antic^uX öc moäernce complera: Das ist Vollkommne und gründliche Zanv-MckhmbimZ deß berühmten Vormaligem und jetzigem Austande desselben: Darirm Ulke dessen Wädte / Mrckte / Dlöster / und Schlösser / nebst andren Beschaffenheiten/ und Miteinführung mancher/ entweder zur Erläuterung dienlicher / oder sonsten A sich dazu bequemender Geschichten / § Nicht allein mit einet' warhafften Sedel / sondern auch Natur, ähnlichem Abriß der beschriebenen Oerter/ und in Lupffer gebrachten Plätze/ Ans Liecht gestellt/ - durch - NoIannMeichard Mlvasor/ Mreyherm/ und Mitgmossen der Königlichen 8ociS^L 6f»rE '6^^--, 6ia»i«cX F.Veu !o^r»ö i^m»/ Wr-e V^-lck VdMmEi 6u^r 6ni/nsnx <5.Vo>ia/«^.; o^ üro^/ac/ro ^Ivc^' ?ü/(sm^) ^>a^ecL> Vu>-7Lieisnc O^sKnH t^o^LF' /Vs/^^ö^v E^srtMkLL^O " trum^b«^ rL^LruM m»n^ ^ÄnetsiA !A8o<»N " - F < Test^Ä- ,s°2^ ^SL, ... ,<5r^/s^0 Loll«s/»s^c) r-55 6c< o> Lio//lL-/tvr, ^Üs^lLlL^/ "- L^ic»^cis< .Vl^Äubenr uÄD ^A>lEL5 <5. »kF^>6*A <5.6r^ . . ^^2 (/ecisc/tnsTic^^ <5.6c>, s a c^cZa/uo^, O/^ 4?L_L^tz_L- VchÄ^ ^bnnbs»'0 O E-ta«/ -».^Li^u n, / »-4L XaÄ«-öün^ ^/c)t?/K»«-cr^ Ä ^M W o OtiQcn Vo^§^> Vs^tf'rtz P5^MVN5 POLIVK 7 /> /v/s^ecK , ^>o6Ä^ /^Loc/l «^tr'LMU^ ^ic/rFl-sl^ L./kaL^l^r ^n/7?o^t ^zrsp —_7 Topographische Beschreibung Deß Wrß-Dertzogchums Kannten. S ligt dieses Ertz-Hertzoqthum im Dorico Mechtel und soll ehedessen eine Weile krovincia Dorici , I.3U- UNdkacriaLlavorum , biß zu den Zeiten Keysers Oaroli genannt worden/und dazumal der Nam Kärndten/von GT^^WWdenMNdischeN Lsrnis, aufkvMMeN ftyn: Wie ^arrk. Merian, in seiner lopoZrapiriLkrov. ^ultr. in Beschreibung deß Herkog- thums Kärndten / ?. 8 7. vermeldet. Dieses Land ligt unter der Lievarion koli 47 Grad lacimäinis, und erstreckt sich in die Länge 27. und in die Breitei 2. TeutscheMerlwegs ungefähr» Es gräm tzet solches/mit denen Hertzogthümern Steyrmarck und Crain / imglcichen mit der Grafschafft Görtz / Friaul Venedigischen Gebiets/ Fürstlicher Grasschafft Tyrol / und mir dem Ertz- Grifft Saltzburg. Das Land wird in vierTheile getheilt/ als in das Unter-Viertheil/ Ober- Viertheil / Lauanthaler Viertheil/ rind Gurgger Viertheil. Von Keyser^uZuüo, ist es erstncy zu eimr Provintz gemacht worden / im Jahr derWelt ^967. nemlich 8. Jahr vor Christi Geburt. Denn als die Römer Kärndten/ sunt den andern nah, herum gelegenen Landen/zum Gehorsam gebracht hatten/ machten Sie dieselbe zu Ländern deß Heiligen Reichs/ und hiessen diesel¬ be in Ihrer Sprach krovincizs. Im Jahr499. nach Christi Geburt aber/ ist dieses Land zu einem Hertzogthum worden: dieweil um diese Zeit / durch ritterliche Handlungen der Bayrn/ die Römer nicht allein deß Lands Kärndten/ sondern auch deß ganuen^oricimecijcermnLi,beraubtworden: Dadurch dann solche Län¬ der/ unter das alte / und Löbliche Hans vonBayrn/ kommen/ und von demsel¬ ben zu besonder« Fürstenthümen gewidmet worden. Sonst findet man / in den uralten Freyheiten/ oder^iieZien/ daß ein Hertzog in Kärndten/ inWindischer Sprach inveLrt/ und eingesetzt worden. Wie dann auch s^ivius, msei- uem kuropa, an dem Ort/ wo er von Kärndten schreibt / für glaubwürdiganzeigt/ daß ein Fürst in Kärndten die Freyheit hette / wann Er bey einem Römischen Keyser/ und dem gantzen Heiligen Reich / angeklagt würde/ daß Er sich vor dem¬ selben anderst nicht/ als inWindischerSprach/ zu verantwortea schuldig wäre. ikeoäo, oder Dieth/deß Namens der Ander/ ein Fürst n Bayrn/ n.ch- dem er durch ritterliche Faust / das Land Kärndten / den Römern/ und Dietrichen von Bern abgedrungen: war der erste Hertzog in Kärndten. Folgends aber/ nemlich im Jahr Christi 79^ ist es vom König / nachmals Keyser caroio dem Grossen / zu eitlem Ertz- Hertzogthum erhöhet worden. Des¬ sen Hertzog inZuon hat Zeit seiner Regierung / mit denen Kärndtern/ sich löb¬ lich und redlich verhalten/auch mit gantz tapffrem und männlichem Gemüt/gegen dem Römischen Reich (sonderlich in Hungarischen Krieg / der lange Jahr gewäh¬ ret) dergestalt ritterlich erwiesen/ daß hierüber König Carl der Grosse/nicht ein geringes Wolgefallen getragen / und deßwegen Ihme nicht unbillig fürgenommen/ das Hertzogthum Kärndten noch mehr zu erhöhen / und den inZuonem mit grösse¬ rer Herrlichkeit zu schmücken/ als jemals einigen andern Fürsten hiebevor war be¬ gegnet : um darmit andere Nationen zu reitzen / ebnermassen dergleichen Tugenden uachzustreben. Machte also/ aus Königlicher Vollmacht/ das Land Kärndten zu einem Ertz- Hertzogthum / sich dieses Tituls / und aller deren beygefugten Frey- hetten/ zu ewigen Zeiten zu gebrauchen; und desselben regierenden Fürsten/ zu einem Ertz-Hertzogen. Ward also dieser lnZuon (der Erste deß FränckischenGe¬ blüts / und der zwölffte Hertzog) erster Ertz-Hertzog in Kärndten. Gras Otto vonWaillingenausWürtenberg/ hat von Keyser Otten/dem Andern / im 978 Jahr/ deß Reichs Jägermeisterey erlangt/und erstlich als ein Schwab / die drey A schwache 2 Beschreibung deß Ertz- HertzogtbumsRamdten. schwartze Leuen in einem güldenen Schilde geführt/ so noch dieser Zeit das Ertz- Heriwgthurn Karndten / aufder rechten Seiten seines Wappens / zu haben pflegt. Also hat hernacher Keyser Otto der Dritte/im Jahr 989. Grasen Otto/deß Na¬ mens den Ersten (einenBruderHertzogHermanszuSchwaben/in der anfängli¬ chen Ordnung der 22. Hertzogen / und n.Ertz-Hertzogen in Karndten/) zu ei¬ nem Ertz-Hertzogen in Karndten gesetzt. Es hat aber das Land Karndten 14» Negierungen gehabt (wie solche »is. ronMc-Ailerus beschreibt) Die erste haben die Deutschen Könige in Norico, geführt. Im Jahr der Weitz 640. das ist vor Christi Geburt z z i. Mr / da König Lren- nus der erste Negent/und Lands-Fürst in Karndten gewesen. Die andere Römische Regierung hat sich angefaugen / im Mr der Welt 5958. und vor derGeburt Christi iz.von ^u§utto Römischen Keyser/ der die Bayren / Sallyer / und die ändert; Gastier/ so Karndten bißhero innen gehabt/ ver¬ trieben. . , - . Die dritte Bayrische Neuerung hat den Anfang genommen/ mIahr 499» nach Christi Geburt/ als durch Ritterliche Thaten der Bayren/die Römer nicht allein deß Lands Karndten/ sondern auch deß gantzen Dorici meeNcerranci entsetzt/ und hierdurch solche Länder / unter das alte / und Löbliche Haus von Bayren kom¬ men/ und von selbigen beherrschet worden. Die vierdte Windische Regierung nahm den Anfang/ im Mr 62 2. als-iß Land/ durch Ritterltche Faust/der Windische Fürst/ 8amois, denen Bayren ent¬ wendet / und es ferner auf seine Anverwandte gebracht hat. Die fünffte Bayerische Regierung fienge an / im Jahr 772. als Vaiäun- der Windische Fürst gestorben / und keinen Erben nach sich verlassen/ immas- sen damals solche wiederum an die Bayren kommen/ aber nicht lang gewahret. Die sechste Francktsche Regierung hat sich angehebt / im Jahr 792. als caro- lu8 U3ANU8, hernach Röm. Keyser/ das Land Karndten denenBayren abgenvtn- meu/ und solches einem Fränckischen Grafen inZuon gegeben / welchen er zu einen Hertzogen in Karndten gesetzt. Zmno ekrilii 989. war der Anfang der siebenden Schwäbischen Regierung/ nachdeme der Königliche Fränckische Stamm/ohne Leibs Erben abgestorben/und dieses Ertz-Hertzogthum / Kärndten / von Keyser Otto dem Dritten / an das Haus Schwaben Lehenweis gewendet worden. Die achte Zaringische Regierung hat sich im Jahr 1256. angefaugen / als Weipko, Ertz Hcrnog in Karndten / mit KeyserHeinrich dem Dritten/ untreu¬ lich gchandlet/ und solches deßwegen diesem genommen/und auf die Hertzogen von Zäringen verwendet worden. Die neundte Regierung aber fiengean/ im 107z.Jahr/ als kerckolcl un, Graf von Zäringen / von dreiem Ertz-Hertzogthum Kärndten verstossen: und solches auf die Edlen Grafen zu Müertzthall und Auelantz/ auch die Herren vonEppenstein/ von Keyser Heinrich dem Vierdten/ Lehenweis gelassen worden. Die zehende Regierung über Kärndten hat den Anfang genommen / im Jahr 1127. als Gras Heinrich der Dritte von Müertzthall / Ertz-Hertzog in Kärndten / ohne Männliche Erben gestorben/ und solches von Keyser i^ockgrio, Lrboni-Pfaltz- grafen Hartwig zu Regenspurg/ und Neuburg/ Ehelichen Sohne/allergnädigst verliehen vordem Nach dieses Lrbonk Tod / hat sich die Eylffte/ im Mr 1142. angefangen/ da dieses Hertzogthum Keyser 0onraäu8 "rercius, dem Grafen LnAidcrco von Spanhaim / und Orttenburg/ con 5erirt. Die zwölffte Böhmische Regierung / hat im Jahr 1269. sich angefangen/ dann als Ulrich der Dritte / deß Stammens von Orttenburg / Ertz-Hertzog in Kärndten/vermerckte/ daß er ohne Leibs Erben sterben würde/ hat Er solches/ dem Occocaro,König in Böhmen (wie etliche wollen) um ein gewisse Gelds-Sum¬ ma/ übergeben/ welcher/ nach dem Hinscheiden deß von Orttenburg/ selbiges in kollek genommen. Als aber Anno 1282. erstbemeldter Occocgrug, König in Böhmen / von Keyser «-ucioipko überwunden/ und in einer Schlacht erlegt worden/ ist dieses Ertz-Hertzogthum/aufMaynhard Grafen zu Tyrol/ und Görtz/gelanget. Endlich hat die Vierzehende / und letzte Oesterreicherische Regierung / den Anfang genommen/imMr izzi. als Heinrich dieses Namens der Fünffte/Ertz- Hertzog Beschreibung deßErtz-Hertz-gthnmsRarndten. z Herzog m Kärndten/und Gmf in Tyrol/ ohne Männliche Erben gestorben/und solches auf das Durchleuchtigste /Hochlöblichste Haus Oesterreich / und Habspurg gekommen / von welchem es noch biß auf den heutigen Tag regiert wird / und (GOtt gebe) weiter glücklich wird beherrschet werden. Weil aber der Lands-Fürst nicht Selbst allda residirt/ als Wird dieses Ertz- Hertzogrhum/ durch die Burggrafen/Lands-Hauptleut/Lands-Vitzdom regien. Die Burggrafen feynd erst im vorigen seculo m dieses Ertz-Hertzogthum eingesetzt worden / welche also nacheinander regiert haben. i. Herr Augustin Paradeiser. Anno y. Herr Hans Andree Urlm, Graf von r. Herr Leonhard Welzer. Anno 1574 Rosenberg. 1699 z. Herr Erasem Mager. 1578 12. Ihr Gräfl. Excell. Herr Herr Wolff 4. Herr Vartholomee Kevenhuller. Andree Ur5m von Rosenberg 1582 1667 s. HerrLudwig vonDietrichstein. 1608 nachmals bey Ihro KeysMaj. 6. Herr Martin Strasser. 1618 Hof-Cammer President. 7. Herr Paul Kevenhuller. 1624 i i.ZhrGräfl.Exceü. Herr Herr Georg 8. Herr Gottfried von Schroitenpach. Niclas Urün Graf von Rosem i6zO berg/rc.rc. Die Lands-Hauvtlent haben noch vor Christi Geburt in diesem Land regiert/ so von denen Römern eingesetzt worden/ und also nacheinander gefolget. I. Marcus L1au6iusvrul'us.vvk Chki- 15. Marcus ^ur-elius, ^aconiusLattia- stl Geburt 1Z. Jahr. NUS tteliogsbalus. 2 l 9 2. I-ucius ki5o, vor Christi Geburt 16. Marcus Aurelius ^lsxanäer Seve- 8. Jahr. rus. rrr z. rlaviuskÄbiauus, nach ChristiGe- 17. Marcus Julius Philippus. 2Z r burt 27. Jahr. 18. p' Aurelius I.iciuius. 244 4. ^srcus^ucoulus^nuocbritti 4; ly.eLjusVibius^rebouiguus. 250 5. LevaÜus. 69 ro.k.Valsrius^urellLKUs. 25Z 6. Sexciliuspelix. 7o ri.Lonoius. 272 7. Olsucliusketticutus. 87 22.Lulalius. 282 8. SoliusSenecio. 97 2Z.eajus^quiliuus. Z04 y. ^berius. ir; 24.^3Aneuriur. Z06 lo.^vi^iuseMus. iz8 25.>levica. z;z H.^uhtlius ViLtorinus, UNd Publius 26.^lajot-3nus. z8r ^lius kercinax. 16; 27. Marcus Aurelius. 41z I2.8eprimius Severus. 182 28.^iZecius. 454 iz.Llarcus Aurelius, ^.uccruiusLailia- 2y.Lur6o. 4;- QuseLracalla. 2iz zv. Paulinus. 477 I4.popilius^acrinus. 218 zi^beoclericus. ^nnoekriüi. 481 Obfpecifieirte z i. Lands - Hauptlsut / seynd von denen Römern eingesetzt worden/welche das Land Kärndten/ und andre benachbarte Lander regiert haben. Nun aber folgen die Oestemichifche Lands-Hauptleut nacheinander. I. Friedrich von Auffenstain. A. rzz i r. Conrad von Kraygd. 1539 z. Ulrich Graf von Pfanenberg. i z 53 4. ZohannGrafvonPfanenberg. 1 z 60 s. Friedrich Graf von Orttenburg. 13 6z 6. Friedrich von Weltz. iz68 7. Conrad oder Lienhard von Auffen- ftain. 1Z70 8. Conrad von Kraygd. iz8- y. Frantz GrafvonThürnstaitt. 1Z98 io. Udalricus von Weißbriach. 1420 I1. Ottovon Ebrenfels. 1407 12. Conrad von Kraygd. 1425 iz. Mainhard von Liechtenstain. 1428 14. Stephan Grafvon Mantfort.i432 15. Leonhard von Harrach. 143 8 16. Hartwidt von Kraygd. 1442 17. VeitvonRottenhan. 1446 18. Sigmund Kreutzer. 1454 19» Balthasar von Weißbriach. 1464 20. Christoph von Kolnitz. 1473 21. Conrad oderLeonhard von Kraygd. 1477 2 2. Udalricus von Weißbriach. 1488 rz. Rudolph Kevenhuller. 1490 24. Veitvon Weltz. 1501 25. Christoph Kevenhüller. 1540 26. Christoph von Tonhausen. 1557 A ij 27. Georg Beschreibung deß Ertz-Hertzogchums Räendten. z z.JohannCarlFürst vonPortia. 1667 z 4. JhreExcell-HerrSigmundHelffrid/ Graf von Dietrichstein/Jhrer wei¬ land Keyserl.Maj. keräiN3n6i m. der verwittibtenKeyserin/Licono- rL, gewester Obrist - Hofmeister 1668 z 5. Herr Frantz AndreeUrümGrafvon Rosenberg. 27. Georg Kevenhüller. 1565 28. Johann Graf von Orttenburg. 1587 29. Georg Graf von Nagarol. 1602 z 0. Christoph David von Urssenpeck. 1610 z i. Georg Sigmund Paradeiser. 16z 6 z 2. Georg Andree von Kronnegg. 1649 Folgen die Lands- Vitzdom in Kärndten. 1. OtwHallegger/^nno edriüi 2. Dietz Füller. z. Conrad Meyxner. 4. AnthoniHimmelberger. 5. VeitGrabner. 6. Jacob von Ehrnaw. 7. Leonhard Kolnißer. 8. Andres Räuber, y. Georg von Waldenburg. 10. Andree Adler. 11. Christoph von Laaß. 12. Bernhard Kevenhüller. Im gantzenErtz-Hertzogthum Kärndten ist der Zeit alles Römisch-Catho- lisch. Die Sprach aber anlangend/gebraucht man sich meistentheils nur der Deut¬ schen / wird auch bey allen Gerichten / in dieser Sprach alles abgehandlet. Die Windische ist allein unter dem gemeinen Volek / und zwar nur an denen Craineri- scheu/und Steyrischen/ LonKnen/ wie auch bey und um Clagenfurth/üblich. Das Land ist zimlich kalt / deßwegen hat es keiti Weingewächs darinn / äusser allein bey Wolfffperg herum ern wenig; und in Unter - Kärndten/an Steyrischen und Crainerischen Oonünen hat es gar wenig: dannenhero der beste Wein/aus Steyer/ Crain / und Friaul ins Land gebracht wird. Das Land ist auch dem Unqewitter sehr untergeben / zu welchem Ende jährlich von der Löbl. Landschafft in Kärndten/ ein gewisse Hua nc-rat Schieß- Pulver/ auf gewisse Oerter ausgetheilt wird/ dar- mit man grosse Mörser/ und Doppelhaken starck laden thut/und solche in der Be- reitschaffthalt: wann ein schwache Wolcken/oder übles Wetter/kommt/ alsdenn pflegt man einen starcken Schuß gegen der Wolcken/bald auf jenem/bald aus diesem Verg/zu lhun/und dergestalt die Wolcken zu vertreiben/ daß kein übles Wetter (das ist/derSchauer) daraus entstehen kann/welcher sonsten grossenSchaden verursachen würde/zumalnsolcher/ dieses Schiessensohneracht/ nichts destoweniger öffters er¬ folgt. Sonst geschehen diese Schuß gemeiniglich im Gebirg/ jedoch zuweiln auch in der Ebene/ und ist zu bewundern/ wie geschwind man damit ein böse Wolcken zertrennen thut. Dieses Land hat viel und hohes Gebirg / dazwischen aber schöne grosse Thaler/ oderBöden/daß man fast aller Orten einen ebenen Weg hat/ und die Strassen im Land wenig über das Gebirg gehen. Die vornehmsten und höchsten Berge/ werden also genannt: der Thaurn/Leobl/Stangen/Khätschberg/Prüe- wald/ am Kampffhinter Wolfffperg/ Hüttenberger Alben / Steinberger Alben/ Prediell/Packh/dieRüsenanderWurtzen/Zwantzigberg ob derSattnitz unter Hollenburg/Zellikh/Petzen/ Rabl/ Pleschenberg/ Gmwberg/ Liemberg / Diecht- sperg/ Greiffenberg/ Albersperg/ Haberberg / Hirschberg / Guggenberg/ Dach¬ berg/ Lienberg / Khüenberg/Drumsperg/ Wagenberg / Zwickenberg/Zollberg/ Falckenberg/ Natteroerg / Franckenberg / und dergleichen mehr andere Gebirg. Insonderheit aber/ als ^eZiterus und Merian schreiben/seynd vier der hohen Berge im Lande/dahin jährlich grosse Wallfahrten gehalten werden/welcher Namen sind/ S. Ulrichs Berg / S. Helena Berg/ S. Veits Berg / und S. Laurentzen Berg/ deren emer von dem andern zwey Meilwegs ligt. Auf diese Berg läufst das gemei¬ ne Volck alle Jahr Kirchfahrten / an der heiligen drey Nägl Tag (denn also nen¬ nen sie den dritten Freytag nach Ostern) und diese Kirchfahrt verrichtet man von ersten Beschreibung deß Ertz- Hertzogthums kärndten. 5 ersten Nachmittag an/biß den andern Nachmittag / die gantze Nacht hindurch/ und also in vier und zwantzig Stunden. Wann sie in die Kirchen kommen/ge¬ hen sie allein um den Altar herum/ verrichten ihr Gebet/ und gehen also von ei¬ ner Kirchen zur andern/da sich sonst die Kirchfahrt zu einer andern Zeit im Jahr/ in vier und zwantzig Stunden nicht verrichten lässt; sintemalen der gantze Um¬ weg/ Berg auf- Berg ab/ aufdie zwölff Meilwegs / sicherstrecket. Dieses Land hat auch schöne grosse Wälder / von Fichten- Lerch- und Zürm- ben-Holtz /doch seyud die meisten Wälder nur im hohen Gebirg/ in der Ebene - hingegen hat es zwar Holtz genug / aber wenig grosse Wälder. Es ermangelt auch nicht an schönen Thälern und fruchtbar» Böden / aller- ley gutem Getreid/Vieh-Weid/grosser und kleiner Viehzucht/und werden im Gaylthal gute Pferde erzogen. Es hat auch viel Seen und Bache/so alle fischreich sind; die vornehmsten Seen seynd Nachfolgende: Der grosse Wördt-See/unweit der Stadt Clagen- furt/ ist zwey gute Deutsche Meil lang/ und gar breit/ darinn auch etliche Her¬ ren Gerechtigkeit zu fischen haben. Ztem derDßiacher See / darinnen schöne Fisch / auch grosse Lachsferchen sind/ dessen See-Bach unter Villach/in die Traw fallt/ in diesen See aber fliesset ein Bach / die Feistritz genannt/ so hinter dem alten Schloß Himmelberg / entspringt / und durch das Dorff Himmelberg heraus mit einem Umschweiff/ gegen S. Veit/ und durch den Marckt Veldkirchen rinnt/ und nicht weit voll Steindorff in See fällt / diesen Bach verschlägt jährlich der Abbt zu Oßiach/ an S. Lorentzen Tag/ und setzt ein Reusen darein/ da Er die besten Lachsferchen fängt / bald mehr / bald weniger. Der Müllstetter See ist auch groß / hat seinen Ausgang in die Lyser/ un¬ weit davonbey Dobriach seyud ebenfalls zwey Seen/und fliessen in denMüllstet- ter i§ee. Item sind zu Keutschach zwey Seen/Pleschitz/und Thurin genannt/ de¬ ren einer in den andern fliesset/ endlich kommt der Bach in Wörth-See. Ferner der Weissen See/Forchten-See/ Fäkher-See/ Pressng-See/ Cankher-See/ Räbl-See/ArnoldsteinerSeen; wiederum sind in derRichenau dreySeezMäll- zikherSee/ Threyger-See/ Leng-See/ Steiner See/ Sitterstorffer See/ GrüffnerSee/und andere mehr dergleichen kleine Seen: So hat es auch/ in diesem Ertz-Hertzogthum Kärndten/ aufhohen Alben/viel kleine Seen. Unter den Flüssen ist der vornehmste die Traa / Lateinisch vrg vu§, und auf Windisch vrsva genannt; dieser rinnt durch das gantze Land Kärndten/ in welchen auch alle andere Flüß und Bäche lausten. Hernach ist die Moll / die Gayl/ die Lysee/ die Villach/die Lauanth/ dieGurkh/ die Muß/die Feistritz/ die Glaan/ und viel andere kleine Bäche. So findet man in diesem Land auch Mineralien/ und Metallen /als Gold/ Silber/Bley/ absonderlich aber viel/ und in grosser Huan citer/ vondembesten Stahl und Eysen/ immassen selbiger in weitentlegene Länder und Königreiche verführt wird. Es hat zwar das Ertz-Hertzogthum Kärndten gar viel Krieg im Land ge¬ habt/ von Hunnen/Türcken / und unterschiedlichen andern Feinden/ allein sich allezeit Löblich / und Ritterlich/ sowolin- als äusser Lands/verhalten / wie in dem weitläufftiger zu lesen ist. Weil« aber dieses Merck allein die poZcapKiLm deß Ertz-Hertzogthums Kärndten / in sich begreifst/ also fange ich solche nach dem Alphabet an zu beschreiben/ mit angeheffterkrocettLnon/ daß diese Beschreibung/ niemand im geringsten pr-ej uciiLirlich seyn solle/ denn was hier geschrieben/ ist aus ttieron. ^eZiseri Kärndterischer Chrome/k /Uberci Reichart Lrevisrio kMoriLdaririrklAcL, ^erisnilopoArLpklL t^arinctuL. aus mein eigner Erfahrung / UN- Wissenschafft/ genommen. Folgt demnach Erstlich: B Aich. 6 Beschreibung deß Ertz- Hertzsgthums Aärnd ten» kMMIch ist ein Schloß/ ligt zwischen Gurkh unö Weittensfeld/ imGur> MWkher Viercheil / an einem lustigen Ott; hat feine Felder herum / zwar wenig Eben/doch nicht zu gäb in Berg: ein paar Musquetem Schuß darvon/ ligt dieDechanthey / Altmarckt genannt/ stehet beedesdem Thurm Stifft Gm gg zu. Vor Anno 16ir. ist dieses Schloß Herrn Georg Stauda- cher gehörig gewest. Beschreibung deß Ertz- Hertz-gthums ^ärndt en.7 As alte und zerrissene/ und meistencheils abgefallene/ Schloß Aichel¬ berg/ ligt im Obern Viertheil / zwischen Ossiach und Wernberg/ auf einem hohen Berg/ in der Wildniß/ ist also alles verödet/ äusser einen Meyerhof darbey. Es hat vorzeiten dieses grosse und starčke Schloß denen Aichelberger» zugehött / welche schon abgestorben seynd; hernach ist es Ke- venhüllerisch gewesen / jetzt aber an die Herren Grafen Gäller gelangt. Aichek. 8 Beschreibung deß Lktz-Hertz-schumsRarndten. Aichelbttvg: MsL As Schloß Aichelburg ligt im obern Viertheil/aufeinem hohen Berge/ in einem Wald/unter dem Berge fliesst die Gayl: Ist ein vestes hat von auswendig eine hohe Ringmauer/ mit zweyThurnen/ und einer hültzern hohen Brucken wol versehen. Ist ein Stammenhaus der Freyherrn von Aichelburg/ auch noch jetzt Aichelburgisch. Altenhofen. MWLtenhofen/oder Altenhoven/ ist ein grosser dreyfacher Marckt/ und hat WW etliche alte zerrissene Thürne/ auch ein verlassenes grosses Schloß / ligt WWim Gurgger Viertheil auf einem Berge/zwischenGuttaring und Frie¬ sach: Vorzeiten ist einiGefchlechtgewesen/die von Altenhofen genannt/ die sich davon geschrieben haben/ hat auch Ihnen zugehört/jetzt aber ist es deß Herrn Ertz-Bischoffen zu Saltzburg. Dieses Althofen vermeint inus deß kcoiom ni VvLsriurn zu seyn/allda seynd auch zwey alte Steine zu sehen/ auf welchen die¬ se Inlcripciouen zu lesen/als aufdem ersten: ^IlU8?ercuI1u8 viv. 5ecic8ibi,LL L4LXIML 8ecunciT Vxori. Und auf dem andern/folgende: OalllciliUZ V:n- UXre6e8V.r. Als im Jahr 721. nach Christi Geburt der Friaulifche Hertzog kacki- fi»8 genannt / in Karndten gekommen/ und viel verwüstet / der Hertzog in Kärndten ekicomaru8 aber/in der Eil/Volck gefamlet/und demk-ackiüv eine Schlacht/ aufdem Krapf-Feld/ nahe bey Altenhofen gelieffert; har vor der Schlacht der Hertzog ^ackiüus» allen Gefangenen/die Adern eröffnen / und sie also sterben lassen/vermeinend/dem Volck ckicomsri ein Forcht einzujagen/auch hat er/ als die Schlacht angehen sollen/ es solang aufgeschoben / biß schier der Abend herbey nahen wollte / da liesse der Friaulerische Hertzog / umschlagen / und abblasen/sich aufkünfftigen Morgen zum Streit/ gerüst zu halten / und dieweil desselben Tags ein grosse Morgenröte am Himmel erschiene / deuteten solche die Winden Ihnen zum Vesten/ auf der Friauler zukünfftige grosse Nideclag. Der Friauler gantzes Heer wurde in drey Haussen abgetheilt/ und zogen mit ihren Po¬ saunen wider unsere Winden/ und trieben die Kärnerische Vor-Trouppen also- bald zuruck/ dagegen 6Kicomaru8 nrit dem anderneorpo starck widerstünde/ und sich Männlich wehrete: sie schossen beederseits mit Pfeilen gewaltig aufein¬ ander : in welchem Scharmützel deß Hertzogs «.ackilu erste und vörderste 8-on/ sich zwar ritterlich gehalten / hingegen die übrigen bey weitem nicht also gut. Solcher massen wurde LKimmarus der fromme Hertzog mit denSeinen an zwey Orten angegriffen / mit grosser Beschwerung der Windischen Hauptleute / die ihnen aus unverzagten Hertzen den Sieg theuer genug zu erkauffen fürgenom- C men/ io_Veschreibung^eßErtz-Hertz-schumsRäktthten. mell/ stelletensichalso in dreyTheil in dieSchlach^Ordnung.DieOUisten/ und Hauptleute/ gienaen voran/und fielen dergestalt tapsser denFeindan/ daß in drey Stunden noch kein Theil wusste/ welcher siegelt würde; biß hernach der^ciulms, da er unversehens von unsermHertzogeimomsro, M einem Pfeil in den rechten Arm getroffen/ sich stracks mit erlich seinen getreuen Die¬ nern davon gemacht. Jmmaffen als solches die Friauler wargenommen/daß sie ihr überhaupt verlohren/ haben sie ihren Muth fallen/ und denUnftigen den Sieg gelassen: jedoch sind von den Kärnern/oder Windelt/gar viel wdt geblie¬ ben / aus Ursach / weil sie sehr übermannt gewesen. Die überbliebene Friauler sind zwar abgezogen/ doch haben von Ihnen die Unsrigen grossen Raub über¬ kommen. Als die Hunnen im Iahr 902. nach Christi Geburt/in dieses Land Kärnd- ten eingefallen/ und alles gemordt und abgebrennt/ ist der damals regierende KärnerifcheHertzog Eberhard/ ntitseinen Haussen am Krapf-Feld / nicht weit von Altenhofen / aufdie Hunnen gezogen / selbige ritterlich angegriffen/ und den mehrern Theil erlegt / also daß bey 18020. Hunnen todt geblieben. Diese Schlacht istgesthehen am Oster-Abend / im Jahr 902. nach Christi Geburt. /Vnno LKriKr^o. hat Keyser Otto der Grosse / demErtz-BischoffenUe- rolöo zn Saltzburg/ das Kraps-Feld / mit allen seinen Alben / Hüebnen/ Häu¬ sern/ Waldern / Wismäden / zusamt allen seinen Zngehörungen / frey / und le¬ dig gegeben / undM dem Altar S. Peters zu Salzburg /solches gestrsst und ver¬ liehen ; welche Guter denn folgenderZeit/von den Er.tz-Vischoffen / zu einer ve- curis, oder Pfleg/ seynd verwendet ivorden / derzeit die Pfleg zu Altenhofen genannt. Als im Jahr 948. der Hungarische König Hxus genannt / mit seinen Hungarn in Kärndten gekommen/ mit Sabel und Feuer alles nidergemacht/ und verbrennt/ und weit herum im Land tyrannisirt/ käme Hertzog Heinrich der Erste aus Bayrn (ein Bruder Keysers orconis deß Grossen) in Abwesen¬ heit Ertz-Hertzogsoonraäi inKärndten/ welcher bey dem Keyser und nicht im Lande war/nnt grossem Kriegs-Volck von Bayren/ Kärndtertl / Steyrern/ und andern Windischem Volck/ und chät mit denen Hungarn/ gleich unterhalb Altenhofen / als sie sich dessen zum wenigsten versahen/ eine grosse Feldschlacht/ und nachdem er die Hungarn aufs Haupt geschlagen / hat man denen flüchtigen nachgesetzt/was man eingeholt/ist nidergemacht worden/also daß gar wenig von denselben darvon gekommen. Im Iahr 1280. ist das vesteSchloßRabenstein/ErtzchertzogenOtto gehö¬ rig (welches nahe bey demMarcktAltcnhofen ligt)vonNudolphen vonPfandorff Vitzdomen zu Friesach / bey der Nacht erstiegen/ durch seine Lent verbrennt/ und in Grund zerbrochen/ auch hernach nichtmehrerbauetworden/ weilen Er sich beforchten/ daß solches Schloß denen Saltzburgischen Gütern großen Schaden hettechun können. Irrr Iahr 1424. ist zu Altenhofen ein grosser Wolckenbruch gewesen / wel¬ cher nicht allein viel Leut und Vieh weggenommen / sondern auch vielen Häusern Schaden verursacht/ absonderlich im untern Marckt/ da allein über 60. Perso¬ nen / meistentheils Weiber und Kinder umkommen. Als Matthias/ Ungarischer König/ etliche Stadt und Schlösser in Kärnd- ren eingenommen / auch solche mit Hungarn besetzt / haben sie stets stärcker aus- zulauffen / zu morden / zu brennen / zu rauben / Weiber zu schänden / und allerley Übel denen Inwohnern anzuthun/absonderlich zu Altenhosen und Hüttenberg/ sich unterstanden/ seynd aber im Iahr 1496. ausgetrieben/ und deren viel er¬ schlagen / ulld also Ihnen ihr verdienter Lohn gegeben worden. S,Andree. - V. ru f7'^7:7^ Ä.Ä ^.>.-r DiÄ.' ULtU '.' IL-./! «i - !. i«^ P.-.N- I"TW Lih,^E ME HM7 lij:: p^>l ^441 k-^L 4k '/^r M7) -'-n 'i 7' 7 rchttE WW 7!^ Kr >. 7 I L j - ^>L SÄM.S /L I .4^ LU,: NL:'^ .7 ''.v. '' 77?r) ^tzrT rMiisc^ .'3 ma.0^4' j. N.:ÄkWftv'i . «M7- . r>. l 7^.71 -^.'H r 'F' L'-! V' ckMUl: ks. ...5: ^ft77^G7. LU...',-7 ' 7 WWT- . ... . :7.i.-E -7 .j-G .7 . «E v " . .MM ^77 ;>r<-rü7 k; d )!itt V N'- ... 7Ä7 lMu 7 :«tib « E" 7" -.M§W7N >s7!' - il«' r '. . 7 - ..^7' ' ' Az M.- >^.g77 ' «E- .M 7 M^d'2 ttchE . . ... . ,,n ' - ^'^k'> sch!>-i' '7 .jK) Wl jkckMM-:- ?7,r!U6rr< .' ... . . ' P«Lrm: ; . .. rr'ch: D^rr.7 t:..rr..i.^,.rusr?-..' 'z-snuM-j-,-^. tziü rrm''^ «r M < NWUÄ Mtzrr;^^ r-> .mchtLE'.-^ rchm!w n: -.:D'M'ir) chrr.-^E -r. - qrmrvöKL'rr-''üj.iü ur .^7.-'-M E-7! ' ........— ' : ' ' ' U^zt!uK'i.:0- '. - ' ^,-;j 7-^-' . . ' ... ...,.. .i:wMU^sWV'^;MG.W .... . ' /- . . , . . ! -i" . . 'j^. . . . V. : . . . 7xHMK7x.L L^./k^r/i !'ME rk;ru 7 Ü s.! .LNc--,".NrM .Ä4-! v?i XNt rE EME Ki« yMä.M, - -' ' 5 7 'N. : . - ' .. ' :V' ..> VM^Din-sMM'^ .---M^ EX5r-.uj?)i... : r. ? u ryH M'« MV 'ž^j" .HM4G.-E ,-i'^ >7'-: 7 ' -'7 i / L - » >. .! ^'7 --' " - - ^. ..^. v>. 4^^.«. . !"