LmbllchcrWMtlmg. Nr. 348. PlänumcratillnSprei«: Im Comptoir ganzj. fi. II, halbj. sl. 5.5<». ssül bie.^ustcNung ins Ha»» halb,. 5l> li. Mit der Post ganzj. fi.,/>, halbj. st. 7.50. Montag, 28. October Insert lonegebühl bi« 10 feilen: Imal l!0 lr., Lm, »oll., 3m. 1 fi.;sonst Pi. Zeile im.«!lr., i!m. «lr., «m. 10 lr. u. f. w. Inl^llio»«sicmpe: icd^m. 2„ ll. 1867. Mit 1. November beginnt cm neucS Abonnement auf die iFaibacher Zeitung." Dcr Prä numerations-Pre is beträgt für "e Zeit vom 1. November bis Ende December 1867: I'N Comptoir offcn 1 si. 84 kr. ^'ll Comptoir unter Convert . . . . 2 „ — ., Mr ^aibach ins Nans zugestellt . . . 2 „ — .. ^lt Post unlcr Schleifen 2 „ 50 .. Amtlicher Theil. ,,^c. k. t. Apostolische Majestät haben mit Aller- '^chstcr Entschließung vom 13. October d. I. die U,n- 'wndlnng dcr Eonsnlaragcntic in Ectte in ein Honorar- ^"onsulat zu genehmigen nnd dcu Eonslllaragcutcn ^lstav Waechtcr zum nnbesoldcten Viceconsnl daselbst '"lt dem Rechte zum Bczngc der tarifmäßigen Consular- ^biihrm nllcrgnädigst zu ernennen geruht. c, Der Iustizministcr hat die Krcisgcrichtöräthc Joseph ^«d, derzeit iu Verwendung in Neutitschciu, und M)cnm Pouctz in Tabor über eigenes Ansuchen, nnd ^ar dcn Ersteren znm Preisgerichte in Tabor nnd den ^tercn zum Krcisgcrichtc iu Ehrudim übersetzt; daun ^" NathVsccrctär beim Präger Handelsgerichte Johann , ,^'el für Ehrudim, dcn Ralhssccrctür bei dcm Bud. '^'icr Krcisgcrichtc Gustav Ratzend eck für Tabor 'U'd dcn Nathssccrctärsadjuuctcu bei dein böhmischen ^bcrlandcsgcrichtc H^, Olass er für Jungbuuzlau ^' ''treiögcrichtsrücheu crnanut. Dcr mit dcr ^eituug dcs Ministcrillms dcS Innern ^trcnitc Millistcr hat dcn Krciseoinmissär Karl Frcih. ^ ^t cnsi znm Statthaltcrcisccrctär bci dcr Statthat' ^' fi,r Tirol nnd Vorarlberg ernannt. y Dcr kardinal Fürst.Erzbischof von Wicu hat :nit Allerhöchster Genehmigung vom 20. September d. I. °"' fürstcrzbischoflichcn Ehcgcrichtsrath Dr. Karl Dwor< '^k z>nu Ehrcndomhcrrn des Wiener Metropolitan' 'Mets crnanut. Nichtamtlicher Theil. Laibach, 27. October. Alle Berichte von dcr Kaiscrrcisc stimmen in dcr Schildcrnng des herzlichen Empfanges übcrciu, welcher unserem erhabenen Kaiser in Frankreich zn Theil ge- worden. Die Pariser Blätter aller Farben beeilen sich, dem Kaiser Franz Joseph und dem österreichischen Volke Leitartikel voll dcr wärmsten Sympathie zn widmen. „Die ehrerbietigen Huldigungen dcr Mcnge" -- sagt untcr andcrcm die „Fraucc" ^ „gelten vornehmlich dem Monarchen, dcr in seinen, Herzen nnd in seiner hohen Intelligenz jene großen Eingebungen gefunden hat, die den Zauber des Thrones wieder herstellen und das Ver- trauen dcr Völker neu beleben. Nach dcr knrzcn Frist ! eines Jahres sind Oesterreichs Wunden bereits vernarbt. Die großen inneren, durch die Ereignisse des vorigen Jahres angeregten Fragen wurden eben so energisch an- gegriffen, als wcisc erledigt, und eine neue Acra dcr Wohlfahrt hat für das Rcich bcgouucn, dcsseu Zutnnft uud Größe so große Bcdcutuug für das europäische Gleichgewicht habcu." Dieses bcdcntcndc Resultat sci durch ciuc uuumwundcn liberate, dcn berechtigten Wün- schen der Bevölkerung Oesterreichs entsprechende Politik in einem Jahre crziclt worden, „in welchem der Eha- raktcr dcs Souveräns stcts auf dcr Höhe seiner schwie- rigen Mission geblieben sci." Kaiser Franz Joseph habe während dcr ernstesten Krise in dcr Leitung dcr Geschäfte uud in der Wahl dcr zn seiner Unterstützung bcrnfcnen Staatsmänner sich als einen überlegenen Geist bekundet und darnm, in dcr Erinncrnng an all das vollbrachte Große habe man sich auch beflissen, dcm Kaiser Fran; Joseph, seit er französischen Boden bctrctcn, mit den Knndgcbnngcn cimnüthigcr Sympathie entgegenzu- kommen. 43. Sitzung dl'S AllljM'dM'tcuhliuscö vom 2ö. October. Auf dcr Miuistcrbauk: Ihre Excellenzen die Herren Minister Freiherr v. Vccke. Graf Taäffe. Präsident Dr. Gistra eröffnet die Sitzung um 10 Uhr 45 Min. Das Protokoll dcr letzten Sitzung wird vorgelesen und genehmigt. Die cingclaufcncn Petitionen werden dcn bctrchcn» dcn Ansschüsscn zugewiesen. (Darnntcr 2li. Mitgetheilt vo» ii. Wcvnlvllik. Duc,^^ ^cröffcntlichuug dcs uachstcheudcu geschichtliche,,! i^ "'untcs, den Bericht dcs Fricdcnsrichtcrö von Rad- ^,,/,^^^'s übcr deu Widerstand des Voltes gcgcu ciuc i^^'llnng der französischen Ncgicrnng enthaltend, gc> ^i >, ^" ^^ kaiserlichen Procurator in ^aibach, dürfte ^«s '" Interesse, welches sich an die viel gepriesene !hj ^'^schaft von Vcldcs knüpft, gerechtfertigt erscheinen. ^clc< v'^^'csse wird durch die obcrkrainische Eisenbahn, ^rai^l ^"'^^ "^^' Vcwundcrcr dcr „krainischcn Schwciz^ bm n/?