva, m« t,r»,8«riÄ'>vl',. Graukopf, Liiro Zodkiro; ^arno »eliöro, d, h. Weißkopf. Grausam 205 Gutmüthig Grausam, nncilj(>>0, micl»^»«^, mi-Grausamkeit, nücl8«^kl«Ii6^>enn, mi- Grausen, das, t,ür, tr58«!>. Grausen, ins l,ar^vll, me trkgeliil^va. Greisen, me t^ppei-üwÄ. Greis, Pnr« ^Äüia ^Z^Iieno, d, h, alter Mann, alter Kerl, Grenze, iuutun^a,. Griesgrämig, iniäscüiu, nMsolia^i, Griff, tg,M6r^,onn. Grille, cl«wel«8li5ro »rui, d, h. Got^ tes Pferd, Grilnasse, ^>an^a inui, d, h, lrumnns, schiefes Man!. Grimm, inicl8clia«1«^psnn. GriiNNNg, miÜ8o!io, iniä8«1iÄ«ll, >'ü»<;il- Grind, ^r. Grindig, ^eri;1o, »eliulölu. Grob, 1g,, d, h, groß'- mäntiss. Großmuttcr, mamm. ^»oßnasig, bm'o n»,Il1le»k6ro. Großvater, pä^o. Gruft, mul/m^sro Icsi', i>, h. der Todten Haus; ilkilMko, Grab. brummet, kg,88. Grün, 86nnölo uud ,>l^c>; lehtercs aber in der Vednlttmg von roh, uuge tochl, z. B. .j-üa mn,8Z, rohes Fleisch, Grün (im Kartenspiel), patrin, d, h das Niatt. Gründonnerstag, ssunölo 6i^veg, d. h, der grüne Tag. Grunzen, ins üg,wl>, ^öli, allgemein: ich gebe Laut, und in vorliegender Bedeutung nur durch das bestimmende Subject verständlich; « dlüo äsla F«U, d. h. das Schwein schreit, gibt Laute, grunzt. Gruß, r)r0886i'^>en!i. Grüßen, me ^>ro886i'wli.xvtl. Gusfeu, ML dilckuwll. Guitarre, pg.8oli6inä,8icri. Gulden, lHi; halber Gulden, pü,3«il Gunst, kllwHpenn. Günstig, Icamöla. Gurgel, ni6il. Gurke, KMvnni-i, peäa. Letzteres scheint mir verdächtig, denn mir wurde für ,,sauere Gurte" 8«rmt,tli ^^6a, d. h, ,.saubre Sache", gegeben, und auf die Frage: ob ^«cla auch bieGurfe heiße? dies bejaht '), obgleich p«äa nur ,,Sache^ heißt. Gurt, törin. Gürtel, ziftl'v^Ilöri törin, d, h das Bruchband. Gürtel, törin, Prüti. Gut, llläzeko^ mi8l!^>t,o. Güle, 1l>68oIiäPsnii, ini8o1rtäpsnn. Gütig, lnä^^Iio, niiLLiito. Gutmeiuen, in« kamäwll. Gutmüthig, gutherzig, laä^^liu ä3C>ii3-keru, ä^i^Ii^ra (von ä,8>eäc>. Habe, pLcia, d. h. Sache. Haben, ich habe, MÄncio lu, d,h, mir ist. Haber, s. Hafer. Habgier, dök, doIkol<>i>6nn. Habsüchtig, duk«1o. Hacke, äawma^kri, von m« äü,>va, ich haue, ein Hauding. Hacken, Aro8ek«tto, dan^o «astor. Häckerling, oliüräin, liotl, i.8«rlinä« Ilagg, t8tckw6o pu88, d. h. geschnittenes Heu, geschnittenes Stroh. Häcksel, s, Häckerling. Hader, tsolnnssn'peun. Hadern (Lumpen), t^ünnassöi-i FMsrM, d.h. nichts werthe, lverthloseStücke; eigentlich nichtige Stücke, pst,ü,880; Hadernsauimler, ^Ltg,886n^5ra, Hadern, nie t,8Liiinß6r^vü.>VÄ. Haser, Ü8n1i<)d. Haft, 8till^6nn, 8wrap6nn. Hag, porr. Hagebutte, o^iiliglilii l^uia. Hager, 8Ü110. Hahn, M8clina, ^«,8«^!», ^ul>3l, wmnM«, pss^oli Halbgebraten, pü,8^ll pekko. Halbjahr, ^sc^ dsrgoli. Halbjährlich, halbjährig, liaklco M8H Halbnackt, p58«k HÄUF«, Halbstiefet, pMcili kilurnitl. Halbtodt, Z)ä8«ll inülo. Halbtrocken, ^ä8eli tgHukkn. Halbtrunlen, puZoli inatto. Halbvoll, päsok p^räo. Halbwahr, ^Ü8«li t»oli«,t8o1io. Halbwild, pg,8n 2,t«H^vH, ich bleibe). Halt das Maul, ^ilcker tn'o nnn, at,8«^ pnlisnia; letzteres: bleib still; tu kg,l pol«>no, d, h. du bist still, Halten, m« rikker^vliWÄ. Halunke, da»t».rclc>. Hämisch, in.1Ü81cc!i'clinc) I)Äli0. Hammer, inai-i.sll, 1i»,in,dro, mortÄn. Hammerschmied, «N8t,er«n^kro. Hand, ^vHst. Handarbeit, xva8tön^«ri dutin. Handeln, ni6 kinüvva w dilciullwa, ins MiÄ^vknti,, d. h. ich tausche, Handelsmann, Händler, dikinapä^köro, Handgemenge, kuräpenn. Handpfcrd, t8«Iill,t8u1ic) ^r».i, ß,rg,i azi « l^8Hllt80?l0 W»,8l,. Handschuh, nastisköro, loi-lci^^g^ tor- Handschuhinacher, nagtinAsra. Haudtuch, l<0»80inä8kro äiklr^la. Harl, ruic^äßllörc» inkkka^enn. Haschen, me t,a,M6rxväxva. Häscher, pires^ra. Hase, «Iiewro, «ciliogeuoi. Haselnuß, lakörg., kor. Haselruthe, ^snäkLiiMkri r^n. Hasenscharte, püsok nrui, d, h, halbes Maul, halber Mund. Haspen, Si'08c;1i6t.t.o. Haß, inil!8<;n6pLnn. Häßlich, ägHun^üio. Häßlichkeit, äscümn^iopenn. Hastig, »iiill, «ikkelo, Li^lo. Haube, pun«ttg. Hauch, tuouo. Hauchen, inß äav/^ tu«I,a. Hauen, m« cill^va. Hauer (wilder Eber), äi>vi« inoi-80ü-ksrälno Imln. Hänfig, düt. Haupt, 8oli^ro. Haupthaar, «oker^Ii^i-i dllNa. Hanptniann, ^8orlg.t8rl i'ornni. Hausgarten, ksröcköra diir. Hausherr, Icer^köi'a rlli. Haushund, ksrösköro tsoliuiciclc». Hausknecht, icersZilöro vvaiiLttn. Hänslich, kereclüno, Hansinagd, lißrö^icöri vvlili6i,^i22». Hanslnntter, lisröZ^i'i clai. Hausschlüssel, icei^Z^öri »üt.in. Haussuchung, Ilsre^Iieri rociöilini. Hausthür, Icsreziini'n ^ütsr. Hansvaler, k6r^3ii^rc> äaä. Hanswirth, Icerögllöro rai. Haut, L«p9. Hebamme, ^«IlÄ^vin^ri 6ai, d. h, Kin< dernnitter, rn5mrit8ol,i^a. Heben, m« Ii^ilwa, auch: ick) helfe, Hebräer, InpöI. Hehler, sorölo Acl8«Ii0, d.h. der feste Mann. Heidelbeere, kll^üäi inöl'in, d. h. blaue Veere. 1) Von ziehen? Giner, der umherzieht? Wie man ja auch das Wort ,.Zigeuner" von Zieh-Gauner herzuleiten den verwegenen Versuch geinacht hat. Keil 208 Herausheben Heil, 8k8t,ci. Heil, das, dkcnt. Heiland,talnc>cl6W6l, d h. derjUngeOott. Heilen, me 8u,»t0>VÄ>v^. Heilig, äülc», «eliwendo. Heiliger Geist, äiUo tuelic», äülu äewel, d. h. heiliger Gott. Heillos, inläneno, nncl^eliaol!. Heilsam, «ÄZto. Heimatlich, lcereäüna; heimisch, Iu. Heißeu (benenne»), in« kki^v.'». Heißen (befehlen), in« p6i»n«v/g. Heißhunger, i,n,t.t.o d«k. Heizen, uis t»t,tc»vllvvl>,, ms ^kr-nva t»,t,to. Helfen, in« Iillä«i'>vll^v8,, M6 lmcl^xvÄ; letzteres auch: ich hebe. Helfer, Inläsrpüylißro. Hell, tut.. Helle, tütüpLnn. Heller, (ilieirinFliro. Helln, «A8t)or68^«ri, 82,3t,ei'üi «tatin, d. h. eiserner Hut. Hemd, ZÄä. Hemmschuh, ^ortinLckkl»« äiraeri, d,h, Wagenschuh. Hengst, morgHkLi-cUno grm. Henkel, ganu, wie im Deutschen: das Oehr. Henken, me d1»M^va. Henker, msMkro, ^U8«livv3,lo. Henkersknecht, Au««kwÄ0. Henne, liacrlni, t^crl^vvrin. Her, Flztwr. Herab, tele. Herabbeugen, me ^8,n8en!iirwii,WÄ tel«. Herabblicken, ine äilllc^va tels. Herabfahren, ML nilL^v^l». telß. Hcrabfließen, nl« nciße^üwa tele. Herabgehen, rn6 äßokäv^l», tois. Herabgießen, M6 t^HorlL^vuvva tsis. Herabhängen, mo b1n,Mwa tole. Herablassen, me inult1lü,^va t«!«. Herablaufen, nw naZc^n,^^ tsie. Herabuehmen, ms lexva t«1e. Herabreiteu, me I.^«, tel«?. Herabschauen, me äikkÄwll tels. Hcrabschicken, mo diwo^ü^v», tele. Herabschießen, ine ^aräxva, tele. Herabschlagen, rn« liui>n,^vtl tßl«, ins clilwll tele. Herabschleudern, ^uo t6r6li,vv», tele, ins ^vitseliLrw^vg, tsis. Herabsehen, ms äi^lläwa tele. Herabsetzen, ine ds^ouä^vli tele. Herabsftringen, ine ste>va tele. Hcrabstoßeu, me t^ciliivv^vvli tels, ms Herabtragen, ms Iii^Lenswü^v». tels. Herabwcrfen, m« ^vitgellerwäwa tele, nl« leiMvv», tele. Herabziehen, ine ^si'ää^va tsle. Herauf, s. Auf. Heraus, >vri, äriin. Herausbringen, ine anä'.va ^vri. Herausdrehen s inß ri88ßrxvs>.^va, wri. Herausfahren, me nlie^äwa >vri. Herausfallen, ins psr^a, wri. Herausstießen, me nagoliäwÄ >vri. Herausgeben, me alnva ^vri. Herausgehen, me ä^eliliwa ^vri. Heraushangen, heraushängen, ins dl«,- 6äwg, wi'i. Heraushauen, n>6 liuruwa wri, ins 6Z.^g, wri. Herausheben, ino Iiaäüwk wi-i. Herausjagen 209 Herumtanzn Herausjagen, in« trgMwa >vri. Herauskonnnen, ins a>v5wli, ^vri. Herauslassen, nie niukkk^va wri. Herauslausen, ine nllgouuvvll ^vri. Herauslegen, in« t^oinw^^n. >vri. Heransnehmen, in« 1«xvÄ v^ri. Herausreden, in« r^ckorüwa wri. Herausreißen, m« ^oran^a >vri. Herausreiteu, m« lili^üwa ^vri. Heraussagen, m« ^0nnti,wa v/ri. Herausschauen, in« ^iickil-wa livri. Herausschicken, n»« 1iit8«Iiü,wl>, >vri. Herausschießen, ino ^llr5>,vv^ >vri. Herausschlagen, nie kurlivv« ^^1, in« Herausschteuder», ine witäcliorv/üw^ vvri, niL t«rclu,vvi!, wri. Herausschneiden, mo t,»o1iiin^vll wri. Hcraussclireiben, ino t8«innlv^vl>, xvri. Herailsschluatzen, mo i'lcktlorwüvvll >vri. Heranssehen, iil« dililcinv«, >vri. Heraussftringcu, ino Ltoxvn, ^vri. Her a us stehlen, in« t8c!iiorü.vvg, ^vri. Herausstellen, mo t8«Iiiwli,>vi>, wri. Herausstoßen, ino »inlIi'nvÄ wri. Heraustragen, in« Iiid«oll«^vi!^vu, xvri. Heraustreten, in« gt^IliceiÄwli wii. Herauswerfen, in6 ^it^onsrvvuvvll vvi'i, M6 koräü^g. v/ri. Hcransziehen, ino noräüwa ^vri. Herb, «oliuttio. Herbei, päßdi, Herberge, ll^rt^Himinl!., ^vlortll, 1o- Herbst, g^uäünu g^l,!, d. h, Vorlälte. Hergeben, mo äuvvll. Hering, !unc!l> inüägolio, iÖii<,Il inü- (I8«1lin, 8^1NLNt,!>. Herr, rai. Herrin, riwi. Herrscher, dln-o rai, duro ^oli0i<^1löi'u. Herüber, vv^all. Herum, irnjaU, trujum. Hernnlbengcn, m« iMnsMcii'vvü^va tru- ^lül, tru^uni. Heruinbinden, ms diln^üvli, ti'il^II, tru- Llcbich, Zigeuner. Heruulblicken, in« llili^iixvll ti'i^nll, Heruiudrehen, uie ri88«iÄvvl», tiu^ull, tru^uin. Hcrunifahren, m« uNovvilvvli trujuil, trujuni. Herumfließen, m« ntlsclll'^va ti-ujÄÜ^ 1>ru^iiin. Hernmfragen, m« ini1.8oaüvvs>, ti-njüll, trnjuDi. Herumgajfen, in« äii<1iil>va tru^UI, t,i'Ujl,lIN. Ht'rnnigchen, ino ä8«I^vva ^ujull, tl'l^UIN. Hcrumhanen, m« iiui^l,, trujlUI, tru- MM; in« « »town. truMiI, tlii- MN. Heruinkonnnen, m« tlxx^u^vn truMll, triijuin. Herulnlaufeu, ina8«!nlvvs>, truinil, tiuinni. Herunllegon, ni« tLclnvvliw-i ti'iijnll, t,rnjuin. Herlnnliegeii, m« tscliivvnvv^ trujnll, t, l>.iunl. Herumreiten, in« ^!i«u>vl<, tru^M, t.i-ii. ^UiN. Herunischi^en, ino diwcii^nvll t.i'i^li.!!, Herumschlagen, in« IlmÄw«, ti-ujull, tru^juin; ino ü^vv-i, truillll, tru^um. Herlünselilelider>?, in« ^vit,8«Ii«i'>vsnv», trust>,1l, tl'ujum; mo lri'dlnvll trn- i»Il, trujum. Heriuuseheil, ni« diltli^va ti'u^II, ti/u- ,jui,l. Henlmseuden, in« bit8oi!üxvu ti'i^lili, trnMii, Herunisehen, heruinsiften, ni« I)«8o1luxva truMÜ, trujui». Herumspvingen, n>« 8t.«vva ti'u^ü, t,rn- >,>>n. Henünstelle», in« lncinwü^va tru^ü, i^ruilil,!, Herilintan^ei, , mo kslluwcl tru^<,11^ 14 Herum tragen 310 Hochachtung Herumtragen, me nläZene-wli^n, t,ru- ^u,ll, t,ru^nin. HerunNverfen, ins vvitsoksr^g^va tru- Mil, tru^uin; ins isiMwa tru^g,1!, tru^uin. Herumzerren, herumziehen, ms ^Lrd^vn, Herunter, t«1s; s. Herab. Hervor, ^IZ>n. Herz, 6»oni, 6»i. Herzeigen, in« gikkkrwawll pi'6. Herzhaft, rlsono, «M^lis«); ri»ono, rasch, entschlossen. Herzlich, asikjksro. Hessen, t^ena^aonan^Ici'« t^mm, d, h. Herenland. Hetzen, ins trn,<^vvg,. Heu, Ka83. Heuchelei^ «Iioolioponn. Heucheln, ms enoLii6>v»wg. Heuchler, onoonsnäslcuru. Heulen, ni« ro^Z.vg,. Heulcrei, i'nw5.p6nn. Heupferd, Heuschrecke, llLwslegkßro Heute, üßi^ll, kovsg vri. Hinausgehen, ms <1«c:nlivvÄ >vr1. Hinauskommen, ins axvZ,wa ^v^i. Hinauslassen, ins mukkinvn -wri. Hinauslaufen, ins ng,8oImwA >vri. Hinauslegen, ine tHoIiiwÄwa v^ri. Hinansziehen, ins xerlillwa >vri. Hindern, ino rililißrwüvvH, d. h. ich halte. Hinein, trs, trin; s. Oin u. f, w. Hinfallen, ins nsrü,^va. Hinken, ins ägcü^vva I)k>,UFo. Hinkend, dan^o. Hinlänglich, äoÄiH, ä«Ua. Hinlegen, ino t8«niwn.v/u. Hinnehmen, ins läwa, luv/». Hinreichen, ins cl^nva. Hinreichen (8llt,i« e««o), . Hintere, der, iiul. Hintcrkopf, pal>1lino «l?Ii^r«. Hinterste, paläüno, p»,i8t.üun. Hinüber, n^räÄ; s. Ueber u, s. w. Hinunter, tsis; s. Herab u. s. w Hinweg, krik; s, Fort, weg. Hinwerfen, in« wit,8c:ü6rwi>,w»,, ms Hinzeigen, ins 8ili1ierv«nvli, Hirn, F'^äi. Hirnentzündung, ScxMkro n».88«1c,' zxznn; t8«no1<1ln,t,lckro nllßselupenn; letzteres dic Stirnfranlheit. Hirnlos, di^oMkrc», üinölia, nardüio. Hirsch, «ar^o. Hirt, ^srFoiiiiro, I)3.llor6n^ro; leh^ tcres Schafhirt, Hirtenhaus, ^sr^onsrs»!«"'!'« kßi'. Hirtenstab, usi'ßdisi'^^'ru ^»cnt. Hirtin, dLi'senerixxH. Hitze, illttoiisnu. Hitzig, tlltto, das lat. «llliciu». Hitzig, rlgcdo, rü8Lnäo. Hitziges Fieber, wtta »oinl. Hoch, däro. Hochachten, ins «ia^vK Mtin, partil), Hochachtung, pÄtni, partid, ^«,tuw. Hochfahrend 211 Husten Hochfahrend, ^ivviiso, ^18^0, Iwina, Hochherzig, d»rc> lisclüsicöra. Hochmüthig, ßiv/«8«, ^i8«>va, Iwinn; Adverb.! ßi8«>v68, ^i^WL«; z)0i't,'-äo, d, h. aufgeblasen. Hochschätzen, f. Hochachten. Hochzeit, pinv/; s. Ehe. Höcker, dan^o äuninio. Hof, niLlirls. Hoffärtig, FixvöL», ß^ö^vo; Adverb,: ßigo>vs8, ßi>vö808. Vgl. Pott, II, 510, Note 3. Hoffen, nie ä8cIiÄk1i«i^v^vÄ,, ms Fun» tLLiierv^wa; aber auch: erwarten. Freilich sind „hoffen" und „erwarten" verwandte Begriffe. Daher das Sprichwort: Hoffen nnd Harren u. s. w. Hofircn, nio okniwiiwn,. Höflich, ^nclelo, ^Ätn^v^i-o. Höhe, haro^onn. Hoherpriester, daro r^LliÄi. Hohl, t»«1ii lii tr« , d. i. nichts ist darin. Hohlweg, «llura trnni, d, h. tiefer Weg, Hohn, höhnen, höhnisch. Diese Äegnffe werben wol in dem allgemeinen: bös, Bosheit, ini6,8<üin.«1i, iniäsolic), ^ni-äso1i0i>6iiii, aufgehen. Hold, kkinölo, Zoliuiv^Lr. Hold, angenehm, 8«kukIiLi'. Holdseligkeit, «oIinlcliLi'^onn, !,- Holen, in« tllM^r^Vllvv«,, in« :mkwa. Hölle, dkntz'68llei-i klLliiH, d. h, des Teufels Küche; d6Nss08kri ^clk, d. h, des Teufels Fener. Holz, grollt. Hölzern, AHsoktimo. Holzung, wo8vcl, Hören ni<3 1iunll>VÄ, nl« ««tilinaxv», Horn, «oliinA. Hose, olioisd. Hosen, elioid^g. Hofentasche, okail^ickri poti,^«^. Hospital, NÄ8Lieu^iöix> 1«l', Hostie, dLxvslyslcori ^nti-in, d, !,. (Äo<- tes Blatt; f. Oblate. Hübsch, 8«1niIc1cLi'. Hnf, ^ri>i68l<öi'c! 86c1liiL8, Hufschmied, ^Lä^än^öi'«. Huhn, Il^eimi, l!ilc1?nn knrnll«, t«^!i»,> Hühnerhaus, kaHnien^ero ker. Hühnerhund, Ic^olnnön^^ro tsoliuiiltlc). Huld, li3,ma^«liil. Huldreich, kaniL!«. Hülfe, kilclLi'^sim. Hülle, cl8Hll!c1e piawa, ich trinke; pilo, eigentlich: er trinf». Hund, tsHulllilo. Hilndchütte, tsQliuiciiieZlc«!'» K5r. Hnudert, 3«1iLi. Hundertjährig, »ol^I kernollenAero. Hundertste, ««lieito. Hundsbiß,tßekuicklOLliöro äkuterpsiau. Hundstage, t,8oiiull^i6Nßöri äiv/s««. Hunger, dük, dükäiö^m,,,. Hungerlg, 1)<)1«>l!^. Hüpfen, mo 8t«v^Ä. Hure, 1nl)iii, »rWni, ^>ecll!< lvou psäa); Frasni, die Stute, aber hie« richtig die Hure. Huren, nio lnd6^vn>vli,; sollte heißen: i!iv^. Hurtig, «ikk, mickelo, ^iAio, xiklc>. Husar, dlm<5n lN6N8,ki.'0, d, h, Krumin^ hals, weit die eine Seite des Halses von dem Dolman verdeckt wirb. Hnsten, l^«,88. Hnsten, m« oiill88Lxväxva, ir>« «kW- 14* HM 212 Jucken Hut, »tatin. Hüten, sich, ine rllläva,, ine lüwl». ^arün,. (Neben i>uks,wa, vielleicht mit rikk «erwandt, auf die Seite gehen?) Hüten, ms ^iläoraw«,, m« rn,käwa. Hüter, Ili!<,Ie!ri)li8ll»1ro, rn,KIii>M8ilera. Hntmacher, «tatin^n^i'u. I. sVl'lnl,) Ich, ni«. Igel, «tmijiolOn^iiro (jedenfalls von den Stacheln so genannt, also dent-scheu Ursprungs), »ui-ott«. Ihr, tu mo. Immer, ^a1»Ü!zl<Ä'a lüi'cin, ^o»- Ingrinlin, nncisoilo^mm, tgoirinFor- Iugrinnuig, nilc1«cklnmi!«Ii<^u. Inländisch, lin o t.ommc^1«"i'n. Innen, lln i, lrn o. Insel, i)^ni!^üliri niontlni!,, dh. Wasser- gebirgc. Insgesannnt, l!^,Ii!i,utni', liallautl'i- 1<<'t> t«N!,!. Inwendig, ti^julj. Irden, irdijch, ^u^vjiNcro, puwü^öro. Irr, nardüi», üiniälu, ciiwi«. Irren, nw nasHowli^vn,, üui^o^vü^va. Irren Hans, nardulon^ör« k.'r. Irrlicht, ^«cllll^iiglc^ii i,^)n>t!>In, d. l), ein wanderndes Licht; mull^I^,' momolin, d, h. Todtenlicht, Gespen- strrlicht, Irrstcrn, (IIwii, Lii'na. Irrthniu, n^l-uoponn. Irrweg, t«oni tsellütLLlio trmn, na- 8<^mlo trom. I. l Konsonant,) Ja, slu>vii. Ia^e, koig,. Jagen, m« traaa^l!.. Jäger, i)oi'^«km'o, ^v«8<^^^kltörc), dl), Vuschinanu, Waldiuann, Jahr, dersok. Jahrbuch, i^r^Hlm^orc» liwo. Jahrestag, iiLi^lili/^oro vc!8. Jahreszeit, d«r»c1i<^1<ürc! tZcInn», t^Irc». Inhng, ^OI-»«^IlÜN0. Jährlich, I,n.ldon'rll. Ia,nniern, i>>o ro^vüwa, d. h, ich weine. Jeder, Iiulcko, Ilakküno. Jedermann, Iilcki«). Jederzeit, iniklio tboliiro, luüclco tniro. Jemand, .jolc. Jener, lH<)wa. Jesus, «likliuo clovvoi, tkruc» äovol; s, S. 43. Jetzt, Aumll. Jucken, ni« Liilliic!8«IiilWll. Judo 213 Kassenbillet Jude, dipuläo. Jüdin, Iiipo1äiiü?H. Iildisch, di^oidÜLkoro, di^alcloii^äro (je naäjdciu von einen: oder mehreren die Ncde ist), Jugend, tlu'iu^Lnn. I>ing, t^rno. Inngr, tä^ili^v«, r^icio. Jungfrau, ra^ii. Iunggesell, llckklo, in»gliug, rlcklcio. Iunler, tarno rui. Kadaver, muw trupo, Käfer, ^ri«. Kasfte, ^näli, woNiUi; d. h, >.) süß; 2) schwarz, Kaffcckmme, <;-ckc^vin. Kaffeetasse, moiilliiuki-i t««>,ollni>,. Kasiller, Fu«e1lvv^o, Kahl, nau^o. Kahl heit, nanFo^onn. Kahllopf, nan^n »Huro. Kahlkoyfl^, nlMAa 8c!ior^«^üru, Kahn, cliillliic) dIu^«rc» und I>or8oli68- Kalk, clllntLr^Ü8^öra t8«Iiikk, d, h, beißender Dreck. Kalt, Zolnio, ««Illlüio. Kälte, M!lill. Kameel, äivvw ^rai, d.h. wildes Pferd; 1«l1Mno dlviZu ßi-Hl, d h, hinten lrunnnecl Pferd. Kainerad, >nü,I. Knineradschaft, inHll>i>«i^n. Kamin, duMüiwiin, du«UI«l1,iw, d, h, die Ärcitr, Weite, breit, weit, Kainist'l. l^!!p6k!i,ti. Kampf, Kui'l1,z)onn. Känipfen, nn! IlMÄwll. Kämpfer, Ii>,r!>/>)ü,«I<.