XXXV. Jahresbericht w des in Pettau. Veröffentlicht am Schluße des Schuljahres 1903/1904 vom Direktor Andreas Gubo. Inhalt: 1. Die .lohann Gabriel Seidl-Feier. Vom Direktor. 2. (Jeschichte der Stadt und Herrschaft Pettau im Mittelalter, II. Teil. Vom (iymnasialprofessor Dr. Hans l’irchegger. 3. Schulnachrichten. Vom Direktor. Pettau 1904. Im Verlage des Kaiser Franz Josef-Gymnasiums. Oie Johann Gabriel Seidl-feief. LJie theresianisch-joselinischen Reformen griffen tief in die Verhältnisse Österreichs ein und hatten große Veränderungen zur Folge, besonders auf geistigem Gebiete. Dazu kam die staatliche Umslurzbewegung zu Ende des 18. und zu Anfang des 19. Jahrhunderts, die Europa gewaltig erschütterte. Die Habsburger Donaumacht stellte sich ihr entgegen und brachte endlich im Bunde mit Preußen und Rußland den Sohn der Revolution, den egoistischen Träger der Umsturzbewegung nach außen, zum Falle. Allein die durch die Aufklärung in die geistige und staatliche Welt gesetzten Ideen von Humanität, Freiheit und Gleichheit konnte keine Reaktion austilgen. Jene Reformen, diese Ereignisse hatten eine literarische Bewegung und Erhebung hervorgerufen, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts immer mehr hervortrat. Dem Kreise hervorragender Dichter und Schriftsteller in Österreich gehört, auch Johann Gabriel Seidl an. Sein 100. Geburtstag fordert zur Feier heraus, sein Andenken soll in Steiermark, besonders im Unterlande erneuert werden, wo der Dichter, Gelehrte, Schulmann und große Patriot so lange, so verdienstvoll, so gerne wirkte und weilte. Die Gymnasialdirektion veranstaltete deshalb am 19. Juni eine Festfeier, der nicht bloß die Schüler und Lehrer der Anstalt, sondern auch viele ansehnliche Persönlichkeiten der Stadt beiwohnten. Die Festordnung war folgende: 1. „Widerspruch“, Gedicht von J. G. Seidl, gemischter Chor mit Klavierbegleitung von Franz Schubert, vorgetragen vom Gymnasial-Chor. 2. „Das Kirchlein am Berge“ von J. G. Seidl, vorgetragen vom Sekundaner Anton Luftensteiner. 3. „Mein Vaterland“ von J. G. Seidl, vorgetragen vom Tertianer Otto Blanke. 4. „Der tote Soldat“ von J. G. Seidl, vorgetragen vom Quintaner Rene Fürst. 5. „Die Uhr“, Gedicht von J. G. Seidl, vertont von Karl Loewe, vorgetragen vom Bürgerschuldirektor und Gymnasial-Turnlehrer Josef Löbel. 6. „Das Glücksglöcklein“ von J. G. Seidl, vorgetragen vom Sextaner Anton Poschacher. 7. „Der Älpler“ von J. G. Seidl, vorgelragen vom Septimaner Armin Gubo. 8. „Natur und Kunst“ von J. G. Seidl, vorgetragen vom Oktavaner Franz Pogatscher. 9. „Dem Kaiser“, Gedicht von J. G. Seidl, gemischter Chor von K. F. Zelter, vorgetragen vom Gymnasial-Chor. Der Gymnasial-Direktor hielt folgende Festrede: Hochgeehrte Festgäste! Liebe Schüler! „Feiert ihn! — denn er war unser.“ Unser als Dichter, Forscher und Schulmann. Johann Gabriel Seidl erblickte am 21. Juni 1804 zu Wien das Licht der Welt, allwo sein Vater Rechtsanwalt war. Seine Jugend fiel in die stürmische Napoleon’sche Zeit und später mußte er die Wahrheit der Goethe’schen Worte erfahren: »Wer nie sein Brot mit Tränen aß — Wer nie die kummervollen Nächte — Auf seinem Bette weinend saß -- Der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte!« Die erste Ausbildung erhielt er im Elternhause. Am akademischen Gymnasium, das er mit Nikolaus Nimbsch-Strehlenau und Friedrich Münch-Belinghausen (Halm) besuchte, veröffentlichte er die ersten Verse. Dem Wunsche des Vaters folgend, wandte er sich den juristischen Studien zu, die er jedoch nach dessen Tode (1824) mit den philosophischen vertauschte, weil sie seinem Wesen besser zusagten. Innige Freundschaft knüpfte er in dieser Zeit mit Anastasius Grün an, hernach kam er auch viel in Berührung mit Bauernfeld und Grillparzer. Die damals so beliebten Almanache, Tagebücher und manche Zeitschriften brachten jugendfrische Dichtungen Seidls, die später in den Sammlungen »Lieder der Nacht«, »Dichtungen«, »Liedertafel«, »Balladen, Romanzen und Lieder« erschienen. Sie zeigen bereits des Dichters Wesen: Schlichten, bescheidenen Sinn, richtiges warmes Empfinden, gesunde Natürlichkeit., stillzufriedene Glückseligkeit in der patriarchalischen Zeit des guten Kaisers Franz 1. und inniges Vaterlandsgefühl. Seidl ward der Sänger der Liebe und Freundschaft, der Natur, des häuslichen Glückes, des Volkslebens und Vaterlandes. Sein Name wurde weiteren Kreisen bekannt. Die angusta paupertas verfolgte den Philosophen und zwang ihn, fleißig Privatstunden zu geben und als Hauslehrer zu wirken. Im Hause eines Groß» händlers lernte er Therese Schlesinger kennen, die er auch heimführte, nachdem er die Studien vollendet und von der k. k. Hof- und Studien-Kommission als Grammatikallehrer am Gymnasium in Cilli angestelll worden war. Der Hochzeitstag war zugleich der Abschied von der lieben Vaterstadt, von den Jugendfreunden, besonders A. Grün, »dem teilnehmenden Vertrauten seiner Liebe.« Am Semmering begrüßte er freudig seine zweite Heimat und in Graz machte er die Bekanntschaft Gottfried Bitter von Leitners, der sein Mitbewerber um die Cillier Stelle gewesen war und auf den ihn A. Grün beson- ders aufmerksam gemacht hatte. Am 29. April 1829 kam er in Cilli an. Groß und entscheidend war der Sprung aus der Besidenz in die Pro-vinzialstadt, die damals 2500 Einwohner zählte. Doch rasch fand er sich in die neuen Verhältnisse durch die herrliche Lage und Umgebung der Stadt, durch die freundliche Bevölkerung, deren „spiritus rector“ der frohmütige Poet alsbald wurde.“ »Das freundliche Entgegenkommen der Menschen, sagt er, das gemütliche Wohlwollen und die zutrauliche Geselligkeit, die süße Aufdringlichkeit der ländlichen Umgebung ließen kein eigentliches Heimweh in mir aufkommen.«1) Die Freude am Lehrberufe, durch wiederholte Anerkennungen und Beförderung zum Professor erhöht, das glückliche Familienleben2) machten Seidl den Aufenthalt in der Sannstadt so angenehm, daß er »die 12 schönsten Jahre seines Lebens mitten in Steiermarks Eden«8) verbrachte. Und brach eine trübe Stunde herein, so verscheuchte sie die Dichtung, der er sich hier am liebsten und am meisten weihte, die ihn auch so glücklich machte. »Eines Abends, erzählt er, pochte es an meiner Türe und auf mein freudiges Herein! erschien ein hohes Weib mit jugendlichem Antlitze, voll wehmütig feierlichem Lächeln, ein Weib, das ich von Wien aus kannte, das mich bei der Leiche meines Vaters tröstend <) Vorrede zu den »Flinserln.« s) Sohn Karl, geb. 1830, Tochter Wilhelmine, geb. 1883. •) Hermann Graf von Cilli in »Der Aufmerksame« von 1842 Nr. 13. in die Arme schloß, ein Weib, das die einzige Vertraute meiner ersten Liebe war — die Frau Muse. Sie setzte sich zu mir und plauderte mit mir von meiner Heimat und meinen Lieben, sie führte mich hinaus auf die Berge meiner neuen Umgebung und befreundete mich mit ihrer liebsten Freundin, der Natur, und besuchte mich, wo nicht täglich, so gewiß wöchentlich. Sie lehrte mich ein neues Element kennen, die häusliche Ruhe, die süße Heimlichkeit des Zuhausesei ns, die Lichtseite des Kleinstadtlebens. So kam es, daß ich in meinem lieblichen Exil zufrieden lebte.«1) Ja wenn der bescheidene Dichter aus Wald, Weinberg, Wiese freudigen Herzens heimwärts wanderte, dann strömte aus den Ruinen der alten Römerstadt der bildende Hauch klassischer Schönheit in seine Seele und er sang herrliche „Lieder der Nacht“, „Elegien“, „Balladen“, die er zu einem schönen Strauße „Bifolien“ — nach seiner Lieblingsblume — vereinte und von denen uns einzelne soeben ergötzten. Das Studium der lateinischen und griechischen Klassiker, die Werke der Franzosen, Spanier und Engländer regten den Dichtergeist sehr an und so wurde Seidl einer der bedeutendsten österreichischen Lyriker und Epiker. Er wußte so recht den Volkston zu treffen, weshalb viele seiner Dichtungen im Volke fortleben, Lieder von hervorragenden Komponisten, wie Schubert, Küken, Loewe u. a., vertont wurden. Auf steirischem Boden entstanden die niederösterreichischen Volksweisen „Almer“ über Anregung des Erzherzogs Johann und ein (»roßteil der „Flinserln“, „Gstanzeln“ und „Gsangerln.“ Diesen folgten „Kloani Komödi-G’spiel“, so „’s letzte Fensterin“, „Drei Jahrln nachm letzt’n Fensterin“ u. a. Die österreichische Dialektdichtung, ein bedeutender Teil der deutschen Nationalliteratur in der Neuzeit, hat damit in Seidl einen hervorragenden Vertreter. Überdies ergötzen und ermuntern noch heutedie einfachen,seelenvollen Erzählungendes Altösterreichers,wie „Georginen“, „Episoden aus dem Romane des Lebens“, „Noveletten“, lauter Proben eines gebildeten Geschmackes aus der Cillier Zeit, manch zartes Gemüt. Zu so reicher poetischer Tätigkeit gesellte sich die wissenschaftliche. Von Seidls philologischen Arbeiten während des steirischen Aufenthaltes sind nennenswert die Übersetzungen der lateinischen Fabeln des Gabriel Faernus, eines italienischen Humanisten aus dem ersten Viertel des 16. Jahrhunderts; später fällt die Übersetzung der Eklogen des T. Calpurnius Siculus, eines Nachahmers Vergils aus dem 3. Jahrhunderte, und. mannigfache Rezensionen von Arbeiten über griechische Tragiker, Horaz u. a. Schon während des philosophischen Studiums befaßte sich Seidl viel mit Geschichte. Auf dem antiken Boden Cillis, wo jeder Schritt auf Ruinen des Römertums stößt, von denen schon die Schriftsteller des 12. Jahrhunderts mit Staunen erzählten; in der Heimat des mächtigsten innerösterreichischen Dynastengesehlechtes, der gefürsteten Grafen von Cilli, die sowohl in die Geschichte der Habsburger als auch der östlichen und südöstlichen Nachbarländer.gewaltig eingriffen; im Lande, wo durch die Arbeiten Adalbert Muchars ein neues geschichtliches Leben begann: da fand der Geschichtsforscher und Geschichtschreiber ein reiches Feld der Tätigkeit. Er selbst sagt, daß er während seines zwölfjährigen Aufenthaltes in dieser Stadt, besser als irgend jemand Gelegenheit hatte, sich durch eigene Anschauung mit den Monumenten aus der Römerzeit zu befreunden.-) Er sammelte und erklärte eifrig die vorhandenen und neu ausgegrabenen Inschriften, suchte die in älteren Werken — seit dem 1(5. Jahrhunderte — angezeigten und außerhalb Cilli befindlichen Denkmäler zusammen und faßte, dadurch angeregt, den Plan, ein ,corpus inscriptionum imperii Austriaci1 zu begründen. „Denn der *) »Wanderungen durch Tirol und Steiermark« I. S. 6. 2) Epigraph. Exkurse 18-1-3. österreichische Boden ist eine unerschöpfliche Fundgrube für Altertümer der verschiedensten Völker und Zeiten.“1) Es ist begreiflich, daß dem Dichter und Forscher der Abgang von der lieben Sannstadt sehr schwer wurde. Kaiser Ferdinand I. verlieh ihm die Stelle eines Kustos am k. k. Münzen- und Antiken-Kabinett und am 6. August 1840 wurde er seines Amtes in Gilli enthoben; bald nachher übersiedelte er mit Frau, Sohn und Tochter in die teure Vaterstadt. Wehmütig sang er zum Abschiede: »Begreifen könnt ich kaum die Liebe, Mit der man mir entgegen kam Und schmeichelnd mich, damit icli bliebe, Umschloß und in die Mitte nahm. 0 könnte, was in Traumesweben In einer fremden Stadt ich fand, Bei meiner Rückkehr icli erleben In mein geliebtes Vaterland! —« »D’selbm war i glückla, D’selbm war i jung, A Waldbam ohni Holzwurm, A Glock’n ohni Sprung.« Die stürmische Zeit der 40iger Jahre behagte unserem Idealisten nicht; ihm fehlte der Glaube an Werden und Bestehen des Neuen, er blieb dem immer lauteren Rufe des Zeitgeistes gegenüber kühl bis ans Herz hinan. Altösterreich sank in Trümmer, der altösterreichische Patriot blieb; Seidls sanfte, gefühlvolle Poesie wich dem Trutzgesange der Jungen, wie der milde Lenz dem heißen Sommer: »Die wahre Herzenspoesie, Sie ist erdrückt, verdorben; Wer nur gelebt in ihr, durch sie, Der ist mit ihr gestorben.« Umso eifriger gab er sich in seinem neuen Berufe der Wissenschaft hin. Trotz der Schwierigkeiten, die Gesetze, Zeitverhältnisse und Indolenz der Bevölkerung entgegensetzten, sammelte der patriotische Archäolog; das ganze Gebiet der Monarchie zog er in seine Forschungen ein. In verschiedenen Zeitschriften veröffentlichte er unter dem Titel: „Epigraphische Exkurse“, „Chronik archäologischer Funde“ und „Beiträge zu einer Chronik archäologischer Funde“ in den Jahren 1843—1852 eine große Zahl von Inschriften und anderen denkwürdigen Funden; darunter waren viele aus Steiermark und besonders aus Cilli in den „Monumenta Celeiana.“ Und wenn es ihm auch nicht gelang, "fein corpus inscriptionum Austriacarum zu begründen, so gab er doch die bedeutendste Anregung, schuf er die Grundlage dafür. Seidls Ruf als Forscher und Archäolog drang über die Grenze Österreichs. Im Jahre 1851 erkannte M. Raoul Röchelte, der Sekretär der Pariser Akademie, Seidls Arbeiten an und stellte dessen Vorgang als nachahmenswert hin. Bedeutende Archäologen forderten ihn auf, seine Beiträge fortzusetzen und zitierten ihn. Theodor Mommsen benützte Seidls Arbeiten in seinem ,corpus inscriptionum latinarum' für Norikum. Das war ein „König der Wissenschaften, für den er unermüdlich Kärrnerdienste verrichtete.“2) In seiner Stellung als Kustos und später als Schatzmeister des k. k. Münzen- und Antiken-Kabinetts hatte Seidl auch vollends Gelegenheit, sich mit Numismatik zu befassen und er veröffentlichte manche wertvolle Arbeit, so über das „altitalische Schwergeld (aes grave)“. Als Geschichtsschreiber bewährte sich J. G. Seidl durch die Arbeit „Bei- •) Sitzungsber. der k. Akad., philos. histor. Kl., VII. S. 217. *) Archiv für österr. Gcsch. IX. S. 8(1, träge zu einem Namens Verzeichnis der Prokuratoren in Norikum“,1) in der er mit Fleiß und Sachkenntnis über die Prokuratur in Claudia Celeia handelt, ferner begann er eine „Geschichte der Stadt Cilli“2) und schrieb die Lebensgeschichte des Grafen Hermann von Cilli, Bischofs von Freisingen und Trient, überdies anderer berühmter Steirer und besonders Gillier. Zu dieser unermüdlichen Tätigkeit auf dem Gebiete der Archäologie und Geschichte kamen noch topographische Arbeiten, die viel des Poetischen und Historischen enthalten. Als großer Freund der Natur machte Seidl von Cilli aus Ausflüge in die nahe und weitere Umgebung, in den Ferien Wanderungen in die Alpenländer. So entstanden die Aufsätze: „Die untersteirische Schweiz“ (die Sanntaler Alpen),8) „Steinbrück“,4) „Das Set. Mareiner Tal“,6) die interessante Monographie „Maria-Rast.“) Die bedeutendste Arbeit dieser Art war: „Wanderungen durch Tirol und Steiermark“ (1840—1847). Land und Bewohner interessieren den Wanderer gleichmäßig und viele Ortssagen in poetischer und prosaischer Form und Bilder beleben die Schilderung. Die Wanderungen durch Steiermark schließen mit den Worten: „Könnt ein Land Österreich mir ersetzen, so wärs das liebe Steirerland.“ Aber nicht bloß der Dichter und Gelehrte wurzelt im steirischen Boden, auch der Schulmann. Die zwölfjährige Lehrtätigkeit am Gymnasium in Cilli setzte Seidl als Professor der deutschen Sprache und Literatur an den Lyzeal-klassen des Josefslädter Gymnasiums in Wien im Jahre 1849 fort. Die so in öffentlicher und in mehr als 25-jähriger Privat-Lehrtätigkeit gesammelten Erfahrungen kamen zunächst dem „Entwürfe für die Organisation der Gymnasien“ im Jahre 1849 zugute, der, wie er selbst sagt, „eine sichere Grundlage vorgezeichnet hat, nach welcher unter den gegebenen Verhältnissen vorzugehen ist, um in jedem Unterrichtszweige das vorgesteckte Ziel zu erreichen.“7) „Seidl zählte eben unter jene nicht zahlreichen Schulmänner alten Schlags, welche die Vorzüge deutscher Gymnasialbildung und der daraus sich ergebenden Fortschritte deutscher Wissenschaft erkannten und die von einer Reorganisation der (iymnasien nach deutschem Muster eine gründliche Reform und nachhaltige Förderung der gelehrten Bildung in Österreich sich versprachen“, sagt der erste Biograph unseres Dichters im Nekrologe.8) Seidl war das Gymnasium „die gelehrte Mittelschule, die neben allgemeiner Menschenbildung die Vorbildung für das selbständige Studium der Wissenschaften auf der Hochschule zu gewähren hat.