MllcherMMung. Nr. 88. Pränumerationsprei«: Im Comptoir ganzj. ft. il, halbj. ss. 5.50. Für bic Zustellung ins Hau« halbj. 50 lr. Mit der Post ganzj. ft. lü, halbj. st. 7.50 Dienstag, 1^. April Ins«ilion«gebühl bi« 10Fellen: lmalsulr.. «m. 80 lr., 3m. 1 fi.; sonst Pr. Zeile Im. «lr., «m. »lt.. 3m. 10 lr. u. s. w. Inscrti»n«stcmpel jebesm. »u lr. «871. Amtlicher Theil. Se. l. und f. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 21. März d. I. über Antrag des Reichskanzlers, Ministers des kaiserl. Hauses Und des Acußcrn, die Umwandlung des bisherigen l. und l> Honorar-Gencralconsulatcö in Barcelona in ein cffcc-llves Gcneralconsulat allergnädigst zu genehmigen und ben derzeit bereits provisorisch mit der Leitung dieses Amtes betrauten Generalconsul August Lenlv. Wolfs. berg zum Gcucralconsul daselbst huldreichst zu ernennen geruht. Der Reichskanzler, Minister des kaiserlichen Hauses Und des Acußcrn, hat den bei der k. und l. Votschaft ln Constantinopcl verwendeten Confulareleuen Julius Günner zum Dolmctschcradjunctcn bei der gedachten Botschaft zu ernennen befunden. Der Handelsminister hat bei der Seedehörde in Trieft ernannt: den Statthalteieiconcipisten Ernst Ritter v. Tomwasini zum ersten Secretär, den Concipisten der See-bchörde Ernst Becker zum zweiten Secretär, den nautischen Adjumten und Professor des Schiffbaues Älois Zamara zum nautischen Inspector, den Handelsschiffs« taftitän Heinrich Zadro zum nautischen Adjuncten, den Hafencapitän Daniel Morin zum Rcchnungsrathe, ^en technischen Inspector Hermann Greidenstein zum ^aurathe. den Ingenieur erslcr Klasse Karl Jäger zum Oberinsscmeur e'stcr Klasse, den Ingenieur zweiter Klasse Dr. Karl Bortolutti zum Oberingcnieur zweiler Klasse und den Baucleveu Richard Hänisch iUtN Ingenieur zweiter Klasse. Der Minister für Cultus und Unterricht hat den Oberstaatsanwälte-Stellvertreter Dr Karl Krall zum PlüfungScommissär bei der judiciellen Abtheilung der theoretischen StaalSprüfungscommission in Wien ernannt. Nichtamtlicher Theil. Kaismcise. (Originalcorrcspondenz der „Wimer-Abendpost.") Aus Trient, 13. April. . . . „Wundersam wird einem zu Sinne beim trsten Anblick dieser uraltcrthümlichen Häuser mit ihren verblichenen FrcscoS, mit ihre» zerbröckelten Heiligenbildern, mit ihren Thürmchcu, Erlern, Gilterfensterchcn mid jcnen hervorragenden Giebeln, die estradcnartig auf grauen, ultelsschwachcn Pfeilern ruhen, welche selbst einer Stütze bedülsten. Solcher Anblick wäre gar zu wehmüthig, wenn nicht die Natur dicse abgestorbenen Steine mit neuem cichslcn sich für Trient die Erinnerung der wieder-"langten Selbststäi'digkcit knüpft zugleich mit der Be« ^undxug des Verbandes mit Tirol. Von weit und lern war die ländliche Bevölkerung herbeigeströmt zur ^ladt, in der es gestern schon wogte und webte wie in «men, Bienenkorb. Viele Contadini hatten sich gleich mit Kind und Kegel aufgemacht, wiewohl sonst Entsagen eine Kuust ist, in der cs der Welsche. Dank seiner Genügsamkeit und seiner Sparsamkeit, weit gebracht hat. Aber nicht bloS der Bauer mit dcm niedrigen, breit-trämpigen Hute. der unscheinbaren Jacke, die schreiend von dcm möglichst grell calrirtcn Beiuklcide absticht, mit den schwicligcn Händen und gerunzelten Wangen, war gekommen.; auch die Signori und Possidenti haben sich, viele von ihren Landsitzen zurückkehrend, zahlreich eingcfunden, den Landcshcrrn ehrfurchtsvoll zu begrüßen, und gar manches Gefährte, altcrthümlich zwar, abcr durch seinen Umfang und die restaurirte Pracht der Livree den biedern Landlcuten ein Gegenstand ganz besonderer sprachloser Bewunderung, rollte oder rasselte vielmehr die Straßen entlang. Der Bahnhof wurde mit Fahnen. Blumen und Wappen dccorirt; die von da zur Stadt führende, bliUhenduftigc Allcc nahm Flaggenstangen uuf, von denen die Banner der Stadt in Blaugelb neben dcm freundlichen wcißroth wehten; an den Fenstern in den Straßen, welche Se. Majestät Passiren sollten, war man thätig, Teppiche und auch Laubgewindc anzubringen, und vor der Buchhandlung von Seiscr prangten die Portraits beidcr Majestäten im Rahmcn frischer Came-lienkränze. Alle Vorbereitungen, soweit sic Aeußerlichkeitcn betrafen, machten den Eindruck der Emfachtcit und wäre der übliche Prunk großer Städte der alleinige Maß-stab für die Gradbestimmung des Empfanges, dann allerdings stünde Trient zurück; allein dem unbcfangenstcn und gleichgültigsten Beobachter konnte nicht entgehen, daß eben Alles geschah, was zu geschehen vermochte, und daß man allenthalben nur frohen Gesichtern, freudig aufgeregten Menschen begegnete. In der That war denn auch die Huldigung, welche die Bevölkerung dcm einziehcüdcn Monarchen darbrachte, eine uugczwungcu herrliche und warme. Noch hüllten Morgennebel die Landschaft in zitternde Schleier, als schon dcr Auszug zum Bahnhöfe und die Ansammluna auf dem Platze vor dem Slatthaltercigebäude, das niit einem gewissen Aufwande von Erfindung zur Allerhöchsten Residenz.adaptirt war, begann. Auf dcr Piazza romana, in dcr Eontrada larga, der Piazza del Domo und dcr Calle Pina, durch welche dcr kaiserliche Zug kam, waren alle Fenster und die vorhandenen Terrassen weit geöffnet