tBas tete ftegdjren von der Sulimft Rettttet Saft Brot und Arbeit un» gtrttftet stehen, Saft unsere Kinder in der Schule lernen Und uujer« Ereile nicht «ehr betteln gehen. ». Hcraegh TeMvn Rr. rz?s. 10,52c v. 10.542. Der © Zentralorgan des Oesterreichischen Eisenbahn-Personales. Redaktion: Wien V/i, Brauhausgaffe 84. «edakNonoschlnß: Zwei Tag« vor de« Erscheine» de» Blatte«. ^ . Sprechstunden (tnft lebkn Ta'g mit Ausnahme der Gönn» und Feiertage von 10 Uhr vokmittags bis V,4 Uhr nachmittags. Insertionspreis: Tie emfpnttige Millimeterzeile oder deren Raum 14 Heller. Bei Iahreraustrag Rabatt. Abonnements-Bedingungen: Halbjährlich...............................Kr. 2-88 Ganzjährlich................................. 57g Für das Deutsche Reich ganzjährlich Mb. 6'—. Für bas übrige Ausland ganzjährlich 9 Franken. Erscheint jeden 1., 10. und 20. im Monat. Nr. 31 Wien, den 1. November 1914. . 3o6tg. Jer Krieg ob sozialpolitischer erzielet. In diesen schicksalschweren Tagen, wo der große Weltkrieg wie ein heftiges Sturmgewitter am Horizont der Völker sich entladen hat. vernimmt man mitunter merkwürdige Stimmen ans dem Lager der bürgerlichen Prcßmeimmg. Stimmen und Aeußernngen freilich, die an sich gar nicht auffallend und seltsam wären, weil sie doch nur Erkenntnisse anssprechcn, die als unbestrittene Tatsachen langst Gemeingut der ganzen Nation sein sollten. Wenn aber dennoch Verschiedenes, was man heute wahrnehmen kann, als ausfallend zu bezeichnen ist, so geschieht es deshalb, weil es nicht immer so war und weil, wenn man so sagen soll, sich die Erkenntnisse erst über Nacht gewandelt haben. So hat nämlich erst kürzlich in der bekannten, rcichsdeutschen bürgerlichen Zeitschrift „Woche" der Präsident _ des Deutschen . ReichSversichernngsamtes, Dr. K a n s m a n n, in einem immerhin lesenswerten Aufsatz auf die in den letzten.Jahren erzielten Fortschritte der. deutschen Sozialreform hingewiesen, deren Wirkungen auf- die- soziale Lage der breiten Massen des deutschen Volkes gerade • jetzt in d e n T ag'c n der Ki'i e gs n o t unverkennbar wahrzu-nehme tt f i N'd. t Man braucht den hohen Lobgesäng, den Dr. Kaufmann auf die deutsche Sozialreform anstimmt, durchaus nicht voll Zu unterschreiben, aber man wird bei aller Erkenntnis, daß auch die deutsche Sozialgesetzgebung, die in den letzten Jahren ganz beträchtlich unter dem Einfluß der Scharfmacher stand, manches und vieles zu wünschen übrig läßt, dennoch aber auch zugeben müssen, daß von einem gewissen nennenswerten Erfolg sür die gesamte Arbeiterklasse sehr wohl gesprochen werden kann. Wäre das nicht der Fall, dann stünde es heute um die soziale Lage der Arbeiterschaft schlimm, schlimm aber auch um den Staat selbst, der heute mit v o l l er Kraft Fe in de u n d N c i d c r o h n c Zahl a b z n w ehre n h a t. Ilcbcrall, wo nämlich die kapitalistische Entwicklung einmal eingesetzt hat und wo sich die Umwandlung der letztenUeberreste des alten patriarchalischen Staates in das kapitalistische Gcmcinschafts-wesen vollzieht, wird die Lage der abhängigen arbeitenden Klassen hcrabgcdrückt, so daß der Staat, will er nicht selbst seine eigenen Kräfte dezimieren, sich schließlich zu sozialen Maßnahmen genötigt sieht, mittels deren dem allgemeinen Degencrations- und Entartungsprozeß cntgegengewirkt werdeiu kann. Daß mm gerade' in solchen Maßregeln, die der Staat gegen die zügellose Freiheit des Kapitalismus unternimmt, eines der wirksamsten Mittel, gelegen ist. um die Kraft und die Widerstandsfähigkeit des . staatlichen Körpers selbst zu steigern und zu erhalten, das haben gerade wir immer wieder mit allem Nachdruck besorgt. Und nicht einmal, sondern bei vielen Anlässen und Gelegenheiten, so oft cs galt, irgendeinen kleinen sozialpolitischen Fortschritt für die Arbeiterschaft zu erobern, mußte von uns das Selbstverständliche wiederholt und verteidigt werden, daß . ein Staat nur dann gesund und stark bleiben könne, wenn er die aus Millionen Einzelnen bestehenden breiten Schichten seiner Bürger stark und gesund zu erhalten vermag. Es war gleichsam imfeiV historisch gewordene Aufgabe, als „Staats- und Valerlands-feinde", die wir genannt wurden, gegenüber dem Ansturm der bürgerlichen „Ordnunasstützen" standzuhalten, wenn es irgendein kleines Arbeiterschutzgesetz oder auch nur im Wege des privaten Uebercinkommens eine kleine Lohnaufbesserung durchzusetzcn galt. Bei - allen Kämpfen, die die Eisenbahner Oesterreichs zu führen halten, haben gerade wir das am besten erfahren! Nun freilich hören wir auf einmal auch von Leuten, wie cs der Präsident des deutschen Neichsver-sicherungsamtes Dr. Kausmann ist, daß alle bisherige Sozialreform und alle Sozialpolitik überhaupt auch dem Staate und Vaterlande zugute gekommen ist. Dr. Kausmann tut dies, indem er auf die der sozialen Gesetzgebung entspringenden Hilfeleistungen an Kranken, Invaliden, Tuberkulösen, auf die Wohlfahrtspflege l wie die und er hinweist, ie des gemeinnützigen Wohnungsfonds c zieht daraus mit Recht den Schluß: „Alle aus diese Weise erhaltenen Arbeiterleben bedeuten nationale Guthaben. Von einem der _ besten Kenner der deutschen Versicherungs-einrichtungcn stammen die schönen Worte: Das Geld, das in Deutschland für die Durchführung der Dersicherungsgesetze ausgegcben wird, e r s ch ei nt in tausendfachen Gestalten wieder. Es wird zum F a m i l i e n g l ü ck, Gesundheit und Me n s ch c n w ü r d e und schafft ein starkes, lebenskräftiges Deutschland, das ewig dauern wird. Ein Franzose, Professor Edouard Fuster in Paris, hat sie geprägt. Wie ein Kassandraruf an seine ewig blinden Landsleute muten sie uns heute an." Man hat ja auch als sozialer Beobachter in den paar Wochen dieses schrecklichen Krieges gewisse Erfahrungen machen können, die das, worauf hier Herr Dr. Kaufmann hinwcist und was wohl überdies als Gemeingut aller wirklichen sozialen Erkenntnis gelten kann, nur nachdrücklichst bestätigt. Man zweifelte lange, ehe man an die so nahe Möglichkeit eines großen Krieges dachte, ob bei einem Kriege die kapitalistische Volkswirtschaft auch mir wenige Wochen werde standhalten können. Ihr seiner, komplizierter und auf so gewaltige Erschütterungen gat: nicht eingerichteter Mecyanlsinns werde einfach in den ersten Wochen zu-sammenbrechem Itiid nun zeigt sich erfreulicherweise, daß. dies gar nicht der Fall ist und daß, wenn man von der vermehrten Arbeitslosigkeit, die mit jedem Kriege einhergeht, absieht, von einer katastrophalen Erschütterung durchaus nicht gesprochen werden kann, lind auch die Krise, wie sic plötzlich bei Ausbruch des Krieges über viele Berufe hereinbrach, war, wie man später deutlich erkannte, in ihren Hauptgründen nur auf die panikartige Bestürzung zurückzuführen. Heute weiß man, daß unsere kapitalistische Volkswirt-schaft ungeheuer elastisch und anpassungsfähig ist und daß sie ihren Zirkulationsprozeß der neuen durch die Kriegslage geschaffenen Situation für längere Zeit hinaus anzupassen vermag, lind da sollte man einmal die Frage aüswerfen: Wie wäre es, wenn nicht durch die letzten Jahre unablässig an den sozialen Maßnahmen und a n d e n V e r b e s s e r u n g 8 b c st r c b u n