“9) Und der Gymnasialunterricht ist ihm der wichtigste Bildungszweig für jeden, dem es nicht bloß um äußeren Firnis, sondern um Selbstvervollkommnung, nicht bloß um Reichtum im Leben und Aussicht, sondern um Lebensreichtum und Einsicht, zu tun ist.10) Mil solcher Begeisterung für die höhere Erziehung und Bildung unserer Jugend auf humanistischer Grundlage schloß sich Seidl den Trägern der Gymnasialreform, dem Universilätsprofessor Dr. Hermann Bonitz, den k. k. Ministerialräten Franz Exner und Josef Mozart und dem Schulrate Adalbert Stifter an und begründete mit ihnen die in pädagogischer und didaktischer Hinsicht hervorragende „Zeitschrift für die österreichischen Gymnasien.“ Er wurde mit ') Sitzungsbcr. d. k. Akail.; philos. histor. Kl. XIII. S. (>2—89. 2) Steiermärk. Zeitschi'. VII, S. 5—25. ») a. a. O. 111. S. 36—66. <) a. a. O. I, 2 S. 62 ff u. III, 2 S. 51 ff. 5) a. a. O. II S. 25 IT. ») a. a. O. V, 1 S. 79 ff. ») Gymn.-Zcitschr. VII. S. 466. B) a. a. O. XV. S. 555 ff. ®) a. a. O. I. S. 718. 10) Stoierm. Zeitschr. II. S. 35 f. der Abfassung des Programmes betraut, das nach Umarbeitung durch den fachkundigen Bonitz der Zeitschrift bis heute zugrunde liegt. Vom Februar 1850 bis zum Tode gehörte Seidl der Redaktion an. Eifrig wie immer legte er in Abhandlungen, Besprechungen und Anzeigen von Schulbüchern, in Aufsätzen und wissenschaftlichen Werken sein Wissen, seine reiche Erfahrung dar, stets anregend und human; vor allem interessierte ihn der deutsche, altphilologische und historisch-geographische Unterricht. Der deutsche Sprachunterricht, der mit dem Organisations-Entwürfe vollwertig unter die Unterrichtsgegenslände des Gymnasiums aufgenommen wurde — Seidl begrüßte es mit Freuden — erscheint ihm als der Vermittler der humanistischen Bildung. Der Hauptzweck dieses Unterrichtes selbst ist ihm nicht bloß die Einführung der Jugend in die geistige Welt ihres Volkes, sondern auch die Herbeischaffung einer reichen Fülle geist- und charakterbildenden Stoffes in klassischer oder mindestens tadelloser Form und dadurch eine belebende, verknüpfende und teilweise ergänzende Wirkung auf den Unterricht in allen anderen Lehrgegenständen; ihm kommt also eine zentrale Stellung im Gymnasial-Unterrichte zu.1) Die Grundlage dieses Unterrichtes sei das Lesebuch. Es ist geradezu Seidls Verdienst, daß auf die Ausgabe und Einführung guter Lesebücher gesehen wurde, für die er nach Inhalt und Form sehr beherzigenswerte Winke gab. Auch für die Methodik dieses Unterrichtes hat er auf Grund des Organisations-Entwurfes und langjähriger Praxis Treffliches geleistet. Trotz Kränklichkeit und zunehmender Augenschwäche nahmen die letzten Abteilungen der Zeitschrift., nämlich die Chronik der Gymnasien, die Bewegung auf administrativem Gebiete, die Register und Korrekturen fortwährend seine Kraft in Anspruch; noch neun Tage vor dem am 18. Juli 1875 erfolgten Heimgange besorgte er die Korrektur zum Julihefte, das seinen Nekrolog enthalten sollte. So war Johann Gabriel Seidl rastlos tätig für die idealen Güter der Menschheit, für wahre Herzens- und Geistesbildung als Dichter, Forscher und Schulmann. Und die allgewaltige Triebfeder war das warme Vaterlandsgefühl, das in der im Jahre 1853 verfaßten „Volkshymne“ gipfelt, die S. Majestät Kaiser Franz Josef I. im folgenden Jahre unter den vielen eingegebenen Dichtungen als die allein entsprechende und giltige erklärte. Groß und allgemein waren die Führungen, die dem greisen Sänger zum 70. Geburtstage erwiesen wurden. S. Majestät verlieh ihm ob des verdienstvollen Wirkens sowohl im Ilof-und Staatsdienste als auch auf dem Gebiete der vaterländischen Literatur den Titel und Charakter eines Hofrates taxfrei. Wie freute er sich, daß „er nicht ganz vergessen ist.“ Nimmmer sei dein Name, dein Wirken vergessen! An deinen Werken wollen wir uns ergötzen, belehren, dein Patriotismus sei uns Muster! Das geloben wir dir zum 100. Geburtstage. Und die grüne Mark, wo J. G. Seidl seine glücklichsten Tage verleble, die er seine zweite Heimat nannte und im Jahre 1853 mit seiner Tochter Wilhelmine wieder besuchte, wo der Dichter, Forscher und Schulmann erstand, zählt ihn mit Stolz zu ihren Besten. Die dankbaren Steirer mögen ihn, wie jüngst einen anderen Musensohn, der auch allhier seine zweite Heimat gefunden, ehren! »Denn, was dem Mann das Loben Nur halb erteilt, soll ganz die Nachwelt, geben. A. Gubo. ’) Gymn.-Zeitschr. I: S. 775 und VII. S. 466. Gesehiehte der Stadt und Herrschaft Pettau im Jlittelalter. II. I—'er häufige Herrscherwechsel in der Steiermark, der mit dem Jahre 1246 begonnen hatte, hat,te mehreren Adelsgeschlechtern des Landes erhöhte Macht verliehen, da sich jeder neue Herzog beeilte, sich der Treue und Anhänglichkeit der großem Landes-Ministerialen durch ausgiebige Gunstbezeigungen zu versichern. Auch die Herren von Pettau zählen zu diesen; besonders Rudolf v. Habsburg hatten die Brüder Friedrich und Hartnid viel zu verdanken. Mag die Ernennung des erstem zum obersten Landrichter, des letztem zum Landschreiber und Landmarschall der Steiermark auch ihrem Ehrgeize geschmeichelt haben, einen großem Wert wird wohl für sie die Übernahme von Stadt und Herrschaft Pettau gehabt haben, die ihnen von K. Rudolf am 25. Oktober 1279 verpfändet worden waren. (Siehe I. Teil S. 20). Die Übertragungsurkunde hatte den neuen Pfandschaftsbesitzer zwar des königlichen Schutzes für zwei Jahre versichert, doch hielt es Friedrich v. Pettau für besser, in den Verhandlungen, die am t. Jänner 1280 in Leibnitz, dann am 14. Juni, am 17. und 18. Juli desselben Jahres in Salzburg zwischen ihm und dem Erzbischof von Salzburg wegen der Pettauer Herrschaft geführt wurden, seinem Lehens-herrn nachzugeben. Er verzichtete auf den rechtlichen Besitz der Burg und Stadt, auf das vermeintliche Recht, daß Salzburg ihm die Vogtei (Schutz, der mit Einkünften verbunden war) über seine Besitzungen in der Mark übertragen müsse und daß alle Lehen ihm zu verleihen wären; dagegen gab der Erzbischof ihm und seinen Erben das Burggrafen-Amt von Schloß und Stadt Pettau mit Maut und Zoll inner- und ausserhalb des Burgfriedens.1) Friedrich v. Pettau war zwar zurückgewichen, doch bedeutete die erbliche Verleihung der Burgherrschaft einen Schritt näher zur wirklichen Besitzergreifung Pettaus; schon manches erblich vergabte kirchliche Lehen ist auf diesem Wege seinem frühem Besitzer verloren gegangen. Der damalige salzburgische Metropolit Friedrich II. war ein kluger, versöhnlicher Charakter, einer der verdienstvollsten Mitbegründer der habsburgischen Herrschaft in Österreich und der Steiermark; als er am 7. April 1284 starb, wählte das Domkapitel Rudolf von Hoheneck zu seinem Nachfolger. Fast scheint es, als ob man damit zum Vergleiche zweier gänzlich verschiedener Kirchenfürsten hätte herausgefordert werden sollen! Rudolf war zwar hochgelehrt und geschäftsgewandt, doch dabei herrschsüchtig und geldgierig. Nicht bloß die Habsburger sollten das empfinden, auch Friedrich v. Pettau machte die Bekanntschaft seines neuen Lehensherrn in einer für ihn unangenehmen Weise. Mochten von den Vergleichen des Jahres 1280 einige von seiten des Edelherrn noch nicht durchgeführt worden sein oder war sein unbotmäßiges Benehmen ein willkommener ') Landcs-Archiv, Urkunden-Kopicn. Muchar, Gesch. d. Ilgtums. Slmk. V S. 434 Anlaß fi'ir Erzbischof Rudolf, gegen ilm aufzutreten, bereits im Jahre 1284 kam letzterer in die Untersteiermark. Als er in Pettau Einlaß begehrte, verweigerte Friedrich ihm gegen alle Abmachungen den Zutritt zur Burg. Dafür wurden ihm vom Erzbischöfe alle Lehen genommen und er selbst nach (!raz vor (Jericht gefordert. Da er nicht erschien, wurde er des Schlosses Wurmberg, aller anderen stiftischen Lehen und der Burghut Pettaus für verlustig erklärt (5. Juli 1285).1) Noch zwei Jahre žog sich der Streit, der für beide Teile verlustreich war, hin, bis ein Vergleich zustande kam; Friedrich v. Pettau lieferte das Schloß Pettau aus und verzichtete auf die 3000 Mark Silber, um die ihm König Kudolf die Herrschaft verpfändet hatte; dafür wurde er mit allen stiftischen Lehen wieder begabt und der Erzbischof trat von seinem Anspruch auf Schadenvergütung zurück, (16. Dez. 1286).a) Für einige Jahre war damit die Ruhe hergestellt. Während der vielfachen Kämpfe, die Erzbischof Rudolf und seine Nachfolger mit dem Herzoge Albrecht ausfochten, hat Pettau, ohwohl es salzburgischer Besitz war, keine bedeutende Rolle gespielt, wenigstens erfahren wir durch Urkunden und andere Quellen nichts von einer solchen. Der Kampf bewegte sich meist in der Obersteiermark, besonders im Ennstale; auch der salzburgische Besitz im Lavanttale wurde furchtbar von den Feinden des Hochstiftes verwüstet und Leibnitz war nahe daran, vom Herzoge zerstört zu werden. Da dieser im Schlußjahre der Wirren, die am 24. September 1297 durch einen Vergleich in Wien beendigt wurden, in Pettau weilte (19. Februar 1297), so liegt die Vermutung nahe, daß die Herren von Pettau die ihnen zur Hut übergebene Stadt und Veste dem Herzoge geöffneL haben. Der Friede, der zwischen dem Landesfürsten und dem Erzbischöfe ge-schloßen worden war, äußerte sich für Pettau urkundlich darin, daß jener 1299, 1302 und 13098) den Befehl ergehen ließ —■ und zwar das erstemal an Richter und Rat von Marburg — die Pettauer Weine für den Erzbischof zollfrei nach Kärnten durchziehen zu lassen. Diese Begünstigung und ihre oftmalige Beschränkung, ja selbst Aufhebung bildet in der Geschichte der Stadt ein besonderes Kapitel; man suchte den Weinhandel der landesfürstlicken Städte und Märkte, wie Marburg, Radkersburg, Luttenberg u. s. w. dadurch zu heben, daß man für andere einen hohen Zoll an den herzoglichen Mautstätten erhob. Als Windisch-Feistritz mitsamt dem ganzen Bezirke im Jahre 1311 von Kärnten an Steiermark abgetreten wurde, richtete sich die landesliirstliche Gnade aul das neugewonnene Gebiet, das auf Kosten der Salzburger Städte und Märkte, also besonders zum Nachteile Pettaus begünstigt wurde. Selbstverständlich war es wieder der Wein, der zum Ausgangspunkte mancher, den Handel der Stadt schwer treffender Verfügungen genommen wurde; wir kommen im folgenden darauf zu sprechen. Man wird aus dem bisher Dargestellten kaum den Eindruck gewonnen haben, daß die Herren von Pettau ein friedfertiges Geschlecht gewesen seien. Trotz aller Verhandlungen und Abmachungen lebte in ihnen der Wunsch fort, die Stadt unter was immer für einem Titel als ihr Eigen zu erwerben. Unter diesem Gesichtspunkte müßen wir einen neuen Vergleich betrachten, den der Bischof von Gurk zwischen dem Erzstifte Salzburg und seinem Ministerialen anbahnte (1309, 4. Oktober, Graz): Hartneid und Amelreich v. Pettau sollten verhalten sein, binnen Jahresfrist jene Häuser in der Stadl, die die Zahl zwölf überstiegen, zu verkaufen; sie sollten die Mautgebühr einheben, die eine Entschädigung für ihre Burghut bildete, aber nicht von den Städtern; die Mühlen außerhalb der Stadt sollten sie aufgeben und mit der Weitschach nichts «) L. A. U. Kopie. *) U. K. L, A. *) L. A. U. K. zu schaffen haben; den Holneckern sollten sie das geraubte Gut zurückstellen.1) Jedenfalls läßt sich daraus der Versuch der Herren v. Pettau erkennen, langsam alle Häuser der Stadt käuflich an sich zu bringen, um auf diese Weise in ihren faktischen Besitz zu kommen; auch die widerrechtlichen Belästigungen der Bürger durch die Maut und der Bau von Mühlen außerhalb der Stadt läßt sich dadurch erklären: man wollte eben nicht willfährigen Stadtbewohnern das Dasein möglichst verleiden. Dem sollte nun durch den Schiedsspruch des Gurker Bischofs gesteuert werden. Es ist bereits mehrmals der Herrschaft Pettau gedacht worden, ihrer Schenkung | an Salzburg durch die Fälschung von 890., 20. November (siehe I. Teil S. 12 u. ff.) und ihrer wechselnden Besitzer; zur Ermittlung ihrer Ausdehnung haben die bisher besprochenen und benützten Urkunden nur wenige Anhaltspunkte geboten; die Kaiser-Urkunden gaben wohl stets die Südwest-Begrenzung, etwa von Skorba bis St. Veit, ließen aber über die weitere Gemarkung nichts verlauten. Gegen Osten zu hat man wohl kaum an eine genau bestimmte Linie zu denken, dem jeweiligen Hückweichen oder Vordringen der Ungarn mochte bis ungefähr 1300 eine entsprechende Wanderung der Grenze gefolgt sein. Das Salzburger Urbar über die steirischen Ämter des Hochstiftes vom Jahre 1322 bestimmt zum! erstenmal den Umfang der Herrschaft Pettau genauer: „Im Jahre des Herrn 1322“, sagt der unbekannte Schreiber der Aufzeichnung, „habe ich die Grenzen und . Rechte der Salzburger Kirche, sowohl der Stadt, als auch der Herrschaft Pettau einzeln vermerkt, so wie sie von alten und getreuen Männern in Erfahrung gebracht worden sind. Zu wissen ist also, daß die erste Grenze, die sich auf Pettau bezieht, beim Schlosse Wurmberg anhebt und sich bis zum Laufe der Pößnitz (Pezzenlz) hin erstreckt und von da bis s. Lorenzen. Weiters von s. Lorenzen zum Wasser Stainz (Tzienitz) und von da bis zu den Grenzen Ungarns. Nachher diesen entlang und in gerader Richtung zum Drau-fluße, innerhalb welcher Grenzen Polstrau und Friedau (Holrmus) liegen, die unmittelbar zur Salzburger Kirche gehören. Und wer immer innerhalb dieser (iemarkungen irgend ein Gut hat, besitzt es als Lehen der Salzburger Kirche und ist verpflichtet, es von niemand ändern als Lehen auzunehmen. Ferner ist zu wissen, daß der äußere Wagrein, der sich auf der anderen Drauseite hinzieht, zugleich mit dem Landgerichte — mag auch Herr Hartnid von Pettau letzteres vom Herzog von Österreich empfangen haben — zu Pettau und zur Salzburger Kirche gehören sollen. Weiters ist zu wissen, daß der Landrichter nicht verhallen und auch nicht berechtigt ist, über andere Fälle als die nachher verzeichneten zu urteilen. Erstlich darf und muß er über alles, unter welchem Namen es immer verstanden wird, urteilen, was die Todesstrafe nach sich zieht. Zweitens über blutige Wunden, große und kleine. Drittens über Diebstahl, mag er groß oder klein sein. Viertens über Straßenraub und Notzucht. Fünftens, wenn jemand einen ändern vorbedacht und in feindlicher Absicht bedrängt, indem er Türen oder Tore erbricht, was man „Heimsuchen“ nennt. Sechstens bei solchen Schuldsachen und Prozessen, die den Eigenmann eines Grundherrn betreffen und bei denen letzterer auf dreimaliges Verlangen und Heischen dem Recht Fordernden kein Recht sprach, ln einem solchen Falle geht die Gerichtsbefugnis des Grundherrn auf den Landrichter über. Ferner ist zu merken, daß letzterem kein Urteilsrecht zusteht, sondern nur dem Grundherrn bei Schlägen, die keine blutende Wunde verursachen, bei Haaraus-raufen und Schmähungen, sowie für Schulden, groß oder klein, mag auch ihre Rückerstattung in beliebiger Höhe vom Schuldner böswillig verzögert werden, *) L. A. Urk. Kop. Nr. 1731 b. wegen Weiden des Viehes auf fremdem Grund, was „etzat“ heißt; ebenso wenn ein höriger Mann für einen ihm zugefügten Schaden eigenmächtig Ersatz nimmt, sofern er nur die festgesetzten Rechtsformen beachtet, (nec itnpignoraciones, quas homo facit ibidem pro damno sibi illato . . . .) auch nicht betreffs den beiin Ackern durch Grenzuberschreitungen hervorgerufenen Schaden, was ,,ubervanch“ genannt wird. Der Landrichter darf auch nicht einen Eigenmann verhaften auf was immer für Anschuldigungen hin (was „inzicht“ heist), sondern er muß zuerst anfragen, ob der Herr oder der Amtmann des Angeklagten diesen dem Gerichte überantworten will; verspricht und tut jener das, kann sich der Landrichter damit zufrieden geben; wenn sie aber den Angeklagten gegen alles liecht in Schulz nehmen oder ihn auszuliefern sich weigern, dann darf der Landrichter, ohne die Güter des Grundherrn zu beschädigen, wenn der Beschuldigte hier gefunden wurde, diesen verhaften, wie er mit dem Gürtel umfangen ist, *) so daß der Herr des Übeltäters in seinen Gütern durch den Richter, seine Helfer oder Schergen keinen Schaden erleide.