Lmtmchkl Mtlmg. str 363 n. li, halbj. N. 5.50. ffü» d,,' ZuftcNuna ins Hau» halbi, 5,^ lr 2/i>! b<>, Po« ^^n^>. si. >!^, halb,. N. 7.5N Freite, l 3, November ^nje» tion«,ebllhl bl» 10feilen! Imal KOll. »»Wll., »m. > fl.z ll!Ufl pl. Htile IM. «ll., «m.ttll. :^s ^' ""^ l Apostolische Majestät huben mil Aller, xyster Entschließung vom 12. November d. I. ben Oder« "ndeegerichterath Dr. Wilhelm v. Gossi.Fedri. «"lti zum Stellvertreter des Landeshauptmannes in °" gefürstelen Grafschaft Tirol allcrgnüoigst zu erneo. ntn geruht. Aueröperg m. p. Lasser m, p. .. Se. t. und l. Apostolische Majestät haben mit «lller. ^"Wer Entschließung vom 10. November d. I. den Hof. M des Obersten Gerichtshofes Dr. Joseph Edlcn von ^chenl zum Präsidenten des Oberlandesgerichtes in "Mberg allergnädigst zu ernennen geruht. Glaser iu. p. biu^^'" ^ November I«72 wurden in der l. l, Hof '.Mb Staal?-slov s' '" ^"" b'l italienische, böhmische, polnische, rnthenische, 18?^ ^°°''lchc "üb romanische AnSsiabe des am <^. November Otni» "°'^"fi» blos i» der deiüschei, Nxsgabe erschienenen l.V, luclc^ de« Reichall,.'sclzl,l,- Kundmachung des l. l, kandespräsidenlcn sllr Krain vom !4ten September l«?2. Z. «d0s», womit die §ß g, 4. 5, ii und 16 der Statuten fllr die Gchiffs- l"Ngtnschule Sr. Majcstilt Krieqsmarine vcriifscntlich! »verdcn. . Nr. 3l. "Undmachi,„g der l l. Landesregierung sllr Krain voni 7. Oltober ^ Offend die Bcdiliguncien, noter welchen die Schiller der ala-""'chs„ Handelsmitlelschnle in Wien die Vegttnstigung drr Ausnahme als Eiiljährig-Flciwillige genichen. ^ ^'albach, am I». November t«72. ^ l. l. Redactions-Vurcan des LandeSgrsetzblatte« fnr das Herzoglhum Krain. Nichtalütlicher Theil. Unk ?^ eintretende Erhöhung t,es Standes der vier und ^ ^cldbalaillone der VinienilifanlcricrcqimclUcs cv^ ber Rtservecompllnnien der Iässerbalaillonc auf 5)0 die ?"^"' resp. Igger per Compagnie läßt jetzt schon ^ elusmittlunn der Uütcrlunft für dicfen erhöhten and nothwendig erscheinen. Das N e i ch s l r i e g S. O,n . '"" s"^ st« demnach veranlaßt, die be aaUche." «r^'"^""'°'°"^'' "" ^r Vornahme der V bö d?n m^ ?'" ^" beauftragen. Die politischen ^dam"t wr^ute. 'm^^^'b""« Stellenden, also auch N>em !. """Ufl'chtlinge betrifft, so hat die Frage. bttn m>!^. ^lstreitung dieser Kasten zufalle, bereits iu Yys """'lt"'al.Norm«lerlllh vom 18. Mai 1870 ihre Pork« ?''""ben. Andere Fälle des zwangsweisen Trans. "treffen: H. Dienstboten behufs ihrer Verhal. lung zum Antritt des Dienste« oder zur Rücklehr iu den widerrechtlich verlassenen Diensl im Grunde der bestehenden Dieoslbolenordnungen; d. lHcwerbSgehilfcn und Lehrlinge ^um glt'chcn Zwecken nach den Bestimmungen der Gewerbeordnung; e. land' und forstwirthschaftliche Hilfsarbeiter und Taglvhner gemäß der Ministerialoer' 0,'dnunq vom 15. Mär^ I860 ; 6. die slblicferung von Eorriqenden in die Zwangshäuser und Oesscrung«an< stallen llnt, e. die Ueberstcllung von entsprungenen oder st.'ckbricfllich verfolgten Inquisiten obxr Sträflingen an das nächste Gericht. Zur lSszielung eines allerorls gleichmäßigen Vorganges rücksichtlich der Bestreitung der Hosten dieser vcrschledcnen ?lrlen von Zwangstranspor-ten hat das Ministerium des Innern Erhebungen angeordnet, über welche mit einer eingehenden gutachtlichen Aeußerung zu berichten sein wird. Den bei der politischen Gehörde zur Behandlung sommendcn Militärentlassungsaesuchen liegen oft von den Parteien beigedrachte Militävpässe bei. Solche von den Parteien zur Documentlcrung ihrer Gesuche beigelegte oder vorgewiesene Urkunden sind denselben sofort zurückzustellen, weil die Rcclamicrlcn noch vor der Exlschci. dling deS Einschreitens zur Dienstleistung. Waffenübung oder Coi'trolvcrsammlung einberufen werden oder sonst in die Lage kommen können, sich über ihre Militäre,« genschaft a»swciscn zu müssen, und überhaupt bei sol» chcn Gesuchen die Beilegung beS Militälpassc« nicht vorgeschrieben ist. Wiederholt sind Lehrer für Volksschulen eines Landes aus anderei? VerwaltunaSgebielen ohne rechtzeitige Verständigung ihrcr vorgesetzten Schulbehürden a»fge» nommcn worden. Ei» Eilaß des Ministeriums für Cultus lind Unterricht erinnert, daß die Berufung von Vollsschul'Vchrlräflen aus linem andtlln ^unde steUl im Wege ihrer voraesehtcn -chulbehörden. die um die Elil« hcbunli derselben von dem bisherigen Dic^stposten an. zusuchen sind, erfolgen muß. Hicbei oc.slchl cs sich übriacnS von selbst, daß im Falle solcher Be,ufu»gcu den betreffenden Lchrindividucn die Enllasslmq aus dem bisherigen Dienstverbande weder verweigert, noch >hr OielisMeitritt ohne geschlichen Grund verzilgerl werden darf. Vnn dem Gestscbtn »ach lliunlichster Hrbung und Srlbstäl'digmachung der LandeS-Pferdezuchl geleitet, hat das Ackerbaumimsterum sich vcranlaßl gesehen, die Maß' regel der Subvcntionicrung von Privatdeschälern in den im ReichSralhe vertretenen Ländern in Ausführung zu dringcil. Es sind hienach die LandcScommissionen sllr Pferde« zuchlsaügclegcn heilen und, wo solche nicht bestehen, die betreffenden politischen Landesbehürdcn mi? der Durch« führung dieser Maßregel betraut worden, wobei cS jedoch selbstverständlich dem Ermessen derselben anheimge» stellt wurde, zu beurlheilen, ob nach Maßgabe der in dc» einzelnen Kronländern obwaltenden speciellen Vcr« hältnissc die Durchführung dieser Maßregel sofort in Angriff zu nehme,! oder vorläufig davon abzu» schcn sei. Für den Fall der Durchführung dieser Maßregel wurden vom Ackerbauministerium folgende Grundsätze festgestellt: 1. Der zu subventionierende Privatbcschälcr muß ordnungsmäßig licenziert sein und als zur Zucht des betreffenden GedieteS vorzüglich geeignet erkannt werden. 