MbacherGMung. ^123. ^V^'MNkNZ Donnerstag, 3. Juni. ?^^^KD^'« ,875. Amtlicher Theil. U^ l- und l. Apostolische Majestät haben mit °ch master Entschließung vom 2«. Mai d. I. dem sch>, ?"'Pwscssm- dcr chr.nischen Fächer an der Hoch-'N An'f ^"denlnllm- in Wirn, Dr. Philipp Zoll er »Nd l^ ^ ^""cr ausgezeichneten wissenschaftlichen fi„sz?a."'tlichcn Thätigkeit den Titel und Charakter 8er»,,, lN"""asrall)eö tag'rci allcrgnädigst zn verleihen ^ Mannsfeld m. i>. bl>lkl?i"l ^^?""' '^' "«rde i" der l. f. Hos° und Staat«. Ili»fi. h, , W>c» dae XXVII!. Stillt dcs ReichSgcsehblalte«, vor- ^°«k°b '" ^^ d,l»schcll NllSgabc, llllsgegebel, und versrndet. ^ ,^l' Erlaß des Tlclrlbcmmimslcrium« vom 19. Mai 1875 Ha» das neue Statut filr die Verwaltung der bull,- "" grifchisch-orirntalischlu Vteliglonsfouds^lter. ^.^ (Wr. Ztg. Nr. 122 vom l. Iuui) Nichtamtlicher Theil. Von der blauen Donau. s«tt,w?^ Metropole des Reiches und mit ihr die ge> Monarchie feierte am der ^.^' ein seltenes Fest, einen großartigen Triumph bett i, "5ch"sl "ber die Nalur, — das neue Donau Verleb ^" ^"^e in feierlicher Weise den: öffentlichen )os t übergeben. Sc. Majestät Kaiser Franz diele ^' "nter dessen glorreicher Negierung schon so h großartige, segensreiche Schöpfungen entstanden, ^ °lr erste, welcher den regulierten Strom, diese Herr !?t und mächtige Zierde bcs Kaiserstaates befuhr und ^ Eröffnung weihevoll inaugurierte. . Die wiener Presse hat den Gefühlen der Freude ^Befriedigung über die glückliche Ausführung dieses ^"tigen. segcnverheißenden Werkes im Namen der ""lerung warmen und patriotischen Ausdruck gegeben. ^ Die Neue fr. Presse sagt: „So wie der Kaiser l'»Itil ^'^ von Jahren daS ganze Werk persönlich Wk. ' s" darf wol auch jetzt, wo es erfolgreich durch- a» k« '^' der Glanz des Gelingens, die helle Freude btach." """lrllichlen Hoffnungen, an dem glücklich Voll ^icll,... '^ "'t dem Glänze der Krone verbünden und Und das genannte Blatt betont, wie ^ H. ^'le sich schließlich darin geeinigt haben, ..daß bill »ur m>^^ acschaffcn wurde, daß das neue Strom- Ve ^'M fil^. ^„ ^,^^ M^ für eine neue, Herr» ^l'ltbtn? "^ der in neuen, herrlichen Steingebilden '"thi s.'7'' Stadt werden kann, soll und wird. Nicht "^ll, ^ der Strom und nicht mehr im Vor- ^l,"/" "Ut einem Arme nur grüßt er daS Stein. ^che siz "'s- Jede seiner Wogen bespült die Stadt, i>lt 5v""sl' greift und erfahren in feinen Fluten ^u'« ^ Donau gehört fortan Wien und dieses der ^bi^ 3remdenblatt knüpft an die innigere ^ «u3. D°"°u mit Wien an, um neben der l>z>»b"e? die symbolische Bedeutung des Ereignisses ? " sick !^ "Concentrisch um den Donau-Strom 3^ Iä..>. ^"'"^s Provinzen gruppiert und nach !>i ltels ^ "' und völlerverlnüpfenden Band wenden »^. ^ ^"gen allcr Bewohner dcS vielgestaltigen lc. Aeat?«? ^" Strom nunmehr unserer Hauptstadt z>!' ^" '>> das möge uns ein glückliches Symptom kM^u.s. 5 die Donau jetzt inniger als je an die ! ^tt "" t stch schmiegt/ so n'öge auch die Liebe h ^. s"'d alle Oesterreichcr iulmcr fester an Wien ?lst^/° niöge auch der gemeinsame Gedanke, der ^and»""° pro^inz durchglüht, beide immer enger KZ'g Verknüpfen." <^'i^fue Fremdenblatt schreibt: ..Am V'ter x ""lde das Werk begonnen, dessen Krö. >w ^'ttl»n. s?^' ^freudigen Theilnahme der gcsammten '^!? ^arcn ^'^"' ^^ noch drei Jahre voll abge. ^' Nie n.. >^ der Strom sein neues Gebiet be. ^>>>" Donau U"b einer österreichischen Institution H.^ ^.""Regulierung der kaiserliche Wahlspruch '"t ^r ^ ^ Stadt, Land und Rcich sind die >t?"e nn." 'gen Schöpfung, die bestimmt ist. allen !!' ^^re?^ U" Segen z/ gereichen. Die' Wohl» > ' ^r e ?^" slch hier glänzend bewährt und ?lll ,, Wrick ^." l'ch das Verhältnis von Sladt. !!" H bel«lir"'! " durch unsere Verfassung festal». 7'^ ^""d abgespiegelt. Die Gemeinde in dem ^ "l^t ausreicht, «ritt das Land l °"de steht, wo ein große« allgemeines Interesse zu fördern ist, das Neich helfend und stützend zur Seite. Diese Idee wohlthätiger Ergänzung und gegenseitiger Förderung, die hier einen vollen Triumph gefeiert, durchdriugt unser gesammtcs Verfassungsleben. Sie spricht jedem Theile des politischen Organismus daS ihm gebührende Maß der Kulturarbeit zu, sie duldet keine Erschlaffung, aber auch leine Ueberbürdung, und sie sichert endlich jedem berechtigten Streben Erfüllung durch die wertthätige Hilfe, die sie namens des Reiches gewährt. Ein verheißendes Bild österreichischer Enlwick» lung erscheint uns das Werk der Donau-Regulierung. Set uns das volle Gelingen derselben eine glückliche Vorbedeutung, daß auch Oesterreich den Zielen, die eS sich gesteckt, immer näher kommen werde." Die TageSpressc zählt die Donau.Regulierung zu den „größten Werken unserer Zeit." Sie sei vollendet worden, ohne daß ein Unfall die Freude über die Bändigung des gewaltigen Stromes getrübt habe. „Der bürgerliche Gewinn des Kaufmannes," schließt das genannte Glatt, „der kleinere, aber constante Segen des Handels sind wieder zur Geltung gekommen. Möge der neue DonaU'Slrom ihn mächtig fördern und eine würdige Straße für das ökonomische Leben fein! So begrü-ßen wir denn die Eröffnung des neuen Donau-Bettes als ein herrliches Fest des Friedens und des ehrsamen und arbeitsamen Bürgerlh»ms." Die Morgenpost bemerkt: „Eines der imposan« testen und bewunderungswürdigsten Knllurwcrke, das je vom Menschengeisl erdacht und ausgeführt wurde, ist uns Oesterreichcrn, uns Wienern zu glücklicher Vollendung gediehen. Heute vormittags wird