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Obwohl da» Abgeordnetenhaus mit großer Mehrheit da« Gesetz über Die Abänderung der §§ 59 und 60 der G.-O. angenommen hat, obwohl der Obmann der Deutschen Volk«partei. Abg. Kaiser, an de.« Präsidenten das dringende Ersuchen ge« richtet ha», seinen Einfluss aufzubieten, dass auch das Herrenhaus diese Gesetznovelle noch vor Schluss de« TagungSabfchnitte« annehme, obwohl die Ge. werbetreibenden das Gesetz sehnlichst erwarteten, so hat da« Herrenhaus es doch für besser gefunden, die Berathung und Beschlußfassung über diese« besetz bi« zum Herbste, vielleicht noch länger hinau« zu verschieben. Offenbar versteht man im Herren» hause di« Bedeutung deS Gesetzes zu schätzen; wa« ist auch dem Hause der PairS da« Kleingewerbe! Die Gewerbetreibence» sind um ihre gute Hoffnung, das« endlich wenigsten« ein kleiner Theil der so nothwendigen und dringenden Reform de« Gewerbe» wesen« verwirklicht werde, wieder einmal betrogen. Im Abgeordnetenhause ist e« nach vielen Kämpfen und mit vieler Mühe gelungen, den schwer schädi« geriden MisSbräuchen deS Agenturen« einen gesetzlichen Riegel vorzuschieben, da« Herrenhau« ließ aber den guten Willen der Volksvertretung nicht zur That werden. ES gab auch noch einen sentimentalen SchlusSeffcct in dieser Gewerbereform« Angelegenheit: Eine Massenabordnung von Wiener Blumenmädchen fand sich in den sonst so stillen Gängen Ides Herrenhauses ein, um unter Tbränen um Rettumg zu bitten vor dem neuen Gesetz?, welches wen Blumenverkauf auf der Straße ver« Sonnenwende! »Blaue Nacht mit lauen Wellen, Am Gcländ die Juchz« gellen, Wo noch Hollas ÄMch« blühn. ,)*u« leuchten durch die Thale, Wie aus BaiderS Grabesmale Und deS Rates Aunken glühn." Wullpach. Es «rrgreift unsere empfänglichen Herzen stet« leise« Ahmen und Erinnern an einst besessene« und in der Zeeiien Noth verlorene« Glück, wenn wir ur.S in ddie heidnischen Ueberlieferungen unserer Altvordereen versenken und jener längst verglühten Zeiten geddenken. da da« blonde Hrrreuvolk in ten germanischhen Waldthälern noch Walten und Weben der ewigen« Naturkräste unmittelbar mit dem macht« vollen Wirrte» seiner Gottheiten in Einklang brachte. Im Rausqchen de« Bergwalde«, im geheimnisvollen Murmel« der Bachwellen, im sausenden Rauhwinde, im Donneier der MeereSbrandung und Leuchten der Blitze am Gewitterhimmel vernahmen unsere Vor-fahren die i Stimmen der Lenker und Walter und lanfchten ilihnen in ahnungsvoller Andacht. Im ! Laufe der letzten Jahrzehnt« hat bittere Noth, die : über un» Deutsche der Ostmark herein» brach, allrlmählich wieder gelehrt, dem Rufe völ-kischir Ekailden folgend, manch eine sinnige Väter-sine und uralle Ueberlieferung der Verflachung oder Vergessenheit zu entreißen und ihrer in weihe« voller Begigeisterung zur rechten Zeit zu gedenken. Wohlil das bedeutungsvollste Fest, da« die Alten einst st »ach der Julfeier und Ostaraheiligung i« Johresrtringe begiengen, naht abermals und soll bietet. Die HerrenhauSmitglieder waren gerührt und schickten die Blumenmädchen mit der tröst-lichen Versicherung weg, das« sie vorläufig vor dem Gesetze sich nicht zu fürchten brauchen. Der ganze, große Gewerbestand der Monarchie muss noch weiter sich seine Existenz durch Agenten bedrohen lassen, welche die Privatkunden wegfischen und so namentlich in den Pr»oinzorten den Kausmaun und Handwerker ganz unberechenbar schädigen. Die Verhandlungen deS Abgeordnetenhauses über die Abänderung der §§ 59 und 60 der Gewerbeordnung zeigten, wo die Freunde, wo die Gegner des Gewerb, stände« zu suchen sind. Unt't den Gegnern thaten sich di« Socialdemokraten in erster u.eihe hervor, für sie ist das Kleingewerbe nttunglos dem Untergange verfallen, keine Reform kann ihm mehr helfe». „Die ökonomische Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaft führt mit Naturnoth» wendigkeit zum Untergange de« Kleinbetriebe«, dessen Grundlage da« Prioateigenthum de« Arbeiter« an seinen ProductionSmiueln bildet." So steht e« au«-drücklich im ersten Theile de« ErfurteS Programmes, das auf dem socialdcmokratischen Parteitage 1699 abgefafSt worden ist. Abg. Prof. Po mm er hm in feiner in der Sitzung vom 8. Juni zur Gewerbe» Novell« gehaltenen Rin der Epilog, den man unter Umständen auch weglassen kann! Und wie mich Ellen maltraitiert! Abend«, eh' wir zu Bett geh'n, fühlt sie mir den Pul«; jeden Morgen mus« ich ihr die Zunge zeigen. Neulich wollte sie sogar ein neue« EntfettungSsystem an mir probieren — da habe ich «ich aber ordentlich auf die Hinterbeine gesetzt. Wenn wir de« Morgen« auf unserm herrlichen Gartenbalkon Kaffee trinken, Kimmung zahlreicher, zum Theile aneinander nicht ze-bundener Factoren ab, wird aber von der HcereSleituz selbst gewünscht und betrieben." Nun also, dann ntiiij e« endlich doch kontmen, wenn «» von d«r HcereSlcitiui selbst „gewünscht und betrieben" wird. Nur möchte ich mir die bescheidene und nicht mehr ironische, sondern ernstgemeinte Frage erlauben: inwiesern wird da» «e« Militärstrasgesetz betrieben, wann wird die eingeleitete Action zu Ende sein, wann wird der neu« Strifgesq, entwurf und namentlich die neue Militärstraiprocest-ordnung beendet sein? Der BudgetausschusS der hohen Delegation ist auf meinen Antrag eine diesbezüglich« Resolut!» bv schlössen. Ich werde auch dem Plenum der Delegatm diese Resolution in einer etwa« abgekürzten Fn» vorlegen und beantragen (lieSt): Die höh« Delegation wolle beschließen: „Die österreichische Delegation spricht die be-stimmte Erwartung au«, das« der seit lange» I versprochene Entwurf einer neuen Strafproces«- I ordnung binnen Jahresfrist hergestellt sein werde." I E« liegt mir auch daran, hier vor dem Plan» und vor der Oeffentlichkeit, nicht in einer Art geheim« BudgetauSschusSsitzung allein, zu constatieren, btfi M RtichSkriegSministerium, das» die obersten Militw behörden ihren Officieren, denen sie die Abrichtung be jungen, zumeist vom Lande hereingekommenen, uut» dorbenen, braven, willigen, tüchtigen, nur mitstttl ungeschickten, Leuten in die Hand gibt, diesen OffiÄm und Unterofficieren immer und immer wieder fapi müsse: Ihr seid nicht bloß militärische Vorgesetzte, Zte seid Lehrer, Ihr seid Erzieher, denn Ihr &:&t tat j Aufgabe zu lehren, zu erziehen und infolge Mffa müsst Ihr auch den nöthigen Takt dazu habe» i» Ihr müsst auch die nöthige pädagogisch« Bezabmi dazu haben. Und da« ist eine Mahnung, gerichtet sufe an die vorgesetzten al» an die Truppenofficiere leih, weil man sich diesen pädagogischen Takt nicht ans | Eommando aneignen kann; wohl aber ist eS möglich, nur solchen Personen die Ablichtung der jungcn Mu»> schaft anzuvertrauen, welche diese pädagogisch« Besv higung, diesen für den Erzieher und Lehrer untduf nothwendigen Takt, diese Befähigung unterrichten ivi zu erziehen, in der That besitzen. ES liegt mir auch daran, da« Folgende da Oeffentlichkeit zu vermitteln, weil ich nicht weiß, lern ich Gelegenheit haben werde, da« noch einmal zu faja, wa» ich Über unseren Unterricht an den militärische, Instituten und über unseren Unterricht im allgemeine» im BudgetauSschusse gesagt habe. Ja, ich htbe ei« relativen Tiefstand unserer UnterrichtSpraxiS und luliaer Unterrichtsmethode festgestellt, und ich habe da« JWt in dieser Richtung daS Wort zu ergreifen, dem ich war durch 30 Jahre praktischer Lehrer an einer SÄistri* schule. ES ganz im Allgemeinen, das« unsere Inga» mit Stoff für da« Gedächtnis in unmenschlicher uii ganz und gar unpädagogischer Weise überbürdet ist, v gilt ganz im allgemeinen, das« bei unS viel zu seit mechanisch auswendig gelernt und „gebüffelt" Hirt, und ich n bisscven zärtlich werde, jagte sie: ,Hams zerzause mir da« Haar nicht. Da« Sprechzumn« ist ganz voll — wa« sollen denn die Leute um mir denken!?" „Hm, hm" — machte Moebiu«, den Kopf schüttelnd. „Mittag« bei Tisch erzählt sie mir mit größte« Behagen hochinteressante Fälle au« der Klinik, tNii« mir die Haut schaudert und — wa» da« Echli«»ftt ist — mir der Appetit verseht!" „Und dabei bist du ein so großer Gour«»»d, lieber Harry!" „Bei mir zu Hause riecht alle« nach Carbol, schmeckt alle« nach Carbol — sogar die ftäjü meiner Frau. Da« Schlimmste kommt aber noch!' „Nanu?" sagte Moebiu« betroffen und beugn sich au« seinem Sessel nach vorn. Harry drehte sich beide Schnurrbartspigea ut seufzte: „Denke dir, feit acht Tagen hat sich Elle»-eine Nachtklingel anbringen lassen. Da« ist da Gipfel!!" „Armer Harry!" .Eine jung« hübsch« Frau, die sich mitte» « der Nacht hinau«klingeln läs«t, ist da« nicht m Hohn aus alle Naturgeschichte!? Du kannst dirgo nicht denken, wa« ich seitdem ausstehe. Meine Energie ist völlig gelähmt — jeden Augenblick denke ich: .Jetzt wird'S gleich klingeln!' Ich werde noch verrück, wenn da« so weiter geht. ES darf nicht so ««in-geh'n!!" Moebiu» strich sich nachdenklich den gra» melierten Vollban. „Ja, lieber Freund, leider gibt eS seinen 9« fetze»paragraphen, der einer Aerztin die Nachtglo Spätherbst in Berlin statt. Das junge Paar reiste bald darauf nach Aegypten, die Kinder in der Obhut einer alten Tante zurück-lastend. Gundaccar glaubte, .sein Onkel werde ihm nun, da er eine so glänzende Partie gemacht, die Rente entziehen, doch irrte er sich. Der Majoratsherr besaß neben anderen guten Eigenschaften auch einen ausge-prägten Familienstolz und eS widerstrebte ihm der Gedanke, dass sein Neffe