2. Derselbe muß nachgewiesenermahen die von der betreffenden VandeScommission von Fall zu stall zu bestimmende Anzahl von Stuten gedeckt haben. 3. Die Besitzer von Hengsten. welche eine subvention ansprechen, hab-n dos ordnungsmäßig geführte Deckregister der LandeScomm>ss«i vorzu-legen. 4. Es bleibt dem Ermessen des Hengsten, besitzers überlassen, dir Höhe des DeckgeldcS zu be-stimmen. 5>. Der Hcngstcnbrsitztr muß durch ci:i Zeugnis nachweisen, daß der zu subvcotiomere^e Henast ein mal vor und zwei mal wähnnd der abgelaufen Deck« Periode einer gründlichen ärztlichen Besichtigung durch einen hiezu befugten Thicrarzt unterzogen wor-den ist. 6. Ein bereits subventionierter Hengst darf im nächstfolgenden Jahre nur dann wieder mit einer Sub. vention betheilt werben, wenn seine ßruchlbarlell z,^ Qualität durch eine entsprechende Anzahl und Quanti» tät der von ihm im Vorjahre erzeugten Fohlen sich erge» stellt ist. 7. Die Erlhellung der Subvention selbst darf «rst nach abgelaufener Deckzeit stattfinden. 8. Der suboenllonierte Hrugst kann erst ein Jahr nach Erhalt der Subvention frei verlauft werden, während dieses IahrcS hat der Staat das Borlaufsrecht. Zur Einhaltung dieser letzteren Bestimmung, bei sonstiger Verpflichtung zur Rückstellung der erhaltenen Subvention, muß sich der Hcüsttübesitzer durch Unler-fertigung eines Reverses verbindlich erllüren. Was den Vorgang bei Durchführung diefer Maßregel der Subocnlionicrung von Plioatbeschälern anbelangt, so wurde es den einzelnen ^andeScommisswnen üb-rlassen, sowohl die zu subventionierenden Privatbe« schäler selbst nach eigenem Ermessen zu oestlmmcn. al« auch innerhalb des vom Äckerbaumimslerium zu diesem Zwecke jählttch bewilligten Betrages b>c Zahl und Höhe der einzelnen Subventionen, letztere mneihalo eine« seinerzeit bekannt zu gebenden Ausmaßes, festzustellen, wogegen denselben aber b»e Ucoerwachuna der strengen Einhaltung der oben angeführten, dem Hennstenbesiyer aufzuerlegenden Verpflichtungen übertraucn wurde. Nach abgelaufener Dcckperiode haben die einzelnen Landescommissionen über die Bermilllun» dieser Subventionen unter Bekanntgabe der Zahl und der Höh« derselben dem Uckerbauministerium zu berichten. Was speciell die Durchführung tms« Subventiv« nierung im Lande Galizien anbelangt, so hat das Acker-bauministerium. von der Absicht geintet, da selbst zugleich die Hebung der bäuerlichen Pferdezucht und die Verbesserung des Landpfndtschlayts zu fbrdern u»o durch die fortgesetzte ausschließliche Subvenlionierung von Pri« valhtligslen bester Art des Natlonalpserdeschla^es dem oft bclonlen Mangel an Vaterpserdel, lhmilichst abzu-hclsen, der Lanocscommisslon in Lembcrg bekannt gege-bei', daß es mit Rücksicht auf die dortigen Pferdezucht»-Verhältnisse nicht ubgeoeint sei, für Galizien einige Er-^leichlclungel, insbesondere in Absicht auf die Bednaun-'gen be« ber Llcenzierung der Hengste zu gestalten, daß aber andererseits auch jedenfalls in solchen Gcmemoen, wo sich solche subventionierte Hengste befinden, der mit den Stuten gcm ii'same Weidegailg aller sonstigen Hengste im Älter von einem Jahre aufwärts hlntange» halten werden müßte. Zur Action gtgen den tiroler Landtag. Wie dem «P. Lloyd" aus Wien gemeldet wird. haben die Antrüge des österreichischen Ministeriums bezüglich der Vorgänge im tiroler Landtage und der denselben gegenüber zu beobachtenden Hallung der Regierung die Genehmigung Sr. Majestät gefun en, und sind die nothwendigen Weisungen ohne Verzug nach Innsbruck abgegangen. Demgemäß w,rd der Statthalter von Tirol in die Lage gesetzt werden, die bekannte Inter-pcllalion dcr dieißig Abgeordneten mit einer nachdrücklichen und unzweideutigen Zurückweisung dcr darin enthaltenen Rlchtsübcrschreilung zu beantworte». Gleichzeitig wird Graf Taasse den LaudeSpräfidculen auffordern, dem UnivcrsitülSrector unoerweilt das Oelvbnis äbzunchmen. Bei der ausgesprochenen Drohung der Interpellanten und bei deren „olorischer Abfiel, die Landtageverhandlungen zu frustrieren, ist nichl zu erw'ar-ten. daß dieselben zu Kreuze kriechen. Wird daher, wie anzunehmen, die Landlagsmajorilüt eine Secession in Szene setzen, so wird die Regierung ^- und die Voll-ma litln des Grasen Taaffc reichen so weil ^ unmittelbar Mit der Schließung der Landtagssession antworten. — Zu dieser Meldung findet das genannte Blatt nach. stehendes anzufügen: „Oa« Correct- und die gesetzliche Begründung eines solchen Schrittes bedarf keiner weite-ren Darlegung, In Frage käme nur, ob es sich nicht empfehlen würde, foforl mit der Auflosun« des Landtages vorzugehen. Wenn man diese Fragt vorerst verneinte — der spätere Eintritt dieser Eventualität ist durchaus nicht ausgeschlossen, — so lieschah d,e« lediglich aus Glünben, welche dc„ thatsächlichen politischen Ber-hültnisscn Rechnung tragen. Mit der Auflösung des LandlageS Hand i» Hand mühte die Ausschreibung der Neuwahlen gehen. Diese aber böte das Signal zu einer Agitation im Lande, in welcher die .Schwarzen" zu sehr Meister und der liberalen Partei an Reasamleit überlegen sind, als daß man sich über das Ergebnis 18ss6 derselben Illusionen machen könnte. Die Organe der Ultramontanen verriethen e« ja, dah ihnen nicht« er wünschter würe. als die Landtag«auflüsung. daß der ganze Rummel nur in Szene gesetzt wurde, um die Landtagsauflösung herbeizuführen und ihnen Gelegenheit zu verschaffen, ihre Kräfte im gewohnten Kampfe zu stahlen und die Spaltung im eigenen Lager zu oertltten. E« wäre doch geradezu thöricht, wollte ihnen die ver« fassungstreue Negierung blindlings ins Garn gehen — das haben selbst jene Organe dcr Verfassungspartei aner« kannt, die in der crften