und dicht besetzt, der Phantasie reichen Stoff gebend, die da der „süßen Mädchcngcsichter" dachte, welche nach dcr Versicherung des Dichters aus den „trüben Bogen» fenstcrn TrientS" hervorzugucken pflegen. Vor dem Äahn-hofe breitet sich ein schöner, gut gehaltener Plan mit einem Anlaufe von Gartcoanlagen. Hier faßte das Gros dcr Conladini Posto. Trotzdem der Raum fast zu eng war, um die Menge — dic schon nach Tausenden zählen konnt: — zu fassen, so hielten die Leute doch musterhafte Ordnung, nachdem d:r amtircnde Polizeiobcrcom-missär mit richtigem Tacte an ihr Ehrgefühl appellirt und sie aufgefordert halte, selbst darauf zu schcn, daß das Spalier freiblcibc. Denn nirgends sah man ein Organ dcr staatlichen Sichcrhcitsbchörde oder einen Mi-litärposte^, nur hie und da waren commuuale Pompiers, gar stattlich anzuschauen in ihrem Hclmschmucke, auf dcn Beinen. Im Iuncrn des Bahnhofes hatte die Ehrcncom-pagnic dcs k. t. Linieninfanteriercgimcnts Freiherr v. Kühn mit dcr Fahne und dcr Mnsit Aufstellung genommen ; zum Empfange Sr. Majestät waren erschienen dcr Leiter dcr Slalthaltcrciabthcilung Herr Hofralh o. Alrsani, der Bürgermeister Hcrr Eiani und dcr stellvertretende Trup> ftenbrigadier Hcrr Obersl Neuber, während die Versammlung dcr anderen Würdenträger und Repräsentanten wie auch dcs Officicrscorps auf Allerhöchsten Befehl vor der Residenz erfolgte Ganz wunderschön beging die Land. schaft die Feierlichkeit des Empfanges. Zwar früh deckten Wolken noch den Horizont, gleichwohl huben sich die formenrcichen Dolomit- und Porphyrbergc, der Ehcgul, Monte Terrarossa, die Höhe von S. Agata mit dem schimmernden Kirchlein. der rauhe Monte CaliS und die imposanten Häupter dcs Val Sugana deutlich genug ab, um ihre Wellenlinien, ihre schönen Farbentöne und das junge Grün e» blicken zu lassen, in das sie sich von un-terst zu kleiden beginnen. Oben siehlS noch recht kahl aus und nur in dcr Thalsohle sprießt, ein wahrer Augen-tröst, maiengrünc Saat. quillt die Pfirsichblüthc, röthct sich dcr Mandelbaum. Blätter nimmt man blos selten wahr, lioch hält der Frühling mit diesem Schmucke zurück. Oder sollte das im Zusammenhange stehen mit der Devastation, wie sie in Süd-Tirol an Glatt und Zweig geübt wird. der FaScina zuliebe? Vom Dos di Trenlo. der Fluß und Thal beherrschenden Citadelle, aber wehte weithin erkennbar die kaiserliche Standarte. Der Separat-Hofzug war schon am frühen Mor gcn von Bozen abgegangen. Die Strecke entlang hatte sich in den Ortschaften, die dcr Zug passirte, am Bahn-Hofe aufgestellt, wer nur daheim war. In S. Michelc ersetzte die Bevölkerung den Abgang einer Musikkapelle dadurch, daß sie die Voltshymne beim Herannahen des Zuges sang. Dort überreichte auch ein Mädchen dcm Monarchen einen allerliebsten Strauß von Frühlingsblumen. Pöllcrschüsse, dic das Fort mit Kanoncnschlägen erwiderte, verkündeten dcn Harrenden in Trient das Herannahen dcS kaiserlichen ZugcS. der auch kurz vor 8 Uhr in dcn Perron dampfte. Se. Majestät waren schlin früher aus dcm Innern des Waggons hervorgetreten und trugen die Malschallsuniform ä 1a campen«. Ueber das Empfangsccmonicl in feiner üblichen Einfach» hcit und über die Pcrsoncl,, welche sich in der unmittelbaren Suite des Monarchen befanden, hat bereits der Telegraph berichtet, und cS wäre nur ergänzend hinzuzufügen, daß Ihre Excellenzen Graf Hohcnwart, Graf Lodron und Ritter v. Braun in Uniform erschienen. Als der Monarch die vor dem Bahnhöfe harrende, sehr anspruchslose offene Pustkaleschc bestieg, brach dcr Zuruf los: „Uvvivu. 11mM'tUoi'L!" ,,1^vvivii I>kneo«(!0 Niu» 86l)pc!" So ging es wie Pelotonfeucr die Voltsrcihcn durch und dicS mit einer Verve und einem Aufgebot von Stentorstimmen, wie sie eben der Süden zeitigt. AuS den Fenstern in den Straßen wehten die Tücher von Frauenhand geschwungen, vom Dome dröhnte die große Glocke und ihre kleineren Schwestern auf den anderen Thürmen mischten sich in den sonoren Klang. Vor der Residenz mußte im langsamen Schritte gefahren wer-vcn, so dicht war der Menschenknäuel, aus dem sich anhaltende Zurufe erhoben. Der Monarch begab sich sofort in die im zweiten Stock gelegenen Wuhnzimmer, während die zum Empfang Versammelten den Hofraum, die Trcppcn, die verfügbaren Vorfäle, kurz das ganze Haus füllten, dcsscn Räume, wie schon erwähnt, ohne Vorahnung einer solchen Bestimmung angelegt wurden. »Ve. Majestät geruhte sofort Audienzen zu ertheilen. Zunächst wurden dic anwesenden Geheimräthe und Kämmerer empfangen, darunter Se. Excellenz Graf Leopold Wollenstem und die Herren Graf Emanucl Thun, Graf Fr. Fcderigotli-Bossi, zwei Grafen Sizzo, Graf Eon-solati, Baron Ippolitti u. A. Der Reihe nach wurde nun den einzelnen Gremieu der Civil- und Militärbehörden und der communalen Institute :c. die Ehre dcs Allerhöchsten Empfanges zu Theil. Den Beamtenlörper der k. t. Statthaltereiabthei-lung führte der Herr Statthalter Graf Lodron, den Cle-rus der Herr Fürstbischof v. Niccabona, das Officier« corps, au dcfscn Spitze der greise FML. Baron Mohl, üinst Gouverneur dcs Herzogs von Rcichstadt, der Hcrr Landescommandirendc FML. Baron Philippovich ein. Diesem folgte das Municipium. durch