von der Gnade einer Frau abhängen sollte, selbst wenn diese Frau sein Weib war. Er erhöhte am Hochzeitstag die Rente von 6000 auf 8000 Mark. Feldau's kehrten gegen Ostern von ihrer Orient-reise heim. Mittlerweile war die Villa im Thiergarten neu eingerichtet worden und man kann sich kaum ein behaglicheres und eleganteres Heim vorstellen Gundaccar legte sich auch einen prächtigen Stall an. Da er ein leidenschaftlicher Reiter war und auch Lisa gut zu Pferde faß. kaufte er kostbare Reitpferde, die Kinder bekamen niedliche Creme-PonieS; natürlich fehlten auch ein Paar Wagenpferde nicht, Brougham und Phaeton wurden beim renomiertesten Wagensabrikanten bestellt. Lisa war ganz stolz auf ihren Gatten, der es so vorzüglich verstand zu leben. Die musikalischen Matinees, die Soireen und Bälle im Hau'e Feldau machten in Berlin von sich reden. Welch' riesige Summen derartige Feste verschlangen, davon hatte die kleine Lisa keine Ahnung 8 Sie lebte sorglos in den Tag hinel» und freute sich , kindlich ihrer Erfolge in der Gesellschaft. Gundaccar war bislang seinem Versprechen treu ' geblieben «nd mied den grünen Tisch, dafür fasste ihn eine andere Leidenschaft, die so lange geschlummert, mit doppelter Macht. Er verlor Unsummen aus dem Rcnn-platz. Nicht nur Deutschland und England, sondern auch Berny. Longchamp, Chantilly beehrte er während der Wettrennen mit seiner Gegenwart und hatte da eben so viel „Pech" als beim Kartenspiel. Es dauerte lange, ehe der kleinen Frau die Augen ausgiengen, und sie die überraschende Entdeckung machte, dass zwei Drittel ihres Vermögens bereits unrettbar verloren waren. Es war ein furchtbarer Schlag für Lisa, und nur ihre große Mutterliebe gab ihr den Muth, ein ernstes Wort mit ihrem Gatten zu reden. Wie Helene eS vor Jahren gethan, beschwor auch sie Feldau, von seiner verderblichen Leidenschaft zu lassen und seine Familie nicht ins Elend zu stürzen. Er hörte sie geduldig an. schalt sich einen elenden Schwächling, versprach ihr hoch und theuer Besserung und hielt auch einen ganzen Monat lang Wort. Dann kamen die Wettrennen in Hoppe« garten, Gundaccar v. Feldau wettete wieder auf das Tollste und — verlor wieder. Zum zweitenmal« hatte er seine FtfflilU durch seinen Leichtsinn total ruiniert. Die Villa mit sammt der Einrichtung, Wagen und Pferde, kurz, alleS kam unter den Hammer und Feldau rettete nur mit schwerer Mühe einige tausend Mark aus dem Schifsbruch. Er war zerknirscht, verzweifelt und nur die sanften Zu-spräche seiner Frau hielten ihn vom Selbstmorde ab. .Weißt du was, Lisa?" sagte er eines Tages^ nachdem er seine Angelegenheiten in Berlin so weit ge-ordnet hatte, dass er abreisen konnte, „wir wollen uns in irgend eine kleine, langweilige Stadt zurückziehen, wo uns niemand kennt und wo wir bescheiden und friedlich von unserer kleinen Rente lebe» können." Seine Wahl fiel auf — Paris! Das war die kleine, langweilige Stadt, in der ihn niemand kannte! Dort versuchte er in deu Spiel-CercleS, deren es zwischen der Madeleinekirche und dem Bastilleplatz viele gibt, abermals sein Glück, aber es wollte ihm auch hier nicht lächeln und er hatte nur Verluste zu verzeichnen. So kam eS, dass Feldau'S sich nach siebenjähriger Ehe mit dem bescheidenen ,A{>artemcnt* im fünften Stock be-scheiden mussten und einzig und allein auf die Rente angewiesen waren, die ihnen am ersten jeden Monats durch den Advocaten des Majoratsherrn überwiesen wurde. LisaS leidenschaftliche Liebe für ihren schönen eleganten und liebenswürdigen Gatten hatte sich trotz all seiner leichtsinnigen Streich: durchaus nicht ab-gekühlt, — im Gegentheil, sie liebte in mehr denn je. Kurz nach ihrer Ankunft in PariS suchte Jsabella die mittlerweile 17 Jahre alt geworden ivar »nd eine gediegene Erziehung genossen hatte, ohne Wissen und I Willen der Eltern eine Stellung, die sie denn auch bei der alten, launischen, russischen Gräsin Pohiionoss er» hielt. Sie unterstützte mit dem ziemlich hohen Gehalt, den sie als Gesellschaftsdame bezog, ihre Familie und erleichterte deren Los. Das ihrige war durchaus nicht beneidenswert, denn nicht nur, dass die Gräsin ihre Geduld auf eine harte Probe stellte, »'erfolgte deren Enkel, Graf Wladimir Pohitonoff, sie mit seinem Heirats-antrag. Die Gräfin, die nichts sehnlicher wünschte, als dass Wladimir sich verheirate, damit der Name der Pohitonoff nicht mit ihm aussterbe, drang in Jsa seine Werbung anzunehmen. Zu jener Zeit befanden sie sich gerade in Trouville, wo Jsabela die Bekanntschaft der Lady Maitland gemacht. Dieser vertraute sie sich an, und da Alice daS hübsche, kluge Mädchen liebgewonnen hatte, bot sie ihr in ihrem eigenen Hause einen Er-zieherposten an. Sie griff freudig zu. Ehe Jsabella nach England reiste, besuchte sie ihre Eltern in Paris. Diese bedauerten im Innersten ihres Herzens, dass sie die Werbung des Grafen so schroff zurückgewiesen, denn Pohitonoff's galten für fabelhaft reich. Sie besaßen in der vornehmen Nue Saint-Dominique ein prachtvolles Palais, eine reizende Villa am Laggo Maggiore, ein Schloss in der Bretagne, ein anderes in den Vogesen, und riesige Besitzungen in Rußland. Leidn war der junge Graf mit einem Höcker behaftet und sein Gesicht von Blatternarben entstellt^ aber trotzdem hätten Hunderte von Frauen der Pariser feinen Welt Buckel und Narben in den Kauf genommen, um Gräfin Pohitonoff werden zu können. Nach der Abreise seiner Tochter dachte Feldau ernstlich daran, irgend cinen Verdienftzweig ausfindig zu machen. Diese ihm völlig neue Idee begeisterte ihn förmlich. Verdienen! Gundaccar von Feldau und verdienen! War das nicht drollig? Gewiss aber auch charakter« voll. Da er daS Vermögen seiner Frau und seiner Stieftochter vergeudet hatte, musste er dafür sorgen, dass sie wenigstens nicht Noth zu leiden brauchten. Deutschen «nd englischen Unterricht geben'{ Brrr I Lieber Straßen fegen oder Stiefel Putzen. Vergebens grübelte er, um eine für einen Edelmann passende Be-schästigung zu finden. Da er nicht bald etwas sand, ließ er sich naturalisieren. Kurz darauf verhalf ihm der Zufall zu einer solche.:. Er blieb eines TageS vor dem Schaufenster' eines Galantericwarcngeschä'tcS stehen und da fiel ihm ein, ob er nicht Fächer, Kassetten, Briefpapiere und anderen Krimskrams bemalen könnte. Seit seiner Jugend hatte er ja Pinsel und Palette mit Geschick gehandhabt. (Fortsetzung solgt.) ■Hf>^BBIEI,wlimi,BK^ —--— i ■■ ' '—- WWW Bclrlivcnöcs, Unterhaltendes. Heiteres etc L»b dn auch wunderseltsam bist. Ob du auch witnderseltsam bist, Ich lasse nimmermer von dir — Grad' weil dein Herz so dunkel ist, Bist du so lieb und iheurr mir. Was klar und offen nie der Taq, Ist Gut, das jedem angehört, Nur wa« sich tieser bergen mag. Bleibt vom Gemeinen ungestört. Tenn wen'g« haben nur den Mmh, Hinabzugehen zum tiefen Schacht, Und eine» edlen SleineS Glut Ans Licht zu ziehn aus ew'ger Nacht. Und wen'ge tauchen in das Meer Mit lvhnem Sinn und ruhevoll Nach jener Perle licht und hehr, Di« einst ihr Leben schmücken soll. V»>I| Emil |« Schiini»ch'S»r«laIIi, De» Vogels Bitte. Knabe, ich bitt' dick, so sehr ich kann: O rühre mein kleines Nest nicht an! O sieh nicht mit deine» Blicken hin! Es liegen ja meine Kinder drin; Die werden erschrecken und ängstlich schrei'n, Wenn du schaust mit den groben Augen herein. Wohl sähe der Knabe da« Neslchc» gern. Doch stand er behutsam still von fern. Da kam der arme Vogel zur Ruh', Flog hin und deckte die Kleinen zu, Und sah so freundlich den Knaben an: Hab' Dank, dass du ihnen kein Leid gethan! W. Heg. In» Album. Die Lieb« gleicht dem April: Bald Frost, bald fröhliche Strahlen, Bald Blüten in Herz«n und Thalen, Bald stürmisch und bald still; Bald heimliches Ringen und Dehnen, Bald Wolken, Regen und Thränen, — Im ewigen Schwanke» und Sehnen Wer weiß, was werden will. Gelbe!. » Mädchenehre ist ein blank geschliffener Stahl: Ein Hauch, und sie erblindet. Wieland. • Freundschaft ist eine ivechselseitige Ver> bindnng, nach welcher Einer den Andern nicht verachtet, obgleich er dessen Schwäche mit Händen greisen kann. Hippel. Leberthrauflecke in der Wäsche weichen, wenn man vier Theile Thon und einen Theil Soda mit Wasser zu einem Teig knetet, davon aus die Flecke legt und 8 Stunden daraus liegen lässt. Au« Flanell entfernt man die Flecke, indem man sie dick mit Eidotter überzieht, das-selbe eintrocknen lässt und die Stelle mit lauwarmem Waffer nachwäscht. Bei sämmtlichen mit Zacker ein zumachenden Früchten muss der Zucker vorher geläutert werden. Derselbe wird klein geschlagen und in einem großen Tops (Gefäß) langsam gekocht. Aus ein Pfund Zucker rechnet man einen halben Liter Waffer und aus ein Pfund Früchte «in Psund Zucker. Sobald der kochende Zucker schäumt, wird der Schaum mit einem Löffel abgenommen, und sobald der kochende Zucker überlaufen will, wird etwa« kaltes Wasser aufgegossen. Der Zucker muss so lange langsam einkochen, bis derselbe am Löffel als langer, dicker Faden und nach dessen Reißen noch eine Perl« hängen bleibt. Um Fettfleck« au» Papier zn ent fernen, nimmt man ein reines Stück Leinwand, legt darauf das fettige Blatt und reibt di« Stell«, welch«! bereitet ist, mit einem reinen, mit gutem Benzin an» gefeuchteten Tuch genau so, alS wollt« man einen Fleck aus einem Stück Zeug entfernen. Waschwasser gegen Sommer-sprossen. Man lasse in der Apotheke folgendes Recept bereiten: Uzärsix-dielilor. 