Wallung den Ruf nach Auf» lüsung des Landtages erhoben. Wenn eS wirklich wahr ist, daß in Tirol ausgesprengt wurde, Maßregeln wider die Landlazsmajoritäl würden, wenn von der Regierung beantrag, an dem Widerstände der Krone sche,tern, so wird das Resultat der Dreißlger-Demonstration selbst den Fernerstehenden hierüber die Augen offnen, wie den» übcrhaupt bei diesem Anlasse wieder einmal das Vertrauen, dessen sich das Ministerium an höchster Stelle zu erfreuen hat, in unzweideutiger Weise zutage trat. Was aver d,e Wahlen für das Abgeordnetenhaus anbelangt, so wird es zunächst darauf ankommen, ob diejenigen Mitglieder des tiroler Landtages, welche heute noch Mandate für den Reichsrath besitzen, bei Eröss. nung des letzteren dem Rufe. ihre Sitze einzunehmen folgen werden. Weigern sie der geschlichen Aufforderung die Folge, dann wird die Regierung nur den Beschluß des Abgeordnetenhauses, welcher dieselben ihrer Man» date verlustig erklärt, abwarten — wie es daS Gesetz heischt — und hierauf ohne Verzug die ^irectcn Reichs« rathswahlen nach dem Nothwahlgesetz ausschreiben. Ein anderes wäre cs allerdings, wenn die Reichsraths'Mit» glieder des tiroler Landtages den glücklichen Einfall hcit» ten, ihre Mandate schon jetzt niederzulegeu. In diesem Falle könnte die Ausschreibung der directen Neuwahlen noch vor Zusammentritt des Rclchsralhes erfolgen." Die verfassungstreuen Glätter stimmen der anzu« hoffenden energischen Action der Regierung ausnahmslos bei. Der ,.P. Lloyd" schließt seinen auf diese Action bezughabenden Leitartikel mit folaenden Stellen: »Wir bringen dem Ministerium Auersperg unsere Sympathien dar. Das Ministerium hat gerade seit der Zeit, seit wtlcher seine Stellung als erschüttert hingestellt wurde, den Beweis geliefert, daß es den Muth ^u wollen, die Kraft zn handeln besitzt. In der Frage der Wahlreform hat es mit Frelmnll, und Offenheit feine Unabhängig» leit von gewissen populären Strömungen der öffentlichen Meinung, die Selbständigkeit seiner politischen Ueber« zeugungen einbelannt. Es würe vielleicht nicht allzu schwer gewesen, der staatsmännischen Auffassuug, mit der eS an die Wahlreform herangetreten, ein liberales Mäntelchen umzuhängen und den Beifall des Tages zu gewinnen. Da« Ministerum hat die Escamotage oer» schmäht, es hat den im gewissen Sinne conservatioen Charakter seiner Aufgabe selbst betont. Irren wr nicht, so hat e« durch seine ganze Haltung die Kreise seiner bisherigen Partei befestigt, sich selbst neue Anhänger ge> worben. Muth und Ehrlichkeit verfehle« ihre politische Wirkung in Oesterreich schon darum nicht, wlil sie ge» wiß nicht verbrauchte Eigenschaften in allen den wechseln» den Systemen gewesen sind, die sich dort aneinander ge« reiht haben. Die Parteien in Oesterreich schmücken sich mit Namen, die gewissermaßen nur als Relationsbegriff An« spruch aus Giltigteit haben. D!e Rechtspartei will alle« wenig«!, als da« positive Rcchl, die Verfassui!,.Spartli arbeittt mit Elfer an einer totalen Reform de> Verfas» suug. Jen« nennt sich Rechtspartei, weil sie dus histo« rische Recht den Oltroyierungen der Verfassung entgegenstellt, diese Verfassungspartei, weil sie das geltende Ver« fassungSrecht gegen ein schwankendes, unsicheres, unmög« licheS oder nicht existierendes geschichtliches Recht einsetzt. In diesem relativen Sinne darf die Bildung einer Ord nungSpartei in Oesterreich an die Reihe kommen, und diese Partei zu fördern, ist die Aufgabe der Regierung. Nicht eine Partei der Ordnung gegm die F^iheit, son« bern eine Partei der Oronuug in der Frech.it meinen wir. in der bestehenden, wie in der anzustrebenden Frei-heil. Der Staat muß auf die natürlichen Elemente seiner Existenz zurückführt werden, die Regier»mgsgtt»vlt als solche muß ihr Recht, der einheitliche SlaatSunllc oie Möglichkeiten seiner Durchführung behaupten können. Wie diese Wille zu stände komme, ist eine Frage der Staatsform; daß er durchgeführt werde, aber so innig mit dem gesammte^ Inhalt des Staalslebens verbunden, daß nur mit der äußersten Gefahr dauernde Störungen in diesem Verhältnis herbeigeführt werden tonnen. Hat die Regierung den festen Willen und die Kraft, Ord« nung zu fchaffen in CiSleithanien. so werden wir mit unferer Anerkennung nicht zurückhalten; daß die Frei» heit dabei nicht zu kurz komme, dafür weiden andere Factoren im Staate sorgen. DaS ist die naturgemäße u»d gesllnde Thciluna. der Arbeit, di? nicht jede Initiative auf die Schultern der Reaierunq lastet. Und ,n diesem Sinne darf uns das Vorgehen des Ministeriums gegen den tiroler Landtag wohl mit aufrichtiger Befriedigung erfüllen." Zur Iction der Landtage. (12. November.) Niederv st erreich: Der Landtag beschäftigt sich mit der Vorlage wegen Uebernahme des Kostenauf« wandes für den katholischen Religionsunterricht an den niederen und mittleren öffentlichen Schulen Niedelüiler-reich« auf den Religionsfond. Der l. l. Statthalter brachte zwei Regierungsvorlagen ein, und zwar: 1. Gesetzentwurf betreffend die Regulierung der Velhiillcnsse der Handelsschulen; 2. betreffend die Ausdehnung der ^andesgesetze vom 28. November 1868 und 26, Jänner 1872 auf die Errichtung, Erhaltung und Leitung von Fortbildungsanstalten und Fachcursen für Haüdelsbe« flissene. Böhmen. Der Voranschlag des böhmischen Grundentlastungsfonds wurde der Vudaetcommission zugewiesen. Andere Vollagen wurden den diversen Com» Missionen übergeben. Sodann fand eine geheime Sitzung statt, in welcher über die Angelenheit Slrejschovsly's verhandelt worden sein soll. Mähren. Eine Reihe von Landesausschußberich^ ten wird an die betreffenden Commissionen zur Vorbc-rathung gewiesen Bukowina. Die Regierungsvorlage