«i'n. Kanapee, »lmnmin, do«!!l!!r,,in«1l(!i'!, von mo do8H»vvu, ich sitze; also Sihding. Kaninchen, pn>vin1n'i 8oIlU3«Iwi, Erd-Hase. Kanne, ^oro. Kantor, FioliL^l'^iiM'n, Sander, Kanzel, ru.8Hai6«1cüro «l,ll,1<,1l«'i»!)nn, d, h. des Priesters Stand, Kapann, t,«ulnnäa ^Zc.Ilno, <.«l'1ni!lln Kapelle, 1r-i. I I'u«cMy. Käppchen, «o^Li'iinälmo, von «clioro, der Kopf, Kappe, punütiH. Karbatsche, t«c:1iü^n>i. Karg, d,»1<Äa, d. h. hungerig, Kargheit, dük, I)ü1<»1<»i»!>nn. Karpfen, XLvviuivi'i, <,«< I>uvvn!,l 1>1im>ili183. Kartenspielen, in« lcollu^v», Vo^ili, Kartoffel, ma,äi'öli. Käse, kii'lü, Kasse, lovvu, d. h, Geld, Kassenl'illet, Kassenschein, <1^^>n,''ui,, <1»s!lln.!ni>ic;rclün^c'n'c) Iiivvl^ d, >i. Papiergeld, weil der Zigeuner ursprünglich leinen Begriff davon haben l.inu, Da^ zweite nachgebildet, aber wiederholt und virlseiiig geHort, Kaste» 214 Klarinette Kasten, n>a«lit,on, ^8t,ari, Kastrat, tkHinäa ü^oliena. Kater, »tii'nn,. Katholik, ^ru8«1iul!mlßni'«, d. h, Kreuz- nlacher. Katholisch, «oii^venüo. Katze, inaasclik»,, inurl.z)ä,8l!L!'0, von ins ^in3,^vll oder nio ^inäwa,, ich zähle; mit der Negation di, also einer, der nicht zahlt, nicht aufzählt, im Gegensatze zu dem, der aufzählt. Der Käufer zählt auf, der Verkäufer, der Handelsmann, zählt nicht auf, sou.-dern gibt die gekaufte Waare, Käuzchen, inuläkköra l,8«kn'l t.8o1ün^sr>vä>vg., Keil, tHolmvIIcci,; s, jedoch die Vemer-lnng zu letzM'm, Kein, keilur, kol<. Kelch, ijollxvcmäi ^vklin; äsvvLläsiiöri ^välin, d. h. heiliges G!aS, Gottes Mas, Keller, Ice^n-i, >^^«!in t>vol von Vier?), Kellner, ä^Ha^iäru. Kennen, ins driuslllier^VÄVVÄ. Kenntlich, bl'in,8<:li6i'äö. Kerker, »tari^enn, stiUapenn. Kerl, ^ä^otlo, r^ilklo, psäo, inürMi, Kern, düki«. jäZoliöna. Kerze, moinslin, «^Il^onäi momelin^ d. h, das heilige Licht, Kessel, «rlßwrößilM'o duolüo. Kesselflicker, 8a,kl,«r6«k<'ru duciileutz'öi-o. Kette, wet'klin, vverßlili. Ketzer, weki 1acl8olio pLltLLtiäpä,8il« o, d, h, kein guter Gläubiger; wein ^«i^awHc» pg,tL0^Hpg,8li6ro, kein wahrer Gläubiger, Ketzerei, tZLtii Inäsctio, t8c:1ii t8«tia,- t8odo pÄtsckapLiin, d.h. kein guter, kein wahrer Glaiche. Keuchen, m<; ^«,ä«,wa ^ära tueiw, d. h. ich hebe fchn'ereu Athem, auch: ich seufze. Keule, t8oku>vI1v^ ß,öün. Klippe, i»lli'r. Klopfen, inn kunl>vl>,, ino cl^va. Kloß, pillkiliFöi'o, von pikko, die Kugel. Kloster, I)aro r^Lilliieii^ru lisi'. Klotz, daro Fotwr ssascint, b, h. großes Stück Holz, Klug, Foäßolixvoro, AodßWSi'o, Ao«> >vörc>. Klugheit, ßoäLonxvera^snn, ^oas^v^- Knabe, tZokn^o. Knacken, ins p^Fer^vä^«,. Knallen, inc? «lawa zHölla. Knapp, äiivlino, 8kno, lÄv^. Knicker, boküla, tZoninäo, b. h. ber^ Huugerige, der Geizige, Knickerig, dokolo, tßoninäo, huugerig, geizig, Knie, tsonlMß, nereglcei'o duonlöpsnn, d. h, des Beines Höhlung. Kuicband, t.««N2.ii^sn^Lri toi'in. Knoblauch, pui'uin, ^ino, ««ri«,; letzteres loinmt nur im Plural vor, Knochen, FOAÄo, koicilio. Knödel, s. Kloß, Knopf, Sottseinkli. Knopfloch, AottolHiklinkli ctisd. Kuopfmacher, Fatt8«Iiik!. Knorpel, knorpio. Knospe, knnni«. Knoten, kucMZ. Knüpfen, nw dllndäxva, in« dknäs- Knute, i,«onü^ini. Knüttel, AÄ8ckt, d. h. Holz, Koben, grangcnÄ, gonnia, ntvßinill. Koch, ßHi'ÄpänIioi'o. Kochen, in6 ^lir^vä^g.. (Vielleicht vom bentscheu „garmaschen"?) Kofent, p».2«1i lowinil, b, h. Halbbier. Koffer, inolllrton, Foninlcör«, Kohl, 8oli«,«!i. Kohle, MnFu,r. ängar; Loniläo äußar, lalle Kohle; müln li.n^3,r, gelöschte, todte Kohlc, Asche; ^ÄNFÄr, d, i, is «n^ar (^e, ^1<, der unbestimmt« Artikel). Kohler, Kohlenbrenner, 9,NFg,rönAtzro, d. h. einer, der mit Kohlen umgeht, Kolik, perreßköru clukk. Koller (Kleiduugsstücf), trupe«icsro, von trupo, der Leil', Koller, 6nv1öpsnn. Kollerig, äiw'io. Koinet, äi^vn »irnÄ, d, h. wilder Stern, irrer Stern; ^Hll^kri sirn», Haax^ stern. Wie das lateinische 8t,6ila c^ri-, nit«, (8u6t.on. (^lauä. 46). Kommen, ine: vvÄW», ins N^vä^va, Kommißbrot, lurclonFöro m^ro, d. h. ' Solbatenbrot. Kommode, moonton. Komödiant 216 Krepiren Komödiant, lcoll^äljlivro. Komödie, ^«lliinnnn. Koinöbienhaus, Ko11g,pä,n^(;ro kür. Komödienzeltc!, iloiIanlMF^ro lii. König, kr^io, dlirc» 8«dor««Iiöi'0, d. h. eigentlich Großtöpsiger; Häuptling, von 8cMro, das Haupt, also großer Häuptling; krüla, auch der König in der Karle, Königlich, 1 »n,«i.i nüt der Negation na, ausgedrückt , und unterliegt derselben grammatischen Negel wie 8a8t,i. Können sin drr Bedeutung,' verstehen), in« ällHanü^vH, d. h, ich wciß. Kopf, 8onüro. Kopfbedeckung, 8otrorWi<«'o äson^kksn'- Köpfen, rn« äüvg, LLnöro tnl«. Kopfhaar, »ckcruskürtt bllll, Kopfschmerz, ^knr^k^o 6ulc)^ni^^l>.. Korbflechter, Korlnuacher, ssc»N«onnii!- Korn, ^id. Kornhändler, ^id^n^öro. Korporal, ^»,t8«Iill8k^ra ^ d, h. der Stockfnhrer. Körper, trüpo. Körperlich, trüp«8küi'o. Kost, ckavßii. Kostbar, «e1nrlll!«r, ^untscii. Kosten, ino H«>vll. Kosten, die, lüv^o. Koth, t8c!nikli, lkl. Kothig, t8«>>il>Ic). Krähe, lcorui«). Krähen, mo, <.Iü>vc>, lv» Fuli. Kralle, nlli. Kräiner, luliinnpäkköro. Kraiupf, 8nr. Krank, n9,8«6Ic>, lluklitxlü, d. i, schmerzvoll. Krankenbett, Krankenlager, ulisMn^ro Krankenhaus, ng,88iänß'öro ^«r. Krankheil, Nsl88l<,pLnn. Kranz, ^s^iiuni. Krätze, ^«r. Kratzen, krauen, in« ranclovv.^vH, nio rancln,«».. Krähig, ^«rolo. Kraus, 1n^rn, von ^Uiin, die Schere, also der Scherenlräger. Kreide, inükli, ^ama t^olnkk. Kreis, riiMci^clnn, ^opnimi. Kreisgericht, dni'I xL>>!iüni; s. Landgericht. Kreischen, nio M^a Icrlnulic). Krepiren, in« inNrü,wll. Kreuz 217 Kutte Kreuz, t.ru8oUü1l. Kreuzer, oliciiäro, otleisrsuForu, tro Kreuzigen, nio tru8«liu1iLwä>vli (jedenfalls cm dein Zigeunerischen nnbe^ kannteö, einem ftemden Begriff ae-eoiuinodirtes Wort); mo üll'.vH an c> truucliull, ich schlafe au das Kreuz. Kreuzschmerz, t.ru8o1lnllö3k^ro äukk. Kreuzspinne, ti'uLelililll'^ic^ri /oi'dM, Kn'uztrager, t.i'N8oIluI!ünF0i'«. Kreuzweg, tru8«InilI6t>FM-a truiu. Kreuzioeise, ti'u^imN^nd«. Krieche», m« li^LliÄWll »tarond«, d, h. ich gehe auf (allen) Vieren (vierweise). Krieg, kur^onn. Kriegen (bekommen), mluxlo ^v^a, d.h. nur tomnit. Krieger, Kriegöülan», lürüo, Ilul'^ä.8- Kriegsfnrcht, liui'll^^Iiiii'a. Kriminalgericht, kä,ri ^ri8ni, d, h, großes, hoheö Gericht. Kriininalrichler, i'^iFi^i'a i-ui, d. h. Vlulherr. Krippe, cIiainHsl^ri t,,i'lI1i, d, h. Fref^ f"ß, Krone, dkro i'aiüskllr« «wtin, d, h, des großen Herrn Hut; daro 3«ker«8ivL-i'öuköri Ztudin, des großen Häuptlings Hut; krlüüskiiro clßdiH^kSr-penn, des Königs Hut. Kröpf, i>n88i ni«n, d. h, dicker Hals, Kröte, ssriMxin,; ss«i'i)1i ^«Hänii!», d. h. krätziger Frosch. Krncifir, trugetuili. Krug, kürc». Krumm, dunFu. Krunnubeinig, Inm^o Iiel^skliru, dan^n I,oi<>nß^i'o, d. h. mit Unterschied; -öiiFmo bedeutet beide trumme Beine, >68^6i'o nnr eins. Krnnnntöpfig, danFO «Ollerüö^öi-o. Kruünunasig, dlln^n nukliö^kiirc». Krüppel, dlln<;o ci, dlln^o ^i,- Knbel, tnräll. Küel>r, 1a. Kuchen, niili'1<^1i. Knchleiü, 1<»«wuuöri. Knft, t,üi'l1>>. Kugel, i»!^öivi I>«r8«!i(>t'c). Kühl, pilß^i 8«!iilu, ^>li8«Il tatto; 1) halblalt; 2) halbwari». Kühn, ^vLi^nclu. Kutill, u^aN^sköi'« tgcinrlvulf,, d, h. Sommeroogel oder Frnhliu^ovogel. Kümmel, 8<^nlt.<,lc» tlü!). Kuunner, i,äi', ^ru^H. Kümmerlich, t8c,tlurölo. Kmumcrn, mo tm'üwa, ino l,ra8^Imwa. Kuiniuct, ALrüuzx^liöro; ^orä^Ul^Iiri, d. h. Ziehding. Kundschaft, rollü^nnn. Kundschaften, ino i'oüu^vi»,, d. h, ich suche. Kunst, k«N^iLnn. Künstler, Ißöru. Kuppe, i>i'!»1ä,mo. Kurier, Inl.8<^!«ln<'l8liör'o 1l1i88a^ä,8- 1<ül'o, d. h, Schlckreiter. Kürschner, iiakUin/DFöro, iwl,Lin6n- ,ffurz, äillkno. Küssen, rno t8<:liU!lun«vvl^Vcl, ine t80iTUMM3,äli,VVa. Küster, iÄ8c!ilML3lil)i'a vvulllMo, Iltsel,rr, t^elmpiim^rci, d.h. Peitsche»- fiihrcr. Killte, Kittel, i'3Ü«c'.Iu>la,, l^lU!,,in, v:u'lln>ii>. Lachm 218 Leder L. Lachen, inn ««,w». Lachs, «lilinßnto. Lade, mo^nton. Laden, ine paräow»>vli, d, h. ich fülle; ins paräawäwa ßÄrainäskri, ich lade das Gewehr, Laffe, ülli'^iilo. Lager, tZcinnonn, von nw t,8oni^vä,>v^, ich lege. Lagern, mo t^oni^l!,^«. m«.n toi«. Lahm, danFo. Lahm gehen, ms äzoli^vll ^ÄNge«. Lakai, dara raiäZkei'o ^vaiiotto. Laken, diHHHg,, äikkio. Lampe, inoineiin. Land, tomin. Landesherr, teininWllßrc, r»,i. Landessprache, terninö^Lri t^oll^d. Landgericht, L6^»däni, eigentlich der Kranz, der Kreis (vielleicht Kreisgericht?). Landhaus, tsuini^kora I«ir. Landmaim, pu>vig,1lrc> ^3,63^0. Landstraße, troni. Lang, 1. Länge, iÄ5k, riA^A, t^lnro. Länger, ^NrFiair. Langeweile, daro tgir«. Längs, z)Ä8od, 1anF8. Langsa>n, ^oläks«, digoliuillcsr z letzteres eigentlich: nicht schon. Lanze, pusckt,. Lappen, pot,ä,83o. Läppisch, nardülo. Lärm, Kri3«1io. Lärmen, rns ää>v«, I8ckg,tz!«tia inui, d,h,fein rechtes, ein falsches Gesicht, Laß, Kino. Lassen, rao niukiläMÄ. Lässig, Iilna, Last, iM'O^nn. Laster, ^r^olia. Lasterhaft, ArßHöiiAero. Lästern, ms iir^üwa. Lästernng, präsänenn. Laterne, nioinslipasköi-i, 6i13,t,iin^,, d. h, grüne Blätter. Laubfrosch, Lsnnöli äßcdämp»., grüner Frosch. Lanfen, ms NÄ8o!u>.wÄ. Lanfendes Wasser, nanokAiMkLi-o p^- uin. Läufer, ^IresilLra. Lans, tßonnw, 8tlirQ6rin^sri. Lauschen, in« iiunii,^vn,, me 8«1ivlnä^vZ, La>,sebivp«nn. Lebend, lebendig, Ü8«niwän, «^«kipHn,- Lebenslang, ti^cliinlnfltov, g,^> 0 c>i'c> ^Ü8«Iw, d. h, der Todteumann, Leichenhaus, inuIsnFßi'o k^r. Leichcustein, nmienFöra pari-. Leichentuch, mulßNFsri dilloliäa. Leichnam, mülo, müla trüpa. Leicht, läko; Adverb. loks«. Leid, migera, 6,ö««^. Leiden, äukk, d. h, Schmerz. Leidend, nu,88«Io, äui^ilwälo. Leier, ri88«mä.«kri. Lei er lasten , i'iöößpNgkkri pa8o1i6MHF' Leiern, m« risnerMlivv»,. Leihen, ine Funt,8otier>vn,WÄ,; s. Borgen. Leihhaus, »irninstesköl-o ksr, d, h, Pfandh^ück. Lein, 8t0Wm. Leine, 8Ld!5l1a, vuiäu, Leineweber, ^oeili^nnönFLro. Leinwnnd, poHtä.«n. Leise, paköno, tLokoroollänek, ^>o- Leiten, ins lißßkr^», d, h. ich führe. Leiter. 8«k«dmtl!a, ßtsro>vit.2a. Lende, psrr. Lenken, ins li^^sr^H. Lenkseil, voiäa. Lenz, ni^äli. Lcrncn, ins «ikksrwÄ'wa, lernen und lehren. Lesen, ine pi'iser^vävvli, M6 w^vwa- räv^a (eigentlich beten), ms Asn- äli,ws,, in« tlinnsr^vsnv^. Letzt, paloäüno, plll^tüno. Leuchte, niainölin. Leuchten, ins snaäZckswä^va, ins ää^a, Leuchter, mcimslipä,8l<«ri, marnsli- Leugnen, ins enosnLxvkw». Lente, ing,nü8«NÄ, ^ääscns, zulistts. Leutselig, laäßckci. Licht, momölin. Lichtpuhe, inoi^Llin^kri lcu883,inH«- Lichtschnuppe, inomsiinMkro tgokilik. Lichtzicher, inmneimänßkra. Lieb, 1<ÄlnöIo. Liebe, kkinüpenn. Lieben, ins kn.inavg.. Liebenswürdig, Icanislo. Liebenswürdigkeit, lillinnilopsnn, nLiiulc- ksr^snn. Liebhaber, pirüno, «neUMo. Liebhaberin, «tisMäi. Lieblich, I^inölo. Liebreich, Iclunölo, laä^onci. Liebste, pirni, piröni. Lied, Alii. Liedlohn, niLi38sri)6nii. Liefern, nio äävs«,. Liegen, ins t,FeQnv«,w»,. Linie, 2o1o, tann. Linl, 8sr>vc»; Ndjertiv: »sr^vs». Linkerhand, a^ 0 scrvva vazt. LinkS, 861'^V68. Linse, lariäiirja, Pl. Lippe, ^vn8oiit>. List, g'oägwsi'öpoim, ^ozvvörönenn/ Foänonxväroponn. Liste, M. Listig, ßoä8^vörci, ^odsoiivvLrc,, ^a« 8wsro. Lob, go1iä,i'ä,pLnn. Loben, ML sciiarawlt. Loch 220 Maun Loch, oliöd. Locke, Iil'i<)20 I^illi. Lockeulopf, 1vl<,. Löffel, roici^. Lohe. ^llk. Lohn, p1oiL86lponn. Lohndiencr, ^loil^or^ und ^ci8l<^i<1<). Lohnen, mo i)Ioi»8ui'!!.vva, >n« ^»u/i- ^I«i«««r^«nn; le^teve^: der Soldaten Vezahlunss, Los, mulcllio. Losbinden, mo lilu^llü üvvi», <.«1«. Losbrechen, m« p^FOrüwa t«l«. Löfcheu, mo inat-ü^vü,, d, h. töbtc», z, V, o ^lUi, ich lösche das Feuer. Lösen, nm inu1clluv.il, ino I>l>nvu l,l!lo. Losknüpfen, «ao dli,ii(1o!Äwl>, tLio. Loclkoinnien, ino vvllvvg, piro. Loslassen, ino mnllküvva. Los!N«ichen, ni« ^«i'ilv/li, ^>iro. Losreißen, ino ^««lilwa l,«1c:. Losschlagen, ino kurüwa, in« clllMa. Löwe, t«o1iinö1lll. Löwenzahn (eine Pßcnizc), mulwr<3s! Luder, inulo in»88, d, h, todtcs Fleisch, Lllft, tuulw. Luge, ^liocllcjilliin. Lii^eii, in« cIiOkilowuwÄ. Lügenhaft, «kookopükllör«. Lügner, okocüLMnküro. Lunipe», f;c><,t,c!i', potÜ88o; el steleo c igenl- lich! Stiill. Luinprnsaunnlcr, ^ottnrl'üi^örl», d, h, einer, der sich mit Stücken, ^»mpcn, abgibt; ^otll8«üu^üi'u. Lunge, pulilco. Lnstiginachcr, i>c)i'^<,»lli>^c)i^Äpü,8- M. Macheu, ino ^oi^va. Macht, L"i'. Mächtig, 801 ^lo. Machtlos, tkl'lli nar!, t^oniu; letzteres ei^ul- lich Tochter, aber auch Mädchen, Made, diliknc) ^nrino. Magd, wNliotti^^li,, rn,kk!!. Magen, psrr; eigeutlich Vanch, aber auch spals pro tata) Magen. Mager, süna. Magerleit, 8lrn'^>«nn. Mähen, mo äil^vll t,8«nur tc-Io. d, h. ich haue das Gras ab. Mahl, Mahlzeit, clikwun (s^lnvvvc-n»). Mahnen, mn inini^llwu. Mähre, sst'ln. Mai, ll^meln t.8«lwn, d, h. der Liebes-monat. Mais, li'ullnÜ!,, trulculill. Maitvesse, luwii. Makel, ä<>8oll. Mäfeln, mo kin^xvu. Mal, wm'. Malz, o1il«l»<:li(".clu <.,l^, d. h. gebranntes Getreide. Mandel (l5 Stück), ci^cll i>iiuL«Ii. Mangel, äs>«o!i, d, h, Fehler, Mangel (inc)>»ili,), ^c.fioi^opnni!. Mangelhaft, «Insollw^lo. Mangeln, inan^s »ud rnan^c l,r«Ix,1u. Mann, rinn. Manneöschwester 221 Menge Mannes schw ester, romü^äri i»m. Mannichfach, Mannichfaltig, dul. Männlich, romüsicorn, nioi'8!^iill;i'-6luo; beide Worte bei Menschen, letzteres aber auch bei Thieren, mit Ausnahme der Ziegen und Schafe, bei denen ^«8«iülo, der Vllo. Markttag, 1iIfIv'wLnn. Mästen, mo Foräwl», tullo. Matt, Kino. Mattigkeit, kiuüpoun, Maner, parr. Maul, mui; halt'c« ivianl! rilclcor tn-0 Maulesel, i)^8«1i pui'N^!Ä!nü.8' Mausen, in« t,8o^<»r!nvn. Medieament, trud. Medicaster, t^lii t8«Iiä,^oitu i'g; eigentlich: vielseitig. Meiden, in« inolili^a. Meile, äui Icurin^öro, d. h. zweistündig, Meilenstein, Meilrnzeiger, wninügkm'« ^llvr, t8s.lliix«Iii'ro l'lri-i', d, h ^^'eg-stein, Zcitstein. Mein, inir». Meineid, 1<«1< t«ck^t80^u 80wel, d.h. lein wahrer Gid. Meinen, nio i>anv^, mn pat^oliuvva. Meinetwegen, wauoligo nmnz;^. Meinung, Mt8Llll>,po!iu. Meise, ni^clgoliltnsHl»,. Meist, !)^t,, Melden, ^n« p<'nnü^vn,. Hielten, 'nu ^orälnvli, tliüt vvi'i, ino Melffaß, UüUü^lri M-i, d, h. Milchnapf. Melfgcfaß, Unitc^I^ri wräli. Melodie, <;iotu^Qnn. Melone, c»^t<,onl>, d. h. uiel zusammen. Mengen 222 Monat Mengen, in6 ßsrll^vi», ^6t,t,snö. Mensch, dLHkiio, manüLcii, «ollotto (ägHßna auch Volk?), Mensch, das, lukni, ^rasni (Stute), Menschenalter, inllnu^olieii^Lro t8iro, Merken, ine üilcliü^vg,, ms 1lunä,wll, ins iieivvH'WH, d. h. ich sehe, ich höre, ich verstehe. Merken, nie rüi^LiÄng, g,när o kcii^ro, d. h. ich behalte im Kopfe. Messe, d^ra MkiUu, d. h, großer Markt. Messer, tscnürin. Messerscheide, tLcIiuriMkro p^er. Messerschmied, tLckuronAei-o. Messing, clsonkiac) «tl^ter, d, h. gelbes Eisen, Meth, ßvvinäsköro inö!, d. h, Honigwein, Metze, ludni. Metzger, QiÄ8L6Nß6ra. Meuchelmord, tnokoröoliäno in^i-ä- Meuchelmorden, ine inn,iÄ>vk tIolillrc)' «QUN«8. Meuchelmörder, tßokaroHÄno inklr«,- Meuchlings, tsokorook'HNiiL. Mich, iniln. Mieder, trupLZKßru, von tru^o, der Leib. Miene, nmi; eigentlich: 1) der Mund, das Maul; 2) das Gesicht, die Miene. Milch, Unit. Milchtopf, t,nut63ii6ri piri. Militär, lüräo. Milz. Mkko. Mineral, parr. Minne, kani^ßiin. Mir, mg,näo, maußs; bei mir, iiHZon mantle. MiSbilligen, m« vsrAßiÄwa. Mischen, in« ^eräw^ inn,8lllltl6rg.1, ms Lsräwn, Lettens. Miögebildet, misgestaltet, Iian^u. Misjahr, kek 1«,ägoko d«r««1i, d, h, fein gutes Jahr. Missen (entbehren), inanäe trediilk, d, h, mir fehlt. Mist, lü>. Mistgabel, tulünkäri lorLcIwttll. Misttäfer, t'ülnisräliri, kanäöli, von M, resp. von ine Icunä^va, ich stinke; kllnäöii auch der Abtritt, weil es dort stinkt, Mistrauen, tsclli lÄäZc^o ^»tZoliZ,- PLNN. Mit, p»8niia1l, und durch besondern Casuö. Mit mir, Manns. Mitbringen, 7N6 unäwii. Miteinander, k^ttknö. Mitleidig, ägLlnsköro. Mittag, Paroli üi'.ve«. Mittagsgegend, ap o ratt, W1« ltainni. Mitte, mitten, nia8»HIlkr»I. Mitternacht, ^^H lÄtt.; Vonnitter? nacht, Fig.nc1üni ratt; Nachmitter-nacht, ^läüni I'M. Mitternachtsgegend, Fattsi- i ratt. Mittwoch, MÄLodllsräüno äiv/e», d, h, der mittelste Tag, Moder, Ivi>.<1c> dl^u«, der blaue Tag (erinnert cm den „blauen" Montag der Handiverfer). Montur, lürclorei^üro i'ii)«nn, d, h, der Soldaten Anzug (Kleidung). Mord, niSr^oiin. Morden, in« N^räwa. Mörder, n^rZ.pä.8k3i'o, d. h, Todtmacher, Sterbcmacher. Morgen, <1«i8g., äöislrla. Morgenbrot, äsi^iri^kro Liiavv>v6n. Morgen geb et, amsirWcro ti-awwer- Morgengegend, Fitter äöiZirla, telo Kamin; eigentlich: unter der Sonne, also da, wo die Sonne aufgeht (über nur). Morgengesang, äLimriäkro ^i^Lponn. Morgenhimmel, äeign'läkro polopsnn. Morgenland, äsi^lriÄcro wniin. Morgenländer, aoiZiri^kra ^l^ä^cko. Morgenländisch, äLisirlälvro tsinni«»- Morgenlicht, äÄZiri^ro inoin^iin. Morgenlied, <1«i8lrU>,lcri Flii. Morgenluft, ulU^iiMkro tuHu. Morgens, ril». Morgcnsonnc, äüikäMki-o Ic^inin. Morgenstern, H^igirNkri ßirna. Morgenwind, äöißiMkro prH^3,1. Morgenthau, ä«i»lr1äkr-i r^miia. Morgenzeit, HmZlrlAlro tßLiiira, tkli'a. Morsch, Hoiniusi'äö. Motte, Mücke, äikkni »un«7i8i. Müde, limo. Müdigkeit, 1lnu,^6nn. Milhc, dütin. Mühle, M-reZicui'i. Mühlstein, ^rrsgkörsslcsro parr. Muhme, didi und pippi. Mühsal, I)il)»cllt, inißnrg., I>^,i ^ntin, d. h. große, schwere Arbeit. Müller, .