die Feier dieses glorreichen Triumphes begangen. Der Kaiser selbst wird, von einer stattlichen Dampferflotte begleitet, das neue Strombett besuchen und es gewissermaßen für den Ver> lchr einweihen. Der festliche Act wird ihm einen Mo-ment der stolzen Genugthuung darbieten. Wien an der Donau, an der wirklichen großen, majestätischen Donau bedeutet nahezu eine Bürgschaft ungeahnter materieller Entfaltung." Das Neue wiener Taal, latt zieht aus der Größe des Geschaffenen einen Rückschluß auf die Tuch. tigleit des Schaffenden. „Die ernste Arbeit der Gegenwart, die Schöpfungen, deren wir uns rühmen können, die Leistungen, die wir vollbracht haben, liefern den Beweis, daß wir die Aufgaben dcS Volkslebens in ihrem ganzen Unfange und auch nach ihrer Tiefe zu erfassen wissen. Der heutige Tag würde in der Gcfchichle jeder Stadt ein glänzendes Blatt füllen. Denn die Donau-rcgulierung soll den wichtigsten Interessen zur Förderung gereichen, bezeichnet die erste Etappe zur Schaffung eines VertehrSsystems, daS in seiner Entwicklung die größten Segnungen im Gefolge haben muß. Das Vollführen solcher Werke gestattet aber wol einen anerkennenden Rückschluß auf den Geist und die Kraft unseres Volles." Unter der Regierung des Kaisers, sagt das genannte Blatt, seien ruhmvolle Schöpfungen erstanden, große öffentliche Arbeiten kennzeichneten diefe Epoche. Die Bevölkerung habe leinen anderen Wunsch, als daß ihr die Bahn der wirthschafllichcn Arbeit erschlossen werde und dieser Wunsch paare sich mit den Grüßen, welche sie der Donausiotte entgegengesandt habe. Die Vorstadtzcitung bezeichnet den Tag der Eröffnung des neuen Strombettes als einen freudigen und epochemachenden in oer Geschichte der Stadt. „Diejenigen, welche heute in Festesstimmung die neue Donau befahren werden, werden auch im Geiste bereits an deren Ufern einen neuen prächtigen Stadtlheil, die City von Wien, mit großen Häfen und gewaltigen Docks entstehen sehen und sich der großen Zukunft unserer Vater« der Reichshauplsladt freuen; — wir stimmen freudig in ihren Jubel ein." Zur Action in Ungarn. Se. Excellenz der ungarische Minister des Innern, Herr Koloman Tisza erstattete am 3l. v. M. in De-breczin seinen Wählern den Rechenschaftsbericht. Der Mlnisterabgeordnete sagte nach vorausgegangener Einleitung: ..Schon am 7. November 1873 sagte das linke Centrum, daß eS, um Abhilfe zu schaffen, sich mit der Majorität vereinigen wolle. Damals halte der Versuch leinen Erfolg. Der Auflösungsprozeß ergriff nun die anderen Parteien und eS entstand wieder eine Krisis ohne parlamentarische Ursache. Als das linke Centrum diese Zustände sah, mußte in ihm die Besorgnis erwachen, ob" nicht bei der Fortdauer derselben die größte Oefabr für das Vaterland entstehen würde. Die Feinde w, Lande prophezeiten schon den Zerfall des Reiches. So kam die dritte Session des 1875er Reichstages. Man überzeugte sich, daß geholfen werden müsse, aber daß unter diesen Parteizuständen Abhilfe nicht möglich sei. Dies erzeugte im Redner den Entschluß, unter Aus gebung dessen, was jetzt ohnehin nicht zu erreichen, aus eine Vereinigung der Parteien hinzuwirken, aber nicht hinter den Coulissen, sondern im offenen Par lamente. Auf die künftigen Aufgaben übergehend, erklärt Redner, übertriebene Hoffnungen wären gefähr lich, er will daher keine glänzenden Versprechungen machen, hoffe aber, daß, wenn eine starke liberale Par, tei und eine von dieser getragene Regierung bestehen wird, binnen wenigen Jahren die Ordnung der Landes» angelegenheiten zu erreichen sein wird. Zuerst sei die Reform der Verwaltung nöthig, deren organische Verbindnng auf Grund ihrer geschicht lichen Entwicklung angestrebt werden müsse. Dann sei die Verbesserung der Handels- und Gewerbcverbältnisse geboten. Allein dies von der Revision des Zoll- und Hanoelsbündnisses erwarten zu wollen, wäre eine Täuschung. DaS Land kann sich von Oesterreich nicht abschließen, die Revision des Vertrags müsse auf Grund eines freundschaftlichen Ausgleichs mit der andern Hälfte sich vollziehen, Ueberhaupt mag er leine Wunder oder etwas Unmögliches versprechen. Vom Lande werde es abhängen, ob es Glauben schenken wird denjenigen, die durch fleißige Arbeit alles erreichen wollen. Die jetzige Regierung laim sich nicht auf große Resultate berufen, doch thut fic alles, waS zum Besten des Laubes dienen kann." Redner weist die Regelung der schwebenden Eisen-bahnangelegenhciten, ferner auf die Regelung der schwebenden Pensionsfragen hin, die leine Regierung in die Hand zu nehmen wagte, weil sie nicht populär war, weiter auf das Inslebentreten des KalastergesetzeS, trotz' dem die Regierung durch Zurücksetzungen bei den Erneu« nungen sich Feinde schaffen müsse. Von der Regierung müsse anerkannt werden, daß sie sich nur das Ililelcsse deS Landes und nicht den Korlcschsta,,dpl,nkt vor «lugen hiill. Redner verspricht ei» unausgesetztes Streben vonseite der Regierung, aber das Heil des Landes hänge von einer nüchternen großen Majorität ab, oic sich vor allem die ungarische StaalSidce unl» die Realität der Lage vor Augen hält. Feindliche Aligrisfc entmuthigen ihn nicht, weil er das Bewußtsein treurr Pflichte»süllung hu«. Schließlich stellt er sein Vorgehen dem Urlheile der Wähler anheim. Zur Lage in Franlreich. Ueber den Verlauf der letzten Partei- und M i-nistcrkrise in Frankreich, beziehungsweise in Versailles sagt der ..TempS": „Wir können die folgenden Nachrichten über die Haltung der