PROGRA. DES LLSTAATHTMNASllliS IN CI L LI. ---- HERAUSGEGKBEN AM SCHLÜSSE DES SCHULJAHRES 1893/94 VON PETER KONČNIK, k. k. Sehulrath und Gymnasial-Director. C1LLI. BUCHDRUCK E R EI VON JOHANN RA KUSCH. 1894. ' v-TvS V<: < j ■ fm * S'i , V- f ■' 1 ' , , >'* ffi»’ J» " /* ■' f'v ’• 'V.' <■■'■■'■ ' Vtv I fj ■mmmm ■ ■ P'h ’, .:• •,*v"- •''v->: ;* * 1;XK->V# '.■% ■ • ,■•>.; .,:_• . .* ■ v..' / " >- .?••' '• * >r /;t\WV''Ur‘ . ■ ■ • '!'* .?■.v..■.•■■...’■ ■ ’ i» , I v 1 - Ip ' ' ■ , ’ - : i ' ; . 'miJ PROGRAMM DES K. K. STAATS-GTMNASIUMS IN CIL LI. 11 ERAUSOEGEBEN AM SCHLÜSSE DES SCHULJAHRES 1893/94 VON PETER KONČNIK, k. k. Schulrath und Gymnasial-Direetor. C1LLI. li U C! H 1) R U C K E R E I V 0 N JOHANN RAKUSC II. 1894. In!h.a,lt: 1. Die römischen Inschriften in Cilli. 2. Sdiulnachrichten. Vom Director. Von Dr. G. Schön. Die römischen Inschriften in Cilli. T. Noricum. ( illi und die Umgebung dieser Stadt sind einer der Ilauptfundorte für römische Denkmäler in Österreich. Der IFauptllieil der Funde ist in dem im Jahre 1882 gegründeten Local-Museum der Stadt aufbewahrt. Wenn auch der Raum ein beengter und der Bedeutung der Funde keineswegs entsprechender ist, so ist wenigstens Vorsorge getroffen, dass nicht soviele Funde verschwinden1), ohne dass man von ihrem Verbleib Kenntnis hätte, wofür gerade die Cillier Funde ganz jungen Datums einen traurigen Beleg geben. Ein Tlieil der Funde von Cilli findet sich in verschiedenen Städten Österreichs (Vor allem in Wien, Graz und Triest) vor, eine nicht unbeträchtliche Anzahl ist noch an Kirchen und Privatgobäudcn in Cilli eingemauert. Hoffentlich werden letztere nach und nach in den Besitz des Local-Muscums übergehen. Weitaus die wichtigsten haben im Lapidarium desselben ihren Platz gefunden. Sie sind von nicht zu untcrsehätzender Bedeutung für Claudia Celeia und für Noricum. Zaun besseren Verständnisse derselben will ich in kurzen Umrissen die Geschichte von Noricum und Celeia vorausschicken.2) Bekanntlich wurde im Jahre 27 v. Ch. G. eine Theilung der römischen Provinzen vorgenommen. Die vollständig beruhigten wurden dem Senate belassen, während die übrigen vom Kaiser verwaltet wurJcn. Wir nennen die einen kurz die Senatsprovinzen, die anderen die kaiscr- ') Besonders verdient go:i.ftclit liftt sieh in dieser Beziehung Herr liorgi'atli Riedl in Cilli, do.n ich auch für manche Winke hoi Abfassung dieser Arbeit zum Danke Verpflichtet hin. *) Ich nehme die oinzolnon Daten filr dio folgondo Zusammenstellung zum grossen Theile aus Mommsen lt. G. V.; Mommson C. 1. Tj. 11 f.; Marquardt Rüm. Stantsverw. P; Schiller Rotu, Kg. I. 1 liehen. Die letzteren ließ (1er Kaiser durch Stellvertreter verwalten, welche den Titel „legatus Augusti pro praetore“ führten. Für die wichtigeren Provinzen wurden „legati consulares“ genommen, für jene, in welchen weniger Militär genügte, «legati praetorii.“ Alle Provinzen, welche nach dem Jahre 27 gewonnen wurden, fielen dem Kaiser zu ; doch wurden nicht sännntliche unter einen „le-gatus Augusti pro praetore“ gestellt.') Zeitlich und auch ihrer Wichtigkeit nach die erste dieser Provinzen ist Aegypten. Die Kaiser knüpften bei der Übernahme von Aegypten an die frühere Verfassung des Landes an und zogen cs als Krongut ein ; an die Spitze desselben wurde ein Stellvertreter des Kaisers als eine Art Yicekönig gesetzt. Wie die übrigen hervorragenden Beamten des kaiserlichen Hauses, war auch er aus dom Ritterstande genommen. Er führte den Titel „praefectus Aegypti“ und hatte daselbst die höchste Gerichtsbarkeit, die Finanzverwaltung, das militärische Cominando und war nur dem Kaiser verantwortlich.2) In ähnlicher Weise wie Aegypten wurden auch behandelt: Alpes mari-timae, Alpes Cottiae, Alpes Poeninae, Raetia, Noricu m, Thracia, Epirus, Mauretania Tingitana, Mauretania Caesarensis (Cappadocia, Judaea). Der Stellvertreter des Kaisers in diesen Provinzen hieß „pro-curator Augusti“ ; derselbe war ebenfalls dem Ritterstande entnommen, stand aber an Ansehen weit hinter dem „praefectus Aegypti“. Die geringere Machtbefugnis zeigt sich vor allem darin, dass in diese Provinzen keine Legionen gelegt wurden. Wir nennen diese Provinzen die procuratorischen. Der Hauptgrund für die Schaffung dieser Classe von Provinzen dürfte darin zu suchen sein, dass die Kaiser ihre Macht und ihren Einfluss dem Senate gegenüber zu stärken suchten; besonders mag für Augustus der Gedanke, eine feste Ilausmacht zu begründen, maßgebend gewesen sein (Tacitus Ilist. I, 11). Bei dem fortwährenden Wechsel der Dynastien trat dieser Gedanke von selbst in den Hintergrund. Außerdem trug aber nicht wenig für die Art der Einverleibung die Rücksicht sowohl auf die Lage dieser Reichstheile als auch auf die Verhältnisse, welche in den unabhängigen Staaten vorgefunden worden waren, bei. Es liegt in dieser Anbequemung an fremde Verhältnisse ein Beweis für die Schwäche des römischen Staates jener Zeit. Während zur Zeit seiner Blüte neu gewonnene Landschaften sofort romanisiert wurden, schuf man in diesen Provinzen Verhältnisse, mit denen Rom solange zu rechnen hatte, bis sie zu kaiserlichen Provinzen umgewandelt waren, eine Umgestaltung, welche der größere Theil der genannten Länder in den ersten Jahrhunderten erfahren hat. ') Vgl. Marquardt a. a. O I’ S. 554 II. ’) Vgl. Marquardt a. a. O I’ S. 438 IV. Eine derartige Wandlung hat Noricum durchgemacht. Vor der Unterwerfung war es ein Königthum. Man vgl. Caesar h. G. I, 53 : duae fuerunt Ariovisti uxores, . . . altera Norica (natione), regis Voccionis soror . . .’). Im Jahre 16 v. Chr. machten die Noriker im Vereine mit den Pannoniern einen Einfall nach Istrien (Dio Cassius L1V, 20). Sie wurden von P. Silius, dem Proconsul von Ulyricum, besiegt. In den folgenden Jahren scheinen sie ohne weitere Kämpfe unter die Herrschaft der Körner gekommen zu sein; wenigstens werden sie in dem „tropaeum Alpium“ (l’linius h. n. III 136), in welchem die besiegten Alpenvölker jener Zeit aufgezählt werden, nicht erwähnt. Seit jener Zeit wird Noricum Provinz genannt (vgl. Yelleius 2, 39; Tacitus ann. 2, 83); doch erscheint daneben noch immer die Bezeichnung „regnum“ (vgl. Yelleius 2, 109; Sueton Tib. 16; ferner die Inschriften: C. III, 4797. 4800. 4828 2). Der Wechsel in der Bezeichnung gestattet einen Rückschluss auf dio Art der Einverleibung dieses Landes. Es dürfte ebenso wie in Thracien der einheimische König zu einem Bündnisse gezwungen worden sein (vgl. Mommson 11. G. Y, S. 17), nach welchem ihm vom Kaiser ein Procurator an die Seite gestellt wurde. Dieses Verhältnis wird nicht lange gedauert haben. Der König verschwand, und nunmehr verwaltete ein „procurator Augusti“ die Provinz allein. Höchst wahrscheinlich geschah dies unter Claudius, welcher den Vorort von Noricum zu einem Municipium erhob, das den Namen Claudia Celeia führte. Der älteste Procurator von Noricum, der uns bekannt ist, fällt in die Regierungszeit des Claudius (C. III, 183S: C. Baebius Atticus . . . procurator Ti. Claudii Caesaris Aug. in Norico). Die llomanisierung machte rasche Fortschritte, so dass Noricum schon frühzeitig als ein „Vorland Italiens“ betrachtet worden konnte. Dazu trug nicht wenig bei, dass die Ruhe von außen bis in die zwiete Hälfte des zweiten Jahrhunderls nicht gestört wurde. Daher genügten bis dahin wie in dem benachbarten Raetien kleinere Standlager von Alen und Cohorten *), dio auf die Entwicklung der Städte keinen maligebenden Einfluss ausübten. Dieselben „giengen aus bürgerlichen Elementen hervor“ 4) und erstanden zumeist im Süden, in welchem wegen der nahen Verbindung mit Italien der Schwerpunkt lag. Der Hauptsitz des Pro-curators befand sich nach den zahlreichen Inschriften mit Procuratoren- ') Mommson C. III. p. 588. a) Mommson a. a. 0.; Marquardt a. a. O. S. 290 f. n) Dio Streitmacht von Noricum in jonor Zeit nrwitlint Taoitus in don IliHtorion ITT, 5: igitur Sextilius Felix cum ala Auriana ot octo cohortibus acNoricorum inventute ad occupandam ripam Acni fluminis, quod Rnotos Noricosquo interfluit, inissus. Dio Streitmacht von ltaotion gibt derselbe a. a. O. I, C>8 an: Kaoticae alao cohortesquo ot Kaotorum iuvontus. Mommson K. O. V, S. 181. namen, die in Cilli gefunden wurden, in Claudia Celeia. Zum Schutze der Provinz war die im nahen Poetovio gelegene Legion bestimmt (vgl. Tacitus Ilist. 1, 11: duae Mauretaniae, Raetia, Noricum, Thraecia et quae nliao procuratoribus cohibentur, ut cuique exercitui vicinae, ita in l'avo-rem aut odium contactu valontiorum agebantur. Eine wesentliche Umgestaltung erfuhr die Provinz unter ÄI. Aurel, als die Donaugrenze von den Marcomancn und Quaden hart bedrängt wurde. Von ihm wurde die neu errichtete „legio II Pia Italica“ nach Noricum verlegt. Wann die Legion errichtet wurde, ist nicht genau bekannt, doch wird sie schon in einer Inschrift (C. III, 1980) aus dem Jahre 170 genannt. Auch den Zeitpunkt ihrer Verlegung nach Noricum kennen wir nicht genau. Das llaupllager war in Lauriacum bei Lorch; einzelne Theile der Legion wurden in Castelle verlegt, welche zum Schutze für die Straßen errichtet worden waren. Ein derartiges Castell befand sich auch in Lotschitz, in der Nähe von St. Peter bei Cilli. Seit jener Zeit wurde der Legat dieser Legion Statthalter der Provinz mit dem Titel „legatus Augusti pro praetore“'). Schon das Hauptlager der Legion zeigt an, dass nunmehr der Schwerpunkt in dem nördlichen Theile der Provinz lag. Von nun an war es eine der Hauj tsorgen der römischen Kaiser, die Nordgrenze von Noricum und Pannonien zu schützen. Uber Noricum führte der nächste Weg nach Italien und llom. Bekanntlich halten diese Marschroute bereits die Cimbern und Teutonen im Jahre 113 vor Chr. G. eingeschlagen, aber diese wurden damals abgo-lcnkt und nahmen den bekannt ren AVeg über Südfrankreich. Durch Jahrhunderte hatten die Barbaren auf den mittleren und nächsten Weg verzichtet. Ihre vorgeschobenen Posten zogen entweder um die Alpen oder Karpathen und versuchten von hier aus ohne dauernden Erfolg Rom zu erreichen. Caesar hatte im Westen Gallien, Trajan im Osten Thraeien als mächtiges Zwischenland geschaffen, in dem sich die Kräfte der Feinde zersplitterten. Der gefährlichste Punkt für Rom war erst spät und auch dann nicht mit ausgiebigen Kräften geschützt worden. Sobald die Donaulinie gefallen war, konnten die nordischen Scharen auf den bequemen Straßen, die Rom in Pannonien und Noricum gebaut hatte, in kurzer Zeit und ohne große Hindernisse Italien erreichen. Kaiser M. Aurel hatte persönlich die Gefahr kennen gelernt und daher die Donaulinie zu schützen gesucht. Er wie seine Nachfolger waren bloß für den Norden der Provinz Noricum bedacht, was ganz deutlich aus der Theilung derselben un'er Diocletian hervorgeht. Seit der Regierungszeit dieses Kaisers zerfiel Noricum in „Noricum ripense“ und „Noricum meditorranoum“. An der Spitze eines jeden stand ein Praeses.*) ') Marquardt a. a. O. S. 291. ”) Marquardt a. a. O. S. 201. ir. Die römisch IoscMftei mit Procaraloreiinamsn im looai-Miiseiiiii. Die wichtigsten Inschriftsteino für (Jilli wurden in den Jahren lbö:J — ] 8t53 ausgegraben. Darunter ragen besonders 11) Weihaltäre hervor, welche Beneficiarier den Procuratorcn gesetzt haben. Sämintliche wurden im Stallnerischon Garten gefunden, der außerhalb des ehemaligen Stadtgrabens an der Nordseite der Stadt lag. Außerdem wurde in derselben Gegend eine Reihe von anderen Yotivsteinen gefunden, desgleichen der sogenannte „norische Krieger“. Diese vielen Funde einer Gattung von Inschriften und Denkmälern, die sich unschwer durch Nachgrabungen vermehren ließen, deuten darauf hin, dass hier ein bevorzugter Platz von Claudia Celeia gewesen sein muss. Nach den Fundstellen können wir denselben heute ungefähr begrenzen im Westen durch die Grazer-straße, im Süden durch die Ringstraße, im Osten durch die Gartengasse und im Norden durch die Maximilianskirohe. Ich werde diesen Platz noch eingehender behandeln, wenn ich die einzelnen Funde besprochen hab.\ An erster Stelle seien die 19 Procuratoren-Inschriften, wie ich s’e der Kürze wegen nennen will, angeführt. Außer diesen im Local-Museuin befindlichen haben wir in Gilli noch eine (59), welche in die Südwan 1 der Stadtpfarrkirche St. Daniel eingemauert ist. Diese Inschriften stammen aus der Zeit, bevor Noricum unter einen „legatus Augusti pro praetore“ gestellt worden war. Sie fallen demnach zwischen 41 und ISO nach Chr. Geburt. Die unter Nummer: 1, 8, 11, 12 und 19 angeführten sind in Cilli nicht mehr vorhanden. Obwohl ich mich sonst nur auf die Wiedergabe jener Inschriften beschränke, welche sich jetzt in Cilli befinden, führe ich doch die obigen ihrer Wichtigkeit w’egen mit kleiner Schrift an. Gefunden wurden im Jahre 1853 : 2, (i, 7, 9, 10, 13 ; im Jahre 1854: 4, 14; im Jahre 1859: 3, 5, 11, 12, 15, lti; im Jahre 1863 : I, 8, 17, 18, 19. Das Material sowohl dieser als auch fast aller übrigen Denkmäler in Cilli ist IJacherer Marmor. Die Procuratoren-Inschriften wurden bereits mehrfach besprochen,') ich füge jedoch hier in der Regel nur die Nummer des C. J. L. bei. Den nämlichen Vorgang beobachte ich auch bei den übrigen Inschriften, soweit sie schon im C. in mustergiltiger Weise mit den Belegstellen publiciert sind. Wenn ich in der Anordnung von der gewohnten Reiher,-folge abweiche, so hat das seinen Grund darin, dass diese Publication für die römischen Alterthümer des hiesigen Local-Museums zugleich als ') Auf die Untersuchungen von J. G. Soidl und Kenner komme icli weiter unten noch zu sprechen. Besondere Heaehtung verdienen die fleißigen und verdienstvollen Arbeiten Knabls in den einzelnen Jahrgängen der Steierm, Mittheilungen. Führer dienen soll. Gerade der Mangel eines derartigen ausführlicheren Führers1) hat mich zu dieser Publication, die zum großen Theilo bereits Besprochenes aufnehmen musste, bewogen. 1 i(o vi) o(ptimo) m(aximo) surus b(eneficiarius) memmi apoll(inaris) proc(uratoris) aug(usti) v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito). C. III, 5179. Die Fassung dieser und der nächstfolgenden Inschriften ist fast durchgehends gleich. An der Spitze steht die Widmung: Juppiter dem Besten und Größten, hierauf folgt der Name des Beneficiarius (des Dodicanten) im Nominativ, dann jener des Procurator Augusti im Genetiv. Den Schluss bildet in den meisten Fällen die bekannte Formel: votum solvit libens merito. Was die Benefici arier veranlasst hat, diese Votivaren zu setzen, soll unten ausführlicher erörtert werden. Der hier genannte Procurator M e m m i u s Apollinaris wird in einer Inschrift aus Reate erwähnt. Nach derselben war er p r a c-f e c t u s c o h o r t i s , tribunus 1 e g i o n i s und praefectus a 1 a e. Er diente im dacischen Kriege (I. a 101 — 102; II. a 105—107) und erhielt hiebei von Kaiser Trajan die „d o n a militaria“. Hierauf trat er in die procurato rische Laufbahn ein und war Procurator von Sicilien, Lusitanien, der v i c e s i m a h e r c d i-t a t i u m , von Tarraconensis und N o r i c u m. Letztere 1' r o-curatur dürfte er allem Anscheine nach gegen Ende der Regierungs- zeit des Kaisers Trajan (98 — 117) bekleidet habeji. Vergleiche Knabl in den Steierm. Mittheilungen XIII, S. 113. Dagegen verlegen Seidl in den Beiträgen zu einem Namensverzeichnis der römischen Procuratoren in Noricum, Sitzungsbericht der k. k. Akademie der Wissenschaften XIII S. 83 und ihm folgend Kenner in den Jlit- theilungen der k. k. Central-Commission 1864, S. LYII die Procuratur wohl mit Unrecht in die Zeit des Nerva (96—98). 2 I • 0 • M C ' FVSCINIVS I(ovi) O(ptimo) M(aximo) G(aius) CATYLLYS • B Fuscinius Catullus b(cneficiarius) YLP • YICTORIS Ulp(ii) Victorisproc(uratoris) Aug(usti) 5 PROC • AYG c. a. 158 v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito). V • S • L • M C. III, 5169. Yotivara ; 0-50 m hoch, 0’30—CK36 m breit, 017—0-20 m tief. Der obere Theil ist weggebrochen. ') Der im Selbst-Verlago des Museal-Vereines im Jahre 1889 erschienene »Führer durch die Sammlungen des Local-Museums der Stadt Cilli« enthält auf S. «—10 nur kurze Angaben übor dio hier publicierten Inschriften. In Z. 1 ist das M, in Z. 2 (las S nur thoilwcisc erhalten. Auf der linken Nebonfläehe befindet sich ein Krug, auf der rechten eine Schale. I • 0 • M ADNAMIVS FLAVIN US • B VLPI • VICTORIS 5 PROC • AVG • V • S L I(ovi) O(ptimo) M(axiino) Adnamius Flavinus b(eneficiarius) TJlpi Yictoris proc(uratoris) Aug(usti) v(otum) s(ol vit) l^ibcns) ni(erito). M c. a. 158. C. III, 5161. Votivara; 070 m hoch 028—0*45 m breit, 049—0-3ö m tief. Auf der linken Seitenfläche scheint eine Schale, auf der rechten ein Krug gewesen zu sein ; beide sind weggemoißelt. Da A d n a m ius Flavinus sowohl „beneficiarius“ des UlpiusVictor als auch des U s i e n u s Secun d u s (vgl. n, ■!) gewesen ist, Usienus aber (nach N. 5) im Jahre 158 1' rocurato r von Noricum war, so dürfte unsere Inschrift nicht lange vor oder nach diesem Jahre abgefasst worden sein. I • O • M ADNAMIUS FLAVINUS•B VSENI • SECYNDI I(ovi) O(ptimo) M(aximo) Adnamius Flavinus b(oneficiarius) Us(i)cni Se-cundi proc(uratoris) Aug(usti) v(otum) 8(olvit) l(ibens) m(erito). 