alle seine Mit-glieder ohne Unterschied der Partcifarbe vertreten, wel» chcs auch Se. Excellenz den Herrn Vorsitzenden im Mi-nisterrathe Grafen Hohenwart begrüßte, dcr fortwährend und von allen Seite» die lebhaftesten Begrüßungen und Beweise dcr dankbaren Erinnerung an sein hiesiges Wir» ken erfuhr. Hieran reihten sich dann die Vertretungen der übrigen Behörden und dcö Tribunals, der Advocatenlammer, dcr Handelskammer, dcr Schützenständc, der Communen von Ala und Rovercdo. der Handelekammer von Rove« redo, ferner Deputationen der Landgemeinden, die Letzte» rcn fast durchwegs aus schlichten Landleuten bestehend, welche gekommen waren, dem Monarchen ihre Huldigung darzubringen. Es bot Stoff zu einer interessanten Studie, die Physiognomien dieser Männer zu betrachten vor und nach dcm Betreten des Audienzgemaches. Mit ängstlicher banger Befangenheit, die dem Gesichte p,erade nicht den Ausdruck potenzirter Geistesschärfe verlieh, sich scheu und schweigsam an einander drückend, traten sie in das Vor. zimmer, wo sie schon an den wachehallenden Gardisten ein Object besonderen Anstaunens fanden. Wie umgc« wandelt war dagegen ihr Ausgang. Den Kopf hoch, die Miene freudestrahlend und sichtlich daS Bedürfniß füh. lend, jedermann kundzuthun, wie so gnädig und väterlich gesinnt und wie leutselig sie den Kaiser gefunden, der mit ihnen in ihrer Sprache redete und sich nach ihren Verhältnissen erkundigte. Und doch war es nicht etwa eine Handvoll Menschen, sondern nahezu 400 Personen, welche auf solche Weise Zutritt zum Monarchen fanden, nämlich die Vertreter der Gemeinden Albiano, Arco. Besencllo, Vrctonico, Calbonazzo, Calliano. Canczzn,' Cembra, CleS. Cimone, Civczzano. Denno. Dambel. Fatzdo, Fai. Fcmdo. Gioro, Lavis, Lizzcma, Luferna. 68!> Nonsberg. Pinu, Pornace, Primucro, Revo, Riva, Ro» meno, Nomazzollo, Smaranv, Spormuggiulc, S. Michcle, Stenico, Vezzano, Vigalzaua, Vig'wla, Viarago und 13 Gemeinden dcr Umgebung Trient. Zahlreiche Privatandicnzrn fülltcn reichlich die Zeit bis 2 Uhr, zu welcher Stunts ^c. Majcstät din Nimd fahrt zur Besichtigung mchrcrer öffentlichen ^l'.stitui.' antrat. Dem Monarchen fuhr der Podcslü, vor, Se. Majestät folgle im offenen Wagen an dcr Seite Sr. Ez-cellcnz des Grafen Hohcnwart, Die Mcl'g,.', welche unermüdlich die Residenz uinlagerte, brach iü laute Acclamation aus, sobalo sich der Monarch zcigtc, und daS-felde wiederHolle sich, so ost Sc. Majestät bei.n Besuche der »achdenanntcn Anstalten den Wagen verließ und bestieg. Der erste Allerhöchste Besuch aalt dem städtischen Eioilspitalc Sa. Chiara, einem stattlichen Van, dcsscn Nänmlichtciten und Ausstattung nahezu splendid zu nennen sind. Besonders dcr schön polirtc Mosaiki'oden dürslc dein Laien, dcsscn Auge an die minder pittoresken Hol^dielen gewöhut ist, impuniren, unbeschadet dcr Frage, welches Material der bessere Wärmeleiter ist. Zum Empfange deö Monarchen hatte sich der Präsident der „Con-gregazionc di Carit^l," Graf Zigismund Manci. auf politischem Gebiete als ein Führer der Opposition be-lannt, eingefundcn, welcher den hohen Gast ehrfurchtsvoll begrüßte und durch sämmtliche Ränmlichleiten geleitete. In der Abtheilung für Irre sprach ein Kranler den Äioiiarchen an. Se. Majestät geruhten beim Aöschicd sowohl dem Grafen Manci, als dem Dr. Piclru Ra-dacli nnd der Schwester Faustina Barazzi di,: besondere AUcthöchstc Zufriedeuheit anzudrücken. Um 3 Uhr erschien Se. Majestät in der Sattori'schcn Waiscnaustalt, glcichsalli! vom Grasen Mcmci ehrerbietigst eiupfangcn l::id durch alle Abtheilungen des 60 Zögling: zählenden IustilulcS geleitet. Mlt besonderem Interesse weillc dcr Monarch in den Werkstätten, welche den Waisen Gelegenheit bictcn. sich in den verschiedenen Handwerken auszubilden. Ein Kasten, das Händewcrk eines Pfleglings, erregte durch sein.' wirklich geschmackvolle Construction das Aua/innert S>'. Majestät, Allcrhochstwclcher zum Schluß noch die militärischen Uebungen, welche die Pfleg linge mit Lust und Geschick ausführten, ansah und der vollen Befriedigung über die ersprießlichen Leistungen dieses humanitären Iustitutcö hlllduolle Worte lieh. Im Taubstummeninstitut, daS nunmehr dcS Allerhöchsten Besnckcs gewürdigt wurde, machte dcr Protector desselben, Fürstbischof Riccaboua die HonncnrS. Sc. Majestät waren Zcnge einer Prüfung, welche mit den 41 Eleven vorgenommen wurde, in einem Saale, dcn sinnige Embleme und Sprüche, alle auf die ANcrhöchste Anwesenheit Be^ug hab,nd, schmückten. Die Bibliothek und das städtische Museum beschlossen dcn Reigen. In pcr Ersteren, reich an wcrlhvollcn Werken, wnrde dem Bibliothekar Francesco Ämbrosi die Ehre der Führcr-s^lüst zu Theil. Im Museum fand nebst der reichhaltigen nnmismatischen Sammlung die japanische Collection de" Dr. Grazioli besondere Aiurkennung, lctzleic eine Widmung dcö um den hicrläudigcn Seidenbau hochverdienten ManneS, der nicht weniger als fünf mal die Reise nach der Heimat dcr Raufte machte, um seine Wahrnehmungen 'dem Vatcrlande zustaltentommen zu lassen. Der programmüßigc Besuch dcr Citadelle am Dos di Trcnto unterblieb, ebenso wurde die für morgen il'. Aussicht genommene Fahrt nach dcr