0,7ül Gr., Aoid. hydrochlor. 11 ®r.,£AmTgngen> dlüt.nwaffer zugesetzt .werden. Unter kräs-kigstem Durcharbeiten, am besten mit einem Schaumschläger, wird tropfenweise di« Benzoetinctur zugesagt, dann di« Sublimatlösung, das Ganz« filtriert und mit mehr Lrangendlütenwasser zu 500 Gr. ergänzt. Dieses Waschwaffer bewirkt ein allgemeines Weißwerden der Haut. Lederhandschuhe gelb zn färben. Die zum Gelbsärben bestimmten iveißen Waschlederhandschuh« müssen zunächst sorg. sältig gereinigt werd«n, wobei die Hand-arbeit bis zum Trocknen fortzusetzen ist, um daS Leder weich und geschmeidig zu erhalten, was einige Uebung und Aus-datier voraussetzt. Man übergießt alsdann di« Außknfeit« der Handschuhe mit einer Lösung von RindSgaUe und färbt mit Gelbholzabsud oder (ohne Galle) mit Anilingelb (Chrysanilin oder Aurin), woraus wieder Handarbeit solgt, bis die nöthige Weichheit erzielt ist. An» einkm Dienstzengnis. Die Inhaberin dieses Dienstbuches hat sich während ihrer Dienstzeit immer treu und ehrlich, leider aber auch sehr zerbrechlich erwiesen. August Schwabbln, Occonom, Pech. „Aujust iS tüchtig verwart worden! Sein Vertheidiger hat aber ooch gar nichts geredet!" — „Ja, Aujust Halte ihm unglücklicherweise vorher mit anderen Sachen noch die Verteidigungsrede aus der Tasche gestohlen!" Verblüffend. „Hören S', geben S' mir die zwanzig Kronen wieder, die ich Ihnen vorgestern gepumpt hab'!" — „Allmächtiger Gott, gedulden Sie sich doch nur noch «in paar Tage, ich habe das Geld ja noch nicht einmal ausgegeben!" Hut ab! Herr Meyer (sich mit einem Herrn zankend): „Ich bitte, mich nicht so geringschätzig zu behandeln, meinen Namen finden Sie nicht nur in jedem Eonversationslesikon, es existiert sogar ein ganzes Conversationelexikon von mir!" Hand in Hand. .Wo sind denn jetzt ihr« zwei Söhn«, Herr Müller?" — „Die? Ja, der ein« studiert und der andere ist seinem Bruder zuliebe Bierbrauer ge-worden!" Räch«. Einödbauer: „Was mi der Kerl scho g'ärgert hat! Jetzt thu i eahm aber die Gröbst'» abi! Jetzt w rd er ver-klagt!" — Moosbauer: „Z'wegen was verklagt 'n denn?" — Einödbauer: „Ja, dö« woaß ich no net! Aber verklagt wird er. der Tropf, der elendige!" Au» der Töchterschule. Eine höhere Tochter beginnt ihren Aussatz über den Sonnenaufgang mit den Worte»: „Wenn ich mich morgens aus dem Bett erhebe, hat man «inen wunderschönen Anbiickl" Nuwtnur 48 statt, wiic Rückert sagt, »inwtnbig" zu lernen; es gilt ! ganz alllgemein. dass bei uns noch immer da» mechanische Gedächtnis Trumpf ist und viel zu weuig auf das wirkliche Erfassen de« Gelernten, auf das Eindringen in die lbetrcffend« Materie, viel zu wenig auf Verständnis uad fellvständigcS Urtheil gegeben wird. Ich erwähne hier ein Wort, da» ein hochgestellter Herr aus dem Teutschem Reiche einmal gesagt hat, als er hier in Wien eiiner öffentlichen Prüfung beigewohnt hatte. Er sagte: Ja, haben Sie denn in Oesterreich keine Wörter-bücber, haben Sie denn keine Nachschlagebücher, dass Sie awe diese Zahlen, all diese« Detail auswendig lernen klaffen? Bei uuS schlägt man in solchen Fallen »ach! ES» herrscht eben bei unS in Oesterreich eine verfehlte! PrüsungSpraxi«. Ich constatiere dieS hier und werd« iim Abgeordnetenhaus« seinerzeit darüber noch ausführlicher reden. Diese verfehlte PrüfungSpraxiS zeigt sichb namentlich bei unseren Maturitätsprüfungen trog best Gegenwart der Lande«schulinspectoren oder vielleicht! gerade infolge derselbe». ES wird in dieser Beziehung auf das Avswiltdiglcri'kn zu viel Gewicht gelegt uind daS Jnwendiglerne», daS Erfassen und Verstehein de» OMamtn nicht in gehöriger Weise gepflegt. DaS musS jeder ane, kennen, der auf dem Gebiete deS offen.liche.» Unterricht S irgend eine Praxis testet. Umd nun komme ich zu dem letzte» Capitel, das ich mir Hier zu besprechen vorgesetzt Habe, nämlich zu dem leitrizen Erlasse deS Herrn R«ichSkrieg«ministcrS vom 31.. Jänner 1901 in Angelegenheit de« Vereines der penssiinierten Officiere und Militärbeamten. Jckd habe schon im BudgetauSschusse an den Herrn ReichSkrttegSminister die Frage gestellt: Ist dieier ErlaiS auch dem Pensionisten officiell zur Kenntnis gebracht worden f< Und ich wiederhole diese Frage heut« hier in meiner !Red« und hab; ste in einer Interpellation ausdrucklich und ausführlich wiederholt' denn der Herr ReichskriiegSminisier hat in feiner Erwiderung gesagt, ix habe ja nur den Commanden einen MerkS geben »ollen, wie verderblich eS für die Armee fein könnte, wenn roolitische Bestrebungen in dieselbe hineingetragen würden, woraus »tan so nach der gewöhnlichen bürger-lichen Ltozik schließen sollte, da» der ErlasS nur den Lorständdtn der activen Truppen mitgetheilt worden sei, aberr nichl den Pensionisten, die ja, wie die anderen civilen ^Staatsbürger, dem Herrn ReichSkriegSminister nicht meehr unterstehen. Und wenn dieser ErlasS trotz-dem denn pensionierten Officiere» und Militärbeamten mitgethecilt worden sein sollte, erlaube ich mir denn doch zu fragen: Mit welchem Rechte ist daS geschehen? Ist daduurch nicht eine Verletzung der StaatSgrundgc-fetze begqangen worden? Jftst der Herr Minister in der Lage, unS den Wortlaut« diese» Erlasses mitzutheilen? Ist er geneigt, d>-S zu thun? Ich verweise im übrigen auf die Jr.ter-pellation,!, die ich heute gestellt habe. Ich bin der 1'ieinunAz, das« durch diesen ErlasS der Kriegsverwaltung die pensistcnienen Officiere und Militärbeamten, welche als Civilisten, als Staatsbürger zu betrachten sind, in der zUlutübung des verfassungsmäßig gewährleisteten Rechtes Versammlungen abzuhalten und zu besuchen »Aüch, Albert, du wirft schon 'wa« 'rauS-finden! —Ihr Juristen seit ja so geriebene Füchse!" MoiotbtuS stützte den Kopf in die Hand und überlegt«!«. Plötzlich glitt ein Lächeln über seine klugen Züge, umad er zupslt sich wohlgefällig den Bart wie immer, » wenn er einer besonder« knifflichen Sache Herr gereworden war. „Mieder Harry. ich glaube, jetzt hab' ich'*!" .AWadrhaftig!?" »TDa« Mittel ist zwar sehr gewagt und etwa» frivol, a aber in diesem Fall heiligt wirklich einmal der Zwe«ck da» Mittel! Mache dich heute abend» frei — s schütze eine Scatpartie oder 'wa« AehnlicheS vor und ib soupiere in einem (.'tialudre separs« mit irgendeiwmtr Dame in einem Restaurant, da« in der Nähe dediiner Wohnung liegt!" „JcJa, aber wo soll ich die dazu gehörige Dame so so schnell herkriegen ?" »DcDaS überlasse ich vollkommen dir — auf diesem E Eebieie besitzest du ja von früher her um-fassende Epeciallenntnisse!" »NtNun — und dann?" „€c$o gegen zwölf wird dir dann hundsmiserabel!" ' „©.ffifll?1 „TtTu bekommst einen Unfall, klingelst dem Kellner u und sagst: .Mir ist so schlecht — lassen sie mir sr schnell meinen Hautarzt holen!' Und dann nennst di du ihm ruhig die Adresse — deiner Frau: — AlleÄes Uebrige ergibt sich dann von selbst!" „D^Dvanerivetter!" Har)c>rry war aufgesprungen. Er umarmte seinen Freund, b. ,D>^Du, da» ist ja großartig — du bist doch ein sttniaraicilc: Mensch!' „ytnifdte Macht" und Petitionen zu beschließen, behindert und beein-trächtigt worden sind. DaS StaatSgmndgesetz vom 21. December 1867 über die allgemeinen Recht« der Staatsbürger der im ReichSrath« vertretenen Königreiche und Länder schreibt im Artikel XI ausdrücklich vor: »Da« Petitionsrecht steht jedermann frei." Im Artikel XII: »Die öfter» reichlichen Staatsbürger" und da« sind auch die Pensio-nisten, „haben das Recht, sich zu versammeln und Vre-eine zu bilden." Und im Artikel XIII: „Jedermann hat daS Recht, durch Wort, Schrift, Drun und bild-liche Darstellung seiner M«inung innerhalb der gesetz-lichen Schranken Ausdruck zu geben." Im Abgeordnetenhaus« sind in diescr Richtung zwei Interpellationen eingebracht worden. Die eine, vom Herrn Abgeordneten Sylvester, blieb gänzlich un-beantwortet, die zweite, vom Herrn Abgeordnet«» Hof' mann v. Wellenhof erhielt allerdings eine Antwort durch den Herrn Lande«vertheidigungSminister, die unS aber keineswegs befriedigen konnte, nämlich die Antwort, da,« der auf den Erlas» keine Jngerenz habe» könne. Jnsdlge dessen wenden wir unS hier an die richtige Schmiede, wenn wir unsere Frag« nun an d«n Herrn RelchökriezSminister stellen. Zivritens ist in der Antwort g«sagt, das» entsprechende Vtrbesserungen im Militär-pensio r«w«sen und der Witwen- und Wais«n>» rforgung von der Heeresleitung bei Zeilen ins Auge gefasst und vom Minister selbstverständlich unterstützt worden sind. Ich stelle wieder fest, das« diese schönen Worte, die wir nun schon so oft gehört haben, nichts anderes geblieben sind al« schöne Worte, denn diese Angelegenheit steht seit dem Hahre >870 auf der Tagesordnung und ist, wie mir scheint, seither um keinen Schritt weiter gerückt trotz aller schön färbtnde» Mittheilungen und trotz aller Bemühungen der verschiedenenBeschwichtigungs-hofräth«. Und dieser Verein, der nichts anderes that, al« für stin »uteS Recht zu sorgen, der nichts anderes that, als eine Denkschrift seinen einstigen Vorgesetzten in voller Loyalität zu unterbreiten, der nichts anderes that, al» eine Petition um Verbtsserung der Lage der pensionierten Officiere und Militärbeamten einzubringen, der wird jetzt al« .nicht genehm" betrachtet, während schon im Jahre 1870 ohne jeden Anstand von Pensio. »isitn zwei Petitionen in gleicher Angelegenheit an den ReichSrath xerichtrt worden sind. Gestatten Sie mir eine kleine Abschweisung l Ich komme auch