5 PllOC AUG c. a. 158 V • S • L • M C. III, 5162. Votivara; 0'90 m hoch, 0'50—0’6ü in breit, 0'19—0'23 m tief. Die Zeit der Procuratur lässt sicli annähernd durch die folgende datierte Inschrift bestimmen. I • 0 • M Q • KÄNINIVS LVCANVS B • VSIENI 5 SECVNDI PROC • AVG • V • S • I, • M COS a. 158 I(ovi) O(ptimo) M aximo) Q(uintus) Kaninius Lucanus b(eneficiarius) Usieni Secundi pi’oc(uratoris) Aug(usti) v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito) Tertul(lo) et Sacerd(ote) co(n)s(ulibus). TE11TVL • ET • SACERD C. III, 5166. Votivara ; 080 m hoch, 032—0 41 m breit, 0' 19—0*24 in tief. Dies ist die einzig sichere Procuratoren-Inschrift in 0 i 11 i, die nach den Consuln datiert ist. Usienus Secundus war demnach im Jahre 158 Procurator von Noricum. In Zeile 2 sind die beiden I mit den vorangehenden Buchstaben ligiert, desgleichen I mul E in Z. -]. 6 i* ü • M jI|(ovi) U(ptiino) M(axiino)|.] LICINIYs Liciniu|s IIilJaru|s b|(encficiarius) hilARVs • b f [M. Bass]aei Rufi [proc(uratoris) m • bassAEI • RVFI • proc Aug(usti)| v(otum) (solvit) l(ibenw) 5 aug. Y • S • L • M m(erito). C. III, 5171. Votivara; 080 ni hoch, 0137—0.47 m breit, 0'22 0'28 m lief. Die Inschrift war früher vollständiger erhalten; es waren die Anfangsbuchstaben in Zeile 1 und 3 zu lesen, ferner war in Zeile 4 ASS, in Z. ö G sichtbar. Von G ist noch eine schwache Spur zu erkennen. Die; OberHftche bröckelt ungemein leicht ab, so dass ein weiteres Verschwinden der Buchstaben bei dem ungünstigen Aufbewahrungsorte unausbleiblich ist- ln Zeile 2 ist N mit I ligiert. Uebcr Bassaeus Rufus vgl. Hirschfeld Röm. Verwaltungsgeschichte S. 220 f.: „Rufus, von niederer Herkunft (Dio epit. 71, r>), stieg durch zahlreiche Procuraturen bis zur Statthalterschaft von Aegypten auf (zwisch. 161 — 100: Franz in C. J, Gr. III, p. 31 ‘2; seine Carriere bis zum Primipilat herab: C J. L. VI, 1590 = Wilm. 63S vgl. C. J. 1*. III, 5171) und dann zur praofectura praetorii, die er noch im Jahre 117 (Commodus führt schon den Titel Augustus vgl, Wilmanns zu n. 037 und 953) bekleidete. Philostrat vita Ilerodis c. 1 1 nennt ihn als l’raefoeten im Jahre 171. Er erhält die ornamenta consularia: C. J. L. VI, 1599.“ Die Zeit der Procura tu r des Bassaeus Rufus in Noricum fällt vor die Bekleidung der p r a efec t u r a A e g y p t i. Seidl verlegt sie a a. 0. S. 77 in das Jahr 159; in diesem Jahr oder kurz danach wird sic anzunehmen sein, eine genaue Bestimmung ist nicht möglich. 7 I • O • M AX()NI\s sic J(ovi) Ofptimo) M(aximo) G(aius’) "V ALENS B An(t oniu's| Valens l'(eneficiarius) Plavi FL AVI • TITIani Titi[ani| pro(curatoris) |Aug(usti)] 5 PRO • aug v(otum) | s(olvit) l(ibens)] m(erito). V • s . 1 . M C. III, 5104. In Zeile 4 ist das zweite TI ligiert. Votivara; 070 in hoch, 0-30—0‘41 m breit, OMI—0M3m tief. Seidl identificiert a. a. O. S. 77 diesen Procurator mit dem im C. .1. Gr. 4701 genannten Praefecton von Aegypten im Jahre 106 und meint, dass er die Proeuratur in Noricum nach Bassaeus R u fu s, dessen Nachfolger er in Aegypten war, bekleidet habe. Nach Seidls Annahme unter n. (j fiele demnach diese Procuratur in das Jahr 160. Ist die Idcntificierung, was wahrscheinlich ist, richtig, so können wir feststellen, dass F 1 a v i u s Titian ns einige Jahre vor 1(5(3 Procurator von Noricum gewesen ist. 8 i(ovi) ofptimo'l m(aximo) lucilius finitus b(eneflciarius) fl(avi) tit(i)ani pr(ocuratoris) aug(usti) v(otuni) s(olvit) l(ibens) m(erito). C. III, 5172. J r CaeULl [J(ovi) ü(ptimo) M(aximo) (?) .. . b(eneficiarius) i^uENHANI Caelcili 11'uIvlentiani proc'uratoris) Aucfusti). l’ROC • AVG C. III, 5182. Die Buchstaben der ersten Zeile sind nur theilweise crlnilten. Votivara; es fehlt der größere obere Thcil. Die Höhe beträgt () J1—0*7(j ni, die Breite 0* J1 m. Auf der linken Seitenfläche ist ein Krug, auf der rcchten eine Schale dargestellt. 10 I • 0 • M ANTONI VS M \ \ I M VS I(ovi) O(ptimo) M(aximo) Antonius Maximus B O CVEOILI bjencficiarius) Q(uintiJ Caecili Redditi proc(u- - JiKDDLTI ratoris) Aug(usti) v(otum)s(olvit) (libens) m(erito). PKOCAVG V S L M C. III, 5163. Votivara ; die rückwärtige Hälfte ist weggebrochen. Die Höhe beträgt 0 93 m, die Breite 0’36 m. Auf der linken Seitenfläche ist eine Schale noch theilweise erhalten, auf der rechten der kleine Ansatz eines Kruges. 11 i(ovi) o(ptimo) m'aximo) l(ucius) messius frontinus b(oncficiarius) g(ai) censori nigri pro^curatoris) aug(usti). C. III, 5174. 12 i(ovi) o(ptimo) m(aximo) m(arcus) ulpius crescens b(cneficiarius) g(ai) ccnsori nigri proc(uratoris) aug(usti) v(otum) s(olvit) l(ibens) m'erito). C. III, 5181. 13 I • 0 • m GEMELLI Vs I(ovi) O(ptimo) [M](aximo) Ge- ADIVTOR melliu[s] Adiutor b(encticiarius) Drusi B • DIIVSI • PROCVli Procu[liJ proc(uratoris) Aug(usti) 5 PKOC • AVG v(otum) s(olvit) l(ibens) [m](erito). V • S • L • m C. III, 5170. Votivara an allen Seiten abgebrochen ; 0'56 m hoch, 0’52 m breit. Auf der linken Seitenfläche ist der Ansatz einer Schale, auf der rechten ein Krug fast vollständig erhalten. In den Zeilen 1 — 4 sind die letzten Buchstaben : O, V, 11, V, in Zeile 6 V unvollständig. I(ovi) O(ptimo) M(aximo) sacrum Q(uintu8) Crescentius Marcellus b(ene-ficiarius) Q(uinti) L(isini) Sabini pro-c(uratoris) Aug(usti) s(olvit) l(ibcns) m(erito). 14 I • 0 • M SACRYM Q • CRESCENTIVS MARCELLUS 5 B • Q • LISINI • SABINI PROC -AVG S • L • M C. III, 5167. Jn Zeile 3 ist TI, in Zeile 5 das erste NI ligiert. Votivara; l-35m hoch, 050—0'68 m breit, 0'50—0 60 m tief. Die Inschriftfläche ist mit einem Rande umgeben. Auf der linken NebeuHiiclie stellt eine balbverscldeiorto Frau, in der Rechten eine Sclnile, in der Linken eine nach aufwärts gerichtete Fackel (?) haltend. Auf der rechten Seitenfläche ist Minerva dargestellt. Der Körper ist en face gegeben, der wcggebrochcne Kopf war ein wenig nach links geneigt. Sie trug einen Helm, von dem das rückwärtige Ende über der linken Schulter noch erhalten ist. Die Linke stützt sic auf einen am Boden stehenden Schild, in der Rechten hält sie eine Lanze, deren unförmliche Spitze gegen den Boden gerichtet ist. 15 10 M T • FLAVIVS DYBITATVS B LISINI SABINI 5 PROC AAG Y S L M C. III, 5168. Votivara; 0'8ä m hoch, 050-0-62 m breit, 0-18— 0-23 m tief. Die Oberfläche ist stark verwittert, so dass die einzelnen Buchstaben nur mehr schwer zu erkennen sind. In Z. 3 ist von B bloß ein kleiner Rest vorhanden. 16 i • o • m C • MVSTius (.I(ovi) O(ptimo) M(aximo)](?) G(aius)Must[ius | TETTIANus Tettian[us] b(eneficiarius) Lisin[iJ Sabini pr[oc]- B LISINi (uratoris) Aug(usti) v(otum) s(olvit) l(ibens) 5 SABINI • PRoc [m(erito)]. AVG • V • S • L • m C. III, 5175. Votivara; 0-57—0-70 m hoch, 0-35—0-45 m breit, 0-32—0-36 m tief. Der obere Theil der Ara fehlt, doch ist nach den übrigen Inschriften die ge- gebene Ergänzung der ersten Zeile mit Wahrscheinlichkeit anzunehmen. An der rechten Seite ist ein Theil der vorderen Oberfläche weggebrochen. Zeile : 2, 3, 4, 5 sind die letzten Buchstaben: T, N, N, R nur mehr theilweise erhalten. Zur Zeit der Auffindung war die jetzt beschädigte Seite unverletzt, I(ovi) O(ptiino) M(aximo) T(itus) Flavius Dubitstus b(cnoficiarius) Ijisini Sabini proc(u-ratoris) Aug(usti) v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito). 17 EPONAE AYO SA CR C • MYST1YS r Eponae Aug(ustae) sacr(um) G(aius) MustiusTettianusb(eneficiarius) Lisini Sabini proc(uratoris) Aug(usti) v(otum) s(olvit) l^ibons) m(erito). LISINI • SABINI • PKOC AVG • Y • S • L • M C. III, 5176. Votivara; 093 m hoch, 033—0-42 in breit, 0’24—030 m tief. Dieser Altar ist der Epona (vgl. n. 61) geweiht. Man vgl. über sie Roscher, Lexicon der griech. und röm. Mythologie I S. 1286 tf. Das Wichtigste mag hier Platz finden: ,Epona war die Schutzgöttin der Pferde, Esel und Maulthiere. Wahrscheinlich ist sie eine celtische Gottheit, deren Name vom celtischen epo = Pferd herzuleiten ist. Ihre älteste Erwähnung finden wir bei Juvenal YIII 154 ff. Die meisten Inschriften und Bilder derselben sind in Gallien, Germanien und den Donauländern gefunden worden. Sie führt die Beinamen Augusta und Sancta. Das einzige Bild, das inschriftlich gesichert ist, findet sich auf einem Altäre, der zu Nasi um bei Toul gefunden wurde. Epona steht zwischen zwei Füllen oder Maulthieren, das eine mit der Hand liebkosend, während das andere zu ihr auf blickt.J) Das charakteristische Merkmal besteht darin, dass die Göttin inmitten zweier oder mehrerer Pferde, Esel oder Maulthiere steht, auf die sie liebkosend die Hände legt, oder denen sie Putter reicht. Die Widmung geht größtenteils von Soldaten aus. Mit Vorliebe brachte man in Ställen an dem Hauptbalken, welcher die Decke trug, eine aedicula mit dem Bilde der Göttin an, das boi festlichen Anlässen bekränzt wurde. Die Bilder reitender Frauen auf Denkmälern gallischen und g er mani sehen Fundortes, welche von einigen hichergerechnet werden, sind wahrscheinlicher Darstellungen celtisch-germanischer Matronen’. Nebenbei sei an dieser Stelle erwähnt, dass vor kurzem in Gaborje bei Cilli vom Hafnermeister Nowak ein geschnittener Stein mit folgender Darstellung gefunden worden ist: Zwei Maulthiere (?) schreiten nach links. Auf dem vorderen sitzt eine geflügelte Frauengestalt, während das rückwärtige, von dem nur die Füße und der gesenkte Kopf mit dem Halse geschnitten sind, von einem geflügelten Manne (?) geführt zu werden scheint. ') Vgl. Arnoth, Dio neuesten archäologischen Funile in Cilli. S. Ii. d. W. A. pli. h. Cltisso 32, 1859 S. 582 n. 14. Ebenda sind S. 580 ff. mehrere Denkmäler der Epona besprochen. 18 i • o • m iueONIVS | I(ovri) 0(pt i mo) M(aximo) Juc] onius pRIMVS ' 15 [Pjrimus b(encficiarius) Plauti Caesiani PLAYTI proc(uratoi'is) Aug(usti) v(otuin) s(olvit) 5 CAESIANI • PROČ libens) m(erito). AVG • V • S • L • M C. lil, 5177. Votivara, oben und rückwärts abgebrochen; Ü'oO m hoch, 0' 10—0'5U m breit. Die eiste und zweite Zeile waren früher noch vollständig erhalten. In Zeile 3 ist vom R nur ein Rest vorhanden. 11) i(ovi) o(piinio) m(aximo) augustanus b(eneliciarius) g(ai) rasini silonis proc(uratoris) aug(usti) v)otum s(olvit) l(ibens) m'erito). C. III, 5165. III. Außer den angeführten Procuratoreninschriften wurde an dem nämlichen Orte in der Grazer Vorstadt eine Anzahl von Weihinschriften gefunden. Der größte Theil derselben ist von Bcncficiarier n gesetzt. Diese nennen sich: benoficiarius consularis, ben eficiarius, bcneficiarius consularis 1 e g i o n i s socundae 11 a 1 i c a e, bone-f icariu s iegionis secundae Italicae.1) Dadurch haben wir für diese Inschriften den Zeitpunkt bestimmt, über welchen Sie nicht zurückgehen können. Da diese Beneficarier ihre Begünstigungen von dem Legaten der zweiten Legion erhalten haben, so müssen die zunächst folgenden Inschriften nach der Regierungszeit des M. Aurel (gest. 180) abgefasst worden sein. Die datierten fallen in das Endo des zweiten und in den Anfang des dritten Jahrhunderts. Von den Inschriften, die unter n. 28—32 angeführt sind, dürfte n. 31 noch unter Antoninus Pius abgefasst worden sein. 20 p OS K • AVG • FLACCO • ET GALLO C os a. 174 C. III, 5200. Gef. a. 1853. [pjos(uit) K(alendis) Aug(ustis) Flacco et Gallo c[o(n)s(ulibus)|. Vielleicht haben wir in diesem Fragmente einer Votivare noch die Reste einer Procuratureninschrift vor uns. 21 I ■ O • M Q • SEXTIVS T, , ,r, . , _ . PV| j I(ovi) O(ptimo) M(aximo) Q(uintus) VS • BF • COS Sextius Pullaenius b(ene)f^iciarius) co(n)s(u- t rr u • -tr|, i laris) leg(ionis) II Ita(licae) [imp(oratoro) °. . ... Commodo 1111 et Pertinace cofn)s(ulibus). linp. commodo m ET • PE RTINACECOS a. 192 C. UI, 5178. Gef. a. 1859. ’) Ich bospreclio dio Honoficiflrinr unten ausfüluliclior. - iä — In Z. 2 ist T und I, in Z. 7 E und T ligiert. Z. 6 ist Gradiert. Votivara; 090 m hoch, 0*32—0'42 m breit, O'IS—O'oO m tiet. 9.9. PRO S AVOG • N • N l'ro s(alute) Aug(usto- rum) n(ostrorum) J(ovi) O(ptimo) M(aximo) et Ccl(eiao) Sanet(ac) G(aius) LiciniusBellicianus b(cne)-f'( iciarius) leg( ionis) II I ta-](icao) P(iae) F(elicis) pro so et suis v(otum) sfolvit) l.ibens) m(erito) Gentiano et Basso co(n)s(ulil>us idi-b(us). . . PRO S AYGG • N • N I • 0 • M • ET • CEL SANGT C • LICINIVS 5 BELLICIANYS BF • LEG • 11 • 1TAL • P • P • PRO SE • ET • SVIS 10 GENTIANO • ET • BASSO ■ COS a. 211 I DI B G. III, 5187. Gef. a. 1803. Z. 2 ist E und T, Z. G A und L ligiert. In Zeile 11 liest Mominscn noch D E G, wovon jetzt nichts mehr zu sehen ist. Votivara; l'Oö m hoch, 037—O-;-» 1 m breit, 0*2(» —0*31 m tief. Sie ist geweiht dem Juppiter und der Stadtgottheit Gnleia, welche den Beinamen „Sancta“ führt. 23 PRO • SAL • 1) • N IMP • ANTONINI • PI • P I • 0 • M CONSER Aug BF • P • 10 LETO • II ARYBIANO • ET • CEL 5 SANC VIB • CASSIUS VICT0R1NVS COS • LEG • II ITA F • ANTONINIANE V • S • L • M • ET • GERIALE COS a. 215 J’ro sal(ute) d'omini) (nostri) imp'cratoris) Antonini Pi(i) F(elicis) A[ug](nsti) J(ovi-O(ptimo) M(aximo) Conser(va-tori) Arubiano et Cel(eiae) Sanc(tae) Vib(ius) Cassius Victor inusb(ene)f(iciarius) co(n)s(u-laris) leg(ionis) II Ita(licae) I\iae) F^elicis) Antoninian(a)o v(otum) s'olvit) l(ibens) m(erito) Leto II et Ceriale co'n)s(ulibus). C. III, r. 185. Gef. a. 1859. Ligaturen sind: Z. 2 : A und N und die beiden NI; Z. 3 : E und R; Z. 4: B und I, A und N, E und T; Z. 9: die beiden N und I, ferner N und E ; Z. 11: das zweite E und T. Votivara; lTOm hoch, (>13—060 m breit, 0 35—0*12 m tief. Sie ist geweiht dem Juppiter Conservator Arubianus und der Celeia Sancta. Den Beinamen Arubianus führt Juppiter nach der Stadt Arubiuni in Moesia inferior. Vgl. Steuding bei Roscher a. a. 0. S. OüS. 24 I • 0 • M • ET • DD OMNIBUS M • AVREL IV ST VS • BF 5 COS • LEG • II • ITAL P • F- PRO • SE • ET SVIS • Y • S L M PRA.ES E NT E • ET • EXTRICAT a. 217 10 cos C. III, 5189, Gef. a. 1850. T(ovi) O(ptimo) M(aximo) ot d(iis) d(eabusque) omnibus M arcus) Aurel(ius) Justus b^eno)fijciarius) co(n)s(ularis) leg(ionis) II Ital(icae) P(iao) F(elicis) pro sc et suis v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito) Praesente et Extricato co(n)s(ulibus.) Ligaturen : Z. 1 : E und T; Z. 2 : N und 1 ; Z. 5 : A und L ; Z. 6 : E und T ; Z 9 : E und T. Votivara; 1*03 m hoch, 037—0*45 m breit, 0 25—0 30 m tief. Das Inschriftfeld ist eingerahmt. 25 IOYI • DEP SAOR AVRELIYS ^ov* Dep(ulsori) sacr(um) Aurelius Pater- PATERCLVS c(u)lus b(ene)f(iciarius) v(otum) s(olvit) l(ibens) 5 HF m(erito). V • S • L ■ M C. III, 5160. Gef. a. 1853. Yotivsäule, deren rückwärtiger Theil abgebrochen ist ; 0-85 m hoch. Oben befinden sich zwei Ansatzlöcher, so dass vermuthlich eine Statue des Juppitter Depulsor daraufgestanden hat. Der Beiname Depulsor bo- zeichnet den Juppiter als den Abwehrer des Unglückes. 20 I 0 • M • ET • CEL T, .. n. .. , , ET-NOREIAE IC«.) «*«> “(™) 6 SANCTE • RVFI Ocl(.,.o «tN«,e,aeSHnct(»)en„fi(„8 SENILIS ■ HP ■ cos “("W;: 5 PRO • SE • ET • SlIIS pr0 ae 0 SUIS v(otum) B(olvit) (bbens) V ' S • L • M ' ",("rit0)- C. III, 5188. Gef, a. 1859. Votivara; 0-75 m hoch, 0-37—0‘57 m breit, 0'17—0-22 m tief. Ligaturen : Z. 1 : E und T ; Z. 2 : E und T ; Z. 5 : E und T. Der Altar ist dem Juppitter und den beiden Stadtgottheiten Celeia und Noreia geweiht. 27 I • O • M M • YLPIYS ACILIANVS Ifovi) O(ptimo) M(aximo) M(arcus) Ulpius BP • COS • LEG Acilianus b(ene)f(iciarius) co(n)s(ularis) leg(ionis) 5 II • ITAL H Ital(icae) v(o um) s(olvit) l(ibens) (merito). YSLM C. III, 5180. Gef. a. 1853. Yotivara ; 080 m hoch, 042—0'56 in breit, 0-28—034 m tief. 28 I) • 1) • O BELLIA D(iis) d(eabusque) o(mnibus) Bellid Sorana SORANA v(otuin) s(olvit) (libens) m(erito). y • s • L • M C. III, 5155. Gef a. 1853. Yotivara, den gcsammten Göttern und Göttinnen geweiht; 080 m hoch, 0-24—0'30 m breit, 0-22—0 26 in tief. Auf der linken Seitenfläche ist eine Schale, anf der rechten ein Krug dargestcllt. 20 FOllTUN AE STABILI PRO SALVTE • DOMINO RUM • NN 5 IMPP • L • SEPTIMI • SEVERI I • PERTINACIS • ET sic M • AVR • ANTONINI • AYGG VLP • VALERIANVS • 0 1 LEG • X • G C. III, 5156 a. Gefundeu im Monate Mai 1809 neben dem Gasthause zum Hirschen in der Grazerstrasse. Anfangs war der Stein bei diesem Hause eingefriedet; von da gelangte er ins Local-Museum. Fortunae Stabili pro salutc dominorum n(ostrorum imp(eratorum) L(ucii) Septimi(i) Severi Pertinacis et M(arci) Aur(elii) Antonini Aug(us-torum)...........Ulp(ius) Valerianus c(enturio) legfionis) X G(eniinae). Votivara; 093 m hoch, 0-48 m breit, 021 m tief. Das Inschriftfeld ist eingerahmt. Die Fortuna Stabilis ist gleich der Fortuna Manens die Göttin, welche dauerndes Glück verleiht (vgl. Drexler bei Roscher a. a. 0. S. 1513 f.). Geweiht ist der Stein dieser Göttin für das Wohlergehen des L. Suptimius Severus Pertinax und seiner beiden Söhne M. Aurel’us Antoninus (Caracalla) und P. Septimius Geta. Der Name des Letzteren hat in Zeile 8 gestanden, ist aber eradiert worden, nachdem Geta von seinem Bruder ermordet und für damnatus inemoriae erklärt worden war. Gesetzt ist der Stein um das Jahr 300. 30 imp. c AES • L • Septimius seuorus pertiNAX * AVg C. III, 5204. Fragment; 0'3G m hoch, 0-47 m breit. Gefunden a. 1859 im Garten des Herrn Stallner. In der zweiten Zeile ist von N nur ein kleiner Rest erhalten. 