Befestigung von Civezzano abgesagt, wohl zu nicht geringem Leidwesen dcr dortigen Landbewohner, welche aus eigenstem Impulse Tliumphpforlcn an dcn Straßen errichtet hatten. So hatte S> Majestät vnn st Uhr früh bis 4^ Uhr Nachmittags ohne Uüttlblechm'g sich dcr Oeffent' lichkeit gewidmet. Um 6 Uhr fan) in dem sonstigen Nathssaalc der Ltatlhaltcrci cmc Hoftafcl für 30 Pc,--soncn statt — mehr unterzubringen wäre nnmiiglich gewesen — zu wclcher außer Ihrcn Excellenzen dem Grafen Hohcnwart, Grasli, Bcllc^ardc, Grafen Lodron, F'HlL. Fleibcrr v, Philippovich. Stuatsrath v, Braun auch noch die Soinmiläten vuii hier. i^ie dcr Podesta, die Hofrälhe Alesani nnd sculori, Ode>sl Neuber, Oberst Baron Saliö u. A., zugezogen waicu. In dcr Stadt selbst herrschte frohcstc Festta «sstim-mung; Lelien nnd Bewegung, Freude nnd Znruf allüberall. Der Himmcl gibt seinen Segen da^i und strahlt in mittäglichem Äznr; etwas wie Somme:vorgesühl geht dnrch nilü Bewohner der Wiener Zone; dem Kalender zum Trotz wähnte man im Juni zu leben, so mild, so weich und schwellend umsaht unS dcr subalpmischc Flühlinq. Hall, 15. April. Sc. Majestät der Kaiscr traf um halb 2 Uhr Nachmittags zu Wagen, bcqlcilct voo Ihren Excellenzen dem Statthalter Grafen Ludroi', dcm Genelaladjulanten Grafen Brlle^ardc und dem ^lüg'l-adjutanlen Major v. Grollcr hier ein. An, Ein/.auge dcr Stadt vom Bezirkshaufttmaun und drin Bürgennei-ster empfangen, ließ sich der Ka>scr die Behörden und Autoritäten vorstellen. Die Schulkinder und Salilienar» baiter mit Musilbanden bildeten Spaner. Sc. Majestät besichtigte zuerst im Suliucngcbäudc die Cabinettc und da>< Pfainihaus, fuhr sodaun m die Irrcua»stalt, besuchte daselbst sämmtliche Abtheilungen dcö älteren und neueren GcbäudcS. besichtigte hierauf das Kloster dcr Salesiancrinnen, Kloster und Pensionat Thurnfcld, wo Allcrhüchstdcrsclbe die Vorstellnng der Zöglinge nnd Schwestern entgegennahm und endlich die Taubstummenanstalt, wo die Zöglinge Proben ihrer Fertigkeit im Schreiben und Rechnen ablegten. Sodann fuhren Se. Majestät unter Hochrufen durch die festlich geschmückte Stadt bis zum Triumphbogen woselbst sich am Eingänge dcr Vezirlshauptmanu von Innsbruck nnd Bürgcrmcisttr Nautcnlranz verabschiedeten. Der Aufenthalt Sr. Majestät währte 1'/, Vtnndcu. Iunöbrnck, 15. April. Zur heutigen Hoftafel sind 30 Persoucn geladen, worunter sich Ihre Excellenzen Minister Graf Hohniwarl, Statthalter Graf ^odron. Fürstbischof Gaffer, dcr VandcShauptmann, Bürgermeister, Zchützcnmcister :c. befinden. Politische"Mlie^)t7" Laibach. 17. April. Das „Prager Abendblatt." indem cs darauf hinweist, mit welch' außerordentlich regem Interesse dem demnächst eintretenden Wiederbeginn dcr parlamentarischen Thätigkeit von allen Seilen entgegengesehen werde, betont zugleich, daß die äußcren Um-üände, untcr welchen dicSmal die Wiederaufnahme dcr Reichsrathssihungcn erfolgt, eine günstigere Physiognomie zeigen, als cS bci Eröffnung dcr Berathungen im Februar der Fall war; die Situation habe sich, wennanch noch nicht ganz, su doch thcilweife geklärt. Nach Begrün^ dung seiner Anschauungen fahrt das Prager Blatt fort: „Allerdings gibt es noch manche Schwierigkeit zu besiegen, manches Mißtrauen zn bannen, bevor von einem Einverständnisse zwischen der Regierung und dem Reichs- rathe, beziehungsweise der Majorität desselben d'e N?de scin kann. Ader Mäßigung, guter Wille, patrionsli c Einsicht und Klugheit werden wohl von bcidcn Settc» über manche Schwierigkeit des Augenblickes hinweg eil c habt hatte. Dieser Mann legte au f all' dieses einen Nachdruck, als ob er nicht nur dic Thatsachen erzählen, sondern auch Hütte beweisen wollen, daß Jean der Schuldige sei uno das Verlandn, seinen Herrn zu retten, ihn über die Grenzen de3 von ihm Verlangten hinausgeführt hätte. AIs e anderen Aussagen an. Da der Tag sich neigte, wurde mein Plaiooycr auf dcn folgenden Morgen verlegt, und die Sitzung aufgehoben. Nach Hause gekommen, warf ich mich vor dem Christusbilde in meinem Cabincte auf die Knie nieder und rief aus: Mein Gott! ich darke Dir, daß Du mich erhört hast, der Schuldige wird bestraft werden und ich werde nicht die Qual haben, ihn der gerechten Strafe zu entziehen! Am darauffolgenden Tage gab man mir gleich nach Eröffnung dcr Sitzung das Wort zur Vertheidigung dcS Angeklagten. Herr Präsident, sagte ich mit erhobener Stimme, ich werde ein unnütz gewordenes Plaidoyer nicht halten. Der Proceß, welchen Sie leiten^ tritt in eine neue Phase: nicht nur ist Jean Roseau unschuldig, sondern ich kenne auch den wahren Schuldigen. Ich Melchior Rochcbel, Advocat, klage Pierre Moulard, Gärtner, des Meuchelmordes und RaubcS an, der am 28. Mai im Schlosse dc l'Ormße begangen wurde! Ein großer Lärm erhob sich im Saale. Nachdem dcr Präsident die Ruhe wieder hergestellt hatte, fragte cr mich, worauf ich meine Anklage gründe. Auf die eigenen Worte dcs Schuldigen antwortete ich. NlS cr das unglückliche Ereigmß erfuhr und ehe er noch von den Details desselben etwa« wissen konnte, hat er ausgerufen, drei Zeugen bestätigen es: „Und als lennen wollen, die Offensive ergriffen. Der Seminar-director in '<)raunsberg und der