die Grundbuchsordnung betreffend wird an einen fünfgliederigen Ausschuß und die Regierungsvorlage betreffs der Ver. mittlungSämter an den GrundentlastungSausschuß über« wiesen. DaS Präliminare des GrundentlastungsfondS ,ro 1873 und die Rechnungsabschlüsse be« Orundent-saslinlgSfoüd«, Landes,chulfonds >,nd Nothstauosbarllhen«' fondS we»den genehmigt. Istrien. Die Verification oe« Abgeordneten Za< marin wird mit großer Majorität abgelehnt. Der Antrag auf Ausarbeitung eine« Gesetzentwurfes wegen verspäteter Anmeldungen von GrundenllaslungSablösungen wird angenommen. Seitens der Regierung werden Ge» schenlwili'fe betlcffs Oeilräge zur Pensionstasse von a»l« anderen Kronländern transferierten Lehrern und betreffs Einrichtung eines Proninzial'Realgynmasiums in Pisino vorgelegt. Ferner gelange» oie Rechnungsabschlüsse des Geamtenpensionsfond« und LalldcScultursonds zur Vor« läge. Anhang zu dem gemeinsamen ungarisch-lroatischen AuSgleichsgesehe. § 1. Zur Entscheidung der streitigen Angelegen» heilen, welche sich aus der durch das gegenwärtige Au«' gleichSgesetz bestimmten gegenseitigen Rechtsstellung zwl< schen Ungarn, Kroatien und Slavonien ergeben sollten, ist das gemeinsame Reichsgericht berufen 8 2. DaS gemeinsame RiichSgerlcht entscheidet end« giltiu.: a) bei Competenz>Eolifllclen zwischen den ge-meinsamen und öffentlichen Gewalten, nachdem derVel-such. di selben im Wege gegenseitiger Verständigung zu beheben, erfolglos geblieben ist; d) über Beschwerden der autonomen oder gemeinsame», Gewalten wegen Vel' lehunq der der einen oder der andern Gewalt durch das AusaleickSgesetz gewährleisteten Rechte und RechtSstellun-gen und o) über Ansprüche de> Gesammtheit der Länder s>" Auffassung mahrer warmer Vaterlandsliebe zum RuhM« und zur Größe Oesterreichs heranreifen zu machen, 1867 Anrufung durch einen Beschluß Anlaß gegeben, so steht es ihnen frei. zur Vnlrelu^ der Sache vor den, gemeinsamen Reichsgerichte auch ihrerseits ein besonderes Organ abzuo^men, waches sich dem Vettretel der Regierung anzuschlilhe» u>,d mit ihm gemeinschaftlich vor-zugehen hat. tz 8. Das gemeinsame Reich^geiicht hält seine Sitzungen in jencm Falle, wu der ungarische Präsident den Voisih zu führen berufen ist, in Pest, im entgegen» gesetzten Falle aber in Ägran«. Die Sitzungen sind öffentlich und die Sitzunqsprototolle werden in beiden Eplllcheu (ungarisch und kroatisch) gefühlt. Der preußische Lanilag wurde am 12. d. in Berlin mit folgender Thronrede eröffnet: „Erlauchte, edle, geehrte Herren von beiden Häusern des Landtags! Ae. Majestät der Kaiscr-Kümg haben mich zu beauftragen geruht, den Landtag der Monarchie in Allerhöchstihrem Namen zu eröffnen. Da die Hoffnung gescheitert ist, die Reform der Krcisverfassung nach Wiederaufnahme dcr im Juni vertagten Session zum Abschlüsse zu bringen, hat die Regierung Sr. Majcstäl es für geboten erachtet, die in dieser Oezichung fruchtlos gebliebene Session zu schließen, um in einer neuen jene wichtige und dringende Aufgabe zur Lösung zu bringen und Ihnen neben denjenigen Gesetzentwürfen, welche Ihnen bereits in oc> eben verflossenen Session zugegangen find, andere gei/tzgeberische Aufgaben von Bedeutung zu unterbreiten. Sie wissen bereits aus der früheren Vorlage des Slaatshaushalls-Elats für ltt73, daß die Finanzlage Preußens eine durchaus befriedigende »st; dah nicht allcin die M,ttel vorhaxbcn sind, um den aus dem Gebiete der ^sammle» Staitsvcrmaltilng hcrvorgetretenen Aus» gllvebedinfnissen in wcitcm Umfange gerecht zu werden, sonhcin auch um erhcvliche Summen zur Bildung von PlovinzialfvndS, zm Oewahsuüg von Wohiiungsgcldcr-Anschüssen an Staatsbeamte und zur außerordentlichen Tllgmig oyn Staatsschulden zur Verfügnnq zu stellen. Zugleich gestaltet die ssmanzlage, a>, der Absicht f stzu-hallen, den weniges mohlhab^dm Cinwohlicillasscl! eine umfassende Sleucrerkichlcruna. zulheil wcidcn zu lassen. ^in Gesctzcntll'urs wegm Abänderung des Gesetzes vom I. Hijgi 1^5)1, betreffend die Einführung einer Klassen- u»d klassifizierte!, Einlommcnsteucr. wird Ihnen unverzüglich ^ug !»,">. <5^ wc'dcn Ihxcu Vorlagen ge» macht meldt», welche blstüninl sin», die Beziehungen des wtaatrs zl> den Rcligionsgesellschaflen nach verschiedenen "'chtilngen hin llmzlistelle.,.. Vor aUctt, weroen Sic wiederum mit der Umgestaltung der l'ishcli^en KielSeiniichtunaen blfaßt wilden. Di> Negilrung Sr. Majeslcit ist fest dmchdruiissen von der No'hmcndigsstl, tue Refolin, deren Ausführung durch Bereitstellung der dazu erforderlichen (Acldmittcl er< leichtert wird, als Grundlage der Lösung nlannigfacher anderer Aufgaben des Staates ins Veben zu rufe". Es wird ihnen ein Entwnrf der Krcisordnunq vorgelegt werden, m welchem unter F^sthallung der wisentlichen Osundlagcn des f'lihercn Entwurf« einc Reihe von solchen Veiä!id.rungen vorgeschlagen ist, deren Noth« wendigleit odcr Zweckmäßigkeit sich aus den bisher statt» ««fundenen eingehend»,, Berathungen ergeben hat- Die Regierung Sr. Majestät hofft zuversichtlich,! tine allseitige Vereinbarung über diesen Entwurf zu er»! reichen, und ist entschlossen, die Ourchführnng der be. deutsamcn Aufgabe durch alle Mittel, welche die Ber-sassung dcr Monarchie an die Hand gibt. zu sichern. Im Namen Sr. Majcstäl des Kaisers und Königs er» tlüre ich den ttantoag dcr Monarchie fü.' e>öff»ct." Politische Uebersicht Vail'ach. 14. November. Am 11. d. begann m den Scttioncn des nngari schl,, Abgeordnetenhauses die Berathung über dc» Gesetzentwurf bezüglich der Organ isationderHaupl-stadt. — Große »cnsalion macht in Pcst eine in der Kongregation des p e st e r C o m i t at S gehaltene Nebe des Erzbischofs Haynald zu gunstcn