- n BeschreibuttSdeßEktz-HektzoSthumsRarndten. Beschreibung deß Ektz- Hertz-gchums Rärndten. 12 G. Andree. ß-WLIeftiLauantische Bischoffliche ^-liclenP Stadt / ligt imLauanthal/ an MW dem also genannten Lauant- Fluß / zwischen der Stadt Wolffherg / und WMClofter S. Paulus. Diese Stadt solle seyn das Ort riavium, dessen derOo^ex?r-e5e 012 2 z. wurden in der Kirchen / und der Stadt S. Andree / von Bi- 2Y. 1411 1421 1429 1275 1284 IZO9 IZ28 IZ48 iz66 1387 20. Erhard Paumgarrner 21. Leonhard Payrl 22. Philipp Reinner 2Z. l-iercuiesRettinger 24. OeorAlus^AricosL I4Z9 1446 I45Z 1469 1489 schoffearolozuSeccau/ derHeiligen Vici und ^oäeüi Leiber/ gefunden/ und von dannen folgeuds / ilt Begleitung der Bischöffe von Saltzburg / Passau/ und Chümsee/nachSaltzburggeführt. Sonst haben dteBischöffe derKirchen zu Lauant / einander iucceöwi / wie folget: 1. Ulrich im Haus/istgestorben/^nno 1250 2. Carl Freysinger/istgestorben 1259 2. ^M2lrrcu8 4. Osrarclu8 5. Conrad von Fanstorff 6. I-lLnrjcu8 7. VVerneru8 8. Dietrich Wolffhauser 9. ?ecru8 10. Heinrich Krafft 11. Conrad Torrner von Thörrlein 12. Wolffhardvon Ehrnfels iz. FridrichLheyß 14. I.3urenciu8 15. kisl-M3NNU8 16. Lorentz von Liechtenberg 17. H^eobaläus 18. R.uäolpbu8 19. ^OLNNLS JmIahr 1480. am S.DsbaldiTag/ seynd dieTürcken 24000. starck/ in Kärndten ankommen / haben darinn jämmerlich gemordt/ gebrennt/ und gewürget/ absonderlich im Lauenthal um St. Andree/ welche aber im Abzug von dem Edlen Ritter/ Herrn Georgen von Schaumburg / damaligen Bam- bergischen Vitzdom zuWolffsberg/ mit einer geschwinden Kriegs-List geschla¬ gen worden.Denn als er vernommen/ daß er denTürcken mit denSeinigen (weil er in der Eil nicht Volcks genug hat zusammen bringen können) gar zu schwach wäre/ hat er/ als ein hochverständiger Kriegsmann/ diesesScrarZZe- gebraucht: Er nähme die kühnsten Soldaten zu sich/ und befahl den Bauers- D leuten 1510 I5Z6 -555 1570 25. Georg 8cobTU8 von Palmburg 1618 26. Leonhard Götz 1640 27. ZUberru8 6e?riamis 1654 28. Ihro Hochfürstl. Gnaden/ Herr N3XlmiIl3NU5 6sn6olpKu8, Graf von Khüenburg re. re. nachmals Ertz-Bischoff zu Saltzburg. Zhro Fürst!. Glt. Sebastian Graf von Pötting rc.rc. jetzt zu Passau regierender Bischoff. z o. Zhro Fürst!. Gn. Frantz Caspar VonLcgclian, denGÖtt laNg erhalten / und regieren lasser; wolle. leuten hinter den Reutern aufzusitzen/ auch mitPaucken/Trummeln/ Pfeif¬ fen/ Schalmeyen/ re. einen grossen Schall / Geschrey / und Getümmel zu machen/ und sich dermassen zu stellen / als wollen sie der; Feind unversehens angreiffen. Da nun solches in nechst-folgender Nacht/ in der dritter; Wacht/ von ihnen vollzogen/ und neben den Heer-Trummeln/ ein schrecklichesGeschrey erhaben worden/ haben dieTürcken nicht anderst vermeint/ als wären sie von einem grossen Kriegs- Volek umgeben/ und wussten nicht/ wo aus/ wo ein? nahmen derowegen mehrerntheils die Flucht; und obschon die hohen Dfficier/ ihnen zusprachen/ sie sollten sich beysammen halten/ halffees doch nichts/ dann die Furcht war schon zu groß uuter ihnen: DieKärndter hingegenfielen getrost in die Feinde / machten deren viel tausend nider / erledigten die gefangenen Chri¬ sten / nechst überaus grossen Beuten / und verjagter; die Turcken dardurch aus gantz Kärndten; diese Schlacht ist geschehen bey S. Andree im Lauenthal. ^Ibercu8 cis kriamis, Bischoff zu S. Andree/ hat unweit darvon/ ein neues Frauen Kloster aufgericht / S. Loreta genannt. Die Stadt S. Andree ist zwar nicht groß/ jedoch die Fürst!. Bischoffliche Residentz darinnen/schön/ nnd wolgebam/ an einem schönen lustigen Ort ligende. N tz Unna- IZ Bes chreibung deßE rtz-Hektzogrh umsRärndtett. Annatüchl. '(MH As Schloß/ und Herrschafft Annabüchl / ligt im untern Viertheil / zwi- MU scheu Clagenfurt/ und Maria Saal/ aus einem kleinen lustigen Berg- lein / hat ein hupsch- annehmliches Gebäu / und schöne Garten / welche als Staffel-weis/ gleich einem Hieacro anzusehen/ zwischen den Garten ge¬ het die Land-Strassen durch zwey schön aufgebaute Thor / eine kleine Stund vonClagenfurt gelegen/ Herrn Sigmund Fridrichen Grafen Kevenhüller zu¬ ständig. Amoldskeitt. W« As Kloster Arnoldsteitt ligt im obern ViertheU/an der Strassen/Zwlschen und Tarvis / war vorzeiten ein herrlich SchlG / aus einem ho- WMhen Felsen/ oderBerglein/ garschön anzusehen/unterhalb hatte es vor diesem e nen Marcktflecken / so aber durch Armuth der Burger zum Dorff/ und d e Bürger zu Bauern worden. Neben der Kirchen steht mali m der Mauer ewen Stein/ dMm das Contrefait deßersten Stifflers/ und Stiffterinn dreies Schlosses/welcheeshabenaufbauen lassen/darbey ist auch em giffttger Wurm qlsem welcher sich unter dem Schloß in einer Spelunken aufgehalten/ mW nutsememglffttM und gefresieli/lstaber endlich umgebracht/ und dieses Schloß im Jahr 1124. voll BischofOcconc zu Vam- dera/ einem gebornen Grafen von Andechs / zu einem stattlichen Kloster / Bcne- d čimer Ordens/ (immassen es auch noch jetzt BambwM ist/) gestrfftet/ undder ntteAbbt mit Namen von obgedachtem Bischoffen Orcone, welchen mau nachmals wegen seines heiligen Leben und Wandels c-moMlirt/ An. n 2 6. dorthin gesetzt worden. Hiebey folgen alle Aebte/ so darilin gewest seynd / als: 1. dlizramus nr6 2. OX^oIocbus n 74 z, kiiläebrLncius 1212 4. ^.ciorancius 1260 5. Lonrsäusl. 1270 6. Lernaräus 1280 7. Ounctterus izo8 8. Joannes!. IZZ2 y. Bertha! von Malentem rzzo 10. kloriamunctus lZ4; 11. Lonraäus II. V0N MilsthiNgg IZ7S Ir. ttevricusI V0N LiechtdNegg iZ8> iz. Llenricuslk.Ernst iz86 14. Joannes II. vonMntterburg 141; 15. rriäericusvonKHÜeuburg 14) > 16. Uromas Steyerberger 1440 17. ChristophMorfordin ^48^ 18. goannesIH. 1498 iy. GeorgMotschberger 1506 20. kriclericus H.VonKÜeNbMg i;o7 21. Benedict ^xer i;i; 22. krsneilcus Kasonis »544 ^XXEV t NI. E az.Le- r 5 Beschreibung deß Ektz-HertzogthumsAärndten. Lz. öenecjiÄus Hxer^fv zuvor reü- Lnirt / ist jetzt wiederum Abbt worden. 1544 O4. kscrusltömer i;;z 25. Andres Wipacher ,579 26. Manes PÜNleitl 1580 27. ^mericusVonLeoMÜlleN i;y8 28. Daniel Heus! 162 y 29. Manes iv.Dsstermamr 16Z4 ZO. LLrrkoIomTusVVucens i6)c/ z i. Konnoiu8R.iccer 1654 z 2. eonüancinus von PW/ der jetzt regierende. Ein paar Musqueten Schuß von Arnoldstein/ ligt ein hübsch neugebau- tes Schlößlein/ Rosenheim genannt/ in der Ebne / nahe an dem Wasser Sültza/ welches ein wenig unterhalb/ in den Fluß Geyl fällt; gleich oberWb Rosen¬ heim/ ligtdasalte/gantz zerstörte/ Schloß Fuggerau/ auf einem Berglein/ welches Herr Jacob Fugger/ im 1486. Jahr/ aufgebaut/ hernach aber von ei¬ nem Abbt zum Kloster Arnoldstein / ist erkaufst worden^ Wch. -W Ni' a- dh >' 1 6 Beschreibung deß E rtz- Her yogtbums mdten. Atich. ^MLAs alte Schloß Aych ist gantz zerstört/ ultd verwachsen/ daß man gar MW nichts darvon scht; hernach aberist dieser Hof unterhalb in der Ebne/ doch H^-Daufeinem Verglein gebauet worden / allwo man jetzt wohnen thut/ und ligt im untern Viertheil / eine halbe Stund von Guttenstein. Vorzeiten hat solches dem Herrn Iohner zugehört/ jetztaber ist es dem Herrn Georg Christoph Herrn von Zabornig gehörig. Bibe^stem. As Schloß und Herrschasst Biberstein / ligt im obern Viertheil / uu- MW weit Feldkirchen/ aufeinemBerg/ unterhalb fliesst ein kleines Wasser/ h-s^T-oder Bächlein / dieser Zeit Herrn Grafen Pariß von Lodron gehörig; vor dresem aber war csKevenhüllerisch/ und bat im 1540. Jahr/ Herr Christoph Kevenhüller/ diese Herrschasst Biberstein/ neben mehr andern Gütern/ nach dem Tod feinen Kindern hinterlassen, 4 Beschreibung deß Ertz- Hertzogchums Rarndten. i ^7 18 Beschreibung deß Ertz- Hertzsgth ums Rärndten. Lavlspepg. - MM As Schloß und Herrschafft Carlsperg/ ligt im unternViercheil/nicht weit M WvouS. Veit/ auf einer zimüchen Höhe; das alte Schloß aber/ ligt noch hö- ^WDher / gantz oben aufdem Berg / in eitlem grossen Wald. Es war vorzei¬ ten ein starckes und festes Schloß/ aufeinemwehrhafften/ hohen/ und gähen Berg/anjetzoaber ist es biß aufden Grund ruirurt. Als im Jahr iar i. MarggrafAlbrecht / andere nennen ihn^alkcrcum, oder^ciaiberonem, von der Geburt ein Graf von Mürtzthal und Auelantz/ (welcher nach löblicher Ordnung uud Gewonheit deß Lands/ an den eussersteu Grentzen / wider den Einfall der Hungarn verordnet worden / und in allen Din¬ gen den; Ertz-Hertzogen m Kärndten / als feinem angebornen Herrn und Lands- Fürsten / umerthänig seyn / und gehorchen musste) nachdem der Edle Stamm Hertzog Occomz von Schwaben / abgegangen / oder vielmehr mir Gewalt / aus dem Land vertrieben worden / allgemach das Land Kärndten / darum / daß er Loni-ack deß Andern / Mütter Schwester/ ZU der Ehe gehabt/ UNd aus derselben ^arquarcium, Lupolclum, Md ttenri- c» m, die Marggrafen in Kärndten/ erzeugt hette / angefangen mit Heers-Macht zu überziehen/ und dasselbe/ als ein rechter Strassen-Rauber/ und greulicher Tyrann zu beschweren / die Wege dem frommen Oonracio dem Andern / Ertz- Hertzogen in Kärndten / zu verlegen/und was Demselben/und den Seinen zuge¬ führt worden/ niderzuwerffen/ und zu sich zu nehmen/ die Burger/ und das ge¬ meine Land-Volck/aufder Strassen aufzufangen / zu schätzen/ auch garzntöd- ten/ungeachtderKeyferlichen tnKibKion/ und Verbots/ so deßwegen Keyftr Lonmaus, dem betrübten Fürsten Oonraäo zu gut ergehen lassen / nemlich daß das arme Volck nicht dermassen weiter nidergemacht/ und unschuldiger Weis untgebracht tvürde / und aber solches bey ^iberone nichts verfangen / fondem derselbe hierüber nur wütender worden/ hat ihn der Keystr mit Gewalt/ und Kriegs-Macht / bey Moo.starck überzogen/ und die Veste Carlsperg / auf welche sich ^.Mercus gewaltig verlassen / mit etlich hundert Knechten und Reu¬ tern / belägert / den grössten Tlmrn / so damals ein starčke Pastey war / mit aller Macht erstiegen/ in Meynung den unruhigen Gast zu erhaschen/ er war aber/ zu seinem sondern Glück/ diesem Ungewitter/ schon entgangen / und hatte sich flüchtig in das Gebirg Klvirt/ doch musste die Besatzung in dem Schloß sich erge¬ ben / und wurde also dardurch auch das gantze Land erobert. Welches der Löb¬ liche Keyser / feinem Vattern / Ertz-Hertzogen Conraden in Kärndten / wieder¬ um eingeraumt. Als im Jahr 1280. etliche in Kärndten/ wider ihren Lands-Fürsten re- boiiirt/ und es mit dem Ertz-Bischoffen zu Saltzburg gehalten / schickte Ertz- Hertzog Meinhard/ seinen Sohn Otto in Kärndten/ an statt seines zu Saltzburg gefangenen Bruders / Ertz-Hertzogen Ludwigs in Kärndten / zu regieren / und die Treulosen / so an seiner Gefängniß schuldig waren / an Leib und Gut zu straf¬ fen. Hieraufhat Ertz-Hertzog Otto dieselben / und darunter auch den Carlsper- ger/ den Letzten seines Stamms/ sahen lassen/ welcher hernach auf seine Be- kanntniß / mit Rossen geschleisst / und zn S. Veit Hingericht worden / ist also der Carljperger Stamm abgangen / das Schloß Carlsperg aber/ mit allen seinen Güldt-und Gütern / so deß Carlspergers waren / hat Ertz-Hertzog Otto / Henn Conraden von Anffenstein gegeben. Nachdem aber Ertz-Hertzog Wilhelm in Kärndten / dieLandshauptmann- schafft daselbst/dem Herrn Conraden vonKhreygdanvertrauet/ hat solches den Herrn Frwrichen von Anffenstein verdrossen / daß solche nicht ihme (zumal selbige schon viel Jahr / und gleichsam erblich / bey seinem Geschlecht verblieben) conk-- rirtworden: DeßwegenervielvornehmeHerrenzusichaufdaSSchloßCarl¬ sperg / erbetten / und ihnen periüackrt / sie sollten es mit ihmehalten / sich von dem Lands-Fürsten befteyen/ und einen ewigen Bund mit denen Venedigern und Friaulern machen / dardurch er von dem Adel und Gemeinen / einen so starcken Anhang bekommen/ daß eSletzlich zu einer Schlacht kommen / worinnen aber besagter Herr Fridrich von Anffenstein überwunden / gefangen / und von Herrn Conrad von Kraygd/ dem Ertz- Hertzogen Albrecht zu Oesterreich (weiln Ertz- Hertzog Wilhelm abwesend wäre) überantwortet/ auch nachmals aller seiner G Herr- Beschr eibung deß Ertz-- Hertzsgthums Rämdten. r y Herrschafften entsetzt/ und das Marschalck- Amt in Kärndten dem Wolgebornen HerrnRudolphenvonLiechienstein/ und seinem Stammen/ erblich verliehen worden. Also vergienge Herr Fridrich von Auffenstain bald hernach / durch Un- ireu / mit Namen / und Stammen / und kamen dessen Güter und Herrschafften/ darunter auch die Herrschafft / und Veste Carlsperg / im Jahr / nach Christi Ge¬ burt iz y6. an Oesterreich. Hernach im 1600. Jahr wurde diese Herrschafft Kevenhullerisch; folgends der Frauen Regina Sidonia Gräfin vonWindisch- grätz/ hernach aber denen WonglerischenErben/ zugehörig. Jetzt aberistsie dem Herrn Jacob Ludwig Grafen von Windischgrätz/ zuständig. G Lj Llagen-s «n 'op ctc.ctc^ »nten UM S4-/N KM, vrrr M ins iLsrrUr» i-o^i Us¬ nik! 'cr/rc7rL-7a/7S^ ^cr^/rK^u^? VEM? -K 7 --'M''" VLU doQNN cr^ /u«LE-r- /s^S-u Ä un >wüpd»a Koctz vnno Wolaooöxneu VvEen. engen Kennen Kennen d^s '-2^^ siittrSen etc.ei^ Zu ^ondenblrhnen Oo«irL^snt ^> M««v?W?vW MW MMWGWM«'' //WWWl r»'MW,"Mr^ 2 O Beschreibung deß Ertz- Heryogthums Kärndten. Llagenfurt. MMJese jetzige Haupt-Stadt / in dem Ertz-Hertzogthum Kärndten / ligt im WInntern Viertheil/ unweit dem Glaan-Fluß/ und eine halbe Stund von ^^-oem schönen grossen Wördr-See; hat von dem vorbesagten Wasser-Fluß Glaan/ den Namen bekommen/ und hiesse vorher Glaanfurt/ folgendsaber wurde sie Clagenfurt genannt. Viel zwcores schreiben von diesem Namen unrer- terschiedlich / unter welchen sich der i^i am besten hören lässt / welcher behaup¬ ten will / daß es ei-möenfurcum, von der alten eisucka, oder eisuäio, hernach allererst den Namen OaZenkurcum , per abusum .bekommen. In dieser Haupt-Stadt Clagenfurt ist ein alter Stein auf dem Platz zu se¬ hen / darinn dieseInlcriprion: n. lul,LI.cil. I..l^otpici LcLlolliT8e- verre Vxori U. V. k. Als im Jahr 262. nach Christi Geburt / die Gothen mit z 0200. Mann/ in Kärndten eingefallen/ und an diesem ClagenfurterFelde (allwo folgender Zeit dieStadtClagenfurt erbaut worden) sich gelägert/ haben sie unzehlich viel Menschen/ Mann/ Weib/ K inder / Junge und Alte / aller Orten gantz jäm¬ merlich ermordet. Allein ^ureiianus der Hauptmann brachte in Kärndten den Kern/und die beste Mannschafft deß Dorici , in Eyle zusammen / und hielte mit den Gothen auf dem Clagenfurter Felde/ eineSchlacht/ und behielte/ ver¬ mittels Göttlicher Hülff/ und Kriegs Tapfferkeit/den Sieg; der Gothen Fürst/ und Feldhauptmann eargcus aber/ wurde darinnen getödtet/ und sein gantzer Hausse/aufs Haupt geschlagen / und erlegt. Im Jahr 648. wollte der Hunnen König Keanus, dieses Namens -er Dritte/ das Land Kärndten / mit Gewalt einnehmen / und gedachte am ersten/ den Marckt Clagenfurt / so damals noch kein Stadt Ware/ zu erobern/ und kieuracum, einen Edlen/ redlichen/ frommen/ und alten WtndischenHerrn/ so stets Zoo. der besten Soldaten/ zu seiner Leib-Wacht/ zu Clagenfurt/ als Hauptmann/ gehalten/ aus dem Weg zu raumen; weileraber solches mitred- licher Faust ihme nicht getraueteauszurichten/ also unterstunde er sich/ selbiges mit Verrätherey zu vollbringen: schickte demnach deßwegen etliche Verrähter zu kieuraco, welche sich wider ihren König Lkleanum beklagten/und bey kieu- raco Dienst begehrten. Lleuracus nähme solche an / und -erstattete ihnen den Zutritt aus und ein/ nach ihrem Belieben/ welches die Heimische oder Inwoh¬ ner sehr verdrossen: bald hernach begäbe es sich/ daß zweenausdenVerrähtern/ an einem heimlichen Ort / allwo sie gantz sicher zu seyn vermeinten / sich unterre¬ deten/wie sie den Lieurscum ums Leben bringen / und hierzu dieAnstalt ma¬ chenwollten/ welchen Anschlag/ als vier Karndterische Ritter/ aus den 302. so beykleursro sich befanden/ wahrgenommen/ haben sie diese Zween unverse¬ hens überfallen / und gefangen genommen. Nachdem sie nun hierauf ihre Verrähterey bekennt/ hat solche Lleurams über einen Felsen stürtzen/ undvon Hunden auffressen lassen.Als nun solchesKönigOacs n us erfahren/ist er mit einer starcken Armee in Kärndten kommen/ und hat den Marckt Clagenfurt belägert. kieuracus aber mit den Seinigen Wehrete sich ritterlich/ und erlegete in denen Ausfällen viel der Feinde/ zerbrach ihre Sturmlaitern/ biß letzlich die Hunnen voll allen Seiten den Marckt gestürmt / und solchen an einem Ort erstiegen / dar¬ inn jämmerlich gemordet/ kieurscum mit seinem Weib / und Kindern gefan¬ gen / und für den 63L3NUM geführt haben/ da dann kleurarus dem Lacano un¬ ter die Augen gesagt / daß er nicht werth seye ein König genannt zu werden / son¬ dern vielmehr ein Tyrann / und Bluthund / der allerley Tyrannen / und Schin- derey übe / und üben lasse. Als Oscanus solches hörte/ befahl er kleurscum samt Weib und Kindern auszuhencken / welches auch als er vorhero von seinem Weib/ Kindern/ und Landsleuten/ ein Hertz-weinendes Urlaub genommen/ vollbracht worden. Uber eine kurtze Zeit hernach käme der Kärndterische Her- tzog Baruch / mit starcker Kriegs - Macht/ und erlegte etliche tausend Hunnen/ erledigte alle Gefangene/ und machte reiche Beuten; cscanus aber entranne mit etlichen der Seinigen/ und ist also derMarckt Clagenfurt wiederum in vori¬ ge Wurde gekommen. Beschreibung deß Ertz- Heryogthums Kärndten. 21 M im Jahr 68i. Hertzog Diet der Sechste dieses Namens in Bayrn vernommen/daß die Kärndter/ oderWindischen/ wider ihren Lands-Fürsten/ Hertzogen Luttum, sich aufgeworffen / und selbigen darum / weilen er ein wahrhafter Christ worden / nicht mehr wollten gehorsam / und verpflichtet seyn/ säumte er sich nicht lang/ sondern zöge mit grossem VolckinKärndten/ dem earattozuHülff/ und käme für den Marckt Clagenfurt/ als eben hievor em zimlicher Haussen der Windischen/ (so damals noch ungläubig gewest) darfur gezogen waren / und den Marckt stürmeten / welchen sie schon zuvor zwey Mo¬ nat lang belägert hatten / der Hoffnung/ solchen samt demHertzogent^r«"«, der mit etlichen seiner Herren sich darinnen starck verlchantzt/ und verwahrt hat¬ te/ in ihren Gewalt zu bekommen; Hertzog Diet aus Bayrn aber / liesse bey seinerAnkunfft/ durch seinen Herolden/ beydenParcheyen zu verstehen geben/ daßerselbstenseyeankommen/ diesen Zwiespalt zu schlichten/ zu welchem Ende dann er einen Stillstand ausruffen und ihnen andeuten liesse / deß andern Tags vor Ihme in seinen: Zelt zu erscheinen/ damit er vernehinen könne / was doch zwi¬ schen Ihnen seye: kamen allo deß mwern Tags beyde Partheycn / für Hertzog Dieten ans Bayrn / welcher das Hertzogthum Kärndten dem zu Le¬ hen gegeben/und Sie durch seine Weisheit/ allerseits in der Güte verglichen. Im Jahr iz 95« ist Clagenfurt / so damals schon eine Stadt gewesen / mit Herrn Conraden von Kreygd/ damaligem Landshauptmann in Kärndten/ in schwere Uneinigkeit gerathen/ dann/ als um diese Zeit Ertz-Hertzog Wilhelm/ nicht in eigener Person im Land war/bat sich die Bürgerschaft ihmeHerrnLands- hauptmann öffentlich widersetzt / und Ihme nicht gehorsame:: wollen; allein der Herr Landshauptmann/ mit andern Herren und Landleuten/ hat beschlossen/ die Ungehorsamen / mit Gewalt / zeitlich zu bezwingen. Und hat man zu die¬ sem Ende die Stadt belägert/ und die gantze Revier herum/ abgebrennt/ und verwüstet/ um alle Lebens-Mittel denen Belägerten abzuschneiden/ welche zwar etliche mal ausgefallen/ aber allezeit durch Herrn Niclas von Dietrichstein / so die Landschaftliche Völcker eommanö-rt/ und weiter nichts cenc-rt / als ihnen die Lebens-Mittel zu benehmen / in allen Ausfällen ritterlich geschlagen und mit ihrem grossen Schaden zuruck getrieben worden: da sie denn endlich znm H ij Creutz 22 Beschreibung d eß Eitz-HektzSsttdu msRarndtekr» Creutz gekrochen/ und sich ergeben. Wei! nun Herr Niclas vonDietrichsteinfur sie selbst incercekljrt/ seynd sie wiederum begnadet: jedoch die Rädelsführer auf dem Plan hingerichtet worden. Zm Jahr 14z 5- als in Kärndten grosse Theurung war / hat sich zugetra¬ gen/daß ein armer einfältiger Bauersmann/ aus grosser Hungers-Noth/ in sol¬ che Bestärkung und Verzweiflung gerathen/ daß er aus der Strassen unweit Clagenfurt/ gegen Carlsperg zu/ sein eigenes kleines Kind / so ihme sein Weib nachgetragen/ sonder Zweifel aus deßTeufels Eingeben / erwürgen/ und fressen wollen/ darzu aberohngefähr/ Herr von Rotenhan / damaliger Landshaupt¬ mann in Kärndten/ gekommen / welcher den Mann von dieser jämmerlichen Tbat abwendig gemacht/ und ihme eine guteZehrung geschencket. Im i465sten Iahr/verdroß den damaligenStadt-Richter zu Clagenfurt / der Befehl Keysers kriäerici, vermög welches die Richter allda/ alle Iahr/ die Bestätigung von dem Landshauptmann empfangen mussten / wickelte dero- wegen die Burgerschafft in geheim wider den Adel auf/ deßVorhabens/ am S-Lucia Abend/ denLandshauptmann / Herrn Balthasar von Weißbriach/ samt dem fürnebmsten Adel/ zu überfallen/ und hinzurichten; welcher gefährli¬ che und böse Anschlag aber/ von etlichen getreuen Burgern/ dem Landshaupt¬ mann/ in aller Geheim/ treuhertzig offenbahret/ und entdeckt worden: Worauf sich dieser deß Stadt-Richters / und seiner Oolchiranieu zeitlich bemeistert/ und folgenden Tags darauf denselben samt zehen andern seiner Mit-Gesellen/ auf dem Platz/ öffentlich mit dem Schwert hinrichten/ mithin diesen kebellions- ?rocc5 geschwind zu Ende bringen lassen. Als im Iahr 147z. die Türcken in Kärndten einfielen / und sich im Land Mheilt/ist eine Parthey auch vor Clagenfurt/ den 28.8epcembris ankommen/ auf welche dreyhundmMann aus Clagenfurt gezogen/ Willens dieselbe zu schlagen/ sind aber unverrichtet Sache/kaum wiederum zuruck kommen/ und haben über hundert Mann verlohren / welchen die Türcken die Köpffabgehauen/ und alle beysammen auf einem Acker ligen lassen/ die Leiber aber ohne Köpffhin und wieder zerstreuet. Gleichwie sich abereinLöblicheLandschafft in Kärndtenje und allezeit wol und ritterlich verhalten/ auch dem Haus Oesterreich/ mit Darsetzung Leibs/ Guts/ und Bluts/ jederzeit getreu/gehorsam/undgewärtigverblieben; altz hatKeyser^aximiiiLnus derErste/ zu einerErgötzlichkeit/ undGedachtniß solcher ihrer Treue / einer Löbl. Landschafft in Kärndten / den 24 ^pniis noi 8. die Stadt Clagenfurt/ ftey^onA/ undgeschenckt/ LautihrerLands- handvest foi.gs. allwo der vona c-on-Briefzu lesen ist / und bleibt also die Haupt- Stadt Clagenfurt / biß diesen Tag / unter der Löbl. Landschafft., Als im Iahr 1572. eine unerhörte grosse Theurung in Kärndten war / ha¬ ben etliche Eltern ihre Kinder hin und wieder gelassen / etliche aber gar hinweg geworffen/ damit sie den Iammer deß Hungers an ihnen nicht sehen durfften. Im Anfang deß Morgens wurde unweit Clagenfurt / ein Weib im Feldetodt gefunden/ so zweyKinderbey sich gehabt/ das kleinere hat an Verlobten Mut¬ ter Brust gesauget / das andere ist herum gekrochen / und hat das Gras wie ein Vieh abaenagt und geessen. , 1571. im Monat 8epcembris>am S. Ruprechts Abend / entstün¬ de ungefähr um fünffUhr Nachmittag ein grosses und gewaltiges Erdbidem m Kärndten/ daß vielGebäue über einen Haussen gefallen / zuClagenfurt hat unter andern auch die Pfarrkirchen einen grossen Riß bekommen. Im 1600. Jahr/ den 11. , istMartinus Bischoffzu Seecaw/ jamt andern Religion- ^eformsrions-OommitHrüs, und einer Guardi bey 400. starck/ zu Clagenfurt ankommen/ die Lutherische Burgerschafft allda / auf die Römisch-Cacholische Religion zu rekormixen/ zöge aber den r4.Novembr. wieder davon / und ließ die Lutherische Bücher auf den Marckt daselbst ver¬ brennen. . Im Mr 1628. hat eineLöbl. Landschafft in Kärndten/ zuClagenfurt/ ein ansehnliches Frey-Schiessen angestellt/ und darzu die furnehmsten Stadt deß Römischen Reichs beschrieben/ und eingeladen/ darbey auch vrel Auslän¬ der sich eingefunden/ der Gewinnender war eine gute Anzahl ausgeworffen/ und — Beschreibung deßErtz-Hertz-gtbumsNarndtm» 2Z und darunter das BesteeiuhundertnemgeprägteMäWKtljche Ducaten in Gold. Im Jahr i6z6. ist die Stadt Clagenfurt/ biß auf 5. oder 6. Häuser/ in Grund abgebronnen / hernach aber weit schöner wieder aufgebauer worden. Im Jahr i66z. hat eine Löbl.Landschafft inKärndten / eine schöne 8m- ruam Unser Lieben Frauen unbefleckter Empfängniß / auf einer hohen Seulen von Marmorstein/ aufdem grossen Platz / ex Voco aufrichten lassen. Sonst ist diese Haupt-Stadt Clagenfurt wol torEirt/ undviereckicht/ hat 8. Pasteyen von Quaterstucken/ einen tieffen Wasser-Graben um und um/ man kan das Wasser so groß darein lassen/ alsman will; von auswendig siht man fast keine Häuser/ist dennoch eine schöneVestung/dergleichen es in diesen Ländern wenig hat: oben auf dem Wall seynd lauter Bäume gesetzt / man kan auch rings herum mitWägenundCarossen fahren; im Somergehetmangemeiniglichoben herum spatzreren: es hat der Adel schöne grosse Häufer allda; auf dem grossen vier¬ eckten Platz steht ein schöner Brunn / darauf ist ein grosser ungeheurer Lind¬ wurm von einem gantzen Stuck Steins /ausgehauen/ so aus dem Rachen die Nothdurfft Wassers fpeyet. Auch ist aus diesem Platz ein schönes wolgemachtes roüumcnt/ von schönsten polirten Marmor / darauf Zhro Keyserl. Majest. i^eopoiäl i. Contrefait/ zu Pferd sitzend/ zu sehen. Das Land-Haus ist ein schö¬ nes Gebäu / hat im Hof einen schönen springenden Brunnen / von Stein. Diese Stadt hat auch schöne Kirchen/und GOttes-Häuser/ absonderlich aber ist die Kirchender k-k 8oLiecsrls)elu , wol zu sehen/ samt dem LoiieZio dabey. So rst auch unlängst ein Frauen Closter der Ursulinerinnen/ aufgericht/ wieinglei- chen von der Löbl. Landschafft gleich vor dem S.Veiter-Thor/ zu Ehren deß heiligen Schutz-Engels/aus Italiänische Manier/eine schöne / zwar nicht gros¬ se/aber anmutige Kirchen / erbauet worden. Durch die Stadt rinnet in einem von Holtz ausgefutterten Canal / über den Stadt- Graben / ein Bach. Es hat dieseStadt schöne breite/und gleiche reZuiare Gassen.Man fährt auch imSomer gegen Abend / auf dem Wasser spatzieren/ biß in den grossen Word-See/ von dannen ein grosser Canal / auf eine halbe Stund lang / biß zu der Stadt laufft/ darauf man mit kleinen und grossen Schiffen fahren kan. In dieser Hauptstadt werden die Land - Täge / und allerlei) Rechten gehalten. Also gehört diese Hauptstadt/und VestungClagenfurt/ eigenthnmlich einer Löbl. Landschafft in Kärndten zu; dannenhero auch allezeit von dem Adel/ wenigst einer allda ver¬ bleiben muß/welchem Abends die Thor-Schlüssel der Stadt/ in Abwesenheit deß allda commandirenden Stadt- Dbristen / oder Stadt- Hauptmanns/anver- tranet werden. Diese Stadt hat vier Thor / als das Villacher / S. Veiter/ Velckenmarckter/ und Vicmnger Thor / welche allezeit nut Soldaten besetzt jeynd. A Lallegg. 2 4 Beschreibung deßEetz-Hertzog t hurn s RäkNdten. Beschreibung deß Ertz-HeetzogthumsRärndten. 