Wahlspruch: Was wir begehren von der Zukunft Fernen: Das; Brot und Arbeit uns gerüstet stehen, Dah unsere Kinder in der Schule lernen, Und unsere Greise nicht mehr betteln gehen. G. Herwegh. •4 Telephon Nr. ZZZF. Ser öcheckkonLo 38.415. Uenbahner Zentralorgan des Oesterreichischen Eisenbahn-Personales. Redaktion: Wien VA, SentegwUe Rr. 5. Ncdaktiviirsch,»-: Zwei Tage vor hem Erscheinen he» Blatte». Sprechstunden sind jeden Tag mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage von 10 Uhr vormittags bis Va* Uhr nachmittags. Jnsertionspreis: Die zweimal gespaltene Nonparcillezeile oder deren Raum 40 Heller. Bei Iahrevauftrag Stalmtt. Abonnements-Bedingungen: Halbjährlich...............................Kr. 2 88 Ganzjährlich..................................5-76 Für das Deutsche Reich ganzjährlich Mk. 6—. Für das übrige Ausland ganzjährlich 9 Franken. Mfljeint jeden 1., 16. und 26. im M»mt. M. 27. Wie«, de« 29. September 1911. 18. Selm Ae mm auf öei mmm wi Weitere Protestlmdgehmgen m der Provinz. — Eine Erklärung der Regiermg. Sehr rasch und ebenso deutlich ist die vou offiziöser Seite in die Welt gesetzte Meinung, daß die gegenwärtige Bewegung unter der Eisenbahuerschaft lediglich eine lokal begrenzte Wiener Erscheinung sei, durch die weiteren Vorgänge der letzten zehn Tage dementiert worden. Die bis zur höchsten Erregung gesteigerte Mißstimmung unter dem Gesamtpersonal zieht mit jedem Tag neue Kreise, und findet in den Versammlungen, die fortgesetzt auch in den Provinzen der einzelnen Kronländer stattfinden, ihren unverkennbaren Ausdruck. Jeder Tag bringt sozusagen der Unzufriedenheit neue Nahrung, da die treibende Kraft, der Wucher in allen Formen, noch lange nicht versiegt ist. Von den beachtenswerten Symptomen, die die diesmalige Bewegung, die in der gesamten Oeffent-lichkeit einen so nachhaltigen Räsonanzboden findet, in den letzten Tagen gezeigt hat, verdient eine Meldung der „Zeit" besondere Beachtung. Darnach habe sich die Negierung bereits schon jetzt bestimmt gefunden, „jene Maßnahmen zu treffen, die die Wirkung einer passiven Resistenz oder eines Streiks der Eisenbahner abschwächen und den Streik o h n c N a ch g i e b i g k c i t des Staates beenden könnten". Im Sinne dieser Maßnahmen würden im Falle eines Eisenbahnerstreiks' die Soldaten des eventuell auf den Kriegsstand zu ergänzenden Eisenbahn- und Telegraphenregiments, dann die zum Eisenbahndicnst taugliche Mannschaft der Pioniertruppe in den öffentlichen Bahndienst gestellt, die Gagisten und Mannschaft österreichischer Staatsbürgerschaft der Reserve und der Ersatzrcserve des gemeinsamen Heeres (der Kriegsmarine) und der k. k. Landwehr zur partiellen Ergänzung des gemeinsamen Heeres, respektive der Landwehr einberufen und zur Dienstleistung bei den Staatsbahnen cingeteilt werden. Für alle dadurch notwendigen Einberufungen wurden, wie das genannte Blatt wissen will, die Ein-berusungskartcn bereits ausgefüllt und zur Versendung bereit gemacht. Man wird Bei _ aller Würdigung des Scharfmachereinflusses der jüngsten Zeit dennoch gut tun, diese Nachricht mit Reserve aufzunehmcn. Nicht deshalb, weil man etwa die Regierung, hinter der die bürgerlichen Arbeiterfeinde, die verkappten sowohl wie die offenen, geschlossen stehen, nicht für fähig halten sollte, die Bewegung der Eisenbahner einmal mit militärischer Gewalt erdrosseln zu wollen. Aber für so dumm halten wir die Leute an den verantwortlichen Regierungsstellen nicht, daß sie nicht wüßten, was es für den armen Staat Oesterreich bedeuten m ü ß t c, wenn es in der gegenwärtigen Situation wirklich so weit käme, daß der Weisheit letzter Schluß nur noch brutale Gewalt wäre. Wir wollen vorerst den Gedanken eines Eisenbahner-streiks nicht in seinen Konsequenzen verfolgen. Aber selbst eine passive R e s i st e n z würde, wo sich bereits jetzt schon die Lebensmittelprcise zu wahren Hungerpreisen gestalteten, in wenigen Tagen einen derartigen Einfluß üben, daß der Hunger in seiner buchstäblichsten Bedeutung die Verzweiflung mit allen ihren unberechenbaren Konsequenzen hervorrufen müßte. Wir halten das nötig auszusprechen, weil gerade wir keinen Augenblick die Schwere der Verantwortung verkannt haben, die die gegenwärtige Situation in sich schließt. Und deshalb glauben wir, daß auch die Regierung von den Illusionen frei sein muß, die zuweilen noch in politischen Kindsköpsen den Glauben nähren, daß die Flinte und der Säbel allmächtige Gewalten sind. Regieren heißt Vorsorgen. Aber es wäre eine gar zu sonderbare Vorsorge, die an die Gewalt appelliert, wo die Vernunft den Weg der billigen Gerechtigkeit zeigt. Freilich, der Herr Ministerpräsident hat am letzten Freitag in der parlamentarischen Obmänncr-konfcrenz eine Rede gehalten, die nicht gerade von dieser Erkenntnis zeigt. Mit einer unverkennbaren Spitze gegen die Bewegung der Eisenbahner erklärte Baron v. G a n t s ch, „daß die Erregung unter der Bevölkerung eine Form und Erscheinung angenommen habe, die für eine Klärung der Situation nicht gerade erwünscht sei". Und der Herr Ministerpräsident fand es weiterhin für gut, daraus hinzuweisen, daß „die Regierung mit aller Entschiedet! heit a u s t r e t e n m ü ß t e", wenn die Kundgebungen, die nach seiner Meinung nur von e i n z c l n e n L e u t e n arrangiert werden. Formen annehmen würden, die mit dem Gesetz und der öffentlichen Ordnung nicht mehr zu vereinbaren wären. Wir wissen nicht, woher der Herr Ministerpräsident seine politische Weisheit bezieht, die gar so sehr nach dem Aktenstaub vormärzlicher Bureaukratie riecht. Aber seine Regie-rungsvertrcter könnten ihm jedenfalls aus den Versammlungen der letzten Zeit informieren, daß die Erregung, wie sie allenthalben vorhanden, nicht „gemacht" ist, sondern in den der armen Bevölkerung ans Leben greifenden Zuständen wurzelt, die freilich 'nicht an den wohlgeordneten Haushalt eines österreichischen Ministerpräsidenten heranreichen. Es ist ein provozier e n d e r I u n k er t o n, in dem Herr v. Gautsch gesprochen hat, der nicht nur mit Rücksicht auf die gegenwärtige Situation schlecht gewählt ist, sondern der auch gerade aus dem Munde des Chefs jener Regierung um so aufreizender wirkt, die durch ihre Botmäßigkeit gegenüber dem ungarischen Magnatentum ihren beträchtlichen Anteil an den Ursachen besitzt, die in Oesterreich die erschreckliche Teuerung mit hervor-gerusen haben. Ein anderes nicht minder lehrreiches Symptom, das den Verlauf der bisherigen Bewegung kennzeichnet, darf gleichzeitig nicht übersehen werden. In den verschiedenen Sondcrverbänden, mit oder ohne parteipolitischer Färbung, ist es gleichfalls regsam und lebendig geworden. Soweit bei dieser Regsamkeit das wirkliche Bahnpersonal in Betracht kommt, ist das begreiflich und erfreulich zugleich. Begreiflich deshalb, weil die gemeinsame Not keine parteipolitischen Unterschiede kennt, und erfreulich, weil diese Regsamkeit hoffen läßt, daß die gemeinsame Not allen Bediensteten und Arbeitern die Erkenntnis von der Notwendigkeit festester Solidarität gelehrt hat. Daß freilich sowohl der „Neichsbund" wie der schon fast in den letzten Zügen liegende „Verkehrsbund" erst in Bewegung gebracht wurden, als sie hörten, daß die sozialdemokratische Organisation zu den brennenden Fragen bereits Stellung genommen haben, läßt deren „Aktionen", von denen heute die bürgerlichen Blätter nicht genug zu erzählen wissen, mehr als taktische Manöver als von ehrlichen Absichten geleitete Handlungen erscheinen. Man will den Anschluß nicht versäumen und setzt sich nach früherem bekannten Muster in Positur. Die Leute freilich, die auch diesmal die Akteure sind und sich als die „Vertreter von Eiscnbahnerinteresscn" aufspielen, zerstreuen jeden Zweifel darüber, daß es sich den christlichsozialen und deutschnationalen Herrschaften auch diesmal nur um ein rein parteipolitisches Manöver handelt. Die K n i r s ch, Dotier n i g, Kcmettero tutti quanti, die sich so eifrig bemühen, sehen doch etwas gar zu putzig aus, wenn sie sich als Vertreter des Eisenbahnerpersonals herausstaffieren. Dieselben Leute, die a l l e f ü r d i e E i s c n b a h n e r i m Paria m ent gestellten A ü t r ä g e a b-lehntrn, werden heute niemand über ihre wahren Absichten täuschen, wie geschickt sie auch immerhin ihre Rollen zu spielen sich anschicken. Und der deutsche Nationalverband, der erst die Teuerung ä-an t rüge ab lehnte, und sich jetzt, wie er melden läßt, sich bei der Parlamentseröffnung in Szene setzen will, wird ebenfalls keinen Vernünftigen täuschen. Wie sehr das ganze geschäftige Gebaren nach Demagogie riecht, darüber gibt die in der Natio-nalverbandspressc lancierte Nachricht einen hinreichenden Beweis ab, wonach sich die „deutschen, polnischen und tschechischen Organisationen, die zusammen eine der sozialdemokratischen Organisation gleichende Stärke erreichen, zusammenschlossen, u m e i n Gegengewicht gegen d i e sozialdemokratische Organisation zu bilden". Ist zwar auch das Prahlen mit der Stärke, die „der sozialdemokratischen Organisation gleichkommt", nur pure Aufschneiderei, so ist doch das dabei gemachte Geständnis recht interessant! Wozu haben sich die Herren, die sonst in nationaler Beziehung zueinander Todfeinde sind, koaliert? Um „ein Gegengewicht gegen die Sozial-Demokraten zu bilden". Noch dieser Logik muß also auch jetzt nicht etwa der Widerstand der Regierung, sondern die Sozialdemokratie bekämpft werden! Aber die internationale Genossenschaft zur Aufrecht er Haltung des nationalen Schwindels wird sich verrechnen, wenn sie ihre eigenen Leute für so dumm hält, den Sozialdemokraten in den Rücken zu fallen. Die wirtschaftliche Not ist stärker als die nationale Demagogie. Zur Beurteilung der Situation ist ein Commu-niquö besonders Bemerkenswert, das die Regierung am Sonntag den 17. d. M. in den Blättern veröffent-. lichte. Diese offiziöse Erklärung, in der die Regierung ihren Standpunkt auseinandersetzt, ist augenscheinlich das Ergebnis einer Ministerkonserenz, die am 13. d. M. zwischen dem Finanzministcr und dem Leiter des Eisenbahnministeriums Dr. Ritter ti.Rö II stattfand. In der Kundgebung, wo zunächst darauf verwiesen wird, das; die Regierung seit dem Jahre 1005 bis 1010 einen Betrag von 35 Millionen Kronen für Personalauslagen mehr verausgabte, heißt cs wörtlich: Die StaatSeisenbahnverwaltun(s hat es angesichts der zunehmenden Teuerung aller Lebens- und B c d a r f s m i 11 e I als ihre Pflicht erachtet, sich mit der Frage zu befassen, ob und inwieweit eS möglich erschiene, demnächst noch weiteres zur Verbesserung der Bezüge des Personals, vor allem jener der mindestcntlohnten Kategorien vor« zukchren. Hierbei mutz in Betracht gezogen werden, dah cs sich um etwa 100.000 definitiv angestellte Bedienstete und etwa ebcnsoviele ständige Taglohnbedienstctc handelt, und datz eine auf daS Gesamtpersonal sich erstreckende Aktion viele Millionen Kronen erfordern würde, deren Beschaffung unter den gegenwärtigen finanziellen Verhältnissen deS Staates autzerdemBereich der Möglichkeit liegt, ganz abgesehen davon, datz die Teuerung auch alle anderen Staatsbediensteten trifft, und cs daher kaum anginge, eine Der „Eisenbahners erscheint in einer Arrflaae von IG.OQO Exemplaren. derartige Aktion auf die Staatseisenbahnbediensteten zu beschränken. Die Staatseisenbahnverwaltung mutz sich bei dieser Sachlage zunächst darauf beschränken, wenigstens den in den ungünstigsten Entlohnungsverhältnissen stehenden und Von der Teuerung am empfindlichsten getroffenen Kategorien die Lebensführung zu erleichtern. Dementsprechend hat das Eisenbahnministerium im Einvernehmen mit der Finanzverwaltung in der allerjüngsten Zeit den Staatsbahndirektionen die notwendigen Mittel ange-wiesen, um die Arbeitslöhne, soweit solche hinter jenen benachbarter Bezirke zurückstehen, mit 1. Oktober unter Berücksichtigung oer lokalen Verhältnisse zu erhöhen und anderseits die Lohnverhältnisse, soweit dies nicht ohnehin schon geschehen ist, durch Festsetzung von bestimmten Sohn« vorrückungsnormen sLohnautomatik) zu regeln. Nach Zulänglichkeit der Mittel wird auch weiterhin mit der Verbesserung der materiellen Lage der untersten B e* dienstetenkategorien fortgefahren werden. Die Staatseisenbahnverwaltung sieht sich ferner veran-laht, entsprechend den wiederkehrenden Wünschen der Bediensteten, die Wohnungssürsorgetätigkeit in großzügiger Weise und möglichst beschleunigt fortzusetzen. Aus den Mitteln der bei den österreichische» Staatsbahnen bestehenden Invaliden- und AltersversorgungSfondS wurden bis zum Schluß des Vorjahres 329 Bediensteten-wohngebäude mit 2978 Mietwohnungen und einem Kostenaufwand von 16,350.000 Kr. zu dem Zwecke errichtet, um den Bediensteten gesunde und preiswürdige Wohnungen zu bieten. Gegenwärtig sind 127 Häuser mit 1058 Wohnungen, für welche ein Anlagekapital von mehr als 6 Millionen Kronen erforderlich ist, im Bau begriffen. Die Ausschreibung des BaueS von weiteren 125 Häusern mit 1635 Wohnungen wird jedenfalls noch in diesem Jahre erfolgen. Die Durchführung der letzteren Projekte erfordert einen Kostenaufwand von rund 11 Millionen Kronen. Für das nächste Jahr ist ein noch umfangreicheres Bauprogramm ausgestellt worden, und es werden auch die Wünsche des Personals noch Herabsetzung des Wohnungs-entgelts in den Personalhäusern tunlichste Berücksichtigung finden. Um die Beschaffung der Lebensmittel für die Bediensteten zu erleichtern, hat ferner das Eisenbahnministerium angeordnet, daß die Bediensteten Lebensmittel und andere Bedarfsartikel für den Winterbedarf bis zu einem bestimmten Höchstgewicht frachtfrei beziehen können. Die bisher zum Einkauf von Lebensmitteln den Angehörigen der Bediensteten gewährten Frcifahrtfchcine erfahren hinsichtlich der festgesetzten Einkaufsorte eine wesentliche Erweiterung; überdies erhalten auch die mindestens ein halbes Jahr im Dienste stehenden Arbeiter Lebensmittel» freifahrtfcheine, eine Begünstigung, die bisher den Arbeitern nur bei einer Verwendungsdauer von mindestens einem Jahre zugestanden war. Einem weiteren, vielfach geäußerten Wunsche Rechnung 'tragend, wurden überdies jüngst den Staatsbahndirektionen entsprechende Kredite zu dem Zwecke hinausgegeben, um noch im laufenden Jahre dem stabilen Personal die Ausnützung der d i e n st o r d n u n g K », ä ß i g e n Urlaube auch dann zu ermöglichen, wenn damit Substitutionskosten verbunden sind. Gleichzeitig wurde auch für Arbeiter die Gewährung von Erholungsurlauben unter Fortbezug des Tag-lohnes sichergestellt. Bei diesem Anlaß sei auch darauf hingewiesen, daß die bei der Staatseiseubahnverwaltuiig bestehenden Fürsorge-e i n r i ch t u n g e n für die Bediensteten und deren Angehörige schon in nächster Zeit eine sehr wertvolle Ausgestaltung durch oie Errichtung eines Rekonvaleszenten hei ms für die Bediensteten der Staatsbahnen und eines See Hospizes für die Kinder von Bediensteten erfahren werden. In letzterem dürften bereits im kommenden Monat etwa 50 Pfleglinge untergebracht werden können. Schließlich sei der Arbeitsordnung gedacht, deren Hinausflabe vom Personal gleichfalls nachdrücklichst angestrebt wird. Dieselben wurden für die einzelnen in Betracht kommenden Dienstzweige auf Grnnd umfangreicher Erhebungen und der Begutachtung durch die Staatsbahndirektionen im Entwurf fertiggestellt und sollen nach Durchberatung im Arbeiter.Zentralausschuß mit 1. Jänner 1912 zur Einführung gelangen. Daß diese Erklärung den Wünschen und Bedürfnissen des Personals in keiner Weise entspricht, muß wohl nicht erst gesagt werden. Denn viel mehr als die prinzipielle Geneigtheit, überhaupt irgend etwas zu tun, kommt durch das Communiquß wohl Feuilleton. Wir fordern mehr. Wir wollen Brot! Bescheidene Geschlechter Begnügen sich, wenn in erregten Tagen Des Aufruhrs Banner ward vorangetragen, Fürs liebe Brot zu stehen als wackre Fechter. Wir aber, die wir gründliche Verächter Der Demut sind, wir Ungestümen schlagen. Glaubt man zufrieden uns bei vollem Magen, Ein lautes Lachen an, ein Hohngelächter. Wir fordern mehr. Wir ahnen, was das Leben Bermag an Lust, an Glanz und Glut zu geben! UnS lockt es nicht, das Glück der satten Herde. Wir wollen olleS, was erfreut, genießen, Das Reich der Kunst, des Wissens uns erschließen. Wir fordern für uns kühn die ganze Erde. Martin Drescher. ein Hexenprozeß im 20. Fahrhundert. Am 1. September des Jahres 1911 kam vor dem k. k. Bezirksgericht in TaMsweg in Salzburg eine — Hexensache zum Austrage. Anna Lmtschinger, Magd beim Schneiderbauern in Unternberg, beschuldigte den Nachbarn ihres Dienstherrn, daß er mit Hilfe der ersten Milch, .'clchc die Kühe nach dem Setzen des Kalbes geben, des Schneiderbauern Kühe — verhext habe. Ihre Vermutung teilte die Linisehniger .uuta- anderem — dem Ortspfarrer Raimund Hathayer mit. Der angebliche .Hexenmeister" ließ den Schimpf nicht auf sich sitzen und betrat den Klageweg gegen die „Verleumderin". Die Verhandlung entrollte ein Kulturbild, wie man es hn 20. Jahrhundert nicht mehr erwarten hätte können. Der Lchneiderbauer gibt als Zeuge an, es habe ihm der Orts. Pfarrer seine Ansicht „wegen vorliegender Verhexung der Kühe" pitgeteilt und sei dann „zur Auswcihung des Stalles und zur jpegnung der Kühe" geschritten. Der Pfarrer von Unternberg, W Besucht kaum zum Ausdruck. Der Forderuug nach einer a l l-gemeinen durchgreifenden Lohnerhöhung geht die Negierung vor der Hand mit der recht vagen Erklärung aus dem Wege, das; sie „den Staatsbahndirek-tionen die Mittel angewiesen habe, um die Arbeitslöhne, soweit solche hinter jenen benachbarter Bezirke zurückstehen, mit 1. Oktober, unter Berücksichtigung der lokalen Verhältnisse, zu erhöhen". Daß man die Erhöhung, über deren beabsichtigte Höhe überhaupt nichts gesagt wird, von den „lokalen Verhältnissen" einerseits und jenen der „beachbarten Bezirke" anderseits abhängig machen will, zeigt nur, daß sich die Negierung um den Kern der eigentlichen Wünsche herumdrückt und der allgemein empfundenen Notwendigkeit aus dem Wege zu gehen die redliche Absicht hat. Alle übrigen Maßnahmen aber will man erst „nach Maßgabe der vorhandenen Mitel durchführen", was natürlich einem Hinausschieben auf ungebundene Frist gleichkommt, ein Vorhaben, das gerade bisher die steigende Erbitterung unter dem Personal wach-gcntfcit hat. Und zudem ist es eine Irreführung der Öffentlichkeit, wenn die Regierung behauptet, sie habe sich die Aufbesserungen in den letzten Jahren 35 Millionen Kronen mehr kosten lassen. In Wirklichkeit rechnet die Regierung die Kostensteigerung, die durch die normalmäßigen Vorrückungen bedingt wird, und schließlich auch die Steigerung, die durch die infolge der 93er-kehrssteigerungen notwendig gewordenen Pcrsonal-verniehrungeu verursacht wurden, zu den tatsächlichen Aufbesserungsbetrügen hinzu, womit sie die Summe erhält, mit der man in der Öffentlichkeit flunkert. Tatsache ist, daß die Ausbesserung durch die Preissteigerung aller Artikel heute längst überholt ist, so daß man die Leute mit einer B r o s a m e n P o l i t i k wird kaum befriedigen können. Man wird da schon einen ernsteren Schritt tun müssen, wenn man wirklich will, daß Ruhe und Besonnenheit zurückkehren! * * * Nun hat auch die Provinz gesprochen. In einer ganzen Reihe von größeren Eisenbahnerdomizilstationen fanden int Anschluß an die Reichskonferenz massenhaft besuchte Eisenbahnerversammlungen statt, in denen zu der gegenwärtigen Bewegung Stellung genommen und der Ernst der Situation zum Ausdruck gebracht wurde, lieber die Kundgebungen liegen folgende Berichte vor: Eine DemimstrationSversammlung der Eisenbahner in Salzburg. Am 8. d. M. fand nun auch in Salzburg die große Eisenbahnerversammlung statt, in der die Delegierten den Bericht Über die in Wien gefaßten Beschlüsse erstatten sollten. Trotz des herrlichsten blauen Himmels und der drückenden Schwüle war der große Kurhaussaal dicht gefüllt und innrer wieder kamen neue Besucher. Mit großer Freude konstatieren wir, daß das dienstfreie Personal nahezu vollständig erschienen war. Ins Präsidium wurden die Genossen Moriz, Emmi n« ger und Saferer stimmencinhetlig gewählt und nun berichtete Genosse Gonz als einer der Delegierten über den Verlauf der Konferenz in Wien und zergliederte in ausführlicher Darstellung die von uns bereits im Wortlaut gebrachten Forderungen des Eisenbahnpersonals. Genosse Leidinger als zweiter Delegierter erntete durch die Schilderung der gewaltigen Eisenbahnerversammlung in Wien beim Wimberger und Wiedergabe des Kerns der auf derselben gehaltenen Reden Stürme von Begeisterung, die sich ins Orkanartige steigerten, als Landtagsabgeordneter Genosse P r c u ß I e r auf der Rednerestrade erschien. In flammenden Worten wies er.aus den bodenlosen Leichtsinn der Regierung hin, die ruhig die Dinge bis zum äußersten kommen lasse, statt ihnen mit richtigen Mitteln rechtzeitig entgegenzutreten. Milliarden werben vergeudet und verpulvert, aber durchaus nicht wegen der Forderungen der Eisenbahner, sondern wegen der haarsträubenden Indolenz der Leute am grünen Tisch, die Bahnen bauen, wo sie nicht hingehöre», oder wo sie nie ein Erträgnis werden abwerfen können, die Gebäude, bauen, um sie nach kurzer Zeit Raimund Hathayer, gibt, als Zeuge cinvernommen, die Mög. Iichkcit einer Verwünschung, beziehungsweise Verhexung des Viehes zu und erzählt, daß er zweimal die Stallungen „aus-geweiht" habe. Das Bezirksgericht verurteilte die Lintschinger zu drei Tagen Arrest, wobei als Milderungsgrund angenommen wurde, daß sie in ihrer Anschauung durch den Orts-Pfarrer Raimund Hathayer bestärkt worden sei. Weit hinter uns, so sollte man meinen, liegen die Zeiten, in denen sich die Philosophen über die Grenzen geistlicher und medizinischer Gewalt bei Behandlung der Krankheiten von Mensch und Vieh ereifert haben. Wer lacht heute nicht darüber, daß der Philosoph und Medikus der alten Salzburger Benediktiner-Universität, Adam von Lebenwaldt, in seinem Trak-tätl von deß Teuffels List und Betrug in Verführung der Menschen zur Zauberei)" jeden Arzt als Atheisten stempelt, der den Arm des Theologen verkürzen wollte, der „die bösen Feuchtigkeit" zu kurieren wagte, ehe „die Zauberet) ausgehoben" war. Damals schrieb man das Jahr 1682. Damals steckte der Hexenglaube noch in allen Köpfen, trotzdem um das Jahr 1080 schon der Jesuit Friedrich von Spce die Scheuseligkeit des Hexenprozesses in meisterhafter Weife enthüllt hatte. Der Hexenglaube konnte lange nicht ausgerottet werden, weil er im Volke immer neu genährt wurde — durch die Prediger. So schrieb zum Beispiel im Jahre 1780, gerade hundert Jahre nach den Enthüllungen