Nr. 282. Prä n » »ieral i o nsPlei s : Im Eomptoir ganzj. fil. N, l.Udj. sl, 5.50. Fllr dic Züstelluiiss ins Haus halbj. 5 , lr. Mit der Post ganzj. si. 15, halbj. fl. 7.50, Slnnstllg, l<). December Hüserli on« gebühr bi« i« Zeilen: imaleoll., xm. «i lr., 3m. I sl.; sonft pl. Zeilc Im. l! lr., üm. »lr., »m. 10 li. u. s. w. Inlcrtionest^mpel jebe«m. »O li. 1870. Aintlichcr Theil. Je. l. und k. Apostolische Majestät habe» mit Allerhöchster Entschließung von, N». November d. I. dem "deutlichen öffentlichen Professor an der Wiener Uni ^rsitnt, Hofrath, Doctor Johann Frciherrn Dum-weicher v. Oe sler reicher i>, Ancrtennuug seiner ^crdicnstc als Präses der Commission für die Reorganisation des Niililärsanitätswcscns das iiomthurkrcuz des ^'«"z-Iosephs-Ordens mit dem Sterne allcrgnädigst zn verleihen qernht. Sc. k. n»d t. Apostolische Majestät haben mit Mcr-llüchslcr Entschlicßnnq vom 24. Novcinbcr d. I. den ^favrcr von Gojau, bischöflichen Cousistorialrath Ema-uucl Noth znm Doiuhcrrü des jtathcdralcapitcls zn ^lidwcis allcrgnädigst ;u crncnncn geruht. Sc. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschlichniig vom 21. November d. I. den Professor der Theologie und Rcttor des theologischen Ccntral-Seminars in Görz Dr. Johann Hraft znm Ehrcn-buinhcrrn am Görzcr Mctropolitancaftitcl mit Nachsicht der Ta^cn allcrgnädigst zn ernennen gernht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 22. November d. I. den ordentlichen Professor an der Ncchtsakademic zn Hermann-stadt Joseph 5trainz zum ordentlichen Professor des österreichische». Civil- und des gemeinen dcntschcn Privatstes an dcr Innsbruckcr Universität allcrgnädigst zu "'nennen gcncht. Strcmayr m. i>. Sc. t. und k. Apostolische Majestät haben mit Aller höchster Eiltschlicßima vom )!(). November d. I. den Professor an dcr ar. lath, theologischen Diöcesau,Lehranstalt in Przcmysl Benedict Litynöki znm Dom Herrn des dortigen gr. lath, i'tathcdralcapitcls und znm Dompfarrcr daselbst allcrgnädigst zu ernennen geruht. Strcmayr m. p. Der Minister des Innern hat den Director dcr Krankenanstalt ..Rudolf-Stiftung" Dr. Karl Böhm, den Stadtphysicus Dr. Franz I n nhauscr, den Professor Dr. Karl Langer, den Primararzt Dr. Friedrich ^ orinscr und den Armenarzt Dr. Andreas Witlacil zu ordentlichen Mitgliedern dcS LandcssanitätsrathcS für Niedcrösterreich ernannt. Dcr Minister für Cnltns nnd Unterricht hat den Privatdoccntcn an dcr Wiener Universität Dr. Samuel Arünhut zum Prnfungöcommissär für österreichisches Handels- und Wechsclrccht bei der jndicicllcn Abtheilung ber theoretischen Staatsprüfungscommission in Wien ernannt. ^,, ,, _____ ___________ Nichtamtlicher Theil, Politische Uebersicht. Vaibtlck. 9. December. ^ Die diplomatische Eonfercuz über diePontus -^.a«e soll schon am 15'. d. M. in London stattfinden. Mitglieder derselben werden sein: für England Lord ^lcuwille, der zugleich den Vorsitz führen wird; für die "'dereil Mächte dic betreffenden Gesandten in London, U° für Oesterreich Graf Apponyi, für Preuße», Graf ^ernstorff, fnr Rußland Baron Ärunnow, für Italien ^adornll, für vie Pforte Musurus Pascha. 'Wer Frank-">ch »crtrctcn wird, ist noch nicht gewiß, ja nach dcr sAuus" wäre die Regierung von Tours noch un-ssu'sstg, ob sie an dcr Conscrcnz übcrhanpt sich bethcl-l'gen soll. Ns, <3'c kriegerische Slimnuing, von dcr noch vor kaum ^^ "^" bcinahc halb Europa erfüllt war, ist vcr^ Fl cht und hat einer ruhigen Anffassung der Sachlage ^"v gemacht, die speciell in England noch wcitcrc Fort-!.>wte nwchci, wird, da dort'die amerikanische Prä-' °e"tcn.V^schllft wegen ihrer Stellen über dic Alabama-A«ae zur änßcrstcn Wachsanttcit hcransfordcrt nnd die "Mmämier Großbritanniens in allen continentalen "!'" sehr milde stinnnen wird. sie f.. ^ftcr »Peform" legt die Gründe dar, warum "ne französische und gegen cme '"Nschc Allianz gewesen. Frankreich hat mcht nur um ganz Enropa, sondern speciell um Ungarn sich hohe Verdienste erworben. So oft feine Verhältnisse ihm gestatteten, scine Aufmerksamkeit dem Osten zuzuwenden, befolgte cS daselbst stets eine uns günstige Politik. Vereint mit Frankreich würdc diesem sein Interesse gebieten, nicht nns zn unterdrücken, sondern uns zu heben. Was dagegen bictct uns rinc preußische Allianz, die Allianz jenes Staates, dcr jetzt mit dcr Knute und der Kutte in so enger und liebreicher Vcrbinduug steht? Im besten Falle ein Vasallcnthnin wic das baicrischc, cine bigotte und rcactionärc Herrschaft, wic die preußische, und all' gemeine, unerträgliche Gcrmanisirung. Wer das will, schließt „Reform," der stchc zu Preußen, wir verharren anf unserem Standpunkte." Ucbcr die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in Rußland bringt dcr „Nuss. Invalide" cincn Artikel, in welchen, er zunächst constatirt, daß diese, Maßregel eine dircctc Folge dcr gan;cn Rcihc von Reformen ist, welche zur inneren Entwicklung Rußlands und zur Fixirung seiner Stellung dem Auslande gegenüber unternommen worocn sind. Zugleich tritt das Vlatt den irrigen Gerüchten entgegen, nach welchen einige glauben, daß eine mit dcr Aufhebung dcr stchcndcn Armee verbundene Militär-Organisation, wic sie etwa die Schweiz hat, beabsichtigt sei, während andere annehmen, daß das preußische Landwchrsystem adoptirt werden solle, andere dabei an eine einfache Verstärkung dcr Armee denken, noch andere endlich dic Befürchtung hegen, als könnte die Hcrbeizichung der gebildeten Classen znm Militärdienst den vorhandenen ohnehin schwachen Keimen der Bildung Abbruch thun nnd die vorgeschlagene Reform zu einem rcincn Militarismus führen. Der „Russische Invalide" bezeichnet alle diese Ansichten als verfrüht, da ja alle Einzelheiten erst von den beiden Commissionen, deren Einsetzung wir neulich gemeldet, bearbeitet werden sollen. Zur /inanjlagc. Dcr Fmanzmiliistcr Ficiherr u. Holznethuii hat jüngst dcm Budaclausschussc der Ncichsrathsdcle, gallon scinc Anschauungen dcnübcr entwickelt, welche Mllcl zur Bedeckung dcs im Gudact des Jahres 1871 angcnommcncn Deficits von 80 Millionen zur Ver° süaung stünden. Es ward dargelegt. daß durch diese vcifügbann Miltcl das zu dcckcnde Deficit sich auf etwa zwanzig Millionen werde hcralimindcln lassen. Die Aussiihrunacn dcs FinanzministclS erhalten nun — namentlich zur Eulliäfluna mancher bezüglich der Bedeckung lMußci'lcn Acdcnkc»« — in dcr „Wiener Abcnd-post" cinc schr eingehende Erläuterung, welche dic Nich-lialcit allci in dcm dermaligeu Exvosö dcs Fmanzmi-nislcls augefülirtcü Daten darlcgl. Dcr Artikel gclanat auf Grund dcr erschöpfenden Darstellung zu dem Schlüsse, daß l'ic Finanzlage nichts weniger als eine lmgimslige genannt werdcn darf, denn dcr durch alißerordentlichc. nur einmal auftretende Ausgaben des