31 NV S N CAT 0 VS CORNELI uS SATVRNINVS S 5 paTRONI . CAVSAIIVM pROVINCIAE . MAVRETANIAE C. III, 5210. — 16 — In Zeile 2 ist vor N, das nur theilweise erhalten ist, wahrsclieinlicli der liest eines 11 zu erkennen. Fragment einer Basis ; ()• 18 in hoch, O'SS m breit, O'OO m tief. Es wurde im Jahre 1872 neben dem Stallnerischen Garten gefunden. Die Inschrift bezieht sich höchst wahrscheinlich auf T i t u s Vari u s Clemens, über den mehrere in Cilli gefundene Inschriften ausführlich berichten. Man vgl. C. III, 5211—5215.— 5211, 5212, 5215 befinden sich im Stiegenhause der k. Ilofbibliothek in Wien. Auch außerhalb Cillis wurden Inschriften zu Ehren dieses aus Claudia C e 1 e i a stammenden (C. III 5211) Mannes gesetzt. Am wichtigsten für die Zeitbestimmung ist eine dreiseitige Säule mit einer dreispaltigen Inschrift, welche im October 1866 zu Lambesa in Numidien gefunden wurde. Aus derselben ergibt sich, dass Titus Y a r i u s Clemens im Jahre 152 oder im folgenden „procurator A u g u s t i provinciae Mauretaniae C a e s a r e n s i. s“1) war. Aarius Clemens hat eine lleihe von Ehrenstellen bekleidet, welche Mommson im C. III zu n. 521(5 zusammengestellt hat. Er war: 1. I’raefectus coli. II Oallorum Mace-donicae. 2. Tribunus legionis XXX Ulpiae. 3. Praefectus equitum alae II Pannoniorum. 4. Praefectus auxiliorum in Maretaniam Tingitanam ex Ilispania missorum. 5. Praefectus equitum alae Britannicae mili-ariae. 6. Procurator Augusti provinciae Ciliciao. 7. Procurator Augusti prov. Lusitaniae. 8. Procurator Augusti provinciae Mauretaniae Caesarensis. 9. Procurator Augusti provinciae Raetiae. 10. Procurator provinciarum Belgicae et utriusque Qermaniae. 11. Ab epistolis Augustorum. Unter den zuletzt genannten Augusti sind M. Aurelius und L. Yerus zu verstehen. Angeführt wird das Amt „ab epistolis“ in der Inschrift C. III, 5215. Diese muss demnach in die gemeinsame Regierungszeit des M. Aurel und L. Verus (161—169) fallen. Die übrigen Inschriften gehen der Zeit nach dieser voraus, da in ihnen das Amt „ab epistolis“ noch nicht angeführt ist. Für unser Fragment lässt sich nur der ter-minus a quo bestimmt angeben. Die Inschrift kann nicht vor der Pro-curatur des Varius Clemens in Mauretanien, also vor 152 abgefasst sein. Höchst wahrscheinlich ist sic kurz danach, weun nicht schon im Jahre der l’rocuratur selbst gesetzt worden. Nach den geringen Resten können wir urtheilen, dass die Inschrift zunächst den Namen des T. Varius Clomen s, wahrscheinlich mit Hinzufügung der von ihm bekleideten Aeniter enthielt. Hierauf folgten in zwei Columnen die Namen von „patron i causa rum provinciae Mauretaniae“, welche vermuthlich ihrem Statthalter aus *) Vgl. Knabl, Ueber das bestritten« und wirkliche Zeitalter, in welchem der Slaa1 amann T. Varius Clemens gelebt hat. Steierm. Mittheil. XX S. !i—17. Dankbarkeit in seinem Geburtsdorfe eine Statue erricliten ließen, welche auf“ unserer Masis aufgestellt war. Etwas nördlich von der Fundstelle dieser Basis wurde der sogenannte ,no rische Krieger“ gefunden. Es diente demnach der Ort, auf dem die bisher erwähnten Inschriften gefunden wurden, zur Aufstellung von Statuen für hervorragende Männer, ein Umstand, der wesentlich zur Bestimmung desselben beiträgt. 32 NIO ...............0 • F ................IA ..............OA Mittheilungen der k. k. Central-Commission 1890 Z. 205. Fragment einer Yotivtafel (?); 0*52 in hoch, 0\31 in breit, 012 m tief. Gefunden a. 1890 in der Grazer Vorstadt. In der ersten Zeile stand vormuthlich der Naine „Petronius“. In Zeile4 ist 0 unvollständig erhalten. IV. Die folgenden Inschriftsteine des Local-Museums sind zum großen Theilo auf dem Boden von Claudia Celeia gefunden worden. 33 I • 0 • M CVLMINALI ET DlS • DEABUS I(ovi) Ö(ptimo) M'aximo) Cul- QVE • OMNTBVS minali et di(i)s deabusquo omnibus 5 T ' MATTI.VS T(itus) Mattius Ilecato pro s(nlute) HECATO sua et suorum v(otum) s(olvit) l(ibens) PRO S • SVA m(erito). ET • SVORVM V • S • L • M C. III, 518G. Votivara; l-25 m hoch, 0‘38—0'55 m breit, 0-20—0’2ö m tief. Gefunden im Jahre 1843 in der Schulgasso Nr. 138 (jetzt Nr. 13). Ligaturen: Z. 2: L und 1 ; Z. 3 : E und T; Z. 5: T und 1. Juppiter Culminalis, dem dieser Stein gewidmet ist, ist der auf Bergeshöhen verehrte Juppiter. Vgl. Juppiter Poeninus n. 68. 34 I • O • M BARBIVS FJNITUS • MIL I(ovi) O(ptimo) M(aximo) Barbius COH • I ' PIl Finitus mil(es) coh(ortis) I pr(aetoriao) 5 OBPEREGHINA °*} peregrinationis exped[i]tionum TI()NISEXI)EI)i regrfesjsus in urbefin] sa(cram)v(otum) TIONVMllEGRes s(olvit) l(ibens) m(erito). SVS • IN • VllBEm SAGR • V • S • L • M Mittheil, der k. k. Central-Commission 1S91 S. 135. 24? f. Votivara; 1*03 m hoch, 037—0‘50 in breit, 0*30—0*35 m tief, Ge-funden im Jahre 1891. c. 1 Km. von Cilli im NO. der Stadt. Ligaturen : Z. 5 : R und I; Z. (5: T und 1, N und I; Z. 7 : T und I. Der Stein wurde von Harbins Finitus gesetzt, nachdem er von einer Reise glücklich in die heilige Stadt (Rom) zurückgekehrt war. ln Zeile 7 nimmt Professor 0. Ilirschfeld einen Fehler des Steinmetzen an, und schlägt statt „e x p e d i t i o n u m'1 „expeditionem“ vor. — Dann wäre regressus das Participium Perfecti und „ob peregrinationis expeditionem“ hieße: „wegen rascher Vollendung der Reise“. Vgl. Mittheil, d. k. k. Central-Commission a. a. O. S. 248. 35 I 0 M L • LOTT • FELTx ET M BONIT I(ovi) O(ptimo) M(aximo) L'ucius) EIVS PRO so Lott(ius) Feli[x| et M(arcia) Boni- 5 ET SVISOm (a)t[a](?) eins pro f se] et suis o( m |nibus NIBVS v(otum) s(olverunt) l(ibentes) m(erito). V • S • L • M Vgl. Führer durch die Sammlungen des Localmuseums der Stadt Cilli. 1889. S. 5. Votivara; 0*62 m hoch, (V26 m breit, 0-18m tief. Der obere Theil ist weggebrochen, die rechte Kante ist mehr, die linko weniger beschädigt. In Z.: 1, 2, 3 sind die Schlussbuchstaben: M, I, T nur theilweise erhalten. Ligaturen: Z. 2: '1' und T; Z. 5: E und 'I1. Der Stein bildete die Deckplatte eines schmalen Römercanales. Er wurde a. 1885 beim Umbau dos Hauses Nr. 18 in der Schulgasse gefunden. Er ist dem Juppiter gewidmet von Lucius Lottius Felix und seiner Gemahlin Marcia Boniata (?) für sich und all die Ihrigen. 3G GENIO ANIGEMIo CVLTOREs Genio Anigemifo] cultore[s] eius TGIUS v(otum) s(olverunt) lib(entes) m(erito). 5 V • S • L • M C. III, 5157. Votivara; 057 m hoch, 0-27—0 34 m breit, 020—0’24 m tief. Gefunden a. 1820 in dem Hause Nr. 13 (jetzt Horrengasse Nr. 10) in Cilli. In Zeile 2 ist M mit I ligiert. Anigemius ist nach Steuding (bei Roscher a. a. O. S. 351) vielleicht von ano = Ahne und gama = verschwistert herzuleiten. 87 M I EX • IMPerio AEMILIA . . . DON d C. IH, 5195. Votivtafel; 0*59 m liocli, 040 m breit, 0*05 m tief. Die Tafel ist rechts abgebrochen, oben und unten mit einem vorspringenden Rande versehen. Auf der 005 m breiten oberen Fläche befindet sich am linken Ende ein Einsatzloch, in dem noch Bleiverguss vorhanden ist; ein gleiches ist rechts vorauszusetzen. Die Tafel war demnach an einem Denkmale angebracht. Höchst wahrscheinlich haben wir ein Mithras-denkmal anzunehmon ; denn die Inschrift dürfte zu lesen sein : M(ithrae) I(nvicto) ex imp'erio] Aemilia [....] don(o) | d(edit)]. In /. 1 ist von I nur ein Rest vorhanden. Die Verbreitung des asiatischen Mithrascultes in Noricum ist bekannt. Für die Verehrung dos Mithras in Celeia und Umgebung sprechen noch das Bruchstück eines Mithrasreliefs1), sowie folgende Votivara. 38 INVIC TOM ITRE SVRIONE Gubo Steierm. Mittheil. XXXVII S. 217 f. Diese Ara aus Sandstein ist 0*43 m hoch, 0*22—027 m breit und 048 m tief. Sie wurde gefunden „auf einem kleinen Plateau unterhalb des Malitschberges, 4 Kilometer südlich von Cilli, unterhalb des Dorfes Tremersfold.“ In der vierten Zeile ist das N auf dein Steine deutlich zu sehen. 39 ADSALLVT ae eT SAVO aVGg Sacr Adsullut|ae c]t Savo | A"]ug(ustis) s[acrum] [.] Cassiu[s V]i[ctor ?] [v](otum) s(olvit) l(ibens) m(erito). OASSIVs 5 I v S LM Vgl. Führer durch die Sammlungen etc. S. 10. Votivara mit schwer lesbarer Inschrift; 0\50 m hoch, 0*15—0*20 m breit, 011—0*15 m tief. Gesichert sind die beiden Namen Adsalluta und Savus. Die Gottheit Adsalluta erscheint außerdem noch auf Inschriften, die bei Laibach und Ratschach gegenüber von Steinbrück an der Mündung der Sann in *) Dasselbo ist im liositzo dos Herrn Borgratlies Riotll. Erlial'on ist kaum ein Viertel 'les Votivsteines. In der linken Ecke oben die Protome dos Sol, darunter der Kopf dos Genius und von der Hauptdarstollung dor Kopf dos Stierlödters. die Suvo gefunden wurden, ln unserer Inschrift, die in Saudörfl bei Hrastnigg, westlich von der Mündung der Sann in die Save gefunden wurde, erscheint die Adsalluta in Verbindung mit dem Savus. Zweifelsohne sind die beiden Flussgottheiten, die Sann und die Save, gemeint. Auf die Verehrung der Sann als Flussgottheit hat bereits Conze „Römische Bildwerke einheimischen Fundortes in Oesterreich“ aufmerksam gemacht. Er vermuthet, dass die jugendlich männlichen Köpfe mit Stierhörnern, Stierohren und Wamme, wovon in Cilli noch zwei Exemplare (das eine im Localmuseum, das andere beim „Antikenthor“) vorhanden sind, die Sann darstellen sollen. 4t) VOLKANO • AVG • ET • CVLT et . iuLIANAE • NEP • AN XV (norum) XI [et Ju|lianae ncp(ti) et • sa LYTARI F1LIO an(norum) XY [et Sajlutari filio AN _ an(norum) [........]. (34 M • TIBI VS DIOSCORVS M(arcus) Vibius Dioaconis Julia 1A L1A • C ONOOR Concordia an(noruni) LXXX et DIA • AN • LXXX t... ae 5 ETT ... AE In Zeile i3 ist II in (1er Rundung des 0 gemeißelt. Grabstein aus Marmor; 0'80 m hoch, 0'6f> m breit. Im Giebel befindet sich ein Medusenkopf, rechts und links hievon eine Taube. In den beiden oberen Ecken ist jo ein Delphin dargestellt. Die Inschrift befindet sich jetzt eingemauert im sogenannten Wasser-thurme (dem Herrn Radakovits gehörig) in der Neugasse. 65 I ET • CY C • RVFI ARAM 5 I) SENTO N1V SSPECT A TV PET RON IV S MARCV MAMILIVS RESPECT C. III, 5191. • Votivara aus Marmor zum größten Theile eingomauert, so dass nur der obige R(;st heute zu sehen ist. Auf der sichtbaren Nebenseite ist ein Krug dargestellt. Sie befindet sich auf dem Ilauptplatze in der Ecke des Hauses Nr. 11 (Apotheke). Ich gehe die vollständige Inschrift nach Mommsen C. III, 5101, der auch die letzten Zeilen nicht mehr sah und dieselben aus früheren Publicationen geschöpft hat. Jovi Optimo Maximo | et cultoribus eins C. Rufins | aram cum scriptura (?) dono dodit | Sertonius Spectatus | Petronius Marcus | Mamilius Respectinus | Antonius Saturnini | Ilelvius Justus | Turravius Castor | Aur. Ciantullo (?) | Boto Noni | Vei’us Saturnini | Sentonius Al-bucius | Pompeius Surus | Publicius Callistus | Mamilius Cresces | Petronius Oeler | Rufius Herma | Claudius Maximus | Rostutus Saturnini | Jantullus Orgetei | Maxiinianus Severi. - Sl - Man vergleiche hiezu das oben unter Nummer 40 gegebene Mit-gliederVerzeichnis eines Collegium Vulcanale. 00 MARCELLN YAY1T1 ■ V F SIB1 • ET • SYIS • AYIl • BASSINE CON • KAR • 0 • AN • L • AYR • POTE NT INE • F1L • KAR • 0 • AN XXX C. III, 5256. Marcellinu[s] A viti v(ivus) f(ecit) sibi et suis Aur(eliae) Bassin^a'e con(iugi) car(issimao( o(bitae) an(norum) LXXX Aur(eliae) Potentin(a)o fil(iae) car(issimae) o(bitae) an(norum) XXX. Am Schlüsse der 3. Zeile ist zuerst ein größeres E begonnen, hernach ein kleineres ausgeführt worden. Ligaturen: Z. 1 : Das V mit dem folgenden A ; Z. 2 : E und T ; Z. 3: A und N; Z. 4 : N und T, A und N. Grabstein aus Marmor im Niveau des ersten Stockwerkes des Hauses N. 11 am Ilauptplatze eingemauert, lieber der Inschrift sind die drei Brustbilder des Mannes der Frau und der Tochter. 67 MARTI IIERCVLI YICTORI Marti Herculi Victoriae Noreiae. 5 NOREIAE C. UI, 5193. Yotivara aus Marmor; gefunden zwischen den Jahren 1534 und 1550 im Flussbette der Sann. Jetzt befindet sich dieselbe im Weiner’schen Hause, Hauptplatz Nr. 17, im Hofe links eingemauert In Zeile 5 ist A mit E ligiert. 08 i O M P O C • BELLI CI VS INGENYYS |I(ovi)| O(ptimo) M(aximo) 11VIR • CL GEL Po[e(nino)| ö(aius) Bellicius In- ;) EI A\ RELIA genuus duovir Cl(audiae) Cel(eiae) sic AVRELIA CO Aurelia co(n)iunx pro salute sua lA^NX 1 RO SA 8u0rumque omnium. LYTE SYA SV ORYMQYE O 10 MN1YM C. III, 5183. Votivara aus Marmor; 0'75 m hoch, O'BO m breit. Die Buchstabenformen gehören einer späteren Zeit an. Die 1. Zeile steht auf dem her- vorragenden Architrav, dessen beide Enden weggemeißelt wurden, wodurch der erste und letzte Buchstabe in Wegfall kamen. Der Stein wurde im Jahre 1804 auf dem Gipfel des Berges "\ ipota gefunden. Der Sage nach soll daselbst ein Schloss gestanden haben, von dem die Bausteine, welche sich in einer Höhle befanden, herrühren sollen. Ein Bauer, der sich unterhalb jener Stelle ein Haus baute, .sammelte sich Bausteine und fand im oben angegebenen Jahre unsere Ara, die er bei seinem Hause oinfriedete. Hier sah sie im Jahre 1S15 Professor Suppantschitsch. Später wurde sie nach Oilli gebracht und auf der Außenseite des sogenannten „Antikenthores“ eingemauert. Suppantschitsch liest den letzten Buchstaben der ersten Zeile mit L, was vermuthen lässt, dass Poe(nino) zu lesen ist; demnach wäre die Ara dem Juppiter Poeninus, der Localgottheit der poeninischen Alpen, geweiht gewesen. 69 A1IOVGVS • ITTONIS LIB • AN ' C • ET BONIATA • GON- • A ■ 0USU8 fttonis Hb(ertus) an- Aiy . j ^ VBNl X (norumj C et Boniota con(iunx) an- .r> VS • F • ITTÖNIII - (norum) LX Saturniaus f(ilius) ltton- Q FNIAI IS ' ITTO (is)lib^ertus^.^ Geniahs litoli a(nnorum) I I * * L * FINITA I11nlta Jt|t]oli a(nnorum) XIj Sa- sic ITtO • LI ' AXL turnina Saturn . . . SATYRNINA •SATYRN C. III, 5242. Grabstein aus Marmor; U‘52 m. hoch, 0-43 m. breit. Die Inschrift ist eingerahmt, die erste Zeile steht auf dem oberen Rande und ist schwer leserlich. lieber dem Inschriftfelde ist im Giebel der Medusenkopf und in den beiden Ecken je ein Delphin dargestellt, Dieser Grabstein war früher am Hause des Professors Tippan angebracht; jetzt ist er an der Außenseite des „Antikenthores“ eingemauert. 70 D M AYR • 1VSTINO • MILITI LEG • II ITAL 0 IN EXP DACCISCA • AN ■ XXIII 5 AYR YERINVS ■ YETET MESS . QVARTINAPA RENTES•FECERVNT C. III, 5248. D(iis) M(anibus) Aur(elio) Justino militi leg(ionis) II Ital(icae) o(bito) in exp(editione) Daccisca an(norum) XXIII_Aur(elius) Yerinus vet(eranus) et Mcss'ia) Qnartina parentes fecerunt. Ligaturen : Z. 2 : L und I ; Z. 4: A und N; Z. 5 : E und T am Schlüsse. Grabstein, 1’18 m hoch, 0’72 m breit. Duellius, der diese Inschrift zuerst veröffentlicht hat, gibt seinen Aufbewahrungsort nicht an. Die späteren Herausgeber fiiiuleu sie an der jetzigen Stel'.e, auf der Innenseite des Antikenthores. Der Verstorbene ist ein Soldat der legio II Italica, der an einem dacischen Feldzuge betheiligt war. Da die genannte Legion erst von M. Aurel errichtet wurde, so haben wir hieinit den ältesten Zeitpunkt für unsere Inschrift gegeben Wahrscheinlich gehört sic dein 3. Jahrhundert an ; denn in jener Zeit fanden zweimal Kämpfe in Dacien statt. Im Jahre 237 kämpfte C. Julius Yerus Maximus von Sirmiuin aus gegen die Sarmaten und Daker. Er erwarb sich infolge dessen den Titel Dacicus Maximus. Nach ihm führte Decius im Jahre 250 gegen die Gothen in Dacien einen glücklichen Krieg. Unsere Inschrift dürfte wohl in das erste Jahr zu verlegen sein. Argl. Schiller R. Kg. I S. 786. Yon besonderem Interesse ist die Darstellung über dem Inschriftfelde. Hierüber sagt Conze „Römische Bildwerke einheimischen Fundortes in Oesterreich „Die Relieffigur liegt in ihren erhabensten Theilen in der Fläche des Randes; Der Grund ist allmählich gehöhlt hineingearbeitet. Der 23jährige ist in halber Figur dargestellt, barhäuptig, mit tunica und sagum bekleidet. Er legt die ausgestreckten zwei Finger der rechten Hand auf den Knauf des Schwertes, das er in der Linken hält. Hinter ihm ist zu seiner Linken sein Schild von der Innenseite sichtbar, anderseits unverkennbar das pilum dargestellt. Die Verbindung der langen eisernen Spitze mit dem Schafte ist als das Charakteristische in der Form dieser Waffe sehr deutlich angegeben.“ 71 D • M • FLA • YALER D(ii8) M(anibus) Fla(via) Yaler(ia) AYIl • ADIYTORI Au,.