heute in «in«r Interpellation auf diesen Punkt zurück. ES liegt un« al« Vertretern deS Volke«, da« mit Steuern zur Genüg« belastet ist, vollkommen fern«, zu dieser Belastung, di« ohnedies schon kaum zu «rtrag«n ist, noch «ine neue Belastung hinzuzufügen. Wir haben deshalb, wenn wir daran denken, dass den Militärpevsionifte» und pensionierten Militärbeamten auch ihr Recht werden müsse, wie es den übrigen Staatsbeamten geworden, zu gleicher Zeit auch daran gedacht, wie denn daS zu erreichen fein könnte, ohne die Bevölkerung aufs neue zu belasten. Und ich muss hier wieder aus einen dunklen Punkt hinweisen in unserer Staatsverwaltung, weil der Herr Kriegsminister un» die Antwort auf unsere dieSbezüg-liche Frage direct schuldig geblieben ist. »Da« sind wir RechtSanwalt« alle — aber ich mus« mich jetzt mit der Sache Meier oontr» Lehmann beschäftigen — morgen ganz früh erwarte ich dich, denn ich biu auf da« Resultat immerhin doch etwa« neugierig." Es war erst halb zehn Uhr, al« Harry schon in da« Bureau-Zimmer de« RechtSanwalte« hinein-stürmte. „Nun?" sagte Moebiu« voller Spanung. „Albert, wie soll ich dir dankenl? E« ist alle« großartig gegangen. Ich hatt« eine frühere Bekannte aufgegabelt, die jetzt in der Friedrichstrabe einen Handschuhladen hat. Da« Souper war vorzüglich — keine Spur von Carbolgeruch! Punkt zwölf bekam ich einen fürchterlichen Magenkrampf, und um zwölf Uhr zwanzig — findet mich meine Frau al« stöhnenden Patienten in den Armen einer anderen!" »Und der Effect?" „Spottet jeder Beschreibung. Ellen ist ohn-mächtig geworden — ich mus«te noch einen Arzt holen lassen! Als sie sich einigermaßen erholt hatte, sagte ich zu ihr: „Siehst du, da« kommt davon, wenn man eine Frau mit '»er Nachtklingel hat!" »Nun, und?" „Sie hat schon heute morgen« die Nachtklingel abnehmen lassen!" „Gratuliere dir!" »Sie will auch in Zukunft sich weniger mit ihrer Praxi« und mehr mit mir beschäftigen. Dasür reise ich mit ihr nach dem Salzkammergut!" Seite 3 Aotitische Rundschau. Pon der Deutschen Polkspartei. Für die Abgeordneten beginnt jetzt die Zeit der Wählerver-sllinmlungeil und Rechenschaftsberichte. Dadurch wird der unmittelbare Zusammenhang des Volkes mit seinen Vertretern im Parlamente und mit diesem selbst hergestellt. Die Abgeordneten der Deutschen Volkspartei werden unter den ersten sein, welche ihren Wählern Rechenschaft ablegen werden und diese werden Gelegenheit haben, sich zu überzeugen, daß die Deutsche Volksparte» in jeder Richtung ihre Pflicht erfüllt hat. Zm Laufe des Sommer« werden sich die Mitglieder des Verbandes der Deutschen Volkspartei wiederholt zu freiem Gedankenaustausch und geselligem Verkehr zusammenfinden und zwar sind solche Zusammenkünfte geplant im Juli in Toblach, im August in Brück an der Mur und im September in Trieft, wo zu dieser Zeit der Stapel-lauf eines neuen DampferS stattfindet. Diese Zusammenkünfte in der parlamentslosen Zeit geben einen schönen Beweis von dem guten kaineradichaft-lichen Geiste, welcher im Verbände der Deutschen Volkspartei herrscht. ZUe Landtage. Eine Woche nach Schluß des Reichsrathes versammeln sich 17 Landtage zu einer drei- bis vierwöchentlichen Tagung Die Arbeit des ReichSrothes wird in den Landtagen gewissermaßen noch eine Fortsetzung sinden, wie ja auch erst durch die Beschlußfassung der Landtage einzelne vom Reichsrathe beschlossene Gesetze, wie z. B. jenes über die kumulativen Waisencassen. zur Wirkung kommen können. Die vom Reichsrathe beschlossenen Eisenbahn- und Wasserstraßengesetze werden ohne Zweifel in den Landtagen einen Nachhall finden, und es werden insbesondere die Wasserstraßen und Lokalbahnen auch die Landtage beschäftigen. Am gespanntesten darf man den Vorgängen im böhmischen Landtage entgegensehen, da die hier zu Tage tretende Stimmung einen Schluß zulassen wird aus die Aus-sichten der von der Regierung beabsichtigten Versöhnungsaction. Nicht ohne Interesse wi^d auch die Haltung der Landeschefs gegenüber den Parteien sein, da sich seit der letzten Landtagssession die Ver-Hältnisse etwas geändert haben. Kauernbahn. Die Arbeiten an der Tauern-bahn werden noch in diesem Monate beginnen. Die Leitung der Arbeiten ruht in den Händen des Sectionschefs im Eisenbahnministerium Karl Wurm b. Die Sprengungsarbeiten an den großen Tunnels werden schon demnächst beginnen, so für den Bärengraben-Tunnel (Karawanken). den Tauern-scheide-Tunnel (Matlnitzer Tauern) und den Bosruck-Tunnel. Die Arbeiterpartien treffen unter der Leitung von Ingenieuren schon in den nächsten Tagen an Ort und Stelle ein. Im Alldeutschen Reich. Eine Zukunfsstudie von A. v. Reder. Preit Pf. Berlin 1901. Thormann 4c Goelsch. In dieser Schrift wird der Gedanke aller All-d«ursch«n, dass die Einigung aller Völker deutscher Zunge ju einem mächtigen Reich die herrlichsten, wirtschaftlichen 8' »Igen für unser deutsches Volk haben müsse, ausgesprochen, lit warmen, begeisterten Worten wird auch besonders der r Deutich.Oesterreich daraus sich ergebende Äujschivung gepriesen. Diese» Werk sollte jeder denlschsühlende Sohn Germanias in sein'geistiges Eigenthum ausgenommen Haben, um die volle Herrlichkeit unsere» Volkes, wie Im »All-deutschen Reich" geschildert, in leinen Gedankenkreis zu ziehen. Aus Stadt und Land. parllfest des verschönerungsvereines. ZSei allen grollen Hillier Wohlthätigkeit?-festen iß es bisher üblich gewesen» dass durch Spenden ein Festfond geschaffen wurde, ans dem alle durch das Aest hervorgerufenen Ans» lagen gedeckt werden kanten, wie anch die zur Veranstaltung nöthigen Hetränke und ßss-waren durch Haben zum großen Aheile kostenlos aufgebracht wurden. Z»er Aestansschnss zur Veranstaltung des am 7. Anli stattfindenden ?arkkestes richtet hiemit an die opferwillige Bevölkerung Hillis, der ja die durch das ?arkfest zu fördernden Zwecke so sehr am Kerzen liegen, die herzliche Aitte, auch diesmal durch Spenden den Aest-fond zu kräftigen, nnd durch Zuwendung von Hetränken «nd ßsswaren die Auslagen der Keranstaltnng zn vermindern. Spenden wollen beim Hbmanne des Per-schönerungsvereines, in der Buchhandlung des »heiligen, da in derselben über die Gründung eines Deutschen ArdtüsvtrmiltlungSamte» im Einser-nehmen mit den Ardeitgebern Beschlüsse gefasst werden. Die Einladung wird mit lebhaftem Bei-falle zur Kenntnis genommen. Durch einstimmigen Beschluss wurden die Beilräae der unterstützen-den Mitglieder von monatlich 30 Hellern auf vierteljährlich 2 Kronen erhöht. Zum eigentlichen VerhandlungSgtgenstand« — Gründung eines Bauvereine» für Cilli und Umgebung — entspann sich eine interessante und lebhafte Dcdatt«. au« welcher man kninehmen konnte, das» in den weitesten Kreisen der Bevölkerung Eilli» für die Gründung eine» Bauvereine» da» lebhafteste Interesse be steht. Wie der Berichterstatter, Herr Otto Küster, mittheilte, soll der zu gründend« Bauverein nach stehend« Zi«le versolg«n: Aufführung kleiner Baulen mit kleinen und billigen Wohnungen, Zuzug von Fremden, Hebung de» Gewerbestandes in Cilli. Die erst« Anregung zur Gründung «in«S solchen Bauvereine» haben die Herren Teppei und Radakovit» gegeben. Der Gegenstand wurde von den Herren M ö r 1t, Tepvei, Ingenieur Licht« n « gger. Radakovil», N a » k o, Jngeni«ur W «f s t1 g eingehend erörtert. Herr Juliu» Rakusch verwies in warmherzigen Worten auf di« allen Bestrebungen deS Cillier GemeinderalheS, wtlche auf die Förderung der Bauthätigkeit in Cilli gerichtet find. Schon vor Jahren hat der Gemeinderath den Beschluss gefasst, Neubauten von der Gemeinveumlage zu e«freien. Dem Einfluss« t«r Gemeindeverirelung tst .» zu danken, das» dies« Befreiung auch bezüglich er Bezirksumlage durchgeführt wurde. Die Er richtung billiger Wohnungen für die ärmere Be völkerung ist «in« hochwichtige Frage und die Ge-meindevertrelung wird eS als ihre Pflicht be-trachten, den Bauverein wärmsten» und thatkräftigst zu unterstützen. Hierauf wurden in das vor-bereuende Comiis folgende Herren gewählt: Bürgermeister Gustav Stiger, Vicebürgermeister Juliu« Ra kusch, taif. Ralh Carl Traun, Ingenieur L i ch t e n e g g e r. RechtSanwalt Dr. Ernst M r a v I a g, Carl Mörtl, Franz P a c ch i a f f o, Carl T e p p e i, Johann Rada kovitS. Dem vorbereitenden Comite wurde eS 4 Hellern erhältlich. Die Bücherei kann von jedem Deutschen benützt werden. Infolge de« großen Zudrange» wird nun auch an jedem Freitag nach-mittag» zwischen 1 und 2 Uhr eine Ausleihstunde abgehalten. Windische Aanernfängerei. Am letzten Sonntag hat in Windisch-Feistrig die Gründung eine« katholisch-politischen Vereine« stattgefunven, wobei auch der Brandmärchendichter und Prä>«kl Koroschetz auftauchte und eine Rede hielt, welche «inen gewöhnlichen Sterblichen, der nichl „Friedens-Priester" ist sicherlich in Gewahrsam gebracht hälte. Koroschetz wetterte, nach dem „Slooenec", gegen den ..