gemeinsamen Staatshaushaltes entstandene Ndgana findet bis auf einen relativ l leinen Rest in faltifchcn Aclivvosten scinc Bcdccklmg. Wir lasseu nun das Erpos^ vollständig solgeu. Dasselbe iaulct: „Dcm präsumtivcn Vetragc (dcs Deficits) von 80 Millionen Gulden hat dcr Fitianzministcr durch' wcgs nur Activa gegenübergestellt, die als solche mit voller Bcicchliaunll, bezcichnct weldcn lönncn. Zum Bc» wcise desscn sci es lMliltcs, Nnlur und Ursprung dieser Activen Post für Post nähcr zu Piüfcn. In erster Linie wurden angefühlt die Bestände der Centralcasscu (l, k. Slaatslenlralcasfc und St^aleschul-bencassc), zusamincn mil 27 Millionen Gulden: dann ei» Gulliabcn von 3 Millionen Gulden aus dem Oouio oorrslitn eines Crcdililistilulcs. Diese Ziffern traa.cn in nnanfcchtbarcr Weise den Charakter von Activpostcn an sich. Mit ciuigcm Bcdcnlcu wurde der von den Landes-cassc:, zu aewärtigendc Uebelschuh von <5 Millionen Gulden aufacnolnmcn; l.ichlsdcslowcniacr erfreut sich diese Post der gleichen Verläßlichkeit. Sie ist eben nichts anderes als das Minimum dcsscu, waS nach dcr Er« fahru"g nnd dcm dnrchschnitllichcn Ergebniß mehrerer Iahrc für Ende Dcccmbci- 1870 als reguläre slbfuhr der Landcscafscn erwartet werden kann. Wcilcre Bcdcckungslostcn bilden: der Gewinn von nicht cinacaaugcucn Münzscheilttn im Betrage von 2 5)00.000 fl. uud die neuerlich ausgeprägte Summe om, 500000 ft. in ZchnknuzcrMen. Beide Posten haben Anlaß zu absalligcn Bcmcrlui'neu geboten uud dennoch repräsenliren sich dieselben, jedes willkürlichen Gciwcrtes en'kleidtt. einfach als die Resultate der Vollziehung eines Gcschce. Artikel N. dcS G^s,tzcs vom 1. Juli 1808 (R.. G..Vl. Nr. 84), das dic Emziehung der Münzscheine und die Ausprägung dei- neuen Silberscheibemünze an» ordnet, bcslimml, wic folgt: „Sollte sich herausstellen, daß ein Theil der ausgegebenen Münzschcinc vernichtet worden sci, so wird der dadurch entstandene Gewinn den Filianzvcrwllltungcn Oesterreichs und Ungarns im Verhältnisse wie 70-30 zufallen." Dcr im gesetzlichen Wege festacstellte letzte Termi» für dic Giltiakcit dcr Münzscheine sowohl, als der Silbcrschcidemünzc 5 0 kr. C. M. ist erst vor Kurzem, mit Ende Srplcmbcr d. I., abgelaufen. Icne 2,5)00.000 Gnlden (rund) repräsentircu den nach dem letzten AuS-wcisc dcr StaateschuldcN'Eontrols-Commission berechneten auf Oesterreich gesetzlich entfallenden Antheil an dem Gcninne aus nicht eingegangenen Münzscheinen. Der glcichc Maßstab von 70:30 hatte nach Vorschrift dtS cilirlen Gesetzes zwischen Oesterreich und Ungarn fiir dic Operation dci Umprägung der allen Silberscheidc-n'ünze zu gelten. Ms nach Zlolanf des oben bezeichneten ktzlen Einlösungslcrmincc! für die Silbersechser im Ein» vernehmen mit dcr königlich ungarischen Fmcmzverwal-lung dcr rcchnnngSmäßige Abschluß dieser Operation ye-machl worden war. zeigte es sich. daß die ttslerreichische Finanzvcrwallung berechtigt und, wie nir beifügen müs» scn, kraft jenes GcsctzcS auch vcrpflichlet sei, noch 499.098 Gulden 00 kr. — rund obige 500 000 ft. — an neuer Vchcidcmi'mzc zu praacn. Die Prägung dieser 500.000 Gulden, sowie die Inanspruchnahme jener 2,5)00.000 Gulden ist sonach nichts anderes, als die präcise Eon-scqucnz aus dcm Gcsctzc vom 1. Juli 1808, da« in diesem Punkte früher nicht durchgeführt werden konnte, dessen Durchführung aber auch nicht willkürlich auf eine spätere Zeit verschoben werden dürfte. Hicmit im Zusammenhange stehen jene 2 Millionen Gulden, die als „Miinzgewinn," und jene 2 Millionen Gulden, die als „Gold und sonstiger Melallschatz" unler den Vcdeckungsposlen fiaurirrn. Veide Posten bedürfen allerdings schon vermöge ihrer etwas arbittiiren Nomen« clatur einer nähcren Erläuterung. Bekanntlich herrschlc feit geraumer Zeit ein dtin. gender Bedarf an Scheidemünze. Anstalt neue Scheide, münze nur nach Maßgabe der cinfließenden allen Silber« scchser und mit technisch langwieriger Verwendung deS Matcrialcs dieser letzteren zu Prägen, war das Finanz» Ministerium gcuöthigt, mit einem bedeutenden Betrage aus hochhaltigem Silber, das die Slaatscenlralcasse dem Hauplmünzamtc vorschoß, neue Scheidemünze prügen zu lassen und den Ersatz dafür in dem Silvermaleriole der allmälig einfließenden allen Silbersechser zu suchen. Dieser Ersatz isl nun durch die im Depot des Haupt. münzamtcS erliegenden Summen der alten Silbersechser vollständig erlangt worden. Ein Theil dieses Silbermateriales (zwei Millionen Gulden) ist bestimmt, im kaufe des IahrtS 1871 in Gestalt von hochhaltiger Münze an die SlaalScenlral-cassc abgeliefert zu werden; dcr andere Theil slehl, nebft dcm regelmäßiq in den Verkehr gelangenden Goldvor. rathe, im Gesammlwerlhe von rund zwei Millionen Gulden, zu anderweitiger Verfügung dcr Finunzoer« Wallung. Die Veräußerung einer Partie von Eisenbahn» esseclcn war schon im FinanMletze für das Jahr 1870 vorfteschricbcn. Die Uebertiaguna. dcs im Jahre 1870 nicht rcalisirten Restes per 3 Millionen Gulden in die Bedeckung dcS Staatshaushaltes für das Jahr I87l dürfle schwerlich iraend eimm Anstaube begegnen. Mit besonderem Nachdrucke wurde ein prüsum» livcr Mchrcrtrag an Slcucrn im Jahre 1871 per 8 Millionen Gulden als eine illusorische, geradezu unslalt« hafte Bedeckunaspost bezeichnet. Dcr hierin liegende Vorwurf der willkürlichen An. nähme bei Ausstellung einer so bedeutenden Post wieal allerdings schr schwer. Wir wollen untersuchen inwie. weil derselbe begründet ist. ' In jedem vorsichtig versagn Budget werden einer °llg""cm aneltanulen Marimc zufolge die Einnahmen un Vcrha n.ssc zu den letzten GcbarungSresullaten niedri-ger d.e w'Fabcn ,m gleichen Verhüllnisse höher oe. anschlagt Nach tmsem Grundsahe sind auch b!e ci«. /«^''^^^'°"^°'°"^läge der Jahre 1869 und 1870 gebildet wordeu. Die Gebarung deS Jahres 1870 hat das erfreuliche Resultat ergeben, daß das Ertrigniß 2030 der directen und indirccten Steuern und der Gefalle ungeachtet des nachtheiligen EiliflusscS, den der Krieg, na« menllich in der Partie der Zölle übte, bis Ende October den Voranschlag um mehr als 10 Millionen Gulden überstieg. Schwerlich wird die obige Porsicht einem Tadel begegnen; muß ja doch über die Verwendung des facti-schcn Einganges an Steuern und Abgaben verfassungsmäßig Nechei'schaft gelegt und darf lcine im Finanzgesehe nicht vorgesehene Ausgabe bestritten werden. Ist es unter solchen Umständen illusorisch, gegenüber einem momentanen außerordentlichen Erfordernisse eincn Theil der vorsichtsweise geringer veranschlagten Einnahmen dennoch zu consideriren und als Gedeckung gellen zu lassen? Ist nicht im vorliegenden Falle, gegenüber dem seit mehreren Jahren constatirlen wachsenden Erfolge, die Einstellung von nur 8 Millionen Gulden Mehrertrag an Steuern