(PoMnina plnf»n« » ^otnTimi- Deutsche Zeitung i— — Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat ~ — Schkistlcttung unb Verwaltung: 'JkeSefiwuo ulua 5, Teleph-n Rr. 21 (ititeturbon) 1 « ezu «»preise siir das Inland: Bierteljähri« 40 Dtn, halbjährig »0 Dtn. «an»-BitMnbiflBnfltn werden in der Verwaltung ju billigsten Gebühren entgegengenammen f jährig UM» Din. Zür das «»»land einsprechende Erhöhung. Sintelnummer Din 1-M Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 17 Celje, Sonntag, den 26. Februar 193tf | 58. Jahrgang m Albert Apponyis Vermächtnis Von Dr. ^>vaid Ammende, ^eiieral'etreiär Graf Albert Apponyi war der erste europäische ! Staatin-.ann, der in der Genfer Völkerbund»«' ! sommlung. noch lange vor ?f»u>tao Stresemann, seine Stimme für die Rechte der Millionen und Abermillionen von unterdrückten Minderheitsang" hörige» in den verschiedenen Staaten unseres Erd-teiles erhob. Diesen Kampf um unsere Rechte hat er unermüdlich durch all die Jahre bis ;u seinem letzten Atemzug forlgesetzt. Es hieße, der Größe und den einzigartigen Charaktereigenschaften Apponyis nicht Rechnung tragen, wenn man bei einer Bewertung seiner Persönlichtnt vorschNeigen wollte, dujz er in Bezug auf die NativnaUtätknrechte vor dem Kriege auf einer anderen Grundlage stand. Damals suchte er als ungarischer Patriot seinem Lande dadurch zu dienen, dass er die Versibmeljung der Nationa-litäten mit dem Magyarenlum erstrebte. Wie hat er geleugnet, daß das von ihm als llnterrichlsminifter im Jahre 1!K17 ausgearbeitete Schulgesetz im Dienste dieser Zielsetzung stand. Doch seine (örösjc wird ge-rate dadurch charakterisiert, das; er im Alter von über 70 Jahren in unerbittlicher Konsequenz und Offenheit all das ablehnte, was sich seines Er. achtens als falsch und fehlerhaft erwiesen l)ut. Um einen seiner Ausdrücke zu gebrauchen: „Er lernte um!" Vor einigen Jahren hat Apponyi im katholi-lischen St. Emerich - Kollegium zu Budapest einen Vortrag geholten, in dem er zu der folgenden Schlußfolgerung kam: ..Der Krieg und die Friedensschlüsse haben zwischen Vergangenheit und Ge-genwart solche Gräben gezogen, das; die einfache Fortsetzung der früheren Methoden unter allen der ^urooaischen Natioualitärentongreüe Umständen ausgeschlossen sein muß". Und an an-derer Stelle: „Moch so berechtigte Beschwerden unterer Brüder in den abgetrennten Gebieten wer-den in ihrer moralischen Kraft zusammenbrechen, wenn man sich darauf berufen kann. dc>ß Ungarn seine fremdsprachigen Bürger ebenfalls nicht anders behandle. Das ist eine so auf der Hand liegende Wahrheit, baß sich nur eine an Unzurechnungs-fähigkeil grenzende Kurzsichtigkeit dieser Erkenntnis verschließen kann". Apponyi stellte sich voll und ganz hinter die Minderheitenschuloerordnung des Grafen Belhlen und forderte wörtlich, daß „diese Verordnung in der Peripherie auf das genaueste durchgeführt werde". Doch er ging noch weiter und wollte als Boraussetzung einer jeden Revision drei Forderungen als Grundlage einer zeitgemäßen Ra-tionalitäienpolitik berücksichtigt sehen: „Anerkennung einer gewissen Etnl,eil der Angehörigen eines Volkes, d. h. Anerkennung nicht nur der Rechte eines jeden Angehörigen der Minderheit, sondern Anerkennung der Rationalität als nationale bzw. rechtliche Körperschaft, Anerkennung des Anspruches auf eine gewisse örtliche Selbstverwaltung und als letztes: Aufgabe der Fiktion der einheitlichen magyarischen Intelligenz da, wie er sich ausdrückt, das Volksbewußtsein der Rationalitäten „aus dem Gebiete der Kultur sich auf der ganzen Linie aus-leben will". Damit forderte er die Aufgabe des Versuches, die intellektuellen Schichten der Rationa-litäten mit dem Ungartum verschmelzen zu wolle". Diese offene Ablehnung früherer, heute nicht mehr gerechtfertigter Anschauungen, diese ehrliche Reu Orientierung ist es, die Apponyi, dem Vater des Schulgesetzes vom Jahre 1907, die moralische Be» rechtigung gab, in Genf als Kämpfer nicht nur für die Rechte der eigenen Volksgenossen, sondern auch die aller übrigen Rationalitäten Europas aufzutreten. Um richtig ermessen zu können, was Apponyi im Kampfe um die Nationalitätenrechte tot, muß man sich vergegenwärtigen, wie es in Genf während der eisten Jahre des Völkerbundes um die Garantie der Minderheitcnrechte bestellt war. Wohl war bas Recht des Appells an den Völkerbund vertraglich ge« währt, doch die Petitionen, ganz gleich, ob sie von Slawen oder Deutschen. Ungarn. Griechen oder Juden kamen, wanderten in den Papierkorb. Der Völierbundrat, in dem Deutschland damals noch nicht vertreten war. war nichts als eine Exekutive der Siegerstaaten. Alle wichtigen Verhandlungen gingen hinter verschlossenen Türen vor sich. E» gab nur eine Möglichkeit, um in Genf mit dem Kampfe zu beginnen, ein Auftreten in der alljährlich zu-sarnrnentretenden öffentlichen Vollversammlung des Völkerbundes, zu der die Vertreter aller Mitglied-jtaaten Zutritt halten. Hier im Genfer Refonna-tionssaal, vor Hunderten von Staatsmännern und Journalisten, hat Apponyi seine Schlachten ge-schlagen und seine Triumphe gefeiert. Und dies zu einer Zeit, als noch niemand etwas gegen die Vor-macht der Sieger zu sagen wagte. Hier ist Albeit Apponyi auch immer wieder für die Rechte der Rationalitäten eingetreten. Hier hat er die Ver-besserung des Völkerbundverfahrens und die Er-richtung der permanenten MinderheitenkommWon gefordert, ja, auch verschiedene gegen das Minder» heitenrecht gerichtete Aktionen abgewehrt. Dem Grafen Apponyi folgten im Kampfe um die Rationalitäten eine Reihe hervorragender Per-sonen. Ich darf hier vor allem Altbundeskanzler a. D. Dr. Seipel erwähnen, der als erster Deutscher Die Pontinischen Sümpfe Ueber da» grobe Wert der Urbar-mcichung der Ponlinijchen Sümpfe bringt die .Deutscht Wochenschau" Nr 3 vom 21. Ja nuar lft&i den nachfolgenden Aussatz: Wer bis vor kurzem von Rom aus die histo-rieche Heerstraße der alten Römer, die Via Appia, noch Süden zog, sah sich plötzlich noch im Angesicht der ewigen Stadt in ein unermeßliches Sumpfge-biet versetzt. Weit und breit kaum ein Baum, hie und da ein Strauchwerk, und dazwischen unzählig« faulende, stinkende Tümpel, Brutstätten von Stech-mücken, Krankheitserregern aller Art. Und wer die Menschen traf, die in dieser sumpfigen Einöde ihrem kümmerlichen Erwerb nachgingen, erschrak über das welke, grünliche Aussehen ihrer Haut und den Fieberglanz in ihren Augen. Die Malaria hatte sie so gezeichnet. Es waren die Opfer der Pontinischen Sümpfe, die bereits im Laufe der Jahrhunderte und der Jahrtausende Hekatomben an Menschen-leben gefordert haben. Heute ist dieser Spuk ver-schwunden An die Stelle der Tümpel und unregel-mäßigen Gerinnsel durchschneiden schnurgerade Ka-näke die Ebene. Auf dem sumpfigen Boden sind Hunderte von "Traktoren bei der Arbeit, und wo ehemals einige armselige Schilfhütten von Hirten standen, erhebt sich die neueingeweihte Stadt Littoria. Wa» Generationen vorher vergeblich versucht haben, ist jetzt unter der Führung der energischen, zielbe- wußten Regierung Mussolinis gelungen: der Sieg über den Sumpf. Am 5. April 1932 hatte Mussolini dem Ar-beitsgelände den ersten Besuch abgestattet, und am 18. Dezember desselben Jahres stand die erste Stadt fix und fertig da, waren über 300 schlüsselfertige Bauernhäuser au» dem Boden gewachsen, die einstweilen rund 5000 Menschen Arbeit und Brot geben werden. In wenigen Jahren werden es 40- bis 50000 Menschen sein, die hier ihren Lebensunterhalt finden können, werden der ersten Stadt Littoria die Städte Sabauda und Pontinia gefolgt sein. Und dann wild unmittelbar vor den Toren der ewigen Stadt eine neue Provinz ge-wonnen sein, ohne einen Schwertstreich, ohne einen Flintenschuß, lediglich mit den Hilfsmitteln des mo-dernen Ingenieurs. Dann wird der Jahrtausende alte Fluch der Volsker abgewendet sein. Der Fluch der Volsker? Man ist leicht geneigt, daran zu glauben, wenn man die Geschichte dieses klassischen Sumpfes überblickt. Bevor Rom die Apenninenhalbinsel unterworfen hatte, lebte hier ein Volk, das es verstanden hatte, die von den Bergen herabstürzenden Wasser in ein kunstvolles Netz von Bewässerungskanälen zu lenken, und das die Ebene in einen blühenden Garten verwandelt hatte. Dieses Volk war eins der mächtigsten unter den Nachbar-Völkern der Römer, und erst als sie fast olle ande-ren unterworfen hatten, richteten sie ihre Blicke auch auf die Volsker. 206 Jahre dauerte es, bis es den Römern gelang, dieses Volk, delfen kusturschöpfe-rische Genialität wir noch heute bewundern müssen, zu unterwerfen. Es war ein Kampf auf Leben und Tod, der oft genug Rom in kritischen Lagen sah. Und als der Kampf endlich zugunsten des kurzen Römerschwertes entschieden war, waren auch die Städte der Pontinischen Ebene verwüstet, waren die Bewässerungsanlagen zerstört und die Menschen dezimiett, die zur Aufrechterhaltung des Bewässe-rungssystem erforderlich waren. Ungebändigt ergossen sich die Wasser von den Lepinischen Alpen in die Pontiniiche Ebene und verwandelten das einst so fruchtbare Land in einen unwegsamen Sumpf. In ihrem Eroberungseifer merken es die Römer freilich nicht. Ihre Blicke sind auf Gallien gerichtet, auf Germanien, Britannien, auf Afrika, Argypten und Vorderasien. Sie merken es erst, als die Chaussee nach dem Süden eines Tages unter Wasser steht. Nun beginnt ein verzweifelter, aus-sichtsloser Kampf gegen den Sumpf. Aber so oft es auch gelingt, den Sumpf zurückzudrängen, so oft kehrt er zurück, verschlingt alle Anlagen und Menschen. Julius Cäsar faßt den Entschluß, den Tiber abzu-lenken und ihm die Gewässer der Pontinischen Ebene zuzuführen. Aber er wird ermordet. Seine Nachfolger versuchen Straßen zu bauen, die immer wieder zerstört werden. Schließlich kümmert sich niemand mehr um den Sumpf, der ungehindert bis an d'e Tore der Stadt heranrückt. Seite 2 Deutsche Zeitung Ahmr 17 in ber Völkerbundversammlung da, Wort zu einer tzervonagenden Rede über die Bedeutung des Be-griffe« der Ration ergriff, dann den Schweden Hjalmar Branting, den Schweizer Motto, den Ka-nadier Dandurand, den Holländer Boelorts van Blokland und schließlich Gustav Stresemann, der dem Kamps als Vertreter des Deutschen Reiches eine ganz neue Wendung geben konnte. Auch bei den Auseinandersetzungen in der VI. Kommision der Völkerbundversammlung