(e]io) AdiuJ dy\ AfVo OJVI • AFRO •NFGOT t(iatori) o(b|toJ an(norum> XXXY (.) AN XXXV CON K con(iugi) c(arrissimo) titulum posuit. r. TITVLVM • POSYIT C. III, 5230. Grabstein eines Kaufmannes aus Afrika, im Hofe des Hauses zum „Antikenthor“ im Niveau des ersten Stockes eingemauert. Daselbst befand sich der Stein bereits im lt>. Jahrhundert. Der Fundort ist unbekannt. Ligaturen : Z. 1 : A und L ; Z. 2: A—V—It; Z. 3 : A und F; Z. 4 : A und N ; Z. 5:1 und T, V und L, I und T. 72 D • M AVR • SATVRNINO D(iis)M(anibus)Aur(olio)Saturnino VF/I1 ■ O • AN • XLV • ET ■ AVI? vetferano) o(bito) an(norum) XLV SEOIJNDINE • CON et Aur(eliae) Secundin(a)e con- 5 0 ■ AN • XXXV • ET • AVIl • SE (iugi) o(bitae) anfnorum) XXXV et TS '• qyaan Au;(clio) “t wwom ETA • AVIA an(norum) VII Jiecinna Quaeta AA7R • CRESCENTI Avia Aur(elius)Crescentinus paren- 10 NVS ■ PARENTIBVS tibus carissimis. CARISSIMIS C. III, 5219. Grabstein an der Nordwand der Maximilianskirche cingemauert etwa 1 *60 m hoch und 0'60 m breit. Im Giebelfeld befindet sich ein geflügelter Medusenkopf, in den beiden oberen Ecken des Steines je ein Delphin. Der Fundort des Steines ist unbekannt. Er befand sich bereits im Beginn des 16. Jahrhunderts an derselben Stolle. Ligaturen: Z. 3 : A und N, A und A7; Z. 4: N und E; Z. 5 : E und T, A und Y; Z. 6 : N und 1); Z. 8 : A und V; Z. 9:A und Y. D(iis) M(anibus) Cup(itius) Oupitianus o(bitus) an(norum) LXetB(a)ebiaMaximina(coniux) o(bita) an(norum) L Fla(vius) Decoratianus b(eneficiarius) et Cup(itia) Juliana coniux vi(v)i par(entibus) car(issimis) fa(cien-dum) cur(averunt). Grabstein an der Nordseite der Maximilianskirche eingemauert; 1*50 m hoch, 0-60 m. breit Der Stein ist in drei Felder getheilt, auf dem mittleren befindet sich die Inschrift. Unter diesem sind 2 nach abwärts gerichtete Delphine. Die oingerahmte Inschrift ist durch einen mit Epheuzweigen gezierten Architrav von dem obersten Felde getrennt, liier sind die Brustbilder dreier Personen in Relief gegeben. Rechts befindet sich ein Mann, der in der Linken eine Rolle hält, auf welche er den ausgestreckten Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger legt. Die zwei übrigen Finger sind eingebogen. Das mittlere und linke Brustbild stellen Frauen dar. Erstere hält in der Linken ein Weihrauchgefä'.t, in der Hechten einen Apfel?, letztere in der Linken eine Koralle, in der Rechten einen Apfel. Ligaturen: Z. 2: des zweite A und N; Z. 3: E und T, M und A, A mul N; Z. 5: E und T; Z. 6: V und R. 74 D • M • AVR • SECVNDINVS ET • AVR • VALENTINA • CON VIVI • FEG • SIBI • ET • AVR SECVNDIANVS ■ FIL • 5 0 ■ AN • VII • CRVDELES FARENTES • FACERE • CVR C. III, 5246. D(iis) M(anibus) Aur(elius)_Secundinus et Aur(elia) Valentina con(iux) vivi fec(orunt) sibi et Aur(elius) Sccundianus fil(ius) o(bitu,s) an(norum) VII crudeles parentes facero cur(averunt). Grabstein an der Außenseite der Friedhofsmauer bei der Maxmilians-kirche eingemauert ; MO m hoch, 0*56 m breit. Das Inschriftfeld ist ein- 73 I) M CVF • CVFITIANVS 0 • AN LX ET • BEB • MAXIMINA • C • 0 • AN ■ L FLA • DECOIt ATI A N V S • B • 5 ET • CVF IVLIANA • CON VII • PAR • CAR • FAC CVR gerahmt. Ein Architrav, der mit Epheuzweigen geziert ist, trennt es von dem oberen Felde mit 3 Brustbildern. Hechts ist Aurelius Secundinns mit dom gleichen Gestus wie die männliche Figur auf dem vorausgehenden Steine dargestellt. Links ist seine Frau mit einer Rosette in der Rechten. Zwischen beiden befindet sich ihr Tjähriges Sölinchen, das mit der Rechten ein aufgeschlagenes Buch stützt, während die Linke einen Griffel hält. Ligaturen: Z. 1: A-Ar-R, N und I); Z. 2: E und T, Y und R, 3: E und T, V-R; Z. 5: A und N; Z. 6: inil Cum l(ovi) ü(ptimo) M(axiino) G(aius) Calcin|ius] Tertian[us| Cond(ate) p(rimus) p(ilus) tr[ib](unus)[mil](itum) leg(ionis) XX A'faleriae) Y(ictricis) c[um| Petronia Terti|a| uxore |pro| se et tiliis vot(um) [solv](it). A und L, N und T; Z. N und T, V und R. 75 1 • 0 • M C ■ CALCINius TERTIANus COND • P • r • TRib 5 LEG • XX Y • Y ■ PETRONIA ■ TERTIa YXORE pro SE ET FILlS • YOT solu C. III, 5184. Yotivara im Glockenhausc der Filiale St. Nicolai eingemauert; ungefähr 0-f>7 m hoch, 0'4li m breit. Der Stein befand sich bereits im IG. Jahrhundert an derselben Stelle. Gaius Calcinius ist primus pilus d. i. erster Centurio gewesen und wurde zum tribunus militum der 20. Legion befördert, welche lange Zeit in Britannien lag. Er war aus der britannischen Stadt Condato gebürtig. Dieser Städtename kommt häufig vor. Der Gentilname seiner Gemahlin wird auf Cillier Inschriften oft gefunden. 7(> d. n. fl. cl. constantino nobilis S1M0 cacs FILIO • D • N ■ CONSTAN TINI • MAXI MI YICTORI r. OSISSIMI • SEMPER • AYG NEPOTI • M • A VRELI • MA XIMIANI ET • FL * CONSTANTI DIVORVM ET DIVI CLAVDIABNE 10 POTI NORICI MEDI TE R DEYOTI N UM I NI MAIESTATIQVE EORUM C. III, 5207. Yotivstein in der sogenannten Kroatenmühle, eine halbe Stunde nördlich von Cilli gelegen, befindlich. 0-70 in hoch, O'GO m breit. |D(omino) n(ostro) Fl(avio) Cl(audio) Constantino nobilis|si mo |(Caes(ari) | ? filio d(omini) n(ostri) Constantini Maximi Victorioisissmi semper Aug(usti) nopoti M(arci) Aurelii Maximiani ct Fl(avii) Con-stanti Divorum et Divi Claudii abnepoti Norici Mediterran ei devoti numini maiestatique eorum. Die Inschrift stammt aus dem Anfänge des 4. Jahrhunderts. Gesetzt ist der Stein von den Norici mediterranei. Wie ich schon früher erwähnte, wurde unter Diocletian Noricum in zwei Theile gotlieilt, in Noricum ripense und Noricum mediterraneum 77 D M MATTIO VRSVLO I),iis) M(anibus) Mattio Ursulo AN ■ LXX ■ ET an(norum) LXX et Uisino f(ilio) an- 5 YR8INO F (norum) XXJ1I Tertia con(iux) viva ANXXIII foc(it). TERTIA ■ CON YIYA • PEC C. III, 5243. Grabstein, eingemauert im Giebelfelde der letzten Stationskapelle auf dem Calvarienherge. Zeile 4 ist E mit T ligiert. 77 YI RORPIDA DE • SVA PE.OY PACIVNDCY r> C . . . TIV C. III, 5156. Pragment eines Votivsteines aus Marmor; cingemaucrt an der Außenwand des Hauses Nr. 9 in der Giselastraße. In der zweiten Zeile ist das erste R unvollständig erhalten, desgleichen die letzten Buchstaben in Zeile 3 und I und der Rest der 5. Zeile. Die letzten 8 Zeilen sind zu lesen: de sua pecu|nia] faciund(um) cu[ravit] G(aius) [Vet]tiu's](?) Das zweite R in Zeile 2 ist unbestimmt. Früher war die Inschrift vollständiger erhalten. (Vgl, 0. III, 51515.) Vor allem war die erste Zeile (FORTYNAE) ganz zu lesen. Darnach war der Stein wahrscheinlich eine Ara, welche der Göttin Fortuna geweiht war. 78 ARSIIIB F • ANN • LII SECVNDVS MARCELU F • V • P C. III, 5270. Fragment einer Grabschrift; jetzt links im Hofe des Hauses Nr. (1 in dßr Laibacherstraße eingemauert. Die Buchstaben der ersten Zeile sind unvollständig erhalten. Die 3 letzten Zeilen sind zu lesen : ... f(ilio) ann(orum) LII Secundus Marcelli f(ilius) v(ivus) f(ecit). Der Hauptplatz (forum) von Claudia Celeia. Die vielen Funde, welche an der Nordseite des heutigen Cilli in der sogenannten Grazer Vorstadt (Ortsgegend „Thurnbach“) gemacht wurden, haben die Forscher zu einer eingehenderen Besprechung dieses Stadttheiles bewogen. In ausführlicher Weise hat darüber J. G. Seidl in seiner Abhandlung „Beitläge zu einem Namensverzeichnis der römischen Procuratoren“ (Sitzungsberichte der k. A. d. W. philos.- hist. Classe Bd. XIII. S. (i2 ff.) gehandelt. Nach den Funden im Jahre 1863 hat sich Kenner in den Mittheil, der Central-Commission vom Jahre 18G4 S. LYII ff. (,Über die römische Militärstadt in Celeia und die Procuratur von Noricum“) mit dieser Frage neuerdings beschäftigt. Bereits in der Überschrift, welche Kenner seiner Abhandlung gegeben hat, liegt ein Ausdruck vor, der zu einer falschen Vorstellung über Claudia Celeia Veranlassung geben könnte. Celeia war nie eine Militärstadt im eigentlichen Sinne des Wortes. Das römische Municipium hat sich zu seiner Btdeutung aus bürgerlichen Elementen entwickelt.') Wesentlich hat zu seiner Blüte der Umstand beigetragen, dass von der Regierungszeit des Kaisers Claudius angefangen bis gegen das Ende der Regierung M. Aurels (41—180) Celeia der Hauptsitz des Statthalters des römischen Kaisers gewesen ist. Nur bis zu dieser Zeit gab es „procuratores Augustivon da ab stand die Provinz unter einem „legatus Augusti pro praetoro“, der zugleich Befehlshaber der zweiten italischen Legion war, deren Hauptlager sich in Lauriacum bei Lorch in Oberösterreich befand. Dadurch war auch der Sitz des Statthalters im Norden der Provinz bedingt. Es ist demnach die Annahme Kenners, dass der in N. 3=C. III, 5161 genannte Procurator, Ulpius Victor, in die Jahre 214—249 zu verlegen sei, zurückzuweisen (vgl. Kenner a. a. 0. S. LIX)* Es müssen vielmehr sämmtliche Votivaren, welche unter N. 1 —19, und j,ene, welche unter N. 59 veröffentlicht ist, in der Zeit zwischen 41 und 180 n. Chr. G. gesetzt worden sein. Jene Votivaren, welche späteren Ursprungs sind, weichen sowohl in der Fassung als auch in dem Zwecke der Errichtung wesentlich von den orsteren ab. Da uns die richtige Be-urtheilung jener Weihinschriften, welche einen Procuratorennamen enthalten, ein Argument für die Bestimmung ihres Fundortes abgeben, so gehe ich auf die Besprechung derselben näher ein. ■) Mommsen K. G. V, S. 181. Der Widmende ist für sämmtliche Procuratoreninschriften ein „bene-ficiarius.“ Ferner sind die Yotivaron n. 21—27 von Beneficiariem gestiftet. Beneficiarius nennt man jenen Soldaten, der von seinem Vorgesetzten gewisse Begünstigungen (beneficia) erhalten hat. Für die Zeit nach M. Aurel konnte eine derartige Begünstigung der „legatus Augusti pro praetore“ verleihen. Der Begünstigte nennt sich dann: 1. beneficiarius consularis legionis II ltalicae (21, 23, 24, 27). 2. beneficiarius consularis (20). 3. beneficiarius legionis II ltalicae (22). 4. beneficiarius (25, 72). Im ersten und zweiten Falle hatte der Legat consularischen Rang, der Begünstigte ist demnach ein „beneficiarius“ des Consularen. ln 4c Fällen hat derselbe die Legion, in welcher er diente, beigelügt. In n. 22 ist zu „beneficiarius“ „legati“ zu ergänzen. Er ist „beneficiarius“ des Legaten und gehörte der zweiten italischen Legion an. Unrichtig wäre die Erklärung, dass er ein „beneficiarius“ der Legion war, da diese derartige Begünstigungen nicht gewähren konnte (vgl. Cauer in der Eph, Ep. 1Y S. 388). Ebenso ist auch bei n 25 und 72 als Verleiherder Begünstigungen ein Legat vorauszusetzen (vgl. Cauer a. a. 0). Verschieden von diesen sind die „beneficiarii procuratoris Augusti.“ Auch sie sind ohne Zweifel Soldaten, aber sie gehören keiner Legion an. Dem Procurator von Noricum unterstanden, wie ich eingangs erwähnt habe, nur Alen, Cohorten und die iuventus Noricorum. Über sie hatte er den militärischen Oberbefehl als Statthalter der Provinz, und in dieser Eigenschaft stand es ihm auch zu, Beneficien zu ertheilen. Während aber bei den „beneficiarii“ eines Legaten nur in den wenigsten Fällen der Name des letzteren beigefügt ist, finden wir auf den Cillier Steinen den Procurator immer mit Namen angeführt. Mir scheint dies dadurch erklärlich, dass sich der Beneficiarier dem Procurator gegenüber persönlich verpflichtet gefühlt habe, während bei großen Truppenkörpern die Bene-licion wohl mehreren zugleich ortheilt wurden, wobei das persönliche Moment von selbst in den Hintergrund trat. Dadurch kommen wir auch der Beantwortung der Frage, was denn die Veranlassung zur Widmung dieser Votivsteine gewesen sei, nahe. Kenner hat diese Frage zuerst aufgeworfen. Mit Recht bemerkt er in seiner sehr anregenden Abhandlung, dass „sämmtliche Steine mit wenigen Ausnahmen einen otficiellen Charakter haben.“ Er gebt von der Beobachtung aus, dass besonders die Procuratoren-In-schriften die Angabe des Grundes, warum die Widmung crtllossen sei, unterlassen haben, und fährt dann (a. a. O. S. LX) mit folgenden Worten fort: „Gewöhnlich ist aber die Angabe der Veranlassung des Gelübdes ein wesentlicher Bestandtheil in dem Texte von Votivsteinen, wie es sich von selbst versteht. Es muss aus dem Mangel einer solchen auf unseren Steinen geschlossen werden, dass eben die Befreiung der Legionäre^) . Mit Erlass des hohen k. k. L.-Sch.-Rathes vom 28. September v. J. Z. 6451, bezw. mit Decret des hoch würdigsten fb. Lavanter Ordinariates vom 18. September v. J., Z. 2438 wurde Dr. Franz Janežič zum supplierenden Religionslehrer bestellt. Sein Dienstantritt erfolgte am 1. Octobcr. 6.—7. Auf Grund des Erlasses des h. k. k. L.-Sch.-R. vom 13. October v. J., Z. 6936 wurden die Doctoren der Philosophie Georg Schön und Karl Scllübinger als Supplenten in Verwendung genommen. Letzterem hatte das hohe k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht mit Erlass vom 9. October v. .1,, Z. 22389 (intim, mit Erl. des h. k. k. Landcsschulmthes vom 17. October v. .1. 7184) gestattet, das am 11. Staatsgymuasium in Giaz begonnene Probejahr behufs Übernahme der Supplentur unterbrechen zu dürfen. Zum Dienste meldete sich Dr. Schön am 22., Dr. Schöbinger am 28. September. 8. Mit dem Gymnasial-Turnunterrichte wurde der def. Untorlehrer an der städtischen Knaben-Yolksschule in Cilli, Jakob Gorjup, betraut. Erlass des hohen k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 21. September 1893, Z. 21183 (Intim, des h. k. k. Landesschulrathes vom 14. October 1893, Z. 6649.) Gorjup trat seine Nebenlehrorstelle zu Beginn des Schuljahres an. Mit Erlass des hohen k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 18. April 1894, Z. 3246 (intim, mit Erl. des h. k. k. L.-Sch.-R. vom 24. April d. J., Z. 2815) wurde Professor HI- Zavadlal zum Bczirksschulinspoctor für die Bezirke Rann, Lichtenwald und Drachenburg ernannt und seine Lehrverpflichtung auf 8 Stunden ermäßigt. 1) Personalstand und Fächervertheilung am Schlüsse des Schuljahres. Zahl Ordi- z S o '** Name und Charakter narius in Lehrfach und Classe II i Peter Končnik, k. k. Schulrath und Gymnasial-Diroctor, Ver- . 7 treter dor hohen Fntorrichtsver- Googr. und Gosch, in III i.nd waltung in den Schulausschüsson Rechnon im Vorboroitungscurse. der gewerblichen Fortbildungs- «nd der Handelsschule in Cilli 2 Albert Fietz, k. k. Professor der 8. Rangclasse i.b Latoin I. b, Deutsch I. b, VII., VIII; Stenographie in 2 Curson. 18+4 3 Johanu P. Ploner, k. k. Professor v. Latein VII, Griechisch VIII; 10+4 dor 8. Rangclasse Gesang. 4 Anton Kosi,*) k. k. Professor m. Lateiuu Griechisch III., Slovonisch 1. ab, III, V, VI. 20 5 Michael Zavadlal,*) k. k. Prof — Sloveniscli IV, VII, VIII und in der 2. deutschen Abtheilung. 8 und Rezirksschulinspector (( Johann Ließkounig,*) k. k. Professor 11. a Latein II. a, IV, Slovenisoh II. ab und in der 1. deutschen Abthoilung. 20 7 Matthäus Kurz, k. k. Professor VIII. La'ein VIII Griech. IV„ VI., Vll. 18 8 Engelbert Potočnik, k. k. Professor La Deutsch I. a, Latoin I. a, VI. 18 il j Karl Duffek, k. k. Gymna-ial. lohrer — Naturgeschichte, bezw Naturlehre l a, 1 b, II. a, II b, III, V, VI. Geographie I a, I. b. 20 10 Eduard Prerhtl, k. k. Gymnasiallehrer VII. Mathematik, IV., VI., VII., VIII., Physik IV., VIL, VIII. 20 11 Otto Eiehler,*) k. k. Gymnasial- IV. Geogr. u. Gosch. IV., V., VI., VIII. 204-2 lehrer Deutsch III. IV., stoiorm. Gosch. 12 llugo Wertheini*) Dootor dot VI. Googr. u. Gesell. 11. a, II. b, VII. Deutsch V., VI., philosophische 21 Philosophie, k. k. Gymnasial- lehrer Propädeutik VII., VIII. 13 Franz Janežič, Dootor der Theologie supplieren d. Religionslohror — Religion 1 ab, II ab, III.—VIII. und im Vorboroitungscurs. 18 14 Georg Schön,*) Doctor dor Philosophie, Supplent n.b Latein II. b, Deutsch II. n, II, b,, Griechisch V. 21 15 Karl Schöbinger, Doctor der Philosophie, Supplent Mathematik I a, I. b., II. a, II. b., III., V. Hl Hi August Fischer, Nobenlehror — Zeichnen in 2 Abtheilungen und im Vorbereitungscurs. 8 17 Josef Bohisut, Director an der Vorl).- 14 stiidt. Knabonvolksschule, Aus- Clasao Deutsch und Schönschreibon. hilfslehrer ! 18 Jakob Gorjup, dof. Unterlehrei an der stiidt Knabenvolksschulo, Nobenlehror Turnen in 4 Abtbeilungon und im Vorboroitungscurs. 10 *) Weil die Lehrverpflichtung des Prof. / a v a d 1 a 1 auf 8 Stunden eingeschränkt wurde (sich oben !) und ein Supplent für den Rest des Jahres nicht gewonnen worden konnte, mussten die dem Prof. Zavadlal abzunehmenden 9' Stunden unter 3 andere Mitglieder des Lehrkörpers aufgetheilt werden. Dies geschah in der Weise, dass Prof. Kosi das Slovenisoh in 1 ab erhielt, und dass Prof. Ließkounig das Latoiu in IV übernahm, dagegen das Deutsch in II a an Dr. Schön abgab.— Das Ordinariat in IV wurde dem G.-L. Eie hl er zugewieson und an dessen Stello dor G.-L. Dr. Wer t ho im zum Vorstande der VI. CI. bestellt. Gleichzeitig wurde für die beiden Abteilungen dor ersten Classo dor gemeinsame Religionsunterricht eingeführt. Diese Änderungen traten am 8. Jlai in Kraft. II. I_ielnrmittel. a) Verfügbare Geldmittel. 1. Cassarest (cf. Erlass dos h. k. k. L.-Sch.-R. vom 17. August 1803, Z. 5185)............................. 149 fl. 1 r. kr. 2. Aufnahmstaxen ....................................... 214 „ 20 „ 3. Lohrmittelbeiträge................................... 382 „ — „ 4. Taxen für Zeugnisduplicate............................. 2 „ — „ 5. Interessen dos Gymnasialfondes........................ 75 „ (iO „ Zusammen.... 822 fl. 05 kr. b) Zuwachs in den einzelnen Abtheilungen der Lehrmittelsammlungen. 1. Lehrerbibliothek. Custos: A. Kosi. Ankäufe: Reginer, Grundzüge der allgemeinen Methodenlohre des Unterrichts. — Vademocum für Candidaten des Mittelschullehramtes in Osten eich, I. Th. —Langer, Deutsche Dictierstoffe in Aufsatzform. — Felix Dahn, Julian der Abtrünnige. — Schönbach, Uber Losen und Bildung. — Bibliotheka germanica. (Verzeichnis). — Brugmann, Grundriss der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. — Bibüothcca historica. (Verzeichnis). — Wartenberg, Vorschulo zur lateinischen Loctüre für reifere Schüler. — Stowasser, Lateinisch-deutsches Schulwörterbuch. — llenrici und Treutlein, Lehrbuch der Elementar-Geomotrie. — Heumann, Anleitung zum Experimentieren.—Wein-liold, Physikalische Demonstrationen. — Lehmann, Dr. Flicks Physikalische Technik. I. B. — Kreunz, Bewegungsspiele und Wettkämpfe. — Neubauer und Divis, Jahrbuch des höheren Unterrichtswesens. — Frick und Meier, Lehrproben und Lehrgänge, Forts. — Frick, Aus deutschen Lesebüchern, Schluss. — Beiträge zur Kunde steierm. Goschichtsquellen. — Mittheilungen des historischen Vereines für Steiermark. — Mittheilungen des Instituts für österr. Geschichtsforschung. — Mittheilungen der geographischen Gesellschaft in Wien. — Petermanns googr. Mittheilungen. — Ranke, Weltgeschichte, Forts. — Gregorovius, Geschichte der Stadt Rom, Forts. — Die österr.