25 Eallegg. «ML As Schloß Callegg oder Kollegg / ligt zwischen Wolffsberg und S. MM Pau! im Lauant-Viercheil/ nicht gar hoch auf einem Berg/ hat zwar oben ^Mkeme Ebene/aber die Menge von ftuchtbarn Bäumen/ auch ein schön und lustiges Aussehen/ samt einem/ unter dem Schloß stehenden/ grossen Meyerhof. Ist der Zeit deß Herrn Johann Heinrichs Grafen von Atchimiß. Lappl. «ML Er Marckt Cappl / oder Kopp! / ligt im untern Mertbei! / zwischen Höch- M Asten Schnee-Gebirg / in einem Graben / an dem Wasser Lepin genannt/ ^Mwohin grosse Wallfahrten verrichtet werden. Der Marckt ist zimlich groß / und vorzeiten ein trefflich starcker Paß gewesen; massen es noch aus denen/ obwol schon zimlich abgefallenen/ Gebäuen abzunehmen: die Berge sind von lauter Felsen/ mächtig hoch/ und gehen gleichsam gerad auf/ daß unmöglich eine Katz / zugeschweigen ein Mensch / darüber kommen kann. Auf beyden Seiten hat es Castellen aufhohen Felsen gehabt/ von welchen man herunter bat schiessen können; unten an der Straßen war ebenfalls ein Castell / wodurch man Mren musste: Nun aber stehet alles bloß / öd / und eingefallen. Dieser Marckt istLandsfürstlich. Mctrich- 26 B^schrcib ung deßE tz ^e mogtku ms ^aettdten. ZMAs Schloß Dietrich ftem ligt im ober« Viercheil/ unweit Feldkirchen/ MMauf einenl hohen: das alte Schloß aber auf einem spitzigen und steinigten ^MVerg. Oberhalb dem neuen Schloß/obwol es/wie gesagt/auf einem hohen Berg/ligt/so hat es doch allda eine schöne Ebene / auch ein schönen gross sen Fischteich. Das alte Schloß war vorzeiten eine gute Vestung / davon der Edle Stamm von Dietrichstein den Namen erlangt/welches aber/ neben mehr andern Schlößern im Land / die also genannte Manltasch zerstört. Wer aber diese Manltasch gewesen? will ich hier dem cnriösen Leser hiemit kürtzlich anzeigen. Als nach Absterben Ertz-Hertzog Heinrichs in Kärndten/ ohne Manns- Erben / von Keyser Ludwig dem Vierdten / das Land zu Kärndten / als ein Le¬ hen deß heiligen Reichs/ Hertzogen Occom zu Oesterreich verliehen worden/ hat die Maultasch schweren Krieg wider Karndten fürgenommen/ und das Land sehr verderbt/ weilen sie ihrem Beduncken nach/ die nechste Erbin hierzu zuseyn vermeynte : Dann als Frau Margaret!) (um willen ihres ungeschaffenen Angesichts / und weiten Mauls / dieMaultasch genannt) deß verstorbenen Ertzchertzog Heinrichs zu Karndten/ einige hinterlassene Tochter/ da sie sich mit Printz Hans Heinrichen / deß Königs von Böhmen Sohn/ vermahlet / im Jahr iz z4. eigentlich verstanden/ daß sie deß Ertzchertzogthums Karndten entsetzt worden / bezeugt sie hierüber nicht geringen Verdruß / wollte auch an der Graf¬ schafft Tyrol allein nicht vergnügt seyn/ schriebe derohalben zuInsprugg einen Landtag aus / proponirte denen Standen ihr Vorhaben/ was massen sie relol. virtwäre/ das verlohrne Land Karndten / mit Kriegs-Macht zu überziehen/ und einzunehmen / mit Begehren/ ihr hierzu allen möglichen Beystand zulei- sten/brachtealsoinTyrolundBöhmen/ ein grossesKriegs-Volck zusammen/ mit welchem sie inKarndten zoge/undsolcheArmeeselbstencommanciirte/ zu¬ mal Keyser Ludivig/ und Ertz-Hertzog Otto/ anderwertig schwere K 'lege hat¬ ten / und der Ertz-Hertzog selbiger Zeit nicht in Karndten gegenwäm war: al¬ so fiel sie mit ihrer Macht mitten in das Land / verbrannte / und b rar e dasselbe ihres Gefallens/ und thate allenthalben grossen Schaden / sie pl.md^ ekmr und her / und triebe mit ihren wildert Kriegs-Gurgeln unverantwortlichen Mutwil¬ len ; sie erwürgte die Inwohner/ Edel und Unedel/ Reich und Arm / Klein und Groß/ja alle Menschen ohn Unterscheid; sie zerbräche Schlösser und Kirchen/ und vergoß viel unschuldig Blut; doch ist sie endlich aus dem Land/ nachdem sie vielVolcksverlohren/ durch dem denen Kärndtern/ ausSteyer und Eram/ Zu Hülffgekommenen starcken nachbarlichen Succurs/ wieder vertrieben / und endlich die Sach verglichen worden. Darauf sie sich von ihrem Gemahl / Her- tzog Hans Heinrichen/scheiden lassen/ und mit Marggrafen Ludwigen von Bran¬ denburg vermahlet hat. Allein aufden vorigen Diseurs wiederum zu kommen/ so hat/ wie ob gesagt/ FrauMargareth Maultasch das nambaffre Schloß Hof- uerberg eingenommen/ und ist darauf auf dasvesteundvornehmeSchloßDiet- richstein/ mit völliger Macht geruckt: und ob sie wo! verstanden/ daß Herr Heinrich von Dietrichstein / und Herr Diet Welzer (welche Burggrafen darin¬ nen waren) Liefen Ort ftarck verwahret / und gnugfamen Widerstand den; Feind zu thun getraueten / hat die Maultasch diese Vestung doch aufgefordert/ dero aber die zwey Burggrafen eine abschlägige Antwort gegeben. Nichts desto weniger wäre diese Vestung durch etliche Verrähter (so die Burggrafen/ samt dem Schloß / übergeben wollten) bald in der Feinde Hände gerahten / und zwar auffolqendeWeis: Es war in diesem SchloßDietrichstein ein Hungarischer Kriegsmann/ mit Namen Ludwig Horuath/ der hatte sonderliche Gemeinschafft mit Conra- den Leybnitzer/ und Heinrichen Flaugenfuß / beeden Kärnerischen von Adel/ denen obgedachterHoruath solang zugesprochen/ daß sie endlich eingewilligt ha¬ ben/ die zwey Obristen/oderMarggrafen (welche allezeit beysammen zu ligen gepflegt) in der Nacht zu ermorden/ und alsdann diese Vestung der Maultasch zu übergeben/ auch dardurch ihr Leben zu izviren: diese Lonipirsnon aber hat ein redlicher Soldat erst den letzten Tag erfahren / und solche ingeheim beeden Herren Obristen/ als Herrn Heinrichen von Dietrichstein/ und Herrn Dietri- K chen Beschreibung deß Ertz-HertzogthrrmsLärndten. L"7 chenWelzer/ entdeckt/ welche dann eine Anzahl guter Soldaten/ in ihre Stu¬ ben versteckt. Als nun diese z. Verrähter bey der Nacht hinein gekommen/ihre vorgenommene Mord-That zu vollbringen/ seynd sie von diesen versteckten Kriegsleuten überfallen / nidergemacht / und nach empfangenem verdienten Lohn chre zerhauene Cörper über die Schloß-Mauren geworffen worden. Als aber bey langwährender Belägerung die Obkisten sahen/ daß sie den Platz in die Länge nicht erhalten kunnten/ und keinen Succurs für dißmal zu -erhoffenHellen/ haben sie hierauseinhällig beschlossen/ aufeinemAbend/ da ein finsterer Nebel gefallen / mit dem gesamten Kriegs-Volck / das Schloß Diet- richstein/ maller Stille/ zu verlassen/ und darvon zu ziehen; welcher Anschlag ihnen auch glücklich von statten gangen: von dar sind sie in die Stadt S. Veit/ eines Abends spat ankommen/ dessen sich die gantze Burgerschafft höchlich er¬ freuet hat. Als aber die Maultasch folgendes Tags / mit Stürmung angehal¬ ten/ und keinen Widerstand befunden / hat sie sich betrogen zuseyn gleich juck- cirt/ und darüber/ daß dieVestnng leer gelassen worden/ sehr ergrimmet/ und befohlen/ das Schloß zu ersteigen/ zu verbrennen/ und zu zerschleissen / wel¬ ches auch alles geschehen. Ist also dieses alte Schloß Dietrichstein zu Grund gan¬ gen/ folgends aber wiederum in etwas erhebt/ und wohnhafft gemacht/ her¬ nachmals aber noch einmal belägert/ eingenommen / und zerstöret worden / nemlich/ als König Matthias in Hungarn/ aufKärndten/ eilten Zuspruch »lach¬ te/auch etlicher Schlösser und Städte sich bemächtiget; so ist auch fern Feld- Obrift ^repecer, mit seinen Hungarn/ An. 148g. für das Schloß Dietricl)- ftein kommen/ hat solches mit grosser Mannschafft belägert/ und den darinn sich befundenen Herrn Pancratz von Dietrichstein zur Übergab aufgefordert / aufab¬ schlägige Antwort aber/ etlichma! vergeblich gestürmet. Weil aber der pecer, den gantzen Sommer über / biß in den halben Winter darvor ligen ge¬ blieben/ der Meynung/ es mit Hunger zu bezwingen ; hat der LanLshaupt- mann in Kärndten/Herr Balthasar von Weißbriach / sorgfältig sich bemühet/ Proviant hinein zu brinaen: Als er nun/ samt dem Adel / auch Stadt - und Märckt Leuten/ solches ins Merck zu richten / im Anzuge war / und ihm/ HerrPancratz von Dietrichstein / mit seinen Leuten aus dem Schloß entgegen zog/ das Proviant zu übernehmen/ begab es sich/ daß auch^-rexecer mitsei- 2 8 Beschreibung Heß E rtz - HertzHgthunis Rärndten. nen Hungarn darzu gerathen/da cs danncin scharffeöScharmitzirenabgeben/ also/vaß viel von Unsern/zweymal soviel aber von Hungarn ausm Platz geblieben; der^repecer wurde am recliten Arm / von Herrn Pancratz von Dietrichstein selbsten / auch im Angesicht heftig verwundt / davon er zu Boden gesun- cken/wiewol der Herr von Dittrichstein auch nicht leer ausgegangen: das Pro¬ viant wurde zwar/ inzwischen in das Schloß gebracht/ weilen man aber unge¬ hindert dessen/ die Belagerung unausgehebt continuirt/ als hat Herr Pancratz von Dietrichstein letzlich das Schloß denen Hungarn/mit einem guten Accord übergeben / zumal ihme der Dbrift ^repecer versprochen / keine Feindseligkeit/ Mord / oderBrand zu verüben/ wann er darzu nicht gezwungen würde/ vor¬ schützende/er verlange allein das Land seinem König mit allen Guten unterthänig zu machen: Es ist aber bald das Widerspie! erfolgt/ Zmmassen als der Herr Pancratz von Dietrichstein mit seinen Leuten kaum abgezogen / hat der Lisrepecer diese Veste/in Angesicht derUnsern zerschleissen/und gäntzlich rui- niren lassen/ worüber sich Herr Pancratz von Dietrichstein denn hertzlich beküm¬ merthat. Also bleibt sie auf heutigen Tag wüst/ öd / und unerbaut/ zu einer Wohnung der Gespenster. Nechst dabey ligt ein neugebautes Schlößlein / dem Herrn ErasmoMägerl gehörig. Man sagt/daß in diesem verödeten Schloß/ein groß Gut/oder Schatz/soll verborgen ligen/ weilen diejenigen/ so in dieses zer¬ fallene Gebäu kommen/ von dengäh-entstehenden Rumom/ Sausen/ und Werffen / als wann alles über einen Haussen fallen wollte / bald daraus getrieben werden / daß also sich niemand an diesem Ort lang aufhalten darss. .'v .>- ÄL§ 'E' MV^8r.^ ..... . --...... ^ ' !h':! ' . >-,H - M/vl' . ... 5,!^, ...... -' ^:m .... . 2 Y Beschreibung deß Er tz-Hertzogi hunrsRär.id ten. Domhoff. As Schloß Dornhoff ligt im Gurgger-Viettheil/unweit der Stadt S. HW Veit/ an einem lustigen Ort/ zwar unter hohen Gebirg; hat vorzeiten ^tz^den Herrn Magerln/ immassen sie sich dacvon also geschrieben/ Mager! von und zu Dornhoff; nachmals und vor 80. Jahren aber dem Herrn von Stan dach / gehört. Nun aber ist es deß Herrn Michaeln von Talheim. BcschreMmrg oeß Ecy- Her tzogthums Ivürndren. z o As Schloß Dräsing / oderTräsing / ligt im ulltern Viertheil/ zwischen Clagenfurt/ und Feldkirchen/auf der Seiten deß Word-See/im Ge- birg/auf einem Berglein/hat zwar wenig Ebne/ steht aber doch an einem lustigen Ort. Jetzt gehört es Herrn Johann David Freyherrn von Dieten hoffen. Z! Beschreibung deß Ertz-HertzogthumsRärndt en. Arasserdorff. As Schloß Drässerdorff/ oder Drasendorff/ ligtimmrtemViektheil/ MDan dem Leng-^ee/ unweit deß Frauen CloftersS.Georgen/ an et- schönen lustigen Ort / von wegen deß Sees / jetzt dem Herrn Georg Rudolph Wuherer gehörig. Lbenthal. HML As Schloß Ebenthal ligt im untern Viertheil / nahe beym Fluß Glaan/ MMeineMeilwegs unter Clagenfurt/in einem schönen ebnen Felde/darum ^Mes billig mit dem Namen Ebenthal gezieret ist / hat zween anmutige Gär¬ ten/ in einem / ein zierliches Lust-Haus; dasGebäuan ihm selbst lässt sich wol sehen; das Schloß-Thor trägt eilten grossen achteckichten Thurn / mit einer Schlag-Uhr/oben mit Zinnen ausgemacht/neben hin zwo Mauren: alsdann kommt man ilt den Hof ms Angesicht deß Schlosses/ auf beeden Seiten dessel¬ ben ligen zwey wolgezierte Gärten; das Schloß ist nichtabsonderlich groß / aber vortrefflich anmutig. Das meiste hat gethan/ sowol an dem Schloß als Gärten/ der jetzt potieckrende Herr Zohann Ludwig Graf von Lamberg. Beschreibung deßErtz- Hertzsgthums Rämdten. z 2 Lbem- Z? Beschreibung deß Ertz^ Her tzo gthunis Rärndten . Lbevndot'ff. M^Robstey Eberndorff/ oderOeberndorff/ ligt im untern Viertheil/ zwi- AW scheu Velckenmarckt/ und Cappl. Diese Probstey Eberndorffhat erstlich «Bc um das Jahr Christi 1190. Ertz-Hertzog Ulrich in Kärndten gestifftet/ und mit reichen Einkommen versehen. Es hat auch GrafAchatz von Pogen/ und sein Gemahlin Kunigund/viel darzu gestifftet/ligen auch beyde allda begra- ben.Diese Probstey ist erstlich von obgedachtem Ertz- Hertzogen Ulrich in Kärnd- ten zu einen Mönchs Closter / 8. Korbern Ordens gestifftet worden. Nachge- hends seynd 8. ^UAUÜini, Canonici R.eZuiares darein kommen / daraus eine Probstey worden / und haben diese Canonici biß Anno 1598. solche Probstey innen gel-abt/ da sie die kk.8ociecacis )elu überkommen / welche selbige auch jetzt annoch innen haben. Im Jahr Christi 1490. ist diese Probstey völlig durch das wilde Feuer ver¬ brannt / aber bald wiederum renovier worden. Im Jahr Christi 1570. als ein grosser Hunger in Kärndten war/ kam ein armerMann zu einem reichen Bauern/ aufdem Felde/ nahe bey Ebemdorff/ und bat ihn umGOttes willen/ um das baareGeld/ um ein Scheffel Ge- treids/ sagend / er müsste sonsten samt seinen Kindern Hungers sterben; der Bauer solle daraufgeantwortet haben/ er verkaufte sein Getreid ehe nicht/ biß- die Mutter ihrem Kind aus Liebe einen Kuß gebe/ und ihme vor Hunger aus den Wangen einen Biß thue: Hieraufsey die Rach GOttes bald hinter ihm ge¬ wesen / denn als er kaum solches ausgeredet / habe er sich schwach befunden / und/ nachdem er vom Felde nach Haus gangen / und sichnidergelegt/ sey er gestorben. Sonsten ligt diese Probstey in einem ebenen fruchtbar» Feld/ ist ein groß altvaterischGebäue/ wie oben gedacht/ denen 80c.Mu zu Clagenfurt gehörig: Es hat auch nechst dabey einen feinen Hof/ an einem lustigen Ort/ im freyen Feld / unweit deß Traa-Fluß / Wafterhof genannt / auch zu dieser Resi- dentzEberndorffgehörig. Merskem. ßsOKArckt / und Schloß Eberstein/ ligt im Gurgger Viertheil / an dem WWWasser Pesseritz/ aufeinem hohen Felsen; das Schloß istzimlich groß/ -M->'und auf die alte Manier gebaut; unter diesem Schloß ist eil; kleiner Marckt/ auch Eberstein genannt/ dardurch das Wasser Pesseritz fliesst/ allda hats gute Eisen- und Stahl - Bergwerck: Unweit von hier ist vor diesem auch das Schloß Labegkgestanden/ welches die FrauMaultaschin Grund zerrissen bat. Dieses war das Stamm-Haus der Herrn Labegker/ so sich auch davon geschrie¬ ben haben. Das Schloß Eberstein aber ist das Stammhaus der Herrn Eber- steiner gewest/wovon der Letzte dieses Namens und Stacks den Deutschen Or¬ dert angenommen. Vor z 00. oder 200. Jahren hat dieses Schloß Eberstein den Herren Weltzern zugehört/ welcher Edle Stamm der Grafen von Weitz / noch jetzt in Kärndten llorixr: Zmmassen im Jahr 1462. Herr Wülfting Web tzer dieses Schloß poliert hat. Alt Eberstein ist gantz öd / vor diesem denen Von Greißnegk/ jetzt aber dem Herrn Sigmund Chrtstaünig gehörig. N z 5 Beschreibung deß Ertz- Hektzogthnms Rärndten. Beschreibung deß Ertz- Heetzogthums Rärndten. As Schloß Ehrnegg ligt in; Lauant-Viertheil / nicht weit von Graffen/ MDundWeiffenegg/ unter einem hohen Berg/ an einer Anhöhe/ welcher ^MBerg ein lauterer dicker Wald ist. Dieses Schloß istfchön/ sauberund wolgebaut / hat zwey lustige Gätten; man gehet gleich aus dem Schloß / durch eine Zwischen-Strassen/ in den grossem Garten / welcher groß und eben ist. Der jetzige Herr Inhaber hat grosse Mühe / solchen gleich und eben zu machen/ auch das Meiste beym Schloß zurepsrixen/ angewendet/ darinn schöne Zim¬ mer und Gemacher zu finden: Unten hat es schöne ebene Felder / aus dem Schloß aber einen schönen Prospect. Vorzeiten gehörte es den Herren von Haunstatt; derzeit aber dem Herrn Johann Frantzen Grafen von Dietrich¬ stein. As Schloß Ehrenhausen ligt im untern Viertheil / eine Stund von Cla, genfurt/ in einem schönen lustigen Boden/ allwo es eine feine Nachbar- schafft beyjammenhat/ der Boden ist lormirt gleich einem Kessel/ mit einem kleinen Gebirg / und vielen Schlössern umgeben. Dieses Schloß ist in zwey Theil getheilt/ doch gehet man aus einem in das andere; ist sonst ein neues und grosses Gebäu: War vor wenig Jahren Herrn Philipp Jacob Freyherrn von Duttenhofen seel. Erben; jetzt aber ist es Herrn Johann Jacob Schneeweiß gehörig. Z6 z 7 Beschreibung deß Ektz- Hzrtzogchrrms Rarndten. tkhMpüchl. As Schloß Ebrnpüchl ligt im untern Viertheil/ anderthalb Stund von MIClagensurt/ eben in jenem Boden als Ehrnhausen/ aber in einer zimli- ^MDchen Anhöhe; hat zwar wenig Ebne / gleichwol aber gute Bau- Felder/ viel Obst/und einen schönen Garten: dasGebäu ist nicht groß/hat aber ein lm stiges Aussehen. Gehört der Zeit der Frauen LewZu» «.oüQX Gräfin Kevenhüllerin/Wittib. Ehmthal. 7^!L As Schloß Elmudal ligt auch im untern Vlertboil/ eine gute Stund vonClagenfurt/ in eben demBoden wieEbrnpühel / an einerlustigen Anhöhe; unterhalb hats schöne Bau-Felder / oberhalb aber lauter schone Walder: ist zwar ein kleines/ aber gar anmutig-und lustiges Gebäu/ hat auch zwey schöne Gärten. Der Zeit dem Herrn Mann Bernhard Freyherrn Ke- metter gehörig. Lmekstot-ff, Beschreibung deß Ertz-Hertzsgchnms Rärudten. Z 8 - Z 9 Beschreibung deß Eetz- Hektzogthums Rämdten. Einechopff. Schloß Einerstorff ligt gleichfalls im untern Viertheil / zwischen und eine Viertel Stund gegen Pleyburg rüder Ebene/ ^Mhat gute Bau-Felder herum / und an dem Wasser Feistritz eine Aone Mühl. Gehört eigenthumlich Herrn Georg Andreen Freyherrn von Stau- dach/Teutsch Ordens Rittern. Lmeksko^ff. ^WLAs Schloß Emerstorffligt auch im untern Vierthei!/ zwischen Ehrm MWpüchl und Ehrnthal/ an einer lustigen Anhöhe / und hat ein schön Aus- WM/sehen; dasGebäuistzimlichgroß/ dabey auch ein seiner Garten/ wel¬ cher/ ob er schon nicht gleich / weiln bey diesem Schloß wenig Ebene / so tragt derselbe doch viel Obst. Ist der Zeit der Frauen Catharina Elisabeth Reim prechtin/Wittib gehörig. S-Umo-s 4 l Beschreibung d eß E tz^Hertzogtbum s Aärndten. G.LMocha^. Er Marckt S. Emochar / oder S. Ermachor/ oder S. Machor / ligt km MAobernViMheil/ sechs Meilwegs von Villach / zwischen hohem Gebirg/ ^Man dem Wasser Gestring/ im Geyl-Thal. Als im Jahr Christi 790. die Grafen von Görtz/Gebrüder/ dieihnen am gehörige Herrschaften in Karndten/ unter sich geteilt / hat^inkaröu- der Dritte deß Namens/ in der Ordnung aber der neundte Grafzu Görtz/ diese Herrschafft S. Mochar/oder Emochor/behalten; Nun aber gehört es zu der Grafschaft Orttenburg und dem Fürsten von Portia zu. Eine Viertel Stund von dannen/ ligt auf einem zimlich hohen Berg das Schloß Griesenegg/ oder Weisenegg/so dem Herrn von Mallemhein gehörig / aber beynahe gantz öd und eingefallen ist. Beschreibung deßEm- HertzogchlirnsRäkiidteti. 4 2 Eppevstskff. MMAs Schloß Epperstorffligt im untern Viertheil / nahe an dem Fluß MWGurgg/ zwischen hohem Gebirg / in einem lustigen Thal / zwischen Ho- ^Mhen-Osterwitz / und Freidenberg / mit schönem Bau/eld versehen. Zst dem Herrn Johann Andree / Freyherrn von Himmelberg / gehörig. s; Ealcken^ Beschrei bung de ß Er tz- H ertzs gchums Aarnd ten» Ealckenstain. MiL As Schloß und Herrschafft Falckenstain/ ligt im obern Viertheil/ zwi- MMschen hohem Gebirg im Meelthal; das alte öde Schloß stehet auf einem ^Mhohen felsichtengahenBerg/ und Heist Ober-Falckenstain. Bey dem/ gleich einem grossen breiten Thurn/aufeinem auchzimlich hohen Berg/ gebau- ten / ebenfalls verödeten Schloß/ Unter-Falckenstein aber/ fliesst das Wasser/ die Meel genannt/vorbey. Im Jahr Christi 7yo. hat diese Herrschafft/Graf Maynhard von Görtz/ ihmezugecheilt; folgends war es das Stammhaus der Falckensteiner: massen sie solches bey 400. Jahren innen gehabt. Anno Christi 1277. hat Herr Otto von Falckenstain dem Closter Ossiach eine Stifftung zu Grafendorff bey Lyntz gethan; jetzt aber gehört diese Herr- fthasst/ Herrn Johann Wilhelm Grafen von Atthimiß/ Lands-Verwesern in Karndten/zu. ! Beschreibung drß Ertz-HertzSgchumsRämdten.44 Ealckenskem. MpL As Schloß Falckenstein ligt im untern Viertheil /anderthalb Stund von und auch in dem Boden wie Ebrnhausen/ an einem lusti- ^MDgen Ort / unter einem hohen Wald / doch noch auf einer zimlichen Höhe. DiefesSchloß ist noch neu gebauet/und hat von dem also genannten Falckenwald/ den Namen Falckenstein bekommen. Gehört dem Herrn Georg Sigmunden Freyherrn von Hallerstein zu. 4? Beschrei bung deß Ertz-HertzogchrrmsRärndten. MM As neue Schloß Feiersperg ligt im untern Viertheil / zwischen Sonnegg/ MW und Pleyburg/ unweit dem Wasser Feistritz; in der Ebne hat es viel W^Öbst/ und schöneBaw Felder/ ist ein lustiger Ott/ im Zauenthal ge¬ nannt. Das alte Schloß irr der Höhe ist gantz öd / und vorzeiten !der Herren Ungnaden gewesen; unterhalb ligt ein grosser Weingarten: Unweit von dannen ist das Schloß Wildenstein/ der HerrenWildensteiner / jetzigerHerren Grafen von Wildenstein/Stammhaus gewest/ aber Anno 1548. am Tag Pauli Be¬ kehrung/ von einem starcken Erdbidem verschüttet worden. Ist nun gantz ver¬ wachsen. Feiersperg aber gehört jetzt Ihrs Grast. Ercell. Herrn Herrn Wolff Andree» Ursin / Grafen von Rosenberg/ der Röm. Keyserl. Mj. Geheimen Rath/ und Hof-Cammer- krscüclenten zu Wien re. re. »«fchreibmig deß Ery- H an dem Ort/ wohin die Belägerte am meisten schossen/binden; als aber die Velägerre ihren Herrn erkannt/ richteten sie ihr Geschütz auf ein ander Ort: Deßwegen wurde dem gefallenen Ertz-Bi- schoffen gerecht/ wofern er das Schloß nicht wollte aufgeben lassen/ sollten alle seine mitihmegefangene Freunde / und Anverwandte/ in Angesicht feiner/ ni- Dergehauen werden / er habe also die Wahl / sich und die Seinige / oder das Schloß zu erhalten. Hierauf hat i^emo geantwortet/ er wolle lieber un¬ glückselig/als untreu/ seyn/ auch das Leben der Seinigen/ mit Verlust seines eigenen/ erhalten/ mitdemLasterderUntreu aber weder seines/ nochderSei- nigen fristen; das Schloß gehöre seiner Kirchen zu/ welches mit Beystand deß H.^uperci nicht derentwegen erhalten worden/ daß es durch seine Untreu jetzt M verlohrn gehen; er habe nichts mehr übrig / als sein Leben / und die Treu/ wolle aber lieber sein Leben / als Treu und Glauben verlieren. Demnach seynd seinen Mitgefangenen (welches Hyemv mit weinenden Augen ansehen müs- Z fm) 5 > Beschreibung deß Eer z- Her yog chums Aarri dten. fen) die KöpffabgeWagen / er aber in eine viel abscheulichere Gefängniß geworf- fen worden. Als ihm der Scharfrichter endlich auch den Tod angekündigt / hat er ihm getrost geantwortet/ es gelte ihm gleich / auf was Weis GOtt das Leben von ihm abfordere; und als er den Christlichen Glauben gebetet / den Hals dar- gestrecket/ und deß Streichs erwartet. Allein GOtt hat feinen Märtyrer auf ein andere Wahlstatt gefparet/ denn das Schwert dränge nicht tieffer/ als bloß durch die Haut: Als aber der Scharffrichter nachmals einen noch stärkeren Streich führete/ hiebe er an einen Tram/daß die Klinge zu Stucken spränge. Uber diesen augenscheinlichen Wunderlichen ist der Scharffrichter sehrerschro- cken/mrd dem Ertz-Bischoffen zuFüffen gefallen/und bat umVerzeihung gebeten/ welche er auch erlanget/ mit heilsamer Ermahnung / daß er darsürGOttunr Vergebung seiner Sünden bitten / und Bnsse thun sollte. Er / der gottseelige Mann aber/bliebe bey etlichen Zähren noch inderMfängniß/ biß er mitHülff eonrscii eines Mönchs / so die Wächter mit 40. Thalern bestochen / ledig / und loßgelassen worden. Solches schreibt kraneilLusDückher/in seiner Saltzburgi- scheu em oiüca, mit Vermelden: daß dieses vor dem Friesacher Schloß gesche¬ hen. Der ^urkor der Merianischen aber / verrneynt/ daß sol¬ ches Schloß Geyersperg bey Friesach gewesen. Damit bliebe nun die Stadt Friesach m Ruhe / und denr Ertz-Bistum Saltzburg eigen. Unweit von Frie¬ sach ligt das Schloß Mühldorff / Herrn Hans Jacob von Ränfftelshofen gehö¬ rig. Nahe bey Friesach ist das Schloß Mayrhofen/ denen Zouchenbergischen Erben gehörig. Eättckenskam. As Schloß und Herrschafft Fünckenstain/ ein herrlich großGebäu/ ligt MMimobern Viertheil/eine starckeMeilwegs von Villach auf einem hohen ^MVerg. An einer Seiteti hat es hohes Schnee-Gebirg/ soKärndten von Crain scheidet; aufderandern Seiten gegen dem FlußTraa/ hat es lustige klei¬ ne Verglein. Um das Jahr Christi 1200. ist kckenbercus Bischoff zu Bamberg / ein ge- borner Gras von Diessen / und Andechs/ bey KeyserPhilippen / in Verdacht kommen / daß er sich mit den Ungarn verbunden / welcher sich aber also entschul¬ digte / daß er selbigmal mit ihme gar wol zu frieden war. Als er sich aber fol- gends mit ocronL, Psältzgrafen von Wittelspach/ vereiniget/ den Keyser kki- üppum nmzubringen/ ist er in grosser Gefahr gestanden. Dann zavencinus schreibt/ daß / nachdem dieser schändliche Anschlag lautmährig worden / und der von Wittelspach derowegen seinen verdienten Lohn empfangen/ sey dieser Bi- fthoffLcKebsrcus zu seiner Schwester Gertraud/ Königs ^ncireL in Ungarn Gemahlinn / entflohen / und solang daselbstverblieben/ biß er/von KeyserOtten/ wiederum zu Gnaden angenommen worden / und nach Bamberg kommen sey. Im Jahr r 2zz. hat er mitErtz-HertzogenBernbard inKärndten/wegen etlicher strittigen Greutz-Scheidungen beeder Herrschafften/Krieg geführt/und in ein or- dentlicheSchlacht sich eingelassen: weil aber darin« der BischoffvonHerrnHeinri- chsn von Dietrichstein gefangen worden / liesse ihn der Ertz-Hertzog zu Funcken- stein (so dazumal gedachtem Herrn Heinrichett von Dietrichstein zugehört) hart verwahren/biß endlich sich Keyser kriäericus n. ju denHandel gelegt/da denn der Bischoff nicht allein wiederum loß gelassen/sondern vorn Ertzhertzogen Bernhard/ aus Fürstlichem Gemüt/ ihme auch alle Gerechtigkeiten deß Marckts Klein Lärvis gegeben worden; dardurch dann dieser Löbl. Fürst/ bey dem gantzen Röm. Reich in nicht geringen Ruhm kommen: Gleichfalls begabte er auch den Herrrr von Dietrichstein gantz reichlich / weilen er in eigener Person den Bi¬ schoff gefangen / und folgends in seinem Schloß wol verwahrt gehalten. Hnno 1269. als sich König Occocarus: nach Absterben Ertz-Hertzogs Ulrichen / deß Lands Karndten unterfangen / hat neben mehrandern vornehmen Schlössern / und Herrschafften/ auch dieses SchloßFünckenstein sich an ihm er¬ geben. Sonst war esvorzeiten ein Stammhaus der Herren Fünckensteiner/ der Letzte dieses Namens und Stamms ist zu Himmelberg in grosser Armut gestor¬ ben. Nun gehört diese Herrschasst dem Herrn Georg Seysriden Grafen von Dietrichstein. Gämb- Beschreibung dH Ertz-He rtz -gchums Rärndten. 5 6 57 Beschreibung deß Ertz-Hertz-gchttmsRärndten. Gämbfenegg. MAL Iß Schloß Gämbsenegg ligt im untern Viertlzeil/ allernechst bey Gut- MMtenstein/ auf einem luftigen Berglein; oben hats schöne Baufelder und ^Meine feine Nachbarschaft von etlichen umligenden Schlössern/ und dem Marckt Guttenstein. Der jetzige Besitzer desselben ist Herr Johann Andreas vonJabornigk. Beschreibung deß Ertz-HertzHSrhumsRakndtett. 58 G. Georgen am Sandhof. JeOommenöa S. Georgen am Sandhof/ ligt im untern Viertheil/ W Mmcht gar eine Stund von Clagenfurt/in der Anhöhe; hat ein lustiges An- ^W^lehen/und einen schönet; Garten. Ist vorzeiten ein Schloß Sandhof genannt/ und einem Herrn Reinbald gehörig gewesen; anjetzo aber zu einer Com- menda deß Teutschen Ordens worden. Vor vier Jahren war Hm Hans Ja- rob/ Graf Äazianer von Kazenstein / öommenclacor allda« Aa S.Geop- 6. 7» 8. y. i. L. 3. 1481 1495 1515 15z r 1562 16. Magdalena Heylleggin. 17» Barbara Lembschitztn. 18. Agnes von Lind. 19. Dorothea Grümpfin. 20. Affra von Staudach. 21. Dorothea N. 22. IoannaScbürrin. 2;. Affra Niderteuxim 24. Dominica Promperin. 25. Cordula Fischerin. 26. Cordula Stattseldin. 27. Cacilia Räuberin/ Freyin. 167z welche noch jetzund regieret/ und das baufällige Closter starck har repanxen lassen. MsL As Schloß ultd Herrschafft Glanegg/ ligt im ober« Viertheil/ zwischm WAS. Veit/ und Feldkirchen an dem Fluß Glan /auf einem zimlich hohen ^WMBerg/ ist ein grosses Gebäu aufdte alte Manier gemacht; war vorzeiten ein Stamhaus der Herren von Glanegg: den Letzten dieses Geschlechts/ haben die Herren von Kindberg geerbt; hernach poMäiriens die Herren von Ehrnaw; vor wenig Jahren aber die Freyherren von Seenuß. Jetzt ist es deß Herrn Frantz AndreeIreyherrn von Aschau sel. Erben. Oberhalb dieses Schlosses Glanegg/ ist das SchloßStättenburg vorzeiten gelegen/welches aber dieFrauManltaschin eingenomen/und zerbrochen. Ist also der Namen und Stam/ lowolen der Stät- tenburger/alsGlanegger/abgangen. Lb Glied 59 Beschreibu ng deß Er tz-- Her tzo gchums Rarndten. G.Geopgm amOangste. HmiLAs Frauen-Kloster S. Georgen am Langsee/ ligt im untern Viertheil/ WAnahe unter Taggen-oder Tackenbrunn / eine gute halbe Meil von S. ^WDVeit/an einem lustigen Ort/ an dem langen See/ oder Langsee genannt; ist ein groß Gebäu/ der Kirchen Tlmrn ist schön / und hoch aufgeführt/ und ist dieses das fürnehmste unter den Frauen-Klöstern im Lande/8. Lene6i MWritz/ zwischen Altenhofen und Hüttenberg; ist ein seiner Marckt / Harem WMschönen grossen Platz / auf einer Seiten rinnt das Wasser durch: Unweit davon unter S. Gertrauds Kirchen ist ein Felsen/ darinn werden viel natürliche Schnecken / so zu Stein worden / und auch ein Acker voll kleiner röthlichter stei- nener Linsen gefunden. Man jagt/ es habe vorzeiten ansdiesen Acker ein Mann/ am Gertauds Tag/ Linsen gesaet; deßwegenihn GOtt gestrafft / daß der Saa- men zu steinern Linsen worden: ich halte es aber nur für eine Mulionem nacm-X. Dieser Marckt gehörtdem Bistum Saltzburg. Beschreibung deß Ertz-HertzSgchumsRärndten. 