hat Apponyi Gustav Stresemann und seinen Nachfolgern immer wieder sekundiert. Die meisten dieser hervorragenden Männer, die zu ganz verschiedenen Parteien und Richtungen gehörten, sind nun dahingegangen. Als einer der letzten ist Albert Apponyi auf dem Kampfplatz? vom Tode ereilt worden. Wenige Tage vorher hat er gerade uns Minderheiten in seiner Wiener Rede noch ein Vermächtnis hinterlassen, zu einem Zeit-punkt, da die Hoffnungen auf den Völkerbund als Garanten unserer Rechte bei uns immer mehr schwinden und wir vor der Frage stehen, ob wir Gens und den Kamps in Gens überhaupt noch be-jähen sollen. Diese Frage ist von Apponyi dahin beantwortet worden: nicht die Idee des Völker-bundes ist schlecht, sondern nur der Z u st a n d. in dem er sich heute befindet. Drum muß unser Kampf — und die» sage er allen Kritikern zum Trotz — nach wie vor der Aenderung und Ver-besserung des Völkerbundorqanismus gelten. Politische Rundschau Inland Aerztliche Untersuchung vor der Eheschließung Der Geiundheitsminister hat dem Abgeordnetenhaus einen Gesetzentwurf zur Bekämpfung der Ge-schlechtskrankheiten vorgelegt. Der ß 9 dieses Gesetzes sieht vor. daß Personen, die die Ehe schließen wollen, der zuständigen Behörde ein ärztliche» Zeugnis vor-legen müssen, aus dem ersichtlich ist, daß sie an kemer Geschlechtskrankheit leiden. Die Sotoln haben den Vorzug Im neuen Finanzgesetz befindet sich nachfolgen-der Zusatz zum SokolgeseH vom 5. Dezember 1929: Bei der Ausnahme in den Staatsdienst haben die Mitglieder der Sokolorga-nisation den Vorzug. Den ländlichen Sokol-vereinen wird der Charakter einer Wirtschaft? orga nisation zuerkannt und der Ackerbauminister wird ermächtigt, im Einvernehmen mit dem Minifterrat solchen Organisationen bestimmte Gelduntechützun-gen au» den Mitteln des staatlichen Agrarfonds im Sinn des Gesetzes über den Fortschritt der Land-wirtschaft vom 6. September 1929 zuzuwenden. Die Masse ist dumm In der Parlamentssitzung vom 22. Februar gab der Abgeordnete des Bezirkes Lasko Herr Pavlic die Erklärung von sich, daß er nicht für die Demokratie, sondern für die Aristokratie sei. Er sei auch nicht für die Demokratie der Massen, weil die Demokratie der Massen Despotismus sei. Die Masse sei dumm und wisse nicht, was sie wähle. Den Gastwirten sollte es verboten sein, für Bürgermeister-posten zu kandidieren. Da mit dem neuen Gemeinde-gesetz die Gemeindeautonomie vollkommen vernichtet sei, werde er. Pavlic, gegen das Gesetz stimmen. Annahme des Gemeindegesetzes Am 23. Februar hat dos Abgeordnetenhaus das neue Gesetz über die Gemeinden mit 192 ge-gen 15 Stimmen angenommen. Ausland Oesterreich antwortet überhaupt nicht Der Hauptausschuß des österreichischen Paria-ments hat am 21. Februar beschlossen, die franzö sisch englische Rote bezüglich der Hinenberger Affäre überhaupt nicht zu beantworten. Freilich, eine Ant-wort ist doch erfolgt! die Waffen werden an den französischen Auftraggeber zurückgeschickt. Um das Mah voll zu machen Um das Maß des Lächerlichen vollzumachen, berichten jetzt einige Bläiter, daß der Generaldirektor der österreichischen Bundesbahnen Dr. Seefehlner, der infolge von Gegensäuen zwischen ihm und dem Bundeskanzler Dr. Dollfuß oon seiner Stelle zu rücktrat, einen Funktionär der Eisenbahnergewerkschaft mit 150.000 Schilling „bestechen" wollte, damit die Waggons mit den Hirtenberger Gewehren nach Ungarn, leere Waggons aber, versehen mit allen Dokumenten, nach Italien rollen sollten. Deshalb sei Seesehlner von Dollsuß sofort vom Dienst su-spendiert worden. Diese lächerliche Ente der bla mierten monistischen Denunzianten in Oesterreich druckten natürlich die Blätter der Nachbarländer mit Wonne nach? Der deutsche Abrüstungsvorschlag Der deutsche Delegat auf der Abrüstungskonferenz Radolny hat dem Hauptausschuß der Abrüstungskonferenz den Entwurf einer Resolution vorgelegt, in welchem betont wird, daß das Syitem, das allen Staaten Sicherheit bieten soll, vor allem in der Herabsetzung der Rüstungen der stark bewaffneten Staaten und im Ausgleich der Bewaffnungen bestehen muß. Richt besser als den Cäsaren ergeht es den Päpsten. Pius VI. versucht den Bau eines großen Entwässerungskanals, Napoleon will den Sumpf ebenso besiegen wie das halbe Europa, aber er tritt vorzeitig von der politischen Bühne ab. Pius IX. unternimmt einen nochmaligen Versuch, doch der Sumpf bleibt immer der Stärkere. Unmittelbar nach dem Weltkriege, im Jahre 1919, geht man mit dem Rüstzeug der modernen Technik dem Sumpf zu Leibe. Aber der greifbare Erfolg bleibt aus. Der alte Fluch der Volsker ist stäiker. Erst unter dem Faschismus tritt ein grundlegender Wandel ein. Es leuchtet ein. daß eine Aufgabe wie diese einen Mann von der Art Mussolinis reizen muß. 1923 stellt er eine Milliarde Lire jährlich zum Kampf gegen den Sumpf bereit. Das gesamte Gebiet wird in zwei Hälften einge-teilt, eine obere und untere. Die Bergwässer der oberen werden direkt abgeleitet, die Wässer der unteren durch Drainageanlagen beseitigt. Das Retz der Kanäle erreicht eine Länge von 110 Kilomct-r, Straßen oon einer Gesamtlänge von 350 Kilo-meter werden gebaut. Der schwankende Boden ver-schlingt immer wieder Kanäle und Dämme. Erst nachdem 4 Millionen Kubikmeter Erdreich verlagert worden sind, ist es vollbracht. Nachdem die Trocken-legung geglückt ist, kann die Urbarmachung be-ginnen. 2000 Waldarbeiter, unterstützt oon zahl-reichen Maschinen, roden die Jahrtausende alten Wurzeln aus. Nachdem sechstausend Ardeiter 1,500.000 Tagewerke geleistet haben, ist die Urbarmachung vollendet und die Besiedlung des 18000 Hektar großen Gebietes beginnt mit einer Schnelligkeit, wie sie oben bereits erwähnt wurde. Littoria, der neuen Stadt, sieht man es nicht an, daß sie aus dem Sumpf erivachsen ist. 500 Wohnhäuser umfaßt sie, die alle den Anforderungen moderner Hygiene entsprechen. Es wird die Haupt-stadt dieser neuen Provinz sein und so vermißt man auch große, repräsentative Bauten nicht. Vor allem sieht man das große Rathaus mit seinem überragenden Turm, auf dem großen, viereckigen Platz in der Mitte der Stadt, ein modernes Polt-und Telegraphengebäude, «in einladendes Hntel, und natürlich auch Schule und Kirche. Es ist eine Stadt der Frontkämpfer, denn sie ist fast aus schließlich von Frontkämpfern erbaut, ebenso wie das ganze neugewonnene Land dem Frontkämpfer verband übereignet wurde. Ihre Straßen trafen daher neben den Namen Mussolinis und des Königs die Romen der Generäle aus dem Weltkriege, aber auch die Namen von Gelehrten, die sich im Kampf gegen die Malaria ausgezeichnet haben. Bald wir» man von der Malaria wie von einem bösen Traum sprechen. Denn wenn das Siedlungswerk in mehre-ren Monaten beendet sein wird, wird die befürchtete Stechmücke feine Brutplätze mehr hoben. Was dem Arzt und Wissenschaftler nicht vergönnt war, wird dann dem Ingenieur und Staatsmann gelungen sein: die Ausrottung dieser gesürchtelen Seuche und Schaffung von Arbeit und Brot. Aussichten der Abrüstung Der französische Senat hol die oon der Re> gierung vorgeschlagene Herabsetzung der militärischen Auslagen in der ohnedies bescheidenen Höhe oon 45 Millionen Franken abgelehnt und in demon-stratioer Weise bloß eine Herabsetzung im Betrag von 1000 Franken angenommen. In der Debatte wiesen mehrere Redner auf den neuen deutschen Kreuzer „Deutschland" hin. Millerand bedauerte es, daß es zur Räumung des Rheinlandes gekommen sei, was den Beginn der skandalösen Manifest« tionen bedeutete. Deutschland habe sich der Repora tionslasten entledigt und versuche heute sogar die militärische Gleichberechtigung zu erlangen. Es wünlcde. daß auch die anderen Staaten abrüsten? Man nähere sich direkt einem Kriege. Millerand begrüßte die neue Organisation der Kleinen Entente als kostbare Garantie des Friedens Frankreich düife nicht passiv bleiben und vor allem dürfe es nicht abrüsten. Polnisches Zustizwesen In der Budgetkommission des polnischen Sejm erstattete kürzlich der polnische Abgeordnete Seidler vom Regierung»block als Budgetieferenl einen 58e-licht ü^et das polnische Juitizwesen. Unter anderem beiichieie Abgeordnete Seidler auch über die Tätigkeit der polnischen Sondergenchte. Er sagte, daß im Lauf« der letzten vier Morale des ^obres 1931, als in Polen neuerdings dt« Sondergerichte ein-geführt wurden, 35 Verhandlungen gegen 54 Personen vor den Sondergerichlen stattgefunden haben. Davon wurden 29 Personen zum Tode verurteilt und hingerichtet und 4 Personen wurden begnadigt. Im ^ahre 1932 wurden oon den Sondergerichten 137 Strafsachen gegen 251 Personen verhandelt. Davon wurden 120 Personen zum Tode oeruiteill und hingerichtet und 37 Per sonen wurden begnadigt. Dazu muß n>'ch festgestellt werden, daß d>e Sondergenchte in Polen zuerst am" 30. Juni 1919 eingeführt wurden und ununterbrochen bis zum Jahre 1927 bestanden. Sie wur-den dann wieder am 2. September 1931 eingeführt und dauern noch gegenwärtig an Zu dem Bericht des Abgeordneten Seid!