verschiedenen Minister der Drcißigercom-mission gegenüber geben. Diese Commission entschied sich dahin, daß sie zuerst das Gesetz über die Beziehun. gen der S'aalSgewallcn, dann das über den Senat und zuletzt das Wahlgesetz diecutleren wolle. Der Minister rath, von diesem Beschlusse benachrichligt, hat sich versammelt, um zu entscheiden, ob dieselbe Reihenfolge von der Kammer beobachtet werden solle. Herr Buffet war der Meinung, daß das Wahlgesetz zuerst kommen, und daß man das Arrondissements-Sclutinium zur CabinelS-frage machen müsse. Die Herrren Dufaure und Leon Say, obwol sie zugaben, daß die Regierung sich offen für die Abstimmung nach Arrondisscments anssprechen miisse, bemerken, daß die neue Zusammcnsctzlma, bcr Dreißigercommission sehr deutlich zeige, die Majoriläl der Versammlung sei bereits für das Listenscrutinium gewonnen, und man müsse nicht einer gewissen Nieder, läge entgegengehen, da, wenn man eine Cablnelsfragc stelle, das Ministerium fallen müsse. Da Herr Buffet bei seiner Meinung beharrle, haben die Herren Say und Dufaure, unterstützt durch den Herzog Decazcs, verlangt, daß daS Wahlgesetz zuletzt zur Berathung komme. Die Minlsterlrisis würde dann weniger ernstlich sein und be< sonders viel weniger gefährlich für die Befestigung der neuen Regierungsrcform." Ein Telegramm der .Mn. Ztg." fügt hinzu, daß in wohlunlerrlchleten Kreisen versichert wird, die Gefahr der Krisis sei verschwunden, weil der Marschall Mac Mahon erklärt habe, er werde dem parlamentarischen System treu bleiben und lein Ministerium außerhalb der Nationalversammlung nehmen. Am 29. wurde im Ministerralhe der letzte Sitzungs-bericht deS Dreißigerausschusses berathen und Buffet be» 902 auftragt, Aufschlüsse zu ertheilen. Dem Pernehmen nach beschloß der Ministerrath unter anderem, zu verlangen, daß das Wahlgesetz von der Nationalversammlung vor den beiden andern organischen Gesetzen in Berathung gezogen werde. Die Cabinetslrisis gilt für vertagt. Bald wird sie auch vollends beseitigt sein. Politische Uebersicht. Laibach, 2. Juni. Betreffs der Einführung der LuruSsteuer in Ungarn hat der ungarische Finanzminister an sämmtliche Behörden folgenden Erlaß gerichtet: „Die Agenden zur Vollziehung des G.-A. XXVI: 1875 und XXI: 1875 II. Abschnitt. (Pferde-. Wagen-, Spiel-, Iagd-gewehrsteuer) sind nach der beigelegten Instruction auszuführen. Nachdem die zur Auswerfung dieser Steuern erforderlichen Vorbereitungen, nemlich: die Conscription der Steuerzahler und Steuerobjecte :c. im Sinne des Gesetzes zu den Agenden der Gemeinoevorstände gehören, fordere ich (Titel) auf, die Vorstände sämmtlicher zur Jurisdiction gehörigen Gemeinden, welche sowol mit der Instruction als mit den nöthigen Drucksorten im Wege des betreffenden lönigl. ung. SleueramteS versehen wer, den, zum eingehenden Studium dieser Instruction und unter strenger Verantwortlichkeit zur raschen und pünktlichen Erfüllung der durch dieses Gesetz ihnen übertragenen Agenden anzuweisen." Die Meldung, daß in preußischen Abgeordneten-lreisen die Provinzialordnung als gescheitert gelte, ist dem Wolff'schen Bureau zufolge durchaus unbegründet, vielmehr werden Verhandlungen von Delegierten des Herrenhauses und des Abgeordnetenhauses behufs eines Compromises stattfinden. Nie das ..Journal de BrurMs" meldet, consul-tierle der belgische Iustizmlnister cmc Specialcom-mission über den den Kammern vorzulegenden Gesetz entwurf, welcher die von der Regierung in einer an die deutsche Regierung gerichteten Note eingegangene Verbindlichkeit erfüllen soll. Die Commission, welche unter dem Vorsitze des Iustizministers zusammengetreten ist, hat sich provisorisch über den Inhalt dieser Vorlage geeinigt. Es ist wahrscheinlich, dah dieser Gesetzentwurf in der nächsten Woche der Kammer wird unterbreitet werden können. Die italienische Abgeordnetenkammer genehmigte am 2V. v. M. in geheimer Sitzung zunächst ihr eigenes Budget für 1875. Es beträgt 820.137 Are, um 44,735 Lire weniger als im vorigen Jahre. Diäten sind nicht darunter begriffen, denn die italienischen Abgeordneten erhalten keine, wol aber genießen sie einige andere Vergünstigungen, z. B. freie Fahrt auf Eisenbahnen und Dampfschiffen. Unter besonders günstigen Auspicicn hat Fürst Karl von Rumänien die außerordentliche Kam -mersession in Bukarest eröffnet. Die Wahlen hatten bekanntlich der Regierung.eine erdrückende Mehrheit geliefert, und so läßt sich hoffen, daß die neue Session ebenso ruhig und fruchtbar sein werde als die vorige, auf welche die Regierung mit begreiflicher Genugthuung zurückblickt. Inbezug auf äußere Politik erlärt die fürstliche Thronrede als Norm die bestehenden Verträge, die Vertheidigung der Landesrech'e und die Unterhaltung der besten Beziehungen zu den Garantiemächten. Inbezug auf innere Politik steht in erster Ncihe neben den Eisenbahnfragen die Erledigung wichtiger ötonomicher Projects, unler welche wol die Handelskonvention mit Oesterreich zu zählen sein wird. Auf feiner Rundreise empfing Fürst Milan von Serbien eine aus zwei hohen Würdenträgern bestehende türtische Deputation mit großer Liebenswürdigkeit. Die Ansprache der Deputation erfolgte in den wärmsten Ausdrücken aufrichtiger Freundschaft im Namen der Pforte. Der russische „Rcichsanzeiacr" veröffentlicht einc vom Kaiser sanktionierte Verfügung des ReichSralheS, wornach die ausgehobenen Mennonilen ihren Mili« tardiest in den Marinewerlstälten, den Feuerwehr- und Forstcompagnien zu