8? Euttenskeitt. ErMarckt Guttenstein ligt im untern Viertheil/ an dem WasserMüß/ MW zwo kleine Meilwegs von Pleyburg / ist ein hübscher grosser Marckt; die HWDPfarr-Kirchen hier heisst zu Unser Lieben Frauen am See: Man sagt ins¬ gemein / daß hier vorzeiten ein See gewesen sey. Um das Zahr ioiz. als Herr Fridrich Graf von Starhandt undHayn- burg/ abgestorben/ ist dessen hinterlassenen Wittib Frauen Elisabeth / einer Ge¬ hörnen von Auffenstein/ sürihrHeirahtgut/ Guttenstein und Rechberg gege¬ ben worden. Vor z oo. Jahren hat dieser Marckt dem Herrn von Auffenstein gehört; hernach aber ist er Cameralisch worden. Dann alsimIahr 1595. Herr Fridrich von Auffenstein/ wider Ertz-Hertzogen Wilhelm/ sich aufgeworffen/ eine grosse Empörung «»gerichtet/ undgesangen worden/ auch mit ihm sein Na- ' men und Stamm untergangen/ wurden alle seine Güter/ und darunter auch dieserMarcktGuttenstein/ im Zahr Christi iz 96. von Oesterreich coEirt. 147z. als dieTürcken in Karndten eingefallen/ sind sieam S. Mi¬ chaelis Tag über Nacht hier bey der Pfarr-Kirchen gelegen/und haben allda mit Feuer und Sabel sehr übel gehauset. Vorzeiten war es ein Stammhaus derer Herren Guttensteiner; jetzt aber ist es Lands-Fürstlich. Wm Glwgg. 8 1 Beschrrlbuttg deß Ertz-HektzogthumsRärndten^ Gupgg. ^MLEr Marckt/ und Thum- Stifft / Gurgg / oder Gurkh/ ligt im Gurgger W AViertheil / zwischen hohem Gebirg im Thal / an dem Wasser Gurkh; ist ^Dein gar feiner Ort. Diß Stifft / samt der Kirchen / ist herrlich / schön und groß gebaut / und allda die Geschieht der H. «emX, schön sauber in Holtz ge¬ schnitten / und übermahlet / mit denen Bergknappen noch zu sehen. In der Kirchen gehet die Grufft hinunter / gleichsam unter die Erden / allwo lauter Ge- Wölber auf zwölffMarmor-Senlen stehen / samt etlichen Altären / absonderlich aber dem jenigen Altar/ darinnen dieH.»cma begraben ligt: Ober dieftnGe- tvölbern stehet der vordere halbe Theil der Kirchen / demselben zweyThürne seyndunlängstreparirt/ und viel herrlicher/ als sie vordiesem waren/ renovier worden. Die keliZioftu dieses Stiffts sind Lanonici R-eZulares, samt einem Thum-Probsten; der Bischoff aber relickrt zu Straßburg/ eine viertel Mil vonhier: Sie sind auch gantzicparirt/ also/daßderBischoff/ unddasThum- Stifft/ jeder absonderlich seine Einkommen hat. Es sollen Jährlich (wie gesagt wird) diese Thum-Herren dem Bischoffen / für die Residentz / nur einen Duca¬ te» in Gold reichen / und dieses zu einer Erkanntniß / daß sie gleichwol erkennen müssen / einen Bischoffen über sich zu haben/ obwolen der Thum-Probst alles regiert; und seynd viel vornehme Geschlechter in diesem Thum-Stiffr. Mit diesem Bistum hat es sich folgender Weise zugetragen : Als Graf Wilhelm zu Zelltschach und Friesach/mit seiner Gemahlin» / Frauen »ems, einer gebor- nen Ertz-Hertzogin zu Kärndten / zwey Söhn / als Wilhelm / und Hartwig/ in aller Gottesfurcht erzogen / und dieselben einsmals / in Abwesenheit ihres Herrn Vatters/ die Gold-und Silber-Bergknappen / bey Friesach/ und Aelltschach/ (deren etliche hundert waren) viür-rt/käme für sie eine Klag/ wie daß einer aus denen Bergknappen/ Johannes Grünwald genannt/ eines fürnehmenBur¬ gers Weib/zu Friesach/nothgezwungen hette/ welches ihnen dermassen zu Her- tzen gangen/ daß sie den Thäter ohne Verzug/ an einen Baum hencken lassen. Allein es haben hierauf zehen derenBergknappen/als deß Thäters nechsteBe? sreundte sich zusammen verbunden / solches an denen zweyen jungen Grafen zu rächen. Jmassen sie auch als die Grafen deß andern Tags wiederum allhin kom¬ men / dieselben todt geschlagen. Nachdem aber diese Todtschläger/der alte Graf Wilhelm / auch hinrichten lassen/ ist hierüber eine solche Aufruhr entstanden/ daß alle Knappen wider den Grafen rebellirt/ und sich im Gebirg wol verschmitzt. Allein es hat der Ertz-Hertzog in Kärndten ein Aufbot zu Roß und zu Fuß er¬ gehen lassen/etlich Tausend zusammen gebracht/und damit die Knappen (welcher ebenfalls etlich tausend im gantzen Land sich zusammen rottirt/) überall ernstlich verfolget/daraus dann endlich ein solches Würgen/ und Morden entstanden / daß (wie Nicolaus elauckanus meldet) man es nicht genugsam beschreiben kann / in¬ dem fast alle Bergknappen todt geblieben. Dieses ist geschehen ohngefähr im 1050. Jahr/wiewol es verschiedene ^ucores um etliche Jahr früher/andere aber später/ beschreiben. Weilen aber der Graf seiner Leibs-Erben beraubt war/ist er aufRom Kirchfahrten gangen/ und nach seiner Zuruckkunsst endlich ein Eremit im Lauantthal worden/allwo er auch heilig gestorben/und unweit von S. Leon¬ hard/ in der Kirchen s.i^urenrü zu Grebersperg / (oder Gröbern) genannt/ (welche ervor diesem selbsten bauen lassen/) begraben worden. Seine hinterlasse¬ ne Frau Gemahlin »ema aber/ hat zu Gurgg ein Frauen-Closter (darinn sie auch heilig gelebt/ und gestorben/) auf nachbeschriebene Weis gestifftet. Als sie GOtt dem Allmächtigen ihre Güter allbereit zugeeignet / undihrfürgenom- men / zu Ehren der Mutter GOttes/ eine Kirchen/ samt einem Frauen-Closter/ Wie auch darneben eine WohNUNg eanonicorum Larcranenslum 8.^UAUÜroi, zu erbauen / ist sie nur deßwegen angestanden/an welchem Ort sie ihr Vorhaben werckstellig machen sollte ? daß es GOtt dem Allmächtigen recht angenehm wäre; hat demnach beschlossen / ein paar Ochsen in einen Wagen einzu¬ spannen / auf denselben die scacuam Unser Lieben Frauen zu setzen / und die Och¬ sen von sich selbsten frey hingehen zu lassen / sprechende / wo sie mit den Wagen ru¬ hen würden/an demselben Ort sollte dieses Stifft erbauet werden-Weil nun die OchsenandemOrt/ allwo jetzt die Kirchen ist/ unbeweglich sollen stehen ge- Nn blieben Beschreibung deKLrtz- Herftsgch umsLürndten. 82 8 z Beschreibung deß Ery- HeetzoMums Rärndten. blieben seyn/ als habe dieH.Uema die Kirchen dahin erbauet / und gestiftet/ auch als sie Abends die Arbeiter auszahlen sollen / sich auf einen grossen Stein nidergesetzt/ (in welchem der Sitz noch zu kennen ist) eine Schüssel mit Geld hin- gestellt/ daraus ein jeder Arbeiter doch mehrers nicht nehmen können/ als sein verdienter Lohn ausgetragen. Nach voüeudtem diesem Gebäu / seynd darein 2O. Canonici 8. ^uAuttini, in das ander aber/so von diesem abgesondert Ware/ 72. Closter-Frauen/ gethau worden/ welche der Ertz-Bischoff zu Saltzburg 'tValäujnus, eingesegnet. Sie hat auch diesem Closter/und dem Ertz-Bischof- ftn ^iäuino, alle ihre Güter und Herrschafften vermacht/ und verstifftet. Mchdeme aber im i o6z. Jahr / Oebbarclus, d rmals regierender Ertz-Bischoff zu Saltzburg (welcher für selig / und heilig gehalten wird) zu Rom auf dem Con- dilo i^aceranenii erschienen / und aussolchemlia mirt/ und beschlossen worden// daß niemand eine Meß von einem Priester/ so ein Eheweib / Mr Concubin halt hören dörffte/ solche Priester und Viacom auch/ weder Meß/ noch LvanZelium, oder LxMoiam lesen / noch einiges Einkommen von der Kirchen geniessen / oder zu der Gemeinschafft der keuschen Geistlichen gelassen werden sollten; war die- serBifthoffdamit nicht vergnügt/ sondern er erhielte/ zu mehrer Obsicht und Auferbauung seiner Geistlichkeit / auf bedeutem Oonciiio, die Bewilligung/ daß er das Frauen-Closter zu Gurgg/ so von der heiligen «ema gestifftet wor¬ den/ in ein anderes/ (zumaln das von dem heiligen vir§iiio zu Maria Saal be¬ stellte Bistum ohn diß gantz in Abkommen gerahten) cransferirendürffen. Wel¬ che Stiftung hernach Papst ^lexaiaäer II. UNterM Aufsatz iM prerano, den Li. Martii Anno 1070. und Keyser Heinrich iv. zu Regenspurg/ den 4» Fe¬ bruarji 1072. mit stattlichen Briesen bestättiget. Wurde also dieses Bistum Gurgg/besagten 1072. Jahrs/völlig aufgerichtet/ und den 6. May vonErtz- Bischoffen Gebhard / in Beyseyn vieler andern Bischöffe/ der Gunther von Krapfseld zum ersten Bischoff eingesetzt. Es ist aber nachmals p ropcer us pr»- sencancii, S-conferen6i, einegrossevl^erentz entstanden/ welche endlich doch wieder zwischen Keyser keröinancioi. und Crtz- Bischoffen ^larckLo, ^nno 15Z 5- dahin verglichen worden / daß das Hochlöbl. Haus von Oesterreich / als Ern- Hertzogen in Kärndten zwey / und das Ertz- Grifft Saltzburg / den drit¬ ten Bischoff/ und zwar nur einen solchen / welcher dem Ertz-Hertzog annehmlich/ 6enomimren/ oder erwählen möge. Dessen Vischöffe haben also nacheinander gefolgt. 1. Ounckerus ist erwählt worden ^nno1072 2. M6ebaI6us z. Komanusl. Iizo 4. Uenricusl. 5. R-omanusII. 117z 6. Hiooäoricus I. V0NKvlNitz n8o 7. ^Vernerus IIY2 8. ^berbar6us y. IValcberus 10. Ocro 11. HenricusII. 12. U6ascaIcus,oderV/enceslLU8 IZ. Uäalricus Graf von Orttenburg I2ZI 14. Haeocloricu5 II. 15. goannesl. 16. Uerrinäus 17. venricusIII. 18. Cerolcius ly. Laurencius I. 20. Conra6us 21. väalriLUS V0N WildhaUs 22. kaulus LZ. MnnesII. 24. joannesiii.Meyrhoffer. 25. Joannes IV. 26. Oonra6u3 II. Hebenstreit. 27. LrneüusAuer. 28. vaurenciusll. 2Y. Joannes V. ZO. Uclalricu8Hinnenberg. z I. I.3urenriu8 III. Freyburger 1459 ZL. Ka/munclusvonkeranäi. zz. ^IaccliXU8Lang. Z4» Hieronymus 8aibu8. Z5. ^ncomusvVNHoyes. z6. Mn NL8 VI. von Schönberg. Z7. Urbanus. z8. Cbrlüianu8^nclreLsv0NSpaUer/ Freyher). z y. Hans ZacobGrafvon Lamberg. 40. Sebastian GrafvonLodron. 41. FrantzGrafvonLodron. 42. ÄZismunäus kranciicus, Crtz- Hertzog zu Oesterreich. 4Z. IVenceslsus Graf V0N THUN 1665 44. koly- _ Besch reibun g deßE etz- Hertzsgt hums R.är ndten. 8 4 44. ?o!xL2rpu!i(ZuiIieImus GmfVVN Herr V0N Oois.deN GDtt läng Khüeuburg. 167z erhalten und regieren lassen 45» Ihre Fürftl. Gu. loannes Frey- wolle. i8.OeorZius n vonTeüssenbachiz48 Dieses Stifft und Bistum gehört unter das Ertz-Bistum Saltzburg: der Probst und die Herrn eanoniLiLeZuKres, reüäiren zuGurgg / derBifchoff aber eine Viertel Milwegs davon/ zu Straßburg im Schloß. Vs Bumitz. 8 B eschreibung deß Ertz- He rtzogthums Ra rndten. » Gupnitz. MM As Schloß / und die Probstey Gurnitz/ ligt im urrteru Viettheil / zwey MW kleine Meil unter Clagenfurt / zwischen Stein / und Greiffenfels: Auf ^Meiner Seiten har es das Wasser Glaan / auf der andern aber ein hohes Gebirg. Das alte Schloß Gurnitz ligt auf einem spitzigen hohen Felsen / daß man sich Mich verwundern muß/ wie solches hinaufgebauetworden/ so aber Mw öd. Unterhalb ist ein neues Gebäu/ dem Herrn Benedict Fromüller ge¬ hörig. Als die Türcken Anno 147z. ins Land Kärndten eingefallen / haben sie den 27. Septembr. in dieser Gegend greulich gehauset / gemordt und gebrenm. Vorzeiten hat dieses Schloß einem von Auffenstein gehört. Nachdem aber Fridrich von Auffenstein gefangen worden (wie man oben bey Guttenstem ge¬ dacht) ss ist dieses Schloß Gurnitz / neben andern auch conwöirtwordeu/ und an Oesterreich gekommen. Vorohngefahr 80. Jahren/ hat es denen Herren Ba¬ ronen Kevenhüllern zugehört. Sagenegg. MMAs Schloß Hagenegg ligt im untern Viertheil / unweit dem Marckt MMLappl / zwischen hohem Gebirg in dein Graben/hat gar wenig Ebene/ ^«Maber gleich an der Strassen einen schönen Traid-Kasten. Vorzeiten ist es der Herren Hagen/hernach aber deß Herrn Ursin/Grafen von Rosenberg/ge¬ wesen; jetzt aber gehört es dem Herrn Johann Balthasar Mazigan zu. Beschreibungdeß Ertz- Hertzsgthums kärndten. 8 6 Dohm-- 87 B eschreibung deß Ertz^ H eryogthums Rärndten. Aohenstern. ML As Schloß Hohenstein ligt im ober« Viertheil / nicht weit von S. Veit/ M Aaufeinem lustigen Beeglein/ um welches ein schöner Boden ist. Aufdem ^^Berglein/an einerSeiten/Hat es einen schönen Wald/aufder andern aber nur einschichtige Bäume. Vor diesem war es derer Herren Kulmern; jetzt aber ist es deß Herrn FrantzAndreen Freyherrn von Aschau feel. Erben. Kaillegg. ML As Schloß Haillegg/ (oder Hailleckh/) ligt im untern Viertheil / eine von Clagenfuri/ auf einem steinigen Berglein/ ist ein saubres WMGebäu. Man gehet in das Schloß hinauf/ vermittels einer langen be¬ deckten Stiegen. Unter dem Schloß stehet ein schöner Mayrhof. Weiterhin- unter ligen die Vaufelder/und Wismaten.Oben aber aufder andern Seiten/un- rveit deß Mayrhofs/ hat es schöne Wälder. Wae vor diesem das Stammhaus der Herren Haillegger ; folgends denen HerrenWelzern; jetzt aber ist es dem Herrn Jacob Ludwig / Grafen von Windifchgeätz / gehörig. Beschreibung d eß Ertz- H er tzsgchums Rä rrrdten. M Pp Oalbegg. 89 Besch reibungdeßEktzrHertz-gchumsRäkn dtttt. ^MLAsvesteSchloßHalbegg ligi im GurggerViertheil/zwischen Weitens- M Wfeld / und Steyerberg / gleich an der Strassen / auf einem recht wilden/ abscheulichen Ort/ und hohen felsigtem Berg; gehört dem Bistum Gurgg/oder Straßburg. Unweit davon aber auf einem hohen Berg/ist das alte Schloß Steyerberg/ auf Mülstatt denen Herren??- Lociecsris MU.ge¬ hörig. MDL As Schloß Hardegg / (oder Hardeckh/) ligt Im ober« Viertheil / zwischen MWS. Veit und Feldkirchen / aufder Seiten an einem hohen Berg. Das ^^Gebäu ist nicht absonderlich groß / hat aber ein lustiges Aussehen. Ware ein Stammhaus der Herren Hardegger. Folgends gehörte es denen Herren von Auffenstein; hernach denen Herren Kirchpuchern; jetzt aber ist es deß Herrn Hans Sigmunden von Lünd. 9 l Beschreibung deß Ertz- Hektzogtbums Rärndten. Besch? eibnttgdeßEktz-HirtzogthumsRäkttdtttt» 92 Dartnerdskein. MziiL As Schloß Hartneidstein ligt im Lauant- Viertheil/ zwischen S. Andree M I und Wolffsberg / auf einem hohen Berg / ist ein zimlich groß Gebäu / auf ^MDhie alte Manier. Unter diesem Berg im Grund / fliesst die Lauant. Diß Schloß war vorzeiten der Herren Hartlsteiner Stammhaus; jetzt aber ist es dem Bistum Bamberg gehörig. Unweit davon/ an einem lustigen Hrt/ ligt das Schloß Reideben. MMAs SchloßHeinburg (oderHeimburg) ligt imLauant-Viertheil/ zwi- AWschen Völckenmarckt und Griffen/ aus einem zimlich hohenVerg/ nach ^Wvder alten Manier gebaut: Ist zwar nicht groß/ jedoch ehedessen bey dem Eingang mit absonderlichen starcken Mauren / (nun aber sind dieselbige meistem theils voneinander gefallen/) versehen/ und einvesterDrt gewesen/ werlnman von keiner Seiten kan darzu kommen/ indeme der Berg Diechtsberg genannt/ gar gäh / und gantz frey ist. Unter diesem Schloß ligt ein Dorff auch Heimburg genannt/ in welchem vorzeiten em Stock/ oder Schloß/ so Stocknerchurn ge¬ heissen/ gestanden / darinnen die Herren Parzifalln gewohnt. Das Schloß Heimburg / war vor diesem eine Grafschafft / und Vesten/ auch ein Stammhaus der Grafen von Heimburg/ dem Herrn Grafen Starhant und Hamburg zuge¬ hörig. ttarmo GrafStarhant bat von seiner also genannten Vesten Ham¬ burg/ viel in das Closter Griffenthal angewendet / und ist der Erste gewesen/ der mit verandertemNamen sich einen Grafen von Heimburg geschrieben. Wel¬ chen Titul seine Nachkommen/neben ihrem angebornen Zunamen von Star¬ hant / gebraucht haben. Nach Absterben dieser Grafen von Heimburg / hat Herr Herman Graf von Cilly / im iz6i. Jabr / dieses Schloß neben mehr andern Herrfchafften ererbt. Hernach aber ist es aufHerrn Johann Max Gra¬ fen Gäller/ und jetzt aufFrautzGrafen Gatter/ gelanget. Str Wmelatt. 9 Z Beschreibung deß Letz-- Hertzog thums Rarndten. WMAs Schlcß Himelau ligt im Lauant- Viettheil / zwischen Schmöltzhof- NWfen/ und Weissenau/ meinem luftigen Ort/ hat fthöne ebene Baufelder G^vherum/uidvielObft/istnachder altenManier gebauet; indem es erst¬ lich einen Wasser-Graben um und um / und darüber eine höltzerne Brucken Lurch ein gemaultes Thor hat / alsdann ist einPlätzlein. Weiter kommt man ins Schloß/ darinn wiederum ein Stock/ wie em grosser Thurm/ gleichsamfast in der mitten stehmd/ um welchen gleichsam eine dreyeckigte Mauer mit runden Thürnen gehet. Gehört anjetzo dem HerrnWolffLobias Straffer. MiL As Schloß Himmelberg ligt im obern Vierthei!/ unweit vonVeldkir- M Achen in einem Graben auf einem Berglern/an einemrecht langweiligm ^WDOrt, Das Schloß ist gantz öd/und zerssallen. Hinter diesem altenSchloß entspringt das Wasser Feistritz/ und rinnt in den Ossiacher See. Es wird ins¬ gemein auch die Oede Vesten genannt. Und war vorzeiten das Stammhaus der Herren Himmelberger;hernachderHemnKevenhüller;jetztaber ist esdem Herrn r^is, Grafen von Lodron/juständig. Köhen-- Beschx-ibungdeßErtzH-rtz-gthumsLärndtsn. 94 95 Beschreibung deß Ertz-HertzogthumsRärnd ten. MmLAs Schloß und Herrschafft Hohenberg/ (oder Hohenberg/) ligt im un- M Atern Viertheil / zwischen Clagenfurt / und Völckenmarckt. Ist ein über- ^W^aus schön-und trefflich wol accommociirtesGebau/ mit einer aufImliänische Manier. Vor dem Schloß ist ein saubrer Platz / und darinnen eine schöne Capellen. Das Schloß stehet in der Anhöhe. Unten fliesst die Traa vorbey / neben welcher schöne Wiesmaten/ und Baufelder ligen. Oben auf ei¬ ner Seiten hat es einen lustigen Wald/ und ebene Baufelder/ unweit aber da- von/grosse Fischteiche. Der krolpeü aus dem Schloß ist vortrefflich / und gleich davor einTummelplatz für diePferde/ wie auch ein grosses Mayrhaus/ item ein schöner/zierlicher ebener Garten/ samt einem grossen umgemauerten Baum¬ garten. Diese Herrschafft hat vorzeiten den Herren von Windischgrätz zugehört; nun aber ist Sie Zhro Grast. Excell. Herrn/ Herrn WolffAndreen Ursin/ Gra¬ fen von Rosenberg/ jetzigen Hof- Cammer- Presidenten zu Wien re. re. Lt Dom-- Bc sch reib Ung de ß Eetz-Her tzogchums Rarndten. 9 6 97 Beschreibung deß Ertz- Heryogthum s Rärudten. AsmLttkg. MsLAs Schloß Hornburg ligt im Gurgger Viertheil / zwischen Wüting und MD Eberstein / aufhohem Gebirge. Das alte Schloß istgantz öd undver- ^ms^-lassen. UberdiesemSchloßstehttaufeinemgantzzugespitztemVerg eine Kirchen. Unter dem alten Schloß rinnt das Wasser / die Pesseritz genannt. Von diesem alten Schloß Hornburg/ (oder Horenburg/) haben die Herren vonHornberg/sovorzeitenGrafengewesen/ ihren Ursprung gehabt. Ist auch einsmalsdenenHerrenWelzernzustandiggewest. Nun aber gehört es Herrn Georg Sigmunden Christallnig. Beschreibung deß Errz- Heryogchunrs Härndten. 9 8 Gstmstein. 8WL As Schloß Homstei» ligt im untern Vimheil/ zwißhen Clagensutt und WAFeldkirchen / aufderSeiten/imGebirge/aufeinemBerglein/hatwe, ^i^nig / oder gar nichts ebenes. Ware vorzeiten dasStamhaus derHerren Hornsteiner. Jetzt gehört es der Frauen Anna Christina / Freyin von Stau¬ dach/Wittiben. Utt Süttm- yy Beschreibung deßErtz-HertzogthumsRäendt e tt. dem Fluß Traa/ so unten fürüberfliesset. Oben bey dem Schloß hat es hübsche/ wiewol nicht gar ebene Felder: Jmgleichen hat es schöne Wälder. Uber dem Traa-Fluß hat es von einetJnsel B der andern eine langehöltzerne Bru¬ cken. Der Eingang dieses Schlosses gchÄ erstlich durch ein groß- und langes Gewölb / hernach über eine Fallbrücken. Inwendig ist eine feine Capellen / aus¬ serhalb aber ein grosser Reit-Platz/ wie euch ein schöner ebener Lust-und grosser Thier-Garten. Eine halbe Meil abwerts/ an dem Fluß Traa / ligt der wettbe- kannte/unter diese Herrschafft gehörige grosse Flecken Verlach/(oder Ferlach) ge¬ nannt / allwo lauter Büchsenmacher / Waffenschmiede / Drarzieher/ und derglei¬ chen wohnen. Als im 1269. Jahr König 0 ccocaru 5 jn Böhmen / sich deß Lands Kärndtett angemasset/ ist dieses Schloß Hollenburg / neben andern auch an ihne übergangen. Anno 1478. im Monat Julio/ mchdeme dieTürckeN inKärndten einge¬ fallen/ haben sie dieseGegend / an dem Fluß Traa mit Mord und Brand sehr verwüstet. Anno; 571. im Monat Septembk. am S. Ruprechts- Abend / entstünde im Lande Karndten ein grosses Erdbidem / also daß viel Gebäue grossen Schaden gelitten/ darunter dann auch das Hollenburg an Gebau sehr verderbet worden. Vorzeiten war in Karndten ein Geschlecht der Hollenburger/ ob sie aber dieses Schloß poMllirt/ auch ob solches ihr Stammhaus gewesen / oder nicht? ist kei¬ ne Gewißheit. Anjetzv gehört diese Herrschafft Ihrs Gräfl. Ercell. Herrn/Herrn Sigmund Helffriden / Grasen von Dietrichstein. Von Hollenburg über den Fluß Traa ligt das Schlößlein WaWorff/ dem Closter Viaring gehörig. BeschrelbttttgdeßEetz-HertzsSthumsRärndten4 ivo - - — - —- » -- - s loi-l. weiten Kutten l O i Besch reibung deß L rtz-Hrr tzog thurns Rärmdten. Beschreibung deßErtz- Heryogthums Rärndteli. 102 Wttenbet'g. /Mtzüttenberg ein Marckt und Schloß/ ligt im Gurgger Viertheil: Jener UW zwischen hohem Gebirg/ in einem Thal/ an dem Wasser Pesseritz; dieses aber ober dem Marckt / auf einem Berg. Zn diesem Ort hats schöne und grosse Häuser/ und Stock!/ auch an dem Wasser viel Eisenhammerwerck und Schmeltzhütten/ wegen der in so grosser Menge allda vorhandenen Eisen- Bergwerck / immassn etliche hundert Bergknappen allhier gezehlt werden / wel¬ che ihren eigenen Berg-Richter in diesem Marckt haben / und gehört sowo! der Marckt/ alsdas Schloß dem Erß- Bistum Saltzburg. Kettevbepg. As Schloß Kellerberg ligt im obern Viertheil/ zwischen Villach/ und MM8. karernion, andem FlußTraa/aufeinenr hohen Berg/ hat ein zim- ^iM lich annehmlichen über die Lraa/ und nach dem Fluß auf-und abwerts/oben aber gar kein ebenes Feld. Das beste ist/daß dieLandstrassen von 8. krrcsrmon aufVillach über den Berg/ nechst vorbey gehet. Es gehört dieser Zeit dem Herrn Wolff Dietrichen von Kellerberg. Ketschach. BeschreibungdeßErtz-HertzogthumsAarndten. loz alte Schloß Goldenstein. Kmt, IO4 Beschrei bung deß Ertz- Herrz o gthums RäkNdten. As Schloß und Herrlchafft Keutschach ligt im ober» Viertheil / zwischen AW/ Victring / und Rosegg / in einem lustigem Boden. Von einer Seiten WA hat es Berg und Wald / aufder andern aber ebene Baufelder / auch schö¬ ne und grosse Wiesmaten. Unweit davon / sind beysammen / zwey / zwar nicht grosse / doch fischreiche ineinander fliessende See / Pleschitz / und Thurie / benam¬ set. Gleich bey dem Schloß ist ein hübschesDorss/ samt einer zimlich grossen Kirchen. Das Schloß ist zwar schön und groß/ aber altvatterisch gebaut / und schlecht bewohnt/ dannenhero es auch gar unheimlich darinnen feyn solle; wie- wo! Andere sagen/ daß wegen der zween obbemeldten daran nah befindlichen Seen darinnen zu wohnen ungesund seye.Es ist auch vermutlich dieserUrsach wil¬ len nur einen MusquetenSchuß davon/aufeinemBerglein das neueSchlsß auf- gebauet worden/ und zwar recht sauber auf die Italianische Form. Wird ebenfalls Neu- Keutschach genannt; hat einen schönen Würtz- und Baum- Garten / ne¬ ben einer recht lustigen Wohnung; wiewol das alte Schloß nichtsdestoweniger auch baulich erhalten / und von theils Bedienten bewohnt wird. Dieses war das Stamhaus der Herren von Keutschach. Jetzt gehört es Jhro Gräfl. Excel!. Herrn Georg Masen Ursin / Grafen von Rosenberg / Burggrafen zu Clagen- furt re. re. Beschrei bung deß Lrtz- Hertz-gchums Rarndten.105 Kolmtj WWW i o6 Beschreibung deß Ektz- Heryo g chums Rärnd ten. Kolnrtz odet LollomH. ML As Schloß und Herrschafft 5^olnitz ligt im Lauant-Viertheil/ zwischen MAder Stadt S. Andree / u id dem Closter S. Paul/ im Lauant-Thal/ unweit davon das Wasser dieLauant fliesst/)aufeinem hübschen Berg- lein; ist aus die alte Manier gebauet/ und zimlich fest/ mit starcken Ring-Mau¬ ren und Thürnen wol versehen. Man muß durch etliche Thore gehen / ehe man in das Schloß kommt. Vorzeiten war es das Stammhaus der Freyherrn von Colnitz: jetzt aber gehört es dem Stifft S. Paul Venedietiner Ordens. ML As Schloß und Herrschafft Kreyg / oder Kreygd / ligt im Gurgger MWViertheil/ zwischen Frauenstein/ und Probstey Kreyg/ in einem gantz ^Mengen Thal/ zwischen hohem Gebirg/ und in der Mitte deß Thals auf einem zimlich hohen steinigten Berg / insgemein Unter - Kreyg/ oder Neu- Kreyg genannt; ist ein grosses Gebäu/jedoch aufdie alte Manier gebaut: Das Wasser wird von dem andren nechst-ftehenden Berg / über grosse gemauerte / viel Klasster hohe/ Schwibbögen ins Schloß geführt/ darunter die Strassen durch gehet. Das andere Schloß aber/ Ober-Kreyg/ oder Alt-Kreyg/ genannt/ stehet / gleich von dem obigen gegen über / auf einem höhern/ und steinigem/ gantz gäben Berg: muß man dannenhero wol schwere Mühe angewendet haben / ein solches Gebäu / auf einem so hohen / und spitzigen Berg aufzuführen: Ist aber der Zeit gantz öd / und verlassen. Unweit davon ist ein kleiner See / der Krey- ger See genannt / und fliesst in die Winnitz. Nachdem im Jahr 1269. König Occocarus in Böhmen / das Land Kärnd- ten bekriegte / hat sich dieses Schloß neben andern / ihme auch ergebet:. Es war das Stammhaus der Herrn von Kreygen / deren der Letzte dieses Namens und Stammes/ Herr Conrad genannt/ im Jahr 1564. in der Fasten gestor¬ ben / mit welchem der völlige Stamm der Herren von Kreygd untergangen. Weilen aber dre Grasen von Hardegk in Mähren von einer Gebornen von Kreygd hergestammt / so haben sie diese Herrschafft / samt mehr andern in Kärnd- ren ligenden Gütern / in erbliche kolkss genommen; hernach ist sie Kevenhülle- risch/ folgends deß Herrn Hans Ludwigen/ Freyherrn von Grotta/ seel. Erben; jetzt aber Herrn Joseph Wilhelm/ Grafen von Cronegg / eigenthümlich worden. Beschreibung ro7 Aaa Pwbstep IO8 Beschreibung deß Ertz-- Hertz o gthums Räendten. Beschreibung deßErtz-Hertz-gchumsRärndttu. iO9 PwbskepKtchgd. ylIe Probstey Kreygd ligt auch im Gurgger Viertheil/ zwischen -em N Schloß Kreygd / undWinitzstein/ in einem lustigen Thal/ undcle^en- S ckxt von der Herrschafft Kreygd. Künegg. -ML As Schloß und Herrschafft Künegg ligt im ober« Viercheil/zwischen S. ZAW Emohar/undMöderndorff/ aufeinem etwas hohen Bodem / und lusti- gen Berglein. Ist ein sauberes grosses Gebäu / mit einem Graben um¬ fangen / und darüber eine böltzerne Brucken gelegt: Auf der Hintern Seiten hat es ebenfalls einen liessen Graben. Gehört jetzt dem Herrn Christophen/Gra- fenvonKhnenburg. Bbb Lands- n O Beschreibung deß Ertz- Hertzogchums Rärndten. ' Änno 1269. ist es von Occocaro König in Böhmen/ samt andern mehr/ auch uberwalnget worden. . Als um das Jahr 1540. Herr Christoph Kevenhüller gestorben / hat er dieseHerrschafft neben andern/ seinen Herren Söhnen verlassen. Nun aber ge¬ hört solche Zhro Grast. Excel!. Herrn/ Herrn Frantz Adam/ Grafen vonDie- trichstein/I.-O.Hof- Cammer-Presidenten re. rc. Unter dieser Herrschafft ist auch das alte/nicht weit davon entlegene öde Schloß Sternberg/ welches vor¬ zeiten eine Graffchafft gewesen; und mlftrn von dannen noch ein anders ödes Schloß/Liebharten genannt. NTV« Lcc Lauen-- n 2 * Beschreibung deß Ertz-HertzogchunisAärndten. Lauenmünd. MMrErMarcktLauenmütld/ ligt im Lananter Viertheil/ zwischen Völckem MUImarckt / undTraaburg/ an dem FlußTraa/ darein gleich unter dem ^«MarcktdieLauant fällt. Um das Jahr Christi i z 17. wurde von denen Ertz- Herzogen von Oesterreich / dem Ertz- Bistum Salzburg / neben mehr an- dernHerrschafften dieser Ort verpfändet: Anno 1459. aber von Keyser Fridrich dem Dritten (etliche nennen Ihn kriclericum i v.) an das Haus Oesterreich wiederum abgelediger/ und bleibt noch jetzt Lands- Fürstlich. Desnhard. GWL As Schloß und Stadt S. Leonhard liqt im Lauant- Viertheil / zwischen MM Wolffsberg und Reichenfels / an dem Fluß Lauant / an einem schönen lm ^Mstigen / und zimlich ebenen Boden (nicht weit vom Sauerbrunn/) zu bee- den Seiten aber hat es ein hohes Gebirg. Die Stadt zwar ist nicht groß / das Schloß aber desto schöner/ und grösser/ welches von Herrn Georgen/ Grafen von Nageroll / gewesten LandShaupt- mann in Kärndten / erbauet worden. Jetzt gehört Schloß und Stadt / dem Bistum Bamberg. Unweit davon ligt das Schloß Ehrnsels / insgemein in der Höll genannt; vorzeiten den Herren zuKreyg gehörig. BeschreibungdeßLrtz-HertzsgthumsKärndten. 