der Jesuiten. Z„r Perlesung gelangte nämlich daS Aufforde-rungSschrelben der Städte Hcrmannstadt und A'lld um Unterstützung ihrer an den Reichstag gerichteten Petition gegen d,e Einwanderung der Jesuiten. Orzbischof Haynald nahm hiczu das Worl. um in zweistündigem Vor-trage die Icsuitenfrage nicht nur Ungarns sondern aller Länder zu besprechen. Ungarn hätte den'Jesuiten, welche frühere Könige beriethen, viel zu verdanken, Heule noch le'stetcten sie durch die Erziehung der Jugend, bei-svlelsweisc in Kalocsa, bedeutendes. Daß Deutschland sie ausgewiesen, habe darin seinen Grund, daß Bis-Marck dasselbe nun auch im Protestantismus einigen wolle. Nach Haynald beantragte Gullner, die zwei Pe-llliontn nicht nur zu unterstützen, sondern eine eigene "klllion um die gesetzliche Beschränkung der Einwände-l"ng der Jesuiten an den Reichstag zu richten. Der «ntrag wurde unter stürmischem Beifall angenommen. ^ In Kroatien ist ein totaler Umschwung in der "llatlon eingetreten. Valanov!c übernimmt die Re« "u«. Das LandtSbudget ist noch nicht sanctioniert. Das preußische HlllenhauS wühlte den Grasen Stolberg m,t 7^> von «5 Stimmen zum Präsidenten, den gchcimen ^ustiztath Plötz unt 77 von, 85 Stimmen zum ersten Vizepräsidenten u"d den Gra» sen Grühl zum zweiten Vizepräsidenten. Das Abgeordnetenhaus nahm d»e Verlosung der Abtheilungen vor. — Wie d«e „i). R. C." erfährt, werden unter den zahlreichen festen Plätzen, welche sich in den neuen Reichslanden blShec befanden, d e Festungswerke von Schlettstadt, Marsal. richlenberg und ^ützelstein gänzlich beseitigt werden. Auch die kleine Bergfeste Bitsch wird ihre Außenwerle gänzlich verlieren und nur noch in Zukunft ihr festes Zchloß behalten Der französische Staatsrath hat dieser Tage, wie „Siecle" meldet, über einen Gesetzentwurf, den ersten, den ihm die Regierung zur Prüfung unterbreitete, delibriert. Diefer Entwurf geht dahin, in Corsica das Tragen jeder Nrt von Waffen, Iagdwaffen mit in< begriffen, unter Gcsängnisstrasc» von drei Monaten bis zwei Jahren und Geldstrafen von 100 bis 1000 Frc«. zu verbieten, ohne daß diese Strafen durch Annahme mildernder Umstände vermindert werden könnten. N«ch von Herrn Andrel vorgelegtem Berichte wurde dieser Gesetzentwurf vom SlaalSralh angenommen. — Das O^sctz über Fabrication und Verkauf dcr Zündhülzch n durch den Staat wild promulgiert. Der Minister deS Inncin richtet an die Präfecten ein Schreiben über die Anwendung de« Gesetzes dcr Expropriation der Zünd-hölzchensabrilen. Auf die wiederbcgonnene Session der französischen Nationalversammlung richten sich viele erwar- l tungsvolle Blicke. Was die Asscmblce auch thun oder untellassen möge, die Session wird immerhin von br.' deutender Tragweite sein, und allem Anschein nach lre-! ten die Parteien vollkommen schlagfertig in die neue Periode parlamentarischer Kämpfe ein. Oie republila-nische ttinlc hat, wie auS Paris telegraphiert wirb, dcn Beschluß gefaßt, keinerlei constitutionelle Anträge und Vorlagen zu unterstützen, weil der Kammer eine consti-luierende Gewalt nichl deiwohne, ein gleicher Beschluß ist von der Rechten gefaßt worden. Aus Paris wird der „Sp. Ztg." vom 10. No< oember telegraphiert: „Gerilchtweise verlautet, daß einige lzervorragende Financier« des Auslandes, die sich gegenwärtig in Paris btfinden, der französischen Regierung Plopositionen in Bezug auf die der deutschen Regierung für die sünftc Milliarde der Kriegsentschädigung zu bie» ttnde Garantie gemacht hätten. Derartige Unterhandlungen waren jedenfalls verfrüht, da man in Berlin zu Pourparler« über diesen Gegenstand nichl vor vollständiger Erledigung der vierten Milliarde die Hand bieten würde. Zudem könnte diese Garantie wohl kaum ... clwaS anoerm, als in einer riilsprechcndcn Qnanl'lkt fremder (nlchl'frauzüsischcr) Slaatspapicrl bcstchc», wclchc die französische Regierung sich auSzuleihcn und für den Rest ihrer Schuld bei dem deutschen Staatsschatz zu verpfänden hätte; eS liegt auf der Hand, daß der Augenblick sür die Einleitung eines solchen Geschäftes noch nicht gekommen ist." Der russische „RegierungSanzciger" veröffentlich! die Handelsvertrags 'Abschlüsse mit Kholand, Bokhara und Kaschgar. Betreffs Khiwa'S äußert der ..Regttlungsanzeiger," daß die gegenwärtige Sllllui g ;u Khiwa nichl länger haltbar sei, da die Sicherheit t>>l orcnburgcr Steppen unmittelbar von den russischen Be« ziehungcn zu Khlwa abhänge. Die sociale Frage wird, wic die ,Nordd. allg. Ztg." erklärt, ..im oe>-traulichen Conferenzwege behandelt. Oic Beoollmach« tiglen haben über das Ergebnis derselben demnächst ihren Regierungen zu berichten, eine vorheiigc Veröffentlic' u:ig des IühaltcS des Gedankenaustausches ist selbstverständlich unstatthaft. Oiefe Versicherung scheint cme? bestimmten Seile gegenüber nothwendig, welche, obschon sie in Gellin und W,en leine Vclbiudung hat. eine Vertraulichkeit mit den Verhandlungen zur Schau liaqt, die eine völlige Verlennung der Tendenzen der (Konferenz veranlaßt hat." Der wiener Berichte,statter deS „Mähr. Eorr," schreibt: .Zo viel hier bekannt ist, bestehen in der ven Gegenstand der berliner Conferenz bildenden Frage zwei officielle Schriftstücke, nämlich ein österreichisches Me, morandum. das schon im September !87l (nach den gasteincr Besprechungen) auf Grund der >m Ministerium des Innern mit den Veitretern der übrigen bctheiliglen Ministerien gepflogenen Berathungen ausgealbeitet und nach Berlin mitgetheilt worden ist. ferncr das preußisch^ Exposu. daS im vrei'ßischnl Handelsministerium aus Grundlage der im November l87l mit mehreren Fach. Männern abgehaltenen Besprechung über die Arbeite^ frage abgefaßt und wiederum nach Wien