] )ie 3Jif? O O O O O Von J O HAN N RS DUCK Mit zwei Kartenskizzen , Ayvto';Toj Ifpdl-ei<; X'ov droax<5X(ov Keo. 'Z'. 23. Sonderabdruck aus der Monatsschrift «Die Erdbebenwarte Nr. 6 — 12, 1903/04 Laibach 1904 Buchdruckerei Ig. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg. Sonderabdruck aus der Monatsschrift «Die Erdbebenwarte», Nr. 6, 7, 8, 9, III. Jahrg., 1903/04. Einleitung. Ein Erdbeben ist immer ein Ereignis, das wegen seiner mehr oder weniger tief einschneidenden Folgen auf verschiedenen Gebieten bei der Mit- und Nachwelt tiefen Eindruck hinterlafit. Deshalb haben sich auch die Vertreter verschiedener Zweige der Natunvissenschaft daran gemacht, diese Erscheinung, jeder in seiner Weise, zu ergrunden. Im nachfolgenden ist nun der Versuch gemacht worden, die Vorgange im Gebiete einer seit dem Altertum schon als erdbebenreich bekannten Stadt, Konstantinopel, vom Standpunkte des Geographen aus zu behandeln. Das Gebiet der Geographie in seinem vollen Umfange ist aber nicht scharf gegen andere Zweige der Naturwissenschaft abgegrenzt, sondern viele Gebiete aus Physik, Geologie und Anthropologie konnen und milssen zugleich auch als Forschungsfeld des Geographen angesehen werden. Beim Studium der Erdbeben nun kommt diese Venvandtschaft ganz besonders zur Geltung, und wenn im folgenden die Erdbeben von Konstantinopel betrachtet werden sollen, so mufi notwendig vorher der Rahmen festgelegt werden, innerhalb dessen sich der Geograph dabei zu bewegen hat. Im allgemeinen wird als Aufgabe des Geographen angenommen, die Naturerscheinungen in ihrer Verbreitung tiber die Erdoberflache in historischer Zeit kennen zu lernen und dann die Wirkungen zu verfolgen, welche die- selben auf die Organismen der Erde ausiiben. Aber bei Naturerscheinungen, welche, wie die Erdbeben, grofitenteils in der Tiefe der Erde ihren Grund haben, darf sich auch der Geograph nicht blofi an die Erscheinung auf der Oberflache der Erde halten, sondern mufi dieselben moglichst bis in ihre letzte Ursache verfolgen, natiirlich Hand in Hand mit den Forschern der einschlagigen anderen Naturwissenschaften, oder auf deren Ergebnissen weiterbauend. Sind es ja gerade die Erdbeben, welche einen grofien Anteil an der Gestaltung und Umgestaltung der Oberflache unseres Planeten haben oder doch wenigstens gehabt haben, und deshalb ist auch das Erdbeben- studium fur den Geographen so interessant und niltzlich. Diesem Teil, dem geophysikalischen, folgt dann ein Abschnitt, vvelchen wir als den anthropogeographischen bezeichnen konnen. Darunter fallt dann alles, was sich an Wirkungen auf..die Menschen, ihr Leben und Handeln, ihre Bauwerke usw. feststellen lafit. Beide Teile, besonders aber der zweite, haben aber als Voraussetzung eine moglichst genaue Erforschung der Tatsachen, wie sie uns ilberliefert sind. Diesen Zweck verfolgt der Erdbebenkatalog, welchen wir vorausschicken. Der Erdbebenkatalog. de Es ist mir vor allem notig erschienen, alle Nachrichten, die von Erd ist beben in Konstantinopel auf uns gekommen sind, mOglichst bis auf di< erste Ouelle zu verfolgen und dann zu ordnen und, soweit moglich, auf ihrf Zuverlassigkeit zu priifen. Die schon vorhandenen allgemeineren Zusammen-«c stellungen von Erdbeben durch A. Perrey 4 , F. W. Unger 2 , J. W. und RobertBi Mallet 8 , K. Fuchs 4 und G. Maas 5 gaben zwar willkommene Anhaltspunkte,g< widersprachen sich jedoch haufig und fuhrten meistens nicht den Urtext* an.bi Filr einzelne Beben waren mir allerdings die ersten Quellen nicht fe zuganglich, namlich dann, wenn das betreffende Werk weder in der ft Leipziger Universitatsbibliothek, noch in einer der Munchener Bibliotheken e: vorhanden war. Fur diese mufite ich mich natiirlich auf abgeleitete Quellen b beschranken. Doch bezieht sich das gliicklicherweise fast nur auf eine AnzahI von Zeitungsberichten in der «Gazette de France*, welche ohnehin £ nicht ganz zuverlassig gewesen waren. Dagegen konnte ich fast alle Nach- c richten der byzantinischen Zeit bis auf die Urquelle verfolgen. Es wurde 1 dabei meistens die Bonner Ausgabe des Corpus scriptorum historiae Byzan- ( tinae bentitzt, nur fur Theophanes die neuere und bessere kritische Ausgabe von de Boor (erschienen Leipzig 1883). Ftir einige wenige Stellen vvurde auch noch die altere Pariser Ausgabe dieser Schriftsteller herangezogen. Zur besseren vergleichenden Obersicht wurde schliefilich noch eine Zusammenstellung in Rubriken beigegeben, rvelche in der Hauptsache den Fragebogen als Vorbild gehabt hat, welchen die «Zentralstelle fiir Erdbeben- forschung fiir Wiirttemberg und Hohenzollern mit dem Sitze in Stuttgart* herausgegeben hat. 387. Eine ganz kurze Notiz findet sich aus diesem Jahre bei Georg. Cedren, B. A. p. 678 : «Im Monat Dezember aber brach eine grobe Feuersbrunst aus, und zwar von der Sofienkirche bis zur Kirche des Probus; auch trat ein groGes Sterben ein in Cilicien und Anazarbus und in GroGantiochia; ferner gab es auch Erdbeben » Der hier genannte Brand konnte als einer * Leider war es uns technischer Schrvierigkeiten halber nicht moglich, den Urtext, der vorgelegt wurde, zum Abdrucke zu bringen. (Anmerkung der Schriftleitung.) 1 A. Perrey, Memoire sur les tremblements de terre, in den Mem. Cour. Bruxelles, tom. XXII und XXIII. 2 Fr. W. Unger, Quellen der byzantinischen Kunstgeschichte, I. Bd., Wien 1878, S. 92 ff. 3 J. W. und Robert Mallet, The Earthquake Catalogue, London 1858. 4 C. W. C. Fuchs, Statistik der Erdbeben von 1865 bis 1885 in den Berichten der kaiserl. Akademie der Wissenschaften zu Wien, mathematisch - naturvvissenschaftliche Klasse, 1885. 5 G. Maas, Das Erdbeben von Konstantinopel 1894, in «Himmel und Erdes, 1895, S. 409 ff. und 458 ff. Ferner: Relations des tremblements de terre, in: Anciennes revolu- tions du globe, und: Collection academique, tom. III., S. 488 ff. — J. F. Julius Schmidt, Studien liber Erdbeben, S. 138 ff. 3 der altesten der uns uberlieferten gelten; iiber die Erdbebenerscheinungen Erd' st leider nichts weiter gesagt. die 396. ihr< Wieder nur eine kurze Bemerkung bei Sigonius a. a. O. pag. 355: nen- «denn es wurde auch die Erde sehr viele Tage lang durch eine lieftige ■bertBewegung erschuttert; auch hatte es den Anschein, als ob das Himmels- ikte,gewolbe in einem ungeheueren Brande aufgehe.* Was letzte Bemerkung : an.betrifft, so konnte man entweder an eine Interferenzerscheinung infolge ichtfeiner Staubteilchen denken, welche nach dem Beben die Atmosphare er- der fiillten, ahnlich wie bei der Katastrophe der Krakatau-Inselchen, oder aber ken es ware Nordlicht anzunehmen, das ja auch manchmal in stidlichen Breiten llen bemerkt wurde. :ine Die eigentliche Quelle fiir dieses Beben, das ubrigens ohne besondere hin Schadigung gewesen zu sein scheint, ist Glvkas, pag. 478 f. der B. A.: «danach ch- drohnte die Erde 200 Tage lang und es gab ein groGes und allgemeines rde Erdbeben«; wo Sigonius seine SchluGbemerkung vom ungeheuren Brande an- (maximus ardor) hernimmt, ist unerfindlich. ibe 'de ne en n- 't» :n, st at a; sr :t, s, 3 , :r e 403. Bei Baronius 1 , liist. eccl., Tom. VI., p. 419, finden sich folgende Satze: «. . . . auch sei ein Erdbeben entstanden, wodurch ein Teil der Lagerstatte des Kaisers zum Einsturz gebracht worden sei; so versichert der Kaiser Leo mit aller Bestimmtheit in seiner Lobrede auf Chrysostomus. » Theodoret dagegen sagt: «Als aber nachts ein Erdbeben stattfand . . . .» Folgt keine weitere Bemerkung beziiglich des Bebens, das ohnehin nur ganz nebenbei ervvahnt ist. 407. Der folgende etwas ausftihrlichere Bericht steht in der Osterchronik, 01ymp. 296, 3, B. A. p. 570, und ist von Perrey nicht ervvahnt: »In diesem Jahre gab es auch starke Niederschlage mit Blitz und Donner und es erbebte die Erde im Monat Xanthikus (an den Kalenden des Aprils) in der Zeit der ersten Nachtwache, so dafi die ehernen Ziegel vom Forum des Theodosius bis zur Neustadt 2 gesclileudert wurden und das Christuszeichen (Kreuz) des Kapitols herabsttirzte, viele Fahrzeuge Schiffbruch litten und nicht wenig Leichen an dem Gestade des Hebdomon 2 angeschwemmt vvurden. — ln demselben Jahre wurde auch die Treppe zur Rennbahn bei der Saulenhalle vvieder aufgebaut.« Durch die Angabe der Fallrichtung der ehernen Ziegel diirfte auch ein Anhaltspunkt fiir die Stofirichtung sein, namlich etwa NW.-SO. 412. Codin (Georg.) B. A. p. 25 f.: «Zur Zeit des Theodosius des Jiingeren entstand im fiinften Jahre seiner Regierung ein Erdbeben, wobei die Mauern 1 Quelle dazu in dem mir unzuganglichen Pallad. dialog. Die dazu gehorige Skizze wird in der nachsten Nummer folgen. 1 * 4 einfielen.» Folgt dieselbe Erzahlung wie beim Beben von 447 ein Ereignis?). (vielleich wah Die Osterchronik, 01. 299, 1, B. A. p. 574 berichtet aus diesem Jaliredie . »Unter diesen Konsuln gab es ein groGes Erdbeben am Tage der ZuriistungKan des Monats Xanthikus (am 20. April, einem Karfreitag); es war namlicfl ita dieserTag der des Leidens unseres Herrn Jesus Christus.» Damit diirfte da‘Be\\ von Perrey auf das Jahr 427 verlegte Beben identisch sein, vvelches eineArn grOGere Verbreitung gehabt zu haben scheint; die von ihm herangezogenejum Stelle Marcellin Chron., p. 41, konnte ich nicht finden, wohl aber in dem-wut selben Buche p. 923 folgende: »Es entstand eine Sonnenfinsternis undunc Cybera, eine Stadt Asiens, versank zum groGen Teile durcli ein Erdbeben.»Go 422. sor Osterchronik Ol. 301, 2. B. A. p. 580: «Unter diesen Konsuln erschien daS am Himmel ein Štern, der einen Strahi aussandte, sehr vveiG und lang (wohl ein Komet), im Monat Dystros ungefahr 10 Nachte stets um die Zeit na< nach dem Hahnenschrei, und in demselben Jahr gab es auch ein Erdbeben.. sti ' Aus dem ersten Jahr der Regierung des Valentinian (gemeint kann nach dem Zusammenhang nur sein Valentinian 111., 425 — 455) meldet uns Cedren L, p. 543, B. A.: «Es gab aber ein groGes Erdbeben auf der ganzen Welt; so wurden in Alexandrien sogar die vor der Kuste ankernden Fahr- zeuge liber die groGe Dammauer hiniibergeworfen. Einige Seeleute aber gaben an, daG zu derselben Zeit Schiffer mitten auf dem Adriatischen Meere auf den Grund aufgefahren seien, daG aber kurze Zeit hernach die Flut wiedergekommen sei, so daG sie hatten weiterfahren konnen.» Ilier haben wir also wiedei ein Beispiel von der groGen Verbreitung eines Bebens und zugleich von einer groGeren Erdbebenflut. 