11 z MlMnM mn I , Sdd Desir- s 14 Bes chreibung deßE rtz- Hertz-gthums Rärndten. Eeonskem. As Schloß Leonstein ligt im obern Viercheil/ zwischen Clagenfutt und MMVillach/ am Word- See/ in der Ebene/ gleichbey der Strassen/ allwo ^MDauch ein grosses Dorff ist. Oberhalb aber aufzweyen hohen/und felsichten Bergen/ift das alte öde Gemäuer: Auf einem war vorzeiten Leonstein/ aufdem andern aber Seeburg genannt. Die Leonsteiner sind aus den Seeburgern end sprungen / und l)aben also die Seeburger das Schloß Seeburg innen gehabt/ immassen auch einer aus ihnen den Thum Leonstein genannt / auserbauet / und sich darvon geschrieben. Diese beede Schlösser sind nach der Zeit aufdieHerren Peuscher / anjetzo aberanfdieSoLiec^ M8U zn Clagenfurt/ gelanget. Im Zahr 147z. im Monat Septembr. haben dieTürcken in dieser Ge¬ gend erschrecklich ryraonisttt/ undgebrennt/ auch viel Volcksernwrdt/ und mir zich hinweg geführt. AWL As Schloß Leuffling ligt im untern Viertheil/ zwWettMuhausl und MWTscherberg / an dem Fluß Traa / unter einem hohen Berg/ an einem lrr- Mistigen Ort. Zwischen dem Schloß / und derTraa / ist ein feiner ebner Boden/mit schönen Baufeldern. War vorzeiten der Herren Galler; jetzt aber istesdem Herrn Ichann Bernhard/ Freyherrn Jöchlinger/ gehörig. Nee Erebem 1 16 Beschreibung deßEktz-HertzogthumsRärndten. LZiebenftls. GtzMAs Schloß Liebensels ligt im ober» Viertheil/ zwischen Lienberg/ und auf einem hohen Berg / mit etlichen Thnrnen gebaut; aber fast HWsverödet/und an einem langweiligen Ort. Es war vorzeitenvest/ und denen Herren Löhnern gehörig; Der Letzte dieses Stamms / Herr Matthäus Löhner/ ist gestorben Anno 1570. den 21. Januar«. Hernach hat es ein Herr von Atthiniiß gehabt; Jetzt aber ist es Herrn Johann Ernst/Freyherrn von See¬ nuß/gehörig. BeschreibungdeßErtz-HertzSgthumö^ärndtett. i i LiechtengLaben. MmL As Schloß Liechtengraben ligt im Lauarw Viertheil/ zwifchen Reichem M Asels/und S. Leonhard/an dem Fluß Lauant/ zwar zwischen hohen Ge- ^W-Dbirg/jedoch an einem schönen/ lustigen/ und ebenen Ort. Das alte Schloß istgantzöd/ und verlassen; dasneueaberfchönsauber/ auf die jetzige Manier ge- bauet. War vorzeiten einem Herrn von Pain gehörig: Jetzt aber ist es dem Herrn Philipp Valentin / Freyherrn von Sigerstorff/ zuständig. Lff Eien- II 8 Beschreibung de ß Eetz- HertzHgtbum s Rärndten. Nenbe^g. ML As Schloß Lienberg ligt im obern Viertheil/ zwischen Bach und Pulst/ MAetwas hoch im Gebirge/ hat keine Ebene bey dem Schloß / gehet alles Das Schloß ist schön gebauet / wiewolen nicht groß. Ob dem Schloß hat es an einer Seiten hohes Gebirg. Auf einem steinigen hoben Felsen ist das alte anjetzo gantz öde und verlassene Schloß nur gleich wie ein Thurn zu sehen. Nechst dabey stehet eine Kirchen. Dieser Ort ist anjetzo Herrn/Herrn Johann Josephen/ Grafen von Herberstein / Generalen zu Carlstattrc.rc. zu¬ gehörig. Beschreibung deßErtz-HektzogthumsRärndten. 119 Lüzlhsf. ML As Schloß Lüzlhof ligt im ober» Viertheil/ zwischen Spital/ und Veb MWlach/ unter einem hohen Berg/ an einer lustigen Anhöhe/ unterhalbist ^MDdas schöne Lurnfeld. Dieses vom Gebäu zwar kleine Ort übersihet das gantze Lurnfeld und seine Gegend / und gehört jetzt dem Herrn Wilhelmen Lüzl- Hosier. Ggg LE i ^oBeschrerbmrgdeßE^ Er Berg Loibl/oderLesbl/ligt itn unter» Viertheil/ ist ein sehr hoher/ und MWgäher Berg/zwischen Clagensurt/und Neurnärcktl/oder Crainburg/das ^Wist zwischen Kärndten /und Crain.Uber diesen Berg ist eine mehr künstli¬ che / als mühsame Strassen gesiacht; indem man sowol darüber mit Wägen fah¬ ren / als lnit Pferden reim kan. Es hat diesen Weg der wolgereiste Herr Lovvriräu8 vrojen, ein Engländer/beschrieben/und muß mit ihme sich auch ein jeder / so etwas verstehet / und gesehen / darüber verwundern. Die Strassen hinauf gehet Schlangen-weis/ bald für sich/ bald hinter sich/ bißmangantzin die Höhe kommt/ alsdann istderBerg oben durchgehaut/ daßman durch den ausgewölbterr Berg reitet. Mitten in dem Loch / scheidet sich Kärndten und Crain. Es sind von dieser Seiten anderthalb Meilwegs hinauf/ und auf der andern/ gegen Crain/ wiederum so viel hinab. Wann man dort Grund hinauf anfängt zu reisen / so kommt nun zwischen höchsten Schnee- Gebirg / zu einer ge¬ mauerten Brucken / welche mt hohen aufgeführten Mauren ausgemacht ist / al- so/daß4.oder5 Maurenglechsamauseinandcrstehen/ und man sich sünffmal für sich und hinter sich wenden muß / biß man zu einer / über ein greuliches ri-Lcipicium, vonLuaterstacken gemachtenBrucken/kommt/allwo eittWas- ser über einen mächtig- hohen Felsen ob der Brucken/ »meinem solchen -mpecu herab/ und unter die Drucket/ in die liesse Schlucken/ über die Felsen herun¬ ter schiesst/ daß solches grausam anzusehen ist. Der gemeine Mann pflegt die¬ sen Drt zu beschreiben/daß der Teuffel allda seine Mutter bade. Wo man anfangt Berg aufznsteigen/ ist ein Dorff/ aufdem Hammer ge¬ nannt / darmn ein Lands-Fürstlich und Landschäfftlich Mauthaus / wie auch em hübscher gemauerter Stock/samt einem grossen Eisenhammerwerck/ denenHer- renLoccateln angehörig. Beschreibung d-ß Ertz- Her yogchums Kärndten. 121 Shh Luggau. 122 Besch reibu ng deK Ertz--Hertzogth ums Rärndten» Ettggarr. ^sLAs im obern Viertheü zwey starcke Weilwegs von demMMMut- WMten/ zwischen dem höchsten langweiligen Gebirg ligende und an Tyrol WMgrentzende Servilen - Closter Luggau / ist vor diesem einFranciseaner- Closter gewesen / nachmals aber/ als dieser Orden selbiges verlassen / denen Ser¬ viren zu theil worden.Dieser/obschon/sonst zimlich hoch licuirte Ort; hat doch/we- gen deß herum ligenden / noch viel Hebern Gebirgs / gar keinen krocht. Zm übrigen ist nechst dabey ein gutes Wirthsl-aus/ worinnen die zu diesem Closter Wahlfahrt- reisende/ wol accommocürt werden. Es ist eine schöne und mit wol- klmgendem Glocken-Geläut versehene Kirche allda/ auch dieser Ort / wegen der Wunder so allda geschehen/heilig; indem unter andern die todre Kinder so man auf den Altar Unsrer Lieben Frauen gelegt/ wieder sollen lebendig worden seyn / und geschrien haben. Ferner ist dieses Closter alt sich selbst schön und groß gebauet; auch erst das meiste bey wenig Jahren hero daran verfertiget worden. Sonderlich zieret dasselbige/ der anmutige grosse Garten/ sunt dem/gleich vor der Kirchen stehenden künstlichen Springbrunnen. Im übrigen ist sich nicht un- billich höchst Zu verwundern/ wie dieLeute/ sonderlich zu Winters Zeiten/ so armselig leben/ und auskommen können/fintemaln ihre Hauser gantz mit Schnee überdeckt werden/ sogar/ daß auch das Closter/ so hoch es immer ligt/ öffters fast gantz verschneyet wird. Dieses Thal wird genannt in der Luggau / gehört zur Fürst!. Portyschen Grafschifft Omenburg. Man schlagt allhier das Ge- traid / samt dem Stroh/ nur zwischen zweyen Steinen / oder mit einem Hammer aus einem Brett/ zu Meel/ und knettet es mit Wasser zujamm/ woraus dann endlich dieses Brod gebacken wird/ welches die fremde Leute/ so hiehero Kirch¬ fahrten kommen/ eigenes Fleiß kauffen / zum Denckzeichen/ daß sie in der Luggau gewesen seynd. Beschreibung dchErtz - HertzoZthums RärMett._12 z Mnd. As SchloßLündligtimobern Viertheil/ an dem FlußTraa/ unter ei- M Anem hohen Berg / zwischen Spital und Obertraaburg. Das alte Schloß ^MDljgt aus eitlem Berglein / gantz öd und verlassen. War das Stammhaus deren Herren von Lüud ehedeßen ; anjetzo aber gehört es denen Herren von Leobenegg. In rVagettgg. 124 ^efchreibMgdeßErtz-HertzogthumsRärndten. SZagevegg. MpL As Schloß Magevegg ligt im untern Viertheil / zwischen Annapüchl WA und Ehrnhausen / eine Meil von Clagenfurt / an dem Fluß Glaan/ HWDund eben in selbem Boden / als Ehrnhausen; ist ein großes Gebäu/ noch aufdiealte Manier. Es hat bey dem Schloß eine schöne Mühl/auchgute Baufel¬ der und Wifmaten. Vorzeiten war es denen Herren Maggern; Jetzt aber ist es deß Herrn Philipp Jacob/ Freyherrn von Dierenhoffenseel. Erben gehörig. B eschreibung deßErtz-HektzogthumsAäcndten» 125 rGanhekg. MKL As Schloß und Herrschafft Mansperg ligt im untern Viertheil / zwischen W Ahohen Osterwitz / und Altenhoffen / unweit vom Fluß Gurgg/ auf einem ^Mhohen gantz steinigen Berg-Felsen/ dannenhero es auch einen schönen rroipeü hat. Ist ein zimlich grosses Gebäu / doch aufdie alte Manier. Nechst dabey auf einem Felsen / ist vorzeiten ein schmaler / aber hoher / viereckiger Thum gestanden / so nunmehr öd / und verlassen. Ehemals haben es die Herren Gra¬ fen von Starhand und Hainburg besessen. Nach deren Abgang ist diese Herr¬ schafft/ samt andern mehr/ auf die Herren von Pfauenberg/ folgends aber an die Herren Kevenhüller / und endlichen au das Thumstifft Gurgg/ kommen. Kkk ÄZalra 126 Be schreib ung deßErtz- Hertz sgthnmsR äend ten. ÄZarraEsMs MM Er Palast Maria Loreto/ (oder Lauretta) ligt im untern Viertheil/ W Izwischen Clagenfurt und Velden. Har den Namen von der Capellen/ i.2urec2Rc L j so auf der Insul in dem Wörd- See stehet. Diese Injul ist erhoben / und der See gchet um und um. Von Clagenfurt gehet ein grosser und tieffer Canal / darauf mit grossen Schiffen biß in den See gefahren wird. Bey dem See ist ein schöner Eingang / von einer hohen Mauer / und 2. runden/wie auch 2. schönen viere5s8exru? /^momus Verus evocac R.omX8por. Item einanders: ^rricio LLlarLs I.. Oauiig. Occi k. Vxor V. k. Äusser diesen vier in Stein gehauenen bey der Kirchen/ und Probstey zu Maria Saal befindlichen inicriprioni d us liefet man nachfolgende drey im Zoll¬ feld bey einer Kirchen/ in Brautlhofgenannt: Erstlich D. Larcuronius 8ecurus LcR.cspe daß nemlichen solches der Löbl. Landschafft an ihren Freyheiteu gantz uttprLjuckcirljch seye. Obige Ceremonien aber haben ihren Urjprung da¬ herbekommen: Als caroius (hernach Römischer Keyser) den INZUON, einen Grafen ausFranckreich/ zum Hertzogen in Kärndten eingesetzt/ undderselbige gesehen/ daß fast das gantzeLand nnchristlich war / hat er die Inwohner von solcher heydnischen Abgötterey / durch Christliche Prediger abwenden lassen/ worüber sich diemeistenBauern bekehrt/ derAdelaber annoch verstockt geblie¬ ben; in welcher Ansehung der Hertzog inZuon, im Jahr 790. nach Christi Ge¬ burt/ eine stattliche Mahlzeit an einer mächtigen langen Tafel angestellt/ und dazu sowol die Bauern als Edelleut eingeladen/ die Bauern aber oben- dieE- delleut hingegen unten angesetzt. Ferner befahl er oben aufs beste in silbernen/ unten aber in hültzernen Schüsseln/ mitgantzgemeinm und schlechten Speisen zu tractiren / auch in güldenen und silbernen Geschirren / denen Bauren Wein/ denen Edelleuten aber / in hültzernen Bechern / Wasser fürzusetzen. Als er nun um die Ursach befragt wurde/ gab erzurAntwort/ daß dieBauren viel ed¬ ler seyen / als die Edelleute / weilen sie eine edle und reine Seel im Leib hätten/ indeme sie den Christlichen Glauben angenommen; der Adel aber wäre gantz verstockt in der Abgötterey / und bey weiten nicht so hoch zu achten. Welcher arglistige Fund soviel gewürcket/ daß die Edelleut auch sich tauffen lassen / und zum Christlichen Glauben bekehret haben. Dannenhero Hertzog inZuon zn ewiger Gedächtniß/ weil dieBauerschafft lang vor dem Ade!/ dieAbgötterey verlassen/ und zu Christo bekehret worden / angeordnet / daß künfftig die angehen¬ den Lands- Fürsten durch einen Bauern sollten eingesetzt werden. Ntm Wal, rz2 Bes chreibung deßErtz-HeryogchumsRärndttn. rtIalburgeth. HpflL Er Marckt Malburgeth / (oder Malluergeth / oder Malborgetto) ligt im M Aobern Viertheil / zwischen Klein Tarvis und Pantäffl / im Canal ge- ^MDmnnt/ ist ein hübscher/grosser/ aber ein langweiliger Marckt/ weilen man fast anderst nichts sihet / als lauter hohe/ blosse Felsen/ und gar wenig Grü¬ nes. Doch ist gut daß die Land- Strassen aus Kärudten/ Ober Steyer / Salz¬ burg/und mehr andern Orten / aufVenedig zu / hier durch gehet. Sousthat es in diesem Ort viel Hammerwerck/ allwo allerley Sorten von Eisenwahr ge¬ machtwird. Im Jahr I Z 68. haben die Venediger in Canal einen Einfall gethan / al¬ les ausgeplündert/und verwüstet/seynd aber doch letzlich wieder ausgetrieben/ und dero Fußvolck vom Herrn Fridrichen Welzer/Landshauptmann inKarnd- ren / mit HülffHerrn Lmolds von Stadeck / Landshauptmanns irr Crain/ und Herrn Eberharden von Colnitz / als Feld- Obristen in diesem Ang meinsten- rheils erschlagen/ ihr verschantztes Lager eingenommen / und darauf Malbur¬ geth/ und Klein Tarvis mit Soldaten wol besetzt worden. Nachdem sie nun im Jahr 14z 5» wiederum mit gantzer Macht in Canal¬ thal eingefallen/ hat Herr Conrad von Kreygd/ Landshauptmann in Karndten/ samt dem Adel/ eine Schlacht im Canal-Thal/ unweit von Malburgeth/ mit ihnen gehalten / und selbige wiederum überwunden; doch hat der Venedifche Obrist/welcher/ sobald ergemerckt/ daß der Sieg dem Gegentheilzufallen woll¬ te/ mit samt 5. Venedigischen Hauptleuten sich in die Flucht begeben/ wiewol er mit harter Mühe noch darvon kommen. In dieser Schlacht sind 6oo. Gemei¬ ne von denen Venedigern/ und 7v. ansehnliche von Adel todtgeblieben/ auch 84. Venedigische/ und Vicenrinische Edelleut gefangen/ und mit Seilen/ oder Stricken (welche sie für die Karndter pr^rirt haben) gebunden / und in die Stadt Villach geführt worden / da sie sich nachmals theuer genug haben rantzio- niren muffen. Wer seits seynd allein 27. umkommen / auch Herr Haus Un- gnad / Berthold Mager / und Herr Bartholomee Kevenhüller / verwundt wor¬ den. Neben andernhatHerr Conrad von Kreygd / sich dergestalt ritterlich gehal- ten/daßzweyPferd unterihmewdtgeschossenworden/ und er aufdas dritte ge¬ kommen. Dieser Marckt gehört jetzt dem Bistum Bamberg. LZautLen. Er Marckt Mautten / sonsten insgemein Wiudisch- Mattrey genannt/ MWligt im ober» Viertheil / zwischen Weidegg / und Luggau / an dem Fluß zwischen hohem Gebirg / ist ein hübscher grosser Marckt / undgehet hierdurch auch em Weg in Italien; jedoch muß man über hohe und gahe Berg/ auch einen gantz schmalen und schlechte» Weg steigen. Dieser Marckt gehört zu der Grafschafft Orttenburg / deut Fürsten von Portia. Beschr eibungdeßEktz-Heryogch umsRärndten . izz ÜIeiölöevg. 4 Beschreibung dest Ectz- Hertz sgtbums Aarndten^ rVeiölöe^g. MsL As Schloß Meislberg ligt im untern Viertheil / zwischen Tältschach/ MW und Ottmanach / unweit von Maria Saal an einem annehmlichen Ort/ HsüMhat viel Obst/auch schöne Baufelder.Allernechst dabey ist ein schöner und lustiger Wald. Hat vor diesem denen Herren von Mettnitz gehört; jetzt aber be¬ sitzet es Herr WolffNiclas Haller/ Freyherr. rKittevLluM. MML As Schloß Mitter Trüxen / ligt im Lauant- Viertheil / zwischen Ober- Mi Wund Unter Trüxen / im Gebirg / doch an einem lustigen Ort / allwo alles ^Dmit Waldern herum bewachsen / und schone ebene Baufelder / und Wiest maten dabey sich befinden. Neben diesen ligt das alte Mitter Trüxen / auf ei¬ nem hohen steinigen und gantz gähen Berg. Es wird zwar nicht viel bewohnt/ weilen das untere wol gelegen und gebauet ist: nichts destoweniger hat jetziger Inhaber solches nicht wollen gar abkommen/ oder veröden lassen/ sondern hat das fast abkommene Dach wiederum reparixen lassen. Vorzeiten hat es Len Grafen von Starhand / und Hamburg gehört; nach deren Absterben haben es die Grafen von Pfannenberg ererbt: Folgends ist es aufdie Herren von Spang- stein komen.Sonsten war ein Geschlecht/die Trüxner genannt/denen diß Schloß zugehört; anjetzo aber ist es dem Herrn Christoph David/ Grafen von Urschen- pöck/angehörig. Betreibung deß Ertz- Hertzogthums Kärndten. iZ 5 rfAödenr i^6 BeschrelbungdetzErtz Wödeknbovff. MML As Schloß Möderndorff/(oder Möderdorff) ligt im untern Viertheil/ MIzwischen Maria Saal/ undTantzenberg/ allernechst bey Zollfeld; dar- ^^Dhey ist ein lustiger Wald. War das Stammhaus der HerrnMödern- dorffer/ welche schon längst abgestorben ; hernach käme es an die Herren von Keutschach: jetzt aber gehörts dem Herrn Maximilian/ Herrn von Iabornig. SeschmbungdeßErs-HtktzsgchumsRSmdt«». iz/ k rKöbemdopff. As Schloß Möderndorff ligt im obern Viertheil / zwischen Straßfrid/ AW und S. Emachor/im Geylthal/beym Wasser/die Geyl genannt. Als im r 570. Jahr in Karndten eine grosse Theurung am Getraid entstanden/begab es sich / daß ein armer Bauersmann den 8. April zu seinem Nachbarn/ einen reichen Bauern gekommen/ mit Bitt/ ihme nur ein Schüs¬ sel Haiden / zum Samen / um einen Gulden zu geben; welcher aber weniger nicht/dann ir. Schilling darfür haben wollte. Der armeTropffbeklagte sich/ er hätte nicht mehr Geld / als diesen Gulden / welchen er mit harter Mühe be¬ kommen: Der andere aber sprach: ich l>abe mein Getraid aufdieTheuerung/ und nicht aufdie Wolfeile gehalten / und ehe ich dir diß Schüssel um einen Gul¬ den gebe / wollte ich lieber all mein Getraid ins Feuer Wersten; Noch selbigen Abend/bat der Donner ins Haus geschlagen/ und ihm alles verbrennt/ daß er und die Seinigen kaum mit dem Leben darvon kommen. Dieses Schloß Mö- Lerndorss/ hat vorzeiten denen Herren WeydEckern zugehört; hernach dem Herrn Matthias Carlvon Rechbach: Zetzt aber ist es zu der GrasichaffrOrttem bürg gehörig. Wsnir, '"'D' dM' Iz 8 Beschreibmg d«ß Ertz- H«rtzogth«ms Lämdten Wonndoi-ff. MWSN««WLWKLL MAS^rSMSNM— Wöttcnegg. AM As Schloß Mörtenegg ligt im obern Viertheil/ unweit der Stadt Vil- lach / an einem lustigen Ort / hat einen schönen grossen Garten/ und vor- TW^zeiten denen Herren Kevenhüllern zugehört; hernach denen Herren Säl, len: jetzt aber gehört es dem Herrn Matthes von Krumblitsch. Was/ 140 Beschreibung deß Ertz- Hertzogthums Rärndten. AAaöbupg. ML As Schloßund HerrschafftMasburg ligt im untern Mettheil/ zwischen M A Clagensurt und Feldkirchen/ aufeinem Berglein. Ist vorzeiten für eine ^^Vestung gehalten / und anfänglich von Ertz-Hertzogen Carlman zu Karndten/einem velcenöenten Keysers Laroü , aufgebauet worden. Ehemals haben es die Herren Masburger/ hernach die Herren von Ehrnau ge¬ habt; jetzt abergehöret es dem Herrn Joseph Wilhelm / Grafen von Cronegg. SIosim. ML As Schloß Mosern ligt im Lauant-Viertheil/ zwischen Wolffsberg und IMS. Paul/ an dem FlußLauant/ an einem zimlich lustigen Ort; nnd ge- ^Whört zu dem Stifft S.Paulns. Beschreibimg deß Ertz- Hertzsgthums Lärndken. 141 142 B^r^bung^deß Ertz-Heetzogthums Rarttdten. Wulscatt. Je Fürstliche Residentz Mülstatt/ ligt im ober« Viertheil/ an dein Mül- MWstätter See / zwischen Villach und Spital / auf der Seiten. Im Jahr ^^829. nach Christi Geburt/hatDonmianus/ Ertz- Hertzog in Kärndten/ mit seiner Gemahlin / Frauen Maria (sobeede fromm/und Gottsförchtig wa¬ ren) die herrliche Kirchen zu Mülstatt gestifftet/ welches vorhero ein grosser heid¬ nischer Tempel gewesen/ darinnen l ooO.Seulen/ und aufjeder derselben ein Abgott / oder Götzenbild/ aufgericht gestanden / (deßwegen es auch den Namen / 26 Mljie8caru3; gehabt/ daraus nachnialsMillestätt / oder / wie mans jetzt schreibt/Mülstatt worden ist:) Den vorigen Tempel nun samt denen 1000. Gö¬ tzenbildern hat er abreissen/ zerschlagen/ undinden Seeversencken/ aufdiefts Ort aber die herrliche Kirchen / zun Aller Heiligen genannt / auferbauen lassen. Um das Jahr 1140. hat Ertz-Hertzog Lrbo jn Kärndten in diese Kirchen Mönche/ oder Religiösen Benediktiner Drdens/eingesetzt: Denen nachmals BischoffAlbrecht zu Trient/ ein geborner Graf zu Orttenburg / einen Abbt zu¬ gegeben. Im Jahr 1466. hat Keyser Fridvich der Dritte / mit vchenkc-on deß Papsts/ diese Abbtey/ in ein S. Georgen Drden mit dem roten Creutz/ ver¬ wendet/ und aufgerichtet/ Dessen erster Hochmeister/IohamlesSübenhirter/ Höchstgedachten Keysers Küchenmeister/ in Anno 1468. von Papst k^uio ii. geweyhet/ und selbigem in Gegenwart deß Keysers der Nabic angerhan worden. Dieser ist Anno 1528. am 8. Tag Septembr. allda mitTod abgangen / und ha¬ ben auch die andereHochmeister ihre Residentz allwegen zuMülstatt gehabt.Abbt Otto / hat noch vor z 00. widerlich Jahren/ die Gebeine deß heiligen Ertz-Her- tzogen Domitiani (bey dessen Grab viel Miracul geschehen) samt Maria seiner Frauen Gemahlin»/in einem tieff vergrabenmSarg gefunden/ mit folgender Uberschrifft: vomicianus vuxNoricorum,Scc3renc3norum, cum Vxors ^ieranienli, primus kunäacor kujus Lccleii-e. qui converric ittum?o- pulum aä ckriüisnlcscem, ab int^elirace. Ebenermaffen hat Man auch da- selbsten sein Bildniß gefunden/ nemlich einen in dem Stuhl sitzenden / auchein Schwert in der Haud haltenden Hertzogen z immassen solcher Stein noch daselbst zu sehen ist. Jetzt gehört diese Fürstliche Residentz / denen Herren Locicracis IL8uzu Gratz. Unweit Mülstatt/ haben vor diesem die Herren Mallntheimer ein Schloß gehabt/Zehanhoff/stnstenaberThurn bey Mülstatt/genannt. Nerdau. As Schloß Neidau ligt im Lauant- Viwtheil / nicht weit von der Stadt MM Wolffsberg/ am FlußLauant/ an einem lustigen Drt. Es har ebene Baufelder/und Wiesmaren; und fließt ein annehmliches Bächlein vor¬ bei Dieses gehört dem Bistum Bamberg. See Reschreibutts deß Ertz- Hertzogthums Räendt en. 14^ Nerdn^ 1 44 Beschreibung deß Eetz- Heeyogchums Rärnd ten. Beschreibung deß Ertz-HertzogchumsRärndten. 145 ML/sr^ ^'7/ " / « » Ltt ?7eidnskem. MHDAs Schloß Neidnstein ligt im untern Wettheil / zwischen Höhenbergen/ zimlich hoch auf einem Berg/ an einem lustigen äusser nur unten beym Fluß Traa/ da es wie etliche kleineInsuln macht. Aus dem Schloß hat es ein schön Aussehen über den Fluß Traa. Als die Türcken im Jahr 1473 »in Kärndten eingefallen / haben sie den 2 5. Septembr. in dieser Gegend fast alles geplündert/ und gefangen. Diß Schloß hat ebedessen denen Herren Blumbeckern gehört; jetzt aber ist es deß Herrn Wolff Fridrichs / Freyherrn Kemmers. Neu, 146 Beschreibung deß Ertz- Heryogchums Rärndteu. . Neuhäusel. MsLAs Schloß Neuhäusel ligt im untern Viertheil/zwischen Bleyburg/und MMLeyffling / an dem Fluß Traa/ unter einem hohen Berg/ an einer luftigen ^MVAnhöhe; hat einen grossen Baum-Garten/ und zwischen dem Mayrhoff und Schloß noch einen schönen Garten/ wie auch ebene Baufelder und Wiest maten. Vorhundert Jahren war dieses Schloß Gällisch; hernach deß Herrn Georg Andreen/Freyberrn von Brückenthal seel. Jetzt aber gehört es demHerm Frantz Albrecht Galln/ Freyherrn. Nidemdo^ff. ZMLAs Schloß Niderndorff/ (oder Niderdorff) ligt im Gurgger Viertbeil/ W A zwischen S. Veit und Tantzenberg / an einem luftigen Ort. Hat vorzei- d^ren denen Herren Hagen gehört; anjetzo besitzet es Zohann Preuß/ ein Burger zu S.Veit. Uttu Nrdek 1 48 Beschreibung deß Ertz- He rtzog thunis Räkttdten» NiberL^üxen. MsL As Schloß Nider Trüxen/ oder UnterTrüxen/ ligt imLauant-Vier- MMcheil / zwischen Mitter Trüxen/ undTachenstein/ auf einem lustigen/ um und um gantz freyen Berg/ mit Wäldern umgeben/ unterhalb aber hat es ebene schöne Wiesmaten/und Baufelder. Aus dem Schloß ist ein schönerkroipeü in die Ferne/ auch sind dabey zwey lustige Gärtlein. Es hat vorzeiten denen Herren Grasen von Starhand und Heinburg gehört; Nach deren Abgang ist es erblich auf die Herren Grafen von Pfannenberg ;fol- gends auf die Herren von Spangstein kommen. Im 1525. Jahr/ als die Bauern in Kärndten rebellirt/ haben sich in dieserGegend deren viel loo.ver- sammlet. Dtß Gut gehört jetzt dem Herrn Christoph David / Grafen von Urschenpöck. BefcheeiblMg deß Letz- Hertz-gchums Rärudteu. 149 ObelLlüxen. NWt As Schloß Ober Trüxen / ligt im Lauant- Viertheil / zwischen Weissen- berg und Mitter Trüxen / und zweyen hohen Bergen / an einem lustigen WA Ort. Auf einer Seiteu/eines hohen gantz spitzigen Bergs/ sihet man das derZeit gantz öd-und verlassene alte Schloß Ober Trüxen; unterhalb aber ist ein herrlich- schönes Gebau / auch vor dem Schloß zwey kleine lustige Gärtlein / neben einem schönen und grossen Garten. Mitten darinnen stehet ein artiges Lusthaus / um welches ein klares Wasser fliesset. Ferner ist auch dabey ein Tum¬ mel-Platz für die Pferde. Gleich vor dem Schloß hat es ein Ballhaus / ein wenig hinter demselben aber ist das ebene Baufeld / mit durchfliessenden Bäch¬ lein ; wie auch Walder/ und gute Viehweide: Immassen allda eine schöne Mayr- schafft vom besten Schweitzerischen Vieh anzutreffen. Vorzeiten gehörten alle drey Trüxen einer Herrschafft; Nun aber ist nach Absterben der Herren Gra¬ fen von Starhand und Heinburg/ dieses auf die Herren Grafen von Pfannen¬ berg erblich gelanget. Sonstfindetman/ daßimIahr iz 60. Rudolffvon Oe¬ sterreich das Schloß Trüxen soanm dem n. SchaldeSmann/ Bischoffen zu Gurgg/geschenckethab; Itemdaßvor hundert und mehr Jahren/ es dieHer- ren Räuber / so vorzeiten die Engelschall genannt waren / besessen. Nun aber gehorrsolchesdemHerrnSigmund/Grafen und Herrn vonWelz. Lotten-- 150 Bes chreibungdeß Ertz-HertzogchamsRärndten. LMLenbukg. MM Je Graffchafft Orttenburg ligt im ober« Viertheil / zwischen Spital und M AMelbrucken an der Seiten / auf einem zimlich hohen Berg/ bey dem Fluß WMLraa. Das Schloß ist gar groß; unter demselben sind vorzeiten viel Häu¬ ser gewest/ welche gleich einem Marckt/ oder kleinem Städtlein/ mit einer Mauer umfangen waren / massen man es noch fpühren kan. Das grosse Schloß oben hat einen schönen kroHeä > über den Fluß Traa / auf das flache und ebene Feld herum. MsrnäericusErtzAischoffzuSaltzburg/ imZahr nach Christi Geburt 991. gestorben/lst solches Bistum/ nn folgenden 992. Iahr/mit cv'co, einem gebornenGrafenvonSpanheim/ ersetzt worden/ welcher demselben 2 2. Är vorgestanden. Dieser »urcvicus wird für heilig geachtet/ und ist weaen seines frommen und heiligen Lebens/ nach dem Todcunomsirt worden Erbat Ursprung von den Grastn von Spanheim/ am Rheinstrom. Dessen Bruder war GrasFridrrch von Spanheim / welchen dieser Ertz' BWofferstlickin das Land Karndten gebracht / und ihm mit Heyrath und ^r sch» dannerihmeFräulen Ertz HertzogenHeinM^^^ ter/undinitdewselbendieGraf^ Gutern/zuwegen gebracht. Dieser Graf Fridrich hat baldbertM/lÄä Karndten den Marckt Spital / und das neue Schloß Orttenbura m bäum an' gefangen / darvon er und seine Nachkommen dann / diEra^ genannt worden; voi hero aber Ware er nur der Grafvon Svanbei n nn^,,^? ilEuUrt, Dessen Nachkommen haben folgends d est Ichrp°ü.öi«/W-udllch d-rLEd-KÄam-ns/ SSSSSSÄSW-NHtzLWZ deren Abgang / Und beede Graffchafften /Lauaiit/ und 0tttenbnrg / dmHoch wblch-n Haus von Oesterreich re. angefallen/ nemlich alsKeyserMdri» dec Drittedem Reich vorgestanden. Hernach ist dich Graffchafft von L-Ä-r chn-ndo dem Ersten/semem Landler und Schatmicister/Gabrelns^m-n' «a, einem gehornen HGanischen Edelmann (von ivelchem dicberäch acweNr Grafen von Orttenburg ihren Ursprung gehabt) zu Lehen gegeben^ nachmals aber auch auf,mffanblgesAnhaltendaiI.o.Lanblst,afften ,rnede „n 2 engehcibt-n Hof-Aemtern gcnonuncn worden / weg er b,e Landfchalne b- d» , LandS-Fursten verhafft gemach,/und alles allein seyn wollte. Ä"'"' /478. HE Baurschafft in Kärndten / sonderlich in der gen. A leuiwetlen die Obrigkeit nicht «nzcittgstch bc, orgel/ es dörffteWr An' sthbig allem ans ne angesehen seyn/ so ist solches durch K-vs-r Fndrich?» abae' steür worden., Zu unnrnZeiten war dich Graffchafft Graf-Weid^nM- Vlsiach. Beschreibung deß Ertz- Hcrtzsgthums Rärndtm. 151 15 2 Beschr-ubun g deß Ertz- Hertzogchums Rarndtett. L>ffrach. ^tzs-LAs Closter/ oder GottshausDßiach ligt im obernViertheil/ zwischen M Z» S. Veit/ und Villach / hart andemOßiacherSee/ an einem hübschen ^s^Dund lustigen Ort: Von einer Seiten hat es/ wie gemeldt/diesen See/ von der andern aberschöne ebene Baufelder/ und Wiesmaten/ imgleichen nichtweit davon ein kleines schönes Wäldlein/ auf dessen Bäumen dieRaiger häuffig ni¬ sten / doch von undencklichen Jahren in gleicher Zahl / indem sie einmal so viel Zungen als das andermal haben; und von diesen werffen sie gleichsam zur Danck- barkeit deß genossenen Walds / allezeit einen herunter» Die kunllacwn dieses Stiffts hat ihren Ursprung/(wie ich theils ex ^leAlsero, Heils ex LreviarioUi- üoriL , das meiste aber aus denen Dßiachischen Lianulcripcis, und uralten Ol-iZinai.Urkunden/ excrakirt) wie nächst get: Nemliches hat o^ius oder omus ein heidnischer Graf alt den Berg / welcher dieser Zeit an der Purpul genannt wird/ und wo anjetzo eine Kirchen Namens Tiefen stehet/ nicht weit von dem Marckt Feldkirchen gegen Villach zu / ein vestes Schloß gehabt/ und allda mitseinerGemahlinirenburZiszween Söhne/ als erstlich koponem der endlich Patriarch zu Aglarnworden/ und nachmals noch einen / dessen Namen aber nicht mehr zu erforschen / ehelich erzeugt. Nachdem er sich nun zum Christ¬ lichen Glauben bekehret/ ist von ihm dieses Closter/ (welches weil es das altiste im Land ist / nunmehr bey denen Lomirs krovinLiallbuz, allen andern Prä¬ laten und Pröbsten vorgehet) nach Inhalt folgender Vers Misstet worden. Lo-r/z^elre-r^-^e, /»oc, ^oce-r/e Item sind auf einer andern Tafel / oder Bild zu Oßiach/ folgende zu lesen: . - I/ /'er/ez', /-^ec 6e-rz'/rzn, Mzz/ r/?e, M' />erz/ i/?e, e/-zzz'? 