Religionslehrer daselbst wurden suSpcndiit, der Gymimsialdirector Or. Graun, tin Laie, e^communicirt. Aus M ü n ch c n, 15. April wiro grlnrldct ^ Sicherem Vernehmen nach gchcn die oaierischcn Post- und Telcgluphciillnsl^llcli in die Bundesv^rwultung über; die Eisenbahnen verbleiben Baiern. Anßcr der zwischen der österreichisch-ungarischen Monarchie und dem Fürstcnlhumc Montenegro ao-scschlosftncn Tcleg raphcnconvcntion soll noch nuf die Initiative des Fürsten von Älontenegro cinc Vustconvention und ein Ucb<> einkommen wegen Heraus-Nabe von gemeinen Verbrechern abgeschlossen werden. Die Verhandlungen darüber sind im Zuge. Der iiais^ van Nußland wird Mitte Mai zum Curgebranchc m Kissiugen eintreffen und auf der Durchreise dem Berliner Hofe einen mehrtägigen Bcsuch abstatten. Aus Nliln. In der StaN der Päpste, oder besser gesagt, in bem „Gefängnisse Pins' IX." scheint man »ach der '.Gazetla d'Italia" durchaus noch nicht an einer glückliche» Lösung zu verzweifeln. Am 12 April, dem Jahrestage bcr Rücktehr des Pupsttö uou Gaeta (1850), gab ts einc friedliche Demonstration in der Basilica des Vaticans, in welcher sich eine zwar nicht sehr bedeutende Zahl Andächtiger vcrsammcllcn, nm dem Gottesdienste beizuwohnen und das Abendmahl zn nehmen, während kine Anzahl römischer Damen — eS waren da 21 Pl'inzi-Pesse, 4 Herzoginnen, 37 Marquisen, 26 Conlcsscn und 4 Baronessen, zusammen 92 — dcm Papste einen prachtvollen, von ihnen gestickten Tcppich und einc Adresse überreichten, welche die Contcsse Marciunu, gcbornc ^anqhi^ verlas nnd in welcher daranf hingewiesen wurde, daß der Teppich bestimmt sei zur Verzierung der Gran loggia von St. Peter für den Tag. an welchem der heilige Bater dort wieder die apostolische Benediction ^theilen werde. Der Papst war über die Gabe sehr erbeut, er erwiderte den frommen Spenderinnen: die dic Kirchen bevölkernde Menge, die Depututioncn in Rom, das Erscheinen der edlen Spenderinnen selbst im Vatican seien schon ein großer Sieg der Kirche; allerdings könne kr den Tag cc) endlichen Triumphes nicht bestimmen, aber er wiss', daß cr sehr nahe sei. Der päpstliche Hof - halle an d^em Tage wicdcr sein ehemaliges Aussehen angenommen; pittoreske Uniformen in Fülle waren da, General Kanzlcr vereinigte an seiner Brust die Grillanten von Mcntana mit dcm Grohkreuz dcö Piusorocns. Vis in später Slunde folgten Deputationen und ein» zclne Glückwünschende auf einander. Noch festlicher will lncm dcn 16. Inni gestalten, wenn — wie die „Ga^ctta d'Ilalia" hinzufügt — Piuö IX., wie wir es hoffen und herzlich wünschen, den 16. Juni erreicht. Es wird dann Monstredcmonstrationcn geben, die alle früheren in den Schatten stellen werden. Für diesen Augenblick arbeitet die große Gesellschaft „M .„ deshalb ist auch die Un» geduld am päpstlichen Hofe auss höchste gestiegen. Aus Paris. Telegramme. Paris, 13. Airil. Dus „Journal de Commune" sagt: Die Antwort Thiers' un die Deputation der Liga bedeute, daß Thiers es vorzieht. 30.000 Franzoseu hin-znschlachlcn. anstatt Paris die Municipal-Frcihcit zu geben. Das Blatt fügt hinzu: ..Ehe wir zu den Stadt-sergeantcn und dcn Moucha.ds zurückkehren, wollen wir lieber an den Thoren vor Paris sterben," — 13. April. Abclids, Die Kanonade hat aufgehört. Eiu officielles Bulletin dcr Commnnc sagt: Sämmtliche dcm Feinde abqenomm.ncn Positionen waren nur schwach vertheidigt. — Diejenigen Regimenter dcr Na-lionalgarde, welche nicht genug disciplinirt sind, werden rcorganisirt. Von jetzt ab ist dic rothe Fahne allein in Paris gestattet London, 14. April. Der Special-Correspondent der „Times" erhielt von einem picußischen Ocmralstabs-Officicr in St. Dci is folgende interessante Mitthcilun-gcu über den Versaillcr Angriffsplan: Am 11. d. wurde dcm General Fabrice von Versailles aus angezeigt, daß es die Absicht der französischen Regierung s1N cnich Rc> gielungstruppen zu treffen. Wahrscheinlich wird Neuilly den Insurgenten ganz überlassen; dann wir!) dcr Mont« Valerien sein Feuer wieder aufnehmen. Paris, 14. April. 6'/, Uhr Abends, Äähr^k der Nacht und am heutigen Morgen dauert" dcr Kampf von Neuilly bis Asnieres fort, ohne die ^llung der Kriegführenden merklich zu ändern. DaS Feuer dcs Mont-Valcricn !st gegen Ncnilly nahezu unwirksam, da die Gefahr besteht, daß seine Geschosse die Rcgicrungs-truppen ebenso wie die Föderirtcn vernichten. Gestern besetzten die Versaillcr Trnppcn den uu der Brücke liegenden Theil von Ncuilly; ihre Streitkräfte befanden sich in der Ilc dc Grande Iatte, gegenüber von Villicrs. Die Föderirten machten einen Angriff, um dic Verfall-ler zu zwingen, wieder über die Seine zu gchcn, nnd um sie wieder auf Eourbcvoic zurückzuwerfen. Auf 5em rechten Flügel postirte die Commune Tiralleurs im Bois de Bonlognc, auf dcm linken Flügel halten einige Bataillone die Versailler auf der Insel Grande Iatte in Schach! diese letzteren behaupten imnicr noch die Brücke, welche diese Insel mit der Halbinsel von Genncuillicrs verbindet und die sich unter dem Feuer dcr in Moulin-des-Coulonnes errichteten Batterie der Füderirlcn befindet. Man ucisichert, daß die Vcrsailler Verstärkungen von Suresnes uud Longchainp abwarten, um ihrcn rechten Flügel frei zu machen. Auf der Seite der Südforls hat sich heute nichts ereignet. Die Föderirtcn erwarten fortwährend den Angriff dcr Versaillcr und ziehcn große Truppcnmassen zusammen, um demselben zu widerstehen. Heute Früh fand im Hause ThieiS' eine Haus< durchsuchlina. statt. Die vcngefundenen Papiere wurden mit Beschlag belegt, das Silberzeug in die Münzc geschickt. Die Nationalgardc hat das Hans besetzt. Die Commune begann auch in dcn Kirchen no», Paris genaue Durchsuchungen vornehmen zn lassen. In mehreren Fällen wurden die vorhandenen Silbergerälhe in die Müuze gesendet. Versailles. 