Vrr»«»erati«us - Preise: Für Laibach: Ganzjährig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . . 4 „ 20 „ vierteljährig . 2 „ 10 Monatlich. . . - 7« ,. Mit der Post: Ganzjährig................12 fl. Halbjährig................ 6 „ Birttrljährig............. 3 „ Für Zustellung inS HauS rrtelj. 25 kr., monatl. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. Laibacher * Anonyme Mittheilungen werden nickt berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. R«d«ctt«» Bahnhvsgaffe Nr. 18S. Krvediti««s- L J«jer«te». vurea«: Longreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jg. v. Klei«, mayr L Fed. Bamberge n J«fertt-«s-re»se: Für die einspaltige Pet. L 4 kr, bei wiederholter schaltung L S kr. Anzeigen bi« S Zeilen Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complicierten Satz besondere Vergütung. Nr. 164. Donnerstag, 2«. Juli 187k. — Morgen: Praxedes. S. Jahrgang. Die neue Partei in Deutschland. Wir veröffentlichten in unserem Blatte — Nummer 161 vom -17. Juli l. I. — den Wortlaut des Programme« einer in Bildung be-griffenen neuen deulsch.conservativen Partei in Deutschland. Dieses Programm signalisiert den Rückschritt auf politischem, volkswirthschaftlichem und consessio-nellem Gebiete in Deutschland; der preußische Junker greift auf die alte Gerichtsherrlichkeit, der Klerus auf Len alten Einfluß in der Schule zurück, beide Parteien hoffen auf diesem Wege Verbesserung der volkswirthschaftlichen Lage in Deutschland. Aus jedem Absätze dieses Programmes spricht unzweideutig die Reaction; jeder Satz, jede Zeile, jedes Wort, in dem citierten Aufrufe entspricht den Intentionen der Feudalen und Römlinge. Wir be-wundern die Arroganz der Verfasser dieses Programme«! — Diese Partei legt sich den Charakter der Conservativen bei und strebt nichts gerin-geres als die Beseitigung der bestehenden Gesetzgebung und eine Wiedergeburt der vor Jahrzehnten bestandenen Zu« und Mißstände, überdies eine Ver-^hnung mit dem Papstthum an. Man erkennt den an seinem Fell» mag dasselbe auch andere Farbe angenommen haben. Eine Partei, die sich konservativ nennt, muß das Bestehende konservieren, d. H. erhalten und festhalten; eine Partei, die das Bestehende umstürzt, auf veraltete, unzeitgemäße Institutionen zurückgreift, dem freiheiilichen Fortschritte hindernd rntgegenlrltt, kann sich mit Recht eine reactionäre nennen. Die Männer, welche sich an die Spitze der neuen Partei gestellt haben, hätten die richtige Bezeichnung „Rückschritts-Partei" wählen sollen. Die sogenannte conservative Partei greift die gegenwärtige Einheit des deutschen Reiche- an, sie will die berechtigte (?) Selbständigkeit und Eigenart der einzelnen zum deutschen Reiche gehörigen Staaten, Provinzen und Stämme gewahrt wissen; sie beabsichtigt das derzeit noch ziemlich lockere Band, von welchem das deutsche Kaiserreich umschlungen wird, zu lösen, wenn nicht gänzlich zu zerreißen. Gleichartige conservative Parteien finden wir auch in unserem engeren Heimatlande Krain und in Tirol; auch in diesen zur österreichischen Kaiserkrone gehörigen Ländern spuken Geistergestalten des Separatismus und Föderalismus; auch in den ge« nannten Provinzen taucht ein Verlangen nach Sonderrechten und Extrazugeständnissen auf und tritt dasselbe zu gewissen Zeiten in den Vordergrund. Edle Seelen finden sich, sei es in Deutschland, sei es in Krain, sei eS in Tirol. In einem Reiche, in welchem sich die Gesammt-bevölkerung den Zeitverhällnissen entsprechend wohl befindet, wird es doch auch der blaublütige feudale Großgrundbesitzer und der mit Geld- und Natural-giebigkeiten reichlich dotierte Gesalbte des Herrn aushalten können; wenn nicht, so mögen beide diese» Reich verlassen, eine ihren Sondergelüsten mehr zu« sagende Stätte aufsuchen und jenem Reiche, welchem sie den Rücken kehren, Ruhe und Frieden gön-nen; mögen alle Hemmnisse, welche, die freiheitliche Entwicklung hindernd, auf dem Wege lagen, beiden ein trautes Geleit sein. Die neue deutsch-conservative Partei legt in ihrem Programme entscheidendes Gewicht auf die monarchischen Grundlagen des Staatslebens. Steht denn das deutsche Reich auf dem Sprunge, aus einer Monarchie in eine Republick umzuschla» gen? Wo empfing die neue Partei Berechtigung, wo fand die neue Partei Anlaß, für die Sicherheit des deutschen Kaiserthrones in die Schranken zu treten? Die Zeiten sind vorüber, in welchen sich Adel und Klerus als die einzigen und festesten Stützen des Thrones erklärten; ein geordneter Staat ruht derzeit auf Grundfesten, zu deren Bau und Erhaltung auch der Fleiß des Bürger» das feinige, wenn nicht das beste Material, beiträgt. Deutschland freut sich seiner Einigkeit, rühmt die Stabilität des Kaiserreiches und denkt weder an die Errichtung eines Freistaates, noch an die Geburt einer alleinigen Volkssouveränität. Das erbliche Kaiserreich in Deutschland ist zur Aufrechthaltung de» Weltfriedens eine strenge Nothwendigkeit, und Deutsch« land hat unter den Fittigen des deutschen Reichsadlers genügende Gelegenheit, sich frei zu entwickeln. Die Bildung einer neuen Partei in Deutschland ge- Jeuilleton. Eine Viertelstunde zu früh. (Fortsetzung.) Edwards verwünschte diese unglückselige Viertelnde; Scheintod und Dienstlosigkeit waren ihre dl- Traurig schüttelte er dem ehrlichen Jack fünk^.""» ^ ihn unter günstigem Wind schon am an m . 