-ung. Monarchie in Wort und Bild. Forts. — Jagiö, Archiv für slavische Philologie. — Die Natur. — Zeitschrift f. d. österr. Gymnasien. — Zeitschrift für das Gymnasialwesen. — Zeitschrift f. d. Realschulwesen. — Österreichische Mittelschule Grimm, Deutsches Wörterbuch, Forts. — Wolf-Pletcrsnik, Slovensko-nemski slovar, Forts. Poske, Zeitschrift für den physikalischen und chemischen Unterricht. — Special-Orts-Repertorium von Steiermark. — Geschenke: Vom hohen k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht: Sitzungsberichte der k. k. Akademie der Wissenschaften ; Archiv für estcrr. Geschichte ; Almanach der k. k. Akademie der Wissenschaften; Osterr. ungarische Revue; Oscar Teuber, Ehrentage Österreichs. Auf Österreich-Ungarns Ruhmesbahn; Skofitz, Österreich, botanische Zeitschrift; >losef Ressel. Denkschrift, herausgegeben vom Comite für die Centenarfeier Josef Ressels. — Von der k. k. Gymnasialdirection : Neunzehnter Jahresbericht des unter dem h. Protectorate Seiner k. u. k. Hoheit des Herrn Erzherzogs Rainer stehenden Asyl-Vereines der Wiener Universität über das 19. Yer.-Jahr.; Österreichische Mittelschule (5 II.); 11 iiXenophontis expeditio Cyri (5 Expl.). — Von den Herren Verlegern: Rappold, Sophokles’ Elektra ; Golling, 1’. Vergilii Maronis carmina selecta; Rappold-Süpfle, Aufgaben zu lat. Stilübungen; Sedlmayer—Scheindler, Lat. Übungsbuch f. d. oberen Classcn der Gymnasien ; Lagerverzeichnisse über alte Geschichte, die philologischen Hilfswissenschaften und die scriptores graeci. — Von den Herren Verfassern : Orožen, Das Bisthum Lavant, VIII. Theil; Freiherr K. von Rinder-Krieglstein jun., Zur Psychologie des großen Krieges, II. Thl.; Prof. Kurz, Der Führer in Cilli und Umgebung ; Pecnak Jos., Localchronik der Edlinge von Tüchern. Die Lehrerbibliothek zählt am Schlüsse des Schuljahres 1893/1: 8071 Stück. 2. Schülerbibliothek. Gustos: M. Zavadlal. Ankäufe: Schorers Familienblatt, 15. u. Iti. R. — Kühn, Ein edler Sohn, Schwester Martha, Die Farm im Urwald. — Kätscher, Hermann Vambery’s Leben und Reiseabenteuer. — Falkenhorst, Luftfahrten. — Julius Verne, Fünf Wochen im Rallon. — Gerstäcker, Aus zwei Welt-theilen. — K. May, Gesammelte Reiseromane, I. u. 2. R. — Gregorovius, Euphorion. Schmid H., Am Kamin — Hoffmanu, Erzählungen Nr. 11 f», US, 131, 141, 149, 152, 171, 172, 177, 186, 191, 223. — Horn, Der Schiffsjunge und sein Lebensgang. — ITeyse und Kästner, Deutscher Novellenschatz, I., III. und XIX. Bd. - Peter Mayr, der Wirt an der Mahr. — Schmid H., Tannengrün. — Schweiger-Lerchenfeld, Das Ruch der Natur. — Hörkens, Leitfaden der Gedächtniskunst. — Falkenhorst, Amerikanische Staatenzerstörer und Staatengründer. — Proschko, ITabsburgs Kaiser-Frauen und Herzoginnen. — Kirchhoff, Die Schutzgebiete dos deutschen Reiches. — Maspero, Ägypten und Assyrien. — Hans von der Sann, Mit Gott für Kaiser und Vaterland. —• ' Stowassor, Lateinisch-deutsches Schulwörterbuch. — Neuhaus, Die Sagen von den Göttern und Heroen der Griechen und Römer. Spielhagen, Sturmflut. — Stowe-Malavašič, S trije Tomova koča. — Tomšič, Vrtec 1893. — Redenek, Sobice in senca. — Križan, Svitoslav. Nar. bibl. 3'.)—40. — Kosi, Zabavna knjižnica za slov. mladino. I. — Lampe, Jeruzalemski romar, II. zv. — Stare, Kitajci 4 in Japonci. — Cigler, Sreča v nesreči. — Hubad, Junaki. — Pavlina Pajkova, Zbrani spisi, !. — Lujiza Pesjakova, Vijolice. — Levstik, Zbrani spisi, I—II. — Medved, Pomladni glasi, II—III. — Žaljski, Na 'vrivih potih. — Cilenšek, Naše škodljive živali, 2. zv. — Rutar, Poknežena 0rafija Goriška in Gradiščanska.— Leban, Iskrice, I—II. — Letopis Matice slovenske 1893. — Sienkiewicz, Z ognjeni in mečem, III—IV. Geschenke: Vom Herrn Schulrath Končnik: Hannak, Lehrbuch der Geschichte des Alterthums. — Supan, Lehrbuch der Geographie, 6. Aufl. — Nahrhaft, Lateinisches Übungsbuch zu der Grammatik von Goldbacher, L u. II. Theil. — Koziol, Lateinisches Übungsbuch, I. Th. (doppelt) und 11. Th. — Pisko-Glöser, Grundlehren der Physik. — Krist, Anfangsgründe der Naturlehre. — Mach, Grundriss der Naturlehre. -Von den Herren Verlegern : Höfler, Grundlehren der Logik. — Lindner, Lehrbuch der allgemeinen Logik. — Schmidt, Commentar zu Lindners Auswahl aus den Schriften Xenophons. Lindner, Auswahl aus den Schriften Xenophons. — Richter, Lehrbuch der Geographie f. d. I - III. Classe der Mittelschulen. - Wagner, Realien des römischen Alterthums. — Weingartner, Lehrbuch der Geschichte, I. — Hannak, Österreichische Vaterlandskunde f. d. oberen Classen (doppelt). — Nohl, Ciceros Rede für den Dichter Archias. — Nohl, Ciceros Reden gegen Catilina. — Nohl, Ciceros Rede f. T Annius Milo. — Nohl, Ciceros Rede für den Oberbefehl des Cn Pompeius. — Nohl, Ciceros Roden f. Qu. Ligarius und für den Kg. Deiotarus. — Schmidt, Übungsbuch zum Übersetzen aus dem Deutschen ins Lateinische für die 111. CI., 2 Theile. — Steiner und Scheindler, Lat Lese- und Übungsbuch für die I. CI , 2 Theile. Schiche, M. Tulli Ciceronis Laelius de amicitia. — Cato Maior de senectute. — Schmidt, Schüler-Commentar zu Titi Livii ab u. c. 1. I, II, XXI, XXI1. — llauler, Lat. Übungsbuch für die 2 untersten Classen, 12. Aufl. (2 Exempl.). — Dasselbe, 11. Aufl. — Hočevar, Lehr- und Übungsbuch der Arithmetik. — Hočevar, Lehr- und Übungsbuch der Geometrie für das Unter-Gymnasium (3 Exempl ) — Hočevar, Geometrische Übungsaufgaben für das Obergymnasium. — Streissler, Die geometrische Formenlehre, 1. Abth. — Wettstein, Leitfaden der Botanik. — Scharizer, Lehrbuch der Mineralogie und Geologie. — Wallentin, Grundzüge der Natur-leliro. — Goethes Gedichte v. Blume. — Kummer und Stejskal, Einführung in die Geschichte der deutschen Literatur. — Manlik, Leasings Laokoon. — Willomitzer, Deutsche Grammatik. — Netoliczka, Leasings Nathan der Weise. — Seifert, Shakespeares Kaufmann von Venedig. —- ITruschka, Shakespeares Julius Cäsar. — Burghauser, Goethes Egmont. — Chevalier, Goethes Torquato Tasso. — Tumlirz, Schiller, Die Braut von Messina. — Toischer, Goethes Gedichte. — Von den Herren Verfassern : Prosch und Wiedenhofer, Deutsches Lesebuch T., Tl., Y., VI. Die Schülerbibliothek zählt am Ende des Schuljahros 1893/94 : 5i961 Stück. Während des Schuljahres 1893/4 wurden von 1382 Schülern 3693 Bücher entlehnt. 3. Geographisch-historische Sammlung. (Justus: O. Eichler. Ankäufe: Rhode, Histor. Schulatlas. — Kiepert, Wandkarte der alten Welt. — Sprunner-Bretschneider, Histor. Wandatlas, Nr. 3, 5, 8. Gegenwärtiger Stand: Wandkarten 112, Atlanten 18, Erdgloben 2, Himmelsgloben 1, Reliefkarten 3, Tellurium 1. 4. Miinzensammlnng. Custos: 0. Eichler. Geschenke des Schülers der IV. Classe Rudolf Tekavc : 6 Kupfermünzen aus dem Ende des vergangenen und dem Beginne dieses Jahrhunderts. Gegenwärtiger Stand: 1446 Geldinünzen, 28 Denkmünzen, dazu Bracteate, Papiergeldscheine, Rechenpfennige und Spielmünzen. 5. Mathematische Lehrmittel. Custos: E. Prechtl. Die Sammlung zählt 58 Stück. (». Physikalisches Cabinet. Custos : E. Prechtl. Ankäufe: Graduierte Pipette; Universalhälter aus Eisen; Glasglocke mit Fassung und zwei Ilähnen; Manometerprincip nach Bourdon; Fliissig-keitszerstäuber; Thermometer mit dreifacher Scala; Maximum und Minimum-Thermometer; Dampfkolben aus Holz; Siedepunkt-Apparat; Sirenen-scheibe aus Metall; Glasglocke mit Pendel auf Postament; Scalapfeife; Interferenzröhre nach Stefan; Äther Entzündungs-Apparat; Element nach Danieli; Glaswanne mit zwei Kupfer- und zwei Zinkplatten. Der gegenwärtige Stand ist folgender: oc) Zu den allgemeinen Eigenschaften der Körper und zur Mechanik der festen Körper 87 Stück; (i) zur Hydrostatik 30 Stück; y) zur Aerostatik und Aerodynamik 35 Stück; S) zur Akustik 65 Stück; s) zur Wärme 38 Stück; '() zur Optik 106 Stück; /)) zur Elektricität und zum Magnetismus 144 Stück; {>) zur Chemie 123 Stück. 7. Natiirhistoriscl.es Cabinet. Cuatos: K. Duffek. Ankäufe: Lepus timidus; Mus musculus; llyla arborea; Bulo vulgaris; 12 Insecteuspecies zur Coinpletierung der Schulsaniinlung; Astacus fluviatilis; Tegenaria domestica; Epeira diadema; Phalangium opilio; Ixodes ricinus; Lumbricus terrestris; I Ti rudo medicinalis; Anodonta muta-bilis; Wiederkäuermagen (aufgeblasen und lackiert); 12 Tafeln von Leute-nianns zool. Atlas; Gypskrystall (Glas); Combination des Kupfervitriols (Glas). Geschenke: Astur palumbarius, Balg, (Detiček, Y.), Kallus aqua-ticus gest. (J)ralka Ib.), Tetrao urogallus, Balg (Herr Fabiani in Lichten-wald). — Gegenwärtiger Stand der Sammlung: a) Zoologische Abtheilung 61ir> Stück. — (i) Botanische 3706 Stück. — y) Mineralogische 3084 Stück. — '<5) Krystallniodelle 214 Stück. s) Apparate und Praeparatc 168 Stück. — '{) Naturhistorische Bilderwerke 20 Stück. — 8. Lehrmittel für den Zeichenunterricht. Gustos: A. Fischer. Ankäufe: Gypsabgiisse vom k. k. öst. Museum in Wien und zwar ornamentale Gypsmodelle: 10 Stück, tigurale Gypsmodelle 10 Stück. Die Gesammtzahl der Lehrmittel beträgt: a) Ornamentale Vorlagen 1332 Stück; — (i) figurale Vorlagen: 357 Stück; v) diverse andere Vorlagen: 613 Stück; — 8) (.erspectivische Apjarate 7 Stück; — s) Draht-modelle 16 Stück; — ‘Q Holz- und Pappmodelle 34 Stück; — •/)) Gypsmodelle 100 Stück; — i>) Hilfsmittel 21* Stück. 9. Lehrmittel für . Vlil. „ : Plato, Apologie, cap. 19; Sophokles, Aias, vv. 48.')—521, 748—783. 3. Deutsch. V. „ : Außer den im Canon enthaltenen Gedichten: Erlkönigs Tochter (aus Herders Volksliedern), Der Fischer (Goethe), Der blinde König, Taillefer, Bortran de Born (Uhland), Aus dem „Messias“, 1 Gesang v. 1 bis 24, Klage der Ceres (Schiller). VI. „ : Aus dem Nibelungenlied: 1. Lied, Str. 1 —10; 4. Lied, Str. 1—10 ; Walther von der Vogclweido : Die Traum-deuteiin, Deutsche Sitte, Der Wahlstreit; Klopstock : Die beiden Musen, Ihr Tod. VII. „ : Außer den im Canon enthaltenen Gedichten : Edward (Herder), Lied der Hoffnung (Herder); Mignon (Goethe), Der König in Thulle (Goethe). Wiederholung früher memorierter Gedichte von Goethe und Schiller. VIII. „ : Außer den im Canon enthaltenen Gedichten: einige Stellen aus Goethes „Hermann und Dorothea“ und aus Goethes „Faust“ I.; Der letzte Dichter (A. Grün), Abschied von Wien (Grillparzer). — 4. Slovenisch. V. „ : 1. Začarani kraljic. (Nar. pes.) 2. Desetnica. (Nar. p.) 3. Lepa Vida. (Nar. p.) 4. Mlada Zora. (Nar. p.) 5. Mutec osojski. (Gorazd. 6. (Svetopolkova oporoka. (Gorazd.) 7. Smrt carja Samuela. (Pagliaruzzi.) 8. Ubežni kralj. (Levstik.) 9. Pegam in Lambergar. (Nar. p.) Wiederholung einiger früher gelernten Gedichte. VI. „ : 1. Krst pri Savici. Uvod. (Prešeren.) 2. Kdo je mar? (Ko- seski.) 3. Samostanski vratar. (Gregorčič.) 4. Nazaj! (Stritar.) 5. Oljki. (Gregorčič.) H. V spomin Andreja Smoleta. (Prešeren.) 7. Sonetje. 1 — 7. (Prešeren.) 8. Novice bralcem h koncu leta. (Koseski.) !>. Nova pisarija. (Prešeren.) Wiederholung einiger früher gelernten Gedichte. TU. „ : Wiederholung einiger früher gelernten Gedichte von Pre- šeren, Stritar und Gregorčič; — Zadovoljni Krajn’c von Vodnik; Obrazi 1 —10, Trojno gorje von S. Jenko; Pri- rodi, Popo ne pesmi 1., Lastovki, Mladini von Stritar; Sam, Daritev, Življenje ni praznik, Oj z Bogom, ti planinski svet von Gregorčič. VIII. C1 asse: Wiederholung mehrerer früher gelernten Gedichte von Vodnik, Prešeren, Koseski, Levstik, Cegnar, Stritar und Gregorčič; — „Zadvoljni Krajn’cu, „Moj spominik“ von Vodnik; Slovo od mladosti, V spomin Valentina Vodnika, Glosa, Sonetje 1—2 von Prešeren; Ura, Knjižna modrost von Levstik; Korak v življenje, Trojno gorje von S. Jenko; Jurčiču v spomin von Stritar; Oj z Bogom, ti planinski svet von Gregorčič; Vinska bajka von Aškerc. d) Tnemen. 1. Zu den deutschen Aufsätzen im Obergymnasium. ■V. Classe. Hausarbeiten: 1. Das Theater der Griechen (nach Schillers .Kraniche des Ibykus.“) 2. Das Wesen der Ballade ist an Uhlands „Bertran de Born“ zu erklären. 3. Wie heißt das Ding, das wenige schätzen...? (Schiller). 4. Waffenrüstung und Kriegführung in der Zeit des Nibelungenliedes. 5. Die Treue im Nibelungenliede. G. Die Ursachen des Aberglaubens. 7. Beatus iIle, qui procul negotiis paterna rura bobus ex-ercet suis. 8. Dreifach ist der Schritt der Zeit. . .(Schiller). Schularbeiten: 1. Das Eisen im Dienste der Menschheit. 2. Die Thaten des Ilomulus (nach Livius). 3. Drei Bilder aus Uh'ands „Des Sängers Fluch“. L Beweise für die Kugelgestalt der Erde. 5. Reineke Fuchs, ein satirisches Gedicht. (>. An Chamisso’s „Kreuzschau“ ist das Wesen der Parabel zu erklären. „ ~VT. Classe. Hausarbeiten: 1. Einfluss der Natur auf den Alpenbewohner. 2. Die Gastfreundschaft der alten Griechen. 3. Die historischen Motive des Nibelungenliedes. 4. Siegfrieds Fahrt von Santen nach Worms (Nibelungenlied). 5. Die Entwicklung der monarchischen Gewalt von Cäsar bis Constantin. i5. Erblicher Besitz und Güterhandel. 7. Gedanken in den Ruinen eines alten Bergschlosses. Schularbeiten: 1. Der deutsche Minnegesang. 2. Die Ursachen der Sittenverderbnis in Rom nach dem Falle Carthagos. (Sallust, bell. Jugurth). 3. Freude und Nutzen des Fußreisens. 4. Walther von der Vogelweide (Charakteristik). 5. Die Elemente hassen das Gebild der Menschenhand (Schiller), ti. Gedankengang in Klopstocks Ode „Die beiden Musen“. 7. Die Auffassung des Ehrbegriffes in Lessings „Minna von Barnhelm Dr. H. Wertheim. "VXI. Classe. Hausarbeiten: 1. Im Loben ist Vergessen nicht die letzte Tugend. — 2. Nur Dämmerung ist unser Blick, | Nur Dämmerung ist unser Glück. (Herder.) — 3. An's Vaterland, an’s tlieure, schließ dich an, | Das halte fest mit Deinem ganzen Herzen ! (Schiller. — Chrie.) — 4. Bedeutung der Gebirge für das Leben der Menschen. — 5. Was zieht die Menschen nach Italien ? — 6. Tapfer ist der Löwensieger, | Tapfer ist der Weltbezwinger, | Tapfrer, wer sich selbst bezwang. (Herder.) 7. Welche Bedeutung für die Cultur schreibt Schiller in seiner Elegie: „Der Spaziergang“ der Gründung von Städten zu? Schularbeiten: 1. Der Zustand des deutschen Reiches in Goethes „Götz von Beilichingen.“ — 2. Mit welchen Gründen beweist Cicero die Unschuld seines Clienten ? (Nach Ciceros Rede „pro Roscio Amerino.“) — 3. Die Phantasie. (Nach Goethes Gedicht: „Meine Göttin.“) — I. Der Lauf dos Flusses und das menschliche Leben. (Vergleichung.) — 5. Wodurch bewegt Sinon die Trojaner, das hölzerne Pferd in ihre Stadt zu ziehen? (Nach Vergils Aeneis II.) — t>. Welche Gedanken weckt in uns die Betrachtung des Sternenhimmels ? — 7. Soll der Weinstock Trauben tragen, | Muss das Messer schneiden ein ; | Darfst nicht nach den Thränen fragen, | Erst das Wasser, dann der Wein. (Böhmer). — Vorträge: 1. Herders „Cid“. — 2. Klingers „Zwillinge.“ — 3. Wie bildete sich der Knabe Goethe ? — 4. Goethe in Strassburg. — 5. Poesie und Geschichte in Goethes „Götz von Berlichingen.“ — (5. Wie der Herr, so der Knecht. (Nachgewiesen an den Charakteren in Goethes „Götz v. Borl.) — 7. Goethes „Clavigo.“ — 8. Das niederländische Volk in Goethes „Egmont.“ — 9. Goethes Schweizerreisen. — 10. Orest und Pylades. (Charakteristik nach Goethes „Iphigenie in Tauris.“) — II. Dio Entwickelung des Dramas bei den Griechen — 12. Schillers Knabenjahre. — 13—15: Referate über Schillers: „Räuber“, „Fiesko“, „Kabale und Liebe.“ — Hi. Die Bedeutung und Wirkung der Jugend-drainen Schillers. — 17. Die Beziehungen zwischen den beiden Handlungen in Schillers „Don Carlos“. — 18. Alba bei Schiller nnd bei Goethe. — 19. Wallenstein in der Geschichte. — 20. Maria Stuart in der Geschichte. — 21. Schuld und Sühne der Jungfrau von Orleans. (Nach Schiller.) — 22. Die Befreiung der Schweiz nnd der Abfall der Niederlande. (Vergleichung.) — 23. Die Einheit der Handlung in Schillers „Wilhelm Teil“. 24. Shakespeares Leben und Werke — 25. Goethe und Schiller. (Vergleichende Charakteristik.) — 26. Warum lernen wir fremde Sprachen? — 27. Die Reformation in Österreich. — 28. Napoleon. (Charakteristik) — 29. Ringe, Deutscher, nach römischer Kraft, nach griechischer Schönheit, | Beides gelang dir, doch nie glückte der gallische Sprung. (Schiller). — A. Fietz. Hausarbeiten: I. Non raulta, sod multuin! — 2. Über den fördernden Einfluss der Dichter auf dio Bildung der Menschheit. (Mit besonderer Berücksichtigung der deutschen Dichter. — >. Im Yaterlande sind dio starken Wurzeln unserer Kraft. 4. Bedeutung der Gebirge im Haushalte der Natur. — 5. Warum werden verdienstvolle Männer so selten von der Mitwelt richtig beurtheilt ? — (i. Nil mortalibus ardui est. (Horaz. — Chrie.) — 7. Dio wichtigsten Wirkungen des Lichtes. — Schularbeiten: 1. Wie hängen die einzelnen Betrachtungen in Schillers „Lied von der Glocke“ unter einander zusammen t' — 2. Die wichtigsten Vorzüge der alten Deutschen. Nach Tacitus’ „Germania“.) — 3. Dorothea. (Charakteristik nach Goethes „Hermann und Dorothea.“) — 4. Dos Germanicus Kriegszug gegen die Deutschen. — 5. Im engen Kreis verengert sich der Sinn, | Es wächst der Mensch mit seinen großem Zwecken. — (Schiller.) — 6. Österreich „ein Land des Pfluges, Land des Lichtes, | Land des Schwertes und Gedichtes.“ (Maturitätsprüfuiigs-Arbeit.) — Vorträge: 1. Tasso und Antonio. (Charakteristik nach Goethes „Torq. Tasso.“) — 2. Goethes Thätigkeit in seinem Knabenalter. — 3. Dio beiden Loonoren in Goethes „Torq. Tasso.