^'" wird, noch gesteigert werden. Wir geben Nnd k '^ '"^ ^ orthographischen Eigenthümlichkeit ocr Schreibart dcs Originals. „Radmannsdorf. 21. Aprils 1813. Hochedclgcbohrn nnd Hochgelehrter kaiserlicher Herr Prokurator! U'.. h "^ Hochcdclgcbohrn befahlen nur mit Vdg. v. «ü,^> ^sf ' Zahl 2^1, dic ich am vorgestrigen Tage in ilvccn )lc>ttlichcu Gerichtssitzung empfing, übcr die in dcn Alcaic, s^" ^c" ^^ verflossenen Monates März zu liihrc!^.'" ^ Mairic Auritz sich ergebenen anf- 9u,g Elchen Auftritte nnd zwar übcr Alles, so vor- Denc»s.'/ ""^führlichcn Bericht, sogleich abzufassen nnd ^ Vor?ls/'"""'^'glich cinznscnden. Kstvitt/ '" versichere ich, daß ich Angcnzcuge dici^r ^lirz l "^l>t scyc. Ich befaud mich zwar am »» '^ cinc'f.! '" der Mairic Auritz iu dem vou Mnricu- ^lnc Halbstuudc entferntcu Dorfe Vcldcrscrscllo dcu gauzeu Tag mit Invcntirung zwccncr Verlässe be- schäftiget. Allein ich crfnhr cr,t nach bcendclcn Inucn- turcu als ich in Anritz ankam uud dcu dortigen Hcrrn Mair'c, Ignaz Novak, bcsuchtc, von ihin Hcrrn Äüürc und dessen Adjnnktcn, Hcrrn Autou Pototschnick, dcn unangcuchmcn Vorfall dieses Tagcs. Am 14. d. M. rci- sctc i'ch aus dcr Wochcin, wo ,ch Mlch in Amtsgcschäf- tcn befand, übernachtete zn Auritz bci dcm gcdachtcn Herru Mairc uud erfuhr vou Dcmsclbcu und dcsst-n vorgenann- ten ^crrn Adjnnktcn wicdcr den am ZI. März l. I. sich nbcrmal crgcbcncn noch unaugcncdmcrn Vorfall. Ich vermag also nur übcr Das, waö ich ans dcm Munde dicscr zwccn .^crrcn vernahm, weil nor weder dic Zeit noch dic Volchtimmnng nähcrc AuSkünftc einzuholen cr- laul't^n, zu crstatteu folgenden, nach Mögllchtcit uiustand- lichcn Bericht. Dcr zu Sccbach i'l der Mairic Auritz bchauStc Gruud- bcsitzcr uud Spekulant Iaiol, Klincr. Pctran, crfuhr in dcn ersteren Tägcn dcs verflossenen Monats Mär; nnf scincr ftandlungsrcise zu ^a>bach, daß dic Gcräthschaftcn dcr KiiÄ)c n. l. Frau anf dcr Insel Wcrth od. Maria- scc, wclchc das hochwnrdigc Ordinariat ucrmög dcs vou mir im Orgl. ciugcschcncn Dclrcts dd. Laib. Kl. Juli l7i)2 ür ciiic Tochtcrkirchc dcr Mnttcrpfarrtirchc Vcldcs ancrtanntc im Valdcn veräußert wcrdcn sollen. Diese unvcrmuthctc Nachricht bestürzte ihn Klincr so schr daß cr scinc "x'lrübuiß und dic dicsfälligc Ur,achc dcni hier- ortigcn kaiserlichen Notar Hcrru Dr Vorcu; Notsch, mit den/ cr, Klincr iu, Gaslhausc zu ^bach sprach., zli vcr- ychlcn anßcr Stande U'ar. Pr. Dr Nol^ch r.cth ,h,n, Klincr sich in seiner Verlegenheit an oc^cn Hrn. Äcnirc zu wcndcn nnd durch dcusclbcu ciuc bittlichc Vorstcllung wider dic Veräußerung dicscr kirchlichen Gcrälhschaftcn ab- fassen nnd gehörigen Ortes einreichen zn lassen. Er Klincr kam nach Hansc, entdeckte dicsc Nachricht nnd dcn ihm crthciltcu Rath. Dcr Ruf hicvon verbreitete sich eiligst nnd die zahlreichen Hausbesitzer dcr Mairie Anritz vcr- cintcn sich nnvcrwcilt zn dicscr bittlichcn Vorstcllnng, cr> wählten ihn Klincr und dcn Jakob Kokcil, Kolal, cbcn auch zli Sccbach behausten Grundbcsitzcr für ihrc Aus- fchnßmünncr und bevollmächtigte!! Sic, in dicscm Gcgcn- standc daS Erforderliche ungesäumt zu veranlassen. Nun erschien die gedruckte Nachricht dcs vorzugchcndcü Vcr> kanfcS dicscr 5tirchcngcräthschaftcn, in wclchcr Nachricht angeführt wurde, daß dicsc Gcräthschaftcn aus dcm Grunde, wcil solche vou aufgehobenen Eorporatioucn herkommen, verkaufet wcrdcn. Das hierüber höchst betroffene Voll konnte sich nicht überzeugen, daß die Filinllirchc zu Maria- scc cinc Eorporation sci, noch minder "erinnern, daß diesc Filiallii'chc jc aufgehoben worden. Die crncmntcn zivrcn Ocwaltsträgcr ciltcn daher zu dem Hcrrn Mairc, bathen dringend dic Vurstcllnug abznfaßcu, und cinzurcichcn, Der Hcrr Mairc, nm sich cincn allgemeinen Haß sciucr Viairsc-Insasscn nicht aufzubürden, versprach shrcr Bitte das Genüge zn leisten, vcchißtc die Vorstellung wclchc von dcm Hcrrn Mairc, dcn zwccn Hcrrcn Ad'jnnctcn dann dcm Munlc.palrathc unlcrscrtigrt, nnd dcm 5crr/, Vaudcsiutcndanten anch cingcrcicht worden. Nacb eun^ Tägcn dara>n kam Herr Focke. alldaigcr Recev e^ dc,n ycrru Ma.rc, um sich rücksichtlich dcr P äu^ dcr vorbcr.chtetc.i Klrchcugcräthschaftcn zu bcsprcch Der Herr Mairc zcigtc dicse Vorstclluug dc.n 5^crn Fockc und "cra^cr!5? 