444. Sigeberti Chronicon p. 70a (in Simon Schard, rer. German.): »Kon¬ stantinopel schvvankte wahrend vier Monate infolge eines Erdbebens; da \vurde einer vor den Augen aller Beter durch gottliche Kraft in die Luft emporgehoben und von der Stimme Gottes ermahnt, daG nach der Litanei alle singen sollten: ,Heiliger Gott, starker Heiliger, unsterblicher Heiliger, erbarme Dich unser‘, ohne etwas hinzuzuftigen; sie taten dies und das Erd¬ beben horte auf.» Diese letztere Stelle kehrt nun fast wortwortlich in zwei anderen Berichten tiber Erdbeben aus den Jahren 447 (oder 448 ?) und 453 vvieder. Ich glaube deshalb der Vermutung Raum geben zu dtirfen, daG es sich bei allen dreien um Berichte uber ein und dasselbe Beben handelt, von denen wohl Theophanes, den wir zunachst folgen lassen, die meiste Glaubwtirdig- lceit verdient; Sigebert irrt sich wohl nur im Jahr und hat den Bericht des Theophanes zur Quelle. Jal lat au A F( ni sc ti Si h E r c ( 1 s eich 447. Theoph. 5930. Ausg. de Boor, p. 93: »Zur Zeit des hi. Proldus 1 traten wahrend vier Monate groBe Erdbeben in Konstantinopel auf, so dali sich ihredie erschreckten Bewohner aus der Stadt fltichteten und auf dem sogenannten tungKampos 2 mit dem Bischof dcn ganzen Tag zubrachten, indem sie Gott mit nhcILitaneien besturmten; mit einemmale, um die dritte Stunde, als sich eine dasBetvegung der Erde fuhlbar machte und das ganze Volk mit ausgespannten eineArmen schrie: ,Herr, erbarme Dich‘, da traf es sich, dali plčtzlich ein renejunger Mann vor aller Augen durch die Gnade Gottes in die Luft gehoben lem-wurde und von einer gottlichen Stimme den Auftrag erhielt, dem Bischof undund dem Volke zu melden, es solle folgendermaBen beten: ,PIeiliger en.»Gott, starker Hciliger, unsterblicher Heiliger, erbarme Dich unser», ohne sonst etwas hinzuzusetzen. Auf diese Mahnung hin ermunterte der lil. Proklus ijen das Volk, so zu beten und sogleich horte das Erdbeben auf.» an ^ Moglicherweise ist dieses Beben auch identisch mit dem oben 407 £ e h nach Codin angefuhrten Ereignis, da die Berichte fast wortwortlich ilberein- !n , stimmen; doch scheint mir trotzdem die Annahme zweier getrennter Er- eignisse angangig. mn ms len hr- ier ;re lut en ns li¬ ha ift ei A I- si 3 ii n s Ftir dasselbe Jahr schreibt die Osterchronik, B. A. p. 586: «In diesem Jahre gab es groBe Beben, so daB die Mauern einstUrzten; sie dauerten so Iange, daB niemand in seinem Hause zu bleiben wagte, sondern sich alles aus der Stadt flilchtete und Tag und Nacht betete; es war eine solche Angst und Bedrangnis vvie noch nie; einige Leute behaupteten, sogar Feuer am Himmel gesehen zu haben .... Doch kam in dieser so grofien Not niemand um.» Dies ist offenbar die Hauptquelle, aus der auch Theophanes schopfte. 3 450. Chronicon Paschale, p. 589, B. A.: »In diesem Jahre erlitt Konstan¬ tinopel ein Erdbeben im Monat Audyn;ius am 26. Tage, das sich von den sogenannten Troadischen Hallen 4 bis zu dem eherncn Viertor erstreckte; lange Zeit hindurch dauerte es, so daB niemand zu bleiben wagte, sondern sich alles auBer die Stadt fluchtete und Tag und Nacht betete.» Dieser Bericht lag offenbar auch der Stelle bei Matthias zugrunde, Theatr. hist., p. 378, wo von diesem Beben die Rede ist. Nach einer Beschreibung, wie Senat und Volk gemeinsam Gebete verrichteten, und dem Bericht, daB eine Gedachtnisfeier eingefuhrt wurde, heiBt es weiter: »In dieser grofien Bedrangnis aber kam niemand um.» 1 Proklus 412—485. 2 Kampos ist das Blachfeld zvvischen der Mauer und dem Hebdomon. Vergl. Ober- hummer, Constantinopolis in Pauly-Wissowa, Real-Enzyklopadie, Spalte 971. 3 Vgl. ferner hiezu und zu dem folgenden: Menol. Basil. II. 26. 4 Vgl. Oberhammer a. a. O., Spalte 969. 6 Damit ist vielleicht ein Fingerzeig gegeben, dafi wir von den allgemeisp&t gehaltenen Angaben ilber die Vervvilstungen usw. nicht viel zu halten habeiund sondern nur dann Wert darauf legen diirfen, wenn die BeschadigungeHei mit Namen und die Toten und Verwundeten ungefahr der Zahl nacfeie angegeben sind. Danach verfuhr ich auch in dem spateren Kapitel, dawei dartiber handelt. Vo 478. sie Zu dem auch von Matthias a. a. O., p. 391, mitgeteilten Beben findei sich die Originalquelle offenbar bei Cedren L, p. 618, die folgendermafien lautet: «In diesem Jahre aber ereignete sich ein schreckliches Beben inj n Konstantinopel am 25. September; es stiirzten viele Kirchen, Hauser und^^ Hallen bis auf den Grund ein und unzahlige Menschen wurden ver-jg schiittet. Es fiel auch die Kugel vom Standbild auf dem Taurus herab undj_j. die Saule Theodosius des Grofien gegen die Hallen des Taurus zu und die innere Mauer in einer betrachtlichen Ausdehnung; es dauerte aber das Beben lange Zeit.» Dieses Ereignis war nach Cedren im vierten Jahre derpv Regierung Zenos, also 478, denn dieser Herrscher regierte 474 — 491. Mit genau denselben Worten berichtet uns dasselbe Theophanes 5970, B. A. p. 198 f.; de Boor, p. 125. 1 480. v Marcellin in Migne Patrol. tom. LI., p. 932: «Die konigliche Stadt (Kon- " stantinopel) \vurde \vahrend 40 Tage ununterbrochen von einem Erdbeben z heimgesucht und die Leute klagten, ganz und gar mutlos geworden. Die beiden troadischen Hallen stiirzten ein; eine grofie Anzahl von Kirchen * bekam teils Risse, teils stiirzten sie ein. Das Standbild Theodosius des c Grofien auf dem Taurus, das einst auf einen steinernen 2 Sockel gesetzt \vorden war, brach zusammen, nachdem zwei Pfeiler eingestiirzt \varen.» 487. Chron. Pasch., B. A. p. 605: «In diesem Jahre erlitt Konstantinopel ein ziveitesmal durch den gOttlichen Zorn im Monat Gorpiiius am 26. September ein Erdbeben, das sich fast bis zum Taurus erstreckte.* 533. Chron. Pasch., B. A. p. 629: «In diesem Jahre im Monat Dios, nach romischer Zeitrechnung im November, Indiktion 12, gab es ein grofies Beben in Konstantinopel, welches zwar keinen Schaden anrichtete; es war 1 Vgl. Malal XV. 385; Leo Gramm. 116 f. - Unger, Quellenschrift fiir Kunstgeschichte, XI., S. 94, fafit sie als «gewundene» Saule auf und lafit zwei «Gewolbe» im Innern derselben einsturzen ; erklarend fugt er bei «wohl der oberste Teil der Wendeltreppe». — Unger nimmt auch die beiden Beben von 478 und 480 fiir identisch, dem kann ich mich nicht anschliefien, da sich die Ahnlichkeit der Berichte ganz gut durch ahnliche Beschadigungen er^art ; eine Ver- \vechslung mufi deshalb nicht vorliegen. 7 neispat in der Nacht, so dafi die ganze Stadt zum Forum des Konstantin zog beiund dort folgende Litanei betete: ,Heiliger Gott, starker Heiliger, unsterblicher igeiHeiliger, der Du fiir uns gekreuzigt worden bist, erbarme Dich unser!‘ Und lacbie blieben dort die ganze Nacht wachend und betend.» Kommt nichts da.weiter mehr, was auf das Beben Bezug hatte. Beziiglich des Bittgebetes des Volkes vergleiclie auch die Nachrichten von 447; vvahrscheinlich beziehen sie sich auf ein und dieselbe feststehende Gebetsformel (Litanei). del 3 e n in : ind 542. Theoph. a. m. 6034: Mensch eines ahnlichen habe erinnern konnen. Es dauerten diese Erschtitte' rungen zehn Tage ununterbrochen Tag und Nacht.» Das Sterben, das CedreHi B. A. p. 675, ervvahnt, hat wahrscheinlich darin seine Veranlassung, daG di e Opfer des vorausgegangenen Erdbebens unbeerdigt liegen blieben. Offenbat aber ist es ein und dasselbe mit dem von Perrey auf 560 verlegten Vorfall- 1 581. Cedren I., p. 691: «Am 10. Mai gab es ein groGes Erdbeben und eS wurde die Rennbahn zerstort.® 1 Vgl. ferner: Malal. XVIII. 488. 9 677. In dieses Jahr verlegt Perrey a. a. O. ein Beben ohne weitere Bemerkung und ohne Quellenangabe. 1 Uberhaupt scheint auf die groBe Erdbebenperiode 'n der Mitte des sechsten Jahrhunderts eine grofiere Ruhepause von zirka 170 Jahren gefolgt zu sein. Die nachste Angabe findet sicli aus dem Jahre 732. 732. Niceph. Const. de reb. post. Maur. gest., B. A. p. 68: «Nach dieser Z.wischenzeit brach aber ein Erdbeben iiber Byzanz herein, das auch anderen Stadten und Landern stark zusetzte. AuBer vielen anderen Hausern z erstorte es auch Gotteshauser und Sauien in Menge und erschtitterte die Kirche, welche wir nach der hi. Eirene benennen und die sich ganz nahe bei der grofien Kirche befindet (nordostlich von der Sophienkirclie); 2 ferner "'urde auch die Bildsaule des Arkadius, des frilheren Herrschers der Ro m er, Reiche sich neben dem sogenannten Xerolophus oberhalb des Frieses be¬ findet, auf die Erde herabgeworfen. Es dauerte das Schvvanken nocli ein gnnzes Jahr; deshalb gingen die meisten aus der Stadt hinaus, tlbernachteten v or den Mauern und liielten sich im Freien auf.» 740. Aus diesem Jahre liegen wieder zwei Berichte vor; ein langerer bei liieophanes 6232, de Boor p. 412 und ein kiirzerer bei Cedren, I., p. 801, uer nur ein Auszug aus ersterem zu sein scheint; wir zitieren daher nur den umfassenderen: «Am 26. Oktober dieses Jahres, Indiktion 9 3 4 , am vierten Wochentage (also Mittwoch) um die achte Stunde gab es in Konstantinopel e in grofies und schreckliches Beben, viele Kirchen und Kloster sturzten ein Und viele Leute gingen unter den Triimmern zugrunde. Es fiel auch die bildsaule vor dem Tore des Atalus, welche Konstantin den Grofien dar- s tellt, zugleich mit der des Atalus um und die Saule des Arkadius auf der ^aulenhalle des Xerolophus und die Bildsaule Theodosius des Grofien beim Ifioldenen Tore und die Mauer der Stadt gegen das Festland 1 zu; ferner ^tSdte und Gegenden in Thrazien und Nikomedien, in Bithynien und ^dtnetos und Nizaa, in welcher Stadt eine einzige Kirche erhalten blieb; 1 D. h. die von ihm zitierte Collect. acad. war mir nicht zugiinglich; die Urquelle a fier ist nicht angegeben. 