« erklärte der oppositionelle Abgeordnete Dubois, daß die offiziellen Angaden über die Zahl der in Polen durch die Sonder-geeichte Hingerichteten der Wahrheit nicht entsprechen. „Darüber", sprach Dubais, „was in Wolhynien und Polkje geschieht, über die massenhaften Eie-kutionen, die doit zu einer tätlichen Erscheinung geworden sind, darf ich nicht sprechen, da es als Staatsgeheimnis behütet wird". Während der Aussprache gab der polnische Justizminister Michalowsti nachfolgende Erklärung ad: „In allen Fällen, in denen die Sonde:gericht« gegen eine Begnadigung Stellung genommen haben, habe ich dem Staats-Präsidenten die Bestätigung der Todesurteile vorgeschlagen. Ich habe nichts zu verschleiern und ich sage es offen heraus, daß ich auch in solchen Fällen, in denen die Sondergerichte die Begnadi-gung empfohlen haben, entgegen dieser Empfehlung beim Staatspräsidenten die Bestätigung der Todes-urteile beantragt habe". Aus Stadt und Land Der slowenische Staatsschntzprozeh in Beograd. Dieser Tage findet vor dem Staats gerichishof zum Schutz des Staates in Beograd wegen Majestät^beleidigung und Auflehnung gegen das bestehende Regime der Prozeß gegen 12 An-geklagte aus Slowenien statt, und zwar: 1. Janez Brodar, geboren in Hrastje bei Krans, alt 48 Jahre, verheiratet, Besitzer und früherer Adgeord-neter; 2. Anton Uinnik, geboren in Sencur, alt 46 Jahre, verheiratet, Besitzer und früherer Abgeordneter; 3. Ivan ätrcin, geboren in Kaplja vos bei Menget, 48 Jahre alt, verheiratet, Besitzer und früherer Abgeordneter; 4. Jernej Vomber-g er, geburen in Psenicne Police, alt 39 Jahre, verheiratet, Zimmermaler; 5. Franz Grill, geboren in Grad, all 29 Jahre, Bauernsohn, ledig; 6. Vink» Kos, geboren in Vokla, alt 29 Jahre, Bauer» söhn, ledig: 7. Josef Labvda, geboren in Pod-gora, all 20 Jahre, unverheiratet; 8. Thomas Ogrin; 9. Peter Cerar, geboren in Mengei, alt 19 Ihre, Maurergeb'lse, ledig; 10. Aloi» Jlija, geboren in Spodnji Brnik, all 28 Jahre, Rechtshörer, ledig; 11. Mathias Skr bet, geboren in Poocerkev, alt 47 Jahre, Pfarrer in Krans; 12. Franz Gregor in, geboren in Klopce, all 32 Jahre, Arbeiter, ledig. Die ehemaligen Abge- Rummer 17 Deutsche Zeitung Seite 3 ordnete Brodar. Umnik und Strcin befinden sich feil 23. Mai 1932 im Untersuchungsgefängnis; die übrigen Angeklagten waren nach beendeter Unter-suchung auf freien Fuß gelassen worden. Sie ver-brachten nachfolgende Untersuchungshaften: Jernej Vombeger vom l. VI. bis 27. IX., Vinko Kos vom 25. V. bis 9. IX. Josef Labodo vom 25. V. bis 20. VIII, Peter Cerar vom 16. VI. bis 30. VIII., Alois Ilijo vom 21. V. bis 16. VIII., Pfarrer Mathias äkrbec vom 29. V. bis 25. IX. und Franz Gre^onn vom 23. V. bis 16. I. UKW. Am ersten Verhandlungstag, dem 20. Februar, wurde die Ver-Handlung wegen des Richterscheinen» des Angeklagt ten Franz Grilc um einen Tag verschoben. Am 21. Februar verlas der Staatsanwalt Dr. Eadrov in der auf Wunsch des Angeklagten Brodar öffentlich gefühlten Verhandlung die Anklageschrift, der wir. den Veröffentlichungen in den slowenischen Blattern folgend, nachstehendes entnehmen: Mit dein Staatsschutzgesetz vom 6. Jänner 1929 waren alle politischen Parteien, darunter auch die Slowe-nische Volkspartei, aufgelöst worden; trotzdem hatten die Repräsentanten dieser Partei den neuen Stand im Staate gutgeheißen und bis anfangs September 1931 in der Regierung mitgearbeitet. Die Folgen ihres Austrittes aus der Regierung, der zu dieser Zeit erfolgte, zeigten sich schon sofort bei den Mo« vemberwahlen im Jahre 1931 und später in immer sichtbarerer Form, indem unter den Anhängern der genannten Partei Rachrichten über den unausbleib-liehen Wechsel des Regimes verbreitet wurden. Namentlich der 60. Geburtstag des Führers der aufgelösten Partei Dr. Anton Korosec sollte zu Propaganda- und Demonstrationszwecken ausgenützt werden. Dies war schon bei der Feier in Ljubljana am 8. Mai 1932 der Fall, bei der es zu Aus-schreitungen, begleitet von regime^ und staaisfeindli-chen Rufen, kam. Auf der Straße fanden Zusom-menstöße zwischen den Demonstranten und den Si-cherheitsorganen statt, bei denen fünf Polizisten und z wei Demonstranten Verletzungen erlitten Wegen dieser Vorfälle verbot die Banalverwaltung die Abhaltung weiterer Feiern, die aber die Agitatoren trotz des behördlichen Verbots in verschiedenen Orten abhielten. Die Ereignisse in Sencur, Hrastje, Dom-jsl/e, Meng es. Komenda. Dol, Primskovo und So. Xiofica zeigten, wie die Propaganda systematisch und rasch geführt wurde, wobei einzelne Agitatoren, die größtenteils unbekannt blieben, der Bevölkerung die Loge im Staate so schilderten, als kehre man in das Jahr 1918 zurück. Es sei unmöglich zu glauben, betont die Anklage, daß bäuerliche Leute, besonders jene in Slowenien, Burschen und Mäd-chen. ja sogar Kinder (in Dol) eine solche Gegner-schaft gegen die Staatsorgane, gegen den Staat und gegen die Dynastie zeigen könnten, wenn sie nicht durch eine besondere unterirdische Propaganda präpariert worden wären. Auch sei es unglaubhaft, daß ohne diese Propaganda die slowenischen Bauern von einem „Pufferstaat" und einer selbständigen slowenischen Republik reden könnten. Sicherlich einzig dastehend in der Geschichte Sloweniens sei der Fall, daß katholische Volksmengen einen Geistlichen an-gespuckt und mit Steinen beworfen hätten, wie dies dem Pfarrer «und damaligen Abgeordneten der Stoatspartei» Barle geschehen sei. Bei jeder Demon-stration oder Manifestation habe man wie mich einem Programm beleidigende Ausrufe gegen die Dynastie, gegen den Staat und gegen das Regime gehört. Bei jedem Auftreten der Gendarmerie seien Steine auf sie geworfen worden; in Sencur habe man sogar auf sie geschossen. Die Leute kamen zu den Feiern auch aus der umgebung, zufuß oder mit Fahrrad, mit slowenischen Fähnchen und grünen Zweigen; viele Männer und Burschen trugen grüne Krawatten als Zeichen der demonstrativen Bewegung gegen die Anordnungen der Behörden. Diese ganze Aktion und Propaganda befand sich in den Händen angesehener Anhänger der früheren Slowenischen Volkspartei. darunter der Angeklagten Janez Bro-dar, Anton ttmnik und Ivan ötrcin. Diese bereite« ten mit Hilfe vieler anderer Mitarbeiter die Men-gen vor und hetzten sie zum Widerstand gegen die Staatsbehörden auf. Unter den Organisatoren der Propaganda befanden sich zweifellos auch die Loza-risten aus dem Kloster Groblje bei Domzale. Der verdächtigte Lazarlst Martin Ocepek ist rechtzeitig ins Ausland geflüchtet. Ocepek führte u. a. 30 Rad-fahr« zur Feier nach Komenda und Menge*; das Kloster stellte seine Fahrmittel für die Teilnehmer an diesen Feiern zur Verfügung. Am 15. Mai 1932 fand in Domzale eine Kirchenfeier zu Ehren Dr. Korosee' statt, zu der geaen 2000 Menschen zusammengetrommelt wurden. Roch dem Gouesdienft sollte im Gasthaus Müller die Geburtstagsfeier stattfinden. Die Auffordung der Gendarmen, aus-einanderzugehen, beantwortete die Menge mit Ge-schrei; es waren auch Rufe hörbar: „Es lebe das freie Slowenien! .Nieder mit der Regierung! Nieder mit dem König! Ziviv Korosec!" Es wurden auch einige Steine auf die Gendarmerie geworfen, deren energischem Auftreten es schließlich gelang, die Men-ge zum Auseinandergehen zu bringen. Fast alle männlichen Teilnehmer an der Feier trugen grüne Krawatten zum Zeichen der Demonstration gegen das Regime. Am selben Tag nachmittags fand eine Demonstration auch in Menge-, statt. Vor der Kirche formte sich ein Zug, aus dem Rufe fielen: Zioio Korosec! Es lebe die Freiheit! Es lebe die slowenische Fahne! Glieder mit dem Sokol! Nieder mit der Regierung! Es lebe die Republik! Es lebe die slowenische Republik! Räch Aussagen verschiedener Zeugen sahen die Leute bei diesen Demonstrationen au», als seien sie toll geworden; die ganze Sache hatte das Aussehen einer Revolution. Aeh nliche Er-eignisse spielten sich in Hrastje, Sv. Trojica und Dol ab. In Hrastje hatte am 16. Mai der damalige Abgeordnete Pfarrer Janko Barle eine Versammlung einberufen. Als dies der Angeklagte Brodar erfuhr, sammelte er seine Anhänger, die gegen Barle mit den Rufen demonstrierten: „Zioio Korosec! Rieder mit Barle! Weg mit den Tyran-nen! Es. lebe die Freiheit!" Der Knecht Brodar» Josip )umer hängte auf den Kirchturm eine große slowenisch« Fahne; die Glocken läuteten aber ununterbrochen, so daß Barle nicht reden konnte. In Dol wirkte sogar eine beträchtliche Zahl von Kindern bei den Demonstrationen mit, welche riefen: „Es lebe die Republik! Es lebe die Freiheit!" Am gleichen Tag hiest vor der Kirche in Sv. T r o j i c a der Pfarrer Anton Komljonec eine Rede gegen das Regime und gegen den Staat. Komljanec ist dann ins Ausland geflüchtet, wo er sich noch jetzt befindet. Am 22. Mai wurde in Primskovo eine Ver-fammlung des Abg. Mravlje von. 200 Oppositio-nellen mit dem Pfarrer Mathias ökrbec aus Kranj an der Spitze gestört. Gegen den Abgeordneten fielen Rufe: „Erschlagt ihn! Es lebe die Freiheit! Es lebe Korosec!" Am selben Tag war in ö e n i u r eine Versammlung des Abg. Pfarrer Barle ange-sagt. Gegen diese Versammlung wurden 3000 Per-sonen auf die Beine gebracht, die den Gendarmerie-kordon durchbrechen wollten. Es fielen Steine gegen die Gendarmen und sogar ein Schuß. Unter unge-heurem Lärm riefen die Leute: „Erschlagt die Gen-darmen! Nieder mit den Verrätern! Nieder mit Barle! Es lebe die Republik! Es lebe Korosec! Glieder mit dem König! Nieder mit Jugoslawien! Es lebe Mussolini! Wir wollen nicht den König! Nieder mit der blutigen Regierung!" Als die Gen-darmen in der Notwehr «chüsse abgaben, flohen die Demonstranten auseinander; nach Aufhören des Schießen» begannen sie aber wieder zu schreien und Steine auf die Gendarmen zu werfen. Als nach der Versammlung Pfarrer Barle auf die Straße kam. begannen die Leute auf ihn zu schreien, ihn anzuspucken und mit Steinen zu bewerfen. Abg. Barle ging in den Pfarrhof zu seinem Freunde Pfarrer Pibrovec; dann fuhr er mit dem Pfarrer Skrbec nach Kranj. Wie die Anklage behauptet, waren Brodar und Umnik bei den Demonstrationen führend tätig. Zwei Zeugen sagen aus, daß Brodar nach dem Schießen geschrien habe: „Nieder mit dem König! Nieder mit dem Staat! Wenn wir mit Schreien nichts erreichen, werden wir es mit Waffen!" Umnik habe gerufen: „Erschlagt die Ver-räter! Nieder mit ihnen!" ötrcin wird beschuldigt, am 15. Mai in Menges vor der Kirche gesagt zu haben: „Na, Burschen, wird nichts?" Vomberger hat in den Gasthäusern von einem selbständigen Slowenien unter der Präsidentschaft Koroöec' ge-redet. Die anderen Angeklagten werden wegen staats-feindlicher Ausrufe und Demonstrationen gegen die Behörden belangt. Nach der Verlesung der Anklage-schrist begann das Verhör des Angeklagten Brodar. Die Angeklagten leugnen im allgemeinen die ihnen zur Last gelegten Verbrechen oder stellen die Ereig-nisfe als nicht von ihnen gewollt oder organisiert dar. Der Angeklagte Brodar erklärte am Schluß seines Verhörs bezüglich der Rufe „gegen die Mörder der slowenischen Freiheit", „Mussolini" ic. mit Entschiedenheit: „Das waren Provokateure!" Er erhob die Schwurhand und sagte: „Bei Jesus Ehristus schwöre ich, das es weder die einen, noch die anderen, noch die dritten Rufe gegeben hat, deren man uns beschuldigt." Präsident: „Warum belasten euch aber die Zeugen?" Brodar: „Die» ist alles gemacht, um uns zu minieren, um uns un-möglich zu machen!" Der Staatsanwalt fragte: „Bekennen Sie. gesagt zu haben, daß Sie früher für die Autonomie, jetzt aber für die Föderation sind?' Brodar: „Das bekenne ich." Staatsanwalt: „Bekennen Sie, daß Sie ein vollkommen selbstän-diges Slowenien verlangen?" Brodar: „Das be-kenne ich nicht." Staatsanwalt: „Was ist nach Ihrer