^lu-rön^öro. Mund, inili, wie ^niw und pllniu, rüd Mündlich, nioslcöro. Ninnter, (iLLiillNFolo, «ikli^lu, xlßlo. Münze, 1s»vc>. Münzmeister, 1c>^vön^«i'o. Mürbe, olioininorclo, ^o^Io. Mürrisch, «Iiolinjailra. Muschel, LLroLliZii 8kai'1 Müsseu, Iiunts. Die Vonstruetion ist dieselbe wie bei «nsti, Können; s. Können. Muß, dldio. Müßig, Kino. Müßiggang. l(in()i)«nn. Muth, ä8«1ii, äm. Muthig, clßvlii^^öro, ä^ißlisr«, ligdiu, wsi^nclo. Muthlos, tg,r«no. Muthlnaßen, ms Mnäüna, in« pH- Mnthluaßung, pat8oliüp6nu. Muthvoll, ägcliiziiera, clgiLkeiru. Muthwille. pLl^as. Mutter, äa,i. Mutterbrudcr, cjäkr« prÄ. Mutterland, äÄiro tßinni. Mutterleib, äükro psrr. Muttcrschwestcr, ä^kro pen. Mütze, punöttl», sfr^, dc>nn«t?), tsolierii. Mühenmacher, punöttön^ero, tzoliei--lienAurc». Nabel 224 Nachtstuhl N. Nabel, porr; i»«'r, der Vauch (pai-Z pro t,oto), der Nabel. Nach, pM, ixüllU. Nachahinen, ino ^oiÄwa paiail. Nachbar, ri^^Icro, d. h. der Seileumann, der Nebenmann, von ri1<, die Seite. Nachbeten, in« ti-ÄWworvvilwl!, pllllül. Nachbringen, rno »,n>,v,9, p.Ulrll. Nacheilen, in« nagoli^g, ^3,1«,!!, mn 8l,«ra. Nachfahren, m,« ul!«vv^va >>!>.W11. Nachfallen, iuo poi^wa >>»,1g.1l. Nachfolgen, ine Ü8c1mwÄ ^l>.ll!,ll, nw Nachforschen, mo ^uwoks<.^v^. Nachfrage, ^>uw«Iil^>onii. Nachfragen, ni« !put8^liu,v,a ^liliül. Nachgeben, mo d5>,^vu, ^«lllill, ino ^llim-«^l^vva,. Nachgeborcu, pal puläa. Nachgchen, ino ^»oii^^ palall. Nachgiebig, ^annäölo. Nachgießen, ino t«cliollc!>vü>v^ ^alg,ll. Nachhangen, iu« dlaäü,^vu> p»,ln,ll. Nach Hause gehen, nw ä^oli^wa pul 0 kÄ und kers; nach Hanse kommen, NIL V/ÄW», Plll 0 li^r, Uw v?ii.v/», koro. Nachfuninien, nio av^vn. plüM. Nachtonünen, die, t«o1iüvvo, d. h, Kinder. Nachlasse», ino muIilillxvH pHlal!. Nachlassig, l,8oliüv/l,, palall. Nachmachen, m« gorllvva palall. Nachinittag, i>M>n,o äivvo». Nachrechnen, nio ^inu^o, plüall. Nachreden, luv rlck1,^va palail. Nachmitternacht, paklmn i'aU. Nachreisen, ms> (l^i",wa, i»alt»,1l, Nachveiten, n>o lili^Ä^i, pa.ln.1l. Nachrennen, in« «ti^va pnlall. Nachricht, >'Mlin!.p«ini,. Nachvichter, nl«iul!«0, ^ulzcli/»!!.!«. Nachsagen, ins pLnnü.xv«, pg,ll!.ll. Nachschicken, ?no dit.8elio^i.vsa palllll. Nachschießen, nif! Flirü.wa pcllllli. Nachschleichen, in« cl««l^i<,v^3, t)»eli6rü- t:lmno8 pl^lall, d.h. ich gehe heimlich nach. Nachschlüssel, t.8.t,»<:ki ^litin. Nachschreiben, Kl« tH^lilnü^va, p9i9.II. Nachsehen, m« äililvlnva plü.,.11, me ,>ro«c!dc>rvv!w:!.; letzteres^ verzeihen. Nachsenden, in« 1)it8«1iL^vü,>va pa1l>,11. Nachsicht, pi'OHclilü'ponn, pro^^oi'- p«nn. Nachsingen, n>« ^I«1i«vvü,vv^ plli^Il. Nach spähen, mo diliküwa ptllali, ine. pnwLliüwa pn,1»,11. Nachsprechen, ino railliorüw^ pl»,ll!,l!. Nachspringen, ino «t«^vll pulü,!!. Nachspüren, nie dikic^«, pal^ll, ins putZc^üwg, p^Iali, ms roäüwa PH>Äil. Nächst, llin^u. Nachstellen, ni« roclüvva. Nachstürzen, m« porü,^VÄ p^lÄU. Nachsuchen, ine roci^v^a, pÄlÄl. Nachsuchung, roää,ponn. Nacht, i':M (Fem., konunt aber auch als Vc'ascn!!!!»»! vor in: Ilr<1»cnn ratt; ich habe nie llld^olli rlM gehört), Nachtarbeit, i^t.^^kri diltin. Nachtessen, rat^ukro olillxvMenn. Nachtheil, dl»8olr. Nachtheilig, äoZotlwälc). Nächtlich, ra,ttünu, i-u^twÄ«. Nachtlich!, r!^te1in. Nachtragen, inc: 1M«^1iovv!>,vvll. s'^Inll. Nachtreten, in« stHkkoi-w^vA p^Illll. Nacht stuhl, olunlnü,cköri nkuniliiu. Nachttopf 225 Nie Nachttopf, Mutwr^i^Iiäri piri. Nachtwache, rllttlcköri 8llnt,n.nLUa. Nachtwächter, i-Httep^lcöro, d. h. ein Nächtiger. Nachtzeit, ratti^Ic^i'n tsclilro, t«Iro. Nachweisen, nie »ikIlsrv/Ävv».. Nachwerfen, in« ^vit8e1lLr>vü,vv3 MlaH, in« fsrciüxv«, i>9,lall. Nachzählen, mo ^inä^va, palull. Nachziehen, me KßiMna, ^alall. Nacken, ni6n. Nackt, nllu^o. Nacktheit, nll,nssopl^u^örc>. Nagel (un^ui«), nai. Nagel (ciiavu»), ßsr»stni. Nagelschmied, FrMnün^öi'o. Nagen, ine clant^or^üv/g.. Nah, M«H. Nähen, nw »iwu^'H, me Li^v^a. Nähnadel, sü^, üüv?. Nähren, uis tgc^Äü^Vliv^ii.. Nahrung, e1i»,>v>vl)nn. Naht, 8iv/^>sun. Name, lü^v. Napf, i^i, tso^üi'«. Narbe, puro l,8«Ilin^snn, alter Schnitt, alte Wunde, Narr, narlMü. Narrenhaus, ng,rl)u1ün^ra K6r. Närrisch, nardülü, liinöllo. Närrisch sein, närrisch werden, in« äi- Nasche», ins oll^wa tsoliorooliimos. Nase, nakk, anch (wie im Deutschen): Verweis, Nasenloch, nalik^ero «dZd. Naseweis, n»,1ill>vü.Ic>. Nashorn, nakkeZkori ^uruinni, d. h, nasigc Knh. Naß, 8il^uno. Nässe, «apänüpenn. Nässen, ins gaplnva, ms Lapaw^nvi,.. Natter, 8ü,p. Nebel, iiieLoknöti, d. h. Wolke. ilitbich, Zigeuner. Neben, lan^; neben inir, lan^L inarläe; neben dein Tische, lan^« i ok-v- Nebenmann, rl^llllra ßMgoko, d. h. Seitenmann. Neckerei, pei-M. Nesse, prä,1e8i<6rc» tge^^vc», ^«n^ilro Neger, ^Äo ^uänolio, nlollölo Aüäselio. Nchinen, ins I^va,, nlo 1«wll. Neigung, li»in3,^>6nn. Nein, nlino, ina, ^llr'. Nennen, ins ^arävva. Nerv, sorsli, b. h. stars, was Stärke, Kraft zeigt, entfaltet, in Bewegung setzt. Nervcnfiebcr, äinLilc» senil, tatto »ol^il, 8c>r^1c> 8^nl. Nett, 8oliukker. Nettigkeit, 80iivllikttrp«nn. Neu, n<^vo. Nengierig, iilllllcvvAa, verwandt niit naseweis, von naklc, die Nase. Neujahr, n«>vc» dsrZoli. ^leuigkeit, n^vu^Lnn. Noun, onniu,. Neunjährig, ennig, dorLoilSNFLro. Neunhundert, enni«, «onel. Neunhundertste, ennill 8«1Mto. Neunte, snniato. Neunzehn, 6,68c:ii ennia. Neunzehnjährig, äl!8«k ßnnia der3«Il6n- Neunzehnte, d^sen nnni^to. Neunzig, onni» cl^ZLii». Neunzigjährig, ennia liogck dornolien- Neunzigste, ouiiia ä^gcdto. Nrnfllber, nö^va ru^r). Nicht, in.1,, nllno, ^».r, t8«1ü. Nichte, pMögkLri wol^m, p«^kri t,80^ll!. Nichtig, t,8cllliu»,Fer«, tginüllro. Nichts, tgein, t»i. Nichtsnutzig, t,8oilin^ro (t^InwiUo). Nichtswürdig, tgHlwlllo (moralisch). Nie, ke.jl^vä,r, b,h. feinmal. 15 Nieder 22« Obergericht Nieder, tels. Niederbeugen, in? r)N,n3«likirwü.WÄ tele. Niederblicken, ms äikkä^a tsle. Niederbrechen, in« pa^FeiÄV/a tele. Niederbrennen, ine enaänolis^vlivsa tele. Niederfallen, me per^wa tele. Niedrrfahren, me ullexv^wn, tele. Niedergehen, na« d8c:li^va tele. Niederhalten, me riklceiÄna tele. Niederhängen, me dlaäü^vg, tele. Niederhauen, ine kurüxva tele, me 65nva tele. Niederfoinmen, ms wü^vll tels, me ».^'ä.v/2, tele, me liicl8elr)6^v3,vvli. Niederlassen, mo mullli^a tele. Niederlegen, me tZeln^vliwa tols. Niedermachen, me m^r^WÄ. Niebennetzeln, mo inarZ^vg,, in« lvlj,r. Nicincind, keii. Niere, ziuliko; s. i,ulcl.el>t, miserll, üänoli. Nöthig, man«.!«, man^e trol)l)lg,, ich habe nöthig (eigentlich: mir fehlt); s, tred<")!g, im Zig,-deutschen Wörterbuch. Nöthigen, me 8ilü,wk, me »ileru^ll. Nothwendig, liuute; s. Muffen. Nnbclu, ^nri-enßere ^srme, Mehlwürmer, Null, t^odi, d, h. uichts. Numnler, ^sllo, ^In. N>lu, ^ann^. Nuß, penclä«1>, dic welsche Nnß; llür i,„d lalciil^ (Fem,), die Haselnuß. Nützlich, nnsollto. O. O! o weh! utnoka! Obdach, ker. Oben, ^)M. Ober (in der Karte), rani, winn. Oberarm, s>ralclüni muZZin, peZZi mu88iii; letzteres: der dicke Ann. ObergenSdarm, ^r2,Iäünu lcliZäo. Obergericht, d»ri AriZiü, ^spl^ni. Oberherr 22? Panther Obcrherr, däro rai. Oberkörper, Vraläun« tru^o. Oberzahn, nraläüno ä^nt. Obhut, ^iläsrpsnn, r^Icäpenn. Oblate, pati-in, d.h. Blatt. Der Zigeuner, als er nach dem römischen Namen für Oblate gefragt wurde, hat jedenfalls an deil Begriff von Blatt gedacht, und das u in Oblate für deu zigeunerischen Artikel gehalten. ?u,t,riu, Vlatt, o (>) patrin, das Blatt. Obst, rukkßNFvrs. Obsthändler, padu^enFöro, d. h. einer, der mit Aepfeln (paduia) handelt. Obsthändlerin, Mdui^änFöri. Ocean, »«ro. Ochs, Füro. Ochsenfell, Ochsenleder, Fui-on^ßri nwr-tin. Ochsensieisch, Zurö^ro in2Z8. Ochsenhaut, ^urün^ßri inortin. Ochsenhirt, ^urön^ero dersoliero. Ochsenmarkt, Fureii^ero lilcliöi«. Odem, tuok«. Ofen, 1)üd. Ofenrohr, IioliLZllLro t8oIiLMo, d. h, die Spihe des Ofens. Ofenruß, dodeskei'i ^lin, d.h. Ofenschwärze, Ofensetzer, dodenFsro. Offen, piro. Vgl. das Zigennerisch-deutschc Wörterbuch. Offizier, ^^«litygliör«, d. h. der Stock-träger. Oeffnen, me Fsr^a pro, plro. Oeffnung, olisd, d. h. Loch; pirö^snn. Oft, düt. Oheim, äu.äegkör« prai, ääkro prai. Ohne, di; di ist überhaupt Negation. Vgl. das Zig.-deutsche Wörterbuch, Ohnmächtig, tsolii Lorölo, di 8oröw, d. h. nicht mächtig, nicht stark. Ohr, ANiin. Ohrfeige, tnoliÄiniiikäini. Ohrfeigen, ine t,»oIig,MNia ü^«,, d.h. ich schlage die Wangen. Ohrring, Ag,liiioiiA6ri gugterin. Ohrwurin, ZaniieiiZoro ^srino. Oel, äLLbeää. Oelig, ä^ciieääö. Oellampc, äzHeäääliri nioineiin. Opfergeld, äeweiösksro Iö>vc>, d. h. Gottes Geld. Ordunng sorän), 2ÖI0. Orgel, kanAi'Miri MsokHiNÄökri, d.h. das iu der Kirche übliche Musikinstrument. Ort, »tolln. Ortschaft, ^äd, eigentlich nur Dorf. Ortsvursteher, lnuZicöru. Osten, tsis Icginin. Ostern, duHic» Furll,u, MrinAero Zurl:c», p^toi'8in. Lnolilo ßurko, der weite Sonntag; In'sn^örc> Furko, der Eicrsonntag; plitterLin, gewiß mit ^Ätrin, Vlatt (weil es zur Osterzeit zu grünen pftegt?), Oblate, Hostie und Abendmahl verwandt- Oesterreich, kaiZortikIlo t^min, nic>-liällru tsnun, teilztüno uioliüicro temiii; letzteres: das untere Weinland. Oestlich, Flltwr äyigilla,. Otter, 8^. Ottcrbrut, Ottergezücht, ga^ön^öro t8«1iÄ>ve, d, h, Schlangenkinder. P. Paar, äui, d. h. zwei. Packen (colliponers), ine ^srä^vg, I^t-ten«, d. h, ich mache zusammen, Packen, ins tappßiÄNN, anpacken, anfassen. Pallasch, okäro. Panther, äi>vio wonuil^ici, d, h. wilder Hund; tscliiittckk, d, h. Löwe, wie überhaupt jedes größere reißende Thier. 15* Papagai 228 Pflicht Papagai, rakkürpäÄlöro tgollir-liiiio, d. h. der sprechende Vogel. Papier, HgoiiHinin^rdo. Papiergeld, li8«liurnli, (IsHarninnr- dinZciro lö^vc» (vgl, Kassenbillet); gokurna, lowünF^ri y^,trin, d, h, Geldblatt. Papierinacher, cl^cnanimoräin^^ro. Papst, »o^vLnäo äüä, d. i. Heiliger Vater. Pardon, i)ro8«Ii6ri»onn, rii-o^Lttr^enn. Pardonnirc», niornx^nor^va^H, i>ro8- Partei, t,)rin, d. h. Va»d, Bund, Vnndniß, Partisane, r)u««llt. Paß, lN. Passend, nnsckto. Pastor, r«,8ok»i. Pathe, ^irö^o. Pathin, Firövvi. Patient, N3,88ölo. Pauke, dllro tainduk, d. h. große Trom-Pein, äukk. l,mel. Peitsche, tgokÜMi. Peitschen, ins icur^H, ins äilwa,. Peitschenstock, tLcIiupnikki-o ^a3«Iit. Pelz, i>0«^in, ^>o^in. Perle, nTLi'lo, ^vnrkl«, rnirilil»,; letzte- reö wol Plural: die Perlen, Person, ägeküun. Personbeschreilnmg, niuin, d. h, die Gesichter. Pest, NHL81ÜI16IM. Petschaft, Fotwelii^, cnlmü. Pfad, t^rom. Pfaffe, ra80^n,i. Pfahl, ^8oiit. Psaod, «imm^ttli. Pfanne, dalnna. Pfarrei, Pfarrhans, ragckluonForo Pfarrer, l-g,8c1illi. Pfau, pcwi (und püno, nach Pott, II, 362; ich habe stcts nur pöni, also die Fcmininalftnm geHort, und würde daher Pfauenfeder dm-ch ^oniÄcro ^»oi' übersetzen), ^iZ^^vo t,«(!iil!-1ci,l<, , stolzer Vogel, Pfeffer, po^^ri. Pfefferkuchen, Aülo inära. Pfeife (Vtiisitinstriiment), tsokkinbüng,. Pfeife (Tabackspfeife), t^ougnäüla. Pfeifen, inc; üilwa, ««Iioila, in« no^ni- Pfeifenkopf, tgoilclndoiun^ura ««littro. Pfeifenspihe, t8c;1iop^!'>, t8c:!l0)!^ni. Pfennig, Lnoieri, dlln^o l^ci!. lmvo); letzteres: krinnmes Geld, wahrscheinlich weil sonst die Pfennigstücke krumm gebogen waren, Pferd, Frlu. Pferdedecke, FrcÜWköri Aa^M, <;rtli^8-liüro »InolrlikIiLi'^Liin. Pscrdcsteisch, Frn.iüßköi'o mg,88. Pferdehaar, Fraiegicöro daii. Pferdehändler, parapä^köry; s. Roß-kam in. Pferdeknecht, ^raiön^era ral<1cl0. Pfevdeinarkt, ^rai«NF«rc> U!r»,i^8- Pferdestall, ^rn,i6nA^i> Pfiff, 8^5)11. Pfiffig, ^aÜLvvüro, ^oÜ8clInv»",ro, ^a- Pfiffigkeit, ^0ä3>v«rc>^c!nn, Fo^Zollw^- Pfingsten, ciüln tucno cllwc», Heiliger Geisttag, Pflanzen, ni6 t8olil>vü>v!l,, d, h. ich lege, ich stecke, ich säe, lehne, senke, stelle. Pflaster (on>plg,8tru,n), nlllkk^Lnn. Pflaster (vin. »trlita), ^l«>rL8iic:rc) trom. Pstamnc, i)0r8«Im8»H, dlaxvii.6i, d. h. blane. s?c>rFLnuüü3a vielleicht ver->vandt l»it dein hebräischen poras«, Früchte. Vgl. Ave-Lallen, ant', III, 455),) Pflaumenbaum, i)or8ek088önForc) rukk. Pflege, IliläoiPenn. Pflegen, m« Iiilcloi^VlNVll. Pflicht, mn w»nw, d. h, ich muß. Pflock 229 Prlestcvrock Pflock, ^«cM. Pflücken, nie i'NKFwÄ'wa. Pfiug, pu^viälcru suster und ^nwW-köro 8Ä8tLr, b. h. das (5rdciscn. Pforte, wütor. Pfote, nlru, d. h. der Fnsi. . Pfühl, v«rnit8«1ili, riornit?»« Pfund, lidrc». Pike, nunedt. Pilger, «^olraMLllöro, von mo cläeliü-na, ich gehe, ich wanden', ich pilgere, Pilgern, in« cläHä^va. Pilz, pelln. Pisse, muttor. Pissen, nro niuttorvv«,wll. Pistole, «LNFiIri, clilillni ^ai'lun^Äc^ri, «ai^^ri. (ßon^ri vielleicht vo» s5n, der Sattel? ?llso Sattelpistole ^ 3teiterpistole?) Plage, clü«o1i, didllLlii, iiiil^öra. Plan (Glime), düokio^onn. Plapperlnanl, r^korpaZil^ro mui. Plappern, ino rakkorw^wa. Platz, 8t.«Uo, Platze», 171« pl,,ri,ovvn,>vn. Plauderer, plaudcrhaft, raklioi^^Lll^ro, i,Ä0lliwlUo s letzteres auch: nichts-nutzil,). Vgl, tHl:1ii!, imZig.-dentschcn Wörterbuch, Plaudern, mo railliorwüvvu. Plötzlich, ki^Il. Plump, ^«880. Plündern, in« tnLiiur^a. Puchen, «i« knrii^vÄ. Pocke, botUnFu. Pokal, Icüro, plia. Pökelfleisch, lünclo inaßs, tr« !<",nclc> MÄ88, l,r« ^01'clo inü.88; lctzlcvcs: eingeniachtes Fleisch. Pbieln, nw 1ünc1a>v5.wn, nio tr« lön-vl»,>va, d. h. ich salze, ich salze ein, Pökling, äsolloldo nilläßclio, d. h, gelber Fisch. Pole, tsoki^lo, d. h. der Schwätzer, aber auch ein Nichtswlirdia.er (nicht tLLnidÄlo; Pott, I, 321). Vgl. tsokid im Zig.-deutschen Wörterbuch, Polizei, poliöcia. Polizeianit, ^nlid; s. Gericht, Polizeianzeiger, FÄc» li!, d.h. schwarzer Brief; s. Steckbrief. , Polizcidicner, rnröskLro. Polizeidireetor, ^8cni^vä,Ic> rai, b. h. nichtsnutziger Herr; ä^olmiiFio rai, schinuzigcr, abscheulicher Herr. Polster, i)ornir,8ul!n,, ^»cirni^üÄ. Poltern, ino cl^vil 1«l8«1io, in6 Ao- rü>v3, lirl8«iic>. Portechaisc, llisiß^nainußi^rl. Po saune, portanrÜLllüri. Posse, pc^k«. Possrninachcr, Possenreißer, rioi'^LÜn- Possen spiel, i'Lri«,8. Post, Postwagen, I)it.8Hoiiä.8kör0 ^vor-Un ^vui-tin), d. h. Schickwagen. Pracht, Loimickor^onn. Prächtig, Fokukkor, I)ut »uiinlci«.!', naino. Präsent, cla^kponn. Predigen, ino tr»,^v^vor^v^v». Prediger, ra,8onn.i. Predigt, r^cilmlönli^ro rallkor^onn, d. h. des Predigers Ncde; rasonai-«slcero psnna^onn, des Predigers Wort. Preis ret,iunr), piltuxv. Der bei Waf-fcnspiel, Wetten n, s, w. ausgesetzte Geldpreis: clßouurna und «olinrna. Preisen, nio LHaräwa. Prellen, nio olinivv^n. Preuße, ^^i'n nnron^üio, d. h. Großbeiniger, Hochbeiniger. (Soll vielleicht dein vulgären „breitspurig" entsprechen?) Preußen, dlllvv^ü^ wnnn, das blane Land, wie in der Gaunersprache,,blaue Martine"; sonst auch prorlMkka tonnn nnd I'äro koi'6nFÜrc> tonnn, d. h. großbcinigeS, hochbeiniges Land. Priester, ''»»cliai; Hoherpriester, !iärc> Pricsterrock, rHLcilraiös^öl'i rnukdMa. Prinz 230 Nasen Prinz, bäro LcnsreZkLr^IiLra t8cka> iva, Krg,ls3^sro t8«1^H>vu. Prinzessin, k^ra Loiisrsnllsresksri Prophet, tur1:6p9.8ksro. Prophetin, turiis^äsköri. Prophezeien, ^n« turkewä^a,. Prophezeiung, tnrkspsnn. Prosit, tiro 83,8töz)6nn, tiro 8ä8t6-pÄnke, tuiuaro 8Z,8tüpsnn; tn inaro L^top^ics! Deine, eure Gesundheit! Protestant, PL880 8LQsrs8ksra, d. h. Dickkopf. Protokoll, t8onät8Lli0Zi6nn, d. h. Wahrheit. Prügel, ^n,8olit, d. h. Holz, Stock. Prügel (Schlag), äapp. Prügelei, kurä,psnn. Prügeln, rns kuräv?a, ino ääwa, ms 6ä>VÄ äaxpa; es seht Prügel, äkpM >?6N3,, d. h. es fommen Prügel; äa^g, äeia, es gibt Prügel. Pudel, Krit20 t,8ellu1l,!c1o. Puff, äaM, «piNßcilni. Puffen, nis kuräwa, ins ää^va. nie Puls, Pulsader, äsclii, ä8i. Pulver, pulvra. Pulver (Schießpnlver), tnokutt, ^uräi. Pulvcrmühlc, t,8«kutt,M^i'i ^arrä^icori. Pulvermnller, t8Ätut,t^Ilro ^arr68llöro. Punsch, tatto ^üla nM, d.h. warmer, süßer Wein. Puppe, Aukkii, ßuklli. Puppenspiel, ^ukkieiiFöra ksila^ßiiil. Puppenspieler, Fu^iön^ör« ksU^pÄ,»' köro. Puppentheater, FrliikisnFsra Icsilg,- PSlM. Purgiren, ms «llniwäxvg,. Putz, ^oiiuk^er^enn. Putzen (reinigen), m« ^068ewä'«'8,, iu.6 llc,88H^ll. Q. Quacksalber, tZHi 1kÜ8«kn rNäin^sro und r»,<1iF^öro. Quaderstein, Lt»rduod1en^6ro ^Hrr. Qual, äukk. Quälen, ins äu^6>vZ,>V3,. Qualm, tü^v. Qualmen, uis tuwä,^», ins tuv^iä^va. Quartier, loäöpenn. Quecksilber, äß0Qi>väc) rupp, d.h. lebendiges Silber (insrouriu» vivun). Quelle, M^^li ^Hniu, d. h. erdiges