des Jesuiten Spee, der Kapuzinerpater Luzianus Moutisortaues in feinem Predigtbuch „Geistliches Kinderspill" (Verlag der katholischen Druckerei Joses Grub er in Augsburg) noch die erschrecklichsten Dinge über das Tun und Treiben des Hexenpackes: „Kein Menschliche Zuug sollte leicht erzehlen können, was für unsäglicher Schab von diesem verteuffeltcn Hexen-gesind entstehet, Vom Teussel empfangen sie gewisse Salben und Pulver, mit welchen sie ihre Händ schmieren: und daher was sie mit solchen höllischen Tatzen anrühren, schwere unheylsame Krankheiten oder gar den bitter» Todt verursachen . . . Allerhand teusflische Malefiz legen sie itntcr die Türschwellen, ^>der anderen Orten, wovon diejenigen, denen es gelegt ist, entweder krump und lahm wer» wieder abtragen zu lassen. Trotzdem die Eisenbahner anscheinend aus dcit Lebensmitlelmagazinen billigere Waren beziehen können, ist die Lebensmittelteuerung auch bei ihnen unerträglich geworden und dazu gesellt sich noch eine unerhört« Steigerung der Wohnungsmieten. Halbe Konzessionen genügen diesmal nicht, das sei den Herren ein- für allemal gesagt, auch Versuche, die Eisenbahner gegeneinander auszuspielen und sie zu spalten, seien ganz nutzlos, wen» ihnen das Wasser zur *i8ehle steigt, sind die Eisenbahner allemal wie ein Mann da-gestanden. Den Generalstreik mit allen seinen tiefeinschneiben» den Folgen wollen wir nicht und die Regierung kann es sein, die ihn durch kopfloses Vorgehen herbeiführen kann. In zornerfüllten Worten, die in der mächtigen Versammlung ein starkes Echo fanden, geißelte Genosse Preußler die verbrecherischen Taten der Regierungsparteien, die an dem jetzt bestehenden allgemeinen Notstand, der auch die bürgerlichen Klassen nicht verschone, die allein Schuldigen sind, weil sic alle Anträge, die von der sozialdemokratischen Parlamentsfraktion rechtzeitig, als man der Teuerung noch mit leichter Mühe hätte Beikommen können, gestellt wurden, glatt, zum Teil mit Spott und Hohn, abgelehnt hatten. Minutenlange Pfuirufe erdröhnten durch den Saal, so oft der Name des Vertreters der Stadt Salzburg, Doktor S t ö l z e l, genannt wurde, den der Redner mit Recht als den Hauptschuldigen in der Teuerungsfrage bezcichnete. Nun sei unsere Geduld zu Ende. Die Arbeiter treten auf den Plan, entschlossen, alles zu wagen, weil sie nichts zu verlieren hätten. Den Eisenbahnern aber rufe er zum Schluß zu: „Keine Ruhe in Oesterreich, bis eure Forderungen erfüllt sind. Vorwärts, Eisenbahner, hinein in die Organisation, heraus mit euren gerechten Forderungen." (Stürmischer, lanhaltenber Beifall.) Nach ihm sprachen noch die Genossen G r a b n e r, Breiten selber und Hosnedl unter großem Beifall. Nachdem noch Genosse Ganz einige Aufklärungen über Fragen, die im Lause der Versammlung geäußert worden waren, gegeben hatte, richtete Abgeordneter Preußler noch einige an« feuernde Worte an die Versammelten, die bann vom Vorsitzenden mit dem Rufe geschlossen wurde: _ „Auf zum Kampf". Hundertfach widerhallten diese Worte in der Versammlung, die von echter Kampfbegeisterung erfüllt war. Draußen dunkelte schon der Abend, als die Massen den Saal verließen. Nun hat nach Wien, Linz und Innsbruck auch Salzburg gesprochen. Die Eisenbahnverwaltung ist gewarnt, möge sie nun den, Mut zur Einsicht und zur Bewilligung der Forderungen, von denen nichts, aber gar nichts abgehandelt werden darf, weil sie daS äußerste Minimum darstellen, aufbringen. Eine Eifenbahnerfrauenversaminlung in Linz. Am gleichen Tag fand im Linzer Volksgartenfaal eine Demonstration der Eiserbahnerfrauen gegen die Lebensmittelteuerung statt. Der Besuch war glänzend, nicht nur das Parterre, sondern auch die Galerien waren dicht besetzt. An 1000 Frauen waren herbeigekommen, um an der imposanten Kundgebung teilzunehmen. Gemeinderat Genosse Weiser eröffnet« die Versammlung, gedachte der großen Eisenbahner-kundgebung in Wien und an anderen Orten Oesterreichs, denen sich diese Frauenversammlung in Linz gerade zur rechten Zeit würdig anschließe. Nachdem Genossin Freyschlag und W e i k l in den Vorsitz berufen worden waren, erteilte Ge* »ofsi» Freyfchlag Genossin B e u 11 m a y r daS Wort. Stürmisch begrüßt, schilderte sie eingehend die Notlage der Eisenbahnersrauen, die Einwirkung der herrschenden LebenS-mittelteuerung auf die Familienverhältnisse der Eisenbahner. Im Jahre 1895 erfüllte die österreichische Eisenbahnerschaft die Hoffnung auf eine menschenwürdige Besserung ihrer trostlosen Lage, aber die Hoffnung erwies sich als eitel und heute befinden sie sich infolge der von Monat zu Monat ansteigenden Teuerung mitten iri der Hochkonjunktur des Elends. Genossin Beutlmayr entwarf an der Hand zahlreicher Beispiele ein klares Bild, bei wirklichen Notstandövcrhältnijse, unter denen die Eiseichahnerfamilien zu leben habe». Mächtig wirkte auf die Versammlung das von ihr ausgestellte HauS-haltungsbudget einer vielköpfigen Familie. Die denkbar dürftigsten Ansätze (für Fleisch zum Beispiel täglich 00 H.!) belasten die Ausgaben eines im Verkehrsdienst mit jährlichen 600 fl. Angestellten wöchentlich mit Kr. 20'54. Ohne Holz, ohne Befriedigung der Kleidungsbedürfnisse ergibt sich selbst für eine kleine Familie bereits ein unerträgliches Jahresdefizit. Das bescheidene Quartiergeld läßt keine Ersparnisse zu. Viele Familien treibt die Wohnungs- und Nahrungsnot dazu, in feuchten, dunklen ungesunden Kellerwohnungen ihr Dasein zu fristen. Wenn die Eifenbahiterfamilien überall in dem Rufe anständiger, schlichter und gesitteter Familien stehen, so verdankt der Staat dies der ungeheuren Opferwilligkeit der Eisenbahnerfrauen. Der Staat weiß ihnen aber keinen Dank. Er kümmert sich nicht um seitn Angestellten, die er ruhig dem Hungerlos preisgibt. Junge Männer und Frauen verzehren ihre Jugendkraft, in dem sie die Einschränkung um ihrer Kinder den oder gar sterben müssen Dem Vich und Herden zu schaden deren Besitzer, ist nichts gemeineres, als daß sie solche bezaubern und mit ihren teufflifchen Malefiz gar töten . . . Ich will nit reden noch von hunderterlei) anderen Hebeln und Schäden, so durch die Hexen verursacht, also daß kein schändlichere Pest, kein größeres Verderben in der Welt als durch solche Hexen und Unholden geschehen . . So schrieb und predigte man vor 180 Jahren; aber „schon" im Jahre 1774 ließ der Salzburger Erzbischof Hieronymus das Verbot ergehen, Teufelöaustreibungen und Segnungen gegen die vom Teufel Besessenen, gegen Zaubereien, Gespenster und Krankheiten vorzunehmen. Doch wir wollen darob mit dem armen Dorfpfarrer ebenso wenig rechten als mit der armseligen Bauernmagd, die, felsenfest auf das Wort ihres Seelenhirten bauend, nun ihre drei Tage abzusitzen hat. Denn das llebel liegt tiefer — es steckt in der Art und Weise, wie der Klerus auch in unseren Tagen herangezogen wird. Hat doch zum Beispiel ein Professor der katholischen Theologie an der Würzburger Universität, Franz Adam Gopsert, in seiner „Moraltheologie" folgende Pro« dufte seines Geistes nkdergefchrieben: „Es ist verboten, dein Teufel neugierige Fragen vorzulegen, und es wäre eine schwere Sünde, sich mit dem Satan im Falle der Besessenheit in ein langes Gespräch einzulassen; dagegen ist c8 wahrscheinlich nur eilte läßliche Sünde, ihm auch nur die eine oder andere neugierige Frage vorzulegen." Wenn solche Dinge von einem Universitätsprofessor vorgetragen werden, dann darf es uns freilich nicht wundem, wen» der Pfarrer»von Unternberg auf die Frage des Richters seiner Anschauung Ausdruck nab* daß eine Verwünschung, beziehungsweise Verhexung des Viehes nicht in das Bereich der Unmöglichkeit gehöre. Wundern aber muß es uns, daß die s°0c' nannten „freiheitlichen" bürgerlichen Parteien den Antrag gelehnt haben, welchen Genosse Pernerstorfer im letzten Volks-hause eingebracht hatte: Aufhebung der theologischen Fakultäten an den Hochschulen. „Salzburger Wacht. nur Lokale, itt welchen der «Eisenbahner" auflieat! “Wfä willen zum äußersten treiben. Es sind zahlreiche F ö l' c b e kann t, d a ft FamiIien am S ch l a ch t h 0 s die Abfälle z u s a m ir. e n I a i: f e n, u m s i ch mit den i I h r e n d u r ch z u b r i n g e 11. Noch schlimmer sind die Werkstättenarbeiter und die Oberbauarbeiter dcu-an. Genossin Veutl-mahr erörterte dann die traurigen Pensionsverhältnisse. Wie Witlven uud Waisen ihres im Dienste früh aufgericbenen Erhalters in Not und Elend dahinsiechen. Freudig begrüßt, ergriff nun Genosse G r u b e r das Wort. Die nach ihrer Natur überaus gutmütige Bevölkerung Oesterreichs sei am Ende ihrer Geduld a ng e la ng t und rüste endlich zu einem Kampfe, in dem cs kein anderes Ziel gebe, als den Sieg über ihre Ausbeuter Peiniger und Unterdrücker. Die Teuerung habe solche Dimensionen angenommen, das; es der Arbeiterschaft nun direkt an den Lebensnerv gehe. Dagegen müsse sie sich aufbäumen, lueim sie sich nicht selbst aller Segnungen der Kultur verlustig machen wolle. Genosse Gruber gab sodann eine eingehende Schilderung deö verräterischen Verhaltens der bürgerlichen Parteien in den verflossenen Parlamentstagungen. Hoffentlich hört die Regierung auf die Arbeiterschaft und ihre Vertreter, im Fnnern des ganzen Staatskörpers wühle schon das Fieber der Empörung, die Regierung t st gewarn t. Die Partei aber erwartet, die gesamte Arbeiterschaft hinter sich zu finden, wenn ihr Ruf an sie ergebt. /Rauschender Beifall.) Zum Schlüsse referierte Genosse Weiser in einem beifällig aufgenommenen Referat über die Beschlüsse der Reichs-konserenz. Die Eisenbahner- und Arbeiterschaft sehe die Gleichgültigkeit und Unbarrnherzigkeit der herrschenden Klassen, die Arbeiter müssen sich daher zusammenschließen im Kampfe gegen ihre Unterdrücker. Eine geschlossene und einige Organisation verbürgt ihnen den Sieg! (Lebhafter Beifall.) Diese imposante Frauenversammlung hat die Entwicklung der Linzer Frauenorganisation auf das günstigste beeinflußt. Zahlreiche Neubeitritte während der Versammlung bilden den Beweis, daß auch die Frauen die Bedeutung des Klaffenkampfes erfaßt haben und bereit sind, sich den Aufgaben der Organisation mit zuversichtlichem Vertrauen und begeisterungs-boller Hingabe zu widmen. Eine Kundgebung in Marburg. Donnerstag den 7. September fand im „Kreuzhofsaal" eine massenhaft besucht^ Eisenbahnerversammlnng statt, in der der Delegierte der Reichskonferenz der organisierten Eisenbahner Genoffe S u P p a 11 z Bericht erstattete. Die Konferenz beschäftigte sich der Hauptsache nach mit den gegenwärtigen Teuerungsverhältnissen, wonach cs nicht nur den Eisenbahnern, sondern der gesamten arbeitenden Bevölkerung nicht mehr möglich ist, durch die in Oesterreich in höchster Blüte stehende agrarische Wucherpolitik ihr Auskommen bei den speziell österreichischen Löhnen zu finden. Die Versammlung gestaltete sich zu einer mächtigen Protestversammlung gegen die Regierung und ihre TenerungSpolitik. Es sprach ferner noch Genosse P e t e-linscheck, der das Treiben der verschiedenen nationalen Eisenbahnerorganisationcn beleuchtete, worauf eine Resolution im Sinne der Ausführungen mit großem Beifall ausgenommen wurde. Die Resolution war auch gleichzeitig eine Solidarität?» Inndgebung der Südbahner für ihre Kollegen Staatsbahncr. Sache der Regierung wird es nun sein, sich einmal, und zwar sehr bald zu einer entscheidenden Tat aufzuraffen, bevor ein Verzweiflungskampf der Eisenbahner sowie der gesamten arbeitenden und zum Hungerleiden verurteilten Bevölkerung dieses armselige Oesterreich in allen seinen ohnedies morschen Grundfesten erschüttert, Parlament und Regierung haben höchste Zeit, der Teuerung energisch Abbruch zu tun. Die Geduld von Millionen Arbeitsmenschen hat den Höhepunkt erreicht. Eisenbahnerversnmmlung in Olmiitz. Mittwoch den 6. September 1011 wurde in Olmütz-Hodolein in der Hanna-Bierhalle durch den Allgemeinen RechtS-schutzverein, Ortsgruppe Olmiitz, eine öffentliche Eisenbahner-Versammlung einberusen, welche außergewöhnlich stark besucht war. Genosse K o r a n b a und Genosse Leis referierten über die am 3. d. M. stattgefunbene Reichskonferenz der Delegierten der Eisenbahner in Wien. Eine allgemeine Empörung verursachte die Nachricht, daß das f. k. Eisenbahnministerium samt der Regierung erklärten, die Forderungen der Eisenbahner gar nicht zu kennen, obzwar dieselben Forderungen dem Eisenbahnministerium und der Regierung durch die Personalkommissionen, Arbeiterausschüffe, Deputationen it. s. w schon lange bekannt sind. Die 11 u t) a 11 b a r £ c 11 der heutige 11 Teuerungstcrl,ältniffe wurde dadurch dokumentiert, daß die bei der Reichskonferenz in Wien an-genommene Resolution, die für den Kampf eintritt, einstimmig fü r gut befunden wurde. Schwor?,ach im Pongnu. Am StamStag den 9. September d. I. fand bei Herrn Aottensteiner (Saltlerwirt) in Schwarzach eine besonders -gut besuchte Eisenbahnerversammlung statt. Der Unwillen Über die immer mehr empfindliche Lebensmittelteuerung und die miserablen Lohnverhältnisse machen sich auch hier uud nicht nur in Salzburg, Wien und dergleichen bemerkbar. Von St. Johann im Pongau hatten sich auch zahlreiche Seidene-genossen eingefunden. Auch Frauen waren anwesend, so daß fcet Saal bis auf das letzte Plätzchen gefüllt war. Als erster Redner brachte Genoffe Mayer den Bericht von der denkwürdigen Delegiertenkonferenz in Wien, welcher mit größter Aufmerksamkeit angehört wurde. Nun hielt Genoffe Hos-n e d l aus Salzburg ein anderthalbstündiges Referat über die gegenwärtige Situation der Eisenbahner, wobei er öfters durch stürmische Zwischenrufe unterbrochen wnrde, indem er wahrheitsgetreu das Vorgehen der Bahnverwaltnug, der Regierung und der bürgerlichen Parteien gegenüber dem Personal schilderte. Er erwähnte die Aufbesserungen seit dem Jahre 1905, welche aber zur heurigen Lebensmittelteuerung in keinem Verhältnis stehen, da die Lebensmittel bis jetzt teilweise um 50 618 60 Prozent gestiegen sind. Indem er nochmals hervorhob, daß die Regierung und bas Ministerium nicht mehr taube Ohren für da§ Personal haben sollen, da der Hunger zu viel weh tue, kam er auch zu dem Resultat, daß -die Bediensteten stch sagen werden: Bis jetzt haben wir gearbeitet und gehungert, toi’- wollen nun einmal an-■er®.8 Probieren! Nicht endenwollcnderBeifall lohnte seine Ausführungen und in größter Kampfcsstimmnng wurde die auch auf der Delegiertenkonferenz angenommene Resolution einstimmig angenommen. Naci einem Schlußwort des Genossen Hosnedl uud Absingung des Liedes der Arbeit schloß der Vorsitzende die denkwürdige Versammlung. Klngenfurt. Eine sehr gut besuchte Eisenbahnerversammlung fand r.7.?.nn*aß den 9. d. M. in den Restaurationsräumen der Dcusiksale statt. Der Obmann der Ortsgruppe, Genosse Braz »eichet als Delegierter für Klagensurt an der Reichskonferenz »er Eisenbahner teilgenommen, erstattete einen ausführlichen Bericht über die bort gefaßten Beschlüsse und verlas eine bies» jezügliche Resolution sowie bie ausgestellten Forderungen des vtaatsbahnpersonals. In der Debatte sprachen die Genossen Kästner, W ei dich, Pichler, Braz und Gröger, jvorauf der Bericht mit Befriedigung zur Kenntnis genommen und die Bereitwilligkeit zur Führung de? energischesten Kampfes ausgesprochen wurde. Nach der Stimmung der Versammelten Eisenbahner z u urteile», i ft die Erregung über die furchtbare Teuerung und bas passive Verhalten ber Regicrikng aufs höchste gestiegen, jo baß cs nicht verwunderlich erscheint, wenn vielfach Stimmen auf sofortige Eröffnung des schärfsten Kampfes laut würben. SigmundSherberg. Den 8. September sprach hier in einer gut besuchten Versammlung Genosse Adolf Müller über die am 3. September stattgefundene Reichskonferenz. Auch hier kam die erregte Stimmung des Personals zu lebhaftem Ausdruck. Eine aufgelöste Versammlung der Staatsbahncr in Triest. Am 14. d. M. sand im Arbeiterheim in Triest eine von mehr als 1000 Personen besuchte Versammlung der Bediensteten der Staatsbahn statt. Es wurde eine Resolution beschlossen, in welcher die Eisenbahner die Erfüllung ihrer schon vor langer Zeit gestellten Forderungen ans eine Wpro-zentige Erhöhung der Wohnungszulage, eine LOprozentige Erhöhung der Löhnung uud schließlich bie unbeschränkte Einfuhr argentinischen Fleisches sowie die Aushebung jeder Grenzsperre verlangen. Während der Rede de? Referenten wurde die Versammlung immer stürmischer, so baß der Negierungsvertreter sich genötigt sah, die Versammlung ausgulöscn. Eine Kungebung des Wiener Zugbegleitungsperfonals. j Vor der Reichskonferenz, am 31. August, fand im IX. Bezirk eine Versammlung des Zugbegleitungs-Personals statt, in der Genoffe Adolf Müller referierte. Müller besprach die allernotwendigften Reformen, deren Durchführung die TeuerungSpolitik unerläßlich mache. Trotzdem wird es einer ernsten Kundgebung der gesamten Eisenbahner bedürfen, um überhaupt etwas zu erreichen. Das Eisen-bahnmiuisterium lehnt alle .Anträge und Forderungen, welche Geld kosten, mit dein Bemerken, das Finanzministerium bewillige nichts, ab. Im Voranschlag des Eisenbahnniinisteriunis für 1912 sind nicht nur keine Erhöhungen, sondern ein mehrere Millionen betragender Abstrich, hauptsächlich bei den Personalauslagen geplant. (Große Erregung, Zwischenrufe: Englisch lernen!) Redner schließt: „Wenn die Regierung an den Vorgängen auswärts nichts lernen will, die Eisenbahner lehnen dafür die Verantwortung ab." (Beifall.) Jnnerhuber bespricht die Versuche der diversen bürgerlichen Parteien, unterstützt von jcber Regierung, bie Eisenbahner zu spalten. Leider gibt es noch Kollegen, Ivelche Vereinen angehören, wie zum Beispiel dem Verkehrsbund, deren Zeitung keinen dringenderen Wunsch hat, als daß die sozialdemokratischen Vertrauensmänner gemaßregelt werden und die bei jeder Denunziation ihr „Ministerium sei stark gegen die Anmaßungen der sozialdemokratischen Hetzer" ertönen läßt. N i g r i n und Franke besprechen die schlechten Vor-rückungSverhältnisse der Bremser und Kondukteure. Besonders im Wiener Staatsbahndirektionsbezirke sind dieselben schlechter als auswärts und eine große Zahl von Posten wird trotz ber seinerzeitigen Versprechen des Ministeriums und Erläffe der eigenen Direktion von derselben nicht besetzt. Schober erklärt: Wenn die Unternehmer und Produzenten, wenn sie von Forderungen der Eisenbahner Horen, gar so entrüstet sind, so vergleichen wir einmal, Iva? dieselben von uns fordern. Redner erörtert ziffermäßig die fortwährende Steigerung der Lebensmittel und Wohnungen im Verhältnis zum Einkommen der Bedienstete». Er empfiehlt die Annahme folgender Resolution: Die ani 31. August 1911 in Netschardas Restauration, IX., Rögergasse 32, in großer Zahl versammelten Zugs-begleitet erklären: Die seit Jahren ununterbrochene Steigerung aller Bedarfsartikel und die jährlich wiederkehrende unerschwingliche Erhöhung der SBohimngSprcife machen es dem größten Teil der Eisenbahnbediensteten trotz der fortwährenden Einschränkungen aller Bedürfnisse unmöglich, sich und ihre Familie vor dem Hunger zu schützen. Da nun trotz der bei den letzten Reichsratswahlen von fast sämtlichen Kandidaten aller Parteien abgegebenen Versprechen, für die VolkSnotioendigkeiten einzutreten, auf Grund der Vorgänge und Abstimmungen in ber letzten Tagung eine Abhilfe von seiten ber Regierung und der nationalverbändlerischen Mehrheit dcS Parlaments nicht zu erwarten ist, sehen sich die Zugsl> eg 1 ei t e r gezwungen, im Verein mit b c 11 übrigen Bediensteten und Arbeitern eine der Teuerung wenigstens teilweise entsprechende Erhöhung ihrer Bezüge zu verlangen. Die Versammlung beschließt daher: Die Zentral- leitung dcS Allgemeinen Rechtsschutz- uud Gewerkschaftsver-eines sowie die Leitungen aller koalierte» Vereine und die gesamten ZentralaiiSschußmitglieder der Personalkominissio-11 en aller f. k. StaatSbahnen mögen dahin wirken, daß auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Zentralausschusses, deren Stattfinden für die allernächste Zeit zu verlangen ist, nur die dringendsten Forderungen des Personals gestellt werden, uud zwar: Die Gewährung der durchwegs ziv eijährigen V 0 rr ii ck 11 ngsfriste 11 für- sämtliche Diener der k. I. Staatsbahn und ein gerechtes, nach der Zahl der D i e it st j a h r c zu berechnendes Ausgleichs-a v a n e e in e n t für d i e »ä l t e r e n Diene r, ferner die endliche Regelung der F a h r g e b Ü h r en, d e r D i e n st t u r » n s s e und d e r E r n e » n u n g e n i m Sinne der diesbezüglichen, wiederholt c i 11= gebrachten Anträge. Unsere Vertreter werden beauftragt, dem k. f. Eisenbahnministerium zu erklären, baß ber Hunger uub baS Elend unserer Familien ein längeres Znwarten unmöglich macht und wir entschlossen sind, einen uns eventuell aufgezwungenen Kampf um bie Möglichkeit einer besseren Existenz mit aller Kraft zu führen." Diese Resolution würbe mit großem Beifall c i 11 st i m-1» i g a n g e n 0 m in e n. Koniotiiu in Böhmen. Am Dienstag den 12. d. M. tagte in den Saallokali-tätc» deS LagerkellerS in Komotau eine Eisenbahnervcrsamm-lung. Genosse B l a Ii a begrüßte die zahlreich Erschienenen und erteilte zum ersten Punkt der Tagesordnung dem Genossen Stütz das Wort, welcher den Bericht von der in Wien abgehaltenen Reichskonferenz brachte. Die auf der Reichs-konferetiz angenommene Resolution wurde mit Beifall ausgenommen. Sodann gelangte stürmisch begrüßt Genosse Czer-11t a k zum Worte. Er brandmarkte in scharfe» Worten das Verhalten der Negierung gegenüber der arbeitenden Bevölkerung, ba bis jetzt von seiten bersclben gegen die unverschämte Lebensmittel- und Wohnungspolitik nichts geschehen sei. Noch nie, soweit sich die Arbeiterschaft und das Eisen-bahnpcrsonal von Komotau erinnern kann, hat in den geräumigen Lokalitäten deS LagerkellerS eine so stark besuchte SBcrfammüuig ftattgefunden. Der gaal sowie die Ncbenlokali- täten und Gallcricn waren bis aus das kleinste Plätzchen Be« setzt. Wohl 800 Mann dürften der Versammlung bcigcwohnt haben, wovon zirka 200 Personen nicht einmal Sitzplätze hatten. Gute 300 Personen mußten wegen Platzmangel beim Versammlungslokal umkehren. Nur langsam leerte sich der Saal um %11 Uhr nachts. Bischofshofe«. Am Samstag den 9. d. M. fand in Herrn Haids Saal eine Eisenbahnerversammlnng statt, die sehr stark besucht war und in der die Genossen Mühlberger und Spielmann über die am 3. September ftattgefundene Reichskonferenz Bericht erstatteten. Die Ausführungen der beiden Redner wurden wiederholt von erregten Zwischenrufen unterbrochen. Die Stimmung im Eisenbahnerpersonal ist auch hier eine erbitterte. Eine von Genossen Mühlberger beantragte Resolution, in der die Kampfbereitschaft im Falle der Nichterfüllung der unterbreiteten Forderungen zum Ausdruck kommt, w u r d c ei st i m in i g 0 n 0 e it 0 nt m c n. LeoberSdorf. Am 10. d. M. fand in Rudolf K i r n b a u e r s Saal-lokalitäten eine große Eisenbahnerversammlung statt, die von Eisenbahnern sämtlicher Kategorien der Linien Leaders-d 0 r s-G nt e n st e i n und Leobersdor f-P ottenstei* sowie vom Personal der Südbahn zahlreich besucht war. Genosse S w 0 b 0 d a sprach über die Lage der Eisenbahner, die nicht durchgcsührten Zugeständnisse und die gegenwärtigen Forderungen. Unter lebhafter Zustimmung verlas Genosse Swoboda die Forderungen der Gesamteiseubahner-schast und die in der Delegiertenkonferenz angenommene Resolution, welche er zur einstimmigen Annahme empfahl. Nachdem noch mehrere Redner gesprochen hatten, gelangte ein Antrag Aur einstimmigen Annahme, in welchem gegen die von offiziöser Seite ausgestellte Behauptung, das; die gegenwärtige Bewegung nur auf Wiener Boden fuße, protestiert wird, und in welchem sich gleichzeitig die Versammelten mit der gesamten Eisenbahnerschaft solidarisch erklären. Diese Resolution wurde sodann mit dem Zusatzantrag einstimmig angenommen. Beim Punkt „Eventuelles" wurden verschiedene interne Angelegenheiten besprochen und schilderte Genoffe Swoboda insbesondere die in früherer Zeit bekundete Per-fonalfreundlichkeit des Stationsvorstandes Herrn Warta, welche derselbe jetzt ganz verloren zu haben scheint, was äußerst bedauerlich ist. Nachdem noch Genosse.Swoboda das provokatorische Auftreten des Lampisten von Wittmannsdorf (Werkmann Müller) energisch zurückwicR, schloß der 'Vorsitzende Genosse Vinzenz mit einem Schlußwort die sehr schöne Versammlung. 