leisten haben Diese Befreiungen gellen jedoch nicht für die erst nach dem I. Jänner 1874 in die Religionsgenossenschaft eingetretenen oder aus dem Ausland cingewanderten Mennoniten. Präsident Grant erklärte in einer Zuschrift an den Voisitzenden der republikanischen Convention von Philadelphia, daß er niemals um die Präsidentenstelle bei der nächsten Wahl kandidierte; erwürbe eine Wahl nur annehmen, falls Umstände, welche für jetzt ganz unwahrscheinlich erscheinen, die Annahme gebieterisch erheischtes________________________________________ Hagesneuigkeiten. Das österreichische Heerwesen. Der preußische Oberst von Löbell spricht sich in dem soeben ausgegebenen Jahresberichte über die Veränderungen und Fortschritte im Mililärwesen inbezug auf die österreichische Heeresreform in Folgendem aus: „Niemals haben sich die Völker Oesterreichs größer gezeigt, als im Unglücke!" Dieser Satz aus dem historischen Manifeste Sr. Majestät des Kaisers und Königs i^ranz Josef I hat wol doppelte Geltung bei dem Theile des Volles, der in Waffen dem Vaterlande dient, bei der Armee, die auch in bösen Tagen ihren innern Gehalt und gesunden Kern bewährte. Es wäre wol eitel Bemühen, leugnen zu wollen, daß, wenn über eine Armee schwere Katastrophen hereinbrechen, wie jene der Jahre 1859 und 1860, die allgemeine Erschütterung auch den moralischen Elementen sich mittheilen muß. In der Stimmung des Ossi« zierScorps, in dem Widerstreite der Meinungen über die Ursachen des Geschehenen und übcr die Mittel zur Besse< rung, in den Aeußerungen der militärischen Presse, der von der obersten Heeresleitung eine Unabhängigkeit und ein Freimnth in der Sprache gewährt wird, wie in keinem zweiten Lande des Continents, trat die Bewegung der Geister nur zu offen zutage. Ja, einzelne Erscheinungen im Laufe der letzten Jahre hätten den fernestehenden Beobachter selbst zu dem Schlüsse verleiten können, daß die eingetretenen Mißgeschicke nicht ohne nachlheilige Rückwirkung auf das ethische Wesen des Heeres geblieben seien. Wer aber tiefer blickte, wer es verstand, der Armee an den Puls zu fühlen und ihren Hcrzschlag zu be» horchen, dem ward es offenbar, daß alle diese im Strome der TageSeignisse über die Oberfläche getragenen Ge> bilde ihren Ursprung lediglich in dem großartigen und tiefgreifenden Umgestaltmigsprozesse halten, dem Oesterreichs Kaiserhcer durch die Macht höherer Gewalten un terworfen worden. Und ist dabei in der l.t. Armee so manches anders geworden in Formen und in Anschau- ungen, so hat sie doch das Vermächtnis einer MM gen schlachtendurchfurchlen Tradition unversehrt "' ° Gegenwart herübergebracht: die sittliche Grundlage W Existenz und deren stützende Säulen, Kaisertreu Vaterlandsliebe, Pflichtbewußtsein. Auf diesen: selbst in den Stunden M"" ^ drängnis und im Kampfe auscinandergehender ^7 , unbelasteten Boden vollzog sich denn auch dic NcwM lung des Heeres, das heute ein anderes Gepräge tM als ehedem, an innern, Werthe aber den Armeen ° ruhmreichsten Epoche der österreichischen Geschichte ! anzureihen strebt. Die Leichtlebiglcit und der m""« Ton, die vormals das kaiserliche Offizierscorps cb"» terisieren, sind dem Ernste und der Arbeit «Mw Selten mag wol der Geist des Strebcns i"." ^ unermüdetcn. mitunter selbst nervösen Thätigkeit M regt haben als in der gegenwärtigen Periode, deren nehmste Signatur in der äußersten AnspaimM ° physischen und intcllectuellen Kräfte im Heere zu p^ ist. Die Erkenntnis dessen, was noch nachzuholen, ^, zuweilen Aeußerungen der Selbstverkleinerung laut ^ den lassen, andererseits aber auch die läuternde 5 . geweckt, die Ideen gellä't, das Ziclbcwußlsein ge^ . und zu einer Thätigkeit aller Glieder geführt, d>c den besten Hoffnungen berechtigt." Waldschutz und Wiederaufforstung. Die Frage des Waldschutzes und der W>cde""^' stung abgetriebener Waldflächen beschäftigt seit 3"^' gesetzgebenden Körper, Vollswirthe, Landwirthc und ^> ^ freunde. Alle sind heutzutage davon durchdrunM.^. die Bäume des Waldes noch andere Aufgaben zu ..^, len haben, als unsere Zimmer zu erwärmen ""d M, Häuser ausbauen zu helfen, dah sie noch anderen' u geren Zwecken dienen, als ihren Besitzern auö p"^ len Nöthen zu helfen und dem Iiger als TunM^ seiner Leidenschaft zu dienen. Wir wissen heute, o^ Wald ein nothwendige« Glied ist im Haushalte ^F tur und daß die Ausdehnung, daß der Zustand d" ^ der die Frage der Bewohnbarkeit eincS Laiw wesentlich mit entscheiden hilft. .^/ Dic Bedeutung der Waldtultur für den Vo"^ halt liegt, kurz gefaßt, wie Ed. Ne y in der ,."" Ztg." mittheilt, in folgenden Punkten: _^i' 1. Der Wald befreit dic Luft von ihrer «^j sigen Kohlensäure und ersetzt dieselbe durch Alls"" von Salierstosf. ., F' 2. Die Gegenwart von Waldungen erhöht °> ^, ln-e Temperatur der Nächte und Winter, verm"'»« ^ dic mitllcre Wärme der Tage und des SolMN"'^ > menllich aber dcS Vorsommers und diejenige ^ M> Jahres. DaS Waldklima ist mit anderen Wor^M zugleich aber weit gleichmäßiger, als dasjenige " > Länder. „c^H 3. Die Waldungen vermehren während °^M > tioi'szcit die wässrigen Niederschlage und de" ",zff> teitsgehalt der Luft und vertheilen dieselben M" ^ > in den übrigen Jahreszeiten. t,lo""^> 4. Der Boden geschonter Waldungc" " / « ganze Regenmenge vollständig in sich auf u"d ^ M^ deren oberflächliche Verdunstung, er deMs"» ,F > die Bildung von Quellen und erhöht den » Wasscrstand der Flüsse. ^^V Feuilleton. Lucy Gray. Novelle von Walter Stahl (Fortsetzung) „Aber die Reise kostet viel Geld, Madame." „O, ich habe Geld, Jane! nicht das Vermächtnis — das werde ich nie anrühren —; dies Geld, mein kleiner Schatz, der mir einst so klein erschien, gehört mir — dies Geld kam nicht von ihm! Ich hatte es für das Kind bewahrt in dem Glauben, daß es einstmals nützlich sein könnte, und jetzt danke ich Gott für den Impuls, welcher mich so handeln ließ." „Also, Jane, willst du mit mir gehen?" fragte Mrs. Gray nach einer Weile. „Und wenn es bis an das Ende der Welt wäre, Madame; mich hält hicr nichts mehr — mein Leben gehört Ihnen." „Dann wollen wir die Verlorene zusammen suchen, Jane, und zwar wollen wir keine Zeit verlieren. Bringe mir eine Zeltung, damit ich nachsehe, wann der nächste Dampfer abfährt." Jane brachte das Gewünschte, und nachdem Mrs. Gray die Spalten der Anzeigen durchgesehen, fand sie, daß sich in zwei Tagen eine Gelegenheit für Passa« giere bot. „Wir müssen uns beeilen, Jane, um noch mit diesem Schiffe fortzukommen, ich fühle mich start genug, um alles zu besorgen." „Und wenn sich Ihnen nun von neuem eine Hoffnung eröffnet hat, so halten Sie sich an diese, Madame, und verzweifeln nicht wieder," bat Jeane. „Hoffnung? Wai> habe ich die Namenlose, die Verlassene Mi^er Hoffnung zu thun? Nein, Jane, ich möchte nur ill der Nähe des Kindes sein, das werden sie doch wenigstens nicht hindern können."-------- Es war alles bereit zur Abfahrt; der Schornstein des Dampfers entsandte Massen schwarzen Rauches. Auf dem Quai in der Nähe der Landungsbrückc stand Robert Carltun und blickte auf die Rauchsäule, wie sie, in grotesken Formen sich windend, nach und nach in den Lüften verschwand. Ein in seiner Nähe hallender Wagen erregte seine Aufmerksamkeit; eine Dame.mit ihrer Be« glciterin stieg heraus — es war das Gesicht, welches ihn in den letzten Tagcu unaufhörlich verfolgt hatte. Sie bestieg daS Schiff und wenige Augenblicke später setzte sich die Schraube m Bewegung; dcr Steamer bog herum und er sah die Dame auf dein Verdecke stehen, nicht auf das Land blickend, das sie verließ, sondern vor> wärts über die Wellen schauend, als ob sie sehnsüchtig einem Glücke entgegen blicke, das ihr von drüben zu winken schien. In diesem Augenblick würde Carlton sein halbes Leben darum gegeben haben, wenn sie ihn erkannt und nur einmal nach ihm geblickt hätte Kem derartiges Zeichen wurde ihm zuiheil und seufzend wandte er sich um. „Europa!" murmelte er. „Sie ist nach Europa geganaen und m«r bleibt dasselbe einförmige Leben; wird oenn für mich nie ein Wcchsel eintreten? Sie sah mich nicht und würde mich auch wol kaum erkannt haben!" Hier brach er plvhllch ab und eilte au« dem Ge» rausch der Etiaßcn i» die Einsamkeit seiner Vlhciusuüg. Nie zuvor hatte er sich so gänzlich verlassen, so mulh. los und lraurig gcfühlt. Eine Sehnsucht nach Vcrände» rung pccktc ihn mit unbeschreiblicher Gewal» nnd in. mitten dieses unbefriedigten Gcfiihls, in dic dunkle Zu» lunft einzudringen, zeigte sich ihm immer wieder von neuem daS Antlitz jener Darre und er vermochte nicht zu begreifen, wie ihre Begegnung eine so l^/^l w.sen — Sehen und Abschied — alleS so >" ^ dennoch so unvergeßlich! (Foitsttzung folgt.) ^ Die englische Nordpol-MpeBi^ Die beiden Expeditionsschiffe „« l^M!,ft^ Nares) und „Discovery" (Capita'« ^M^ den Hafen von Portsmouth bereits verlas' „,,b" men in Begleitung der mit Proviant, «^ ^»l^ riluosen schwer beladcnen Dampffregatle ^.^' .^ (Capital, IoneS) ihren Curs zunächst ""^ , B «?' I,'sel an der Westküste Grönlands «'"" ° big "/ nördlicher Breite. Dort werden sie "^ol^ vianliert und der Rest der Ladung deS „^ ,< in Depots hinterlegt. ^ ^ n' Die eigentliche arktische Fahrt " zfM,,U Schiffe von der MelviUe-Val aus (6"'"^ n»^ Westküste Grönlands unler dem "b. " M^A Breite) zu Anfang August antreten. ^ ^l' , M Monats will Capitän NareS mit d" ', ^ ^M nordwärts vordringen, als Eis und uv^„e,n >' « werden, während die „Discovery" "",,^11 l^'M sichern und zugänglichen Punkte zur"^'^chst'F / Unmittelbar nach Erreichung ° de»" I. < Punktes - nemlich, wenn nahe gcn"9 s.»^ 1 wenn die anderweitigen Umstände «^ ^'^M später als in der ersten Scplc'nberw^^' .^ Schlittenerpedition mit Proviant °'^'vocdI/ und etwa hundert Meilen über das ^ ^ "' / ein Depot zu errichten und daSselve, ^ Bereitschaft zu setzen. des So<>',/ Die Erpedition soll zur Z","« .<>''./' wieder <„s Schiff zurückgekehrt scl", ^ l"^ nenaufgang des nächsten Jahres , 903 der» '' «^sclbe Eigenschaft geschonter Waldung verhin-. ""ßerdem die Ansammlung großer Wassernlengen, fl^ """U der Rcgennicderschläge auf der Bodenobcr-' "^ und macht dadurch in der Ebene die Versumpf- 'M', ,m Gebirge dic Gewitterschäden, in den Fluß-Mern die Überschwemmungen unmöglich, si ^- Die Wurzeln die Ääumc schützen die Krume ^ M) vor Ubruljchungcn und im Vereine mit der ^reudecke im Gebirge üor Abschwcmmung und in der "cue vor der Entführung durch die Winde, und endlich. G» I' btr geschlossene hochstänimige Wald bricht die "Mit ebenso abgehender Lawinen des Hochgebirges, wie " gewaltigen Stürme des Flachlandes, traft' - ^^'^ ^'^' "° immer irgend eine Elementar- "".übermächtig zerstörend in die Bedingungen des u'Ichllchcn Daseins einzugreifen scheint, überall den ^d ihr entgegenstellt, zum Schutze des Menschen, hier . zerstörende Ocwall des Wassers, dort der Winde, s^> ^"Nischen, dort der physikalischen Kräfte in un« >"Mllche Grenzen weisend, und wenn eS je eine Zeit u«n, m welcher der Wald selber übermächtig wurde, in-s"' "' durch das Uebermaß der Feuchtigkeit des Bor->'"Mrs oder durch die Abtlihlung der Luft in den Ii?m .