6o»ver// //rzznez'e , ////>, ^o/?o-re Als dieser kopo von seinen Eltern in guten Tugenden auferzegen worden/ und endlich nach Rom gekommen/ hat er allda den Christlichen Glauben ange¬ nommen / und sich taussen lassen / auch in Christlichen Tugenden also sich geübet/ daß um seiner Weisheit und Frömmigkeit willen / der Papst ihn zum Pa¬ triarchen zu Aglarn gemacht. Nachdeme nun o^m8, oder oMus, sein Vatter solches vernommen/ fragte er/ wer seines Sohns kopo, GOttwäre ? Da man ihm nun geantwortet / der von Maria einer Jungfrau gebohrne Sohn/ JE¬ SUS Christus/ und daß er sich auf dessen Namen hette tauffen / und zum Christlichen Glauben bekehren lassen; ist oMus bewogen worden/an seinen Sohn folgenden aus derWindischen in die Lateinische Sprach versetzten/ und annoch zu Oßiach vorhandenen/Bries/ zu schreiben. (.onveriio O^i, Lc IrenburZis per litten aä ?oponem O2ÄU8 ?ilio?oponi 8alutem. Es)^.rrÜ8 vüs re renunciälls, majorumHue nollrorum ^anium, Lc eorun- llem Vircucumoblicum, 6Iium uc lleZencrem convenic, inrelleximus: ()ul8 novicer ille ruusveusllc, ezo, cum^lacre cuacoZnolcere llellllergmuz. Vale8uavillime6li, Lcrellicumappars. R-esnanreesrallokrmcipenoKrc) v. e. r. XXXVII. Lepcimo Illus ^larcü. ?arcr tuus O22i»8. B-sckreibuug deß Ertz- Heryogthums Lärndten. 15Z 154 BeschkeibunydeßErtz-Hektz-gthumsRäkndt enI ?o/)o»L5- O2Äo?atri, kiliug?opo 8alutcm. /^°^Ni poluic ab^tloz, Le creavic coelum Lc cerram, msria, Lc omnia c^uar ^^inei8lunc, natus ex Naria Virgine, Lc domofaLtu8 ell, ^inu^inper- lonis- öc unusOeu8, küiu8 sererni kacri8, eiöem conlubllancialis, kopo ä xroceäence8piriruilluüracu8, numcn conücecur Lkernum, ^u6icem Vivo- rum, LcNorruorum, cuju8 omnipocenriX, Lc immenlo nurui öulciüimos ksrenreg rireäevovec. ValeOrrikacer, cum IrenburZa Narre 8uavillima. Lcance pro Lcclciia VLI 8er§io primo, polt Llirillum incarnarur» O. O. l.. XXXVII, cercio nonas Naji. ?opo?i1iu8. Sobald Or?iv8 diese Antwort enwfangen / nähme er den Christlichen Glauben an/ liesse sich samt seiner Frauen Irenburg müssen/ und war ein gu¬ ter Christ: Immassen er zur Ehre Mari^ der Mutter GOttes / das Closter an dem See (nach dem Closter der Ossiacher See genannt) gestifftet und aufge- bauet/und nach seinem Namen Otiiub, Ossiach benamset/ und die Brüder deß Ordens 8 LeneöiLti-, dahingesetzet/ allwo mehrgedachter OÜIU8, als Stisster/ in einem Sarg/ mitten in der Kirchen / mit diesem Lpicapkio: O^Lz'zz/ /?o/zzz/r ("0^) oc^zz/ Und seine Frau ireuburZi8, als Stiffterin/ vor dem Altar Unser Lieben Frauen gegen Mitternacht/ unter diesem Lpirapkio begraben ligt: (o-rzižz/zIreK^zz^ž/c/^zz^rzzzK o//4 recozzz/z'/ -rzznc 6^/4 ("6^) Nach zeitlichem Hintritt bemeldtes oMi, hat kopo der Patriarch/ die Abbtey Ossiach/ von seinem leiblichen Bruder (dessen Namen unbekandt) mit Gütern und Geld abgelediget / und mit dem Gehorsam und Dienstbarkeit / dem Patriarchat Aglarn unterworffen/ dergestalten/ daß ein jeder Abbt gedachten Closters zu einer Erkanntniß solcher Lehens-Gerechtigkeit/ jährlichen am S. Emohars- Tag (ici eK, 8. ttermaZora.) ans seinen Altar 12. Pfenning reichen/ undopffern/ und darübersonstkeinerleyDienst/oder Gerechtigkeit/ eyegemeld- ter Kirchen zu Aglarn/zuthunmehrschuldigseynsolle; welchesLehen aber her¬ nach ein Abbt dieses Gotteshaus Ossiach / von einem Patriarchen zu Aglarn/ ebenfalls abgekaufft/ und es also von obbemeldter Schuldigkeit allerdings erle¬ digt. Jetzt ist es der Ertz- Bischofflich-Saltzbnrgischen vl«ce8 unterworffen. . Dieses Closter ist Anfangs ungefähr gegen 100. Jahr lang / von Abbten regieret worden/ hernacher aber um der Windischen/ nnd Hunnischen Kriegs willen / länger denn i oo. Jahr öd und verlassen gestanden. Die Abbten aber finde ich bey denen Authorn/ wiesle sonderlich im Anfang regieret/ nicht gleich: Doch ist am glaubwürdigsten daß sie luccechxtwie folget: Z4- Heil- 48- .^uZuüinus 1462 64. kricjericusHjrschberger 1642 49. I.eonaräu8ZorN 147z 6;. LkriltopkorusLaponrus i6;6 Dieser Herr Christoph Caponius / welcher denz i. May/ Anno 1656. seines Alters 28. Jahr/ und seinerPriesterschafft anderthalb Jahr/ zum Prä¬ laten/ oderAbbten erwählet worden/ hat viel rcpLrwt/ auch von neuen aufge¬ baut ; Er Hal auch vle ^apeUn d. -ufgerichtet/und unter andern im Jahr 1672. angeordnet/ daß seme Mönchen in dem hierzu erkaufften SchloßWern- berg/ eineMeilvomClosterentlegen/gesundernLuffts halber/ wohnen. Als er dem Closterrz. Jahr vorgestanden/ hat er sein Amt rellZnirt/ undruhigim Closter leben wollen; es ist aber die «.esiZnanon nicht angenommen / sondern den 6. Novembr. 1679. selbiger aufs neue erwählt und conürmixt worden. In dieser Kirchen ist neben viel andern Reliquien / und Antiquiteten / auch die Begräbniß zu sehen / worinnen Lowsiaus II. coznomenco ^uclax, der vierdre König in Polen / und der Andere dieses Namens/verschlossen / und zwar an der Mauer/ aufder Mitternacht Seiten gegen dem Freythos/ mit dieser Über¬ schrift ! koleslsug R.ex koloniX.Oecilor 8anLti Zmnislai Lpücoxi Lracovien- lis. Aufder andern Seiten liefet man diese inlcrjxcion r Lolc8lau8 Kex. SoseyndauchzuDßiach/ in denen alten ^nulcripcrs folgende Vers von ihme zufinden: . . M /^7-re-r 0^ cr/?-re-r o^-r/?r 5/4-rrz/4e i^o§o , 4^oe^r c^rr^m. Als dieser König grosse Victorien / wider unterschiedliche Völcker erhalten/ hat er sich deren sehr übernommen / und allerlei-Lastern ergeben; deßwegen ihn dann der Heilige ^anjsiaus Ertz- Bischoff zu Cracau / zu einer Besserung deß Lebens/ wiewol allezeit vergeblich vermahnet/ auch endlich bey ersehener Halsstarrigkeit denselben in den Bann gethan: Wei! aber hierausder König ver¬ holten in der Stadt Meß zu lesen/ der Ertz-Bischoff hingegen welcher in geheim über eine Brucken in die Kirchen 8. Mcbaew gehen können/ dessen ohngeachr alldorten den frommen Leuten Meß gehalten; ist der König als er solches erfah¬ ren/manu hinein kommen / und hat den Ertz-Bischoffen den Kopfffelb- sten zerspalten / den Körper zu Stucken zerhauen / und ftlbigen auf eine Gemein den Hunden und Vögeln fürwerffen lassen. Worüber aber derselbe von dem Papst/der solches den 8. May Anno 1079. berichtet worden/ mit allen seinen Lomxiicibus in den hohen Bann gethan worden / daß keiner von ihren Nach- Aaaa kommen i §6 Beschreibung deß Ertz-Hertzogchums Rärndtett. kommen biß in die vierdteOenerauon/zu einem Geistlichen Dienst komen soll¬ te. Dieser König nachdem er noch über ein Jahr hernach regiert/ und vermerckt/ daß er bey allen verhasst/auch viel über ihme conHirimn / ist er in Hungarn ent¬ wichen/ da ihme dann unaufhörlich sein Gewissen dermassen geängstigt/ daß er endlichen aus hertzlicher Reu seiner begangenen Missethat sich fürgesetzt/in einem schlechten Kleid / mit Betteln auf Rom Wahlfahrten zu gehen / alldorten Buß zuchun: Immassen er auch heimlich davon gezogen/ und im Jahr 1282. unter Wegs aufDsiiach gekomen/allwo als er auf Bitt von dem Thorwartel ein Brod zum Allmosen empfangen/ kunnte und wollte er nicht weiter gehen/ bliebe also daselbst/ trüge Holtz in die Kuchen und allerlei) Unsauberkeit hinweg; er kehrete mit Besen die Gemächer aus/ verrichtete die allerschlechtste Arbeit/ und stellte sich stumm / biß an sein End / nemlich 9» gantzer Iabr lang. Als er aber endlich im 1089. Jahr erkrancket / und vermercket / daß seine letzte Zeit herbey ge¬ kommen/ da fienge er an zu reden/ berusste zu sichdiekarre«, und gäbe sich zu er¬ kennen / daß er der König Lawrie in Poln / der Todschläger deß Heiligen wäre. Zog auch zu einem Warzeichen dessen den Königlichen Ring/ auch gewisse Schreiben / und andere Zeichen / aus dem Busen / Übergabe solche denen kamkus, und beichtete seine Sünde mit grossereoncncion/ empfienge das Hochwürdige Sacrament/ samt der letzten Delung/ und gabe in Beyseyn derGeistlichen/seliglichseinenGeistauf/ allda er dann KienmEme begraben worden. Im Iahr 1088. hat Papst v^or in. em bleyenesTröglein diesem zuge¬ schickt / daraufdieses oarmen stehet: Darinn ist ein Kopff eines unschuldigen Kindleins / mit vielen andern heiligen Gebeinen. Dieses Tröglein hat jetziger Herr Prälat im 1662. Jahr / in die öffentliche Abbten-Capelln cransterirt. Hier seynd auch die heiligen Reliquien/ 8. Urli Usrcyris, Sc Elicis; ZWeygaNtzeOrania von der 8ociecec 8. UrlülL V. Sc N: die Feiste 8. iLurencii, zween Zähne 8. ^poiioniT v.Lc N. auch zimlich gros¬ se Partie! von 8. kecro, und kaulo, 8. ^närea, auch zween 8. kulAencüs Sc 8. Da¬ niele kropkera; Item vier grosse Stück 8. LeneciiQi, und noch ein zimliches vom H. Creutz; ein grosser Dorn von der Cron Christi / auch ein Steinlein / darauf ein Tropffen Bluts Christi; zwey Stücklein von dem Flor Unser Lieben Frauen/ und mehr dergleichen heilige Sachen. Als im Iahr iz oo. der heilige ferner»; n. Abbt zu Ossiach / für die arme gebrechliche Leute (absonderlich die Vernunfftlose / die Blinde / und Taube / de¬ ren es in dieser Gegend gar viel gibt) GOtt den Allmächtigen / und Unser Liebe Frau gebeten/ so sollen ihme unter den ceiebrixen/ bey dem Altar Unser Lieben Frauen / drey viel klärer dann Crystalline Kugeln /auf das Oorxoraie, von Un¬ ser Lieben Frauen gelegt/ und als man eine davon etlichmal aufArnoldsteinü- bertragen / dieselbe doch wiederum zu Ossiach gefunden worden seyn. Nachdem aber einstmal der Patriarch von Aglarn/ zuArnoldstein gewesen/ habe er diese Kugel in ein eisernes Trühlein gethan/ selbiges mit feinem Pettfchafft/neben et¬ lichen dabey gewesten von Adel/ versiegelt / es sey aber die Kugel/ aus dem eiser¬ nen Trühlein verschwunden/ und vor allen Leuten zu Ossiach/ auf dem Altar Unser Lieben Frauen erschienen; letzlich aber gar unsichtbar/ und von selbiger Zeit nimmer gesel>en worden. Die andere (welche so groß als eine Pomerantzen) noch vorhandene/ift schön klar / einem Diamant nicht viel ungleich; irr der Mitten siht man Unser Lieben Frauen Bild/mit einem Sonnenschein umgeben: Diese Kugel wird für die vom bösen Geist besessene Personen/gebraucht/ wie auch für die Unsinnige / Taubsüchtige/ Stumme/ Blinde/ und für den i ncura Klen Kopff- schmertzen. Massen ich es Anno 1680. selbsten gesehen / da sich der Krancke in einen Stuhl gesetzt/ und vor der Kirchen/ an der Sonnen / angebunden worden; hernach hat ein ^cer dieses Closters (welcher schon weiß die Krancken mit dieser Kugel zu brennen) dieselbe so gehalten/ daß die Sonnen dem Krancken auf den Kopffdurchgeschienen/ und damit denselben so lang gebrannt/biß er geschrien: alsdann hat er ihne wiederum loßund ledig gemacht; darauf den Krancken/ wie gemeiniglich zu geschehen pflegt/ein süsser Schlaff überfallen/ nachmals aber als er erwachet / wieder gesund worden. Welche aber hernach dem kaccko, oder ve- nsri sich ergeben / selbige bekommen ein k.eciöi V, jedoch sobald sie mit der Kugel nur _ B eschreibungdeßEktz-HektzSgtkum s^ärndten. i 57 nur einmal/ aufden Ort am Kopffwiederum gebremst werden / so sollen Mald wieder die vorige Gesundheit erlangen. Und dieses geschiehet ohne einige Cere- monien / nur allein/ daß man zuvor und hernach beten thut. Die dritte Kugel wäre auch so groß/als die erste / darvon aber nur die Helffte vorhanden / dann sie ist von einem besessenen Menschen / dem Geistlichen aus der Hand geschlagen/ und weil die Helffte darvori in viel Stücklein gesprungen/ selbige in andere Kir¬ chenverschicktworden ; die andere Helffte aber/ wurdeineinvergoldtes silbernes Capsel / darauf Unser Lieben Frauen Bildniß gestochen/ eingefasst. Diese wann sie denenTanbsüchtigen/ Blinden/ und Kopffschmertzen-Leidenden/ vonden Geistlichen / auf die Augen / Ohren / und den Kopff sppllcirt worden / fo hat sie vielen geholffen. in torwus LcciellL, sind diese zween alte Vers geschrieben: wen/ÄA D//ce^r>^-7/L5, Item: 0^2^77//^/6777^^/77^, ^//0 -ro-r /^//0. Auf dem Küstlein/ darinnen die Kugel ist: r'K//-rce, 77/77776)7 /-re/?. Ferner ist allda das Bildniß Unser Lieben Frauen in der Kirchen/ auf der i Mauergemahlet/ welches reprselenrirt: wie dieallerseeligsteMutterGOttes Maria/dem heiligen Abbten v^ernero, die drey Kugel gereicht/ und wie über¬ all herum die Besessene / Taube / Stumme/ Blinde/ und dergleichen Presthaff- te / mit aufgehobenen / und bittenden Händen / knien: samt folgenden Versen: Ob denen Blinden: r// //^/ /rrn, ^e/ crrrrr Derrr/o, ^e-'-rer/F/o^tt/r/L /rrc/^ cr/rrÄ^r //rZ-c/-. Ob denen Tauben: v4rr^rr§ r// rrro-r-e-r^ e/?. An der lincken Seiten/ wo die Vernnnfft-lofe gewählt waren: ^r^/rreo/ ^0^/0 ^/0^0/, Dr/ce^ie/^777/5, crrrrr ^//0775 ^orr^. Bey den Füssen/ an dem Saum deß Rocks Unser Lieben Frauen: rrrr/es/, 2-e/?^rrr co^»o/cr>e §7/777 ^5-7//^ > , /^777/^, 1-7/-7, 5^/rr§. Sonst ist dieses bemercket worden/ daß / so offt ein fremder fürnehmerHerr/ oder Potentat / in dieses Closter gekommen/ in selbigem See ein excraorcünari grosser Fisch jederzeit gefangen worden; welches Glückaberzuandern Zeiten sich niemaln begibt. Vskep- Aaaa Lj 15 8 Beschreibung deß Ertz- HertzogchumsRä rn dten. Vstekwrtz. ML As Schloß und die Vestung Osterwitz/oder Hohen Osterwitz genarrrrt/ MAligt im untern Viertheil / zwischen Clagenfurt/ nndAltenhoffen / und ^MDist eine rechte Haupte Vestung/ aufeinem gantz freyen/hohen/spitzigen/ und felsichten Berg; wer gantz hinauf kommet! will / muß durch 14. Thore z aß siren. Es ist ein überaus schön und herrliches Gebäu / sowol an der Zierde / als Starčke / auch mit allen R.equi6ten aufs best versehen. Nachdeme im Jahr 1269. Ertz-Hertzog Ulrich abgestorben / und Ocrocarus König in Böheim / dcß Ertz-Hertzogthums Karndten sich angemasst / so hat sich auch diese vornehme Ve¬ siung / Hohen Osterwitz / neben andern/ ihme ergeben. Im Jahr r z z 4» da die Frau Margareti) / sonsten die Maultasch genannt/ viel Oerter und Schlösser eingenommen und ruinirt/ so haben sich viel Herren mit Weib und Kind/ Haab und Gut/ aufdiese Vestung/ welche damaln dem Herrn Reinholden Schenck gehört/ retirirt. Als die Maultasch aber ersah- ren/daßso viel Edelleutsichhinein salvirt/ hat sie diese Vestung um und um be¬ lagert / also / daß kein Mensch / weder hinein / noch heraus gekunnt. Weil aber obgedachter Herr Reinhard Schenck / seine bey sich gehabte z oo. Soldaten / auf die Wehrn und Mauern zum Widerstand geordnet/ und die Tyrannin wahrge- nommen/ daß es unmöglich diese Vestung mit Gewalt zu erobern/ift sie ergrim¬ met/ und hat alle umligende Dörffer mit Brennen / Rauben / und Morden / ver- . wüsten lassen/ in Meinung/ die Belagerte dardurch zur Übergab zu bewegen. Nachdeme aber dieses ebenfalls nicht gelungen/ hat sie die Vestung nochmaln auf¬ fordern lassen / mit Anerbietung aller Gnaden; allein weiln sie dardurch nichts ausgerichtet/hat sie sich entschlossen/ die Vestung mit der Aushungerung zu be¬ zwingen : Immassen sie es mit der angehaltenen Belagerung so weit ge¬ bracht/ daß vor Hunger bereits in die 200. gestorben / und Pferd/ Hund/ Ka¬ tzen Mäus/ und Ratzen/ essen müssen / auch nichts mehr übriggewchn / denn noch ein ausgehungerter Stier / und zween Vierling Roggen. Als nun die Belagerten die Lxrremitat vor sich sahen / erdachten sie folgende Kriegs-List: Nemlich sie zogen dem Stier die Haut ab / vernaheten die vorhandene zween Vierling Roggen in dieselbe/ und wältzten solches über den Berg hinunter / da¬ mit der Feind vermeinen sollte / als wäre noch Fleisch und Getraid genug vorhan¬ den/und sie die Belägerung nicht achteten. Welches dann auch so viel gewür- cket daß die Maultaschin an Eroberung der Vestung öeHerwt/ und wegen über den Berg herab gewaltzeten seltjamenVeschaid-Essen/gesprochen: Ha / diese halsstärrige Claus-Raben / so eine gute Zeit ihre Nahrung in die Klufft zusam¬ men getragen / und auf den hohen Felsen sich verstecket haben / die werden wir nicht so leichtlich in unsere Klauen fassen können/ darum wollen wir sie in ihrem liessen Nest sitzen lassen / und andere gemäste Vögel suchen. Immassen sie auch hierauf abgezogen/vorhero aber ihren Kriegs-Leuten gehörtem daß ein jeder seine Sturm-Hauben voll Erden fassen / und auf ein ebenes/ gleich gegen Osterwitz über/ ligendes Feld/ zusamm werffen sollten; aus welcher Erden dann em zim- liches Berglein worden / so noch heutiges Tags die Maultasch - Schütt genannt wird. Im Jahr 1580. hat Herr Georg Kevenhuller/Freyherr/damaliger Lands¬ hauptmann in Karndten/ als Inhaber dieser Vestung/ die Bildniß besagter Maultäsch/ in einen weissen Stern hauen/ und ausobbesagtes Berglein/ oder Schütt/ zu einem Denckzeichen stellen lassen. Diese Vestung gehörte ehedessen den Osterwitzern; nun aber dem Herrn Sigmund Fridrichen/ Grafen Keven- hüller. Unweit von Hohen Osterwitz ligt das Schloß Afftendorff/ dem Herrn Iohann Iaeob / Freyherrn vonAichold / gehörig. Beschreibung deßErtz- HeetzHZthums Rärmdeen. 159 Bbbb 16 o Beschreibung deßErtz- Heeyogchums Rärndte u. Gttmanach- MsLAs SchloßOWattach ligt im untern Vierthei! / zwischen Meislberq W Aultd Ameultz/au ememlustigen Ort/da nechft darbey auch ein Dorff und T^MzwoKlrchmsind. AufeinerSeitenhatesschöneBaufelder/aufderam dem aber kleine Wälder. Von Herrn Wilhelmen Waller / ist es auf den Herrn Johann Andree/ Freyherrn von Himmelberg/gelangt. Pach. SWS As Schloß Pach ligt im obern Viertheil/ zwnchen Glaneck und Aem ^Wberg/ unterhohemGebirg; hat hubscheFelder und doch mcht ml eben. ^MVorzeiten hats denen Herren Schrampamrn/ hernach denen Herren Mordaxen/ bischer- aber dem Herrn ClememFerdinand/ Freyherrn vonAey- serstein / gehört. Lccc Pöcken/ 162 Beschreibung deßEktz-HektzogthumsRärndten. Pöckenskeitt- fWL As Schloß Utld Hamrnerwerck Pöckenstein/oder Pöckstein / insgemein MIzwischen Wässern genannt/ weil die Gurgg und dieMttnitz hierzusun- ^Mmen kommen; ligt im Gurgger Viertheil / zwischen Clagenfurt und Gurgg/ an einem hübschenlustigenLM; hat grosse Eisen-Hammerwerck/ und gehört zu dem Bistum Gurgg. Be schreibungdeßEetz-HertzsgchumsRärndten. i6z Vodenhoffen. MiL As Schloß Podenhoffen ligt im ober» Viertheil/ zwischen Wasserkur/ MMburg / und Greiffenstein/ an dem Fluß Geyl / an einem feinen lusti- ^Dgen Ort. Jetzt gehorts der Frauen Maria Salome / Freyin von Archlburg/Wmrb. Addd S.Pa-- Beschrel'bttttg deß EktzsHektzogchums^ämdtm. r 6 4 W.Patepttrstt. Er Marckt und Schloß S. Pammon / ist eine Freye Herrschafft / W im W Nobern Viertheil / zwischen Villach und Spital / nahe an dem Fluß Traa/ ^M)zwey starcke Meilen von Villach. Das Schloß ligt auf einem Berglein / gleich unterhalb aber derMarckt/ hat schöne ebene Baufelder; ob dem Schloß aberhateshoheBerge/mitWaldernbewachsen. ZuS.Paternion ist in der Kirchen ein Marstein zu sehen/mit dieser inleripc-on: 83curmnu8 8everi v. k. 8ibi LcK.2rnoVrlulX Lon. LLkillimTscLepro.k./gnn.VHÜ ^lalcuIok^nn.XIII. War vorzeitenKevenhnllerisch; jetztgehört es demHerrn Ludwig/Grasen Wid^ mann. Epee S.Paul. i 65 Bes chreibungdeßErtz--H ertzogthumsRarn dtett. As Gotteshaus/ oder Closter S. Daul/Benedictiner Ordens/ ligt M Mm Lauant-Viertheil / zwischen S-Andree/ und Lauenmünd/ ein we- ^^Dnig an einer Anhöhe/ unter einem hohen Berg/unweit vom Fluß Lauant/ hat schöne ebene Bauselder und Wiesmaten. Ist ein herrlichschönes/ und gross ses Gebäu / (welches der jetzige Prälat/ Herr ^idercus, meistentheils renovixt/ auch noch alleweil mehr bauen thut/) mit einer prächtigen grossen Kirchen 8. kauii; nm das ioyi.Iahr Christi/ von^Zekricio, Grafen in Lauant/ und kiclEcia, seiner Gemahlin/ erstlich aufgebauet: Sein Sohn Engelbertaber/so einErb/nichtalleinseinerGüter/ sondern auch seiner Tugenden worden/ hat samt seinem Brudern novico , Bischoffen zu Magdeburg/ und seiner Gemah¬ lin ttaäviLL, oder Hedwig genannt / welche deß Ertz-Hertzogen Heinrichs in Kärudten Tochter / und eintzige Erbin war/ dieses Benediktiner Closter gestiff- tet/ und sein Schloß Lauant/ von welchem er sich inncuiwt/ in ein Closter ver¬ wandelt / und im nor. Jahr etliche Mönche / aus dem berühmten Closter Hirschau/in Würtemberg gelegen/ anheroberuffen/ und aus ihnen einen Abb- ten/mit Namen erwehlet/ welcher dem Gotteshaus i5.Jahrvor- gestanden. Es ist auch hernach Er/ der Stiffter selbst/ nach Ablegung deß weltli¬ chen Prachts/ ein Mönch darinn worden/ und ligt mit seiner Gemahlin Hedwig/ wie ungleichen seinem Bruder »arcvwo, Ertz-Bischoffen zu Magdeburg/ samtder gantzen kamilla, hier begraben / in einem Sarg /mit diesem Lxicaxtuo: tonre/» Lu' Lu' Papst Urbanus II. hat nicht allein diese kunöacion Lpprobirt/ sondern auch vonderBischofflichenlurisä-üwn allda besreyet/ulld dem Römischen Stuhlun- terworssen/auch mit mehr andern krivileZien begnadet.DieseKirchen hat der hei¬ lige nuemo, Ertz-Bischoff zu Saltzburg coniecrixt; Der heilige OuMeimus Abbt zu Hirschau aber / die erstell Mönchen hieher / aus seinem Closter/geschickt: Kan also dieses Benediktiner Stiffk billich/ i-ocus LeneölLius, genannt werden/ theils weil es von frommen / und gottseligen Leuten gestifftet / und von vielen beneckcirt; theils aber weil es schön und wolgebauet/ auch mit vornehmes Herr¬ schafften wol versehen worden: Dann deß Stifflers seine Kinder/ absonderlich aberLern^rclus, und ttenricus Ertz-Hertzogen in Kärndten/ und Bischoff »LNVILUS, haben grosse Güter in Steyer / Kärndten / und Craitt/ diesem Stifft vermacht/ dardurch es immer am Reichthum zugenomlnen / und noch biß heuti¬ gen Tags zunimmt. Nicht weniger ist von denen Herren von Rabenstein / deren die letzte waren kereZrinus, Hermann / und Jacob; wie auch von denen Herren von Colnitz/als^ainkeimo, Ooc-Ünio, u6i8Lgico, Hartwig/ Conrad/ und Ulrichen; desgleichen auch von denen Herren von Loschenthal / und andern/ viel darzu gestifftet worden. Der erste Stiffter aber dieser Kirchen/ 8i§efri6u8, das ist der Vatter deß Closter-Stiffters/ ist nach Jerusalem gezogen / als dasselbige die Christen erobern wollten aufderZuruck-Reis aber inBulgaria gestorben.R-ick2i-6L seine Gemah¬ lin hingegen / ist auf Compostell zum Grab deß heiligen lacobi Walfahrten gangen / und in der Zuruck-Reis zu Spanheim mitTod abgangen. Unter den Mönchen dieses Closters waren auch etliche heilige Männer/ als kescu8Hieo- cioricu8, welcher gleich ob dem Closter auf einem Verglein bey einem kleinen Kirchlein 8. )osnni8 LapcittL, als ein Eremit/ ein heiliges Leben geführt. Als er verschieden / hat die Glocken selbiger Kirchen von sich selbsten/ ohne Hand-an- legen gelautet. Man hat sonst auch hier unterschiedliche heilige Reliquien; und viel vornehme Personen / unter andern den Ertz-Hertzogen Nermannum in Kärndten Beschreibung deß E rtz-Hertzog t humsRärndtM. 16 6 167 Beschreibung deßErtz-H ektz- gchumsAart idte N» Kärndten (so im Jahr n8r. gestorben;) Item den Ertz -HertzogBernhard (welcher Anno 1257. die Welt gesegnet) lamt seiner Gemahlin / hier begraben. Es ist ein Altar-Stein in der Kirchen aus dem Chor zu sehen / mit dieser in- lcripcionr lLcobio8sü. yroäsIutL nstti. 8LhiniLüi§c^u!LLLhijlLVinäonLMcer. V.8.L.I^. I^acobio /vuZ. Lae. I.. Ogelsrinus ^vicus. V. 8. I.. Vl. Die Abbten / oder Prälaten diefts Closters seynd folgende gewest / als t I. berilo, gestorben ^uaoLNriNi 24. Uä^iricusIV. Esltttger/gestorben ni7 2. Lruno, gestorben 1140 z. Wernerus- gestorben 1159 4. kiiZrinus, gestorben 119z 5. Uäsicicusi. gestorben 1220 6. Oonraöus I. vonTrüren/gestorben I2Z7 7. Leonarä US, gestorben 1240 8. ttsrcvicus, gestorbM 1248 9. Leockoiäus, Graf von Pfannen- berg/gestorben 1258 10. Oerkarcius I.eoctto16i, ist Bischoff zu Lauant worden im Jahr 1278 ri. »srn-lanusi. gestorben 1284 12. Oiecricuskuloksr, gestvkbeN 1289 IZ. (7onr2civsll.gestorben IZOZ 14. K.u6o!pkus, gestorben IZH 15. WeriÄliäus, gestorben IZ15 16. diicoiaus, gestorben 1526 17. Hcnricus I. gestorben 1556 18. Henricusii.Horter/gestorb. IZ88 ly.Uäalricus II. gestorben iz88 20. Lourattus III. Neuhoffer/gestorben IZ91 2i»HskMANnusII. 6e 8Luv3mburA, gestorben izyr 22, OLsxarusFÜrholtzer/ hatreöZnirt 1401 2Z. Uöalricus III. Srimpff/ gestorben 1414 I4ZL 25. soannes I. Poschenbeuter / gestor¬ ben 1446 26. ?errus Knapp/gestorben 1455 27.io2UOesii.Eslmger/ gestorben 148z 28. Mnnes in. gestorben 1488 29.8i§-8mun6u8Iöbstelberger/gestor- ben 1498 Z O. Lernarö US Trettan/gestorb.!5vo zi.soaouesiv.Parenpüchler/ hatre- 6§mrL Anno 1515 Z2.U63lrlLusV.6ePfintziNg/ hatre- llZnirtimJahr I5Z0 zz. Vicu8 Ipsmger/gestorben 15^0 54. ^scckiasFürtner/geftorben 1550 z 5. Jacobus Pachler/gestorben 1558 z 6. Hiomas Murr/gestorben 1575 Z7. ^nöreas Schaffer/gestorbeni6Oi z 8. Vincenci US Lehner/ gestorb. 1616 zy.soannesiv. Pferinger/ Harden dritten Tag reiiAnirt. 40. Hieronymus Mrschtaller/gestor¬ ben 1698 41. kauius Meminger / gestorben 1660 42. kKiiippusRotenheusler/ist denn. Januarii im Jahr 1661. er¬ wählt worden. 4-»Ist der jetzt regierende ^iberms Reichard / Prälat zu Sancr Paul/imLauant-Lhal. Im 1622. Jahr / als ein Steinmetz in dem nechft bey diesem Closier gele¬ genen Steinbruch/ zu diesem Gebäu Stein gebrochen / hat er mitten in dem Bruch einen natürlichen menschlichen Cörper / so zum Stein worden/ und Klei¬ der/ auch den Hut / und um den Hut eine Schnur gehabt / gefunden. Man bet¬ te geglaubt/ daß diese 8cacu3 aus Stein wäre gemacht gewesen/wann der Cör¬ per von Steinmetzen nicht ungefähr wäre zerbrochen worden/ und man also al- lesIngeweid / und dieil--ceüil^, mit ihrer natürlichen Färb/ dochallesvon Stein/ hette sehen können. Nechst beym Closter ligt der Marckt/ S.Paul ge¬ nannt/ zu diesem Gottshaus gehörig. Oberhalb S Paul / auf einem hohen Berg / ligt das öd - und verlassene Schloß Loschenthal; hat vorzeiten denen Herren Zöllnern gehört; jetzt aber ist es dieses Stissts. Das alte Schloß Randenstein / oder Rabenstein/ ligt auch gleich ob dem Closter S. Paul/aufeinem hohen Berg/ist öd und verlassen: Jetziger Herr Prä¬ lat hats in etwas lassen repsriren / sich unterweiken hinauf zu retiriren. Eins- mals Ware es Dietrichsteinisch; jetzt aber gehörts zu diesem Closter S. Paul. -N'' -.. -' ;'7 -^.r-. ^-7,. U^E-'N^ vv - ., u. .U.^ii7: ^-'"? §ÄNLD ! r-r «k; 7--i, -.1! tz^Ao^- - ''77^^^r7 - ' N7ti AM-. 7 ' - 7' V" 'kr-"r-Hr-.. 1 -»s.^,7 -,tt^,W 1 6 8 Beschreibung deß Ertz- Herrzogthums Rärndten. Pa-choffen. EchmiL As Schloß Payrhoffen ligt imLauant-Viercheil / gleich vor der Stadt MAWolffsperg/ im ebenen Feld / an dem Fluß Lauam; hat ein schönen und HtzMgroffen Baumgatten: Mansihtalles in die Stadt. Hat vor Jahren de¬ nen Herren Payrhoffern zugehört: Jetzt ist es dem Herrn Maximilian Anthoni/ FreyherrnvonWeidmanstorff/zuständig. Pfaffendsrff. «MvAs Schloß Pfaffendorff ligt im Lauant- Viertheil / zwischen Griffen Weiffenegg/ unweit Ehreneck/ an einem lustigen Ort / bey ^Meinem kleinen Bächlein / hat schöne ebene Felder. Es wird darum per sbulum Pfaffendorffgenannt / weilen es vorzeiten Poppendorfs geheissen / und war auch ein Geschlecht der Herrn Poppendorffer / denen es zugehött; anjetzo aber besitzet es Herr Johann Frantz/ Graf von Dietrichstein. Efff Pfann- Beschreibung deß Ertz- Hery-gthums Aarndten. 169 1 Beschreibung deß Eetz- Heeyogthums Rärndten. Pfannhoff. MM As Schloß Pfannhoff/ oder Pfannhoffen / ligt im Gurgger Viertheil/ MW zwischen Rastenfeld / und Winitzstein/ zwischen Gebirg in einem Thal/ ^Man dem Wasser Winilz. Hat vorzeiten denen Herren Häsling 'rn znge- hört; hernach dem Herrn WolffAndreen/Freyherrn vonManndorffr Ietztaber gehött eszu dem Bistum Gurgg. S«schr«ibu»g deß Krtzim Lauant - Viertheil/ unweit Wolffsperg/ in schönem ebenem Feld / mit huiemBaufeld und Wiesmaten / und einem grossen Dresch-Tennen oder Stadel / darunter der Viehstall ist. Hat vordiesem denen Herren Weissen zu- gchört; jetzt aber ist es deß H-rrn Hans Balthasar/ Freyherrn von Ktssmer. Beschreibu ng deßErtz-HertzogchumsRämdten. 