^lajerc", gegen die slovenischliberale Partei. Er beklagte e«, da>« di« Slovenen in Untersteiermark kein« L«ilung haben. Aus die flovenischen Abge-ordneten ist Herr Koroschetz sehr schlicht zu sprechen: „Richt nur das« die Reich«raihsabgeorvnelen im Reichsrathe kein genau bestimmtes Programm haben, sind sie sogar getrennt. Die Landtag»abge-ordneten sind aus dem Landiage au»ge«reien und haben die Losung Lo» von Graz! ausgegeben. Doch diesen Ruf ließen sie nur einen Ruf bleiben und haben keinen Schritt uniernommen, um ihn zu verwirklichen, und keinen Schritt, »m wieder unter ehrenvollen Bedingungen in d«n Landlag zu kom-men. Da» ist eine Politik ohne klare Grundsätze und ohne die nölhiy« Energie. Schul» aus Schule wird un» germanisiert, Amt auf Amt füllt sich immer anmaßender mit hartgesottenen Deutschen, aber nirgend» ist ein freie» Wort unserer Abge« ordneten zu vernehmen, welche» unser Volk be-lehren und begeistern würde." Interessant ist e», das» Präfekt Koroschetz diese vom „Slooenec" mit-geiheilien Worte im „Gospodar". den er selbst schreibt, verheimlicht. Der Mann hat übrigens nicht ganz unrecht: von einer zielbewussten Leitung ist bei unseren Wenden schon lange nichts mehr zu bemeik-n. Die gewissen »Leiter" befinden sich nämlich in einem ähnlichen Zustande, wi« «in« vollgefressen« Boa coustructor. Sie haben sich mit dem wirtschaftlichen Ertrage ihrer Politik stark übersättigt und werden nun vom Schlafe übermannt. Nach einer Meldung deS „Narod" haben die slooenifchen Landtagsabgeord« neien den Beschluss gefasst, dem Landtage ferne zu bleiben. Das slovenische Volk mag ihnen dafür dankbar sein, denn die slooenifchen Abgeordneten haben ja doch nur die Verhandlungen de» Land-tage» gestört, welcher sich der thaisächlich bestehenden Bedürfnisse de« flovenischen Volke» mn ehrlicher Fürsorge annimmt. Herr Koroschetz (fälschlich di« Bauern) hat übrigen» in Wmdisch-Feistritz vier Resolutionen angenommen; die erste verurtheilt den „Ztajerc". die zweite verlangt, dass die G.-richts-beamten nicht nur slovenifch verstehen, sonder» auch „geborene Slovenen" (!.') feien. Die drille fordert, dass sich die beiden füdslavischen ReichsrathSclubs vereinigen und die vierte bringt die Gründung eines katholisch-flovenischen Bauernbundes in An-regung. Wir können es nicht glauben, dass der anheimgestellt, bei einzelnen Fragen Fachmänner als sehr lebenskräftige, wackere „Zlajerc" durch — Re Beiräthe beizuziehen. Schließlich erörterte Herr Franz | solutionen umgebracht werden kann. P a c ch i a f f o die Angelegenheit des Deutschen H^useS. worüber noch eine eigene Versammlung stattfinden wird. Herr Pacchiaffo tritt dasüc ein, dass da« Deutsche Hau» nicht aus dem ehemals Gugenmos«'schen Grunde errichtet werden soll, weil sich die Sache so zu kostspielig stelle. ?reisprüfung aus der steirischen Geschichte. Die heunge PreiSprüsung au» der steiermärkiichen Geschichte, zu der sich 0 Schüler der IV. Classe gemeldet hatten, fand in Gegenwart mehreren Herren Professoren und unter zahlreicher Betheiligung der Schüler de» Gymnasiums statt. Die Leistungen waren durchweg» sehr gute. Die vom hochlöblichen Lande«-Au«schussegefpendeten Preismedailleifwurden von der PrüfungScommission den beiden Schülern Sch ästlein August und Johann Freiherrn von R ü l i n g zuerkannt, H o f m a n n Johann, T am bor Arthur, Droll Walther undEger»-dorfer Joses erhielten, da auch ihre Leistungen alle Anerkennung verdienten, Buchpreise, die die Direction und der Fachlehrer Dr. Jgnaz Brommer gespendet haiteu. Südmark-Notksbücherei. Am 1. März d. I. wurde die hiesige Südmark-VolkSbücherei, wtlche die Werke der besten und beliebtesten Autoren in 1500 Bänden umsas»t, eröffnet. Die Bücherei ist im Stadtamte (Casse) untergebracht. Die AuSleih» stunde ist vorläufig auf jeden Montag zwischen 1 und 2 Uhr nachmittag festgesetzt. Jeder Entlehner hat monatlich den Betrag von 10 Hellern und außerdem für jede» entlehnte Buch einen Betrag von 2 Hellern zu bezahlen. Die Bücher müssen innerhalb 14 Tagen zurückgestellt werden. DaS ausführliche Bücherverzeichnis ist zum Preise von Wieder eine eroberte Gemeinde. Am Mittwoch fand in St. Christoph bei Tüffer die Gemeindewahl statt, welche den Deutschen einen schönen Sieg brachte. Im ersten und dritten Wahlkörper wurden die Deutschen und Freisinnigen gewählt, während im dritten Wahlkörper Candidaten aus beiden Par-leien gewählt wurden. Di« GtMtindtverlretung von St. Christoph zählt nun 17 deutschfreundliche und 7 flovenifchclericale Mitglieder. Auszeichnung. Die Fahrradwerke Cless und Plessing, bekannt durch ihre keltenlosen Noricum-Räder, befassen sich feit Beginn des vorigen Jahre» auch mit der Fabrikation aller Arten von PräcistonS-Zaharädern und ihre Erzeugnisse wurd«n auf der kürzlich stattgehabten Au,omobilau«stellung zu Wien mil dem höchsten Preise, der großen sil-dern«n Medaille, der Wi«ner Handel»- und Ge-werbekammer ««»gezeichnet. Kettenlose Fahrräder, sowie auch solche mit Kette obgenannter Fahrrad-werke sind bei der hiesigen Firma G. Schmidt'S Nachfolger erdältlich. Anfall beim Aösserschietzen. Der 28-jährige Taglohner Franz Meschl in Letusch verunglückte am FrohnleichnahmStage beim Böllerschießen, indem der Böller sich vorzeitig entlud. Meschl erlitt surcht-bare Brandwunden, denen er am DonnerSiag um 3 Uhr morgen» im hiesigen allgemeinen Kranken-Hause erlegen ist. Schsangenbiss. Die 17-jährige Magd Agnes V i h 11 deS Ober lehre» Leustik in St. Andrä bei Wöllan wurde Mittwoch i« Weingarten von einer Viper in die linke Hand gebissen. Trotzdem Herr Oderlehrer Leustik sofort die gebotenen Reliungs-maßregeln traf, nahm die Verletzung einen so ge« fährlichen Charakter an. dass die Gebisse,«, eil blühendes Mädchen in das allgemeine Krankn haus nach Cilli gebracht werden musste, w« jii wie wir vernehmen, vollständig geheilt werden düch Khennalbier. Wie wir hören ist i» de» schönen, ausblühenden Kaiser Franz Joses. Lad Tüffer, eine neue Industrie im Werden begrifft«.-E« trägt sich nämlich eine Gesellschaft mit der $$d«, da« bacterienfreie, kohlenfäurehältige Zhemsb wasser au» den Quellen de« Kaiser Franz Bade«, dessen Eigenthümer Herr Theodor Sunkel ist, zur Erzeugung einer Sorte Specialbier zu w wenden und sind gegenwärtig Verhandlung! angebahnt, um entweder die Kuketz'sche Brauerei, Tüffer zu erwerben, oder aber «ine neue, da jetzigen Anforderungen entsvrechende und mn tu modernsten maschinellen Einrichtungen verseh» Brauereianlage zu errichten. — Bei dem groxa Werte diese« Thermalwasser» und der circh» Ergiebigkeit der Quellen unterliegt e» gar kn« Zweifel, daß «in derartige» Unlern«hm«n pro«?mn und wird in allen Kreisen dieser Angelegenheit tat regste Jnterresse entgegengebracht. — Sängerfayrt nach Windisch.Ieistritz. T« Marburger Männergesangvernn v zeugung der Wellerschießapparate hat erfreulicher-weife in Untersteiermark ganz hervorragende Fort-schrille zu verzeichnen. Die Welierwehrapgsr« der Firmen Moriz U n g e r in Cilli und Sorbet k Eo. in Sachfenfeld sind weil Ü7« die untersteirischen Weingediele hinaus verbreit« und bestehen mit Erfolg den Concurrenzkampj mit in« uns ausländischen Firmen. Bei dem Umsmbe aber, das» in diesem Concurrenzkampfe vielfach nicht so sehr die Güte deS Gebotenen, sonder» da* Bestreben, die heimische Industrie zu schützen, ant-schlaggebend ist ist k>en beiden genannl«n A;rata bei der „wissenschaftlichen Beurtheilung" de« m 28. April d. I. in A g r a m staltgefundenen Ver-suchschießen« an der Versuchsstation der croatiich* slavonischen lanvwirtfchaftlichen Gesellschaft in Agra« übel mitgespielt worden, mit der unverkennbarei Absicht, die anerkannt besseren Erzeugnisse der Firmen Unger und Lorber gegenüber den heimifcha kroatischen Wetterwehrapparaten herabzusetzen. Dir Direcior der meteorologischen Anstalt in A?.rai», Prok. Dr. M o h o r o v i ? i e erönerie i» Gospodarski List, dem Organe der genannten 9» fellschaft. und in d«r „W einlaube' die Tchi-x, versuche und hat an den Apparaten von Uitgcr und Lorber eine Kritik geübt, die sich für [rtn Kenner der erwähnten Apparale von selbst widn-legt. Der Verfasser dieser Kritik schützt sich seldß in ganz eigenartiger Weise vor einer roitfiiüna Widerlegung seiner Behauptungen, indem er sagt: „Da während des ganzen Schießen« in der nahe» Sladl die Kirchenglocken läuteten und das zahlreich versammelte Publicum nicht zu vollkommener Rude zu bringen war, sind nur recht kleine Sautejfitrn erzielt worden." Damit ist schon die absolme lln-verläsSlichkeil der Nolierungen deS Herr» Prof. Dr. Mohoroviüi< zugegeben; diese UnoerläsSlichiri ist aber auch «in« relative, weil ja doch bei Da Versuchen mit dem einen Apparale der Kircha-glockenklang und da« Stimmengewirr stärker geivtsei fein können, al« bei einem anderen Apparate. sich der Meteorolog« Dr. Mohorovicic auch in «ra Kritik der technischen Einrichtung der vorgesüsnn 0 Apparate von Eisenhuth (Agram). Greinitz (^cazi, H'piu« (Agram), Lorber (Sachsenfeld, 2) und Ung«r (Cilli) «inlästt, so hat «r sich damik ans ein Gebiet begeben, auf welchem er eben nichl F:ch> mann ist. So erblickt er einen Fehler der Lorber' schen Apparate darin, das» „die Patro«!»