g c n für die Arbeiter gearbeitet, worden wäre? Daran zweifelt ja niemand, und wir fühlen es heute schon deutlich genug, daß der' Krieg schwere Nachteile und wirtschaftliche Erschütterungen hervorrufen wird, die immerhin von den Betroffenen noch hart genug empfunden werden. Aber alles, was in den Atzten zwanzig Jahren an Erfolgen für die Arbeiterllaste heimgebracht wurde, spiegelt sich in einer gewissen Festigkeit und Dauerhaftigkeit derVolkswirtschaft wieder. Alle in harten Kämpfen errungenen Lohnerhöhungen smd in ihrer summarischen Wirkung der Konsolidierung unseres Wirtschaftslebens zugefkossen, jede Arbeitszeitverkürzung, die dem Arbeiter hygienisch nutzbar gemacht konnte, hat zur physischen Kräftigung unseres Volkes beigetragen und alles, was unter dem Titel "s o z i a l e'F ü r s o r a e" zusammengefaßt werden kann uno auf legislativem Wege durchgesetzt werden konnte, das alles hat die wibtschastliche Kraft des Volkes vermehrt und damit die Widerstandsfähig-Jett des Staates erhöht. Jede soziale Fürsorge, die den Massen zugute kam, war gleichsam K r 11 e g s f Ü r s o r g e, denn sie stählte die Wiederstandskraft des Staates, der ohne lebensfähige Volkswirtschaft auch feinen Krieg mi t Aussichten auf einen Sieg führen kan n. Das alles sind Binsenwahrheiten, die man doppelt unterstreichen muß, weil nun endlich auch einmal die Vertreter der bürgerlichen Nationalökonomie ihre Nichtigkeit offen zugebcn. So hat der Krieg wenigstens einstweilen das soziale Gewissen geschärft. Aber der Krieg ist nicht der normale Zustand. Er wird als dunkle Episode vorübergehen, und die Menschheit wird Zur friedlichen Kulturarbeit znrückkehren dürfen. Und sie wird viel, sehr viel zu tun vorfinden. Und wenn die Arbeiterklasse ihre Kulturarbeit für eine Fortführung der Sozialreform wieder aufnimmt, wenn sie ihre gewerkschaftlichen Organisationen zu neuen Kämpfen wird benützen müssen, dann werden wir auch die, die uns etwa daran hindern möchten, erinnern, daß Sozialreform und A r b e i t e r s ch u tz S t a a t s s ch u tz beinhalten. Fr. L. Set Triumph der tauifotfou. Die bürgerliche Presse brachte dieser Tage die Nachricht, in Rußland sei und werde der Glaube verbreitet, der deutsche Kaiser sei kein Mensch, sondern der Antichrist. In Rußland hat man eben für die gewaltigen, wunderbaren Siege der deutschen Armee und Flotte, die die ganze Welt in Staunen versetzen, keine andere Erklärung. Und diese hat überdies vor den anderen den Vorzug, daß sie gleichzeitig auch für die Deutung der eigenen Niederlagen großartig verwendbar ist. Aber so mitleidig wir von unserem westeuropäischen Standpunkt über die russische Rückständigkeit auch lachen mögen — übrigens offenbart sich an der Erzählung die große Sorge des Zarismus um die geistige Hebung des russischen Volkes — müssen wir uns gestehen, daß es uns vielfach nicht anders geht, daß auch wir uns vor Rätsel gestellt Vorkommen: allerdings fällt es uns nicht ein, uns mit russischen Lösungen der Rätsel zu begnügen. Wenn wir nun noch so eifrig nach einer Erklärung suchen, die sür alle die Siege ausreichen könnte, für die in günstigen und ungünstigen, unter schwierigen und leichteren Verhältnissen erkämpften, so finden wir immer nur die Erklärung: es ist die z i e l b e w u ß t e, g r o ß-artige Organisation. An Deutschlands siegreicher Armee bewahrheitet sich Napoleons zutreffendes Wort: „Ein guter General, gute Kndres, eine gute Organisation und Instruktion, eine gute und strenge Disziplin bilden gute Truppen, gleichviel für welche Sache sie sich schlagen." Und wahrlich, nie sah die Menschheit so gewaltige Triumphe einer guten Organisation wie in diesem Krieg! Das ist aber vor allein eine Tatsache, die für die A r-beiterklasse mit ihren großen Kämpfen noch viel mehr beachtenswert ist als für die anderen Klaffen unserer Gesellschaft. Diese Belehrung aus der schweren Zeit sollte sich die Arbeiterschaft ganz besonders merken. Bei aller Schärfe und Ausgeprägtheit unserer prinzipiellen Stellung zu Militarismus und Krieg — wie wenig Möglichkeit und Lust bietet uns die Kricgszeit mit ihren mannigfachen Sorgen und nervenpeitschenden Aufregungen zu prinzipiellen Betrachtungen! — dürfen wir doch nicht vergessen, daß wir.auch von ihm, und von ihm gerade am ehesten lernen sollen, um für die spätere Zeit, für unsere eigenen Kämpfe Nutzen daraus zu ziehen. Man vergegenwärtige sich nur alles, was da vorgeht und von den ersten Tagen der Mobilisierungen an vorging. Sofort finden wir, daß sich da ein großes Werk der Organisation vor den Augen der staunenden Menschheit abspielt. Die Kundmachung erging, daß mobilisiert wird. Menschenmengen fluteten von'allen Seiten zusammen, stauten sich zu einem ungeheuren Meere, und das Auge des Beobachters sah nur ein Bild des wildesten Durcheinander. Doch es dauerte nicht lange. Mit geradezu verblüffender Raschheit und Ruhe löste sich das wogende Gewimmel in geordnete Teile. Nach kurzer Zeit 'schon stand jeder auf seinem Platz, der ihm im voraus schon angewiesen war. „Hier zeigte sich", sagte ein deutsches Partciblatt, „sinn- und augenfällig die ungeheure Macht einer aufs höchste ausgebildeten Organisation." So sahen wir den militärischen Apparat funktionieren, so äußerte sich die Kraft der Organisation. Wir haben in Oesterreich am Ende des vorigen Jahres rund 400.000 Gewerkschaftsmitglieder gehabt, die gewiß auch alle durchdrungen sind von der Bestimmung und der Aufgabe ihrer Organisationen. Wie würde es aber bei uns mit einer Mobilisierung zu irgendeiner Aktion der Arbeiterklasse aus-sehen? Ist unsere Organisation, die Armee der Arbeiterklasse. auch schon so organisiert, daß sie auch nur im entferntesten mit der Organisation deö Militarismus und seiner Disziplin verglichen werden könnte? lind doch gilt für uns nicht weniger als für die Staaten und den Kapitalismus Napoleons Wort. Wir brauchen gute Truppen, die von guter Organisation und strenger Disziplin gebildet werden. Da sollten wir lernen. Die Wahrnehmungen, die wir gemacht haben, sollen uns in Friedens« zciten bei unserer Organisationsarbcit leiten. Dann kamen die weiteren Ereignisse. Millionenheere stehen einander im Felde gegenüber. Als Feinde bekämpfen sich Leute, die gestern noch Klassensolidarität zu Freundschaft und Brüderlichkeit erzogen hat. Aber jedermann weih, daß es die straffe, strenge Disziplin des Militarismus ist, die eben alle Schritte dieser Millionen lenkt, und die Disziplin ist die stärkste Stütze der Organisation des Militarismus. Es ist für uns organisierte Menschen von stolzer Bedeutung und überaus erfreulich, das; nicht einmal die Kriegsorganisation — wie man den Erzählungen der Verwundeten und den zahlreichen Soldatenbriefen entnehmen kann — zum Glück die Solidarität und Menschlichkeit ganz zurückzudrängen vermochte. Das ist sonst nichts für'den Krieg, der natürlich brutal und hart ist. Aber so wie jede Organisation birgt auch der Militarismus, weil eine so gute Organisation, viel Solidarität, bei ihm Kameradschaft genannt, in sich. Und diese Solidarität betätigt sich bei aller Schärfe des Krieges auch dem Feind gegenüber, wenn er verwundet ist. Das ist ein