durch dasselbe Gesetz der Wahrscheinlichkeit gerechtfertigt, das für andere Posten des Budgets unbestritten acceptirt wird? DaS Guthaben der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder aus dem dalmatinischen Vorschusse ist keineswegs, wie behauptet wurde, „ein durchlaufender Posten für daS Budget." Sobald von Seite der Delegationen die diesfalls gestellte Anforderung genehmigt wird, ist jener Posten liquid und kann ohne weitcrS von der Quote der Reichs-ratt'sländer zu den gemeinsamen Auslagen abgezogen werden. WaS endlich die 10 Millionen Gulden Cenlral-acliven anbelangt, die als Bedeckung des außerordentlichen Erfordernisses veranschlagt werden, so hat es damit folgendes Vewandtniß: Bekanntlich haftet ein Theil der Centralactiven für den vom Reichsfinanzministerium im Laufe dieses Jahres aufgeuommenen Vorschuß von 15'/, Millionen Gulden. Sobald aber dieses Vorschußgeschäft — was scyon für die nächste Zeit zn erwarten steht — aufgelöst wird, so werden die Centralactiven wieder voll« ständig verfügbar. In Voraussicht dessen ist die schließ-liche AuSeinandeisetzung beider Reichshälften über die materielle Theilung dieser Activen bereits angebahnt und darf die Beendigung der hierauf bezüglichen VerHand lung im Laufe des Jahres 1871 mit Grund erwartet werden. Dies also sind jene Activa, die als „mühsam auf» gesuchte Beträge," als „windige Positionen" bezeichnet werden, aus denen der Finanzminister nur „Trugschlüsse" zu ziehen vermöchte! Es ist nicht unsere Aufgabe, die zuerst in einer cilig verfaßten, nicht amtlichen Korrespondenz erscheinende Zifferngruppirung zu rechtfertigen. Allein daS glauben niir behaupten zu dürfen, daß unter jenen, durchwegs nach unten abgerundeten und ohne Rücksicht auf das Sil« beragio in Rechnung gestellten Aktivposten sich leine einzige befindet, die nicht wohl begründet wäre und zu deren Heranziehung sich nicht jeder Finanzminister be» stimmt fünde. Daß auf Grund der AuSgleichsgesehc vom Jahre 1867 die Möglichkeit gegeben ist, für die seit 1868 vollzogenen Tilgungen dcr Staatsschuld noch einen Betrag von 47 (nicht, wie einige Blätter irrthümlich angaben, 67) Millionen Gulden der einheitlichen Staatsschuld zu cmittiren, und daß diese im Laufe eines Jahres allmälig leicht zu begebende Summe den vom Fi» nanzminister berechneten restlichen Abgang von 22 Mil» lionen Gulden reichlich zu bedecken vermöchte — diese bei« dcn Thatsachen siud unseres Wissens von keiner Seite in Abrede gestellt worden. Dagegen wurde von anderer Seite mit großem Nachdrucke darauf hingewiesen, daß bei der Bedeckung deS sich im Jahre 1871 eventuell ergebenden Deficits auf den Iänncr-Eoupon des Jahres 1872 keine Rücksicht genommen worden sei, und wurde in Folge dieses angeblichen Mangels der Abgang für das Jahr 187! um den Betrag deS Iiinner-Coupons 1872 höher beziffert. Wir haben darauf nur zu bemerken, daß dcr Jänner-Coupon 1872 seine etatmäßige Bcdcckung finden kann, und daß seine Einbeziehung in die DeficitSbe« rcchnung des Jahres 1871 nichts anderes als eine doppelte Einstellung dieses Postens in den Esfordcrniß-Etat des Jahres 1871 zur Folge haben mühte. Sollte dem entsprochen werden, so hätte auf einmal das Finanzge-sctz des Jahres 1871 für jene Unterlassungen auszukommen, deren sich nach dieser neuen finanzwirthschaft« lichen Theorie sämmtliche bisherigen Budgets Oesterreichs schuldig gemacht haben. Es kann hiebei nicht geleugnet werden, daß die Bedeckung des Iännercoupous 1872 sich bereits am 31. December 1871 in den Staatscasfen vorfinden muß; dafür zu sorgen, wird die Aufgabe dcr innern Cassc-gebarung dieser Centralstelle sein, und wird ihr dies um so leichter fallen, als man doch nicht annehmen kann, daß das Budgetjahr 1871 an seinem Schlüsse vollständig leere Cassen zurücklassen werde, die sich erst aus den im neuen Budgetjahre einlaufenden Staatseinnahmen wieder füllen werden. Wenn wir die hier über die Finanzlage vorgebrachten Details zusammenfassen, so dürfen wir getrost behaupten, daß dieselbe nichts weniger als eine ungünstige bezeichnet werden darf. Ein durch außerordentliche, nur einmal auftretende Ausgaben dcs gemeinsamen Staatshaushaltes entstandener Abgang findet bis auf einen relativ kleinen Rest in factischcn Nclivpostcn seine Bedeckung und selbst der noch unbedeckte Rest wird in einer den Staatsschatz nicht erheblich belastenden Weise durch die schon oben ange» deuteten, noch verfügbaren Rententitcl vollständig sichergestellt. Solche Thatsachen berechtigen uns wohl, die zuversichtliche Erwartung auszusprechcu, daß sich nach Ersul« lung der jetzt im Interesse des Gesammtstaates nothwendig gewordenen erhöhten Anforderungen die finanzielle Leistungsfähigkeit der im NeichSrathe vertretenen König» reiche und Länder bei einer sorgsamen Pflege dcr materiellen Interessen und einer geordneten, sparsamen Staatswirthschaft innerhalb jener Grenzen beweqcn wird. welche ihr daS Gleichmaß der Ausgaben und Einnahmen in stricten Normen vorzeichnet." Aus ier Neichsrüthöittlegalioll. Pest, 6. December. Sitzung des Budget-AuSschusses. Vorsitzender: Obmann Fürst Iablonowski, Schriftführer Cerne. Von Seite der Regierung: Geust, v. Lonyay, SectionSchef v. Hofmann, Sectionschef Varb. Graf Wickenburg erstattet den Gericht über das Confularwesen und stellt folgende Anträge: 1. ES sei der von der Regierung im Titel 3 un< lcr den Posten 1—7 präliminirtc Betrag von 583.000 ft. alS ordentliche Ausgabe und dcr Betrag von 15.000 ft. als außerordentliche Ausgabe zusammen also die Summe von 598.000 si. zu bewilligen. 2. ES sei als theilweise Bedeckung an Consular. Proventen 115.000 st., an Einkommensteuer 6000 ft., an Diensttaxen 2500 ft., zusammen der Betrag von 123.500 ft. einzustellen. 3. Es werde zur definitiven Organ isiruna. des Ge^ neral-ConsulaleS in Shanghai und der dortigen diplomatischen Vertretung mit Inbegriff der dcn 23 cna.li< schen Confuln zu vergütenden Dienstauslagen ein Betrag von 45.000 fi. ferner zur Bestreitung dcr Dienstaus' lagen für die nach der Enquete als wünschcnSwcrth bezeichnete und zum Theile auch schon in Ausführung gebrachte Vermehrung dcr honurären Consular-Aemter ein Betrag von 10.000 fl., dann zum Behnfe dcr Um« Wandlung dcr Starostien ein Betrag von 8400 ft.; end< lich für den Fall, als die Mehrausgabe für die Orga' nisation des Kanzlcidicnstcs nicht durch Ersparnngen »nd einflickende Consulargeliühren ihre Bedeckung finden sollte, ein Betrag von 6000 ft. zusammen alsv ein Betrag von 69.400 ft. in dcr Art in Aussicht gestellt, daß derselbe unter gehöriger ziffcrmäßigcr Nachweisung in An-spruch genommen werden tönnc. 