2 Vgl. Skizze. 3 Bezuglich der Chronologie ist zu bemerken, dafi der Anfang der christlichen Ara fi e > Theophanes auf das Jahr 5492 fallt; seit dem Chron. pasch. aber ist als Anfang der “T Marž 5507 anzusetzen. (Krummacher, byzantinische Literaturgeschichte in Iwan von ^'llers Sammelwerk.) Die Indiktioncn dienen zur Kontrolle ; 15 Jahre machten eine Indiktion (Romer- Zln szahl) aus, es waren das die Steuerperioden ; man erhalt diese Ziffer, indem man zu Jahreszahlen 3 addiert und die Summe mit 15 dividiert; der Rest gibt die Indiktion "A Genaueres: Krummacher a. a. O., S. 1097. 4 Also der westliche Teil. IO es ging auch das Meer an einigen Stellen iiber seine Grenzen hinaus. Dieses Beben dauerte zwolf Monate.» Auch dieses Beben fallt also in eine Reihe von Erschiitterungen, die sich iiber ein ziemlich groBes Gebiet er- strecken. 1 789. Nur eine ganz kurze Angabe bei Cedren II., p. 471, bezw. 23 : «Im zehnten Jahre 2 geschah ein auBerordentlich schreckliches Beben.* Wahr- scheinlich jedoch ist es ein und dasselbe Beben, von dem uns Theo- phanes 6282, de Boor, p. 464, aus dem folgenden Jahre berichtet. 790. «Am 9. Februar, Indiktion 13, gab es ein auBerordentlich heftiges Beben, so daB niemand zu Hause zu bleiben wagte, sondern sich alles in die Garten fltlchtete und Hiltten im Freien baute. Die Konigin aber ging mit ihrem Soline zum hi. Mamas.* 796. Theophanes 6288, de Boor, p. 470: «lm April dieses Jahres, Indiktion 4, am siebenten Tage zur Zeit der Nachtwache gab es ein sehr heftiges Beben auf der Insel Kreta; im Mai gab es auch in Konstantinopel ein selil' schreckliches.* (840.) In diesem Jahre solleti nach Perrey a. a. O. zu Konstantinopel einige Stofie verspiirt worden sein. Er zitiert Cent. Magd. A. II., p. 348, doch war hier nichts zu finden. 861. Aus diesem Jahre berichtet Perrey von einigen Stofien, jedoch ohne Ouellenangabe. 865. Dieses Beben, dessen Berichte sich bei Theophanes Contin. IV. 34, B. A, p. 196 und Cedren II., B. A. p. 173, fast gleichlautend finden, ist offen- bar dasselbe, das Perrey auf das Jahr 862 verlegt; dafiir spricht schon die Angabe desselben Tages (Himmelfahrtstag). Cedren schreibt: «Es gab abei' auch entsetzliche Erschtitterungen des Bodens; die groBte davon, welche am Tage der Himmelfahrt unseres Herrn stattfand, zerstorte bis auf den Grund die Mauer beim Exokionon, 8 ferner prachtigeTempel und glanzende Gebaude und die Viktoria, welche sich beim Goldenen Tore der Stadt befand, ebenso die Festungswerke auf dem Deuteron 3 bei der hi. Anna. Es verschvvandeB aber auch Fltisse und Quellen.» Diese letztere Angabe ist eine der wenigen Bemerkungen, die sich aus dieser Zeit iiber Naturbeobachtungen bei Erd' beben finden; leider ist iiber einen etwaigen Warmeunterschied, der ja selu' 1 Vgl. Niceph. Const. 66; Leo Gramm. 180; Zonar. XV. 4 und Mcnol. Basil. I. 146- 2 Namlich der Regierung des Kaisers Konstantinus VI. (780—797). 3 Vgl. Skizze und Oberhummer a. a. O., Sp. 970. Ferner Sym. Mich. et Teod. 41. "'ahrscheinlich ist, nichts gesagt; Theophanes envahnt noch kurz eine Be- sch&digung: «. . . . wodurch sowohl die Siegessaule beim Goldenen Tore der Stadt als auch diejenige umgeworfen wurde, welche auf dem Deuteron bei der hi. Anna auf fester Grundlage ruhten.» Anm.: Ferner Sym. Mich. e t Theod. 41. 870. Aus diesern Jahre berichtet Symeon Magister, De Basil. Maced. 5, B. A. P- 688: «Im dritten Jahre desselben, am Feste des hi. Polyeuktes, gab es ein Erdbeben, das 40 Tage und Nachte dauerte; viele Kirchen wurden dabei zerstort, darunter auch die hochehnvtirdige der Mutter Gottes, welche das Sigma genannt wird, so daG alle umkamen, die dort Psalmen sangen. Der Pliilosoph Leo aber, der zufallig auch dort war, forderte alle auf, hinaus- zugehen; da sie ihm aber nicht folgten, gingen sie alle zugrunde. Der Philosoph selbst aber stellte sich an eine Situle unter das Gebalk und re ttete sich so mit noch zwei anderen. AuGer ihm kamen nur noch neun u nter der Kanzel mit dem Leben davon.» Ebenso: Leo Grarnm. 254; Georg. Monol. Basil. 9, p. 840. 945. In einem Berichte aus diesern Jahre ist zwar kein Erdbeben ausdrticklich genannt, doch laGt sich wohl aus den Angaben der Schadigungen keine a ndere Ursache ableiten; es schreibt namlich Theoph. Contin., B. A. p. 441: *Ein groGes und wunderbares Ereignis soli erzahlt werden. Als die Kaiser Stephan und Konstantin auf das GeheiG des Konstantin Porphyrogenetus a Us dem Palaste vertrieben \vurden, gab es eine Verschiittung (Einsturz) im Klause des Magisters Johann es Kurkuras, des Apodomestikus der Schulen, 'Dd in dem des Magisters Romanus Saronetes sowie in verschiedenen a nderen Ilausern und sie fielen der Pltinderung und dem Bettel anheim.* 975. Nachdem wieder ungefahr fiinfzig Jahre der Ruhe vor Erdbeben ftir Eonstantinopel vergangen waren, zeigte sich dieses Ereignis im Jahre 975 Meder in voller Heftigkeit. Wir haben dariiber einen ausfuhrlichen Bericht ^ei Leo Diakon., B. A. p. 175: «Als aber der Abend anbrach, an dem man Gedachtnisfeier des groGen Martyrers Demetrius zu begehen sich an- Sc hickte, da gab es ein so schreckliches Erdbeben, wie keines mehr in Jener Periode; die Tiirme von Byzanz brachen zusammen, die meisten ^ohnungen wurden zerstort und zum Grabe fur die Bewohner, die Nachbar- ° r te von Byzanz wurden bis auf Grund und Boden zerstort und viele ^andleute fanden dabei ihren Tod. Ja, sogar die Halbkugel auf der Kuppel ^ e r groGen Kirche brach mit dem westlichen Bogen ein und sttirzte auf Erde. Der Kaiser Basilius lieG sie dann in sechs Jahren wieder auf- ' >d Uen. Weiter gab es noch Uberschwemmungen, schreckliche Hungersnot, le st, Trockenheit und Wirbelwinde; so wurde auch die Situle auf dem Eutropiusplatze durch die Gewalt der Wogen umgestiirzt, und der Mdnchi welcher auf derselben stand, ertrank in den brausenden Wogen. Die Un* fruchtbarkeit des Landes, das darauf folgende Unheil nach dem Aufgang e des Sternes, alles ging in Erftlllung. Aber die Geschichte verkundet das.» Es beginnt jetzt vvieder eine Erdbebenperiode, denn kaum ein JahrzehBt spater erfolgt wieder ein groCeres Beben. 986. In Kurze meldet dartiber Cedren II., B. A. p. 438: «Im 15. Jalne der Steuerperiode im Oktober gab es ein grofies Erdbeben und es stiirztea viele Hauser und Kirchen ein und ein Teil der Kuppel des grofien Gottes- hauses, welche der Kaiser in seiner Freigebigkeit wieder aufbaute.» Dieses Beben diirfte mit dem von Maas a. a. O. aus dem Jahre 990 gemeldetefl identisch sein, ebenso mit dem von Perrey a. a. O., Supplement, genannten- Unger fafit aus mir unbekannten Griinden die beiden Beben von 975 und 686 als eines auf. 1010 . In dieses Jahr fallt ein Beben, woruber ein Bericht bei Mich. GlykaS> B. A. p. 577, sich findet; der von Perrey mitzitierte Cedren, p. 607, enthalt auf Seite 456 den Bericht hieriiber: «Und im Janner gab es ein auberordentlid 1 schreckliches Erdbeben und die Erschiitterungen dauerten bis zum 9. Mar 2, An diesem Tage aber um die zehnte Stunde gab es ein Krachen und Beben in der Residenzstadt und auch in den ubrigen Orten. Die Kupp e ^ der Kirche der 40 Heiligen und der Allerheiligenkirche fielen ein; der Kdnig baute sie aber rasch wieder auf.» 1031. Cedren II., p. 730: «Am 13. August, einem Sonntag, um die erst e Stunde der Nacht, im Jahre 6540 gab es ein grofies Erdbeben.* Ohne nabere Angabe, jedenfalls identisch mit dem von Maas auf 1033 verlegten ode* mit dem aus 1035 bei Cedren gemeldeten: «In dieser Zeit gab es t> el Gelegenheit eines Erdbebens einen Rib in der Erde in den Buzellarien und es verschwanden fiinf Ortschaften ganz.» Letzteres von Perrey irrig znB 1 Beben von 1037 hinzugefugt. 1037. Cedren II., P. A. p. 739: «Im Dezember, im 15.Jahre der Steuereinhebung’ im Jahre 6545 gab es nachts drei Erdstofie, zwei schwache und einen starken-’ Es scheint nun wieder eine langer dauernde Erdbebenperiode um diese Z elt geherrscht zu haben, denn aus dem nachsten Jahre liegt folgende Nad 1 ' richt vor. 1038. Cedren II., P. A. p. 740: «In diesem Jahre, im sechsten Jahre d el Steuereinhebung, am 2. November gab es ein Erdbeben um die zehn te 13 '! ^Unde und die Erde litt unter dem Beben bis zum Janner. Es gab auch e 'ne Hungersnot in Thrazien und Mazedonien.* 1039. Cedren II., p. 532: *Um diese Zeit gab es andauernde Beben und hsftige Uberschwemmungen. In einigen Provinzen herrschte auch die Hunde- ^'aune, 1 so dafi die Uberlebenden die Toten nicht mehr hinausschaffen ^°nnten.» 1041. Cedren II., p. 521: ^.