-hülsen weder verletz«, noch deformiert sein fcürn, weil si« sonst nicht in den Laderaum gebracht. darau» entfernt werden könnten, und so da» Schuß» entweder sehr verzögert oder auch gänzlich r r-hindert werden kann." E» ist doch selbstverständlich, das« der fürsorgliche Wetlerfchießer nur tadele» Patronen und diese mit der größtmöglichen ÜJr-ficht verwenden wird. Wenn er sagt, e» ki»i« auch vorkommen, das» der Verschlus«Hebel d» Patrone quetscht, ja selbst entzündet, in welche« Falle sich leicht ein Unfall ereignen könne — wird ihm jeder, der die Lorber'schen Appik^i! handhab», entgegnen, das» der Verschlusshebel früher geschlossen werden kann, al« d e Pam« gänzlich im Laderaum steckt, in welchem jyjlle jede Quetschung und jeder die Enlzündung hervor« Nunnmcr 48 tuftnbe Druck gänzlich au«geschlossen sind. Auch findn Herr Pros. Mohorooicic dass „die Patronen-hülfen während de» raschen Schießens, ehe sie frisch geladen werden, in Gasser zur Abkühlung kommen, müs«len und das« die hiedurch erforderliche größere Patronenzabl und deren Häufigere Nach« schaffunig den Betrieb vertheuern." viun lehrt aber di« Erfahrung, dass wenn 1V Patronen ab» wechSlu.ngSweise in Verwendung stehen, dieselben beim wiederholten Gebrauche schon hinlänglich ab-gekühlt sind, ohne erst in Wasser gelegt werden zu müssen. Noch mehr springt aber die Haltlosigkeit der Kriilik bei den Apparaten von Moriz Unger in die Augen. Da ist dem Herrn Professor gleich ein aufffallender Irrthum unterlaufen, indem er be-Rauptet,, dass zur Bedienung der Unger'schen Apparaile zwei Mann erforderlich sinv, obwohl er bei den Schießvnsuchen doch gesehen haben muiSte, dass Herr Unger allein und ausreichend feinen Apparat bedient hat. Bon den Unger'schen Apparat»» sagt Herr Prof. Mohorovicic: „Große Verlegemheilen bereitet der Zündstift, der sich bald so verschmiert, das» er nur mit Hilfe einer Zange auS dem Mörser gezogen werden kann, daher fort-«ährentd gereinigt werden mus». Derselbe de« formiern sich auch leicht und ist dann nicht mehr gebrauchsfähig." Dazu ist vor allem zu bemerken, das» de?r Zündstift nicht deshalb, weil er sich „ver-schmiern' mit der Zange herausgezogen werden mus», samdern wegen der Erhitzung, weil sich der den Apparat» Bedienende nicht die Finger verbrennen will. Die Reinigung deS ZündstifteS ist eine zwar selbstverrständliche Sache, dabei aber das Werk von drei Secunden. Eine Deformierung des Zünd-ftifteS iist bei den Apparaten von Unger. deren Pöller nicht verkeilt werden, sondern oben den Pulvergzase» ungehinderten Austritt gewähren, ganz auSgefchhIosftn, weil der Rückschlag ein Verhältnis-mäßig sehr ichwacher ist. Geradezu classisch ist folgend«! Satz: »Wenn der Schus« versagt, kann bei vorrkommenden Nachbrennern der Mörser beim HerauSmeHmen aus dem Apparat in der Hand los-gehen; Versager müssen sehr vorsichtig behandelt und ia« Wasser ersäuft werden." Jeder einfache Jäger rwird Herrn Prof. Mohoroviöii sagen, dass beim Wnsagen eine» Zündhütchens ein „Nach-brenn er'" ganz ausgeschlossen ist. Wenn sich jemand vor Binsagern gänzlich schützen will, so wird er gerne eiinige Kreuzer mehr aufwenden und sich mit wasserdvichten Zündhütchen versehen, bei welchen Versagen überhaupt nicht vorkommen können. Am allerwensigsten aber ist die Vorsicht geboten, den Versagen im Wafler zu ersäufen, weil die Unger'schen Patentbböller durch einfaches Ausschütten des offen eingesüllllten Pulvers rasch und gesahrloS entladen werden können. — Trotz aller dieser angeblichen Gebrechhen haben die Apparate von Lorber und Unger bei dem Schießen in Agram die beiden besten Eausezeiten (94/5 und 9'/, Secunden) erzielt »und stellen sich im Vergleiche zu den übrigen in Conc««rrenz getretenen Apparaten als die billigsten dar. Mit ernst die Kritik deS Herrn Professor Mohoravoiiic in diesem Falle genommen werden kann, ggeht einerseits schon daraus hervor, das» man in n Agram eine Richtigstellung der Kritik „aus Gründeren. die Sie sich wohl denken können", ver« weigert t hat. Diese Gründe hängen wohl damit zusammme», das» eine der concurrierenden, croatischen Firmen , in der — Jury vertreten war. Anderseil« hat abe,er die croatisch-slavonische landwirlschaslliche Gesellschchasi, nachdem 16 Stücke verlaust worden waren. bald darauf telegraphisch noch 4 Unger'sche Apparatalt gekauft, sich also „ein selbständige» Urtheil gebildet.!«, welch«» System für den Gebrauch da» ungefährhrlichste ist. sich daher im Bedarfsfälle zur Anfchaffiffung empfehlen wird" — wie Professor Mohororomcic seinen Bnicht schließt. Di« beiden unursteiuirischen Firmen haben auch sonst genug An-haltSpunrillkie dafür, dass die Darlegungen de« Prof. Mohororoviciö bei Fachleuten nicht maßgebend ge-wesen si, sind. fcijjin Ausflug der Aerzte nach dem ßurorte chteichemaierg. Am S. Juni haben 50 Mitglieder de« Vernea der Aerzte in Graz, einer Einladung de« Gleileichenbergn JohanniSbrunnen-Actienvereine» folgend, d. eine» Ausflug nach dem quellenreichen »nd mit nit musterhasten Cureinrichtungen ausgestatteten größien in Curorle der grünen Sl«i«rmark unier-nommen.ea. Die Villen de« Curorle» waren reichlich, vielseitig lig mit deutschen F ihnen geschmückt. Der Leiter de, der hiesigen Euranstalt, Professor Dr. Konrad Clar errernHmeie di« Aerzle in der Station Ftldbach, woselbst >ft der Verwalter Carl Kauder» das Arran-gemenl dl der Wagen besorgt hatt«. In einer schier endlosen sea Wagenreihe sind mittag» die Ausflügler hier «jn>«ingttro?f,ur schwer trennten sie sich von dieser idealen Fernsicht in der nächsten Nähe de« BadeS. Die Zeit zum gemein« samen MitlagSlische war indessen hereingebrochen. Im Restauranl de« Herrn W o r t n e r war daS Bankett. Die Musik besorgte da» heimische Orchester unter der tüchtigen Leitung de« Kapellmeister« Herrn E. Z a v o l l i. Im herrlich, mit Giü» und Blumen geschmückten großen Speisesaale herrschte bald die fröhlichste Stimmung. Das Menu war ein überau« geschmackvoll«« und machte dem Re« staurateur alle Ehre. Die Zeit der osficiellen Toaste war angebrochen. „Sehr geehrte Herren!" so be« gann Gros Otiokar v. Wicken bürg. „Al« im Jahre 1897 zahlreiche Mitglieder der österr. Aerztekammer von Graz au« einen Ausflug hierher unternommen hatten, verzeichneten wir diesen Tag al« einen Ehrentag; al« einen solchen sahen wir auch den heuligen an, wo der Verein der Aerzte in so überaus ersreulicher Betheiligung den Heimat-lichen Curort mil seinem Besuche beehrt und den-selben einer eingehenden Besichtigung unterzieht. E« kann nur unser lebhaftester Wunsch sein, das« der-selbe vor Ihren kritischen Augen die Probe bestehe und dass Sie Anschauung gewinnen können, das« hier nicht nur heilbringende Naturkräfie vorhanden sind, fondern das« auch da« Mögl chste geboten wurde, sowohl um dieselben aus ihrer Verborgenheit der Allgemeinheit zugänglich und nutzbar zu machen, al« auch dieselben unter ärztlicher A/gide mit untnstützenden Cinrichlunjien *u umgeben, wie si« die Wissenschaft und der Zeilgeist erforderten. Ein Arzt der Steiermark war e«. LandeSprvtomedicu« Dr. Werle. welcher zuerst, Ansang d«r 30-er Jahr«, die Ausmersamkeit auf diese schon den Römern gekannten Quellen lenkte, Aerzte waren es, die, wie schon angedeutet, in hervorragender Weise die Ausgestaltung der Curb,helfe sörderlen und nun ist «» an Jdnen gelegen, geehrte Herren Aerzte de« Lande«, Ihr Urtheil zu fällen, ob den bezeichneten Bestrebungen entfprochen wurde und ob e» nicht Anmaßung ist, wenn wir glauben, das» der Cur« ort mit anderen gleichartigen Institutionen in Con« currenz »rUen könne. Ihr Au»spruch, wenn günstig, wird Gleichenberg zum Heile dienen, für un« aber ein mächtiger Ansporn sein zu fortgesetzter Thätig« keit. Und so gestatten Sie mir. Ihnen nochmals wärmsten» für Ihren Besuch zu danken und mein Gla» zu erheben auf da« Wohl und Gedeihen de« Vereine« der Aerzte Steiermark«. Hoch!" — Nachdem sich di« Zraufenden Rufe, in die alle ein-stimmten, gelegt hatten, ergriff Privatdocent und Seite 5 Präsident de« Aerztevereine«, Dc. Tobeitz, da« Wort und betonte, das« der w-it über Oesterreich hinaus bekannt« Curorl Gleichenbtrg mil must«rgiltig«n Einrichtungen und Curbehelsen ausgestattet ist; „die Erwartungen", sagte der Redner, „welche die erschienenen Aerzte hegten, seien nichl unerfüllt, sondern übertroffen worden. Er dankte ben Cur-ärzten für di« Leutseligkeit, dem Actienvereine und namentlich dem Präsidenten Ottokar Graf v. Wick^nburg für die herzliche Aufnahme. Er forderte die Aerzte auf, Patienten hierher zu schicken, die Genesung oder Linderung ihrer Leiden finden können, nicht aber unheilbare Krank«. Gleichenberg braucht, so sagte der Redner, heute keine Concurrenz zu scheuen. Kin kräftige« Heil galt dem Curort Gleichen« berg". Hofrath, Professor Rollet sagte, er sei im Jahre 1897 gelegentlich de« 3. Aerztetage« in Gleichenberg gewesen und damal« schon die Herr« lichen Naturschätz«, die künstlichen Anlage», mit denen man die Naturgaben zu verschönert« such», gepriesen; heule müsse er die» ebenfalls thun und bemerkte, der Curort hab, sich innerhalb 4 Jahren wesentlich zu seinem Vortheile geändert. Er b leuch» tel« die Vorzüge dc« Grasen Onokar v. Wickenbnrg al« obersten L«it«r de« Bade« und leerte sein Gla» aus fein Wohl. Profeffor Krau« vertritt die Auf« fassung, das« Gleichenbtrg insbesondere zu einer bestimmten Jahreszeit in klimatischer Beziehung und vermöge seiner btneide»«werten Einrichtungen ein auSgezeichnetn Curort für Tuberculofe d«S JnitialstadlumS fei. E« hieß« den Jndikation«krei» von Gleichenberg nur ungerechlfertigl einschränk«n, wenn man in der Furcht vor „Phihisikern" diesen geschichtlichen und sachlichen Standpunkt verlassen wollte. Prof. Krau« toastiert auf die Gleichender,ier Aerzte. Dr. Schaff er kommt auf die EnthüllangS« frier de« Wickenburg«.Denkmales zu sprechen und toastier» auf feinen behandelnden Curarzt Dr. W. Rauch. Professor Dr. E p p i n g e r ließ d«n technischen Leiter de« Bade« und liebenSwü'digen Führer, Direcior G. B a r d e l, hochleben. Dieser empfahl den Curorl dem Wohlwollen der Aerzte. Professor Dr. Clar rief den Anregenden ein Viv&t acadernia zu. Der gleichnamige Chor kam hierauf zur Absingung. Mit der Anrede de« Slab«-arzte« Dr. W. Rauch, der sein Gla« auf den Präsidenten de« Vereine« der Aerzte, Dr. Tobeitz, leerte, endete der osficielle Theil des Bankette». Nur zu vald war die Stunde der Abfahrt heran« gerückt. Mit Erinnerungen von Gleichenberg au«« gestattet, verließe» unS die Ausflügler, sichtlich be« sriedigt in heiterer Laune. Die Chronik de« Bade» wird diese« wichtigen Tag« für Gleichenberg edrend gedenken. Wir wollen schließlich erwähnen, das» zur Erinnerung an biefen Autflug der Aerzi« de» steirischen Vereine» der Römerbrunnen II. mit dem Namen „Maria Theresiabrunnen" bezeichnet wurde. 