1 Aus dem steirischen Salzkammergut. Aus Klachau wird uns aus Bahnarbeiterkreisen geschrieben: Man hat noch nie etwas von Klachan im steierischen Salzkammergut gehört, wo doch in dieser Gebirgsgegend die Not der Bahnarbeiter den höchsten Punkt erreicht hat. Die Wohnungen und die Lebensmittel sind hier unerschwinglich teuer, was hier auch mit dem Sommer- und Wintersport zusammenhängt. Die Lebensmittel sind vielleicht höher im Preise als in der Residenzstadt Wien. Wir rufen unseren Kollegen in Wien und Umgebung zu, sie mögen an unseren Forderungen fcsthaltcn. Auch mir s i n d bereit, unseren Kollegen in Wien und Umgebung zur Seite zu stehen. Weitere Versammlungen tagten noch in M ä h r i s ch - O st r a n, L u n d e n 6 u r g, Prag und Briinn. In letzterer sprach Abgeordneter Genoffe T 0 mschik unter massenhafter Beteiligung. Nie Forderungen der Anatsbahner. Am Montag den 18. September sprachen bei dem Leiter des k. k. Eisenbahnministeriums Dr. Ritter von R ö l l die sozialdemokratischen Abgeordneten T 0 m-schik und Dr. Ellenbogen vor und kündigten an,' daß am Mittwoch den 20. September die Vertreter der, koalierten Eisenbahnerorganisationen empfange.» werden wollen. Gleichzeitig machten sie den Leiter deS Eisenbahnministeriums auf den E r n st der Situation aufmerksam. Die Deputation der Vertreter der koalierten Vereine (Allgemeiner Rechtsschutz-imd Gewerkschaftsverein der Eisenbahner Oesterreichs, Lokomotivführerverein (Wien), Lokomotivführerverein (Prag), Zentralverein der Eisenbabnbeamten, Bahnmeisterverein und Kondnkteurverein) hat heute am 2 0. September folgende Forderungen dem Eisenbahn Ministerium bereits überreicht: Forderungen -er Arbeiter. 1. Gewährung einer durchschnittlichen 20prozentigen Lohnerhöhung. Dieselbe hat sich ausnahmslos auf alle im Tag. lohn oiGr Akkord stehenden Arbeiter, Aushilfsbediensteten und Gepäckträger zu erstrecken; bei den im Akkord stehenden Arbeitern hat die Lohnerhöhung durch entsprechende Erhöhung der Akkordpreise voll zum Ausdruck zu kommen. 2. Schaffung einer zu verla^itbarenden Lohnautomatik. (Siehe Beilage I.) 8. Einführung von Erholungsurlauben für die Arbeiter ohne Verdienstentgang. « 4. Einführung einer Arbeitsordnung für alle Arbeiter, in jedem Dienstzweige, mit welcher die Arbeitszeiten, die Bezahlung der Ueberstunden, der Sonn«, Feiertags, und Nachtarbeit geregelt festgesetzt werden. (Siehe Beilage II.) 5. Entschiedene Regelung der Stabilisierung, und zwar: Ausdehnung der Stabilisierung, Erhöhung des Prozentsatzes, Aufhebung jedes Verlustes bei der Stabilisierung, Nicht-einrcchnuug der Uniform re. (Siehe Beilage III.) 6. Aufnahme aller Arbeiterinnen, welche mehr als die Hälfte der normalen Arbeitszeit von neun Stunden im Dienste zubringen gegen Monatspauschale. Die Gepäcksträger sind in ben Staub ber stänbigen Arbeiter einzureihen. Forderungen der Untrrbeamlen uud Diener. 1. Einführung zweijähriger VorrückungSfristen für sämtliche Diener bis zur Enbgehaltstufe. Erhöhung ber Enbgehaltstufe für sämtliche Diener auf 2000 Kr. 2. Gewährung entsprechend gekürzter Vorrückungsfristcn für bie älteren Diener, bie trotz ihrer längeren Dienstzeit gegenüber jüngeren Dienern im Gehalt zurück sinb, und insbesondere für die Werkstättenbediensteten, die bei der Stabi-, lisierung in ihrem Verdienst geschädigt wurden, und zwar in folgender Weise: ) a) Jedem älteren Bediensteten, Jtftm es unter Zugrunde- Sorget dafür, dqtz der „Eisenbahner;" auch vom reisenden PnbKknm gelesen werdet. s legung der zweijährigen Vorrückungsfristen nicht möglich ist, bis zu der der Pensionierung mit vollem Höchstgehalt nötigen effektiven und anrechenbaren Dienstzeit diesen (den Höchstgehalt) zu erreichen, soll die Vorrüclnngsfrist in den einzelnen Gehaltstufen so gekürzt werden, daß jeder der gedachten Bediensteten vor seiner auf Grund der beendeten Dienstzeit erfolgten Pensionierung den Höchstgehalt erreichen kann, was so zu interpretieren ist, laß auch alle Bediensteten jener Kategorien, die im Genüsse der Anrechnung der IM fachen Dienstzeit stehen, innerhalb 24 Jahren ihren normierten Höchstgehalt erreichen können; b) Es soll jeder Bedienstete, der unverschuldeterweise trotz seiner längeren Dienstzeit mit dienstjüngcrcn Kollegen im Gehalt gleichgestellt ist oder sich in einer niederen Gehaltstufe befindet als dienstjüngere Kollegen, die VorrückungSsrist in den einzelnen Gehaltstufen so oft um je ein Jahr gekürzt erhalten, als sich bei jedem einzelnen älteren Bediensteten gegenüber einem jüngeren Bediensteten gleicher Kategorie Mehrdienst-jahre ergeben, und zwar für je zwei Mehrdicnstjahre je ein Jahr Kürzung der normalen VorrückungSsrist gewährt werden; c) Endliche Ausgleichung der Härten und Schädigungen für das gesamtbeteiligte Werkstättenpersonal im Sinne des eingebrachten Antrages. (Siehe Beilage IV.) 8. Regelung der Ouartiergeld- und Wohnungsfrage, und zwar: Sicherung entsprechender Kapitalien zum Bau einer genügenden Anzahl Personalhäuser mit billigen und hygienischen Wohnungen für das Personal in allen Stationen, Ivo 'Personalhäuscr gebaut werden können. Bis zur Vollendung dieser Aktion Gewährung einer 26prozentigen Quartiergeldzulage an sämtliche Bedienstete und für diejenigen Bediensteten, die in Personalhäusern nicht untcrgcbracht werden können, von diesem Zeitpunkt als definitive Quartiergelderhöhung zu gewähren. 4. Verbesserung der Ncbenbczüge, und zwar: a) Gewährung der Nachtdienstzulage an das gesamte Nachtdienst versehende Personal (Wächter, inklusive Arbeiter), das eine solche noch nicht bezieht; b) Verbesserung der Fahrgebührensähe für das Loko-motiv- und Zugbegleitungspersonal und der Prämienverdienste für das Lokomotivpersonal im Sinne der diesbezüglich bereits eingebrachten Anträge (siche Beilage V); c) Einführung entsprechender Dienstzulagen für das gesamte Verschubpersonal (24 Kr. monatlich), für die Werkmeister in Haupt- und Betriebswerkstätten (40 Kr. monatlich), für die Bahnrichter (800 Kr. jährlich) und für die Oberheizer (80 Kr. monatlich); d) für die Bahnmeister und Gebäudemeister Erhöhung des Pauschales von 40 auf 60 Kr. monatlich. 5. Erhöhung der Postennormierung in der Weise, daß: a) allen Bediensteten, die nach dem gültigen Gehalt-schema die Anwartschaft auf die Unterbeamtenernennung haben, bei Erreichung der Gehaltstufe von 1200 Kr. die automatische Ernennung zum Unterbeamtcn gewährleistet wird; b) daß allen Arbeitern und Aushilfsbediensteten nach der in der PrüfunjZsvorschrift festgesetzten Minimaldauer der Ausbildungszeit die Ernennung zu Aushilfsbediensteten, Beziehungsweise die definitive Ernennung automatisch gewährleistet wird. 6. Ermöglichung der automatischen Erlangung des Unter-beamtenranges bei Erreichung der Gehaltstufe von 1200 Kr. für folgende Kategorien, beziehungsweise Bedienstete: Drucker, Kanzlcigehilfen, Oberwerkmänner, Werkmänner, Signalschlosser, Stationsaufseher, Oberverschieber, Portiere, Wagenschreiber, Bahnrichter, Manipulanten, Packinoister, Pumpenwärter. Oberheizer, Blocksignaldiener, Wächterkontrollore. Ferner Ermöglichung der Erlangung des Unterbeamtenranges durch Zulassung zu den Prüfungen, beziehungsweise durch Uebcrstellung in die entsprechenden höheren Dienstes« kategorien für die Verschieber und Bahnrichter, Kanzlei- und Stationsdiener, die Schreibarbeiten verrichten, beziehungsweise für höher qualifizierte Arbeiten verwendet werden, und für die Magazinsdiener und Ladescheinschreiber. 7. Auflassung der Gehaltstufe von 1300 Kr. und Einführung der zweijährigen Vorrückungöfristen bis zur End-gehaltstufe für sämtliche Unterbeamten. Erhöhung des Endgehaltes sämtlicher Unterbeamten auf 8000 Kr. Ernennung der Werkmeister der Haupt- und Betriebs-Werkstätten, Maschinen-, Bahn-, Brücken-, Gebäude- und Signalmeister bei Erreichung der Gehaltstufe von 1600 Kr. zu Beamten unter Beibehaltung der früheren Vorrückungsfristen, wenn diese günstigere sein sollten und ohne jede materielle Schädigung. 8. Die laut Dienstpragmatik jedem Bediensteten zuge-sprochenen Erholungsurlaube sollen jedem Bediensteten ohne Rücksicht auf etwaige erwachsende Substitutionskosten gewährt werden. Krankheit, Waffenübung und sonstige Urlaube dürfen den Anspruch auf den Erholungsurlaub nicht schmälern und dürfen solche Absenzen als Erholungsurlaube nicht gerechnet toerden. 9. Endliche Regelung der Dienstturnusse für alle Bediensteten im Sinne der diesbezüglich vorliegenden Anträge. (Siehe Beilage „VI".) 10. Regelung des Strafverfahrens im Sinne der vom Zentralausschuß der Personalkommission eingebrachten Anträge. (Siehe Beilage „VII".) 11. Endliche Erfüllung aller noch unerledigten Einreihungsforderungen des in den k. k. Staatsbahnstatus ein-gereihten Personals der ehemaligen Kaiser Ferdinands-Nord-bahn, der Böhmischen Nordbahn, der Staatseisenbahngesell, schaft und der Oesterrreichischen Nordwestbahn und Südnord, deutschen Verbindungsbahn. (Siche Beilage „VIII".) Forderungen der Beamten, Manipulantinnen und Offiziantinnen. 1. Gewährung einer 25prozentigen Ouartiergeld« erhöhung für sämtliche Beamte. 2. Einreihung in das derzeitige automatische Gehaltschema auf Grund der zurückgelegten Gesamtdienstzeit. 3. Erhöhung des automatisch erreichbaren Endgehalts von 4400 Kr. auf 4800 Kr. (ohne Beförderung in die VI. Dienstklasse). Herabsetzung der VorrücknngSfristen der VII. Dienst, klaffe von vier auf drei Jahre. 4. Die laut Dienstpragmatik jedem Beamten zugesprochenen Erholungsurlaube sind ohne Rücksicht auf etwaige erwachsende Substitutionskosten im nachstehenden Ausmaß zu gewähren: Bei einer Dienstzeit bis zu 5 Jahren.«»y. 14 Tage » „ « n „ 10 ,, * 21 „ „ „ «, „ „ 20 „ |.« •«.. 28 „ „ „ „ über 20 „ t.*. . 40 „ 6. Verbesserung der Ncbenbezüge: a) Erhöhung der Nachtdienstzulagen in allen Stationen auf 2 Kr.; b) Einführung des Stundenakkordsatzes von 2 Kr.; c) Vergütung der geleisteten Überstunden beim Exe-kutibdienst mit 2 Kr. 6. Gewährung einer 20prozentigen Taggeldcrhöhung für die Manipulantinnen. 7. Für die Bahnoffiziantiunen ist an Stelle der orts-klaffenmäßrgen Zulage ein Ouartiergeld — analog den übrigen Bediensteten — festzusetzen, und zwar: Für Wien mit einer Wprozentigen Erhöhung der bisher für Wien als ortsklaffenmäßige Zulage fixierten Beträge und für die übrigen Stationen mit 80, 70, 60 und 60 Prozent des neuen Wiener Quartiergeldes. 8. Alle jene Manipulantinnen der k. k. Direktion für die Linien der Staatöcisenbahngescllschaft und k. k. Nordwest-bahndircktion, welche an: 1. Jänner 1911 bereits fünf Dienst« jahre vollendet hatten, sind mit Rückwirkung vom 1. Jänner 1911 zu Offiziantinnen zu ernennen. 9. Erteilung des aktiven und passiven Wahlrechtes für die Wahlen in die Personalkommission unter Zuweisung an die „Sektion Beamte". Vertretung im Zentralausschuß durch die gewählten weiblichen Personalkommisffonsmitglieder in einer zu schaffenden Sektion der weiblichen Angestellten. 10. Festsetzung des Urlaubes, und zwar: Bis zu 10 Dienstjahrcn 14 Tage, bis zu 20 Dienstjahren 21 Tage und über 20 Dicnstjahre 28 Tage. 11. Honorierung der Überstunden mit 2 Kr. Forderungen des GcsamtpersonalS. Betreffs der Sozialversicherungsreform wird gefordert, daß in der Unfallversicherung der Eisenbahner durch die geplante SozialvcrsichcrungSrcform keine Verschlechterung eintrete und daß insbesondere die geplante Kürzung der Renten bei gleichzeitigem PensiouSbezug die Pauschalierung kleiner Renten, die Schädigungen durch die Zwölfteilung in der Klassifikation des Unfallgradei sowie die Schmälerung des Beerdi-gungskostenersatzcs unterbleiben, daß keine Folgen nach gerichtlichen Verurteilungen eintreten und daß die Krankenkassen keine finanziellen Schädigungen zugunsten der Unfallversicherungsanstalt erfahren. Es wird weiter gefordert, daß die bestehende Parität bei der Zusammensetzung des Vorstandes der BcrufSgenossenschaftlichcn Unfallversicherungsanstalt erhalten bleibe und daß die rechtliche Ausnahmsstellung bezüglich des Einflusses der Bediensteten auf die Verwaltung der Betriebs-krankcukaffe der k. I. Staatsbahnen aufgehoben werde. Es wird, kurz gesagt, gefordert, daß betreffs der Unfallversicherung der Eisenbahner der gegenwärtige Rechtszustand-im Sozialversicherungsgesctz beibehalten wird, für die Schiedsgerichte aber der Instanzenweg geschaffen werbe. Beilagen zu den oben angeführten Forderungen. Beilage „I" *« Punkt 2 der „Forderungen der Arbeiter". Dieselbe hat zu erfolgen im Bau- und Bahner hal-tungsdienst: Bei Professionisten: Fünfmal alljährlich um je 20 H., sodann zweijährlich um je 20 H. B e i qualifizierten und geprüften Arbeitern: Zweijährlich um je 20 H. Bei Hilfsarbeitern: Dreimal zweijährlich um je 20 H., sodann dreijährlich um je 20 H., bei Arbeiterinnen ebenso um je 10 H. I m Werkstätte n-, Heizhaus- und M a t e rä a l-depotdienst: Für Professionisten: Fünfmal einjährlich um je 20 H., sodann zweijährlich um je 20 H. Für qualifizierte Hilfsarbeiter und Heizhauskohlen arbeiten Dreimal einjährlich um je 20 H., dreimal zwcijährlich um je 20 H., sodann dreijährlich um je 20 H. Für Hilfsarbeiter: Viermal zweijährlich um je 20 H., sodann dreijährlich um je 20 H. I in Magazins«, S t a t i o n s- und Verkehrs-dien st: Für qualifizierte und geprüfte Arbeiter: Zweijährlich um je 20 H. Für Arbeiter: Viermal zwcijährlich um je 20 H., sodann drenährlich um je 20 H. Für Arbeiterinnen: Viermal zwcijährlich um je 10 H., sodann dreijährlich um je 10 H. Der Hinweis „nach Maßgabe der vorhandenen Mittel" hat in den Lohnordnungen zu entfallen. Beilage II zu Punkt 4 der Forderungen der Arbeiter. a) Die Arbeitszeit in den Materialdepols, in den Werkstätten der Bau- und Bahnerhaltung und in den Jmprägnie-rungSanstalten, in Gasanstalten, in Eleltrizitätswerkstatten und Anstalten mit jener in den Hauptwcrkstätten gleichgestellt: b) die normale tägliche Arbeitszeit für alle Arbeiter — mit Ausnahme der in den Betriebs- und Hauptwerlstätten — mit neun Stunden; c) die Entlohnung der über die normale Arbeitszeit von neun Stunden im Dienstverhältnis zugebrachten Zeiten, in der Zeit von 6 Uhr morgens bis 8 Uhr abends mit dem anderthalbfachen, in der Zeit von 8 Uhr abends bis 6 Uhr morgens, ferner an Sonn-, Feier- und freien Tagen mit dem zweifachen des TaglohncS, den Turnusarbeitern, wenn mehr als die Hälfte der normalen Arbeitszeit in die Nachtzeit fällt (8 Uhr abends bis 6 Uhr morgens), die Nachtdienstzulage von 1 Kr. festgesetzt, die von den TurnuSarbeitcrn über die normale Arbeitszeit im Dienstverhältnis zugebrachten Zeiten wie bei den übrigen Arbeitern entlohnt, und für Arbeiten mit mehr als gewöhnlicher Gefahr für Gesundheit, Leib oder Leben, größerer Anstrengung oder besonderer Qualifikation besondere Zulagen lohnordnungSmäßig festgesetzt werden; d) dieselbe Arbeitszeit und dieselbe Uberzeitentlohnung . auch für die stabilisierten Arbeiter gelte; a) unter grundsätzlicher Ausrechterhaltung des Zugeständnisses, betreffend die Einführung des 12/24stüudigen DienstturnusseS für die Kohleuarbeitcr in allen größeren Heizhäusern, soll in den übrigen Heizhäusern, wo der obige Dienst nicht durchgeführt wird, derselbe Dienstturnus wie gegenwärtig in den Heizhäusern Wien I und II bestehend, eingeführt werden, und zwar ohne daß den Kohlenarbeitern ein Verdienst-entgang erwächst, beziehungsweise ihre Lohuvorrückung, respektive deren Wirkung beeinflußt wird; f) für Arbeiter in Tunnels die tägliche normale Arbeitszeit — vom Zeitpunkt des Abganges bis zur Ankunft am Sammelplatz außerhalb des Tunnels — gleichviel in welcher Tiefe des Tunnels gearbeitet wird, acht Stunden nicht über-steigt, desgleichen bei Arbeiten in Senkgruben, Brunnen, bei Waffcrbauten und an Lehnen oder Felsen, gleichviel in welcher Höhe; g) statt der Bezeichnung „Handlanger", „Hilfsarbeiter", statt „Hilfsarbeiter" die Bezeichnung nach der Beschäftigung „Schrift", „Hobler", „Vorarbeiter" u. s. Io. gesetzt wird; n) die in den Arbeitsordnungen nicht Aufnahme findenden, das Dienstverhältnis betreffenden Belangen, wie Grundlöhne, Lohuautomatik, Lohnverhältnis bei Versetzungen, Lohnzuschläge für besondere Leistungen u. s. w. in möglichst einheitlichen Lohnordnungen Mtneleht werden. Beilage III zu Punkt 5 der Forderungen der Arbeiter, a) Regelung der Stabilisierung nach dem Grundsatz, daß die Hilfsarbeiter in der Gruppe C, die qualifizierten Hilfsarbeiter in der Gruppe B und die Professionisten in der Gruppe A, unter Beobachtung, daß der Gesamtverdienst, Be-ziehungsweise das Dreihuudcrtfache des durchschnittlichen Tagesverdienstes, beziehungsweise das Dreihundertfache des zuletzt bezogenen Lohnes, ohne Anrechnung der Dienstkleider mit Gehalt und Ouartiergeld vollends gedeckt ist, der Stand der Stabilisierten 85 Prozent zu betragen hat, in der Gehaltsstufe von 1200 Kr. die der Gruppe C in die Gruppe B, die der Gruppe B in die Gruppe A und der Gruppe A zu den Unter-beamten eingereiht, die gegemvärtig bereits stabilisierten den vorstehenden Grundsätzen entsprechend cingereiht werden. b) Stabilisierung aller jener Arbeiterkategorien der verstaatlichen Bahnen, die bei den k. k. Staatsbahncn stabilisiert sind, ohne Entgang am Verdienst, nach den Grundfätzcn des vorstehenden AhsatzcS. c) Stabilisierung der Professionisten und qualifizierten Hilfsarbeiter der übrigen Dienstzweige nach dem vorstehenden Absatz a. Beilage IV zu Punkt 2, Absatz c der Forderungen der Niitcrbcamtcn und Diener. Der Antrag lautet: Jenen Stabilisierten, welche bei ihrer Stabilisierung gegenüber dem Dreihundert-, beziehungsweise Dreihundert-fünsundsechzigfachen des zuletzt bezogenen Lohnes eine Einbuße erfahren haben, ist durch Separatavanccments, außer-tourliche Avancements oder auch durch Kürzung der Vor-rückuugsfristen die Einbuße gutzubringen. In gleicher Weise sind jene zu berücksichtigen, welche am 1. Jänner 1909 stabilisiert wurden und bei welchen nicht beachtet wurde, daß sie zu diesem Zeitpunkt eine Regulierung, beziehungsweise Aufbesserung ihres Lohnes aus der Lohnregulierung erfahren hätten; in gleicher Weise ferner auch die, welche in gleicher Art bei den vorhergehenden Lohnregulieruugen unberücksichtigt blieben. „Beilage „V" zu Punkt 4 b der Forderungen der Unterbeamte« und Diener." Die Anträge lauten: a) betreffend Fahrgebührenregelung füi das Zugsbegleitungspersonal: Erhöhung der Einheitssätze für die Fahrt im Dienst und zwar: Für die Kondukteure und Bremser bei Güterzügen von 18 auf 20 H. per Stunde; Für die M a n i p u l a t i o n S k o n d u k t e u r e bei Personen- und Güterzügen von 26 auf 30 H. per Stunde. _ Erhöhung der Einheitssätze für die Wartezeit auswärts (Ruhe akißer Hause); Für die Zugsführer und ManipulationS-kondukteure bei Personen- und Güterzügen von 8 auf 10 H. per Stunde. Für die Konduktcure und Bremser bei Personen- und Gütcrzügen von 6 auf 8 H. per Stunde. Bezahlung der Dienststunden für Kondukteure und Bremser, eine Stunde Manipulation vor der fahrordnungs-mähigen Abfahrt Bis eine halbe Stunde nach der wirklichen Ankunft. Bei der Rückkehr ebenfalls eine Stunde vor der fahr« ordnungsmäßigen Abfahrt bis eine halbe Stunde nach der wirklichen Ankunft als im Dienst. Pausen bis zwei Stunden sind in der auswärtigen Station als Dienststunden zu verrechnen. In jenen Stationen, wo eine längere UebernahmS-oder Uebergabszeit besteht, ist die faktische Zeit als im Dienst zu bezahlen. Reservehalten in der Heimatstation wird mit 8 H. per Stunde für den Kondukteuer und mit 10 H. für den Zugsführer entlohnt. Die Nachtstunden von 6 Uhr 1 Minute abends bis 6 Uhr 59 Minuten früh werden mit 60 Prozent Aufschlag entlohnt an Stelle einer Nachtdienstzulage. Die Schulstunden werden als Dienststunden entlohnt. b) betreffend Fahrgebührenregelung für das Lokomotivpersonal. 