“ Diese wichtige Urkunde gibt freilich nicht ganz das, was sie mit den Eingangsworten verspricht; sie läßt den Rechten Salzburgs auf die Stadt Pettau nicht die Würdigung zuteil werden, die sie verdient hätten; denn die Stadt hatte ja in der Herrschaft eine gewisse Ausnahmsstellung, die durch besondere Rechte gekennzeichnet wurde und auch den Burggrafen und Landrichter in gewisse Schranken hielt; glücklicherweise hat uns ein anderer Akt auch die Stadtrechte erhalten, auf die wir in Kürze zu sprechen kommen werden. Die Wichtigkeit des Weistums von 1322 liegt zunächst in der Grenzbeschreibung, so ungenau diese auch ist. Sie läßt erkennen, daß die salzburgische Lehensherrschaft Wurmberg — vergabt an die Herren von Pettau — damals in dem Bereich des Peltauer Landgerichtes lag, also noch kein selbständiges Gericht besaß, ebenso wenig wie zu der Zeit ein Landgericht Friedau bestand. Beide Vesten erscheinen erst im XV. Jahrhunderte durch den Gerichtsbann ausgezeichnet; die Erbteilung der Schwestern des letzten Pettauers, Annas Gräfin von Schaumberg und Agnes’ von Slubenberg, vom 22. Dezember 1441, weist ersterer „die vesst unnd stat Fridau mit sambt der stat unnd lanndtge- richt (— Stadtgericht und Landgericht) .... jtem die vesst unnd margkht Polstrau mit sambt der maut und gericht daselbs (= Marktgericht) . . . zu, während Agnes „die vesst Wurbmberg mit dem ambt, lanndtgericht . . . erhält.3) Vom Wurmberger Landgericht teilte sich später (vermutlich erst im XVII. Jahrhunderte) ein neues Gericht ab, das dem ,.Freihofe Pettau“ verliehen wurde, jenem Gebäude, in dem sich gegenwärtig die Bezirksvertretung befindet. So setzte sich die Herrschaft Pettau im XIV. Jahrhunderte und wohl zurück bis ungefähr 1200 aus vier Landgerichtsbezirken des XVIII. Jahrhunderts zusammen, die bis 1848 bestanden; gelingt es, diese ihrem Umfange nach zu rekonstruieren, so müßte ihre Summe dem alten Salzburger Besitze entsprechen. So einfach diese Aufgabe auch erscheint — trennen uns doch erst 55 Jahre von der Aufhebung der Herrschaftsgerichte — so schwierig wrird sie durch den Mangel an Akten und Urkunden, welche die Gemarkungen der Landgerichte bestimmen würden; es fehlen beispielsweise die Grenzbeschreibungen der Herrschaft Friedau und des Freihofes Pettau. Besser bestellt ist es mit Ober-Pettau, das in zwei Urbaren aus den Jahren 1597 und 1680 gleichlautende Grenzbeschreibungen erhalten hat; letztere mag hier ihren Platz finden.8) ') (1. h. aller liesitz und selbst die Kleider des Gefangenen verfallen dem Grundherrn und nackt wird jener — nur mit einem Gürtel bekleidet — dejri Landrichter übergeben. 2) Die Erbeinigung ist abgedr. bei Slckovee M., Wurmberg, S. 40 ff. a) Für die Erlaubnis, die Urbare einsehen zu dürfen, spricht der Verfasser dem Verwalter der Herrschaft Ober-Pettau Herrn Paul Petter, den verbindlichsten Dank aus. „Erstlichen anfacht das gericht oberhalb Weitschach1) von der Traa2) im graben Weinnach8) bishin zu der Groyen4), daselbst ain creicz auf der ge-mainen strassen gestandten unnd oberhalb des creicz ain aichpaumb gefunden und verczaichendt mit ain gehackhten creicz. Vom creicz daselbst hinauf der Aspachin6) weingarthen zwischen dem teicht °) dem alten wegg nach gegen dem Schaffer (1597: Scheffer),7) daselbst ain aichpaumb mit ain allen creicz gefunden unnd mit ainem neuen daneben verzaichnet. Daselbst von hinauf des Gabrieli Morencz 8) weingart und daselbst am Glancz ®) angefangen auf der tenggen handt ob des suppan von .lanschendorff 10) mit. namben Jänsche weingart daselbst ab unnd ab im graben bis undter des Muerschecz u) unnd nach der lenng hin bis auf dem pach.12) Vom pach hinder strassen nach bis auf der Ilierschendorffer 18) grundt, von denselbigen hinder strassen nach bis in Peyperg u) auf den Warschweeg, 16) nachdem hin czu ainem creiczweg, daselbst ain aichelpaumb verczaichent mit ain creicz, aines daneben gefunden, daselbst der Warschwaldt 16) ain endt, hatt. Daselbst weitter bis auf den st: perg (1597: Sanndtperg)17) unnd von Sandtperg hin ob derj kely oder Zeckel, 1894. der Grenzbeschreibung ziemlich deutlich erkennen kann, daß die Gemarkung oft mitten durch die Steuergemeinden hindurch ging; (wenn sie z. B. dem Brunnwasser oder dem „Wagrain“ folgte.) Leider fehlt in den eingesehenen Urbaren das in der Landgerichtsbeschreibung angekündete Verzeichnis der im Landgerichte befindlichen Dörfer. Ein solches besitzen wir erst für das Jahr 1763.1) Kaiserin Maria Theresia erließ nämlich an die Landrichter der Steiermark den Befehl, zu Konskriptionszwecken Verzeichnisse von den einzelnen in ihrem Gerichtsbezirke liegenden Dörfern mit. der Häuser- oder Seelenzahl anzulegen: So ist. nachfolgende Tabelle von einer gewissen Wichtigkeit sowohl zur Bestimmung des Landgerichtsumfanges, als auch zur Ermittlung der damaligen Bevölkerungszahl. Landgericht Ober-Pettau. Im obern Drau (ekle: Sekorba ( Skorba) .... 28 Seelen Hadusche (= Siebendorf)) . 11 „ Gersdorf.......................13 „ Ober Hayetin (Haidin) . . . 30 „ Unter » ... 88 „ 170 Seelen Stadt Pcttau (Burgfried) . . 920 Seelen RRbldorf im . . 58 Ober- u. IJnter-Rann im Burgfried 137 » Burgfried Pcttau 1115 Seelen Im untern Draufelde: Ragosnitzdorf) Krottendorf ) ' Werstic .... 53 Picheldorf . . . 105 » Sabofzen . . . 102 Neudorf .... 4. 3192. ») L. A. U. K. 3559. ") L. A. U. K. *) L. A. U. K. 3717 c. Entscheidungen vermehrt wurden Unter den miltelalterli'-hen Stadl rechts-Auf-zeichnungen der Steiermark nimmt die Pettaus von 1376 den ersten Rang ein. sowohl wegen ihres Alters, als auch wegen ihrer Reichhaltigkeit; nur das Wiener Rechtsbuch übertrifft es in letzterer Eigenschaft.. Im folgenden sollen einige Proben des Pettauer Stadtrechtes, wie es schon — um mit der Aufzeichnung von 1376 zu sprechen — in den Zeiten des Erzbischofs Konrad (1291—1312) bestand, in neuhochdeutscher Übertragung gegeben werden, wobei die Anlehnung an das Original eine möglichst enge sein soll. »Und sind das die Rechte, die wir und unsere Eltern gehalten haben bis auf die Zeit des Jahres 1376, da dies Ruch geschrieben worden ist.1) 1. Es sollen die von Petfau (= Herren von Pettau) dem Landesherrn oder den Nachbarn von dem Schlosse von Pettau aus keinen Krieg beginnen. 2. Es mag auch der von Salzburg (= Erzbischof) in der Veste hier zu Pettau Wohnung nehmen, so oft. es ihm gefällt; dann muß der von Pettau ihm die Veste räumen, aber er mag einen (Getreide-)Kasten darin haben, wenn er will. 3. Es soll auch der von Pettau sein täglich Gesinde in zwölf Hofstätten an dem Rerge herbergen, die ihm zu dem Schlosse („behausung“) gegeben worden sind. 4. Es soll auch der von Pettau die Mautgebühr, die ihm für seine Burghut verliehen worden ist, nehmen, wie es von alters Herkommen ist, und er soll von den Rürgern zu Pettau keine Maut nehmen. 5. Es soll auch der von Pettau unser» Herrn von Salzburg und seine Leute bewahren und beschirmen in- und außerhalb der Stadt mit ganzer Treue. 6. Es soll auch in der Vorstadt kein Mann sein, der Kaufmannschaft treibe: wollen aber die Hofstätter (= Vorstädter?) am Dienstag („eretag“) Kaufmannschaft treiben in der Stadt, so sollen sie tun so wie andere Fremde („gest“). 7. Es soll auch vor der Stadt kein Rackoien sein, darin man verkäufliches („vails“) Rrot bäckt, auch soll niemand vor der Stadt, Rrot feil halten; auch Schuster und Lederer kein Schuh- oder Lederwerk wirken, auch kein Fleischer Fleisch halten bis zur Drau und Pößnitz. 8. Es mögen die Fleischhauer der Umgebung („geufleischker“) am Dienstag Schweinefleisch („bachein fleisch“) verkaufen, eine ganze, halbe oder viertel Rache und nicht minder; aber an ändern Wochentagen sollen sie in der Stadt nichts feil halten. 11. Wer immer in die Stadl kommt, Rürgerrecht erhält und Jahr und Tag ungestört darin wohnt, mit dem hat sein bisheriger Herr nichts mehr zu schaffen, wär er auch ein Hold oder Eigenmann (d. h. leibeigen), und wir können ihn als unsern Mitbürger ansprechen.2) 13. Die Rürger der um Pettau gelegenen Städte sollen, was den Handel betrifft, gerade dieselben Rechte haben wie andere Gäste, wenn (da?) in ihren Städten für die Pettauer dasselbe gilt;*) ausgenommen die Rürger von (Win-disch-)Feistritz, die mögen am Markttage ihre Loden auf Tische legen und verkaufen und nach der Elle verschneiden, wem sie wollen. 14. Röcke und Mäntel, die sie auf den Markt, bringen, sollen sie auf Tische legen und desselben Tags verkaufen, wem sie wollen. 15. Sie mögen auch ihr geschnittenes Leder, das sie herbringen, auf Stühle legen und am selben Markttag verkaufen, wem sie wollen. ') Das Buch befindet sich in der Bibliothek zu Wolfenbilttel in Braunschweig, wohin es etwa 1650 gekommen sein soll; eine andere mittelalterliche Stadtrechts-Aufzeichnung Pettaus hat sich bisher nicht gefunden. ä) Daher der alte Spruch: „Stadtluft macht frei.“ a) D. h. wohl, sie dürfen nicht Handel treiben? 16. Dieselben Rechte haben auch die Pettauer in (Windisch-)Feistritz an den Markttagen. 17. Auch sollen unsere Weine und alle anderen Kaufmannswaren durch Feistritz durchgehen ohne jedes Hemmnis. 19. Kommt ein Feuer aus Unvorsichtigkeit, doch ohne weitere gefährliche Folgen aus, so büßt dafür der Mann, in dessen Hause es geschah, mit einem 1 Mund Pfennige an die Stadt. 22. Es soll auch in keinem Hause in der Stadt eine Freiung sein, außer in jenen, denen sie von alters her zukommt, das ist in den beiden Klöstern und im obern Hofe der Herren von Petl.au, der beim Dominikanerkloster ge- legen ist.1) 24. Kein Bürger, der in unserer Sladt wohnt, soll einen ändern Herrn haben als uns, unsern Vitztumb zu Leibnitz oder unsern Richter zu Pettau. 26. Man soll keine Schwangere, die ein lebendes Kind trägt, zum Tode verurteilen; ist ihre Schuld so groß, daß sie den Tod verdient, so mag man sie gefangen halten, bis sie des Kindes ledig wird. 27. Ist aber ihre Schuld nicht des Todes würdig, so soll man sie mit leichten Schlägen züchtigen, so daß sie des Kindes nicht ledig wird. 28. Wer eine Frau ihrer Ehre beraubt, wider ihren Willen und man hört ihr Geschrei oder sie tut es den Leuten mit Klage und Geschrei kund und geht zum Richter, so soll der ihre Sache führen. 29. Ist sie Jungfrau gewesen, so soll man den Täter lebendig begraben ; hat sie einen Mann oder hatte sie einen gehabt, so soll man jenem den Hals mit einer Dille (= dreikantiges Brett) abstoßen. 33. Es haben die Geschworenen des Rats jährlich, oder so oft es not tut, einen Richter zu erwählen, der dem Erzbischof für seine Forderungen an die Stadt gut steht, an den man sich, wenn es der Stadt Notdurft erheischt, wenden kann und der der Stadt Rechte erkennt und weiß. 36. Und soll derselbe Richter unserin Herrn von Salzburg oder seinem Vitztumb jährlich 40 Mark Pfennige geben, solange er das Gericht hat.3) 37 So ist das der Dienst, der zu dem (Jericht gehört. Die Fleischer geben zweimal im Jahre ihren Zins, einmal zwölf Mark weniger 2Q Pfennige und nach Lichtmeß ebensoviel. 38. Der Salzverkäuferinnen („salczcherin“) sollen 24 sein und jede gibt zu Maria-Geburt zehn Pfennige, das gibt ein Pfund Pfennige („libra den.“) und zu Lichtmeß ebensoviel. 39. Die Bäcker geben zu s. Michael und zu Lichtmeß je ein Pfund Pfennige. 40. Die Schuster geben zu s. Michael drei Schilling und zu Lichtmeß ebensoviel „und geben drei stund in dem iar zolschuech.“ 41. Die Lederergeben zu s. Michael und zu Lichtmeß je drei Schilling. 42. Der Wächserinnen sollen acht sein, von denen jede zu s. Michael und zu Lichtmeß je sechs Pfennige gibt. 43. Der Kleinhändlerinnen („fragnerin“) sollen vier sein, die Stände („stuel“) haben; jede gibt zu s. Michael und zu Lichtmeß sechs Pfennige. 56. Der Stadtrichter soll fleißig achten, daß zuerst die Bürgerinnen am Dienstag einkaufen und dann die Fragnerinnen; aber den Höckerinnen („huch-lerin“) soll er nicht gestatten, daß sie auf Wiederverkauf einkaufeu, was man zur Stadt bringt. ') Wohl der sogenannte Freihof, heule Gebäude der ße/.irksvertretung, vielleicht auch das castrum minus der Urkunden des Xtlt. Jahrh. (Siehe I. S. 1(1.) a) Eine Mark (oder ein Pfund) Pfennige war gleich 8 Schillinge, gleich 2-10 Pfennige. Ein Pfennig hatte einen Werl von etwa 14 Hellern. 57. Aber was sie in den Dörfern gekauft oder auf eigenem Grunde gezogen und gebaut haben, das können sie in der Sladt morgens verkaufen in der Zeit von der Frühmesse bis zum Amt und abends, während man zur Vesper läutet und singt und nicht länger. 58. Der Richter soll fleißig achten, daß man die Bauernwagen auf dem Schweinemarkt zusammenstelle, damit der Marktplatz für andere Sachen Kaum habe. 63. Er soll nicht gestatten, daß man den Mist auf die Gasse werfe und den Platz und die (lassen mit Holz verlege. 64. Er soll fleißig achten, daß man alle Koteimerund die Feuerstätt beschaue und was man ungebührlich fände, ändere und den Kot aufhebe und ausführe. 74. Wer das Bürgerrecht empfängt, schwört einen Eid und gibt dem Richter und der Stadt je vierzig Pfennige; hat er ein Haus in der Stadt oder hat er eine Bürgerin oder Bürgersloehler zum Weibe genommen, so braucht er nichts zu zahlen, doch muß er schwören. 76. Gerichtssitzungen („pantaiding“) sind zweimal im Jahre, eine nach dem Kirchtage, die andere nach Lichtmeß und jede währt vierzehn Tage. 78. Die gewöhnliche Steuer ist von alters alhveg sechzig Mark an den Erzbischoff f? ,.gein hof“) und zwölf an den Vitztumb gewesen; die hat man gegeben zwischen s. Marten Tag und Weihnachten. 79. Unter Vitztumb Konrad von Wigolling (c. 1370) kam die Steuer von 60 auf 70 Mark. 80. Richter und Stadtschreiber tragen zur gewöhnlichen Steuer nichts bei. Für das Einbringen derselben, sie sei groß oder klein, erhält der Stadtschreiber zwei Mark und der Scherge ein halbes Pfund. 89. Hat die Stadt Mangel an Brot, so soll der Richter zu allen Häckern gehen; findet er bei einem Mehl im Troge, der kein Brot auf dem Markte oder im Ofen hatte oder keinen Teig im Troge, so zahlt dieser der Stadt und dem Richter je 40 Pfennige. 90. Hat er jedoch kein Mehl, so erfolgt keine Strafe. 91. Wenn die Bäcker das Brot zu klein backen, so sollen die Richter und die dazu Reslimmten das Brot aufheben (= in Beschlag nehmen) und sollen (s den armen Leuten ins Spital senden. 103. Es hat der Stadtrichter zu richten in dem Burggraben, auf der Brücke, auf den Sandbänken in der Drau („auf den griszen“), in den Mühlen, die an den Stadlgründen haften und über alles, was unter den Bürgern sich ereignet. 128. Jeder Fremde, der mit seiner Kaufmannschaft herkommt, hat am Dienstag das Marktrecht bis zum Abend, dann muß er einpacken. 129. Er kann auch an dem Tage Bürgern oder Herren der Umgebung verkaufen bei groß oder klein, wie sie das begehren. 130. Dagegen soll am Dienstag ein Fremdling dem ändern unter einem Pfund nichts verkaufen, für ihn ein ganzes Stück Barchent nicht verschneiden (d. h. es nur im ganzen verkaufen), auch nicht unter einem Viertel Wachs oder einen Balg verkaufen. 131. Und besonders an ändern Tagen der Woche darf kein Fremdling dem ändern etwas verkaufen, weder heimlich noch öffentlich; der das Übertritt, ist der Stadt fünf Mark, dem Richter 60 Pfennige, jedem Ratsgeschworenen (,,zwelfer“) ebensoviel und dem Schergen 20 Pfennige zur Buße zu zahlen verpflichtet.. 132. Übertritt er die Rechte der Sladt wissentlich zum zweitenmale, so verbietet man ihm den Handelsverkehr mit ändern Fremden; mit den Bürgern kann er dennoch Handel treiben. ; 138. Man soll nach s. Martintag keinen Wein in oder durch die Sladt führen; wer das Übertritt, dem mag man den Wein zur Erde schlagen oder ins Spital den Siechen bringen oder für den Erzbischof in Beschlag nehmen. 139. Welcher ,,Außenmann“ (Nichtbürger) zur rechten Zeit Wein in der Stadt einlegt, der gibt von einem ganzen Faß 40, von einem halben 20 Pfennige Steuer. (Ein Pfennig etwa 14 Heller.) 162. Wenn man einen schädlichen Mann, der nicht bei der Tat. betroffen wurde, in der Sladt überführen will, so soll das durch sieben Zeugen geschehen; fünf verhört der Stadtrichter, zwei der Landrichter. 163. Wurde der schädliche Mann bei der Tat betroffen, bedarf es nur zweier Zeugen; einen verhört der Stadtrichter, den ändern der Landrichter. 165. Wenn der Stadtrichter einen seiner Tat Überwiesenen dem Landrichter übergeben will, so soll das jenseits des Grabens geschehen, wo die Brücke ein Ende hat. 168. Es soll der von Pettau (d. h. der Burggraf) die Bürger in ihrem Besitztume ungestört lassen, sie seien tot oder lebendig, in der Sladt und außerhalb. 173. Zur Jahrmarktzeit (,,in der freiung“) soll niemand Fleisch (eil halten als die Stadtfleischer; die sollen das tun an den Orlen, wo es von altem Herkommen ist. 174. Die Schuster mögen wohl ihr Leder in der Sladt mürben und zuschneiden ; aber vor der Stadt am Kirchtage sollen sie die Schuhe machen. 175. Sie sollen auch dieselbe Zeit ihren Stand haben in der Biergasse vor den Häusern zu beiden Seiten. 