2e absegeln, der ihn in ändern 5 Tagen Portugals Küste brachte. wsk,..»? i°g dem glorreichen Kampfe entgegen, iw ^ *"it dem Stachel getäuschter Hoffnung Hirzen nach London rückkehrte. — tera Ml" Eannte er einige Spielfreunde seines Va--uiänner von bedeutendem Ansehen, die alles ^ nicht ihre Schneider bezahlen können. ? °'lte er, um durch sein Erscheinen das ibn - ^ ^°de« zu widerlegen. Sie empfahlen r,- .allgewaltigen Staatsmanne, der hinter Pulte ein Drittheil des englischen KriegS-? leitete, während er selbst die philiströseste sehen, ohne Verzug mit vereinten und eifrigen Händen in« volle Leben hineinzugreifen, die berechtigten Forde> rungen der unzufriedenen Staatsbürger der Gewährung näher zuführen und die Verbesserung der volkswirthschastlichen Lage mit allen zugebote stehen, ben Mitteln anzustreben suchen. Die Liberalen wer. den die Mitarbeit der „Conservativen" energisch zurückweisen._________________________________________ Politische Rundschau. Laibach, 20. Juli. Inland. Der „P. Ll." bringt über dir Punctationen in Reichstadt folgende Skizze: .Ihre Majestäten Kaiser Franz Josef und Ezar Alexander halten e« für angemessen, sich angesichts der zwischen der Türkei einerseits und Serbien und Montenegro andererseits auSgcbrochenen Feindseligkeiten jeder Einmischung (Intervention) so lange zu enthalten, bis ein entscheidender Waffen-erfolg den Augenblick herbeigeführt hat, in welchem es den Mächten gestattet sein wird, auf die be-stehenden Verträge zurückzugreifen und ihre Be- ftlder, wo er statt ritterlicher Franzosen, nur Hitze und Ungeziefer zu bekämpfen haben würde. — Uebergehen wir die diesmal abenteuerlofe Reise. Wohlbehalten landete Edwards im Reiche des Zuckers. Die Sonnenhitze war von einer Intensität, um die Menschen zu Beefsteaks zu schmoren. Thau, der kalt wie Eis in die glühenden Poren dringt, durchsröstelte Edwards andererseits. Ohne Eßlust ging er zum Mahle, ohne Frohsinn zum Tanze; er tändelte ohne zu lieben, schwelgte ohne Genuß zu finden, und verschleuderte seine Tage im unbehaglichen Müsstggange. . Jener klare, ewig blaue Himmel, der in Ge-dichten so elyfisch und romantisch scheint» ist in der Wirklichkeit rin furchtbares Geschenk der Gottheit. Geist und Körper erschlaffen in der heitern, warmen Lust; und hätte mancher überreizte Schwärmer ihn gesehen, wenn er, nackt wie ein Cherub und lechzend wie ein Kameel in wafferloser Wüste, auf dem Boden seiner Barke lag und sehnsüchtig den zögernden Geewind herbeiries; hätte er gehört, wie Edwards, sein Los verwünschend, den Glasschmelzer, den Hüttenarbeiter beneidete, ja wie er in seiner Verzweiflung sogar mit dem bedrängten Sprecher getauscht hätte, der da- Parlament für seinen LieblingSentwurf gewinnen will, gewiß, er würde sich nicht mehr nach dem ewig blühenden Lande der Tropen sehnen. mühungen zur Herbeiführung geordneter und dauernder Zustände auf der Balkan.Halbinsel wieder auf. zunehmen. Ohne Zweifel wird die Ueberzeugung, daß die so wünschenswertye Lokalisierung des ausgebrochenen Kampfes am besten durch das Princip der Nicht-einmischung in den Gang der kriegerischen Ereignisse gesichert werden könne, von den Regierungen aller Traclatmächte getheilt, sowie sich dieselben andererseits zuverlässig in der Meinung begegnen, daß der Ausgang des entbrannten Kampfes von keinem der streitenden Theile zu solchen Territorial Veränderungen oder anderweitigen Maßregeln, welche mit dem durch die bestehenden Verträge völkerrechtlich geordneten Zustande im Widerspruche stehen, benützt werden dürfe. Denn an der Fortdauer dieses 8ta-ius yuo haben die Tractatmächte ein Interesse, über welches weder die in dem gegenwärtigen Kampfe siegende, noch dir uuterliegende Partei ohne Zu-ziehung jener Mächte zu verfügen berechtigt sein kann. Wenn sonach der Zeitpunkt für den Eintritt der Mächte in die diplomatische Aclion gekommen sein wird, dann werden die Regierungen der christlichen Mächte eingeladen werden, sich zuerst im vertraulichen Wege über jene Schritte auSzusprechen, welche gemeinschaftlich in dem Falle zu ergreifen wären, als die bestehenden Verträge durch das Ergebnis des Krieges Gefahr liefen, alteriert zu werden. Selbstverständlich schließt das für die Diuer des Kampfes zu beobachtende Princip der Nichteinmischung das Gebot der strengsten Neutralität in sich, welches die österreichisch ungarische Regierung ihrerseits mit aller Genauigkeit (sxaotituäs) zur Ausführung bringen wird." Die „Budap. Corr." berichtet, daß bezüglich der Bank frage, abgesehen von der Achtzig-Mil-lionen-Schuld, eine vollständige Einigung zwischen Baron Pr et iS und Herrn v. Szell erzielt wurde. Sowol da« Bankstatul als auch der Bankgesetzentwurf sind endgiltig festgestellt worden. Mil der Nalionalbank sollen die Verhandlungen erst später im schriftlichen Wege eingeleitet werden. Der vom bukowiner Landtag beschlossene Gesetzentwurf über Aufhebung des Propina-tionS-RechteS erhielt die allerhöchste Sanktion. Ausland. Ueber die Entrevue in Reichstadt empfängt die „Pol. Corr." aus Berlin folgende Mittheilung: „Glaubhaft wird versichert daß der Kaiser, Fürst Bismarck und die ganze kaiser. liche Umgebung in Würzburg bei dem Eintreffen der guten Nachrichten aus Reichstadt die freudigste Bewegung an den Tag gelegt hätten. In Würz, bürg hat übrigens gutem Vernehmen nach die deutsche Politik dafür gesorgt, daß die Garantien des VII. Aber auch in Westindien unterbricht zuweilen ein kleines Abenteuer den trägen Schneckengang der Zeit. Die Kanonen zu Kingston begannen zu donnern, ganz Jamaika war in Putz und Aufruhr, denn der neue General-Gouverneur sollte heute landen. Die Fregatte, die ihn trug, lag wie eine un-geheure Schaluppe in der offenen, windstillen See. In dem Hafen trieb und drängte sich die ganze VolkSmaffe bunt durcheinander; in den Straßen herrschte Sabathruhe, jede Christenseele spazierte im SonntagSröcklein umher. Den ganzen Tag über wich die schaulustige Menge nicht vom Strande Doch der böse Wind verhöhnte den Patriotismus, er stellte sich nicht zur gehofften Stunde wirksam rin und brachte den Gouverneur um das köstliche Mittagsmahl, das seiner am Ufer harrte, und die Köche, dir heute ihre ganze Kunst aufgeboten hatten, um den wohlverdienten Ruhm. Ruhig sah Edwards aus seinem Fenster dem hier so ungewöhnlich lauten Treiben zu, da wurde eine große Parade auf die sechsste Stunde angesagt. „Aha!" dachte er, „jetzt kommt endlich der trotzige Seewind und mit ihm der Gouverneur." — Gemächlich legte er seine StaatSunisorm an und Friedens noch eine sehr wesentliche Stärkung erfahren werden. Lord Ruffell, von England kommend, hat den Fürsten Bismarck von Kissingen nach Würzburg begleitet und dort Audienz bei dem Kaiser gehabt. Diese Thatsache deulet an sich schon an, daß man mit England politische Fühlung hat und daß eine gegensätzliche Haltung England» ge« genüber den Kaisermächten nicht mehr zu erwarten ist. Wie man hört, hat man in Würzburg auch Gelegenheit genommen, das gute Einvernehmen mit England in der orientalischen Frage fester zu ge« stalten und selbst für den Fall sicherzustellen, daß die Kaisermächte im weitern Verlaufe der Ereignisse gezwungen sein möchten, über das Princip der Nichtintervention hinauszugehen. Auch trifft man bereits jetzt Vorsorge, Frankreich und Italien in die« ses Einvernehmen hereinzuziehen." Der rumänische Senat votierte dieThron -Adresse, welche die tiefste Ergebenheit dem Fürsten ausspricht und bezüglich der auswärtigen Politik betont, daß Rumänien, entsprechend seinen Interesse« und den Wünschen Europa'«, fortfahren möge, unter dem Banner der Neutralität in Frieden an seiner innern Entwicklung zu arbeiten. In Konstantinopel erschien eine Procla-mation, welche meldet, daß die irregulären Soldaten, welche sich Räuberei und Missethaten gegen die friedliche Bevölkerung zu Schulden kommen lassen» verhaftet und summarisch bestraft werden. Ihre Commaa-danten sind für deren Betragen verantwortlich. Dir Pforte entsendete Riani Pascha als SpecialcommiM nach Bulgarien, um die Ausschreitungen dtt Baschi-Bozuks und Tscherkessen hintanzuhalten. — „Nemzeti Hirlap" erfährt» da« Vorgehen der Türkei auf dem Kriegsschauplätze sei da« ErgebB eines wohldurchdachten Plane«. Man wolle mit ganzer Kraft gegen die serbisch-montenegrinische Armee aus-treten und die eigenen Streitkräfte nicht im kleine« Kriege ermüden, sondern durch ein paar entscheidend! Schlachten dem Kriege rin Ende machen. Die griechische Regierung hat den Großmächten gegenüber den festen Entschluß ausgedrülv, in den Balkankämpfen unter allen Umständen die strengste Neutralität zu beobachten. Alle Gerüchtr bezüglich einer Parteinahme für die panslavistische Sache werden von Athen aus osficiell und aus da» entschiedenste dementiert.