.M 3». R839 Mosches Nlntt. Donnerstag den RO. Mai. GrasmusLuo^er. ^' (Vcschluli.) 5. Kaiser Friedrichs Befchl. ,HV^clll tapf'rer Caspar Nauber »Nehmt euer Schwert zur Hand, »Und zieht mit meinen Söldnern »Zum fernen Krainerland." »Dort haus't ein wilder Ritter, »Herr Luger zubenannt; »Der ist ein Räuber geworden, »Als Mörder auch bekannt." »D'rum auf, du tücht'ger Rauber, »Erfülle mein Geboth, »Und bringe mir den Luger, »Sey's lebend oder todt.« So sprach erzürnt der Kaiser, Und Rauber ist bereit, Nach dem Geboth des Herr» Zu ziehen in den Streit. 6. Dic Belagerung. Der Nauber mit den Söldnern Steht an des Fel'enö Fuß, Da schallt aus der Burg des Luger Ein gastlicher Vechergruß. So ruht oft stolz der Adler, Um den der Jäger schleicht. Wenn fern ihn zwar das Auge» Doch kein Geschoß erreicht. »Und wenn der Sturm vergebens, »Kein Schwert dich zwingen kann; „So gibt es and're Waffen!" Ruft Rauber wild hinan. ,Deö Felsens ganze Runde »Schließ ich mit Söldnern ein, »Und hast du kcme Flügel. »So bist du dennoch mein." »Der Hunger soll dich zwingen, »Meinst du die Vurg auch fest. »Und soll den Weg mir bahnen »Zu deinem Felsennest." Doch lachend hört'der Luger Die Drohung, die erscholl. Denn seiner Veste Felsen. Der äst von Innen hohl. Es führt von da nach Wippach, Den düstern Vcrg entlang. Durch tief verborg'ne Klüfte, Ein unterird'scher Gang- Schon kam die Zeit der Fastnacht, Dem Rauber winkt kein Ziel, Denn täglich tönt von oben Nur Tanz und Saitenspiel. Doch seht.' hoch aus den Fenstern, Wirft man ein Seil heraus, — DaS gilt wohl eine Vothschaft Aus diesem Felsenhaus'i — Ei! Luger schickt den Söldnern, Zur Fastnacht Speis' und Trank; Denn. seiner Ehrenwache, Meint er, gebühre Dank. »Man will uns listig täuschen!" Ruft stolz der Rauber aus, »Schon geht's dem Luger mißlich »In seinem Felsenhaus." Doch Monde zieh'n vorüber. Dem Rauber winkt kein Ziel» Denn täglich tönt von Oben Nur Tanz und Saitenspiel. 7. Der Verräther. Der Frühling kam gezogen, Mit Blüthen prangt die Flur, Verjüngt in neuem Schaffen, Wirkt rege die Natur. 82 Dem Rauber und den Seinen Nill doch kein Neislcin blühn. Sie werden überdrüßig, Wohl endlich heimwärts zieh'n. Doch sieh.' am langen Seile Senkt sich ein Mann herab — Und bringt ein Körbchen Früchte Aus dem vermeinten Grab. »Wir ziehen heim. ihc Söldner!" Ruft Nauber düster aus; «Mich faßt ein eisig Grauen. »Schau ich dieß Felsenhaus.' »»Bekreuzt Euch nur. Ihr Herren „»Verlaßt die Teufelswand,"" Erwiedert der mit Spotte, Den Ünger abgesandt. »Ei! gib uns das Geheimniß," Versetzt der Rauber schlau, »Und zeige uns die Wege »Zu diesem Felsenbau." „Und lange ich zum Ziele. »Und ist 3er Luger mein: »Dann sind auch Gold und Ehren, »Was du verlangest__ Dem." Bald tönte süß die Lockung An des Versuchten Ohr; Und zum Verrath geworben, Zeigt er zur Burg empor: »„Da richtet eure Mörser »„Nach jenem Fenster hin, „Und seht ihr Licht des AbendS, „„So ist der Luger d'lin."" 8. Lucgcr's Tod. Hei! welch ein wüstes Toben Hallt auZ der Vurg heraus? Heut gibt's wohl Tanz und Feste In Luger'ö Felsenhaus. Doch toller, als wie heute, War niemals noch der Sang. Das weit hinab zum Forste Des Jubels Echo drang. Und willen in dem Treiben Steht Luger obenan; Er ist der tollste Wüstling, Er ist des Festes Mann. Hoch schwinget seine Nechte Den schaumenden Pokal, Und seines Jubels Rufen Tönt weithin durch den Saal. — Tief unten doch im Forste Steh'n die Velag'rer still: Der Mörser ist gerichtet Nach dem bestimmten Ziel. — Ha! fleh im Fensterraume, Flammt jetzt ein schwacher Schein — Nun Söldner, greift zur Lunte, Soll Luger nicht mehr seyn! Da knallt es laut von, Mörser; Glück auf! der Schuß war gut; Denn unter Felfentrümmern Wälzt Luger sich im Vlut. Nur noch ein theurer Name Von seiner Lippe hallt: „Zu d terzeichnete nun am 1?. October 1797, als Bevollmächtigter Minister, den Frieden zu (^nm^o I''urmio, und stand auch für kurze Zeit dem Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten vor. 1738 wurde er nochmals nach Petersburg zu seinem früheren Wir-kungskreise abgesendet, und wußte unter Kaiser Paul den früheren, beinahe übersteigenden Einfluß zu gewinnen; die neue Koalition gegen Frankreich, die Rußlands Heere endlich in den Kampf führte, war sein Werk. Am 9. Februar 1801 unterzeichnete er Mit Joseph Vonoparte den Frieden von Lüneville. Als Staats- und Conferenz, Minister, auch Hos-und Staats-Bicckanzler, leitete er seitdem nicht nur die auswärtigen Angelegenheiten, sondern auch gewissermaßen die ganze Monarchie, bis er vom Schauplatz seines öffentlichen Wnkens abtrat (den 2^. December 1805). (5. erhielt in seiner hohm Stellung auszeichnende Ordensverleihungen, nämlich: Das goldene Vließ, das Großkrcuz deS ungar. St. Stephan- und des Mallheser - Ordens. Er starb zu Wien den 25. Februar 1809, mit Hinterlassung einer Witwe, Theresia Gräfinn von Monlelabale, Besitzerinn der großen Herrschaft Napagedl in Mäh- ren; seine ? Kinder starben in der Wiege. — Gui-dobald, Johann Caspar's Sohn, geboren den 15. Jänner 1716, war Stifter der Colonia Sonciaca, einer academischeü Gesellschaft zu Görz, die selbst ein Zweig der römischen Arkadier ist, und starb daselbst den 11. Oclober 1797. — Guidobald's Sohn, Johann Philipp, geboren den 1. Mai i?c»l, ver' folgte die gleiche rühmliche Bahn, die sein Vetter Johann Ludwig Joseph betreten. Er war Ritter des goldenen Vließes, Großkreuz des königl. ungar. St. Stephan-Ordens, k. k. wirklicher geh. Rath , Confe-renzminister Hofkanzler des ital. Staatsdepartements, auch unter Joseph II. und Leopeold II. Hof' und Staats-Vicekanzler, sodann Präsident der k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien; war auch 17 79 k. k. bevollmächtigter Minister bei dem Friedenskongresse zu Teschen, und von I80l — 5 Bolhschafter am Pariser Hofe. Von dem Vater erbte er die Herrschaft Reifniz in Krain, und nach des Grafen Johann Ludwig Joseph C. Ableben, das gesammte Mae jorat des Hauses; er starb 1810 unuermählt, nachdem er durch Testament den Grafen von Coronini zu seinem Erben einsetzte. Mit ihm ist das Haus Cobcnzel erloschen. XIX. Anton Spendou. Dieser war geboren zu Möschnach ln Krain l?39, studierte zu Laibach und Wien, trat in den Wcllpriesteista>,d, und wurde Curat, dann Domherr, endlich Domcustos bei St. .Stephan in Wien,- er war auch unter Caidinal Migazzi Spiritual im dasi-gcn Priesterhausc. Dann kam er unter Rottenhann als Hofralh und Beisitzer zu der Studien - Hofcommission , und bekleidete zugleich das Vorsicheramt bei der Universiläts-Vibliothek. Spendou war ein sehr gelehrter und um die theologischen Facullätsstudien, die er als Director leitete, höchst verdienter Mann. Er lieferte eine anonyme Schrift: Ueber die Fasten-Anstalten. Starb 1815. Die Ginsamkeit. (Fortsetzung. ) Unter dem Schiffsvolk befand sich ein. Mann, aber nur Einer, der weder meine Gesellschaft mied, noch vor meiner zürnenden Miene zurück wich; ein müßiges, neugieriges Wesen, voll von der Selbstsucht, Schalheit und Wichtigkeit derer, für die Städte eine Heimath, und Geschwätz geistige Nahrung sind. Er war ein durchgehendes, verletzendes, um-greifendes Gewebe von kleinlichen und niedrigen Gedanken. Furcht war die einzige Gemeinheit, die 84 ihm abging. Es war nicht möglich, ihm Scheu einzuflößen, ihn verstummen zu machen oder ihm aus-zuweichen. Er suchte mich immer auf und hing sich an mich wie ein Pflaster, das keine Gewalt abzureißen vermag. Meine Seele ermattete, sobald meine Augen ihm begegneten. Mir war sein Anblick . wit jene Geschöpfe, deren Widerlichkeit sie uns eben so furchtbar als verächtlich macht. Ich lechzte und schmachtete danach, ihn, wenn er mich anredete, zu erwürgen. Oft wollte ich Hand an ihn legen und ihn zu den Haifischen in's Meer schleudern, die mit offenen Rachen und Luchsaugen Tag und Nacht unser Schiff umschwammen; aber zu Vieler Blicke ruhelen auf mir und ich bezwcuig mich, wandle