Meinung die Föderation?" Brodar: „Dies ist eine breite gesetzgebende Autonomie." Staatsanrvall: Die Zeugen behaupten aber, daß Sie gerufen haben: Es lebe die Republik!" Brodar: „Das ist nicht wahr!" Staatsanwalt: „Sind Sie für die Republik." Brodar: „Rein!" — Hu Beginn der Ver-Handlung am 22. Februar teilte der Senatspräsident mit, daß die Gendarmen den Angeklagten Grilc aus Slowenien nach Beograd gebracht hätten. Da er nicht rechtzeitig gekommen war, wird er für die Dauer der Verhandlung im Untersuchungs-gefängnis gehatten w«rd«n. Interessant gestaltete sich das Verhör des Angeklagten Vinko Kos. Hierüber entnehmen wir dem Ljubljanaer „Slovenec" folgen des: Dann wurde der Angeklagt« Binko Kos v«r-hört. Er sagt, daß er die Anklage nicht verstehe. Der Präsident versucht ihm die sache verständlich zu machen, aber im Lauf des Verhörs wurde fest-gestellt, daß weder Kos die serbokroatischen Fragen noch die anwesenden Serben und Kroaten ihn verstehen. Deshalb erklärte und verdolmetschte der Richter Dr. Stuhec. Das Verhör dieses Angeklagten, der immer nur betonte: „Ich bin Musikant, ich spiele Tschinellen!", war ziemlich interessant, weil die slowenischen Ausdrücke, wie punca, oaja, sicer, brz, obris ic., übersetzt werden mußten. Der Verteidiger Prodanovii fragte den Angeklagten: „Was ist eine Republik?" Angeklagter: „Früher habe ich es nicht gewußt, dann habe ich im Arreft gefragt, warum ich eingesperrt bin. Man sagte mir: ivegen der Re-publik. Was aber eine Republik ist, weiß ich heute noch nicht." Den Umstand, daß die Richter den oberkrainischen Dialekt nicht verstanden, nützten nun-mehr auch die anderen Angeklagten aus, indem sie mit besonderem Flachdruck den genannten Dialekt verwendeten. Appellationsrichter Dr. Stuhec mußte wiederholt den Dolmetsch machen. Auslösung der katholischen Prosvetna Zveza. Die Banalverwaltung hat den katholischen Kulturverband und dessen Vereine aufgelöst. Das Recht der Kritik deutscher Ber» Hältnisse nimmt sich selbstverständlich auch der Ljubljanaer „Jutro" heraus, indem er es uner-hört findet, daß der Präsident der Dichterabteilung der Preußischen Akademie der Wissenschaften, Hein-rich Mann, der einen Aufruf zur Errichtung einer einheitlichen Kampffront gegen das heutige, nach seiner Meinung in die Barbarei führende System herausgegeben hat. von seiner Stelle zurücktreten mußte. Weiter ist ihm nichts geschehen. Dasselbe erträgliche Schicksal traf auch eine Marxistin der gleichen Akademie. Ferner haben die Studenten der Kunstakademie in Eharlottenburg einige marii-stische, vaterlandslose Professoren vertrieben. Der „Jutro" meint bekümmert, dies seien unfreundliche Aussichten für die Zukunft des deutschen Kultur-lebens und Fortschrittes. Halb Europa müsse das Joch spüren, das ihm parteipolitische Diktatur auferlege. Von Rom bi» Moskau und bis Berlin werde die Freiheit der Gedanken das Siegel amt-licher Richtung tragen. — Der Ljubljanaer „Jutro" ist gewiß berufen, über „bedrohte Gedankenfreiheit", und zwar in Deutschland, Jeremiaden anzustimmen! Naftas Petroviö f- Am 21. Februar starb in Beograd der frühere Minister Nastas Petrovic. Jugoslawischer Abend im Wiener Radio. Der Ljubljanaer „Jutro" berichtet: Wer am Dienstag seinen Apparat um 21 Uhr 05 auf die Wiener Welle einstellte, konnte die Ansage hören: „Es tritt der Slowenische Zirkel (Slor>enski krozek) in Wien unter Leitung oon Stevo Viskooic aus". Ein Tamburajchenchor spielte zu Beginn eine Art Ouverture, dann meldete sich der bekannte Erwin Rieger, der einen Vortrag über Moscheen. Kuppeln und Minarette an der Donau und Save. über die Kathedralen am Balkan, über das jugo-slawische Volkslied hielt, das schon Goethe verherrlicht und emporgehoben hat, das Hnder, Röhm uud Humboldt priesen. Räch dem herrlichen Vortrag meldeten sich wieder die Tomburaschen mtt serbischen Volksliedern. Die Enkelin unseres großen Sprach-sorschers, Dora Miklosic, remitierte ein Gedicht über das Leiden des jugoslawischen Volkes von Hans Richtern. Ein prächtiger Frauenchor, den die Tam-buraschen begleiteten, sang einige Lieder, worauf wieder Doro Miklosic vortrug. Räch einer Pause von drei Minuten gaben Wiener Künstler eine dramatisch« Szene von Nuiif ous dem Leiden der Bosnaken unter dem türkischen Joch nach der Uebersetzung von Rodo-Roda. Als Einleitung sang Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 17 der Sängerchor des „Slovenski krozek" das Lied ..Tamo daleko". Zum Schluß des zweiten Teiles sang der Chor noch eine Trauerweise. Wegen Aussiedelung. Am 22. Februar stellte die seit 10 Iahren in Sarajevo erscheinende Zeitung „Vekerna posta" vollkommen unerwartet ihr Erscheinen ein. In der letzten Nummer verlaut-borte die Nedaltion, daß ihre Mitglieder und die Eigentümer des Blattes aus Sarajevo ausziehen. Wie war da»? Bezüglich des Putsches in Brünn schrieb die Prager „Deutsche Presse" einen Leitaufsatz mit der Überschrift „Ein Deutscher vereitelt den Putsch", indem sie hervorhebt, daß der erste Soldat, auf den die faschistischen Angreifer in der Kaserne stießen, ein Deutscher war. Auf den Ruf der Faschisten „Hände hoch!" ergab er sich nicht, sondern rief mit lauter Stimme „Zu den Waffen, zu den Waffen!" Erst fünf Faschisten konnten ihr überwältigen und ihm den Schlüssel zum Haupttor entwinden. „Wir sehen in diesem deutschen Soldaten ein Symbol. Der Deutsche achtet das Gesetz, dem er nun einmal unterworfen ist", schreibt die Zeitung. - „Der Tag" < Aussig) schloß seine Bemerkung zu dem Putsch mit folgenden be-achtenswerten Sätzen: „Der Kasernenputsch in Brünn war ein Zeichen, wie weit die Zersetzung im staat»« polnischen Denken der Tschechen bereit» fortgeschritten ift. Wenn es in diesem Tempo weitergeht, kann die Tschechoslowakische Republik bald in die Lage kommen, daß sie sich auf chre deutsche.Minderheit', als auf das Hauplelement der Ruhe und Ordnung, stützen muß. Wie ja auch in Brünn der Fall ein-trat, daß der im Kampf mit den Putschisten am schwersten verwundete Soldat ein Deutscher — der Soldat der technischen Kompagnie Heinrich Kinder mann — ist, der die Kaserne der Republik gegen die tschechischen Revolutionäre verteidigte... Fahrpreisermäßigung auf den Oefter-reichischen Bundesbahnen anläßlich der Internationalen Kochkunst - Ausstellung, Wien 1933. Die „Internationale Kochkunstaus-stellung Wien 1933" teilt mit. daß die Genera!-direktion der „Oesterreichischen Bundeibahnen" anläßlich der in Wien in der Zeit vom 30. März bis 11. April I, I stattfindenden „Internationalen Ki'chkunstausftellung" den im Rahmen dieser Ausstellung teilnehmenden Kongreßmitgliedern (Be-suchern» eine 25,^-ige Fahrpreisermäßigung auf allen ihren Linien gewährt, wenn die Fahrstrecke mehr als 30 km beträgt. Die Fahrpreisermäßigung wird dadurch erreicht, daß der Besucher beim „Oesterreichischen Verkehrsbüro" Wien l., Friedrich-straße 7, ein Gutscheinheft (Teilnehmerkarte) schriftlich bestellt, worauf ihm diese postwendend zugeschickt wird. Die ermäßigte Fahrkarte kann dann auf Grund dieses Ausweises bei jedem Bahnhosschalter gelöst werden. Dies gilt auch für alle ausländischen Besucher, denen in den österreichischen Grenzstationen die ermäßigten Fahrscheine ausgefolgt werden. Die Hinfahrt nach Wien darf frühestens am 28. März 1933 angetreten werden und muß spätestens um 12 Uhr des 11. April 1933 beendet fein. Künstliche Augen fxrtijfen wir naturgetreu für unnero Putimili-n. F. Ad. Msiller Söhne. Wiesbaden, in Zagreb ; ririTer*iilt«> Augenklinik, Vom 4.—7. III. 1933 Kulturkuriosa aus Grippezeiten. Anno 1518, nachdem sie schon „57 Jahre früher in Hispanien regieret", zeichnete der Leipziger Magister Johann Jakob Vogel ein Charakterbild des „uner-hörten Hauptwehs" der Grippe, die man damals erst den spanischen, dann den hansischen (nach Bremen), schließlich den holländischen „Pips" nannte. Ader die Grippe hatte noch viele andere Namen, so in Italien die Bezeichnung „Catarrhum epidemicum", in Frankreich „Krankheit k In mode" und schließlich ganz einfach „Influenza", weil man ihr Auftreten mit kosmischen Einflüssen — Influenzwirkung — in Verbindung brachte. Später nannten die Italiener sie wohl auch die „Narren-krankheit", weil sie „den Leuten den Kopf einnimmt, daß sie seltsame und ungereimte Dinge reden". Die Schulvfrage wurde naturgemäß eifrig diskutiert. In Spanien meinte man, sie stamme von den Mauren, in Südeuropa gab man den Zigeunern und den Juden die Schuld, in Asien und Afrika Heu-schreckenschwärmen, in Frankreich bestimmten Winden oder, wie gesagt, Kometen und Sonnenflecken. In Erfurt versuchte man vor 250 Jahren „die peslilen-tialische Lust mit Stückschießen zu vertreiben": 15t) Jahre später beschreibt der Historiker Ranke in <5 einem Brief an den Dichter v. Platen den „seltsamen Zustand, wenn da» Dienstmädchen einen mit dem Rauchfaß umwandelt". Bienenzüchter, leset die Bienenzeitung „Der Jugoslawische Imker", Rovi Vrbas. Es bringt Euch Vorteile! Probehefte umsonst. Bei Krippe wird gewöhnlich Massage cmpsohlen ^ur Massage eignet sich außerordentlich Alga. Bei Krippe Influenz, Erkältung befeuchien Sie ein Ivchert mit «Iga und massieren Sie leicht den, ranken die Brust, den Wilden, die Hände, die Fithe, den Hak und die Stirn. Massage mit Aiga verringert die Schmerzen, «frisch! den Kranken. Nach der Massage kommt leichter und gesunder Schlaf. „Alga" ift überall erhältlich. I Flasche Din I1. Eelje Heute heitere Liedertafel des Männer-gesangvereines. Die mehrfach angekündigte Auf führung des Singspieles „In Bremer Ratskeller" findet heute 8 Uhr abends im Kinosaale des Hotels Skoberne statt. Einige Solisten erkrankten vor wenigen Togen an Grippe, sind aber schon so weit Hergestellt, um heute auftreten zu können. Die Ver anstaltung ist spätestens um l l Uhr zu End?, so daß dem Tanzvergnügen ausgiebig gehuldigt werden kann. Reservieren oon Tischen ist leider unwnlich. Evangelische Gemeinde. Am Tonntag, dem 26. Februar, findet der Gottesdienst nach-mittags um Uhr in der Ehristuskirche statt. Dah Schulkinder manchmal korporativ in ein Kino geführt werden, dagegen ist nichts zu jagen, wenn nämlich dort gerade ein Kultur-film läuft, dessen Inhalt irgendein Schulfach we> sentlich unterstützen oder ergänzen kann. Es hat aber verschiedene Eltern von Bürgerschülern denn doch sonderbar berührt, als dieser Tage 'ihre