2. Regelung der Entschädigung für Verschieben, Dampf, halten und die dem Verschieben verwandten Leistungen. Gewährung der Dienststundcn für alle kommandierten Leistungen des Lokomotivpersonals, gleichviel ob die Leistung in oder außer der Domizilstation vollbracht wird. Gewährung einer Entschädigung für Dampfhaltung an das Lokomotivpersonal in allen jenen Fällen, in denen in einer Maschinenwechsel- (Heimat- oder End») Station tatsächlich Dampf gehalten iverden muß, sei es aus Mangel an Ueberwachungspersoual oder aus Verkehrs-, beziehungsweise technischen Rücksichten. „ Die Entschädigung der Dienststunden wäre, dem Gut-achten vom Jahre 1907 entsprechend, mit 8 H. per Stunde für den Führer und 4 H. für den Heizer festzu setzen. c) betreffend Prämienregelung für das Loko-motivpersonal. Die Kohlenprämien sollen derart geregelt werden, daß auf je 1000 reduzierte Kilometer eine feste Prnmiengebuhr als Minimalprämie festgestellt wird. Die Höhe dieser Minimal. Prämie soll einesteils nach den Turnusgruppen, andernteils nach den Lokomotivserien und Streckenverhältnissen festgesetzt Iverden, dürfen aber in keinem Falle unter 50 Prozent des er. zielten Fahrgeldes sinken. .. . Die endgültige Regelung der garantierten Prämien» sähe für je 1000 reduzierte Kilometer haben die Vertrauensmänner der einzelnen Heizhäuser im Einvernehmen mit den k. k. StaatSbahndirektionen für alle Turnusgruppen festzu-setzen, wobei die Beteiligten die Pflicht haben, zwischen den Fahrgebühren, den Dicnststunden und den Prämienverdiensten ein gerechtes Verhältnis herzustellen, damit die außerordent» liehen Differenzen bei den Nebengebühren beseitigt und ausgeglichen werden. Beilage „VI" zu Punkt 9 der Forderungen der Nnterbeamte» , und Diener, a) Magazinspersonal. Abschaffung des 24/24stündigen Dienstturnuffcs in allen Magazinen und Einführung des 12 24stünöigen TurnuffcS. Einführung von mindestens zwei dienstfreien Sonn-tagen in jedem Monat; jedoch darf eine Verschlechterung für jene nicht Platz greifen, denen bereits mehr freie Tage gewährt werden. , Einführung einer täglichen neunstündigen Arbeitszeit in den Magazinen. . Für die in den Werkstätten, Heizhäusern und Materml-magazinen beschäftigten Magazinsbediensteten sind die 62 M» ständige wöchentliche Arbeitsdauer und der freie Samötag» nachmittag einzuführen. Freigabe der Nachmittage in den Frachtmagazinen an den Vortagen der Oster-, Pfingst- und Weihnachtsfeste. Entschädigung für jede geleistete Überstunde mit 1 Kr., wobei eine angefangene Stunde als voll zu rechnen ist. b) Drucker. Einführung der täglichen sechsstündigen Arbeitszeit analog dem Kanzleipersonal. Abschaffung der Uberzeitarbeit und des Sonn- und Nr. 27 1 — ■■■■'■' ■ ■ - ; Urberstunden sind mit dem Betrag von 1 Kr. für jede Ueber-stunde zu vergüten. c) Pumpenwärter, Maschinenaufseher, M a-fchi nisten, Verschub» und Wagenaufsicht S» personal, Lampisten. Unbedingte Einführung des 12/24stündigen Dienst-turnusses und Gewährung dienstfreier Tage in jedem Monat. d) Bahnrichter. Festsetzung einer genauen Diensteinteilung und Gewährung einzelner freier Tage im Monat für die Bahnrichter. e) Signalschlosser. Festsetzung einer bestimmten täglichen Normalarbeits-zeit und Entschädigung für geleistete Ueberstundcn. f) Zugsbegleitung s. und Lokomotivpersonal. Erstellung der Turnusse im Einvernehmen mit dem Personal nach folgenden Grundsätzen: 30 Prozent Dienst, 25 Prozent Ruhe auswärts Und 45 Prozent Ruhezeit in der Heimat. Zweimal im Monat ein Mstündiger Ersahruhetag. Die Verwendung in der Reserve darf eine Ausnützung unter 40 Prozent Ruhe in der Heimat im Durchschnitt nicht gestatten, wobei auf einen Mstündigen Ersatzruhetag im Mono* Rücksicht genommen werben soll. Die Turnuskommission ist auf die Dauer von zwei Jahren vom Personal mittels amtlicher Stimmzettel zu wählen. Die Turnusse müssen unbedingt eingehalten werden. Die Erstellung der Turnusse darf nur im Einverständnis mit den gewählten Vertrauensmännern geschehen. __ , Zu jeder notwendigen Aenderung der gültigen Turnusse müssen die Vertrauensmänner beigezogen werden. Regelung der Dienstzeit für das den Reservedienst versehende Lokomotivpersonal in der Weise, daß nach einem zwölf« ftündigen Dienst stets eine regelmäßige 24stündige Ruhezeit Eintritt. Abschaffung des 24stündigen Dienstes und Einführung einer zwölfstündigen Dienstzeit mit darauffolgender 24ftiin» diger Ruhezeit für die Maschinenmeister und Oberheizer. Punkt 20 der bestehenden Vorschrift über die Bemessung der Dienst- und Ruhezeiten ist zu streichen. Die Dienstvorstände und die jeweils mit der Personal* kommandierung betrauten Bediensteten sind unter Androhung strenger Bestrafung persönlich dafür verantwortlich zu machen, daß die Vorschrift über die Dienst- und Ruhezeiten entsprechend gehandhabt werde; die diesbezügliche Ueberwachung wäre den Kasernenkontrolloren zu übertragen; ein Abgehen von der Vorschrift wäre nur im Falle des Eintretens außerordentlicher Ereignisse (Elementarereignisse, Entgleisungen u. s. w.) mit entsprechender Entschädigung für die gesteigerte Arbeitsleistung statthaft. g) Portiere. Völlige Abschaffung des 24/24stündigen Diensttunmjses für Portiere in allen Stationen. In Stationen mit permanentem Nachdienst wäre der 12/24stündige Diensttrrrnns und in allen übrigen Stationen als Uebergangsstsdium der 16/24stün-dige Dienstturnus einzuführen. h) Wagenschreiber. Einführung dcS 12/24stündigen DienstturnusseS für alle im Turnusdienst tätigen Wagenschreiber; für alle übrigen Wagenschreiber, die nur Tagdienst versehen, sind mindestens zwei dienstfreie bezahlte Tage in jedem Monat zu gewähren. i) Wächterpersonal. Regelung der Dienst- und Ruhezeiten des Wächterpersonals in allen Verschubstationen und in den Wiener Lokal-strecken auf 12/24stündige, in allen übrigen Strecken auf 16/24stündige und schließlich in Strecken mit regelmäßiger achtstündiger Nachtruhe auf 16/16stündigc Dienst- und Ruhezeit. j) Werkstätten- und HeizhauSpersonal. Die Arbeitszeit der Arbeiter, die als Werkstätten» arbeiter gelten, und Bediensteten in den Heizhäusern, Betriebsleitungen und Heizhausexposituren ist an Samstagen — unter Belastung einer auf das notwendigste beschränkten Reserve — wie bei der Südbahn, um 12 Uhr mittags zu beenden. k) Kanzlei- und Stationsdiener. Einführung des 12/24stündigen DienstturnusseS für alle Turnusdienst versehenden Stationsdiener, für alle übrigen Stationsdiener Einführung der 42stündigen wöchentlichen Arbeitszeit. Für die Kanzleidiener wären die gleichen Amtsstunden sestzusetzen wie für das Beaintenpersonal. 1) Wa genputze r. Einführung des 12/24stündigen Dienstes. Gewährung von zwei 36stündigen Ruhetagen im Monat, wovon einer in jedem Monat auf einen Sonntag zu entfallen hat, für alle nicht im 12/24ftündigen Dienst Stehenden. m) Sonstige Bedienstete. Das Verlassen des Stationsortes in der dienstfreien Zeit wäre allen Unterbearnten gegen entsprechende Meldung beim Dienstvorstand zu gestatten. Den StationLleitern wäre das Verlassen ihres Sta-iionSorteS ohne vorheriges Ansuchen an den dienstfreien Tagen zu bewilligen. Den Bahnmeistern in den k. k. Staatsbahndirektionen Lemberg, Krakau und Stanislau der k. k. Oe. R. W. B. sowie aller übrigen Direktionen, wo die zwei dienstfreien Tage für die Bahnmeister nach nicht cingcfiihrt wurden, sind monatlich zwei dienstfreie Tage zu gewähren. Neuregelung des DiensteinteilungSsysteins beim Telegraphen», Verkehrs- und kommerziellen Dienst im Einverständnis mit den Vertretern des Exckutivpcrsouals. AIS oberster Grundsatz habe zu gelten, daß in Stationen mit Nachtdienst der Dienst nach Type I (16/16) aufzu-heben ist, an dessen Stelle die Type 12/24 zu treten habe. Non den StationSlcitern der „einfach" besetzten Stationen dürfe keine längere Dienstleistung verlangt werden, als im Maximum täglich 14 Stunden; bei einer darüber hinausgehenden Dienstleistung ist unbedingt ein Zugeteilter (Stationsmeister) beizustellen. Der Substitut hat so rechtzeitig einzutreffen, daß die regelmäßige Dienstesübergabe noch während der Dienstzeit des Abzulösenden zu erfolgen hat. Im rein kommerziellen Dienst ist die tägliche Dienstdauer mit acht Stunden festzusetzen. Bis zur Neuregelung des DiensteinteilungSsysiemS wolle das k. k. Eisenbahnministerium folgende Erleichterungen im Telegraphen-, Verkehrs- und kommerziellen Dienst ein-treten lassen: Gelesene Nummern des „Eisenbahnen wirft man nicht weg, sondern gibt sie an Gegner und Indifferente weiter. ” ' ' 111 ——i ......................— »Der Giserrvaytter." m Di-,fleintMungn^d°m ®«be d« 1 Ununterbrochen er Tag und Nacht- 12 Stunden Dienst, 24 Stun- verkehr (beständiges Wach» den ununterbrochene bleiben). Ruhezeit. 2 Tag- und Nachtdienst mit min- Einmal wöchentliche Bei- destens fünfstündiger ununter- stellung einesSubstituten brochener Nachtruhe (1 Vor- auf 16 Tagesstunden, wostand, 1 Zugeteilter). durch beide Diensttuende einmal wöchentlich 32 Stunden dienstfrei sind. L Einfach besetzte Stationen mit Zuweisung eines Zuge-mehr als 14stündiger täglicher teilten (Stationsmeister) Dienstleistung (1 Vorstand). und Diensteinteilung wie Post 2. 4 Einfach besetzte Stationen mit Einmal wöchentliche 516= Tagdienst bis zu 14 Stunden, lösung auf 24 Stunden. Jede vierte Ablösung hat auf einen Sonntag zu entfallen. 6 Nein kommerzieller Dienst bei Ein voller freier Werktag täglich mehr als achtstündiger alle 14 Tage. Dienstleistung. Einführung der Sonntagsruhe für Signalmeister, analog den Bahnmeistern. Einführung von mindestens zwei freien Tagen monatlich für alle Signalmeister. Dort, wo bereits diesbezügliche Normen eingeführt sind, beziehungsweise ein diesbezüglich besserer ItsuS besteht, soll selbstverständlich keine Aenderung zum schlechteren erfolgen, sondern sollen diesfalls die freien Tage für alle Bediensteten nach diesem höheren AuZmaß zur Einführung gebracht werden. Freigabe des SamStagnachmittagS für die in Werkstätten und Heizhäusern verwendeten Kanzlisten analog den Arbeitern. Abkürzung der Dienststunden im administrativen Dienst der exekutiven Dienststellen auf sieben Stunden und Einführung der gleichlangen Arbeitszeit bei den k. k. Bahn-erhaltungSsektionen wie bei den k. k. StaatSbahndirektionen. Einführung der Sonntagsruhe in den Bureaus und Magazinen. Beilage VII zu Punkt 10 der Unterbeamten und Diener. Die Anträge lauten: 1. Unterlassen der Strafandrohungen bei Erlässen und Verordnungen seitens deS k. k. Eisenbahnministeriums, der k. k. Staatsbahnen und der einzelnen Dienststellen. Belehrende Einwirkung auf das Personal in erzieherischer Hinsicht. Unumgänglichste Einschränkung der Verhängung von Geldstrafen als Ordnungsstrafen. 2. Aenderung der Bestimmungen über die Straf» folgen in dem Sinne, daß dieselben nur dann Anwendung finden, wenn die Disziplinarkammer dieselben (Verlängerung der VorrückungSfrist um ein Jahr) abgesondert ausspricht. Bei Stimmengleichheit soll der Antrag auf Straffolgen als abgelehnt gelten. Im Disziplinarverfahren ist die Beiziehung eines Rechtsvertreters und eines Bediensteten, der Eisenbahn als Verteidiger zu gestatten. Das Eisenbahnministerium wird ersucht, die Dienstordnung unter Mitwirkung aller Sektionen de? Zentralausschusses ehestens umzuändern. Beilage VIII zn Punkt 11 der Unterbeamten und Diener der k. f. Nordbahn. 1. Einmalige Auszahlung des Uniformbetrages von 330 Kr. an die zu Beamten ernannten Unterbearnten. 2. Einhaltung des Usus betreffend die Ernennung der Kanzlisten zu Beamten. 3. Ernennung der ehemaligen Stationsaufseher, jetzigen Wagenaufseher nach vier in der GehalSstufe von 1200 Kr. Angebrachten Jahren zu Wagenmeistern (Unterbeamten). 4. Einreihung der Magazmsaufseher mit Telegraphenprüfung im Sinne der Einrcihungsgrundsätze als Stationsmeisteranwärter. 5. Die Einreibung ehemaliger Manipulanten ist zu überprüfen und die Angehörigen dieser Kategorien ihrer Verwendung entsprechend einzureihen. C. Zuerkennung der Differenzzulage an die in Naturalwahnungen imtergebrachten Bediensteten. 7. Einhaltung des Usus, daß StationSlcitcr und Telegraphisten mit den drei für Beamten vorgeschriebenen Prüfungen in den Gehaltsstufen von 1200, 1300 und 1400 Kr. stehend, in die Gehaltsstufe von 1600 Kr. überstellt und zu Beamten ernannt werden. K. k. Böhmische N o r d b a h n. 1. Vom Zeitpunkt der Einreihung des Personals der k. k. B. R. B. in den Staatsbahnstatus, das ist vom 1. Jänner 1909 bis zur Einführung der verbesserten Fahr* gcBührcnnormcn für das Lokomotiv- und Zugbegleitungs-Personal der k. k. B. N. V., soll dem Lokomotiv- und Zng-begleitungSpersonal an Stelle der Rückwirkung der verbesserten Fahrgebühren eine für die genannte Zeit berechnete Ouste gewährt werden, die so, wie dies auf der St. E. G. und Oe. N. W. B. geschah, dem Lokomotiv- und Zugbegleitungs-Personal der k. k. Ä. N. B. für die in Betracht kommenden Mehrverdienstbeträge nach vorherigem Einvernehmen mit den zuständigen PersonalkommissionSmitgliedern als einmalige, aufjertourliche Zuwendung an die beteiligten Bediensteten auszuzählen ist. 2. ?Illen jenen Bediensteten, die durch die Einreihu-ng keinen unmittelbaren Vorteil hatten, soll eine einmalige Unterstützung im Betrage von 50 Kr. gewährt werden. K. k. Nord wc st bah n. Einhaltung des Usus, daß Manipulanten bei Erreichung der Gehaltsstufe von 1200 Kr. zu Unterbcamten ernannt werden. K. k. StaatSeisenbahn. 1. Ausdehnung der Bestimmungen des k. k. Eisenbahn-ministeriumSerlasses, 20.425/4, vom 16. Juli 1911 auf jene Diener der St. E.-G., die seinerzeit, und zwar am 1. Jänner 1907, mit 700 Kr. angestellt und im Oktober 1907 in die Gehaltsstufe von 800 Kr. übergeleitet wurden. 2. Ernennung der ehemaligen WagenverkchrSaufsehcr der St. E. G. zu Offizianten. 3. Ernennung der Stationsexpedienten zu Beamten der X. Dienstklasse. Sämtliche verstaatlichte Linien. Erfüllung der von den Altpensionisten der verstaatlichte« Bahnen geforderten Erhöhung ihrer Bezüge. Wächterpersonal sämtlicher k. t. Staats» bahnen. Endliche Gleichstellung der Montur deS in die III. Dienerkategorie cingercchten WächterpersanalS mit den übrigen Dienern, und zwar sowohl in der Qualität und Quantität als auch in der Tragzeit. Einen ausführlichen Bericht über die Vorsprache tragen wir in der nächsten Nummer unseres Blattes nach. eeite 5 Ern blutiger Sonntag. — Straßenkämpsc in Ottakring. — Androhung des Standrechtes. Es war ein furchtbarer Tag, dieser Sonntag in Wien, wo die Verzweiflung ihre Arme ausstreckte und ihr drohendes Mene Tekel schrieb. Blut ist in den straften geflossen, und die Grenzen, die die Gesetzlichkeit der Entrüstung nnd dem Volkszorn vorschreibt, sind überschritten worden. Niemand wird die Ereignisse vom Sonntag gutheißen oder gar eine Wiederholung dessen, was geschah, herbeiwünschen. Tenn darüber brauchen wohl auch die, die in einer Millionenstadt überall zu haben sind, wo die Entrüstung zur blinden Wut entfacht, sich der Herrschaft der wägenden Vernunft entringt, keine Belehrung, das; man die Teuerung nicht beseitigt, indem man Werte zerstört und der zügellosen Gewalt freien Lauf läßt. Und deshalb ist es in dieser ernsten Stunde schlecht angebracht, wenn man, wie dies die gesamte bürgerliche Tagespreise tut, tiefsinnige Betrachtungen darüber anstelle ob die Exzesse vom Sonntag der Logik entbehren oder nicht. Und die Negierung, die im „fremden-Matt" die Schuld daran direkt der sozialdemokratischen Partei zuschieben möchte, wird gut daran tun, wenn sie nicht bloß mit dem Standrecht droht, sondern sich mit einem ernstlichen Ruck vom dem agrarischen Diktate befreit, das einen Zustand über das Land gebracht hat, unter welchem Vorfälle, wie die am letzten Sonntag, möglich geworden sind. Wochen und Monate schon dauerte die Teuerung in ihrer furchtbaren Art, und ebenso lange Zeit hindurch sind die Regierung und die herrschenden Parteien von der unter dem Volke herrschenden Gärung unterrichtet worden. Es wurde gemahnt und gewarnt, uud nun, wo das Unglück, das einsichtsvolle Leute kommen sahen, da ist, ist die erste Erklärung, die man zur Hand hat, die, „daß der Mob am Sonntag in den Straßen von Wien gewütet hat". Uns fehlt jener Scharfsinn der kapitalistischen Nachtwächterjournalistik, die auf der Straße so genau unterscheidet. Möglich, daß am Sonntag unreife Elemente die Gelegenheit benützten, um blindlings zu exzedieren, aber man vergesse nicht, daß es in Wien viele Hunderte ehrenwerter Menschen gibt, die brot- und obdachlos umherirren, und daß Tausenden von ebenso ehrenwerten Menschen die Teuerung der letzten Zeit selbst die bescheidene Ration an täglicher Nahrung derart verkleinerte, daß die Folgen der Unterernährung erst in der späteren Mortalitäts- und Morbiditätsstatistik fühlbar zum Ausdruck kommen werden. Mag sein, daß die Satten die Psyche dieser Hungerleider nicht verstehen. Aber eben deshalb ist das bloße Moralisieren ebenso unangebracht, wie der Kavalleriesäbel und das Mannlichergewchr. Blut ist ein ganz besonderer Saft, und die Herrschenden haben jetzt die Pflicht, durch rasche Maßnahmen gegen die Teuerung vorzusorgen, daß es nicht wieder zwecklos vergossen werde! * * * Die blutigen Exzesse vom Sonntag. Nach Schluß der von der sozialdemokratischen Partei cinbcrufcnen Massenversammlung im Rathause, die einen relativ ruhigen Verlauf nahm, kam es zu Exzessen, wie sie seit Jahrzehnten in Wien noch nicht gesehen wurden. In Ottakring, Koppstraße uud Klausgasse, kam es zwischen den Demonstranten und den; Militär zu ernsten Zusammenstößen. ES wurden zwei Salven abgegeben, ein Arbeiter ist tot, viele andere schwer verletzt. Das Rathaus wurde nach der Versammlung von etwa tausend Demonstranten mit Steinen bombardiert. In der Liebenberggasse uud LaudeSgcrichtSstmßc wurden die Fensterscheiben der unteren Stockwerke zertrümmert. Am Hof, wohin die in den sll. Bezirk ziehenden Demonstranten gelangten, kam es zu aufregenden Szenen. Abgeordneter W i n a r s k >> hielt dort eine Rede und bewog die Demonstranten, abzuziehen. Die von der Versammlung kommende Menge zertrümmerte in vielen Straßen, darunter in der Josefstädterstraße, Lerchcnfeldcrstraßc, Bellaria u. s. w., die Fenster von Gewölben und bewarf auch Wohnhäuser mit Steinen. Die Fenster d e S V e r w a 11 u n g s g e r i ch t s h o s e S, des JnstizpalasteS, deS Heinrichshofes, vieler EafsS und Restaurants wurden von den Tu» m u l t « n t e n zertrümmert, Tische, Stühle und sonstige Einrichtungsgegenstände demoliert. Unter den Verwundeten befinden sich die sozialdemokratischen Mgeordnetcn David und F o r st n c r. In der Panikengasse wurden T r a m w a y w a g g o n 8 in Brand gesteckt, auf dem Habsburgplatz die Schule demoliert, die Bänke auf die (Straße geworfen und angezündet. Ein scharfer Polizeierlaß für Ottakring. Die P o l i z e i d i r e k t i o n hat heute folgende Kundmachung erlassen: Durch die am Sonntag im 16. Gemeindebezirk stattgefundenen Exzesse ist die öffentliche Ruhe und Ordnung in einer das Eigentum und die p er sö nli che Sicherheit gefährdenden Weisegestörtworden. Um die A u f-rechterhaltungdcrOrdnungzu sichern, E x-z e f f e, Z u s a m m e n st ö ß e und bedauerliche Ausschreitungen zu verhindern, ist im Interesse der beunruhigten Bevölkerung mit Ermächtigung der Statthalterei auf Grund der Verordnung vom 9. Februar 1851 und der Verordnung vom 3. April 1855 folgendes angeordnet worden: Vom heutigen Tage, dn§ ist vom 18. September' 1911 angefangen, sind sämtliche Tore der i nr 16. Gemeindebezirk gelegenen Häuser-4ini 8 Uhr .abends zu sperren. Seite 6 t----------- „Dev Gtsc»iv6?;«»er." Nr. 27 Die öffentlichenG a st- u n dSch a n k g e w e r b e im genannten Bezirk müssen bis längstens 9 Uhr abends von den Gästen geräumt werden und gesperrt sein. Es wird mit Hinweis auf die §§ 281 nnd 282 St.-G. jedermann aufgefordert, ohne erhebliche Ursache sein Haus nicht zu Verlassen, insbesondere werden die Hausväter und Familienvorstände verpflichtet, ihre Haus- und Familienmitglieder zu Hause zu behalten. Gegen Zuwiderhandelnde werden die Be st i mm ungen des Strafgesetzes mit schärf st er Strenge zur Anwendung gebracht. Androhung des Standrcchtes. Die Polizeikorrespondenz Wilhelm versendet folgende Mitteilung: Die schweren Exzesse nötigen die Behörde zu den weitestgehenden Vorkehrungen. Im Falle der Wiederholung der Erzesse wird zu den schär f ft en gesetzlich zulässigen Re-p r e s s i v m a tz r e g e l n geschritten werden. Es ist eventuell auch die Verhängung des Standrechtes in Aussicht genommen, um derartige Akte des Aufruhrs zu verhindern. Ein Aufruf der sozialdemokratischen Partkileitnng. Die sozialdemokratische Parteivertretung hat noch Sonntag nachts einen Aufruf erlassen, in welchem von weiter e n Demonstrationen abgeraten wird, und in welchen» cs heißt: Wir teilen eure Erbitterung über die Regierung, die uns Mannlichergeschosse gibt statt billiger Nahrung. Aber mit der Fortsetzung d e r D e m o u-stra tion en in diesem Augenblick wäre niemand geholfen als der Reaktion, die darnach lechzt, die Bewegung gegen die T e u e r u n g i n e i n e m B l u t b a d z u e r st i ck e n. Wir wolle» nicht, daß zwecklos und nutzlos ko st bare Menschenleben geopfert werden. Sie Gewerkschaften und die Teuerung. Ihr Schurken all, ihr Satansbrut, Ihr höllischen Kujone, Ihr frefot der Armen Hab nnd Gut, Und Fluch wird euch zuin Lohne. (Altes W e b c r l i e d.) Die Strophen des alten Weberliedes, die Ger-hart Hauptmann in seinen „Webern" zur Charakterisierung der vormärzlichen Weberaufstände angeführt hat, sie kommen einem nunmehr unwillkürlich ins Gedächtnis. Das Gefühl ist nämlich nicht mehr loszuwerden, daß die Zustände, wie sie sich unter dem bleiernen Drucke der furchtbaren Teuerung in der letzten Zeit entwickelt haben, einer Katastrophe zusteuern, wenn nicht rechtzeitig noch von den berufenen Faktoren jene Wege beschritten werden, die zu einer Linderung und Abschwächung dieser drückenden Lasten führen. Nicht von einer vollen und durchgreifenden Beseitigung der Teuerung überhaupt soll vorerst geredet werden, dcun vor der Illusion möchte man lieber die Arbeiterklasse bewahrt wissen, als ob in kürzester Frist schon von einer Abschaffung der allgemeinen Teuerung übethaupt gesprochen werden könnte. Ihre Wurzeln sitzen zu tief iu dein Wesen der kapitalistischen Gesellschaft und find so mit ihrer innersten Struktur verwachsen, das; wohl kaum, solange diese selbst besteht, ihre Ursachen so einfach und rasch beseitigt werden können. Man hat in der letzten Zeit wiederholt darauf hingewiesen, daß die heutige Teuerung nicht auf Oesterreich allein beschränkt fei, da sic sich gleichfalls auch in allen anderen Ländern zeige, so daß man cs mit einer internationalen Erscheinung zu tun habe. Das ist sicherlich eine Tatsache, die sowohl durch die äußeren Vorgänge in den eiujclnen Staaten/ wie auch durch die Marktberichte im besonderen, bewiesen wird. Die Preise der Lebensmittel weisen heute auch in England eine Höhe auf, wie sie sie bisher wohl kaum je erreicht hatten, und aus Frankreich erzählen nns die Meldungen bereits unausgesetzt vou regelrechten H u n g e r k r a w a l l e n, bei denen die' Verzweiflung einer erbitterten Menge sich in Akten blinder Zerstörungswut austobt, wo bekanntlich alle Logik aufhört. Das alleL sind nun sicherlich die stärksten Beweise dafür, daß die Teuerung in ihrer heutigen Höhe nnd in solchem Umfang, durch keine lokalbegrenzten Ursachen allein bewirkt wird, sondern daß sie tief in der allgemeinen fehlerhaften Organisation der kapitalistischen Prodnk-tionsweisewurzelt. Dabei freilich darf nicht vergessen werden, daß vir, die wir das Unglück haben, in Oesterreich zu eben, unter der Teuerung doppelt so stark in Mit-eidenschast gezogen sind, weil man es hier mit Ur-achen zu tun hat, die speziell auf unseren Staat be-chränkt sind. Die Preise