4. Es wcrde die sich als schr erwünscht darstellende und schon früher inS Angc gefaßte Bestallung der erforderlichen Consular-Vertretlmgcn in Pcisicn und i>n Kaulasus der Aufmerksamkeit der Negierung dringend empfohlen und dieselbe aufgefordert, der nächsten Dcle< gation nachzuweifen, welche Einleitungen und Vorkehrungen sie in dieser Richtung getroffen hat. 5. Nachdem ungeachtet der in der letzten Dclcga< tion gefaßten Beschlüsse wegcn Regnlirung der Einkünfte der Consular - Acmttr dic Regierung eine entsprechende Vorlage zu machen, noch nicht in dcr Lage war, wird dieselbe wiederholt zur baldigsten Ordnung dieser Ange-lcgenheit aufgefordert. 6. Es werde der am Schlüsse der Denkschrift von dem Ministerium deS Acußcrn gcltcnd gemachten Ansicht, daß das Gesetzgcbungsrecht über daS Consularwc-sen den Vertretungstörpern der beiden Neichshälften zu» stehe, beigetreten. An der über diese Antrage eröffneten Generator balle bclheiligten sich dic Dclegirlen: Graf Nechbcra., Dr. Sturm, Dr. Figuly, Baron PnScolini, nnd von Seitc der Regierung Graf Vnist und Scetionörath Äarb. Neberliehcnd zur Spccial-Debattc wird dcr vom Dcle-girlcn Dr. van dcr Straß gestellte Antrag, daß gea.cn' wärtig auch schon über die in den Anträgen dcs Refe-renten enthaltenen Zifferansätze (obwohl dieselben ins Budget des Ministeriums dcs Aeußern gehören) Ve< schluß gefaßt werden soll, angenommen. Die Anträge deS Referenten 1 und 2 werden zum Beschlusse erhoben. Ueber den Antraq 3 entspann sich eine größere Debatte, an welcher sich die Delegirtcn Dr. van der Straß, Dr. Figilly, Dr, Brestl, Dr. BanhanS und Dr. Gro» cholsti betheillgten. Hierauf erfolgte die Annahme des Punktes 3. Dagegen blieben die Anträge des Referenten 4, 5, 6 in dcr Minorität, und wurde die von dem Dclcs-Baron PaScolini l^ä Punkt 5 gestellte Resolution: „Daß abgesehen von der noch schwebenden nnd mo»1' lichcrwcise sich in die Länge ziehenden Systcmisirnng der Consulartaxen für gerichtliche Acte die Reform und ssi-xirung aller übrigen Consulargcbührcn möglichst beschleunigt werde," angenommen. Hierauf wird die Sitzung um halb 3 Uhr geschlossen und die nächste Sitzung auf morgen 11 Uhr Vormittag anberaumt. Tagesordnung: Bericht über das Budget des KriegSministcriums Titcl 1. (Referent von Filiuly) Titel 2, 3, 4 (Referent Dr. Rechbauer.) Kricgschronik. Die einem so hervorragend wichtigen Ereigniß, wie est die Zurückwerfung der Armee Amelles' über die Loire hinaus ist, alsbald nachfolgen werdenden ausführ- Mlillellill. Laibach, 10. December. D« Feuilletonist kommt sich heute vor, wie der Siebenschläfer der Legende, der nach zwei Jahrhunderten aufwacht und die ganze Welt verwandelt sieht/ er muß sich erst noch ein wenig die Augen reiben über den Wechsel, der in dem politischen und socialen Leben vor sich gegangen, seit er zum letzten mal dieses Plauder-stübchen betreten. Wo sind die schönen Tage von Aran-juez, wo der größte Kummer des Feuilletonisten Stoffmangel war, ein Stoffmaugel, der ihn sogar ermuthigte, Stosfkleider und Schleppen unserer Casino - Hautevolee, nach dem Muster britischer Hofjournale, kritisch zu zergliedern und so ein furchtbares Stirnrunzeln der — nicht kritisirten auf sich zu ziehen ? Heute kennt der Feuilletonist die Welt nicht mehr, sie hat ein gar ernstes Gesicht, von der Hauptstadt der Mode, aus dem lebenslustigen Paris, der einzigen Weltstadt, kommt nicht mehr d,c Parole für die Wintersaison, dafür gibt der Ber-uner „Bazar" den Ton an. Zwei große Völker ringen mn d.e Weltherrschaft, die der dritte Napoleon, der mitleidlos verspottete Gefangene von Wilhelmshühe, durch 18 Jahre un ehernen Grisf gehalten, der norddeutsche Aar fliegt vom Rhem b3,ue6, lein zweites noch an dessen Stelle zu setzen. Unser Sedan ist schnell genug gekommen, wenige Flitlerwochcn convenlioneller Selbsttäuschung verlebte daS Theaterministerium Fontaine-Konderla, und als Herr Fontaine das chronische Deficit der Laibacher Bühne vor unserer Theaterdelegalion entwickelte und um den erforderlichen Nachtragscredit an» suchte, alS wir uns entschlossen, die Errungenschaft unseres unvergeßlichen Zöllner, die Oper, auS lmscrcm Herzen zu reißen, und mit Offenbach, Berg und dcin Glöckner von Notre Dame weiter zu regieren, da wuhlcn wir Alle, daß dies unser Sedan! Bis hiehcr nnd nicht weiter, ruft das ulierbillliche Schicksal, e«ne Hctischast ist gerichtet, lcgt das künftige Geschick der Lail'achcr Thalia in die Hände em'cr Mandanten, damit sie selbst über ihr Los beschließen mögen! Um von dcm hohcn Kothurn zur bescheidenen Prosa hcrabzusteigen, die Zustände unserer Bühne, wie sie bisher mit jährlich abnehmender Subscription und abnehmenden Leistungen sich gestaltet, sind nicht haltbar. Wer hätte das gedacht. im Jahre 1846, als das bekanntlich im Jahre 1765 gebaute Theater „zeitgemäß" umgebaut und erweitert (!) wurde. Dem Feuilletonisten fiel neulich ein altes ZeilungSlilalt in die Hände, das „Vaterland," belletristisch-commercielle Zeitschrift in Raab. In dieses für cincn Kramer damals noch etwas entlegenere „Vaterland" war ein Laibacher Schöngeist im Jahre 1846 gepilgert, der den Theateibau, wie wir ihn jetzt fchen, als ein „verunglücktes Werk" bezeichnete; dem guten Mann war das neue Theater nicht geräumig genug! Er fchrieb: bf! Erbauung des Theaters — N65 — zählte Laibach nicht mehr als 7000 Einwohner, jetzt (1846) stica dtt Zahl derselben ohne Einrcchnung des Militärs nnd der Fremden auf 20.000. steigt täglich und wird sortwäh' rend steigen (schr richtia prophezeit!), und dieser Umlia'' soll dennoch zeitgemäß sein?" „liikum toueati»!" säM er den Sermon, und wir können heute, im Jahre des 203! ticheren Depeschen lönnen erst klareren Aufschluß gewiih. ren ilber die beiderseitigen Stellungen und Disposilio» nen; über die Starte dcr en^agirt gewesenen Truppen, den Gang dcr mehrtägigen it^mpfe auf dciu Terrain so wie die beiderseitigen Bcrluslc und dc vom Sieger eroberten Trophäen, endlich aber über die NückzugSbcwe-gung der Loirc-Armce salbst. Diese Bcwegling nämlich ist von besonderer Wichtigkeit für die ferneren Operationen. Wir glauben schon jetzt sagen zu dürfen, daß AurelleS wohl kaum in südlicher Richtung — etwa längs der Vahn von Orleans nach Vicrzon am Cher — sich weiter zurückziehe» wird als hinter die sehr respectable Position des westwärts der ^oire zufließenden Cher mit dem Canal du Berry, also ungefähr 10 Meilen südlich von der Loire bei Orleans entfernt. AurelleS lann sich in südöstlicher Richtung zurückziehen wollen, so lange er sich auch nur noch entfernt im Stande glaubt, auf das Geschick von Paris, wenn auch nur indirect, dadurch einen Einfluß zn üben, daß cr die Armee des Prinzen Friedrich Karl an sich fesselt, und als es seine Absicht ist, mit der frauMschm Wcst-armcc hinter dcr Iarlhc nicht die Möglichkeit jeder ferneren Fühlung zu verlieren. Dcr