3. Ztnlersteirische Aäder. In der Landescur« anstatt R o h i t s ch - S a u e r b r u n n sind bi» zum 9. Juli 224 Parttitn mit 297 Personen, in N e u h a u » bi» 7. Juni 67 Parteien mit 180 Per« sonen zum Curgebrauche eingetroffen. Schadenfeuer. In der Nach« vom Donner»« tag entlud sich über unsere Umgebung ein hefiigt» Ungtwittrr. Der Blitz schlug in eine Scheune des Franz O k o r n in Prekorje. welche bi« aus den Grund niederbrannte. Die Feuerwehr fuhr eiligst zur Brandstätte, konnte jedoch da« rasch abge« brannte Gebäude nicht mehr reiten. Doch ist e« den Bemühung«« der Feuerwehr zu danken, das» da« Feuer localisi n blieb unk» da« nahe Wohn« hau« und Wirtschaftsgebäude vor dem Feuer ge« schützt wurden. Aahr- und Piehmärkte in Steiermark. Am 21. Juni: Graz, Stechuiehmarkt nächst dem Schlacht» Hause. — Brunndorf. Bez. Marburg, V. — Mah» renberg, Pferde- und Hornviehmarkt. — Puch. Bez. Weiz. I. u. V — Sl. Thoma« bei Groß« onnlag. Bez. Frieda». V. — Am 22. Juni: Graz, Getreide«, Heu« und Strohmarkt am Grie«-. Holz« markt am Dietrichsteinplatz«. — St. Georgen. Bez. Cilli, I. u. V. — Schönstein, I. u. V. — Rann. Schweinemarkt. — Am 23. Juni: Hitflau. Bez. Eisenerz. I. — Am 24. Juni: Fürst ns«ld. I. u. V. — Gonobitz, I. u. V. — Maria Lebing, B«z. Hartberg, I. u. V. — Kirchberg, I. — Lausen. Bez. Oberburg. I. u. V. — St. Leonhard. W.-B.. V. — Tfchermosifche, Bez. Rohitfch, V. — Slainz, I. u. V. — Tüffer, I. u. V. — Am 25. Juni: MonalSoiehmarkt. — Am 26. Juni. Graz. Ge-treibe-. Heu- und Sirohmarkl am Grie«-, Holzmarkt am Dietrichsteinplatze. — Marburg, V. — Stall-hofen, Bez. Voittberg, I. — Mureck. I. u. V. — Schwurgericht. Cilli. 12. Juni 1901. (Endlich an die Sonne gekommen) Gestern hatten sich vor dem Cillier Geschworenen-genchte der 27 jährige Taglöhner Andreas P e s a r aus Heilenstein und der ^-^jährige Grundbesitzer Filipp Hrapot aus Oberdirndaum wegeS Dieb» stahles zu verantworten. Im Jahre 1894 wnrde der Grundbesitzerin Maria Presitschek in Lotschitz aus versperrter Truhe ein Baarbetrag von 300 fl. in Hundertguldennoten und ein Ducaten entwendet. Schon von allem Ansänge an fiel der Verdacht aus den übelbeleumundeten, eigenthumSgesährlichen Andreas Pesar, welcher schon in der Zugend im Hause der Bestohlenen verkehrte und so die zur Berübung des Diedstahles nöthige Locatkennmiß erworben haben konnte. Da er außerdem zu jener Zeit mehr Geld ausgab, als er verdienen konnte und auch nichl nachweisen konnte, wie er das Geld verdient haben könnte, wurde im Jänner 1895 gegen Pesar die Anklage wegen Diebslahls erhoben. Er wurde jedoch am 12. Februar 18i»5 vom Geschworenengerichte freigesprochen, weil ein directer Beweis für die That nicht erbracht werden konnte. Erst im Laufe des JahreS 1900 entstand abermals das Gerücht, daß den Diebstahl niemand anderer begangen haben konnte, als Andreas Pesar und Filipp Hrapot. Durch den Zeugen Franz Malis wurde nämlich die Thalsacht bekannt, daß Andreas Pesar im Jahre 1899 als tr aus einer Strafhast — Pesar ist wegen DiebstahlS schon oft vorbestraft — heimgekehrt war, von Filipp Hrapot die Rückerstattung eines Betrages forderte, .von dem Filipp Hrapot die Hälfte für sich behalten möge". Hrapot antwortete dem Pesar mit der Drohung, ihn anzuzeigen, falls er nicht ruhig sei. Schon gelegentlich d«s ersten Strasver-fahrens wurden darüber Erhebungen gepflogen, daß Andreas Pesar bald nach dem Diebstahle von dem gestohlenen Gelde einen größeren Betrag dem Filipp Hrapot geliehen habe, ein Umstand, der unbedingt gengnet gewesen wäre, den Andreas Pesar des Diebstahls ganz zwei elllos zu überweisen. Damals nun hatte Filipp Hrapot entschieden in Abrede gestellt, von Pesar „einem solchen Diebe" (wie er sich ausdrückte) irgend einen Geldbetrag als Darlehen ausgenommen zn haben, zumal er damals eine Erbschaft behoben habe. In Uebereinstimmung damit leugnete auch Pesar, dem Hrapot je ein Darlehen gegeben zu jiaben, wohl aber habe er auf der Straße bei St. Peter 50 fl. gesunden, wovon ihm 40 fl. wieder entwendet worden seien. Nach den Angaben deS Zeugen Malis wurde daS Strafverfahren gegen Pesar wieder aufgenommen und da gestand nun Hrapot. daß ihm Pesar gerade um die Zeit, als der Presitschek die 310 fl gestohlen wurden, 60 fl. geliehen habe, welche angeblich aus einem größeren Funde des Pesar gestammt hätten. Auf Grund dieser Feststellungen der Anklagt, welche von Herr Staatsanwalt Dr. Bayer vertreten wurde, bejahten die Geschworenen bei Pesar die Frage wegen Verbrechens des Diebstahles. bei Hrapot die Frage wegen Uebertretung des Betruges' und der Gerichtshof unter dem Vorsitze des Herrn Landes-gerichtsratheS Perko verurtheilte ersteren zur Strafe des schweren Kerkers in der Dauer von 4 Jahren, letzteren zu zweimonatlichem Arreste. Cilli. 13. Juni 1900. (Todtschlag und gefährliche Drohung.) Am Nachmittag des Osterfonntags zechten die Hrast-nigger Bergarbeiter Nikolaus K o w a t s ch, Matthäus D e b e l a k und Bartlmä Trobne, mit anderen Leuten im Gasthause Peklar in Doll. Gegen Abend machten sie sich gegen Hrastnigg auf d.n Heimweg, nachdem sie noch in einem Gasthause zu Wernitz einen Liter Wein getrunken hatten. Voran gieng Kowatsch und in einiger Entfernung hinter ihm Debelak und Drobne mit Alois und Antonia Podlinschek. Beim Stallgebäude des Gastwirthes Peter Rückt kam dem Kowatsch der Arbeiter Josef Drame entgegen, welcher freundlich mit den Worten „Guten Abend!" grüßte. Doch sofort entspann sich zwischen beiden ohne jede Veranlassung ein Wortstreit, der seitens des Kowatsch gleich in Thätlichkeiten auszuarten droht«. Drame wollte sich diesen entzirhen und flüchtete hinter daS Stallgebäude, indem er noch dem Kowatsch zurief, er möge sich schämen, da er friedliche Leute nicht in Ruhe lasse. Kowatich aber verfolgte den Drame auch hinter den Stall und rief gleichzeitig seinen Gencssen Debelak und Drnbne zu, sie mögen ihm helfen kommen. Die beiden verließen fo'ort ihre Gesellschaft und rannten hinter das Stallgebäude. Hier im Finstern stürzten sich die drei rohen Burschen, von denen jeder erst 19 Jahre alt ist, auf den wehrlosen Drame, bearbeiteten ihn mil ihren Fäusten und stießen ihn I „Deutsch- W«cht" mit den Füßen. Kowatsch kniete ihm sogar auf die Brust und würgte ihn am Halse. Schließlich ergriff noch Kowatsch eine Zaunlatte und führte mit der-selben einen wuchtigen Hieb auf den Kopf deS Drame, wodurch dessen Tod herbeigeführt wurde. Als durch das Stöhnen des Angefallenen herbeigelockt, die Leute deS Gastwirthes Rückl mit einer Laterne herbeikamen und der Lichtschein die Angreifer verscheuchte, war bereits jede Hilfe unmöglich — mit gekrochener Schädeldecke lag Drame leblos da. Der Gastwirth Rückl besichtigte mit mehreren Leuten den Todten und begab sich dann auf die neben der Straße befindliche Veranda. Er vernahm ein Gespräch von der Straße her und ließ einen Lichtschein aus der Laterne in jene Richiung fallen. Da ließ sich die Stimme des Kowatsch vernehmen: „Verfl.... Seele, wirft du mit dem Lichte gehen!" Im selben Augenblicke kam auch schon ein Stein knapp an dem Kopfe des Rückl vorbeigeflogen und schlug an die Wand. Kowatsch aber schrie weiter: „Verfl.... Seelen, ich werde Euch alle abschlachten; ich habe hier ein Messer. Mir liegt an meinem Leben gar nichts, an einem anderen aber auch nicht!" Bei diesen Worten schritt Kowatsch rasch gegen die Veianda zu, so daß sich die ganze Gesellschaft in begründeter Besorgniß schnell zurückzog und der anwesende Johann Killer um ein Gewehr eilte, um sich und die ganze Gesellschaft vor dem angedrohten und befürchteten Ueberfalle zu schützen. Da nicht nachgewiestn werden konnte, daß Debelak und Drobne den Tod des Drame mitverschuldet hatten, wurden sie freigesprochen. Kowatsch aber wurde nach dem Wahrspruche der Geschworenen von dem Gerichtshofe unter dem Vorsitze des Herrn LandeSgerichtsratheS R e i t t e r wegen Todtschlages und gefährlicher Drohung zur Strafe des schweren Kerkers in der Dauer von 5 Jahren verurtheilt. Zur acuten Frage der Sträflichleit von unter Wasserznsay in Steiermark erzeugten Apfelmost, nach dem bestehenden Lebensmittelgefetze. Von Edgar flreiherrn o. Ecker »en., Lbmann des Ovslbauvereines für Millelsieiermarl. Nach meiner Ansicht ist eS an sich vollkommen gltichgitlig, ob und wo in Steiermark Apfel« m o st ohne oder mit mehr oder weniger Wasser-zusatz producie« wird. Es kann sich nur in einem gegebenen Klage« falle darum handeln, ob ein verkaufter Apfelmost Wasserzusatz bei der Erzeugung erhalten hat oder später al» mehr oder minder vergohreneS Getränk, wie darum, ob der Käufer beim Kaufe gemusst hat, dass Apfelmost mit und ohne Wasser« zusatz erzeugt wird, ferner darum, ob der Ver« käuser Producent