“ (Charakteristik.) - 4. „Hermann und Dorothea“ ein durchaus deutsches Gedicht — 5. „Hermann und Dorothea“ und das Nibelungenlied (Vergleichung.) — 6. Der Pfarrer und der Apotheker. (Charakteristik nach Goethes „Hermann und Dorothea.“) — 7. Vater und Mutter in Goethes „Hermann und Dorothea.“) — 8. Goethes Mädchengestalten. — 9. Referat über eine Auswahl aus der „ Mamburgischon Dramaturgie“ Lessings. — Kl. Einleitung zu Lessings „Laokoon.“ — 11. Erinnerungen eines Greises. — 12. Die großen Epiker des Mittelalters. — 13. Die ältesten Literatur- werke der Deutschen. — 14, Shakespeares Leben und Werke. — 15. Referat über Shakespeares „Othello.“ — IG. Lears Töchter. (Charakteristik nach Shakespeare.) — 17. Hauffs „Lichtenstein.“ — IS. Grillparzers „Der Traum ein Leben.“ — 19. Weshalb übten Schillers Jugenddrainen : „Die Räuber“ und „Kabale und Liebo;< auf die Zeitgenossen eine so große Wirkung aus? — 20. Die Familie des Musicus Miller (Charakteristik nach Schillers „Kabale und Liebe.“ — 21. Das Schicksalsdrama. — 22. Der Bruderzwist im deutschen Drama. — 23. Referat über Baumbachs ,Zlatorog.“ — A. Fistz. 2. Zu den slovenisclien Aufsätzen im Obergymnasium. "V Olasse. Domače naloge: 1. O pričetku šolskega leta. 2. Steklo v porabi človeštva. 3. Godba spremlja človeka po vseli potih življenja. 4. Prijazna beseda za uboge ptičke o zimskem času. 5. Kake prednosti Ima mesto Colje po svoji logi? G. Kdor hoče v:soko priti, mora trden v glavi biti. 7. Ktere snovi rabi človek za svojo obleko in obutev? 8. Vsem ljudem ni ustreči. dolske nalogo: 1. O usodnih božanstvih. 2. O prihodu Tarkvini-ja Priska v Rim. (Po Liv.) 3. Zahajajoče solnco in umirajoči pravičnik. 4. Kak pomen ima Periklej za razvoj grške omike? 5. Slovanski narodni običaji o božiču in kresu. 6. Pegam in Lambergar. A. Kosi. VI. Classs. Domače naloge: 1. Kar danes lahko storiš, na jutri ne odlagaj. 2. Kako nam opisuje Salustij severno Afriko? 3. Priroda je jodina knjiga, ktora ima na vseh listih važno vsebino 4. Jezik in meč. 5. Nam li železnico več koristijo ali škodujejo? (3. Jablane, hruške — in druge cepo — Cepi v mladosti — Za stare zobe. (Vodnik). 7. Feničani in Angleži. Šolske naloge: 1. Na kak zgodivinski dogodek naslanja se epska pesem „Jaroslav* v kraljcdvorskem rokopisu? 2. Opis Ortomirovega značaja. (Po Prešern. „Krst pri Savici“). 3. Nesreča sama nam je zvesta, — sreča — Na bilki rosa jutranja blesteča. (Stritar). 4. Nemo prophota in patria. 5. Pismo nekega Rimljana o dogodkih v Rimu 7. nov. G3. 1. pr. Kr. (Po I. gov. Cie. proti Kat,.) 6. Zgodovinska podlaga in kratka vsebina tragedije .Tugomer“. 7. Resnica naj nad vse ti sveta bo; — Z lažjo nikdar se ne sprijazni ti, — Nevarna je, pogubna zveza njena. (Stritar). A. Kosi. VII. Classe. IJomače naloge: 1. Um jo krmilo tvojega življenja, Preluke svetla luč na morskem bregu, Ki kaže ladji v nočnem burnem bregu Rešilne pote, pote pogubljenja. (Cegnar). — 2. Kaj in kako nam je citati? 3. Stalna na tem svetu samo mena je. (Preradovič). 4. Ut adulescentem, in quo senile aliquid, sic senem, in quo adulescentis aliquid est, laudamus. (Ciceron). — 5. In srce človeško je brezdnina, — Mero svoje samo si no ve; — Meri oceanom sc globina, — Meriti se želje no dade. (Levstik). — G. Železo in oglje motorja svetil. — 7. Kcdor jo možak, — Strupene sc kupe ne brani, — Sladke so nikdar ne vpijani. (Gregorčič). — Šolske naloge: 1. Kako vpliva vreme na človeka? — Razporcdba in vsebina I. olintskega govora Dcmostenovega. — 3. Oko je zrcalo dušo. — 4. Ego ne utilem quidem esse arbitror futurarum rerum scientiam. (Ciceron). — 5. Življenje pri Feakih. (Po Homerju). — G. Kako etično vrednost ima pregovor: Do mortuis nil nisi bone? — 7. Kdo je v Jurčičevem romanu „Deseti brat“ glavna oseba in zakaj? Za vaje v govoru izbrali so si učenci te-le predmete: Prosveta starih Grkov. — Celjski grofi. — Studijo o denarju. — Jlistoria nuntia vetustatis, testis temporum, vitae magistra, lux veritatis. — Zgodovinske črtice o Rušah. — Prešernovi soneti. — Avstrijski junaški čini v turških bojih. — Črtomir osrčuje svoje vojake v Ajdovskem gradu. — Nekaj o slikarstvu starih Egipčanov. — Črtice o Hanibalu. — Slovenci za časa turških bojev. — Vraže iz domače vasi. — Zakaj sc učimo tujih jezikov? — Kak pomen ima odkritje Amerike? "VIII. Claese. Domače naloge: 1. Stat sua cuique dies, breve et irreparabile ternpus Omnibus ost vitae; scd famam extendere factis, Hoc virtutis opus. (Yergilij, En. X. 467--4H9. 2. Kak pomen imajo vode v prirodi in v življenju narodov? — 3. Od hrabrosti modrost je veča, — Desnica se glavi klanja. (Palmotič). — 4. Značaj Leonov v Jurčičevem romanu „Cvet in sad“. — f>. Narodne pesmi in poljske cvetlice. (Primera). — Medicin 0. Tschulik Anton Hochcnogg 6. Jänner 1871 8 Jus 7 Vidic Franz 8t. Paul l>. Pragwald 30. Novbr. 1872 8 ri Theologie 8. Cvetko Franz Stadoldorf 29. Jänner 1871 8 reif Juh 9. Doboviäok Goorg St. Georgen a. S. B. 1. April 1871 8 n Theologie 10. Ipavic Josof « V v » 21. Decbr. 1873 8 n Medicin 11. Jaklin Ernst Woitonstein 31. W 1874 8 n n 12. Kroli ne Joßof Ratschach 2!). Mai 1871 8 »» Theologie 13. Musi Josof Franz 25. Decbr. 1808 9 y> »* 14 Povalej Josef St. Georgen a S. S. 6. J» 1809 8 n KiilmdionRl 15. Požun Heinrich Lank 6. Juli 1871 8 n Militär 10. Uostok Gustav Wien 11. August 1873 8 n 17. Schmidt Kmlolf Gairaeh 3. April 1872 8 w Juh IS. Skasa Anton Wöllan 4. Decbr 1873 8 71 Medicin 19. Stroloc Franz Moschganzen 30. Jänner 1 *73 9 „ Theologie 20. VorstovSok Karl Wöllan 26. Juli 1871 8 „ Philosophie 21. Sivka Franz, Extornist • i. t Spitalitsch 17. April 1871 8 » Theologie 2. Schuljahr 1893 4. Zur diesjährigen Reifeprüfung meldeten sich sämmtlicho (23) Schüler der S. Classo. Außerdem wurde Alexander Iialogli, der im Vorjahre die hiesige Anstalt absolviert hatte, nach Schluss der schriftlichen Reifeprüfungen aber zurückgetreten war, mit Erlass des h. k. k. L.-Sch.-R. vom 18. April ]. J Z 2438 zur Ablegung des Maturitätsexamens zugelassen. An den schriftlichen Prüfungen betheiligten sich demnach 24 Candidaten. Die vorgelegten Themen lauteten : 1) Deutsch-Latein: Cäsars gallische Kriege nach G. Webers Lehr- buch der 'Weltgeschichte, 13. Aufl., pag. 392. 2) Latein-Deutsch: Cicero, pro Sestio, cap. (58 (ed. Klotz). 3) Griechisch: Xenophon, Anab. 111., 1, 4 — 10. 4) Deutsch: Österreich ein „Land des Pfluges, Land des Lichtes, Land des Schwertes nnd Gedichtes.“ 5) Mathematik: a) Folgende Gleichungen sind nach x, y aufzulösen: x 3^ y = 9, 8l0gJ 1-36747 x;‘ i l>) Aus dem Rauminhalte Y und der Grundkante einer regelmäßigen zehnseitigen Pyramide ist die Oberfläche und die Neigung einer Seitenfläche zur Grundfläche zu berechnen. V— (340 in3, a = 12 m c) Wie lautet die Gleichung der Geraden, welche die Parabel ys = 4 x im Punkte B (x, 4) normal durchsclineidet? Wie groß ist die von dieser Geraden, der Parabel und der Abscissenachse begrenzte Fläche? (>) Slovenisch: „Ko ljubiš domovino svojo, misli : Človeku brat je človek, rodu rod; Preganjanja se pazi in razpora, Sovraštvu v srci ne dajaj prostora.“ (Stritar.) (Für Slovenen; Hi Abiturienten.) Übersetzung aus Lampels Lesebuch für die dritte Classe : Die Klosterschulen im Mittelalter. (Für Deutsche; 2 Abiturienten.) Die schriftliche Reifeprüfung wurde gemäß dein Erl. des h. k. k. L.-Sch.-R. vom 1(3. Mai d. J. Z. 2590 in der Wocli; vom 4.—9 Juni durchgeführt; die mündliche beginnt am 1(1. Juli. Das Ergebnis wird im nächstjährigen Programm kundgemacht werden. —* p Fischer Franz, Gesch. d. gottl. Offenbarung des neuen Bundes, 4.—7. Aufl. Fischer Franz, Gesch d. göttl. Offenbarung des alten Bundes. 3.--7. \ufl. 1 *zl x % Ooj^gF® — *1 't ft.® 3 £ - .?=Js|žr£ £ >r< *» - io ®* j; *! ' ' »! = f 5- «r ~ n: E, _n w 1 (»q * ' ■* -j >0 ,o\* 2. C O •— rt O p 2 3* 7 £L r r r s heren. Grammatik, 17., 19. Aufl. Sehenkl. Elementarbuch, 13’ 14. Aufl. Cnrtius-Har-tel. Griechische Schulgrammat., 17., 19., 22. Aufl. Schenkel, Griech. Elementarbuch, 15. Aufl. mit Ausschluss der frü'ieren. Grammatik, wie in II. Lampel. Lese buch f. d. 4. CI., 3., 4. Aufl. mit Ausschluss der früheren. I o aP n • 3 S» .w-5 ... B C 22.= 1 1 « t. os er d c ?• Slovnica wie in 11. Sket, Slov. čitanka za 4. razred. Slovnica wie in II. Sket, Slov. čitanka za 3. razred. S. Supau wie in III. Kozenn wie in I. Rhode,wie in II. Maver. Lehrb. d. Gesch., 3.-Thl. Mayer. Geographie der österr.-ung. Monarchie, 3. Aufl. mit Ausschluss der früheren. Hirsch. Heimatkunde von Steiermark. to p.«-f 0 sr a T' 39 O N rt T3 H”'*! S. "-5 ss|5? „g .“'„lei r‘ -L’«5 a rt sl, • rt » n 5' rt' > g r § C -1 o »i 'c ,' 't f: -l? = •3=^ * ► H j» 2. a b w | S? [pl*?! , r >■ c J» ‘ «e c 2 N I £ * g 2 co cr r - 5 «> C£tH !*■ Ö» 1 S «S ? -»r '»a® “> p °* " c Q • 1 £ 3 - 2 T'5 c n ® " o 5* g ** =_ S! 5? i F — rt K :.<=-• &• s rt 3 JV N *T IO H »> 3 ? P 5 J ti 2 ^»cr it ; “2 E 7T ‘ : * 3 «3 ® ;.®5 s-r-?£»e-e [.f äs ij?;; £ a> r*t 5 §■ » N « — : : r, £ 3>’ 5" ="« c — o 3 ü S ’ - o . «■ ft Pilil ; S 3 g -N S a " S W ?3?i *■ jjf n C 5 5 pr £l , q p . c «/. - r» • §•&■;« S S g| o a "* ** r ' ? «tt- cr S * */, ^ *£ g* £ « _a c r? 7T -* N -2 O f-s ►_ C ~’(jo 5 S> rt o, v- 3*3,, * ® »aq i « *3 s£» or. £ •/ f) Lehrbücher. Jm Schuljahre 1894/5 werden dem Unterrichte folgende Lehrbücher zugrunde gelegt werden: c a t» QJ 2h*3 II ti o I -S, č «®'SB 3 '/. •- -C ■ . . * ,: S ■ SO -c ri-i) S-a^g = 3« I. s® * l. „rl* j® si-!š •3 I O *» ■z* * -rt >S ä» ilo) tO ® • is •■; « ^ oj w •a? C - " - >. • c issi-s, ** 'S O"— aj -S O N -M «a ® •- ~r c^tjdcr © «O M* 'a .S <« .__ _ © «J in co ^ - - 75 n I ? * »- l ®r, v ^ j iK_-«es: H|^|i |1.|^ II “Ü2 a-®’ IsS»^=-1 !'č|a ■* i* -T . o.»* , *- .«►.s *5. 2 - ^ Ä 73 =3 V V — i C/3 Cß S3 - * - S r S . 1 «gos £ Lil ! s.'* ~ hd- S* 58 . 4> , — X ^ ^ P-d -0.2 >• 3 bO' S> x, - * — — fc--3 “ i c i 0) || ft. Ö » . .2 o> 7 ot1, a a.« 3 3 4> „3 ^ U 4> T 4) 4» 4J ^ P '« S -d «ö i2 6i> .14 . h-’ — 4> * - E -ü Lf 2 - _ 3 ■**! S s J»"2 i'h I *," k -2 S 3"1-»S •M .£> 3 4J Ä -O ISS^uI- ! s 2 s-s j 2!Sa5= O Sr* i*« :- = =‘i "” 3 ® *r. ^ _ . 1-3 . t, ~ v v, co > ,*3 f OJ « ^ - - »i*. '53*sS s. s a o. aT-r tu c-; - © ^ © £ <-3 «^ah 2« o73 • "V P p 3 Oj B »2’ 1 3 i' >* “ * S . ; .005- a 3.520*5 g S S a | •' läi" • H -i*g « •3 . 3 8*0 o .3 b * 5 N . 5 ee > — O >0 M* a < -a 0 -3’ ^ ee. • ^ . S 3 * S .S ä • J; C« 03 4> ' 0) * c/3 _• : , . ^ cc n > C <-■ 3* - ,i a c -S a ? 01 . 2 br . ” * c - 33 |ü :3 CO tC l u • { o {-• 1 \ H'S« n fc 'X y. c 4, ^ t. • .OJ »-<0 '/) — •aT ec B , c o ^ i. • l I j S « • M v a< «> oOŽ0cft>S v O ® o J .2 .|J^ ."3 00 r- O — U «8 o ~ "3 a> _2 a2 c^«s a s b & ce ~ « = ® m C 1 m © 3 • •r m • o 3 J* C.c “k 0**fr «■? o- — • - i 0) < •S 5.® «S J s| «' ti=7g,&^§® <■* "7 >. "■ — ^ o 5 5^a u S» •3 I S ” e 1 * i a li o > * i 1 gf S u« -O '< ! li" B) Freie Lehrfächer, a) Gesang. Dieser Unterricht zerfiel in zwei Abtheilungen zu je 2 Stunden. Kenntnis des Notensystems, Aufbau der Tonleiter, eingehende Übungen im Treffen der Intervalle, Kenntnis und Übung der Dur- und Moll-Tonarten, Anwendung des Gesanges in passenden ein-, zwei- und dreistimmigen Liedern und vornehmlich in vierstimmigen Männerchören kirchlichen urd weltlichen Inhaltes bildeten den Lehrstoff. — Remuneration: 144 H. b) Slovcnische Sprache für Schüler deutscher Nationalität. Für diesen Unterricht bestanden zwei Abtheilungen: die erste mit 3, die zweite mit 2 Stunden in der Woche. Durchgenomnien wurde die regelmäßige Formenlehre, das Wichtigste aus der Casus- und Wortbildungslehre, eingeübt an beiderseitigen Übersetzungen nach dem Lehrbuche von Sket. c) Steiermärkische Geschichte. Der Unterricht in diesem Gegenstände wurde in zwei wöchentlichen Stunden nach dem Lehrbuche von Dr. K. Ilirsch vom Gymnasiallehrer Otto Eiehler ertheilt. An dem Unterrichte betheiligten sich 13 Schüler der IV. Classe. Von diesen unterzogen sich 7 der am 16. Juni abgehaltenen Prüfung. Die Piüfungscommission bestand außer dem Director und dem Fachlehrer aus den Herren Professoren Fietz, Dr. Wertheim und Zavadlal. — Die vom hochlöblichen Landesausschusse gespendeten Preismedaillen wurden den Schülern Jesih Albin und Tekavc Rudolf zuerkannt. Aber auch die anderen Bewerber, namentlich Bytzek Franz, zeigten sehr lobenswerte Kenntnisse in der vaterländischen Geschichte und erhielten in Anerkennung ihres besonderen Fleißes Bücher, die von der Direction, dem Examinator und von Prof. Zavadlal als gewesenem Vorstande der IV. Classe gewidmet worden waren. Remuneration: 100 fl., angewiesen mit Erlass des hochlöblichen steiermärkischen Landesausschusses vom 7. Juni 1893, Z. 12848. Während der Unterricht in den übrigen Freifächern in den ersten Tagen des Schuljahres zu beginnen und bis zum Abschlüsse des gesammten Obligat-Unterrichtes zu dauern hatte, währte der Unterricht in der steiermärkischen Geschichte vom 16. Jänner bis 16. Juni. d) Stenographie. Dieser Unterricht wurde in zwei Lehrcursen mit je 2 wöchentlichen Lehrstunden ertheilt. — Im niederen Curse wurde die Lehre von der Wortbildung und Wortkürzung, ini höheren die Lehre von der Satž-kürzung durchgenomrnen und durch zahlreiche Lese- und Schreibübungen eingeübt. Remuneration: 200 fl. e) Turnen. Das Turnen wurde in 1 Abtheilungen in je 2 wöchentlichen Stunden ertheilt. — Remuneration für 10 Stunden (2 im Yorbereitungscurs) in der Woche: 360 H. f) Zeichncn. Der Zeichenunterricht wurde in 3 Lehrstufen mit thunlichster Rücksichtnahme auf den mit hoher Min.-Verordnung vom 17. Juni 1891, Z. 9103 vorgescliriebenen Lehrplan ertheilt. Die Schüler wurden in zwei Abtheilungon, und zwar die erste in 4, die zweite in 2 Stunden wöchentlich unterrichtet. Remuneration für 8 Stunden (2 in der Yorbereitungsdasse): 400 H. Die Anweisung der Remunerationen für den Unterricht in den unter a, d—f genannten Freifächern erfolgte mit Erlass des hohen k. k. Landes-Schulrathes vom 12. October 1893, Z. G938. IV Statistik der Schüler. C L -A- SSE -*==» .a Ui II. a li.b 111. IV. Y. VI. VII. III. s m rx? c->a 1. Zalil. Zu Endo 1892/93 .... 41 38 37 41 53 30 46 33 27 23 25 336 -f'l 1* Zu Anfang 1893/94 . . . 63 50 46 32 32 41 19 30 4'i 31 879 -f-(j 3 Während I.a I.b II. a II. b 111. IV. V. VI. VII. VIII s E -y: ca 5.*** Lebensalter. 1 10 Jahre 11 10 io 8 — — — 18- -10 12 8 8 4 8< 4' 19a- - 8 13 12 5 6 5 j 4 5 — — — — 25 - -12 14 „ 8 7 5 7 I 5 7 3 — 34 - - 8 15 8 5 (i 9 4 8 12 5 i 19 - - 8 16 1 2 1 1 i f> 10 14 7 5 — — 46 - - 1 17 — 2 2 4 ! 1 5 8 5 7 8 —i 42 18 — — — — — 1 9 6 7 0 3 32 19 — — — — — 2 2 2 8 1 4 19 20 „ — — — — 1 1 2 4 4 5 17 21 _ 3 8 4 15 22 Ott — — — — ; — — — — 2 — 3 5 ii 24 — — — — 1 — — — — 2 1 3 3 3 Summe . , 50 39 32 29' 2.')' 38 49 27 Sti 29 23 3272+50 <>. Nach dem Wohn- orte 26 18 237a Hi Summe . . 5U 39 32 29' 25' 38 49 2 7 36 29 23 3 2 72 +- 0 7. Classification. a) Zu finde des Schuljahres 18.93/94. I. Fortgangsclasse m.Vorzug 5 3 4 2 2 5 9 2 3 7 3 40 - r 5 T. Fortgangsclasse .... 37 30 25 21' 18 2! 30 17 29 18 18 229 •- -37 Zu einer Wiederholungs- prüfung zugelassen . . 2 4 — 2 1 '1 4 8 _ 2 2 22 + 2 II. Fortgangsclasse . . . 4 2 9 3 2 4 6 4 4 1 — 28+4 III. .. ... 2 — 1 1 2 1 1 — i 6 4-2 Zu einer Nachtragsprüfung krankheitshalber zuge- lasson — — — — j 0' 1 — — 1 — 2'+ 0 Summe . . 50 39 32 29' 25* 3-4 49 •27 8 i 2 t 23 32 hj Nachtrag zum Schuljahre 18.92/03. Wiederholungsprüfungen waren bewilligt .... 3 4 4 4 1 — 5' 1 2 — 21'- I- 3 Entsprochen haben . . . 2 1 4 4 1 — 5' — 1 16*4- 2 Nicht entsprochen haben . — o o — — — — 1 1 — 5 0 Nicht erschienen sind . . 1 04- 1 Nachtragspriifungon waren bewilligt 1 — 1 2 2 1 — — 4- 1 Entsprochen haben . . . — — — 1 — 1 1 — — 3- b o Nicht erschienen sind . . 1 — 1 1 — — 1 — — — ! 3+ 1 Darnach ist das Endergeb- nis für 18.92/03: I. Fortgangsclasse mit Y orzug 2 4 3 r> 9 2 0 5 2 r» 42 -L 2 I. Fortgangsclasse . . . 35 24 31' 37 43 27 301 2/ 24 17 2'ilis-j-35 11. „ ... 3 8 4 — 1 2 1 1 — i 17- - 3 III. ... — 2 1 •) 1 — — Ü - r o Ungeprüft blieben .... 1 — 1 1 — — 1 — —! 8 - - i Summe . . 41 38 36' 49 53 30 45' 33 27 23 1 334*4-41 CL A S S S iS- Ia. Ib. II. a ll.b 111. IV. V. VI. VII. VIII. Ö e «i t=» e>ü 8. Geldleistungen der Schüler. Das Schulgeld zu zahlen waren verpflichtet: im I. Semester . . . 33 32 22* 18 15 13 20 11' 15 15 17 1788-f- 33 im II. „ ... D) 24 16 17 15 20 22 12 22 13 12 173 +19 Zur Hillfto waren bofroit: im I. Semester . . , 1 1 2 1 2 1 1 1 10 im II. „ ... — — 1 — 1 — 2 1 1 1 7 Ganz befreit waren: im I. Semester . . , 21 16 19 14 15 20 28 17 27 15 7 184 -f 21 im II. „ ... 32 23 19 12 12 19 27 14 20 17 10 173 + 32 Das Schulgeld betrug im ganzen: im T. Semester . .fl. 330 480 345 2T7.6 232-5 •210 307-6 195 232-5 232-6 262-5 3105 im II. „ . . „ 190 300 240 202.6 '225 30?6 330 195 337-5 202'M87-5||2837-6 Zusammen . fl. 520 840 585 "»10 457'6 )17-‘ >37'6 390 ■•>70 135 450 5942'5 Dio Aufnahmstaxen betrugen fl. 88-2 88-2 8-4 2-1 4 2 4'2 10-5 6-3 2-1 214-2 Die Lehrmittelbeiträge betrugen ff. 51 46 34 32 41 49 30 43 31 25 382 Dio Taxen für Zeugnis-duplicato batrugen fl. 2 2 Summe ff. — 139*2 134-2 42-4 34-1 45-2 53-2 40-5 49-3 33-1 27 598-2 9. Besuch des Unterrichts in den relat. oblig. und nichtobligaten Gegenständen. Zwoito Landessprache: 1. Curs 3 3 2 2 10 2. Curs — — — — — — 5 l 2 2 14 Kalligraphie 50 — — — — — — — — — — [-50 Freihandzeichnen .... 