üvclm.lllll worden ist. Beide begegnen sich m ihren Änschauun^n, welche von jedem Partcistandpunlte — sowohl von dem der Socialdemokraten als dem der sogenannten Man^ chestcr-Schulc — vollständig abstrahieren und welche die Aufgabt des Staates nichl, wie es lange Zeit angenommen wurde, in polizeilichen Vorkehrungen gegen dic „Internationale" erblicken (diese wurde in beiden Schriftstücken nur nebenbei erwähnt und ihle Bedeutung von keiner Seite höher angeschlagen, als sie nachträglich auf dem haager Eongresse sich erprobt Hal) - sondern viel-mehr in der Mellendmachung de, ,,<,<,,,,i,en Fürsorge sur die Beseitigung fullischer Miena lu, ,l>wle für die Rcgelung der in den lehltn Jahre», chaotisch gewordenen ^ArbeilSverhüllnisse, wobei die Inltrcssen der «rbeits-nehmer wie der Arbeitgeber gleiche Berücksichtigung ftn-den sollen. l^,e E'tlrleiungen dc« Meinungsstreite« zwischen den Socialisten und ihren Gegnern, sowie aller in die wirlhfchllstlichen Bedingungen der P uduction und Kapilalbildung eingreifenden Maßregeln sollen dabei im vorhinein als ausgeschlossen rlllüll worden se,n. Die berliner Confcrenzen dülfttn sich daher weniger auf staatspolizeilichem O«biete, als vielmehr auf jenem der inneren Gesetzgebung und Verwaltung beioegen. Die Eonstatierung der be,delseit!gen Verhältnisse, Gesetzgebungen und bisherigen staatlichen Voilenrungen, die Eruierung allfälliger bücken und Exigenzen. sowie die Vereinbarung der zu ihrer Ausfüllung nochwendigen Schritte — das dürfte beiläufig daS Wesen der Eonfe-rcnzen bilden." Cagesnmiqkeiten — (Hofjagb.) Der ..Pester ^l." meldet unterm 11. b. M. : „Die heulige Fuchs Hetzjagd war eine der alänzcndsten der Saison. Nuf dem Rende^vous-Platze bei KapoS^taS-Megyer erschienen um I I Uhr Bormitlag« Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin in Begleitung Sr. lön. Hoheit des Herrn HerzogS Leopold von Vaiern. Die Ällerhüchstcn Heirschaslen wulden von den Versammellen Herren, 50 an der Zahl, ehrfurchtsvoll empfangen und bestiegen sofort die Pferde, Die Majestäten folgten der Jagd mit außerordentlichem Interesse und waren deinahe slcls die Nächsten an der Meute. Um 3 Uhr kehlten Ihre Majestäten nach Gödüllö zurück." i, Wahrheit deS Gewinnes zu überzeugen. — Daselbst angelangt, slliizte jedoch der Ueberglückliche mit dem Ausrufe: „Alle fan do !" vor Freude zusammen und war zum nicht geringen Schreck aller Anwesenden eine Leiche. i — l^In der grazer Irrenanstalt) befinden ^sich gegenwärtig 209 GeisteSllanle, nämlich 10b Männer und 104 Frauen. (Die ll a u se nb u r ge r Universität) wurde am 10. d. feierlich eröffnet. Die Stadt war mit Fahnen festlich geschmückt. Um II Uhr erfolgte unter An-tvesenl^ll eine« großen PudlicumS sseS, welche ohne Anspruch aus architektonische ! so weilläufig und unölonomisch eingerichtet sjno, dah deren Umbau in einer den Bedürfnissen der gell entsprechenden Weise fast zur Pflicht wird. Scheut der Besitzer den Aufwand der dazu erforderlichen Mittel, so wllrde sich nichl unschwer mit einer der vielen bestehenden Ballgesellschaften oder Banken ein Abkommen treffen lassen, wonach denselben der Nießbrauch beS Neubau'S auf eine bestimm.e Ncihe von Jahren überlassen bliebe, worauf berfelbe wieder in da« volle ssigemhum der ersten Hand zurücklehren wllrde. Wenn man der ssrage in dieser Weise nur ernstlich zu l'eibe gehen will, so wird man noch Mittel und Wege genug finden, ihren Schaden zu paralysieren, E« >st ganz recht, daß man zunächst der Privallhaiigkeit die Sorge fur die Nohnungsbeschaffung Überlassen zu mllssen glaubt; sobald und wo aber diese mcht mehr ausreicht, ist e« Viechl und Pflicht der Behörden, helfend einzuschreiten, DieS auch mit RUcksicht aus eine andere Einrichtung, die mit der WohnungSnolh in sngem Zusammenhange steh,. <5« ist die« em manqclhaslce Communicalionswesen, wie dies leider in so vielen Großstädten besteht. In l'ondon und Pari« ist die Wohnungsnoth, trotz der bedeutenderen Ausdehnung dieser Wellstädte, weit geringer, als in W,en und Berlin, einzig au« dcm Grunde, weil die ersteren m?hr und bessere Eommunicalionsmittel haben, welche den Bewohnern erlauben, auch in entfernteren Districten sich ansäßig zu machen. In dieser Hinsicht kann noch gar vieles geschehen und sei inebesvndere darauf hingewiesen, daß z. V, Wien Gelegenheü zu dieser Verbesserung bietet, wie lauw eine 18S8 andere Stadt, sie leider aber bi« jetzt nur wenig be. nutzt hat. Sobald die Wohnungspreise steigen, also eine Wob,-nungsnoth eintritt, so müßte auch eine Erhöhung dec He« halte, der Arbeitslöhne ,c. in gleichem Maßstabe erfolgen, dann wäre der letzteren vorgebeugt und die Gache im Gleichen. Leider ist dies eine Unmöglichkeit. d»e national« ökonomischen Conjuncture« folgten nicht dem Gesetz des Neben, sondern des Nacheinander. ES treten daher immer Ueberganqsperioden ein, welche durchgemacht werden wollen. Ob die ietzlge Wohnungscalamität ebenfalls eine solche ist, läßt sich nur schwer bestimmen. Der sich von Jahr zu Jahr verringernde Werth des Geldes laßt fast befürchten, daß das Uebel ein stabiles geworden ist und nicht eher schwindet, als bis die Übrigen Verhältnisse sich ihm völlig anbequemt haben. Nichtsdestoweniger ist mit einiger Wahr» scheinlichleit anzunehmen, daß bis zum erfolgten Ausgleich noch mancherlei Fluctuationen eintreten werden, welche namentlich den Bauspeculanten Vorsicht predigen sollten. In« dlssen wäre jede Warnung in den Wind gesprochen, wo die augenblickliche Hausse durch so manche Zeitereignisse dauernd unterstützt wird. Keinem Zweifel unterworfen ist es, daß unter dem Drucke der bestehenden Nothlage die Behörden berechtigt sein können, Repressalien