1 95 As Schloß Schneegk ligt im obern Viercheil / Wweit -er Stadt Vil¬ lach/an einem hübschen Ort. HerrnHansLudwigen/ Freyherrnvon ^rottaseel.Erben gehörig. Lttt Gelten ! y6 Beschreibung deß Ertz-HertzogchumsRärndten. Geltenharm. MM As Schloß und Herrschet Seltenhaim ligt im untern Viertheil/ zwi- AWschen Tentschach und Hayllegk / auf einem lustigen Berglein. Im Jahr 1269. als Occoearus, König in Böheim das Land Karndten bekrieget/ auch die vornehmsten und besten Schlösser/ und Herrschaften/ demselben sich un- terworffen / so ist dieses Schloß Seltenhaim auch in seinen Gewalt gerathen. NachdemeMaubitsch/ samt seinen Ungarn/ von der Belägerung Maria Saal mit Spott abziehen müssen / verdrösse solches die Ungarn nicht wenig/und gedachten immerzu auf gute Gelegenheit/ sich Herwiederum zu rachen/ welches leider auch geschehen. Dann es käme der tapfere Kriegs-Obrist ^repecer deß Königs in Ungarn / mit einer gewaltigen Macht/ in Karndten/ zerbrach alle Gebau / und verschonte durchaus keines Orts. Als er nun gantz tobend aufSeltenhaim vor das Schloß gekommen/ hat Herr Niclas von Liech¬ tenstein (bey deme Herr Otto von Keutschach / und Herr Veit von Hengft- bach sich befände) den Hungarn täglich zwar grossen Abbruch gethan. Weil aber in dieser Gegend herum grosse Brand/ und Verwüstungen / so nicht zu be¬ schreiben seynd / geschehen; auch deß andern Tags / als die Ungarn vor Selten- haimgekommen/ eineParthey derFeinde herumgestreifft/ und zuTultschnick die Kirchen aufgebrochen/alle Kleinodien geraubt/ und auf freyem Feld 140. Personen nnbarmhertzig nidergehauen / die Weiber geschändet / und allerley Ungebühr verübet/ mithindardurchein erbärmlicherIammerin derselben Ge¬ gend entstanden. Der Herr Niclas von Liechtenstein aber / so damals eigner Person in seinem Schloß Seltenhaim war / und solches mit Augen aus dem Schloßansehen musste/ weilen Er überall mit Feinden umgeben wäre/ doch dem Übel nicht begegnen kunnte/ hat Er solches endlich länger nicht erdulden können/ daß wegen Belägerung dieses Schlosses/ die armen Unterthanen wei¬ ter sollten eine so grosse Beschwerung leiden / und soviel unschuldig Blut vergos¬ sen werden; und in Betrachtung dessen sich entschlossen / den Platz zu übergeben. Welches auch geschähe/ doch mit diesem Beding/ daß er nemlich das Schloß uichtplündern/noch abbrennen/ und ihne Niclasen von Liechtenstein/ zusamt den Seinigen / frey / und unverletzt abziehen lassen sollte. Als nun hieraus der properer seinen Hauptmann / Herrn Frantzen Niclas / dahin abgefertiget/ das Schloß zu übernehmen/ zog An. 148z. der von Liechtenstein mit allen seinen Leuten unbetrübt ab/ und widerfuhr Ibme kein Leid/ dessen sich Männiglich verwundert. Und weil dervorbemeldte Hauptmann Frantz Niclas grosse Sorg getragen/ und verhütet hat/ daß Ihnen nichts Widerwärtiges geschähe/ hat er dardurch alle Gemüter an sich gezogen. /^nno 1486. am Samstag vor S. Leonhards Tag (da der vorige Com- mendant Frantz Niclas/ so mit denUnsrigen friedlich und wol gelebt/ allbereit indessen verstorben) seynd aus dem Hollenburger Gericht dreyhundert Bauern vor Seltenheim gekommen/ welche sich vorhero in dem Baumgarten/ (den sie gantz zerrissen und zerbrochen / und Hütten daraus gemacht haben/) bey dem Pfarrhoszu Tultschnick gesammlet/ und hat der Richter aus dem Gericht Moß- burg / und Landscron / den ersten Angriff an den Pfarrhof gethan; weilen er vermeynt/ der Pfarrer / Herr Jacob Rödhaubt/ hielte es mit den Hungarn/ welchemaberunrechtgeschehen. Hingegen kam am Mitwoch vor s.LebMani Tag / zu Nachts / Jacob Zekl/ Königs in Hungarn Hauptmann/ mit zweytausend Reutern / und Fußknechten / mit Proviant / Wägen / und Schlit¬ ten/ schlüge zu Tretnick den Abend sein Lager / und brachte / über den vor grim¬ miger Kälte zugefrornen Morast/ Proviant in Seltenhaim/ darob die Besa¬ tzung denn sich hoch erfreuete. Es währete aber diese ihre Freude nicht lang; denn am Samstag / vor dem Sonntag in vocs vir, käme Herr Georg von Wolff- ramsdorff/mit einem auserlesenemKarnerischen Kriegs-Volck/und drey Stuck Geschütz / vor Seltenhaim/ beschösse es dermassen starck/ daß die Mauren zu Bodem gefallen/ und der Feind zur Übergab gezwungen worden: Doch haben sie vor dem Abzüge / welcher in hundert Personen bestanden / das Schloß zim- lich ruinirt / und also dem Herrn von Wolfframsdorff selbiges übergeben müssen/ der es dann wiederum re^r-wt/ und aufgebauet/ und folgends im Namen deß Herrn von Liechtenstein Pfiegweis innengehalten hat. Uuun Im Beschreibung deßE r tz-HeryogchumsRa rndten. 197 Zm Iahr1564.de« i.May / ist Herr Otto von Liechtenstein/Crb-Cam- merer in Steyer / und Erb- Marschalck in Kärndten / zu Seltenhaim / als in sei¬ nem Schloß / mit Tod abgaugen. Vor wenig Mren gehörte solches dem Herrn Johann Fridrichen/ Freyherrn vonWtndischgrätz; jetzt aber ist es dem Herrn GeorgLudwig / Grafen vonWindischgrätz / zuständig. Utttttt ij Gchkst- 198 Beschreibung deß Ertz-Hertzogthunis Rärndten. Gchrottmegg. MiLAs Schloß Schrottenegg ligt im untern Viertheil / unweit Guttem MA stein/ anSteyrischenGrentzen/ unter hohem Gebirg/ an einer hüb- ^W^Dschen Anhöhe; hat einen schönen Garten/ und gute Baufelder/ wie auch viel Obst. Vor diesem hat es einem Herrn Saurer gehört: Jetzt besitzen sol¬ ches die Frauendorffische Erben» Beschreibun g deß Lrtz -He ryogthum s R ärndten. 1 99 MM As Schloß Silberberg ligt im Gurgger Viertheil / eine Meilwegs ob M AHüttenberg / zwischen hohem Gebirg / auf einem hohen Berg. Vorzei- HWDten hat man diß Schloß vor eine Vestung gehalten; ist aber im i2y4ten Jahr/ in dem Krieg zwilchen Saltzburg und Karndten/ eingenommen/und abgebrannt worden» Jetzt gehört es dem Herrn Hans Georgen / Freyherrnvon Silberberg. Silben Bescheei bunkr deff Ektz- He ktz-gt hums KärndtLtt. 2 00 «sWAs Schloß Silberegg/ oder Silberegkh/ ligtimGurggerViertheil/ ZWzwischenAltenhoffen/ undGuttäring/ aus der Seiten/an einem hub- ^^schen Ort. Hat vor diesem einem Herrn von Wmdlschgratz zugehört; jetzt aber ist es einer Freyin von GatKuck/Wittiben. , Unweit davon ligt das Schloß Demsperg / dem Herrn Helffnd / Freyberrn von Kulmer; und das Schloß Mrsperg/ einem Freyberrn von Staudach/ge- hörig. V-pv So»»-- 2 o i BeschreibungdeßEetz- Hertzogthums Aarndten '/LMAs Schloß und Herrschafft Sonnegg (hiesse vor diesem der Parcifal- ME- Tlmrn) ligt im untern Viertheil / im Iaunthal/ zwischen Völckenmarckt WZ undCappl / auf einem zimlich hohen / und sreyen Berg / ist herrlich/ jedoch aufalte Manier gebaut/ wird auch für eineVestung geachtet/ hat einen über¬ aus schönen krolpeÄ. Vey diesem Schloß schießt man/mit einem eignes Fleißes darzu gerichten Stücklein / gegen dem Wetter. Aus einer Seiten dieses Bergs/ daraufdas Schloß stehet / ist ein schöner und grosser Weingarten / nnterhalbaber schöne Bauselder/Wiesmaten und Fisch-Teiche/auch unweit davon zwey gute Fisch-See. . . Als im 1478. Jahr/ die Turcken in Karndten eingefallen/ sind sie im Ju¬ lio / am Sambstag nach Maria Magdalena über Nacht / ohnfern diesem Schloß gelegen / und haben alles herum geplündert / gemordt und verbrennt. Dieses Schloß befassen vorzeiten die Herren Sumregger/ als ihr Stammhaus. Unweit von Sonnegg war/ vor Jahren/ ein fürnehme Stadt / und Schloß/ Dunstem/ oder 8. ttema am Iaunstein / von der Abgöttin Juno (dero Tempel allda gestanden) genannt/ dahero auch dieser Boden den Namen das Iauen- Thal bekommen hat. In diesem Iauen-Thal ob dem Steiner-See/ ligt auch das öde Schloß Hellnftein: Zngleichen das öde Schloß Christendorff/ von dannen die Herren Storfferherstammen / welche die erste Christen im Iauen-Thal gewesen. Die¬ ses Schloß und Herrschafft Sonnegg/ hat einsmals Herrn Ungnaden gehört: Nun aber besitzt solches Ihre Gräfl. Exeell.Herr WolffAndree Ursin/Grafvon Rosenberg / Röm. Keyserl. Maj. Hof- Cammer President zn Wien re. re. Beschreibung deß Ektz- Herrzogchums R äen dten. 202 Sorgen-- Beschreib mig deß Ertzs Hertzsgthums Rärndtrn. 20z Gstgendorff. WML As Schloß Sorgetldorff ligtim untern Viertheil/ allernechst bey PW MW bnrg/ an dem Wasser Feistritz / im ebenen Feld; hat gute Baufelder W^Mund Wismaten/ auch bey dem Schloß einen schönen Garten. Vorzeiten ist es denen Herren Haimen; hernach denen Herren Lainingern/gewesen: IW aber gehört es dem Herrn Johann Christophen Stächen. Sm Spital. 2v6 Beschreibung deß Ektz-HeryogchrrmsRäktidten. Stam. MMAs Schloß Stam im Jaunchal ligt im ober» Viertheil/zwifchen Hohem AWBerge/ und Cappl/ an dem Fluß Traa/ aus einem luftigen Berglein; «Mvhat schöne ebene Baufelder und grosse Wiesmaten / wieauch kleine Berg- lein und Hügel mitHoltz bewachsen / samt annehmlichm Wäldlein : Unweit Larvon ist auch ein kleiner See. Vorzeiten hat es denen Herren Presingern/ Freyherren/zugehört; Jetzt aber ist es Ihro Gräff Excel!» Herrn/Hmn Wolff Andrem Ursin/ Grafen von Rosenberg/ re» re» Gtam. As Schloß und Vestung Stain ini Traathal/ ligt im obern Viertheil/ und Saxenburg/ andemFlußTraa/ unter hör W^Dhem Gebirg/ ans einem gäben oben in zwey Spitzen gleichsam gespalter nen Berg gebauet. Vorzeiten hat es denen Herren von Graben; hernach dem Herrn ZohannBalthasar 6e?euereiis,gchört;Ietzt aber ist esIhroGräffErceff Herrn/Herrn GeorgNielasUrüQi, Grafen von Rosenberg/ Burggrafen m Mrndtenre.re. Aaaaa Atam. 208 Beschr eibung deß Er tz- HeryogthumsR ärndten. Gtain« As Schloß Stain im Lauant-Thal / ligt im Lauant-Viertheil / zwischen MMWolffsberg/ und S. Andree/ unweit deßFlusses Lauant/ aufeinem WU) zimlich hohen Berg. Es war einmal sehr verödet / aber ungefähr um das Jahr 1497» von Herrn Leonharden vonKeutschach/Erir-Bischoffen zuSaltz- burg / wiederum erbauet. Ist zu dem Ertz- Bistum Salzburg gehörig. Stainftlb. ^WiLErMarcktStainfeld ligt im obern Viertheil / zwischen Obertraaburg MMund Saxenburg/ an dem FlußTraa / an einem lustigen Ort. Hat vor- ^Mzeiten denen Herren Singern gehört; Jetzt aber ist er Zbro Grast. Ex¬ cel!. Herrn/ Herrn Georg Niclas Ursin / Grafen von Rosenberg/ Burggrafen in Mrndten re. re. Beschreibung deß Ertz-r Hertz-gthumsAärndtm. 2OY Bbbbb Straß- 2 io Bes chreibung deß Eetz- H ety sgch ums Rärndten» GtMsibttt-g. Je Stadt und Schloß Straßburg ligt imGurgger Viertheil/ zwischen MA Weitensfeld / und Pöckenstein / an dem Fluß Gurgg / eine halbe Stund M^vondemMarckt und Stifft Gurgg; das Schloß ligt zimlich hoch ob der Stadt. Vorzeiten war ein Geschlecht/ die Straßburger genannt / so sich von die¬ sen! Schloß mciruürt hat/weilen ihnen die Helffte deß Schlosses zugehört: Die andere Helffte aber / haben die Herren Halbekher innen gehabt. Endlich haben beedeTheil ihre/ an dem Schloß/ oder Herrschafft gehabte Lorcioues, dem Bi¬ stum Gurgg / mit aller Zugehörung / und die Herren Halbekher / auch das Schloß Halbekh/ mit allen Recht und Gerechtigkeiten /6o mrt/ und gegeben. Im Jahr i i8z. wardicse Stadt Straßburg/ von Louraäodem Dritten dieses Namens / Ertz-Bischoffen zu Saltzburg (weilen man einen Bischoffen zu Gurag wider seinen Willen erwählt hat) hart belagert; die Sach ist aber unter wahrender Belagerung verglichen worden. Diese Stadt sunt dem Schloß/ ist die Residentz eines Bischoffs zu Gurgg: das Mehrere ist schon bey Beschreibung Gurgg / oben gesagt worden. Die Bi¬ schöffe zu Gurgg aber / so auf einander gefolgt / sind diese hernach benannte/ als: 1. Qunrberus, ist gefetzt worden 26. Uonracius II. von Hebenstreit. ^nuoLbriüi 1272 27. LrueltusAnek. 2. I^iI6ebaIL OonjuAi LKsrWmX. ^nnoXXV.Le^uuIiXkorcunarL^Lcri ^nno l-XX. Lc ^tucilar LrilpinL slepci IUI. Zm Jahr i rz z. ist dieses Marckts halber / zwischen Ertz-Hertzogen Bern¬ hard in Karndten / und Bischoffen Eckebert zu Bamberg/ ein grosser Streit und Krieg entstanden / in welchem der Bischoss von Herrn Heinrichen von Diet¬ richstein ist gefangen worden; immassen schon oben bey Finckenstein davon Mel¬ dung beschehen. Im Jahr iz68. haben die Venediger diesen Marckt / wie auch alles im Canal ausgeplündert/ seynd aber von Herrn Fridrich Welzer / und Eberhard von Cöllnitz / bey Malburgeth aufs Haupt geschlagen worden; davor; ebenfalls schon oben bey Malburgeth ausführliche Meldung beschehen. Als die Türcken / im i478ten Jahr / Karndten überfallen / Haber; sie um Tarvis den 26. suiü alles verwüst/ und ausgebrennt/ etlich hundert Christen nidergesäbelt /und mit den Weibern bestialisch gehandelt. Im i4yrtenJahrseynd sie abermal eingefallen / haben diesen Marcktein¬ genommen / und sich / wie lauter grimmige Tiger / Löwen / und dergleichen wü¬ tende Thiere bezeugt; indem sie alles erwürgt / ermordt / zerfleischet / geschändet/ verwüstet/ und verheeret/ daß man wol mit Recht hat sagen können: O der elenden und betrübten Zeit! JmIahri6i6. als die Venediger/ mit rerckngnäo n. Ertz-Hertzogen von Oesterreich/ nachmals Röm. Keyser/ glorwürdig-undseeligstenA'nden- ckens / in Krieg gerathen / haben sie nicht allein Malburgeth / Carfreud / sondern auch diesen Marckt Tarvis eingenommen. Es ist aber aus dem unweit davon/ schon im Hertzogthun; Crain/ gelegenen Schloß/ Weissenfels/ aus Stucken Dermassen Salve gegeben / und mit dem Crainerischen Land-Volck/ aufTarvis unaussetzlich gestreifft worden/ daß die Venediger endlich den Lust verlohren/ sich länger allda auszuhalten: wie sie dann (als sie sich von dannen aufMalbur¬ geth zuruck gezogen) von einem Herrn Räuber / so die Kärnerische Güldt-Pferd/ und das Land-Volckcommsnckrt/ geschlagen/ und aus Kärndten gäntzlich sind vertrieben worden. Unweit dieses Marckts / auf einem hohen Schneeberg / ligt eine Kirchen Unser Lieben Frauen / zu heiligen utcllsrye genannt/ dahin nicht allein aus Kärndten / sondern auch aus denen benachbarten Landen / förderst aus dem Hertzogthum Crain/ grosse Walfahrten geschehen/ und jährlich reiche Opffcr allhin gebracht werden: Diese Kirchen bleibt/ von S. Michaeli biß Pfingsten/ gantz unbesucht/weil wegen deß grossenSchnees keinMensch hinaufkommen kan. Ungeacht der AltarUnserLiebenFrauen/mit Gold und Silber/ Perlein un Edel- gestein / zuförderst wenn die gewöhnliche kroceMonen jährlich hinaufgeschehen/ aufsallerschönftegeschmücketundgezieretist/ so wird die Kirchen gleichwol nie- malsgesperrt/ sondern bleibt immerfort/ Tag und Nacht/offen: undsomans unterweiln mit starcken Tl)üren / und eisernen Schlössern/ verwahrt und ver¬ sperret/ ist sie nichtsdestoweniger/ den darauf folgenden Tag/ allezeit offenge¬ fundenworden; und gibt die Erfahrung/ daß man aus dieser Kirchen nichts stehlen / oder heimlich wegtragen kan/ und geschehen jährlich Miracul allda. Von diesem Berg kan man über das andere Gebirg/ den Clagenfurier See / gar wolschen. DieserMarckt/ Klein Tarvis/ gehört dem Bistum Bamberg. Effff Leggen- Beschreibung deß Ertz-H ertzogrhums Rärndten. 217 218 Beschreibung deß Ektz^Hektz -g chum sRärndten. Leggenbmntt. As Schloß und Herrschafft Teggenbrunn/ ligt im Gurgger Viertheil/ W Aunweit der Stadt S. Veit / auf einem zimlich-hohen Berg. Ums Jahr r 280. als grosse Unruhe in Karndten gewesen / haben etliche Grafen und Herren zusammen coMpirirt/ den Ertz-Hertzog Ludwigen/ zu S. Veit gefangen genommen/ und aufdiesesSchloßTeggenbrunn gebracht/ und in der Verhasst allda angehalten. Hiervon ist ausführlich bey der Stadt S. Veit die Beschreibung zu finden. Um dasIahr 1497« hatderErtz-Bischoffvon Saltzburg/ Herr Leonhard von Keutschach/ dieses Schloß zimlich reviren lassen / weilen es fast gantz verödet war; und gehört es noch jetzt erst ermeldtemErtz-Vistum zu. As Schloß Tentschach ligt im untern Viertheil/ anderthalb Meilwegs ML/von Clagenfurt/ unweit Seltenheim/ auf einem zimlich hohen Berg; WA hat ein weites Aussehen / unten aber einen schönen und grossen Fisch- Teich neben einem andern kleinern. Dieses Schloß hat jetziger Herr Inhaber wol reparirt/ und sehr verbessert. Es war vorzeiten der Herren Grösiing: dann im i z 2 6ten Jahr hat solches Herr Weygand Grösiing/ der Letzte deß Namens; folgends die Herren Rubenberger/ innen gehabt / von welchen der Letzte deß Namens zu Laybach in Crain / in einem Thurn/verdorben. Hernach ist solches ausdie Herren Rümpfen / und dann auf die Herren Purkmayer kommen: Jetzt aber gehört es Herrn Johann Wilhelm/ Grafen von Atthimiß/ Lands-Verwesern in Karndten re. re. Ggggg Lermach. «-sckr-lbungd-gEey-H«tz»kirl>umsRämdt-n. 2iL 220 Beschreibung d-ß Lrtz- HertzSgtbumsRür ndten. Lchnach. «ML Je Probstey Teynach ligt im untern Viertheil / zwischerr Clagenfurt WZVundVölckettmarckt/ auf der Seiten/ unweit Hohenbergen/ an einem WMlustigenDrt. Gehört unter das ErtzBistum Saltzburg. BeschreibungdeßErtz-Her^ogthumsRärn dten. 221 THÜM. GML As Schloß und Herrschafft Thürn ligt/zwischen Wolffsperg und S. Am MWdree/ im Lauant-Viertheil/ auf einem zimlich-hohen/ aber recht lustigen iWMBerg / und hat einen grossen Weingarten / gleich beym Schloß. Diese Herrschafft ist vor wenig Jahren / von Zhro Hoch-Fürstl. Ertz-Bifchoffl. Gn. zu Saltzburg/ ^aximümnoO2n6oipKo, GrafenvonKüenburg/ erkaufft/und -em Bistum Lauandt/zu S» Andree 2pxi,cirt worden/allhin sie auch gehörig ist. Ohhhh t Limenitz. j 2 2 2 Beschr eibung deßE rtz-Hektzo gchumsAa endten. LimeniH. ^VflL As Schloß Tiiuetütz ligtim untern Viertheil/ zwischett Portendorff und MWMeyslberg / aufder Seiten/an einem lustigen Ort. Das alte Schloß ^Mistgantzöd / und abgefallen; allernechst darbey ist der neuerbaute Stock. War vorzeiten der Herren Timenitzer Stammhaus; den Letzten dieses Ge¬ schlechts hat man den Schwartmian geheissen. Hernach war dieses Schloß Ke- verthullerisch: Jetzt aber gehört es dem Herrn Marx Anthoni von Schurian. Beschreibung dch Ertz- Hwyogthims Rärndten. Töltsthach. «MAs Schloß Töltschach ligt im untern Viertheil / zwischen Maria Saal MWund Meyslberg/ an einem hübsthen Ort. Solches hat vorzeiten denen W^DHerren Neuschwerten gehört; jetzt aber ist es deß Herrn Matthias Sig¬ munden von Himmelberg. ' Aiiii Töplitz. 2 24 Be schreibungdeßEktz-H eLtzsgchumsRäkNdtm. Löplrtz> As warme Bad / Töplitz genannt / ligk im obem Vierthei! zwischen VW MW lach und Federauen/ einen Spatzier-Weg von Villach hinaus. Esistin ^Mzivey Theil abgetheilt/ mit Dächern bedeckt / und ein groß WirtWhaus habest/ dahin fast täglich aus Villach Leut zu baden/ mehr ausFüxwitz/ als Noch/ kommen; und gehört solches dem Bistum Bamberg. Unweitvon dannen / ob dem Fluß Gey! genannt / auf einem hohen steinig- renBerg/ligt das alte SchloßFederauen/ io gantz zerstört/ und öd ist; vorzei¬ ten aber eine mächtige Vestunggeweftn. Es ist sich zu verwundern / wie solches auf einem so hohen Wehten Berg / welcher auf jener Seiten gegen der Geyl gleichsam überhenckt / daß einem / so von der Strassen hinauf schauet/ em Grausen ankommt; unterhalb stehen noch zweenLhürne/auch auf hohen Fel¬ sen/ mit Dächern versehen: Unter dem alten Schloß aber auf der ander n Seiten / doch gletchwol zimlich hoch am Berg / ist der neugebaute Stock» Vor ungefähr 70. Jahren hat solches Einer von Germ innen gehabt/ war doch schon Vambergisch / dahin es noch jetzt gehört» MAs Schloß Töschldorff ligt/ im GurggerVierthei!/ zwischen Friesach Wund Altenhoffen / doch naher bey Altenhoffen / unter einem hohen Berg; Mhat schöne ebene Felder. Gehört Herrn Johann Martin Gschwünd. Kkkkk L>brr, 226 Beschreibung deß Ektz-HertzogchurnsRärndteti» HOL Er Marckt und Schloß Ober-Traaburg wird unterschiedlich geschrien MAben/ doch eigentlich Ober-Traaburg/ von dem Marckt Unter-Traa- ^Mburg/ beede an dem FlußTraa gelegen/ unterschieden. DieserMarckt ligt im ober« Viertheil / zwischen Saxenburg und Lientz in Tyrol / an dem Fluß Traa/ darüber ist eine hültzerne Brucken/ anTyrolischenGrentzen/ zwischen hohem Gebirg / und also ein stattlicher Paß den Feind aufzuhalten. Dieser ist ein Marckt/vor welchem es vorzeiten drey feste Schlösser gehabt/ aufdreyen ho¬ hen und spitzigen Felsen / eives von dem andern überhöht; sind aber / wie auch das vierdte Schloßin dem Marckt/ nunmehr gantz öd und verlassen. Vorzeiten hat dieser Marckt / samt dem Schloß/ denen jungen Grafen von Orttenburg / so von dem Hispanischen Edelmann / Gabriel Salamanca, herstammen; hernach denen Grafen Weidmannen/zugehört; Jetzt aber steht es der GrafschasstOrtteuburg/ dem Fürsten von Portia/zu. Unweit von hier ligt das Schloß Lemberg/ oderLengberg/ demErtz-Vi- stumSaltzburg gehörig. Untek-Traabrrxg. Er Marckt und Schloß Unter-Traaburg/ insgemein zum Unterschied deß Ober-Traaburg/ Unter-Traaburg genannt/ ligtimLauant-Vier¬ theil/an dem Fluß Traa/ unter einem hohen Berg/ zwischen Völcken- marckt ultd Marenberg in Steyermarck / an selbigen eonKnen. Vorzeiten war dieses SchloßsamtdemMarckt/ denenHerren vonAuffenstein zugehörig; als aber Herr Friedrich von Auffenstein/ der Letzte dieses Stammes/ wider Ertz- Hertzog Wilhelmen treulos/ und hernach gefangen worden/ folgendsauch also gestorben / ist dieser Marckt/ samtderHerrschafftUmer-Traaburg/ im iz y6ten Jahr/ auch an Oesterreich kommen. Jmmaffen der Marckt noch auf 6arc» Landsfürstlich verbleibt; das Schloß aber gehört nunmehr dem Stifft S. Paul. Unter diesem Marckt ist der Paß zwischen Steyer und Kärndten/ die Clausen genannt / zwischen hohem Gebirg und dem Fluß Traa. Im!5Z2.Jahr den 14. Scpcembl-is sind die Türcken aus Steyermarck bißzudieser Clausen kommen; als sie aber allda die Gegenwehr wargenommen/ sindsiezuruckgewichen. 2 28 Beschreibung deß Ertz- Hertz-g t humsRärndten . Lrabttschggen. HML As Schloß Trabvschggen /oder Trabuschn genannt/ ligt im oder« Vier- MAtheil/ hinter dem Marckt Bestach/ unter einem hohen Berg/ an einem ^MDluftigen Ort. Hat vor Zähren denen Herren von Küenburg zugehört/ hernach denen Grafen Weidmannen; jetzt aber ist es dem Herrn Johann Wil- Helm/Grafenvon Mhimiß/ LaMVerwesern in Karndten/gehörig. Beschreibung deß Ertz- Hertzogthums Rärndten. 229 Lttvbach. MmL As Schloß Treybach llgt im Gurgger Viertheil / zivifcherr S. Veit und AWAlrenhoffen / an dem Fluß Gurgg / in schönem ebenem Feld; hat ein groß ^MEisenHammerwerck / und einen artlich gebauten hohen / und breiten Thum / auch oben herum eine o-iiern, oder Lusthaus. Gehört deß Herrn Hieronymi von Mpplsperg seel. Erben. SZmmmm 2ZO Beschkeiburig deßEetz-Hertz-gchumsRäkNdten. Tktttendsvff. GtzmL As Schloß Trutendorff ligt im unteui Viertheil / zwischen Graffenstein M A und Gurnitz / unioeit von dem Wasser Gurgk/ an einem hübschen Orr; ebene Vaufelder / und Wismaten. Vorzeiten war ein Geschlecht / die Herren Trutendorffer genannt / denen es / als ihr Stammhaus / zugehört hat. Hernach ist es aufdie Herren Wildensteiner/ folgends auf die Herren Hai- men; jetzt aber aufden Herrn Johann Rudolphen/ Freyherrn von Kemetter/ ge- langt. Tschepberg. «L As Schloß Tscherberg ligt im untern Viertheil/ zwischen Unter-Traa- MUburg und Gutteusteiu / an dem Fluß Traa/ unter einem hoben Berg; d^hathübsche ebeneFelder/ und gehött dem Herrn Adam Seyftid Wald- Nnnntt Lrrgt-rng. 2Z2 BeschreibungdeßEry-HeryogthumsRärnd ten. Tügt-mg. MDL As Schloß Tygrittg ligt im untern Viertheil/ zwischen Moßburg und MMVeldkirchen/aufderSeiten/ an einem lustigen Berglein oder Hügel/ ^^der von allen Seiten frey ist / und aus einer Seiten einen kleinen See/ zu beeden Seiten aber schöne Wismaten / und Baufelder hat. Es gehört dem Herrn Johann Daviden / Freyherrn von Deütenhofen. Univeit von dannen ligt das öde Schloß Nusperg / welches vorzeiten denen Herren Papurschachern zugehöret. Völckenmarckt. dM^Ie Stadt Völckenmarckt / oderVälckenmarckt/ ligi inlLauant-Vier- WItheil/ zwischen C lagenfurt und Unter - Traaburg / an dem FlnßTraa/ UßMdarüber ist eine lange hultzerne Brucken. War ehedessen e-.n >Ltamm- Haus der Herren Völckl / nach welcher Namen Völckenmarckt es geheissen / und von ihnen erbauet worden. ... » . Es hat sich allda im i z 96M Jahr zugetragen / daß Herr Ulrich von Eybiß- Wald / bey dem Haus deß Herrn Casparn Predingers vorbey geritten; als dessen unzüchtige Hausfrau ihn ersehen / hat sie eine ungebührliche Liebe gegen ihn ge¬ fasst/ und An durch ein kleines Töchterlein auf emen Trunck einladen lassen/ welcher auch in guter Meynung erschienen / und sich keines Argen versehen. Die- weilet! Er aber zu keiner unziemlichen That hat mögen bewegt werden / so hat sie ihn verlacht/ und seine weibische Mannheit vorgeworffen. Welchesalso der gu¬ te Herr Nicht unbillich empfunden / und dieselbe derentwegen eine Hur gescholten. Darob ist Sie dermassen ergrimmet/ daß sie heimlich ihren Herrn erfordern las¬ sen / mit Vermelden / daß der Herr von Eybißwald zu ihr gekommen / sie zu sei¬ nen Willen bringen / und aufVerweigerung dessen / sie notzüchtigen wolle; dannenhero sollte er eilends kommen / und dem schändlichen Ehebrecher den Rest geben; welches auch also erfolget / indem der Herr Caspar Predinger / samt seinem Bruder/ Petern/dem Zimmer zugelauffen/ und den darinn ««getroffe¬ nen Herrn von Eybißwald / unschuldiger Weis / ermordet. Als aber dessen Herr Niclas und sein Vetter Herr Hans Mordax/ innen worden/ haben sie den schändlichen Mord ihres Blutsfreunds zu rächen/ die Thätergefänglich ange¬ nommen : Jmmaffen sie in Herrn Mordaxen Gefängniß etlich Wochen lang ge¬ sessen. Endlich aber ist doch diese Ursach/ durch Herrn Predingers Befreundte/ dahinverglichen worden/ daß sie sich mit allem ihrem Haab und Gut verpfändet haben/ wann die Herren Predinger/ dieBefreundte deß Entleibten nicht wn- remiren / und denselben LütisKÄion geben würden / daß sie so dann denen Herren Mordaxen 420. Pfund Wiener-Pfenning verfallen haben sollten. Man findet aber nicht / ob / und wie die Sach ein Ende genommen. Im 1429. Jahr har sich zu Völckenmarckt / von dem gemeinen Mann/ eine grosse Aufruhr wider die Obrigkeit erhebt / welche aber Herr Meinhard von Liechtenstein / Landshauptmann in Kärndten/ mit sonderer vexcei-ität/ derge¬ stalt beygelegt/ daß die Rädelsführer zum Verhasst gebracht/ derTumultmit gutemGlimpffe gestillt/ und alles Übel/ wider jedermans Vermuten / abge¬ wendetworden. Diese Stadt ist annoch Landsfürstlich. Nahe Völckenmarckt ligt aus einem Berglein das Schloß Kolchos; vor¬ zeiten denen Herren Umbfahrern / hernach einem Freyherrn Fischer; jetzt aber dem Herrn Klies / Probsien zu Teynach / gehörig. Ooooo G.Vert, Beschreibung deß E rtz-Hertz o gchnttrs Rä rndten. 2ZZ 2 Z 4 Beschreibung deß Ertz^ Hertz-gthunrs Rärndten. Je Stadt S. Veit ligt im Gurgger Viertheil/ zwischen Clagenfurt und Altenhoffen: unterhalb dieser Stadt kommen die zwey Wasser / nemlich die Glaan und die Winnttz zusammen. Die Stadt ist eckicht gebaut / mit starcken/ auch an theilsOrten/ mit doppelten Ringmauren/ undSchieß- Thürnen wol versehen / sunt einem Wasier-Graben. Dieses war vorzeiten die Hauptstadt in Kärndten / hat drey Haupt-Thor/ und ein kleines Thürlein. Die Landsfürstliche Burg ist in der Stadt/ nahe dem Friesacher Thor/ hat zwey Plätz: auf einem stehet ein schöner Brunn / mit einer aus weissem Marmorstein gehauenen grossen Schüssel / so in dem Zollfeld gefunden / und hieher gebracht worden / allwo ehedessen die Stadt 82113, oder 82213, gestanden ist / welche der ^ccils An. 451. zerstöret hat. Diese Stadt S. Veit hat auch schöne Vor- städt; in der Stadt aber viel schöne aus Ouaderstucken gebaute / auch verschiede¬ ne gemahlte / Häuser. Der Bürgermeister wird am 8. 70K3NM8 deß Evange¬ listen / der Stadt-Richter aber am Sonntag vor vwi, erwehlt. Es sind auch allda etliche alte Steine mit inlcnxciouikn zu sehen. Als der Erste: 7 i. Julius lucoris l.. Lai venciu8 Lc L'. I.. Kovella Vxor feeer. 8iki 8c ^ulio jnZenuo kil. Xiil. Lok. XII. Urk. Der Ander : n. suku5 Lonäoll L. L3p3rius L7il. Lok. monc. pri. 8rip. XXX. H. 8. LriZalio LcJulius Luccio^. k. DerDritte auf dem Stadt-Thor: ^I.xio.illlequeac.Verer.L.Lc8ik vanius aäjucortter. kac. Lura. Der Viekdte auf dem Freythof: D. 8enecioI.ucioXIoni38ecun6i- namsricoopcima viva feL. 8c8iki. Der FÜnffte auch daselbst: V.Xl.V3!erlU8 prilci3llU8 i^Iil. l.eZ.11. ica k. k. VI. fec. 8ibi 8c V3leri8ur)7lE Lon. pien. DerSechste bey 8.)ok3nni8 äusser der Stadt: Veponius Turkus viv. kee.8ibi 8r Oi3LoxiXXleirimXLon) I<3riü'.8c Vep.(^u3icLXliI. 1e§. iral.kr.G ?