Triumph der'Organisation 1 Im deutschen Heer stehen 600.000 Männer, die neben der militärischen auch dieOrganisation der klass en-bewußten Arbeiterschaft kennen gelernt haben, den erhebenden Einfluß der Organisation auf sich haben einwirken lassen; das sind gewiß 600.000 mens chl iche Krieger. Und in der österreichische n Armee stehen nach einer Schätzung der „Gewerkschaft" rund 10 0.000 gewerkschaftlich organisierte Arbeiter. Auch sie werden, wie ihre Brüder aus Deutschland, die harte Zeit nicht ohne geistigen Nutzen und Gewinn durchmachen. Wenn sie, wie wir hoffen und wünschen, zu uns zurückkehren, werden auch sie uns erzählen, wie der persönliche Mut jedes einzelnen, wie seine Kraft durch Eingliederung in das Ganze der Organisation erhöht wird, wie sich die Solidarität meldet, und vieles andere, was die Organisation lobt und rühmt. Den Nutzen werden also unsere Brüder, werden auch wir davon haben, daß sie die begeistertsten Fürsprecher der Organisation sein werden. Auch für uns ist ihre Wahrnehmung wertvoll: durch Eingliederung ins Ganze der Organisation wirst auch du, schwacher Arbeiter, stärker, gewinnst du Bedeutung, die oir ohne Organisation vollständig abgeht. Die Siege der Armeen der verbündeten deutschen Mächte entstammen also der Kraft der zielbewußten Organisation, die eben nur einem Zweck dienstbar gemacht wird und sonst keinen anderen in diesem Augenblick kennt. Das ist aber dieselbe Organisation, die sich auch in der raschen, tatkräftigen und nicht weniger zielbewuhten Ordnung der Dinge in den besetzten Gegenden äußert. Nicht Übernatürliches und Uebermenschliches ist es also, was die Siege geschaffen hat, kein Antichrist, sondern Menschen mit ihrer Organisation, mit ihrem organisatorischen Talent und Ernst. Und das sollten die Arbeiter nicht sebr genau beachten und im Auge behalten? Organisation ist es, was sich in diesem Krieg bis jetzt und auch weiterhin siegreich erwiesen hat und erweisen wird. Organisation, ausgestaltet und eingerichtet, wie es eben der Notwendigkeit und den Anschauungen der beteiligten Klassen und Faktoren entspricht: für den Staat der jetzigen Gesellschaftsordnung der Militarismus, für das Wirken der Arbeiterschaft zum Schutz der Interessen ihrer Angehörigen die Gewerkschaft, immer aber die Organisation. Und das wird heute schon ganz allgemein anerkannt. Organisation ist heute die Parole aller Menschen, aller Klassen. Sogar die höchste Gerichtsinstanz Deutschlands hat dies — und gerade mitten im Krieg — ausgesprochen, als sie der untergeordneten Instanz Mangel an sozialem Empfinden oder mangelnde Kenntnis der Arbeiterverhältnisse vorwarf. Diese Mängel sand das Reichsgericht in der Begründung eines Urteils, womit drei Arbeiter verurteilt wurden, weil sie durch .Nötigung' zum Eintritt in die Organisation ,Erpressung" begangen haben sollen. Auch in den Anschauungen des Reichsgerichtes hat die Idee der Organisation ihren Triumpheinzug gehalten, die Idee, „durch festes Zusammenhalten und Ausschluß der nicht-organisierten Arbeiter bessere Arbeitsbedingungen zu erlangen". Organisation ist auch schon der Anfang, das erste Element des Sieges, wie uns dies der Kneg auch zeigt. Getragen von dem gemeinsamen Ziel, stellt man sich ganz in seinen Dienst: ein erhebendes Beispiel für die friedliche Tätigkeit in der Gewerkschaft. Der Triumph der Organisation wird vollständig sem, wenn ivir alle unserer Pflicht für die Organisation Genüge tun werden. Bon der Betriebslranlenkasse der 1. l. österreichischen Staatrbabaen. In der jüngsten Zeit sind verschiedene Maßnahmen in der Behandlung der Mitglieder der Betriebskrankenkasse der k. k. Staatsbahnen getroffen worden, welche wir zur allgemeinen Kenntnis zu bringen uns verpflichtet fühlen. Vor allem sei auf eine wichtige Maßnahme Ijtn gewiesen, welche jenen zugute kommt, die in die Lage kommen, in eine Tuberkulosenheilanstalt oder eine andere Kuranstalt (exklusive Krankenhäuser) auf Kosten der Krankenkasse entsendet zu werden. Dadurch, daß man den kranken Bediensteten bei ihrer Uebergabe an eine Kuroder Heilanstalt eine materielle Hilse gewährt, erleichtert man das Los eines solchen Kranken und es ist zu begrüßen, daß das k. k. Eisenbahnministerium sich im Ein vernehmen mit dem Krankenkassenausschuß dazu entschlossen hat, diese wirklich humane Einrichtung zu treffen. Im nachstehenden bringen wir den Wortlaut deS Mini sterialerlasses: K. k. Eisenbahnministerium. A. 10.510/5. Wien, am 9. Juli 1914. Gewährung von Unterstützungen an die in Kur- und Heilanstalten untergebrachten Krankenkassen niItglteder. An alle k. k. Direktionen und die k. k. Betriebsleitung Czernowitz. Nach Anhörung des Ausschusses der Krankenkasse für das Personal der k. k. österreichischen StaatSbrhnen findet sich daS Eisenbahnministerium bestimmt zu verfügen, daß mit Wirksamkeit vom 1. Juli 1914 angesangen den auf »osten der Hrankenkasse in Kur- und Heilanstalten (exklusive Krankenhäusern) entsendeten HilsSbediensteten, welche während ihrer Unterbringung in diesen Art ft alten nicht im Fortaenuh ihrer ständigenBezüg verbleiben und die überdies Angehörige besitzen, deren Unter- halt sie aus ihrem Arbeitslohn bestreiten, zur teilweise« Deckung der ihnen durch den Aufenthalt in den erwähnten Anstalten erwachsenden Nebenauslas>en für eine Kurdauer von 4 Wochen (in Bädern) eine Unterstützung von 30 Kr. und für eine Kurdauer von 3 Monaten (in Lungen heil st ätten) eine solche von 80 Kr. auS den Mitteln der Krankenkasse gewährt wird. Die Krankenhäu'er, die für die Lungenheilbeliandlunq besonders eingerichtet sind und in denen in Gemästheit des hierortigen Erlasses vom 13. Dezember 1912, Z. 48.021, auch die Hilfsbediensteten durch drei Monate untergebracht werden können, sind den Lungenheilstätten gleichzuhalten. Die erwähnten Unterstützungen werden neben dem statutenmäßigen Krankengeld gewährt und find den vom 1. Juli 1914 an in die, Kur- beziehungsweise Heilanstalten entsendeten Bediensteten seitens ihrer zuständigen Direktion unmittelbar vor dein Abgang in die Kur- und Heilanstalten auszubezahlen und zu Lasten der Staatsbahnen, Kapitel XXVI, Art. 28 (Gelduntersttttzuiigen an Mitglieder sowie deren Hinterbliebene), zu verrechnen. Für den k. k. Eisenbahmninister: Rudel m. p. Aus dein Erlaß geht demnach hervor, daß ein Kranker, welcher in eine Heilanstalt aus Kosten der Krankenkasse entsendet wird, neben dem statutenmäßigen Krankengeld eine Unterstützung von 30 Kr., wenn die Kur 4 Wochen, und 80 Kr., wenn sie Monate dauert, bekommt. Diese Unterstützung hat den weck, dem Kranken die durch den Aufenthalt in der ur- oder Heilanstalt erwachsenden Nebenauslagen wenigstens zum Teil A« decken. Auf diese Unterstützung haben nur jene Hilfsbediensteten Anspruch, welche während ihrer Unterbringung in solche Anstalten auf den Fort-genuß ihres Taglohnes (ständigen Bezüge) keinen Anspruch haben und Angehörige besitzen, für deren Unterhalt sie Sorge tragen müssen. Bemerkt wird, daß Krankenhäuser, die für die Lungenheilbehandlung besonders eingerichtet sind und wo die Hilfsbediensteten durch drei Monate untergebracht werden können, den Lungenheilstätten gleichzuhalten