^ i^chtteise die Landwirthschaft erschwerte, so uns.. ^ ^"^ wenigstens in Deutschland längst hinter y ^ "ltls cin solenne« Hochamt ponlificicrt, welchem Se. Excellenz " Herr Statthalter Varon 20cbcr mit dem l. l. Slallhalterei-° ">!«,„ ^ ,i,ir die Spitzen dcr ilbrigcn Liml- und Militär- ^lbeu Prags delwohuteu. «. (P e r s o n a l u a ch r i ch t.) Sc. Exc. dcr Herr Minister ^. v. Strcmayr ist in Bao Nohilsch-Saucrbruun angc« ^, ^ (Zum Kriegsbudget.) Wie dem „Kordel" ant! ,"" gemrlbrt wird, brabsichligt dcr gemeinsame Kriegsminister «,^ Elhühlniss oe« Herrcs° »>,d M^linc budgets um 6 Millionen < ^ z>l urrlangen, welcher Mchiliclrag sllr Kauonen und bei " ^limentalionoloste» dcr Maunschast ersordtrlich sei. '-(Vom Gcueralstabe) Dcr „Reichend. Ztg." wird °'^ ^icn geschrieben, dnß der Gcncrnlstabschcf Baro» Ioh » "'^l auf llrlauli ging, sondern die große GcueralslabSreise i» grilling „ichrercr » und den momentan gegebenen Verhältnissen angepaßt — bis ^ llmiste Detail ausgefertigt werden müssen. Diese große au- ^ugmoc Ueb»,,^ dielet ausjlrordenllich uiclc und llarlicgcndc '""l)cllr, dcrru nicht geringster in der genauen gegenseitigen /"""'» >ndividneUer Fähigteilen und Eharaltcr.Eigcuschastcu ^. ^ lFur Defraudati ou iu, KricgSmnist eriu m.) z^'"'^ ^liitlcr melden: Die alls Anlaß des Selbstmordes des ^ ^'"rtov? Michael Mcugelc seit acht Wochen eiugclcilcte ^ >'sco!ttr,sn,ng „al)t ihrer Beendigung und eS hat sich ein Kasse-"t, Meist Heiral«-CautiouSa.eldcr, herauSgtstcllt. das, wie fllin/" ^'^' ausgenommen zu gelegentlichen kleinen Aus-^ " fei Mondschein. Für die Dauer der Schlitten-^°"lon sind drei Wochen anberaumt. ,M^ wird angenommen, daß der einzige Verhältnis-l«^'U, °sfe>'e Weg nach dem Pol, auf dem die Nmeri. Achll^" Flandern bereits vorangegangen sind, seinen < !?, ^"" Etrömung zu verdauten hat, welche rings klicke -Klüfte von Grönland herumgeht und durch tz. Zugleich erwiesen wäre, daß Grönland eine Insel »vie ^..," s'ch dies so verhält, so weiß man nicht, bis leiten ^ Schiff, f^>^^ ^^^ ft^g steigenden Schwie« ^ cs ^ '""e Fahrt erzwingen tann. Es ist denkbar, ^"t!» ^ . ^°l erreicht, aber vielleicht nur, um ihn als l"»d k7. " "' offener See zu finden, der Strömungen ?ürmen ausgesetzt ist. Kit ^ljrscheinlicher und wünschenSwerther ist eS, daß ^arllln °'"" P"nlt erreiche, der auf den Circum-?"thmin? bncils verzeichnet ist, wenn auch nur oer» v°n lß^wlise, nicht mehr als 400 englische Meilen ^ttlbr« ""sernt .!^gt und mit demselben durch eine un-oc„ ^ M,e Flache von (ils und Schnee vervun- M Prod3 '"""'iafache Versuche ist erwiesen, daß eine »lne",.^^ kochen, selbst für Monate versehene ^ einer ^>/'°" ^hn Meilen täglich zurücklegen kann. k'^g de«'?"'^ ^°" 4M Vieilen würden für die Cr-?e Echs^ Hlels und die Rücklehr 80 Tage genügen. K H^Mdilion, d,e im nächsten März diesen s >. b/.' ^"^ vier helle Monate für ihr Unter-H^« he,'!'^^ "n August die arktische See wieder ^'"W,s ^''Mt öffnet. Im Falle eines vollständigen lein lnber i^pcdilion könnte dicfclbc also schon in, ^n l Doch n ^ "lldcr nach England zurückgekehrt V.'^n u,,k ,. ""^ "lle andern Möglichkeiten vor< " iln '',.,b'e Schiffe in den Stand gesetzt, mehrere "Nischen Eis zuzubringen. man sagt, einige hunderttausend Gulden betragen soll, »vobei einige StifluugSgelder mit iubegriffcn siud. Im Auftrage des Reiche-IriegSmiuisteriums tritt aber auch uach beendeter Inventur und und Kassescoutrierung im Militär-Appellationögebäude eine eigene Ilnlcrsuchimgscommission zusammen, welche die Ausgabe hat, alle jene Vcamlcn, welche diese enorme Defrandütion mi» verschuldet haben, zur Verantwortung und Ersatzleistung zu ziehen. — (Rinderpest.) Nach dem Ausweise über den Stand dcr Rinderpest in den österreichischen Ländern vom 24. bis 31. Mai sind die „österreichischen Länder von der Rinderpest frei." Locales. A«S dem Sanitätsbcrichte des laibacher StadtphlMates für den Monat April 1875 entnthmcn wir folgende Daten: I. MctcorologischcS. Luftdruck: Monatmittel 734 43 mm. Maximum 741'66 mm. am 14. April. Minimum 724-58 mm. am 13. April. Lufttemperatur: Monatmittel -i- 8'59 " 0. Maxi. mum -i- 20-2 " 0. am 30. April. Minimum —1-6" 0. am 15. April. Duustdruck: Monalmittel 5'6? mm. Maximum 9 2 mm. am 23. April. Minimum 2 9 mm. am Iblen April. Feuchtigkeit: Monatmittel 69'35 PZt., am niedrigsten 28 pZt. den 29. »pril. Niederschlug in Summe 39 20 mm. DaS Maximum innerhalb 24 Stunden 14 15 mm. den 24sten April. Bewölkung: Monatmittel 5'0 pZt. Vorherrschende Winde SW., NW. und W. DaS Tagesmittel war durch 19 Tage unter und nur an 11 Tagen über dem Normale. Am tiefsten L-9" am 14. April unter, am höchsten 3 5" am 12ten April über dem Normale. An ? Tagen hat es gcrcanct, an 6 Tagen war Reif, an 5 Tagen «bcndlolli beobachtet. Am 2. Npril sind die Schwalben angekommen, II. Morb ilitäl. Dieselbe war in diesem Monate eine sehr bcdculenoe. Volhrilschcnt» warcn Entzündungen der Ncspirationöorgane u>»d Bnschlimmcrnngen der Tuberculose. Die Diphthc»itis gcgcu den Vormonat in entschiedener Abnahme, vcrlor Men das Ende des Monats ihren epidemischen Charakter. Typhxs kam häufiger vor, vereinzelt Scharlach, Glaltrrn und mma-stische Zustände, sowie Nothlauf, GelcnlsiheumalismuS und Darmkatarrhe. III. Mortalität bedeutend. Es swben in diesem Monate 93 Personen (gegen ^9 im Vormonate und gegen 88 Personen im April dcs vorigen Jahres), davon warcn 54 männlichen und 3!4 weiblichen (Veschl»chlet<, 66 Erwachsene und 27 Kindel, daher das miilmliche Geschlecht und die Erwachscncn entschieden iil'erwiegcnd an dcr Mortalität participierten. DaS Aller betreffend wurde todtgeliorcn 1 Kind, im ersten Lebensjahre starben 7 Kinder, vom 2. bis 14. Jahre 21 Personen, ,. 