der wichtigsten Lebensmittel waren bei uns immer höher als anderwärts, wo die Wirtschaftspolitik nicht bloß vom rein agrarischen Jnteressenstaudpuukt aus geleitet wurde. Der eigentliche Hochdruck aber hat mit dem Inkrafttreten des letzten Zolltarifs eingesetzt, der bekanntlich für Vieh und agrarische Produkte stellenweise den Zollsatz um mehr als das Doppelte gegen früher hin aufsetzte, nnd der in dieser Form von den christlichen nnd nationalen Parteien des Parlaments beschlossen worden ist. Seit damals stiegen die Preise kontinuierlich, und die Erfahrungen, oie man seither sammelte, sind der stärkste Beweis gegen die Behauptungen der Schutzzöllner, daß angeblich die Lebensmittelpreise gar nicht wesentlich von den Zöllen beeinflußt werden. Verderblich hat der agrarische Schutzzoll für dic österreichische Arbeiterklasse sowohl wie für die Mittelschichten nach zwei Richtungen gewirkt, für die alle Tatsachen aus der letzten Zeit den auffälligsten Beweis bilden. Die Unterbindung der Zufuhr an Lebensmitteln, die durch die Zölle bewirkt wurde, hat einfach für den Markt die Quellen verstopft, und damit gleichzeitig für deu Zwischenhandel die Möglichkeit geschaffen, willkürlich die Preise hinaufzuschrauben, wie das ununterbrochen durch die auf solche Art begünstigten Kartelle geschieht. Unsere Zölle haben die inländischen Marktpreise einfach u n a.b h ä n g i g von dem Weltmarktpreis gemacht, so das; sich diese fortwährend noch über dem letzteren erheben, wie Das beispielsweise bei den Getreide preisen am besten wahrzunehmen ist. Die Ausschaltung der Weltmarktpreise von der Konkurrenz, die sonst als Regulator wirken, hatten für die Konsumenten doppelt schwere Folgen. Und die andere Seite? Sie offenbart sich am besten in den immer wiederkehrenden Ausweisen über die Bilanz unserer Handelspolitik. Von Quartal zu Quartal erfahren wir von einem Passivum, das von dem Rückgang unseres industriellen Exportes Zeugnis ablegt. In dieser für die Volkswirtschaft bedenklichen Erscheinung drückt sich am deutlichsten die Tatsache aus, daß die Politik der Ein-fnhrbehindernng für die auswärtigen Agrarstaaten uaturnotweudig dazu führte, daß diese sich in gleicher Art au den industriellen Erzeugnissen, die sie einst von uns bezogen, rächten. Und so verlor unsere Industrie das wenige, womit sie am Weltmarkt konkurrierte, während wir gleichzeitig die Kosten doppelt in unerschwinglichen Lebensmittelpreisen bezahlten. Und was bei all dem zn der trostlosesten Prognose veranlaßt: es ist keine Aussicht, das; sich die Verhältnisse in der nächsten Zukunft zum Besseren gestalten werden. Bis zum Jahre 1917 noch sind wir durch die alten ungünstigen Handelsverträge gebunden, und unterdessen ist selbst der bescheidene Versuch, durch Einführung gefrorenen Fleisches der Kleischnot einigermaßen zn begegnen, an dem Widerstand der Regierung und der Waschlappigkeit der bürgerlichen Parteien kläglich 'gescheitert. Die Regierung, die sich durch den famosen Geheimvertrag des Herrn Doktor Weiskirchner Ungarn gegenüber für gebunden erachtet, und die Fleischeinfuhr nur mit der Zustimmung der ungarischen Regierung gestatten will, wird natürlich jetzt diese Zustimmung erst recht nicht erlangen, da dic Wchrrcform, von der wieder einmal die feit jeher so teuer bezahlte österreichische Großmacht abhängt, im ungarischen Parlament auf keinen Fall angenommen würde, wenn die agrarischen Interessen der ungarischen Schweinegrafen nicht gebührend berücksichtigt würden. So besteht also gar keine Aussicht, daß der Kurs unserer Wirtschaftspolitik für dic nächste Zeit in eine andere Richtung gebracht und damit eine Linderung in der allgemeinen Notlage geschaffen werden könnte, und man braucht kein Prophet zu sein, wenn man für den kommenden Winter ein noch stärkeres Anziehen der Preisschraube vorhersieht. Was aber bei all dem ebenso zweifellos erscheint, ist die Tatsache, daß die Tragfähigkeit der arbeitenden Bevölkerung so ziemlich ihre letzte Grenze erreicht hat. In den Gewerkschaften hat man allenthalben damit zu rechnen, daß alle Lohnsteigerungen, die in den letzten Jahren erreicht wurden, nicht nur ausgeglichen, sondern von der Teuerung bereits überholt sind, eine Erscheinung, die selbst im jüngsten Berichte der Gewerbeinspektoren mit folgenden Worten festgestcllt wird: „Die Vcrdienstverbesserung wurde allenthalben einerseits durch die kontinuierliche Verteuerung der Lebensmittel und der wichtigsten Bedarfsartikel, anderseits durch die besonders iu den großen Städten fast unerschwingliche Hohe der Mietzinse paralysiert, so daß die Arbeiter der Vorteile, die sich aus der da "und dort gehobenen Geschäftskonjunktur oder aus eventuell oft recht mühsam errungenen Lohnerhöhungen ergeben hätten, eigentlich nicht teilhaftig werden konnten." Für unsere Gewerkschaften ist also.daher die Teuerung vor allem ein Problem. Sie können nicht tatenlos zusehen, wie die Lebenshaltung der Arbeiterklasse zusehends wieder herabgedrückt wird, weil ein solches Sinken gleichbedeutend wäre mit einem Verlust der gewonnenen Positionen. Was also tun? Es gibt Stimmen, die vermeinen, es müßten Streiks, bei denen die Forderung gegen die P o«L i t i k der Teuerung gerichtet sein müßte, ins Werk gesetzt werden. Aber man wird gut tun, nicht mitSchlag-Worten Verwirrung zu stiften. Branchen-streiks gegen die Teuerung verlieren von vornherein jede Logik, weil sie sowohl im Angriff wie in der Wirkung stark daneben treffen würden? fo daß man ernsthaft darüber wohl kaum zu diskutieren braucht. Ein Massenstreik aber als politisches Aktionsmittel wächst von selbst über den Rahmen eines bloßen gewerkschaftlichen Hilfsmittels hinaus, wobei es nicht unsere Ausgabe fein soll, theoretisch seine Möglichkeit oder Durchführbarkeit hier zu untersuchen. Was aber in dieser Bedrängnis eine unmittelbar den Gewerkschaften zugewieseue Aufgabe ist, i ft die Teuerung durch eine Steigerung des Einkommens paralysieren zu helfen. Darin pflichten wir also vollkommen der „Arbeiter-Zeitung" bei, wenn sie in einem Artikel „Mehr Sohn!" den Arbeitern nahelegt, ihrerseits ihre Ansprüche dem unmittelbaren Ausbeuter gegenüber geltend zu machen. Für sie ist es der einzige, praktische und gangbare Weg, der beschritten werden kann, wenn sie nicht den ganzen Druck, deu die Teuerung erzeugt hat, auf ihren Schultern allein tragen will. Und die Arbeiterklasse handelt zudem im Zustand der Notwehr, wenn sie diesen Druck dorthin weitergibt, wo ihr ein unmittelbarer Einfluß zusteht. Leicht freilich wird auch eine solche Abwehraktion nicht werden. Aber die Schwierigkeiten, die der stärkere Widerstand der Unternehmer wohl bereiten kann, können überwunden werden, durch eine intensivere Tätigkeit in der Agitation und in Organisation. Es muß neue Kraft gesammelt werden und die gewerkschaftlichen Organisationen müssen gestärkt werden, um so ohne Umwege ü b e r die Teuerung hinwegzukommen. Andere Wege dürfte es in der kapitalistischen Gesellschaft kaum geben! Mchtewlend im k. f. Zirektions-berirt Mach. Wenn man das Wort Eilenbahnwächter hört, so denkt man unwillkürlich an Elend, Not und Unterdrückung. Das Dasein eines österreichischen Bahnwächters ist so innig mit allen diesen Begriffen verbunden, daß man sich keinen Wächter ohne Elend und Not zu denken vermag. Wenn dies schon allgemein gilt, so gilt es insbesondere für die Wächter der k. k. Staatsbahndirektion Nillach. Hier hat man es förmlich darauf abgesehen, sogar das bißchen von höherer Stelle dem sprichwörtlichen Elend der Wächter eingebrachte Einsehen zu nullifizieren. Schon bei der Regelung der Dienst- und Ruhezeiten im Jahre 1898 wurden sie in Verkennung ihres schweren, verantwortungsvollen, selbständigen Dienstes nicht mit gleichem Maß gemessen wie die anderen, sagen wir wie die niedersten anderen Kategorien, die eine ILstündige Dienstzeit mit darauf folgender ILstündiger Ruhezeit erhielten, während die Dienstzeit der Wächter, die doch während ihrer Dienstzeit die wenigsten Pausen haben, ihren Dienst ganz selbständig versehen müssen, und schließlich oft den weitesten Weg zum und vom Dienstort zurücklegen müssen, mit 16 Stunden Dienst und darauf folgender 12-, ja zumeist Sstündiger Ruhezeit bemessen wurde. Dies war schon für die Zeit vor 13 Jahren eine schwere, ja fast unmenschliche und unmögliche Dienstleistung. Fortwährend suchten daher die Wächter Verbesserungen dieser harten Diensteinteilungen zn erlangen, auf alle Petitionen und Gesuche erfolgten aber nur Abweisungen, schließlich Maßregelungen und Schikanierungen. Mit der Zeit ging man sogar daran, diese Dienstzeiten noch zu verschlechtern. In der Strecke Schwarzach-St. Veit-Rosenbach und St. Veit a. d. Glan-Triest, hat mau die 18stnndige Dienstzeit mit darauffolgender nur 12stündiger Ruhezeit eingeführt, in der Strecke Tarvis-Pontafel läßt man einer angestrengten 18stündigen Dienstleistung sogar nur eine 6stündige Ruhezeit folgen, welche mörderische Diensteinteilnng man auch in der Strecke Villach-TarviL einzusühren beabsichtigt. Alle diese Diensteinteilungen stehen im krassen Widerspruch mit dem Ministerialerlaß vom Februar 1898 und den iu dem Amtsblatt Nr. 45 vom 15. Oktober 1908 erneuerten Vorschriften über die Dienst- und Ruhezeiten. Wir wollen die Bestimmungen dieser geduldigen Schriftstücke nicht zitieren, die Herrschaften mögen aber darin nachlesen und vielleicht stößt doch einer mit seiner Nase auf den Widerspruch und erkennt das Unrecht, das hier den Wächtern zugefügt wird. Zumindest muß er sehen, daß darin nur eine Vorschrift für eine Mitiiiiialrichezeit von 8 Stunden vorgesehen ist, daß daher Verbesserungen möglich, Verschlechterungen unerlaubt sind. Eine nur sechsstündige Ruhezeit geht unter das Mindestmaß an Ruhezeit, woraus schon das ungeheure Wohlwollen, das die Villacher Direktion den Wächtern entgegenbringt, zu erkennen ist. Weiters mußte um den im Ministerialerlaß vom Jahre 1898 unzweideutig und klar gewährten 24stündigcrt freien Tag ein langer, langer Leidensweg mit einem fast elfjährigen Krieg durchgemacht werden. Erst im Jahre 1909 hielt es die Villacher k. k. Direktion für notwendig, wieder einmal der lieben Oeffentlichkeit willen, dieser und den Wächtern die Augen gründlich auszuwischen .In ihrer bekannten Einsicht für soziale Fragen brachte sie im Amtsblatt Nr. 7, vom 10. F e-bruar 1909 zu Papier, daß für Streckenwächtet mit 16/12. und 18/12stündiger Ablösung einmal jeden Monat eine ununterbrochene freie Zeit von 36 Stunden, beginnend nach Ablaus der turnusmäßigen Ruhezeit oder besser gesagt, anschließend an diese einzutreten habe. In Wirklichkeit beginnt auch der freie Tag nach Ablauf der normalen Ruhezeit, nie erreichte er jedoch 36 Stunden, sondern im besten Fall nur 28 bis 30 Stunden. Kann denn nie etwas, ohne die Wächter zu beschwindeln, durchgeführt werden? Die Einreihung der Wächter in die III. Dinerkategorie wäre gewiß ein großer Fortschritt gewesen, wenn sie ordentlich, vollständig und zur rechten Zeit durchgeführt worden wäre. Sie hätte, im Jahre 1898 durchgeführt, eine große soziale Tat bedeuten können und damals die Lebenslage der Wächter um bedeutendes gehoben. Die erst 1908 erfolgte Einreihung konnte aber angesichts der herrschenden und noch immer fort steigenden Teuerung nicht mehr die erhoffte Wirkung und Folge haben. Zudem werden die Wächter immer noch nur als Halbangehörige der dritten Dienerkategorie behandelt. Sie werden von der Wohltat einer Nachtdienstzulage ausgeschlossen, die allen Wächter /Die noch mit 576 Kronen angestellt wurden, finden keine wie immer geartete Berücksichtigung, obwohl ihnen der Einreihungserlas; vom 6. Juli 1908, Zahl 30.000 eine solche ausdrücklich zuspricht. Jeder Einsichtige wird gerne zugeben, daß eine Einreihung in die Gehaltansätze der dritten Kategorie nach zurückgelegten Dienstjahren, weil zu viel Geld erfordernd, nicht erreichbar ist, aber was möglich wäre, tsr eine stufenweise Berücksichtigung, so daß zum Beispiel alle Wächter bis zu fünf Dienstjahren in erster Gehalt-klasse, mit zehn Dienstjahren in zweiter, mit 15 Dienst-fahren in dritter, mit 20 Dienstjahren in vierter, mit 26 Dienstjahren in fünfter Gehaltstufe eingereiht worden tonten. Da hätte man fagett können, daß die schrecklichen Elendsverhältnisse der Wächter wirkliche Berücksichtigung und die bisher an den Wächtern begangenen Sünden Sühne gefunden hätten. So aber — am Papier ist alles recht hübsch,aber das Elend der Wächter blieb das alte. Das die f. k. Staatsbahndirektion Villach aber noch etwas ganz Besonderes tun muß, um den Wächtern so recht klar zu machen, daß sie eigentlich noch nicht voll-wertige Diener der III. Kategorie sind, ist ja selbstverständlich. Sie erreicht diesen Zweck dadurch, daß sie für die Härten in den Avancements der alten Wächter gar keine Milderung findet. Das geht zum Beispiel im Juliavancement deutlich hervor. Nach dem Amtsblatt Nr. 28. vom 8. Juli 1911 rückten mit 1. Juli 1911 vor: Unterbeamt^: In der Rangtour 106, außer der Nangtour 90. Diener, ausschließlich der Wächter: In der Nangtour 525, außer der Rangtour 96. > Während für die Unterbeamten, die eine verhältnismäßig ausgiebige Gehalt- und Nebenbezugsregelung hinter sich haben, beinahe ebensoviele außertourliche als tourliehe Avancements gegeben wurden, finden wir dieses Verhältnis bei den Dienern schon bedeutend verschlechtert, wahrscheinlich, weil die Diener bei den letzten Regulierungen sowieso schlecht genug abgeschnitten haben und diese Art Behandlung ihrer Schmerzen schon gewohnt sind, was zur weiteren Folge führt, daß von den Bahn-Wächtern in der Rangtour 173, außerderRangtour aber keiner vorrückte. Wie könnte es einem Wächter doch auch nur einfallen, außertourlich vorzurücken, daß wäre ja ganz gegen die bisherige Tradition. Die haben doch keine Härten zum Ausgleichen, die brauchen keine Verbesserung ihrer Lage, die sind doch erst der hohen Gnade teilhaftig geworden, in die dritte Dienerkategorie eingereiht worden zu sein — und das, das war schon mehr gegeben als zu viel! Und wenn einmal doch von seiten des Eisenbahnministeriums eine Reform irgendeine Verbesserung für die Bahnwächter im Erlaßweg zur Durchführung angeordnet wird, dann versteht es der wahre Freund der Bahnwächter des Villacher Direktionsbezirkes, Herr Oberinspektor G r l>, jimner recht gut, den Wortlaut dieses Erlasses so zu drehen und umzumogeln, daß für die Wächter nichts Gutes herauskommt. Diese Freundschaft kam auch im folgenden zum Ausdruck: Als die Vertreter der Bahnwächter in den Personalkommissionssitzungen die alte Forderung stellten, daß auch sie in Bezug auf Brennstoffbezug den Stationsbediensteten gleichgestellt werden, würde ihnen erklärt, dies sei Sache des Eisenbahnministeriums, und somit wurde die Sache' als abgetan betrachtet. Als aber die Wächter den Gegenbeweis durch den Erlaß Z. 62.358/9 vom 2. März 1908 erbrachten, worin cmgeoronet wird, daß in holzarmen Gegenden der Brennstoffbezug gegen Pauschalvergütung auch den Streckenwächtern zu bewilligen sei, und weiter hingewiesen wurde, daß die Bahn-Wächter der Direktionsbezirke Linz und Innsbruck schon ihr Brennmaterial gegen Pauschalvergütung beziehen, da gab cs keine Ausrede mehr, aber der- Iluge Fuchs in Villach erklärte nur die kürzeste Strecke Tarvis-Pontafel als holzarm. Nun sollten die Bahnwächter doch wieder die Belämmerten sein, trotzdem es merkwürdig aussieht, daß alle Stationsbereiche im Direktiousbezirk Villach als holzarm angesehen werden, während alle Territorien außerhalb des Stationsbereiches — holzreich -sein sollten. Für dieWächter ist es gleich, ob sie in einer holzreichen oder holzarmen Gegend roboten: das Holz ist gegenwärtig überall so teuer, daß sie es nicht erzählen können. Auch im Auslegen des Eisenbahnministerialerlasses Z. 11.460/19 vom 5. November 1908 zeichnet sich gerade die Villacher Direktion aus. Der Erlaß sagt klipp und klar im allgemeinen, daß bei einer leichteren Dienst, abwicklnng den Streckenwächtern in der Nähe der Wächterhäuser 400 Meter zum Grasputzen znzuweisen sind, das heißt ob ein, zwei oder drei Wächter bei einem Wächterhaus Dienst zu machen haben, sie können höchstens 400 Meter Fläche zum Grasputzen zugewiesen erhalten. Was macht man im Villacher Direktionsbezirk? Man legt sich diesen Erlaß nach Belieben und je nach den Verhältnissen aus, aber immer zu ungunsten der Wächter selbst. Die Direktion legt den Erlaß dahin ans, daß jeder Wächter 400 Meter, wenn also auf einem Posten drei Wächter Dienst machen, sie jeder 400 Meter, zusammen 1200 Meter Strecke an Gras reinzuhalten haben. Im Gegensatz hierzu legen die Bahnerhaltungssektionen Friesach, Knittelfeld, Selzthal und Hieflau den Erlaß wieder so aus, daß ihre Strecke keinen sichten Verkehr habe, sie sei auch nicht hinreichend lang und der Graswuchs so spärlich, daß eine Herabsetzung ans 200 Meter nach dem Ministerialerlaß nicht notwendig ist. Die verschiedensten Auslegungen legt man sich da bei, nur nicht die richtige, und wie zur eigenen Charakterisierung, erkennt die Staatsbahndirektion unsere Auslegung im Erlaß Z. 128/111 vom 23. Janner 1911 an, worin es sich um das Schneeschamseln handelt und von 400 Meter per Posten gesprochen wird. Interessant ist, daß viele Bahnmeister mit unbegreiflicher Strenge darauf sehen, daß die Wächter die ihnen zum Grasreinigen zugewiesene Strecke wirklich von jedem Gras reinhalten, während sie selbst in jenen Streckenteilen, die keinem Wächter zugewiesen werden, vollständige Vernachlässigung üben. Wahrlich, hier gäbe es noch Bände zu schreiben, aber der Raummangel zwingt uns zum Schlüsse, und so wollen wir nur noch die k. k. Staatsbahndirektion aufmerksam machen, daß es einer so hohen Behörde unwürdig ist, Erlässe und Verordnungen des k. k. Eisen-bahnministeriums direkt auf deu Kopf zu stellen, weil es irgendeinem abnormal veranlagten Menschen in der Direktion gerade so gefällt. Die Wächter des Direktionsbezirkes Villach üben genau so gewissenhaft ihre Dienstpflichten aus, als jede andere DienfteLkategorie; sie sind ebenso notwendig und wichtig wie alle anderen und wollen auch nicht schlechter als diese behandelt werden. Vielleicht ändert die Staatsbahndirektion Villach doch einmal den Kurs. Inland. Die Teuerilngsfrageu in der parlamentarischen Ob m ä nnerko nferenz. Auf Grund der von dem Sozialdemokratischen AB* geordnetenverband an den Präsidenten Dr. Sylvester gerichteten Zuschrift, worin die sofortige Einberufung des Parlaments verlangt wird, fand am Freitag den 15. d. eine parlamentarische Obmännerkonferenz statt, in welcher darüber beraten wurde, welche Schritte seitens des Abgeordnetenhauses zu unternehmen wären, um der Fleisch teuerung entgegenzutreten. Die Beratung wurde vom Vorsitzenden Dr. Shl-v e st e r mit der Erklärung eröffnet, er habe dem allgemeinen Wunsche Rechnung getragen und die Obmännerkonferenz einberufen, damit bestimmt werden könne, daß das Parlament feine Tätigkeit baldigst wieder aufnehme, um jene Verfügungen zu treffen, die notwendig sind, um den mißlichen Verhältnissen auf wirtschaftlichem Gebiet entgegenzutreten. Namens der sozialdemokratischen Partei erklärte der Abgeordnete Seih, es sei unzulässig, daß das Parlament nicht tage, während in der Bevölkerung die erbittertste Stimmung über die Teuerung auf allen Gebieten herrsche. Die Agitation habe weite Streife erfaßt und es sei zu befürchten, daß es bei dem Fortbestände der bisherigen unhaltbaren Verhältnisse zum Ausbruche von Störungen der Ordnung komme, welche die Lage weiter erschweren würden. Die Klagen der Bevölkerung seien um so berechtigter, weil hinsichtlich des Verbotes der Einfuhr argentinischen Fleisches keine veterinärpolizeilichen Bedenken bestehen, was nicht nur von der österreichischen, sondern auch von der ungarischen Negierung anerkannt wurde. In der letzten Zeit sei die Eisenbabnerbewegung dazu gekommen. Infolge der sinkenden Kaufkraft des Lohnes verlangen die öffentlichen Angestellten naturgemäß eine Erhöhung ihrer Bezüge. Selstverstäudlich wird für ulte Angestellten des Staates eine solche Fürsorge notwendig sein, ganz besonders aber für die Eisenbahner, weil die Erfüllung der bei der letzten passiven Resistenz vom Jahre 1908 von der Negierung gemachten Versprechungen heute »och ausständig sei. Die Erregung, die in diesen Kreisen herrscht, könnte von den schwersten Folgen begleitet sein. Die Eisenbahnverwaltung verschließt sich, wie man hört, durchaus nicht der Notwendigkeit einer Regelung dieser Frage, die Schwierigkeiten liegen beim Finanzministerium. Das Haus ist geradezu berufen, durch seine Willensmeinung eine Ausgleichung zwischen den verschiedenen Ressorts zu bewirken. Unsere Partei hat gegen die Einberufung der Obmänner-konfereuz nichts einzuwenden. Seitdem unser Schreiben dein Präsidenten zugekommen ist, sind bereits zehn Tage verflossen. Es ist also die höchste Eile am Platze. Unsere Partei ersucht daher deu Präsidenten, das Hauö in den allernächsten Tagen einzuberufen. Sollte dies aus technischen Gründen durchaus nicht möglich sein, so/möge die Einberufung mindestens für den 21. September erfolgen. Nachdem noch eine Reihe von Rednern im gleichen Sinne gesprochen hatten, ergriff der Ministerpräsident Freiherr v. Gautsch das Wort. Herr v. Gautsch droht! Ministerpräsident v. Gautsch anerkannt das Vorhandensein einer Notlage, uud bezeichnet es als Ziel der Regierung im Inland selbst so viel Fleisch zn erzeugen, als wir benötigen. Wir wollen nns in gar keine Abhängigkeit eines amerikanischen Trusts begeben, und indem wir uns für die Fleischfrage interessieren, interessieren wir uns gar nicht dafür, welche Unternehmungen daran materiell interessiert sein können. Bei unseren Maßregeln bestimmt uns in erster Linie nur die Rücksicht auf die Bedürfnisse und den Notstand der Bevölkerung, Wenn, was ich außerordentlich bcbaitrc, uns hier die ungeheure Aufregung der Bevölkerung in einer Weise geschildert wurde, daß von deu schlimmste» Befürchtungen, von Revolutionen und dergleichen gesprochen wurde, so werde» Sie es begreiflich finden, daß ich auch »och darüber ein Wort mir zu sugvii erlaube. • Es ist sehr gut bekannt, wie gewisse Di.igc arrangiert zu werden pflegen. Wir sind darüber vollkommen informiert und ich möchte bei aller Aufrechterhaltimg der Auffassung, daß es sich wirklich um einen sehr ernsten, die Bevölkerung tief berührenden, von der Negierung kraft ihrer Verantwortung schwer empfundenen Notstand handelt, doch auch ein Wort der Warnung bei diesem Anlaß aus sprechen. Ich würde cs ungemein bedauern, wenn zu der Notlage und-zu dem Leid, welches die Bevölkerung infolge der überhohen