zu ergreifen. Die noch junge Freizügigkeit darf zwar nicht wieder abgeschafft werden,! allein es gibt Mittel, sie zu beschränken. Die Stadtge» meinde kann z. B. die Einzugsgelder erhöhen oder ein« führen; sie kann die Bürgerrechtsgebühren steigern, das Paßlartenwesen für Fremde zu ihren gunsten regeln und, ähnliches mehr. Dadei wird sie sich aber leiten lassen müssen von gerechter Abwägung, ob der Gewinn am Ende nicht schlimmer sei, als der Schaden. Insbesondere aber würde es ihr wohl anstehen, wenn sie nicht blos die Haus« Herren, sondern auch d,e Miether besser unter ihren Schutz nehmen wollte, als bisher. Bekanntlich sind die letzteren geradezu Epielbälle in der ersteren Händen. Hier gilt es reformieren, und zwar gründlich. Es wäre gewiß nicht unmöglich, einen Modus zu finden, welcher das unbillige Steigen der Mielhpreise für den Hauseigemhümer gefähr« lich, für den Sladtsäckel nützlich machte; die Miethlreuzer repräsentieren ohnedies nicht zwei Driltheil ihrer Wirklich» keil. Sodann wäre dringend zu wünschen die gesetzliche Einführung der Mmhcomracte und die Aufhebung der vierteljährigen Kündigungsfrist, Erstere müßten obliga« torisch und so abgefaßt sein, daß sie den vielen Willkür« alten, deren sich jetzt die Besitzer gegen die Miether unge« straft rühmen dürfen. ein Ziel setzten; letztere müßten halbjährig sein, da es notorisch den wenigsten glückt, in der kurzen Zeit von drei Monaten ein passendes Quartier aufzulreiben. Nebenbei gesagt, liegt auch in manchen Städten, z. V. in Wien, das Wohnung««Anllindigungs-wesen durchaus im argen; wer in aller Welt kann und will von Thüre zu Thüre laufen, um unorthographische Zettel zu studieren? Dies die wenigen Gesichtspunkte, welche wir aufzu» stellen versuchten, um den Beweis zu liefern, daß zur Ab« Hilfe der Wohnungsnolh wirtlich etwas geschehen lann, wenn man nur will un') das Ding am rechten Ende an» packt. Zu welchem Ziele übr,gens die bestehende Calami« tät führen kann, das hat Proftsso'- Dr. Wagner warnend ausgesprochen: Dauern solche Zustände der unaufhörlichen Mielhssteigerung durch Speculation an, so wird die tiefst« greifende Reform des Eigenthums nicht ausbleiben können, vielleicht selbst der Uebergang des Grundeigenthums der Großstädte an die Gemeinde oder an den Staat." — (Pereinswejen. ) „Slov. Narod" meldet: der Grundungsausschutz des Unterstützungsvereines für sla« vische Studenten an der grazer Universität hat an Herrn Dr. Razlag die Bitte gerichtet, er wolle sich beim lrai« nischen Landtage dahin verwenden, daß der genannte Perein eine Unterstützung erhalte. Lr. Razlag hat die eine Hälfte semer Diäten als Landlagsabgeordneter diesem Vereine und die andere Hälfle dem Pereine ..AkloänH ßola," gewidmet. — (Einige Gemälde) von I. Franke und S. Aubic sind derzeit in den Räumlichkeiten des Landtagssaales ausgestellt. Beide Maler befinden sich in der Aka« oemie zu Venedig; der erste genießt bereits eine Unter» stühung aus Landesmitteln; der zweite hat um eine solche angesucht. — („?ravnilc 3 1ovs ng ki" ), herausgegeben und redigiert von Dr. Razlag, erscheint für drei Monate nun unter Einem. — (Oemeindevorstandswahl.) Herr Johann Ieran, zuletzt Ausschußmitglied, wurde am 3. d. zum Ge< meindevorsteher der Ortsgemeinde Zalog gewählt. — (Dr. Klun) hat sich von Luzern nach Wien begeben. — (Dem lön. sächs. Hofsänger Herrn Scaria) ist es, wie die „Gr. Tagp." berichtet, gelun« gen, seine früher eingegangenen Verpflichtungen zu lösen; sein Vertrag mit der l. l. Hofoper in Wien tritt nun vom 1. Mai 1873 an in Kraft. Herr Scaria ist für erste Baß» und erste Barilon>Partien angestellt und bezieht einen Gehalt V2N 18.000 fl/ nebst zwei Monaten Urlaub. (Creditban l, ) Zum Director der steiermär-kischen Credit- und Escomptebank wurde Herr Rudolf Reiter ernannt. — (Zur 1873er Rekrutierung.) Die politischen Behörden haben die Gemeinden bereit« ange, wiesen, die Borarbeiten fllr die nächste Militärstellung bi« Vnde Dezember l. I. zu beenden. Aus diesem Grunde werden sonach die Ttellungspflichtigen aller drei Altersklassen, das ^ sind die in den Jahren 1853, 1652 und 1851 Geborenen, ^ aufgefordert, sich im Verlaufe des Monates Dezember 1872 ! bei ihrer Gemeindevorstehung zu melden, widrigen« sie die ^ gesetzliche Strafe zu gewärtigen hätten. !, — (Theaterbericht vom 14. d.) Laibach feierte einen musikalischen Festabend, Sämmtliche Räume ! de« Theaters waren ausverkauft. Der Name „Scaria" ^war der starke, kräftige Magnet, der nahezu alle Musik-! freunde Laibachö anzog; alle eilten bereits in früher ' Stunde dem Tempel der Muse zu, um den berühmten .Sänger zu hören, jenen Sänger, von dem die öffentlichen ! Blätter melden, daß er gar seltene Vorzüge, kolossale Sllmmiltel, athletische Gestalt, dämonische Gesangslrasl, l künstlerisches Verständnis besitzt und dazu deutliche Text. aussprache, echt dramatischen Vortrag, correct« Auffassung, eminentes Spiel, und uoch andere hervorragende Vorzüge sein eigen nennt. Gounods reizender ..