Nasser, laiMim. Quersack, Föno. R. Rabbiner, dipoläänßsra ranoliNi. Rabe, korkko. Rabenmutter, koräl^km'i ä»,i. Rabenvater, kor^käsksru äaä. Rüdeisführer, ^elcto inÄ, Radiren, ms ranää^vÄ:, ine ranäs- -wä'wn. Icrik, d. h. ich kratze weg. Rahm, »okininMn». Naisonniren, ins tsoliinßsrwÄwa. Rand, i'unäapsnn. Rang (oräo), i?Lio. Ranzen, ^ono. Rappe, inelitzi« ^rai, ^äic» ^rai. Nasch, 8ikk, »ikköi.0, ^sZsio. Nasen, der, lunka, Nase» (Verbun,), ML dinolin'M'wa. Rasend 231 Regierung Rasend, 6i>vio, äinsilc». Rasnen, ms inur^a. Rasirmesser, murliäi, d, h, ein scharfes Ding, von nw munnv«., ich schärfe, wetze, aber flir ,, scharst gibt ee^ dessenungeachtet fei» eigenes Wort, l t80^ui-in t^ckinöla, das Messer schneidet, ist scharf. Rast, kinopsun. Rasten, ms kinu^äwa. Rasttass, kmo äl>v68, d. h, fauler Tag, Rathhans, Inio kör (d, h, rothes Hans), ist richtig, wenn es auch ursprünglich ans einer Verwechselung zwischen roth nnd Rath beruht. Rathsam, Mäsoko, misekto. Rathsherr, lüi« ksrenilöro rai, m«8- Karo. Ratte, sserniü8o. Raub, tsolwräponn. Rauben, mo w^ork^va. Raxbcr, tZaliör. Räuberisch, tsokoMo. Rauch, tüxv. Rauchen, M6 t>u^v^va, mu iu>vik>va. Räuchcrfannner, tuv^i»1lro ^uolilöpsnn, d. h, Nauchgcwölbe, Räncherfrrze, tn^vniä^kri 8unFoni»,8l!ri. Nänchern, mn Forsvwii. tinv, d, h, ich mache Nanch, Rauchfleisch, ineilölo m»88. Räude, ßsr. Räudig, Fnröla. Nauni, ^iiol^öponn, n'unl^Qii sFuntnoIi ist ein vieluinfaffendes Wort), Räumen, nie cl8«1i»,vvn,, rnn lMsc^ng,, ine ^iäscko^l^ll krik, d, h, ich gehe, ick) trage weg. Räumlich, duukio, ^nnt.8c:Ii. Raupe, Zvrino, d. h. Wurin. Rausch, nln,tt,öp?nri. Räuspern, mc> c?Iia8gowÄw«,, d, h, ich huste. Rebe, mniiön^Lri riln, d, h. Weinruthe, Rebensaft, möl. Rebhuhn, porrssksri kaoknin, d, h. Busch Huhn, Walbhuhn. Rechen, me xorü^vl,, tlottenö, d.h. ich ziehe zusammen, Rechen, der, 2orclapä8l^ru äkni,, d.h. Ziehzahn, weil der Rechen Zähne hat, und zum Zusammenziehen, Zusammenraffen dient, Rechnen, ino ßininva, d, h. ich zähle. Recht, t8okütgcko, läägolio, migokta (letzteres: geeignet). Recht (^U8), tsolMZokcipenn. Rechte Haud, t8olikt8ok0 ^vant. Rrchterhand, n,^ o t^^Iilitßoliu W3,8t,. Rechtlich, l,8ekl'>,t.8(:1ioiiä8kei'N. Rech tli chfeit, i.8o1i5.t8l?k6^)6nn. Rechte, ^ c> t,8Lii«,t8c:rlc) >vllnt.. Nechtschaffeil, t8c:lM<,8okoiMköro, lloino, Rechtschaffcnheit, t8«1i^l,8«In,^c;iiii. Rede, rn,1<1va, ius ralcky- Redlich, i.8o1i^t8«tic)z)H,8k«rn. Redlichkeit, <,8e1ili,t8c:kupeiin. Redner, lÄikerpÄLllöro, Nednerbnhnc, rakIl«rpä,8kere8lcLra Redselig, rilkkor^äLkör», WHnvatc»; s. Plandcrhaft, Reell, tFolMt^olio. Regen, 1n'8o1iinä0. Regen, Äöl», drgoiiinaa, d. h, es gibt Regen, oder ^o^a brsekinäo, es flinlmt Regen. Regenbogen, «ilevolüsilöri ^ußtsrin, 66>vLi^«lieri HNFUgterin, d.h. Gottes Ning, di'8ckin6^8keri ^N8toi'in. Regcnwaffer, iirLekinäekköri pg,nin. Regenwetter, Regenzeit, drZckinä««' köro t,Folnro, dryoliiiiäeLlcsry tßiro. Regenwurm, kr^oiiincisglloro germo. Regierung, d5ri FU8<)6riu, d.h. großer Ring, nßj'1i«in; s, Landgericht, Unri Zu8torin, großer Ring, vielleicht, weil die Regiernngsherren lim den grünen Tisch einen Nina bilden? Jeder Obrigkeit gibt der Zigeuner Register 232 Rocktasche das Prädicat baro, groß, mit Ausnahme der Polizeibehörde. Register. IN. Reibeisen, ranäsMökölo Lantsr. Reiben, ins ranäe^ü,^». Reich, das, toinin. Reich, dsrweio. Reichen, ins üä-wa. Reichthum, darvvlüpenn. Reif (prninH), «astöi-ni ^anin, d. h, eisiges Nasser; ß^törni r^uin, eisiger Than, Reif (Ring), «,NFU8törin, ^uZ^rin, 2SNil^,ni. Reif, ssorü«, b, h, fertig, eigentlich: gemacht, von ine Fsrä^a; s. Fertig. Reihe, Mo, taun. Reiher, lanFo inonHrc» t^olürkülo d. h. langhalsiger Vogel. Nein, Ü8Lküä8(üw. Reinigen, nio koLW^ng,, ms ^o8- Reinlich, äLcküääoko. Reis, das, r«,n. Reis, der, trnicuis,, trnkük»,. Reise, train, d. h. Weg; ich bin auf der Reise, ine noin ap c> troin, d. h. ich bin auf dem Wege. Reisen, ni« äßoNHwu,. Reißen, ino ^ercillwu,. Reißendes Thier (wie Löwe, Leopard, Panther, Tiger), tsokinLkk. Reiten, ine kliöäxva. Reiter, KULa^agkera, klisäa. Reitpeitsche, t^okupni. Reitpferd, kilLHpäZköro grai. Reiz, «oduk^orpenn. Reizbar, olioUiyäkro. Reizend, nokukkor. Rekrut, newa lärclo, d.h. neuer Soldat, Religion (der Glaube), Mt.ß«1iäpenn; «Hwenäo pÄwollÄiienn, d. h, heiliger Glaube, katholischer Glaube. Renneu, ine 8t,«wa, ino nll,8«üä,^va «ililc. Rennpferd, LilikÄo ssrai. Rest, gattor. Retten, ine kilHorv^w»,. Netter, liiläorpÄ^ßra. Rettich, lÄpäiii, rg,z>Z,^ni. Rettung, niläerponil. Reue, k«iä,8icLrc» rai, d. h. ein wahrhaftiger Herr; däro rai, Richter, Amtmann, d. h. großer Herr. (Freilich sehr allgemein, aber der Zigeuner uemtt deu Richter so, vielleicht weil er mil ihm als dem ihm unmittelbar bekannten großen Herrn in Berührung fommt, oder soll es schmeichelnder Ausdruck sein?) Nichterspruch, 1)5,ra raieLkörc» penng.-penn, t8c:nät,8c!N()i)ä8^öro pennu- ^)LNN, t,8«1M8LQ0PLNN. Nichterstuhl, ^«,ro raiosiiöi'i 8t,«,i,innn. Nichtig, t,8otM8(:ka. Nichtplatz, 3tichtstatte, rn,chÄli-c> Ztyllo und raäösküro gtoiio (iÄÜ ist ß'en. oonini. wie ^änin). Von r».ä, das Blut. also die Blutstätte. Riechen, in« »un^s^v^^vll, ins 8un^g,w». Niegel, wutorogk^ri 8>)i1Iainä,8iiöri, d,h. Thürschicber. Rieüleii, ^vmda. Riemer, woiHkii^sru. Niese, diwo d^onsnu, dliro ^äßono. Nind, güi-0. Riude, xöpa. Rinderbraten, ^urö^ksro pekka ing.«». Niuderstall, guren^eri ßrÄNßou«,, gu- rön^öri gnunia, »teiniÄ. Rindfteisch, gureLksro in»»». Rindvieh, Füro. Ring, anFUktsrin, ^u»t«rin. Rings, ringsherum, wu^Il, t,i'u,imn. Nippe, i>lj,8«nwLro. Ritzen, ins tsLniMwa. Rock, roäßonuig,, cliarinin, i-lloniniu. Rocken, lispöro ^«Lont, d. h. Spinn» holz, Rocktasche, roÜLonuIllkri i?oti«8H, ciiar- ininlilcri ^>ot,iL8Ä,. Roggen 333 Ruthe Roggen, ssid; ^äla Zid, das schwarze Getreide. Roggenbrot, Fide^öra inilro. Noggenmehl, ^idäZliöio ^rra. Roh (oruäu«), M!u. Nohr, din«,, tLolis^^ö; letzteres: die Spitze. Röhre, tßeksppü. Rolle», nis witgotior'.vl^a. Rose, ros». Rosenkranz, i>rl880!nä8l<^l'i wörlilin, b. h. Betkette. 3loß, ^r»i. Roßhändler, Roßkauu», ii3,rHpli.8><6l'u, von ine ^r^H^v»,, ich tausche, also einer, der tanscht. (Sollte hier nicht vielleicht ursprünglich eine VeNvrch-selling der Begriffe „tauschen" und ,, täuschen" vorliegen? Denn das deutsche „Roßtäuscher" ist ursprünglich eine bekannte Bezeichnung für unredliche Pferdehändler, und, da es redliche selten gibt, für Pferdehändler überhaupt. Daö deutsche Sprichwort sagt: Wer Lust zu tauschen hat, hat auch Lust zu betrügen.) Noßmarlt, ßrlliön^üi'a likkülo. Noßschwcif, Ai'aiäßllöro ^äro. FlÄiö»- Roth, lölo (iinKartenspiel lüägoda, loli). Nöthe, lulü^ßnu. Rothhaarig, lüio dMenFöro. Nothlehlchen, lölo mynäkro tgodir-killa; aber auch der Truthahn, überhaupt der rothhalsige Vogel. Rothkopf, lui« 8«Iiöro. NotlMpfig, lölo »oliLl'eällLi'c'. Röthlich, Moli Idlo. Rotte, türin. Roh, liinm. Rotzig, liinmalc». Rotznase, limmn,lo n^kliöLliöro. Rübe, lÄpilni, rapkßsni. Ruchbar, di-insolitiräc). Ruchlos, inläneko, nnäZclilloli. Ruchlosigkeit, iniäßlilinpenn, mläßL^g,' Rücken, der, dunimo. Rücken (movoro), nin t8«kiwäv/Ä. Rückgrat, t,i'U8«kull. Rücklings, i>Ni0 maiiäo, d, H Hinter »nir, Rückseite, >väwsr rillll, d, h. die andere Seite. Rückwärts, iilllo niaiiäL. Ruf, z;0ä1i. Nufen, ni« l« t,Lel«^v»,>va. Rninire,!, nw ruiiillw^. Rülps, ^Ic»8oli!l.oi'iäa. Runips, trüpo. Rnnd, runäo. Ruudnln, ti'u^all, t.i'u^rlin. !^lunduug, rilnc1i>^oin>. Rupfen, nie inurg,xv«,xvll. Nnß, duliößllöri ^klin, d. h, Ofen-schwarze. Rußland, nokilelo wnun, d, h, kaltes Land. Rüssel, nakk, d. h. die Nase; duHlc, nc>.Iil!L8^öi'i (breitnasig), die Vnte, neben ro^^ll. Neberhaupt gibt es viel Ableitungen von nu,kk, z. A, i^k-kößlcüri («eil. >V!llin), die Brille, eigentlich: Nasenglas; ni>.lr. Rulhe (virß'g,), rll,n. Ruthe, t,3«l,ui)ni, d. h. Peitsche. Saal 234 Sau S. Saal, buokii tattin, I)Z,ri tuttin, duHii inina, dari i«ma,, große, weite Stube. Sabbat. gurko , 8oli^v6näo äl^vL« ; letzteres: heiliger (katholischer) Tag; s, Festtag Säbel, «lilli-a, sanio. Säbelscheide, Har^körc» pa^or. Sache, ^än, ßü>vs,. Sachse, «ll8«o. Sachsen, (?^«,r6tillll0 toinin, von oliü,rc>, das Schwert, weil Sachsen Schwerter im Wappen führt; also (Mru-tikku teinm, das Schwertlanb, Sacht, pök«1<38, ^«^sirockknys, d, h. heimlich, dinLlmkii«'. Sack, ßün«. Auffallend ist cs, daß, während von den ältesten Sprachen an sz. V. der hebräischen) der Ausdruck für Sack allenthalben erlenn-bar geblieben ist (<7«xxo? im Griechischen , 8Ä00U8 im Lateinischen, 8n,ooo im Italienischen, 1« sao im Französischen), die Zigeunersprache ein besonderes Wort dafür hat. Im Hindostamschen soll es ssunc». heißen (Grellmann, S, 294). Säckel, Fdno, Fi«8ik. Sacktuch, pot,t,8iii,krc» äilillla. Säen, ino t8ekiiiv^vl»., d. h, ich lege, Sage, Mralnlsa. Säge, wiloälni. Sägen, me t8«^iin3,xv3. Sagen, rn« poimß^a. Sahne, 8«rirninä»,ull. Saite, ?!«r<1l>,i>ü.ll^Lri. Saiteninstrument, xeräH^^n^sri p«>> Salat, »cliuttU; eigentlich nnr: Sauer. Salbe, irmkkäiienn. Salben, nie makkäna. Salz, lün. Salzen, ins lönäöwn^g,. Salzig, Idnäo. Salzfteisch, lünäo mg,8L. Sammeln, nw ß'sr^wl». kettsne, d. h. ich mache zusammen; nis Änä^v«, Ilsttenö, ich bringe zusammen; rn« kiüß^e^v^vÄ kettens, ich trage zn-sammen; irln avväwa kott«nö, ich konnne zusammen. Sämmtlich, kllllautLr. Sand, prooiio«. Sanft, poköno, IZ,cl8«Iio. Sänfte, lua^ckorna^Ickri. Sänftenträger, inägolikinäsIsLro ?ii- Saug, ssieköpsnn. Sänger, ßieIispÄ»köi'c». Sarg, muläskörn kör» inuleskei-o rukk, mul68kri kist^ri. Dae« erste: rae! Todtcnhaus; mul^lt^c, rukk, der Todtenbainn, weil vormals ein ausgehöhlter Baumstamm als Sarg diente; das letztere: die Todtenfiste, der Todtentasten. Satan, dsnss. Satt, tseliäio, äöda, clüclia. Sattel, «6n. Satteldecke, 86N68liöra äsolillkkyr- ll0i'« ä8cIi2.IlkLr^!«nil, AraieLllöri FÄPP3,. Sattelgurt, «eiiü^llöri t,c>rin, «onögllöri Satteltnopf, 8LnÜ8küro Zot,i,8«liiiill. Satteln, ino t8«1iiwävvn, »cin 2,p c>. Sattelpferd, ^r»i ap « Zorwo wll8t,, d. h. das Pferd zur linken Hand; 8«rwo Frai, linkes Pferd, Sattessen, ins «käwg, inan woliälo, b,h, ich esse mich satt, wie ino pin,>vn, man matw, ich trinke mich betrunken, Sättigen, mo t8«Iig,1owÄ>vN. Sattler, Zonän^öro. Satz (8a1t,un), «topenn. Sau, däio. Sauber 235 Schaufel Sauber, äsoküä^do, FHukkor. Säubern, nio kossLvväv^. Sauce, «uininin. Sauer, 8«Iiutt1o. Sauerkraut, noliutkio 8Hll«k. Säuerlich, ^ä8«rl «cliuttlo. Sauerteig, seknttlo ^arrc», d, l), saures Mehl. Saufen, me ^>il>,>vli. Sauferei, Saufgelag, pi^vepenu. Saugen, rn« rM'.va, Sauhirt, d^IänFero berLcIisr«. Säuisch, länokko. Säunug, saumselig, lilno. Saumseligkeit, kinÜpsun. Saustall, da,1öuF6ro Icsr, dalänFsrl Schaben, me ranclsw^a, d, h. ich kratze. Schabracke, s. Satteldecke, Schachern, ins ^ar^-vva-vvA, d, h. ich tausche, handle, Schachtel, niookton. Schädel, «ekero. Schaden, äö3oli. Schadhaft, schädlich, äo8olivMo. Schaf, dä^u, wul^krn; letztnes wol von Wolle, mithin Wolleuträger. Schafbock, vvul^krünßöi'o ^688iulu; 8«lni>Nengöl-o, d, h. Hornträgcr, Schäfer, ^A^orLn^ora, Iiorscillöro. Schäferin, d^rgolicüi^^ll. Schaffen, mo ^si-^va. Schaffot, i'liä,^ukra »wl^orpeiin, i-llä- sMiro »teilo und ßtötw (das » nur des Nohlklaugs weczen eingeschaltet, wie in vielen andern Fallen), d, h. Vlutstätte. Schafhirt, Schaftnecht, dakorön^oro Schafhund, dalloränF«ra tsckukkw. Schafstall, dlllcorenFpro llör, d»^n- »oka, dakorLNF^ri 8l,6iuin. Schale (Schüssel), tnol^ro. Schale, 2«pa, d, h, Haut. Schalk, j)6i^3,^8il«ro, ^»L^HylinFero. Schall, Föäli. Schallen, ine ääxvn, Füäli. Schalmeie, tsoliaindniiH. Scham, Inä^oliÄ. Scham, weibliche, minäck. Schämen, mo IMgoii^a; schäme dich, 1ää8orl tut,, lää^oii tnkks und auch Iää8llk tu, also nicht ,,angeblich", wie Pott, I, 400. annimmt. Schamhaft, liläsolw. Schamhaftigleit, I«.68«Iia. Schamlos, il^Loli^vLräüllo. Schande, l^äßokg,, prllköpsnn. Schänden, m« ^irtlßkxva. Schändlich, t8«ki^v5,1o. Schandthat, ^rec:1iözi6nn. Schar, Iialiautei-. Scharf, ^«Ilinela; aber auch norsli (vom Geschmack)! das Messer ist schars, i t8«kn,-in WHinsig,, das Messer schneidet. Schärfe, kör. Schärfen, ni« inur^wl,.. Scharfrichter, monälcro ßU8oil^»1o; nach Pott Ku8«1inäl«. Scharlachsicber, 1«lo 8. Scharmützel, knrllponn. Schärpe, türin, tru^)^8li«ri torin, Scharren, mo rn.näo>vüw». Scharte, tgokiMpsnn, d, h. Schnitt, Schah, darwicipsnn. Schätzbar, kaniolo, ßunt^K; lehtnes: cheuer. Schätzen (lieben), ino ^ainäw«,. Schauder, täi', trä8«1i. Schaudern, in« iHn^va, ine trasokäv?«,, me tri88ä>va. Schauen, ino äilcl<üvv8,. Schauer, t.«,?, trß,8ok. Schauern, ine tarä^l», mo tranoi'l^Ä. Schaufel, 8c!nMa. Schaukel 236 Schlau Schaukel, »enukkiepelm. Schaukeln 5 nie senukkiLwZ^vü,. Schauplatz, lMkanliZküro 8t,et,to (mo llilcillivva, ich sehe), Schauspiel, koli^Liin. Schauspieler, liLlI^ülzliürci. Schauspielhaus, kLlli^ankiironkei-n teres wol das richtigere. Scheffel, inorlt^ena. Scheibe, runäö^onn. Scheide, pa^or. Scheiben, ine HgoliäwÄ. Scheit, Scheitholz, ^ot^er F»8ont, b. h, ein Stück Holz, Schelle, AamMiill, Schellen (im Kartenspiel), rMno nmro, d. h. Weißbrot, Semmel (uon der Semmrlgestatt des Karteubildes). Schelm, p0i^g,pä,8köro, por^Llin^ru. Schelten, niu t8v3. Schemel, »^ininin, 8taIlIcc?rpLnn. Schenke, wlci'ta,, iiortZollimma. Schenkel, Iiürc», eigentlich das ssanze Vciu; i>ii'o dagegen »ur der Fuß. Schenken, nl« l^w^. ScheilkN'irth, I«irt8Lli«m^i-o. Scherbe, ^atvtor; in Scherben, F0t> t.oronclo. Schere, ^a^lin, ^attni. Scheren, inL niur^va. Scherenschleifer, ZMIlw^sro, ^attllön- Schcrmesser, inürMi. Scherz, P6^'<^8. Scheu, tarLN». Scheuen, ni« tar^wa, ino trancililivvll. Scheuern, in« cilnrlollovvi'nvli., mu 1<««- Scheune, oder auch Scheuer, Lekurna. Scheußlich, ä««nunFi:lc). Schicken, ino 1)it8enuv/Ä. Schicklich, rni8cnw. Schieben, mo «piliäwa, m« tßcilii- Schief, danFo. Schiefer, ino1It;Io i'llrr, b. h. schwarzer Stein, Schielen, in« 6iilI.nine8ilerc> tgoli^r, d. h. Wasscrgras. Schiinmel, korn^iponn. Schiunuel (weißes Pferd), plN'iw ^rlli. Schinimcln, iuo Icorno^väwÄ. Schilnpf, liiägctm, zir^ii^ouii. Schimpfen, nio tscInnFor^vä^vI,, iny Schindanger, AusounkIoliALro duokiü-I>c!nn, d. h. deS Schinders Fläche, Schiudeu, mo ^oiclliwa mort/.in lc^l«. Schinder, Fu««1^>.lci. Schinleu, k»i>.I«8^«i'c) inollöla intl88, d.h. schwarzes (geräuchertes) Schwein^ fleisch; xMo mll««, schwarzes Fleisch. Schirnl, iiiläor^tinn. Schilincu, in« Iiiläorvvilvvli. Schlacht, kü!'!>i>c:iin. Schlachten, ino nillr^vvÄ. Schläck)tcr, ina88ön^öra. Schlachthaus, inarÄNlÄLkuru Ii<>r. Schlaf, 8än8,iMin. Schlafen, nio 3l)wü,wll. Schläfrig, 8«>viUa, Kino, b, h. müde; gö^v^onn lola inan, Schlaf ergreift mich. Schläfrigkeit, 1. Schlank, 8^na. Schlau, ^«clßwöro, z?ö8wörs>, z><>. Schlecht 237 Schneider Schlecht, dMclsoko, mlä8«lio, nii-Schlechter, inlägeliiälr, nMgcllHcHi- Schlechtigkeit, mlü^clio^ann, rnld^nlu',,' Schleichen, ino 68«^Ä^vn tgLiwrÜLiiü-nog. Schleichend, tgollürüoilänc!«. Schleicher, ^«^«"«r^Hüiio. Schleier, Flilnüüno ällilclo, d. h, Vortuch. Schleifen, mo mur^o,. Schleim, Ü3<^wnA6r. Schleiße, äikwn 1)2,1, d. h. kleines Bret; P68Ä1 pal, dünnes Vrct. Schleppen, ms serMwli,. Schlcpvsabel, 8i>,^c,. Schleudern, ino kLräilwa, ino ^vitZolisr- Schleunig, «ikk. Schließen, inn Flitov/sl^va, nie ^litüxva, Schließer, ^Uwi-pÄ^Lro. Schlimm, iniÜ8oIia, lniä8clil«;ll. Schlinliner. mIüüciMli', inlcl8<3lillt.^'i' clli'. Schlingen, mu '>nakko>vl^vn,. Schlitten, ronnüti. Schlittschuh, 8n,8tLi'68köro äii^ck, d.h. der eiserne Schuh. Schloß, dukio. Schloß (Gebäude), ülö^in. Schlosser, dukionz^öro, ^Iltii^n^ra, d, h. Schlohmacher, Schlüsselmacher. Schluchzen, nao rav/ü.v/3,. Schlucken, ino iialckLwävvc»,. Schlnminer, «o^väpenn. Schlummern, ino 8c»vü.>va. Schlüssel, gUt,iii, ^Utgoliin. Schlüsselloch, FlitinÄlro olM; so heißt es und so mnß es heiße», dcnn ZU- Un ist Feininiinun. Pott nnd Vischoff irren, wenn sie es als Masculixum behandeln. Schmach, lääLoIill, pr^a^om). Schmächtig, «imo. Schniähen, m6 tsoInn^er^^vÄ, in? PIÄ8ÄVVs>.>V»,. Schmäher, t^cliin^^rpäslläro. Schmähung, t8LllMF01'1)LNN, PI>K»Ü.- >, /<^lil<0. Schmalz, in«Il^!,^«^n, l>u1!ü^>6nn, t8L^i1lkon, KN; letzteres eigentlich nur Butter, Schmalzen, «no tsLinkks^wa, ins Schmarre, <.8Linnu,pLiin, ^üra tsHi-nä^onu, d. h. alte Wunde, Schmanß, eliliwwcn. (Vigeuilich wol clitlxv'pcüin?) Schmaußen, mo okii,>vc»,. Schmecken, in« Iioiwil^vll, d. l). ich verstehe, ich vermerke. Schmeißen, ni« kur-lwa,, ine (1ü.^vg, ni6 t'orü^WÄ, nie v/1t8o1i6i'w^vvll. Schmelzen, nio I)il^LWÄ>va. Schmer, tullupenn, ma,1illäpeun. Schmerz, üukic. Schmerze», ino clukllklwa. Schmerzhaft, schmerzvoll, änkköäo, Schmetterling, dlacdäiirläa. Schiuied, p«äa1üno5i-o, Zurcliöro, 325- Schmiede, ^o6g.