____________________________ Vom Kriegsschauplätze. Die Nachricht, daß die Serben 500 Todtt, 500 Gewehre, mehrere Geschütze bei Novi - B azar verloren haben, ist unwahr. Oberst Eolak Anlii wiederholte am 7. und 8. Juli die Kämpfe u»» schleuderte dem Ufer zu. Es schlug gerade dreivierttl auf sechs, als er ankam. Schon waren Anstalte« zur Landung getroffen. Eine geschmückte Barke«» mehreren Damen stieß soeben von der Fregatte ab-Das Volk war zu sehr in den hier seltenen A»' blick der schönen Frauen versunken, als daß ^ zugleich an ihre Sicherheit gedacht hätte. Während man sich stieß und drängte, um die Ankomme»' den zurrst zu sehen und zu begrüßen, schlug d«r' Boot beinahe um und tauchte unter. Die Darne» waren zwar leicht gerettet; allein einige Hütte Hauben aus Bond-Street und Paris geriethen trot de» Klagegeschreies einiger anwesenden Jnsulant' rinnen leider auf den Grund, wo sie wahrscheiM den Reiz irgend einer schönen Meernixe schmücken. D> Edward» zufällig der einzig anwesende OffizA war, so drängte er sich durch da» Mulattenvol'« bot den nassen Schönen seine Dienste an und führ" sie in ihr Hotel. Al» er sie verließ, schlug e» S*' rade sechs Uhr. — Die Viertelstunde, die ihnen geschenkt, war die verhängnisvollst seines Lebens. O, warum enteilte er auch Viertelstunde früher als nöthig seinem stillen Z'A mer!! Die jüngste der Damen war das lieblichst' Fraurnbild, da« er jenseits des atlantischen Ozca»' erblickt hatte. (Forts, folgt.) rückte am 9. bis Novi-Bazar vor» diese Stadt beschießend. Er erbeutete 123 Gewehre. Die Serben hatten 57 Todte, 72 Verwundete. Die Verluste der Türken sind unbekannt. Privatbcrichlen zufolge soll Ak-Palanka furchtbar zerstört sein. Trotzdem halten sich aber dir Türken daselbst. Daß es an Aerzten fehlt, wird neuerdings vielfach bestätigt. Ein Arzt, der in Schabatz mehrere Kranke inhuman behandelte, wurde sofort entlassen. Die Türken sollen einen großen Schlag »orbereiten. Von gutunterrichteter Seite in Widdi» wird berichtet, daß die Türken mit 20,000 Mann den Einfall über den Timok forcieren und um jeden Preis die Flottille gegen Belgrad agieren lassen «ollen. Die Serben verhalten sich allenthalben in der Defensive. ___________________________________ Zur Tagesgeschichte. — Kriegsbrückenbau. Nach Bericht der grazer «Tagespost« fand am 8. d. anläßlich der Garnisonsinspec-t>°n durch FZM. Freiherrn v. Kuhn bei Pettau ein Äriegsbrückcnbau über die Drau statt. Ein bedeutender Theil dieser schwierigen Arbeit war allerdings schon am Tage vorher ins Werk gesetzt worden. Dieser Theil liesert indessen noch mehr, alS der Brückenschlag selbst, den Beweis ^r Leistungsfähigkeit und kriegstüchtigen Ausbildung der betreffenden Truppenabtheilung, indem in ununterbrochener Arbeit ein Bau vollendet wurde, welcher die Verwendung der Pionniere im Felde recht augenscheinlich zu machen geeignet war. Das pettauer Uebungskriegsmaterial reichte nem-lich zur Ueberbrückung der ganzen Drau nicht auS, und es Mußte daher, um die vom rechten User auS herzustellende Pontonbrücke schließen zu können, der lingsseitige Drauarm sowie ei,, AheN der Drau selbst durch eine provisorische Brücke aus Rohmaterial in einer Länge von 100 Metern überbrückt werden. Die Herstellung dieser für alle Gattungen Fuhrwerk prakticablen Pilotenbrücke über «inen so hochgehenden, reißenden Fluß, wie die Drau es ist, durch die Mannschaft einer einzigen Lompagnie (circa 90 Mann) unter Leitung ihrer Lompagnieofsiziere überraschte allgemein durch die schnelle, genau in 17 Stunden zustande gebrachte und gute Vollendung und bekundet am besten die Disciplin und außerordcittliche Leistungsfähigkeit der Mannschaft einerseits, wie Gewandtheit der Offiziere im Disponieren andererseits. — Aus der Bühnenwelt. Der Opernsänger Stoll, dessen sympathische Erscheinung und Stimme uns in srenndlicher Erinnerung bleibt, erringt in Prag glän-»ende Lrsolge. Mit Vergnügen coustatieren wir, daß Herr Swll aus der Bahn der Kunst, die er hier betreten, mit Fleiß sortschreitet und seinem vorzüglichen Gesänge auch ein wohldurchdachtes, lebhaftes Spiel beigesellt. Die hiesige Theaterkritik war nicht im Unrecht, als sie dem jugendlichen Länger eine gute Zukunft prognosticierte. — Am 14. d. M. haben in Bayreuth für die Wagner'schen Bühnenfestspiele bereits die Proben mit den Requisiten begonnen, denen sich alsdann die Proben im Kostüme und noch später ie Generalproben anschließen. Bisher wurden die Proben "l der Weise abgehalten, daß erst die Bläser, dann die Streicher, dann die Scenenproben mit Klavierbegleitung, dann die Gesammtproben mit Scene und Orchester vor« genommen wurden. Diese Art Proben sind nunmehr be-^igt, da bei den Proben mit den Requisiten daS ganze änger- und Orchesterpersonal thätig ist. .