sind. An dieser Verfügung ändert auch die Tatsache nichts, daß die durch die kriegerischen Ereignisse geänderten Verhältnisse es notwendig machten, sich der größten Sparsamkeit zu befleißigen, von denen selbstredend auch die Betriebskrankenkasse der k. k. Staatsbahnen betroffen wurde; es mußten nämlich eine Reihe von Einschränkungen eingeführt werden, um diese für die Bediensteten und ihre Familien so wichtige Institution, deren Einnahmen durch den durch Die Einberufung von vielen Mitgliedern verursachten Wegfall von Mitgliedsbeiträgen sich bedeutend verringert haben, vor einer Belastung zu schützen, der sie einfach nicht geivachfen wäre. Unter diesen Einschränkungen sind in erster Reihe anzusühren die zeitweilige Sistierung der konservierenden Zahnbehandlung und Anfertigung künstlicher Zähne auf Kosten der Betriebskrankenkasse, welche im Budget immerhin einen großen Posten ausmacht. Diese Maßnahme erfolgte über Auftrag des Eisenbahnministeriums und wurde im Amtsblatt der Staatsbahndirektion publiziert. Wir zitieren das Amtsblatt der Staatsbahndirektion Wien, welches wohl identisch mit jenen der übrigen Direktionen sein dürfte. Es lautet: Zirkular Nr. 154. Sistierung der konservativen Zahnbehandlung und der Anfertigung künstlicher Zähne auf Kosten der Krankenkasse. An alle Dienststellen und die Herren Bahnärzte. lieber Auftrag des k. k. Eifeubahnministeriums ivird int Hinblick ans die durch die außerordentliche Lage des Staates hcroorgerusene ungewöhnliche Inanspruchnahme der Krankenkasse der gesamte zahnärztliche Dienst mit 31. August 1914 bis auf weiteres eingestellt werden. Wien, am 18. August 1914. (Z. 1515/8/1.) Der k. k. Staatsbahndirektor: Kolisko m. p. Ebenfalls wurde über Anordnung des Eisenbahnministeriums die Entsendung von Krankenkasseumit-gliedern in die Bäder nnd Tuberkulosenheilanstalten auf daS unumgänglich notwendige Maß eingeschränkt. Dafür hat man aber mit Rücksicht auf die zurückgebliebenen Angehörigen von Hilfsbediensteten, welche zur Militärdienstleistung einberufen wurden, eine Maßnahme getroffen, die nur lebhaft begrüßt werden kann. Die k. k. Staatsbahndirektion teilt darüber folgendes mit: Zirkular Nr. 163. Gewährung freier bahnärztlicher Behandlung und des Medikamentenbezug« s auf Kosten der Krankenkasse an Angehörige von HilfSbediensteten, die zur Militärdienst-lei st ung einberufen wurden. An alle Dienststellen und die Herren Bahnärzte. Das k. k. Eisenbahnministerium hat nach Anhörung dcS KrankenkassenauSschnffeS mit dem Erlast vom 12. August 1914, Z. 30.881/5, ungeordnet, daß den Familienangehörigen jener der Kategorie der HilfSbediensteten angehörenden Kranken-faffenmitglieder, welche infolge der Einberufung, zur aktiven Militärdienstleistung aus dem hierortigen Dienstverband scheiden, bis auf weiteres die bahnärztliche Hilfe und der Medikamentenbezug zu Lasten der JftankenJnfse in dem bisherigen Umsang auch ohne Forteiltrichtuug der Krankenkassen-beiträge zu gewähren ist. Wien, am 18. August 1914. (Z. 1918/12/1.) Der k. k. Staatsbahndirektor: KoliSko w. p. Diese Maßnahme ist wirklich human und wir stehen nicht aN, bieS öffentlich zn bezeugen. Den Familienangehörigen der Krankenkasfenmitglieder, sofern selbe Arbeiter über im Taglohn stehende provisorische Bedienstete waren, wird im Erkrankungsfall wenigstens die ärztliche Pflege sowie der Medikamentenbezug unentgeltlich zuteil und sie brauchen sich nur wie bisher an den zuständigen Bahn arzt zu wenden. fr Inland. Gewerkschaftsmitglieder fm Krieg. Die letzte Ausgabe der »Gewerkschaft"' veröffentlicht eine Aufstellung über die Zahl der im Kriegsdienst stehenden Gewerkschaftsmitglieder, die aber, wie daS Blatt selbst sagt, auf Vollständigkeit keinen Anspruch machen kann. Teils die unterbrochenen Verbindungen mit einzelnen Reichsteilen, teils die durch die Einberufung zahlreicher Funktionäre eingetretene Stockung in der Erledigung der Organisationsarbeiten, nicht zuletzt aber auch die noch nicht überall erkannte Wichtigkeit derartiger Erhebungen haben es bewirkt, datz die ermittelten Zahlen nicht die Gesamtheit der in Oesterreich gewerkschaftlich organisierten Arbeiter umfassen, sondern nur einen, immerhin aber sehr erheblichen Bruchteil hievon. Ende 1913 gehörten der Ge-werkschaftskommifsion 60 Organisationen mit 372.216 männlichen Mitgliedern an. Von diesen berichteten 46 Organisationen über 53.457 zum Kriegsdienst Einberufene, nach deren Abgang in den in der Erhebung inbegriffenen Ortsgruppen am 31. August 239.200 mänm* liehe Mitglieder verblieben. Die Zahl der erfaßten Mitglieder beträgt 78-3 Prozent der Gesamtzahlen nach dem Stand vom Ende des Vorjahres. Nehmen wir nun an, daß bei den Fehlenden das Verhältnis der EingerÜckten zum MUgUederstand gleich ist dem der Erhebungen, so finden wir rund 67.000 eingerückte Gewerkschaftsmitglieder. Es sind dies ungefähr 18 Prozent sämtlicher männlichen Mitglieder. Natürlich erschöpft sich aber in diesen Zahlen der große Anteil an Blutsteuer, den die Gewerkschaften im gegenwärtigen Krieg zu leisten haben, nicht in seiner Gänze. Eine große Zahl von Einberufenen hat angesichts der Plötzlichkeit, mit welcher die Katastrophe über uns alle hereinbrach, es sicherlich unterlassen, die statutengemäße Abmeldung zu erstatten und erst nach Beendigung des Krieges wird aus den Wiederanmeldungen der Hennge-kehrten festzustellen sein, um wieviel die genannten Zahlen sich durch die der Nichtabgemeldeten erhöhen. Zu jbicfcn kommen aber noch die vielen Arbeiter hmzu, die erst nach dem 31. August (mit welchem Tag die vorstehende Erhebung abgeschlossen wurde) entrückten, weiters die nicht weniger zahlreichen, die bei den gegenwärtigen und in nächster Zukunft folgenden Musterungen für fähig zum Kriegsdienst erklärt werden Und die infolgedessen gleichfalls eintücken müssen. Rechnet man alle diese zu der erhobenen Zahl der Eingerückten dazu, so ist eS sicher nickt übertrieben, wenn wir die Gesamtzahl der in Oesterreich Kriegsdienst leistenden Gewerkschaftsmitglieder mit zumindest 100.000 annehmen. Fast eine kleine Armee ist es, welche die Gewerkschaften mit dieser Zahl zur Verteidigung des Staates stellen. Wir wallen es abwarten, in welcher Art dieser Staat nach dem Krieg in der Behandlung der gewerkschaftlich tätigen Arbeiter den Dank für diese tatkräftige Teilnahme am Krieg abstytten wird. ! Erteilung von Fahrbegünstigungen an von der Mobilisierung betroffene Bedienstete und Arbeiter. Die administrative Direktion der S ü d b a h n hat folgende Anordnung getroffen: Von der Mobilisierung betroffene Bedien stete und Arbeiter sind hinsichtlich der Erteilung von Fahrbegünstigungen bis aus weiteres in gleicher Weise zu behandeln wie vor der Einrückung. Sie können sohin Einzelbegünstigungen und dauernde Fahrlegitimationen in dem ihnen bisher gewährten Umfang sowohl für sich wie auch für ihre Familienmitglieder erhalten und bereits erhaltene bis zum Ablauf der Gültigkeitsdauer benützen. Die Prolongierung der dauernden Fahrlegitimatimren für das Jahr 1915 wird in der vorgeschriebenen Weise zu erfolgen haben. Bedienstete und Arbeiter, welche behufs Ableistung ihrer gesetzlichen Militärpräsenzdienstpflicht