14. .. 20. , 2 „ .. 20. .. 30. ., 10 .. .. 30. ,. 40. ..10 „ 40. .. 50. .. 12 , „ 50. „ 60. „ « „ 60. .. 70. „6 .. 70. „ 80. ..11 .. „ 80. ., 90. ., 3 ., übcr 90 Jahre . -^ „____ Sumlnc. . 93 Personen. Die To des ursachc betreffend, wurde lodtgcboren 1 Kind; im ersten Lebensjahre starbrn 7 Kinder, und zwar an Fraisen 3, an Schwäche 2, an Keuchhusten und DiphlheritiS je 1 Kind; vom 2. bis 20. Jahre starben 23 Personen, und zwar an Divhthcritis 10, an Typhus 3, an Wasser-loftf 2, an Gthirnlähmnna, Erschöpfung, Wassersucht, Tubcrculosr, Lungencmphyscm, Durchfall, Fraisen und Zchificbcr je 1 Person; vom 20. bis 60. Jahre starben 40 Personen, und zwar an Tubcrculose 16, an Erschöpfung 4, an Lungenentzündung und Lnngcnlähmung je 3, an Wassersucht, Schlagsluß, Gruslwasscrsucht jc 2, an Gchirnlähn»ing, Typhus, Pericarditis, Blattern, Herzfehler. Pcrlcardial-cxsudat, Blutzersetzung und Erwcilelung dcr Bauchaorla je 1 Person; übcr 60 Jahre alt starben 22 Personen (2 davon in Tivoli), u. z. an Marasmus 10, an Lungenlähmung 3, an Schlagfluß und Wassersucht je 2, an Magenkrebs, SpeiseluhreulrebS, Vrustwusscrsucht, Lungenbrand und Krebsdystrasic jr 1 P"son. Häufigste Todesursachen: Tuberculose 17-mal d. i. 18 2 pZt,; Diph'heritis 11 mal (im Vor. monate 15mal (d. i. 11 7 pZt-; Marasmus 10mal, d i. 10 7 PZt.; E.schöpsung omal, d. i. 5'4 pZt; ss'raiscn, Schlasiftuß und TyplM jc 4mal, d. i. 4 3pZt.; KrcbSlranlheittn, Lungenentzündung und Lungenlähmung je 3mal, d. i. 3 2 pHt. aller Verstorbenen. Im Ciuilspltalc starben ^l" Personen, ,m El»sa< belb-Kinderspitale 1 Kind, im städtischen Armcnvcrsor-nuuaSüause 2 Pfriiudnerinncn, ,m ZwangsarbcilShaufe 1 7wän«ling, im l. l. Strafhause 1 Sträfling, im Schloß Tivoli 2 Personen und in der Stadt und den Vorstädten 60 Personen Letztere vertheilen sich wie folgt: Innere Stadt 27, Petei»Vorstadt ii, Polana» Vorstadt 8, Kapuzinervorsladt 5, Oradischavorstabt 4, Kralau- und Tirnauvorstadt 2, Karlstädteroorstadt und Hiihnerdorf 4, Moorgrund 1. IV. Aus dem (5 ivilspit »le ging für den Monat April d. I. folgender Bericht cin: Verblieben sind mit Ende März d. I. 347 Kranle, zugewachsen im April 247, zusammen 594 Kranke. Abfall: davon wurdcn entlassen 234 Kranle, ge< ^ storben 26, Summe des Abfalls 260. » Von den Verstorbenen waren 10 Laibacher, d. i. ^ solche, welche von der Stadt auS krank ins Spital kamen, und 16 Nichtlaibacher, d. i. solche, welche außer Laibach erkrankten und vom Lande trank ins Spital kamen. DaS SterblichleitSprozent vom Gesammtkranlen-stande belief sich auf 4 4 pFt,, vom Abgänge auf 10(1 Perzent. Den KrankheilScharalter im Civilspital betreffend, so ist folgendes zu bemerken: a) Medizinische Abtheilung. Vorherrschend warcn heftige Pneumonien, doch war der AuSgang meist ein günstiger, zwei Erkrankungen von Typhus, wovon 1 genas und 1 Mädchen starb. Die übrigen Erkrankungen betrafen vorzüglich rheumatische Leiden und Wechselfleber. d) Chlrurgische Abtheilnny. Mehrere Verletzungen und Neubildungen veischiroener Art kamen zur Behandlung. Der Heilt» ieb war cin günstiger. o) Abtheilung fürSyphiliS undHaut-kranke Im Verlaufe des Monats April wurde blos ein Kind an Blattern ellrankt aufgenommen. An der Abtheilung für Syphilis kamen die gewöhnlichen Formen zur Behandlung. (1) Irrcnab lheilunc». In dlcscm Monate erfolgte die Ausnahme 6 Geisteskranker, davon ein Fall einer frischen Erkrankung, alle übriaeu theils Necidiven, theils veraltete Fällc. theilt lnllussm wurden 3 Füllc. «) GedärhauS und gynäkologische Ab-lhel lung. Es creignete sich nichts bcfondereS. V. Aus dem l. l. GarnisonSspit ale gin« für den Monat April b. I. svlgender Bericht ein: Lnde März smd vlrbliebcn 61 Kranle, seither zugewachsen 166, zusammen 227 Krante. In Abgang gebracht: Genesen 99, ungeheill 20, gestorben 2, zusammen 121 Prrsonen. Verblieben mit Ende April 100 Kraule. Das Verhältnis der Erkrankten zum Locoswnbe dcr Gainison war 56. Der vorherrschende Kranlheitscharalter war der entzündlich-katarrhalische der AthmungS- und Verdau-ungSorgane. Im Monate April sind 2 Mann gestorben, und zwar dcr eine an Pyämic und der zweite an Lungenentzündung. — (Persona Nachricht.) Der neuernanute Herr l. l. i'llüdespräsldenl Vuliiislav Niller v. W i d m a n u einpfing gestern die Gralulalioiisbssllche des hochw. Fürstbischofs, der l. l. Geucraliliit, der verschiedenen Staat«, Landes uud Sladtge-mcindc Autoritäten. Die Allerhöchste Ernennuug des Herr« von Widman n zum Landcöchrs in Klaiu wird 1'creüö in den wiener Vlättcrn besproche». Die „Nmc Freie Presse" sagt: „In Krain dilrstc diese Nesürdrrung aUgcmciucn Sljmpathicu brgcgncn, deun Herr v. Widmaun hat sich wählend seiner rlsmonllllichen Thälig' leil auf dem laibacher Posten als ein l" bemelll: „Wir irlfu wol nicht, wenn wir iu dieser Erneuunng dir Anerlennnüg siir die lilchligc Hallung erblicken, die itt, v. Widmann al« ^erlretn dcr Regierung im laibachcr Randlage cingeliomnirn." __ (Die lrai nische Handels- und Gewerbe lamm er) HUll am Freitag deu 4. d. nachmittags um 5 Uhr eine Sitzung. Tagesordnung.