Preise der Lebensmittel trägt, auch noch jene Folgen in einzelnen Fällen treten würden, welche eiu-treten müßten, wenn die Grenzen, die durch das Gesetz uud durch die öffentliche Ordnung ge-zogen werden, überschritten werden sollten. Leider trifft man in solchen Fällen in der Regel nicht diejenigen, die d U moralischen Urheber siud, sondern m c i st sind es Unschuldige. Nachdem noch die Genossen Abgeordneten D a s-z i u s k i, Dr. Diamant, P e r it e r ft o t f e r und Dr. Renner entsprechend geantwortet hatten, fand die Konferenz damit ihren Abschluß, daß der Präsident Dr. Sylvester erklärte, er werde die nächste Sitzung des Reichsrates f ü i den 5. Oktober anberaumen. Rekonstruktion dcs Ministeriums Gantsi Zufolge einiger Blättermeldungen soll ei als sichergcftcllt gelten, daß das Ministerium Gautsch in seiner gegenwärtigen Zusammensetzung nicht mehr vor das Parlament treten wird. Es soll ein sogenanntes gemischtes Kabinett von Parlamentariern und Beaintenmiiustern gebildet werden. Die diesbezüglich nötigen Besprechungen wird Gautsch schon im Laufe dieser Woche einleiten. Stürgkh und Hochenburger, die markantesten Personifikationen des gegenwärtigen DentschfreisinnS, fallen dem Kabinett erhalten bleiben, außerdem noch der politische Landsmann* minister Zaleski, welcher aller Voraussicht nach Eisenbahnminister werden dürste. Die Tschechen dürsten zwei Ministerstühle besetzen, das Unterrichts» und Handelsministerium, Stürgkh würde Minister des Innern werden. Der deutschböhmische Abgeordnete Urban wird als Finanzminister genannt. Daß diese Eintagsministerei ungeheure Summen an Staatsgeldern verschlingt, ist die wirtschaftliche Kehrseite der nationalen Kafe> balgereien, die immer wieder solche „neue Lagen" schafft. Die Heuchelei der Nationalverbändler in der Fleisch-fraflc wird recht offenkundig durch einen Artikel, den der berüchtigte Schwätzer Dr. Stölzel — eine „Zierde" des Deutschen Nationalverbandes — im „Salzburger Volks^ blatt" zum Besten gibt. In dem Artikel führt er cmA was die sozialdemokratischen Redner schon in der Fleischdebatte im Parlament gesagt haben: Daß die österreichische Regierung ohneweiters an Fleisch ein führen könne, was ihr beliebt und die Magyaren nicht das mindeste dreinreden dürfen. So radikal spricht jetzt der Herr Dr. Stöl-j zel — aber im Parlament hat er sich zum Hausknecht bec Regierung gemacht und hat gegen den Antrag des Teue^ rungsausschnsses aus Einfuhr von Fleisch ohne Rücksicht) auf Ungarn gesprochen und einen Gegenantrag eilige* bracht, der eine Abschwächiing bedeutete und er sowie dev größte Teil des Deutschen Nationalverbandes haben den Antrag des Teuerungsausschusses zur Ablehnung gebracht!! Welch freche Heuchelei also, jetzt, wo die natürliche Folge dieser Haltung eingetreten ist, radikale Worte zu machen! Fragt man sich, wie die Deutschnationalen und Klerikalen es wagen können, solche Gauklerstücke aufzuführen, dann muß man eben sagen: Diese Leute rechnen daraus, daß die große Masse der Bevölkerung, auch der Arbeiter, entweder gar nichts liest oder nur die verstümmelten und verlogenen Berichte und Artikel der Presse dieser Gaukler und daher nicht weiß, was vorgekommen ist. Würde die Arbeiterpresse die Verbreitung in der Arbeiterschaft haben, wie es nötig ist, dann wäre eine so handgreiflich freche Heuchelei nicht möglich! Vom nationalen Kretinismus. Wie die „Deutsche Volkszeitung" aufgeregt mitteilt, faß kürzlich eine deutsche Gesellschaft in der Bahnhofrestauration in T u r u a u uud unterhielt sich in deutscher Sprache. Nach einer Weile sahen die Deutschen am Nachbartisch einen Teller zur Erde fliegen und krachend zerschellen. Der Kellner hatte nämlich einem tschechischen Gast, wahrscheinlich aus Versehen/ einen Teller mit deutscher Aufschrift vorgesetzt. Der Tscheche habe gebrüllt, er sei hier in einer tschechischen Stadt und müsse so etwas erlebe». Das zweite katastrophale Ereignis wird von der Schriftleiterpresse aus Sachsen gemeldet. Der Leitung des Zittauer Krematoriums ist man nämlich einem schmählichen Verbrechen an der Ehre und der Existenz des deutschen Volkes auf die Spur gekommen. Man denke nur: Wenn die Leiche eines Tschechen verbrannt wird, wird bei der Feier jedesmal auf dem Harmonium das bekannte böhmische Volkslied „ICde domov müj" („Wo ist mein Heimatland?") gespielt, das sich dazu wegen seiner choralähnlichen Melodie besonders eignet. Da es in der Zeit, wo die Teuerung schon nahe an H u u gerkrawal 1 e gerückt ist, für unsere Nationalen hüben wie drüben offenbar keine. größeren Sorgen gibt als solche Dinge, herrscht natürlich in der Schriftleiterpresse darüber riesige Aufregung. „Der Volks-zorn kocht", heißt es im chauvinistischen Klischeestil. Der alte Nest rot) aber würde sagen: „Des Lebens Unverstand mit Wehmut zu genießen, ist Tugend und Begriff." _________ _______________________ Ausland. Die Löhne der Eisenbahner Englands haben im Jahre 1910 nach den authentischen Ziffern des britischen Handelsamtes gegenüber dem Jahre 1907 eine V e r* m i n ö c r u u g erfahren. Der Bericht des Handelsaintes über die .Schwankungen der Löhne und der Arbeitsstunden in 1910* umfaßt unter anderem mich 22 Eisen« bahngcsellschaften, welche 90 Prozent der gesamten Eisen» bahnbediensteten Großbritanniens beschäftigen. Darnach wurden in der E r h e b n n g s w o ch e von den Gesell« schäften folgende Lohnjummen ausbczahlt: Erste Woche Zahl der Durchschnittlicher Lohnsnmme wöcheiuUchcr Lohn 'm Dezember Bediensteten $funo Sterling Schilling Penny 1901 440.557 551.114 25 1907 478.690 618.304 25 10 1908 459.120 574.059 25 1909 459.444 582.782 25 4,7, 1910 463.019 596.342 25 9 Aus diesen Ziffern ergibt sich also die uubezweifel« bare Tatsache, daß der durchschnittliche Lohn der Eisen» bahnbediensteten per i'iopf und Woche im Jahre 1910 um 1 Pence — 10 Heller niedriger war als im Jahre 1907. Allein schon die Abnahme des Lohnes uud nicht der Betrag kennzeichnen die Beutegier der englischen Eisenbahnkapitalisten, die trotz der auch in England herrschenden Teuerung die Nachwirkungen der industriellen Krise von 1907 dazu benützten, sich auf Kosten der Bediensteten einen Extraprofit zu verschaffen. Rückgang oer englischen Eisenbahneinnahmen infolge des Streiks. Der Generalstreik in England hat trotz seiner verhältnismäßig kurzen Dauer die Einnahmen der Eisenbahnen ungünstig beeinflußt. Darüber wird * aus London berichtet: Die Wirkung des Streiks auf den Eisenbahnen zeigt sich in dem Rückgang ihrer Einnahmen in der Streikwoche. Die London and Northwesternbahn hatte, in Kronen gerechnet, um nahezu 2 5 Millionen geringere Einnahmen. Der Ausfall bei der Great Westernbahn stellte sich auf 2-18, jener der North Easternbahn auf 12 Millionen. Neuerlich drohender Generalstreik in England. Alle Anzeichen weisen darauf hin, daß ein neuer Generalstreik der Transportarbeiter in den Häfen des Bristolkanals zum Ausbruch kommen wird. Die Ursachen der neuen Unruhen liegen in Newport, wo eine der Reederei firmen mit der Beladung ihrer Schiffe nichtorgemisierte Arbeiter betrauen will. Infolge der letzten Llusstände haben in Newport wie auch in anderen Teilen des Landes die Arbeiterorganisationen an Stärke gewonnen und die Beschäftigung von Nichtorganisierte« ist mit großen Schwierigkeiten verknüpft. Die betreffende Reederei soll bereits das Ministerium des Innern um Schutz für ihre Leute gebeten haben. Das lokale Streikkomitee entwickelt eine emsige Tätigkeit und droht, wenn irgendein Versuch gemacht werden sollte, das Schiff mit Beladen durch Polizei oder Militär bewachen zu lassen, daß sofort ein Generalstreik aller Dockarbeiter in allen Häfen des Bristolkanales proklamiert werden wird. Die Lage wird in wohlinformierten Kreisen als äußerst ernst'betrachtet. Man fürchtet, daß ähnliche Unruhen wie in Liverpool ausbrechen werden, wenn j)ie Streitigkeiten nicht gütlich beigelegt werden können« Auch die Föderation der Eifenbahnarbeiter in Newtzorß >hat auf ihrer letzten Versammlung gegen die Absicht der > Reederei, das betreffende Schiff durch Nichtorganisierte Arbeiter verladen zu lassen, protestiert. Eine Resolution .wurde angenommen, in der das Publikum und die städtischen Behörden gewarnt wurden, daß, wenn Militär jitnb Polizeiverstärkungen herbeigerufen werden würden, ein Generalstreik unvermeidlich ist. Die. Eisenbahnarbeiter verpflichten sich, keine Streikbrecherarbeit zu unterstützen. In Burton-on-Trent ist ebenfalls beträchtlich Unruhe unter den Angestellten der Midland-Eisen-bahn zu verzeichnen. Eine Resolution wurde angenommen, in der der Exekutivausschutz aufgefordert wurde, das HandelSamt von der Bestrafung der Streikenden durch die Bahngesellschaft zu benachrichtigen. Wenn feine zufriedenstellende Antwort einläuft, droht auch s-hier ein Generalstreik auszubrechen. Aus dem Gerichtssaal. Wie der Linzer Profcssionisteiwercin bnS Geld seiner Mitglieder verprozessicrt. Wir haben vor einiger Zeit and Linz über die Gründung eines sogenannten Professionisten-vereincs berichtet, der, um der Zersplitterung unter den Eisenbahnern Vorschub zu leisten, von einzelnen Leuten ins Werk gesetzt wurde. Welche segensreiche Tätigkeit dieses Verein-chen entfaltete, hat inan bisher allerdings nicht erfahren. Nun aber bekommen die paar Mitglieder, die der Verein hat, Gelegenheit, darüber nachzudenken, wie die Leitung dieses Vereines leichtsinnig Prozesse führt und dabei das Geld der Mitglieder ver splittert. Es handelt sich nämlich um folgendes: Am 4. Mürz 1011 fand in Laudeck eine vom Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschaftsverein einberufene Versammlung statt, welche sich mit den schlechten Lohn- und Arbeitsbedingungen der im Heizhause Landeck beschäftigten Professio-nisten zu befassen hatte. Für die Zentrale wurde Genosse Ho-t o w i aus Innsbruck entsendet. Zum letzten Punkt der Tagesordnung sprach Genosse Schmirl aus Linz, der über Einladung der dortigen Ortsgruppe ebenfalls an der Versammlung teilnahm, über die unbedingte Notwendigkeit eines festen Zusammenschlusses in unsere große Organisation und kritisierte hiebei daS Vorgehen jeder separatistischen Organisation im allgemeine» und des P r o f e s s i o-n i st c n b e r e i n e s i n S b c s o n d c r s. Trotzdem vor Schluß der Versammlung' vom Vorsitzenden die Anwesenden aufge-forbert wurden, etwaige Wünsche und Beschwerden vorzubringen, meldete sich niemand zum Worte. Erst zirka 14 Tage nach der Versammlung gelangte vom Zahlstellenleiter des Professionistcnvereineö in Landccf an die Zentrale in Linz ein Brief, der die Ausführungen des Genossen Schmirl in ganz anderem Sinne w i e d erga b und um Schutz bat, weshalb der Obmann der Zentralleitung der ProfcssionistenvereincS in Linz die Klage gegen Genossen Schmirl in Linz an strengte. Bei der für den 13. April 1011 einberaumten Verhandlung bat der Beschuldigte, Genosse Schmirl, um Abtretung deö Klageverfahrens an das k. k. Bezirksgericht in Landeck, welchem Ansuchen der Richter auch Folge gab. Die für den 4. Mai 1911 beim k. k. Bezirksgericht in Landeck stattgefundenen Verhandlung, bei welcher der Pro-Landeck auberauinte Verhandlung, bei welcher der Pro-und Genosse Schmirl durch de» Vertreter unserer Zentrale, Herrn Dr. Eduard Erter in Innsbruck, vertreten waren, mußte über Ansuchen des Beklagtenvertreters auf Einvernahme weiterer Zeugen vertagt worden. Bei der am 27. Mai angeordneten Hauptverhandlung, bei der Kläger und Beschuldigter selbst erschienen waren, ergab sich nach einer gründlichen Einvernahme einer ganzen Reihe von Zeugen, daß der Satz „der P r o f e s s i o n i st e n-verein ist ein Gauklerverein und der Obmann i st der O b e r g a u k l e r" nicht gebraucht wurde, sondern daß Genosse Schmirl den Professionistenverein lediglich einer sachlichen Kritik unterzog und auf einen Zwischenruf nur einen Macher in diesem Verein einen politischen Gaukler genannt habe. Der Vertreter des Angeklagten wie§ in seinem ausgezeichneten Plaidoier auch darauf hin, daß sämtliche Zeugen der Kläger den Wortlaut verschieden wiedergegeben haben, während die Zeugen des Geklagten in viel präziserer Form ihre Aussage machen und bat für den Angeklagten um Freispruch. Nach einer dreistündigen Dauer der Verhandlung schloß sich der Richter den Ausführungen des Vertreters des Geklagten an und sprach den Beschuldigten von der Anklage frei. Gegen diesen Freispruch legte der Professionistenverein durch Dr. Greuter in Innsbruck Berufung ein und wurde die Berufungsverhandlung beim I. k. Landesgericht in Innsbruck auf den 7. September 1911 festgesetzt. Bei der Berufungsverhandlung, bei welcher der Angeklagte wieder durch Herrn Dr. Erter, der Profcssionisten-bereiit durch Dr. Greuter vertreten waren, ergab sich abermals die Schuldlosigkeit des Angeklagten und wurde denn auch die Berufung verworfen und b a 8 erstrichter-liche Urteil bestätigt. Natürlich hat der Prosxssionistenverein auch alle aufgelaufenen Kosten zu tragen, die sich auf mehr als 10 0 0 St r. belaufen. Eine recht nette Bescherung für die Mitglieder! Dar Eisenbahnunglück bei NherSk«. Von den beim Prager Handelsgericht eingebrachlen Schadenersatzklagen der durch das Eisenbahnunglück bei Uhersko am 25. Dezember 1900 Verletzten kam cs in zehn Fällen zu Ausgkeichen mit dem Eisenbahnärar. Der Gesamtbetrag der durch Vergleich erfolgten Abfindungen beläuft sich auf 5 8 0.000 Kr. Ferner wurde das Endurteil „in drei Rcchtsstreitigkeiten gefällt, in welchen Beträge von zusammen 25.800 Kr. den Geschädigten zugesprochen wurden. Außerdem sind noch beim Prager Handelsgericht einige Streitsachen und auch beim Chrudimer Kreisgericht drei Prozesse anhängig. Streiflichter. Wie die Deutschnationalen lügen, beweist wieder einmal folgende Gerichtssaalnotiz i n der „Ostdeutschen Rundschau": „Verurteilung eines sozialdemokratischen Redakteurs. Vor dem Bezirksgericht Josef-ftabt fand Sonnabend die Verhandlung gegen den Redakteur der Zeitschrift „Der S ü d b a h n c r", Laurenz I e ch o, wegen Vernachlässigung der pflichtgemäßen Obsorge statt. Der „Südbahner" hatte in zwei Artikeln dem Vizepräsidenten des Deutschösterreichischen Eisenbahnbeamtenvereins, Oberrevidenten Rudolf Graf, die Ausnützung seiner Stellung zur Erlangung persönlicher Vorteile zum Vorwurf gemacht. Der Geklagte kam nicht zur Verhandlung, sondern hatte bereits vorher dem klägerischen Vertreter die Erklärung abgegeben, daß er nicht in der Lage sei, den Wahrheitsbeweis für die gemachten Anwürfe zu erbringen. Redakteur Jecho wurde zu einer Geldstrafe von 150 Kronen ober 15 Tagen Arrests sowie zur Veröffentlichung des Urteils verurteilt." Herr Jecho ist der sogenannte „Schriftleiter" eines jtleiuen Blättchens, das der mit dem „Deutschösterreichischen Beamtenverein", dem „Reichsbund deutscher Eisenbahner" und ' den übrigen nationalen Vereinen koalierte Schnackerlverband der Südbahner herausgibt. Daß also die Herren ihren eigenen Parteigenossen uns an die Nockschöße hängen wollen, kennzeichnet so recht die Art ihrer Verlogenheit. Wahle» in den Unterstützungsfonds der k. k. Nordwestbahn. Unsere Organisation hat wieder einen schönen Erfolg zu verzeichnen. Für den 12. bis 14. August waren die Wahlen in den Unterstützungsfonds der Oe. N. W. B. ausgeschrieben und am 7. und 8. September wurde unter Zuziehung der Vertrauensmänner Alois Beck (für die Gewerkschaft) und Franz 9t ii II i ch (für Reichsbund) skrutiniert. Als gewählt gingen aus der Urne hervor die Genossen: Josef Schwab (5606 Stimmen), Georg V : 11 nt o ft (5606), Josef App elfe Id (5588), Josef John (5472), Josef Schuster (5546), Rudolf Sturm (5430), Ludwig Chlumetzky (5585), Franz M e z e r a (5593), Franz Tschollot (5552), Josef Donner (5538). Die Deutschnationalen, die mit so viel Tamtam in den Kampf gezogen sind, mit der Veröffentlichung der Kandidatenliste sich gescheut haben, weil sie ihnen selbst zu „international" vorkam, sind mit 2525 bis 2795 Stimmen jämmerlich durchgesaust. Die „koalierten Brüder" sind auf den deutschnationalen Speck nicht hineingefallen und gaben leere Stimmzettel ab. Erfreulich ist daS Ergebnis des SkrutiniumS auch schon darum, weil es erwiesen bat, daß trotz der nationalen Koalition die vereinigten Gegner nicht imstande sind, uns zu schlagen; denn in den für die Nationalen abgegebenen Stimmen befinden sich nicht nur sehr viele, die durch die Wahlmache der nationalen Beamten, Bahn- und Stationsmeistcr gepreßt worden sind, sondern auch viele tschechische Stimmen. Die Herren Nationalen müssen, wenn sie etwas erreichen wollen, ebenfalls „international" werden. Wir können mit dem Resultat der Wahlen zufrieden sein, sie beweisen wieder, daß die Eisenbahner in ihrem überwiegenden Teil wissen, wo am besten ihre Interessen vertreten werden. .Personalmangel am k. k. Staatsbahnhof, Wien St. E. 01. Der Personalmangel auf diesem Bahnhof nimmt schon Formen an, die man betriebsgefährlich nennen muß und der die regelmäßige VerkekhrSabwicklung stark beeinträchtigt. Züge müssen „Brutto" abhängen und außergewöhnliche Züge können überhaupt nicht eingeleitet werden, weil kein Personal vorhanden ist. Die Verschubpartien müssen oft ganze Nächte mit zwei Mann verschiebe». Kommt der Oberverschieber zum Herrn diensthabenden Beamten, so bekommt er die stereotype Antwort: „Verschieben S’ halt langsam, ich habe niemanden." Wenn aber durch sein angeordnetes „langsam Verschieben" ein Zug verspätet wird, dann ist es natürlich keinen von diesen Herren recht. Daher muß von zwei Mann so viel herausgeschunden werden, als sonst drei Verschieber oft schwer zu leisten imstande sind. Unter diesem Mangel hat am meisten das Zugbegleitungspersonal zu leiden. Es kommt gewöhnlich vor, daß diese armen Teufel fünf bis sechs, sogar elf Nächte hintereinander fahren und als Zugabe zur karg bemessenen Ruhezeit noch öfters im Tage zur Kommandierung gehen müssen. Wenn diese Leute dann von der Strecke zu Hause kommen, wo sie schon 7 bis 8 Stunden im Dienit standen, werden sie sofort zum Vorschub kommandiert und müssen nach einer Stande Ruhe den Dienst als Verschiebet von 7 Uhr abends bis 7 Uhr früh vom neuen ratircten. Erlaubt sich dann so ein ermüdeter Bremser eine Einwendung oder auf leine Ermüdung hinzuweisen, so ist die gewöhnliche Antwort: „Eine Nacht müssen sie noch machen." Ja, cS ist schon vorgekommen, daß den Leuten gesagt wurde, sie haben den Auftrag, daS Personal bis auf das Blut auszunützen. (Wir wären neugierig, von wem der Auftrag i>t. Vielleicht vom Herren Vorstand? Von der Direktion kann er doch nicht sein.) Die Herren Beamten haben selbstverständlich auch einen Teil Schuld an diesen Zuständen. Es ist zwar schwer, Leute zu kommandieren, wenn keine da sind, aber daß sie gerade dem Fahrpersonal immer vorwerfen, daß sie ohnehin nur spazieren fahren, zeigt von Gefühlsroheit. Wehe dem Zugsbegleiter, der sich vergißt und diesen Herren in seinem ermüdeten Zustand eine Antwort gibt. Da heißt es gleich: ..Was? Sie verweigern den Dienst und frech sind sie auch noch? Jetzt werde ich sie anzeigen.' Und die Anzeige erfolgt. Wer da glaubt, beim Herrn Vorstand zu seinem Recht zu kommen, der irrt sich. Der Herr Vorstand bringt ihm sofort bei, daß er wohl Pflichten hat, aber keine Rechte. Bei den Güterzügen sind die Verhältnisse besonders unerträglich; überall herrscht Personalmangel. Die Zugsbegleiter werden bei de» Zügen aufs äußerste reduziert. Besonders erschwerend ist es bei den Stückgüterzügen 91 und 94, wo nur vier Mann verwendet werden, und zwar: der Signalmann und drei Bremser. Dieselben haben sämtliche Aus- und Zuladungen zu besorgen. Der Signalmann darf laut Vorschrift seinen Posten nicht verlassen, der zweite Mann hat die nicht plombierten Stückgüterwagen zu beaufsichtigen, so bleiben dann noch zwei Mann zur Aus- und Zuladung. Daß dieser ModuS zur Beschleunigung des Verkehres nicht beiträgt, dürfte auch dem Herrn Vorstand einleuchten. Die Beigabe eines fünften Mannes ist ihm eben nicht möglich, wegen Mangel an Personal. Es müssen daher auch alle Vorsichtsmaßregeln außer acht gelassen werden, oder die Zugsbegleiter bezahlen es mit ihrer Gesundheit. Von einer vorgeschriebenen Ruhezeit ist nicht mehr zu reden, die gibt es schon lange nicht mehr. Auch bei den übrigen Güterzügen ist durch die Reduzierung des fünften ManneS die Betriebssicherheit gefährdet. Nach allen diesen angeführten Ucbclstündcn ist es selbstverständlich, daß neuaufgenommene Leute (von der elenden Bezahlung nicht zu sprechen) der Bahn sofort wieder den Rücken kehren, und es dürfte sich der Ausspruch des Herr» Offizial Hirte kaum bewahrheiten, als er meinte, daß er für einen Mann hundert bekommt. Wir machen auf die Zustände in diesem Bahnhof aufmerksam, bevor cs zu spät ist. DaS Personal ist wirklich schuldlos, wenn bei so schauerlichen Verhältnissen etwas passiert. Korrespondenzen. Leoben. (K. k. Staatsbahn.) Ein trauriges Ereignis hat uns einen der besten Kollegen entrissen. Am 6. Sepember um 4 Uhr morgens wurde der Zugsführer Josef A n d r ä in der Station Unzmarkt von einer Partie rollender Wagen nie-dergestoßen und schwer verletzt. Derselbe wurde mit Zug 924 nach Leoben ins Spital transportiert, wo er um 2 Uhr nachmittags seinen Verletzungen erlag. Genosse Josef Andrä hinterläßt eine Frau mit zwei Kindern im Alter von 12 und 13 Jahren. Das Leichenbegängnis fand am 8. September unter außergewöhnlich starker Beteiligung statt. Mehr wie 2000 Menschen hatten sich eingefunden, um dem Verunglückten das letzte Geleite zu geben. Am offenen Grabe wurde ein Trauer-or gesungen und ein ergreifender Nachruf vom Genossen ch l a g c r gewidmet. Möge ihm die Erde leicht sein. Zellerndorf. (Todesfall.) Adolf Bach, Magazinsaufseher der k. k. Oe. N. W. B., wurde am 4. d. M. in der Station Zellerndorf von einem Zuge überfahren und sofort getötet. Bach war langjähriges- Mitglied der Eisenbahnererga-nisation, um ihn trauern seine Gattin und zwei kleine Kinder. Bach ist ein Opfer des Sparsystems geworden, das heute auf allen Linien der k k. Staatsbahnen angewendet wird. Sparen und wieder nur sparen, mit dem Personal, wo es nur geht, ohne Rücksicht auf die Knochen der Leute. Vielleicht sieht jetzt die k. k. Direktion ein, daß es so nicht weitergehen kann und verstärkt in dieser Station das Personal. Das Leichenbegängnis, welches am 6. d. M. stattfand wurde zu einer imposanten Trauerkundgebung, an welcher sich sehr viele Genossen und Kollegen von der Strecke beteiligten. Es war auch gleichzeitig ein Protest gegen die Wirtschaft in dieser Station, die langsam zur Knochenmühle heranwächst. Der von der Zentrale aus Wien entsendete Vertreter hielt dem