einberufen werden, geniesten auf die Dauer ihrer Präsenzdienstleistung weder für sich noch für ihre Familienmitglieder Fahrbegünstigungen. Die in ihren Händen befindlichen Fahr-legitimationen sowie die ihrer Familienmitglieder " sind vor Verlassen des gesellschaftlichen Dienstes im Dienstweg abzuführen. Falls die Rückstellung nicht erfolgen sollte, wäre vom Lokaloorstand unter Angabe des Grundes anher Meldung zu erstatten. Des heimgckehrte» Vertrauensmannes Sorge. Im Karlsbader „Volkswille" wird berichtet: Ein Genosse, der einer der besten Vertrauensmänner des Teplitzer Kreises war, kam dieser Tage verwundet vom Kriegsschauplatz zur ü ck. Bald nach seiner Heimkehr suchte er dix zurückgebliebenen Vertrauensmänner auf. um sich bei ihnen nach dem Stand der Organisation zu erkundigen. Er fragte, ob die einberufenen Vertrauensmänner sofort durch andere Genossen ersetzt wurden und ob bei allen Mitgliedern der Organisation regelmähig einkassiert worden sei. Der Heimkehrende fragte die D a h ei m g e b l i e b e n en, ob sie ihre Pflicht erfüllt haben. Während er im Felde stand, hat er seiner Organisation gedacht, während _ er gegen den Feind kämpfte, hatte er Sorge um die Organisation. Haben auch alle Daheimgebliebenen Sorge um die Organisation gehabt? Haben sie alle ihre Pflicht erfüllt? Nach Beendigung des Krieges werden Tausende hcimkehren und fragen: Habt ihr unsere Organisationen ausrecht erhalten, habt ihr euch darum gekümmert, datz sie aktionssähig blieben? — Möge jeder der heimgebliebenen Genossen dafür sorgen, das; er bei solchen Fragen der zurückkchren-den Vertrauensmänner nicht zu erröten braucht. Soziale Umschau. Deutsche Eisenbahner in Feindesland. Ein Erlast des preußischen Eisenbahnministers vom 30. v. Mts. besagt folgendes : „Zum Betriebe von Etsenbahnstrecken in Feindesland haben die meisten Eisenbahndirektionen bereits Personal abgeben müssen, und es ist anzunehmen, daß noch weitere Anforderungen bevorstehen. Um die rechtzeitige Deckung dieses Personalbedarfes stcherzustellen, ist eine schleunige Ergänzung des Personals durch vermehrte Ausbildung erforderlich. Soweit dabei über die allgemein gültigen Grundsätze hinaus eine Abkürzung der Ausbildung angezeigt sein sollte, ohne daß dadurch die praktische Tauglichkeit in Frage gestellt wird, sind mir alsbald entsprechende Anträge vorzulegen. Eine Erleichterung der Ausbildung wird namentlich beim Zugpersonal in Betracht kommen. Ich vertraue, daß die Königlichen Eisenbahndirektionen bei aller Wirtschaftlichkeit unablässig für eine beschleunigte und ausreichende Ergänzung beS Personals Sorge tragen werden, damit auch weitgehenden Anforderungen der erwähnten Art genügt werden kann.'1' Wie btt Krieg in der Gewerkschaft wirkt. Bon den Mitgliedern des Deutschen MetallarbeitervechandeS, der bekanntlich die größte Geweickschaft aller Länder ist sind bis zum 19. September 166.949 Mitglieder zum Kriegsdienst ringerückt. Die Zahl der arbeitslosen Mitglieder betrug am 19. September 56.302, das sind 167 von je 1000 Mitgliedern überhaupt. An Arbeitslosenunterstützung wurden in der Woche vom 14. bis zum 19. September 394.668 Mark auSgezahlt. In den ersten sieben Kriegswochen insgesamt sind auf Rechnung der Hanptkasse 2,528.469 Mark an Arbeitslosenunterstützung ausgegebrn worden. Diese Zahlen zeigen deutlich die gewaltige Kraft der deutschen Gewerkschaftsbewegung. Eine Erweiterung der Arbeiterausschüsse Bei den preußische« Staatsbahue« ist in diesem Sommer durch einen Erlaß des preußischen EisenbahnministerS erfolgt, der wohl als eine Frucht der ausgiebige« parlamentarischen Verhandlungen über diese Frage im Mürz 1914 anzusehen ist. Der Erlaß deS EisenbahnministerS betont die günstigen Erfahrungen, die man mit dem Versuch gemacht hat, auch den Arbeitern der kleineren Dienststellen ohne eigenen Arbeiterausschuß die Vorteile der Ausschustveriretung zuteil werden zu lassen. Die Arbeitslosenunterstützung Jzcr englischen Gewerkschaften. Auch die englischen Gewerkschaften müssen zur Unterstützung ihrer arbeitslosen Mitglieder recht große Opfer bringen. So hat, wie „Daily Citizen' vom 14. Oktober mitteilt, der englische Textilarbeitcrvcrband in den zwei Monaten August und September die Summe von rund einer Million Mark für diesen Zweck verausgabt, eine Summe, zehnmal so groß als die im ganzen Jahr 1913 für die Unterstützung der Arbeitslosen benötigte. Streiflichter. Sozialpolitik bei de» österreichische» StaatSbahnen. Die Wcrkstättenleitung Simmering vcrlnntbart folgende, gerade in der gegenwärtigen Zeit besonders bemerkenswerte Kundmachung : Nr. 2362 W 14. Kundmachung. In letzter Zeit mehren sich die Falle, daß Arbeiter oft wegen ganz nichtiger Wünsche und Beschwerden mit Umgehung des in den Arbeitsordnungen vor geschriebenen Dienstweges sich an b a h n f r c m d c Personen wende n, damit diese in ihrem Interesse bei der Direktion intervenieren. Das Arbeiterpersonal wird angewiesen, wohlbegründete Anfragen, Wünsche oder Beschwerden in Hinkunft ausschließlich im Dienstwege bei ihren Dienft-Vorstände n und allenfalls bei der k. k. Direktion vorzubringen, in welchem Falle die Erlaubnis zur Vorsprache vor-schristSgcmäß einzuholen ist. Gc g en j cne Arb ei t cr, die mit Umgehung deS Dienstwege« m u t w i l l i g c r w e t f e die I n-tervcntion b a h n s r e ln d e r Personen a n r n f e n, wird unnachsichtlich mit Ordnungsstrafen, eventuell mit d c r D i e n st e § n u S s ch e i d u n g vorgegangen werde». S i ni wer i n g, am 9. Oktober 1914. Der Werkstäitenvorstand: Schwand. i . . . . - . i . . < . In Deutschland zum Beispiel hält man c§ jetzt selbst bei der Militärverwaltung mit der Sozialpolitik und mit der sozialen Einsicht überhaupt anders. Dort hat nämlich die Armceleitnng erst kürzlich verfügt, daß Bergarbeiter, die ans Anlaß eines Streiks entlassen worden waren, wieder eingestellt werden und hat diesbezüglich sogar an den B e r g a r b e i t e r v e r b a n d folgendes Schreiben gerichtet: VII. Armeekorps. Stellvertretendes Generalkommando. Abt. I d. Dr. 5763. Münster, den 16. September 1914. An den Verband der Bergarbeiter Deutschlands, Bochum. Unter Bezugnahme auf Ihre Eingabe vom 31. 8. 1914 teile ich Ihnen hiedurch ergebenst mit, daß die Fürstlich Schaumburg-Lippesche Hoskammer auf meine Veranlassung hin verfügt hat, daß sämtliche seinerzeit aus Anlaß des Streiks auSge-sperrten Bergarbeiter, soweit sic sich zur Arbeit melden und Platz für sie vorhanden ist, wieder eingestellt werden. Der Kommandierende General . Frhr. v. B i s s i n g, General der Kavallerie. 