^u^öri. Schmiere, inakil^Lnn. Schmieren, ino inakllü,vfli. Schmierig, ^««Iiillliüla. Schmuck, mirliia,, d. h. Perlen, Schmuz, t8«1iilili. Schmnzig, t,8o1nilkö1o. Schnabel, nnkk. Schnalle, dulcni, ^uuäüni. Schnauben, schnaufen, m6 Ilu,. Schneiden, in« t8(ikinüwa. Schneider, »uwiönFöro (von 8i1>v, die Nadel), gimägköro, xiinü^köro. Schneien 238 Schuppe Schneien, äsin, ßivs, b. h. es gibt Schnee; ^I>v pLi5i2, Schnee fällt; ^Iw >vö1u,, Schnee tommt. Schnell, LÜlil, «iicllZIo, ^I^Io. Schneuzen, ino kok^swÄ^vli, n^Ic, ine ll088äwil naicll, d. h. ich reinige die Nase. Schnippisch, NÄkkwü,Io; s. Naseweis. Schnitt, t«clüuä,psnu. Schnitzen, ine t8odinÄ>va, d. h, ich schneide. Schnupfen, ine 8unß6v/äwa tuxv«,1i, d. h. ich rieche Taback. Schnnpstaback, nllilkugllori tuwü^i, Schnupftuch, nakkeZksro äillllio, pc>t,t- Schnuppe, inomeiinMkro tscliillll, b, h. Lichtschmuz. Schnur, ta>v, tin?». Schnüren, M6 dailä^vÄ, nie kanäs- Schnurre, i^rjÄZ. Schofel, Woln>vä1a, ägvkun^öio. Schon, ^ice, ^Hnna. Schonen, ine Iii1c1er>vü,vs», nis i-ikksr- wüvvÄ, in« dg,cläwÄ ^rs. Schonung, üiläßiPLNn. Schöpfen, ino iQuil.kl,,^vg. trs, d, h, ich lasse ein; my 1iÄÜ5,v/g,, ich hebe. Schöpfrr, ^Lr^üßkßrci. Schoppen, küru. Schöps, däko. Schornstein, tu^vmkra parr, d. h, Rauchstein; tuxvi^kro duMo^eun, Rauchweite, Rauchgewolbe. Schornsteinfeger, Fülo kc>886pä,»k«ro, d.h, schwarzer 3tein>»acher; SÄo ^k- äsolio, schwarzer Mann, Schos, ssoiw. Schoß, Schößling, lü,«. Schote, nirii. Schräg, d^usso. Schranunc, tgckinäxenn, püra tgciu- uüpLnn, d, h, Schnitt, alter Schnitt, alte Wunde. Schrank, niookton, kistäri. Schranke, där. Schraube, ligssriNÄöicri. Schrauben, m« ri^gerwä^vg,. Schreck, Schrecken, tär, träLon, d, h, Furcht. Schreckhaft, ti-Ä8l:QÜüno, t,t»,re>no. Schrei, Fuäli, ^6!i. Schreiben, ins tsHinä^va. Schreiben, das, IN, tßHinäpenn, d,h, die Schrift. Schreiber, t8«Qing,pä8lcLi'a, pürßgköro, von pör, die Feder. Schreibtisch, tsokinainägkßri odainü,g- Schreien, ine ällna ^6äli, ^öli. Schrein, inociliton, kiztäli. Schreiten, ms ägoll«,wa, me stakksi-- Schrift, NI, tsHin^peiin. Schriftgelehrter, t8,nt6r>vi8t,i'o. Schürze, äkinkciii-u,, Schuß, ^3,rä,penu, ßiu-cläini, ^arrie; die Schüsse, Aki-rik, kommt (wie t8«1lorr^6, Stiche, ti'688uris, Schrote, likko, Nisse) nur im Plural vor. Schüssel, tgok^ro. Schuster, äii-H^iön^kr«. Schütteln, me tri88üwa. Schuh, lniäcü'i)«iin, raliicäpenn. Schütze, AkrapäßkLro. Schützeu, in« Inldki'^vl^v«,, nis rak- Schützer, Illläßr^^llörc», rg,kkll^^8-Schuhheiliger, »on^Lnclo liiiÜLi-ps,»- Schutzherr, Inläsrpanköru rlli. Schutzpatron, »eli^snäo MäsrpÄZ- Ilüro, d. h. heiliger Beschützer. Schwach, dl surölo. Schwach, dünn, 8ü,iio. Schwachsinnig, nardiUü. Schwager, romvsilsro pr^I, romniü,Ilro Schwägerin, ronivLlcöri ^)i?n, rainniü,- Schwalbe, t'argckßttüili'a t,8«^irllnlo d. h. Gabelvoge! (von der gabelähn-lichen Gestalt dcs,Schwin, d, h. große Oans, Schwanger, pari. Schwanger gehen, inci ügck^va püi'i, Schwangerschaft, imrüpenn. Schwank, i)Lr^g,8. Schwanken, me trizgüwÄ. Schwanz, ßliro, pürin. Schwären, Ixllco, Imkslmäta. Schwärm, l^ut I, Aäio ««Iißro. Schwarzsöpsig, ^1c>, inLlI^Io »«ke- rLsllsro. Schwarzkünstler, t»Hö>VHol»ä,no. Schwärzlich, p^Zoli ^Äo, ^>ä,8ol^ msilßlo. Schwatzen, mo rllilkervvÄWtl. Schwätzer, schwatzhaft, rkkkßrMgköro, Schweif, ^üro, ^purin. Schweig! I'll lial poicöna! Du bist rnhig! 1u awdl poksmo! Du bleibst ruhig! liilllctll'tiro umi! Halt'dcin Maul! Schweige», in« Koni pokünu, b, h, ich bin still. Schweigsam, poköno. Schwein, dkio. Schwcinehändler, dÄ,1^n^erc» (d^ißn- Schweinehirt, daimigöro dsrgokßi-o. Schwcmestall, da^nFsrc, ki^r, daleu- 8l)l!inill,. Schweinetrciber, dlllön^sro. Schweinisch, lüscnlcc», dÄle^öro. Schwcinöblasc, daieskeri pu2okinll2, Schweinsborste, dlüögktzro daU. Schweiz, liiiÄlen^öra tenim, d, h. Käscland. Schwelle, «taive1. Sechs, 8<^1iüd. Sechshundert, «oliük »odül. Sechsjährig, 8(!ili)^ I^rgLdonForo. Sechste, «ck^dto. Sechzehn, 6ti8oti «oküd. Sechzehnjährig, äZLH «cküb dsrsolißN' Sechzehnte, clegtiji noküdto. Sechzig, »«Iwli üsnok». See, söro. Seefisch, «ovesköri mMgHin. Seehllnd, »oi'oLlläro tsckukkic). Seele, d«i, llLctli; -^vöcli, Aöäi; das erstere auch: Herz, die zwei letzter»! das Gehirn. Seeräuber, «Lreßköro tgoliör. Seeschiff, nsrog^ra d«ro. Seeschnecke, »srWköi'i Lkarküni. Segen, ^ilHt. Sehe», my äikküna. Sehr, dut,, tlrowsnt,. Sei ruhig, t.u ilg,l iioilöno, t.u «,t,8c:il Seide, i>ur. jpokonc». Seiden, Mi^no. Seidensaden, ZtitgH. Seife, 8g,Püni. Seifensieder, ßÄ^nn^i^öi'c». Seil, noiwilo. Seiler, «oiiol^n^ero. Seiltänzer, seliLiiosliorc» Ileila^Änilsru. Sein, lesköra. Sein, mo liain, b. h, ich bin. Seite, rikk. Seitlvärts, ^ c> rilIii/r68, 1ü,ra tucllo, d, h. großer, schwerer Athem. Sich, PL8. Sicher, rikknrui», d. h. gehalten. Sicherheit, i'iklisrptmn. Sichern, sicherstellen, rn6 Inläerü^vu,, Sie, 1»,. Sieben, elw. Siebenhundert, olta Lcll^i. Siebenjährig, olta dsrgHen^öro. Siebentägig, ^lta äiweßeußoro. Siebente, «ltatc». Siebzehn, äeäcli «lta. Siebzig 241 Spieß Siebzig, elta ü>v0. Silbern, ruMöno, auch swieäroininin), der Thaler, natürlich, weil derselbe uon Silber ist, ober wenigstens silbernen Werth hat, oder haben soll. Singen, ins ^i«Iioxvüvv2, Singvogel, Fiokop^^erc» tscliirllnio. Sinken, ins^ßi'ä'wH, d.h. ich falle; m« ^eiÄxvlz. tk>6, ich falle nieder, Sinn, A«äi. Sinnen, ins äLnllswüvvi»,; ilsolilUH l^n o iniro 8o!l6i'0, es geht mir im Kopfe. Sinnlos, dinöllo, nardüln, äivvlo, ^- SittsilM, 1llÄ80l»0. Sittsamkeit, i^äLodll. Sitz, I)68Lli3.N1Ä8i!ri. Sitzen, inL de8oli«,vv2. SNav, v/8,11ü<.t«. So, ÜN.Ic1, ^tlllL. Sobald, ^Kli, .1a. Socke (eine Fußbekleidung), puwyliüri, Sogleich, FÄNnll, «ikk. Sohlenleder, t»«1iäunu. Sohn, t8otill>vc). Sold, !üwo, piLi886rpenn. Soldat, lürüo, icurapÄ^öl-o, ^^ra- Iia8koru; letzteres: einer, der schießt, der Schütze. Sollen, kuuto; s. Müssen. Sommer, uiMl, nils. Sonnabend, ^ln^zkora di-e^vui ^am- ^ leb ich, Zigeuner. Sonne, kg,Nin. Sonlunfinsterniß, wminsla kgmm, d, h finstere Sonne, Sonnenhitze, kÄmmWk^ro ti,i,l,tuziVnn. Sonnig, K3,nini68k«r0. Sonntag, Furllo, ln»88«1o äi^ves, d, h. Fleischtag. Sorge, tiÄ8«I>. Sorgen, >n« trc>.8e>m^vn. Sorgenfrei, sorgenlos, nan^ ti'^cli^ clnno. Spähen, in« äililiuvvH, ill« i'uclinva, l) ich sehe; 2) ich suche. Span, lläru, auch Dorn. Sparen, ms KgMwi,, prs, d, h. ich hebe Spaß, pm^k«. sauf. Spaßmacher, poi^^il^ilero, ^er^kl^- linFöro. Spät, äüro. Spazieren, nie äseliäxva.. Speck, ci8o1iulillo ^aisnu nill88^ d. h. dürres Schweinefleisch, Speer, pu^Ht. Speichel, ükokunssLr, Speicher, 8«li>.lrnll, Speien, ine ^«duii^sr^vavv», nie Speise, «liawwunn. Speisen, ine «lu^va. Spende, ääwü,^LNu. Spenden, spendire», ms Mxv». Spenser, I^eia, der Plural von dki. Vgl. dasselbe iin Zigeunerisch - deutschen Wörterbuch. Sperren, schließen, ni« AlitLnväva, Spezerei, tr^d. Spiegel, Flsnäeri. Spiel, kLiiaiillni^ Spielen, mu KeMv/Ä. Sollte das mit dcm gannenschen „kclfen", Kartenspielen, Hadderreißen, zusammenhängen? Mir scheint das koi zigeunerisch m,d erst in der Gaunersprache usuell geworden zu sein. Spieler, koUapü,Mro. Spieß, MZobt. 16 Spindel 242 Stehlen Spindel, Üi8g6lnä,8kßri, lisnsriNHgksri. Spinne, xöräai; eigentlich: e>? zieht, Spinnen, M6 lispLrxvsnva, me neiMvvn, taw, b. h, ich ziehe Faden; me Üi8-8er^v«.>vg,, gewiß von Vlies, Wolle, abgeleitet. Spinnen, das, lispernenn. Spinnrad, iiil^rmäsliri, lis^m-muskri. Spinnrocken, li^noro ^anelit, tlig^ßr-pä,8ksro ^»c:iit, d.h. Spinnholz. Spital, n«.38ien^örc> llör. Spitzbube, t8«1i6r. Spitze, t,8ok«Mu. Splitter, aililcn« ^a^ci^t, d, h. kleines Holz. Sporn, paZsikk, ^)H88l und (aber nur von einem Zigeuner gehört) pu88i. Spornen, nie ää^v^ ^>Ä8»lIiliÄ. Sprache, tseiild. Sprechen, me raliiiervvllvvll,, ine tgoliÄM-iner^vs^v», (offenbar mit tgo^elmni, die Wange, der Backen, zusammenhängend), nio tannerwÄWä. Sprecher, ralliisr^, l'lnllöra. Spreu, küU, oliuräin. Springen, N6 ktsva. Springer, «t6^)ä.8l<üro. Sftringstock, 8t.6pü,8ltäro Aagokt,, technischer Ausdruck bei keM^Lnn, d. h, Gymnastik u. s. w, Sproß, Sprößling, rün, d. h, Ruthe. Spruch, psunn,p6nn. Sprung, 8t,kP6nn. Spucken, ine üsoliuiiFßrvvslwg,, ine Spuk (Gespenst), müw, d.h. todt, ein Todter. Spuk (Lärm), llr^olio, deutsch: Ge? kreisch. Spulwurm, kknäiUi, d, h. eigentlich blos stinkend. Spur, train; vom Wild, stHkksrnenn. Spüren (fühlen), mn keinäva. Spüren (suchen), ma raä^a. Spürhund, roäHpälckörs) t»c,dukk1o. Staar, NLilölo t»c:Iiiri, d. h. der schwarze Vogel; n^2,Il88ksl'o ^cinir- l<ü1o, der Frühlingsvogel, Staat (Pracht), sHukkkrpsnu. Stab, ßg,«o^t,. Stachel, KZ.ro, b. h. Dorn, 8w<:li1o; daher «t^^siönFöro, der Igel. Stachelig, kiiror^karo. Stadt, Kra. (Vont lateinischen farum?) Städter, loräsküro. Stahl, «a,8^er. Stählern, «g^teräsköro, 83,8tsrnc). Stahlfeder, gÄ«t,urno i,nr, d. h. eiserne Feder. Stall, ^rangolill, »onnia, gteinig. Stainm, ru^keskera Anbellt. Stampfen, ine «tH^sr^w^. Stand, 8t,«,1 ^«.»«Ilt, d, h, gro- ßes (langes) dünnes Holz, Stänkern, me kanä^u. Stark, 8ürö1o. Stärke, »ür. Starr, inülc», d. h. todt. Starrkopf, p«88n li<^^rc>, d. h, Dick^ kopf. Starrköpfig, pe«8o «Hei-l'^k^i-a. Statt, Stätte, nt«1w, 8t«tta. Staub, t»enür, d. h. Asche. Stäupen, mo Ilürü.^3,, ine (läwa. Stechen, me dä^va tgoktiri^'e, d.h, ich gebe Stiche; s. Stich. Steckbrief, ßiUa Nl, d. h. schwarzer Vrief; FÄL'Meno lll, hölzerner Brief, Stecken- (Steck-) Brief. Stecken, Stock, ^«c-lit. Stecken, ins tsckivvuvva. Stecknadel, su>v. Steg (Nrncke), port. Steg, train. Stehen, ine Iiom tilrün, d, h. ich bin aufrecht. Stehend, türcla. Stehlen, in« t»s!Norü,WÄ. Steigen 243 Strohbett Steigen, ins üsc^llw», .^ i, ^ o- ni» äßodäwll »prc>, ich gehe heraus, Stein, parr. Steinern, parrsno. Steineule, inuIHgköri tselnrliüic), d.h. Tobtenvogel. Steinig, steinigt, parr^nn. Steinmetz, pürlän^ls!. Steiß, z),>1. Stelle, 8t,6ilc», 8t«ttc>. Stellen, ine t,8oki>vÄiivÄ. Stelzen, z)irl>ußör0 ^g,8e1it, d.h. Fuß.' holz, Fußstock. Stempel, <;Iunäi, ^IiiiQPl'. Stempelpapier, parna Hinäo, d. h. weißer Stempel, weißes Siege! ; likLiiarnmLrcia. Stengel, liesto; s. Stiel, Sterbebett, mulen^ßro tsokipßnn. Sterbekleid, inulßn^öra ripenn. Sterben, in« iner^a. Sterben, das, insrZ^enn. Sterblich, inerapä«!«"!'«), Stern, 8irn». Stets, kklllca t«irc>, 1)g,I<1<0 FNMll. Steuer, plLissert'Lnn, d. h, Bezahlung. Steuern (geben), rn« ä«.^a. Stich, tsokuli-lldini; t8oliorrzs, die Stiche, letzteres nur i>: der Plural- form gebräuchlich. Stiefbruder, ws^or ^M, d, h. dcr au- dere Vrudcr. Stiefel, nkurni und «wrni. Stiefel, die, ükoi-ina, ntoi-nia. Stieffind, wüvvßr tZClll^a, wliwer Stiefmutter, vv^sr üai. Stiefschwester, 'wä'iver psn. Stiefsohn, vvavvsr t««liä>v0. Stieftochter, wÄwer t8«1i2,i. Stiefvater, wü,>v6r cillci. Stieqe, il^lilior^cinn. Stiel, cl68w. Stier, güro. Stift, Fl-Mii; s. Nagel, Still, pullmm. Sei still! Weib' still! Du bist still! liiilkßr tiro ,nui! Halt' dein Maul! Stille, pokönüpsnn. Stimme, Füäli. Stinken, in« iiÄnätlwl!,. Stin! end, kÄnäölo. Stirn, i,8llrc> kl^n^öro tsciln^lcüla, d, h, großbeiniger Vogel, Stoß, 8iM«6lni. Stoßen, INS t,3Li^VclVVÄ, N16 8^i!1«,Wll, m« tHLin^vwLrxvawa. Strafe, pälci. Strafen, !N6 ä5,vva piilli, d. h. ich gebe Strafe, Strang, ««rlLllo. Strapaze, diNin. Straße, troin. Straßenarbeiter, woinkskero. Straßenraub, troinänlißro t^dlärüpsnu. Straßenranber, tron^silsro t>äo1iül'. Strauch, i)0rr. Strauchclu, ins trisüv^a, ui6 pc;rg,WÄ. Streich, äaM. Streif. ^c>i,t,lii-. Streifzng, raäsäini dnl-^li, tßmnl68> ilöri IxiLlili. Streit, tslMnAsrpLnn. Streiten, n^6 tgolim^yrwüvva. Streitigkeit, tsoliin^Lrpßnn. Stnng, rü8olläu, d.h. zornig, noreio. Streu, PU8F, nur Stroh. Strculllgcr, xu^nösk^ro tsHipenn. Strick, scliello. Striegel, ^rilien^öri kc>836niä,8liörj^ d.h. der Pferde Neinigungsinstrument, Stroh, puss, Strohbett, Strohlager, pugZegltero t,8(!kipenn. 16* Strom 244 Taschenspieler Strom, pknin. Strömen, ine nasHü^Ä. Strumpf, pg,t«N3,, telin, tolin^erß. Struinpfband, I^rln^öi-l törin, d, h. Veinband, teiin^ri tärin. Strumpfioirler, i^tewün^ero. Stube, tati>in, von tkMu, warm (ähnlich in der Gaunersprache „Hitz", die Stube), iking., I8«in6n. Stubenthür, tlittinilkra water. Stück, ^ott^r; in Stücken, Fot,t,er«n6o. StückU'eise, ß'ot.t«r«nüo. Stnfe, 8tll,1c1tLr^6iln. Stuhl, stHmnnn. Stumm, ma, ralikünFöru und laUörn. Stumm sein, me na^c^nti rakkernkwa, d. h. ich fann nicht reden. Stumpf, t,8«Innt!ik il«t/, t»c;liln^I«, rüinn, tßLliiiuAl», ^a,r, d, h, es schneidet nicht, Stunde, köra. Stundenweiser, Stundenzeiger, kor»,liro Sturm, dnvio ^rllwul, ^>g.r^vu!, d. h, n'ütheiidor Wind. Stürze, ^lÄläüno t,8«1i3,r68t«r, d. h. das Oberste uon der Schüssel, Stürzen, in« z,Lrä>va,. Stute, ^ra,i«8lcöri tsokuwli, d. h, des Pferdes Weib, ßrasni. Stütze, rilikoi-^enn. Stützen, ine liklcoi^vü^vg. Suchen, in« rc>65nva. Süden, a,^ o rat)t, t<^a Ic^inm. Summe, lüwo, d. h. Gelb. Sünde, Arecko. Sünder, Frookünß^ro. Sündhaft, ^SLksnAM'o. Sündigen, M6 ^er^li ^ree^s. Suppe, «ummin. Süß, FlNn. Eüßigteit, Aul^psnn. T. Taback, t5nv«,U. Taback rauchen, mo piü.wa tuwä,Ii, d. h. ich trinte Taback, ,,Ich trinke Taback" tommt auch im Deutschen vor in der Bedeutung von ,,rauchen". Vgl. in v, Weber, Aus vier Iahrhnnder-ten (Leipzig 1857), eine Vorstellung des Raths zu Dresden von 167l, in weicher an den Kurfürsten Johann Georg I. berichtet wird, „wie die Soldaten und andere vom Hofe De-pendirende, die des TabacktrinkenS sich zu gebrauchen pflegen", an das Verbot sich nicht binden ließen. Taback schnupfen, nw gun^L^v^», w> ^vä,Ii, d. h, ich rieche Taback. Tabacksbcutel, M»onin,ka, pumnka. Tabackspfeife, ä8okanä(M oder t,3«iian> del», Tadeln, mo vcn'ssorilwa. Tafel, cIiAMHZIlori, Taffet, pur. Taffeten, s»llr«na. Tag, lllwe». Tag und Nacht, lllweso te ratti. Tagebuch, üixvW^n^«rc> lidro. Tagen, äi^vo« ^vela, d. h. der Tag lommt. Täglich, ilivv68ö8ll. Tagwache, lliwLFösköi'i 82,n<,Än^llli. Talg, iNÄkliHnonn (tull«i>6nn). Tand, tZcIü, d. h. nichts. Tanne, inslielo rullll. Tannenwald, ineilölu wt^oli. Tante, daääZIl^l'i n^n, Mlci'i p5n, d, h. des Vaters, der Mutter Schwester. Tanz, k«11ll>>«nn. Tanzen, in« KoMwa. Tänzer, liLilÄpäsküro. Tapfer, üniLkLro, äncdiLixoro. Tasche, potsin, poti^sa. Taschenspieler, ^ut,t8i«,krc, keUÄpHskero. Taschentuch 345 Thun Taschentuch, naklceskero äikklo, p äikkln. Tasse, pimäMöri; eigentlich allgemsiu: Trinkgefäß, von ms piäwn,; tnclietl-nin. Tasten, mo tg^iiLrxvZ.^va. Tatze, V^ra- Tau, soneU«. Taub, ^ü3ouiko. Taube, pillstöri. Taubheit, F».8oni1io^enn. Taucheu, mo poläWÄ. Taucher, paiapäMiro. Taufe, polNpenn. Taufeu, mo poläwa; eigentlich: ich tauche ein, Obschuu das dem Ve-griffe der Tauft entsprechen tonnte, so scheiut es doch aus misverstä'nd-licher Auffassung erst darauf übergetragen zu seiu, Taufschein, MlÄmas^ro IN, i)0i3,p»8-köra IN. i^lÄpä^ra U1 ist eigeut-lich eine uulogischc Form, wie dia-ällpä,8köi-i (s. d, iui Zigeuncrisch-deut-scheu Wörterbuche), indem das M-köra regelmäßi^ dael Activum andeutet. Dergleichen Anomalien aber hat die Zigeunersprache >M viele. Taufzeuge, glro^vo. Taufzeussin, sslrs^vi. Taugen, me inoUavv». Tauglich, iniscilito. Tauglichkeit, i^i^oktoponn. Taumeln, ine tri8ä>vi!,. Tausch, i>artl^onn, Tauschen, me pllra-waw»,. Täuschen, ino lävva, ins le^va, d. h. ich nehme, aber auch: ich betrüge, ine rc). Tausenbweise, Zorcnäo. Teich, pünin, 8oro, L6pl^mi. Teller, trannüri. Tempel, ^vliNFri, ^tm^ri. Tenne, nekurua, d. h. Scheune. Teppich, dlaodda. Teufel, dl-uF. TenfcÜsch, denFöL^ern, ^on^WHio. Teutsch, L^Zeskölo, ßM^liköuci, gÄÜ8oliIli>nl)8. O^clsHliLno heißt eigentlich nichts weiter als „nicht-zigeuncrisch" und bezeichnet bei den in Tentschland lebenden Zigeunern den teutschen, bei den in England, Frankreich u. s. w. Icbeuden den englischen, französischen n, s. w. Nichtzigeuner. Vgl, Fliä^ko imZigcunerisch^deut-schen Wörterbuch. Teutscher, 83,880. Teutschland, 8ll88«8l<ürn tomnr, S»,-äßolikeno tonnn; teutsch (Adverb), Thal , Lll«88l>. Thaler, i'ii^püno, clrnmmin; ersteres eigentlich nur silbern, von rnpp, das Silber, aber auch Thaler, Silberstück, Silbergeld. That, Foi'^nnn. Thäter, ^oinMsI^ro. Thau, rasnin, rassln. Thauen, äola, rlmnin; es gibt Thau, ^vsla i'Äßnin; es lommt Thau, es thaut, ^vola, zill^lii. Theater, lieila^^iiLru lcor. Thee, 8!l3w^^'ei'0 r)«,uin, d, h, Gesundheitswasser. Theer, Füla mlckkiipmin, d, h, schu'ar-zeS Fett, schwarze Salbe. Theil, ^ot,to!'