verstobenen Genossen einen würdigen Nachruf. Ehre seinem Angedenken! Prag, ©österreichische N o r d w e st b a h n. (G u t e r b a h n h o f RohanSinsel.) Am genannten Bahnhof besteht die denkbar größte Demoralisierung. Eingeführt und gepflegt wurden diese widerlichen Zustände durch Herrn Inspektor NemeLek und seinen Stellvertreter Dusel. Beschwerden sowie Anklagen gegen dieses jede Disziplin zerstörende System wurden einfach unterdrückt, eventuell die Beschwerdeführer schikaniert. Selbst gerichtlich gelieferte Beweise vermochten die maßgebenden Herren nicht zu gerechtem Handeln zu bewegen. Die Korruption und Protektion hatte sich ständig eingerichtet. Die Günstlinge der sogenannten „Dreieinigkeit" konnten sich alles erlauben. Jeder andere Bedienstete würde sofort mit Entlassung bestraft oder zumindest in strafgerichtliche Untersuchung gezogen worden sein, wenn er sich nur einmal so weit vergessen hätte, einer jener Handlungen zu begehen, die bei den Günstlingen auf der Tagesordnung waren. Die notwendige Disziplin und Ordnung war vollständig gelockert und Aufträge und Befehle wurden, wenn nicht vollständig ignoriert, so doch meist unvollständig ausgeführt. Durch den Abgang des Herrn Inspektors N e m c 6 c I in den „wohlverdienten" 9kuhestand dürfte dieses ekelerregende und in-struktionswidrige Treiben dieser nichtswürdigen Individuen ein Ende gefunden haben. DaS. gesamte Personal wünscht und hofft, daß es dem neuen Herrn Vorstand gelingen möpe, die Station von dem langjährigen Hebel und totaler Mißwirtschaft endgültig zu reinigen. Zwar wird dies keine geringe Mühe verursachen, doch wir vermuten, daß der neue Herr Vorstand sich gewiß nicht scheuen wird, einen energischen Griff in dieses Wespennest zu machen. Der Dank des gesamten Personals ist ihm in dieser Beziehung sicher. Sigmundsherberg. Die älteren Bediensteten denken oft an jene unseligen Zeiten zurück, wo. auch in unserer Station das Denunziantenunwesen sich behäbig ausbreiten konnte. Gehässige Reibereien in und unter dem Personal waren an der Tagesordnung. Das ekelhafte Treiben einiger ehrloser Schufte ging soweit, daß selbst das dienstliche Verhältnis darunter zu leiden hatten. Gottlob, die Zeiten sind hinter uns und mit Abscheu denkt man jener unerquicklichen Zeiten. Gegenwärtig bemüht sich ein bekanntes Individuum unter dem Lastzugspersonal, die Kollegen gegeneinanderzuhetzen und hinterrücks zu vernadern. Glücklicherweise wurde dieser „Ehrenmann" von Kollegen auf frischer Tat erwischt. Da wir organisierten Eisenbahner gegen jede Verhetzung des Personals, insbesondere aber in dienstlicher Eigenschaft sind, so werden wir das weitert Treiben dieses Kondukteurs genau überwachen. Die Zeiten, wo man sich am Feuer der Kollegen seine Suppe heimlich kochen konnte, sind vorüber, das wollen sie sich, .Herr Habe r I, gefälligst merken. Spittal-Millstättersee. Um der herrschenden Wohnungsnot und Teuerung, unter der ganz besonders Eisenbahner leiden, entgcgcnzimrbcitcn, bauen die Bahnverwaltungen Personälhäuser. Auch die Südbahn hat ein solches in Spittal-Millstättersee gebaut, nur dürfte sie dabei andere Zwecke verfolgt haben, ansonsten wäre es ja nicht erklärlich, warum ihre Wohnungen nicht billiger sind als die Privatwohnungen. Nur den zu Hoheit Preisen ist es zuzuschreiben, daß die Wohnung Nr. 6 im Südbahnersonalhaus schon über ein Jahr hindurch leer steht und Südbahnbedienstete lieber privat oder in den Personalhäusern der k. k. Staatsbahn Wohnung nehmen. Eine Verwaltung, die eine Wohnung über ein Jahr leer stehen läßt, dürfte wohl keinen Anspruch auf den Titel ökonomisch erheben, dürfen. Daß sie dabei aber noch eine miserable ist, beweist die Tatsache, daß diese seit Jahr und Tag leerstehende Wohnung vom Hausbesorger der Personalhäuser zu Unterhaltung», zwecken benützt wird, die Wände mit Nägeln beschlagen und mit Kränzen behängt werden dürfen. Bis 4 Uhr früh wird oft durch Lärmen und Tanzen die Nachtruhe der Anwohner gestört; wobei sich am meisten das mit der Ucbcrwachung der Hausordnung betraute Organ hervortut. Daß sich solches nur ein Mitglied des Verkehrsbundes herausnehmen darf, ist sicher. Zell am See. Schon einmal haben die Bahnerhaltungsarbeiter der Vahncrhaltungsscktion Zell am See an die Vorgesetzte k. k. Staatsbahndirektion die Bitte gerichtet, man möge ihnen für den Winter eine Wärmestube errichten. Allerdings, man wäre versucht zu sagen, selbstverständlich erfolglos: Sollen denn diese Geplagtesten unter den Bahnarbeitern nach so schicerer Arbeit nicht einmal ihre ohnedies so armselige Jause in einem vor Sturm und Unwetter, vor Schnee und Frost' geschützten 9iaume einnehmen können? Glaubt denn eine k. k. Direktion, die Bahnerhaltungsarbeiter, die ohnedies so viel hnumtcrschlutfen, können gefrorene Speisen, gefrorenes Brot essen? Nickü nur das! Von der Arbeit ermüdet, von der Kälte ganz steif, vom Schnee am ganzen Körper ganz naß und in der ganzen Station gibt es für die Bahnerhaltnngsarbeiter keinen Winkel, wo sie sich auch nur einen Augenblick erholen, wärmen und trocknen können. Muß das so sein? Und immer die alten, abgebrauchten und so durchsichtigen Ausreden, wenn die Bahnverwaltung für ihre Arbeiter nichts tun will. Kein Platz, kein Geld. Warum soll, was in anderen Sektionen möglich ist, gerade in Zell am See unmöglich sein? Es wäre für den neuen Vorstand der Bahnerhaltungssektion eine schöne Aufgabe und seine erste Pflicht, seinen Arbeitern eine Wärmestube, die ja unleugbar notwendig und unentbehrlich ist, zu verschaffen. Jägerudorf. Wer öfter in der Station Jägerndorf dienstlich zu tun hat, dem wird cs gewiß aufgefallen sein, daß einige Beamte den Stationsvorstand Herrn Inspektor GricS« m ann den Titel „U n s e r lieber Herr Papa" taxfrei verliehen haben. Wir wollen nicht darüber streiten, inwiefern und warum einige Herren Beamte den alten Herrn mit diesem vielsagenden Kosenamen belegen. Diese Herren müssen cs wissen. Das Personal hat durchaus keine Ursache, sich über die allzu große väterliche Fürsorge des „lieben Herrn Papa' Griesmann zu beschweren. Wir wollen an einigen Beispielen beweisen, wie väterlich Herr @ r i c 8 in a n n für die Bediensteten sorgt. Unter der Herrschaft GrieSmannS sind Personalreduzierungen in Jägerndorf an der Tagesordnung, ©° wurden in letzter Zeit die Verschubpartien so weit reduziert, daß heute ein Verfchublciter mit einem einzigen Mann den Verschnbdienst leisten muß. Wie beim Verschub, so wurde auch beim Verkehr reduziert. Unter Inspektor Gries mann wurden die Zugspartien bedeutend verringert, ohne jede 9teduzierung der turnusmäßigen Züge. Ebenso hat das gesamte Stations- und Magazinspersonal unter dem Druck des unerhörtesten Sparsystems sehr zu leiden« Nr. 27 - «Der Gisetibkchuev." Seite 9 Bei den Personalreduzicrungen hat auch der Platzmeister Klose viel mit beigetragcn. Bei Klose ist dies begreiflich. Der gute Manu verschiebt nicht und hat, weil er eben nicht arbeitet, auch nirgends eine Verantwortung zu tragen. Trotzdem glaubt Klos e, daß er eine wichtige und notwendige Einrichtung verkörpert. Doch nicht überall spart Herr Griesmann mit dem Personal. Für seine privaten Arbeiten sind stets ein oder zwei Mann reserviert. Für seinen Garten hat sich der „liebe Herr Papa" einen gelernten Gärtner ausgenommen, der außer dem Kartenzwickcn bei Abfahrt der Personenzüge keine andere Arbeit für die Bahnvcrwaltung verrichtet. Am köstlichsten ist jedoch folgende Dienstkommandierung: Als Papa Gricsmann mit Familie von seinem mehrwöchigen Sommer-urlaub zurückkehrtc, gab cs große Wäsche. Die Wüsche wurde nach durchgeführter Reinigung in den öffentlichen Bahnhofanlagen zur Bleiche auSgebreitet. Ein ehemaliger Unteroffizier in Eiscnbahncruni,orm hatte den Auftrag, die Unterhosen des Herrn Papa und die Leibwäsche der gnädigen Frau Mama stramm zu bewachen und fleißig mit Wasser zu begießen. Führwahr, ein köstlicher Anblick. Ein ausgedienter Unteroffizier als Waschfrau. Papa GrieSmann hat eben Verständnis, denn er ist nicht umsonst Forstrat und Vizebürger-mcistcr in Jagerndorf. Nur schade, daß die Herren Beamten ihren lieben Herrn Papa Griesmann bald verlieren werden. DaS Personal wird sich über seinen Abgang zu trösten wissen. Zn»im. (Ocsterreichische Nordwcstbahn.) Am 1. Juli d. I. wurden die Manipulationskondukteure der Station Znaim mit einem Turnus beglückt, wo den Mani-pulanion ungeordnet wird, daß diese mit Zug 62 von Znaim bis Korncuburg fahren, dort auf Zug 63 übersteigen und retour nach Znaim fahren. Der Zug 62 ist fast jeden Tag dcrait verspätet, daß der Manipulant überhaupt nur bis Stockerau kommt. Bei Zug 63 ist wiederum in der Strecke Wien-Stockcrau ein sehr großer Wagcnwcchsel (100 bis 150 Wagen), dazu die vielen Ausladungen, so daß der ZugS-führer allein mit der vielen Arbeit nicht fertig wird und ein ManipulationSkonduktcur unbedingt notwendig ist. Um dieser ständigen Kalamität abzuhelfen, haben die Znaimer Manipulanten ihrem Herrn Vorstand folgende Vorschläge unterbreitet: Der Manipulant fährt mit Zug 62 bis Wien, mit Zug 85 retour nach Znaim. Hierauf mit Zug 70 nach Wien, mit Zug 179 retour. Den nächsten Tag mit Zug 72 nach Wien und mit Zug 63 retour nach Znaim. Durch die Umstellung dieser drei Touren wäre die ganze Sache zweckmäßig erledigt. Diese Abänderung kostet der k. k. Direktion in 18 Tagen sage und schreibe 36 H. Unser Herr Vorstand hat diese Abänderung sofort dienstlich an die Direktion eingesendet, doch es sind bereits zwei Monate verflossen und die Manipulanten hoffen noch immer auf eine Verständigung. Ferner würde cs sich empfehlen, wenn bei Erstellung des TurnusseS stets ein erfahrener Manipulant beigezogen würde, der eventuell bei Meinungsverschiedenheiten unter den TurnuSmachern Aufklärung geben könnte. Bei den k. k. Staats-bahncn wird stets ein Bediensteter der Turnuskominission bei-gestell.. Der Turnus der Znaimer Manipulanten ist derartig zusammengcschraubt, daß diese nicht einen einzigen freien Tag im Monat haben; ja, daß nicht einmal genügend freie Zeit im Domizil ist, um sich ordentlich auSzuschlafcn. Darum verlangt diese Kategorie: Abänderung des bestehenden TurnusseS, Beiziehung von erfahrenen und gewissenhaften Manipulationskondukteuren zum FahrturnuS und alle 18 Tage einen freien Tag. Krems an der Donau. (H c i z h a u S.) Wir erhalten folgende Berichtigung: „In der Nummer 24 vom 20. August d. I. schreiben Sie unter der Notiz ,Krems an der Donau, Heizhaus', über meine Person, daß ich ein wegen eines Sittlichkeitsverbrechens bereits abgcstraftcs Individuum sei. Auf Grund des § 10 des Preß-gcfctzes fordere ich die Aufnahme folgender Konstatierung in der nächsten, beziehungsweise zweitnächsten Nummer Ihres Organs: ES ist unwahr, daß ich wegen eines SittlichkcitSver-brcchenS bereits vorbestraft bin. Wahr ist vielmehr, daß ich noch niemals, also auch nicht wegen eines Sittlichkeitsverbrechens behördlicherseits bestraft wurde. Friedrich KippcS." Bozen I. Wir empfehlen unseren organisierten Genossen und Kollegen den von Bozen-Gries dorthin versetzten Kondukteur Albin Bauüella mit Hinweis auf seine Vicl-färbigkeit einer gebührenden Beachtung. Der jugendliche Gernegroß agitiert vorläufig für den Südbahncrverband, den wir um diese Kraft wahrhaftig nicht beneiden, und trägt sich mit dem Gedanken, die Gewerkschaft sobald als möglich dem Erdboden gleich zu machen. Außer den Südbahnervcrbands-kollegen ABC weint ihm vom hiesigen Personal niemand eine Träne nach. Bersammlungsherichte. Eine gründliche Abrechnung mit den Neichsbündlern. An die moralischen Prügel, die die nationalen Eisenbahner und ihre HilfS„truppen" am 3. d. M. in Klagen» furt bekommen haben, werden sie noch lange beulen. Sie waren in die sozialdemokratische Versammlung gekommen, um zu stänkern und die Versammlung zu sprengen. Und moralisch windelweich geprügelt schlichen sie schließlich von bannen. Der TerroriSmuS, den reichsbündlerische Beamte auf dem Klagenfurter Hauptbahnhof an ihren untergebenen Bediensteten auSüben, gab den Anlaß zur Einberufung der Versammlung, die Sonntag nachmittags bei Grömrncr stattfand. Von sozialdemokratischer Seite halten sich fast ausschließlich Eisenbahner cingcfundcn, in so großer Zahl, daß auch die Neben räume beseht waren. Von reichsbündleri scher Seite war für den Besuch der Versammlung nach Kräften agitiert worden. Der NeichSbündler-Obmann Revident Neumann gab sogar eigene Flugblätter heraus, in denen er „in Anbetracht der Wichtigkeit der Versammlung" alle dienstfreien NcichS-bündler zu erscheinen beschwor. Aber weil ein Schnackerlvcrein nicht viele Mitglieder auf die Füße bringen kann, wandten sich die Herren an die deutschnationalcn HandelSangestellten und an den Einspinncr-Verein um Aushilfe. Dennoch blieb der nationale Heerbann in verschwindender Minorität, und eS zeigte sich so recht deutlich, daß alle diese nationalen Vereine zusammen gerade nur eine Handvoll Leute haben, auf die sie sich verlassen können. Dieses klägliche FiaSko konnten auch die von auswärts, insbesondere von Villach erschienenen nationalen Beamten nicht auswehen. Wieviel Mühe sich die Nazi mit der Versammlung gegeben haben, sieht man schon daraus, daß sie sich eigens den Herrn Ertl, ihren Wiener Häuptling, beschrieben haben, an dessen Stelle aber Herr Stcrnat (rocto Cirnad!> erschien. Und doch war alles umsonst! Infolge der fortgesetzten Provokationen durch die Nationalen nahm die Versammlung einen äußerst bewegten, oft stürmischen Verlauf und drohte wiederholt, im allgemeinen Tumult zu enden, so daß der NcgierungSvertreter zweimal mit der Auflösung drohte. Es war ganz offenkundig, daß ihn die Nazi dazu drangen wollten, so staut und roh und provokatorisch b-nahmeti sie sich. Wir lernten wieder kennen, waS nationale Vitbung und Gesittung ist. Pfui Teufel, darüber. So führen sich Intelligenzler auf! So schauen die Leute aus, die sich auf ihre höhere Bildung so viel cinbildcn! Wenn sich das Arbeiter in einer nationalen Versammlung erlauben würden, dann würden sie einfach hinausexpediert werden und die ganze nationale Presse wäre voll Geschrei über die Roheit und Unbildung der Arbeiter. Die Arbeiter waren am Sonntag wirklich zu bewundern, daß sie sich ihre Versammlung von den paar irisch voll Nazi so stören ließen. Es war das letztcmal. Entweder werden sich die Nazi in unseren Versammlungen anständig aufführen oder wir werden ihnen die Lust am Radau-machen gründlich austreiben. Schon bei der Wahl des Vorsitzenden, des Genossen Lukas, begannen sie, die sie Handclsangestellte und Postbeamte und städtische Arbeiter hereingetrieben haben, zu stänkern, weil Lukas kein Eisenbahner ist! Aber Genosse Lukas fertigte sie in seiner Eröffnungsansprache gründlich und unter lautem Hallo der Versammlung ab. Die Versammlung, die bis 7 Uhr abends dauerte, wurde um %3 Uhr eröffnet. Der EisenbahnergesangUub „Flugrad" leitete sie mit dem kräftig vorgetragenen „Arbeitergruß ein. Genosse LukaS, der den Vorsitz übernahm, erinnerte an die Zeiten, in denen sich niemand um die Eisenbahner kümmerte, weil sie noch keinen Stimmzettel hatten, und in denen ihre Wortführer noch cingcsperrt wurden auf Drängen jener bürgerlichen Parteien, die sich heute unter welchem Namen immer an die Eisenbahner heranmachen, weil sie sie als Stimmvieh mißbrauchen wollen. Lukas kam dann auf die Verhältnisse auf dem Hauptbahnhof zu sprechen und schilderte einzelne Fälle von nationalem TerroriSmuS. Unter den Geißclhieben seiner Ausführungen heulten die Nazi wiederholt auf, wie sie alle Redner durch fortgesetzte Zwischenrufe unterbrachen. Genosse Dusck, der daS Referat erstattete — auf der Tagesordnung stand: Sozialdemokratische oder deutsch-nationale Eisenbahnerorganisation — nahm seine Aufgabe ernst und bot streng sachliche Ausführungen mit der Ueber-zeugung des Mannes, der fein ganzes Leben lang für die Vcm besserung der Eisenbahnerexistenzen kämpft. Aber wie überzeugend er auch sprach und wie er auch seine Behauptungen an der Hand von Tatsachen bewies, die Nazi unterbrachen ihn dennoch mit oft unglaublich dummen oder frechen oder ganz sinnlosen Zwischenrufen. Dennoch stand die ganze Versammlung im Banne seiner packenden Darstellung und schon dieses Referat allein sicherte ihr den Wert und den Erfolg. Gleich, als er zum Rednerpult trat, flogen ihm Zwischenrufe entgegen; er fertigte sie glänzend ab. Ein Zwischenruf, betreffend den Jagersberger: „Den können Sie sich behalten", antwortete Dusck: „Ich kenne den Mann schon viele Jahre. Zuerst war er Christlichsozialer, dann drängte er sich an uns heran, jetzt ist er bei Ihnen. Behalten Sic sich ihn, wir sind froh, daß wir ihn IoS haben." Dann unterbrach ein Nazi den Redner wegen der tschechischen Eisenbahner. DuSek antwortete, die NcichSbündler mögen nur nicht über die Tschechen schimpfen; wenn die Tschechen nicht wären ober die Slowenen, dann hätten die Reichsüündlcr viele Hundert Mitglieder weniger. DaS Geld von den Tschechen nehmen sie wohl nach dem Grundsatz: Non olot (es stinkt nicht), dann aber schimpfen sie über sie. Genosse Dusck bewies sodann an der ynnb der Tatsachen die Haltung der Nationalen bei den verschiedenen Anträgen, die vom Sozialdemokratischen Nbgcordnetenvcrband im Parlament gestellt wurden; nicht nur, um die Lage der Eiscnbahnbedicnitctcn, sondern auch die der übrigen Arbeiterschaft zu heben. Alle diese Anträge lehnten die Nationalen mit den Christlichsozialen und anderen reaktionären Parteien glattweg ab. Ebenfalls unterzog Redner die verräterische Haltung der Dcutschnationalen in der Frage der Teuerung und die geradezu krampfhaste Sucht, die unerschwinglichen Forderungen des Militarismus zu bewilligen und somit neue Lasten auf die Schultern der arbeitenden Bevölkerung zu häufen, einer scharfen Kritik. Genosse Dusck besprach auch die „klassenbewusste" Haltung des Herrn Ertl, die gerade so lange angehalten d-rt, als ihn die Ausbeuter in Neunkirche» zu „ihrem" .Kandidaten erhoben; er forderte die Eisenbahner auf, dem nationalen TerroriSmuS Trotz zu bieten und fest zusammrn-zuhalten; die Nationalen aber warnte er, den Bogen zu straff zu spannen, denn die Eisenbahner könnten die Geduld verlieren und den nationalen Beamten zeigen, daß man mit AmtS-mißbrauch nicht auf Mitgliederfang ausgehen kann. Als Vertreter des Reichsbundes sprach dann der Wiener Südbahnadjunkt Stcrnat. Man erwartete von ihm, daß er den 'Ausführungen Duseks entgegentreten und begründen werde, warum die nationale Eiscnbahncrorganisalion auf der Welt notwendig ist. Aber er versagte vollständig. Schade um das Reisegeld für ihn. Seine Ausführungen machten einen inhalt-sich so armseligen Eindruck, daß man nur immer wieder staunen mußte. Dabei sprach er von all und jedem, vom ungarischen Ausgleich, von der Aendcrung der Geschäftsordnung im Reichsrat und von Gautsch, bei allem aber den Sozialdemokratischen Verband verleumdend. Nur die einzige wertvolle Aeußerung unterlief ihm, baß die NcichSbündler ans dem Klasscnstandpunlt stehen und sich von den Sozialdemokraten nur durch das Voranstellen der Nationalität unterscheiden. (Dr. Angcrer wieder bekämpft den Klassenstand-Punlt und will im Rahmen des deutschen Volkes, wie er das in der Dobernigversammlung ausgestihrt, die Jrnc.essen-gegensatze zum Ausgleich bringen. Von den Nazi hat wirklich jeder ein eigenes Programm, je nach dem. Bei den Eisenbahnern zieht eben nur der Klassenstandpunkt und in den Wählervcrsaininlungcn vor Bauern und Bürgern nur die Bekämpfung des KlassensiandpunkteS.) Als er geendet, wußte man so viel wie früher und hatte nur den Einer daß ihm die große Zahl der anwesenden Sozie .traten die Rede der-schlagen hat. Tie Verdächtigungen des Sozialdemokratischen Verbandes- wies hierauf Genosse Riefe energisch zurück. Riese konnte ihm sehr leicht seine Unlogik Nachweisen und seine Verdächtigungen ausdecken, so daß sich die Empörung der Versammlung gegen den nationalen Vorredner wandte. Riese sprach bann über die nationalen Vereine überhaupt, die nur Werkzeuge in den Händen der Unternehmer gegen die kämpfende Arbeiterschaft seien. Die nationalen HandelSange-sielltcn haben auf dem Kaufmannstag ihren Fußtritt als Dank dafür erhalten, daß sie den nationalen Hcrrenleuten Wahlhilfe geleistet haben; hoffentlich kommt jetzt die Erleuchterung über sie. Die nationalen Vereine, die mit dem Gelbe der Unternehmer aufgepappelt oder gegründet werden, können für den Arbeiter nichts leisten. Auch in Kärnten kommen solche Fälle vor. Mir hat der Wind Bettelbriefe eines nationalen Kärntner Arbeitervereines in die Hände gespielt; ich werde heute gar nichts Genaueres darüber mitteilen. Aber damit Sie mir nichts abstreiten können, wie cs gewöhnlich geschieht, habe ich mir die Briefe photographieren lassen. Nun gab es einen dramatisch-spannenden Augenblick. Hier haben Sie eine Photographie! rief Riese und zeigte sie den Anwesenden. Alle Hälse reckten sich, jeder Versammlungsteil, nehmer wollte sic sehen. Die nationalen Zwischenrufcr ' staren verstummt. Nur einer rief in die Stille: Wo haben Sie die Briefe her? — Niese: Das werde ich Ihnen gerade sagen! Sie werden schon noch mehr erfahren, als Ihnen angenehm ist, aber wann ich will. Die Sache mit der Photographie machte auf die anwesenden Nazi einen sehr peinlichen Eindruck, trug aber zur Aufklärung der Versammlung über die nationalen Arbeitervereine wesentlich bei. Dann kam der Schriftsetzer Denk zu Wort, der von den Buchdruckern aus ihrer Fadioraanifatlon uusacicklosien worden war. Alle diese Elemente sammeln sich eben bei den Nazi, wie Figura bewies. Er erzählte seine Lebcnsgeschichte und machte dabei einen so jämmerlichen Eindruck, daß ihn alles auslachte. Der nächste Redner Genosse Wurzcr machte einige sehr treffende Bemerkungen. Alle jene, die über die Sozialdemokraten schimpfen, sagte er, sollen nur zuerst zehn Jahre lang um 2 Kr. mit der Schaufel arbeiten, dann werden sie schon zur Einsicht kommen. Wurzer stellte fest, daß von den Nationalen ein verleumderischer Zwischenruf wegen der Gelder vom Bicrboykott gefallen fei; das könne die Partei nicht ruhig hinnehmcn. Diese Mitteilung setzte die Versammlung in die höchste Erregung. Es kommt zwischen den Parteigenossen und den Nationalen zu heftigen Auseinandersetzungen. Die Nationalen streiten ab, daß irgendein Name eines Parteigenossen genannt wurde. Erft nach fortgesetzten Bemühungen der 'Vertrauensmänner gelingt cs, wieder die Ruhe herzustellcn, und als letzter Redner ergreift das Wort Genosse Wahrer, der den Verleumder auffordert, vorsichtig zu sein; wir haben schon einen zu einer Woche Arrest verholfen. Wahrer spricht dann wieder über