^7 Eine altkatholischeGemeinde wird nun >n Rom, der Residenzstadt des Papstes, gegründet, dentis ^"3l>eder sind aber bedeutend radikaler alS ihre Ichen GlaubenSbrüder. So stellten sie es als einen ihrer N°"^»i,djätze auf, daß nicht nur die Pfarrer und die Ichofe, sondern auch der Papst selbst durch daS Volk ge-^>hlt werden sollen. Lokal- und Proviuzial-Angelegeuheiteu. Wriginal-CorrespondenM. St. Marti« bei Littai, 18. Juli. (Borgehender «nk „Slovenij a.") Ein großer Theil der hiesigen ^ndbesitzer war seit vielen Jahren bei der grazer Wechsel-Versicherungsgesellschaft afsecuriert; der zudringlichen hrigkeit eines Agenten der „Slovenija" gelang eS jedoch or einiger Zeit viele davon jener alten Gesellschaft abwen» >3 »u machen und dem schon damal» nicht mehr aus ganz ''ßesten Füßen stehenden klerikalen Institute zuzuführen. De» Betheiligten wurden hiebei Wechsel zur Unterkreuzung vorgelegt, bei denen sie sich wahrscheinlich, wie ja allenthalben die Lente am Lande, nicht recht auskannten, denn sie waren höchlich erstaunt, als sie vor kurzem Mahnschreiben zur weitern Einzahlung der Prämien erhielten. Die meisten der Afsecurierten hatten geglaubt, sich nur auf ein Jahr zu binden und erfuhren erst jetzt zu ihrer Ueberraschung, daß dieS auf fünf Jahre geschehen sei. Der beobachtete Vorgang mag möglicherweise formell nicht incorrect gewesen sein, allein die betreffenden Grundbesitzer waren sicherlich über die ganze Manipulation und das Eingehen einer wahrscheinlichen Verpflichtung durchaus nicht klar und schrecken jetzt vor einer weiteren Prämieneinzahlung umsomehr zurück, alS der seither desperat gewordene Stand der „Slovenija" natürlich auch hier bekannt wurde und so die Befürchtung eine allgemeine ist, daß weitere Einzahlungen rein verloren wären. Zu diesem Stande der Dinge kam aber folgender Vorfall: Einer der Afsecurierten, der Grundbesitzer Franz K. auS Vodiz, brannte am 22. Mai ab, der Schade wurde auch von der „Slovenija" bereits am 1. Juni liquidiert und die Auszahlung der Versicherungssumme von 500 fl. bis auf etliche 40 fl. zugesagt, allein bis heute ist ungeachtet wiederholter und dringender Betreibungen kein Kreuzer Geld zu erlangen gewesen, so daß Franz K. sich bemüßigt sieht, den ge» richtlichen Weg zu betreten. Der ganze Vorgang macht hier Aussehen und die Stimmung gegen die „Slovenija" ist eine ziemlich erbitterte. Die Sache ist aber auch in der That iark und einerseits werden die Asfecurierten zur weiteren Einzahlung der Prämien gezwungen, andererseits aber wird eine längst liquidierte Versicherungssumme trotz aller Betreibungen nicht ausgezahlt. Wenn die arme Landbevölkerung nur nicht in dieser Richtung noch weitere traurige Erfahrungen wird machen müssen! St. Beit bei Sittich, 16. Juli. (Schwinden des klericalen Einflusses.) Wie leider so vielfach im Lande, so war auch bei uns die Herrschaft der Klericalen über die Bevölkerung bis vor kurzem eine nahezu unbedingte. Vor allem übte der hiesige Psarrer K. in der ganzen Umgegend seit Jahren ein unbestrittenes Regiment. Sr dirigierte die Landtags- und Gemeindewahlen, er „machte" sozusagen alle Bürgermeister, er war Obmann des Orts» chulrathes, kurz, er hielt alle Fäden des öffentlichen LebenS in seiner Hand. Seit längerer Zeit schon begann jedoch der Terrorismus des Herrn PsarrerS der Bevölkerung unangenehm zu werden und es war insbesondere dessen keineswegs befriedigende Gebarung als Obmann des OrtSMlratheS, welche die Misstimmung gegen ihn beständig steigerte. Da kamen vor einiger Zeit Neuwahlen für den Orlsschulrath, bei denen der völlige Umschwung in der Anschauung der Bevölkerung endlich zum unzweideutigen Ausdruck gelangte. Ungeachtet aller außerordentlichen Anstrengung vermochte Ar Herr Pfarrer für seine Landidaten keinen Anhang zu gewinnen; die Niederlage war schon vor der Wahl so sicher vorauSzusehen, daß er im letzten Moment noch die Wahlenthaltung proclamierte und jo seine Schlappe zu maskieren versuchte. Es folgte dann bald die Constituieruug des neu-gewählten Ortsschulrathes, und hiebei hoffte der Herr Pfarrer, der demselben bekanntlich als gesetzliches Mitglied angehört, vielleicht doch noch einmal den ersten Einfluß zurückzuerobern. Trotz alles Bemühens wurde jedoch nicht er, sondern Gutsbesitzer Juvanz zum Obmann gewählt. Ueber diesen Ausgang herrscht umsomehr allgemeine Besriedigung, als der nengewählte Obmann eine sehr beliebte, hochachtbare Per-söntichleit ist. — (Kaiserlicher Vnadenact.) Der Kaiser hat 171 Sträflingen in den Strasanstalten der diesseitigen ReichS-hälste den Rest der Strafzeit nachgesehen. Der sosort zum Vollzug gebrachte Gnadenact ist zutheil grworden: in Laibach 4, Stein 11, Garsten 9, Suben S, Göllersdorf 1, WiSnicz 11, Mürau II, GradiSca II, Eapodistria 7, Prag 24, Karthaus 10, Lemberg SI, Graz 4, Schwaz 1, Neudorf 7, Meseritsch 6, Repy S, Lemberg 14, Lankowitz 1 Sträfling. -(Real- und Obergymnasium zu Rudolf s w « r t H.) Aus dem Jahresberichte pro 187S/7K entnehmen wir folgendes: Der Lehrkörper bestand aus 14 Lehrkräften für obligate und 4 Lehrkräften für nicht obligate Gegenstände. Die Lehrmittel empfingen durch Ankauf und Gelchenke vonseite deS Unterrichtsministeriums, der Landesregierung in Krain, der Herren: Gestewitz, Pros. Hrovath, Buchhandlungen Alf. HSlder und Kunz, de« Prof. Heinrich, Zamida, Winiker, Book, Hrenn, KhoS, Tomaschitz, und deS krain. Landesausschusses;das naturhistorifche LabiNet und daS chemische Laboratorium durch Geschenke vonseite der Herren Gustin, von Langer, Machor-tschitsch, Bras Margheri, Mechora, Pischmacht, Tertschek und Anton Riedel, wesentlichen Zuwachs. — Der Fond