. Thcilnehmeud, cisilili^o, herzlich; 1»,-6nc:nc>, gut. Theilwcise, Fottorüuüo. Theuer, Funtsoli. Thier, ^>l>äa. Thon, ls>Ii t8odilVH. Thür 246 Tramig Thür, wüter; mach' bie Thür auf, ^er o wüter pro, ^kr o v/üt.6r ^iro. Thürschloß, wuwregkero dulilo. Tief, oköro. Tiefe, euöropeun. Tiegel, Mi, b, h. Topf; dMn»,, die Pfanne, Tiger, äiwio tsenüllklo, d. h, wilder Hund; überhaupt jedes reißende Thier. Tilgen, nio ßyl^va Icrili, d, h, ich mache weg, Tinte, wckingMgkLl'O mviielo, d. h, Schreiberschwarz; ino11«11 p».nin, schwarzes Wasser. Tisch, «kainHököri, von ino <:nil>va, ich esse, als ein beim Gssen vortomlnen-des, brauchbares Ding, Im deutschen „Tisch" liegt derselbe Begriff, denn man sagt: zn Tische gehen, bei Tische sitzen u. s. w, für ,,essen", Darum irrt Orafsunder, wenn er hier inäs-Iltzri mit Fleisch, inH88, in Beziehung bringen zu dürfen glaubt; mäs-Iceri ist nur eine grainmatische Form, Tischler, ckkinÄlcköi'önß-Li'o. Tischtuch, Moralin. (Nur nnmal gehört; vielleicht von m^88?) Toben, nie äinLilo^vävvk. Tobend, tobsüchtig, üiwio, üiiwllo. Tochter, t,8«kai. Tochtertind, tsoIiÄlcro t,8^1i«,vvc», t^Iiu-llri t.8eli3,i. Tochterniann, tgcliäkro roin. Tochtersohn, tgctiHilro t^cliüv/c). Tod, inerÄponn. Todt, inülo und ni6räc>, von in« m«-räivl»,, d. i, ich sterbe; ineräa aber wird selten gebraucht, ubschon es das regelmäßige Particip von iner^a ist. Todten, ine rnarawll. Todtenbahre, inulön^eri kiäizotisinäel-köri. Todtenbett, inilün^öro t8«1iip6nn. Todtengernch, nmiengciro nun^psun. Todtengräber, inulönFöro ^3,630^0, eigentlich Todtenmann; einer, der niit den Todten zu schaffen hat, auch Leichenbeslellcr. Todtenschein, inuienZera 111. Todtmachen, ins luarä^va. Toll, äiv?lo, äinLila, nar^üio. Tollhails, äiwisn^ero Il^r. Tollkopf, clinic» ncililiro (6iwio nclis- rs8^öro, tollkopfig). Tomback, <1«o!i6iäo LkZt.er, d, h, gelbes Eisen, auch Messing, Ton, LvÄ, ich stoße, schiebe, der Schub. Traube, trüll. Trauen (vertrauen), niu ^g.t8va kotäsnö, d. h, ich Traner, IcoiällpLnii. sgebe zusammen. Trauern, ino ksiaavvli.^»,, ksiMwÄ. Traufen, ni6 gliipüxv^w^. Tramu, süni. Träumen, nw äik^üwll «üni, d. h. ich sehe Trauin. Traurig, äukkoäö. Traurigleit 247 Ueberfahrcn Traurigkeit, äukk, b. h. ursprünglich Schmerz, Iceiü^Lun. Tressen, ino r68g.w3,, nl« ^ii^er^^wN; ine iH^Lv^n'», h. h. begegnen. Treffen (pu^n^), kür^ynn. Treiben, me tru,äZ^vk, nis L^üls^vu, d, h, ich stoße, schiebe. Trennen (sich), ?no äsc^n-i, d. h. ich gehe. Trennen, zerlrennen, ine ^crlnvg, ^>ü««Ii, d. h, ich mache halb, entzwei, Treppe, stllk^Lriienn. Treten, nie 8^IcliLrvvl^va. Treu, t8Lli5lt8i>oiiii, Wahrheit. Treulos, t«ö>v^va. Trinken, nie ^ii^v»,; wohl zu unterscheiden von m« ^>ui»,vv«,, beide Wörter sind in dcr Aussprache kanm zu nü-terscheiden, bezeichnen aber sehr verschiedene Begriffes s. puu^u. Trinkgelag, piv?6zi6iin. Trinfgeschirr, piiMskeri. Trinkschale, pün^nFöii t««Ii^in. Tritt, titkllkorponn. Trocken, t3«linlilcc». Trockenheit, wokukkozwni!. Trocknen, ine tl-lckukliowÄW«,. Trog, turäli. Tromn,el, tamdulc. Trompete, L^än^öri pnrt,u,inä8lll'ri, d. h. schlangenartigcs sgewundenes) Blasinstrumcnt, Trompete, Waldhorn. Zapuineteiii beiPoit, II, 246, Tropf, nurdülu, äiu«I1o. Tröpfeln, tropfen, my «apuw^a. Trotz, wokinForpenn, Zorn, Trotzen, ins ts^iiinFerw^a, m» ru- 8oli«,wll, zürnen. Trohig, t^eliin^ki'^iä.nliöro, riiZcliüo, zornig. Trübe, tZelukkoIa, d. h, schmuzig, Trüben, ni« tßolu^klo^v^vl!,, d. h. ich beschmnze, ich mache schmuzig, Trübsal, ini8M'8,, bid»Ht, äönck, äulcll, Ölend, Unglück, Schaben, Schmerz. Truhe, inoedtan, IiiF^ri. Trünuner, i^uina. Trumpf, 8!"n'<). Trnnf, ^i^v^ven. Trnnlcn, inüt.t,o. Trunkenheit, mklttuponn. Truppen, lnrüo, d. h. Soldaten, Truthahn, poiloräin«, luio nlen^kro, b, l), Rothhaw. Vgl. Pott, II, 362. Tuch (Gewebe), tanu. Tuch, äikkl«, dillo^ä«,, i!«r1^Lnn. Tückisch, miäselia, miäsck^li. Tugend, tgo1iät8oIiopLiin. Wahrheit; i^äLlilw^onn, Güte. Tugendhaft, t8o^üt8<^^c!pü,8l<öi'c), Iioiiio, ll!,<.l8cli0. Tünchen, ine ^»ruuvvil^u. Tunken, ino po1ü,>va. U. Uebel, migoi'l^, dikaokt, änßcl,, d, h, Elend, Unglück, Schaden. Nebel, !niÜ8«1ia, MägoliÄllli. Uebelthat, ssreoko, Sünde. Uebelthater, ^roo^än^oi'«, lmäsolic,-päsllölo; s. Sünder. Ueber, plÄ, pcrüäi. Ueberalt, i^kko tsokiru. d. h. jederzeit. Ueberantworten, ine äävva,, d. h. ich gebe; ine anäw»., ich bringe. Ueberbringeu, in« »nü^'».. Ueberfahren, uio u1lßv/a>vrl peräal. Ueberfall 248 Umherwerfen Überfall, t^pperpLnu. Ueberfallen, ins wpnor^vawn,; deutsch: ertappen. Ueberstießen, ms nNLcu^va, neräai, d. h, überlaufen. Ueberfluß, dar^klunenn, d, h, Neich- thum, Ueberstüssig, tycl^Ia, äoon»,, ssenug, hinreichend, satt, Uebergeben serbrechen), inft ääcnaäo- Uebergeben, ins M^a, ich gebe; ms linä^a, ich bringe. UeberNeid, s. Ueberrock, Ucberlassen, ms ä5,^,va, in« niulllläv^a. Ueberlaufen, nio na8onäv^3. poräai. Ueberlegen sdarnberlegen), in« t8«ki- Ueberliefern, ino üavsg., ins g,nuxvg,. Uebermorqen, Pi'^1 wZ,w6r 6lws8, d. h. über den andern Tag. Uebermüthig, ^i^ögci, d,l>. stolz, ßi8öxvo, koino; portäo, aufgeblasen. Ucbernehmen, ino 1«>vll, ine Nwa. Ueberraschen, in« tapperwiiwa. Nebenock, pralMni roä^Lliui«,, Mkl- äuni ollarlnin (Männerkleid); x»iÄ- Mni »nliliÄ, ^raläuno rii>Lun sWei- berkleid). Ueberrumpeln, mo tHMLi'^vilwa. Ueberschanen, nio äikliÄW^ prul, r^c-r- üai. Ueberschicken, mo dit,80Qüw3.. Ueberschreiben, ino t8uIiiilÄvva nsräai. Uebcrs6)reitcn, i,u, «Uiillcorvvuvvn, ^or- aal. Ueberschen, 7no «likkkwg, prÄ, ^orÜÄl. Uebersenden, nie tnt.8LQlz.vv». Ueberspringen, in« ßtö^va perä3,1. Ueberströmen, ino liaäLnüwg, ^Li'äai. Uebertragen, ine üid^c^ow^wg, porä^I. Uebertretcn, ine »tHicliOrwäv/ll ^orcllll. Uebettretung, FvLLka, d, h. Sünde. UeberMndcn, ino «ililWÄ, ino »üyr- Uebcrzcihlen, mo ssiiunva, prlil. Ueberziehen, ino Lsrä^», poräai. Uebrig bleiben, ms 3,t8LQl!,wa, nM. Ufer, i>arra, d, h. Steine. Uhr, Ai>,lnp8.iia. Uhrgehäuse, ^ainpanäkro ker. Uhrmacher, ^amplluönFiiro. Uhrschlussel, FamMMkri ßlitin, Uhrtasche, MiapanÄcri ^ol,i88a. Um, ^r^llil, t,iu^um. Umbiegen, mo nunZonicir^v^va, t,ru^2.1I. Umbinden, m« Iianäsr^Z,^vN tru^II. Umblicken, mo äiklläwa tru,^a,11. Umbrechen, n>,6 ^^FLrwäwl^. Umbringen, mn inaiÄwa. Umdrehen, nio ri88<3r^vZ,WÄ tru^ii. Umfahren, niederfahren, ine Mew^xv», tolo; in« u1I«w«,vvk>, tru^all, herumfahren. Umfallen, ine perä^a. Uinflechten, mo ßur-Lxvkvv», tru^ll, rn« Umstießen, m« na8c:^8,w«. t,ru,^'aI1. Uuigchen, inn äLLNÄ'wg, t,ru^»,11, iny cliir^ovv^vva (von äuro, weit). Umhauen, mo IcuiÄvv», t.e1o, ine claw«, toi«. Umher, tru^U. Unlherblicken, nw l1illk».^va trnMI. Umherfahren, ins! uiiLXväwg. tru^all. Umhergehen, in« Ü8c?1^g,^vl>, trn^ilil. Umherhüpfen, ma «tn^v«, r.ruiail. Umherirren, nw «lüi^Lnänü. (von cluro, weit). Umherlaufen, !no ng.8oIi^WÄ tru^II, Umherlcgen, umherliegen, ino tyoki- Umherreiten, ine Kiis5,wk tru^'ail. Umherschicken, nie dit8«n^3, wuMil. llmherschleubern, nie, fLi'äll^g, tru^II, Umhersehen, inn c!ilik«,vvl>. t.ru^Ii. Unihersenden, me ditklHa.wa tru^jall. Umherspringen, md 8t,ev^g. tru^aH. Unchcrstellen, me t8odi>v»,wa tru^ail. Umhertanzeu, ni6 ksUÄWÄ truMii. Umhertragen, ine kiä^ono^ilw«, tru^jaN. Umherwersen, iN6 loräZ,wa tru^il, ino Umherzerren 249 Untergehen Umhe, zerren, ms 26räii,w» t^aii. ! Umherziehen, mo äsH^v/H tru^ll, mo Umhüllen, me aLciilckkernan». Umkehren, ms rinZsr^va^a, «is ri88or» -lv^-wa tru^llU, in« ro8o1i^1r^ÄVsÄ. Umkommen, mo msr^va. Umlegen, me ^om^vuvva tele. Umreiten, mo Ivk tru^llll, rings-herumreiten. Umschauen, ms äikkkw», tru^'aii. Umschlagen, mo kurävvl!, tolo, mo äkvvll tolo. Umsehen, mo dilül, mo äilc- Umsinken, mo poiÄ^va. Umsonst, tgoki t80^«8lc«, d. h. für nichts. Umtauschen, mo ^ar^wlixvl!,. Umtreten, ms Lt^ker^kvisg, t.o1e. Umwenden, mo ri88oi^^>VÄ i,ru^Ä!, Uinwerfen, nl« feräliva tolo, ino ^i- Unanständig, Iu,68«lnvo!'Mno. Unbändig, äixvio, wild. Unbedeckt, nan^o. Unbedeutend, läilo, ^uUi, d, h, gering, wenig, Unbehnlflich, unbeholfen, pino. von Z1L880, dick. Vgl. PU880 im Zigcuuerisch-deutscheu Worterbuche, Unbekannt, t,8«Iii driny^liei-cio. Unbelebt^ müla. Unbescholten, t.8o!M8c,1wM8köro. Unbesetzt (frei, leer, lcdig), äLeliüäscko. Und, to. Undankbar, diplullcr^ägköro. Unecht, 1)it8o1iÄt«Ha. Unersättlich, dokölo, d. h. hungerig, Unfall, äüsH. I geizig. Unflat, tsom'kk. Unflätig, t8. Ungültig, werthlos, tsoliiunSro. Unheil, didaoiit,, mlsera, äösol,. Unkenntlich, nllnn drin8oiioräo. U n ke u sch, lllä8olivvoräunc). Unklug, N3i-I)illc>. Unkraut, Ii«nA«>8köri t,ru,d, d. h. des Teufels Kraut. Unlauter, t,8«1iiI^Llo. Unnütz, t,8VÄlo. Unpäßlich, N!188Llo. Unrath, t«c?dikl<. Unrecht, t,8inQ porr. Unternehmend, vLin,n<1o. Unteroffizier, Faselitösköro. Unterricht, »ikksrpsnn. Unterrichten, ms Mkerwä^ll. Unterrichtet, nilc^räö. Unterrock, wlstüni «oeiia. Unterschieben, ms wokivsz^ll tolo. Unterschreiben, nie t8«lnnä,^VÄ wie. Unterschrift, tßln t8«1iin»,ponn. Untersetzen, in« dnnliii^vg, tslo. Untersetzt, trupe^körc,, d. h. beleibt, Unterst, tLi8t,nue8, teiüünsg. Unterstecken, ino t8c:1ii>v^vli t,ols. Unterstützen, in« rakilUvva. Untersuchen, ins MwoliäwÄ, d. h, ich frage, in« roäuwÄ telo. Untersuchung, putn^mpsnn, d. h, die Frage, Fragerei. Untertauchen, me polä^va tsio; m« ^o- K^va, ich tauche, t«I«, unter. Unterthänig, ^ännäöio, b. h. gehorsam. Unterwegs, »,p a trom, d, h, auf dem Wege. Unterweisen, in« 8lkkm^v5.>vÄ. Unthat, groHüp6nn. Unthätig, 1. Unverletzt, «anto, d. h. gesund, heil. Unvermerkt, tsHorooliänO», d.h. heim-lich. Unvermögend (arm), tßelwMo. Unvermögend, na»ti, nascliti; s. Können. Unvernünftig, unverständig, tsoiü go- Z08wero, clinöllo, di^oäiallra, von gocli. Vgl. dasselbe im Zigeunerisch-deutschen Wörterbuch. Unverschämt, la^solivvLrMno, laäßLliör-, Adverb, loksn. d.h. langsam, gemach; tnokainmor loicc:»! sprich langsam! Unwille, t^kinsserpsnn. Unwillig, t,8odinFerip«,8il6rci, oliolin- Unwissend, nllrdüio, nan« «ikkeräo. Unwürdig, tsoliivvä,1o. Unzüchtig, 1KÜ8oksrä6, lääsolivver- äün«. Unzweckmäßig, NÄno migoktu. Urin, inu^er. Urkunde, N1, d. h. Brief. Urtheil, Urtheilsspruch, t,8t!nn, Glaube, Verdammen, ras praM^va. Verdampfen, nie tu^i^H, d. h, ich rauche. Verdecken, mo agcdakkorvva^va. Verderben, ui6 ruin^a. Verderbe», das, ineiÄpsnn; das Sterben, ruina. Verdienst, ploiLneriisnn, d, h. Bezahl lung, Lohn, Verdorben, verfault, läsvullo, Iisruo, «Iioinineräu. Verdorren, me tnenukko^äwa. Verdorrt, tsoliukiceäo. Verdrehen, ine ri»8srä>va. Verdrießen, Hoier^vli^a. Verdrießlich, ona1injg,kro. Verdrossen, Kino, d. h. faul. Verdruß, «noiin, onoiorpenn. Verdlinkcln, me F«rü,wli tamrnölo, d.h. ich mache dunkel. Verdunsten, in« tuv/ik'WI,, d. h. ich rauche. Verehelichen, inu ä^wa 1<6tt.en«, d.h. ich gebe zusammen; me le^va ^«k ro> ins«, ich nehme einen Mann; ms I6>v». ^'ßil ruinni, ich nehme eine Frau. Verehelicht, rameäini, romoäiiio. Verehren, m«; scnaräwa, d.h. ich lobe; mo äÄ^vs, z,Md, mo äa^a p»,rt,id, ich gebe Ehre. Verehren, ms clävra, d. h. ich gebe, ich schenke. Verein, törin. Vereinigt, ketwne, zusammen. Vereinigung, torin. Verfall, i-nlna. Verfallen, ins ruinäwll. Verfaulen, ms keruanlink, ^liommer- Verfault, ker-no, läZonko, ekoiu- meräö. Verfertigen, me ^or^g,, d,h, ich mache. Vc> fertiger, gor^panküra. Verfinstern, inL^«Äwi!,tn,iniii6il), d.h. ich mache ssnster. Verfließen, my nagoliüwg, krik, d. h. ich laufe weg. Verfluchen, in« vsrZ08LQ»,xva, ms ßo- 8LNl».Wg,. Verfolgen, my agenda pallal, me . n3,8(M>va Miial, b. h. ich gehe, ich laufe nach. Verfolger, pireZksra, von pirc», der Fuß, der Laufer. Vergangen, Vergangenheit, äuro tsdu- Vergeben 252 Verleugnen ro. wiro, d, h, lange Zeit, aber auch Vwigkeit. Vergeben, me pra^cliei^väwll,, z)r08- Lsr^äwÄ, d, h. ich verzeihe. Vergeben, vergiften, meverMwa; aber auch im Kartenspiel. Vergebens, tseni tLene^o, d, h, für nichts. Vergebung, proLouerponn, proper- Vergehen, ^reelio; s. Sünde. Vergelten, me piein^erwaxva, d. h. ich bezahle; wird aber auch in der allgemeinen Bedeutung „vergelten" in Gutem und Bösem gebraucht. Vergessen, me di88erwüwH, ms dister-vv5nk; vergiß mich nicht, mn di«-«er nian (bigter), man ^är. Vergessen (Adjectiv), diZßeiM.diZwräö. Vergießen, mo t^enorNw^ krik, d, h. ich gieße weg. Vergiften, ms M^va nör trs, prs, d. h. ich gebe Gift ein, daranf, me vsräliv/s,. Vergiftet, >ii m>r tro, b, h. es ist Gift darin. Vergraben, me ßai'üwÄnll an o pü^v, d. h. ich verberge in die Erde, ni6 Vergrößern, nie ^eräv/a dariälr, d.h. ich mache größer. Vergüten, ine p1ei8S6r>v»,>va, b. h. ich bezahle. Verhaft, 8tiUn,Mnn, «tHri^onn. Verhaften, ino »tillllw«,, nio ntarüwa,. Verhandeln, ine kikinÄWÄ. Verhängen, ins biaMwÄ ^1Z.n, d, h. ich hänge vor. Verharren, nie atnoll^»,. Verhaßt, nnägena, miägenaoli. Verheeren, ms rmnilwa. Verhehlen, verheimlichen, in« Ag,rkxvg.- >va, d. h. ich verstecke. Verheißen, me psnnän«,, d, h. ich sage, verspreche, gelobe. Verhohlen, tsonürnckänes. Verhör, putscn«.penn, d, h, Frage, Fragerei, Verhören, me smtnen^v». Verhüllen, me ägokkkkernk^va, d. h. ich bedecke. Verirren, me MriewAwA, von äüro, d. h. ich gehe weit; me n«,8e1^«> ^v^a man, ich verliere mich. Verjagen, me trZMvvÄ. Verjüngen, me nüna tärno, d, h. ich werde jung. Versaufen, me dikinäwa. Verfäufer, dikinai)ä,8liaus. Verlangen, das, mangilpenn, kam»,- ^enn. Verlängern, in<3 ß6rä,wadai-icilr, d.h. ich mache größer; me F6rü,v?a nar^i. än-, mo sssrll^vkl, raniäll-, ich mache länger (von der Zeit). Verlassen, me inukkäwa, ine (Incli^vk tutter; letzteres: ich gehe von dir. Verlästern, ms prg,8«,wÄ. Verlästert, prü,8äo. Verlaufen, ms?^e»'iill8eliü,xvll., nie N5>8«li> ^ew-l^v«. man, me liui^ewAwll; s. Verirren. Verlegen, irre lHenI^ÄWl», Ilrik, d. h, ich lege weg. Verleihen, mo gun,t8oIiei"wÄv?n,. Verletzen, me tLeninä^va,. Verletzt, t8oninäc>. Verleugnen, ine «noenevväwa, d, h, ich lüge. Verlieben 253 Verschicken Verlieben, ins kÄinuwa. Verliebt, kainölo, oriellüäo; letzteres aber mit der Bedeutung heimlicher, nicht bekannter, doch ausschweifender sinnlicher Liebe, Verlieren, invH, ich spreche, nut dem deutschen ver, wie in vei'NÄZoküwA, verlaufen, ^e?'ri38er> w^ll, «e/i'i^vü^g, u, s, w. Verlogen, «Iio^iino. Verlöscheu, ine insrüwa,, d, h, ich sterbe; inaineiin inm'ula, das Licht stirbt, «erlöscht; ^k inorsia, das Feuer stirbt. Verlöscht, inulo, d.h. tobt, z. B. muH nioinsiin, das ausgelöschte, todte Licht; inulo anAki-, die todte Kohle, die Asche, neben t8eku,i-. Verlust, <1ü8oli, d. h. Schaden. Vermehren, nio S6iÄwa dutälr, d.h. ich mache mehr. Vermessen, Fiwöso, gisewo, d. h, stolz, Vernnschen, nie ßLrll^va ksttons, d. h, ich mache zusammen; ine tsolioriuna Ilettonö, ich gieße zusammen. Vermissen, nuncio treduin, d. h. mir fehlt. Vermodern, ms keruovvlnva, m« Lnom- Vermodert, Icsruo, L^oinineräü. Vermögen (können), «asti; s. Können. Verinogen (Reichthum), dlir^vüioVonn. Vermorschen, ine oiic>nilN6rwl>,^tl. Vermorscht, olwnunoräu. Veilnogend, darxv'iu, d.h. reich. Vermummen, me vsn'iwüxvA, d. h. verkleiden; das vor ist dem Deutschen entnommen. Vermuthen, ins Mt8okü,vn. Vermuthung, ^awonll^knn. Vernehmen, n»6 Iioiwüwa, nie liuuä^va. Vernichten, nic- inarüwa, d. h. ich todte. Vernunft, !ß08XV6roP«nn, ^ocl^eli^oro-penn, von ^ocli, das Hirn, von dem nach der physiologischen Anatomie alle Vernunft, aller Verstand aus? gehen, in dem die Seele des Menschen ihre Wohnung haben soll. Vernünftig, ^ozxväi'u, ß-oclscii^vöro. Verordnen, inu ^snnÄwa. Verordnung, ^«nnÄpßnri. Verpfänden, ine äü^g. Liinmßttx». Verpfändet, siininettö. Verrath, dukkepenu. Verrathen, nio ^n^eMüw». Verräther, dullkepu8köi'n. Vcrrätherisch, duicllüno. Vcrreden, ine vori'li^Lrw^^vl»,; vgl. die Vemerkung zu „Verloben". Verreisen, inu äZonä^va, d. h. ich gehe, ich wandere. Verrenken, mo FLrinv», dan^o, d, h. ich mache krumm, z. B. ilo^lL, die Knochen. Verrichten, me F^rü^vÄ. Verrosten,^vA», ^Äü^onn, d. h, es kommt die Schwärze, es wird schwarz, z. N.: 89,8t,ore8ko >vö1a AlÄäiilnm. Vgl. >väwg, im Zigeunerisch-deutschen Wör-terbuche. Verrucht, mläscnn, mlcigcilillkii. Verruchtheit, nMkcko^Lnn, mi^golili- Verrücken, mo tgclunüna lcrik, d. h, wegrücken. Verrückt, nardiUo, clinLiio, äi'wio. Verrückt sein, verrückt werden, ins äi- Verruf, i'raZäpßnn. Verrufen, pr>l8äo. Versammeln, me <3,8c1i«,wa Iiottsne, 7no wu,vva kottene, d. h. ich gehe, ich komme zusammen. Versaufen, me x»iüv?2, l^pri und >vi-i. Versäumen, m« ^untZouel^vuwn. Verschämt, lüäLclio. Verschenken, ins äü,^va. Verscheuchen, ms tr^Mwa, und prägnanter ine ti'aää>va krik, ich jage fort, weg. Verschicken, ins dit,8oWn'Ä ^ii<. Verschießen 254 Vertrauen Verschießen, nie Sar^a krik, z. N. i pikice, ich schieße die Kugeln weg, fort. Verschimmeln, me kernn^wa, ins enominerv^Ä. Verschimmelt, kerna, läLonico, nliom- merä«. Verschlagen (klug), Foü^^vern, ^o- Verschleiern, ine dlgM^va ^lllu, ich hänge vor; me «IsoliAlilcerViuvsli, ich bedecke. Verschleppen, nie neiMxva Icrik. Verschließen, me FliteiÄv/Ä, in« ^lite- >V^>VÄ, ML All8^,W3. Verschlingen, ine näkl., d. h. ich vergesse. Verschmitzt, Adäslil^üra, Aoäswäro, Verschmitztheit, ^oasouworoiionn, AO ä8^verovonn, ^««wero^enn. Verschnaufen, me liaMwa tueno. Verschonen, ine pro8c:k6rxv5,WÄ, M08-»er^vlixvll,. Verschonern, in« Aei^wn, gcnulclle!'