50 3 6 3 2 1 1 l 3 1 — 24 4 !>0 Turnen 50 23 18 17 11 13 23 9 13 10 4 141 +50 Gesang — 16 \d 9 13 17 12 4 10 11 1‘2 122 Stenographie I. Curs . . — — — — — — 5 15 9 2 — 31 Stenographie II. Curs . , 1 5 17 ‘2 25 Stoierm. Goschichte . . . 13 10. Stipendien. Anzahl der Stipendisten . 1 1 1 3 1 6 3 5 3 5 29 Anzahl der Stipendien . 1 1 — 1 3 1 6 3 6 3 5 30 Gosammtbctrag d. Stipon- 749-° dion fl. 10S 100 100 526-” 200 300 667» 300 564 3615-72 * Dio hinter -j- stehenden Zahlen boziehen «ich auf die Vorboreitungselasso. ** Dio rochts oben stehenden Ziffern beziehen sieli auf dio Privatisten. *** Vt2 und mehr dos letztbegonnenen Altersjahres wurde für oin volles Jahr go' rechnet. V. Hochortige Erlässe. a) Kund gemacht durch das Verordnungsblatt. 1. Min.-Verordnung vom 2. Juni 189:3 Z. 1091, betreffend den Vorgang bei Bestellung der Supplenten und Nebenlehrer an Staats-mittelschulen, sowie bei Anweisung der Substitutionsgebüren und Jahres* renumerationen an dieselben. 2. Min.-Erlass vom 1. November 1893, Zahl 24871, betreffend die Einführung von Hilfslehrern (Supplenten) in das praktische Lehramt an Mittelschulen. 3. Min.-Erlass vom 25. November 1893, Z. 2075/C. U. M., betreffend Veränderungen des Fahr- und Frachtbegünstigungs-Normals. (Die bisherige Wahlfreiheit rücksichtlich der zu benützenden Wagenclasse wird eingeschränkt und eine Änderung in den der Ermittlung der begünstigten Fahrpreise zugrunde zu legenden Einheitssätzen eingeführt). 4. Min.-Erlass vom 28. December 1893 Z. 2348/C. U. M. : Der Artikel V des Fahrbegünstigungs-Normales wird durch die Fixierung des Maximalgewichtes der Übersiedlungs-Effecten (10000, resp. 5000 kg) ergänzt. 5. Min.-Erlass vom 12. Jänner 1894, Z. 1302/C. U. M. 1893, betreffend die Festsetzung der für die Ausdrücke „Krone“ und „Heller“ zu gebrauchenden Abkürzungen. b) Intimationen und Verfügungen desk. k. Lande s- schulrathes. 1) L.-Sch.-R.-E. vom 17. Juli 1893, Z. 4386: Der Wortlaut der Weisungen zu §. 86, Punkt 2, Schlussabsatz schließt nicht aus, dass unter dem letzten Semester, aus dem die Leistungen in nicht obligaten Gegenständen auf Verlangen eines Abiturienten ins Maturitätszeugnis aufgenommen werden, dasjenige verstanden werde, in welchem der Schüler einen freien Gegenstand in den Oberclassen ordnungsmäßig in dem für die höchste Stufe dieses Gegenstandes an der betreffenden Lehranstalt vorgeschriebencn Ausmaße frequentiert und das Lehrziel erreicht hat. 2. L.-Sch.-It.-E. vom 7. November 1893, Z. 7807: Lei allen Classificationen an den Mittelschulen ist die vorgcschriebene Notenscala ausschließlich in Anwendung zu bringen 3. L.-Sch.-R.-E. vom 14. November 1893, Z. 8016: Die Mittelschullehrer können innerhalb der regelmäßigen Lehrverpflichtung auch zur Unterrichtsertheilung in solchen nicht obligaten Gegenständen, in welchen sie nach ihrer Qualification zweifellos verwendbar sind, ohne Anspruch auf besondere Remunerierung verwendet werden. 4. L.-Sch.-R.-E. vom 16. November 1893, Z. 8125: Die Directionen der Staatsmittelschulen werden zur Deckung der mit dem schulmäßigen Betriebe der Jugendspiele verbundenen Auslagen, so lange mul so weit jiiclit die Gemeinden der betreffenden Schulorte oder Localvereine für die Kosten solcher Spiele aufkommen, ermächtigt, am Anfänge des Schuljahres zugleich mit den Lehrmittelbeiträgen von jedem Schüler einen Betrag bis zur Maximalhöhe von 50 Kreuzern einzuheben. 5. L.-Sch.-R.-E. vom 4. Februar 1894, Z. 648: Der 20. März 1. J. wird an sämmtlichen steiermärkischen Mittelschulen frei gegeben. Zur Einbringung dieses ausfallenden Schultages ist am Dienstage nach Pfingsten regelmäßiger Unterricht zu halten. G. L.-Sch.-R.-E. vom 1. März 1894, /. 1186: Die Gesuche um Befreiung von der Theilnahme am Griechisch-Unterrichte haben nicht von den Schülern, sondern von den Eltern oder gesetzlichen Vertretern derselben auszugehen, oder sind von ihnen wenigstens mitzufertigen. 7. L.-Sch.-R.-E. vom 15. .Tuni 1894, Z. 3968 : Der Schluss des Schuljahres 1893/1 hat am 14. -Tuli zu erfolgen. VI. Förderung der körperlichen Ausbildung der Jugend. 1. Die Jugendspiele wurden heuer vom 2. April bis Ende Juni und zwar theils im Gymnasialgarten, theils auf dem sogenannten „großen Glacis“ abgehalten. Die Zahl der Schüler, welche sich zur Theilnahme an den Spielen gemeldet hatten, betrug 155. Wegen dieser großen Frequenz, die sich später durch Austritte und Abmeldungen allerdings um 23 verminderte, wurden die Spielenden in drei Gruppen getheilt. Zur ersten Gruppe gehörten die Schüler der I., zur zweiten jene der H., zur dritten die Schüler der übrigen Classen. Die Leitung der Spiele lag in den Händen der Herren Turnlehrer Gorjup, Dr. Schöbinger und Prof. Potočnik. Jede Gruppe spielte einmal in der Woche durch je l'/a Stunden. Die Anregung, welche die Schüler aus den Schulspielen erhielten, hatte zur Folge, dass sich Gespielschaften bildeten, die auch außerhalb der festgesetzten Zeit unter der Leitung von Ordnern dem Spiele huldigten. 2. Die Sannbäder wurden in ausgiebiger Weise und zwar von 306 Schülern (93*60/„) benützt; 251 Schüler (76*7%) waren Schwimmer. 3. Der löbliche Eislauf-Verein gewährte den Schülern der Anstalt auch in der letzten Saison Begünstigungen, indem er für dieselben Saisonkarten & 1 fl, Tageskarten ä 5 kr. zur Ausgabe gelangen ließ. Überdies war es den Schülern unverwehrt, unter Beobachtung der für die Sicherheit nothwendigen Bedingungen sich auf anderen Plätzen im Schlittschuhlaufen zu üben. Die Eisbahn wurde von 136 Schülern (41'6°/0 benützt. VII. Unterstützungen. a) Stipendien. Fort- lau- fende Zahl Name des Stipendiums Zahl B e t einzeln fl. kr. r a g zusammen II. kr. Zahl dor Stipen-disten I Anger L 1 100 — 100 1 2, Billoi Otto Freiherr von . 2 100 — 200 — 2 3. Convictsfond 1 150 — 150 — 1 4. Erlach Th 1 108 — 108 — 1 5. Kaiser Franz Josef Stiftung . . 1 100 — 100 — 1 (>. Kollin von Sternstein CI 1 150 __ 150 — 1 7. Koren Ij. M 2 100 — 200 — 2 8. Kossowinz JI 3 loo — 300 — 3 9. Kramberger M 1 150 — 150 — 1 10. Krellius M 3 200 — 600 — 3 11. Muchawetz J 1 100 — 100 — 1 12. Plochl O 1 150 — 150 — 1 13. Popowitseli J. S 4 100 400 — 4 14. v. Sehellenburg J 1 49 94 49 94 1 15. Schifferl A 1 I 100 — 100 — 1 16. Schinkuschok ]? 1 120 — 120 — 1 17. von Schweiger J. A 1 150 — 150 — l von Schweiger J. A 1 150 — 150 — 1, 18. Kraskowitsch J 1 «7 6 67 6 V 19. Supan 0 1 44 — 44 — 1 20. Woiß J. O 1 ! 22i 72 226 72 1 Z u s a in in e n .... 30 II “ 3615 72 29 b) Gymnasial-Unterstützungsverein. In der Generalversammlung vorn 17. December 1803 wurde die Neuwahl des Ausschusses vorgenommen. Derselbe bestellt aus folgenden Herren: Director I'. Končnik, Prof. A- Pietz, Schulrath J. Krusič, Prof. M. Kurz, Prof. J. Ploner, Privatier Jos. Pakusch, Advocat Dr. Stepischnegg. Ersatzmänner sind die Herren: Prof. K. Duflfek, Landesgerichtsrath F. Lulek, Holzhändler Pr. Wilcher. Das Yereinsvermögen umfasst laut des in der Generalversammlung vom H. Juli 1. J. vorgetragenen Rechenschaftsberichtes ein Sparcassecapital (die Zinsen bis 1. Juli 1804 gerechnet) per 2300 H. 50 kr. und drei Staatslose im Werte von 177 H., zusammen 2837 H. 50 kr. Am Schlüsse (los Vereinsjahres 1893 waren vorhanden 92 Ü. 43 kr. Die Einnahme des Jahres 1894 betrug 277 H. 79 kr. Diese Summe per 370 ü. 22 kr. wurde in folgender Weise verwendet: Für Schulbücher....................................................... ^ „ Beschuhung............................................... ^05 » » „ Bekleidung................................................. ^ ” » Unterstützungen in Barem.................................... » 50 « diverse Ausgaben........................................ ^ Dem Vereinsdiener 10 V Zusammen 351 H. 11 kr. Der Cassarest beträgt 19 H. 1! kr, Viele Schüler hatten tlieils bei Privaten, theils bei dem Verein „Dijaška kuhinja“, tlieils im ehrwürdigen Kapuziner-Convente freie Kosttage. Letzterer verabfolgte wöchentlich 179 Portionen ; ersterer gewährte im Durchschnitte 170 Freitische in der Woche. Zu innigem Danke sind mehrere Studierende den hiesigen Herren Ärzten für unentgeltliche Ordinationen verpflichtet. Verzeichnis der Geldspenden. Herr Achleitner, Bäckermeister.. H. i,— ; Herr Jaky, Amtsleitor d. Sparcasse r> 1.— Löblicher Bezirks- Ausschuss Cilli.. 77 50.— ! 77 Janosch, Kaufmann 77 1 . „ Drachenburg 10— 77 Janič, Hausbesitzer M 1 — Franz >7 io — ; 77 Dr. Janežič, Religionslehrer 77 3.— 77 „ Schönstein. . . 5.— i „ Jelleck, Werksdirector 77 20.— n „ Tiiffer 10.— 77 Karlin, k. u. k. Major 77 3.— Herr Bobisut, Yolksschuldirector . 77 2,— Frau Karlin, dosson Gattin 1.— „ Otto Froih. v. Boischwing .. V 2.— Herr Killichos, k. u. k. General.. 77 2. „ Detifek, k. k. Notar „ 3- „ Končnik, k. k. S liulrath . . . 77 2, „ Duff'ek, k. k. Professor „ 77 Kosi, k. k. Professor 77 1.— , Eichler, k. k. Professor .... '7 1,— 77 Kossär, Hausbesitzer fl 1.— „ Dr. Erainger, k. k. Landes- „ Krušič, k k. Schulrath 3.— gerichtsvath n 1.— 77 Kuhn, k. u. k. Hauptmann.. 77 1.50 Frau Fehloisen, Fabrikantenswitwe 77 1,— 77 Kupforsohmidt, Apotheker . . 77 2. Herr Fietz, k. k. Professor 1,— „ Kurz, k. k. Professor « 1.— „ Gall6, k. k. Staatsanwalt ... n 2. 77 Dr. Langer, Adv. u.Gutsbesitzoi 77 2, „ Gorjup, Gymn.-Turnlehrer , . « 2. P. P . Lazaristen zu St. Josef .... " 2.— „ Haasz von Grünenwaldt, k.u.k. Herr Ließkounig, k. k. Professor . 77 1 .— Major 77 1,— Lulek, k k. Landosgorichtsrath " 2, „ Herz mann Franz, Lodorfabri- „ Mareck, Apotheker 77 1 kant 7» 2, Mraulag, k. k. Hilfsämter- Herr HerzmannJos., Loderfabrikant 77 1,— director 77 1.— „ Higersperger, k. u. k. Major >7 « Dr. Mauer, Gutsbesitzer . . . 77 10- „ Hojnik, Hausbesitzer »7 1,— i Se. turstb. Gnaden Dr. Michael „ Dr. Hoisel, k. k. Sanitätsrath 77 3,— 1 Napotnik, 77 20.— So. Hoclvwürdon Herr F. Ogradi, Herr Dr. Sernec, Advocat fl. 5 — inf. Abt 11. 5,— i Skolaut, Hausbesitzer V o — Frau Oreschek, k. k. Professors AVifwo Ilorr Dr. Stepischnegg, Advocat. . n o o — Herr Potriček, Zuckerbäcker 1.- n Tisch, Fachl a. d. Bürgorsch. n V 1 — Ploner, k. k. Professor „ 1,— n Traun, Kaufmann 2 — n Potočnik, k. k. Professor 1,— V Tokavc, Gastwirt n 2 — V Prechtl, k. k. Professor .... „ 1.— „ Ulčar, k. k. Landesgerichtsrath 2 — ,, Dr. Preinšak, prakt. Arzt... „ 1,— Krau Vogrinz, k. k. Statthalterei- n liadakovits, Eisenhändler ... „ beamtenswitwe n 1 20 Frau Kakusch Flora, Buehdruckeroi- HerrDr, Wagner, k. k. Bezirks- Besitzerin „ 4. hnuptniann r> 2 — Ilerr Kakusch Josef, Privatier ... „ ‘2 — n Wajda, k. k. Bezirkssocretftr 1 — V Kakusch Julius, Vicobürger-mcister „ 2 - 71 Wambrechtsammer, llausbe- 1 TI Rasch, Buchhändler ,, 4.- V Dr. Wortheim, k. k Prof. . . 1 „ Regula, Hausbesitzer „ 1.50 Weiner, Hausbesitzer fl. 9 — n Reitter, k. k. Landosgerichts- n Woiß, Hausbesitzer V 1 — rath 2. „ Wilcher, Holzhändler V 1 — 1) Riedl, k. k. Bergrath 1.— Ungenannt „ 9 — Frau Richter Marie (Legat) „ 4.50 Wogg, Kaufmann TI o — n Dr. Rogozinski, k. u k.Regim.- n Dr. E. AVokaun, Landtags- Arzt „ 1.— abgeordneter n 1 — Herr Schmidi, Kaufmann „ Frau Zanggor, Kaufmannswitwe .. n 2 — Schön, suppliorender Gymn.- Herr Zavadlal, k. k. Professor . , . n 1 — ] 2 1) Dr. Schöbingor, supplierender Gymnasial-Chor 1893 >♦ n 5 — Gymnasial-Lohrer „ 1.— „ Sarnitz, Buchbinder „ 1.— Die Direction sagt allen Gönnern der Anstalt und allen Wohlthätern der studierenden Jugend, mögen sie in dem Berichte namentlich angeführt sein oder nicht, öffentlich den wärmsten Dank. Die unterstützungsbedürftigen Schüler seien dem Wohlwollen edler Jugendfreunde auch fernerhin angelegentlichst empfohlen. VIII. Babnik Friedrich Blatnik Johann Boischwing, Froih. Bračko Heinrich Bresnik Alfons Cizl Franz Cvetko Goorg Cander Anton Čeplak Anton Alphabetisches Schülerverzeichnis. Vorbereitungsolasse. (50 Schüler.) v. Otto j Dobnik Gottfried Drobnič Friedrich Filoj Josef Gros Josef Hajnšek Anton Jarc Stanislaus Jollock Karl Jug Johann Kač Anton Kastnor Johann Kos Max Kovča Franz Lninäic Franz Ließkounig Erwin Maček Michael Marinšek Franz Marovt Franz Milič Milan Pajlc Josef Piwan Richard l'liininz Johann Podpetsclmu Victor ltujli Emil Rattok Robert Ribič Joliann Roitz Raimund Boznik Johann Bobisut Josof Brečko August CukS Johann Dctičok Emil Est Rudolf Frece Franz Iltibijaii Rot'lius Haller Oskar Jug Anton Kitak Johann Kores Ludwig Korischak Karl Boischwing Theodor Frh. v. Brenee Franz Dereani Karl Dolinor Johann Dralka Alois Führer Simon flolin Michael Grill Franz Gross Jaromir Gross Johann Ounkel Felix Bonotek Anton Cepin Josof Dobravc Anton Dobršok Karl Doplor Johann Gajšek Anton Gosak Anton Higersporger Karl Hizolbergor Johann Jeileck Leo Bračun Franz Deu Friedrich Diormayr Bruno Dokler Matthias Fabiani Rudolf Golouh Peter Gril Adolf Hei'imiis Franz Hrobath Anton Sallak Albert Schlander Anton Schwab Loo Stus Franz Sanc Franz Šlander Miix Smajdek Josef Šorn Josef I. a Classe. (3!) Schüler.) Košenina Franz Križmanu Emil Lužar Josef Mravljak Heinrich Nemec. Hermann, Edler von Paradiž Anton Pertnač Theodor Presinirer Friedrich Radoj Heinrich Rakuscli Friedrich Sallak Julius Surtory Adolf Schmidt Paul I. b Classe. (82 Schüler.) Kalan Ernest Kodermanu Karl Kolenc Leopold Kossär Albert Kovačič Max Lajnšic Felix Mastnak Martin v. Miškič Krešimir Mlakar Alo's Paulič Max Plautz Paul II. a Classe. (30 Schüler.) Jurtfl Anton KolSek August Kovač Karl Kristan Johann Kuhn Peter Millela Alois Murn Matthias Petri ček Roborfc Robek Franz Smodej Franz II. b Classe. (‘26 Schüler.) Jenko Oskar, Kordon Hubert, Kovačič Martin Lesjak Franz M raulag Anton Ribar Franz Schmidt Ernst Schreiber Alexander Skoberne Georg Trobiš Franz Vahllcampf, Ritter von, Bernhard Videnšek Bartholomäus Yidricli Bartholomäus Volčič Franz Vrečko Goorg Žepič Valentin. j Solišek Leopold Simonišek Franz Stopic Julian Stuss Adolf . Troha Julius Voglar Friedrich von Vorbock Friodrich Walland Alois Wambroehtsammer Fried. Wratschko Gustav Zdolšek Josof Zweck Rudolf Zwirn Max. Požar Josof Požar Robert Prelog Ferdinand Riehl Walther Seitz Rudolf Skoberne Josef Skrabl Martin Tajnik Josof Troboj Bruno Trjmmer Johann. Starki Christian Škoberne Josef Škorjanc Johann Suc Stefan, Tognio Julius Vaslo Franz Vošnjak Bogomil Vučinič Emil Wolf Johann Lenko Josef, Privatist. Skok Franz Simone Simon Sotol Franz Štern Franz Tičar Ferdinand Tschernouschcgg Alo-, xander. Vošnjak Johann Obraczay Theodor, Privatist. Bast Rudolf Bergmann Richard Berk Josef Uobisut Loo Bolseliwing Wilhelm, Freiherr von, Cukala Franz Ceplak Johann Drobnič Alfred Esenko Anton Fasching Heinrich Ferlcš Anton Gala Franz Altzieblor Rudolf Ašič Max Blasiuh Alfons Bobisut Cäsar liyt/.ek Franz Cakš Jakob Ceplak Johann Deu Horniann Dimnik Johann Donau Williolin Doplor Kmanuel Drobnič Josef Feime.vc Johann Goričar Max JorSo Ladislav Jesih Albin Ježovnik Josef Anclin Josef Belina Alois Detiček (ieorg Dokler Franz Duffek Krnst Gala Ludwig Gorišek Kinil Gregorič Alois llliš Franz Arnšok Franz Binder Krieglstein Bruno, Freiherr v. Bobisut Ottokar Bratkovič Alois Bronco Ludwig Cukala Johann Cepin Anton Cremožnik Lorenz Dobrovc Josef Dutlelc Otto llerzmann Johann Jenko Adalbert III. Classe. (98 Schüler). Gobec Karl Gregorič Milan Grutselireiber Ed. Frh. von Jan Johann Kolenc Johann jun. Koleno Johann sen. Koprivšek Valentin Kugler Franz Luskar Anton Luskar Johann ženili Alois Novak Josef Ogradi Johann IV. Classe. (49 Schüler). Jonke Franz Keloe Wilhelm Korošec Franz Kostanjšek l’eter Krisper Anton Kristl Rudolf L irisch Richard Lavrinc Ferdinand Lokovšek Paul Meglič Otlunnr Negri Erich l’erko Otto Pravdič Victor Seliaur Franz Sohi Herum] ler Mori z v. Schrott Albert Schuseha Franz V. Classe. (27 Schüler). Iloisel Richard Ipavic Benjamin Kenda Robert Kocuvan Ferdinand Paul Anton Potričok Karl Polanec Vinconz Premšak Franz Rnbusa Jakob. VI. Classe. (36 Schüler). Jezovšek Johann Maj cen Martin Moli Adolf Novak Anton Ozvatič Josef Petri čok Otto Pintar Franz Pirnat Ferdinand Ploj Othmar Polutnik Anton Pregl Gnido Kndakovits Johann Reich Jakob. Reher Anton Reisp Adolf Schmidi Gustav Scholz Georg Sernec Johann Steremšek Franz Troll Blasius Troha Karl. Višnor Matthäus Vodeb Rudolf Volavšek Josef Vrabič Ferdinand Zupanc Rafaol. Schwarz Michael Selič Matthias Skorbec Johann Stiger Gustav Stojan Johann Šarlah Uudolf Tekftvc. Rudolf Toplak Heinrich Topolšek Franz Trene Ferdinand Valentinič Karl Wudler Rudolf Zukošck Johanu Zdolšek Anton Žižek Hrauko. Rosina August I Sernec Guido | Stanot Georg I Stopic Otto Tiefongrubor Karl Tominšek Anton Vrečer Vinccnz Založnik Ignaz Ziher Franz. Reitter Arnold Stikor Ludwig Šeligo Oskar, Tortnik Johann Toš Alois Tratnik Josef Vehovar Michael Vrečko Andreas AVeiss Josef Wogg Victor Wratschko Anton Battistig v. TauHershach Frz. Bratušek Franz Faleschini Karl Glaser Paul Gorjup Peter Haller Karl Huwliua Ottokar Jelen Alexius Jevšnik Johann Kollenz Wilholm VII. Classe. (29 Schüler.) Kolšek August Lovrenko Franz Markolek Johann Musi Alois Nogri Walther Paseh Fidler von Corunione Rudolf Poskoschill Gustav Potočnik Rudolf Požar Allons Premštik Johann Pšeničnik Karl Sivka Martin Slana Franz Širovnik Josef Valenčak Vladimir Wagner Ernst Zalokar Johann Zm gser Friedrich Zupanc Johann. Agre/. Martin Antloga Jakob Cuš Franz Drevenšek Johann Gasparič Jakob Gertscher