Loirc-Armce steht ferner dcr Rückzug offen längs des linten UfcrS dcr Loire und diesem Strome solgcnd in seinem unteren Laufe über Toms und An-gcrs, wodurch ihr die Möglichkeit erwüchse: von lctz-tcrcr Ztadl an dem Laufe dcr Sarthc folgen und so sich mit dcr Ncstarince vereinigen zu lönncn, um dann in dcr Richtung übcr EhartrcS hinaus aufs neue gegen Paris zu demonstrircn. Wir glauben aber, daß dic Loirc^Armcc nach den socken vorausgegangenen vcrlust-vollcn Kämpfen nichts weniger als in dcr Lane ist, vorerst anstrengende Märsche längs der Loire machen zu können, welche sie außerdem kaum würde zurücklegen lönncn, ohne sich aufs neue mit dem Gegner verwickelt zu sehen. Ob General Aurelles im Stande sein wird, die wichtige Position im Süden von Orleans liinaS dcS Cher und Canal du Gcrry einige Zcit halten zu lönnen, hängt von dem Geist und dcr Stärke dcr Loirc-Armee ab. Keinesfalls aber dürfte ihm der Gegner Zeit lassen, sich dort zu sammelu und scinc Truppen und das Material zu ergänzen. Es steht vielmehr anzunehmen, daß die deutschen Rcitcrschacuen schon seit dem 5. d. feste Flchlung an der Loire-Armee nehmen, dic früher erwähnten Schicncnznge unbrauchbar machen und die Corps des Prinzen Friedrich Karl ihr so ziemlich llllf dein Fuße folgen werdcu. In solchen Fällen wür-den allerdings die Loire-Uebcraänac bei Orleans und Veaugcmy deutscherseits stark beseht werden. Wir reihen an die letzten Vorgänge bei Orleans zur besseren Informiruug dcS Lesers noch eine turze Darlegung dcr vorausgegangenen Actioncn. Die An-nähme, daß die Loire-Armee nach Wcsttn zu mit der Wcstarmee bei Eonlic, nach Osten mit dcm in Revers stehenden sogenannten 18. Cor^S in Verbindung stchc, hat sich nicht crwicscn. Wie der Leser wciß. stieß bcreils das 20. französische Corps bei einer Rccognosciruns, am 24 November auf ciuen Thcil des Corps Voigts-Rhctz. Aus Ladon und dcm dicht dabei gelegenen Mai-ziörcs - « Meilen nordöstlich von Orleans vor dcm großen Wald gleichen NamcnS gelegen — geworfen, yriffen die Franzosen bcide Orte am 2Ü. November aufs ncuc an wurden aber abgewiesen. Zwei Tage später machte dcr größte Thcil der Loire°Armee nämlich das 20., wahrscheinlich auch daS 18. und Theile des 15. und 16. Corps einen Ossensiv-stoß auf Vcaune-la Rolande zu, weshalb hicr Prinz Friedrich Karl baS Corps Voigts-Rhetz (Hannoveraner:c) > concentrirte und dasselbe im Verlaufe des Gc^chles durch die 5. Division und die 1. Cavalleriedivision oer> ' stärkte. Dcr Versuch eines Durchbruches der Loire-! Armee in der Richtung auf Paris wurde damit voll« ^ ständig vereitelt. General Aurcllcs aber, von dcm wir ^ bei einer früheren ausführlicheren Befprechuna ditscr Action sagten, daß er nicht gewußt habe, welche Truppen-träfte ihm an diesem Tage gegenübergestandn seien, in» dem er anderen Falles sich sicherlich nicht eine so günstige Gelegenheit würdc haben entschlüpfen lassen, den noch vereinzelt dastrhcndcn Gegner bis zur Vcrnichlung zu schlagen, Genera! AnrelleS hatte sich a» diesem Tage einen Erfolg entschlüpfen lassen, den ihm das lächelnde Krieasglück mit offener Hand dargeboten halle. Bon da an war da« Gcfchick dcr Loirc-Armec enlfchicden. Gcwitzigt durch dic Erfahrunaen am 26. Novcm-bcr stand tnrzc Zcct nachher die 2. Armcc conccnlrirt »nd gcfcchtsl'ereil da u»d hatte bereit« ihren taktischen Verband mit dem Grohhcrzoa von Mccklmbnrg herbestellt. Das Kric^Sglück macht scine Gunst nicht nur von weiser Benützung von Raum und Zeit, sondern auch von richtiger Cikennlmß dcr Lage abhängig worin man sich selbst und dcr Gegner befindet. Wer wolllc vr,kennen, daß die Kämpfe bei Bcaune^la^Rolandc am 28. November, südlich von Amicns am 27. November m,d der Offensiv stoß vorPaiitz am 29. November nicht ans einer allgemeinen Disposition hcrvorgcaangcn seien, deren Grundgedanke war: den Entsatz von Paris zu bewirken? Es liegen heute zahlreiche Depeschen von dcm KricaS-schauplatzc vor, deren Inhalt wir, so wcil dciftlbe Auf-tlärung übcr die lctzten Ereignisse vcrbrcüct, etwa« näher crörtcln wollen. Zunächst ccmstatirt riu Telegramm ans Versailles, 5. d., daß dic Kämpfe am rechttn Ufer der Loire vor Orleans während dreier Tag-, nämlich am 2., 3. und 4. d. stattfanden, und zwar am ersten Tage bei Vazochcs, einige Meilen nördlich von Orleans un, wcil Pilhivicls; anderen Tages bei Chcvilly nordwestlich von Orleans, am 4. d. aber nördlich nn' westlich rwr letzterer Ttadl. und zwar war es die Anncc des Groß' Herzogs von Mecklenburg, dic sich bei dm cenannten Orten schlug, wvbci die Division Treölom drei Dö'fer stürmte, 22 Geschütze nahm und 5000 Gefangene machte. Erst am 3. und 4, d. griff die Armre dcS Prinzen Friedrich Karl ins Gefecht ein, und zwar «m und in dem Walde von Orleans. Am lchigcncmnlcn Tagc stürmte General o. Mann' stein die Vorstadt St. Jean und besetzte in der Nacht die Stadt, in wclche d., s,^cn nämlich: „dcr Rück. zng dcr Loire Armee erfolgt in guter Ordnuna". Eine andere officiellc französische Drpcsche aus Orleans selbst vom 5 d, saat ferner: ..qcgcnwärlig nnlden dic vcischic denen Coipschefs, daß der Rückzug in nnlcr Ordnung bcwclkslclligt wnrdc, man aber ohüe Nach, chl sei vom General Aurcllc^'. Die übrigen ans die Kämpfe l"-i Orleans aus Tc»urS hel'lc vorliegenden Dcpcschrn lassen nuhr und Wichtigeres zwischen als in den Zeilen lcscn. Man ersieht aus sclbcn, daß die „Vorwärtsbcwcaung der Loire« Armee" durch die in Rede stehenden Kämpfe zum Still stand gebracht wurde und daß i" Folge dlssen ihre Lage dcm General Aurclke cinc „besorgnißcrrr^ dc" sch-cn. Hcils 1870, auch sagen: üi«um t«usuti3 übcr den au. tM alten Laibacher mit seinen hochfligenden Hoffnungen für die Zukunft der Vaterstadt. Wie ..Possirlich" fand dtr vaterländische „Rhapsodist" dic Behauptung cmcs ewhcunischcn GcgensWers, durch den Umbau des j Theatn« sn das Bedürsnih der Bevölkerung ..auf cine unübersehbare Reihe von Iahrm" ftchcracftel/l, vom ^Standpunkte der praktische" Vernunft" auS. Ja er »ing »och weiter. Er stellte interessante statistische Gc-ltchnungen an, 1200 Laibacher seien doch gewiß „theater» s8hig." Da aber das Theater nur 1000 Besucher fassen könne, so srug er mit drolligem Ernste, wie man 200 Personen, das Militär und dic mit dcr Eisenbahn täglich ankommenden Hunderte von Fremden gar nicht gezählt, so grausam den Theaterbesuch verkümmern könne? Wenn dcr Mann nicht elwa schon ein Habitus der Un. terwclt ist, heute könnte er sich überzeugen, daß daS Theater groß genug, es sei denn, daß eben slowenisch gespielt werde oder ..Faust" mit Fräulein Voigt als Grelchen oder „Lucia" mit Frau Franken-berg zum letzten male über die Greller ginge, eine Eventualität, welche wir freilich allen Grund haben, zu-gleich zu wünschen und