die nationalen Arbeitervereine, und die Herren Nazi bekommen Wahrheiten zu hören, daß sie sich vergeblich mit Zwischenrufen zu wehren suchen. Wuchtig saust Anklage auf Anklage gegen sie nieder, und jedesmal überschütten sie den Redner mit einem wahren Wutgeheul. Aber seine Stimme übcrtönt siegreich ihr wildes Toben und durchdringt den ganzen Versammlungslcirm. Die Nazi kommen ihm nicht aus, immer wieder bekommen sie Verbrechen ausgetischt, die sie am arbeitenden Volke begangen haben. Bis der Redner endlich mit zündenden Worten schließt, in denen er ihr arbeiterfeindliches Gehaben geißelt. ES war fast 7 Uhr geworden, als der Vorsitzende Genosse LukaS die Versammlung schließen konnte. Er wies auf ihre Bedeutung und faßt ihr Ergebnis zusammen. CchUcßlich fordert er die Eisenbahner auf, treu zur Fahne der Sozialdemokratie zu stehen, auf die er ein dreimaliges Hoch cius-brachtc, in das die Parteigenossen begeistert einstimmtcn. Dann sang noch der Eisenbahnergesangklub „Flugrad" zwei Arbeiterchöre, mit denen die Versammlung würdig geschlossen wurde. Nur langsam leerte sich der große Saal. Unsere Parteigenossen standen noch lange in Gruppen beisammen und besprachen freudig erregt die schmähliche Abfuhr der Nazi. Neben dem „Arbeiterwillcn" brachten auch das nationale „Grazer Tagblatt" vom 0. September und die „Freien Stimmen" vom 4. September Berichte über diese Versammlung und wir empfehlen jenen Genossen und Kollegen, die dieser Versammlung beigewohnt haben, zu lesen, um einen Begriff von deutschnationalcr Berichterstattung zu bekommen. Wenn dir Beamte» und Bediensteten, die Mitglieder des llteichSbund-eS find, noch ein Fünkchen Gefühl für Ehre und Anständigkeit haben, dann müssen sie cC verbieten, daß die von den Unternehmern getauften und bezahlten Prchbanbiten sie durch solche Berichiersiaitung in den Kot zerren. Einer Antworr halten wir diese Schmutzfinken für nicht würdig. Braunau am I->». Sonntag den 27. August fand hier eine gut besuchte Versammlung der BahnerhaltungSarbeiter statt, in welcher Genosio Kien in ge r über die Lohnverhält-nijsr der Oberbauarbeiicr sprach. ttu3 dem Süden, In der Zeit vom 7. bis 11. August fand eine Reitje von Versammlungen, und zwar in Laibach, Triest, Gsrz und Atting statt, in welchen Genosse DuLek au3 Wien und Kopc> ö auS T r i c st über das Thema: „Zukünftige Aufgaben der Organisation" sprachen; nebstdem sprach dar ArbeiterauSschuhmitglied der Südbahn Genosse Paöek in Laibach und Triest, welcher einen sehr eingehenden und sachlichen Bericht über die Tätigkeit des ArbcitcrauS-fchusseS brachte. Sowohl dieser Bericht als auch die Ausführungen ber beiden Referenten wurden von den in allen Versammlungen sehr zahlreich erschienenen Besuchern aufmerksam und beifällig ausgenommen. Siarryegg. Am 8. September fand hier eine Eisen, bahnerversamiülung statt, in welcher Genosse Hotowetz Bericht über die am 3. September in Wien statigesundcue Sion« rrenz brachte. Stach ihm sprach Genosse Dusel auS Wien über die Teuerung. In einem interessanten, mit Material beiegten Referat erörterte der Redner nicht nur die Ursachen der Teuerung, sondern auch die volksfeindliche Haltung der Parlamentsparteien, besonder» aber die der Nationalen und Christ-lichsozialen, wie nicht minder die der Regierung, die sich »lieber einmal unfähig ertuieJ, die Interessen des Volkes zu vertreten. Reichlicher Beifall lohnte die Ausführungen des Referenten. Braunau a*i In». 8lm 3. September fand hier eine Eisenbahnerversammlung nach $ 2 D.-G. statt, welche außergewöhnlich zahlreich, besonders uoi: Arbeitern, besucht war. Auch der starte Besuch der Eisenbahnerfrauen ist ausgefallen. Als Referent erschien Genosse D u ü ek auS Wien, welcher über die Forderungen der f. i. österreichischen Staatsbahn-Bediensteten und Arbeiter referierte. In einem zweistündigen, mit Beifall unterbrochenem Referat erörterte der Redner die heutige Situation und die Tätigkeit der Organisation in den Kampfjahren 1305, 1907 und 1968.. welche für die Eisenbahner Erfolge gebracht haben; da nun unter der Bedicnstctenschaft eine Unzufriedenheit sich breit macht, so ist es nicht der Umstand, daß von der Organisation nichts erreicht wurde, sondern die enorme und immer mehr steigende Teuerung, die es dem Eisenbahner unmöglich macht, selbst mit feinem erhöhten Einkommen sein Auslangen zu finden. Genosse DüLck besprach sodann die Haltung der OrganisationSgegner: der Tcntscknationalen und Christlichsozialen in den verschiedenen Ei f e ich ach» r fragen im Parlament, wie er auch da5 vollSverräterische Wirken dieser Parteien in Fragen der Teuerung einer besonders scharfen Kritik unterzog. Er forderte zum Schlüsse seiner Ausführungen die anwesenden Eisenbahner auf, fest und treu zur Fahne der Organisation zu halten, da nur durch diese die ersehnte Befreiung aus den tristen Verhältnissen hcrbeigcführt werden kann. Redner richtete auch an die anwesenden Frauen einen warmen Appell, ihre Männer in ihren Organisationsbestrebungen zu unterstützen. Genosse Kieningcr sprach ebenfalls, über die Notwendigkeit der Organisation und forderte die Anwesenden zur fleißigen Mitarbeit auf. Aus den Organisationen. Odcrbcrg. Bei der am 5. September 1911 stattgesundenen Generalversammlung wurde -olgender Ausschuß gewählt: Rudolf ti i n b o f 3 11), LÄichterlchntrouor, Obmann; Karl König, Kondukteur, Alois Zebrak, Lokomotivführer. Stellvertreter; Johann Halbgebauer, Wächter, Kassier, Josef Bayer, Wüchterkontroklor, Stellvertreter; Theodor C h o r e m p a, Wüstster, Sudkassier; Heinrich Follner, Bahnrichter, Bibliothekar; Rudolf Fischer, Lokomotivheizer, Schriftführer, Karl P o l z e r, StationSaussehcr, Stellvertreter; Anton Demel, Lokomotivheizer, und AloiS Zettelmann, Verfchubausseher, Kontrollore. Zuschriften in Vereinsangelegenheiten sind an Genossen Rudolf LindofSky, Wüchterkontrollor, Slreczon 198, Oberberg I, in Geldangelegenheiten an Genossen Johann Halbgebauer, Wächter, Oderberg 1, Ku o li ch gas s e, zu senden. Den geehrten Mitgliedern diene zur Kenntnis, dass ab 15. September 1911 das Vereins» lokal im Gasthaus deS Herrn „Stkeüsker" (Bella!) sich befindet. Die BereinSabende sind, wie biSlier, jeden Dienstag um 8 Uhr abends, woselbst Einzahlungen sowie Ausgabe der BibliothekS-1 bücher stattfinden. Die Mitglieder lowie die neu versetzten Mit», § lieber am Außenbahnhos werben ersucht, in ihren dienstfreien i 'agen die VercinSabcnde besser zn besuchen und sich um die Ortsgruppe mehr zu kümmern. Wickwit». Bei der am 30. September 1911 allgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Vorstandsmitglieder gewählt : Joses Agert, Obmann; Joses Hammer, Stellvertreter; August Czech, Schriftführer, Josef Schmidt, Stellvertreter; Josef Jll, Kassier, Hermann Fuchs, Franz Grund, Sub-lafsiete; Wenzel Ham m e r, Johann Siegl, Revisoren; Johann Richter, Alois Schmidt, Ausschüsse; Max Chaloupka, Bibliothekar. Alle Zuschriften in BeremSfachen find zu richten an Josef Agert, Wickwitz Nr. 72, in Geldangelegenheiten c« Josef Jll, Wickwitz Nr. 5ö. Sprechsaa!. Literatur Ei« Ausnah,»Sangcbot! 31 gute im Preise tief herabgesetzte Bücher auS allen Wissenszweigen gelangen durch die Parteibuchhandlung zum Vertrieb. Wir bringen aus dem Angebot Raummangels halber nur vier Bände zur Anzeige. Die Wiener Volksbuchhandlung, VI. Gumpeudorserstraße 18, sendet auf Verlangen kostenlos einen ausführlichen Prospekt aller 31 Bände. Wer lügt? Ein soziales Fragezeichen. 224 Seiten. Statt !kr. 2-88 nur 80 H. Ein geistreiches, nahezu vergriffenes Buch mit einem Vorwort von Max Nordau. Aida. Von Franz Schainan u. Ein Novellenband. 264 Seiten. Statt 4 Kr. nur 1 Kr. SchamannS Naturalismus war niemals Modesache. Soldatengeschichten, wie: „Die Rache des Reimten", „Ein Deserteur", „Abenteuer eines Säuglings" hatte die deutsche Literatur überhaupt nicht. Wir empfehlen diese» dem Genossen Perncrstorser gewidmeten Band auf ,das beste. Auferstehung zum Tode. Novellen von Ferdinand Stieber. 140 Seiten. Statt Kr. 240 nur 60 H. Vollendet in der Form sind diese Novellen. Was will die Zeit? Der soziale Gedanke. Leitsätze aus den Schriften des Begründers des Sozialismus. 304 Seiten. Statt Kr. 216 mir 50 H. Ein von Eduard Bernstein herauS-gegebeneS Brevier aus den Schriften von Karl Marx, Friedrich Engels, Ferdinand Lassale, Proudhon, Owen und anderen. Da ein Teil der angezeigten Bände nur in geringer Anzahl lagernd, anderwärts überhaupt vergriffen ist, empfehlen wir den Genossen, möglichst rasch zu bestellen. Eingesendet. Zur In einer Reihe von Heizhäusern wird von einzelnen Kollegen kolportiert, dah ich der Anreger der neuen Dienstleistungsbücheln sei; ja, wie ich auS einer sehr zuverlässigen Duelle erfahren habe, behaupten dies — speziell in Galizien und in der Bukowina — auch Funktionäre der ZugSsürderung bei den Staatsbahndirektionen, sowie Funktionäre in einzelnen Heizhäusern. Demgegenüber stelle ich fest, daß ich mit den neuen Dienstleistungsbücheln in gar keinem Zusammenhang stehe, dieselben weder der Form noch dem Inhalt nach zum Antrag brachte, ober nur jemals eine Aentzerung machte, das; solche Bücher cingesührt werden sollen. Ich habe mich, ebenso wie andere Kollegen und Vertrauensmänner nur dahin ausgesprochen, die gegenwärtigen Dienstleistungsbücheln sollen eine neue Kolonne für Brutto-tonnenlilonicter bekommen, welche den Lokomotivführern eine Kontrolle ihrer Prämienverdienste ermöglicht. Ich stehe wohl auf dem Standpunkt, ein Lokomotivführer soll sich feinen Verdienst nuSrcchncn können, niemals habe ich aber dafür plädiert, dah sie ihren Prämienverdienst ausrechncn müssen. Im übrigen erkläre ich mich mit der diesbezügliche» Resolution solidarisch. Ich ersuche' die Kollegen, vorstehendes zur Kenntnis nehmen zu wollen. Fritz Preist Mitglied des Zentralausschusses der Pcrsonalkommifsionen. UtieiiiftcItlidK Vorträge über „Erste Hilfe". Das Wiener s r e i w i l l i g e R e t t u n g s - I n st i t n t (Wien, I., Naglergasse 3) hält durch seinen Chefarzt Dr. med. ■univ. Karl Georg Pa n c f ch im Vortragssaal des Jugendbundes .Favoriten i. West" (X., Triesterstraste 19, Parterre) in den Monaten September und Oktober an jedem Montag um 8 Uhr abends folgende unentgeltliche Vortrüge: 11. September: Erste Hilfe bei Epilepsie, Hysterie Vnb StimmritzenIramps; 18. September: Erste Hilfe bei Ersticken, Erhänge n, E r d r o s s e l n, E r w ü r g e n ; • 25. September: Erste Hilse bei Vergiftungen; 2. Oktober: Erste Hilse bei Scheintod; 9. Oktober: Krankentransport; 16. Oktober: Krankenpflege; 23. Oktober: Erste Hilse bei S t r a st e n g e b u r t e n (bloß für männliche Personen); 30. Oktober: Erste Hilse bei Strastengeburten (blofj für weibliche Personen). Jeder Vortrag bildet ein in sich oBgefchloffcneS Ganzes. Eintritt frei, ohne Sorten, für jedermann (Bei letzteren zwei Borträgen auf c i n Geschlecht beschränkt). , Mitteilungen des Rechtsbureaus. Den geehrten Mitgliedern diene zur Kenntnis, da die juristische Sprechstunde ab Dienstag den 3. ©f tobcr 1911 von <$ bis 7 Uhr abends (anstatt wie bisher von 7 bis 8 Uhr abends) an jeden Dienstag abgehalten werden wird. Ist Dienstag ein Feiertag, so ist eie Sprechstunde am vorhergehenden Montag, auch von 6 bis 7 Uhr abends. Die jetzige Ansehung der Sprechstunde erleichtert auch den Mitgliedern aus der Provinz den Besuch der Sprechstunde, da sie noch die Abendzüge bequem erreichen können. In dieser Sprechstunde werden auch in privaten Angelegenheiten von den die Sprechstunde abhaltenden Herren Dr. H a r p n e r und Dr. K a tz Auskünfte erteilt. Im Interesse aller Genossen ist es gelegen, von ■dieser Einrichtung gegebenenfalls Nutzen zu ziehen. Das Zentralsekretariat für das Rechtsschutzbureau: D u 8 e k. Mitteilungen der Zentrale. VerwaltunaSkomiteesitzung am 13. September 1911. Es liegen 228 Untcrstützüngsansuchen vor; für 195 Fälle wird ein Betrag von Kr. 5975-49 bewilligt; 27 Fälle abgewiesen, 6 Fälle an die betreffenden Dtts: gruppen zurückgeleitet. — Der Rechtsschutz wird für 63 Fälle bewilligt. — An ExpenHnoten ist für 80 Fälle der Betrag von Kr. 11.146-21 zu bezahlen. — Verlegung der juristischen Sprechstunde auf die Zeit von 6 bis 7 Uhr abends. — Erledigung des vorliegenden Einlaufes und einiger Personalangelegenheiten. 5(affvrbeniiiß! Die B a h n e r h a l tu n g s p r o fe s s i o n i st e n des Dir e kti o n s b ez irf e 8 Linz werden im eigenen Interesse ersucht, nachstehende Fragen an das Arbeiter-ausschuhmitglied Johann F r e >, s ch l a g, Linz, Figul,,-stratze 7, brieflich zu beantworten: 1. Wann und als was wurden Sie in den Bahndienst ausgenommen (Professionist oder Oberbauarbeiter) ? 2. Welchen Taglohn haben Sie bei der Aufnahme erhalten? 3. Wann und wieviel wurde bis jetzt aufgebessert? Wie hoch ist der jetzige Taglohu? 4. Wie werben' Sie jetzt geführt, als ständiger oder-nichtständiger Professi.'»ist? Offene Anfragen. An die f. k. Generalinspektion der österreichischen Eisenbahnen in Wien. Ist es der k. k. Generalinspektion bekannt, dast an Sonn und Feiertagen bei den Penbeliügcn Wien-Hanptzollamt-Prater-ftern das VremSbrntto für Gütcrzüge, welches laut Instruktion XX. Artikel (51, Punkt 4. Absatz 1. vorhanden fein foH. nitfit einmal zur.Hälfte gedeckt ist, weil auch an Sonntage» diese ?>üge nur vom ZngSführer allein begleitet werden, trotzdem die ZugS-garnituren ans neun Wagen bestehen? 2ln die ?. f. Direktion der Böhmischen Nordbahn. Die Wächter der Strecke Kreibitz-WarnSdorf baten im September 1910 ein Gesuch um 16/16ftilnt)igcn Dienft an die f. k. Direktion einaeschickt. Da bereits feit der Einreihung ein Polles Jabr perffoffen ist und mittlerweile wiederum zwei Züge täglich mehr Perlehren, fn erlauben sich die betreffenden Wächter auf diesem Wege nochmals um die gütige Erledigung ihres Ansuchens zu bitten. An die Direktion der f. k. Oesterreichischen Nordwestbahn. f> Schreckenstein, beleidigt zu haben und zieht seine Aeusterungc> als unbegründet zurück. .. Desgleichen erklärt Karl Finger sein Bedauern über o>° gegen Herrn Eduard P a u 1, Stonbutteuf in Krannnel, getane» Aeußernngcn, nimmt dieselben als vottkoinmen grundlos »i den Tatsachen nicht entsprechend zurück und gibt die Erklarunn ab, daß Herr Pani in seiner Stellung als Mitglied der Personal komtnission in anfopfernngswilliger Weise für die Interessen Bahnbediensteten eingetret:n ist. Die Kosten des Strafverfahrens, insbesondere der rew1® freundlichen Vertretung, letztere im Betrage von 40 Kr., verpflichtet sich Herr ginger binnen acht Tagen bet Exeiurw zu bezahlen. 826 Karl Finger. MannerKrafiK* lltifen und Nkrvknschwllchk e»n Spczlalarzt Tr. Ruinier. Aeutzerst Ichr. reicher tRalßeiitt und Wcgwellcr zur SSertütunn und Heilung Bon Gehirn, und Mück-innarkSerlchöpsung, G-lchl-chtSnerv-nz-rrüttung, Folgen itertiemrulmemibet «eidenlchasten und Exzcsle und aller l-nstiqeu geheimen Leiden. Für jeden Man» von geradezu unschä^barem gesundheitlichem Nutzen. Für Krone 1*60 Briefmarken Iranko von Dr. med. ‘Jiiimltt. (öettf 881 (Schweiz). 13 6 ittlo i neue gcldhlificne K 9'60 besser« K. 12'—, weiße baunenroeirf)egclrl)lii|ene K 18'—, K uv toiiecroeiBe bnuiteu« weiche (letctilin. 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Kerner bitte ich alle, für bie herrliche Kranz- unb Gelbspende meinen herzlichsten Dank cntgegcuneljmeii zu wollen. Thercsia Schina, Obcrkondukteurrwitwe samt Kinder. Etadlau, im September 1011. 217 Pelioioiim-Helzöfön neuester Konstruktion, auch zum Kochen zu benützen, geruchlos, kein Ofenrohr, ganz enorme Heizkraft, garantiert hochfeine Ausführung, so lange der Vorrat reicht, per Stück niy K 27'—, und zwar nicht gegen Nachnahme, sondern 3 Monate Kredit, daher kein ßisiko. Paul Alfred Goeüsel WIEN, VIBl. Albertgasse Nr. 3. 220 VS Billiges Fleisch! 33 Ich verscnde borjünttcheS Ochsensicisch jeden Tng srisch geschlachtet zu 5 Äilogramin Postpaket Kr. 7‘—, Kalbfleisch Kr. 6 50 per Nachnahme franko und garantiere Ivsef Riitev, Fleischexport, Zator, Galizien. 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Ooom ist vollkommen unschädlich und wirkt so intensiv, dass auch stark trunksüchtige Personen einen ltücki'nll niemals bekommen. Ooom ist das neueste, was die Wissenschaft in dieser Beziehung hervor- Sobracht hat und hat derselbe bereits Tausonde von Menschen aus der Not, em Elend und Ruin errettet. Ooom ist ein leicht lösliches Präparat, das z. B. die Hausfrau iIrrem Gatten Im Morgongetränk geben kann, ohne dass er das geringste davon merkt. In den meisten Fällen versteht der Betreffende gar nicht, weshalb er plötzlich Spiritus nicht vertragen kann, sondern glaubt, dass der übertriebene Genuss davon der Grund dazu sein wird, wie man oft eine gewisse Speise verabscheuen kann, wenn man dieselbe zu oft genossen hat. Ooom sollte jeder Vater seinem Sohne, dem Studenten, geben, ehe er beim Examen durchfällt; wenn er dom Trunko auch nicht besonders ergeben ist, so schwächt der Alkohol dennoch sein Gehirn. Geberhaupt sollte em jeder, der nicht willenskräftig genug ist, sich dem Genuss geistiger Getränke zu enthalten, eine Dose Coom emnehmen. Selbiges ist völlig unschädlich. Der Betreffende konserviert dadurch seine Gesundheit und erspart sehr viel Geld, das sonst zu Wein, Bier, Branntwein oder Likör verwendet worden wäre. Herr R. F. schreibt: Coom-Institut, Kopenhagen, Dänemark: Ich bitte so gütig zu sein, eine Schachtel Coom zu senden mit Postnachnahme ä K 10-—. Ich habe einen Freund,' der sich sehr stark dem Trunko ergeben hat, und möchte ihn gern abgewöhnen. Mit dem bis jetzt gesandten Coom habe ich schon drei Personen abgewohnt und sind jetzt ganz tüchtige Männer, nur wollen sich die Menschen bei uns nicht anreden lassen. Vielmals dankend, verbleibe, ich Sie ehrend, It. F., Diösgyör gyartelop 1910, XI/28, Ungarn. Das Coom-Präparat kostet 10 Kronen und wird versandt gegen Vorauszahlung oder gegen Nachnahme nur durch: 21 COOM-INSTITUT Kopenhagen 314, Dänemark. 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Der Inhalt des Kalenders ist vollkommen neu angelegt und sind alle wichtigen, für den Eisenbahner notwendigen und wissenswertett Fragen in leichtverstänbiger Weise nieder-Unser Kalender wird daher nicht nur ein gutes Hilfs- uch für jeden Bediensteten sein, sondern ein Wegweiser in allen Fachfragen bleiben. Der Reingewinn flietzt dein Sansbarrfond» 3«. Inhaltsverzeichnis: Vorwort. — Kalendarium. — Notiztabelle für das Maschinenpersonal. — gür Bezüge. — Für Abzüge. — Notiz für bezogene Freikarten 1912. — Brennston-Aeguivalente zur Berechnung der Kohlenprämie und Passierung. — Oelprämien-Berechnung, Preise des Schmier» und Beleuchtungsmaterials für da» Lokomotivpersonat. — Tagebuch. — Kn« des offiziellen Kursbuches. — Zeichenerklärungen und Abkürzungen. — Auszug aus den wichtigsten Bestimmungen über die Verwendung der eigenen und fremden Wage», Behandlung loser Wagenbestandteile und Lagerutensilien. — Liste jener Verspätungsurfachen, die in den Rapporten an die t. k. Generalinsvektion zu melden sind. — Anleitung zur Ablegung von Dienstprüfungen für den niederen Staatseisenbahndienst. — Äehalt-schema für die Unterbeamten. — Gehaltschema für die Diener. — Bor» rüctungsfchcmn für die Unterbeamten. — Bortütfungsfchcma für die Diener. — Offiziersgagen. — Schema der Gehalte, Diäten :c. der Zivilstaatsbeamten und Diener. — Allerlei Wissenswertes: Oesterreichifche Etfenbahnstatistik für da» Jahr 190». — Bergleichende Längen der Eisenbahnen der Erde. — Läng der ganzen Erde. — Da» in Metern per Sekunde. ftüttenaruettcr her k. k. Staatsbahnen. — Badeanstalten der k. k. Staatsbahnen. — Sanitätsdienst bei den k. k. öflerrelchifchen Staatsbahnen. — Rettungswesen bei den k. k. österreichischen Staatsbahnen. — Unterstütz ungSfonds. — Laufende Gnadengaben an Bedienstete. — Schulsond»-verein für Bedienstete der staatlichen Eisenbahnverwaltung. — Hälfet* beitrüge aus Betriebsmittel». —Kaif si^zranz Josef-Jubiläums-Kinderafyl der k. k. Nordbahndirektion in Feldsberg. — Eisenbahnfachschule an der Handelsakademie inLinz. —Amtsbibliothekdesk. k. Eisenbahnministeriums. Oestertcichisches Eisenbahnarchiv. — K. k. historisches Museum der erreichifchen Eisenbahnen. — Eisenbahner-Berficheruna»-, Spar- und 'orschußinstitut „Flugrad".—Wohnungskündigung«-und Ausziehtermine. - Einiges au» dem Beteln»- und Berjammlungsrccht. — Die bedeutendsten Städte der österreichisch-ungarischen Monarchie. — Flächeninhalt und Einwohnerzahl der Länder der österreichisch-ungarischen Monarchie. — Höchste Erhebungen der österreichischen und schweizerischen Alpen. — Höhenlage verschiedener Städte und Ortschaften. — Größe der bedeutendsten Städte der Erde. — Stromgebiete und Stromlängen der bedeutendsten Flüsse der Erde. — Vergleichende Größe der Staaten Europa». — Die bedeutendsten Landfeen. — Die bedeutendste» Inseln bet Erde. — Jährliche Bevölkerungszunahme der europäischen Staaten. — Landesfarben. — Kosten des Flottenwahnwitzes. — Lehrreiche Zahlen. — Die Nationalitäten im österreichischen Heer. — Oesterreich» Ernte im Jahre 1010. — Staatsschulden. — Die Einkünfte der Monarchen. — Staatsausgaben nach den Budgets 1907. — Die wichtigsten Posten der Gesamtausgaben aller Staaten Europa». — Glückliche» Oesterreich. — Wie alt die Erde ist. — Die Erdoberfläche. — Der Radiuinvorrat der Erde. — Die wichtigsten Sprachen. — Lebensalter. — Bildungswefen. — Thormomatergrade. — Wa» Bienen zusammen tragen. — Die Häufet und die Wohnparteien Wiens. — Die Auslagen der Wiener Zeitungen. — Die rote Internationale. — Bauwerke und Denkmäler. — Da» Ergebnis der Reichsratswahlen 1911. — Anzahl der Parlamentarier in de» verschiedenen Ländern. — Uneheliche Geburten. — Mitgliederstand de» Allgemeinen Rechtsschutz- une Gcwetkfchaftsvereines. — Auslage und Umfang der Eisenbahnerfachblatter. — Gerichtsferien. — Normatage. — Auszug aus den Staatsgrundgesetzen. — 6totgebühren. — Wiener Sehenswürdigkeiten. — Personaleinkommensteuertabelle. — Internationale Münztabelle. - Maße und Gewichte. — Vereine und Stiftungen. — Posttarife. — Telegrammgebühren. — Stempelgebührentarif. Adressentasel. — Eisenbahnersachblätter im Ausland. — Gewerkschaftk-tommUlton Oesterreich». — Ausländische Gewerkschastskommifstonen. — Internationale GewerfchafiSfekretariate. Um eine zweite Auflage, die stets eine Verspätung und Störung in der Zustellung bewirkt, zu vermeiden, ist die diesjährige Auflage entsprechend erhöht worden. Wir ersuchen jetzt noch tun und ...........,„.i Auflage unverkauft auf Lager liegen bleibt. Genossen, agitiert daher nach Kräften für euer Jahrbuch! Mit Parteigrutz Den AalenderveVlag. ßkj