Kinder, darunter auch zehnjährige, in das hiesige Kino geführt wurden, um dort ein — Lustspiel anzu-schauen. Wir wissen nicht, was das Motiv für diese „Schülervo,führung" gewesen sein kann. Denn daß der Sänger Jan Kiepura in dieser Operette auftrat, kann für so kleine Weltbürger denn doch noch nichts Zwingendes bedeuten. Wir möchten schon erwarten, daß in Hinkunft für Schülervor-führungen wirklich nur ausgesuchte Kultur-filme in Betracht genommen werden. Und auch da muß es in Anbetracht der knappen Zeiten selbst-verständlich der Entscheidung der Eltern über-lassen bleiben, ob sie das Kind zu einer solchen Aufführung schicken oder nicht. Die Bereinigung der Fleischer und Wursterzeuger in Eelje hielt am 23. Februar im Hotel „Post" ihre diesjährige VollversamnUung ab. Erschienen waren die Mitglieder aus den Bezirken Eelje, ^Lasko, Gornjigrad, Slovenjgradec, Konjice und ismarje: von den inkorporierten 160 Mit gliedern waren über 100 da. die der die Versammlung eröffnende Vorsitzende Herr Franz Rebeuschegg be-grüßte; die Handels- und Gewerbekammer vertrat Herr Dr. Pretnar, den Bezirksausschuß Herr Drago Habkar. Der Vorsitzende berichtete in längerer Aus-führung über die Geschäftsführung der Vereinigung im Jahre 1932. insbesondere über die Stellung-nähme der Vorstehung gegen die Schlachtungen oon Vieh bei den Bauern und dem Hausieren mit Fleisch oon Haus zu Haus. Dr. Pretnar berichtete über die Schritte seitens der Handels- und Gewerbe-kammer bei den zuständigen Behörden, namentlich wegen der immer mehr Überhand nehmenden Schlachtungen bei den Bauern, worüber auch eine Deputation, bestehend aus sämtlichen Vertretern der Fleischeroereinigungen des Draubanats beim Herrn Banus vorstellig wurde. Die Hauptversammlung faßte folgende Beschlüsse: 1. Die Vorstehung und die Handels-u. Gewnbklammer wollen alle Schritte bei den zuständi-gen Behörden unternehmen, daß das schlachten von Vieh bei den Bauern und der Verkauf im kleinen auf die dringendste» Fälle beschränkt wird. 2. Die Vor-stehung wolle alle Schritte unternehmen, daß die EinHebung der Beschaugebühr für eingeführte Fleischjorien, welche bis jetzt nur die Fleischer zu bezahlen haben, auf alle Unternehmungen ausgedehnt wird, diejich mit Handel von Selchwaren, Würsten, Speck. Salzipeck, Felle usw. besassen, wie dies das Veterinärgesetz oon Jahre 1925 verlangt. 3 Die Vorschriften ves Veterinärgesetzes oon Jahre 1925 wolle auch bei den Schlachtungen der Bauern an-gewendet werden, so daß diese Schlachtungen von einem Tierarzt beschaut werden müssen. 4. Die Finanzlanoesdireklion wolle ersucht werden, den bestehenden Schlüssel zur Berechnung der Ein-kommensteuer der jetzigen Verdienstverhältnisie und den auf ein Minimum zurückgegangenen Umsatz anzupassen. 5. Die Vorstehung wird beauftragt, Friher Oin 120 Früher Din 140 Fiber Dm 150 Anzüge für KINDER billiger jetit Din 70 jetzt Om 90 jetzt Din 110 Wir bieten den Ellern die Möglichkeit ihre Kinder gut zu bekleiden unter besten Bedingungen, was heute mehr als je wichtig ist. Besuchen, Sie unser Geschäft ■■ T IM MZUGE alle Schritte zu unternehmen, daß bei den besteh- enden verschiedenen Anschiffungsqenofsenschasten da« neue G'werbegesetz in Anwendung gebracht wird. Bei den erfolgten 'Neuwahlen wurde der langjäh-rige Obmann Herr Franz Rebeuschegg wiedergewählt, ebenso als dessen Stellvertreter Herr Anton Pcnnojer. Den Ausschuß bilden die Herren: Hohnjec Viktor, Eelje: Esih Matija. Eelje: Leskoosel Ivan, Eelje,' Filipitsch Stefan, Konflce, Tadina^Ivan, LaSto; Zany Viktor, Eelje: Grad! Mw, Smarje: öerdoner Andrej, Sv. Peter; Drv-fenif Anton. Eelje. AIs Bezirkivertrauensmänner wurden gewählt die Henen: Gradt Mar für Bezirk smarje: Kochar Fran^, Slooenjqrader; Tadina Ivan, Lasko: Filivitjch Stefan Konjice: Doblsek Franz, Gornjigrad; Kozlcvcar Josef. Gerichtsfprengil Soitanj; Bozii Jakob. Gemeinde Trboolje. Räch mehr als dreistündiger Verhandlungszeit schloß der Vorsitzende die sehr anregende Versammlung. Hilde Holovsky hat beim Internationalen Damenkunsteislausen am 19. Februar in Zürich mit 325.25 Punkten den ersten Platz besetzt. Nachfolgende Bitte eines arbeit», losen Invaliden ersucht un* die hiesige Ortsgruppe des Kriegsinoalibenverbandes zu veröffent-lichen: 40*,/utqer Invalid, verheiratet, mit zwei Kuidern, vollkommen gesund, fehlt bloß das linke Auge, befähigt zum Dienst eines Laboranten, Maga-zineurs, Portiers, Wächters oder Hoteldieners, würde jeden solchen Dienst annehmen. Ehrlichkeit garantiert. Wer eine solche Stelle zu vergeben hat, möge sich an die Ortsgruppe des Verbandes der Kriegs invaliden in Eelje wenden. Uhren, Goldwaren ans Teilzahlungen ohne Prt hatt >schlag. Jlger, Maribor, (iosposka uliea Nr.IS» Unglücksfälle. Am 17. Februar brach sich der 53 jähriqe Besitzer Philipp Kramn aus Prelog bei einem Sturz den rechten Oberschenkel. — Der 25-jährige Taglöhner Jukod Raqlic aus Visnja vas brach sich am gleichen Tag bei der Arbeit im Walde ebenfalls den rechten Oberschenkel. — Der 26-jährige Arbeiter Stefan Orel aus Hum ob Sotli fiel am 17. Februar auf eine Glasscherbe, an der er sich den Unterarm zerschnitt — Der 7-jührige Tischlerssohn Joan Ko» aus Cret brach sich am 18. Februar bei einem Sturz das linke Bein unter dem Knie. — Der 31 jährige Luka» Drofenik aus Gradisce bei ömarje wurde dieser Tage oon einem Angreifer überfallen und mit einem MMmwiM Nr. 7 Lltustrierie Beilage der isss Deutschen Jettuns Organ für die deutsche Minderheit im Oravabanat iisqatu} im Qtambucqec 2tafym VomTage S I Scha«felr»d«r al« Al«g»eugantrie» der Znknnst? Die Rohrbachwerke bauen »»r-zeit einen neuen Mugzengirw. der statt der TragNüchen roilerende Flügel hat. di« gleilli-j«itig auch den Propeller er>«tzen lallen. Auid senkrechter LtaN und edenlolche Landung soll durch die Zieutonitruttion ermöglicht werden t Flugpioniere Set nn jahrige ?l»gf»natiker «ulla» Vilienthal. der Bruder de« abgestürzt«» Otto Lilienthal, starb jetzt an einem Her,schlag, während er in den Halle» der Deutschen Versuchsanstalt »IrLult-fahrt an seinen Planen arbeitete, Bi» zuletzt hat er an dem Aebanten de» motorlosen Schwtngeiiflugee festgehalten S.S.D. * * I 25Jahre?>ero-(5lnb. EllhBeinhorn,gewihnt.selb«ml« ihrem Flugzeug durch die Welt zu reißen, gewann aui demg«ft* bankett zur JubllSuin«s»ier be« «eroillub» eine Havagrei'« alt Hauptgewtnn der Tombola. Neben ihr der Alieger SrnliUdet Wie ein grofier Drache« mutet der VtSläufrr hinter feinem Segel an x. Um den Wintersport Ei« neue civmpia-Bobbahn in Garmisch-Parten-tirchen. Ihr Bau stellt «ine Binse ber Borl'ereilungen fslr die ClhinpioM 19311 dar. Benutz« soll st« aber schon eher werde» *. Die Xraurrfeier Im Berliner sSr die »ach dem Aaetelzog zur Regierungsdildnng Vrschofiene« ?ippe wird I«ldkt von dem Püppchk» noch mitgetragen .Wrtih Wiederkehr» Recht«: Brin»i«a»»de«d mit den verdnndenen M»n»«rn«»en 'Flltes !Harzer 'örachtengut lebt roieder auf @dt Jahrzehnten werden im Harzgau kein« Trachten mehr getragen. in seltsam geformten Truh«n. in schweren Holzkoffern führen fit » T , ?T i tin verborgenes Dasein. Dennoch sind si« nicht vergesien. und gerade unser« Z«it erkannte den hohen künstlerischen Wert, der diesem I Hl W|Y. alten Kulturgut innewohnt. Ihn für di« Segenwart nutzbar zu machen, ifl Heimarbeit im heften Sinn«. Im Harz beginnt sie sich jj durchzusehen. — Zunächst dr«i Trachtendilder alt kleiner Autschnilt au» dem Harzer Trachtengut: Die alte Frau am Spinnrocken trägt I * ■Vp'jj • die um 1870 übliche Kleidung, ebenso die beiden forschen Bauernburschen au« dem Borharz. in ihren kurzen Wäms«n und ledernen Hosen. I Bei dem Brautpaar aus der Segend von Wernigerode sind schon deutliche Anzeichen der schwindenden Bolk»tracht vorhanden. Die I y ^ «y Bäuerin trägt ein dreieckige«, im Ort gehäkelte« Schultertuch, der Bauer blauen Leinentittel mit Halstuch und weihen Filzgamaschen. 4 I st W Wie nun dies« Trachten nutzbar gemacht werden, da« darf unser besondere« Interesse beanspruchen. — Bild l zeigt eine W«ihstick«r»i au« > O v dem Jahre 1828; Ajour-, Schlingen- (Langetten-). Platt- und Stilstich auf Batist. Die auf« feinste au«geführten Stickereien verdienen || Bewunderung: mit oder ohne Durchbruch sind si« so kunstvoll, dah st« mit den zartesten Spitzen in Wettbewerb lreten können. — Eine moderne Applikation nach der Technik di«s«r Stick«r«i z«igt Bild 2. S« ist interessant, bah sich im Berliner Bölkermuseum eine Tschoka- h,? Nähnadel au«gesührt. Man lege jeden Indianertracht befindet, die aus Leder auch diese Zacken al« Verzierung au« roter und blauer Seide zeigt. Die Abbildung eine« Bräutigam«- z^l seitlich zu einem Dreieck um. Die so Hemde« au« dem Jahr« 1838 «Bild 3>, da« di« Anfangsbuchstabe d«r Ramen von Braut und Bräutigam trägt, bringt di« freilich schon entstandene dreieckig« Jacke nähe man auf überwundene Mode. Monogramm« auf «leider zu sticken, in Srinnerung. — Im folgenden sei ein einfache« B«ispi«l für di« Mutzbar- ^Grundstoff mit feiner Radel und seinem machung von Trachtrn gegebene Viel« Sin,«lstücke wie Schürzen. Schultertücher und Kraulen au« feinen, weihen, durchsichtigen Stoffen sind Zwirn in kleinen Saumstichen fest. Diese am Rande mit einem Saum verziert. Dieser Saum, an sich notwendig, ist in einer Zackenlinie aufgenäht und so zum Schmuck geworden. Arbeit läht sich in allen Stoffen. Vröhen Man leg« den Stoff am Rand« einen Zentimeter breit um. hefte ihn auf und teil« d«n ganzrn Rand mit d«m g«ntim«termah in gleiche, Farben herstellen: auch Applikationen zwölf Zentimeter breit» Teil». Don d«r Schnittkant« au« w«rd«n diese Teile etwa« senkrecht eingeschnitten. Die weitere Arbeit wird mit Hnnen so gemacht werden. Der Zacken- »>m kam mit d»r Tracht au« d»r Stadt Hermann Schwab. Halb«rstadt H»rz«r »rnchtrn v»n einst t? den: Vfliienn um 1870; link»' Bauerntmr'che» au» derielben Zeit: recht»: Brautpaar au« der I«tt de» Z rardtenversall« \ 'nppegc 1. Man prü'r zunächst an einem Zipsel, ob bnt stttif überhaupt waschbar ist 2. Räch d«n» Wa'cheu rolle man zmn Troeknen da» Stück in ein Frottier Handtuch fest «in c ~Jien schon erhallt ' Teile. farbige C ol/saclten schon erhalten winterliche Mode bevorzugt von jeher wollene Kleidung: sie hält warm und schützt den Körper vor Srkältungen. And wir dürfen un« über diesen Wechsel in der Bekleidung auch in-sokern freuen, als si« Jahr für Jahr neu« schön« Must«r bringt, di« in ihren frischen und leuchtenden Farben jede« Aug« «rsreu«n! Va-mit taucht aber zugleich eine sehr wichtig« Frag« auf. nämlich die: wie kann man di«s« schönen Sachen zuverlässig und auf «infach« W«is« waschen, und zwar wi« et unsere g«ldtnapp« Zeit verlangt — ohne grohe Kosten. Sin erprobte« und zugleich billige« Wasch« r«z«pl ist di««: Zuerst prüfe man. ob das Stück überhaupt waschbar ist. Man macht da« so. dah »ine verdeckte Stell«, «in Zipfel oder dgl. in klare« Wasser getaucht und fest in einem weihen Tuch au«-gedrückt wird. Bleiben Wasser und Tuch «in, so sann man di» Waschechtheit im allg«meinen voraussetzen (Abb. 1). Man gieht jetzt reichlich kalte« Wasser in eine Schüssel und gibt auf je zwei Lit«r Wasser unter gleichzeitigem Verrühren einen Shlöffel P«rstl zu. cven. Ärmel »!w.. weifte Tücher oder Seibenpapier weihe« — aber keinetfall« buntes!