176. Bäcker, Futterhändler (,.fuetrer“) und Fragnerin sollen von den Plätzen, die sie zur .lahrmarktszeit unter dem Turm und zwischen den Brücken haben, der Stadt Zins zahlen. — Eine reiches Leben quillt uns aus den Urkunden entgegen, mag auch ihr Inhalt noch so trocken erscheinen; ein reiches Leben, wenn man die einzelnen vielleicht wenig besagenden Berichte aneinander reiht. | Versuchen wir es, uns ein Bild von Pettau zu schaffen, wie es wohl 1396 — kurz vor dem Türkensturm — gewesen sein mag. Die ummauerte Stadt hat die Ausdehnung besessen, die sie vor dem Falle ihrer Schutzwehr im XIX. Jahrhunderte gehabt hat; kleine Provinzialstädte sind ja früher nur selten so gewachsen, daß eine neue Umwallung nötig gewesen wäre. Bestimmend für den Umfang ist die Lage der beiden Klöster, des obern der ,,Prediger“, des untern der „mindern Brüder“, ferner die Begrenzung durch den Schloßberg und die Drau; der Fluß, der zur Bömerzeit. dem heutigen Brunnwasser folgte, änderte seine Bichtung häufig und wies im Stadt bereiche mehrere Sandbänke auf.1) Die Zahl der Mühlen war damals bedeutender als heute, gabs doch im XIV. Jahrhundert noch keine „ungarische Konkurrenz!“ Von der Höhe des Schloßberges blickte die Burg mit den Nebengebäuden am Hange, in denen die Dienstmannen des Burggralen, das Hofgesinde etc. hausten, schirmend auf die Stadt hinunter; bot sie doch, wenn es darauf ankam, der ganzen Stadlbevölkerung Aufnahme und Schutz. Kleine Gftßlein führten hinauf, enge und düster, wie heute noch; eines hieß das Neue Gäßlein. Die Herrengasse bestand wohl schon damals, freilich dürfte sie einen ändern Namen gehabt haben. Parallel mit ihr zog die Draugasse hin, an die anschließend sich das Gerberviertel befand. Wo die Juden-, Sterz- und Biergasse waren, läßt sich vorläufig nicht feststellen, ebensowenig die Lage des Marktplatzes und des Schweinemarktes. Auf demselben Platze wie heule sLand auch damals die ') Über den Draulauf und seine Änderungen soll die nächste Abhandlung sprecljen. Kirche, vermutlich ebenfalls mit dem freien Turm, rund herum der Friedhof. Im Jahre 1314 wurde sie neugebaul,1), aus welchen Ursachen, kann man nicht erfahren; Brände waren in einer mittelalterlichen Stadt sehr häufig und fanden wegen der Feuergefährlichkeit der vielfach aus Holz verfertigten und mit Schindeln oder Stroh gedeckten Häuser eine große Ausdehnung; vielleicht ist sie einer Feuersbrunst zum Opfer gefallen; so verstehen wir auch die hohe Buße, die auf das Entstehen eines, wenn auch kleinen und ungefährlichen Brandes gesetzt war. Die Gassen waren enge und ungepflastert, dafür wurde j trotz Verbotes des Bates aller Unrat hinaus entleert. Daß die Straßenbeleuchtung fehlte, braucht nicht betont zu werden; war sie doch auch in Landeshauptstädten bis zur Zeit Maria Theresias nicht vorhanden. Jeder mußte selbst sorgen, wie er zur Nachtzeit durch den Kot. kam; übrigens sollte ja der Bürger um 9, längstens 10 Uhr zu Hause sein! Durch die Gassen zog dann der Nachtwächter und sang und blies die Stunden ab. An den Toren befanden sich Wächter, die zur Nachtzeit nur ungern jemand einließen; 'eines, das Biergassentor, wird uns genannt. Die unhygienische Bauart der Städte, die durch ihren Charakter als Festungen bedingt war, führte, wie bereits erwähnt, häufig dahin, daß bei ansteckenden Krankheiten 25—50% der Bevölkerung ihnen erlagen; freilich, eine gute Eigenschaft hatte das Mittelalter, die den ersten drei Jahrhunderten der Neuzeit immer mehr und mehr schwand, die Bevölkerung war ungemein badelustig. Wenn schon ein Dorf seine gemeinsame Badestube hatte, so ist es nicht zu verwundern, daß in Pettau in zwei Urkunden dieser nützlichen Einrichtung gedacht wird. Handwerker und Kaufleute waren es insbesonders, die die Stadt bevölkerten ; an einer Beamtenschaft in unserm heutigen Sinne mangelte es vollständig; den Stadtschreiber könnte man ausnehmen, der etwa dem heutigen Stadtamtsvorstande entsprach, freilich fehlte ihm ein Kanzleipersonal, denn das Mittelalter war nicht so schreibselig wie das XIX Jahrhundert. Dem Stadtschreiber war untergeordnet der Scherge als Exekutivorgan. Beiden oblag die Eintreibung der dem Erzstifle zu reichenden Steuer, 82 Mark. An der Spitze der Verwaltung und des Gerichtswesens stand der Stadtrichter, der jährlich von den Halsgeschworenen, den „Zwölfern“, gewählt wurde. Ihm war die Wahrung des Stadtrechtes in die Hand gegeben, er hatte die Gemeinde vor dem Erzbischof, seinem Vicedom und Burggrafen zu vertreten. Er besiegelte wichtigere Urkunden als Zeuge und hielt jährlich zweimal öffentlich Gericht, einmal nach dem Kirchtag (s. Georg) und einmal nach Lichtmeß, beidesmal je vierzehn Tage. Selbstverständlich mußte er auch eingreifen, wenn ein besonderer Fall vorlag, wenn ein „schädlicher“ Mann ergriffen wurde. Bei dem Bestreben, von den Freiheiten der Stadt auch nicht eine Haaresbreite preiszugeben, kam es oft zwischen dem Stadt- und Landrichter zu Streitigkeiten, wie es uns dünkt, hie und da um Kleinigkeiten; doch floß auch Blut, denn die Bürger standen hinter ihrem Bichter insgesamt. Doppelte Arbeit gab ihm der Jahrmarkt; denn da strömten nicht nur die Landleule der Umgebung in die Stadt, von weither erschienen Händler und Handwerker, so von Marburg, Windischfeistritz, Frie-dau etc., um die Arbeit ihrer Hände zu verkaufen, denn meist war der Handwerker auch zugleich Verkäufer der Waare. Selbstverständlich mußte Standgeld bezahlt werden und genau achtele der einheimische Kaufmann mit eifersüchtigen Augen, ob wohl der Fremde nicht die Sladtordnung übertrete; dieser durfte kein eigenes Maß und Gewicht haben, es war ihm vorgeschrieben, wann, wieviel und wie wenig er ändern „Gästen“ verkaufen durfte. Freilich sah sich >) Personalstand d. Diöccse Lavant. auch der Pettauer Verkäufer in ändern Städten ebenso eingeengt; zudem wurde er nicht als vollwertiger Landesgenosse gehalten, da er in erster Linie Untertan des Erzbischofs war. Die vornehmste Handelsware war der Wein; isein Vertrieb begegnete jedoch besondern Schwierigkeiten, wie aus vier interessanten Urkunden hervorgeht: a) 1339. Herzog Albrecht verleiht den Bürgern von Windisch-Feistritz dieselben Hechle wie sie in anderen Städten bestehen und dazu noch die Freiheit, daß man durch ihre 'Stadt weder aus Pettau noch aus der Mark Wein durchführen dürfe, mit alleiniger Ausnahme der Marburger Weine. Geschehe es trotzdem, so hätten die Windisch-Feistritzer das Recht, ihn in Beschlag zu nehmen.1) b) 1342, 24. August. Herdegen von Pettau, Marschall von Steier, fallt im Streite der Pettauer und der Windisch-Feistritzer als Bevollmächtigter des Herzogs Albrecht folgenden Schiedspruch:3) „das die burger von Feustritz die burger von Peltau nicht irren sullen an iren weinfueren und ander irer khaufmanschaft; was man des von Pettau fueret, die sullen seu (= sie) durch Feustritz lassen fueren an (= ohne) alle irrung, wo man hin will. Also sollen auch die burger von Pettau ungeirrt lassen die burger von Feustritz an den vier sachen: Es schullen (= sollen) die burger von Feustritz an dem markhtag zu Pettau ir loden niderlegen auf tische und die verkhftufen, wem sie wellen uud verschneiden bei der elln (= nach der Elle, ellenlang). Welch burger von Feustritz khumbt gen Pettau mit einem wagen, der sol geben vier phening ze prugkhrecht (Brücken- und Mautgeld) ainsts in dem iar (= einmal jährlich) und sol das iar ledig sein und welcher get zu fuessen, der geit (= gibt) ein phening . . . Und ir rek (— llöcke) und ir mäntl di sullen si legen auf tische und an dem markhtag verkhaufen, wem si wellent . . . Auch sprich ich, das die burger von Feustritz an dem markhtag zu Pettau ir geshnitens leder verkaufen, wem seu wellen . . . c) 1368, 28. Juli Wien. Hg. Albrecht fordert die Städte O.-Österreichs zur Berichterstattung auf, welcher Straßen sich die Pettauer bisher bedient hätten.*) ... Es sind für (= vor) uns kumen die purger von Pettau und haben uns gesagt, wie sie von alter her bracht, haben (= wie sie von alters her gewohnt sind), das sie ir kaufmanschaft von Wellischen landen füren sollen über den Karst und pey der Tre (— Drau) gen Ungern hinwider gen Walhen (= Wallachei; doch wird auch Serbien vielfach darunter verstanden). Da entgegen haben wir verhört unnser purger und kaufTleut. zu Wienn und ander unser stet in Steyr, dy sprechen und haben uns beweist vor unsern hern (— Bäten), das die egenanlen purger nicht recht haben zu varn; wann sollten sie dy (= Straße von Venedig über den Karst zur Drau und diese abwärts nach Serbien und die Wallachei) varn, das wer uns (d. h. dem Herzog) an unsern embttern und auch an unsern land und leutten gross schad. Nur allain die stet pey der Tra (— Drau) die sollen (uren ir kauffmonschatz pey der Tra und auch nicht mer, dann si dem land zu Steyr verkaulfen mugen und was sie in dem land zu Steyr nicht verkaulfen mugen oder enwellen (— wollen), dass sullen sie füren die ober stras gein Judenburgh über den perkh, der da haisset der Semering, die gerechtten stras gen Wienn“. Nach 1368, 28./VII. Richter und Rat. der Stadt. Enns erstatten dem Herzoge Albrecht III ihr Gutachten über die von den Pettauern zu befahrenden Straßen.4) . . .Als ir (= der Herzog) uns . . . geschriben habt von der Pettauer wegen umb die stras von Venedig, thun wir euren fürstlichen genaden zu ’) L. A. U. K. 2) Zahn, Sleierm. Gescli.-Btätter 2, 179. L. A. U. K. 2209. 8) Kurz, Österr. Handel, 352. L.-A. U. K. Nr. 3025. 4; Kurz, öslerr. Handel 352. L. A. U. K. 3025 g. wissen, das wir all unser tag des gedenckn, das alle Welische hab von Venedig j heraus komen ist durch den Kanal und durch den Nams (Linie der heutigen! Kronprinz Rudolf Bahn Pontafel—s. Veit—Judenburg) und nye über den Karst und auch kuppffer und zyn und quecksilber zu aller zeyt von Wienn gen Venedig über den Semering gegangen ist und also nicht dann nur allain die Fetauer mugen über den Karst vieh treiben, ochsen, schwein und schaff und herwider aus über den Karst mugen sie gefüren rainval (Weingattung), der hiervor wechst und chain ander. Welsche hab nicht; und sie, auch dieselben Petauer, zu allen zeytten von besundern urlaub und gunst (d. h. aus besonderer (inade, wohl des Landesfürsten) gevarn haben in euern landen also, das sie an die maut gen s. Veyt kumen muessen, sy Türen auf wasser oder auf lande. Und das sagen wir pay unser treuen, das wir des also von altter her gedencken.“ Die vier Urkunden (an die sich noch andere ähnliche reihen ließen) zeigen zunächst, wie viele Hindernisse dem freien Handel entgegen gesetzt wurden; damit der Weinhandel von Windischfeistritz emporkam, sollte Pettau seine Weine nicht durch die Stadt nach Kärnten führen dürfen. Wir müssen uns dabei erinnern, daß die gewöhnliche Straße ins Nachbarland über W. F. nach (Jonobitz, Weitenstein, Windisch-Graz nach Unter-Drauburg führte. Damit die herzogliche Maut in s. Veit a. d. Glan höhere Einkünfte aufwies, mußte die italienische Ware, die in die Steiermark und nach Österreich kam, den Weg über s. Veit nehmen. Wir erfahren aber auch, daß Pettau einen lebhaften Wein- und Viehhandel schon damals gehabt haben muß, der sich bis nach Italien und Ungarn hin erstreckte. Die heutige Ausfuhr der Stadt hatte also würdige Vorläufer in dem Handelsverkehre über den Karst und die Drau abwärts. Aber auch für den Kleinhandel in der Stadt haben wir heute ähnliche Verhältnisse wie „anno dazumal.“ Schon damals mußten Klagen über den Verkauf der „Fragnerinnen und Huchlerinnen“ laut geworden sein, sonst wäre kaum der Rechtssatz aufgenommen worden, daß erst die Bürgerin und dann die Händlerin kaufen dürfe. Und so ließen sich interessante Streiflichter und Vergleiche noch in Menge hersteilen, da gerade die Stadtrechtsaufzeichnung dazu Gelegenheit bietet, doch der zur Verfügung stehende Raum gebietet Einhalt. Sehulnaehriehten. I. Personalstand und hehrfdcheruerfellung. A. Veränderungen im Lehrkörper. 1. Von den im vorigen Jahresberichte angeführten Mitgliedern des Lehrkörpers ist aus dem Verbände desselben geschieden: Der supplierende Gymnasiallehrer Dr. Vinzenz B r e h m, dem eine Lehrstelle an der k. k. Staats-Oberrealschule in Elbogen verliehen wurde. 2. In den Verband des Lehrkörpers ist eingelreten: Hans Scharinger, supplierender Gymnasiallehrer, durch Erl. d. steierm. L-A. vom 21. September 1903, Z. 36992; 3. Beurlaubung: Professor Dr. Hans Pirchegger wurde mit Erlaß des steierm. L.-A. vom 6. November 1903, Z. 43383 krankheitshalber für das I. Semester beurlaubt, trat jedoch infolge Erholung vom 1. Dezember 1903 all-mählig den Dienst wieder an. B. Stand des Lehrkörpers am Schlüsse des Schuljahres, fl. liehrer der Pfliditgegenstände. 1. Gubo Andreas, Direktor, lehrte Geographie und Geschichte in der 111. und VI. Klasse, wöchentlich 7 Stunden. 2. Brauner Adolf, Dr. phil., supplierender Gymnasiallehrer, Klassenvorstand der VII. Kl., lehrte Latein und Griechisch in der VII. Kl., Deutsch in der IV. und V. Kl., wöch. 15 Stunden. 3. Cilenšek Marlin, Professor der VII. Bangsklasse, lehrte Naturgeschichte in der I., II., III., V. und VI. Kl., Mathematik in der III. und IV. Kl., wöchentlich 16 Stunden. 4. Kaltnegger Gustav, Professor, lehrte Freihandzeichnen in allen vier Klassen des Untergymnasiums, Mathematik in der I. und II. Kl., Kalligraphie in der I. Kl., wöch. 23 Stunden. 5. Komljanec .Josef, Dr. phil., wirklicher Gymnasiallehrer, lehrte Slove-nisch in 5 Abteilungen: I., H., III., IV. und V., VII. und VIII. Kl., wöchentlich 12 Stunden (s. B.) 6. Majcen Ferdinand, Professor der VIII. Bangsklasse und Exhortator, Mitglied des k. k. Bezirksschulrates Pettau, lehrte Beligion in allen acht Klassen, wöch. 16 Stunden. 7. Pichler Franz, Dr. phil., Professor, Klassenvorstand der V. Kl., lehrte Latein in der V. und VI. Kl., Griechisch in der V. Kl., wöch. 17 Stunden. M. Pirchegger Hans, Dr. phil., Professor, lehrte Geographie und Geschichte in der I., II., IV., V., VII. und VIII. Kl., wöch. 20 Stunden. 9. Pogatscher Josef, Professor der VIII. Bangsklasse, Klassen Vorstand der III. Kl., lehrte Latein in der III. Klasse, Griechisch in der III und VI. Kl., wöch. 16 Stunden. 10. Preindl Johann, Professor, Klassenvorstand der IV. Kl., lehrte Latein in der IV. Kl., Griechisch in der IV. und VIII. Kl., wöch. 15 Stunden. II. Baiz Ägidius, Dr. phil., Professor der VIII. Bangsklasse, Klassenvorstand der VIII. Kl., lehrte Latein in der VIII. Kl., Deutsch in der VI. und VIII. Kl., philosophische Propädeutik in der VII. und VIII. Kl., wöch. 15 Stunden. 12. Scharinger Johann, supplierender Gymnasiallehrer, Klassenvorstandder I. Kl-» lehrte Latein in der I. Kl., Deutsch in der I. und III. Kl., wöch. 15 Stunden. 13. Schöbinger Karl, Dr. phil, Professor, Mitglied des Gemeinderates von Petlau, Klassenvorstand der VI. Kl., lehrte Mathematih in der V.—VIII. Kl., Naturlehre in der IV., VII. u. VIII. Kl , wöch. 21 Stunden. 14. Zack Josef, Dr. phil., Professor, Klassenvorstand der II. Kl., lehrte Latein in der II. Klasse, Deutsch in der II. und VII. Kl., wöch. 15 Stunden. B. hehrer der Freigegensfände. 1. Löbel Josef, lHirgerschuI-Direktor, erteilte den obligaten Turnunterricht in der I. und II. Kl. in wöchentlich 4 Stunden, als Freigegenstand in zwei Abteilungen zu je 2 Stunden wöch. 2. Kaltnegger (lustav, Professor, lehrte Freihandzeichnen, geometrisches Zeichnen und darstellende Geometrie, wöch. 4 Stunden. 3. Komljanec Josef, Dr. phil., wirklicher Gymnasiallehrer, erteilte den deulsch-slovenischen Unlerricht in vier Abteilungen, wöch. 8 Stunden. 4. Pichler Franz, Dr. phil., Professor, lehrte Stenographie in 2 Abteilungen, wöch. 4 Stunden. 5. Pirchegger Hans, Dr. phil., Professor, lehrte steierm. Geschichte, wöch. 1 Stunde. 