15. April. Das „Iourn al osficiel" veröffentlicht ein Circular, welches sagt, daß e n Anö-fall dcr Insurgenten aus dcn Sndforts kräftigst zurück' lgcwiescn wurde. General Wolff hat mehrere Häuser von Neuilly genommen und dcn Infurgcntcn beträchtliche Verluste beigebracht. ' Dic gegenwärtige Abficht der Regierung ist, ihrc Positionen bis zn dcm Tage zu behaupten, tin welchem man durch eine entscheidende Action diesem bcklagens werthen Bürgerkrieg!.' ein Zicl zu setzen versuchen wird. Bis jetzt ist uichtö Bedeutenderes zu melden, als die Ankunft von Truppen und Material. Die Fünfzehner-Commission hat sich gestern ver« sammelt, um die Schreiben des Erzbischofs Darbry und dcs Abb6 Deguerly zu prüfen; sie beschloß, die dcn Rc-gierungstrnppcn zugeschriebenen angeblichen Grausamkeiteu und Repressalien osficiös zu dcmcnlircn. ^'ockroy wurde gestern bci dcn Vorposten in Neuilly verhaftet, nach Versailles als Gefangener gebracht, daselbst aber mit Rücksicht behandelt. Heute wird keinerlei militärisches Ereigniß signalisirt. sie ihrem Vater zu Hilfe eilen wollte!" Wie wußte cr das? Erinnern Sie sich, meine Herren, an fcinc Be» Uürzung bci dcr ersten Untcrsnchnng, an seinen sichtlich übertriebenen Kummer über dcn Tod seiner Herrschaft, bu M'ihs, dic cr anwendete, um das Verbrechen auf >5ean Roseau zu wälzen, den er zuerst beschuldigte. Er-»nncrn Sie sich anderseits an dcn gänzlichen Mangel bestimmter Bewcisc gegcn diesen ^ctztcrn, ^mt> Sie wer-^n. mcinc Herren, wic ich, überzeugt sein, daß Mou-lard der Schuldige ist. Die Sitzung wurde suspcndirt nnd Pierre Mou» ^ld auf Vefeh! des Präsidenten vcrhaflel. Die Auf-legung iul Pudlicnm war ungeheuer. Bald erfuhr man, bah die Angelegenheit bis zu dcm Moment vertagt sei, ^° lieue Nachforschungen angestellt scin würden. Sie ^aren vo,, dem vollständigsten Erfolg' begleitet. In dem «timnner, welches der Gärtner bcwohute, wurde unter ^ln gcjchickt wieder zugenagelten Fußboden die ganze ^'raubte Summe gcfuudcn. Von da an nahm dcr Proceß einen schnellen Lauf; der Gärtner, seines doppelten Verbrechens überwiesen, ^urdc der Gerechtigkeit dcr Menschen nnd dann der Gottcs übergeben. Ach! seine Bestrafung konnte mir sein unschuldiges Opfer nicht wiedergeben! y, Als Jean Roseau, in Freiheit gesetzt, mir für meiue Ermittlung, dic ihm su nützlich gnvescn. zu danken, lam. fragte ich ihn. warum cr so wenig Energie zu Wncr Vertheidigung angewendet habe. Seine Antwort "and mit seinem ganzen Betragen im Einklang. O! Herr, wozu hätte es dienen sollen? Was ^nntcu wir Zwei allein gegen allc Ucbriqen ausrichten? >>n dem ungebildeten Geist des Bauern schien das Recht des Stärlern noch immcr die Welt zu regieren, und ich weiß wahrhaftig nicht, ob das cin Beweis der Stupidität von seiner Seite war. Die Thatsachen, die er fast um den Preis feines Vebens halte im Dunkel halten wollen, bezogen sich auf zu verbotener Zeit nud an verbotenen Orten gecüdlctes Wild und auf dcn Verkauf dieser verbotenen Frucht bei einem Wirth, welchem cr lrcu das Geheimniß bcwahll halle. 3o erklärte sich sein nächtlicher Gang und dcr Besitz der zwei Thaler. Wenn er schuldig erklärt worden wäre, sagte er, so hätte ihn dieses Gesländniß nicht gerettet. Wäre cr aber freigesprochen, so wollte cr sich seinen Broterwerb nicht nehmen. Diese Mischung von ^ist, Apathie und Unterwerfung unter die Fatalität rcsumirt ziemlich gut dcn Chalatter des Baucis unseres Landes. Um meinem Clienten jedc Versuchung ;u einer noch' maligen Uebcrtrctnna, der Jagdgesetze zu nchmen und ihn kein zweites ma! vor dem Gerichtshofe zu sehen, beschloß ich die Sorge für sein ferneres Geschick auf mich zu nehmen. Er hatlc für eine Sache gelitten, die mich so tief berührte, uiid ich glaubte ihm das fchuldig zu sein. Ich gab ihn und seine Fran meiner alten Amme als Gehilfen und Gefährten und fügte einige Morgen Landes dcm kleinen Grundstück.: hin stand der Liedertafel brachte tin Hoch auf 3c. üi.ajcsläl den Kaiser aus, worauf die Smgcr drei Slroph.n dcr Vollöhylnue sangen. Heute um 12 Uhr cröffiutc Zc. Majislät das Fcstschicßcl!. Uugcfälir 2lX>0 S'^ützcu ivarcn auf dcnl mit Tr»pl>äcli und Enn'Ienu'n vcich gc-sclünücklcu Hauplschicßstcmdc versan.mclt und cmpfi»g dcu Monarchcn, in d,sscu Bcglcitulig sich Olaf Holicu« »wüt uud Statthalter Graf Vudron befandc», mit slür-mischcn Hochrufen. Dcr Schützciworftnud Scköuhcrr hicli ciuc schwunghafte Aofprache, ill welcher cr dcr daukdarcu lii,t> ticucn Gcfiuiiuug dcr Sclm'tzcu Ausdruck gab. Se. Majcstät erwidcrtc huldvoll dicsc Anspraäe. Sodann machte dcr Kaiser ciuige wohlgczicltc Schüsse, verweilte bis ^egen ä Uhr und besuchtc das Vollsfest anf der Plilgelbauwicse, woselbst clwa 12.000 Mcuschcn vcisammclt warcu. Sc, Majestät sah dascldst ciiugc Voll.'spiclc au uud lehrte um '.