oder Verkäufer in Most ist, also wissen musste, wie der Most erzeugt wurde, oder ob der Verkäufer hierüber nicht selbst unwissend war. Ich glaubt, diese meine Haupt«Argumentt sind logisch unangreifbar. Der acute Streit, ob und wo in Steiermark Apfelmost mit Wasserzusatz erzeugt wird oder nicht, ist also ein Streit um de« Kaiser« Bart. Ich persönlich bin nach dreißigjähriger Erfahrung der Ansicht, das« äußerst wenig Apfel-«oft ohne Wasserzusatz im Lande produciert wird, am meisten dort, wo im Herbste der reisende Traubenweinhändter in Steiermark unvergohrenen Apfelmost aufkauft und von Producenten verlangt, das« dieser Most ohne Wasserzusatz geliefert werde, indem er erfahrungsgemäß die« leicht mit feiner Probierfpindel nachzuweisen imstande ist, da er die Substanzhältigkeit de« Massen-Apselodste« im Lande und in dessen verschiedenen Gegenden eben au« Erfahrung kennt. Eine Selbsttäuschung de« Wein-Händler« kann aber auch hier oft stallsinven, da e« im Lande Aepsel von selbst 20 Percent Gehalt an Zucker gibt, während da« Massen-Apselobst im Lande durchschnittlich nur 11 Percent hat. Ich will nun au« den folgenden vier Einzel« fällen zeigen, wie ich mir den RechlSfpruch de« Staat«anwalte« denke, Bevor ich jedoch auf die einzelnen Fälle selbst eingehe, schicke ich voraus, da]« im Lande thatsächlich Apfelmoste zu den ver-schiedensten Preisen verkauft werden u. zw. von 3 bi« 20 Kreuzer per Liter und noch mehr. Diese verschiedene Prei«stellung zeigt deutlich genug, wie verschieden die Qualität der Moste sein uiuf«. je nach Geschmack. Substanzgehalt und Klarheit, wie hygienischem Werte. Im Handel wird spiegelklarer, wohlschmeckender, mehr oder minder sauerer Apfelmost von 12 bis 20 Kreuzer per Liter verkauft, ohne das« ver praktische Mostkäufer den Verkäufer je fragt, ob dieser Most mebr oder minder Wasserzusatz bei der Erzeugung erhalten hat, wenn er auch weiß, das« mehr oder minder in den meisten Fällen j Wasser zugesetzt wird, (vorherrschend wegen der ====__== _===__Nummer 4z | besseren Au«beute der Aepsel) und die« eben ->« bei der zweilen und dritten Pressung, welche oh« Wafserzusatz erfolglos wäre. Der Producent s-ß je nach seinen Absichten bald nur die zweite Pressung bald aber auch die dritte Pressung nach dem -„t> pressten Vollmoste zu. Diese Zusätze werden da» den zu verkaufenden Most in seinem durchschm» lichen Substanzgehalte umsoweniger beeinlrächil«^ je reicher da« gepresSte Obst an Substanz, bef». der« an Zucker ist. Ja, dieser Most wird zu ofierw male al« Vollmost behandelt werden können. Ach oder minder unklarer und wohlschmeckender, oder wenig sauerer Most wird im Lande zu S d!« 12 Kreuzer per Liter verkauft, wobei der erfahr« Käufer weniger auf den Substanzgehalt zählt. :ll auf verhältnismäßig noch recht angenehme schmück, wohl aber aus den gewünschten Zäi»! gehalt der Erfrischung halber, wie schließlich äs den hygienisch reinen Zustand desselben. Die Apselmost Qualitäten von 8 Kreuzer,« Liter herab bi« aus 5 Kreuzer begründen sich gza vorherrschend je aus den Grad de« trüben Zustand?», wie aus den mehr oder minder unangenehmen 8e» geschmack. besonder« aber auf den Gedalt an ' erfrischenden Säure. Apfelmost zu 3 bi» 5 Kreiert per Liter wird von den Bauern für ihre Dieiß, leute al« sogenannter Leutemost gekauft, wcdä dessen pewünschte Schärfe in der Säure den Pro*! unterschied ausmacht, weniger der Geschmack. Nach dieser Voraussetzung komme ich nun ins die oben aufgestellten vier Streitfälle im Apfelmost, Handel zurück. Versteht ein Käufer überhaupt vm Kaufe im Apselmost nicht« und wendet er sich «l» Hinzuziehung eine« Handel«verständigen hierin a einen Mostproducenten, so wird derselbe dem Kaiir-r entweder Apselmost von verschiedenen Preisen bieten oder nur eine Qualität mit einem von ih» bestimmten Preise. Nach geschehenem Kaufe von Apfelmost bei, Producenten seilen« de« nichtsachverständigen Käufer« z. B. zum Preise von 12 Kreuzer per Liter ersah« nun der Käufer nachträglich von einem Sachver-ständigen, der den gekauften Most probt, das« dieser Most höchsten« 8 Kreuzer per Liter wert st. Der empörte Käuser gibt ein Muster davon an tie Leben«mittel-Untersuchung«anstalt und frag« cm, ob « beirogen sei oder nicht. Die Anstalt untersicht de» Most und constatiert einen schwachen Gehiili von Alkohol und unvergodrene Substanzen u»d schließt darau« auf großen Wafserzusatz. Der Richter fragt nun über diesen Besund bei Käufer: „Wie haben Sie denn eigentlich mit dnn Producenten gehandell?« Der Käufer gibt zu, ba>« er im Mosthandel nicht« versteht. Der Produce« (Verkäufer) sagt: „Der Käufer hat die Ware ff kostet und sich mit dem Preise einverstanden w klärt; der Käufer habe ihn nicht gefragt, wie det Most erzeugt worden sei." Nach meiner Meinung wird da« Urtheil de« Richter« in diesem ersten Falle folgend ermaß«, lauten: „Sie. Verkäufer (Producent) haben die Qualität deS Mostes genau gekannt und wohl ge» wuss», das« derselbe thalsächlich keine 12 »reiiz» per Liter wert ist. Ich constatiere ferner, das« der Käufer vom Mosthandel nicht« versteht; e« liegt von Seite de« Verkäufer« kein thatsächlicher Belru vor. Ein beeideter Sachverständiger in Obst»«!t Handel soll den wahren Handel«werl de« Mostet feststellen nach Gehalt und Geschmack; die Tiffenq hat der Verkäufer dem Käufer zn entrichten.' Im zweiten Falle, wo der Verkäuf-r (Produ. cent) die allenfalsige Frage de« Käufer« bei» Kaufe, ob der Most Vollmost sei, mit .Ja!' be. antwortet hat. liegt entschieden Belrug vor. Im dritten Falle kann der Verkäufer (Ka»s, mann) selbst bei seinem Einkaufe getäuscht worden sein. In diesem Falle entscheidet der Richter, wie im ersten Falle, wenn der Verkäufer die« nach, weifen kann, wenn nicht, liegt Betrug vor. Im vierten Falle, wenn die Leben«mitiel« Untersuchung«anstilt den Most hygienisch beanständet hat. erklärt der Richler denselben für confitcint und soll derselbe verlilgt werden. Der Verkäufer bat dem Käufer den Geldbetrag für den verkauf!« Most zurückzuerstatten. Z«r Photographie fit Amateure! Anerkamik vorzügliche »holographische Salon- und Reise-Arvarite, neue, unübertroffene Moment-Hand-Axpirate, wie alle photographischen Bedarf«.Artikel bei A. Moll, k. u. t. Hof'Lieferant, Wien, Tuchlauben 9. Photograxhifche Manufactur gegründet 1854. 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Bewerber deutscher Nationalität, beider Landessprachen mächtig, nicht über vierzig Jahre alt, haben ihre Gesuche mit Nachweis über das Alter, österreichische Staatsbürgerschaft, tadelloses Vorleben, die Kenntnis im ßechnungsfacbe und Ober die bisherige Verwendung bis 15. Juli d. J. an die gefertigte Direction einzusenden. Jene, welche eine Praxis im Cassaweson bei einer Sparcasse nachweisen können, werden bevorzugt. Der Dienst ist am 1. October 1901 anzutreten und erfolgt die Anstellung auf ein Jahr provisorisch. Bedingt wird eine Caution in der Höhe des Jahresgehaltes. Cilli, am 11. Juni 1901. 6009 Direction der Sparcasse äti StadttaeMe Cilli. 100-300 Golden monatlich künnen Ptraonen jeden Sunde« In allen Ortschaften »icber «ad ohrlich ohn« Capital aad RUteo Terdlaoea durch Verkauf (aMtaUeh erlaubter Siaattpapiere u. Leu. — Anträfe an Ludwig Orstcrrel-eher, Vlll. 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Statthalterci vom 11 Mai i 1901 Zahl 11496, wurde der Stadtgemeinde Marburg gegen Anllassisnng der bisher bestehenden Monats- und Jahres-Vieh- märkte e 'li<* Bewilligung ertheilt, von nun an am »weiten und vierten Mittwomch jeden Monat« einen Viehmarkt abzuhalten SololUe aut einen dieser Tage ein gebotener Feiertag fallen, so wird der Vieh>hmarkt am vorhergehenden Werktage abgehalten. Diaks wird mit dem Beifügen kundgemacht, dass bereits am 12. und 26. Juniai die neuen Viehm&rkte abgehalten werden. Stitidtrath Marburg, am 30. Mai 1901. Der Bürgermeister: Nagy. Curort Töplitz in Krain (Unterkrainer Bahnstation: Strasche-Töplitz). Akratotberma von 35—38° C. Trink- und Radecur. Außerordentlich wirksam bot Gicht. Rheuma, Ischias, Neuralgie, Haut- und Frauenkrankheiten. — Grosse Uadebassins, Separatbader und Moorbäder. Comfortabel eingerichtete Fremden-, Spiel- und Gesellschaftuimmer. Gesundes Klima. Waldreiche Umgebung. Gute nnd billige Restaurationen. Saison vom 1. Mai bis 15. October. 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Juni 1901. 6092 Der Bürgermeister: StigPF. Eine schiinc Wohnung bestehend aas 4 grossen Zimmern, Vorzimmer, Köche sammt Zugehör, ist per 1. August zu vermieten. Näher, s im Cafe linusbanm. tiOSS Ein ist zu vergeben bei Toli. Ibv£a,rt:Ln. JLiexiz Photograph, Nengasse 5. 6090 Ein Coituiiis ManufactnrUt, sowie kräftig, mit guten Schulzeugnissen versehen nnd beider Landessprachen mächtig, werden in der Gemischtwarenhandlung des J. F. Schesciicrko in St. Georgen a. 1 Südbahn sogleich aufgenommen. 607C Tüchtige Vertreter zum Vertriebe eines hervorragenden Gasglühlicht-Intensivbrenners werden zu günstigen Bedingungen gesucht. Offerte mit Referenzen sub W. P. 2715* an Rudolf Mo»»«, Wien, I. Bes., Stfileratütte Ü. 6094 Der JV Santa Clara" bei Cilli, bestehend aus Villa. Park, fischreichem Teich, grossem Nutz- und Ziergarten, ist in Folge Ablebens des Besitzers zu v e.r k a u f e n. 6010 Näheres zu erfragen in d. Verw. d. BI. ?i auf der Insel ist zu v e r k a u f e n. 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