— Seidenpapier nehmen.) Zum Schluh da« Stück auf glatter, tuchbedeckter Fläche au«breiten und vorsichtig in die richtig« Form ziehen. Zwischen Border- und Rückenteil, Ärmel usw. wieder weihe Tüch«r legen und da» Stück so liegend trocknen lassen. Man vermeide auch hierbei Sonne oder Ofennäh«, da di« Hitze di« Wollsas«r Hart und brüchig macht. Wer seine Woll« so wäscht, wird imm«r Fr«ud« an sein«n schönen Sachen haben. F. ®. Ubcto«: 2D. Schäsrr H ygiene / Ta« dteltenutzte Handtnch ohne Ende in öffentlichen Sakkiatien ist «in gefährlicher Bazillenträger! Recht«: Glücklich, wer viel «Wett» zum ZSlilen hat? troydem soll man d«n «nfeuchter und ni« die Kippen zum Finger-netzen verwenden . Recht« auften: Und hat dich schon di« »rankheit gepackt, dann schüde Wenigsten« andere vor «nftetknn»; ein Taschentuch, und immer wieder ein frische», beim Riesen und Huiien vor dem Mund! Recht»: Hund ober Zchaf? Diese Bedkington Terrier sind die beliebten neuen Modehunde onenbecf reift «ach Japan. Ü in ffamel betritt «eine «-onderkabine zur Verschiffung in da» Reich der ausgehenden Könne S.v.v. Dreimal Spannung — zwei prächtige versische Saxen der Berliner Zieri»ch>au»iieilung ffiniWfcrfts«! sJ"* "• 8°---Itn. vts--g er. «Tiniat?rattfl »a- - da. Tan, den. ?an se. Ru p#f. Sie — — sern. ,>ut--ne. Hat — - bei, tfiMi >ur. litt fort, Wr imrfl. Äou men. ^wt'-ven die Silben ift jedesmal ein ziueifklMgr« S*»ori |u feeen, denen er.Teufel. 4 He>lkiost. 5,I„selii»Mtttelmeer, fi. röuiifrtier itai'er. 7. Uretmwobiier Peru«, N. VlAbifeenmime. ». ZeitVIUlkt, 10. .iauberlun» II Männernaine, 12. >«ött!» der Fruchtbarkeit, 13. akademische Halle, 14. Ltadt a» der Elbe. 2«l MaglsckeS Quadrat r,e Buchstaben: a-a-a-a-a a-c c-c-e-e-»-h-»-»-i—l— l n s < s t I lind in die 25 Felder eine» Quadrate« so einzuordnen, dafi die »»aaqerechien und senkrechien Reihe» gleich» lautend ergeben t. Zvei'eftsch, 2. Halbedelftetn, 3. asiatische» Reich, 4. mittelalterlicher Ztäbtedunb. '>. französische Zchri'tKellerin. »41 Auflösungen aus voriger Ziununer: D'/benrätlel: i. »riommunikati-n' n 2. Alcharioid. 3. Niveau. 4. »Aktion 5. Ovid. «. Euklid. 7. Smnmelite. 8. <»o#lar. 9. Edeffa. 10. Wurzel, II. illegal. 12. Zen tenz. 13. Standane, 14. Eraudi. 15. Nimmersatt. 10. innerhalb, 17. Sonate. IS. trivial. 10. ttfel. 20. Indemnität: .(sin bBf «eioifsen ift ein Hund, der allzeit bellt." Rösselsprung: Nicht» kann so da» Herz erheben, / Ld wir alt sind oder jung,/ >l» dem Tniurn sich hinzugeben , Liebender Erinnerung. lMattin »reis) Kreuzworträtsel /W» / "i /*" lebH/t/tfacneitl'iys l I Waagerecht Litteftalt au» der^Ied>rman». >'>.StusenIeiler«..>rresuhr»ug, in Kfieit. 11. Vvrftebirqe de» Har,e». l3.Iei! oe» Baumet, 15. (BUederftfter. 1«. griechischer Buchstabe, 17.Pesicht»>>>rb». Senlrecht: 1.Wintersport, 2. Au««ei». 3. «u»erle>ene». 4. staDt in Rufltanb. 7. Anuti. n vaubdaum, S. ,>lim in CftpreuSen, 10. Erd'chicht. 12. Bedienstete. 13. narbi<(be Otoitbeit. 14. ulangatt. 403 Der kluqe Mann baut vor ..Hierher. Beugel, - daiftr seht'S aber nun «irklich wa»'. ruf» Später ToUbrSqen hocher-zSrnt und ftrei't nach dein Rodrfto kl »> nr - /-v iv^: V ■r r i Hattrntattln boin Ztamml WderW Mo tön] PiatUnl •))l a»fe eine» •Um Vusrtimnnn* 3*(IIxt u»d J«n (von» HMnAi. HftottiaH |Mot>f ei»er| Hottentotti» kam Stamm lber »Zwnrt" ÜmMH Als Bildhauer bei Holfenfoflen und Buschleufen Unten: XI» Regeeln sieht »u« er«»» M«l« ih«e Matte. Schreck m der crfte Eindrucks sie wende« Nch ad. Zureden hilft! e» folg» ein scheuer. friifcbcT Blick. Schließ ltch hat si« sich erkannt und — lacht 3nr Zeit werd?» van den ver'chiedensien -eilen au» ? " fitrtw unternommen. flbsormmaffen bereitstellen. die e» er-mSglichen, menschliche «Srverteile und leblose MegenktSnbe vollkommen naiur,,eireu wiederzugeben, Der Direktor de» Vlnlbropologilchen .Wtitttte» ber Universität Ällinclien, Pros, Tr. Tb Mollilon. erkannte di«Wichtigkeit solcherSlbformungen fflr (ein Institut und beauftragt« mich. „I versuchen, aus einer von mir beabsichtigten Reis« durch Ztidiveiiasrika ein« !»o«n samiiiliing von Hottentotten und Vufchleiiie» zusammen zubekommen, 7a« schwierigste Probleut >var. di« richtige Vehandliittg der Etngedarenen berautzufinden. WU werden sich die verbauen und wi« müssen sie genommen werden, dah sie da« Unangeuedme de» flbsormen» auch Aber sich ergeben lassen'/ — Räch und nach schalte sich eine ganz bestimmt« Taktik heraus. die auch <>e>« zum Miete führte. Ten richtigen Ton braut«,unnben. blieb stet« trovbem eine ge«libl«uiähige flugeleaenbet». «I» verkehrt erwie« sich meikt iedwede Rücksicht-nadme, «ei e«, baft man du« „Ccfer vorlier aufklärte ober erschreckt einhielt, wenn man merkte, baft ftte lassen zu beift aus«etragen wurde». Ler kategorische Imperativ: „jkerl! le, dich biertf' und balle iiilt!" war d<»»» Silo meter langen Strecke am Rande der Rarnibwiisie entlang bj« an den Qranje. nur ganz« fett» Perionen antraf. Nur einer von die'en etttwischie mir, «in junger Kerl, al» er sah. wi» ich leine Mutler mit dem Regativbrei einschmierte, T i« ad« gesorn»«tt Bulchleute zeigten gar kein« <^emiit»beivegitiig, iveder flngfi noch Freude, t* war eine abgeNüne «leichgaitig kett, welch« betagte: Der weike Mann kann all«». — ?lnb«r« die viel intelligenteren Hottentotten. 7a war schon die Aus-fassung meiner Arbeit bei den 'Geschlechtern ganz verschieden. Tie Männer waren, wettn kie erkt Renrauen gesaht bauen, leicht zu gewinnen. ichelu umschlug, wenn sie sich an den Anblick gewthnt bauen, '."ei den Bufchleulen war das-selbe zu beobachten, obgleich sich da diewemütsbewegiingen in viel «ng«r«n tUrenzet! abspielten. Au' dieser Expedition gelang «», «in« Sammlung von SSpfen. «eficht»ino»leii, Obren und Hünden von SBufchleuten. MHoitentotten.IZHerero», l Ovam-do,! Bergdaina und 1 Bastard zusammen,udrtngen. gl«lchz«i»ig auch ihreS tin>inenaufWach«walzenfesizubalten. Tie'eSamnn wog wird noch badurch vervollftStibigt daft von jeder abgeformten PerfonHaarvrobe, stinger nndHatidabbriicke und drei anibropo-logifche Pboto« abgenommen und mitgebracht werden konnten. AK | 1933-7 | Xurfrrttrfbnitf », IVria# tu CU» f Mim» X.-S, . . .. ,tin>»el»ng«» ElofxidiiiiB»» «>». A»fr«g>>i «» di? S^elstlelw»« Öfl - (läurlVAnfltritrr: Dr. H«»»» Xodlman» finam nur trUMft nrllm. Win ^äifporto Mlltft ?rr«n»«r1tUS Mt »m OnWl: 3. Äortfe, 3ntln s Nummer 17 .1 Deutsche Zeitung Seite 5 Prügel schwer am Kopf verwundet. -43n §L'iju* rij ob j. z. brach sich die 10 jährige Eisenbahkers-'.achter Josefa Jeric bei einem Sturz üb« die Treppe den rechten Unterarm. — Beim Bau der Gastwirtebrauerei in Lasko erlitt' der Fahbinver Anton Hanzl eine Wunde an der rechten, SchMer. Todesfälle. In Breg Nr 2-t ist der 71-jährige Knecht Franz Gaj^ek gestorben, i» Am 17. Februar starb im Allg. Kramenhaus. der -arbeitslose Steinmetz Leo Finter aus ModraH« bei Pols» cane im Alter oon 50 Jahren. — Ani lA, Februar starb die 25 jährige arbeitslose Köchi« Anna Pernat aus Sikole bei Pragersko. ' — Am 20. Februar starb im Ailg. Krankenhaus der V8jährige Tag-löhner Karl Hermann aus 2ul«c. — In Spodnja Hudinja Nr. 27 ist djr Besitzerin, Händlerin und Wachmannswitwe Fniu Ursula Kalisnik im Alter von 70 Iahren verschieden. Das Begräbnis fand am 24. I. M. vom Trauerhause aus auf den städtischen Friedhof statt. — 2m Allg. Krankenhaus starb am 2l. Februar der 56 jährig« Steinmetz Kaipar Krobat au» Celje bei Vransko. — 3m Allg. Krankenhaus starb der 60erie gestand der Knecht, dah er das Futter qestol en habe; die Dorfbewohner hätten ihn immtr ausgespottet, dah die Pferde sehr schlecht aussehen, deshalb habe er das Futter gestohlen und für die Fütterung der Pferde verwendet. Landfeuer. In der Nacht vom 16. auf den 17. d. M. gegen 19 Uhr entstand beim Besitzer Martin Letina in Zlatoliie am Draufelde in dem mit Stroh gedeckten Wirtschaftsgebäude auf bisher unbekannte Art ein Schadenfeuer, durch welche» das erwähnte Objekt ein Raub der Flammen wurde. Der sofort erschi«n«nen Feuerwehr von So. Janz gelang es, den Brand zu lokalisieren, so dah ein Uebergreifen auf das Wohnhaus sowie auf die anderen Objekte verhindert wurde. Wieder mclchte sich hier der grohe Wassermangel in den Dörfern am Lande bemerkbar! es wäre daher wünschens-wer», dah die mahgebenden Stellen die einzelnen Landgemeinden zur Errichtung oon Wasfer;isternen veranlassen würden. Schwiegersohn und Schwiegermutter. Der Besitzer Alois Cafuta in Rodni vrh hat die Tochter der Auszüglerin Maria Trafela zur Frau. Zwischen dem Schwiegersohn und der Schwieger-muiter herrschen fortwährende Zwistigkeiten. Auch am Sonntag, dem 19. d. M, kam der Schwieger-söhn etwa» betrunken nachhauie und es entstand zwischen ihm unb der Maria Trafela wegen eines Auszuges ein Streit. Cafuta ergriff in seiner Aus-regung ein Messer und eme Hacke und wollte auf die Schwiegermutter losgehen. Nur mit schwerer Mühe gelang es der Mutter und der Tochter, den Erregten zu entwaffnen. Hierauf zerschlug Cafuta in seinem Zorne mehrere Fensterscheiben. Nach einer Seit« 6 Deutsche Zeitung Nummer 17 Zeit kam er mit einem schweren Stock daher und begann auf die Maria Trafela zu schlagen, so daß diese am ganzen Körper schwere Hieboerietzungen erlitt. Unter anderem erlitt sie eine schwere Verletzün des linken Auges, so daß das Auge wahrscheinlic verloren sein dürste. Die Verletzte wurde ins hiesige Spital überführt. Gegen