zu fürchten, da die Tage unserer ^pcr gczqhlt sjnd. Mit dcm 15. December soll dilselbe ^schlössen werden, so verlautet wenigstens auß den Meisen des die Schnüre dcS Geldbeutels haltenden ^hcatercomil^s. . . Wenn cS ein Trost ist, zu wissen, °aß es Andern nicht besser geht. so lann ich dem Leser einen bieten, der mir soeben in Gestalt einer Zuschrift des TheatcrdirectorS Bertalan in ' Klagcnfurt zugeht. Die Journale unserer kärntnerischer, Nachbarstadt haben bekanntlich den gemeinschaftlichen Ocschluß gefaßt, übcr die Klagcnfurter Bühne absolutes Schweigen zu beobachten, weil der geistvolle und gesinlunigslüchlige Redacteur dcr „Ksgf. Ztg." von der Äiihne herab, wie Herr Äcrtalan selbst eingcsteht. wegen seiner Theaterkritiken, in Kottp/erstrophen angegliffm wurde. Director Bettalai, behauptet, daß daS Publicum mit ihm zufrieden sei, und läßt in einem gedruckten Placat scin Bühncnpcrsonale gegen dic Kritik des Hcrrn Pröll prolestiren. Indem aber Herr Gcrtalan zugesteht, daß er den Komikern seiner Bühne gestattet hat, auf Kosten dcS Recensenten zu cxtempori. reu, hat er kein Recht mehr, an die Hilfe der Iourna. listil, deren Träger er öffentlich verunglimpfen ließ, zu appellircn. Da er selbst persönlich geworden ist, so hat cr lein Recht, gegen Persönlichkeiten zu prolcstiren. Dcr Feuilletonist wüßte übrigens auch einen Gcilrag zu liefern, wie selbst wohlwollende Kritiken von untergeordne« ten Aühncnmitglicdern aufgefaßt werden lönncn, er will aber den verkannten Mimen, der ein ergötzliches Send» schreiben an uns richtete, im bisherigen Dunkel lassen, wcil dieser es mit weiser Erkenntniß selbst wünsclit und das Pudlicum seinen Namen nicht vermißt. Abgesehen dauon sind wir aber glücklicher als College Pröll. da linscrr Thcaterdircction selbst die schärfsten Kritiken bisher mit uncrfchüttcrlicher Achtung vor den Organen dcr Oeffcnt-lichktit aufgenommen und nur durch gutgemeinte, wcnn auch nicht immer geglückte Bemühungen, cs besser zu machen, beantwortet hat. ^ die ihm dir Nothwendigkeit auferlege, Orleans zu räumen und 5cn Rückzug auf laS linke Ufer der Loire an« zutreten. In der hinüber sich entspinnenden Meinung«, differenz zw schen dein General nnd der Re^ierntlgsdele» gation in TourS — dic ein gegenseitiger D.peschenwech« sel klar daileat — fallen so grelle Streiflichter auf die verderbliche Emflnsinahme dcr letzlere«', was die strategische Leitung der Kriegführung betrifft, daß wir nicht begreifen, wie ein General von dcm Chlliultvr und der Befähigung AurclleS' aegen skin eigenes besseres Wissen und Können sich am Tclegraphend'alh leiten und gängeln läßt, noch daz>i von Männern, die von der Führung des K'icges auch nicht cinc Ahnung haben. Wo bleibt da die Verantwortlichkeit und Disposi» tionsfähigleil eines AlMeccommandantcn in so furchtbar ernster Lage, als es die war, worin sich der Gencral in den lchlcn Ta^cn befand? Wir kommen auf dos eben Erwähnte zurück, wcil durch folchc unbefugte Einmischung dcr Regierung, in den strategischen Theil der Kriegfüh-rung es nachgerade erlläilich wird, warum selbst die be« fähiatcsten französischen Generale wider ihr besseres Wis» scn der Niederlage entgrgcnaetricbcn werden. (W. Abdp.) Hagesneuigkeiten. — (Auszeichnung.) Die philosophische Faculta't an der Innsbrucker Universität hat Grillparzer einstimmig zum Ehrendoctor ernannt. — (Wien und Berlin.) Die Haupt- und Residenzstadt Wien hatte nach der Zählung vom AI. December 1869 eine Civilbevöllerung vn 607.514 Köpfen. Dagegen hatte Berlin nach der Zahlung vom A. December 1867 680.459 Civilbewohner. Nimmt man an, daß im Laufe der Jahre 1808 und 1869 daö Anwachsen der Bevölke-rung ein ebenso großes gewesen sei, wie in den Jahren 1864 bis 1867, so ergibt sich, daß Berlin am 31. De. cember 1869 mindestens 730.000 Einwohner zählte, also etwa 123.000 mehr als Wien. Die Vororte von Wien zählen aber zusammen 203.078 Einwohner, und würden diese zu der Newohnerzahl von Wien hinzugerechnet, so er-hielte man fur Wien 810.592 Bewohner, alfo etwa 80.000 mehr als Berlin besitzt. — (Bürgermeister »Freuden.) Der VUrger-meister einer kleineren Gemeinde in Niederösterreich ließ über Austrag des Ausschusses unter anderm auch eine 4percenlige, der Gemeinde gehörige Obligation im Netrage von 1000 fl. unificiren und erhielt eine unificirte Obligation im Betrage von 800 fl. In einer Sitzung des Gemeinde-AuSschusses legte der Burgermeister die unificirte Obligation sammt der von der l. l. Staatsschulden» cafse empfangenen Rechnung vor. „Was," nef einer der weisen Väler dieser Gemeinde, „fur 1000 st. sollten wir nur 800 fl. erhallen? Das lann nicht sein; da müssen sie sich in Wien geirrt haben oder der Vlirger-mcister hat das Geld flir sich behalten oder die 200 fi. verjuxt oder vertrunken." Die anderen Dorfweisen stimm» ten dem ersten Redner bei. Vergebens suchte der Bllrger, meister zum Wort zu lommen, um dem Ausschüsse zu be» weisen, daß die Gemeinde anstatt einer 4percentigen Obli» galion eine 5percentige erhalten habe, daß die Zinsen von einer 4percentigen Obligation zu 1000 fl. ebenso gut 40 ft. ausmachen, wie die von einer 5percentigen Unificirungs< Obligation zu 800 fl.; vergebens legte er die amtlich be» glaubigle Rechnung vor — die Vauern hatten eS sich einmal in den Kopf gesetzt, der Bürgermeister habe die Gemeinde um 200 fl. beschummelt. Die Scenen in der Gemeindestube pflanzten sich. auf die Gasse fort und Weiber und Kinder erzählen jetzt Jedem, der es hören will, daß der Bürgermeister die Gemeinde betrogen habe. Der liesgeliänlle Bürgermeister lam nun nach Wien, um die Richtigkeit seiner Rechnung constaliren zu lassen und dann die Ehrenbeleioigungsklagc gegen seine Gemeinde einzuleiten. — (Defraudation des Mac Mahon'schen Vermögens.) In Weißenburg ist am 21. November ein deutscher Postbeamter verhaftet worsen, der, wie die „Pfalz. Volkszeitung" mittheilt, beschuldigt wird. das nach der Uebergabe von Straßburg nach Weißenburg pO3t« !lSi,'t^ts geschickte Privatvermögen des Marfchalls Mac Mahon im Betrage von zwei Millionen Francs in fran» zösischen Staatspapieren und etwa 100.000 Francs in Gold und Silber unterschlagen zu haben. Das ganze Geld soll in der Wohnung des Verhafteten gefunden worden sein. — (Ein Wallfischfang in der Iade.)In der Jade wurde vor wenigen Tagen ein mächtiger Wallfisch gefangen, worüber die „Weser-Ztg." folgenden, von der Äußen-Iade am Bord deS „NrminiuS," 3. December, da« tirten Bericht bringt: „Heute Morgens sahen wir vom Schiff aus einen Gegenstand im Fahrwasser der Außen-Iade treiben, aus dem wir uns leinen rechten Vers machen tonnten. Es sah aus, als wäre eine große rothe Boje im Treiben, an der ein großer Gegenstand, etwa don der Größe einer gelenterlcn