^/, Uhr in dic Aurg zurück, Ii, nslil- uck , Kl. April. Se. Majcstät dcr Kai-scr bcchrle den Schicßstand Wiltau, wo der Landes-Obcrschützclimcislcr Grcbnicr d.il Monarchen begrüßte. Zur Mfllhrtszcit umgab ciüc llnabschdarc Meugc dcn ^>)hichof biö> wcit außclhalb dcr Hallc. Ihrc C^'. dcl Stattyaltcr ^raf ^odrou und dcr ^andescouünaudircudc FÄi^. Freiherr u. Philippomch. dcr ^andcehauplnmnli uud dcr Bill'gelmcisln' crn'artclcn Sc. Hiajcslät dcu ,'Kaiscr. den dic Bcwoh!,erschl'.ft enlhusiaslisch li.gri'chtc. j Sc, Majestät vcrwcilt..' fast cine Viertelstunde in dcm i reich dccorirlen Wartsaalc uud richtttc an die anwcscii' den Autorilälcu h>lldu<'lle Al'schicdswortc. Uutcr bcgci-stcrtcn Hochrufen dcr Gcoollcruug setzte sich dcr Hofzug um 6 Uhr iu Bcwcgnüg. Vorgestern 1 Uhr 35 Minuten Nuchmiltags starb in Wicu Professor Oftpolzcr nach ütägigem Krantcüla-gcr. Dcr bcrühilitc krzt war am 4. 'ilugusl 1808 zu Gratzcn im Vndwciser Kreise geboren. Seit 1860 leitcte er die Wiener medicinischc Klinik. Im Jahre 1861 wurde cr zum Nector Magnificus gewählt. Sein Ruf als Arzt war cm europäischer, nicht mindcr wirlte er segensreich als Lehrer. Im Jahre 1869 verlieh ihm Se. Majcstät dcr Kaiser das Ritterkreuz des LeopoldSorocus. Es werden protze Vorbereitungen zu einer würdigen Leichenfeier getroffen. Dcr Gcmciudcansschnß der Stadt Znaim votirte in der Sitzunq vom 16. April mit allen gcgeu 1 Stimme cine Auerkclmuugsadrcsse au Dölliua.cr. Dcr Glantha-lcr Dcmotrateuvcrciu in Karutcn bcschloß ebcufalls eine ZustimmungSadressc au Dölliugcr. Samstag Früh bombardirte dcr Mont Valerien miedcr Ncuilly. Die Batterien dci der Poitc Maillot llntliorteteu, Die Kanonade dauerte dcn Tag über fort und uaherk jich Abend« dcr Stadt. Die Bersailler Tluppeu sollen die Porte Dauphlue angegriffen Halm'. Bicr hartiäckige Attaquen der Negicrungölruppen al,f das Fort Vlllwcs wurdcu in der Freitagsnacht abg>> schlagen. Cluscret hat deu unvcrlüglicheu Bau vou Barii-cadcl' im Tuilerienviertel und in Bellcoille luigcurdnct, llln Paris zu einer „für die Vavbareu unciuuchmbarcn" Fcftuug zu inacheu. Telessraphisc^ee ^'^^isrlconrs ooni 17, April. 5p(lc. M?tc,Ui<,llc<< 59, — üpcrc Mi-tlllliqukS init Mai' und Noven'ber-Ziusm 5)ft — 5prrc, NanoualiAi'll'hrn l'»8.8l). l^'iOrr 3rn 9<;,30. — Vmilactm, 74«. - Lred'«' , ^Nc,l '«7s70 - l!o:ldou 125.2^'. - Sillier 122>l0. - K, t-Äiln,-Dilc<,teu 5.89. — Napc>leond'or 9.i'«'/.<,. Handel und 'Volkswirthschajllich^ V e r l o s u n ss. (1 5' l! 4 cr P r ä ni i e u schei n e.) Äci dcr am 15 d, M-i vm'c^iiommrncn 35). Brvlusmig dcr Scricn uud Grwiini'Num» mrru dc^ iiuverzinöllichrii Prämiru-Alilcheus voin Iahie 1864 ivlivdru zuerst nuchstlchriidc 9 Seliru gezogen, und zwar: ^)tr. 35)1 115)0 Ilü-j I>»!9 1474 1917 2lW ^I«,> uud Nr 333>. Aus deu obigen vevlosleu 9 Seriell wurdeu uachsleheude Oswiiiu« Nummeni unt deu uedeubezciclNletru Oewiuueu iu österreiä iscker Näliruug gezogen, uud zwar fiel drv Haupttreffer mil 220.000 fl, aus Serie 1474 Nr. 56, der zweite Treffer mil 15.000 f>-alif Serie 14(!9 Nr. 7 uud dcr dritte Treffer mit 10.000 fl-auf Serie 1917 Nr. 100; feruer gewiuucu : je 5000 ft. S, 351 Nv, 31, S. 1150 Nr. 74 uud ^. .11^9 Nr. 19; je 2000 fl. S. 14l!4 Nr. 74, S. 1917 Nr. 40 uud S. iil!,« Nr. 5; je 1000 fl. S. 1917 Nr. 23 uud 25. S. 2189 Nr. 30 «« uud 9? uud S. 3335) Nr. 90; je 500 fl, S. 35! Nr. 5 3li und 75, S. 1150 Nr. 30, S. 1404 Nr. 15 I« und 70, S. 1474 Nr, 55, S. 1917 Nr. 3, S.2IW Nr. 1 uud 85, S. 2159 Nv. U! liud S. 3335 Nr. 25 33 und 57; uud cudlich gewiuueu je 400 sl, : S. 351 Nr. 3? 4« 00 91 94, Z. 1150' Nr. 18 19 34 03 0^, S. 1464 Nr. 54 03 9«. G. 14<>9 Nr. 32 51. S. 1474 Nr. 2 00, S. 191? Nr. 03 83, S. 2l08 Nr 7 15 44, ö 2189 Nr. 7 32 02 84 uud eudlich S, 3335 Nr. 23 30 00 87. Auf alle übrigen in den obigeu vrrlMeu 9 Serien entha!» teilen uud hier uicht t'esoudcvs aufgeführten «40 Oewiun-Num-uirvu der Prämieuscheiue Mt dcr geringste Gewinn von je 105 s!, österreichischer Va'hniug. Angekommene Fremde. Am 10. April. «:l«sl,,,T. Die Herreu: Mihelac, Nadolica. — Caligaris, Fe-stiara. - Vcrtol, Fcstiara ^- H'tovac, Besitzer. Wippach. — Steril Sam. uud Sigiu., .«auslcute, Agram. — Kl,'pac, Cllli. -^ Viechtsä'ciudl, Studireüder, Wieu. Nooat, Studireuder, Stein-diicl'el, — Heller, Wicu. - Fritze, Fabrilaut, Prag. --Ielaulchca,, Besitzer, Feistriz, Koruitzer. Reisender, Wieu, - 9l»pult, Prwat. »iagusa. — Biuiger, Priual, Trieft. — Pau-lucich, Privat, Trieft. - Äossi, ttaufm,, Turiu. - Dr. Wolf, k, k. ^audcsgerichtsrath, viiidolfswertli. — Globocnit, erzbischösiichcr iianzler, Görz. Barouiil Tausfrcr, Graz. .^<»«lT ^H'l«?>». Dic Hcrreu: SeN'atori, ^aufm,, Villach. — jleru, Kaufm., Wieu - Spitäler, Privat, Graz. ^ Eiusteiu, Htaufm., Stuttgart. — Baruu Hiarburg, l t. General, Marburg. Sauger. Gutsbesitzer, Pogauitz. — Dr. Bcuedilter, Mcdiciuer, Trcffcu, — Graf Pace^ Privat, Pouovii. ««l«»»!««?!»