-o. gegeben, wobei wir allerdings nicht an eine genaue Bestimmung 1 ^enken diirfen; er fahrt weiter: «Es war so stark, dafi es viele Hauser, 1 ^ernpel und Saulen zerstorte. Ahnliches erlitten auch Rhaidestos, Panion " ^d Myriophyton.» Folgt eine Beschreibung dieser Beben, besonders eines s °lchen auf Kyzikus; Eginitis erwahnt nun bei diesem Beben eine Be- ^ Sc hadigung der Sophienkirche; dieses durfte jedoch auf einem Irrtume ’ ^eruhen, da zwar von einer Sophienkirche, aber von der in Nicaea erzahlt ' v ird (p. 387): «Eben solchen Schaden nahm auch Nizaa, es wurde namlich ^°rtselbst die Kirche der hl.VVeisheit und die Kapelle der hl.Vater zerstort.* , 1082. ; Zonaras. XVIII., c. 22 u. 32: «Es entstand unter seiner Regierung eine ^ ar schreckliche Erderschtitterung am Tage der Erinnerung des durch seine i ^Under beriihmten hi. Nikolaus, wodurch viele Hauser, Kirchen und Hallen | ^gestiirzt wurden, so dali die Wege der Stadt versperrt waren und sehr i v ' e le Bewohner unter den Trummern zugrunde gingen.« Nunmehr ruhte die 'Hiheimliche Gewalt fiir Konstantinopel iiber 200 Jahre; die erste Nachricht ^Udet sich erst wieder aus dem Jahre 1296. 1296. 4 Bei Niceph. Greg. VI. 9, B. A. p. 202: «Um diese Zeit nun gab es ein ' l Ufierordentlich groBes Beben, so dafi viele groGe Gebaude und viele grofie 1 Wohl Diphtheritis. , 2 Von Perrey und Mallet nicht erwahnt; Eginitis a. a. O. verlegt es in seiner v,,1 zen Aufzahlung auf 1063 oder 1064, doch durfte 1065 das richtige Jahr sein. 3 23. September. ]j 4 Unger a. a. O., S. 99, fiihrt zwar 1202 ein Beben an nach Niceph. Gregor. Hist. k 2, B. A. p. 703, doch ist der Gedanke an ein Erdbeben durchaus nicht naheliegend, 14 Tempel teils einsttirzten, teils barsten. So fiel unter anderem auch eine Bildsaule des Erzfeldherrn Michael ein, welche vor dem Tempel der hi. Apostel der Kaiser Michael Palaologus hatte aufrichten lassen, als er die Macht iibef Konstantinopel erlangt hatte.» Es ist auGerst interessant, daG die groGtefi Beben regelmaGig nach groGeren Ruhepausen eintraten; es ist das e' 11 Grund, der auch filr vulkanische Mitvvirkung geltend gemacht werden kanO- 1331. Niceph. IX. 14, B. A. p. 460: «Unmittelbar darauf gab es ein Erdbebefl an dem Abend, an welchem die Christen das Andenken des Antonius feierit Als am 12. Februar ein heftigerWind aus Stiden her kam, iiberschwemmten die tobenden Meereswellen das Ufer, stiirzten die Mauern von Byzanz, die im Osten und an der See lagen, ein, erbrachen viele Tore an dieser Seite und drangen in die Wohnungen ein.» 1343. Niceph. Greg. XVI. 2, B. A. p. 694 f.: ris ? ei 1 d 1 d- e)' s« i s« IM :fli :1> iti 1 ‘’ ;ll te ,d 37 ;1> ]3| 1688. Nachts vom 10. zum 11. September ein Erdbeben; das Quellenwerk ^cademie des Sciences, tom. II., p. 37, war mir nicht zuganglich, doch diirfte ( d'eses Beben iiberhaupt von sehr untergeordneter Bedeutung gewesen sein. P-s war dies das letzte Beben im 17. Jahrhundert. Fiir das 18. und 19. Jahrhundert wurden die Quellen nur mehr an- § e geben und besprochen; der Grund liegt einmal darin, daG die ausfuhrlichen ^richte, die in den Philosophical Transactions v. Hoff, Fuchs und Perrey ei Uhalten sind, ohnedies nicht schwer zuganglich sind, die Zeitungsberichte a her, die fiir eine ganze Anzahl kleiner StoGe die Quelle bilden, mir auch ni cht zuganglich waren. Wo Abweichungen oder Irrtiimer vorkamen, wurden 'Peselben besprochen. 1711. Einige leichte StoGe, ohne jede weitere Angabe; Perrey a. a. O., P- 27; v. Hoff a. a. O., B. IV, p. 366. 1714. Leichtes Beben; v. Hoff, p. 367. 1719. Den ganzen Janner leichte StoGe; 25. Mai und folgende Tage; ^auptzerstorungspunkt: Prinzeninseln; v. Hoff, p. 373; Perrey, p. 27; Journ. W sept. 1719, p. 185. 1720. 22. Juni, v. Hoff, p. 376, cit. Collect. Acad., t. VI.; scheint aber Irrtum zu sein. 1724. Heftige StoGe, v. Hoff, p. 379; ohne Angabe des Tages. 1725. Ohne Angabe des Tages; v. Hoff, p. 380. 1752. 26. Mai unbedeutendes Erdbeben; Phil. Transactions, tom. 49, ^ Teil, p. 116 ff. 1752. 29. Juli, heftige StoGe NW.-SO., Auslaufer eines Bebens von ^drianopel her; Phil. Trans. a. a. O., p. 117; 9. November leichte Erschiitterung, Phil . Trans. a. a. O., p. 117. 1754. 2. September und folgende Tage eine groGere Anzahl von StoGei? 7 e doch ohne weitere Bedeutung; auf asiatischem Boden sehr bedeutend, St oGrichtung NW.-SO., Phil. Trans. B. 48, p. 819 und B. 49 a. a. O. 1755. 20.Janner und folgende Tage leichte StoGe, Phil. Trans. a. a. O.; ^•September bis 4. Oktober leichte StoGe, Perrey, p. 29 f. (Gazette de P r ance), Phil. Trans. B. 49, p. 122. 1758. 3. Dezember ein kurzer heftiger StoG, Perrey, p. 30 (Gazette de ^ance). 1760. 13. August ein ganz leichter StoG, Perrey, p. 31. 1763. 3. Oktober ein lebhafter StoG, Perrey, p. 31 (Gazette de France); Dezember ein etwas starkerer StoG, Perrey, p. 31 (Gazette de France), 1766. 22. Mai und die folgenden Monate bis 9. November unterirdisch.es v °Uen und heftige StoGe, Hauptrichtung S.-N., starke Meeresfluten, Perrey, P' ^1 f. (Gazette de France). 2 i8 1767. 12. Janner bis 11. September mehrere meist leichte StoGe, Perreyi p. 33 (Gazette de France). Alle diese letzteren kleinen Beben ervvahnt v. Hotf nicht. 1 1768. 5. Oktober bis 12. Oktober leichtes Beben. Annales periodique s 1768, p. 20. 1769. 20. Februar ein heftiger StoG, Pcrrey, p. 33 (Gazette de France)’ 1770. 24. August zwei leichte StoGe, Richtung N.-S., Perrey, p. 33 (Gazette de France). 1772. 30. April zwei unbedeutende StoGe, Perrey, p. 32; fehlt bei v. Ho#' 1778. 15. August leichtes Beben, Perrey, p. 32; v. Hoff, B. V, p. 2 0 - 1783. 1. Juni einige StoGe, v. Hoff, t. V., p. 56; Journ. d. Phys., t. LXV-> p. 338 (Gazette de France). 1795. 29. April leichte StoGe, Perrey, p. 36 (Moniteur universel). Fehlt bei v. Hoff. 1800. 26. September einige StoGe ohne Bedeutung, Perrey, p. 36 (Me®- de chronal.). Fehlt bei v. Hoff. 1802. 26. Oktober Beben von groGer Ausdehnung, von Petersburg bi s Ithaka, in Pera einige Hauser beschadigt, Richtung S.-N., v. Hoff, p. 132 F 26. November einige heftige Erschutterungen vvahrend fast zweier MinuteOi mehrere Hauser beschadigt; vielleicht liegt eine Venvechslung mit de® 26. Oktober gleichen Jahres vor. v. Hoff, B. 5, p. 134. 1803. 15. und 19. August mehrere StoGe, Richtung N.-S., Perrey, p. 37 Fehlt bei v. Hoff. 1805. Anfang November Beben und eine Epidemie, Perrey, p. 3? (Moniteur universel). Fehlt bei v. Hoff. 1811. 19., 21. und 24. Mai einige StoGe mit unterirdischem Rolle® Richtung S.-N., Perrey, p. 38 (Moniteur universel). In v. Hoff nicht enthalte® 1819. 5. August ein StoG, Perrey, p. 40. 1829. 5. und 23. Mai mehrere starke StoGe, das Meer war sehr h 1 Bewegung, Richtung NO.-SW., Perrey, p. 45; v. Hoff, p. 330 (CasseR f Zeitung 1829). 1834. 25. September zwei StoGe, Perrey, p. 46 (Moniteur universel) 1835. 30. August ein leichter StoG, Perrey, p. 46. 1838. 23. Janner zwei StoGe, ein vertikaler und ein horizontale^ Richtung NO.-SW., sehr groGe Ausdehnung auch in RuGland und Ungar® Perrey, p. 48; 1. Juli ein leichter StoG, Perrey, p. 48; 25. Juli zwei StoG e > Richtung NO.-SW., Perrey, p. 48, gibt selbst mit einem Fragezeichen NO.-S^' an, doch ist das sicher ein Irrtum; 7. August mehrere StoGe. 1 Nach Eginitis a. a. O., p. 152, grofierer Schaden; ohne Quellenangabe. 19 1841. 17. Marž zwei Stofie, Perrey, p. 50; 5. und 6. Oktober ebenso, Oktober ein heftiger Stofi. 1844. 15. September ein leichter Stofi, Perrey, p. 58. 1845. 26. November einige Stofie, Perrey, p. 51 (Moniteur universel). 1865. 15. Juli ein Stofi, Richtung N.-S., Fuchs, C. W. C., Statistik der Erdbeben etc. in den Berichten der Akademie der Wissenschaften zu Wien, aiathematisch-natunvissenschaftliche Klasse, 1885 (92, L); 23. Juli Erdbeben, Richtung NW.-SO. Die Salzquellen von Touzla (Kleinasien) verschwanden, e benda. Die folgenden Angaben sind mit Ausnahme derer, bei denen es e 'gens vermerkt ist, alle Fuchs a. a. O. entnommen. 1866. lO.Janner einige Stofie; 22. Juni wieder ein Beben; 26. September Mehrere Stofie; 7. Marž: Der Auslaufer eines grofieren Bebens wurde mehrere Tage lang in Konstantinopel gespiirt; bis Anfang April noch einzelne Stofie. 1868. 18. April leichte Erschiitterung. 1869. 31.Mai leichter Erdstofi, auch Perrey M. C. XXII.; 25. Juni ebenso. 1870. 10. Dezember ein vertikaler Stofi. 1871. 8. Oktober ein heftiger Stofi, Richtung N.-S. 1872. 12. Janner schwache Erderschutterung. 1874. 26. und 27. Juni ziemlich heftiger Stofi; 18., 19. und 20. August Mehrere leichte Stofie; 16. November starkeres Beben. 1875. 22. November heftiger Stofi. 1878. 19. April starkes Erdbeben mit Seebeben ; genaues Zitat im E-Teile der Abhandlung; 10. und 16. Mai mehrere Erschiitterungen. 1880. 5. November ein leichter Stofi. 1883. 5. Juli zwei Stofie. 1894. 10. Juli und die folgenden Tage Beben ersten Grades, G. Maas nzelne hohe Wellen gesehen haben.» «Vielleicht*, fahrt Maas weiter, r nur jenen Bericht weiter: «Die Oberfldche des Wassers blieb ruhig; lOh l5m erfolgte abermals ein Stoji und um Mitternacht noch einer. * Es ist also liier an «eine lebhafte Unruhe von weiten Flachen* und noch dazu «auf hohef See* sicher nicht zu denken. Dagegen konnen wir aus dem oben gemeldetefl «Glauben der Mannschaft, ein Torpedo sei geplatzt*, sehr viel herausleseri' Der Stofi mufi demnach ganz plotzlich erfolgt sein, die Wasseroberfl&che mufi sich sofort wieder beruhigt haben, und vor allem mufi gleichzeitig eine schufiahnliche Detonation zu horen gewesen sein. Das sind aber lautef (Jmstande, die uns zwingen, hier eine vulkanische Ursache anzunehmefl- Nehmen wir noch die wahrscheinlichen Veranderungen in den LotungeU des Marmarameeres nach der Katastrophe vom 10. Juli 1894 hinzu, so sehen wir deutlich, daB der Meeresboden eine Veranderung erfahren hat und dafi deshalb an bloiJe Erdbebenfluten nicht gedacht vverden darf Gerland 3 behauptet ohnehin eine besonders lebhafte Wechselwirkung des Meeresbodens mit dem Erdinnern, und wenn auch noch die magnetischeU Nester mit in Erwagung gezogen werden, so steht nichts mehr im Wegei die oben angefiihrten Erscheinungen auch in ihrer vulkanischen Natur er' klaren zu konnen. Maas hat die Moglichkeit eines vulkanischen Einflusses beim Bebefl vom 10. Juli 1894 doch etwas zu kurz abgewiesen; er schreibt namlich io seiner oben angefiihrten Abhandlung: «Die Annahme endlich, dafi in deti Tiefen der Erde unter dem erschtitterten Gebiete ein Ergu(3 vulkanischen Gesteins stattgefunden habe, der sich nur durch Erschiitterungen an der Erdoberflache bemerkbar mache (also das, was wir mit PseudovulkanisniU 5 1 Gtinther a. a. O., p. 493. 