zur Unter-Uitzung dürftiger Schüler erzielte recht erfreuliche Resultate. Als Wohlthäter werden genannt die Herren: Landespräsident v. Widmann, Dr. Böhm, mehrere Mufik-reunde und Vereinsmitglieder. Die Einnahmen betrugen 890 fl. 53 kr. im baren und 2350 fl. in Obligationen, dir Ausgaben 870 st. 53 tr. im baren; 49 Schüler wnrden mit warmen Kleidern und Wäsche betheilt. — Die gewerbliche Fortbildungsschule erfuhr durch Eröffnung deS zweiten Lurses eine Erweiterung; den VorbereitungS-cnrS besuchten 29, den 1. Fortbildungskurs 15 und den 2. Fortbildungscnrs 5 Schüler. — Diese Lehranstalt zählte bei Schluß des Jahres 106 Schüler, u. z. in der I. Kl. 83, II. Kl. 19, III. Kl. 13, IV. Kl. 13, V. Kl. 10, VI. Kl. 5, VII. Kl. 4 und VIII. Kl. 9 Schüler; Schulgeld zahlten, u. z. 19 Schüler ganz und 6 die Hälfte; mit Stipendien waren 13 Schüler betheilt; bei der Maturitätsprüfung wurden acht Schülern und einem Externen das Zeugnis der Reife ertheilt. — (Personalnachrichten.) Bezirksgerichts-Avjunct Rudolf Khern wurde über eigenes Ansuchen von Tschernembl nach Stein versetzt und Auskultant Johann Skerlj zum BezirkSgerichts>Adjuncten in Tschernembl ernannt. — Die Wahl des Gabriel v. Jesfernig zum Bürgermeister in Klagenfurt wurde vom Kaiser bestätigt. — (Tircus Sidoli.) Dir gestrige Vorstellung war schwach besucht; „Schneewittchen" hätte ausverkaufte Räume verdient. Heute und morgen finden unwiderruflich die letzten Vorstellungen statt. — (Biererzeugung.) Im verlaufe deS Steuer-jahreS 1874/75 erzeugte die hiesige Brauerei KoSler 36,900 Eimer vier. — (Waldhorn-Toncert in Aussicht.) Herr Josef Schantl, ein geborner Grazer und Verwandter des ehemals hier domicilierenden Militärkapellmeisters Schantl» derzeit Solohornist des Hofopernorchesters in Wien, beab-stchtigt im Vereine mit drei Hornisten desselben Orchesters Waldhornquarlett-Concerte in Steiermark, Kärnten, Krain, Triest und Venedig zu veranstalten, wozu er durch die Erfolge seiner vorjährigen Waldhornconcerte in München ermu-thigt wurde. Herr Schantl hofft es trotz der Seltenheit dieser Art von Loncerten dahin zu bringen, dem Waldhornquartette ein, wenn auch bescheidenes Plätzchen an drr Sette des Bocal- und Streichquartettes zu erringen. In Leipzig, Berlin, Brüssel und Gens sind derlei Quartette bereits accreditiert, und bald werden größere Lompositeure für diese Instrumente zu schreiben beginnen. — (Für ärztlicheKreise.) Der Verein der Aerzie in Krain wird beim wiener Aerztetag dnrch die Herren Dr. Valenta, Dr. Kappler und Zahnarzt Paichel vertreten sein. — DaS Unterrichtsministerium hat für die im nächsten Studienjahre an der medizinischen Facultiit der grazer Universität vorzunehmenden Rigorosen als Regie» rungscommisfär den Statthaltereirath Dr. R. v. Scherer und als dessen Stellvertreter Dr. I. Ehmer bestimmt; al» Examinator sür das zweite medizinische Rigorosum wurden ernannt: Prosessor Dr. Ed. Lipp und zu dessen Stellvertreter Dr. L. Platzl, als Tosxaminator sür das dritte Rigorosum Dr. V. A- v. Köppl und als dessen Stellvertreter Dr. L. R. v. Plappart und Dr. Joh. Ertl. — (Die Maul- und Klauenseuche) ist in der Gemeinde Eberstein in Kärnten auSgebrochen. Auch auS der Gemeinde Lölling werden zwei derartige Krankheitsfälle gemeldet. Nebst Einleitung der anderweitigen Maßregeln wurden die Viehmärkte in den Gerichtsbezirken Althofen und Eberstein von der Bezirkshauptmannschast St. Veit bi» auf weitere» verboten. — (LuS Len Bädern) Bleichenberg zählt mit Schluß der ersten Juli-Woche 1915, Neuhaus bei Lilli S08, Römerbad 309, Rohitsch-Sauerbrunn 1015 und Tobelbad 269 Badegäste. In allen genannten steierischen Badeorten ist Krain vertreten. — Die kleine Badeanstalt inBischof-lack zog bereits 119 fremde Gäste und Sommerfrischler an. - In der «ebirgssommerfrische zu Kronau haben die Familien: Oberfinanzrath v. Dorn, Polizeirath Achtfchin, Advocat Dr. Suppan, Pros. Dr. A. v. Suppan, Professor Heinrich und auch einige fremde Parteien ihre Zelte auf-geschlagen. — (Sterbesall.) Heute wird in Laibach rin heimatliche« künstlerische- Talent ersten Range- zu Srabe getragen — Heinrike LanguS. Schon als Lind zeigte Heinrike besondere Vorliebe für Zeichnen und Malerei, erhielt Len ersten Unterricht von ihrem Onkel, dem berühmten krainischen Kirchenmaler LanguS; nach dem Tode desselben begab sich Heinrike LanguS mit ihrer Tante nach Dresden, setzte dort bei Prosefsor Ehrhardt an der königlichen Maler-akademie ihre Studien fort, machte unter Leitung der Frau Amalie Hermann v. Hermannsthal im Belvedere zu Wien weitert Studien, besuchte in späteren Jahren die Maler-Akademie in Venedig und stand in der Reihe der Schüler, innen die erst r. Heinrike LanguS versah durch rin Jahr die Lehrstelle für Zeichnen an der hiesigen Lehrerinnen-Bildungsaustalt, beschästigle sich au» mit Privatunterricht im Zeichnen und Malen und ward infolge ihres unermüd-lichen