«»,' >R«l'. Die Herren: Htauz, Warasdiu. ^ Mayer, Trieft. ^^ttur^üischf Nl?!;ßHch!,z'ii^^:i in Laib ach. ! tt Ü Mg. 325 35 -j-"7.4 "SWl mäßig ' lrilbe „ 17,2 „. N.' 324.<2 -i-'2<, SW. mäsi,g Regen ^," l10.. Ab. 323 l.i i-10,7 SW. mäßig lrlibe ^egl-u Tlilber Tag, leiil Somieublick, Wolkeu;ug au? SW,, in dcr Umgebung Ncgcu mit llutnbrcchuiigcu, auch iu ^ailiach etliche Ncgculrupsen, Das Tageömittel der Wärme -s- 10 0°. um 2 0' ill'er dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Iaua; v. KIeium a^i. ' .,^,.,,^«i >f '^ie», 15. April, 'Die Börse wnr iu iedcc Richtuug giluslig. Ieuc Papiere, welche der Tageospeclilatiou gewöhnlich als Grundlage dieuen, hoben sich bedeutend. Unter Mik!lWNlM. Andnem seicu hier folgmde höchste Cnrse erwähnt: Angelo 280.75, Credit 279, Union 271.75, Karl-?ndwig 208. ^oiubardeu 181.90, Wech^lcrbanl I4i;. OmicrlVnSwerth.-r cils dirse Avanclil welche übrigens im weiteren V.rluuse lhnlwnsc wieder verloren gmgcn, isi die Thatsache, daß heule eine Reihe soil't wenig beachteter PaUlere lebhaftesten Begehr auregtcn. Dahin aeliöreu unter Anderen ' A»str,'-eayptiiche Äant 121.75. Egydy-Kiudbcrger Gewürlschafl 205. Böhmische Baut 91 nuo darilber. Salgo-Tarjancr «uhlenc;^schäft 115.50. Iuucrbergcr hiclten sich -wischeu 140 und 144. Auch Anlagtpapiere waren iu gutem 6u,se. Unter Anderen sind hier Dampfschiff. Nalioualbanl uud ^'loyd zn ucuncu; Eiseubahnactiell. wclche uicht d^r Tageöspeculatiou "nuachüreu, behaupteten größteulhcilö dic gestrige Notiruug. T. '.'ll.lste ,eine Htasstcschuld. Mr 100 ft. Hinhettliche Staatsschuld zr. b pTt..- iu Vloteu verzinst. Mai-Nuvrmbei 59.— 59.10 , ., „ Februar.Auau!1 5890 59.— „ Silber „ Iauuer-Ilill , 68 75 «8.85 „ „ „ Aprll.October. 08.70 08.80 ^st 1, I. 1839 .... 285.— 286.— „ „ 1654 (4 «/) zu 250 s!. 89,50 90,— , ., 1860 zu 500 fl. . . 96.40 i<6.00 .. I860 zu 100 fl. . . 108- 108.50 " 5. 1864 zu 100 fl. . 124 - 124,50 ^'taalö^Doulälieu-Pflllldbricle zu 120 fl. ö W. in Sl!d:r . . 122.75 123 25 ». OrulldentlastttNsss Nbli^atio»!!?'!. Hl!r 100 st. '' . ?425 7475 Meder-Oestcrreich. . „ b ^ 90.50 97.— Ober-Oefterreich . . „ 5 ,. 94. - 95,- Siebenbürgen ... „ 5 ,. 74 75 75 25 Meiermcn' ... «b. 9« — 94 — Ungaru .... „5„ 7970 80.- O. Andere öffentliche Anlehcn DüUllurcnuliruiMlose zu 5 pEt. 95.30 95.70 Uüg. Eifellbahuanlchen zu 120 ft. ö. W. Silber 5°,.. pr. Slllck 107 30 107.50 Una Prnmieuauleheu zu 100 ft. i!. W. (?ü st. Einzahl.) pr.Vtück 92.40 92 70 Wiener Communalanlehen, rilä- Geld Waare zahlbar 5 pCt. für 100 si. . . 87.40 87.70 55. ''kc'^tl vl,« Nanklnftilutcn. Geld Waare Anal^österr. B°nt . , ' I^^80 - Baulverelu.......^'.0" "" c>0 Boden-Treditaustall . . ' ^ ^ ^ 7' Hreditansilllt f Handel u. Gew . ^78,30 ^78 50 Eredilauftali, allgelii. uugar. . . 94.50 ^5 — Vscompte-Gcsellschaft, n, ü. . . »^. 862.-Frauco-üftcrr. Vanl . . , - 1!3b0 114.— Gemraibaut.......91.— 92.- Handelsbank...... . 92.— 93.- Nationalbaul...... 734 - 73,'..- Uuionbant.......269 25 269.75 Vereinsbaut...... - 10b— 108,25 Verlehrsbaul.......^64.- 164.50 «L. Nstieu von ^rlNl^Vortuntrrn?!), ulUllftc»». Glld Waare Alfüld-Finmantr Vahu , . l?3.— 174.- Bühm, Westbllhu.....263.— 203.50 Lllrl-Ludwig-Bahu.....267.25 267.50 DonaU'DllMpfschifff. Gejellsch. . 596 — 597.- «lisablth-Weftbahn.....220.50 22! — Clisabrlh-Wsftbahu (^'inz - Vud- weiser Strecke).....19385 198,50 ^ccdiuaudö Hiorbbahl! . . . 2192 2195.— Mnsl'l'cheu-Var'.-ser-'Vahu . 168 — 168,50 >Zllb ?d?,',:?.' ^ran^Iossvd«.^^^»! . . . 397.— 198 — eemberg-Clern.^llssher-Vlldn . 183.25 183 75 >."°yü, ösicr,....... . , 363 — 304.— Oesterr. Nordweslbllhn . , . 210— 210.50 Äudalft^Bahll......16150 102 — Giebeubtirger Äühu ... 16925 169,75 Gtaatsbah:«.......415,— 416.— südbahu.......181.80 182,— Sub'.lordd, Verblud. Vah',< , . 162.50 183.— Theiß-Bahi!.....252.- 252.50 Ungarische Nordostbahn . . . 159.— 159.50 Ungarische Ostbahn . , . . «6.- 86.25 Tramway........216 25 216.50 ll''. Pfandbriefe (slir 100 si ) M^. i)st Bodm-Tredlt-Anstlll! Geld Waare verlnSbar ,u 5 pCt. in Sttbl" 106 40 106 00 ot5.iu33I.rttckz.zu5pCt.mö.W, 87.25 87,75 Natlonnld. zu 5 Pi5t. ö. W. . . 92.60 92.70 ll^.Büd.-Hred.-Anst. zu5'/, pLt. 90- 90.59 «. PrioritätsoblissNtionen. Gell, Waarc Äij.-Wcstb. iu H. verz. (l. Gmifs.) 94 75 95,25 Ferdinanda-Nordb. in Gilb, vn,. 104.50 105.— 5ratt<.'IoscpIis>V',lill .... 97.- 9725 H.T.'nkw. 3'.,, ^.nen.I, i^'m. 104.— 105 — Oefterr. slordweftbahu , . . 95.90 9610 Geld Waare Sicdküb. Aahll in Gilder ver,. . 89,— 89.20 Staatsb. G. 3"/««.',00Fr. ,.l, Om. 139. - 139.50 Kttdb.G, 3°, Ä 500Frc. Pr. Stilcl 113 — 113 25 Tüdh.-G. ü 200 ft. z. 5"'<, für 100 si. 89.80 90.— Sudb.-Äoui- 0"/., (1870—74) i. 500 FrcS pr. Stillt . .241,— —.— Unss. Osibahu fllr 100 fl. . , 84.90 85 10 «. Prlvatlose :tto 104.80 1<»4.90 Hamburg, für 10) V!arl Bai-.co 92 15 92,25 tendon, filr 10 Pfund 'Sterling 125.25 l25.40 Puns, silr 100 Francs . . . —.— —.-^ Oeld Naar» it. Münz'Dncatel . 5 st. 89 l^. 5 ft. 90 lr. Ttavoleonkd'or . . 9 „ 97 .. 9 ,. 97j « Preuß. Casseuscheine 1 „ 84j ,, 1 .. 85 ,, 5ild?r , . >22 .. 50 ,. 123 « — ^ Krai:,ische Grundentlasiungs , Obligationen, Pri« natuolirune.: 86.— Oeld, — Waare.