'l^"''")' daß mi! jcdcr Vorbey ür dcr Erledignng dcr eiu^ich- 1.N ^Itl,ü)nst. sohlülugcn Entscheidung, ob die cmaesuchtc ^moping dcr tlrchlichcn Gcräthschaftcn stattfinde? cinac. halten würde. Hcrr Fockc schwieg dazu. Wider allc. 1690 In dem verflossenen Iahrzchent seien mehr als 6000 Hofdccrete über Schulwesen erlassen worden, oder 620 jährlich, oder 2 täglich. Und diese Thätigkeit habe keinen anderen Zweck gehabt, als einen leeren Formalismus zu schassen, von dem man jetzt sagt, er sei unbrauchbar. Auf die Schule hätten vor allem auch jene ein Recht, welche ein Condominium besitzen, daS sind die Eltern, die Kirche und in letzter Linie die Gemeinde. Das Kind gehöre vor allem den Eltern, aber auch der Kirche (Widerspruch links), uud diese haben in erster Reihe das Verfügnugsrccht. Eltern und Kirche müßten daher ein Recht haben mitzusprechen bei der Gestaltung der Schule und daraus gehe klar hervor, daß die Schule keine confcssionslosc sein könne. Man werde auf den § 2 verweisen, welcher normirt, daß Religionsunterricht er- theilt werden müsse. Darauf erwidere er, man begehe dadurch, daß man den Neligiousnutcrricht zum Fache macht, den Fehler, die Schule zur bloßen Untcrrichtsau- stalt zu stempeln und vergesse, daß die Volksschule in erster Linie Erzichungsstalt sein müsse, das Moment der Erziehung sei abcr in der Volksschule das wichtigere. Redner zieht daraus den Schluß, daß die Schule religiös sittlich unter der Leitung der Kirche eingerichtet werden müsse und daher die Trennung der Schnlc von der Kirche nicht durchgeführt werden dürfe. Er spreche von der katholischen Schnlc und Kirche. Es sei dies eine Forderung der katholischen Eltern, der katholischen Kirche, der katholischen Gemeinden. (Widerspruch links.) Man werde auf die eingelaufenen Petitionen ver» weisen, diese rcpräscntircn mit Hinsicht auf die Zahl der Gemeinden Oesterreichs die Minorität. Die katholische Kirche werde sich aus der Schule nicht verdrängen lassen, sie werde um ihr Recht kämpfen und hoffe zu siegen. Auf Prcußcu vcvwciscnd, dessen Iutclligcuz bei jeder Ge- legenheit so herausgestrichen werde, zeigt Redner, daß dort die Schule nicht von der Kirche abgelöst wnrde. Die Nationalversammlung vom Jahre 1,848 habe die Nothwendigkeit des kirchlichen Einflusses anerkannt und cin dicsfälligcS M i n o r i tät s v o tum sich angeeignet. Ebenso habe Minister u. Ladenbcrg die spätere octroyirtc Vcrfassuug vom Jahre 185)0, in welcher das Verhältniß der Schule zur Kirche nur kurz berührt sei, in einer Denkschrift dahin intcrftellirt, daß die Schule von der Kirche untrennbar sei. (Redner liest die bedeutenderen Stellen dieser Denkschrift vor.) Der preußische Staat habe dieses Princip nicht nnr auf die Volksschulen, son- dern anch auf die Mittelschulen ausgedehnt. Er könnte aus den Gesetzgebungen anderer Staaten dasselbe nach- weisen, begnüge sich aber auf Baden hinzuweisen, wo cs nach dem bekannten Schulstreitc gesetzlich ausgesprochen wurde, daß die Schule von dcr Kirche nicht getrennt werden könne. Aber auch dcr berühmte Staatsrechts- lehrer Bluutschli habe es ausgesprochen, daß Schule uud Kirche vereint die Aufgabe haben, die Erziehung des Volkes zu bewirken. (Sc. Exc. Iuftizministcr Ritter v. Hyc erscheint auf dcr Ministcrbank.) Auf die Frage der Opportunität übergehend, hält Redner es nicht für angezeigt, jetzt in den Zeiten der Finanznoth, wo der Bankerott zu den Fenstern herein- schaut , cm den Grundfesten des Staates zu rütteln, wir können uus dadurch wohl dcu Ruhm erwerben, an der Spitze des europäischen Liberalismus zu gehen, aber die Feinde Oesterreichs würdcu uns auslachen. Er empfehle die Ablehnung des Ausschußantrages (Bravo! rechts,) Abg. Dr. Klun wendet sich zuerst gegeu die Aus- führungen deS Vorredners. Es werde niemandem ein- fallen, den Staat aufzufordern, über wissenschaftliche Thesen sich auszusprechen. Wir alle stehen auf dem Standpunkte, daß die Schule eine Ergäuzung der Kirche sei uud daß daher die Familie auch ciu Wort mitzu- sprechen habe, dies geschehe durch die Gemeinde, nicht durch die Kirche. Wenn dcr Staat seine Verfassung än- dert, habe er die Aufgabe, auch die Schulverfassuug zu ändern, denn von dem Unterrichts- nnd Erziehungswc- sen hänge die Zukunft des Staates ab. Von dcr Voltsschule hänge der volkswirtschaftliche Fortschritt ab, und wenn man anf die Finanznoth hin- weist, so müsse er frageu, woher rührt uuser Zurück- bleiben auf wirthschaftlichcm Gebiete? War die Leitung deS bisherigen Schulwesens eine derartige, daß andere Resultate möglich waren? Und wenn dies nicht dcr Fall, dann müsse er rufen: „Umkehren!" Dic