mich ab und schloß die Augen vor Eckel, und wenn ich sie wieder ausschlug, sieh! da war er an meiner Seite und seine scharfe, schnelle Stimme gellte in mein unwilliges Ohr. Einst ward ich Nachts durch das Geschrei und Fluchen der Mannschaft aus dem Schlaf geschreckt und eilte auf's Verdeck; wir waren auf einen Felsen gestoßen Es war ein schauerlicher, aber, in der That! ein herrlicher Anblick! Das stille, ruhige Mondlicht, die im Saphorglanze schlummernde See, und inmitten der süßen, schweigenden Ruhe der Natur, dreihundert und fünfzig Seelen im Begriff, die Welt zu verlassen! Ich saß bei Seite und schaute zu, und half nicht. Eine Stimme kroch, wie das Zischen einer Natter, an mein Ohr; ich wandte mich, und erblickte meinen Quäler; das Mondlicht fiel auf sein Gesicht und es grinste vom trunkenen Lächeln deS Rausches, und sein milchblaues Auge schimmerte, und er sagte: »Auch hier wollen wir uns nicht trennen!« Kalt rann das Blut durch meine Adern und ich würde ihn in's Meer geschleudert haben, daS jetzt schnell und schneller auf uns zuströmte, aber das Mondlicht beschien ihn und ich wagte nicht, ihn zu todten. Indeß wollte ich nicht da bleiben, um mit den Andern zu verderben, sprang allein vom Schiff und schwamm nach dem Felsen. Ich sah einen Hai nach mir schnappen, aber ich wich ihm aus, und einen Augenblick nachher hatte er ge» nug, um seinen Schlund zu sättigen. Ich horte ein Krachen und einen wirren, wilden Ausschrei der Angst, der Todesangst von dreihundert und fünfzig Herzen, welche eine Minute später still standen, und ich sprach mit tiefer Freude in meiner eigenen Vrust: «Seine Stimme ist unter den Uebrigen, und wir sind getrennt!" Ich gewann das Ufer und legle mich zum Schlafen nieder. (Fortsetzung folgt.) Verzoichniß der 'ür das Jahr 1838/39 eingegangenen Museums- Beitrage. (Fortsetzung.) Nr. 72. Von mehreren ungenannten Herren M u se u m s « G ö n n e rn: 1) vier dem Museum neue Goldducaten, als: Erzbisll). Salz« bürg, Cardinal Matthäus Lange, früher Fürstbischof von Gurk, 1528; — l Venelianer Ducato des Doge Andr. Gritli (1523 — 15^U); 1 Hungar. Ducaten des Ladisl. PostHumus, ohne Iahrzahl (ie<52 — 1?<57), — und ein Kärntner Ducaten des röm. hungar. und böhm. Königs, Erzherzogs und nachmaligen Kaisers Ferdinand I., I55l. Besonderen Dank dcm Hochverehrten ?. I'. Herrn Geber für diese wcrthvolle, dcm Museum sehr erwünschte Gabe. Ferner 1 Zwanziger, Bisth. Paderborn, 1766! — und 1 Groschen, Fürstenth. Anhalt. l6l9, ebenfalls beide dem Museum neu; — endlich li Silber« und 1 Kupfermünze, worunter 1 Tyroler Groschen des Erzherzogs Sigmund, ohne Iahrzahl (1^29 —'«^6), dem Museum neu ist. — 2) Aus Klagenfurt: 1 Paar türkische Pantoffeln und 1 Paar türkische Schuhe; — 2) aus Kärnlhen: 2 Kupferstiche in Fol, i>. Hioliic» Und i5. ^u^u5lin>l5, I''ius>l!5l2l,!inu5ivi. "v/252; -^ Illem 4»"/29„; — 6""" ^/ü« ' -" und vier stark vom Rost zerfressene, darum unleeliche Stücke; — endlich 1 Silber Vracteat:— 1 österr. Silberkreuzer und iKupfer Soielpfennig,1569. Nr. 7 4. Vom Hrn. Carl Pachner, H.m-delsmann in Laibach, der se t) r schätzbare, dem Museum neue Goldducaten des Salzburger Erz« bischofs, Michael Grafen von Kyenburg, 1559, wofür hiemit auch öffentlich gedanket wird. Nr. 7ä, Vom Hrn. Dr. Max Wurzbach junloi-, als Beweis seines Andenkens an das Laibacher Museum auf seinen Reisen, a silberne und 2 kupferne englische Münzen; ferner 2 holländische Silberstücke und 2 Silbermünzen, sammt einem Kupferstücke aus Frankreich; — worunter ein engl. Schilling. Vi^oriÄ, 1828; 1 Vier Pencestück. 1837; 1 Drei - Guldenthaler, Wilhelm, König der Niederlande, 1822: t Guldenlhaler. Reichsstadt Deventer in Ober - Yssel» ohne Iahrzahl (weder in Appel noch im Thaler Cabinete vorkommend); 1 Zwei - Franksstück, Louis Philipp, 1822. und 1 dto. Carl X., 1826. dem Museurn neu und schr erwünscht sind. Dank dafür dcm sorg' samen Museumsfreunde. Verleger: Ggnaz Älolzs Cvlcr v. Aleinmaur.