Cafuta wurde die Straf-anzeige erstattet. Notwehr. In der Nacht vom 13. aus den 14. d. M gegen 22 Uhr ging der Besitzer Siiko, nichts Böses ahnend, mit seinen Angehörigen zur Ruhe. In einer Zeit kam der Besitzer Ludwig Tos aus Brengovci im Bezirk Maribor, der ein Schwager des ersteren ist. beim Hause vorüber; er trieb eine Kuh, die er am selben Tage in der dortigen Gegend «kaust hatte, und verlangte lärmend Einlaß in das au». Da Sisko den Einlaß wegen des renitenten Benehmens des Schwagers verweigerte, begann Tos in feiner Wut die Fenster einzuschlagen. Tos wurde immer erregter und schrie, daß er entweder den Schwager oder die Schwägerin noch in der Nacht ermorden müsse. Mit aller Wucht begann er auf die Türe zu schlagen, bis auf einmal das Schloß nachgab und Tos bereit» den Kopf durch die Türspalte hereinsteckte. Sisko, dem um seine Familie bang war, ergriff nun eine dort lehnend« Hacke und schlug aus Tos s Kopf zu. so daß Tos bewußtlos zu Boden sank. Hierauf flüchtete Sisko samt Weib und Kindern zu seinem Nachbarn Cepec Nudols, wo er um Hilfe rief, worauf sich die Familie zum zweiten Nachbar, das ist zum Besitzer Josef Kovacec, begab, wo sie auch über di« Nacht verblieb. Tos, der mittlerweile wieder zum Bewußt-sein gekommen war, suchte Hilfe im Haus« des Franz Gumze, der dem Verletzten einen Notoer-band anlegte und ihn zum Besitzer Jane; Kocijan zur Nächtigung schaffte. Sisko brachte am nächsten Tage den Vorfall bei der Gendarmerie zur An« zeige. Tos suchte ärztlich« Hilf« und mußt« in das Spital nach Maribor überführt werden. Sisko wird als ruhiger Mann geschildert, wogegen aber Tos stet« eine sehr erregte Natur zeigt«. Di- Freude am Messerstechen. Dieser Tage wollte der Knecht Janez Murko aus Leoajnci vom Besitzer Josef Zelenik, bei dem er mit Schälen von Kürbiskörnern beschäftigt gewesen war, in der Nacht in Begleitung der beiden Zähne des er-wähnten Besitzers Josef und Alois Zelenik, sowie des Burschen Josef Matjasic nach beendeter Arbeit gehe. Bluttaten und kein Ende. Vor einigen Tagen weilte beim Winzer Mich! Johann in 2iharci dessen Bruder Mar auf Besuch. Es waren auch einige andere eingeladen. Ohne irgendeinen be-sonderen Grund entstand zwischen den Versammelten eine Streiterei. Mai Michl, der scheinbar der Ver« nünftigste sein wollte, forderte die Anwesenden auf, daß sie „Ruhe" geben sollten. Da Wort« nicht halfen, zog er sein Taschenmesser in der Meinung, nach Hause In der Nähe de» Hauses des Besitzers Zelenik befindet sich das Vaterhaus des Knechtes Murko. AIs sie dort ankamen, begegnete ihnen eine Gruppe Burschen, unter welchen sich auch die Besitzerssöhne Janez Kogler und Fein Koffer aus Levajnci befanden. Da Murko die beiden kannte, fprach er st« an. Als er sich von ihnen verabschiedete, spürte er plötzlich in der rechten Schenkelgegend eine Siichverletzung, Als er sich um-drehte, sah er. daß Kogler ein Messer in der Hand hielt. Murko schrie um Hilfe, worauf sein Vater, der Besitzer Franz Murko. aus dem Hause herbei-eilte. Aber diesen überfiel Koffer gleichfalls mit einem scharfen Gegenstand, so daß Vater und Sohn ins Haus flüchten mußten. Der Fall wurde dem Gerichte angezeigt. er werde damit gewiß größeren Respekt einflößen. Im Durcheinander traf er ieinen Bruder in die Brust und brachte ihm eine Stichwunde durch die Lunge bei. Johann Michl blieb einige Tage zu Hause, da aber sein Zustand oon Tag zu Tag schlechter wurde, mußte er schließlich ins hiesige Spital überführt weiden. Ueberfall. In der stacht vom Samstag auf Sonntag wurde der Besitzerssohn Alois Bozicko aus Sp. Priftava auf dem Heimwege aus So. Vid nach Sp. Pristaoa auf der Straße von einem gewissen Andreas Mmko aus Pobrez überfallen, wobei er erhebliche Verletzungen erlitt. Bozicko wurde ins hiesige Spital überführt. Gegen den Täter wurde die Anzeige erstattet. Slovensta Bistrica Mord an einer Auszüglerin. Dieser Tage wurde in Bukooec die Auszüglerin Maria Hu ver oon ihrem von der Arbeit heimkehrenden Sohne im Bette liegend tot aufgefunden. Bei der Leichenschau konnten verdächtige Spuren einer Ge-walttätigkeit am Halse der Verstorbenen fkstgestellt werden, sodaß die Gerichtsbehörde eine Obduktion der Leiche anordnete. Die aus den Herren Richter t Zörer und den Aerzten Dr. Jagodic und Dr. lasinc bestehende Kommission stellte einwandfrei fest, dah die Frau erwürgt worden ist. Außerdem trug sie eine Verletzung in der Hüftengegend. Der Verdacht der Täterschaft richtete sich sogleich geaen den Landwirt Franz Luneznik, da zwischen diesem und der Ermordeten in letzer Zeit ein gespannte» Verhältnis bestanden hotte. Luneznik hatte das An-wesen der Maria Huber im Jahre 1930 um einen Kaufpreis von 40.000 Dinar erworben unter der Bedingung, daß er ihr und ihrem Sohne das Auszugsrecht zusichere und monatlich einen Betrag von 200 Dinar bezahle. Luneznik blieb aber mit den Zahlungen im Rückstände, was in letzter Zett zwischen den Genannten zu heftigen Auseinander-ietzungen geführt hat. Der Täter wurde dem hiesigen i Bezirksgerichte zur Untersuchungshaft eingeliefert, i leugnet jedoch entschieden jede Schuld am Tod« der Auszüglerin. Wirtschaft u.Bertehr Erfreuliche Botschaft für die Eltern. Endlich sind wir in der Lage, auch die Eltern mit einer Nachricht zu erfreuen, welche besonders in richt der Kleiderfabrik „Tioar", daß sie die Preise neuerlich erniedrigt hat, wirklich angenehm über-rascht. Die Preise der Kinderanzüge find beträchtlich er-niedres worden gegenüber den vorherigen niedrigen Pnisey, so des) es heute jedermann möglich ist. sein Kind schön un» gut zu bekleiden. Die Qualität der „Tivqr"«Kleider ist ausgezeichnet und die immer größere Zahl der Kunden dieser heimischen führenden Fabrik ist die beste Empfehlung. Stussisches Gold für Deutschland. Die russische Nationalbank hat der Deutschen Reichs dank die Erploitierung der Goldbergwerte in Sibirien und im Ural Zwecks Deckung der Handelsbestellungen. in Deutschland^ überlassen. Allerlei Acht Reichswahllisten Der Reichswahlausschuß hat acht Reichswahl-vorschlägt genehmigt, und zwar: 1. Nationalsozialistische Deutsch« Arbeiterpartei; 2. Sozialdemokratische Partei Deutschlands; 3. Kommunistische Partei Deutschlands; 4 Deutsche ZentrumspaNei; 5. Kampf, front Schwarz Weiß Rot; 6. Bayrische Volksparlei: 7. Deutsche ®tolk*paifci, Christlichsozialer Volksdienst «evangelisch« Bewegung», Deutsche Bauernpaitei, D«utjchhannooeranische Partei; 8. Württembergischer Bauern- und Weingärtnerbund. Humoristisches Der kleine Aribert ist sitzengeblieben. „Warum hast du dich denn nicht zusammen-genommen?" tobt der Vater. „Dabei hatte ich dir ein Fahrrad versprochen, wenn du versetzt würdest, du Lümmel. Was hast du bloß die letzten Wochen getan?" „Radfahren gelernt. Vater!" Der Lehrer stellt folgend» Aufgabe: „Dein Bruder hat fünf Aepfel. Du nimmst zwei davon weg — was ist dann da« Ergebnis?" Fiitzchen antwoitet: „Er verhaut mir". „Mutti, wen hast du lieber, Beethoven oder Wagner?" „Beethoven, mein Kind". „Dann ist es nicht so schlimm. Ich habe eben beim Staubwischen die Büste von Wagner zer-schlagen". , ^Weshalb gehen Sie mit Ihrer Braut denn so oft zum Bahnhos?" „Ach, sehen Si«; j«d«smal, wenn ein Zug abgeht, können wir uns da küffen, ohne Aufsehen zu erregen; denn die Umstehenden meinen dann alle, daß wir Abschied nehmen!" MBY^EINSBUCHPRÜCKEREI iiiiiiiiiiiiiiii mm ii Herstellung von Druckarbeiten wie: Werke, Zeitschriften und Broschüren, Rechnungen, Briefpapiere, Kuverts, Speisentarife. Tabellen. Geschäfts- und Besuchskarten, Lohnlisten, Durch-schreibbücher, Diplome, Parten. Etiketten, Plakate, Preislisten, Vermählungsanzeigen, Siegel-raarken usw., Drucksachen für Handel, Gewerbe und Industrie in bester und soIiderAusführung 0 0® CELEJÄ Inseraten Annahmestelle für die Deutsche Zeitung I 0 0 0 CELJE / PRESERNOVA ULICA N- 5 llllltllllllllllllllllll m Nummer 17 Deutsche Zeitung Seite 7 Der Mann m 21 Kriminalroman r Die Türe war verschlossen. Während er noch versuchte, sie zu öffnen, den Mtthanismus ausfindig zu machen, Hangen von der Treppe herunter laute Schritte. Ein flackender Lichtschein fiel in den Gang und rückwärts sehend erkannte For den Notar, der mit einer Kerze in der Hand die Treppe herunter kam. „Sie können wohl nicht hinaus?" fragte er. ..Das ist sehr natürlich; denn Sie stehen vor der falschen lüre. Folgen Sie mir!" Er schritt auf die rückwärtige Türe zu. Der Inspektor, der sich eines ziemlich ausge prägten Orientierungssinnes erfreute, wunderte sich einigermaßen, daß er die Richtung verfehlt haben tollte, aber so etwas kam wohl voi. Mit einer gewissen Vorsicht folgte cr dem Notar nach. Der hatte die Türe erreicht, öffnete sie vnd trat über die Schwelle Fvi schrill ihm nach. Mit schnellem Ruck streckte Gleefmann den Arm aus und schlug die Türe ins Schloß. Ein Griff an die SBand und die elektrisch« Deckende Iruchtung strahlte auf. Ziemlich verblüfft sah sich der Inspektor in dem Raum, indem er sich nunmehr befand, um. Es war ein tellerartiges, mit roten Backsteinen ausgemauertes Gewölbe. In der Mitte stand ein mächtiger, altertümlicher Tisch, aus dem verschiedene Dinge lagen und im Hintergrund befanden sich zu beiden Seiten mehrere dunkle Nischen, sonst ent-hielt der Raum nichts. „Was soll das?" „Das werden Si« sehr bald sehen", entgegnete der Notar gelassen, indem er aus den Tisch zu schritt. Er zog seinen Rock au» und schlüpfte in einen weihen Mantel. Dann griff er nach einer kurzen, stählernen Stange, die er prüfend in dtn Händen wog. „Glauben Sie, daß dieses Ding hinreicht, einen Menschen ins Jenseits zu versetzen?" Statt aller Antwort griff ber Inspektor in feine Manteltasche. Der Notar lächle. „Greifen Sie nach Ihrem Revolver?" fragte « heiter. „Ich ahnte so etwas und war so vorsichtig, Ihnen diesen, als Sie bei mir oben waren, abzunehmen. Sie sehen, jetzt kann ich sagen, eine Mög lichkeit zu entkommen, besteht für Si« nicht!" For war erblaßt. Er warf einen Blick nach der Tür und sah, »aß eine Klinke fehlte. Mit finsteren Blicken maß er die massige Gestalt des Notar», der immer noch am Tisch« stand und mit der Waffe spielte. „Was haben Sie cingentlich vor?" fragte er endlich und trotz der Eiregung klang seine Stimme sehr ruhig. (,3st das nicht klar?" erwiderte Gleefmann feit, indem :r langsam näher kam. „Sie dürfen dieses Haus nicht