bishcri- gen Principien müssen verlassen und anderen Raum gc- fchaffcn werden. Die Zustände unserer Volksschule sind schlecht; man werfe nnr einen Blick anf die Eulturzu- sländc unserer schönen Kronländcr uud vergleiche sie mit anderen Ländern. Bei diesen Vergleichen seien die Ziffern das Maß- gebendste. Im Jahre 1861 hatte Oesterreich nicht ganz 30.000 Volksschulen bei einer Bevölkerung von 35 Milloucu, Preußen 27.000 bei einer Bevölkerung von 17'/, Millionen, die Schweiz 7000 bei 2'/, Mil- lionen Einwohnern, Frankreich 68.000, Englaud 72.000 Schulen. Durchschnittlich kamen in Oesterreich anf 1170 Einwohner eine Schnlc, in dcr Schweiz auf 450, iu Preußen auf 650, übrigens wird diese Verhältnißziffcr nicht in allen Kronländern Oesterreichs erreicht; so kom- mcu beispielsweise iu dem Lande, das er vertrete anf 1809 Einwohner eine Volksschule. Dic Ziffer des Schulbesuches sci durchschnittlich 64 auf 100 schulpflichtige Kinder, doch sei sie in ein- zelnen Kronländcr 10 bis 15 auf 100. Die Folge da- von sei, daß in einem Kronlandc nntcr den Asscutirten nur 5 Proceut lcsen und schreiben könnten. Diese Ziffern sind sprechend genug, sie siud, wie der Altvater der Naturwissenschaften sagte, die letzten unerbittlichen Richter. Redner untersucht die Grüudc dieser Erscheinung nnd sagt: In den Jahren von 1850 bis 1860 sind wohl 3000 neue Schulen gcgrüudct, ucuc Schulhänscr gebaut, neue Schulbücher geschaffeu worden, abcr damit sci es nicht bcsscr geworden. Ein ncncr Geist müsse einziehen (Bravo!) dcr Geist dcr Ncnzeit. (Bravo!) Und da sci man bei dcr Eardiualfragc angekommen. Neducr vcr- wahrt sich dagegen, als wollte man dic Religion aus dcr Schule cutfcrncn, keiner von uns werde wollen, daß sein Kind ohne Religionsunterricht blcibc, nur um Re- gelung des Einflusses der Geistlichkeit auf die Leitung der Schule handle cs sich. Die Gegner verwechseln den Begriff dcr Geistlich- keit mit Kirche; wäre die Geistlichkeit die Kirche, dann wäre die Lehrerschaft die Schule, die Beamtcu der Staat. Die Geistlichkeit ist nichts anderes als die administrative Behörde dcr Kirchc nnd gegen den Einfluß dieser Be- hörde sei der Gesetzentwurf gerichtet. Zur Hcbuug dcr Schule sci die Hebung dcS Leh- rcrstandcs erforderlich uud da vcrlaugt Redner nicht blos eine Aesscruug der materiellen Stclluug, soudcrn auch die Hebuug der gesellschaftlichen Stellung. Dies werde erzielt, wenn man den Lehrer unab- hängig macht von dem Herrn Pfarrer, wenn man W so stellt, daß cr nicht mchr dcr Knecht des Pfarrers isi. Man nennt die Schule die Tochter der Kirche; ist s^ das, daun sei sie großjährig geworden, sie werde stets die Dankbarkeit und Anhänglichkeit gegen ihre Mutter bewahren, aber die Zeit sci gekommen, wo sie hinaus muß aus dem elterlichen Hause, um ihre Pflicht z» erfüllen. Man sagt, der Geistlichkeit gebühre wegen ihrcS höheren Bildungsgrades dcr Einfluß auf die Schule- Er wolle diesen Satz nicht einer eingehenden Kritik unter' ziehen, frage aber, warum dann die Geistlichkeit Hinder- nisse bereite, wenn Gemeinden auf eigene Kosten durch Gründnng von Pädagogien und Lchrerscminaricn W Lehrer weiter bilden wollen. (Bravo.) Dcr vorliegende Gesetzentwurf sei, wenn cr am vcrbesseruugsfähig ist, doch eiue vollkommen geeignete Basis zur Vervollkommnung dcs Schulwesens. Wir gehen daran, große finanzielle Lasten auf uns zu nehmen, diese zu tragen, werde unr möglich, wcu» wir grbildcte Arbeiter haben und nuscrc Industrie hcw>, und dazu sei cinc gründliche Reform der Volksschule nöthig. Vom Standpunkte dcr Schule und vom Staud- punkte der Volkswirthschaft empfehle cr die Annahme dieses Entwurfes und schließe mit dem Worte dcs Dich' ters: „Anf, gewaltiges Oesterreich, vorwärts, thn's den andern gleich." (Bravo! Bravo!) Abg. Dcgara spricht gegen dcn Ausschußbericht iu italienischer Sprache. (Schluß folgt) Uusland. Verlin, 24. October. (Rcichsta g.) Die Ab- gcorductcu Brauu uud Michaelis bringen im Reichstage cinc mit 128 Unterschriften versehene Resolution ein, welche fordert, die Zollvereinsucrträgc untcr der Bedin- gung zn genehmigen, daß die Südstaatcn die Allianz' vertrage halten; die Zollvcrtrage sollen ihre Kraft uco licren, sobald die Südstaatcn von dcn Allianzvcrträgc» zurücktreten. - - 25. October. (Reichöta gsfi tzung.) Dcr Reichstag hat das Gesetz über Vnndcsconsulatc mit einem Amcndcmcnt, wodnrch die Eonsulargcrichtsbarkcit bezüst' lich politischer Verbrechen beschränkt wird, so wie den Gesetzentwurf über das Bundcsschnldcnweseu