Fedor Hoisel Friedrich Hojnik Karl VIII. Classe. (28 Schüler.) Končan Johann t Lulek Franz Moško Franz Pikl Bartholomäus Planinc Franz Poplatnik Josef Reitter Eduard Rogač Lorenz Schescherko Zohann Strašek Josof Sribar Josef Zdolšek Josef Zirngast Theobald Zupan Johann Zibert Johann. IX. Chronik. Das Schuljahr 189:3/4 wurde am 18. September mit dem hl. Geist-amte eröffnet. Der regelmäßige Unterricht begann am 19. September. Am 30. September schloss der lioligionsprofcssor Herr Johann Krusi6 seine vieljiihrige Lehrthätigkeit an der Anstalt ab, um in den dauernden lluhestand überzutreten. Aus diesem Anlasse war dem Professor, wie schon sub I, a erwähnt wurde, der Titel eines k. k. Schul-rathes verliehen worden. Um der Freude über die einem Mitgliede des Lehrkörpers zutheil gewordene Auszeichnung Ausdruck zu verleihen, veranstaltete die Direction eine Schulfeier, welchcr sämmtliche Professoren mit der studierenden .Tugend und auch mehrere geladene Gäste beiwohnten. Dieso Feier wurdo durch folgende Anspracho dos Directors eingoloitet : Sehr geehrte Herren! Liebe Schüler! Die Chrfmik dos Cillier Gymnasiums ist, wie dies bei dem langen Bestände der Anstalt erklärlich ist, zu einem umfangreichen Buche angewachson, in dem der Freund diosor Unterrichtsstittto gern blättert. Die Chronik enthält dio Oeschic,hto dos Gymnasiums von seinen kleinen Anfängen ins zum heutigen Slando einer üborraschond großon Frequenz. Sie erzählt von Acten großer Opforfroudigkoit, die sowohl Einzolno, wie ganze I!e-völkorungsclassen im Interesse der Anstalt bethätigt haben. Sie erzählt von ominenten Schülern, welche, an der Anstalt vorgebildet, im Leben bedeutsame Stellungen eingenommen Imbon, ja von solchen, die zum fürstlichen Hange omporgostiogen sind. Die Chronik unseres Gymnasiums hat Namen von Diroctoren und Professoren dauernd verzeichnet, dio durch Roichthum des Wissens, Schürfe des Geistes, pädagogisches und didaktisches Gosclick oder durch unormüdeten Borufseifer zu den Zierden und Säulen ihres Standes gerechnet werden können. Auch der heutige Tag wird iu der Chronik an bemerkenswerter Stollo eingetragen worden; denn mit dom heutigen Datum nimmt dio Lehrthätigkoit eines Mannos ihr Ende, der seit 1. October 1859 — also übor ein Monschenalter hinaus — unserer Anstalt seine trouen Dienste gewidmet hat. Heute tritt Herr Professor Krusic in den wohlverdienten Ruhestand. Mit ihm scheidet vom Gymnasium eine seiner prägnantesten Gostalten. Ich kann mir unsere Anstalt ohne diesen freundlichen und concilianton Herrn nur schwer vorstollen, dies zunächst deshalb, weil er durch Jahre hindurch den ruhenden Pol in der Flucht der Erscheinungen gebildet hat. Diroctoren und Professoren kamen und giongen, Jahr für Jahr tauchten neue Schülcrphysiognomion auf; nur Professor Krušic harrte auf dem ihm liebgewordenen Posten aus. Dieser Moment ist zwar ein üußeror, aber für dio Geschichte der Anstalt keineswegs bedeutungslos. Mit Professor Krušic verliert die Anstalt einen erftthronen Pädagogen, einen wohlwollenden, ja väterlichen Freund und Berather der Jugend. Wer zählt die Hunderto jener Schüler, dio ihm zu speciollem Danke verpflichtet sind, dio von seiner Herzensgüte, seiner warmen Anthoilnahme an ihrem Geschicke zu bo-richten wissen! Gar manche Schüler, die schon in jungen Jahren dos Lobons Noth ompfundon, haben sich soinor Unterstützung zu erfreuen gehabt. Wie vordienstlich hat derselbe als eifriges Mitglied des Unterstützungsvereins gewirkt! Ja, Professor Krusic hat dio volle, uneingeschränkte Liebe und Anhänglichkeit seiner Schüler besesson. Wenn er jotzt auch von der öffentlichen Lehrkanzel steigt, die Verehrung soinor Schüler folgt ihm als treue Begleiterin in das Privatleben. Ich hoffe, die Schülerschaft werde ihre Dankbarkeit gegen den verehrten Lehrer damit beweisen, dass sio seine Lehren beherzigen und namentlich diejenigen Mahnungen befolgen werde, dio der Herr Professor anlässlich soinor Abschiednahine in den Classen mit wehmuthbangen Worten ausgesprochen hat. Herr Professor Krušic war aber nicht nur ein geliebter Lehrer, sondern auch ein College im besten Sinne dos Wortes. Ausgezeichnet durch edlo Friedfertigkeit, durch kameradschaftlichen Sinn und Freundlichkeit des Entgegenkommens, verstand er es, sich die Achtung, ja die Freundschaft derjenigen zu erworben, dio borufon waren, mit ihm demselben Collegium anzugehören. Es konnte endlieh nicht fehlen, dass Herr Professor Krušic vermöge der vorzüglichen Lehrerfolge und seines unormüdeten Berufseifers sich auch das Vertrauen und die Anerkennung der Schulbehörden errang. Die Landeschulbehörde sah sich wiederholt veranlasst, dio Ersprießlichkeit seiner Lehrthätigkoit anzuorkonnen. Auch die höchste Unterrichtsstolle hat sein Wirken gewürdigt und ihn in die 8. Rangsclasso befördert. Ja, noch mehr! Seine Majestät unser allergnädigster Kaiser hat den wackeren Schulmann auHzuzeiehnen und ihm anlässlich des Übertrittes in den Ruhestand don Titel eines Schulrathos zu verleihen geruht. Indem ich den verehrten Schulrath im Namen der Anstalt zu dieser Auszeichnung herzlich boglückwünseho und ihm für dio so langjährige, sehr orsprioßliche Dienstleistung den besten Dank sage, spreche ich den aufrichtigen und innigen Wunsch aus, or mögen ihm noch violo Jahre frohen und glücklichen Lobons beschioden sein, or möge sich der wohlverdienten Hulio lange zu erfreuen haben. Mit lebhaftem Bedauern sieht das Gymnasium oinen seiner besten Lehrer scheiden. Dieses Gefühl aufrichtigen Bodauerns wird jedoch anderseits durch den üboraus erfreulichen Umstand gemildert und in das hoher Befriedigung umgewandolt, dass die allerhöchste Gnade unseres erhabenen Kaisers und Herrn oin bewährtes Mitglied des hiesigen Lehrkörpers huldvollst ausgezeichnet hat. Ehrerbietungsvollst blicken wir zum hohen Kaiserthron empor und brf.chen in jenen Kuf aus, der in dem Herzen jedes Österreichers ein lautes Echo findet, in den Ruf: „Gott erhalte, Gott' beschütze unseren Kaiser! Siine Majestät, unser allergnädigster Kaiser und Herr lebe hoch, hoch, hoch!“ Mit stürmischer Begeisterung stimmten die Anwesenden in diese Ilochrute ein. Nachdem der Gymnasialchor unter d r Leitung des Herrn Professors P 1 o n e r die Volkshymne gesungen hatte, trat der Herr Bezirkshauptmann Dr. Paul Wagner vor, um dem Herrn Schulrathe das Ernennungsdocrot zu übergeben. Er sprach hiebei Folgendes: .,Hochwürdiger Herr Schulrath ! Seine k. und k. Apostolische Majestät hat mit allerhöchster Entschließung vom 14. d. M. Sie zum k. k. Schulrathe ernannt. Von Seiner Excellenz dem Herrn Statthalter wurde mir der Auftrag zutheil, dem Herrn Schulrathe das betreffende Decrot persönlich zu überreichen. Indem ich diesem Aul-trage nachkomme, erlaube ich mir einige Worto. Euer Hochwürden haben an dieser Anstalt durch 34 Jahve als Religionsprofessor in höchst ersprießlicher Weise gewirkt, denn Sio verstanden es, der Geistesbildung der Jugend, welche derselben durch den Untorricht in den verschiedenen profanen Disciplinen vermittelt wird, jenen wahrhaft religiösen Sinn beizugesellen, der alles, was groß, sittlich und hoilig ist, warm und innig umfasst und in reifen Jahren in Männlichkeit und Ehrenhaftigkeit des Charakters sich offenbart Darum gehören Ihnen aber auch die Herzen der Jugend, und Ihr Andenken im Lehrkörper wird von steter Dauer sein. Darum hat des Kaisers Majestät Ihnen die hoho Auszeichnung zutheil worden lassen. Mögen Euer Hochwürden sich derselben viele Jahre in ungeschwächter Gesundheit erfreuen! Dies der Wunsch, den ich Ihnen im Namen Seiner Excellenz und in meinem eigenen ausdrücke. Euch aber, meine lieben jungen Freunde, wünsche ich, dass die Lehren Eures schoidendon Professors und väterlichen Freundes von dauernder Wirkung seien, dass dieselben die Flammen edler Entschließung in Euch entzünden mögen, kräftig genug, Euer ganzer Trachten und Leben zu läutern, Euch auf dem Wege nach jenen unvergänglichen Gütern vorzuleuchten, in denen alle Hoffnung, alle Ehre, allos Glück der Zukunft enthalten ist !•* Nach der Übergabe des Decretes an dan Schulrath ergritl Herr Protessor Fiotz das Wort, um ihn in warm empfundener Rede als wahrhaft liebenswürdigen Collagen zu preisen. Der Redner hob hervor, dass das Dichtorwort »Edel sei der Mensch, hilfreich und gut“ in KruSic seine Verkörperung gefunden habe; derselbe sei ein echter Priester gewesen und habe die wahre Humanität und Christenliebe ohne Rücksicht auf Nation und Confession stets geübt und so als nachahmenswertes Muster vorangelouchtet. Prof. Fiotz führte aus, dass KruSic nicht allein Religion, sondern einige Zeit hindurch auch Stenographie lehrte, was .seinen damaligen Schülern die besten Früchte trug, indem einer derselben das System sogar aut die bulgarische Sprache übertrug. Der Redner schloss mit den besten Glückwünschen im Namen des Professorencollegiums für die künftigen Tage dos Ausgezeichneten und tügto die Ritte an, der Scheidende möge seinen bisherigen Berufsgonossen das Gofühl der Liebe und Freundschaft auch fernerhin bewahren. Im Namen seiner ehemaligen Schüler beglückwünschte den neuen Schulrath mit herzlichen Worten Herr Professor K o s i. Er rechnete es sich zur Ehre an seinen Lehrer heute College nennen zu dürfen. Auch diese Rede schloss mit den besten Wünschen. Ein anderer Schüler dos Got'eiorton, Herr Bürgermeister Stiger, sprach kurz, körnig und voll Wärme. Er gratulierte dom Ausgezeichneten im Namen der Stadt Cilli; os freue ihn, dies thun zu können, da er selbst vor :S2 Jahren soin Schüler gewesen, wie os jetzt soin Sohn soi. Dazwischen lioge ein Menschenaltor, welehos der Jubilar nicht für sich, sondern für die Jugend ausgenützt habe. Die Gefühle der Liebe und Hochachtung, die er als Knabe für ihn empfunden, lebe in dem Manne fort. „Gott erhalte Sie",* schloss der Kodnor, „noch lange in der Mitte der Stadt Cilli und ihrer Bewohner gesund, kräftig und lebensfreudig als ihren hochgeschätzten und geliebten Mitbürger!“ Hierauf sprach der Octavaner Drevenšek im Namen der jetzigen Schüler dem scheidenden Professor den innigsten Dank aus und versicherte, dass die Erinnerung an den Scliulrath und dessen wahrhaft väterliche Gesinnung, die er für die studierende Jugend immer gehegt, in den Herzen seiner daukbaron Schüler unaustilgbar fortleben werde. Nun ergriff Herr Scliulrath KruSic selbst das Wort, um dom lieben Gott, der ihn dieso Stunde erleben ließ, um dem Kaiser zu danken, der ihm den Lebensabend durch seine Gnade verschöne. Dankbar gedachte er Ihrer Excelienzen dos Herrn Untorrichtsministers und des Herrn Statthalters, des Laudesschulrathos und insbosondovs deš' verehrten Herrn Landesschulinspectors ; er könne aber nicht dio richtigen Worto finden, um seinem unmittelbaren Vorgesetzten, dem Director dos Gymnasiums, für das jederzeit bewieseno Wohlwollen den verdienten Dank zu spenden; er dankte ferner den Rednern, dio ihn gefeiert, dem Herrn Präsidenten Dr. Gortschor, dem Herrn Oberstlieutenant M ay er und allen anderen Ehrengästen, die zur Feier erschienen waren. — Sein erstes Gefühl soi Dankbarkeit; aber die Freude, die sein Herz über alle Ehrungen empfinde, sei mit Wehmuth gemengt. In herzlichen Worten nahm Herr Scliulrath Krušiš Abschied von seinen Collegon und wendete sich dann zu den Studenten, für welche er, sichtlich tief ergriffen, Worte aufrichtigen Wohlwollens und vätorlichor Liebe fand. Und als er zum Schlüsse den Sogen dos Himmels auf dio goliebto Jugend herabtfohte, da hörte man aus den Reihen der Schüler lautes Schluchzen; aber auch in den Augen der Männer sali man manche Thräno schimmern. — Der erhebende Eindruck dieser schönen Feier wird in den Herzen der Schüler unauslöschlich sein. Die Namenstage Seiner Majestät des Kaisers und Ihrer Majestät der Kaiserin wurden durch Festgottesdionste gefeiert, welchen Lehrkörper und Schüler beiwohnten. Am 16. Jänner starb an Diphtheritis der Schüler der II, a Classe, Robert Schuscha, ein Knabe, der zu den schönsten Hoffnungen berechtigte- Durch musterhaftes Betragen, sowie durch rastlosen Fleiß gleich ausgezeichnet, zählte er zu den Yorzugsschülern seiner Classe. Seine Mitschüler, bei denen er wegen des freundlichen und anspruchslosen Wesens sehr beliebt war, konnten ihn zwar aus sanitären Gründen nicht zum Grabe geleiten, widmeten aber für seinen Sarg einen schönen Kranz. Der am 19. Jänner von dem Ileligionslehrer Herrn Dr. Janežič für den Verstorbenen celebrierten Seelenmesse wohnte der Lehrkörper mit den Studierenden an. Lehrer und Collagen werden diesen braven Schüler im angenehmen Andenken bewahren. f> Der Schluss des ersten Seinesters erfolgte am 10. Februar. Die diesjährigen Osterferien währten vom 18. bis einschließlich 27. März; dagegen fand am Dienstage nach Pfingsten regelmäßiger Unterricht statt. (Vrgl. Y., b., 5.) Am 1(5. und 17. April inspicierte der Fachinspector Herr Professor Lukas den Zeichenunterricht. Der 17. Mai wurde vom Director frei gegeben. Am 24. Juni wurden 12 Schüler zur ersten hl. Communion geführt. Die mündlichen Versetzungsprüfungen dauerten vom 28. Juni bis lü. Juli. Die religiösen Übungen, bei welchen der Octavaner Eduard lleitter das Orgelspiel besorgte, wurden vorschriftsmäßig abgehalten. Die Sänger des Gymnasiums, unter denen der Octavaner Franz Lulek hervorragte, trugen — dank der bewährten Leitung des unermüdeten Herrn Professors Ploner — durch ihre trefflichen Leistungen auch heuer viel dazu bei, den Gymnasial-Gottesdienst erhebend zu gestalten. Am 11. Juli wurde das Schuljahr mit einem feierlichen Dankamte und mit der Vertheilung der Zeugnisse geschlossen. X. Kundmachung bezüglich des Schuljahres 1894/95. Die regelmäßige Aufnahme der Schüler findet unmittelbar vor dem Beginne dos Schuljahres statt. Zur Aufnahme in die Vorbereitungsclasse ist erforderlich: 1. Der Nachweis, dass der Aufzunehmende das neunte Lebens- jahr im Kalenderjahre 1894 vollendet; 2. der Besitz der nöthigon Vorkenntnisse, die in den ersten t> Wochen des Schuljahres erprobt werden. Zur Einschreibung in die erste Classe wird verlangt: 1. Der Nachweis, dass der Aufnahmswerber das zehnte Lebensjahr im Kalenderjahre 18U4 vollendet; 2. der Nachweis über den Besitz der erforderlichen Vorkenntnisse, welcher durch eine Aufnalnnsprüfung geliefert wird. Für diese sind zwei Termine bestimmt. Der erste fällt auf den 14., event. auch 15. Juli, der zweite auf den 17. September. Die Wiederholung der Aufnahmsprüfung, sei es an ein und derselben, sei es an einer anderen Lehranstalt, ist unzulässig. DieabsolviertenVorbereitungsschüler sind von dieser Prüfung befreit. Zur Aufnahme in eine h ö h e r e Classe ist erforderlich : 1. Der Nachweis des nach der Altersgrenze für die Aufnahme in die unterste Classe sich bestimmenden Minimalalters ; 2. der Nachweis der nöthigen Vorkenntnisse, welcher durch das (bei fremden Schülern mit der Abgangsclausel versehene) Zeugnis eines öffentlichen Gymnasiums der im Reichsrathe vertretenen Länder über die entsprechende Zurücklegung der unmittelbar vorhergehenden Classe, eventuell durch eine; Aufnahmsprüfung geliefert wird. Für diese Prüfung ist eine Taxe von 12 fi. zu erlegen. Die Meldungen zur Einschreibung werden entgegengenommen wie folgt: a) Am 10. September 8 Uhr melden sich diejenigen bisherigen Schüler der Anstalt, die eine Nachtrags- oder eine Wiederholungsprüfung abzulegen haben; b) am 10. September 9—12 Uhr findet die Einschreibung der in irgend eine Classe neu eintretenden Schüler statt; c) am 17. September IS—5 Uhr erfolgt die Wiederaufnahme der Schüler, die im 2. Semester 1893/94 der Anstalt angehört haben. Nichtkatholische Schüler haben bei der Einschreibung ein vom Religionslehrer ihrer Confession ausgestelltes Zeugnis über ihre religiöse Vorbildung, bezw. über den in den Hauptferien genossenen Religionsunterricht zu überreichen. Die n e u eintretenden Schüler haben die Aufnahmstaxe von 2 ü. 10 kr., alle Schüler aber den Lehrmittelbeitrag 1 H. 50 kr. zu entrichten ; von diesen Gebüren sind die Schüler des Vorbereitungscurses befreit. Das halbjährige Schulgeld beträgt im Vorbereitungscurse 10, in den Gymnasialclassen 15 H. — Die Schulgeldbefreiungs-Gesuche sind in den ersten acht Tagen des Semesters im Wege des Classenordinariates bei der Direction einzubringen. Der Eröffnungsgottesdienst findet am 18. S e p t e m-ber statt. Der regelmäßige Unterricht beginnt am 19. September. C i 1 1 i , am 14. Juli 1894. Peter Končnik, k. k. Schulratli und Gymnasial-Director. * am ■ V K n' ' • ' # ’ T,,< ’• ' *> „ \ ' * « •’V V/ Ja <'uÄi; f • <• v,.-V' ’ /v r •’ V f&? .*vV- • A “ •' • •” : * ' $ j M / . jS V/. • ' < j . 'Ž'?/‘- $• •',.>“^4/f-/■'■' V'v;;:': VZr-::t^':■. • '■' * • ■ . . :/• (•..• ■ ■ • '.V ■-• -•< •/■•• . • „ < v; ... v ,; ' -•/.■, '■ • •■ ' '■■• ' V;;^-:>:%i 'M•■• ^• r'.:-• *v- \•.;■:• • •. k; >:• v;;-\ -/a■'. .■ •>■ !**W> ;;. • ■'■•■.•: >fcfc•'-. , : ••/•'. '.K v,!'1’' V.’. ’.’;■ v’ ;: : r '■"/ ..*''.i’'/'{ ’’.;;,’v v ¥■ *s;; i;K i?-‘ ':?S ;&ž Sh&S ' " ' -v*' - ► , /. • . teföfÄKr ,'<■'(i;%?^ v.''.",": >• , • :/■'■. ,,:.• ■ • -"-V-V v ; •:-, ;■- ■' ..... -: ;;. / <•;• ^ •. ■.,:■■ *.v. v ' * • JV- '•■ ';w. • •■ , ■ -t. , t ■ i v-,. ■;,: ■ ;, ....: y-^y^ ■■'■■ ■■■■"■ '■v>‘ "■• ';'1 : '•■'•■' :■•'; .■' •■'■■.• ■■'■■' ■■• f < *' ' lip................................