6. Lorenz Theodor, Musiklehrer, lehrte Gesang in zwei Abteilungen, wöch. 4 Stunden. ______ l'i ov. Schuldiener: Janschitz Thomas; AushilMieuer: Inanger Franz. il. Alphabetisches Verzeichnis sämtlicher Schüler am Schlüsse des II. Semesters 1903/4. (Mit * sind die Vorzugsschiiler bezeichnet.) I. Klasse. Belšak Alois. Bertha Friedrich. Blumschein Leo. Geh Josef. ♦Czerny Franz. Duller Wilhelm. Frank Josef. Gcdliczka Hugo. ♦Habjanič Arthur. Hein Heinrich. Kalb Adolf. Kaps Huberl. Knottinger Adolf. Koller Albert. Košir Hudolf. Kreft Franz. Križan (Krischan) Gustav. Laurentschi tsch Hubert. Marinz Franz. ♦Mesareč Fritz. Mlaker Josef. Molitor Hudolf. Nedwed Karl. I’esserl Viktor. Petrovič Othmar. Pevec Anton. Rosczyk Alfons. Saria Balduin. Scheibel Walter. Sclieichenbauer Leo. Scheicbenbauer Othmar. Schulflnk Erich. Sirovski Alois. ♦Skorjanec Friedrich. ♦Strafella Leo. Subotich Hermann. Šerbela Franz. Tabor Karl. Ullmann Gustav. Unger Friedrich. Wachner Emil. II. Klaffe. Armbruster Ludwig. Bachmann Karl. Božič Rudolf. Bratuša Franz. Bruck Rudolf. Brus Franz. Duller Alexander. Eichler Viktor. Eigier Konrad. Fleck Friedrich. Gspaltl August. Guggi Friedrich. Hojnik Franz. ♦Kadletz Heinrich. Krajnc Anton. Leschnigg Friedrich. Ludovici Bruno. Luftensteiner Anton. Mahacz Friedrich. Neuner Wilhelm. Ossoinig Friedrich. Pesserl Edmund. ♦Sliunikar (Slinker) Otto. ♦Steinwender Johann. Weißenstein Franz. *Wolf Hermann. III. Klaffe. BarmUller Karl. Birnbacher Friedrich. Blanke Otto. Druschkowitsch Franz-Fischer Josef. Frank Matthias. Fürbas Franz. Groß Franz. Großinger Oskar. Josek Walter. Katschnig Hermann. Klemenčič Johann. Kociper Johann. ♦Kolenc Vinzenz. Kos Anton. * Laibacher Franz. Lippitt Rudolf. Ljubej Alois. Ludovici Eduard. Melcher Franz. Mlaker Albin. Mulley Josef von. Muzek Ludwig. Niemetz Franz. Osterberger Hermann. Pregel Ludwig. Rainer Rudolf Ritter von. Roschker Josef. Scharner Albert. Sclieichenbauer Walter. ♦Schwarz Othmar. Schwertsir Franz. SeckendorfT Siegfried Freiherr von Strafella Franz. Sucher Isidor. Tax Hubert. Toplak Max. Unger Emerich. Valentin Julius. Vedernjak Josef. Vistarini Bruno Nobile de. Winkler Alfons. Wreßnig Josef. IV. Klaffe. Aigner Hermann. Bolcer Blasius. Czerny Rudolf. Kandrič Matthäus. Kolarič Ludwig. Kollenz Alexander. Koschar Josef. Kysöla Wilhelm. Neumann Wilibald. Oblak Josef. Olbrich Karl. Polanec Johann. Rollett Edwin. Sadnik Bruno. Schullebauer Franz. Seifert Arthur. Skerbisch Emil. Starkei Theodor. Toplak Franz. Trümmer Othmar. Unar Othmar. Vedernjak Karl. Wegschaider Friedrich. V. Klaffe. Assenbauer Ludwig. Behrbalk Leo. Bergauer Johann. Besgeth Franz. Blanke Wilhelm. Fürst Renč. Haueis Fritz. Korošak Josef. Kosser Otto. Kovačič Rudolf. Krischan Max. Križan Martin. Leskovar Max. Martin/. Otto. Mulley Friedrich von. Ornig Josef. Sclieichenbauer Ludwig. Schreiner Othmar. Visenjak Alois. VI. Klaffe. • ♦Ileiss Alfred. Kuschlan Hans. Poschacher Anton. Pristolitsch Adolf. Prommer Arthur. Royer Paul. Schwarz Richard. Sedlmayr Franz. SvarÄnik Adolf. Unterwelz Robert. Vedernjak August. ♦Welzinüller Ferdinand. Widmann Karl. VII. Klasse. ♦Bratanitsch Rudolf. Erhartič Martin. Geymayer Oskar. ♦Gubo Armin. Höfler Franz. Hold Lotar. ♦Kosser Josef. Krautgasser Walter. ♦Merz Konrad. Neumann Robert. Parth Johann. VIII. Klasse. Deutschbauer Felix. Hintze Woldeniar. Kirchengast Franz. •Messner Erich. Müller Josef. *Pogatsch er Franz. Rodošek Franz. Stachl Franz. Vennigerholz Erwin. Hi. Unterricht. A. Lehrplan. Dem Unterrichte lag der Lehrplan samt Instruktionen vom 23. Februar 1900, Z. 5146, zugrunde. Der obligate Zeichenunterricht in den vier unteren Klassen wurde gemäß der Mini-sterial-Vei Ordnung v. 17. Juni 185)1, Z. 9193 und der Turnunterricht gemäß der Ministerial-Verordnung v. 12. Februar 1897, Z. 17.261 ex 1896 erteilt. B. Lesestoff. 1. flus der römischen Literatur. III. Klasse. Cornelius Nepos: Miltiade*, Themistokles, Aristides, Cimon, Epaminondas. Qu. Curtius Rufus: I, II, V, VI, XI, XVI. IV. Klasse: Caesar: Comm. de hello Gallico I, IV, VI c. 11—28. Ovid, Metam.: 2, 7, 17. V. Klasse: Livius: I und XXI; Ovid (Sedlmayer): Met. 3—5, 11, 12, 16—18, 20, 27, 29, 30. Jugendgedichte: 1, 3, 5; Fasten: I, 4, 8, 9, 12; Klagelieder: 1, 4, 8, 9, 12; Briefe: 1, 2, 4. — Privatlektüre (sämtliche Schüler): Livius II; Ovid: Met. 9, 10, 14, 15, 19, 21, 23; Jugendgedichte 2, 4; Fasten: 1, 2, Trist. 2, 3, Ep. 3. Apuleius, Amor und Psyche (teilw. von einzelnen Schülern.) VI. Klasse: Sallust: Bellum lug. Cicero: In Catil. I; Vergil: Eci. I, V. Georg. II 109—179, 319—345, 458 - 640, III. 478—566, Aen, I, II; Caesar: Bell, civ. 1. — Privatlektüre (sämtliche Schüler): Sallust: Bell. Cat.; Cicero: In Catil. II; Vergil: Eci. VII, IX, Georg. I 1—42, 118—159; Caesar: Bellum civ. II. — Ciceros Briefe in Auswahl (von den meisten Schülern gelesen.) VII. Klasse. Cicero: in Verrem IV, pro Milone, de oratore (Auswahl); Vergil: Aeneis, IV, V (kursorisch), VI und ausgewählte Partien aus VII, VIII und IX. — Privatlektüre: Aeneis III. Einige Schüler lasen auch die Schulausgabe „Römische Elegiker“ von A. Biese. VIII. Klasse. Tacitus : Germania cc. I—27, Annalen I 1—15, 50-81, II 5—26, 41, 44—46, 53, 59-63, 88, Historien IV 12-37, 54—79, V 14-26; Horaz: Oden 1 1-4, 6, 8-12. 14, 17, 18, 20, 22, 24, 29, 30, 37, 38; II 3, 6. 7, 9. 10, 14, 17, 19, 20; III 1, 2, 8, 9, 12, 13, 18, 21. 29, 30; IV 3, 5, 7; Epod. 13; Satiren I 1, 10; Episteln: I 2, 7. — Von einem Teile der Schüler wurde privat gelesen: Tac. Germ. cc. 28—46; Horaz: Ad Pisones. 2. Hus der griechischen Literatur. V. Klasse. Xenophon: Anab. I, II, II, III, VI. VII. IX; Kyrup. II, V, IX. X; Mem. II; Homer: Ilias I, II. — Privatlektüre: Xenophon Anab. IV, V, VIII, Kyr. I, III, IV; Homer II, III (von sämtlichen Schülern); Xenophons Hellen, in Auswahl (von einzelnen Schülern). VI. Klasse. Homer: Ilias III, IV, VI, XVI, XVIII; Xenophon: Auswahl aus der Kyrupädie und den Kommentarien nach Schenkl. Herodot: Perserkriege Auswahl nach Hintner. I—X, XII—XVI, XVIII—XXXI. Privatlektüre: Homer Ilias X; Herodot nach Hintner Anhang I—III. VII. Klasse. Demosthenes: Phil. I, 01. I, II und „Über den Frieden.“ Homer: Odyssee: I, (1—98), V (v. V. 28 an), VI, VII, VIII, XIII, XIV. — Privatlektüre: II. X; Demosthenes: Phil. II. VIII. Klasse. Platon: Apologie des Sokrates, Kriton, Charmides; Sophokles, Antigone; Homers Odyssee XIV, XVII. — Privatlektüre: ausgewählte Stücke aus Platons Dialogen, aus Xeno-phons und Herodots Geschichtswerken, aus Demosthenes’ Staatsreden und aus Homers Odyssee. 3. Bus der deutschen Liiteratur. V. Klasse. Lesebuch. Goethes Reinecke Fuchs; Wielands Oberon. VI. Klasse. Lesebuch. Lessing: Philotas. Minna von Barnhelm. — 5 Schüler lasen privat das ganze Nibelungenlied. VII. Klasse. Lesebuch. Goethe: Gütz von Berlichingen, Clavigo, Egmont, Iphigenie auf Tauris, Leiden des jungen Werthers. Schiller: Die Bäuber, Fiesko, Kabale und Liebe, Don Kariös, Maria Stuart, Jungfrau von Orleans, Teil. Einige Schüler lasen „Dichtung und Wahrheit“ vollständig, die übrigen in Auswahl. VIII. Klasse. Lesebuch. Goethe: Hermann und Dorothea, Iphigenie auf Tauris; Schiller: Don Carlos, Wallenstein, Maria Stuart, Jungfrau von Orleans, Braut von Messina, Wilhelm Teil. Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts; Kleist: Prinz Friedrich von Homburg, Der zerbrochene Krug; Hebbel: Die Nibelungen; Grilparzer: Des Meeres und der Liebe Wellen, Weh dem, der lügt; Anzengruber: Das 4. Gebot; Lessing: Laokoon und Ilamburgische Dramaturgie in Auswahl. Von 2 Schülern wurde privat gelesen: Schiller, Über naive und sentimentalische Dichtung. C. Lehrplan für die Freigegenstände. Steiermärkisdie Seschidite. 1 Stunde wöcli., Schülerzahl 6. An der Preisprüfung beteiligten sich (5 Schüler. Slouenisdie Spradie. Der Unterricht wurde in 4 Abteilungen, die aus Schülern des Unter- und Obergymnasiums nach dem Verhältnisse der Vorkenntnisse zusammengesetzt waren, in je zwei Stunden erteilt. 1. Abteilung: Nach dem Übungsbuche von Dr. Sket die Laut- und Formenlehre (Lektion 1—29), Vokabellernen, Übersetzen und Sprechübungen; monatlich eine schriftliche Arbeit II Abteilung: Beendigung der Formenlehre, Vokabellernen, Satzlehre, Übersetzungen schwieriger prosaischer und poetischer Lesestücke und Sprechübungen; monatlich eine schriftiche Arbeit. III. Abteilung: Die syntaktischen Haupteigentümlichkeiten und deren praktische Anwendung; Vokabellernen, Übersetzungen deutscher Übungen. Erklären und Nacherzählen slovenischer Lesestücke, vorwiegend slovenische Unterrichtssprache; monatlich eine schriftliche Arbeit. IV. Abteilung: Lesen, Erklären, Nacherzählen ausgewählter Stücke aus der neuslovenischen Literatur mit Berücksichtigung der Entwicklung derselben. Sprechübungen und Deklamation. Schriftliche Aufsätze: 7 im Semester, abwechselnd Schul- und Hausarbeiten. Unterrichtssprache sloveniscli. Stenographie. In zwei Kursen zu je 2 Stunden wöchentlich. I. Kurs: Unler sorgfältiger Pflege der stenogr. Kalligraphie die Korrespondenzschrift bis zu den Siegeln unter teilweiser Einbeziehung der Wortbildungs- und Wortkürzungslehre. Lese- und Schreibübungen auf diesem Gebiete. II. Kurs: Wortbildungs- uud Wortkürzungslehre beendigt. Vollständige Theorie der Satzkürzungslehre. Lese- und Schreibübungen bezüglich der Korrespondenz- und Debattenschrift. Letztere nach allmählich rascherem Diktate (ca. 80 bis !)0 Worte in der Minute). Freihandzeichnen (2 Stunden wöchentlich.) Systematische Einführung in ligurales Zeichnen. Verhältnisse des Kopfes und Gesichtes zum Körper. Proportionen der Gesichtsteile mit Rücksicht auf die verschiedenen Alterstufcn des Menschen. Die veränderlichen Gesichtsteile, sowie der anatomische Bau des Halses, die Verbindung des Kopfes mit dem Rumpfe. Zeichnen des menschlichen Kopfes nach guten Vorbildern, sowie nach der Plastik in Beliefbildern und Profilstellungen der Büsten. Perspektivzeichnen nach Modellen der S. III. (IV. Klasse.) Konstruktives Zeichnen. I. Kurs. Geometrisches Zeichnen. (1 St. wöch.) Die wichtigsten Konstruktionen in der Ebene; Konstruktionen von gradlinig begrenzten Figuren, als Dreiecke, Vierecke, regelmäßige Vielecke. Verwandlung gradliniger Figuren. Die wichtigsten Aufgaben über Kegelschnittslinien mit besonderer Berücksichtigung der Tangenten- und Normalen-Konstruktion. II. Kurs. Elemente der darstellenden Geometrie. (1 St. wöch.) a) Orthogonale Projektion von Punkten, Geraden auf eine Projektionsebene. Darstellung der Ebene. Orthogonale Projektion ebener Figuren, b) Orthogonale Projektion auf zwei Projektionsebenen. Zugeordnete Projektionen des Punktes und der Geraden. Länge von Strecken. Neigungswinkel von Geraden. Die Ebene, parallele und sich schneidende Gerade. Sich kreuzende Gerade. Zugeordnete Spuren der Ebene. Gerade Linien in einer Ebene. Spurparallele. Spurnormale, Neigungswinkel der Ebene. Konstruktion der Spuren von Ebenen. Parallele und sich schneidende Ebenen. Schnittpunkt einer Geraden und einer Ebene. Aufgaben über die parallele Lage von Geraden und Ebenen. Schattcnkonstruktion. Einführung neuer Projektionsebenen. Normalstellung der Geraden zur Ebene. Aufgaben über die normale Stellung von Geraden und Ebenen. Konstruktion von Abständen. Zugeordnete Projektionen ebener Figuren. Konstruktion von Neigungswinkeln. Schaltenkoustruktionen. Die orthogonale Projektion des Kreises. Einige Konstruktionen über Körperecke. Darstellung von Prismen, Pyramiden, C.ylindern und Kegeln. ©esanj). I. Abteilung für Anfänger, 2 Stunden wöchentlich II. Abteilung für Vorgerückte, 2 Stunden wöchentlich. üurnen. I. Klasse (obligat) 2 Stunden wöchentlich, a) Ordnungsübungen: Militärisches Turnen, Exerzieren im Zuge, Aufmärsche, Reigen, b) Freiübungen: Elemente derselben, Verbindung derselben zu Gruppen ohne und mit Belastung, c) Gerätturnen: Übungen der 1. Stufe, d) Spiele. II. Klasse (obligat) 2 Stunden wöchentlich, a) Ordnungsübungen: Zug, Aufmärsche, b) Freiübungen: Verbindung der Elemente zu Gruppen mit und ohne Belastung, c) Gerätturnen: Alle Geräte mit Übungen der zweiten Stufe, d) Turnspiele. I. Abteilung (unobligat.) II. und III. Klasse. (2 Stunden wöchentlich), a) Ordnungsübungen: Militärisches Turnen, Exerzieren im Zuge, b) Freiübungen: Kombinationen ohne und mit Belastung, c) Gerätturnen: Übungen der 1. und 2. Stufe, c) Spiele. II. Abteilung (unobligat). IV—VIII. Klasse. (2 Stunden wöchentlich.) a) Ordnungsübungen: Auf- und Abmärsche, b) Freiübungen: Schwierige Kombinationen, c) Gerätturnen: 2. und 8. Stufe, d) Spiele. D. Lehrbücher im Schuljahre 1903/4. a) Pflichtgegenstände. Katholische Rellgionslehre. 1. und II. Klasse: Großer Katechismus der kathol. Relig'on. — III. Klasse: Fischer, Liturgik, 11.—14. Aull, und Fischer, Geschichte der Offenbarung des alten Bundes, 7.'—8. A. — IV. Klasse: Fischer, Offenbarung des neuen Bundes, 7.—9. Aull. — V. Klasse: Wappler, Lehrbuch der kath. Religion, I. T., 8. Aufl. — VI. Klasse: Wappler, Lehrbuch der kath. Beligion, II. T.. 7. Aufl. — VII. Klasse: Wappler, Lehrbuch der katholischen Religion, 111. T. 8. Aufl. — VIII. Klasse: Bader, Lehrbuch der Kirchengeschichte, 4 Aufl. 2. (lateinische Spradie. I.—VIII Klasse: Goldbacher, Lateinische Grammatik, 5.—7. Aufl. — I. Klasse: Nahrhaft, Lateinisches Übungsbuch, I. T., ß. Auflage. •— II. Klasse: Nahrhaft, Lateinisches Übungsbuch, II. T., ß. Auflage. — III. Klasse: Nahrhaft, Lateinisches Übungsbuch, III. T, 2. Aufl. — IV. Klasse: Nahrhaft-Walser, Lateinisches Übungsbuch, IV. T., 2. Auflage. — V.—VII. Kl.: Sedlmayer-Scheindler, Lat. Übungsbuch f. d. ob. Kl., 2. Aufl. — VIII. Klasse: Süpfle, Aufgaben zu lat. Stilübungen, bearbeitet von Rappold, II. T., 1. u. 2. Aufl. — III. Klasse: Gol-ling, Chrestomathie aus Cornelius Nepos und Q. Curtius Rufus. — IV. Klagse: Caesars commentarii de bello Gallico, ed. Prammer, ß. Aufl.; Ausgewählte Gedichte des P. Ovidius Naso, herausgegeben von Sedlmayer, 6. Aufl. — V. Klasse: Ausgewählte Gedichte des P. Ovidius Naso, herausgegeben von Sedlmayer, 5. Aufl.; Livii ab urbe condita libri I, II, XXI, XXII. et partes, sel. ed. Zingerle, 4 und 5. Aufl. — VI. Klasse: Salustii bellum Iugurthinum, cd. Scheindler; Cicero, In Calilinam, cd. Nohl; Virgils Aeneis nebst ausgew. Stücken der Bucolica, ed. Klouček, 2. und 3. A. — VII. Klasse: Cicero, Pro Milone, ed Nohl, In Verem, De oratore, ed. Stage. Vergils Aeneis, 2. und 8. Aufl. ed. Klouček. — VIII. Klasse: Tacitus, Germania, Annales und Historiae, ed. Müller; Horatii carmina selecta, ed. Petschenig, 3. Aufl. 3, Griechitdie Sprache. III,—VIII. Klasse: Curtius, Griechische Schulgrammatik 17., 19, 22. und 24. Aufl. — III.—VI. Klasse: Schenkel, Griechisches Elementarbuch, 16.—18. Aufl. — V. Klasse: Schenkel, Chrestomathie aus Xenophon, 10.—12. Aufl.; Homers Ilias, Schulausgabe von Christ, 1.—H.A. — VI. Klasse: Homers Ilias, Schulausgabe von Christ 1. und 2. Aufl; Herodots Perserkriege, herausg. von Hintner, 4. u. 5. Aufl. — VII. Klasse: Demosthenes, ausgew. Reden von Wotke, 3. u. 4. Aufl., Homers Odyssee für den Schulgebr., herausg. von Christ, 1.—3. Aufl. — VII. u. VIII. Klasse: Schenkel, Übungsbuch zum Übersetzen aus dem Deutschen ins Griechische, 8.—10. Aufl. — VIII. Klasse: Platon, Apologie und Kriton ed Christ; Homer, Odyssee von Christ; Sophocles, Antigone ed. Schubert. 4. Deutsche Sprache. I. bis VI. Klasse: Willomitzer, Deutsche Grammatik für österr. Mittelschulen, 7.—9. Aufl. — I. Klasse, Larnpel, Deutsches Lesebuch für österr. Gymn., I. Bd., 7.—10. Aufl. — II. Klasse: Lampel, Deutsches Lesebuch für österr. Gymn. II. Bd., 5.—8. Aufl. — III. Klasse: Lampel, Deutsches Lesebuch für österr. Gymn. III. Bd., 5.—8. Aufl. — IV. Klasse: Lampel, Deutsches Lesebuch für österr. Gymn. IV. Bd., 6.—8. Aufl. — V. Klasse: Lampel, Deutsches Lese* buch für die oberen Klassen der Gymn., 1. T., 3. Aufl. — VI. Klasse: Lampel, Deutsches Lesebuch für die oberen Klassen der Gymn., 2. T., 4. und B. Aufl. — VII. Klasse: Lampel, Deutsches Lesebuch für die ob. Klassen der Gymn., 3. 1'., 1. und 2. Aufl. — VIII. Klasse: Lampel, Deutsches Lesebuch für die oberen Klassen der Gymn., 4. T. 5. Slowenische Sprache. I. und II. Slovenska slovnica, 8. Aufl. — III. bis VI. Klasse: Sket, Slovenska slovnica, 7. A., — I. Klasse: Sket. Slovenska čitanka, I. T., 2. Aufl. — II. Klasse: Sket, Slovenska čitanka II. T. 2. Aufl. — III. Klasse: Sket, Slovenska čitanka, III. T. — IV. Klasse: Sket, Slovenska čitanka; IV. T. — V. Klasse: Sket, Slovenska čitanka, V.T., 1. und 2. Aufl. — VI. Klasse: Sket, Slovenska čitanka, V.T., 1. und 2. Aufl. — VII. und VIII. Klasse: Sket, Slovstvena čitanka, Sket, Staroslovenska čitanka. 6. Geographie und Selchlchfe. I. Klasse: Richter> Lehrbuch der Geographie 5. Aufl.; II,—VII. Kl., 2.—3. A. IV. Klasse: Mayer, Geographie der öst.-ung. Monarchie, 5. Aufl. — I.—VII. Klasse: Kozenn, geogr. Schulatlas für Mittelschulen. 36.—39. Aufl. — II,—VIII. Klasse: Putzger, Histor. Schul-atlas, 20., 24. und 25. Aufl. — II. Klasse: Gindely-Wiirfl, Geschichte des Altertums, 11.