mit Zusah eines Paragraphen, betreffend dic civilrcchtlichc Verant- wortlichkeit dcr Mitglieder dcr VllndcSschuldcucommissio" angenommen. — 25. October. (Dcr S ch luß der R cichs' tagssession) erfolgt morgen Nachmittags .'» Uhr im weißen Saale durch dcu Köuig in Pcrsou. ^- Bezüglich der Mittheiluugcn Wiener Blätter, daß dcr König vo" Preußeu deu Kaiser von Oesterreich in Oos zum Oe- snchc seiner Hauptstadt eingeladen, bemerkt die „Nordd. Allg. Ztg.": Bei dem herzlichen Eharaktcr dcr Zusam- menkunft ist eiue derartige Aufforderung, wclchc vermuth lich ciuc gcgcufcitige war, sehr natürlich, ohne daß wir deshalb die Nachricht verbürgen könnten uud ohne daß aus dcr uicht sofortigen Erfülluug derfclbcu politische Rückschlüsse abzuleiten wären. -^ 25. October. (Das ncncProgram m d c r conservativen Partei) wird von der „Kren«' Zeitung" veröffentlicht: Das Programm führt anS, daß die Partei vor allen anderen dcn Anspruch habe, Natl0" Erwartung traff doch der Herr Fockc am Vormittage! dcs 30. März l. I. mit dcm Silbcrarbcitcr Hcrru Jo- hann Köchcl, aus Laibach bei dem Hcrru Mairc cin, und eröffnete dcu Eutzwcck seiner Aukuuft. Dcr Hcrr Maire versicherte dcm Hcrrn Focke, daß sich anch bei dcm Herrn Pfarrer zu Vcldes Einiges, dieser Filialkirchc gehöriges Silber iu dcr Verwahrung befinde, und daß dcr Hcrr Adjunct Pototschnig, dcr sich cdc,i auf dcr Insel befindet die nöthige Untcrstützuug leistcu wcrdc. Der Herr Fockc und dcr Hcrr Köchcl entfernten sich und das Unglück wollte, daß sie, Herren, auf eine Menge Volkes, das auS dcr Insel von dcr Mcßc kam, gcricthcn. Der Herr Adjunct befand sich wirklich auf dcr Insel bei dcr Mcße. Nach geendeter Mcßc fuhr dcr Hcrr Adjunct aus dcr Insel auf dcm kleinen Schiffe des zu Sccbach behausten Anton Vöhm, (8!>Hcrr Focke auS dcm Hause dcs Klinar - Petran^" dem Hcrru Maire, und fordcrtc ihn, Hcrru, zur pcrsöl^ lichen Aßistenz auf. Dcr Herr Mairc fand ans Kennt- niß dcs Volkes, und zur Hiutauhaltimg cineö weite"' AufstaudeS räthlich, den Herrn Fockc. nud dic zwec" Gcwaltöträgcr des Volkes in dcn Pfarrhof zu Vcldcs zur Berathung einzuladen. Dic Einladung wurde ^ folgt und beschloßen, am Nachmittage von der dem Vou entgegen gcsctztcn Sccscitc, nämlich von dem M"le Matthäus Wcutz, Ribczh, auf die Insel zu fahre"- Zur füglicheu Erfülluug dieses BcschlußcS licß "^ dcr Herr Mairc durch dic zween GcwaltstrcWr de Dorfsupftan, uud einige Insaßcn von Sccbach zn p 1 berufen, um durch diese dcm Volke jeden Argwohn vc Veräußerung dcr kirchlichen Gcräthschaftcn zu bcuchmc^ zugleich sich ciucS Schiffes zu versichern, und sic l' allcu Widerstand dcS Volkes vcrautwortlich zu "lach^,' Es erschien hingegen kciucr dcr Vorgerufenen, nnd 1 rechtfertigten sich nach einigen Tagen vor dem H" Mairc, daß sic späterhin in daS Maircbnrcau nckonn" scicn, dcm Herrn Mairc gar in dcu Pfarrhof "«"^ gangen wären, wieder aber fortzugchcu wcgcn des He Focke sich nicht getrauet hättcu. h- Als Nachmittags dic Zusammenkunft an dem vcr" redeten Orte geschah, war wieder kein Schiff 3" .^S Der Hcrr Foctc schlug vor dcm Hausc dcö MW Nibezh auf ciu Maucrbrett mit dcr Haud, und s"^te dem Hcrrn Adjuncten: Sie sind Ursache, daß 'A.^ct in die Insel nicht gekommen bin. Dcr Herr ? ? Deutschlands erreicht uud noch zn erreichen N^^^ ^ ^cichstagswahlcn bestätigen zwei mal diesen Die Politik, welche die Partei nntcr- ^, ycit Dcillschland das erste Grundrecht der Existenz m o das^ccht dcr Sclbsldcsti.nmuug wiedergeben'. Die k.n /^. '^^ "" dem Worte dcsMnigs: Was Preu- ^n n uorbcn hat, ist für Dcntschland gewonnen. - lim,"s ?')'AMma." drnckt den Wortlaut der Natifica- . ,., '^ zu den Alliauzvcrlrägcn mit Württemberg tcm ^ "' ^"^ b"'l" Verwerfung dnrch das würt- dc/^s, Abgeordnetenhaus ohne flagrante Verletzung ni'lhml'ck'^'^^ "^^ "'^" jllristischcn Cousequcnzcn Ka,s^""^' ^-October. (S c. M a j e st ä t der Hui < Vi, ^. uOcsterrci ch) und die Erzherzoge trafen dc,- f 's ^ "" Ansstcllungspalaste ein und wurden von di? «"'?^ch"l Commission empfangen. Als der Kaiser . ^"löstcllung Mittags verließ, traf Allcrhüchstdcrsclbc 'M österreichischen Abtheilung mit der Kaiserin Eugc< ^Ammen und uutcrhiclt sich mit derselben durch >.«""'' Ucberall war der Empfang enthusiastisch, ä ^, "bs ist großes Diner von 120 Gedecken in ^>. ^loud. "^ 25. October. (S c. Majcstät der Kaiser °"" Oesterreich) hat heute die Notredamc - Kirche uiw die Cnpcllc in der Eoncicrgcric besucht. Die große ^UMnvcouc fand bei sehr schönem Wetter statt. Die ^lmbcn beiwohnende Volksmenge war eine ungeheuere. ^ r Heliuc wohnten die Erzherzoge, Prinz Napoleon, "" Kaiserin, die Königin von Holland, Fürst Mclternich "no G^f ^ ^, ^^^ ^; ^ beiden Monarchen wnr« "u mit enthusiastischen Zurufeu begrüßt. Die Revue M' in,! 