1 Unfall anf der Südbahn. In der Südbahnstatlon Peggau-Deutsch-Feistritz ereignete sich am 19. Oktober ein Eisenbahnunglück, das einen großen Schaden an Material und Frachtgut zur Folge hatte. Bei der Einfahrt des Güterzuges Nr. 8ol entgleiste aus bisher unaufgeklärte Weise der siebente Wagen des Zuges. Die Entgleisung wurde vom Personal sofort wahrgenommen und Anstalten zum Halten deS 989 Tonen schweren Zuges getroffen. Die beiden an der Spitze deS Zuges befindlichen Lokomotiven hatten bei der Einfahrt die Fahrtgeschwindigkeit nach Vorschrift gemäßigt und brachten auch den Zug rasch zum Stillstand. Doch die nachdränaenden, schwerbeladenen Güterwagen übten auf den entgleisten Wagen einen derartigen Druck aus, daß dieser aus dem Gekeife gehoben wurde und weitere 28 Wagen entgleisten, wobei eine Anzahl der entgleisten Wagen zertrümmert wurde. Dadurch entstand der bedeutende Schaden an rollendem Material und Frachtgut. Glücklicherweise sind keine ernsthaften Verletzungen des Personals geschehen. Von der Betriebsleitung in Graz und vom Bahnbetriebsnmt Bruck an der Mur gingen je ein Hilfszug mit Arbeitern an die Unfallstelle ab, die sofort an der Freimachung der doppelgeleisigen Strecke arbeiteten. Die AufräumungSarbeiten wurden noch im Laufe des Tages beendigt, so das; der Verkehr auf beiden Geleisen wieder ausgenommen werden konnte. Aus den Organisationen. Aßling. Jene Mitglieder, die sich mit den MonatS-beiträgen im Rückstand befinden, werden ausgesordert, ehestens nachzuzahlen, damit sie ihrer erworbenen Ansprüche nicht verlustig werden. Hoiligeustudt. In der letztstattgefnndenen Versammlung wurde beschlossen, Sammlungen zur Unterstützung im Kriege verwundeter Kollegen oder deren Familien und der Familien gefallener Kollegen zu veranstalten. Bis jetzt sind mittels Sammelbüchsen Kr. 97 60 aufgebracht worden. Klosterneuburg. Am Samstag de« 7. November 1914 , V«8 Uhr abends, findet in Herrn Guths Gasthaus, Klosterneuburg, Niedermarkt, die Generalversammlung der Ortsgruppe statt. Tagesordnung: 1. Protvkollvcrlesung; 2. Berichte der Funktionäre; 3. Neuwahl der Ortsgruppenleitung; 4. Anträge und Anfragen. Laibach II. Die Mitglieder im Heizhaus Laibach-Süd-bahn werden ersucht, ihre Monatsbeiträae an den Subkassier Franz V i b m e r abzuführen. Im Interesse der rechtzeitigen Abrechnung mit der Zentrale werden sämtliche Mitglieder aufgefordert, ihre Monatsbeiträge stets regelmäßig zu begleichen. Gegen Restanten wird nach den Statuten vorgcgangen. Mistel. Alle jene Mitglieder, welche mit ihren MitgliedS-beiträgeu länger als zwei Monate im Rückstand sind, werden in ihrem eigenen Interesse ausgesordert, diese längstens bis zum 6. November l. I. nuSzugleichen. Jene Mitglieder, die auf der Strecke find und ihre Beiträge nicht persönlich Übergeben können, mögen die Beiträge eventuell für mehrere Genossen mittels Postanweisung unter Angabe der Namen, Mitgliedsnummer und des zahlenden Monats an den Genossen Franz Nemöil^ Altstadt Nr. 108, Post Friedet, einsenden. Rudig. Am 8. November nachmittags Va4 Uhr, im Gasthaus „zum Morgenstern" Vereinsversammlung. Vollzähliges Erscheinen notwendig. Zauchtl. Nachdem der Obmann unserer Ortsgruppe, Franz Schindler, zur Militärbienstleistung einberufen wurde, hat Kollege H e i n r e i ch B v n i s ch, Bahnrichter in Zauchtl 91 r. 19 5, die Obmannstelle übernommen, an de» auch sämtliche Zuschriften zu richten sind. (ühodau. Ait Stelle des eingcrückten Kollegen Josef1 Schmidt wurde Kollege Franz Rollinger, Weichensteller in C hod a u als Kassier bestellt. Eisenerz. Die Mitglieder werden ersucht, ihre Mitgliedsbücher umgehend an den Kassier Albert Brandt behufs Kontrolle abzugeben. Wolfsberg. Die Monatsversammlungen werden jeden ersten Samstag um 8 Uhr abends im Vereinslokal (Gasthaus Labi) abgehalten. Opcina. Die Mitglieder werden ersucht, die MonatS-beitrüge während der Abwesenheit deS KasfierS Kugelweis an den Kollegen Johann Holzer, Verschieber, k. k. S t a a t s b a h n, abzugeben. Jene Mitglieder, die sich mit den MonatSbeitrügen im Rückstand befinden, werden aufgefordert, eheskdns nachzuzahlen, da sonst nach den Statuten vorgegangen werden müßte. Korrespondenzen. Villach. Am 28. Oktober um 6 Uhr früh verunglückte in der Station Feldkirchen der Kondukteur Genosse Anton Koee-war dadurch, daß derselbe bet der Ausübung seines Dienstes zwischen die Puffer geriet. In schwer verletztem Zustand wurde K o c e w a r mit dem Zug Nr. 939 nach Villach transportiert. Während der Fahrt erlag er seinen Verletzungen. Der Verstorbene hinterläßt eine Witwe mit drei Kindern. — Möge ihn» die Erde leicht sein! Verschiedenes. Gegen die „Kriegsulkkarten"-Roheit. Orgien der Roheit und Geschmacklosigkeit steht man heute vielfach aus sogenannten „Kriegsulkkarten". Hier wird ein Franzose in Stücke zerhackt, dort ein Russe mit den Stiefeln bearbeitet — und was dergleichen Bildchen mehr sind. Sie sind, künstlerisch gemessen, ebenso wertlos, wie sie witzlos und gemein sind und eine Verhöhnung des Ernstes dieser Zeit darstellen. In B a y e r n scheint man diesem Postkartenunsug jetzt erfreulicherweise an den Kragen zu wollen: Das bayrische Kriegsministerium hat angeordnet, daß fortan alle Kriegskartcn dem Kriegsministerium zur Prüfung vorgelegt werden müssen. Ferner wurde befohlen, daß alle anstößigen und geschmacklosen Druckerzeugnisse dieser Art unverzüglich aus den Auslagen zu entfernen leien. Wichtig wäre vor allem, daß das Publikum überall diese Karten so behandelt, wie sie e8 verdienen — indem eS sie mit dem Gefühl des Ekels ignoriert. 000000000000000000 0 g H Restaurant und Caf6 p b Eisenbahnerheim £ 0 Sonntag den 1. November (Allerheiligen) K g| konzertieren Im Speisesaal bei freiem Eintritt! g 0 0' Brisltienauer mit Ihren Sängern K Q Im Caf6 liegen alle bedeutenden Zeitungen des Kontinents auf B Ip^al Die Genossen werden Im Interesse des Heimes fiÜj Hnnd zur Anfrerht erhaltnngder beiden Geschäfts- Dp betriebe höflichst ersucht, Ihre Knndschsft gj H ihren eigenen Getrieben znzu wenden, damit wir rw dber diese trostlose Zelt unsere Unterneh- gj H:: mnngen hlntiberretten können :: rw Zum Ausschank gelangt Pilsner Urquell vom g| Fass, Kaiserlager u. naturechte gute Weine g H Anerkannt gute Küche, vorzüglichen Kaffee, cp> :: aufmerksame Bedienung :: Kj Die Verwaltung wird es »loh angelegen sein g lassen, den Genossen Eisenbahnern den Auf- ™ enthalt In ihrem Helm so angenehm als möglich Ir, m -m gestalten :: ™ S Sonntag den 8. November findet Im grossen Saale nm a npn rm verbunden mit Kabarettelnlagen statt. Mitwirken werden: m S 1. Christi Wallberg, Vortragsklnstiertn ™ H 2. Rudolf jung, Humorist :j 3. Rewellv, derInstlgo Seifenblasen-Jongleur 4. Theo Werner, Ge 0 0 0 0 0 ferner, Gesangskomiker Eintritt nnr 60 Heller per Person = All« Nähere In dir Snnntagsnummer der „ArteKtr-ZelhraJ“ ---Nochmals nm zahlreichen Zuspruch bittend Die Verwaltung 0 0 0 0 0 000000000000000000 Mitteilungen der Zentrale. Verwaltungskoiniteesitzungam 21. Oktober 1914. I. Unterstützungen: a) Hinterbliebenenuntcr-stützungSfonds, 34 Fälle, bewilligt 4150 Kr.; b) Not-fondS. 17 Fälle, 15 Fälle bewilligt Kr. 272-60. 