^a u st" ging recht anständig in Szene. Kaum wir „Mephislopholes" 'Frage ,Wer ruft?", kaum waren „Mephlstuphcles" Worte ! .Schmerz und Tod sei Traum!" verklungen, so hallte ! immenser Beifallssturm durch die Theaterräume; wir erlann» ten, daß die über den Meistersang« Herrn Scaria uns vorliegenden kritischen Stimmen wahr gesprochen und des Lobes eher zu wenig als zu viel gesagt haben. Laibach fügt dem bereits offenaufliegenden Urtheile bei: Herr Searia ist ein Goliath, ein Koloß, ein Gigant unter den Batzsängern der Gegenwart; die Wucht seiner Töne, hierzu sein verständiges Spiel hat auch Laibach bezaubert. In jeder Szene, in jedem der fünf Akte feierte Herr Scaria als „Mephisto" Triumphe. Dem Duett mit Faust „Du fühlst süße Lieb'"; dem Liede „Ja, das Guld" ; dem Quartett „Ja, Ihr müßt verzeih'«" ; der Gallenszene mit Marthe „Ihr stört mich sehr" ; der Arie „Scheinst zu schlafen" ; dem Ensemble ..Besiege nun", folgte stur« mischer Beifall; Herr Scaria wurde bei offener Szene und nach den Altschlüssen im ganzen zwölfmal stürmisch geru» sen. — Fräulein Lrlesbeck gab das „Grelchen" in höchst bescheidenen, natürlichen und zarten Rahmen; in den Ge, fühlszenen war ihr Gesang und Spiel eminent; nach der Arie „Ha. welch ein Glück" ; nach dem Quartett „Ihr lacht mich aus" ; nach den überaus zart vorgetragenen Stellen „Ich liebe dich" ; „Gr liebt mich"; „O wart! das ichs fasse" ; wurde dem Fräulein reicher Applaus und auch Hervorruf zu theil. — Herr Kühn (als Faust) war im ersten Alte im Recitativ und Duett mit „Mephisto" recht sicher, erhielt Beifall und wurde gerufen; sang auch die Nrie „Gegrllßt sei mir" und das Duett ..O eile nicht" mit Wärme; aber in den Stellen mit Mephisto wurde er durch die phänomenale Gesangskraft des Herrn Scaria gleichsam erdrückt, überdies war Action und Spiel des Herrn Kühn befangen, und es muß der Sänger mit diesem schwierigen Parte erst vertrauter werden. — Herrn Woloffs Stimme war bedeutend angegriffen und umflort; er konnte den Part des „Valentin" effectvoll nicht zur Gellung bringen. — Fräulein Rofen übernahm den Part des Siebel und empfing für das recht lieblich vorgetragene „GlünNein traut" lauten Beifall. — Frau Kroset's Gesang konnte selbst einen Tcufel nicht entzücken, aber ihre „Marlhe" war voll Humor und durchaus nicht störend, sondern zog sich recht gut aus der Affaire. — Die Chöre waren ziemlich gut und kräftig; wir erwarteten aus Achtung für den hervorragenden Gast auch die Sängerinnen Frau Wauer und Fräulein Benisch im Frauenchor zu hören. — Die Sze» nierung und Gruppierung im phantastischen Prachlsaale (4. Alt) war eine recht gelungene. — Das Orchester unter der tüchtigen, umsichtigen Leitung des Herrn Kapellmeisters Oelin löste seine schwierige Aufgabe in recht anerken« nungswürdiger Weise. — Laibach lann diesen Faustabend zu seinen schönsten zählen. Gar wenige Provinzialbkhnen werden sich solch angenehmer Opernabende rühmen können. Neue»lt Post. lOrissi,la!'Teleara,nm der „Laibacker Zeitu»«."» Innsbruck, >4. November. Vlackdem die klericalen Abgeordneten in einer Aeufte» runss an den Landeshauptmann erklärten, an den weiteren vandtaa.6sitznnssen nicht mehr theilzunehmen, richtete der Statthalter an den Landeshauptmann ein Tchreiben, daft der tiroler Vandtass wegen Verweigerung seiner Pflichterfüllung und dadurch herbeigeführter Veschlußunfähigkeit über besondern kaiserlichen Auftrag geschlossen sei. Der telegraphische Wechsel-Eurs ist uns bis zum Schlüsse des Glattes nicht zugekommen. Angekommene Fremde. Am 13. November. ->'.i«>«'>»,»«. Hainal sammt Frau, Süß, Großmann nnd Vir- maim. Kfllc., Wie» - Ais bcrg, Ksm, Nilrnbcrg Ehleit- i,er, Age,,!, Villach. Dr. Dollar. Ehrenpforten - Harmel. Lcoperalor. — Scholl«. Wippach, — Pohl. ^l»<«, 55'»»»«. Knhr. England. — Ieschenag, Vescher, Velde«, «««»»«»» «,«^nz»«. Nobles, PricNcr, Unlerlral». Volle, Kfm.. Iimerllain. «»l>»«»e>,«n «U»s. Rlizit, Hdlsm., Fiume, - Omann, Hrasting. - Iagrit. Typograph, Marburg. - Han«. See- cadet, Trieft. F«>»«^« Hubmann, Graz. Baumgartner nnd Tschofen, Kanslcule, Wien. Schwarz, Weiuhclndler, Ptttau. Theater. Heul: Ttadt und Vand, oder Ter Viehhändler aus Lberösterrcich. ^cal-loimsches Lebensbild mil Gesang von F, Kaiser. Musik von W. MUllcr. AteleoroslMlM HeulWchlmMn il» Qiihach. ! all Mg. 734 4? 4- 2.« winoNill lrltbe ^ )4.< 2 „ «, 7.'jil...3 j .'lo windstill Reaen ^'" , l0 , Ab. 731.,» > 3.« windstill Regen ""s" Nca/u den ganzen T«q. Wollcndkllel einfarbig, dicht ge-schlosslii. Hühmnevel. Nach 5 Uhr vereinzelte Ulihe mit Donner. Da« TallMniltcl dcr Wtlrmc > 2 9°. um I 0" unter dem Nor« male. ij'! a,,:mir»lichlr sstedacltur: Igna» v. K l ? i » m a u r. ^^rll'Nlil'Nl'l»! N5ien, 13. November. Die befürchtete Erhöhung des berliner Vanldi«l.oilto »rat wenigstens hcnle noch nicht ein. Hirdurch siihltc sich die Börse znr Farisehung dcr Hausse ^»vl^UUl^lU)!. crmulhigt. und.wurden nicht bloS wie gestern Nebeuwerthe, sondern anch einige Hanpüfti-culalionspapicre. voran Anglo, in Affection genommen. Nnlagr-Effccll» blieben auch heute bei Seite gesetzt, doch erfuhren sie l»ine Preisabschläge. Valuten ziemlich unverändert. «wheitliche Gtaalsschuld zu 5 p«z,.: 5 70.15 , , , «prll-0ct»b?r 70.05 70.I5 V,l,»,9lU3» - -^ 340.-341-. „ 1854 (4°.,) ,u N0fi. U450 95- I . I860 ,u b«0 st. . 102 50 102.75 I . 1860 U W0 ft. 123 50 124... " „ 1««4 zu 100 ft. 143 75 144- Stallt«,D°mäntn-Pfalldbritst zu 180 fi. « W. in Silber . - H2 25 113.50 >». G»n»»,n0 !^3,-llngarn .... ^ 5 ^ «0— 60.50 O. And«r« öffentliche Anlehen Vonauregulirung«lose zu 5 p».V.!«.»'.,.'.«« 100— 100 50 0»ft«: «st°«>v.,. .^ , . 9U.2S W.t^) Oel^, waort Bltbenb. Nahn w Gilber oerz. . 87 25 67,50 Btaat«b.O.3'/. >500Fr..., «m. -.- .^ slldb.«. 3°.. 500 Frc. pr. Btllck 108 50 109.^ Tlldb.-O.i.200fl.z.5',fUll00fl 92.20 92.40 slldb..'V°l!« ^.'. (1870 74) ^ 5,00 Frc? pr. 1?t<, W«»" >!„ 100 fl v W.....184 - I64.t" Nnkntt-A^istuna, zu w ft. . , 14.50 15.^ ^e6»sll (3 «„ ,) Veld N"« «lissliduig Mr 100 ft sllkd. W. 91 35 9l A ßranlsurt» M. 100 ft. betlo 9l 4<» !»1 b" Hamburg, für 100 Mart Ulluc« 79.15 79 «0 London, für 10 Pfund Ätt.lill« 108.50 los«? Plir-«. ,ür W0 ^r^«>« . . 42.40 42 0" Hell, <»«" «. M«uzo>lcu«> 5 ft. 18 .'l ütt 19 " Nap°le°n«d'°r . . 8 .. 65 ^ 6 ^ b.^j - «lowtlcht «Oruudt^Ullftnn«»«'Obligationen, Plt« „lnatknu«: »li.75 ««.d. 86 «««<