4 ^^. z„ ^„^ (5g ^h s^, ^ßcr EuthN' lasnius kund. Der Kaiser von Oesterreich uud die "Mrzoge sind nch Paris nnd die kaiscrl. Familie nach "l> Cloud zurückgekehrt. ^ ' 25. October. (Die Insnrrcctio n.) Der ^ointenr" meldet ans Florenz vom 24. October Abends: ^ Insurrection in Nom, welche nach der Meldung ^ Journale der Actionspartci Dicuötag Abcuds statt- ^""dcn haben soll, beschränkte sich auf den Angriff eines ^°>^s beim Capitol durch eiuc Bande von 50 vcwaff- «!"" Männern, während eine andere, weniger zahlreiche ai'dc einen Zuavcnposlen bei Aorgonuovo aufzuheben , lWclc. Die Angreifer wurden zerstreut und Vcrhaf- '»gen vorgenommen. Eine Stnndc genügte, um die s.'?^lcder herzustellen, welche sich am 23. Morgens ^ ^atmn dcr letzten Nachrichten) vervollständigte. Der ^iottitcur" indem er diese Thatsache sigualisirl, sagt: «v einzige Resultat dieses Versuches war das Einstür- ' culcr Ä^aucr in Folge einer Explosion, h .,'' ^l). October. (M inistcrrath. — Gar«, s., °l. ^ Das ncnc M inistcrin u,.) Die „Patric" !v .bl- Heute hat in St. Cloud ein Ministcrrath nutcr l.^^ des Kaisers stattgefunden, welcher sich in Folge , ^llgcr Depeschen aus Rom und Florenz vorzngswcisc ^ den italienischen Angelegenheiten beschäftigt haben (!,/'' Telegramme von der römischen Grenze versichern, Ai?"^ l°ll, ohne der ans Foligno an ihn gerichteten M'dcrung Rechnung zn tragen, Tcrni, später Narni ^'^ habc'u, bereit, auf päpstliches Gebiet überzugehen. ^ krümmer der Banden von Nicotera nnd Mcnotti sollen einen noch ziemlich starten Kern bilden, um Ga- ribaldi die Wicdercrgrcifnng der Offensive zn gestatten. Der Geist der italienischen Trnppen hat sich, Dank der Popularität Cialdiui's, etwas gebessert, aber die Nachricht von ernsten Ereignissen auf römischem Gebiete tonnte eine gewisse Aufregung in der Armee herbeifüh- ren. Die „Patric" meldet weiter, daß Depeschen aus Florenz die Schwierigkeiten constcuiren, welchen Cialdini bei der Cabinetsbildnng begegnet. — Der „Etendard" bringt dieselben Nachrichten wie die „Patric" und fügt hinzu, daß Marquis Pepoli heute Abends oder morgen in Paris erwartet werde. Dasselbe Blatt verzeichnet nntcr Reserve folgende Gerüchte: Cialdini soll auf die Bildung cineS Cabinets verzichtet und dem Könige ge- rathen haben, ein Ministerium ans der Linken zu bil- den, an welchem Crispi nnd Mordini bethciligt wären. — 36. October. (Einschiffung der Trup- pen. — Der Aufstand in Nom.) Der „Moni- tcur" sagt in einem Entrefilct: Angesichts der von re- volutionären Banden neuerdings gemachten Versuche, in die päpstlichen Staaten einzufallen, hat der Kaiser den Befehl widerrufen, welchen er in Bezug auf die Einstellung der Einschiffung der in Toulon conccntrir- tcn Trnppen gegeben hat. Der „Monitcur" sagt weiter in seinem Bulletin: Alle Anstrengungen der Garibal- dincr, in Rom einen Anfstand zn organisircn, sind gänzlich gescheitert. Der Depntirtc Eairoli, welcher es versuchte, sich mit einigen Genossen auf eiucr Barte in dicfc Stadt cinzufchmnggeln, wurde gctödtct uud einer seiner Brüder vcrwuudct. Dcsscuuugcachtct marschirt Garibaldi an der Spitze von ungefähr 4 Freiwilligen in der Richtung von Monte Rolondo gegen Nom. Vriissel, ^5. October. (Hceresgcfetz.) Die Regierung legte der Kammer das Hccrcsgesctz vor, wel- ches die Effcttivstärkc auf 100.000, die jährliche Aus- hcbuug auf 1!j.000 Mauu nud die Gcsammtkosteu auf Zli Millionen feststellt. (5onstantinopel, 25. October. (Omcr Pa- scha) soll bcrnfen sein, um das Eommando an der Donau zn übernehmen. Hussciu Pascha wird ihu in Kreta ersetzen. Hagesmmglieitm. — (Krönung sal bum.) Del Chef der Pester Firma Gebrüder Deutsch überreichte am 17. l. M. die Prachtexemplare des Krönungöalbums Ihrcn Majestäten per- sönlich. Der Kaiser ernpsing die wackern untcruchmcnde» Ver- leger i>l der Wiener Hofburg, die Kaiserin in Schonbrunn , und änszerlen sich beide Majestäten (die Kaiserin auf die ungarische An- sprache in der gleichen Sprache) höchst anerkennend über daö der ungarischen Kunst und I»duser Auszeichnung theilhaftig, uo>, Sr. Majrstät die große goldene McvaiUe jür Klinst und Wisscnjchcist i>, Veglcilung eines schmcichclha,ten Schreiben« des Odersttämmercrö Gräfin Crenneville zu er- halten. — (Eine (5 oüfercnz des