Kuff, befindlich war. Doch war die Form so absonderlich, daß die Vermuthung, der schwarze Gegenstand sei ein gelenlerles Fahrzeug oder ein abgelrie. benes Wrack, nicht stichhaltig erschien. In größerer Nähe zeigte sich eine große Zahl parallel gehender Rifles, als wären elserne Schienen sehr sorgfällig neben einander gelegt. Sollte die gestern wieder gemeldete französische Flotte eine besondere Art Torpedo-Fahrzeug llber Nacht haben i» die Jade treiben lassen? Vielleicht ist es ein Luftballon, 2032 wie ein solcher ja in Christiania sogar niedergefallen sein ' soll, die rothe Boje ist vielleicht das Schiffchen desselben und die armen Passagiere sind ertrunken. Oder sollte es ein großer Fisch sein? Aber wie käme ein Walisisch in die Jade und was ist schließlich die rothe Boje? Der Gegenstand unserer Vermuthungen irieb allmälig gerade unseren Schiffen gegenüber (beim Schillig) auf das Ufer, wo er mit der Ebbe trocken fallen mußte. Bald war ein Boot da vom „König Wilhelm" und dieses sicherte sich alsbald eine angenehme Beute als Weihnachts - Ertraordinarium fUr die Mannschaft, denn in der That, der treibende Gegenstand war ein Wall« fisch, den ich gemessen und dessen Länge 63 Fuß, sein größter Durchmesser 12 Fuß, die Breite der Schwanzflosse 10 Fuß beträgt. Der Körper war noch warm, eine von einer Harpune Herruhrende Wunde fand sich nicht vor, es liegt also die Vermuthung nahe, daß der Fisch in der Ver« folgung auf flaches Wasser dei der Ebbe gekommen ist und sich nicht wieder freimachen lonnte. In der Anstrengung, wieder flott zu werden, scheint er den Gegenstand ausgespieen zu haben, der uns als cine ruthe Boje erschienen war. Es ist dies eine Art Sack, mit circa drei Zoll dicker Fettschichte besetzt, der mit Luft und einer röthlichen Jauche augeflillt war und dessen Durchmesser circa acht bis zehn Fuß beträgt. Der Bauch ist weißlich, mit vielen, mehrere Zoll breiten Rifles, ähnlich den Ziigen der gezogenen Geschütze, ganz uud gar bezogen. Der Kopf ist lang und spitz. Daß der Fang schleunigst aufs Land gezogen wurde, versteht sich von selbst. Der Erlös aus dem zu gewinnenden Thran, der auf circa 500 Thaler geschätzt wird, fällt natürlich der Mannschaft zu, die mit einem besonderen Behagen den ungewöhnlichen Burschen abzuschälen beginnt. Das Skelet dürfte vielleicht für ein Museum erwünscht sein, weshalb eine bezügliche Anfrage nach Berlin gerichtet ist." — (Erdbeben.) Nach den jetzt vorliegenden ofsi> ciellen Berichten haben die jüngsten Erdbeben in Calabrien nicht weniger als 98 Personen, die unter den Trümmern der stürzenden Häuser begraben waren, das Leben gelostet; 222 wurden verwundet; 2225 Häuser sind einge^ stürzt. — (Heiratsanzeige.) Den letzten Nachrichten vom Salzsee zufolge wird Vrigham Houng der Jüngere sich demnächst mit einem Mädchenpcnsionat vermählen. Locale s. — (Matica.) An der am 1. d. stattgehabten Generalversammlung betheiligten sich außer den einheimi-schen auch die auswärtigen Ausschußmitglieder Dechant Kosar, Dechant Terstenjat und Dr. Vlaga. Die Bücher, welche die Matica heuer auszugeben gedenkt, sollen nahe an 100 Druckbogen umfassen, in Kürze im Drucke beendet und versendet werden. Es sind darunter Kosesli's Gedichte. Außerdem erscheinen 3 Karten des slovenischen Allasses. Für das Jahr 1671 sollen weitere Hefte von Schoolers „Buch der Natur" und „8i0V6U3lli Z schen zwei Feuern," machte, nach der Aufnahme von Seite des Pnblicums zu schließen, keinen üblen Eindruck; in dem ersten Stücke schien uns der Debutant etwas befangen, besser entwickelte sich sein Humor und seine schauspielerische Routine im zweiten. Die Fräuleins Mitscher ling und Maugsch und Frau Stainl entsprachen vollständig ihrer Aufgabe. — In der stets gesehenen und gehörten „Galathea" Meister Offenbachs, mit ihrer reizenden bestrickenden Musik, hatten wir auch ein Debut zu verzeichn ncn. Frl. Mitscherling, ein erklärter Liebling des Pu-blicums in ihrem gewöhnlichen Fache, hatte die Rolle des „Ganymed" an der Stelle des erkrankten Frl. Louise Fontaine übernommen, und wir können in Wahrheit sagen, sie war nicht nur der niedlichste Ganymcd, dcn wir je gesehen, sondern genügte auch ihrer gesanglichen Aufgabe zur allgemeinen Befriedigung, was öfterer Applaus bewies. Zum Lobe der öfter gewürdigten Leistung der Frau Franken-berg als Galathea können wir kaum elwaö zufügen, und Herr Rüdinger sang den Part des Pygmalion mit gewohnter Bravour. Wir haben uni> wieder überzeugt, daß die Operette bei so guter Besetzung nns noch manchen Genuß bieten kann. heute Abend werden wir Gelegenheit haben, uns von den Leistungen der slovcnischen Operette in Adams „?l6r!-ot in ViMotu" zu überzeuge». (2rigi!l.U Telegramme dcr „Laibacher Zeitung.") V3 i e u, tt December Am 7. und am V. December Schlachten ^e„en die sich zuriick ziehende Lliirrarmee bei Meunft «,lt» Vean-ssency. Veide Theile schreiben sich den Hiea. zu. Tours, «O. Decemblr. Die Nessierunss beschloft die Orrichtuuss zweier Ve,schiede»rr Armeen «ud dir Verlessn»,, des 3lea.ieru»ssS sitzes l,ach Bordeaux, um die Freiheit der stra teutschen Bewegungen nicht zu behindern. Der Kriegsminister bleibt bei der Armee. Vonr-baki wurde ;.»»» Qberrommandanten der er steu Armee. Ehancy zum Obercommandante» der zweiten Armee ernannt. Der ^ewchiie Minister Di-. Arr^'i' ist gcslo'b.n. Die ..Times" begrüßt freudigst das dcmsche Küi< serlhum als ein Symbol deutscher lKmhcit, ulö die längst von Ensslauo ersehnte Schöpfung ciner gewaltigen contlnentalcn Centralmacht. Berlin, 8. Deeemkr Das Äumliardeme»! von Pari« erfolgt aus 200 Oelaqcrul'ssö^'schlltzcii, worumer zmci Krlipp'schc NiesclikalN'ne,'; jc^eö G^schi,^ ist mit 500 Schüssen ueis>chc-!. Die deutschen Vcilüsie >» bell lchteii Schlot.'!! i,o lii!c ü» Nolln,0e mn 2^. lino 30. No u^uibcl- mnßlcn die feindliche» Todlei, und Verwundeten ^'on den Dcutlchcn we^ei-lni.m weide»; u el>' Berwun delc cifi-olen in dem Ncichlfrost. Himdme'To^te mußten liegen l^lussen werden. Ziuische,, Heau<>,e und Orne lie-^» völlige Lcicheühcuifc!, vcui Znaoci'. Haure ist von femdlichcr Beslchlin^ uoll-a. cnlolö^l und düifte nach militärische: VoiliilSsicht c'hüs cll)cl>li chen Nidirstand genommen wcrdcn. Versailles, 8. Oeccmuei-. ^T>. Z.^ lOlficull.) Im Bormarsche auf Beauqcncy stich die l7. Division gestern westlich von Mcnng unf cin sr,schcS feindliches Corps von 15)—17 Bataillonen inil etwa ^«i Geschütze». Unter erfolgreichen Eingriffen der erste» baicrischen Division wurde der Feind uns allen Positionen vertrieben. Verlust dcö Feindes 360 Gefangene, eilic Kanone, eine Mitrailleuse. An demselben Tuqe halle dic 10. Cavallcnc-Division bei Sallnus nnd die Avantgarde des drillen Älineccorps bei Nevoy glückliche Pclfol^nngSgcsechle gegcn ^die l^en Rückzug fortsetzende Loirc-Aimce. Men i' g, 8. Deccinbc,-, sTr. F.