künstlerischen StrebenS noch vor der Zeit eine Beute LeS Todes. Die Kunst verlor eine reichtalentierte, treue Priesterin! — (B o n d er W e lt a uSste l lu n g i n Philadelphia.) Alois v. Krie hu b e r, welcher in Philadelphia radiseller, luttenberger und Muskateller Dessertweine (Jahrgang 1868) ausgestellt, wurde mit der Medaille prämiiert. — (»Der Baza r"), berliner Damenzeitung Nr. 14, sammt Beilage, enthält: L) Anzüge sür Damen (mit Schnitt) — Decke in Tülldurchzug (4 Illustrationen) — Kleider sür Kinder von 1- 2, 2—3, 3—4, 5—7, 8—10 und 10 — 12 Jahren. — Rosetten und Spitzen in Häkelarbeit. — FichuS und Kragen s. d — Sommerhüte. — DessinS zu durch-ziehen von Tüll. — Bordüren in Kreuzstich, in venetiani-scher und in Weißstickerei. — Fußkissen mit orientalischer Stickerei (4 Illustrationen.) — Würteltasche mit xomt-lLev-Bekleidung. — Rückenkifsen mit Stickerei. — Ueberkleid aus Tüll, Einsatz und Spitze. — Fransen. — Behälter zu Nähutensilien. — Traueranzüge sür Damen und Kinder. — d) Neueste Moden (mit Beschreibung). — Lionel, Artist. Nach dem Deutschen des Larit Etlar. — Ueber die Pflege der Schönheit. — Der See im Gebirge (mit Illustration). — Fräulein Baronesse (Forts.) —Wenn die Herr-schast aus Reisen. Original-Zeichnung v. I. Boks — Plau-dereie (mit Portrait von George Sand.) — Räthsel. — Lorrespondenz u. s. w. Ueber die kroatisch-slavonischen Grenzbahnen läßt sich in der „Deutschen Ztg" eine mit „H* signierte Stimme vernehmen, wie folgt: „Die productenreichen Gebiete an der Donau, Theiß, Save, Maros, Drau, kurz die Gebiete des südöstlichen und südlichen Ungarn, des Banates, Kroatiens und Slavoniens müssen ihre Erzeugnisse aus Umwegen vi» Sissek-Agram-Karlstadt-Finme oder Sissek-Steinbrück-Triest an das Meer senden. Vor Eröffnung der Linie Karlstadt-Fiume war diese Lalamität eine noch größere, da der ganze bisher zur kroati-schen Seelüfte gravitierende Handelsverkehr schon von Sifsek aus nach Triest abgeleitet wurde, weil der Waren-TranS-port nach Triest billiger zu sieben kam, alS der frühere 'Land-Transport nach Fiume und Zengg. Durch Eröffnung der Bahn Karlstadt-Fiume wäre dieses Monopol gesprengt, wenn jene Bahn nach der Kornkammer des Banates verlängert würde. Uls ausgiebige Abhilfe wurde im Jahre 1862 von der kroatisch-slavonischen Hofkanzlei die Erbauung einer Eisenbahn anempsohlen, welche von Semlin durch Kroatien und Sla-vonien nach Fiume mit verschiedenen Abzweigungen sühren sollte. Diese Schienenverbindung, seit mehr als einem Vierteljahrhundert ein frommer Wunsch Kroatiens und SlavonienS, hätte das bedeutsame Zwischenstück einer Wellhandelsstraße zwischen dem Schwarzen und Adriatischen Meere zu bilden. Der triester Verkehr müßte durch Erleichterungen der Zugänge von Norden und Nordosten entschädigt werden. Die Produkte des Banates und SyrmienS bildeten seit den, vorigen Jahrhundert den Gegenstand überseeischer Handel--Verbindungen; dafür sprechen die schiffbaren Kanäle im Banate, die Anstrengungen zur Regulierung der Save und Kulpa, dir Erbauung der Karolinen-, Louisen- und Jvsesinenstraße. Odessa, schnell aufblühend, ward jedoch eine gefährliche Loncurrentin für unsern Export nach den italienischen und spanischen Häfen und verdrängte un« zeitweilig selbst aus unsern eigenen Häsen. Um Wiederanknüpsungen zu finden, müßte der kürzeste Weg nach dem adriatischen Meere hergestellt werden. Kein« Schwierigkeit sollte zu groß erscheinen, nm die Verbindung der österreichischen Donau-Länder mit dem adriatischen Meere zu erzielen, da von ihr die commercielle Zukunft Oesterreich-Ungarn- abhängt. Wir verschaffen durch sie nicht nur unsern eigenen Producteu einen Abzug auf fremdes Gebiet, sondern ver-Mitteln auch den sremden Warenzug, welcher jetzt den großen Umweg vom Schwarzen Meere über den türkisch.griechischen Archipel nach Westen machen muß. Aus den erwähnten Antrag der kroatischen Hoskanzlei erflvß unterm 13. April 1863 nachfolgende kaiserliche Ent-schließung: ,,Da es in Meiner Absicht liegt, daß die hier befürwortete Eisenbahn von Semlin nach Fiume und beziehungsweise nach Zengg, Efsegg und Brod mit Rücksicht aus die sür den Handelrverkehr Meines Reiches im allgemeinen anzuhoffenden Vortheile und auf die Nothwendigkeit und Dringlichkeit einer Abhilfe sür die durch die dermalige Gestaltung der Handels Verkehrs-Verhältnisse bedrängte Bevölkerung Meiner Königreiche Kroatien und Slavonien insbesondere möglichst bald zur Aussühiung gelange, beauftrage ich Meine kroatisch-slavouische Hoskanzlei, die hiezu erforder-lichen Vorarbeiten im Einvernehmen mit den betreffenden Lentralstellen zu veranlassen." Die erste Folge davon war, daß ein durch den Grafen Villermont in Brüssel repräsentiertes Consortium sich um die Eoncession bewarb. Im Laufe der nächsten Jahre con-currierten verschiedene Gesellschaften um derartige Bahnen. Ein weiteres Eonsortinm wollte eine Bahn von Essegg im Drau-Thale auswärts und dann weiter im Jllona-Thale sühren. (Schluß folgt.) Verstorbene. Den IS. Juli. Henriette LanguS, akademisch« Malerin, 40 I., St. PeterSvorstadt Nr. 85, Herzlähnnmg. " Katharina Dach-, Schuhmacherswitwe, 50 I., St. PeterS» Vorstadt Nr. 78, Beinfraß. ____ Gedenktafel über die am 22. Juli 1876 stattfindrnden Licita« tionen. 