- I. Berichte der I. Section: ») betreffend die Wahl eines Vertreters zu dem zweiten üsterr.-ungar,schcn Eiscnberalhungetage; d) über die Note der l. l. Finanzoircctiou, betreff der Zeitdauer sür Umrcchmmg der allen Gewichte und Maße iu neue uud ilbcr dm Tara-Tarif. 2. Berichte der N. Sec tion: k) llbcr die Eingabe der Schwrsterlamuin in Troppan au das l. l. Nclerbauministerium, wegen Errichtung einer Versuchs station zur Feststellung des Hcizwcrlhr« mineralischer Brennstoff,; d) ilbrr dir Zuschrift des laibachrr Sladlmagistralco «m eine Brilragtzleistlmg zur Erhaltung dcr Gewerbeschule. 3, Berichte dcr IN. Section: u) llber da« MarltcolicessionSglsuch der Stadt gemeinde Rudolsswcrth; I») iibrr die Note des Ober-Postcom-missärs sllr Kraiu, bctrrfseild daß Abholen der Uriefe an« den «rauschen Bricffammellästen; o) ilber di? von, Viagislrale ,ur Begutachtung nuhcr gelaugte Note der Postdirectiou in Triesi bf' 904 treffend die Einstellung des Kafsedienfies beim hiesigen Postamte an Sonn« und Feiertagen nachmittag«; ä) über das von Schi' uih H «»V5 «»n>>»»nU. igt, llio in 6er lioutizen Xummer unserer 2oit,unß eied dl> siuäelläe K!tick»»N2ei8e von 8»muel Ilecknclwr senr. in Illlmdurß. Oieseg ll»u8 n»t »icli liurcl» 8eine prompte un" österreichische Rente in Papier 70 20. StaalSbahn 286 75. N^°-bahn 19650. 20'Frlll,lcnst>>cle 889'/,, ungarische «lredltllmc' 222 40, österreichische ssrancobcml 43 -. österreichische MM«" 128 40. Lombarden 115 50, Umoubcml 108 40, cmstro-micntaüM Vanl — -, Lloydactien 443-—. cmstro-ottomcmischc Bcml -' .' «Urlische Lose 54 60, Eommuualanlchcn 105 50, Egypt'!'»' 16780 ____ Kandel und V0lkswirtljschaMc<)e5 Verlosung. l 1 8 6 4 er Lost.) Vei der am I. d. vorgenommenen >"" Perlosung der Serien und Nummern der I«64er Lose würden" nachstehend verzeichneten Serien gezogen: Nr. 151 Ittl» <>!''" 3672. «uS den vorangtfllhrten verlosten fiinfzehn Seriei: '"«"l nachfolgende Nummern mit den llebelibezeichüfte» GcwixBen ^ zogen: Es fiel der Haupttreffer mit 2«0,0<>0 si. auf Seric H^ Nr. 75; der zweite Treffer mit 3<»,0Utt fl. anf Smc "' Nr. 93; der dritte Treffer mit 15.000 sl. aus Serie >658 3tt.'. und der vierte Treffer mit 10,000 fl. auf Serie 1146 3tr.H ferner gewmnen je 7,00« st. Serie 186 Nr. 33 uub ^„ ,.» Nr. 100; je 2ft«0 fl. S. 1658 Nr. 70, S. 2263 Nr. A "^ S. 33"'. Nr. 50; je l»O<> fl. S. 186 Nr. 71, S. 1402 Nr. 38, 50H 94. S. 1624 Nr. 25, S. 1b58 Nr. 52. S.2039 Nr. 35, S, ".^ Nr. 31. S. 2298 Nr. 59 und 97. S. 2699 Nr. 43. S. ^ Nr. 22, S. «326 Nr. 9 und S. 3672 Nr. 66 und Nl. ""' «aibach, 2. Juni. 'Auf dem heutigen Marlle st'lbH schieuen: 10 Wagen mit Getreide, 4 Wagen mit Heu und'v' ) (Heu 32. Stroh 11 Ztr.). 20 Wagen und 3 Schisse (22 «">' mit Holz. Durchschnitts-Preise. ^ --------------W^W^----------------M^ fl. lr. fi.jll. ! _5^-^ Weizen pr. Mchen 4 70 5^35 Vutter pr. Pfund ^!^"> Korn „ 3 30 3 82 Tier pr. StOck ^ ^ !- Gerste ,. 580 3 - Milch pr. Maß ^ ^ Haser „ 2 10 2 14 Rindfleisch pr. Pfd. " A ^ Halbfrucht ,. -------420 Kalbfleisch „ ^^^ , Heiden „ 2 70 3 5 Schweinefleisch „ ^,u l^ Hirse „ 2 70 3 3 Lämmernes „ ^l° i. Kuluruh ^ 3 10 3 26 Hähudel pr. Stück - 4d' ^ «ildilpfel „ I 70 - Tauben „ ^!^ Linsen „ 5 80----- Heu pr. Zentner 1 ^ ^> Erbsen „ 5 60 — - Stroh „ 1 ^ gi» Fisolen „ 5 20 -- Holz, hart.. pr.Klft. -^' ^ß! Rindeschmalz Psd. - 56 — weiches. 22" ^ " z^ Schwcineschiulllz „ - 50------- Wein, roth., Eimer — " <^ Speck, frisch « - 40------ — weißer, „ -" ^ j ! geräuchert,, —42 'Austekvmmcue Fremde. M Am 2. Juni. Hotel Stadt wlen. Sonntag, Reis., gips und Spira. "7,« des. - Schaffer. Ieier. - Fabris und Fischer, >ll" « Veuilti, Görz. — Dr. Uiazpet, Adelsber«. ,„,,. P>«W Hotel Vuropa. Tndtsmann. Hfm.. Wien. - Prei,cha>«'^F'^ Valeriicher Hof. Posct», «djunlt, Nassenfuß. - Mall'N'. ^ - Puler, .«raljcvic. — Mayer, MUnchen. - G»l", ^ ^ Sesiana. M Tternwarte. Marolt. Pfarrer, Dobernii'. ./W Kaiser vou restcrrelch. Äebol. Laibach. ^ ^M Mohren. Äraune, «rain. — Kerstnil. Mannsburst. » und Wojsla, llommis, Vraz. — Uado, Prass. ^^-^W Meteorologische Veodachtungen in^aiba^? SlI.Mg. 738,« s.17.0 windstill bewM ,H> 2, 2 „ N. 7.'l7.s, >24.. NO. f, schw. halbh"" z"" « 10« «b 737.«« 1^.18.« windstill ! bewöM ^» Morgen« trllbe. tagsüber lheilweise heiter, abf» ^,r^» leucht,» in NNO. und ASW.. seruer Donner, S«''^, ^ » Da« Tagesmitl,! der Wilrme 4» 19 9", um 2 5' «"" .« male. ^ ii^^» verantwortlicher Rrdacteur : Otto m a r >V ° "^^!! W N'ptt.m İ!.'°, 'V'VH»°c.?»'^.^'!^:°«:m^/«^/°^ '" ""°"'"° """ °°"°"'" »" «r°,-«G»ch« "^, Gelb ««« G,lb V„, « .^ »» ^.«ß ?^l Mai- ) «,„., (.....Al5 702b «reditanstalt........28350 2tt87b Oesierr. Nordwefibahn .... 154 - lb5- Viebenbllraer......' ,1/. Hl Februar.) «"" l.....7015 70 25 °h..........290- 29, Sudbahn 3 3°/. . - - ' ^« " «pril- ) vllderreute ^ ^^.^ 74.^ E«comptt°l,st°lt......?7b- 780 Sllbb°hn.........NN-- 11850 ., 5°I..... «3^ V Lose, 1839........265 - 868- Franco-Vanl .......43 25 4375 Theiß-Vohn........li«rt-U»terneh- «""" ^gesecka,..... .. .,25 A^burg ... > - ' ' ^ 5^ Siebenbürgen H. ^ 25 78 7b u.«^„. Pfandbriefe. Nlm ' '......' lU" '^" Ungarn 1 ' « l. . 8150 82 — V„b «,«« «lla. dfterr Vodencredil W«0 << «!!««e^°L^......"^ '" "^ ^ LtVb..«,ern..Iafty.Vahn . . 14U- - ,41- G°l. «arl-Ludwig-V.. 1. «m. . ,01 20 ,01-50 Krainische Vrundentlallung^ ^, Vebeucredu«,st«U.....—__ _.^ u«yd.GeMch........442-444- 0efierr. ,iord»eft.v.....V6 Vv2b Privelnoüenw«: s" 30 ,