^ Heute fand bei Äeauguiey cinc heftige sic^-.i,-!)<.> Schlacht der Armceab-theillNlg des Gloßt)cl;oa,s von Mecklenburg ge^en drei fcanMsche Nrmeecorps stall. Verlust nicht unbedeutend, jcncr des F^inoes giößer, 6 Geschütze, 1000 Gefangne. L on o o ll, '.1. Dcccmde,. sTr. Z,^ Die KönlM >ft peisänlich nin die Herstellung deS Friedenö bemüht. Telegraphischer Ittechselcour H vom ^, Dcccinbrr. lipcrc. Mi-talli^lieö 5)»i,2<), - 5>p«c, M?taUiq,ie« mit Mai-ilild NoUl-mder-iMsen s^.2s> — l>p»rc, Nalioiial-Aüleh,'!! U5.W-^ 1860cr Staatö-Alilchl-n 9^.29. — Vantucliril 7',ii5i. — ^'midoi, 1^ 15i. ^ Silber l2l.5)0. -- ^ l, MUnz-Ducatcu 5>.85. - Älapoleond'or 9.^1. 2aö am 22. v. M. van Nc,u-?)ort abd^, gli,^ a>n 5). Dumber mit ij.")!! Plissalii^rü uun Ha»ili»!^ via Haunona nach ^icw-Orl!:a!!s al>. Saudel und Golkswirthschasllichös. ^Wochenauftweis der ??ativl,all'o>lk,) Der znlctzt anü.lcsscblUl! Noch^iicuiöiuciö dtt' Äunl b^iffcit d^>, Vcmknotm- „üilaiif niit .^0s»,2l;3.3^0 si., dem dir folg«'»^,! P0stri, als Äc^ ! di'ckü,,!^ lirciriilü'crst.'hl'!!.- D<>r Melallschah I N.T^I.W^st, i» M^tull ! ;al,lbarc'Wechsel :j3,75I>'!?<; fl., Stanl^ünle,!. wclche der Vcml ^l,ö«n. 2.215>»!4 fl., Escoinftle !0^.l>0U.?Z? sl.. Dallrhlü 41,19^.^00 fl. lins,clijstt Eouprils uu» Oriiiidciltllistiui^C-O^li ssationcn 45).204 fl,, cinssrlöelf nüd bi)'sl'ümäfjisj niigctcmflc Pfandbli'se 9,400,1!^^ fl,, plsammcu .^)«.:;52.947 sl. Verstovbcno. Dcii .'i. Deci'iülicl'. H,>r>,' Michael llxnii^. ^'dl>rhi1l>dlcr. '>iwbc>'c!l. D^l'inbcv, A>,dn'aü Boh, Vcltler, nlt '. ,^ Ialire, ins , Cu'ilspilal a» Äitcroschmäche stnbs»!) üdl'lbracht ! Den >!, Dezember. Dem Herrn Lorenz Zclenz, Schlossernleister, ^ sein Kind Nitulans, alt 5 Äiiinitcil, nolhczelauft, in der Ttadt ! Nr,'^l>9 an Schwäche als Fl?l^e einer schweren Wcbl.rt, DeM ! Martin Majctic, Verzehriin>;ssleucr.Aufseher, seine Gattin Agnes, ! all 4<^ Jahre, in der Tir«auvorftadt Nr, ?tt an der Oehirnläh' nlunq, Anna (Yrad, Inwohncröwitwr, alt 70 Jahre, im Ei vilspital an Altersschwäche. i Dcn 7. December. Josef Kuftinit, Ornudbesitzer, alt 34 Jahre, ! im Civilspital an Erschöpfnna. der Kräfte. Das Fräulein Fran-I cisca Ielemiczli, l. l. Nechiningsraths-Waise, alt tt7 Jahre, in ^der St. Petersuorstadt Nr. 7, all der Herzlähmnug. ! Äitste?0ttt^«cl«e Fremde. Am 8. Dccrmbrr. ! Stadt iwie». Die Hevrcn: Tanner, von Villach. - Not), , .«fin,, von Mien, Fiscker. 5lfm., von Brttnn. - Adam, ! Kfm,, von Dorubirn. Miind.,, Jurist, von Graz. — Hilde» ! brand, Kaufm,, uo» Vraunschwei^, - Pöltschle, Kaufm,, v^» ^ Wien. - - Schnlz, Spensslermeistn-, ^on Ntarburq. ! Elefant. Die Herren: Spitzer älfm., uon Wien Koieuar, ! von Oblal — Panmann, vo„ Pöltschach — Hernlak, Bab«» ! Insucctor, von Wien, — Gasda, Balin^Iuspector, von M"' — Neißcr, BahnInfpcetor, von Wien. - Moretti, BauuiUN' nehmer, von Lack. - Nitter u, Fritsch, t. t. Bergc^mnnss^' oon Lcoben. ' Faleschini, Baumeister, Von i!ack. — Fl>u> ! Vüson, Kaufmaim<i. v <»sl. Lustspiel iinch dem Fran^sifchen, — Romain c,ns der Ovcr: „L»s>>^ Weiler von Windsor," liesiiiici^n vom Hrrm Medr». Pierrot ' l!»d Aliulrtte. Ol'ncüc uoii Ada,n. Morssril: 2Uo steckt der Trufel. Pc>ss^ mil O.sa,in >" Z Aelm. Moiitass.' Alessindro Stradella. Oper in ^ Acten ucm , Flotou'. 't: 5 Z 8 5 n n ! ) . 5<^z ^ ^ UZ z; ° ! 3i B ! 76U Mz;7^20^ - 0.8' "windstill trübe" ! '^^ , 9 ' 2 „ N 321.97 > l,,. windstiN f. ganz bcw.! 0 ou ! !!<)„ Ab. 323.l!x i ^ 0.« windstill ganz liew. ! Thauwetter, thrilwcise grlichlet. Das TagcSinittel der Wä>N>c '-s'O ü-, um l^-9^ «bcr dem Normale. '^eralumurillltier ^tl't>^,lcli!: Igiia^ d. Klei n m c-, y r ÜNl eNUelllill ^"""' ^ ^ ^p";llatl°llspc,v,c.c waren malt; sie gmarn „achd^i, stc ,m Vorgcschäfle teilweise Poussirt wordru waren, im weilcren Verlaufe theils °us lheil« ^, l^,^rl»U,i. unter d,e gchr.aen M.lla^.ur,. zmuck (L^d.t 248, A.^lo ,6!', Vantoer.», 19,'., Union 2.'5. Lombarden I79/><>). A.,ch N,,»te w.r offcrirl, »'uneittlich > S lb r v «'in^lichc ^iiel. Dch.u ungeachtet lani, d,c Vorsc nicht als flan char^llerisirt werden, da zahlreiche Anl^öpap ei?. Insüiiders Liscnbahüacliei,, l^utm EurS dchaupteten »iur Erlläliina drr in Svede weist darauf hiu. daß di^sellicn die mmder alU.stiae Slimmnua >,icl,l enclia-te», s°,,d,ru von ihr heruorgeluscn wnrde.i I,„merhiu mo^n Erecuüoinu. wclche geaeu einen fallil^il Hpcc.llal.ten neuerdings gchihrt worden sein sullen, zur «rrschlechteruna des Emöslal.dcs L.n^« be.gelragm habe». Der Schluß war im 0 „ April-October. 65.30 <'>5.40 Steueraülehen niclzahlbar (!) - .— -.— Lose v I 1«39 . . , . 240.— 241.— ,. ,. 1854 (4 "/„> zu 250 "., U8.25 88 75 ,. .. I860 zn 50^ st, . . 92.50 9275 .. ,. l«60 zu 100 st. . . >04— 104.50 ^, ,'1^64 zu l00 st. . H'l.^s» H4._. «?:aati Pfandbriefe zu 120 st. ü W. in Hilber . . 219.50 120.— «. Grundentlastuna«- obligations. Für 100 si. G^ld Waare Vühmen . . . . zuüpCl 95._______ Oalizien . . - . ,. 5. „ 72.__ 7225 issieoer-Oesterrelch. . „ 5 .. W» 97... Ober-Oesterreich . . ,. b „ 95,- 97 ^. Giebenbürgen ... „- ö ,, 74 75 75 25 G:elerm"' - — "i:' ^.. _'^~ l?. Actien von Bankinstitute«». , Geld Waare Niialo-ostcrr. Banl abgest, , . 188 — '88,50 , Auglo-uuszar. Vanl .... 80.50 8150, Bauloerriu.......197.— 1W.—' ! Vodrn-lireditaustal! ....------ —— ! Creditaustlllt f Handel u. Gew . 248 20 248 40 ! Ercdilanstall, aUgem. ungar. . , 81.— 82 — ! tzZcllMplc-Gesellf'chas!, ü ü. . . 8^0. 890. Franco-iisterr. Ban! .... 95.50 95.75! Gencralbllnl...... . .—-------^ Haudelsdanc.......106.25 106 75 Nlliioulllbaul......725 — 727.— Niederländische Baul .... 22650 227 Vereint , . . 805,0 2055 l Fnnrioritätsobli,;ationen. 5 10) fl. ö. W. Geld Waare ^l'.s.-Westb. in S. verz. (l. Ennss.) 93 — 93 25 ,FerdmandÄ-ylordb. in Sild verz. 104.50 105. ssraio,b. G. 3"/« « 500 Fr. ,.l, Em. 134.50 135.50 Sildb. G, 3"/« i> 500 Frc. ... 111 75 112,25 Sl!db.-O. » 200 st. z. 5"/, flir 100 st. 88.75 89 25 Vildb.-Äong 6"/, (187(, 74) ^ 500 FrcS......_^.... - .^- Una., Ostbahn......85.25 85?^ «H. Privatlose ifter Stuck.) «lrcdilanstalt f. Handel u. Gew. Geld Waare zu 100 fl. ü W......162 - 163.-- Nudolf-Stistung zu 10 si. . . 14 - 15."" A^ecksel (3Mon > Geld Waare Augsburg für 100 st, siidd. W. 10 .75 103 ^ Fraulfurl a.M. 100 st. dütlo 102.^0 1"3 1" Hmuburg, filr 100 Marl Vül:cn 90 8' !"'^" -.'andon, fiir 10 Pfund Vterlina 123.25 123.40 Pari«, für 100 Franc« . . . —..- -—^ Alld Waar, ss. Münz-Ducatn, . ?; st. 85 kr. 5 fl, 86 lr. NaplllroicSd'or . . 9 „ 9Ij .. 9 „ 92 ^ Vereinslhaler. . . 1 „ 82 ., 1, , ^2i " ! Zilber . >21 ., 50 , 122 ., ' ' Kraiuische Oruudentlastmlgs »Obligationen, Pri« ! vatnlllirung: 86.— Geld, — Waare,