lebend ver> iajsen! Sie sind der einzige, der meine Pläne im letzten Augenblick zu durchkreuzen vermöchte, der einzige, der imstande wäre, mich um den Erfolg meiner jahrelangen Bemühungen zu bringen. Jahre habe ich, ein Verfehmter, ein Ausgestoßener, gerungen und bekämpft, habe gearbeitet und mich ab> gemüht und bin zum vielseitigen Verbrecher gewor-den und nun. da es endlich soweit wäre, daß ich mich irgendwo in einem stillen Erdenwinkel zurück-ziehen könnte, nun treten Sie mir entgegen, um mir Freiheit und Ruh« zu rauben. Glauben Sie, ich könnte mich darein fügen? Sie müssen weg, Sie müssen sterben oder finden Sie nicht, daß Sie viel zu viel wissen?" Er hatte sich in «ine förmliche Wut geredet. Sein Atem ging heftig und mit vorgeneigtem Oberkörper sah er den Inspektor mit haßfunkelnden ?lugen an. „Sie wollen mich also, wie man so sagt, um die Ecke bringen?" ,,3ch glaube, das ist der landläufige Ausdruck dafür!" „Geschieht mit Miß Hirftcliffe dasselbe?" Der Notar schüttelte den Kopf. „Aber nein!" rief er belustig«, „dazu ist sie »iel zu schön und zu jung und d«e Summe, di« sie mir einträgt, kann ich wohl brauchen". „Teufel". Gleefmann zuckte mit kaltem Lochen die Schulter. Langsam spülpte er die Aermel auf, so daß seine starken Unterarme zum Vorschein kamen. tt der Narbe »n I. L. Hecker „Es tut mir leid, daß ich Sie nicht erschießen kann. Sie hätten diese Todesart sicher jeder anderen vorgezogen, aber Sie werden auch verstehen, daß die Sache möglichst geräuschlos abgehen muß. Ich werde also wohl oder übel die Stange ver-wenden müssen". Damit hob er die glänzende Stahlstange em-por. Der Inlpeklor ballte die rechte Faust und neigte sich unmerklich nach vorn. „Geben Sie sich keine Mühe!" lachte der Notar kalt. „Ich borte selbst einmal und verschaffte mir darin einen leidlich guten Namen". Damit holte er zum todbringenden Schlage aus. Mit Gedankenschnelle wich For nach der Seite aus und ebenso rasch fuhr seine geballte Faust unter Gleefmanns Kinn. Aber er hatte nicht mit einem kleinen Gegenstand gerechnet, auf den er trat und der ihn zu Fall brachte. Der Notar erspähte seinen Vorteil und holte neuerdings zuni Schlage aus. Der Inspektor sah die Mordwaffe über seinem Haupte und schnellte mit einem wilden Ruck zur Seite. Die Bewegung war eigentlich unnötig. Die Detonation, die in diesem Augenblick das Gewölbe erfüllte, betäubte ihn sekundenlang. Der Notar stand mit hochgerissenen Armen vor ihm, aus seinen Augen sprach maßlose Ueberraschung. Dann kam seine stämmige Gestalt ins Wanken und stöhnend brach er, wie vom B'.itz getroffen, zusammen. Schwer schlug sein massiger Körper neben For auf und jetzt erst bemerkte dieser das kleine blaue Loch im Gleefmanns linker Schläfe, aus dem ein paar schwarze Blutstropfen traten. Zugleich sah er im Hintergrund aus einer der Nachen eine wohlbekannte Gestalt auftauchen, die mit eiligen Schritten nähi-r kam. „Green!" rief er erstaunt, indem er sich aus-richtete, „wie in aller Welt geraten denn Sie in diese Mörderhöh!«?" Ohne zu antworten, beugte sich der Wacht-meister über den Toten und untersuchte seine Wunde. Dann richtete er sich auf und indem er den Browning, den er immer noch in der Hanv hielt, einsteckte, sagte er: „Es ging nichts anders! Einen ungesährlichen Fleischschuß konnte ich nicht anbringen, da sein ge-beugter Körper mit ihrem halb aufgerichteten in Schußlinie lag und aus den schnell h.'rniedersausen-den Arm zu zielen, war zu gewagt". „O, wegen des Schusses brauchen Sie sich keine Skrupel zu machen!" rief der Inspektor, Greens Hand drückend. „Sagen Sie mir nur, wie kommen Sie hierher?" „Das ist rasch erzählt", antwortete der Wachtmeister mit einem tiefen Atemzug und berich-tete in kurzen Sätzen, wie er in das Gewölbe ge-langt war. Dann fuhr er fort: „Ich versuchte auf alle mögliche Weise aus dem Raum zu kommen, aber alle meine Bemüh-ungen waren vergeblich. Die Türe besteht aus dickem Hartholz und Klinke, ist keine vorhanden. Ich entdeckte den Lichtschalter und knipste die Lampe in der Hoffnung, irgendwo einen anderen Ausweg zu finden. Mein Suchen war umsonst: denn es gibt hier auch keine Fenster und die Nischen im Hintergrund enthalten ebenfalls keinerlei Ausgangs-Möglichkeiten. Ich schaltete das Licht wieder uns und blieb abwartend neben der Türe stehen. Nach einer Weile hörte ich außen jemand die Treppe herunterkommen. Dem Schritte noch konnten das Sie fein. Ich überlegte eine Zeitlang und wollte mich eben bemerkbar machen, da erklangen abermals Tritte von der Treppe herunter und dann vernahm ich eine Stimme, die ich für die des Notars hielt. Ich verstand seine Worte und hörte ihn und Sie aus meine Türe zukommen. Eiligst zog ich mich zurück und barg mich in einer der Nischen. Alles übrigen ist Ihnen bekannt. Ich fürchtete nur, der ebenso unberechenbare wie vor nichts zurückschreckende Notar möchte durch mein überraschendes Erscheinen zu einer plötzlichen Tat verleitet werden und blieb deshalb in meinem Versteck. Für alle Fälle entsicherte ich aber meinen Browning und als sie dann der Schurke angriff, blieb mir nichts übrig, als den tödlichen Schuß abzugeben." Der Inspektor ergriff aufs neue Greens Hand. „Das ist wieder einmal einer jener Zufälle, die allein im Leben des Detektivs die entscheidende Rolle spielen. Ich werde Ihr ewiger Schuldner bleiben!" Sport SkiNud Eelje. Wegen der Faschingslieder-tafel des C. M. G. V. am Samstag, dem 25. b. M, entfällt der Klubabend. — Sonntag, den 2«. d. M, Skitour in das Hügelland von Ponikva. Abfahrt mit dem Personenzug % 8 Uhr früh bis Ponikva. Sehr leichtes Terrain — auch für bessere Anfänger. Jause und Skiwach« mitnehmen — Re> servedindung nicht vergessen! Führer Edo Paidasch. Schrifttum Hermann Ullmann. In der großen Kurve. Rüdiger-Verlag, Berlin 1933. Ein Büchlein oon 118 Seiten, aber gewichtig im Inhalt. Aus genauer Kenntnis der politischen Verhältnisse und Entwicklungen Deutschlands, aus intimer Vertrautheit und teilweise aus enger Zusammenarbeit mit den Männern werden Hugenberg. Stegerwald, der Gewerkschaftsführer. Groener, der Nachfolger Ludendorffs und mehrfache Minister. Brüning, Hitler, Papen als Politiker gezeichnet. Ein gut Teil der inneren Geschichte, der treibenden Kräfte des jüngsten Deutschland wird bloßgelegt. Wir sehen den Zerfall des Bürgertums und seinen Um-schichtungsprozeß. sehen, wie unzulängliche Persönlichkeiten an übergroßen Aufgaben scheitern, wie Jnt.ressen und starrköpfige Programme günstige Gelegenheiten für das ganze Volk verpassen und verpatzen, wie gute Kräfte verbraucht unb verton werden. Man steht die ungeheuren Kompliziertheiten und Schwierigkeiten eines sozial, gesinnungsmäßig, konfessionell zersplitterten, geschichtlich schwer belasteten Volkes. Aber aus diesem müden, abgekämpsten, mißgeleiteten Volk bricht immer wieder der Wille durch, dennoch hochzukommen. Ullmann schreibt nie-mandem zu Gefallen. Er gibt nicht sensationelle „Enthüllungen". Er will die Wahrheit sagen. Er tut es mit der leidenschaftlichen Nüchternheit eines Arztes, der einen Krankheitsverlauf verfolgt, um die Heilungsmöglichkeiten zu suchen. Dies gibt dem Büchlein sein Gewicht. Aber den Lescr stimmt es ernst. Es wurde am l. November abgeschlossen, als Papen, auf Hugenberg gestützt, »ben seine letzten Züge tat und Hitler in schärfster Opposition war. Was Ullmann zur Charakteristik dieser Männer sagt, macht uns nicht froh. Um Deutschlands willen wünschen wir, daß Ullmann nicht recht behielt«. Briefe, die Leser suchen. Ein Zufall läßt mich ein schmuckes Büchlein finden, ich blättere darin. Bald hat es mich gefangen. Alt« Bri«f« sind et, fast 2 psänger: ebensolche kleine Leute in Rom, Griechen-land, Mazedonien, Kleinasien: Handwelker, Kaufleute, Sklaven. Die Brief« sind ursprünglich m «inem nicht «den feinen Griechisch geschrieben: hier stehen sie in einem ganz modernen, lebendigen Deutsch. Nicht die Sprache, sondern die Sache fesselt: die Leidenschaft, mit der sie vorgetragen wird, die abgründige Kenntnis der Menschenseele, das Wissen um die hint«rgründigen Gewalten dieser Welt, die mit den Menschen ihr Spiel treiben und mit denen wir fertig werden müssen. Blicke tun sich auf in alle Verwirrungen und Verirrungen des Menschenlebens, das damals nicht anders als heute war. Auseinandersetzungen mit den politischen, sozialen und geistigen Mächten, di« heut« so aktuell sind wie damals. Und eine überlegene Ledenswei»-hrit, die um die tikfften Kraftquellen und um das Geheimnis des Lebens weiß, spricht sich aus. Brief« sind darunter, die in Gefängnissen des römischem Reiches geschrieben sind von Leuten, die dann als Staatsverbrecher hingerichtet wurden, es sind Briefe, wie sie heute wohl nur in Gefängnissen des bolsche-wistischen Rußland geschrieben werden könnten. Denn diese Briefe, die an kleine unbekannte Leute und Kreise der antiken Welt gerichtet waren, haben merkwürdiger Weise Weltgeschichte gemacht. Sie haben jene Bewegung ausgelöst, die der Boliche-wismus vergebens niederzuringen bemüht ist. Was find das für Brief«? Es sind „Die Briefe de» Neuen Testament» in der Sprache von heute" übersetzt von Friedrich Pfäfflin, verlegt bei E. Salzer in Heilbronn 1933, kort Mark 280, geb. 3 80. Ein seltsam lebendige» und fesselnde» Menschheilsdokument. Seite H Deutsche Zeitung Nummer 17 Geschäftsflbergabe Meinen verehrten Kunden teile ich mit, dass ich mein Delikatessengeschäft mit Frühstückstube in Celje, Alek-sandrova ulica 2 an Frau Luise Savodnik-BeneS übergeben habe Fiir die vielen Beweise, der treuen Kundschaft herzlich dankend, bitte ich das VV ohlwollen, das mir durch so viele Jahre entgegengebracht wurde, auch meiner Nachfolgerin zuteil werden zu lassen. Hochachtungsvoll Domenica Zamparutti. Celje, im Februar 1933. Geschäftsübernahme Dem verehrten p t Publikum teile ich höflichst mit, dass ich mit 21. hebruar das Delikatessengeschäft mit Frtthstlickstube in Celje, Aleksandrova ulica Nr. 2 von Frau Domenica Zamparutti übernommen habe und dieses mit bester Umsicht weiterfuhren werde. Ich werde stets bestrebt sein, nur erstklassige Ware zu massigen Preisen zu Uihren und sichere den p. t. Kunden aulmerksamste Bedienung zu Hochachtungsvoll Luise Savodnik-Benes. Celje, im Februar 1933. LEIPZIGER FRÜHJAHRSMESSE 1933 Beginn 5. 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