2 Fuchs a. a. O., p. 183. 3 Gerland, I., p. 56. 25 1 Erdbeben bezeichnen; der Verf.) oder aber, dafi sich gar eine neue Phase er uptiver Tatigkeit in diesem Gebiete vorbereite, dtirfte etwas sehr fern- 1 '' e gend und gezwungen erscheinen.» Einen eigentlichen Grund fiir diese Abvveisung suchen wir indessen vergeblich. Die letzte Bemerkung aber ist °ffenbar gegen Agamennone 1 gerichtet, der, allerdings sehr hypothetisch, ^'ese Ansicht ausgesprochen hatte. Wenn wir auch von Ausbriichen vulkanischer Natur in der geschicht- ^ c hen Zeit nichts sicher Feststehendes iiberliefert erhalten haben, so ist tfas nicht zum geringsten Teile auf die so mangelhafte Berichterstattung Z U schieben, wahrend uns, wie wir sehen, die letzten genauer berichteten ^eben schon Anhaltspunkte dafilr gaben; wir werden jedoch noclt mehr kennen lernen. Um hier gleich dem Einwurf entgegenzutreten, die Ausdehnung des Schuttergebietes 2 lasse die Annahme einer vulkanischen Ursache nicht zu, 'hoge ertvahnt sein, dafi heute folgendes 3 als ausgemachte Tatsache gilt: ^ulkanausbriiche und Erderschtltterungen gehen auf eine gemeinschaftliche ^tsache zurtick und erstere dienen insofern als Sicherheitsventile, als eine Sruption den Erdstofien gewohnlich ein Ende macht, wahrend die Ver- st opfung des Vulkanschlotes das Beben an Starke und nattirlich auch an Ausdehnung des Schilttergebietes zunehmen lafit. Also mit anderen Worten: J e schwerer eine Eruption, desto starker das Beben und desto grofier das Schtittergebiet. Doch horen wir weiter, was uns in bezug auf heifie Quellen und auf ^asserlaufe iiberhaupt vom letzten grofien Beben bekanntgeworden ist! Davison berichtet in dem oben angefuhrten Aufsatze in der Zeitschrift 'Natural Science«, 1895, p. 27 ff, in aller Kiirze tiber das Unterbrechen d es Laufes mehrerer Quellen, sowie dafi dieselben dann schlammig und 'hit erhohten Temperaturen wiedergeflossen seien. Leider nennt er jedoch Se ine Gewahrsmanner nicht, 4 ebensotvenig wie Maas in seinem ausfuhrlichen ^erichte; ich glaube jedoch nicht zu irren, wenn ich beziiglich des Bebens v °m 10. Juli 1894 fiir beide die IIauptquelle in dem Aufsatze von D. Eginitis s Uche, der in den «Annales de Gčographie«, tom. L, p. 151 — 165, erschien. ^'gentiimlicherweise ist dieses Werk ziemlich schwer zu bekommen ; die Ubereinstimmung mit den beiden genannten Autoren ist sehr grofi. Be- s °nders die von ersterem zitierten Sjellen sind eine fast genaue Wiedergabe d es franzosischen Textes von Eginitis; wahrend jedoch Maas ofters «soll» § e braucht, bemerkt Eginitis ausdriicklich (p. 162); «De tous ces temoignages 1 Bulletin meteorol. et seism. de 1’observat. Imper. 1894. 2 Vergleiche beigegebene Skizze! 3 Giinther a a. O., p. 720. 4 D. Eginitis, wie aus dem folgenden hervorgeht. 2 6 que nous 1 2 avons verifies, il resulte qu’avant et apres, ainsi que pendad le seisme, il y a eu des degagements de grandes qualites de gaz et dl vapeurs chaudes, qui ont echaujfe l’ eau de la mer et ont prodnit les phen°' menes precites .» Damit diirfte docli jeder Zweifel an der Zuverlassigkeit der gemeldeteO Tatsachen geschwunden sein. Was die Ervvarmung des Meereswassers anlangt, so wurde dieselbe ausdtucklich beobachtet: Von einem Matrosen in St. Stephanos im AugeO' blick des Stolies; an derselben Stelle eine halbe Stunde vorher von einef Dame. In Yeni-Keny beobachteten zwei Damen vor dem Eintretcn det Katastrophe dasselbe und bemerkten bei sonst ruhigem Meer und Wir>d' stille das plotzliche Aufsteigen zweier grofien Wellen, was nach der aD' gefiihrten Stelle von Gtinther ein sicheres Zeichen eines submarinen vut' kanischen Ausbruches ist. In Makrikeny machte eine Dame die Beobachtungi dafi ein sonst kalter Quell plotzlich envarmt war. Auch wurdeeine deutliche Erdbebenflut und ein Steigen des Meeres um 1 m 50 cm in St. StephanoS bemerkt. — Sehr zu beachten ist auch die Wahrnehmung, daC der Telegrap' 1 auf dem Meeresboden drei Meilen von Kartal, also ganz in der Nahe det Prinzeninseln, an mehreren Stellen abgeschnitten wurde, und zwar bemerld Eginitis, p. 160, ausdriicklich: «Lorsque quelques jours apres qu’on l’ a retire, on s’est apergu que le cable portait des cassures nettes, comme s’il avait ete coupe au couteau; ce qui montre les cassures ne sont pas l e resultat d’une grande tension mais probablement celui de la chute d e rochers.» Auch die an dieser Stelle stattgehabten Lotungen weisen Diff e ' renzen auf, doch ist nicht ganz sicher, ob sie sich auf dieselbe Stell e wie bei frtiheren Lotungen beziehen. Auf den Prinzeninseln, besonders auf Antigoni und Khalki, ist weit' aus die groCte Zerstorung zu beobachten gewesen; dann ist vor allem det grofie Basar als Platz der Vervviistung zu nennen, wahrend Galata fast g al keinen Schaden aufzuweisen hatte. Dies hat wahrscheinlich seinen Grun^ in den geologischen Verhiihnissen, wie sie aus beigegebener Skizze hervof' gehen. «Von verschiedenen Orten», so erfahren wir wieder durch Maas'> der uns leider seine Quel!en nicht nennt, «wurde von einem sichtbare' 1 Einflufi des Erdbebens auf Brunnen und Quellen berichtet; so soli Pendik (am Ufer des Marmarameeres auf asiatischer Seite, etwa 20 Kil°' meter von Skutari an der Eisenbahn gelegen; der Verf.) neben dem sogenanntef Casino Petri plotzlich eine heifie Quelle hervorgebrochen sein, die nad 1 1 N;imlich eine Kommission, bestehend aus Eginitis, Univ.-Prof. in Athcn, A. CouU 1 ' bary und E. Lacoine, Direktor und Subdirektor des kaiserlichen Observatoriums zu K° n ' stantinopel, Mathematik-Professor H. Valsowski und dem Offizier Vassif. 2 Maas a. a. O., p. 464. 27 ntei Stunden wieder versiegte.* Wahrend er hier noch «so!l» sagt, fiigt er als Tatsache bei, dafi die heiCen Quellen von Jolowa (am Isdmischen Golf gelegen; der Verf.) bis zum Abend versiegten, um dann ohne Anderung 'ter Temperatur (72°) oder Wassermenge wieder zu flieUen ; die Quelle v °n Hambarly (auf europaischer Seite in der Nahe von Konstantinopel; der Verf.) aber setzte eine halbe Stunde aus und erschien dann schlammig 'vieder. Es i.st am Marmarameer, besonders am Siidufer desselben, uberhaupt ein z 'emlicher Reichtum an warmen Quellen. 1 Es gilt aber jetzt als feststehend, 2 dafi da, wo auf der Erde Wasser von hoher Temperatur an die Ober- diiche tritt, dasselbe zuvor ein unterirdisches Gebiet vulkanischen Ursprunges, v 'elleicht auch ein Gebiet, das einem Magmanest naher liegt, durchflossen hat. Wenn vvir aber das plotzliche Hervorbrechen der heifien Quelle von Pendik >ns Auge faCen, so konnen wir far diesen Fali wenigstens keine andere als dne vulkanische Erklarung geben. Von derselben Stelle ist ferner noch iiber- defert, dafi auch noch viele andere Quellen reichlicher flossen und, was vor dlem in Betracht kommt, schlammiges Wasser gaben. Maas sagt zwar, dafi s 'ch die Wahrheit aller Angaben nicht feststellen lasse, ftigt jedoch gleich- z eitig bei, dafi an der Richtigkeit vvenigstens einiger nicht zu zweifeln sei. Wenn er jedoch der Ansicht ist, dafi die Beeinflussung der Quellen durch Grdbeben leicht zu erklaren sei, wenn man bedenke, dafi die heftigen Be- "'egungen in den oberen Teilen der Erdrinde nicht ohne Wirkung auf die diesen Schichten sich bewegenden Quell-Laufe sein konne, so ist dem e ntgegenzuhalten, dafi damit eine Erklarung fur das Auftreten heifier Quellen und die Erscheinung des warmen Meerwassers sicher nicht gegeben ls t; letztere Vorkommnisse finden vielmehr nur in der Annahme vulkanischer ^aktoren eine ungezwungene und befriedigende Erklarung. Damit soli die ^loglichkeit des Einflusses des Bebens auf die Menge des Wassers jedoch ' c eineswegs in Abrede gestellt sein. Aber auch beztiglich der oben gemeldeten Schlammerscheinung steli en 'vir heute auf einem Standpunkte, 3 dali vvir sagen mtissen, wenn auch nicht 'Himer, so sind doch sehr liaufig vulkanische Krafte die Veranlassung zur tinleitung und Auslosung der chemischen Vorgange, welche die Schlamm- auswiirfe bedingen. Die Spaltenbildung endlich, wie sie an vielen Stellen beobachtet wurde, ls t an und fur sich ja eine Folge, die sich an Erdbeben aller Art zu ^nupfen pflegt. Der Umstand jedoch, daC dabei Ausstromungen von Gašen Un d Dampfen beobachtet wurden, 4 fuhrt uns doch wieder unmittelbar auf e ine vulkanische Ursache oder vvenigstens Aff/ursache. Vielleicht sind auch 1 Tschichatschef a. a. O., p. 326. 2 Gtinther a. a. O., p. 376. 3 Gtinther a. a. O., p. 377. 4 Maas a. a. O., p. 464. 28 die ungeheuren Staubwolken, von denen Maas 1 berichtet, dafi man ihretwege n von Pera aus Stambul nicht habe sehen kbnnen, nicht allein aus defl 1 Staub der eingesttirzten Bauten zu erklaren, sondern wenigstens zum Te>l auch durch Gase, die den neu gebildeten Erdrissen entstromten und dtf ja feine Erdteilchen mit sich gefuhrt haben mogen 2 . Insbesondere konnei' dabei auch die Dampfe auf dem Meere in Betracht kommen, von denefl auch Maas berichtet. 