. Verschuldung, ^rüono. Verschwiegen, pokünu. Versehen, das, ^re^o. Versenden, mo ditgonä^H krilc. Versengen, in« olig,ä8oli6vs«,w»,, me Versetzen, verpflanzen (an einen andern Ort), ine tFcninÄWA krilc. Versickern, ine penii«.vvg,. Versinken, me wä^v», tßl«, me ägoüilWk tele. Versperren, m« FMer^ü.>VÄ, nie gU- te^vi^va, ine ^li«ü>vli. Verspotten, me Z^wa >vri, d. h. ich lache Versprechen, das, ^snnkpenn. ^aus, Versprechen, ins veri-^llkei-WA^vl!,. Vgl. die Bemerkung zu „Verloben". Verspüren, me 1isiw»,>vk. Verstand, ^oä^onwsropenn, ßo6gwe> ro^enii, ^c»3vsrc»penn und Aoäi. Verständig, ßoänon^vero, ^oäLwero, Verstandlos, di^üäiäkro; hirnlos, nllr- dulo, äiiieilo. Verstärken, ine ^erüxvll »oru!«, d. h, ich niache stark. Verstatten, me PiDLolierw^va,, prc>3- Versteck, ßin-änenn. Verstecken, m« ^rav^ll^va. Versteckt, heimlich, tgeti^racin^neZ. Verstehen, in« neiv/Äw^,, ms ägoila- n«,>va. Verstellen, inn «nociici^v^ll, d. h, ich lüge. Verstimmt (ärgerlich), «nolinMkr«. Verstocken, s, Verschinnneln, Verstockt, l^llöro, d.h. stumm; 2) Kar 0 Futter ^ll,8«lit, wie ein Stück Holz. Verstockt, verschimmelt, morsch, cliom- Verstohlen, tZcuorueii^neL, von ms tsolioi^a, ich stehle. Gleiche Anschauung im deutschen „verstohlen" von „stehlen", weil mau beim Steh-len heimlich zu Werke zu gehen pflegt. Verstorben, inülo, ninlsno (ausnahmsweise auch inei-äo), Verstoß, 8l6Lnc». Verstoßen, me tiÄcKwa, d.h. ich jage fort, weg. Versüßen, nie AülaiÄ^g,. Vertauschen, nie ^i-^ü^k. Vertheidigen, my rllksl^va, d. h. ich beschütze. Vertheidiger, rükavÄgkörn, d. h. Beschützer. Vertheilen, nie ,, d. h. ich gebe. Verthun, me ä^nva ki-ik, d, h. ich gebe Weg. Vertilgen, ine mar-üwa, d.h. ich todte. Verträglich, Iioino, pollüno. Vertrauen, das, M8l:IiÄp6!iii. Vertrauen 255 Voll Vertrauen (Verbum), in« Mt,8c:1unvl>. Vertreiben, ine traä^a; M6 anÄna. Itrik, ich bringe fort. Vertrinken, ni6 pi^a v^ri. Verüben, ine ^«r^g,, d, h. ich mache, thue. Verunglimpfen, ine t3eIiin^6r>vü,vvÄ, ms prk«5>va, d. h, 1) ich zaulc; 2) ich beschimpfe. Verunreinigen, ins tkLnilckluwuwa. Verunstaltet, äsonün^sio, diw^o. Veruntreuen, ni8 lüwa, d. h. ich nehme; ni6 tgonaril^va, ich stehle. Verwahren, m« rikkLi'w^ll,, inß lia- Verwandt, ß^k«, ilüllo, i-lläü^ilöro mal, d. h, Blutsfrcnud. Verwandtschaft, ^il1cc>r,6nn, k^ko^oiln. Verwegen, äsMnköro, ä8l8kl!ro, rl- Verweilen, ino n.t,8vü.v?g., pros- Verzeihung, progo^siPVnri, proL86r- penn. Verzerrt, dkn^c», d. h. lrumn». Verziehen (verweilen), ine atsoliäw»,. Verzögern, ins Auiitnonsi-awa, d. h. ich warte. Vetter, FÄco, küllo. Vetterschaft, ßHopenn, k«,konnnn. Vieh, p«äo. Viehhändler, ^urün^öro; eigentlich nur der Ochsenhäydler. Viel, düt,. Vicleckig, Ijüt l)lic:i2l«n^üi'c). Vielfüßig, düt piren^ßro, düt nsräu- Vielmals, büt,. Vielseitig, bnt duonlsn^ärc». « Vier, «tür. Vierbeinig, 8t,Är nsrön^ui-c». Viereckig, 8tä,r duolüüußöra. Vierfüßig, ntür nerönßßrc», Mr pi- Viergroschenstück, Ltilr Furgonönßöro. Vierhundert, ntiir «olio!. Vierjährig, »tür dL^okün^ro. Viernlal, »tür ^vüi-. Vierseitig, 8t«,r rilcllön^örc). Viertägig, 8tZ,r äiwsßönFöro. Vierte, »türto. Vierzig, gtär cleLona,, 8tü,rVlll; letzteres habe ich nur einmal gehört. Violine, ^volhünli. Vistrcn, nie tgciliin^Ä ko^va, III, d.h. ich schreibe, beschreibe den Paß. Visirt, t8l!nin6o; mein Paß ist visirt, iniro III lii t8oliin(ic>; ist dein Paß visirt? ni tgoiiinäo tiro 111? Visitiren, in« rnää^v»,, d. h. ich suche. VlsutN, t,8«ilINÄP6NU. Vogel, ^onirliula. Vogelbauer, Vogelhaus, tLolni-kuieZ. kör» lc«r. Vogelnapf, wonirkulän^sro tsodiira. Vogelschießen, tgollirkuiLnkoro Fiira- P6NN. Volk, üselimio, d. h. der Mensch, die Person, der Kerl. Volk, t,8«n«1; aber verdächtig, da ich es nur einmal vernommen habe. Wenn tsonsl wirklich und allgemein das Voll 256 Vorsingen Volk bedeuten sollte, so würde das in seiner Ableitung noch immer zweifelhafte romnitLsksi (vgl, Pott, I, 36; Graffunder, S, 5>1), womit sich die Zigeuner untereinander begrüßen, als roinäni tsoliÄ, Zigeunervolk, sofort erklärt sein. Voll, parü«. Vollbringen, ms ßsi'üMÄ. Voltkommen, Löio, d. h, ganz. Vor, ^lüu. Voran, ^n. Vorangehen, ins «.I^olmvvg, ßlän. Vorankaufen, ms nanH^va, ^I5,n. Voranschicten, ms bitLsdswäwg, ^Nn. Voranschreiten, me gtakker^äwa sslÄii. Noransehen, voransitzen, me denoli^a Voranstellen, in« t^olnv^^xva ^1Z,u. Vorbeten, in« tr»,>wv6rvvü^v9, Aiä.n, mo Vorbeugen, ins pangLii1ui'>vu,xvÄ ^Kn. Vorbinden, ins kaiillsrvvavva ^imi. Vorbringen, rns ^onnü^va, d. h, ich sage; ins g,n«,xv3. ^län. Vorder, ^lanäün«. Vorderarnr, Alanliüni inusZin. Vorderbein, ^laiiäüno Iisra. Vorderfuß, ^Illiiäünu piro. Vorderhaupt, Vordrrlopf, ^lanäünu Vorderleib, ^I^nliüno trüpo. Vorderseite, ^lanäüni rikk. Vordcrthür, ^lanäünc» filter. Vorderzahn, Flanäüno cl3.ut. Voreilig, nakkvMo; vgl. Naseweis, Neugierig, Vorfallen, nio ^srü^va Flü,n (lat, pro- labor). Vorfinden, m« bg,ä^!nä,^va, uis iia- Vorführen, ino linäwä Mn, ms li^- Vorgehen, nis Ü8s1lilvvll ^län. Vorgemach, trsininö. Vorgestern, Mn >v«,w6r ä1w«8, d. h. vor dem andern Tage; ^än äein«. asina. Vorhalle, trommn. Vorhalten, ins ril^srvvü^a ^Nn, Vorhängen, n^s ^laäüwcl ^lün. Vorhans, trsiüinü. Vorher, ^imi u tsskiro, d. h, vor der Zeit. Vorjährig, xvinvsr dsrLHösicsi'o. Vorlassen, ins inullku,>vg, ^liin. Vorlaufen, ine ll8«Iiü,w» ^lun, ins na- Vorlaut, nukkv/äl«, d. h. naseweis, von nakli, die Nase. Vorlegen, ins t^Hiv/ü'wa <>liln. Vorlügen, ins «llu«l>,svv!i>v8,. Vorniittag, Fläuäi>,v«8, ^lÄn^üno cli- VVL8. Vornlittagszeit, <^1anäänc> äiv/68, Flau- (1i>v68sglvu>vÄ ^lÄn, in« Vorsaal, trsmnio. Vorsagen, ine pennüw», Fimi. Vorschieben, ins tsolu'vvüva Ziiiu, ms Vorschießen, in« Farüxvn, Fi«,n (iu ber Vedeutnng von ,,darleihen"), ms Vorschlagen, ine cläwa, ^1»,u. Vorschlepften, ins xsräü^vg, Fikn. Vorschneiden, ins tnsdinäwa Mu. Vorschreiben, ms psunllvva, d. h, ich befehle, ins tssiislmin», dliwa. Vorschreiben, ms tLsIiin^A ^1l«i. Norschreiten, ins »tHii^srwuWA Fiän. Vorschrift, psnnai'enn. Vorsehen, ins äilckÄ^k ß1ü,u. Vorsehen (sich), ins raliüva inan, ms Vorsehen, ins tZHiwüWÄ ^lün, ms Vorsichtig, ins Iswa ^i-üu; s. ^aräli. Vorsingen, m« ^i«lis>vä^v« ^lan. Vorsitzen 257 Wallach Vorsitzen, ins desolil^v», Fi5,n. Vorspiel, ^Illnäüno kolliipLim, ^liui Vorspielen, nis koii^wa, ^un. Vorspringen, m« Ltö^vn ^lü,n. Vorstadt, ZDn tul'n. Vorstellen, voranstellen, nie t^nvväwll Vortanzen, ine ksiiäwa, ^lün. Vortänzer, ^1g,Nl1ü^o lielluMgl^ro, Vortragen 5 «ly IMßol^e^vtnvu, Fllui. Vortrefflich, läägdio, nnLcIiw. Vortreten, mo «tg.lillsrwü'N'i!, j^I«,n. Vurtrinlen, ML i>ni,vvg, ^>ün. Vortuch, l^inniluno llilclvla, Alün Vorwerfen, nl« t«i'äü.^va Fli'm, inc: Vorwitzig, nkkkxvnla. Vorwählen, in« ^inl^g, Fllln. Vorneigen, ins »ilcliLrvvuvva i)r«. Vorziehen, ms /.eräüva ^1n.n. Vorzimmer, trennn«. Vorzüglich, pnU lücl^Hu, z)rü1 un^ulitn, d. h. üoergut. W. Waare, Fü^va, d. h. Sache. Wach, äZokm^öio. Wache, santaneU». Wachen (bewachen), ins rulliiuw»,. Nachcn, inL äzolianßovvüvva. Wachs, moin. Wachsam, äZHangölo. Wachsen, ni« wü,^va Ixirn, d, h. ich werde groß. Wachsfackel, Wachskerze, Wachslicht, NWNT6ÜN. Wachter, pulttMMra, b. h. Spicßträger; Wachthaus, rtlttsiällro kör, Lllutanöl- lükro Icer. Wachtschiff, raliÄilillLlvöio IiÖru. Wachtstube, 8llntlmölk>,liva, d, h, ich ziilerc. Wacker, tgc^ütZclin, >vahr, luä^o^o, Waffenschmied (Schwertfeger), olillräii- Zörc». Wage> solivvsn^Ic'. Wägen, ine 8«1ivv6Nß1oxvü,^a. Wagen, ^ortin, wortuin, ^vurwm. Wagendeichsel, ^lllnäüno wortinogtcir, d. h. das Vorderste am Wagcn, Wagner, >vortilwn^öi'a. Wahn, tsc-lii ts nöUo, äi^vio; letzteres wild, . Wahrhaft, t3«kl"!.t.g(;liopü,«kör0, tsodg,. t8odönL8; letzteres Adverb. Wahrheit, tZolMuoIio^snu. Wahrlich, tgoi^^e^öneL. Wahrnehmen, inn äücl^va, d,h, ich sehe; ins trunü,>vl>,, ich höre; in« lieiwü«», ich mcrfe, ich verstehe. Wahrsagen, in« turknvvsnva; inL clüwa tiÄti, d. h. wörtlich: ich gebe ober ich schlage Nlnzel, Den Zusammenhang mit dem Begriff „wahrsagen" konnte mir lein Zigeuner erklären. Vgl. trüd. Wahrsager, turkonägköi-a. Wahrspruch (Urtheil), tsoklUsokopenn. Waidmann, >vc!8«rl6Z1iöro, ^orräZIiöro; eigentlich Waldmann, Buschmann, dann Förster, Jäger, Wald, Waldung, wöseri. Wallach, t,8nn6aod, peiiäicli. Wand, MÄ88üri. Wandeln, wandern, m6 ägaii^va. Wanderbuch, üßHÄ^ÄZiierekk^ro Hl, auch U1 der Paß überhaupt. Wange, tsoliÄinm, aber auch Sohlen-lcder, Wie dies zusammenpassen niag, , ist mir nicht erklärlich, indessen es ist so. Wanken, nie tri88ü>,VÄ. Nann, äi. Wanne, türäli. Wanst, P6I-I-. Wauze, plsltti tsolnnv, d,h, platte Laus: lüii wcnüvv, rothe Lau>^, Warm, tlidw. Wärme, t,^tto^«nü. Wärmen, rns tattavv^va. Warnen, in« ^snnü,v?a. Warnung, I'Luna^im. Warten, ine ä8Hg,I<1«3r^WH, in« ^un-tLolio^wuwll, in« 1nlerv?ÄXV3. Warum, Ks'«k6; darllm, äolö^«. War,;e, dnküni. (Von düko, das Ge^ schwur?) Nas, ka. Waschbecken, towanläsllöro tLcliüro. Wäsche, towüpLnn. Naschen, in« towü,n'k, tLckawü^va. Wäscherin, Waschfrau, to^Hp^kki-i Waschhaus, towainäzilörc) ^er. Waschlappen, tu^irmAioro ^et.u880, ^>rü ^088ÄilM8il>,niue8liöro köro. Wassermühle, V^näcköri Mi-reÄ^Lri. Wasseischlange, paninkZktzrn züp. Wasservogel, paniiiäZicöro i>8o1iirlcü1c>. Weber, PooktÄnn^nAöra. Webstuhl, tHvvm^L^kri, von ta^v, der Faden. Wecken, ms ä8c:^ÄNA^v^vH. Ness, der, troin. Weq, ft'rt, krik; rilik heißt die Seite, das k (krikk) scheint mir auf den uubestimmteu Artikel ^ek hinzuweisen! .se!lk rilva krik. Wegegelb, t,rommL8l<("rc> l^^vo. Wegeilen, n^ß nl>,8c:!it>.>va Icrik. Wegen, ^Vli8c?1i<^6, va^«. Wegfahren, ins ullswinva 1cril<. Wegfaugeu, ms t^per^VÄ krili. Wegfließen, in« nll8«Ii^xvc>, krik. Wegfressen, ine «liü^va krilt. Wegführen, m« anü^il krili, üiL li^- Weggeben, ine ääiivg, krilc, ms 6üwa. Weggehen, me aZoli^va I1!6^?üWÄ llrilc. Wegkommen (verlieren), in« naLLi^e- Wegkratzen, mo raiiäß^'äv^a, krill. Weglassen, ine muIi1il>,vvH ki'ili. Weglaufen, ni« nA8«1iÄ^vg, lii'ilc. Weglegen, in« tL«Iilxv^wa kriic. Wegmachen, m« ^rs^vo. Icrilc. Wegnagen, me aantorv^A^cl lcrilc. Weguehmen, in<3 leva lirili, ine lil^va krik. Wegräumen, m« t8l.,l>i^v^vli Iviil!, ine liiä««in^vü,na krik. Wegreißen, in« 26räl>,vvl!. Icrüi. Wegreiten, ins Iili8ü,v,g, krilc. Wegrennen, rne »tvv/«, lcrili. Wegschenken, ins äüns, krik. Wegschicken 259 Welsch Wegschicken, ine Mzc^nnvn, krik, m« Wegschieben, ine »pillä^va, )<,-!!<. Wegschleichen, me ä8 locli^nc;«, d, h, ich gehe heiinlich weg, Wegschleppe», ma niä^Hevv^va lcrilc, wegtrage»^. Wegschneiden, m« t.8i!nmüwli, lcrilv. Wegschreiten, ML Zt^klißrvvtnva lo'ilc. Wegschütten, me tZoliorls^v«, ^riic. Wegsehen, ms c!iI, krili. Wegtvagcn, mo Inä^olie^livvll Icrilc. Wcglreiben, nu, braMw«.. Wegwandern, ins äsüNHxva krilc. Negweisen, ine ditgoku'wi!. ki-ik, d, h, ich schicke weg; mo ti'l>,6^vr!,, ich jage fort. Wegweiser, womozilöro »lkkepägki'ro. Wegwerfen, ins loräuvll IcriK my Wegziehen, ms nmM^va krik. ine ä8Hü,^v3. lirili. Weh. äulck. Wehinnth, äuklv, Icoiä^snn. Wehmüthig, äulilloän. Wehthnn, m« äukicf^va. Weib, t8«M>vll, i'oinin. Weiberbrnst, t8c:In'!l.8c:1nn. Weiberrock, 8ö«lTl>,. Weibisch, t8«dn^vncilno, ronnimkro. Weiblich, tsHuwiililnn. Weibsbild, Weibsperson, t,8l,'m^1i. Weich, Fä^vic», kü^vlo. Weichen, me äsoli^a. Weide, 8snnö1a duolilopenn, d, h. die grüne Fläche, Weiden, me t^iikru^vn,, vl,'n tLoliür, das Gras, Weihnachten, I)08«int./s>,, äs^vLien^^i's üi^vöL«, d, h. Gottes Tage, Neihranch, 8«n>vcm6o tinv, d. h. heiliger Nauch, Weil, ^o. Weile, wii-o, d, h, Zeit, Weilen, mc> »t,8l:1nnva. Wein, m6l. Weinbeere, m<"i!M^n1V!,Ii,!. Weinhandler, >n«»^«i>«x!>'l>, Weinhaus, n>u^^1!Mcl8cl^w^ru, ^ocl8vv^!'n, tzo- Weisen, mo »iiilcLvvl^v«,. Weisheit, ^nclsLliwsropeun, ßnäs>vö- Weissagen, mo tu^e^vi^vü, ine (.la^viz, trH. Weissager, turkona.^Lvci. Weiß, pl^rno, diÄu. Weißbrot, parno inllro. Weiße, die, parno^cmn. Weißhaarig, ^^,rnc» 1)HiIön^«i'a. Weit (entfernt), äürc». Weit (geräumig), ducliln. Weite (Naum), duoulopenn. Weiter, düi'iäii'. Weizen, Fid, d, h. Getreide überhaupt; diÄa ssld, weißes (weizenes?) Ge-Welche, I iug.83. Welsch, WHlgekä«. 17" Welsch lorn 260 Wohnen Welschkorn, trulcuia, truicüka. Welt, VÜ1ÜP6NN, «LiiVVLttO. Wenden, me ri88orv^li>vg,. Wenig, ^utti, l^u. Wenn, 6i, ^anna. Wer, nc>, 1:6n. Werch, ^«80>l «w^,in, d, h. halber Flachs, Werden, in« ^v«,wa, Werfen, nis fczrauwli, mn ^vil^cl^r-Werth, inoil. I^v^wll. Werthlos, 15,1(0, gering; tZolnn^ra, von t««I)i, nichts, z, V, tnlünnlHrs, lu^vo, wcrthloses, verschlagenes Geld. Weshalb, 808ks. Wespe, 6ixvii Lumni, d. h, wilde, tolle Fliege. Weste, ryünoliüi'i, tru^ölzkäro, von tru^in, leiblich, an den Leib gehörig, passend, nämlich r!zi«in>, LeibUcid, Ncsten, ^att,s!i' c> k^mm. Wetter, t8«1ilra, tßlra. Wetterleuchten, das, ÜLnelägk^ri M, , d, h. Gottes Feuer. Wetterleuchten, üsla und wsla äexv«- lunlc^ri ^iili, d. h, es gibt, es lmnmt Gottes Fener. Wehen, ino mui'si^n,. Wichtig, d^i-o, groß; zi^r-o, schwer, gewichtig. Wickeln, ino p^ollerwa-wll. Widder, ^vulaken^ßro ^68»iü1a. Widerwärtig, ä^Hun^Ia, d, h, häßlich. Nie, !»5.i-, sir. Wie viel? tii^i? Wiede, rÄn. Wieder, pÄ«, p^LsL. Wiege, tuod3.w^8kSr« »cliiukkie^snn, d, h. des Kindes Schaufel. Wiegen, in« ncliliklcißvv^w«,. Wichern, m« äliwa ^cili, d.h. ich gebe Schreie; das Pferd wiehert, o ^rai cMg, ^öli. Wiese, sklinölo duHlupcmn, d h griine Fläche, lunka. Wild, äi>vi«. Wille, 1lli,NÄZ)Snn. Willig, kkmi^lo, ^lliinvüwll. Nischlappen, 1886luä8llüra ^«tä,8«0. Wiffen, mn ägH^n^xv». Wittern, ine 8un^6>vu,^K. Witterung (Geruch), »un^Äpenn. Witterung (Wetter), t«olnru, wirn. Witthum, rnblopLnn. Witwe, ziibli. Witwer, pidio. Wo, A8.i, Ice. Woche, «ltll cliv^ZL, d.h. siebe» Tage; Wöchnerin, iLgugiLLÄ. Woher, Flltwr. Wohin, karik, d. h. welche Seite, Wohl, lmsta, d. h, gesund. Wohlbefinden, 8n.3to^>Lnn. Wohlbekannt, drin^o^^äu. Wohlbeleibt, pL880 ^orl^llöro, pWFv Wohlfeil, nana ^uutLek, d. h, nicht theuer. Wohlsein, 8a«t^>Lnn. Wohlstand (Neichthu,n), dÄrniopnnn. Wohlthat, IZ.ä8o1ic>i>6iin, die Güte, Gutthat. Wohlwollen, das, kaln^ßnn, d. h, die Liebe. Wohlwollen, ms karaüxva, d. h. ich liebe. Wohlwollend, l^äsoko. Wohnen, nw Ät««1i«,wa, s. Bleiben; ins Den Begriff „Wohnen" kennt der Wohnhaft 261 Zeche heimatlose Zigeuner nicht, und da keiner das von Putt (II, 248) angeführte Zodokar verstand, möchte ich es für verdächtig halten. Vielleicht von nm 80^l,,xva, ich schlafe; „wo ich schlafe, da wohne ich". Wohnhaft, ki-reäuno. Wohnung (Hans), k«r; loääponn, Herberge. Wölbung, duLnlu^unu. Wolf, rniiv, äi>vw l^ckukkio, d. h. wilder Hund. Wolke, 6)vg,, t^mü/wa. Wurm, ^Lnno. Wurmig, wurmstichig, ^nrmölo. Wurst, ^oicli. Wurstflcisch, g'oio in^88. Wursthaut, Foi«ii«,kri L6^>g,. Wurstsuppe, ^aiolu^kri »ummin. Würze, t,8oI^Äi't,iÄ^. Wurzel, trÄd. Würzen, nin clüvva t8«d!N'l,i'äd. Wuth, äiwio^snn. Wüthend, wüthig, äi^vio. Z. Zagen, iu6 t,r».8HZ,^v3, inn iar^^va. Zaghaft, ^rono, ^aZcIiMiio. Zaghaftigkeit, tär, trk^ck. Zäh, LoMa. Zähigkeit, 8nr. Zahl, ßin. Zahlen, ms ^iLißnsr^VÄ'WÄ, nis pa^^i- Zählen, nie ^inü.wÄ. Zahlreich (viel), lnit. Zahlung, pieiß^eiPLnn. Zahm, Ag,llnvü,L^3,ni. Zandern, ins g.tLon,ü,^,vH, d. h. ich bleibe. Zaum, 8g,wÄri. Zäumen, in6 tnokiwävsÄ 1 ZHwäri A.när o niuj, d, h, ich lege den Zaum in Zaun, d^r. Idas Maul. Zaunpfahl, darecküra Aa,L«!it. Zeche, xlsiZLerpönn, d. h, Bezahlung. Zechen 262 Zuchthaus Zechen, ins pi^vli. Zehe, IisrenAäi'u Fustc», Irei^n^örn AU8okto, d, h. der Fußfinger, Zehn, il<- kkr^l^icöro AU8«kbo. Zeigen, M6 sililierwü^va. Zeiger, sikIcerMickoro. Zeile, ^«1o. Zeib, tßelliro, tniro. Zeitlebens, ä«okimä,8tor. Zeitlich, tsir^I^ro. Zeitschrift, Zeitung, t8<_^ir68i«:ra lil, Zelt. taNin, b. h. leinwandene Stabc; auch ^«o^,t,ÄNN«i)^sri isrn«,. Zerbrechen, ink p3,F^«r>v5lxva, m« Fc> lÄwa püsek, d. h. ich mache hc,Ib. Zerren, ii>6 ^eräüvvg,. Zerrissen, ^eräo, ^ott«wnc1Io parr, rother Stein. Ziegenbock, z>08<:^!com, pu«8iüu^öi'0 Ziehen, ms Lsrcl^a. Zielen, ^ne äilclillvva, d, h, ich sehe; ins rikkerv^nva g,p <^>^ ich halte auf etwas. Zier, Zinath, Zieroe, ^«iiu>l!. der Vlann;inünu8(:K^ der Mensch; »into, ß»,1o, der Schwarze; tko^^vn, des Vaters Sohn; inollAi turin, der schwarze Bund. Zippel irrt, wenn er nach Pott, I, Z.'j, behauptet. cc< komme nur sint«, die Pluralform, vor; «into ist der Singular: Mv 8inta, ein Zigeuner. Dagegen hat rain feine Pluralform, ebenso wenig auch inänusoli. Zigeunerisch, r6nit».rln, röiNÄNL», lstz-tere^ Adverbial forin. Zimmer, isina, tHtt.in. Zinniierinann, Faz^I^löu^vi-o. Zins, pl6i886I-p6!1N. Zipfel, Futtor. Zippe, krl^Ä. Zittern, inn rMLO^ewäwa svou ru.