2 Fälle abgewiesen: cl aus dem Vereinsvermögen, 55 Fälle, 48 Fälle bewilligt 1025 Kr.. 7 Fälle abgewiesen. — II. Rechtsschutz, 36 Fälle bewilligt. — III. Expen 8-ttotcii, für 20 Fälle 3023 Kr. angewiesen. — IV. Eventuelles, 2 Rechtsfülle bewilligt, 1 Fall abgewiesen, j — Beratung und Beschlußfassung über die Herausgabe und den Vertrieb einer Broschüre: „Eisenbahnerschutz". —j Erledigung des vorliegenden Einkaufes. Zentralausschutzsitzung am 14. £?!obev 1914. — Durchberatung des Entwurfes für den Ausbau einer einheitlichen Vertrauensmänncrorganisation. — Erledigung des vorliegenden Einlaufes. Verwaltungskomiteesitzung vom 28. Oktober 1914. — Entgegennahme der Berichte über den gegenwärtigen Stand der Betriebe im Eisenbahnerheim und Beschlussfassung über die notwendigen Ersparungs-matznahmen. — Entgegennahme des Berichtes über die infolge der Kriegsereignisse herbeigeführten Veränderungen im Mitgliederstand unserer Organisation. — Erledigung verschiedener administrativer Angelegenheiten und des 'vorliegenden Einlaufes. r Achtung! * 9 Achtung! Eisenbahner! Unser Eisenbahner-Kalender für eSsas» «FssJ&e» LLVLZL ist bereits erschienen, Der Preis beträgt wie im Vorjahr samt einer Versicherung auf tödlichen Unfall für die Genossen aus 200 Kronen nur MT I Krone 20 Heller Einzeln per Postzusendung 10 Heller Porto mehr Die Bedingungen jnm Bezüge für die Ortsgruppen und deren Funktionäre sind jolgenve: Bei Bestellung von SO Exemplaren anfwiirts 30 Heller per Stück, wenn der Betrag im vorl-ineiu eiugesendet wird oder wen» innerhalb 30 Tagen nach Erhalt der Kalenderscndnng der Betrag als bezahlt erscheint; bei nachträglicher Bezahlung werden ausnahmslos 10 Heller per Stück an Provision gewährt. Der Inhalt des Kalenders ist vom ersten bis zum letzten Buchstaben mit angelegt und sind alle wichtigen, für den Eisenbahner notwendigen und Wissenswerten Fragen in leicht-verständiger Weise niedergelegt. Unser Kalender wird daher nicht nur ein gutes Hilfsbuch für jeden Bediensteten fein, sondern ein Wegweiser in allen Nachfragen bleiben. Jeder Unbefangene wird dieses Jahrbnch als ein mustergültiges in feiner Art bezeichnen. Im Jahre 1913 sind 41 Kalenderabnehmer tödlich verletzt worden, denen je die 300 Krone« Sibkanfö-prämie anöbezahlt tuitvbcn. Tie Namen der Verunglückten befinden sich auf Seite 117 des KaleiiderL per 1915. Da die Auflage vor den kriegerischen Ereignissen erstellt und gegenüber dem Vorjahre erhöht wurde, so ist diesmal eine weit stärkere Propaganda sür den Absatz nötig, wenn nicht ein größerer Vorrat unverkauft auf Lager liegen bleiben soll, baS die Organisation schwer schäbigen würde. Bei guter Agitation wird die drohende Gefahr sicher abgewiesen werden. Der tschechische Eisenbahner-Kalender ist ausschließlich in der Administration des „Zelcznicnl Zrizcnec“, Prag-Zizfoiu, Kräsova Nr. 11, zu bestellen. Der polnische Eisenbahnerkalender kann dieses Jahr wegen der herrschenden Verhältnisse leider nicht erscheinen und bringt dieser Ausfall für die Genossen und die Organisation einen nicht gulznmachenden Schaden. Um den Genossen einen Einblick in teit Inhalt iljrcS neuen Jahrbuches zu gewähren, lassen wir die Inhaltsangabe hiermit folgen. Vorwort. — Kalendarium. — SiotütntTtlc für da<> Mafchinenpersonal. — Für Bezüge. —■ stür Mzüge. — Roti; für bezogene Rreifnrtcn 1015. -Brennstoft-Aequivalentk zur Bercchnniu, brrffol)I(‘itDrämicuitb$nisii'roi;a. Oelvrüinicn-Berechnu»-;, Sßrrifc bcSScfimirr- u. BeleukhtungKmateriälr kür das iiotomoiiti|)er|onal. — Tic Geburt»- utifc Ranienjtagkeste in meinet Familie. — Vormerkung. — Tagebuch für das Ial,r 1915. — WisienSwerte» über die dem Personal der Slaatrbahnen ;ustehcndcn Rechte ic. — Borschriften betreffend die Bemelfung bet Dienst- und Ruhezeiten. — Tie Gesundhcitspflene des Auges k. — 2)o5 neue innfommenstencrftcfcti i:. -Leistungen unserer Organisation. — $n3 Ergebniszweijähriger Tätigkeit unserer Hinterbliebenenunterstützung. — liniere fialcitberüerfirtjcrmtg. — Taz l$i|ciibal)rtctl)cim. — Wie komme ich am schr.clWn zum ElsenbaÜner-heim. — Singe, wen, Gesang gegeben, nebst anschließenden Liedern. -Kahrbegünstigungeu für Arbeiter;r. bet f. r. Staatsbahnen nebst zwei Tabelle». — ül'nS erhalten He Hinterbliebenen beim Ableben einer Bedienstete» von ber Bahntierwaltuug? - Gehaltschema sür Unterbeamte und Diener. — ^enfioitSnormalc für Bedienstete und deren Hinterbliebene der k. k. EtaatSbahnen. — Provision-;»ormalc sür Bebieustkte und deren Hintetbliebeue der f. k. Ltaatl-bahnen. — Proi>ision^berechnung^tabe»c sür da» Zugbegleitungspersonal der k. r. St. E.-G.-Linie (DftbnhiiX — Pensionsberechnung sür da» Zngbegleitnngöpersonal der Südbahn. — (Siitc wichtige Parteiarbeit. — Tic deutschen sozialdemokratischen Vereine im Ausland. — Adresseutafel: Allgemeiner Rechtsschutz- und GemerkschastS totem; Berussgenossenschastliche Unfallversicherung: Internationale ®e» werkschasMckretariale. — Wissenswerte!- aus aller Welt: Staatrangestellte in Oesterreich; Oesterreich-Ungarn: Vergleichende Länge ber öffentlichen Eisenbahn- und TelegraphenUnien in Kilometern: Die Sprachen aller Bülker der Erde; Anzahl der Volksschulen: Die Religionen der Erde: Verteilung der Bevölkerung nach Beruf und Bcschästiflung in Oesterreich, Ungarn: jährliche BevöllernngSzunnhine: jährliche Sterbefülle mit KKfj Einwohner: Die HeereSstLrlen verschiedener Staate» inklusive der Marinemannschast: Staatsschulden: Werl der Waren-Ein- und Ausfuhr: GrößenverbältniS ber Bülker Europas: Verteilung vou timib und Wasser ans ber Erdoberfläche: Analphabeten der Rckrute» in verschiedene» Staaten Europa«: Tie Berklerikalisterimg des österreichischen Schulwesen? und die Zahl der Klöster: Wertstand der wichtigsten Goidmü«,cinheite,l: Ergebnis der letzte» Volkszählung: Brielvortotaris: Stempelgebühreniarii sür Oesterreich-U»garn: Metrische Masn u»d Gewichte. Diese reichhaltige Arbeit nebst der wertvollen Versicherung spricht für den regen Absatz. Genossen! Agitiert daher nach Kräften für euer neues Jahrbuch, damit die Organisation vor Schaden bewahrt bleibt. v: Dev Aalenderverlag. Sprechsaal W An die gtkhrte» Leitunqril der Ori§j,riippen imb Zahlstelle»! Infolge der Kriegsereignisse muhten viele in Galizien und in der Bukowina stationiert. gewesene Eisenbahner aller Kategorien ihre Domizil-stationen verlassen und in andere Kronländer, wie Böhmen, Mähren, Schlesien und in die Alpenländer übersiedeln. Unter diesen evakuierten Eisenbahnern befinden sich viele, die bisher den verschiedenen nun verlassenen Ortsgruppen in Galizien und in der Bukowina als M i t-glieder unseres Vereines angehörten. Um nun mit diesen derzeit in allen Ländern ucr* streut lebenden Mitgliedern wegen Vereinsangelegenheiten in Fühlung treten zu können, stellt die Zentralleitung an jene Genossen Funktionäre, in deren Ortsgruppenrayon sich solche Mitglieder aus Galizien und der Bukowina befinden, das dringende Ersuchen, sich sofort mit diesen Mitgliedern ins Einvernehmen zu setzen. Es sind von diesen Mitgliedern etwaige Wünsche und Beschwerden entgegenzunehmerv'und zur Erledigung an unsere Zentrale weiterzuleiten. — Auch wird es sich empfehlen, ein NamenS- und Adressenverzeichnis dieser Mitglieder an die Zentrale einznsenden; in diesem Verzeichnis ist ersichtlich zu machen, welcher Ortsgruppe diese Eisenbahner vor ihrer Evakuierung als Mitglieder angehörten. Im Interesse unserer Organisation wie auch im Interesse der evakuierten Mitglieder aus Galizien und der Bukowina erscheint cs dringend geboten, daß sobald als möglich die notwendige Verbindung dieser Mitglieder mit den in Betracht kommenden Orts* gruppen-(Zahlstellen-)Leitungen und durch diese mit der Zentrale hergestellt wird, um diese Mitglieder nicht zu verlieren. Tie Zentralleitnng. Achtung Vertrauensmänner der BahnerhaltungSarbeiter der k. k. StaalSüahne» in Wie» (vEtvrfticn Wien). Donnerstag den 5. November l. I. um 7 Uhr abends Vertrauensmännerbesprechung. Bestimmtes Erscheinen notwendig. Unser HlAterbrieSenettmttel'sLLtzklugSjkMs. Vom 17. September bis 28. Oktober 1914 wurden für nachstehende Sterbefülle Unterstützungen ausgezahlt: Kronen 184 Koch Marie in Simmering . .................100 185 Sporer Anna in Meran . ....................100 186 Wolsberger Franz in Penzing.................200 187 Öattinger Franz in Linz ...................200 188 Wocho Johann in Wien XXI....................200 189 Biermeier Vinzenz in WienXll (Hetzendorf) 200 190 Sansel Gisela in WolkerSdorf ...... 