ungarischen (5 piscopats) ist in Ofen dieser Tage geschlossen worden. In den ersten Tagen des Monats November werden die wcitiien Berathungen wieder ausgenommen werden. Wie „Hirnöl" mittheilt, hauen die ungarischen Bischöfe unter anderem auch eingehend deralhcn, auf welche Weise diej Laien sich an den kirchlichen Angelegenheiten betheiliaen sollen. Locales. — (Zur Warnung für Damen.) (5s lamen bereits Fülle vor, daß einzelnen Damen im Vorübergeben beim großen (Mcdiat'schen) Hause in der Wienerstrahe ihre Kleidung unbemerkt von rückwärts an vielen Stellen mit einem halbsiüisigen Vrei von Kaslanienüdciresten beschmutzt uud die betreffende Dame auf diese Beschmutzung jedesmal von einem nacheilenden, schlcchtgekleideten Mädchen von 10 bis 12 Jahren aufmerksam gemacht wurde, welches dann auch sogleich sich selbst bereitwilligst zum oberflächlichen Ab- putzen anbietend diesen Dienst mit einem hiezu verlangten Sacltuche unter Ausdrücken des Bedauerns leistete und nach einem hiefür erhaltenen Geldgeschenke sich eilends entfernte. Da sich diese Fälle jedesmal genau auf dieselbe Art eleig- nclen, so ist wohl lein Zweifel, dah das erwähnte Mädchen entweder diese arge Veschmußung, deren Spuren auch nach sorgfältigster Reinigung noch kenntlich bleiben, selbst verübt oder doch dabei bctheiligt ist, um sich auf solche boshafte Art Geld zu verdienen. — (Ne amtenver ein.) Am verflossenen Samstag sand cine Sitzung des LocalauSschusses stall, iu welcher ein Lebensversicherungsantrag erledigt und Mittheilungen der neu gewählten Direction in Wien, an bereu Spitze unser ge- schützter Landsmann Herr Dr. Klun als Präsident getreten ist, zur Kenntniß der Mitglieder gebracht wurden. Wir ent» nehmen denselben, daß soeben ein Comil^ beschäftigt ist, die Statuten einer 3i c v is i o u zu unterziehen. In der ersten Halste des l. M. November soll in Wien eine außerordent- liche Generalversammlung zur Vcralhung üder die Statuten- reform zusammentreten. Man erwaltet von dieser Reform eine gedeihliche Velebung der Vereinölhäligleit in mehreren Richtungen. — (Historischer- und M u se a lv er e i ».) Am kommenden Mittwoch !!0. d. M. findet eine Ve>sammlung beider Vereine statt, bei welcher historische und naturgeschicht' lichc Vortrage von den Herren Kosina und Deschmann gehalten werden. — (Veim Klagen furter L a n de s g c r i ch t e) ist eine Rathsstelle zu besetzen: jährlicher Gehalt 1.800 fl. levent. 1680 oder 1470 fl. Vcwerocr müssen ihre Gesuche bis 20. Nuvnnlier beim Präsidium dieses Gerichtes einreichen. — (V en es icvo rsle ll u n g.) Morgen findet die Beluficcvoiftellung des geschützten Mitglirdeü unserer Bühne Herrn Kraft statt. Hr. Kraft hat zu demselben eines dec oestcn Stücke des fruchtbaren und mit Nicht beim Publicum so beliebten Lusljpitldichtcrs Rodcrich Veuedix gewühlt. <5s sind dicü die „Zärtlichen Verwandten," vertilg seit längerer Zeit beliebtes Repertoir» und C.asjastück des Hofdurgthcateiö. Vei der Sorgfalt, welche dem liiüstudirrn llnd der Iosccnesetzung des Stückes gewidmet wird, haben wir line sehr gerundtte Vorstellung zu erwarte» und win" schen zu derselben dem lüchligeu Veneficianten dcn besten licfola,. — (Theater.) Die samstägigc Vorstellung zum Vor« «heile unseres tüchtigen Regisseurs und Schauspielers Flih Krosse! zeigte ein in allen Räumen dicht besätes Haus, das der Benesiciant ganz auf Nlchnung der Sympathien nehmen tann, die ihm das Publicum entgegenträgt. Wir b^ dauern nur, daß Herr Krossek lin feinem Venrftcc eine so i,. H"'r Mairc antwortete: und ich dcn Hcrrn Landes-, ^dantcn, und bin nicht ihr Huisicr. Der Herr llicil^ ^^^ ^^^ '" Ocgeinoari des Hcrrn Forst« ^ ltts zu Bcldcs,Bonrmcstcr,dcs Herrn Joseph Sainaßa, dcs "^^lissicrs, des Herrn Silberarbcitcrs Köchcl, und H '»l, Bcldcs behausten Simon Tcrftinz, Kaidish, dem W.^^uuctcu und dem Wühler Nibczy ernstlich,! zur W !'!^n Anfbrinssnnss cincs Schiffes all' Mönches dcl „ ?