ä, vas Blut; vgl. die Bemerkung zu Beben); mo t,i-iL8^xv^. Zober, türclli. Zögern, mo tzuiitä^kerwÄWÄ, d, h. ich N'arte; n^ ktsoliH^vg,, ich bleibe. 86iz,snn, d, h. des Königs Bezahlung. Zopf, 8äi'6p6nn, d. h. Gestecht. Zorn, Peking orp Kim. Zornig, t8«llinAerpä,8kLro, ru8oliäc), Zottig, krit^a. Zu, 8u, il«. Zuchthaus, tHWL3k(N'0 il«r, eigentlich Fadenhaus, vun <^>v, der Faden, also: Spinnhaus, Zuchthaus; auch Zgsciitöno Ii«i-, d, h. hblzernes Haus, Züchtig 263 Zuverlässigkeit Holzhaus, wo Holz gemacht oder verarbeitet wirb. Züchtig, I«.ä8cQc». Züchtigen, ine ääwa, p»ki. Zucken, ins rlicl8o^6>VÄXV^. Zucker, ssüäio. Zuckerbrot, Znic, inliro, d. h. süßes Brot, Zuckerhut, AuäloÄiöri »tlltin. Zuckerwasser, Füli pHnin. Zudecke, ä^enaliliernenn. Zudecken, «i« cl8«nlil<^6r^v«,^v9. Zuerst, ^el«i^vüvva. Zuhauen, ins i<,nrÄ>VÄ, ine Mwa. Zuhören, nie nunÄ^vn., »lL 8«uunl>.>vli,. Zukunft, clüro t.8LNli'c>, äuro t)8lro, d. h. ferne Zeit. Zulangen, m« Ic^va., in« I5^vg,. Zulänglich, ^oclill,, clona. Zulassen, mo ^>ru88Lr>?Ävv»,. Ziünachen, m« glitevv^g,, Mo L'U^vvÄ. Zunächst, M8LQ, 1ÄN^8. Zilnden, n>o «Qliäßons^viiwÄ. Zünder, «Qllc!,8on6^8k«i'0. Zündholz, (.'NHÜsolro^Lköro ^aL^iit,, "^^MllMkro FÄ8«nt,, d, h. Feuerholz. Zu^iHUNg, ^cUUcii'onn. Zunge, i,^^>!'. Zurechtweisen, m« 8ik1«)rvvu.xvl». t«c:nu- Zürnen, i>l6 tH^iunFnrv/cNvu., ^o ^u- Zurück, i^Io. Zurückbleibe!!, ino Ät8c1i^vva pÄ«. Zurückbringen, ino nn^vli ^i!«. Zurückfahren, nw ullav^nvli i'Äo, Zurückfallen, mo peri^v», p-üe. Zurückgehen, ins ä8en^ä, ^)Ä6. Zurückhalten, in,6 rilikerävvn, pÄ6. Zurückkehren, zurücktommen, ine Ä^nva Zurücklaufen, ins 113.80^«.^», z>Ä6. Zurückschicken, in« I)it,8«1iH>VN ^>Ä6. Zurücksehe«, ino äikicnwa, pul«. Zurückwerfen, >no i'«rcl^'Ä pÄo, ino >vlt8^n<3r^üv/a ^>Äo. Zusammen, 1vi>, Ivottonö. Zusammenflechten, ni« 8ur6^v^va kc-t,- Zusammengebeu, in« <^!'i>vs!, ^«ttenö. Zusanlmengehen, mo ä^il^va lcLttenö, Zusammengießen, nio t>8olioi'!:nvn 1 t.snü. Zlisammcnhalten, ins i'i^Lr^vvl), Ilat,- Zusammenhängen, n,« dI«,ä!«vÄ 1«Menö. Zusannneulnüpsen, in« danäer^nvli Ilodtonö. Zusammenkommen, ;«vöna 1v«. 1<«ttonö. Zusammenrechnen, zusammenzählen, ni« ^ininvn, 1', wie leicht es der Zigeuner in dieser Beziehung nimmt. Man lcse aber den Brief, so wie er ist, dein ersten besten ZIgcnner vor, und er wird ihn verstehen, 2) Charles ?luqustiii ist einer der gebildetsten der mir vorgekommenen Zi-Mmer; ihm verdanlV ich manche Nachricht nnb inauche Auftlärnng, Gr ist übrigens ein so harmloser nnd offener 3)tensch, wie es überhaupt ein Zigcunci sein kann. 268 Wörtlich deutsch: Lichtcnberg am 18. Januar 1359. Guter großer Herr! Ich muß schreiben dir mit diesen zwei drei Worten meine ganze Sache, wie es mir gegangen ist in eurer Stadt und von euern Dienern, Als ich ver-haftet wurde, da nahmen eure Diener mein Geld ab und als ich frei wurde, da nahmen sie mich aus dem Gefängnisse heraus und ich verlangte mein Geld von ihnen, das ich abgegeben hatte. Sie sagten, sie hatten keins von mir. Daß ich gegeben habe mein Geld ihnen, sönnen sie nicht anders sagen. Kenntliches Geld ist im Beutel, ein großes Stück rothes altes, drei Kreuzer und ein gelbes Stück werthloses Oeld, Ich habe meiu Geld nicht erhalten, das weiß der große Gott im Himmel, Meinen großen Dank wegen eurer Güte sage ich. Der große Gott vergelte euer gutes Herz mit langem, gesundem Leben euch u>w eure ganze Familie. Und finden die Diener mein Geld, dann bitte ich sie, sie schicken mein Geld nach der Stadt Naila auf dem Schickwagen sPost) schnell. Daß ich geschimpft habe auf euch, ist nicht wahr; daß meine Frau betrunken war, das ist wahr. Der große Gott vergelte euch euer gutes Herz. Meinen Dank, Und ich bleibe euer gehorsamer Diener Ch. Augustin. 2. Das Evangelium Matthäi, 2, 1 — 5. (Uebersetzt von Charles Augustin.) Har o dikkno dewel ') wias poldo an o Bethlehem an o bipolden-gero temm, an o tsiro Herodes, ke has o baro schereskero, dikk! goi wena i godswere trän deisirlakro temm an o Jerusalem te rakkerden: gai hi o tarno rai i bipoldengere? Me dikkjam leskero eirno an o dei-eirlakro temm te wejam te prisserden les. Har dschundas o rai Herodes, leas les bari trasch te leha o zelo Jerusalem te leas hailauter bare raschai kettene tc tschinapaskere tele gadschende te putschias lender, gai Christus wias poldo. Te jon bukkeden leske: an o Bethlehem an o bipoldengero temm, kiake hi tschindo turkepaskerende. Te tu Bethlehem an o bipoldengero temm tu hal nano i dikknidir tele bare raiende Juda\ trän tute wela o baro rai te wela pral dscheno Israel's o rai. 1) Dikkno densl heißt der kleine Nott, wie der Zigeuner Jesus Christus nennt. Vgl. S, 34. 269 Wörtlich deutsch- Als der kleine Gott geboren war in Velhlehem im jüdische» Lande zur Ieit HerodeS, welcher der König war, siehe! da kamen die Weisen aus dem Morgenlande nach Jerusalem, und sprachen: Wo ist der kleine Herr der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenlande, >ind sind gekommen, ihn anzubeten. Als der Herr Herodes es hörte, ergriff ihn große Furcht und mit ihm das ganze Jerusalem, und er nahm zusammen alle Hohen Priester und Schriftgelehrie unter den Menschen, uud fragte von ihnen, wo Christus geboren sei. Und sie bekannten ihm: in Bethlehem im jüdischen Lande, so ist es geschrieben von den Propheten. Und du Bethlehem im jüdischen Lande, du bist nicht die kleinere unter den großen Herren Inda's, aus dir kommt der große Herr uud wird über das Volk Israel's cin Herr, 3. Lessing's Fabel: Das Roß und der Stier. (Uebersetzt von Helene Petcnnann,) 0 grai te o guro. Ap o jek diwio grai klisjas giwesea jek dsiskero tscbawo. Goi pen-das o diwio guro graieske: «Ladsch! Tu mukkjal te rikkerwel tut jek tschawester?» «Auwa», pendas o grai, «har patib welea mange, jek tschawes te tschiwwerwawa tele.» Wörtlich deutsch: Auf einem wiidrn Pferde ritt stolz ein beherzter Knabe, Da sagte der wilde Stier zum Pferde: «Schande, du läßt dich Halten von einem Knaben?» «Ja», sagte das Pferd, «wie würde mir GHre kommen, einen Knaben abzuwerfen?« II. , Nachtrage. Zu Seite?, Note, Gewiß ist der Ausdruck inkmusok verwandt mit dem dem deutschen „Mann" (vgl. laeit, (iorm., Kap, 2), und entspricht vollkommen dem deutschen „Mensch", zumal lehteres Wort ursprünglich nichts weiter als das Adjectiv von Mann, d. h, männisch, ist, und sich erst später zu dem Snb-stanliv erhoben hat. Mann, männisch, Mensch, inanusoli. Vgl, Luden, Geschichte des deutschen Volks (Gotha 1825), I, 23, 597, Note 22. Nach Weber, Die neuern Forschungen über das alte Indien, in v, Räumer, Historisches Taschenbuch, dritte Folge, VI, 114, gehört die Vorstellung von einem Mann, Urmensch, Urvater der Vorzeit des alten Indien an. Zu S. 12, Schon Johannes v, Müller, Vierundzwanzig Bücher allgcmci-uer Geschichten, S. 250, läßt die Zigeuner aus Multan durch Timor's Waffen oder durch den Stoß der Völkerwanderung von einem nähern Gebirge vertrieben sein. Zu S. 15, Der Wuga»g zu dem abgedruckten Schuhbriefe ist dem Evangelium Matthäi, ft, 20, nachgebildet. Zu S. 17. Ueber die ausgeprägte Stellung, welche das Familimlelxn bei den alten Indiern einnahm, vgl. v, Räumer, a. a. O., S, 111. Zu S. 16. Auch die Physiognomie der Zigeuner ist von der der Juden wesentlich verschieden, bei beiden Völkern eigenthümlich und charakteristisch. Der Zigeuner hat eiue dem sogenannten griechischen Ideal mehr oder weniger sich nähernde Nase, der Jude dagegen eine römische, eine Adlernase, wie man sie zu nennen pftegt, in welcher Begier und Habsucht auf das prägnanteste sich ausspricht, Die Nase aber ist nächst dem Auge eines Menschen der treuestc Abschein seines Innern, feiner Seele. Darum die sprichwörtliche Redensart! ,,Man sieht es ihm an der Nase an/' Vgl. Körte, Die Sprichwörter uud sprichwörtlichen Redensarten der Deutschen (2. Aufl.. Leipzig 1861). S. 339 (cm gutes und reichhaltiges Vuch, dessen Verfasser aber die schätzbare (^'Il^otio ?rnverdioi'um von Pontanus und Köber, vermehrt und verbessert von Hauptmam, IGera 17?8>, nicht ganz hätte ignoriren sollen). Der Jude befolgt allenthalben die Regeln der Mäßigkeit, er versagt sich zwar feinen Genuß, läßt ihn aber niemals bis zum Ucbelbesinden sich wenden. Ich habe noch keinen betrunkenen Juden gesehen; betrunkene Zigeuner jede»; Alters und Geschlechts sind mir nicht elwa nur ausnahmsweise, sondern fast überall begegnet. Diese Erscheinung ist sehr charakteristisch, und darum auch nicht schwer zu erklären. Der Jude, der stets darauf aufgeht, ein ,,Geschäft-chen" (Massematten, wie er es nennt) zu machen, mnß allezeit seiuc fünf Sinue zusammenhalten, und darf sich ebendeshalb auch nie betrinkeu. Wie leicht würde ihm sonst die Gelegenheit zu einen, Geschäftchcn entschlüpfen, oder letzteres ihn. 271 zum Unheil ausschlngen. Der Zigeuner, der nur der Gegenwart lebt, nimmt und genießt, was eben die Gegenwart bietet. Er macht keine Handelsgeschäfte für die Zukunft, bei denen er Profitiren oder verlieren könnte. Und ebendarum kann er sich bei gebotener Gelegenheit, ohne pecuniaren Nachtheil zu besorgen, auch tüchtig bcsaufen. Zu S. 20, Man wird nie einen wohlbeleibten, dickbäuchigen Zigeuner sin-den. Vor dem lästigen Fettwerden schützt ihn die Kargheit seiner Nahrung, die stete Unruhe und Bewegung. Zu S. 32. Daß auch unsere deutschen Urvater das Andenken an theuere Verstorbene treu bewahrten, bezeugt Tacitus (lHerni., Kap, 27): «I<2,m6ntÄ st stum cst.; viris memnnsse.» Zu S. 53. Nach Wirth, Geschichte der Deutschen (Stuttgart 1846), S, 176, 203, soll es auch bei deu alten Germanen Sitte gewesen sein, Greife und Kranke mit deren Willen nnd auf deren Ersuchen zu todten. Die für diese Behauptung angezogene Stelle bei Tacitus (tterin., Kap. 12) beweist aber durchaus nicht, was sie beweisen soll, indem sie weiter nichts bemerkt, als daß man feige und unkriegerische Leute s^navo« et, imdLile») in Sümpfen erstickt habe. Und selbst wenn man mit einigen incorrecten Ausgaben für ündeliLs „imdeoil-leZ^ lesen wollte, so würden darunter doch nur Schwächlinge, nicht aber Kranke und Greise zu verstehen sein. Von einem freiwilligen Tode aber ist hier ebenso wenig die Rede, als in der ferner augeführten Stelle dcs Prokopiuo, Dc, dsUo ßntkion, Buch 2. Kap. 14. Zu S. 78. Die Geraische Zeitung, 1863, Nr. 24. berichtet Folgendes: ,,Von der Grft (Nhcinprovinz), 8. Jan. Es scheint, daß die Zigeuner eine Land-Plage hiesiger Gegend werden sollen. Obgleich mit Paffen aus Frankreich versehen, treiben sich dieselben in einzelnen Haufen mit Pferden nnd Hunden zweck-und ziellos, aufs frechste und unverschämteste bettelnd, im Lande herum, wobei sie sich Erpressungen jedrr Art erlauben. Ruhig schlagen sie vor einem Dorfe ihr Lager auf, holen Fleisch, Butter, (5ier, Mehl u. s, w. zusammen, denn sie leben als uoble Bettler, und ziehen dann mehrere Tage darauf, ganz unbelästigt, gemüthlich weiter. Besonders sind die alleinliegmden Gehöfte ihren Besuchen ausgesetzt; auch werden gewöhnlich die Stunden, wenn alles im Felde ist, oder während der Hochmesse, zu den Razzias benutzt. In einem Thale bei Soctenich am Vlciberge liegt abseits ciuc Mühle. Abends spät wird ungestüm angeklopft, zögernd geöffnet, nnd siehe! eine Schar Zigeuner verlangt Herberge; sie können nicht weiter, weil Großmüttcrcheu sterbend krank geworden. Der Müller, der Uebermacht weichend, macht einen Stall zurccht, und die Schar begibt sich zur Nuhe, Später glaubte der Müller Acchzen uud Stöhnen, Quieken und Gurgeltone zu vernehmen: er dachte an das kranke Großmütterchen, und schlief weiter. Plötzlich, gegen 1 Uhr, wird er aufgeweckt. Das ganze Lager der Zigeuner ist in Bewegung: Grußmütterchcu war gestorben; sie bitten um einen Sack, um Großmüttcrchen sofort im Walde zu bestatte». Der Müller wurde gebeten, anzuspannen, nm die Leiche dorthin zu fahren. Der Müller wallfahrte ihrer Bitte, An der gesuchten Stätte angekommen, begann eine Trauermusik, welche bald in ein fürchterliches Geheul ausartete, sodaß uuserm Müller Hören und Sehen ver« ging; es wurde ihm gar unheimlich, und cr machte sich rasch mit Roß und 272 Wagen von dan.nen, den Zigeunern die Bestattung allein überlassend, Ale« er am späten Morgen erwachte, welche Bescherung! Die setteste Sau im Stalle war verschwunden; er dachte gleich an Großmüttercheu im Sacke, Die Diebe waren jedoch weit über die Verge und die Verfolgung vergebens." Zu S. 79. Der Glaube au die Herereien der Zigeuner ist tief i» das Volt eingedrungen, und hat sogar in der Volkssage Ausdruck gefuuden. Vgl. Nank, Aus dem Vohmerwalde (Leipzig 1N5l), I, 144, und die bort abgedruckte Sage, „Die Herenmagd". Zu S. 89, Auch die Hunde haben ihre eigenthümlichen Namen, auf welche allein sie hören. So heißt ein Huud der Familie Winter „Pomsello". Zu S. 119. Wie es gekommen ist, daß der Zigeuner eigenthümliche Namen für manche specifisch asiatische Thiere nicht kennt, erklärt Weber in v. Räumer, Historisches Taschenbuch, a. a. O,, S, 114. Auch die alten Indier kannten von den Jahreszeiten nur Frühling und Winter. Vgl. Weber, ebenda. Zu S. 141. Islna, die Stube, erinnert an das russische igda, die Vauern-hütte. Zu S. 142. Xralo, der Fürst, der König; krai^kero, fürstlich, funig-lich; kralsgliLro tc?inni, das Fürsteuthum, das Königreich, — Xriiiüo, frauS, lockig; ilri^o 8olisr-«8lciiro, krausköpfig; krinna neiierc», der Krauskopf, der Lockenkopf; lirinso tkokukklo, der lockige Hund, der Pudel. Zu S. 156. Risolio, frisch, beherzt u, s. w. Sollte das Wort, wie es lautähnlich ist, mit dem deutschen „tisch" wol gleichbedeutend sein? Ein risches Pferd erbittet sich Graf Georg Ernst von Henneberg im Jahre 1533 von dem Herzoge von Preußen, Vgl. den Brief in o, Räumer, a, a, O-, VI, ^74. Seite 12, Zeile !i v. u., statt: Klasse, lies: Kaste ^ ' .^ ^< '^ . Ll, < 5 v. u., st.: herrührte, l,: herrühre ^, i^/^'/?. ' 25, ' 2 v. o., st.: 8«t3«!l, l.: zM8«l! '"'^ ' ^ > 54, < e v. u., st.: der Uel'tilel'eiibeii, !.: den UeVd5l«bMkM^ 81, . 1? v. o., st.: unbegrenzter, l.: unbegrenzte ' 85, » 15 v. «., ft.: u»u, l.: «»u ' 3?, < « U. U., ft.: ihn, l.: sich » 16L, Spalte l, Zelle 11 v. ,!., st.: deUot», l.: b»Uat» ' 19?, - l, , l« v. u., st.: b»r<>, I.: b»ri Dluck von F, A. Vrockhaus in Leipzig, l)nlnss pan >', A. vrllljihlNls ttl !.'eipzi^. Das Deutsche Gaunerthunt ill seiner social-politischen, litcrarischen und linguistischen Ansbiltmng zu seinenl heutigen Bestände. Von F. CH. B. Ave-Lallcilllmt, vr. .jur. Mit zahlreichen Holzschnitten. Vier Theile, ft, t<> Thlr. In diesem Werke, das allgemein als eine bedeutende literarische Erscheinung anerkannt wnrbe, bewährt sich der Verfasser nicht nur als durchgebildeter praktischer Beamter, sondern auch als Gelehrter und Denker auf den vielseitigsten Gebieten des Wissens. Im ersten Theil wird die Entstehung des deutschen Gauncrthnms uub desseu allmähliche Ausbildung historisch verfolgt, woran sich eine vollständige Uebersicht der Gauner-literatur anschließt. Der zweite Theil behandelt das moderne Ganner-thum sowie die eigentliche Gaunerpraxis, durch viele Holzschnitte erläutert. Von hervorragendem wissenschaftlichen Werthe sind der dritte nnd vierte Theil, das Ergebniß vieljähriger Studien auf eiuem bisher noch ganz uuangebantcn Felde der Linguistik. Außer der eigentlichen deutscheu Ganuersprache in allen ihren Abzweigungen, Mischungen nnd Vezichnugen (znr Studenten-, Tölpel-, Jäger-, Schiffer», Bergmanns?, Handwerker-, Soldaten-, Tiefliug-, Agler-, Fallmacher-, Ficscl-, Tanuncr-, Schinder-, Vordellsprache, zur jüdisch-deutschen nnd deutschen Volkssprache), ihrer Grammatik und Literatur, ist besonders die jüdisch-deutsche Grammatik mit gründlicher Gelehrsamkeit dargestellt, Mn reichhaltiges jllbisch-deutsches Wörterbuch und ein Würterbnch der Gaunersprache erhöhen die praktische Brauchbarkeit dieses nberans wichtigen Sprachschatzes. Für jeden Criminalisten, Rechtsgelehrten, höhern Polizei- nnd Verwaltungsbeamten ist das Werk unentbehrlich. Aber auch Geschichtsschreibern, Culturhistorikern, Ethnologen, Gcrichtsärzten, Geschworenen und insbesondere Sprachforschern gewährt es eine reiche Ausbentc, jedem Gebildeten überhaupt das mauuichfachste Interesse. 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