1. Feilb., Potoinik'sche Reel., Stein. BG. Stein. -Reass. 3. Feilb., Wilcher'sche Real., Steinberg, «G. WiPP-§- Am 24. Juli. 2. Feilb., Nadrah'sche Real., Velikiverh, BG- Littai. -2. Feilb., Praprotnik'sche Real., St. Georgen, BG. Litt«. — 2 Feilb., Kos'sche Real., Klanz. BG. Krainburg. — 2. Feilb.. Urch'sch« Real., Obrrdors, BG. Gurksrld. Witterung. Laibach, LO. Juli. Wechselnde Bewölkung, nachmittags theilweise heiter, mäßiger SO. Wärme: morgens 7 Uhr -j- 17.5°, nachmittags 2 Uhr -j- 21 7° 6. (1875 > 25 1»; 1874 25 6° 6.) Barometer im Steigen, 733 62 mm. DaS gestrige Lager-mittel der Wärme -j- 16 8", um 2 6° unter dem Normale; der gestrige Niederschlag 26 85 mm. Regen. Angekomrnene Fremde am 20. Juli. Hotel Ttadt Wien. Sinnreich; Herz, Kausm.; Freitag, Reisender, u. Gerber, Kausm., Wien. — Splitter, Ge-schästSm., Krakau. — Blaschke, k. k. Oberstlieut., Erlau. — Adam, Ingenieur, Glogorl. — Jedina, u. Jedina Marie, Ossiziersgattin, Graz. — Goldschmied, Reichen-berg. — Fabiani, Gutsbesitz., Triest. — Urbankik, Höslein. Aschman», RudotsSwerth. — Leschinger, Marburg Hotel Elefant. Hoival, Krain. — Lorenzetti, Rovigno. — Benesch, u. Herzog, Reis., Wien. — Degano Fanny und Josefine, Trieft. — Simon, Sängerberg. — Novi, Fiume. Hotel Europa. Schaumburg, Oberbaurath, Wien. — Beck, Intendant, Graz. — Stare, Stein. — Trenz, Lieut., u. Dr. Trenz, Unterkrain. Uaierischer Hof. Barche, Bauunternehmer, Lasarza. — Salsafini, Monza. — Mulej, M. C. Adjunct, Pola. — «auM, Lack. Kaiser von Oesterrelch. M. Mahonica, u. R. Mahonica, Director, Triest. Stadt Laibach. Thamer sammt Tochter, Restauratenrin, Steinbrück. — Juvanschitz, Ratschach. Mohren. Pretner, Pfarrer, Divazza. — Markovit, Agent, Agram. LebenSrnittel-Preise in Laibach am IS, Juli. Weizen 8 fl. 60 k., Korn 5 fl. 60 kr., Berste 4 fl. 60 kr., Hafer 3 fl. SO kr-, Buchweizen 5 fl. 60 kr., Hirse 4 fl. 60 kr., Kukurutz 5 fl. 40 kr. pr. Hektoliter; Erdäpfel 8 fl. — kr. pr. 100 Kilogramm; Fisolen 8 fl. — kr. per Hektoliter; Rindschnialz 91 kr., Schweinsett 85 kr., Speck, frischer, 68 kr., Speck, geselchter, 75 kr., Butter 85 kr. per Kilogramm ; Eier 1'/, kr. per Stück; Milch 8 kr. per Liter; Rindfleisch 50 kr., Kalbfleisch 42 kr., Schweinfleisch 56 kr. per Kilogramm; Heu 2 fl. 67 kr., Stroh 3 fl. 3 kr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 8 fl., weiches Holz 5 fl. pr. vier Q.-Metrr; Wein, rother 23 fl., weißer 20 fl. pr. 100 Liter. Telegramm. Belgrad, 19. Juli. (Officiell.) Ein Delachk' ment der serbischen Armee LeäjaninS griff am 18tea Juli den türkischen Flügel unler Osman Pascha an und verjagte denselben aus drei VerschanzungrN, welche jedoch von den Türken, nachdem sie bedeutendt Verstärkungen erhielten, wieder genommen wurden. rtLmts pariser Ltt«»», veon ksio »väers» LlittsI k^eou L 50 Irr. bei Üerru Lpotdeker - (331) 6 - S U U U U M W U U rr r-» H R 8 dv § § -Ä »» lT. 8 « 8 -rr » Lin iiltere», bestrenom-miertes kignkbsus »uokt für slle Orts, »o es noc.k nickt oder unxenüxend vertreten ist, Heissige uni! solide Personen mit der äxentur für den Verksuf von 1>o»en und Ltsstspspieren ßeßsn monst>i<-.ke kstenisdlunßcn ru betrsuen. — Oie kiedin-xunxen sind sowol lür dis Kenten ,>g gud> iur 6s» Publikum sodr xünstiK. — 6ei entspi-eeliendem s'Ieisse xsvv'slii-t die äxen-tur den /Zenten ein bedeutendes kinlivnilsten. — Oüerts mit Itelerenren oder kerulssngske sind ru rivk-ten sn dss vankdirus l? lirainsr in krax. (402) 2-2 Wiener Börse vom IS. Jnli. St»»t»koack». SPerc. Rente, öst.Pap. dto. dt», öst. in EM. Lose von 1854 . . . . üole von 1860, ganze Sose von 1880, Fünft. PrLmiens«. v. 1864 0rruilt«nt.-Ob1. kiebenbürg. Ungar» tlnglo-Bank .... Lrebitaaftalt .... Devofitenbanl . . . e»com»te-«nfialt. Kraaco - Bank . . . Handel«bank.... »tationalbanl . . . verlebr«bank. . . . Slsölt-Bah» . . , Sari -udwigbahn . «als. Slis.-Bahn . «ais. Kr. g-,ef«b . ktaattbahn .... küdbahn........... «Veld Ware «8- 68-1V 69 —, su'io IV8-50 IOI-— II,-11»^« 118-118 50 1SI-S0 IS»— 7»- 7S-7S 7L7» 111-90 11b - «60— 7L-7L 76-2S 7S--11» 10 1»»-id 670 - I— 870-- 58-50 8I.5V 58 75 8^-5» ros — ros 5v 155-75 156 — isr-50 18»--»7,.5»97S-50 ,9-,5! 79-59 BeldiW-" «llg. iist. Bod.-Credit. dto. in »8 I Nation, ö. UV llng. Bod.-Lreditanst. 106-88-97 SO 85 — s rriortt»t«-0d1. Franz Jos«f«-B-Hn . Oeft. Nordweftbahn . Viebenbürger . . . . EtaatSbahn Südb.-Ges.zn 500 Fr. dto. Bon« 89-50 86-«0-7« 158 — 116— g,-7i 8S>> «I-- 157'5I 1,0«« Eredit» Lose 155-75 15« ii Rudolf» - Lose . . . . 1»5« 11-^ HVoolui. (3Mou.) iz,-» »ugib.ioofi.wdd.w. Kranls. 1