3 Wenn wir nun die angeftihrten Momente alle zusammenfassen, s ° kommen wir zu folgendem Endergebnis: Das Erdbeben von Konstantinopel vom 10 . Juli 1894 . kat weder eitd ausschlieJUiche tektonische, noch eine ausschlieJUiche vulkanische Ursache. & ist vielmehr am richtigsten, sie unter jene Gruppe von Erdbeben einzureiht#' die nach Giinther 4 die Zvoischenform mit vulkanisch-tektonischer Ursactd bildet. Aber auch der vulkanische Anteil ist zum geringsten Betrag als ech* vulkanisch zu bezeichneti, sondern mehr als Pseudovulkanismus. IVasser fiir dd magmatische Esse, um die hochgespannten Gase zu entivickeln, ist ja getlH vorhanden, da das ganze Schiittergebiet am oder im Meere liegt. Wie beidt Arten von Ursachen zusammengevuirkt haben, um die Katastrophe herbeizufiihrdU Idft sich allerdings nicht genau angeben. Hdchstvuahrscheinlich haben ivir Ufd den Vorgang dabei so zu denken, dafi wir dem Vulkanismus mehr eine vof' bereitende Unterminierarbeit zuschreiben, und das Beben, wie e s sich auf dP Erdoberflache zeigte, s eine m ndchsten Grande nach als tektonisch betrachted’ doch miissen auch hiebei, wenigstens an einzelnen Stellen, vulkanische Faktore# mitgezvirkt haben. Im folgenden wollen wir noch die vvenigen fruheren Angaben unter' suchen, die uns Anhaltspunkte bieten, um tiber die Ursache der ErdbebeO von Konstantinopel ein Urteil zu fallen. Sie sollen eigens angeftlhrt werdeO' 407. — Grofier Sturm mit Donner und Blitz und Erdbeben. 5 557. — 14. Dezember. Starkes Erdbeben mit Sturm, Donner un^ Blitz und unterirdischem Rollen. 6 740. — 26. Oktober. Schreckliches Erdbeben; das Meer wich votO Ufer zurtick. 7 Bei letzterer Thatsache ist es nicht unmoglich, daB wir an eine Hebung des Landes, bezw. des Ufers, zu denken haben; eine Verknderung in der Tiefe des Marmarameeres haben wir z. B. auch 1894. Das deutet au^ Dislokation, fiir welche auch die grofie Ausdehnung des Schuttergebietes von 740 spricht. 1 Maas a. a. O., p. 423 und Anmerkung. 2 Vgl. Krakatau-Inselchen. 3 Maas a. a. O., p. 464. 4 Giinther a. a. O., I. Teil, p. 482. 5 Osterchronik 01ymp. 296, 3; vergl. oben Erdbebenkatalog. 6 Cedrenus, Compend., p. 385 f.; vergl. oben Erdbebenkatalog. 7 Cedrenus, Compend., p. 457, bezw. 801; vergl. oben Erdbebenkatalog. 823. — Einen ganz merkwiirdigcn Bericht haben wir, wie im Katalog 2 e Hau angefiihrt, aus diesem Jahre. Wie wir bei mehreren anderen Erdbeben ? e sehen haben, ist ofters von Blitz und Donner, von Hagel und von unter- ir dischem Rollen in Verbindung mit diesem Naturereignis die Rede. So a Uch hier. Allein hier kommen noch wichtige Punkte hinzu. Der «coelestis 'gnis» zwar kann als anderer Ausdruck fur den in derselben Zeile noch 6r Wahnten »ictus fulminum* gefafit werden, aber die zugleich mit dem Hagel ?efallenen *veri lapides immensi ponderis* erfordern eine genauere Er- 'd^rung. Entweder milssen wir eine grofie Ubertreibung in der Bericht- er stattung annehmen oder es bleibt uns nichts tibrig, als an eine eruptive "^tigkeit zu denken. Naturlich kann in diesem Falle von einer Kraterbildung keine Rede sein, denn diese ware auffallig genug gewesen, um mitgeteilt 211 werden, sondern man miifite Spaltenbildungen annehmen, die bei dem Schrecken des Bebens vielleicht unbemerkt blieben und nachher bald wieder Ve rschvvanden und aus denen mit den entstromenden Dampfen auch Steine 111 nicht zu grofier Anzahl emporgeschleudert wurden. Vielleicht sind auf e ine ahnliche Weise auch die Nester von anstehendem Eruptivgestein ent- Sf anden, die sich in ziemlicher Anzahl in der Mitte des europaischen Ufers Bosporus vorfinden und die sonst nur schwer zu erklaren sind. 1 975. •— Was Naturerscheinungen in Verbindung mit Erdbeben anlangt, s ° haben wir bei diesem groben Beben das Auftreten von starken Winden, v °n dem auch sonst z. B. 407 die Rede ist; ein Zusammenhang kann aber ^ohl nicht behauptet werden. Dagegen ist die gemeldete Flut und Uber- Sc hwemmung sicher als sogenannte «Erdbebenflut» aufzufassen. 1035. — Das aus diesem Jahre gemeldete * Verschlungenwerden von ftinf Dorfern» hat jedenfalls grofie Dislokationen, beziehungsweise Spalten- ^'Idungen, zur Voraussetzung. Leider hat uns aber Cedren keine weitere ^achricht dariiber hinterlassen. 1039. — Als begleitendes Naturereignis dieses Bebens wird uns ein 5tl haltender RegenguB gemeldet; derartige Vorkommnisse, wie schon mehr- 'hals »Donner und Blitz« scheinen auf die Bevolkerung grofien Eindruck ge- ^acht zu haben, weil dieselben so fleiBig im Zusammenhange mit Erdbeben S e meldet werden. Ein Ursachenzusammenhang ist aber kaum anzunehmen. 1509. — Bei diesem groBen Beben, das vor allem durch die Anzahl ^ e r geforderten Opfer (13.000 Menschen tot) hervorragt, liegen uns wieder ^achrichten vor von »Hagel, Donner, Blitz und Wirbelwind». Moglich 'Vare es nun allerdings, dafi diese Blitze nach Gunther a. a. O. als sogenannte ^•'chtblitze einem vulkanischen Faktor bei diesem Beben ihre Entstehung Ve rdankten; allein nachweisen laBt sich das eben nicht. Es ist ebensogut Moglich, dafi bei Dislokationen eine Veranderung in der elektrischen Spannung ^ er Erdoberflache eintritt — etwa durch Reiben und Driicken der einzelnen Molekule, — die dann in Blitzen ihre Ausgleichung findet. 1 Vgl. Tschichatschef, As. min. 30 1646. — Der Erdbebenflut dieses Jahreš fielen nicht \veniger als 13^ Schiffe zum Opfer, die von den ans Ufer stiirmenden Wogen mitgerisser 1 und dort zerschellt wurden. 1719. — Die «Staubwolke», welche man von Galata und vom M'etf* her kommen sah, findet wohl die natiirlichste Erklarung, wie 823, in d er Annahme von Spaltenbildungen, aus denen Dampf, der sehr mit Staub vermischt gewesen sein mag, entstromte. Die von Maas a. a. O. fur 1894 angefiihrte Annahme, dafi der Staub von einsturzenden Gebauden hergeriil 11 ' 1 habe, kann wohl fur Galata gelten, fur das Meer jedoch sicher nicht; und doch haben wir (cfr. oben!) auch 1894 eine «Dampfwolke auf dem Meere>- 1865. — Die bertihmten Salzquellen von Touzla verschwanden; ob sie in verandertem Zustande wieder erschienen, ist leider nicht iiberliefert. 1878. —• Torpedoartige Explosion auf dem Marmarameer; vergl. oben- Aufier diesem bei der Anzahl der Beben recht geringen Beobach' tungsmaterial von Nebenerscheimmgen sind noch zwei Punkte vorhanden- welche uns fur die Erklarung der Ursache der Beben von Konstantinopel \vichtiges Material liefern. Ein Vergleich der starksten Beben mit der Reihe der Aufeinanderfolg e uberhaupt zeigt uns namlich sofort, dafi diese Beben regelmaBig nad 1 grofieren Ruhepausen am starksten waren. Ist eine Uingere Periode von Em' stčfien und Erdbeben iiber die Stadt hereingebrochen, so bleibt dereO Wirksamkeit weit hinter denen zuriick, die nach oft jahrhundertlanger Ruh e auftraten, wahrend deren die Bewohner vielleicht in der groCten Mehrzald gar nicht mehr an dieses schrecldiche Naturereignis dachten. Es kointd mitunter vor, daB sich diese grofien Beben nach langer Pause kurz vorher i 11 einem Stoft oder mehreren kleineren Stofien anmeldeten; das tut aber def Betrachtung derTatsache keinen Eintrag. Die wichtigsten und auffallendsteU dieser Ruhepausen sind folgende: 1. ) 677 — 740; letzteres Jahr hat ein Beben erster Ordnung zu vet' zeichnen, mit einem ldeinen Vorlaufer 732; vielleicht kann man sogar voU 581 ab rechnen, da, wie oben ausgefiihrt, das Beben von 677 nicht g e ' ntigend verbiirgt erscheint. 2. ) 865 — 975; auch hier haben wir wieder ein Beben allererste* 1 Ranges als Schlufipunkt der Ruhepause. 3. ) 1082—1296; hier ist sogar eine Pause von tiber 200Jahren; da' fiir wird aber auch das Beben von 1296 als *ndvv itiyiazog» bezeichn et (vergl. oben). 4. ) 1353 - 1509; dieses gewaltige Naturereignis hat zwei kleineVorlauf ef ’ 1507 und 1508; an Furchtbarkeit wird es von keinem anderen tlbertroff ef1, 5. ) 1802 —1894; hier tritt allerdings das Auffallende etwas zuriick, \ve>l bei der genauer gevvordenen Berichterstattung auch alle kleineren Beben und Stofie uberliefert worden sind; doch kann man von 1802 —1894 von Erd' beben von einiger Bedeutung nicht sprechen. Aller Wahrscheinlichkeit nad 1 3 ' la t also Konstantinopel fiir die nachsten Jahre, vielleicht Jahrzehnte, kein StoCeres Beben mehr zu erwarten oder zu befiirchten. Aus der Beobachtung dieser bisher stattgehabten Ruhepausen glaube ich dber wichtige Schlusse auf die Ursache der Erdbeben von Konstantinopel ziehen zu konnen. Wenn namlich die Erdoberfldche in grofere Spannung Serat, dadurch, daf infolge der permanenten Wdrmeausstrahlung das Erd- v °lumen sich verkleinert, so geht dar aus folgendes hervor: Gegenden der Srde, die, wie Konstantinopel, eiue fiir Dislokationen mehr gunstige geologische Seschajfenheit haben, voerden in bezug auf ihre Oberfldche auch mit in eine T-Mnier grof er voerdeiuie Spannung kommen; eine gezvisse Zeitlang werden n un. die bisherigen Lagen deu Spannungen Widerstand leisten konnen; in dem Seitpuukte aber, wo die Spannung grof er a/s der geleistete VViderstand wird, tr itt eine Dislokation und damit ein Erdbeben ein. Je grof er nun die Zeit l f vodhrendderen sich die Erde abkuhlt, je kleiner deshalb ihr Volumen und l e grof er die Oberfldchenspannuug zvini, desto umfangreicher und starker to ird die Dislokation, desto starker das Erdbeben sein. Hat sich dadurch die Spannung wieder auf 0 verringert, so bleibt die Gegend zviedir von Erdbeben v erschont, bis zvieder jener Zeitpunkt eintritt; je friiher er nun eintritt, desto geringer die Dislokation, und umgekehrt. Daher