—13. A. — III. Klasse: Gindely — Würfl, Geschichte des Mittelalters 12. und 13. Aufl. —IV. Klasse: Gindely-Doublier-Schmidt, Geschichte der Neuzeit, 10. Aufl. — V. Klasse: Gindely-Mayer, Lehrbuch der allg. Geschichte des Altertums für die oberen Klassen des Gymn., 10. und 11. Aufl. — VI. Klasse: Gindely-Mayer, Lehrbuch der allg. Geschichte., I. Bnd., 9. u. 10. Aufl., II. Bnd. 9. und 10. A. u. 111. Bd. 10. Aufl. — VII. Klasse: Gindely-Mayer, Lehrbuch der allgem. Geschichte. III. Bd. 9. Aufl. — VIII. Klasse: Lang, Vaterlandskunde für die VIII. Klasse, 2. Aufl. 7. IHathematlk. I. und II. Klasse: Močnik, Lehrbuch der Arithmetik, I. T., 36. Aufl. — III. u. IV. Klasse: Močnik, Lehrbuch der Arithmetik, 11. T., 27. Aufl. — I. und II Klasse: Močirk, Lehrbuch der Geometrie, I. T., 25. und 26. Aufl. — III. und IV. Klasse: Močnik, Lehrbuch der Geometrie, II. T., 20. und 21. A. — V.—VIII. Klasse: Močnik, Lehrbuch der Arithmetik und Algebra für die oberen Klassen der Gymn., 26. u. 27. Aufl. — Močnik. Lehrbuch der Geometrie für die oberen Klassen, 23. A. — V. u. VI. Klasse: Heiss, Sammlung von Beispielen und Aufgaben, 2. u. 3. A. — VII. u. VIII. Klasse : Wallentin, Methodisch geordnete Sammlung von Beispielen und Aufgaben, 4. und 5. Aufl. — Schlömilch, Logarithmische und trigonometrische Tafeln. 8. Ilafurgetchidife. I. und II. Klasse: Pokorny, Illustrierte Naturgeschichte des Tierreiches, 24. u. 25. Aufl. — Pokorny, Illustr. Naturgeschichte des Pflanzenreiches, 19.—22. Aufl. — III. Kl.: (II. Sem.): Pokorny, Illustr. Naturgeschichte des Mineralreiches, 20. Aufl. — V. Kl.: Scharitzer, Lehrbuch der Mineralogie und Geologie, 2.—4. Aufl. — Wettstein, Leitfaden der Botanik, 1. und 2. Aufl. — VI-Klasse: Gräber, Leitfaden der Zoologie für die oberen Klassen der Mittelschulen, 3. Aufl. 9. naturlehre. III. (1. Sem.) und IV. Klasse: Krist, Anfangsgrilnde der Naturlehre für die unteren Klassen der Mittelschulen, 19. und 20. Aufl. — VII. u. VIII. Klasse : Wallentin, Lehrbuch der Physik für die oberen Klassen der Gymn., 12. u. 13. Aufl. 10. Philofophische Propädeutik. VII. Klasse: Höfler, Grundlehren der Logik, 2. Auflage. — VIII. Klasse: Höller, Grundlehren der Psychologie. 11. Zeichnen. I. und II. Klasse: Peyrek, Zeichenblattlialter. — 111. und IV. Klasse: Zeichenreißbrett samt Mappe. b) Freigegenstände. 1. Steiermärkilche Geschichte. Hirsch-Zalita, Heimatkunde des Herzogtums Steiermark, 2. Aullage. 2. Slowenische Sprache. 1. und II. Abteilung: Sket, Deutsch-slovenisches Übungsbuch, *i. und 5. Aull. 3. Gelang. Vogl, Liederbuch für Gymnasien, 3. Aufl. — Fiby, Chorliederbuch für österr. Mittelschulen I. 4. Stenographie. Scheller, Lehr- und Lesebuch der Gabelsberger’schen Stenographie, 1. u. II. T., 7. Aufl. 5. Darllellende Geometrie. Josef Menger, Lehrbuch der darstellenden Geometrie. E. Aufgaben für die schriftlichen Arbeiten, a) In der deutschen. Sprache. V. Klasse. 1. Das Wesen der nordischen Ballade ist an Herders „Erlkönigs-Tochter“ zu erläutern (Sch.) — 2. Uhlands Gedicht „Das Glück von Edenhall“ verglichen mit Heines „Belsazer.“ (H.) 3. — „Der Königssohn“ von Uhland als Märchen wiedergegeben. (Sch.) — 4. Das Seelenleben des Unglücklichen auf Salas y Gomez (H.) — 5. Das Leben des Schiffbrüchigen auf Salas ^ y Gomez verglichen mit dem Robinsons. (Sch.) — 6. Beschreibung der Häuslichkeit des Küsters im „Siebzigsten Geburtstag“ von J. N. Voß. (H.) — 7. Die Geschichte der Horatier, eine Rümertragödie. (Sch.) — 8. Charakteristik Reinekes (H.) — 9. Gedankengang der Reden Philos und des Nikodemus im IV. Gesänge des „Messias.“ (Sch.)—10.Die westliche Giebelgruppe des Athene-Tempels auf Aegina. (Beschreibung.) (Sch.) — 11. „Rast’ ich, so rost’ ich.“ Erläuterung. (H.) — 12. Wie hilft Oberon Hüon, den Auftrag Karls zu erfüllen? (Nach Wielands Oberon.) (Sch.) — 13. In welche Stimmung versetzt uns der Morgen und der Abend? (Auf Grund der in der Schule gelesenen Bilder.) (H.) — 14 Welche Bedeutung hat die Figur Alfonsos für die Schicksale Hüons und Amandas? (Wielands Oberon.) (Sch.) — 15. Bedeutung des Hellenismus. (Abhandlung ) (H.) — 10, Die Macht des Heimwehs. (Schilderung nach Ovid.) (Sch.) — 17. Wie kann uns das Lied des Dichters ein Tröster in den Leiden des Lebens sein? (H.) — 18. „Der Sumpf“ des holländischen Landschaftsmalers Jakob Ruysdael. (Beschreibung.) (Sch.) Dr. A. Brauner. PI. Klasse. 1. Inwiefern ist das Reisen geeignet, die Liebe zum Vaterlande zu befördern? (Sch.) — 2. Die Konflikte der Treue in der Walther- und der deutschen Nibelungensage. (H.) — 3. Welche Anklagen erhebt der Volkslribun C. Memmius gegen die Optimaten und das Volk in seiner Rede bei Sallust? (Sch.) — 4. Die bildliche Darstellung der Nibelungensage durch Peter Cornelius. (H.) • - B. Welche Bedeutung kommt in der Gudrunsage dem Meere zu? (Sch) — (!. Waldeinsamkeit im Sommer und im Winter. (II.) — 7. Das höfische Epos und seine vornehmsten Vertreter. (Sch.) — 8. Wodurch erweist sich Walther v. d. Vogelweide in den von uns gelesenen Gedichten als fahrender Sänger? (II.) — 9. Übersetzung eines Walther'schen Spruches. Die Gegenstände der Poesie Walthers. (Sch.) — 10. Die 1. und die 5. Ekloge Vergils als Spiegelbild des Dichters und seiner Zeit betrachtet. (H.) — 11. Was denkt der Dichter des „Frühlings“ über den Krieg und die Regentenpllichten? (Sch) — 12. Was denkeich mir bei Relhels Bilde „Die Genesung?“ (H.) — 13. Lessings Philotas, ein werdender Charakter. (Sch.) — 14. a) Warum nannte Lessing seine „Minna von Barnhelm“ auch „Das Soldatenglück? b) Wie fassen Telheim, Werner und Riccaut den Soldatcnberuf auf? (H.) Dr. A. Raiz. VII. Klasse. 1. Kannst du nicht allen gefallen durch deine Tat und dein Kunstwerk, Mach’ es wenigen recht: vielen gefallen ist schlimm. (Schiller.) (Sch.) — 2. Welche Bedeutung hat die Vorfabel in Lessings „Nathan“ für die Einrichtung des Stückes. (H.) — 3. Kordelia und Edgar in Shakespeares „König Lear“. (Eine Parallele) (Sch.) — 4. Götz von Berlichingen, der letzte Ritter. (Nach Goethes „Götz“.) (H.) — 5. Das Kunstmittel des Gegensatzes in Goethes „Götz“. (Sch.) — (1. Werl he rs Verhältnis zur Natur und Poesie. Nach Goethes „Werthers Leiden“. (H.) — 7. Durch welche Mittel sucht Cicero bei den Richtern die Verurteilung des Verres zu erwirken. (Nach Cicero, Verres IV.) (Sch.) — 8. Wodurch werden wir in Goethes „Egmont“ auf die Katastrophe vorbereitet? (Sch.) — 9. Sich mitzuteilen ist Natur; Mitgeteiltes aufzunehmen, wie es gegeben wird, ist Bildunng. (Goethe) (H.) — 10. Robespierres Bestrebungen und sein Ende. (Sch.) — 11. Der sittliche Kampf in der Seele Iphigeniens. (Nach Goethes Drama.) (H.) — 12. Knappe Darstellung des Ganges der Handlung in Schillers „Kabale und Liebe“ (Sch.) — 13. Die Gastfreundschaft im Altertum. (Mit besonderer Berücksichtigung von Homers Odyssee.) (H.) —14. Durchweiche Umstände wird in Schillers „Maria Stuart“ a) die Hinrichtung der Heldin verzögert, b) durch welche beschleunigt und herbeige führt? (Sch.) Dr. J. Zack. Dill. Klasse. 1. a) Das Verhältnis des Menschen zu Natur und Kultur nach Schillers Gedichten „Der Spaziergang“ und „Das eleusische Fest“, b) Schillers Gedanken über sittliche Freiheit in obigen Gedichten. (H.) — 2. Schiller als Idealist, geschildert nach seinen Gedichten „Die Worte des Glaubens“ und „Die Worte des Wahns“. (Sch.) — 3. Die äußere und die innere Handlung in Goethes „Iphigenie“. (H.) — 4. Das häusliche Leben der Germanen nach Tac. Germ. cc. 1—27. (Sch.) — 5. Schillers Wallenstcin, wie ihn Max und die lllo-Terzky auffassen und wie er ist. (H.) — 6. a) Winterstimmung im Walde, b) Die Neujahrsnacht eines Türmers. (Sch.) — 7. Welche Mahnungen enthält der Spruch des Confucius: „Dreifach ist der Schritt der Zeit: — Zögernd kommt die Zukunft hergezogen, — Pfeilschnell ist das Jetzt verflcgen, — „Ewig still steht die Vergangenheit“. (H.) — 8. Das Verhältnis des Helden zur Katastrophe und deren tragische Bedeutung in Goethes „Egmont“ und Schillers „Maria Stuart“. (H.) — 9. Prinz Friedrich v. Homburg auf dem Schlachtfelde und im Gefängnisse. Nach H. v. Kleists Drama. (Sch.) — 10. a) Warum ist Kleists Lustspiel „Der zerbrochene Krug“ mit einem niederländischen Gemälde vergleichbar? b) Der Realismus in Kleists Lustspiel „D. z. Krug“. — c) Charakteristik des Dorfrichters Adam. (H.) — 11. Über materielle und poetische Gemälde in ihrer Besonderheit und ihrem Verhältnisse zu Poesie und Malerei. (Auf Grund der Besprechung von Lessings „Laokoon“ und des vorgezeigten Bildermaterials). (Sch ) — 12. Maturitätsprüfungsarbeit. — 13. Welchen besonderen Wert haben die Geschichtswerke des Tacitus für die Deutschen? (H.) Dr. Ä. Raiz. b) In der slovenischen Sprache. D. Klade: 1. Zakon prirode je tak, da iz malega raste veliko. (Cegnar.) (H.) — 2. Obupno stanje kristjanov, zajetih od Tatarjev. (Slika.) (Šch.) — 3. Misli na vseh mrtvih dan. (II.) — 4. Potreba in pomen pobratimstva pri južnih Slovanih. (Sch.) 5. Kako se dasta opravičevati Prešernova verza: Manj strašna noč je v črne zemlje krili, — ko so pod svetlini solncern sužnji dnovi. (II.) — 6. Bogomilina in Črtomirova Spreobrnitev h krščanstvu. (Sch.) — 7. Sveti večer, kakor ga obhajajo pri nas. (Oris.) (II.) — 8. Pomen stare Akvileje za kulturni razvoj planinskih pokrajin. (Razprava po čitanki.) (Sch.) — 9. Zvon in zvonjenje o raznih prilikah in dobah človeškega življenja, (Razprava.) (II.) — 10. Slava kmetskega stanu po Koseskega pesmi „Kdo jc mar?“ (Vodilne misli.) (Sch.) — 11. Kako vpliva pomladanski čas na človeško srce? (Razprava.) (H.) — 12. Pomen oljke v človeškem življenju. (Razprava po Gregorčičevi pesmi.) (Sch) — 13. Odprto navadno oko in uho, — a usta zaprta mi nosi. [S. Gregorčič.] (Razlaga.) (H.) — 11. Življenje po mestih in na kmetih. (Primerjanje.) (Sch.) — 15. Kuga v grškem taboru. (Oris po Ilijadi.) (H.) Ki. Voda in ogenj dobro služita, pa slabo gospodarita. (Razlaga.) (Sch.) Dil. und Dill. Klalle : 1. Hej, rojaki, opasujmo uma svetle meče! [Cegnar.] (Razprava z ozirom na začetek šolskega leta.) (II.) — 2. Slovenci in slovenščina do XVI. stoletja. (Zgodovinski pregled.) (Sch.) — 3. Truplo tvoje pač strohni v gomili, — ali čaša tvojih del ostane! (Aškerc.) (H.) — 4. S kakšnimi težavami in ovirami se je bilo boriti protestantskim pisateljem, ustanovljajočim novoslovensko slovstvo? (Sch.) —5. Kakšno važnosti za celoto so posamezni pesmi Aškerčeve „Stare pravde?“ (H.) — (>. a) Predgovori slovenskih protestantskih pisateljev, b) Zakaj se Sokrat ne da pregovoriti Kiitonu, da bi zapustil ječo? (Sch.) — 7. a) Demosten, vzor pravega rodoljuba, b) Ko v steno valovje, usode vihar — ob me se zaganja; a duh se ponosni no v klanja: — Ti streli me moreš, potreti nikdar, — usode sovražne besneči vihar! [S. Gregorčič.] (Slika značajnega moža.) (H.) — 8. Doba Marije Terezije in Jožefa 11. v kulturnem oziru za Slovence. (Razprava.) (Sch.) •— 9. Po svoje vsak naj domovini služi, — kaj trud rodil bo njemu, naj ne vpraša. [Stritar.] (Razpršiva.) (II.) — 10. Velika noč v prirodi, cerkvi in človeškem srcu. (Razprava.) (Sch.) — 11. a) Kako so mesta nastajala in sc razvijala, b) Mesta središča omike in napredka. (Zgodovinski razrnotrivanji.) (II.) — 12. Kteri pisatelji novejše dobe so se zlasti trudili za skupni knjižni jezik slovenski. (Razprava.) (Sch) — 13. a) Igre, ki jih je priredil Enej umrlemu očetu na čast. (Po Vergiliju) (II.) — b) Kako sodi Horacij o svetu in življenju? (Po prečitanih pesmih.) (H.) — 14. a) Vzroki franepske revolucije, b) Pomen čutil za razvitek duševnega življenja. (Razpravi.) (Sch.) Maturitätsprüfungsarbeit. Dr. Komljanec. G. Redeübungen, a) Aus Deutsch. VII. Klalle. 1. Vergleichung der längeren und der kürzeren Fassung des „Siebzigsten Geburtstages“ von Voß. — 2. Die Handlung in Shakespeares „Othello“ mit Berücksichtigung von Herders Abhandlung „Shakespeare.“ — 3. Die Handlung in Shakespeares Macbeth. — 4. Shakespeares Leben. — 5. Der Aufbau des „Julius von Tarent“ von Leisewitz. — 6. Klingers „Zwillinge“, ein Produkt der Sturm- und Drangzeit. — 7. „Luise“ von Voß, als Muster einer Idylle. — 8. Inwiefern wird in Goethes „Götz“ die Treue verherrlicht? — 9. Worauf beruht Egmonts Beliebtheit beim Volke? Nach Goethes „Egmont.“ — 10. Die Vertreter des Volkes in Goethes „Egmont.“ — 11. Iphigeniens Schicksale bis zu der Ankunft des Orestes. Nach Goethes „Iphigenie“. — 12. Eine Ferienreise zu den Plitvitzer Seen. Dr. Zack. VIII. Klalle. 1. Erinnerungen an Goethe und Schiller in Thüringen. (Nach einer Ferienreise.) — 2. Walther von der Vogelweide. — 3. Goethes und Euripides „Iphigenie“. Ein Vergleich. — 4. Lady Macbeth und Gräfin Terzky. — 5. Macbeth und Wallenstein. — (i. Die Verfassungen von Athen und Sparta. — 7. Goethes „Hermann und Dorothea“, verglichen mit seiner Quelle. — 8. Goethes Deutschtum in „Hermann und Dorothea.“ — 9. Lessings im „Laokoon“ vorgetragene ästhet. Grundsätze in ihrer Anwendung in „Hermann und Dorothea.“ — 10, Schillers „Braut von Messina“ als Schicksalstragödie. — 11. Der Chor in der „Antigone“ und der „Braut von Messina.“ — 12. Worin weicht Hebbel in seinen „Nibelungen“ von der alten Nibelungensage ab? — 13. Schillers Leben ein Kampf mit dem Schicksal. — 14. Die sittlichen Ideen in Schillers Dramen. — 16. Die Wartburg in ihrer Beziehung zur deutschen Literatur. — 16. Übersicht über die Entwicklung der deutschen Epik in Prosa. Dr. Baiz. b) Aus Sloveniscli. VII. Klalle. Načela, po kterih so se ravnali slovenski pisatelji v svoji pisavi. — Aškerčeve balade in romance. VIII. Klaffe. Človeško življenje, kakeršno nam slika S. Gregorčič v svojih pesmih. Dr. Komljanec. IV. Lehrmittel-Sammlungen. 1. Bibliothek. H, liehrerbibliothek. Bibliothekar: Professor Dr. Ägid Baiz. Ankauf: a) Fortsetzungen: Grimmi Deutsches Wörterbuch, X. B., 11. und 12. Lief., XIII. B. 3. Lief. — Zeitschrift f. d. österr. Gymnasien, 10 H. — Monaischrift für höhere Schulen 10 II. — Zeitschrift f. d. Zeichen- und Kunstunterricht 10 H. — Lehrproben und Lehrgänge, hgg. v. Fries u Menge, 2 II. — Neue Jahrbücher f. d. klass. Altertum, Geschichte etc. 9 H. — Petermanns Mitteilungen aus J. Perthes, geogr. Anst. 11 H. — Verordnungsblatt des k. k. Min. f. Kult. u. Ulit. b) Neuanschaffungen: Schoener, Rom. — Steirischer Wortschatz. Hgg. v. Dr. Ferdin. Khui 1. — Mever Ed., Geschichte des Altertums. 5. B. — Weinhold, Physikalische Demonstrationen. — Blass, Attische Beredsamkeit I—III. — Jos. Stritar-ja zbrani spisi. 7 B. — J. G. Seidls gesamm. Schriften. 6 B. — Roscher, Ausführliches Lexikon der griechischen und röm. Mythologie I. B. — Huber, Geschichte Österreichs. 5. B. — MüllenhofT, Deutsche Altertumskunde. 4. B. — Jahrbuch des höheren Unterrichtswesens in Ös'erreich. 16. Jg. — Scherer, Geschichte der deutschen Literatur. — Marquadt, Römische Staatsverwaltung 3 B. — Teub-nersche Textausgaben: Cicero, Pro Tullio, pro Fonteio, pro Caecina, pro imper. Cn. Pomp., in Catilinam, pro Murena, pro Sulla, pro Archia, pro Flacco, pro Milone, pro Marcello, pro Ligario, pro rege Deiotaro. Sämtlich in je 4 Exemplaren. Geschenk: Festschrift zur Feier des 100jährigen Bestandes des k. k. Staatsgymnasiums in Mähr-Trübau. Stand: Bände: 2024; Hefte, Blätter und Jahresberichte: 7360. B. SchOlerbibliothek. Bibliothekar: Professor Dr. Josef Zack. Ankauf: Franz HolTmann, Erzählung Nr. 59, 130, 140, 145, 162, 217, 223. — Oskar Klaussmann, Christian de Wel, für die Jugend. — Weißenliofer, Das Glöcklein von Schwallen-bach, Der kleine Tiroler, Edelweiß, niederösterreichische Sagen und Märchen. — A. Stein, Der Minnesänger. Jlistor. Erzähl, a. d. 12. Jh. — Köppen, Kämpfe und Helden. — A. Stein, Hans Sachs, Lebensbild. — Rieh. Roth, Um des Reiches Krone. — Pichler, Land und Leute in Tirol (Stenogr.) — Berth. Auerbach, Kaiser Josef II., Benjamin Franklin. — Lichtenauer u. Witteig, Sten. Lesebuch. — Hebbel, Nibelungen, Genovefa, Judith. — Geibel, Klassisches Liederbuch. — Mörike, Gedichte. — Scheel, Lesebuch aus Gust. Freytag. — Storni, Schimmelreiter, Bötjer Basch. — Otto Ludwig, Zwischen Himmel und Erde. — Seidel Heinrich, Leberecht Hühnchen. — Gust. Freytag, Verlorene Handschrift. — W. Herchenbach, Prinz Eugen v. Savoyen, Die heldenmütige Verteidigung Wiens i. J. 1(183, Napoleon Bonaparte, Die Bataver, Meister Hildebrand. — F. Reuter, Hanne Nilte. — A. Stein, Gutenberg. — F. Otto, Der Menschenfreund auf dem Throne. Jurčič, Zbrani spisi Bd. it, 4, 5, 7, 10, 11. — ASkerc, Balade in romance, Lirske in epske poezije. — Dimnik, Avstrijski junaki. — Knjižnica za mladino. Bd. 9, 22 und 23, 27, 28. — Stand: 591 Bände und Bändchen. Geographisches Kabinett. Kustos: Professor Dr. Hans Pirchegger. Ankauf: Kiepert, phys. Karte von Frankreich. — Bamberg, pliys. Karte von Europa. — Bamberg, phys. Karle von Asien. — Umlauft, Schulwandkarte von Österreich-Ungarn. — Umlauft, Schulwandkarte der Sudetenländer. — Noe, geolog. Karle der Alpen. — Hauer, geolog. Karte von Österreich-Ungarn. — Haas, Wandtafeln zur Geologie. — Furrer, Wandbild des toten Meeres. — Czybulski, Tabulae, quibus antiquitates illustrantur, 2 Stück. — Lohmeyer, Wandbilder, 1 Stück. — Schwann, Kerkafälle, 1 St. — Seemann, Wandbilder, 3. Lieferung (10 Stück). Stand: 110 Wandkarten, 14 Atlanten, 3 Globen, 1 Tellurium, 506 Bilder und Wandtafeln. 