^'"- Ä")dc g'cn^cn ohne Ncrzuac fort wcn^ br» „ "^ Ätühc an, tonnten hingegen kein Schlff auf. bra.,"' U'dmt vom Bolle alle Schiffe entweder nn- W 3'"' gemacht, oder vom Ufer in dcn See so wett zc^w, wurden, daß man zn solchen nnr mit oahr- ^""' an denen es ebenfalls fehlte, kommen tonnte. h^.?ckc tobte immerfort, uud drohctc sogar, den V, ^djnnctcu in Fcßeln durch die Gcnsdarmcne nach <"U"^°rf führen zulassen, denn er, Herr. «". ^ß .b'! dem Gedanken, der Herr Adjunct set Ursach , Y,t"' Vnr, auf die Iusel zu kommen incht vermöge lieh" ^scu Umstäudell brach der Abend ein, und d.e ^ "^' '""W ""f f°l»cndcn Vormittag verschoben wec> V. Der Herr Mairc ließ auS Vorsicht durch d.c ^' ^waltslräger neuerdings dcn Dorfsnppan zu Hi.,?, nnd den zu Schalkcndorf behauötcu Äta hms °'sch " "I voriger Abs-icht zn sich berufen. Der Mullet ^W '"'d gelobte sein von dem Volte entzogenes acbli ^"szufmden, und vorbereitet zu haltcu. Dcn ans. ^ G ^ D«ifs,ppa„ ließ aber der Herr Mairc dnrch haus. sannen fterrn (^ißwirth abhohlcn, der ihn zu A""N fand.' sehr f,'u -U. M^,, ^ ^ ^ l, sich der Herr Adjnnct > de ?1 Secbach, nm anszulnndschaftcn, ob das > D ^nllci versprochene Schiff schon vorbereitet >8te si," Hcrr Adjunct gar lein Schiff bemer te, > s^' bn'ftlbe sogleich zn dem Hcrrn Ma're, ""^ di^ ''. "ud that d?n Antrag, daß der DorssnM" ^^liarschaft Secbach zur Stellnng eines Schlf- fcs beauftragt, und hictzu dnrch einen Gcnsdarmcn ver« , hatten werden. Der Herr Mnirc genehmigte dcn Vor« schlag, nnd dcr .V)err Ädjnnct bcgab sich nach dcr Woh- nnng des in dcr Hoff- nung, dort den Gendarmen anzutreffen. Auf dcm Himvcgc wnrdc dem Herrn Adjnnltcn hintcrbracht, daß dcr gcdachtc Herr Foistincistcr und ein Oensdarmc, bcidc zu Pferde'mit sechs bewaffneten Förstern fchon nach Sccbach, vermuthlich nin das dcn Hcrrn Focke vielleicht zugesagte Schiff aufzubringen, abgegangen scyc. Dcr .Wrr Adjnnct ging zurück zn dein Pcrrn Mairc, fand schon dcn Hcrru Fockc bei dcm Hcrrn Mairc, nnd rapor. tirtc die eingeholte Nachricht im Bclscm des Herrn Fockc dcm ^c'rrn Mairc mit dcin Zusätze, daß schon wieder eine "Menge Weiber versammelt seien Dcr Herr Mairc ricth bcstincincnd dcm Hcrrn Focke an, bei ihm Ncrrn Maire zn bleiben, wollte dcn Herrn Adjnnctcn ^ mit dcm Hcrrn Silbcrarbcitcr in die Inscl schicken, und versicherte dcn Hcrrn Fockc, daß anch ohne scmcr Gc< gcnwart all' Nöthiges znuerlaßig geschehen werde. Der Herr Fockc achtete sich nicht im geringsten dcs Hcrrn Ad- junctcn, entfernte sich von dcm Hcrrn Mairc, und nahm nnr einen Wegweiser mit sich. Der Herr Adjnnct ging dein Hcrrn Fockc alls einem Stcigwcge nach, ersah aber bald in dcr Ferne, daß der Herr Forstmeister gegen ihn schnell zureite. Da dcr Herr Forstmeister nach Anritz die Nichtuug nahm, bcgab sich anch dcr Hcrr Adjnnct zurück nach Auritz, nm so ciligcr als ihm, Herr::, be» lannt war. daß dcr Hcrr Mairc noch nicht ordentlich, sondern nnr leicht angezogen sei. Bei seinem Eintritte vernahm dcr 5crr Adjnnct, daß man seiner Person be- uöthiqc, um dcu Hcrrn Fockc in die ^nscl zu führen, weil demselben ein nnr für zwei Personen geranm.ges Schiff anfznbrinqcn gelang. Der Herr Adiunct eilte ans dcr Stelle nnd vor dcm Hcrrn Forstmeister fast immer laufend in die augezcigtc Gcgeud. Inzwischen bcwog Hcrr Focke cincn Förster, ihn in diesem schiffet zu dcr FliM, die in dcm See herumirrtc, zu führen. Dic Flöße wurde erreicht, und als dcr Hcrr Fockc auf die Flöße stieg, ertönte alsbald die Glocke auf dcr Inscl und cin Haufe Menschen segelte aus dcr Iuscl dcm Hcrrn Fockc ent- gegen. Der Herr Adjunct war nun schon an seinem Platze, uud der Hcrr Forstmeister tamcn auch nach. Beide schrien dcm Herrn Fockc zu,daß cr Herr, zu Ihnen sahren soll. Hcrr Fockc aber forderte, daß sie sich unter das Schloß Vcldcs zu bcgcbcu habcu. Dcr Herr Ad» jnnct, dcr Hcrr Forstmeister, dcr Ocnsoarm und der Hcrr Silbcrarbcitcr verfügten sich also auf dcn ange- wicsencn Ort. Dcr Hcrr Forstlncislcr und dcr Gens» darm, weil sic zn Pferde waren, sprengten voran. Auf dem Wcgc traf dcr Hcrr Adjunct dcn Herrn Maire an, nnd dann setzten Alle ihren Gang fort. Auf einmahl hurten sie einen Schuß, dcn dcr Hcrr Forstnicistcr auS cincr Pistole that. Sie crschracken heftig, und sahen so» gleich Menschen, sogar Männer von allen Seiten, mit größtem Geschrei und ausgestreckten Armen zusammen- reimen, die sich doch nach dcr Ucbcrzcngnng, daß tein- Unglück vorgefallen, nnd nach geschehener Äercdung zur Nnhc wieder begaben, und zerstreute»,. Hcrr Focke sah sich nun in die Enge getrieben, stand von scincm Bor» satzc ab, stieg von dcr Flößc, kam in Begleitung deö Herrn Forstmeisters und des Gendarmen zn dem Herrn Mairc, und dann gingen Alle nach Auritz, woselbst der Herr Fockc über diese widrigen Vorgiwae seinen ^r balproccß * abfaßtc. Mit Anschlüge der dem ^ Grcffier anfgetragcnen Ucbersetznng in die französische SMche meines vortuenden Berichtes harre in A. Euer Hochcdelgcbohrcn gchorsnmstcr Diener F. L. Mogaincr »». i'. l, .* ^ ""Hc gleichmäßig inlmssm-n. ni.ch dirsen Vcrdalpro- Äiüiirll. d. Nrdaclio».