die Wahrnehmung , daf bisher die stdrksten Beben imtner am Ende der grof tezi Ruhepausen statt- fund e n. Allein auch noch einen anderen wichtigen Schlufi glaube ich daraus z 'ehen zu konnen. Wenn wir namlich, wie wir oben gesehen haben, aus v erschiedenen Anzeichen auch Faktoren vulkanischer Natur nicht ganz a Usschliefien diirfen, so pafit dies auch fiir unsere Beobachtung. Wenn ein ^fagmanest und einsickerndes Wasser die Ursache von Dampfen sind, welche 'hrerseits naturlich wieder eine Spannung fiir den Fali, dafi kein Austritts- v entil vorhanden ist, bedingen, so ist es wieder ohne vveiteres klar, daB die Spannung dieser Dampfe um so hoher ist, je langer die Zeit ist, wahrend- ^eren die Dampfbildung vor sich geht. Wir hatten dann eine doppelte Spannung, die aus tektonischen Ursachen und die von der Dampfbildung herruhrende, welche gemeinsam wirken und die Dislokation in dem mehr- •hals erwahnten Zeitpunkte veranlassen mtissen. Es mag ja wohl sein, dafi dabei der weitaus groCere Anteil auf die tektonische Ursache fallt, aber v ielleicht ist gerade das Mitvvirken der Dampfspannung neben der geo- ^ 0 gischen Beschaffenheit schuld, da$ die Dislokation gerade hier und nicht 'Vo anders eintritt. Mit dieser Hypothese wollen wir noch eine weitere beobachtung verbinden. Wo uns namlich die Stofirichtung iiberliefert ist °der erschlossen werden kann, herrscht die Richtung Nord-Sud weitaus v °r. Abvveichungen nach Ost oder West kommen ja vor, doch ist Nord-Siid ^e Hauptrichtung. Die diesbeziiglichen Beobachtungen 1 sind: 407: NW.-SO.; 1 Meist aus: «Philosophical transactionss, Vol. XLVIII. und XLIX., p. 116 ff., etl tnommen. 32 1752: NO.-SW.; 1770: N.-S.; 1719: NW.-SO.; 1803: N.-S.; 1829: NO.-SWi 1838: N.-S.; 1865: N.-S.; 1894: NO.-SW. Dazu kommen allerdings noch zwei genau entgegengesetzte Angaben, namlich 1766: S.-N. und 1811: S.-Nm allein abgesehen davon, daG vielleicht irrige Auffassung oder Berichterstattung vorliegen kann, ist diese Tatsache doch nicht so storend, als wenn die StoGrichtung 0.-W. oder W.-0. ware. Ich glaube, eines wenigstens aus diesef auffallenden Ubereinstimmung der StoGrichtungen folgern zu dtirfen, dah namlich ein und dieselbe Ursache bei allen Erdbeben von Konstantinopel wirksam war. Damit schlieGen wir unsere Betrachtung liber die vermutliche Ursache dieser Beben. Die Erdbeben von Konstantinopel und die Entvvicklung der Stadt. Eine so stattliche Reihe von Erdbeben, wie sie im Laufe der Zeit Konstantinopel heimgesucht hat, konnte offenbar auch nicht ohne bedeli' tenden EinfluG auf die auGere und innere Entvvicklung der Stadt bleibeti- Es gehort nun mit in das Gebiet der Forschung des Geographen, diese Veranderungen naher ins Auge zu fassen und zu beschreiben. Um aber ganz auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben, sollen n ur genauere Angaben hier beriicksichtigt vverden und allgemeine Ausdriicke) wie «ungeheure Zerstorung», auGer acht gelassen vverden. Da die Quellen im Katalog selbst schon wortwortlich angeftlhrt sind, geniigt hier ein Hiniveis darauf durch Angabe der Jahreszahl. Zuerst sollen die Zerstorungen an Bauvverken durch Erdbeben an- gefiihrt vverden, und zwar a) an den Mauern der Stadt, b) an Kirchen, Moscheen und Palasten, c) an Werken der bildenden Kunst; sodann folgt als zvveiter Teil der Nachvveis, daG mehrere Erdbeben einen noch schreck' licheren Wiirgengel, namlich die Pest oder andere ansteckende KrankheiteO, im Gefolge hatten und die Bevolkerung lichteten. Befestigungsvverke. Konstantin der GroGe hatte an Stelle des kleinen, nur die Ostspitze der Halbinsel mit einem Hiigel umfassenden Byzanz bei Grundung der nach ihm benannten Stadt durch Verschiebung der Stadtmauern um 15 StadieU (ungefahr 2’8 km) nach der Landseite hin eigentlich eine ganz neue Stadt erstehen lassen; das geschah ums Jahr 330. 1 Diese Mauern hielten stand, bis sie im Jahre 412 zum erstenmal durch ein Erdbeben zerstort vvurden 2 . Der damals regierende HerrscherTheodosius H- (408—450) lieG schon im nachsten Jahre eine provisorische Mauererweiterufl» vornehmen, ein umfassender Bau derselben erfolgte erst 439 unter defU 1 cfr. Oberhummer a. a. O., p. 968 ff.; v. Millingen, Byzantine Constantinople. 2 Da die Quellen oben wortlich angefiibrt sind, geniigt hier cin Hinvveis daraih durch Angabe der Jahreszahlen; nur wo sich, wie hier, der Beleg hiefur anderswo findet> ist er angefiihrt. 33 Stadtprafekten Cyrus. Dieses Werk fand jedoch eine rasche Vernichtung durch ein neues Beben im Jahre 447; Marcelin in Migne, Patrol. Latin., Urn. LI., p. 929, teilt uns daruber mit: «ingenti terraemotu per loca varia 'hirninente plurimi urbis augustae muri recenti adhuc reaedificatione con- s Lucti, cum LVII turribus corruerunt .... (also mehr als der vierte Teil a Uer Tiirme; cfr. Oberhummer a. a. O., p. 976) .... eodem anno (447) Urbis augustae muri olim terraemotu collapsi, intra tres menses Constantino Praefecto praetorio operam dante reaedificati sunt.» So hatte also die Zerstorung der Mauern durch Elementargewalt sogar eine Vergrofierung, bezw. Erweiterung zur Folge. Diese Mauern nun, die heute unter dem Namen »Theodosianische Mauer* bekannt sind, verliehen der Stadt jene Ausdehnung, welche sie im "'esentlichen bis heute beibehalten hat; nur ein kleines, allerdings wichtiges Viertel, das der Blachernen, im Norden des «Goldenen Hornes* gelegen, kam erst spater hinzu. Im Jahre 480 wird uns dann wieder von einer Mauerbeschadigung gemeldet, und zwar an einer Stelle, die sehr oft wiederkehrt, dort namlich, Wo die Theodosianische Mauer im Suden bis an das Marmarameer reicht, oeim »Goldenen Tore*. Dieses litt auch noch unter den Beben der Jahre ^42 und 554, ferner 865 (EKakionen). 1 558 berichtet uns Theophanes den Einsturz beider Mauern, woraus uervorgeht, dafi auch die altere (innere) Stadtmauer nicht abgetragen Norden war. Die Befestigungsturme fielen zum Teile auch dem schon mehrfach als &eben erster Ordnung bezeichneten von 986 zum Opfer, und zwar auch die am meisten, die in der Nahe des «Goldenen Tores* lagen; dieselben fonden wieder eine Vernichtung durch Erdbebenfluten am 12. Februar 1331. Aus der Turkenzeit haben wir, abgesehen von dem Berichte von 1509, keine Nachricht iiber Mauerbeschadigung; allerdings sind auch aufier j enem keine sehr groBen Beben aufgetreten. Heutzutage gehen die Mauern einem raschen Verfall entgegen, da sie hicht mehr ausgebessert werden, weil sie den modernen Anforderungen s chon langst nicht mehr entsprechen; auch das Beben von 1894 hat bei •hnen merkliche Spuren liinterlassen (cfr. Oberhummer, a. a. O. p. 978). Beschadigungen an religiosen Gebauden. Unter den Beschadigungen durch Erdbeben an Kirchen und Moscheen ^'nnnt naturgemaB 1.) die der Aja Soha zuerst unser Interesse in Anspruch. ^■ese Kirche litt, wie aus den Quellen hervorgeht, durch dieses Elementar- er eignis in den Jahren 387 (ohne Angabe, welcher Art der Schaden war); ^8, Einsturz der Kuppel; 975, wieder Einsturz der Kuppel, und zwar des ' Ve stlichen Teiles derselben; 986 erfolgte indes sclion wieder ein Zusammen- 1 Ganz in der Nahe des «Goldencn Torcs* gelcgcn. 34 sturz dieses Teiles des Gotteshauses, obwohl der Kaiser erst ganz kurz vorher in sechsjahrigem Baue den Schaden hatte reparieren lassen; 1 1344 erlitt der ostliche Teil der Kuppel eine Beschadigung, so daG die Ziegd nach und nach herabfielen, bis zum ganzlichen Fali; eine Ausbesserung scheint diesmal wegen der Tiirkengefahr oder aus irgend welchen anderefl Grunden nicht vorgenommen worden zu sein; 1509 endlich erlitt die in ein e ttirkische Moschee umgewandelte Aja Sofia nicht sowohl eine eigentliche Beschadigung als eine Wiederherstellung des fruheren Zustandes, indeffl der zur Verdeckung der christlichen Wandbilder angeworfene Mortel durch die StoGe wieder herabfiel. 2 Seitdem scheint diese Kirche durch Erdbebefl nicht mehr gelitten zu haben; von dem groGen Beben von 1894 z.B. wisseD wir ausdrticklich, daG die Aja Sofia so gut wie unbeschadigt blieb. Von den iibrigen Kirchen und Moscheen haben wir Nachrichten von Beschadigungen aus folgenden Erdbebenjahren: 2. ) Apostelkirche: Ohne gemeldeten Schaden. 3. ) Muttergotteskirche in den Blachernen: Ohne Beschadigung. 4. ) Eirenekirche: 732. 5. ) Irenenmoschee: 1894, 3 die Kuppel erhielt einen RiG. 6. ) Annakirche: 865, mehr in der Umgebung. 7. ) Bikentioskirche: 558. 8. ) Muttergotteskirche »Ir Ilevzcda »: 558. 9. ) Samuelkirche: 558. 10. j Stratonikuskirche: 1 , . . , _ , , 1 558 bis auf den Grund zerstort. 11. ) Kallmikuskirche: J 12. ) Kirche der 40 Heiligen: 1010, Kuppel eingesttirzt. 13. ) Allerheiligenkirche: 1010, ebenfalls die Kuppel eingesttirzt. 14. ) Solimanmoschee: 1659, nebst mehreren ungenannten MoscheeO- 15. ) Katholische Kirche St.Stephano: 1894, durch Risse stark beschadig 4 und halb eingesttirzt. Neben diesen tiberlieferten Beschadigungen mogen noch gar manch e kleineren Betrages stattgefunden haben, welche uns nicht ausdriicklich genannt wurden; gar oft findet sich eben der Ausdruck *ivo1Xal or/Jcu z# 4 'joiai < oder ein ahnlicher, der nichts Genaues besagt. Beschadigungen an anderen Bauwerken. Bei dem groGen Beben von 1509 erlitt auch der Palast des SultaU s groGen Schaden. Insbesondere sttirzten davon fiinf Ttirme ein, in welcheU die Ttirken ihre Schatze aufgestapelt hatten. 1 Auch 1063 (1064 ?) erlitt es einen starken Stofi, doch, wie es scheint, ohf e Schaden zu nehmen. 2 Wenn wir dem etwas tendenzios gefarbten Berichtc vollcn Glauben beimessen durfen- 3 Maas a. a. O.; nach Oberhummer, Pauly-Wissowa, IV., p. 993, durfte diese Mosch tC kaum identisch sein mit der vorher angefuhrten Eirenekirche, da diese nicht in e ' nC Moschee, sondern in ein Arsenal verwandelt wurde. 