3. Physikalisches Kabinett. Kustos: Professor Dr. Karl Schöbinger. 1 Blechschlott zum Projektionsapparat. — 1 Kegelspiegel mit 6 Bildern. — 1 Zilinder-spiegel mit 6 Bildern — 1 Finimeter für Sauerstoffzilinder. — 1 Starkdruckbrenner. — 1 Funkeninduktor. — 1 Quecksilberunterbrecher. — 2 Funkenständer. — 1 Röntgenröhre. — 1 Bariumplatincyanürschirm. — 1 Akkumulator. — 1 Hertz’sche Spiegelversuche, Stand: Werkzeuge und Geräte 56, Chemie 74, Mechanik 119, Akustik 21, Optik 66, Wärmelehre 23, Elektrizität und Magnetismus 95. Im ganzen 476 Stück. Geometrie 22 Stück. 4. Naturhistorisches Kabinett. Kustos: Professor Martin Cilenäek. a) Ankauf: Procrustes coriaccus (Kauwerkzeuge-Modell), Cervus capreolus (Stopf-Exemplar), Salmo fario (Entwicklung), Astocus lluvriatilis (zerlegt), Corallium rubrum; Equise-tum arvense (Modell); 33 Mineralien; 4 Wandtafeln von Pfurtscheller. b) Geschenke: 1 Koralle, Geschenk des k. k. Postast. Dvorek. Stand: 1 Zoologische Sammlung: Skelette 47, Wandtafeln und 4 Bde. Wirbeltiere 442, Weichtiere 162, Gliedertiere 972, Würmer 13, Stachelhäuter 16, Niedere Tiere 15. — 2. Botanische Sammlung: Blütenmodelle 22. Präparate 35, Wandtafeln 129, Holzarten 34, Samen und Früchte 330, Herbarblätter 1266. — Mineralogische Sammlung: Krystallmodelle 202, Handstücke 1113, Wandtafeln 4. 5. Sammlung für Freihandzeichnen. Kustos: Professor Gustav Kaltnegger. Ankauf: Sodoma. Das polychrome pflanzliche Ornament. — 4 Garnituren Holzmodelle. — Ringergruppe (antike). — Tagfalter, Schwärmer, Spinner, Eule, Spanner, Schwalbenschwanz, Osterluzeifaller, Kohlweisling, Zitronenfalter, Posthörnchen. — Zwei sich küssende Engelsköpfe. Stand: Modelle: 429, Vorlagen: 1284, Fachwerke: 13 Bände und 112 Hefte. 6. Musikalien-Sammlung. Stand: Chöre 24; Liedersammlungen: 3. 7. Andere Sammlungen. Turn- und Spielgeräte. V. Förderung der körperlichen Ausbildung der Tugend. In Befolgung des k. k. Min.-Erl. v. 15. September 1890, Z. 19097 wandte sich die Direktion an den Verschönerungs- und Hauverein der Stadt, der in freundlichster Gewährung der an ihn gestellten Ritte den Schülern der Anstalt gegen Vorweisung der amtlichen Legitimation bedeutende Ermäßigungen für die Benützung des Eislaufplatzes im Volksgarten und der Bedeanstalt an der Drau gewährte, wofür hiemit der beste Dank gesagt wird. Der Turnunterricht wurde in der I. und II. Klasse obligat betrieben und es beteiligten sich 66 Schüler; die übrigen Klassen waren in zwei Abteilungen geteilt mit zusammen 86 Schülern. Für die Jugendspiele wurde vom k. u. k. Militär-Stations-Kommando der Exerzierplatz in den übungsfreien Stunden in zuvorkommendster Weise zur Verfügung gestellt. Die Leitung der Spiele, hatte Prof. Gustav Kaltnegger. Betreffs der Wahl der Spiele wurde nach der k. k. Min.-Verordnung vom 12. Februar 1897, Z. 17261 ex 1896 vorgegangen. Die Schüler beteiligten sich lebhaft. Auch in diesem Schuljahre machten Lehrer der Anstalt mit den Klasen Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung der Stadt. Das Lawn-Tennis-Spiel wurde von mehreren Schülern eifrig betrieben. Während der täglichen Unterrichtsunterbrechungen bewegte sich die Schuljugend, wenn die Witterung günstig war, in dem geräumigen Hofe des Gymnasiums. Die Konferenz über die Förderung der körperlichen Ausbildung der Jugend wurde am 5. Jänner 1904 abgehalten. VI. Statistik der Schüler. K 1 a s s e E B T TT TTT TV V VT VIT VIII 3 N Zu Ende 1902/8 40 392* 21 25 25 14' 12 10 t-i** 186»+ 1 Zu Anfang 1908/4 . . . • . 48 28 441*** i 21 17 14 12' 7 1872 Während des Schulj. sind eingetreten 0'*** - 7 3 2 — 1 2 10 Im ganzen wurden also aufgenomrnen 43' 28 46 > 24 19 14 1.3' 9 197» Darunter neu aufgenommen und zwar aufgestiegen 88 1 2 3 2 2 1 2 51 Repetenten 1 3 — — — 1 — 0 Wieder aufgenomrnen und zwar: aufgestiegen — 25 41 19 15 12 10' 7 129' Repetenten 6 1 1 2 2 — 1 — 13 Während des Schuljahres traten aus 8 2 4 1 1 1 2' — 14' Zu Ende 1903/4 . . 41 26 48 23 18 13 11 9 184 2. Geburtsort. Pettau 16 5 9 6 6 4 3 — 49 Steiermark außer Pettau 17 15 26 11 10 4 5 8 97 Österreich unter der Enns 1 1 2 1 1 1 — 7 Kärnten 2 2 1 1 7 Krain 2 1 2 5 Tirol (Vorarlberg) — — — 1 — 1 — 2 Küstenland 1 1 1 — — — 3 Böhmen 1 1 Schlesien . . 1 1 Ungarn 2 — 1 1 — — — — / 4 Kroatien — 1 2 1 — — — — 4 Deutsches Reich 1 1 — — — 1 — — 3 I Vereinigte Staaten von Nordamerika — — — 1 — — — — 1 1 Summe . . 41 26 43 28 18 13 11 9 184 *) Privatisten. **) Außerordentlicher Schüler. ***) Je ein Privatist wurde im II. Semester öffentlicher Schüler. K 1 a s s e E E a 3. Illuttersprache. I II III IV V VI VII1 VIII =3 N . Deutsch 37 22 39 16 16 13 9 8 160 Slovenisch 4 4 4 6 3 — 2 1 24 Englisch — — — 1 — — — — 1 Summe . . 41 2ti 43 23 18 13 II 9 | 184 4. Religionsbekenntnis. Katholisch 35 24 41 22 18 1 1 11 9 172 Evangelisch A. K 4 2 2 1 — 1 — — 10 H. K — — — — — 1 — — 1 Mosaisch • 1 1 Griechisch-Orthodox 1 — — 1 — — — — — 1 Summe . . 41 26 43 23 18 13 11 9 184 5. üebensciiter. 11 Jahre 11) 19 12 „ 10 5 15 13 „ 10 9 11 — — • — — — HO 14 „ 2 6 7 3 — — — 17 16 „ — 5 12 7 2 — — 26 16 „ — 2 8 6 5 6 — — 26 17 „ — — 4 6 4 1 3 _ 19 18 „ — — 1 2 2 2 1 2 10 19 „ — — — — 4 2 1 1 8 20 „ — — — — 1 — 2 3 6 21 „ 1 4 2 7 22 „ — — — — — 1 — 1 2 Summe . . 41 26 43 23 18 13 11 9 184 6. nach dem Wohnorte der Eltern. Ortsangehörige 11 8 15 9 7 3 10 3 8 2 68 Auswärtige 20 18 28 14 11 7 116 Summe . . 41 26 43 23 18 13 11 9 184 7. Klassifikation, a) Zu Ende des Schuljahres 1903/4. I. Fortgangsklasse mit Vorzug . . . 5 4 8 29 17 11 2 4 2 20 I. Fortgangsklasse 20 17 V 2 5 108 Zu einer Wiederholungsprüf, zugel. 3 6 H 1 V 4 5 3 1 3 2 1 29 II. Fortgangsklasse 8 1 2 1 18 i III. Fortgangsklasse 7 1 9 Summe . . 41 39» 21 26 25 141 12 9 184 b) üaehtrag zum Schuljahre 1902/3. Wiederholungsprüf, waren bewilligt 7 3 5 6 8 1' 1 — 31' Entsprochen haben 3 3 5 4 3 l1 1 — 20' Nicht entsprochen haben . . . 2 — — — 5 — — — 7 Nicht erschienen sind ..... 2 — — 2 — — — — 4 c) Ergebnis für 1902/3. I. Fortgangsklasse mit Vorzug . . 5 8 — 2 2 4 3 — 25 I. Fortgangsklasse 22 30» 18 17 13 7‘ 7 10 124s II. Fortgangsklasse 11 1 3 6 9 2 1 — 33 III. Fortgangsklasse 1 — — — 1 1 1 — 4 Summe . . 40 39» 21 26 25 14' 12 10 186» 8. Geldleistungen der Schüler. Das Schulgeld haben gezahlt: im I. Semester 30 9 24 8 11 7 5 3 97 im II. Semester 27 9 30 12 12 8 6 6 109 K 1 a s s e E E o I «J III IV V VI VII VIII 3 N Ganz befreit waren : im I. Semester 11 18 20 12 7 6 8 5 87 im II. Semester 14 17 12 11 7 5 5 4 75 Halb befreit waren: im I. Semester — — 1 — — — — — 1 im II. Semester — 1 1 Das Schulgeld betrug (brutto): im 1. Semester Ä !)00 270 73 5 240 330 210 150 90 2925 im II. Semester K 810 270 885 860 360 240 180 150 3255 Aufnahmstaxen , K 228.— Lehrmittelbeitrag .... K 3000.— Taxen f. Zeugnisduplikate K 4.— Beiträge für die Schüler- bibliothek K 11880 <). Befuch des Unterrichtes in , den rel. obligaten und nicht obligaten ßegenftänden. Slovenisch für Slovencu (obligat) . . 4 4 4 6 3 — 2 1 24 Slovenisch für Deutsche (nicht oblig.J 10 7 10 5 2 4 2 1 41 Turnen I. un«i 11. Klasse (obligat) 40 2ti 19 5 7 7 4 1 109 Stenographie (nicht obligat) .... — — — 18 13 5 3 1 — 34 Gesang (nicht obligat) 21 6 12 — 1 8 — 44 Steiermärkische Geschichte (nicht obl.) — — — 6 — — — — 6 Freihandzeichnen (nicht obligat) . . 4 3 — 7 Geometrisches Zeichnen und dar- stellende Geometrie — — — — 5 3 — — 8 10. Stipendien. Anzahl der Stipendien im I. Semester — 4 6 8 4 3 2 1 22 im II. Semester — 4 5 3 8 2 2 1 20 Gesamtbetrag der Stipendien .... im 1. Semester K — 720 986 510 750 666 600 210 4392 im 11. Semester K — 720 936 510 550 366 600 210 3892 Summe K 1440 1872 1020 1300 1032 1200 420 8284 Vil. Preisprüfung. Die Preisprüfung aus der steiermärkischen Geschichte wurde am 21. Juni unter dem Vorsitze des (iymnasialdirektors und im Beisein der Professoren Dr. Ägyd Raiz und Johann Preindl vom Fachlehrer Professor Dr. Hans Pirchegger mit sechs Schülern der IV. Klasse abgehalten. Die besten Leistungen wiesen Rollett Hermann und Kysela Wilhelm auf; sie erhielten die von Josef War-linger und Johann Ritter von Kalchberg gestifteten und von den steirischen Stünden vermehrten silbernen Medaillen. Auch Olbrich Karl, Skerbisch Emil, Oblak Josef und Vedernjak Karl taten sich hervor. Sie bekamen zur Erinnerung kostbare Geschenke, die der Herr Bürgermeister Josef Ornig, der Herr Propst und Stadtpfarrer Josef Fleck, der Klassenvorstand Professor Johann Preindl und der Fachlehrer gespendet halten. Schließlich hielt der Vorsitzende eine kurze Ansprache über die Bedeutung des Studiums der heimatlichen Geschichte. VIII. ülafurifätsprühmg. a) Im Sommertermine 1903. Das Ergebnis der unter dem Vorsitze des Herrn k. k. Landesschulinspek-tors Leopold Lampel am 22. und 23. Juli 1903 abgehaltenen mündlichen Prüfung war folgendes: 9 öffentliche Schüler wurden für reif erklärt, die Erlaubnis zu einer Wiederholungsprüfung nach den Ferien erhielten 2 Schüler, (Latein). 1 Externist wurde auf ein Jahr reprobiert. 1>) im Herbsttermine 1903. Zu diesen Terminen wurden die schriftlichen Prüfungen am 23. September abgehälten und folgende Themen zur Bearbeitung vorgelegl: 1. Zum Übersetzen aus dem Deutschen ins Lateinische: Süplle, Aufgaben zu lat. Stilübungen II, Nr. 232: „Der Tod des Mithridat.es.“ 2. Zum Übersetzen aus dem Lateinischen ins Deutsche: Livius XXIII, 10 bis turbarum auctor. Die mündliche Prüfung fand am 25. September unter dem Vorsitze des Herrn k. k. Landesschulinspektors Dr. Peter Stornik statt, bei derselben wurde ein Schüler für reif erklärt, die anderen auf unbestimmte Zeit reprobiert. c) Im Februartermine 1904. Der im Herbsttermine 1903 reprobierte Schüler erhielt laut Erlasses des k. k. Landesschulrales vom 17. Oktober 1903, Z. 9844 die Erlaubnis, die Prüfung aus Latein vor Schluß des I. Semesters zu wiederholen. Die schriftliche Prüfung fand am 3. und 4. Februar 1904 statt. Zur Übersetzung aus dem Deutschen ins Lateinische war aus Süpfles Aufgaben zu lat. Stilübungen II. Nr. 111: Eumenes Rede an sein Heer, zur Übersetzung aus dem Lateinischen ins Deutsche: Cicero, de officiis III. 1 gewählt worden. Die mündliche Prüfung wurde am 6. Februar unter dem Vorsitze des k. k. Landesschulinspektors Herrn Dr. Peter Stornik abgehalten und der Schüler hiebei für reif erklärt. Das (Jesamtergebnis der Maturitätsprüfung in den Terminen des Jahres 1903/4 stellt sich demnach wie folgt: Es meldeten sich 11 öffentliche Schüler und 1 Externist Davon sind zurückgetreten — Keif mit Auszeichnung — Reif 11 öffentliche Schüler Reprobiert auf ein Jahr 1 Externist Summe . . 11 öffentliche Schüler ' und 1 Externist Die reif erklärten Schüler waren : Nr. Namen Geburtsort Geburts- Datum Dauer der Gynums.-sludien Künftiger Beruf 1 Babič Rudolf Pettau 10 Sepl. 1883 9 Jahre Jus 2 Bruckner Adolf Pettau I«. Juni 1884 8 * Philosophie 3 Brunner Otto Salzburg 22. Okt. 1881 10 » Jus 4 Kasimir Josef Pettau 20. Jänn. 1885 8 » Akad. d. bild. K. | Nr. Namen Geburtsort Geburts- Datum Dauer der Gyrrmas.-Studien Künftiger Beruf 5 Krieger Karl Leoben 19. April 1883 10 » Bergwesen B Neumann Quido Pettau 25. Juli 1884 8 » Philosophie 7 Schal ler Karl / Edler von Hartberg 8. Juni 1882 11 » Jus 8 Scholz Alois Graz 15. Dez. 1881 10 » Chemie 9 Seidler Oskar Liesing 24-, Nov. 1882 10 » Bergwesen 10 Unterwelz Max Fried berg 17. Jänn. 1884 8 » Bergwesen 11 Weinhardt Baim. Ncu-Algersdorf 20. Eeb. 1884 8 » Philosophie d) im Sommertermine 1904. Es meldeten sich sämtliche 9 öffentlichen Schüler der VIII. Klasse. Die schriftliche Prüfung fand vom 1(5. bis 20. Mai statt. Zur Bearbeilung wurden folgende Themen gegeben: 1. Zum Übersetzen aus dem Deutschen ins Lateinische: „Ein tapferer Sinn überwindet Neid und Verleumdung“ (Süpfle, Aufgaben zur Wiederholung der lat Syntax II Nr. 132, mit einigen Änderungen.) 2 Zum Übersetzen aus dem Lateinischen ins Deutsche : Cicero, Pro M. Marcello c. 2 Nullius tanlum llumen bis c. 3 § 9: quos nunquam vidimus, diligimus. 3. Zum Übersetzen aus dem Griechischen: Platon, Menon I und II. 4. Aus dem Deutschen: Der Aufschwung der Kultur in Österreich seit Maria Theresia. 5. Aus dem Slovenischen a) für Slovenen: Pismena slovenščina od začetka novoslovenskega slovstva do novejše dobe, für Deutsche: Pisatelji vodi- telji v novejšem slovenskem slovstvu. 6. Aus der Mathematik: a) Ein dreißigjähriger Mann zahlt in eine Sparkasse 20.000 Kronen ein und legt jedes folgende Jahr bis zu seinem vollendeten 40. Lebensjahre einen bestimmten Betrag dazu, um alsdann über eine Summe von 50.000 K verfügen zu können. Wie groß ist der jährlich nachzuzahlende Betrag, wenn die Sparkasse die Einlagen mit 4°/0 verzinst? b) In einem Dreiecke beträgt eine Seite a — 20 cm, der gegenüberliegende Winkel x = 52° 17‘ 38" und der Badius des eingeschriebenen Kreises s = 1 7 cm. Wie groß sind die übrigen Seiten und Winkel des Dreiecks? c) Ein Kreissektor rotiert um die Symentrale seines Zentriwinkels. Wie groß muß dieser sein, wenn der Kegel des Kugelausschnittes gleich den Segmenten sein soll ? d) Wie groß ist das Flächenstück, welches die Linien, deren Gleichungen y = X — 0 und y — X — 2 — 0 sind, einschließen? Die mündliche Prüfung fand am 21. Juni unter dem Vorsitze des Herrn k. k. Landesschulinspektors Leopold Lampel ihren Anfang. Hiebei wurden 2 Schüler reif mit Anerkennung und 4 reif erklärt, einer hat die Wiederholungsprüfung im Herbste zu machen. IX. Behördliche Erlasse. 1. K. k. Landesschulrat (L. Sch. B.) vom l. September 1903, Z. 8592, betreffend die Begelung der Schulferien (Weihnachten) und der Unterrichtspausen. 2. K. k. L. Sch. B. v. 18. Oktober 1903, Z. 10585. Der hochwürdige Herr Josef Majcen, Domkapitular von Lavant und fürstbischöflicher Konsistorialrat, wurde zum Inspektor für den Religionsunterricht, und die religiösen Übungen an der Anstalt ernannt. 3. Steiermark. Landesausschuß v. 3. Dezember 1903, Z. 46434: Der Steiermärk. Landtag hat in seiner 30. Sitzung vom 11. November 1903 beschlossen, es werden am Kaiser Franz Josef-Landes-Gymnasium in Pettau zehn Landesstipendien und zwar fünf zu 200K und fünf zu 160 K jährlich errichtet. Anspruch auf diese Stipendien haben dürftige und würdige Schüler der Anstalt, die in Steiermark das Heimaisrecht besitzen 4. L. Sch. R. vom 31. Dezember, Z. 13373, womit der k. k. Min.-Erl. v. 4. Dezember 1903, Z. 13846 milgeteilt wird, betreffend a) die häufige Untersuchung der Turngeräte, b) die Kletlerübungen, c) die Verantwortlichkeit des Turnlehrers bezüglich der persönlichen Sicherheit seiner Schüler. 5. K. k. L. Sch. R. vom 21. Jännerl904, Z. 13259/ex 1903: Der k. k. Landesschulrat nahm den mit. Sorgfalt verfaßten Jahreshauptbericht über den Gesamtzustand der Anstalt im Schuljahre 1902/3 mit Befriedigung zur Kenntnis und sprach dem Lehrkörper für pflichttreue, eifrige und ersprießliche Berufstätigkeit seine volle Anerkennung aus. Der steiermilrk. Landesausschuß beglückwünschte mit Erl. v. 16. Februar 1904, Z. 6418 den Direktor und Lehrkörper zu dieser Anerkennung. 6. L. Sch. S. R. vom 3. Juni 1904, Z. 6151, womiL der k. k. Min.-Erl. v. 25. Mai 1904, Z. 18198 mitgeteilt, wird, demzufolge die im Funkte 4 der Min.