100 191 Bailmkircher Alois in Salzburg I . . . . 200 192 Preist Rest in Feldkirch....................100 193 Kain Aloisia in Krems an der Dona» . . 100 191 Graagober Viktoria in Ainsiettcn .... 100 195 WeiSgram Paula in Brünn II...................100 166 Wesstak Theresia in Salbenhofen............50 197 Schamal Marie in Tetschen..................50 199 Enders Anna in Komoian......................100 199 Mandl Ursula in Bruck l ........ 100 200 Wallis Eduard in Marburg I..... . 100 201 Fiala Josefa in Pilsen . .'.................100 202 Paj Lucia in Pragerhof .....................100 201 Vmvelek Josef in Troppair...................100 205 Koman Antonie in Klagenfurt.................100 200 Teiser Karl in Komotan . , .•...............200 207 Brandl Theresia in Floridsdorf II . . . . 50 208 Schmied Marte in Klostcrgrab................100 209 Brunner Josefine in Wels ....... 100 210 Pintar Marie in Wocheiner-Feistritz . . . 100 211 Tanhofcr Franz in Mnulliauien ..... 200 212 Kremser Anton in St. Veit an der Glan . 200 213 Suchy Joses in Selzthal . ..................100 214 Prctting Barbara in Amflctten . . . . . 100 215 Sotirek Katharina in Ainstetten..............50 216 Zimmermann Ernst in Aussig .................200 Summe . . 3900 Seüorben sind 12 Mitglieder und 20 Frauen; zusammen 32. Sammlungsausweis. . Saul.nluugen ffic den ttn'crsiütjnngösondö der Lrgnnisntion (Zentrale). V. NnSwciS. D i e A n a e st e l l t e n unserer Organisation drciprpjctitir,cr Abzug vom Gehalt, vierte Rate Kr. 18119, gefundene Krone" lr—, Ortsgruppe Aitnang 20—, Ortsgruppe FünffiauS 39-10, Josef Schober, Wien IX, Kr. 10'—. Hiezn die bereits in den letzten AitSmeifett angeführten Kr. 63003, macht zusammen eine-Summe von Stv. 884*33. Lamml.mgeu, welehe von den OrtSgrupven im eige,nxn Wirkungskreis eingeleitet und auch zur Verteilung gelangen: St. Pölten: Kr. 327,*55. Böhmisch Kamni^. Die Ortsgruppe des Allgemeinen RechtSschuj,-- und GciverkschastsvereineS für Oesterreich hat eine Sammelliste i« den Stationen Bensen, EberSdorf-MarkerSdorf, Nabstein, Böhmisch-Kamnih und tzillcinühl sowie in den genaililten strecken durchgehen lassen. ES wurde von allen Angestellten ohne Rücksicht der Parteizugehörigkeit für alle jene, welche arbeitslos oder hilfsbedürftig find; gesammelt. Die Spenden betrugen in der Liste Nr. 1 80 Kr. Dieselben wurden in der Mit-glieber&cfprechmig vom 18. Oktober nach Bedürftigkeit ohne Rücksicht auf die Parteizugehörigkeit verteilt. ES haben erhalten eine Unterstützung von je o Kr. acht Familien, von 6 flr. eine familte, 7 Kr. je zwei Familien, und 10 Kr. je zivei Familien, umme 80 Kr. Unter den 13 Kollegen, welche beteilt wurden, waren acht Genossen. Allen Spendern der herzlichste Dank. Wien-Landstrastc. Bei ber am 17. September abgehal-teitcn Nurschutzsitzung wurde ber Beschluß gefasst, im Rahmen der Ortsgruppe eine Notstandssammlung einzuleiten. Das Ergebnis derselben für Oktober ergab folgende Betrüge: Gruppe Lokomoi ivpersonal Kr 45‘20, Gruppe Zugsbegleiter 20'—, Gruppe Stationkperfonal und Oberbauarbeiter 8030, Gruppe Werkstättenarbeiter 16',97, Magazinsarbeiter 21'—; zusammen Kr. 183'47. Diese Summe wurde in Beträgen von 5, 7 „nd 10 Kr. an die bedürftigsten Familien der Eingernckten verteilt. Ter OrtSgruMenauSschnf; musste aber zu seinem Bedauern bemerken, daß sich einzelne Kategorien an dieser in so ernster Zeit wirklich notwendigen Aktion nicht reger beteiligen und erwartet in Zukunft ein besserer Verständnis für seine Bemühungen zu finden, denn ivenn jeder einzelne in Betracht zieht, ivaS unsere Kollegen und Genossen, die im Felde stehen, für uns zu leisten haben, da ist wirklich etwas mehr Opfer-frendigkeit am Platze als bisher. Linz. Auch ivir haben Sammlungen eingeleitet. Die erste ergab den Betrag von ft r, 3 5 9'39, welchen wir den Arbeitslosen in Linz (nach einem früheren Beschluß) zuwiesen- Die zweite Sammlung ergab 140 Kr., wovon wir 14 Familien unserer eingerückten Genossen mit je 10 Kr. beteilten. Hoffentlich ergeben die weiteren Sammlungen das gleiche oder ein noch besseres Resultat. Biö jetzt wurde nur in der Wcrkftcitte gesammelt, nun kommen aber alle Dienstzweige daran. Aussift. Ziotfondssamnrlungen. lim für die kommende schwere Reit gerüstet zÜ sein, in schweren und bedrängten Fällen das krasseste Elend zu lindern, die Not unserer Kinder und Frauen zu Dannen, hat sich der Ausschuß veranlaßt gefühlt, an die Opserwilltgkeit seiner Mitglieder und hauptsächlich der Frauen unserer Genossen zu appellieren. Die Sammlung ergab einen Vejrag von 37 Kr., welcher als erste Rate nun ausgewieien toiro. Diese Spenden verbleiben im Besitz der Ortsgruppe Aussig und werden vom geschästssührenden Ausschuß verwaltet. Im Namen aller derjenigen, die die Hilfe beanspruchen werden in den schweren Zeiten, bitten wir, des Fonds bei jeder Gelegenheit zu gedenken. Für die geleisteten Beiträge besten Dank. Mannersdorf am Leithaberge. Zugunsten der Familien unserer zur militärischen Dienstleistung eingerückten Mitglieder wurden von der Ortsgruppenleitung Sammlungen veranstaltet. Vom 30. August bis 15. Oktober wurden Kr. ioi'90 gesammelt, wovon zehn Unterstützungen zu je 8 Kr. ansgezahlt wurden. Der Rest von Kr. 24'90 wird im Monat November samt dem in diesem Monat gesammelten Geld zur Verteilung gelangen. Briefkasten der Redaktion. Oberbauarbeiter der Tauernbahn. Nein, Beiträge können nicht gezahlt werden ; cs wurde nur empfohlen, den Arbeitern anzuraten, die eingezahlten Beiträge nicht herauszu-nehmen. Schober IX. Besuchen Sie un§ gelegentlich persönlich, dann werden wir daS Mißverständnis austilgen. ©nt6. Für don Inhalt der Inserate übernimmt die Redaktion und Admlnl-tttratlon keine wie Immer geartete Ver-0 0 antworiung. o o Für den Inhalt der Inserate übernimmt die Redaktion unti Administration keine wie Immer geartete Ver-0 0 antworiung. o o Frauen! Hilfe! Gicflen Stimm nett und ötut:ioihmfl hilft Sofort mein Sictcnsor otm Do!tor R'ieuitiw, Paris. Auch bei liittgcrev JV’tt. Preis Kr. 3 45, Stärke ll Kr. 6'—. (Siarti fieg. Nachnahme.) 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Benißch in Deachenitz Nr. 158, Böhmen. . i', , Nelchlllnftrieri. Preisliste «rolle im» imnlo. - - — Ä**au#ü«6et Sttlfet Tomschik. — Verantwortlicher medakteur Rtait^ tiill. — Drillt- und VerlaaSanstatt »VorwnrtS" Ewoboda S »o.. Wien, V., Rechte Wienzeile 97.