35 Sodann sind es eine grofie Anzahl von Saulen und Bildvverken, welche durch Erdbeben umgestilrzt wurden. Mit ausdrucklicher Namensnennung erfahren wir folgende: 1. ) Die Saule des Arkadius auf dem Forum Arcadii, an der via tdumphalis: 558, 732, 740, 1719. 2. ) Die Eutropius-Saule in der Nahe des Meeres: 740 durch die Erdbebenflut zerstort. 3. ) Die Michaels-Saule vor der Apostelkirche: 1296. 4. ) Das Konstantius-Denkmal auf dem Forum Constantini, unweit der Aja Sofia: 740. 5. ) Die Porphyrsaule der Jukundiner beim Palast: 1 558. 6. ) Die Theodosius-Saule auf dem Forum Theodosii: 478, 480 (falls sich nicht beide Nachrichten auf 478 beziehen). 7. ) Das Theodosius-Standbild beim Goldenen Tore: 740, sicher von dem vorigen Denkmal des Theodosius zu unterscheiden. 8. ) Die Saule des Xerolophus auf dem Hiigel Xerolophus: 732, 740. 9. ) Das Forum Theodosii iiberhaupt: 407. 10. ) Die Troadensischen Arkaden: 480. 11. ) Die Palisade beim Rysiostore: 555. 12. ) Das Nike-Standbild beim Goldenen Tore: 865. So klein nun diese Liste der uns ausdriicklich gemeldeten Beschadi- gungen auch erscheinen mag im Vergleich mit der grofien Anzahl von Beben, die Konstantinopel iiberhaupt heimgesucht haben, so fiihren sie uns doch auf eine interessante Tatsache: Wir konnen namlich sagen, dafi die Linie der Hauptbeschadigungen ungefahr identisch ist mit dem Zuge der via triumphalis, also sich fast parallel dem Meeresufer in einer Entfernung von 400 bis 500 Meter bewegt; die Hauptpunkte sind: Sophienkirche, Konstantinplatz, Taurus (Forum Theodosii), Arkadiussaule, Goldenes Tor. Diese Richtung weist aber entschieden auf das Marmarameer hin, wie auch die Lage des vermutlichen Zentrums beim Beben von 1894 dem entspricht. Es ist also mit grofter Sicherheit anzunehmen, dafi der Herd der Beben Von Konstantinopel im Zentrum des Kreises oder vielmehr der Ellipse liegt, die uns durcli die oben gekennzeichnete StraCe so deutlich gegeben ist. Damit findet auch die Bruchlinie von Devon und Tertiar, die uns im Goldenen Horn entgegentritt, eine ganz ungezwungene Erklarung. Sie bildet eben ein Stiick einer Ellipse, die unseren Isoseisten annahernd parallel ist, wenigstens die konkave Seite nach derselben Richtung zeigt. Ware namlich diese Bruch¬ linie selbst das Zentrum, so miifite die Kurve der oben beschriebenen grofiten Verheerungen ihr die offene Seite zuwenden. (Vergl. beigegebene Hartenskizze.) Deshalb erscheint obige Annahme am nattlrlichsten. Es eriibrigt noch, auf eine Wirkung der Erdbeben einzugehen, die s ich manchmal in Konstantinopel gezeigt hat, namlich auf die 1 Wohl identisch mit der von Oberhummer a. a. O., p. 987, angefiihrten Porphyr- s aule auf dem Forum Constantini. 36 Krankheiten infolge von Erdbeben. Die groCen Erdbeben hatten zunachst schon den Tod vieler Menschen durch Verschiittung, Erschlagenwerden usw. zur Folge. Die Zahlen der Opf er sind aber recht unsicher, falls sich nicht die Quellen darauf beschranken, einfach von «vielen Toten* zu sprechen. So wissen wir, dafi 1509 ungefahr 13.000 Menschenleben vernichtet wurden, 1719 etwa 1000 und 1894 im Basar allein 3000 bis 5000. 1 Aber aus den Erdbeben ervvuchs manchnud noch eine andere Gefahr, die noch viel mehr Menschenleben verschlang als diese selbst. Wir vvissen namlich, dafi mit und nach den Beben manch- mal schreckliche Epidemien auftraten, besonders die Pest. Der Zusammenhang ist leicht einzusehen; wir diirfen filr die meisten Falle wohl kein zufalliges Zusammentreffen annehmen. Stellen wir uns nuf vor, wie die Gemiiter infolge einer solchen Erdbebenkatastrophe, die j a gerade dann am heftigsten war, wenn die Bevvohner durch lange Kuhe- pausen in Sicherheit gewiegt waren, angstlich und aufgeregt wurden. Wi e fast alle Einwohner in schleunigster Flucht die so gefahrdrohende Nahe der Hauser verlielien und einige Meilen vor der Stadt lagerten, wie infolge' dessen die zahlreichen Menschen- und Tierleichen unbeerdigt liegen blieben und so rasch in Verwesung iibergingen, besonders wenn die VVitterung gilnstig war. Nehmen wir noch den fiir den Orient und filr den TiirkeO besonders bekannten Mangel an Reinlichkeit hinzu, so erscheint das Aus- brechen einer pestartigen Epidemie leicht erklarlich. Und wirklich sind uns auch mehrere Falle bekannt, die hier Mitteilung finden sollen. Marcellin fiigt der oben angeftihrten Schilderung des Bebens von 447 hinzu: «fames et aerum pestifer odor multa milia hominum jumentorumque delevit.» Dieser «aerum pestifer odor» aber ist am naturlichsten durch die in Verwesung tibergehenden unbeerdigten Kadaver zu erklaren. In derselben Weise meint Perrey a. a. O. vom Beben von 478, daS er irrig auf 477 verlegt: «les cadavres qu’on n’enterrait plus, engendrerent une epidemie.» Derselbe Forscher berichtet auch von 560, daft Pestfalle vorgekommen seien; doch mogen diese ihre Erklarung nicht nur aus dem grofien Beben von 558 finden, sondern auch aus dem grofien Brandungluck, das in dem' selben Jahre Konstantinopel traf und j eden falls auch manche unbeerdigte Kadaver verschuldete. Auch die oben nach dem Beben von 986 gemeldeten «7oipo/» diirften als pestahnliche Epidemie zu betrachten sein, die aus dem angeftihrten Grund e ausbrach. Nicht gerade in Konstantinopel, aber auf kleinasiatischem Boden fan^ nach Cedren (cfr. oben) nach dem Beben von 387 ein m Corp., vergl. Nr. 21. 9. Codinus G., im Corp., vergl. Nr. 21. 10. Collection academique, t.VI. 11. Comptes rendues de 1’Academie, t.VI. (1856). 12. Davison, On the Velocity of the Constantinople Earthquake. In «Nature», t. I., P. 450 ff. 13. Forel, Les tremblements de terre btudies par la commission seismologique Pendant les anndes 1884, 1885, 1886. 14. Forel, Archives des Sciences phys. et nat. (Genf-Lausanne), 3, XIX. 15. Fouqud, Les tremblements de terre, Pariš 1888. 16. Fuchs K., Statistik der Erdbeben von 1865 — 1882; in den Sitzungsberichten der Akademie der Wissenschaften zu Wien, mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse, Xcil., p. 280 ff. 17. Gazette de France, 1752, 1755. 18. Gerland, Beitrage zur Geophysik, I., Stuttgart 1887. 19. Glykas Mich., Annalen von der Schopfung bis 1118, im Corp., vergl. Nr. 21. 20. Giinther Siegmund, Geophysik, I. Bd.; 2. Aufl., Stuttgart 1897 — 1899. 21. Corpus scriptorum historiae Byzantinae; in der Regel ist die Bonner Ausgabe (B. A.) beniitzt; bei Schriftstellern, die darin nicht enthalten sind, wurde auf die Pariser Ausgabe, bezw. auf die Venetianer Ausgabe, zuriickgegriffen; nur bei Theophanes wurde die neuere textkritische Ausgabe von de Boor (Leipzig 1883) herangezogen. 22. Hoernes, Erdbebenkunde, Leipzig 1893. 23. Hondorff, Theatrum histor., Frankfurt 1590. 24. v. Hoff, Chronik der Erdbeben und Vulkanausbriiche, Gotha 1840/41, 2 Bde. 25. Huot, Gdol. I. (war mir nicht zuganglich). 26. Journal historique, 1719. 27. Kriiger, Anciennes rdvolutions du globe, 1752. 28. Krumbacher in J. v. Miillers Handbuch der klassischen Altertumswissenschaft, ^unchen 1897, Bd. 9/1. 29. Leo Diaconus X., im Corp., vergl. Nr. 21. Bd. XI. 30. Maas, Das Erdbeben von Konstantinopel 1894 in «Himmel und Erde», VII., P. 409 ff. 3? 31. Mallet J. W. und Rob., Earthquake Catalogue, London 1858. 32. Matthias, Theatr. histor., Frankfurt 1699. 33. Mdmoires de Chronologie. 34. MenologiumgraecorumjuxtaBasil.II.imperatorisgraeceolim edit. 3 p. Urbinil727’ 35. Mercure frangais, 1633. 36. v. Millingen, Byzantine Constantinople. 37. Milne, Effects of Earthquake on Animals Nature, XXXVIII., p. 500. 38. Mordtmann, Esquisse topographique de Constantinople, Lille 1892. 39. Muratori, rer. Ital., t. XIV., Medioloni 1728. 40. Marcellinus, Graf v. Illyrien, Chronik, in Migne, Patoologia, tom. 51. 41. Nani, Historia di Vinegia, tom. II., Ven. 1662. 42. Nicephorus Gregoras, Byzantinische Geschichte von 1214—1351, im Corp., vergl- Nr. 21, Bd. XVI. 43. Oberhummer in Pauly-Wissowa, Realenzyklopadie, Artikel: Konstantinopel. 44. Osterchronik, Chronicon paschale oder Alexandrinum, im Corp., vergl. Nr. 2B 45. Pachymeres Georgios, acht Biicher liber Michael und Andronikus Palaeologus von 1252—1308, im Corp., vergl. Nr. 21. 46. Pachymeres Georgios, Beschreibung des Augustion bei Band., Antiqu. B. 3, p. 11F 47. Perrey Alexis, Mdmoir. couronn. XIX. Dez. 48. Perrey Alexis, Mdmoir. couronn. XXI. Marž. 49. Perrey Alexis, Memoir. couronn. XXII. 50. Perrey Alexis, Supplement. 51. Philippson, Bosporus, in der Geogr. Zeitschrift 1898. 52. Philosophical transactions, t. 48 und 49, 1755. 53. Poggendorffs Annalen, Bd. 58. 54. Preufiische Staatszeitung, Beilage zu Nr. 188, 1829. 55. Renaudat, annales pdriodiques. 56. Rhegionis Chronicon. 57. Schmidt J., Studien liber Erdbeben, Leipzig 1874. 58. Sigeberti, Chronicon, Pariš 1513. 59. Sigonius, Cal., Varii hist., Rom. script. 1568. 60. Sigonius, Hist. de regno Ital., Ib. XV. 61. Supan, Grundzuge der physischen Erdkunde, 2. Aufl., Leipzig 1896. 62. Symeon, Annalen 813—948, im Corp., vergl. Nr. 21. 63. Theophanes Chronographie, Ausgabe de Boor, vergl. Nr. 21. 64. Theophanes Continuatus, im Corp., vergl. Nr. 21. 65. Tschichatschef, Asia Min. IV., Pariš 1853. 66. Unger Fr. W., Quellen der byzantinischen Kunstgeschichte, Wien 1878. 67. Weismantel O., Die Erdbeben des vorderen Kleinasiens in geschichtlichcr Zeih Inaug., D.-Marburg 1891. 68. Zonaras J., Epit. XVIII., im Corp., vergl. Nr. 21. -••■055 Kleinmayr & Bamberg, Laibach. COBISS NARODNA IN UNIVERZITETNA KNJIŽNICA d 00000500140