-Verordnung v. 10. Dezember 1885, Z. 22960 ausgesprochenen Begünstigungen bei der Maturitätsprüfung auch auf die bei der zweiten Wiederholungsprüfung aus einem Gegenstände reprobierten Kandidaten in Anwendungen zu bringen sind. X. Chronik der Anstalt. Das Schuljahr begann am 16. September. Zur Aufnahme in die I. Klasse meldeten sich in beiden Terminen 45 Schüler, von denen 10 zurückgewiesen wurden. Die Aufnahme der übrigen Schüler und die Wiederholungsprüfungen fanden am 17. September statt. Am 18. September wurde das Schuljahr mit. dem Veni, sancte spiritus! feierlich eröffnet, am 19. September begann der regelmäßige Unterricht. Am 4. Oktober wurde zu Ehren des Allerhöchsten Namensfestes Seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. vom Beligionsprol'essor Ferdinand Majcen im Anschlüsse an die Exhorte eine patriotische Ansprache an die Schüler und dann in der Stadtplärrkirche ein feierlicher Gottesdienst, gehalten, dem der Lehrkörper und alle Schüler anwohnten. Den Schluß bildeten das Tedeum und die Volkshymne. Professor Dr. Ägid Raiz erhielt vom k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht ein Stipendium zur Studienreise nach Italien und Griechenland (L. Sch. R. v. 10. Okt. 1903, Z. 8438), das I. Erl. des k. k. L. Sch. R von 26. Dez. 1903. Z. 13309, auf das II. Semester des Schuljahres 1904/5 verlegt wurde. Die Gymnasiallehrer Dr. Hans Pirchegger, Dr. Josef Zack und Gustav Kaltengger wurden im Lehratnte bestätigt und erhielten den Professortitel. Dem Professor Dr. Ägid Baiz wurde die zweite Quinquennalzulage und die VIII. Rangsklasse verliehen. Professor Dr. Hans Pirchegger wurde für das erste Semester krankheitshalber beurlaubt, trat aber mit. 1. Dezember den Dienst, wieder allmählig an; infolgedessen entfielen die betreffenden Supplierungen, welche der Direktor, die Professoren Dr. Pichler, Preindl, Dr. Zack und Scharinger übernommen hatten. Am 26. und 27. Oktober empfingen die katholischen Schüler die heiligen Sakramente der Buße und des Altars. Ain 19. November, dem Namensfeste weiland Ihrer Majestät der Kaiserin Klisabeth, wurde zum Gedächtnisse der hohen Verewigten vom Beiigionsprofessor Ferdinand Majcen in der Stadtpfarrkirche ein Trauergottesdienst gehalten, dem sämtliche Lehrer und Schüler beiwohnten. Im Monate November kamen einzelne Scharlachfälle unter den Schülern vor. Vom 24. Dezember 1903 bis einschließlich 2. Jänner 1904 dauerten die W eihnachtsferien. Am 3. und 4. Februar 1904 fand die schriftliche, am 6. Februar die mündliche Wiederholungs-Maturitätsprüfung unter dem Vorsitze des k. k. Landes-schulinspektors Dr. Peter Stornik statt; bei dieser Gelegenheit inspizierte letzterer den Unterricht in einzelnen Klassen. Am 6. und 7. Februar fanden die Privatistenprüfungen für das (.Semester statt. Am 13. Februar wurde das I. Semester geschlossen und am 17. Februar begann das zweite. Am 8. März trug der Rezitator Hugo Zahr mehrere poetische und prosaische Stücke im Zeichensaale den zahlreich anwesenden Schülern vor. Am 21. und 22. März fand die österliche Beichte und Kommunion statt. Am 21. April inspizierte der Fachinspektor für den Zeichenunterricht an Mittelschulen, k. k. Schulrat. Hermann Lukas, den Unterricht im Freihandzeichnen und geometrischen Zeichnen. Am 7. Mai machten die einzelnen Klassen mit den Lehrern Ausflüge. Am 16. Mai begann die schriftliche Maturitätsprüfung, die mündliche fand am 21. Juni unter dem Vorsitze des Herrn k. k. Landesschulinspektors Leopold Lampel statt. Am 19. Juni fand im Zeichensaale der Anstalt die Johann Gabriel Seidl-Feier statt. Am 22. Juni wohnte Herr k. k. Landessclmlinspektor Leopold Lampel dem Unterrichte in mehreren Klassen bei. Am 25. Juni wurde im Schulhofe ein öffentliches Schauturnen aller Schüler abgehalten. Am 27. Juni inspizierte der hochwürdige Herr Kanonikus Majcen den katholischen Religionsunterricht. Am 3. Juli fand im Zeichensaale ein Schülerkonzert statt. Am 19. Juli wurden die Zeichnungen aller Schüler im Zeichensaale öffentlich ausgestellt. Am 11. und 12. Juli empfingen die katholischen Schüler die hl. Sakramente der Buße und des Altars, die Abiturienten bereits am 12, Juni. Am 15. Juli wurde das Schuljahr mit dem feierlichen Dankamt und der Absingung der Volkshymne geschlossen, worauf die Verteilung der Zeugnisse folgte. XI. Unfersfüfzungsverein für arme Studierende. Bericht über die am 3. Juli 1904 abgehaltene 35. Hauptversammlung. Der Obmann, Direktor Andreas Gubo, eröffnete die Hauptversammlung und begrüßte die Anwesenden. Nach Verlesung und Genehmigung des Protokolls der 34. Hauptversammlung berichtete der Vorsitzende über die Lage und Wirksamkeit des Vereines. Dieser zählte im abgelaufenen Vereinsjahre 114 Mitglieder und 13 Spender; diesen allen wie auch dem hohen steiermärkischen Landtage, der löblichen Stadt gemeinde, Bezirksvertretung und dem deutschen Vorschußvereine in Pettau wurde für die Förderung der Vereinszwecke der wärmste Dank gesagt. Leider verlor der Verein auch heuer ein langjähriges Mitglied, den k. k. Notar, Herrn S. Oschgan. Der Vorsitzende ersuchte die Versammlung, sich zum Zeichen dankbarer Erinnerung von den Sitzen zu erheben ((ieschah). Es wurden an 84 Schüler (50°/0) Schulbücher zur Benützung verteilt Außerdem erhielten 84- Schüler des Untergymnasiums Zeichenblatthalter, Reißbretter und Skizzenbücher. Sieben Schüler bekamen Winterkleider und Schuhe. Die Bibliothek erfuhr eine Vermehrung um ‘213 Schulbücher. Schließlich sprach der Obmann den p. t. Ärzten und Apothekern der Stadt lür die unentgeltliche Behandlung der armen kranken Studierenden und freigebige Verabreichung von Heilmitteln den innigsten Dank aus und ersuchte die Anwesenden, eilrig neue Mitglieder zu werben. Hernach legte der Zahlmeister, Professor Dr. Hans Pirchegger, folgenden Rechnungsausweis vor: Einnahmen: Jahresbeiträge der Mitglieder • K 240 — Spenden: a) Hr. Kaplan Koziper 10 K. b) Hr. Warren-Lippitt 40 K 50 — Subvention der Be/.irksvertretung ' » 200 — Subvention der Stadtgemeinde 100 — Subvention des Landtages . • 300 — Subvention des Deutschen Vorschußvereines in Peltnu 50-- Zinsen des in der Sparkasse eingelegten Kapitals (bis HO. Juni 1904 reichend) . . 17(5-97 Koupons von 2 Notenrenten 16-80 Spenden der Schüler 1 n 17-30 Summe der Einnahmen K 115107 Ausgaben: Bücherankäufe . K 459 02 Dem Vereinsdiener 8-— 4 Winterkleider 44-74 3 Paar Schuhe Der Gemeinde-Sparkasse für Fachmiete 8'— Stempelgebühren 1-90 Summe der Ausgaben . K 551 Mi Vermögensstand mit Ende Juni 1904: 2 Notenrenten k 100 fl K 400 — Bargeld ■ »1 161-80 Summe K 5507 HO PF.TTAU, am 3. Juli 1904. Andreas (iul>o, Dr. Hans Pirchegger, Obmann. Zalilmeistcr. Die Rechnung wurde geprüft und dem Zahlmeister das Absolutorium erteilt. Als Ausschußmitglieder wurden einstimmig gewählt die Professoren Ferd. Majcen, Dr. Hans Pirchegger, Dr. Josef Zack, die Herren Wilhelm Blanke, Ignaz Behrbalk und Max Krischan. a) Verzeichnis der Mitglieder des Unterstiitzungsvereines für arme Studierende 1903/4. 1 Herr Babič Andreas, Sekretär . . . 2 8 Herr Dr. Bračič, k. k. Ger.-Adjunkt 2 2 Berghaus K., Fleischermeister . 2 9 Dr. Brauner Adolf, Gymnasial- 3 n Behrbalk lg., Apotheker . . . 2 lehrer . 2 4 Blanke Wilhelm. Buchhändler 2 10 Cilenšek Marlin, Gymn.-Prof. . 2 5 Frau Blanke Rosa, Buchhändlersgatt. 2 11 Czerny Franz, k. k. Kanzlist . 2 6 Herr v. Bouvurd, k. k. Bezirks-Ober- 12 Dr. Dolezcll A , k. k. Gerichts- kommissär 2 Adjunkt . 2 7 Frau Beer, k. k. Hauptmannswitwe 2 t 13 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 2« 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 ■40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 12 Herr Drcflak Franz, k. k. Bezirks- Schulinspektor................... „ Elsbacher Viktor, k. k. Steuerinspektor ........................... Frl. Ferner, Private.................... Herr Dr. R. v. Fichtenau, Advokat „ Fritz Stefan, k. k. Post-Assist. „ S. Gnad. Fleck Jos., in I'. Propst und Stadtpfarrer . . . trau Fritsch-Bruckner, Private . . Herr Fürst Konrad, Weingroßhändler „ Dr. Glas, k. k. Bezirksrichter . „ Gubo Andreas, Gymn.-Direktor „ Horvat Fried., Stadtpfarrvikar ^ „ Gspaltl Josef, Juwelier .... Frls. Ileržič Cäzilie und Johanna Private....................... Herr Hrovatin Sixtus, k. k. Post- Assistent ....................... „ Hutter Simon, Fabriksbesitzer . „ Janatka L., k. u. k. Major i. R. „ Jurza A., Kaufmann.................. „ Just Josef, Bürgerschullehrer . „ Kaiser Franz, Weingroßhändler „ Kundigraber Hermann, Musikdirektor ............................. „ Dr. Komljanec Josef, Gymna- sial-Professor................... „ Kasper Johann, Sparkassa-Ober- buchhalter...................; , „ Kollenz Josef, Kaufmann . . „ Kersche Hermann, k. k. Ger.- Ober-Offizial.................... „ Kaltnegger Gustav, Gymnasial- Professor ....................... „ Kossär Karl, Hotelier .... „ Kravagna Jos., Weingroßhändl. „ Kraker Alois, Kaufmann . . . „ Kratzer Karl, Tischlermeister „ Krischan Max, k. k. Postver- wajter........................... „ Kalb Adolf, k. k. Post-Olfizial ’ „ Kasimir Josef, Kaufmann . . . Frl. Krainz, Private................... Herr Uibel Josef, Bürgerschul-Dir. . „ Luttenberger J., Fleischhauerm. „ Laibacher Franz, k. k. Steuer- amts-Offizial.................... „ Laa Rudolf, k. k. Post-Assist. . „ Lorenz Theodor, Musiklehrer . „ Majcen Ferd,, Gymn.-Professor „ Matzun Jakob, Ziegeleibesitzer „ Dr. Mauczka J., k. k. Bezirks- Arzt ............................ „ Mauretter Heinrich, Kaufmann » Dr. Mezler v. Andelberg, prakt. Arzt............................. „ Molitor H., Apotlieker .... „ Makesch F., Kaufmann . . . „ Muchitsch A., Kaufmann . . . Hochwürdiger Minoriten-Konvent . . Herr Nemet, k. u. k. Major u. Stations-Kommandant ...................... „ Neumann Wilhelm, Stations-Vorstand ......................... 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 2 73 2 74 2 74 2 75 76 2 77 78 2 79 80 2 81 2 82 2 83 84 2 85 2 86 2 87 2 2 88 89 4 90 2 91 2 92 2 93 2 2 94 95 2 96 2 97 2 98 2 99 2 00 .] 01 2 02 2 03 2 2 1 04 2 2 1 05 2 06 1 07 2 1 08 2 1 09 Herr Ornig Josef, Bürgermeister . „ Osterberger Franz, Hotelier . . „ Dr. Plachki Edler v., Advokat „ Pauluzza Jos., k. k. Post-Ofliz. „ Dr. Pichler Franz, Gymnasialprofessor ........................... „ Pristolitsch Josel, k. k. Finanz- Kommissär ....................... „ Dr. Pirchegger Hans, Gynina- sial-Professor.................... „ Pogatscher Josef, Gymnasialprofessor ........................... „ Preindl Johann, Gymnasialprofessor ........................... „ Pschunder Ferd., Stadtpfarr- Kaplan .......................... Frau Petovar, Fleischhauerswitwe Herr Petter, Gutsverwalter .... „ Dr. Raiz Ägid, Gymnasial-Pro- fessor........................... „ Dr. Rack Anton, prakt. Arzt Frau Remiz, Hausbesitzerin ... Herr Ružička, Handelsmann .... Frau Sadnik M., Private................ Herr Sadnik Raimund, Kaufmann „ Saria Alois, Distrikts-Kommiss. „ Seifert Karl, Musiklehrer . . . „ Sellinschegg Adolf, Kaufmann „ Sonnenschein, Handelsmann . „ Schmuck von, Inspektor der Südbahn ......................... „ Schröfl Alexander, Hausbesitzer „ Dr. Schöbinger, Gymn.-Prof. „ Schwab Wilhelm, Kaufmann „ Schramke A., Kaufmann . . „ Schwanke F., k. k. Post-Assist. „ Scharinger Hans, Gymnasiallehrer ............................. „ Schaffenrath, k. k. Bez.-Komm. „ Skubitz Jos., k. k. Distrikts- Bezirks-Kommissär............... „ Slavinec Josef, Gastwirt . . . „ Slawitsch Brüder, Kaufleute . „ Stary Heinrich, Bäckermeister und Hausbesitzer................. „ Straschill Max, Realitätenbesitz. Frau Straschill, Hausbesitzerin . Herr Strohmayer H., Hausbesitzer „ Stepic, k. k. Hauptsteuereinnehmer ................................. „ Dr. Štuhec Bela, prakt. Arzt „ Stuhec Franz, Benefiziat . „ Dr. Treitl Ernst, prakt. Arzt . „ Dr. Teltschik, k. k. Gerichts- Adjunkt ...................... „ Underrain Anton Edler von, k. k. Bezirkshauptmann . . . „ Dr. Watzulik, k. k. Gerichts- Adjunkt ........................ „ Wibmer Rudolf, Realitätenbes. „ Winkler H., Kaufmann . . . ! „ Weber A., k. k. Ingenieur . . ! „ Warsberg Oskar, Freiherr von, k. k. Bezirks-Kommissär ... » Dr. Zack Josef, Gymnasialprof.! 2 2 2 2 2 2 2 9 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 b) Verzeichnis der Spender von Freitischen. 1 Herr Brenčič A., Gastwirt .... 1 7 Herr v. llnderrain Anton, k. k. Be- 2 Hochw. Propstei /.irkshauptmann 2 8 Herr Kaiser Franz, Weingroßhiindler Hochw. Minoritenkonveni 4 8 Vogel, Glasermeister 1 •i 1 9 Winkler H., Kaufmann .... 1 0 Herr Seheichenbauer, Schtosscrmcist. 7 10 Löbl. Deutsches Studentenheim . . 12 6 „ Stary, Hilckermeister .... 1 11 Studentenküehe 68 XII. Kundmachung für das Schuljahr 1904|1905. Das Schuljahr beginnt am 16. September 1904. Die Aufnahme der Schüler in die 1. Klasse findet in zwei Terminen statt: Am 15. Juli und am 16. September, jedesmal von 9 bis 10 Uhr im Lehrzimmer der III. Klasse; unmittelbar darnach folgt die Aufnahmsprüfung. Eine Wiederholung der Aufnahmsprüfung, sei es an derselben Anstalt oder an einer anderen Mittelschule im gleichen Jahre, ist unzulässig. Die Aufnahmswerber sind von den Eltern oder deren Stellvertretern vorzustellen. Bei der Aufnahmsprülung werden nach der Verordnung des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 14. Mürz 1870, Z. 2370 und vom 27. Mai 1884, Z. 8019 folgende Anforderungen gestellt: a) Jenes Maß von Wissen in der Religion, das in den vier ersten Kiassen der Volksschule erworben werden kann, b) In der deutschen Sprache: Ferligkeit im Lesen und Schreiben der deutschen und lateinischen Schrift, Kenntnis der Elemente der-Eormenlehre; Fertigkeit im Analysieren (Zergliedern einfacher bekleideter Sätze.) Bekanntschaft mit den Regeln der neuen Rechtschreibung und richtige Anwendung derselben im Diktandoschreiben. c) Übung in den vier (irundrechnungs-arten in ganzen Zahlen. Die von einer Volksschule kommenden Schüler haben ein Zeugnis dieser Schule oder Schulnachrichten, die nach dem h. Erlasse des k. k. Min. f. K. u. U. vom 1. April 1886, Z. 5772 verfasst sind, demnach je eine einzige Note für Religion, deutsche Sprache und Rechnen enthalten, und den Tauf- oder (ieburtsschein beizubringen. Die Aulnahmstaxe beträgt 5 K 2ü h. An demselben Tage melden sich auch solche Schüler, die eine Aufnahmsprüfung in eine höhere Klasse machen^ wollen. Jene Schüler, denen eine Wiederholungsprüfung gestattet wurde, haben sich am 17. September von 8—9 Uhr in der Direktionskanzlei anzumelden und das Interimszeugnis abzugeben. Die Wiederholungsprüfung lindet sofort statt. Die Aufnahme der übrigen Schüler in die II. bis VIII. Klasse und der Repetenten der I. Klasse findet am 17. September von 9 bis 11 Uhr im Lehrzimmer der III. Klasse statt; begonnen wird mit der obersten Klasse. Hiebei hat jeder für die Schülerbibliothek und für die Tinte 1 K 20 h zu zahlen und das letzte Semestralzeugnis und, wenn er von der Entrichtung des Schulgeldes befreit war, auch das Mittellosigkeitszeugnis, das nicht über ein Jahr alt sein darf, abzugeben. Mittellose Schüler, die Bücher vom Unterstützungsvereine haben wollen, müssen zugleich ein Gesuch, das die betreuenden Bücher an führt, abgeben. Jeder Schüler, der neu in die II.—VIII. Klasse der Anstalt aufge-noininen werden will, hat sich in Begleitung der Eltern oder deren Stellvertreter am 17. September einzufinden und das letzte Semestralzeugnis mit der Abgangsklausel und den Tauf- oder Geburtsschein mitzubringen; die Aufnahmstaxe beträgt 5 K 20 h. Die Anmeldung der Privatisfen soll gleichzeitig mit jener der öffentlichen Schüler geschehen. Das Schulgeld beträgt für das Semester 80 K und ist anfangs Oklober und anfangs Mürz bei der Direktion zu erlegen. Öffentliche Schüler können bei nachgewiesener Mittellosigkeit, bei wenigstens befriedigenden Sitten befriedigendem Fleiße und I. Fortgangsklasse von der Entrichtung des Schulgeldes ganz oder teilweise befreit werden. Schüler der I. Klasse, die schon im ersten Semester befreit werden wollen, müssen nach Ablauf der ersten zwei Schulmonate in jedem Gegenstände wenigstens die Note befriedigend erhalten. Der Eröffnungsgottesdienst findet am 18. September um 8 Uhr statt. Der regelmäßige Unterricht beginnt am 19. September. Mit Bezug auf den § 70 des Org.-Entw. wird den auswärts wohnenden Eltern hiesiger Schüler die Pflicht ans Herz gelegt, dieselben unter eine verläßliche Aufsicht zu stellen. Das Deutsche Studentenheim“ bietet dazu günstige Gelegenheit. Kostorte sind jederzeit in der Direktionskanzlei zu erfragen. Überhaupt wird allen Eltern und deren Stellvertretern eindringlichst empfohlen, bezüglich ihrer der Lehranstalt anvertrauten Kinder und Pfleglinge mit dieser in regsten Verkehr zu treten, denn nur durch so vereinte Kräfte kann das Wohl der studierenden Jugend gefördert werden. Andreas Gubo, Gymnasialdirektor.