^nn. XXX V. 8cip. IUI. Lei. Duc. Lon. Oeiicierr-e IKr. Den Urjprung dieser Stadt beschreiben unterschiedliche ämkores / und zwar folgender Gestalt: Es habe um das Jahr Christi 902. Ertz-Hertzog Eber¬ hard zu Kärndten einen schweren Krieg wider die Hunnen geführt/ und dieselben in vielen Scharmützeln zwar geschlagen; doch aber endlich seye wegen der feind¬ lichen Übermacht der fromme Fürstin nicht geringen Schrecken gerathen/nnd ha¬ be sich / als Er eines Tags mit dem Feind schlagen sollte / und schon alle menschli¬ che Hülffeverlohren Ware/ zuGOtt gewendet/ denselben umBeystand ange- ruffen:da sey ihme im Schlaff ein Gesicht erschienen / welches Ihme zugespro¬ chen/nur getrost zu seyn / und sich vor dem Feind nicht zu entsetzen/ dann dersel¬ be werde im Streit unterligen. Nachdeme der Ertz-Hertzog nun erwacht/ habe Er ein Gelübd gethan/wann Er dem Feind obsiegen würde/ GOttzu Ehren/ an selbigem Ort / da ihm das Gesicht erschienen/ eine Kirche zu bauen; welches aucherfolget: Da dann die Kirche/ zu Ehren deß H. Märtyrers S. Veit/ er¬ bauet worden; weilen aber an diesem Ort lauter Erlachstauden / und anders Gesträusses/gestanden/ wurde diese Kirch / und der/ nach und nach darzu er¬ bebte / Marckt/ oder die Stadt / zu S. Veit in Erla / genannt. Es ist aber S. Veit/ biß auf das Jahr Christi 1290. nur ein Marckt ge¬ blieben/ da es erst von Ertz-Hertzog Meinharden/ nicht allein mit dem Stadt- Recht versehen / sondern auch zu einer Hauptstadt in Kärndten / wo die Lands- Fürsten am liebsten rekckrt haben / erhebt worden. Die Fürstliche Burg / bey dem Friesacher Thor/ hat Ertz - Hertzog Ulrich zu Kärndten / deß Namens der Erste/ eingebornerGrafvonMuertzthal / von Grund auserbauet / in welcher Er / wie auch folgends etliche andere Ertz-Hertzogen / ihren Sitz gehabt; dadurch denn die Stadt zimlich auskommen / und reich worden. Sie ist solang eine Hauptstadt verblieben/ und alle Rechten deßLands hier gehalten worden/ biß dieser Haupt-Titel aufClagenfurt (allwo jetzt die Hauptstadt ist /) cmn^i-irt worden. Die Müntz-Banck bleibt annoch zu S«Veit/ allwo noch heutigs Tags das Geld geschlagen/ oder gemüntzt wird. Ppppp LuZippius, Beschreibung deß Ektz- Hertzogthums Räktidten. 2 z 5 LuAippius, und ^venrinus, schreiben/ daß um das Jahr Christi477» k-mlkE, ein Edler Römer (so dem Luräom, Landshauptmann in Kärndten/ ungeacht erin diesen Landen Bischoff war/ im Regiment istnachgefolgt) zudem heiligen Severino kommen/ und etliche Tage bey ihm geblieben: Als er nun wiederum von ihme geschieden / habe S. Severin zu ihme gesprochen: Ehrwür¬ diger Herr / eile nur fort / denn das Volck will dich kurtzum zum Bischoffen ha¬ ben; und dieses sey auch geschehen : Dann sobald er wieder nach Haus kommen/ hätten ihn die Burger zu Hurnia, der damaligen Hauptstadt in Kärndten/ (welche tlzeils ^urkores, wiewol falsch/für die Stadt S. Veit halten / weilen dazumal selbige noch nicht gestanden) das Bistum daselbst anzunehmen / genöthi- get. Bald hernach wurde dieser Bischoff von 8.8everino,vor den Teutschen ge¬ wärmt : denn es kam ein Römer von dieser Hauptstadt'NKurnia, mit Namen Xiaximinus. zu 8.8everino nach Passau/und blieb etliche Tag bey ihme im Clo- ster/und vernähme von 8. Zverino, daß bald eingroßesUnglücküberfein Vatter- land kommen würde/ nähme also Briefs von ihme/an den Bifchoffk2uknu m,und zog wieder nach Haus.Da nun k^uknus das Schreiben Severini gelesen/befahl er seinem gantzen Bistum/ daß männiglich drey Tag nacheinander fasten/ und GOtt mit Andacht anruffen sollte; so auch geschehen. Obwolen nun die heydni- sche Leutschen in grosser Menge nachmals ankommen / und das platte Land durchstreiffet und verderbt/ haben sie doch keiner Stadt/ oderFleckens sich be¬ mächtigen können. ?2ulinu8 aber quitirt hierauf fein Bistum/ lucceckrte (wie oben gejagt) dem Luräoni in der Landshauptmannschafft/ und nähme dessen hin¬ terlassene Tochter/ Vsieriam zur Ebe/erzeugte aber keine Kinder mit ihr. Und als er das Land n. Jahr und 9» Monat regieret/ kam nach ihme diese Landchaupt- mannschafftan König Dietrichen von Bern/welcher die mannhaffte Gothen be¬ herrschet hat. Als im 1292. Jahr/ zwischen Hertzog Albrecht zu Oesterreich/ undErtz- BischoffConraden zu Sallzburg / ein langwieriger Streit / und Krieg entstan¬ den/ auch in der Güte nicht hat vertragen werden können; hat Hertzog Albrecht zu Oesterreich an seinem Schweizer / dem Ertz - Hertzogen Meinharden zu Kärndten/ welcher in Tyrolresidirt/ begehrt/ daß er entweder selbst in Kärnd- Ppppp ij ten 2^6 BeschreibullokdeßErtz-Hektz-SchumsR ärttd ten.' ten kommen/oder jemand anders/ das Land vor Schaden/ Angriff/ und Auf¬ ruhr zu beschützen / abschicken sollte. Diesem nach sandte Ertz-Hertzog Main- Hard / feinen jüngsten Sohn Ludwigen / in Karndten / daffelbige zu regieren/ und zu bewahren. Als nun dieser Fürst / bey einem halbenJahr/ zu S. Veit in der Burg residirt/ da haben etliche Grafen und Herren / wider denselben conlmnrt: Nemlichen / Ulrich /und Fridrich / die Grafen von Hainburg; Conrad und Lien- hard/die Grafen von Freyburg; Rudolph von Pfanndorff/ Vttzdom zu Friesach/ zwey Herren Carlsperger / und Herr Dörstlinger/ auch zween Burger zu S. Veit/ nemllch Conrad vor dem Thürl /und noch einer dessen Namen unbekandt; wie auch der damalige eommenllscor S- Johannis Ordens zu Pulst. Diese alle kamen eines Nachts ans S. Veit/ mitLaitern/ und Steigzeug/ über die Stadt- Mauer / eröffneten die Thor und griffen den jungen Ertz-Hertzogen Lud¬ wig an/ der sich mit seinen Hofgesind zwar lang/ und ritterlich gewehrt/ allein doch letzlich gefangen (wiewol^vencinuswill/ daß man Otto/ und nicht Lud¬ wig gefangen/ auch daß sein Bruder der Albrecht/ in dieser ^a-on zu S. Veit sey todt geblieben) und auf das Schloß Teggenbrunn/ dem Ertz- Stifft Saltz- bürg gehörig / von dannen nach Werffen insSaltzburgerLand gebracht/ die Stadt S. Veit aber eingenommen / und der Ertz-Hertzog Ludwig in Karndten/ aller seiner Haab und Güter so er in der Stadt S. Veit gehabt/ beraubt worden. Man sagt auch / man habe die Stadt-Thor allda abgebrochen/ und anfFriejach geführt/ davon noch anjetzo eines zum ewigenDenckzeichen/am Schloß zu Frie¬ sach vorhanden seyn solle. Uber dieses hat Ertz-Bijchoff Conrad / mit Hülff der Grafen von Freyburg / das Schloß Freyburg / ob S. Veit gelegen/ (welches dem Ertz-Hertzogen Mainhaxd zustund/ und wie das nunmehr zerfallene Ge¬ mäuer arrzeiget / vorzeiten sehr groß und vest gewest ist/) scharff belagert. Allbier haben die Grafen von Freyburg / als in ihrem Stammhaus / vor diesem beysam- men gewöhnet / und daraus grossen Frevel wider den Lands-Fürsten verübet. Nun aber ist es gantz unheimlich allda/ und kann/ wie ^eZilerus schreibt/ nie¬ mand / ohne sonderbare Gefahr seines Lebens / darzu kommen / weilen man vor gewiß darfür hält/daß ein grosser Schatz allda verborgen lige / welchen die bösen Geister verwahren / und niemanden darzu lassen: Massen solches schon vielen be¬ gegnet ist. Dieses Schloß aber hat nicht erobert werden mögen/ weilen es mit aller Nothdurfft wol versehen gewesen/und hat also der Ertz-Bischoffunverrichtee Sach/wieherum abziehen müssen. Dahero hernach ein noch grösserer Krieg/ zwi¬ schen Hertzog Otten/und dem Ertz-Bischoffen entstanden/sowol in Karndten als inSaltzburger-Land: ImmassenErtz-HertzogMeinhard seinen andernSobn OccoiiLm in Kärndten / an statt seines gefangenen Bruders/ allda zu regieren/ und die Treulosen/so an seiner Gefängniß schuldig/ an Leib und Gut abzustraf¬ fen / abgefertiget/ welcher seine Residentz ausdem SchloßFreyburg genommen. Da aber GrafFridrich von Hamburg/ und Graf Hermann von Freyburg / die¬ ses Fürsten Ankunfft vernommen/ entwichen sie aus dem Land; den GrafCon¬ raden von Freyburg aber/ item Herrn Carlsperger/ Herrn Oommenciaroru zu Pulst / HerrnDörstlinger/ und zweyBurger zu S. Veit/ ließErtz-Hertzog Otto gefangen nehmen / und auf ihre Bekänntniß/ mit Rossen schleissen/ alle ihre Schlösser / Haab und Güter einziehen / und unter die getreue Vasallen aus- Heilen. GrafFridrich von Auffenstein/da Er/als Obrister Hauptmann/oder Lands- Hauptmann in Kärndten/eineZeitlang in der Burg zu S.Veit rellllirt/hat er im rzrz.Iahr / gleich vor der Stadt/ ein Frauen-Clofter 8. Ordens/ aus eigenen Mitteln gestisstet/ und ausgebauet/ worzu die Herrn von Oesterreich so- vielctonwt/ daß davon die Closter-Frauen sich ehrlich haben unterhalten kön¬ nen. Weil aber diese Nonnen mittler Zeit sich nicht wol verhalten / sind sie beur¬ laubet/ und an deren statt arme alte Leut angenommen/ mithin ans dem Closter ein Spital worden / darinnen noch heutiges Tags viel presthaffte Leut ihren Un¬ terhalt haben. Als die Frau Margaret!) Maultaschin / in Karndten / gekrieget/ hat sie die Hauptstadt S. Veit An. r z z 8. starck belägert: Es ist aber Herr Con¬ rad von Kreygd/ Landshauptmann in Karndten/ mit seiner Mann-undBur- gerschafft ausgefallen / und vom Feind viel nidergemacht / auch über dreystig Ge¬ fangene erlediget; hingegen hat die Maultaschin um S. Veit alles ruimrt/ die Vorstadt Brand geschätzt/ und völlig ausgeplündert. Obgedachter Herr Lands- Veit den Abzug; Unterdessen hatte der Herr von Kreygd zu Clagenfurt sich ver- stärcket / und zöge dem Feind entgegen / traffe denselben unweit Altenhoffen am Kopfffeld an/ gieng anfihn los / und schlug ihn aufs Haupt; dardurchdenn obgedachte Herren alle wiederum erlediget/ und der / bey S.Veit empfangene Schimpff/wol gerochen worden. 1484. seynd dieTürcken inKärndten eingefallen/ und haben um S. Veit viel Volcks/ theils gefangen genommen / theils aber nidergesäbelt/ aus¬ geplündert / und alles in Grund verderbt und verbrannt. ImIahr 1515-haben dieBauren fast in gantzKärndten rebeisirt/ und vor S. Veit über roov. derselben sich versammlet / von dar sie sich in das Geysi Thal in Ober-Kärndten gezogen / der Hoffnung / mehr Vnndsgenossen zu über¬ kommen; welcheaberendlichgestillt/ und pro memoria, mit dem Vundgeld in dem Urbrriv, belegt worden. Qqqqq Zn BL schreibun sdeßE rtz-Heetz-gch« msLäkNdtLN. 2Z7 Landshauptlnannware zwar bedacht/ der Frauen Maultaschin durchAn^ra- caAema beyzukommen/ ist aber von etlichen treulosen Burgern verrahtenwor- den. Nichts destoweniger hat sie langer allhier sichaufzuhalren nichtgetrauet/ sondern ist bald hernach ab-und gegen Clagenfurt gezogen/ und hat unterwegs alles verwüstet und verheeret. Im Jahr igg 6. ist allda/ bey klarem Himmel/ ein grausames Ungewittee entstanden/ welches in die Hauser geschlagen/ Menschen und Vieh/ auchalle Früchte in dieser Gegend nicht allein verderbt / sondern auch die Stadt S. Veit/ samt den Vorstädten völlig / äusser deß Herrn von Kreygd Behausung / abge¬ brannt. gosian-kranciscusVicosiuraaus schreibt/ daßim iZY5.Iahr/ ein Cardi¬ nal/ Antonius Oajeranus, ein geborner Römer / anfS.Veit/ zum Herrn Ul¬ rich von Weißbriach/ Landshauptmann/gewisser^oZocien halber/ankommen/ und allda sich in eine schöne Jungfrau soll verliebet haben/ und als er dieselbige zu seinem unziemlichen Willen nöthigen wollte/ von ihr / mit einem Messer/ er¬ stochen / und lein Leichnam aufAglarn gebracht worden seyn» ^rmo 1409. drey Tag vor osi^iMst die gantze Stadt S. Veit in grosser Feuers-Noth gewesen/ als eine vernehme Adel. Hochzeit allda cciekrixr wurde/ indem eine leichtfertige Dirne ihrem Anhang dem Bmholomee Rasch/ deß Herrn Heinrich Welzers Diener / einen guten Bissen zurichten wollen / aber der¬ gestalt unachtsam nut dem Feuer umgangen / daß dasselbige innerhalb einer Stund/ dermassen überhand genommen/ daß diegantze Stadt in höchster Ge¬ fahrgestanden. Wie es etliche ausgezeichnet/ so solle dieseBrunst durch zwey Zauberinnen seyn gedämpffet worden. Nachdeme im 1440. Jahr / Johann Wittobitz / dee Grafen von Cilly Feld-Hauptmann/ auf Befehl Ectz-Hertzogs Albrechts zu Oesterreich/ Mei¬ ner grossen Kriegs-Macht / zu welcher auch 500. wolausgerüstete Reuter gestos¬ sen/inKärndten eingefallen/ und sich vor die Stadt S.Veitgelägert/ ist eines Tags Herr Hartneyt von Kreygd / Landshauptmann allda/ mit seiner Reute- rey unversehens ausgefallen / und hat vom Feind über iso. erlegt; undobwol die übrige sich geschwind zu dem Zelt deß Wittobitz KIM/ und einen grossen^!- lärm gemacht / sind doch die Unsrigen/ ohne Versichrung eitriges Manns/ wieder in die Stadt gekommen: Bald daraufthat der Herr von Kreygd wiederum eine« Ausfall / aber gantz unglücklich/ dann ihm über 50. erschlagen und gefangen wor¬ den / unter welchen auch Herr Niclas von Dietrichstein/ Herr Vartholomee Ke- venhüller/ und HerrReichard von Chrnau/ gewesen; der von Kreygd aber ent¬ flöhe kümmerlich nach Clagenfurt. Auf diese Victori hat der Wittobitz der Stadt S.Veit desto hefftiger zugesetzt; hat auch nicht viel gefehlt/ daß er solche/ durch Verrätherey/ bald erobert hätte / indem ein Burger allda / Namens Mert Grünwald/ dem Feind versprochen/ dieThorwacht niderzumachen/ die Schlüssel;» nehmen / dasThor bey der Stadt zu eröffnen/ und also die Stadt - dem Feind zu übergeben; welcherverräthersscheAnschlagaber/ durch Göttliche kro vicientz/von einem andern redlichen / und in allen Occasionen treu und auf¬ richtig sich erwiesenen Mit-Burger/ Namens Andree Mägerl/ zeitlich entde¬ cket worden. Der Verräther wurde/aus Befehl deß Herrn von Hengstbach/ in 2 Z 8 Beschreibung deß Errz-HertzogchumsRärndten. "In diesem 1515. Jahr seynd die Versammlungen Einer Löbl. Land, schafft in Karndten/ alsdieLand-Täge/ Hoftheydung/ oder Lands-Recht/und andere Lands-Zulammenkunfften / von S. Veit aufVölckenmarckt/ gelegt/ solang das Clagenfurt recht erbauet worden / aus Ursach / wie gesagt wird / daß die von S. Veit das Landschafftliche Kriegs-Volck/ in Bunds-Nöthen/ keines Wegs in die Stadt lassen wollten. Als im Jahr 15z 2. der Cardinal Nippoiyms Necllceg , welcher von deß Pabsts wegen 12000. Italiäner wider den Türcken zum Succurs herausge¬ führt hat / aus einem visZuüo, weil ihme der Keyser kein hohes commanäa aufgetragen / sich ohne Keyserliche r^entz/ samt den Seinigen/ wiederum zu¬ ruck nach Italien begeben/ und unterwegs gegen den Inwohnern mit allerley Schmach und Mutwillen/ sich übel verhalten; istKeyserCarl dardurch be¬ wegtworden/ dem Landshauptmann in Karndten anzubefehlen / daß wo er den Cardinal ttippoiyrurn, und seine Untergebene antreffen möchte/ er solche nur gesanglich annehmen und aufhalten sollte. Als nun über wenig Tage her¬ nach der Cardinal aufS. Veit käme / hat solchen / samt ändert» stattlichen Wäl- kischen Herren/ Herr Landshauptmann aufheben und arrelkren lassen. Weik aber derKeyserbesorgte/Pabst Siemens vn. deß wppohci Vetter / möchte dardurchhefftig cksZuttirt werden/ befahl er solche wiederum los zu lassen; dar- aufsie dann alsofort gegen Villach / und von dorren weiter nach Haus marschirt seynd. Im Jahr 1574» reifete König Heinrich in Polen und Franckreich/ aus dem Königreich Polen/ nach Franckreich / durch S. Veit/ den E. E. Magi¬ strat daselbst/ in ein schönes und wolerbautes dem Herrn Moritzen Schweißer zuständiges Haus loZwet. Es ist aber diesem Potentaten / als er deß andern Morgens in die Pfarrkirchen zu der Meß/ mit seiner völligen Hofstatt/ gegangen/ etwas Seltzames begegnet. Denn als er auf einer schwartz-fammeten / vor dem Altar ausgebreiteten/ Decke gekniet / und andächtig gebetet/ daistderTodten- Kopffunrer dem grossen Crucifix/ so vor dem Altar gestanden / unversehens her¬ ab/ und mit solchem Gewalt aufden König gefallen/ daß er vor Schrecken zu Boden gesuncken / und darüber sehr bestürtzt worden / auch solches für ein gewis¬ ses prseLZium einer unglückhafften Reis / oder / daß es ihme sonst nicht zum besten würde ergehen / gehalten. Immassen er auch gantz perplex, nach einge¬ nommenem wenigen Mittag - Essen / gleich hernach abgereist. Diese Stadt S. Veit ist Landssürstlich. Zwischen S. Veit/ und derProbstey Kreyg/ ligt das Schloß Seebühl; gehört einem Grafen von Manndorff. I «gleichen ligt unweit von S» Veit das Schloß Laneck/ einem Freyherrn von Seenußzuständig. Velden. As Schloß Velden ligt im obern Viertheil/halben Weg zwischen Cla- MWenfurt und Villach/ hartandemWörd-See/ an einem lustigen Drt/ H^Dvon dannen man biß Clagenfurt / zwey starčke Meilwegs/ aufdem See fahren kan. Es ist überaus schön und herrlich gebauet / hat schöne Gärten / lu¬ stige Walder/ Baufelder/ und Wismaten. Gehört Ihro Gräfl. Excel!. Herrn Frantz Adam/ Grafen von Dietrichstein / Z. D» Hof-Cammer Presiden¬ ten re. re. VeW Beschreibung deß Ektz- Hertzsgthums Aäkndten. j 240 Beschreibung deß Ertz- Heryogt hum s Rärn dten. Veldkipchen. MM Er Marckt Veldkirchen / oder Feldkirchen / ligt im ober» Viertheil / zwu ZWsche n S. Veit und Villach / an einem luftigen Ort; ist ein feiner und ^^vgrosser Marckt/ allwo ein alter Stein zu finden/ mit dieser inlcriprion: ^ur.Lura. Vk.8. Lc^uriHiconi Lon. Xsr. Lc /^ur.Vrio kil. s -^nn. XXXII. Im IZZ4» Jahr/ als Frau Margareth Maultaschin / mit ihrer Kriegs- Macht inKärndten kommen/ ist zwischen ihr / und der Kärnerischen Ritter- schafft / samt dem Steyrischen und Crainerischen Succurs / unterm Lommsn- cko Herrn Fridrichen von Auffenstein/ Landshauptmann in Kärndten/ einblü¬ tiges Treffen bey Veldkirchen geschehen/ wobey beederseits viel geblieben; jedoch erhielte sie den Sieg/und ließ alle unsere Todte oder Erschlagene gantz nackend ausziehen/ und also unbegraben / ligen: hat auch im übrigen allhier arger als ei¬ ne höllische kuria tyrannisirt. Nach dem ist sie vor das Schloß Hafnerberg / na¬ he bey Veldkirchen/ eine selbiger Zeit vornehme Herr - oder Grasschafft/ und Stammhaus der Grafen von Hafnerberg (so aber schon längst abgestorben) ge- rucket / und solches belagert. Weil nun der darinn sich befundene Herr Heinrich von Cöllnitz / anch andere tapffere Edelleut/ von Erk-Hertzogen Otto keine Hülff und Succurs erlangen kunnten / indem es ihme / wie hertzlich gern er auch ge¬ wollt / selbiger Zeit unmöglich/ und er felbstenHülffbenöthigt gewesen: alsohat- te die Maultaschin Lufft/die Belagerung zu xroiequlxen. Nachdem sie nun ein gantzes Monat damit zugebracht/ hat sie endlich in der fünfften Wochen / weilen schon fast alle Leute darinnen rodt geblieben / auch viel verwundet worden / solches mit stürmender Hand erobert. Der Herr Heinrich von Cöllnitz / und etliche ande¬ re vom Adel / und Soldaten / (so noch lebendig und gesund wären) haben sich un¬ ter währender Bestürmung deß Schlosses / ritterlich durchgeschlagen / und sind endlich/ doch sehr verwundtaufdas veste Schloß Dietrichstein gekommen. Die Maultaschin aber hat Hafnerberg starck besetzt / und mildem übrigen Kriegs- Volck/ besagtes Schloß Dietrichftein auch belägert (wie solches oben bey Be¬ schreibung Dietrichstein zu lesen ist) das Haffnerberg aber beym Abzug völlig äernoiirt / und über einen Haussen geworffen. Dieser Märckt hat einsmals denen Herren von Auffenstein zugehört: Als aber Herr Fridrich/ der Letzte dieses Stamms / wider Ertz-Ertz-Hertzogen Wil¬ helm rebellirt/ ist er gefangen worden/ und darüber gestorben/ und also dieser Marckt Veldkirchen/ samt mehr andern Herrschafften/ im izy6.Iahr/ andas Ertz-Haus Oesterreich/ folgends aber an das VistumBamberg kommen/dabey es annoch bleibet. Unweit Veldkirchen ligtPeitschach / zum Stifft Ossiach/ oder jetzt Herrn Adam Leürner/gehörig; Imgleichen bey Ende deß Ossiacher Sees/das Schloß Tressen / so gantz öd / und vorzeiten der Herren Ehrnauer gewesen. Vellach. MM Er Marckt Vellach ligt im obern Viertheil / an dem Wasser die Meel ge- MWnannt / zwischen hohen Gebirg / ist ein schöner Marckt. Hier hats vorzei- ^W6>ten gute Gold- und Silber- Bergwercke gehabt. Es ist auch ein alter Stein mit folgender inlcriprion da zu sehen. I.onAius?acroc!uz lecucus piecsrem Lol. Lenc. korcos cum ecliiicioliuic 8epulrurresun6to, vivus clonsvir, uc ex reäiru corum rolX Lc citre pecrono Luo, sc ciuLnäslsue 8lbi poaeremur. Dieser Marckt ist Lands- Fürstlich. Vittkmg. Beschreibung deß Ertz-Hcrtzsgthums Lärudteu. 241 242 Beschreibung deßErtz- Hektz-gthums Räendtttt. 6. 8. 116z 1175 n8z n87 1192 I2OO 1209 1215 1217 1224 I2Z5 1244 1252 126z 1270 1277 1290 IZOZ IZ48 iZ9i 1428 1411 1414 142z 1425 1428 1445 1466 1481 1501 -5Z4 1545 !57o 1582 1598 1608 1641 1645 1649 1652 1657 27. /^.näieas 28» soannesIV. 29. lükriliianus zo. Joannes V. zi, QerkaräusH, Z2. ^iarckLusI. zz. Joannes VI. Z4. ^3cckXU8lI.LaNg. Z5. kol/äorus z6. Sebsüignus SE» Z7. Lernaröus I. z8. ^manciusPrugger. Z9. kbüippus 42, QeorZiusI.GorMN. 41. OeorAiusii-Remprecht. 42. Oeor§iu8lH.Dmg. 4z. Lernaräus II. Gt'iesser. 44. Lucas VlattMgk. 45. ekriliopkorusSocher. 46. v/ilkelmus Müll. 47« Ist der Hochwürdige Herr svll- Keimus ii. der jetzt regierende/ deine als einem gelehrten und verständigen Herrn/ GOTT langwierige/ glückliche Regie¬ rung verleihen wolle. Lberkar6us ^u. LNriüi 114z Ooäetriäus Lkuenraäus I. ^ientiar6us Luöovicus Lcrckol6us Lal^uiuuz Lkuenra^usll. Henricus I. 10. dlicolausl. 11. Okuenraäus HI. 12. Uromas iz,. Ornoläus 14/ Llerbrarräus 15. I^enricusH. 16. kriäericus 17. OlruenrLäusIV. 18. /LZiäius ly. ^lbercus 20. dlrcolausll. 21. 8imon 22. Joannes!. 2Z. Nicolaus Hk. 24. loannesll. 25. Oerlraräusl. 26. ^osanesIH. Sssss Vrctring. MpLAsStifft/ und Closter Victring/ oder Vittring/ ligt im untern Vier- M Atbeil / zwischen Clagenfurt und Keutschach / eine halbe Meil von Clagen- ^Mfurt / an einem hübschen Ort; ist ein grosses Gebäu / aufdie alte Manier/ daran der jetzige Herr Prselatviel verbessert/ und rcnovwt/ auch einen schönen steinernen grossen Brunnen machen lassen. Allda sihet man auch einen alten Stein/ mit folgender lnlcripcion: 8acuHus Vrlrn. Le trnira Lr. /^cci. VI. LeZ. Lreru. 8i'br Lc trnicar. Vl.-^n. v. V. ^lus Vabre. Der Ursprung dieses Stiffts ist / wie folget: Als Ertz-Hertzog Heinrich zu Kärndten / die grosse Victori vorAglarn/, wider MarggrafenEnglberten in Histerreich/erhalten/ istdernitunterdenMundisten sich dabey befundene Graf Mainhard von Mollentein (dessen Gemahlin Frau Kunigund/ Ertz-Hertzogs Marquards zn Kärndten Tochter/ihme keine Leibs-Erben gebohren) mit vielen seinen Rittern / und Edelleuten / nach Paris / zu König Ludwigen den Sech¬ sten / gezogen / welcher weil er ihn mit Freuden empfangen / und folgends mit an¬ sehnlichsten Dienst und Aemtern begäbet/ ist er deßwegen von einem Frantzösi- schen Ritter kiagiäo Hieano beneidet/ und bey dem König fälschlich angegeben worden/ als wollte er wider denselben/ eine heimliche ooMpirac-onanstifften. Als aber der König dem «.inaiclo, den Beweis ausgetragen / und hingegen dem Beschuldigten seine Verantwortung verstauet / hat GrafMeinhard seine Unschuld zu erweisen/ dem Angeber / mit eom'cnsdeß Königs/ einen Ritterli¬ chen Kampff angeboten / auch diesen seinen Feind in öffentlichen Schrancken/ ritterlich erlegt / und obgesteget. Darob hat der König sonderbare Vergnügung empfangen/ und den Grafen bey seinem Abschied nach Kärndten / nut reichen Königlichen Verehrungen beschenckt. Als er aber wieder zu Haus angelangt/ und von ftiner Frauen Gemahlin / mit tausend Hertzens-Freuden empfangen worden / hat er im Jahr 1117. weilen ihmeGOtt vor Unehrebewahret/ und den Sieg wider seine Feinde allezeit verliehen / ein Closter zu stifften/ und zu bauen angefangen/und solches ViLtoria genannt; auch darzu neben feiner Frau Gemahlin/ das nahe darbey gelegene Schloß und Herrschafft Natternberg / mit aller Gerechtigkeit dergestalten^omrt/ daß das Schloß abgebrochen / und das Closter darvon erbauet werden solle / darein der Orden otter-oMiis nachmals mcroäucwt worden. Diesem Stifft sind in der Ordnung folgende Abbten / oder Prälaten vorgestanden. 1. 2. z. Beschreibung deß Ertz-HertzsgthumsAärndten. 24z WUA « S »M I B M MM ME Bey diesem Closter Victring / ist ein überaus lustig-und annehmliches Berglem/und darbey em dickes Waldlein. Oben in der Mitten stehet eine Ca- pelln/ gleich einem Eremiten-Hauslein. Es hat vor vielenJahren/ hier um Victking/ nicht ohne grosse Verwunderung/ häussig Waitzeri geregnet. 244 Beschreibung deß Ertz- Hertzogthums Rakndten! BeschreibungdeßEktz-HertzogchumsRaendten. 245 Villach. Je Stadt Villach ligt im obern Viertheil / an einem lustigen Ort / zwi- M Ischen Clagenfurtund Spital/ an dem FlußTraa / darüber eine lange «Mbhülyerne Brucken gebauet. Hierdurch gehet alle Kauffmanns-Waar/ aus Ztalien/ undCrain/ ins LandKärndten/ Saltzburg/ und in das Reich hinaus / und wiederum herein. Zn dieser grossen Niderlag / und Handelstadt/ sind viel kaNorn/ und dergleichen Handelsleute zu finden/sie ist auch gar Volck- reich: und obwoln selbige schon etlichmaln/ auch erst vor sechs Zahren/samt der Bruckenabgebrunuen/ hat sie sich doch wiederum erholt/ und istmitschönen Häusern / auch säubern Vorstädten wieder erbauet worden. Neben zwey grossen Haupt- Tkmn / ist sie mit starcken Ringmauren versehen. In der Vorstadt ist das Cappuciner Closter / mit zween alten Steinen /und deroselben inlcripcion i- buszuseheu. An demersten: Vibiuskorcun^cuscumZuisUrb. im An dem'andern: Lm'coR.elpgrik. Lc L3NN2NL Veninak. Vxor V. v.k. ^mbicirabo k. Lquici ^uxiliario 4n. XX. eli. Diese Stadt Villach / war vorzeiten eine Römische Ooionm, von o. sulic» cLkre, anfangs deß Gallischen Kriegs/ zu einer Römer eoiouia gemacht/ und hat Loiouia suka geheissen; hernach wurde siesuUum earuicum genannt: anjetzo heisst sie Villach. Als die Gothen viel Länder/ Stadt und Flecken/ hin und wieder eingenom¬ men / sind sie im Iahr Christi 262. mit z 0000. Mann / biß an die Stadtfuilum carnicu m kommen / Weils Volck allda herum / erbärmlich nidergemacht/ theils aber in die SclavischeDienstbarkeit geführt / auch alles verwüstet und ver¬ brannt. Nachdeme Ertz-Hertzog Heinrich / mit dem Zunamen Lucius, oder der Lahme genannt/aus Kärndten gewichen / hat er ihmeallein zwo Grafschafften/ als Villach / und Wolffsberg/ Vorbehalten; welche er hernach / als er Röm. Keyser worden/ seiner Gemahlin / Frauen Kunigunden / anstatt deßHeyrath- Guts gegeben. Nach deren zeitlichen Absterben / sind beede diese Herrschafften/ zudem/ von ihnen beedeugestiffteten Bistum / Babenberg/ oder Bamberg/ clouirt worden / im Jahr Christi 1006. dahinsie annoch gehörig sind. Nachdeme Ertz-Hertzog«.uäolpUus mit starcker Kriegs-Macht/ Anno iz 59. in Kärndten kommen/ eroberte er die Stadt Friesach/ welche derMaul- raschin / und Bayrischen Parthey anhienge / und verbrannte sie; ingleichen ge¬ wann er die Stadt S. Veit/ und weil sie den Seinen auf das Aollfeld zu rucken/ wehren wollte/ plünderte er sie. In diesem Zug eroberte erauch die Stadt Vil¬ lach/ und verwüstete sie; welches sich also zugetragen: Demnach Ertz-Hertzog kuäoipkus verstanden / daß die Burger zu Villach ihn nicht einlassen wollten/ und mit Ioniens Herrn Conraden von Himmelberg / ihres bestellten Haupt¬ manns/ vor diesem/ öffentlich mit der Maultaschin es gehalten/ einfolgigihme zn wider wären/ hat er dem Herrn Fridrich von Colnitz/ z Ooo.zu Fuß/und 1500. Reuter gegeben/ die Stadt Villach einzunehmen/ und niemanden zu verscho¬ nen. Als nun der Colnitz mit seiner Macht vor die Stadt Villach gekommen und selbige aufgefordert/ dieBelägerte aber sich zu nichts verstehen wollten: hat er zum mehrern Ernst gegriffen / und nach etlich Tagen / die Stadt mit stürmen¬ der Hand erobert/ dieselbe/ nur die Kirchen ausgenommen / ausgeplündert / und gäntzlich zerstöret. Der Hauptmann von Himmelberg aber/ entkäme zwar / je¬ doch sehr verwundtund mitgrosserLebens- Gefahr. ImIahr 1478. da dieTürckenofftgedachter massen/ Kärndten überfal¬ len/ haben sie deren Orten gantz unmenschlich/ und tyrannisch gewütet/gemordt/ gesengt/und gebrennt. Anno 1492. ist der »aili u-M mit starcker Armee in Kärndten komen/und darinn sehr übel gehauset. Als er nun endlich ins Villacher Feld gerucket/ist der Landshauptmann in Kärndten/ Herr Rudolph Kevenhüller/ mit dem Adel/und Lands-Ausbor-Volck / wie auch dem / vom Keyser ^ximriiLno geschickten Ttttt Succurs/ Succurs/ nemlich 2220. zu Roß/ und 500s. zu Fuß/ demselben entgegen ge¬ zogen: und obwolen er weit schwächer gewesen/ dannoch in dem Namen GOt- tes / mit dem Türcken in eine blutige Schlacht sich eingelassen / den Feind im er¬ sten Angriff an dem Ort / allwo in die 1500. gefangene Christen sich befanden/ getrennet/und folgends aufsHauptgeschlagen/ auch alle Christen Sclaven er¬ ledigt. Zn dieser Schlacht sind der Türcken bey 10200. aufder Wahlstatt ge¬ blieben/ 7220. hart verwundt worden/ und wenig mit dem Leben darvon kom¬ men. Der Unsrigen aber sind bey 6222. todt geblieben/ und fast alle / sonderlich aber der Adel / verwundt worden. Der »sli L-M selbst wurde mit einem langen Rohr / von Herrn Rudolphen Kevenhüller / in der Flucht / in das rechte Schul- terblatgeschossen/ gab auch sobald er vom Pferd gefallen/ und eben von Herrn Niclas Raubergefangen werden wollte/ den Geist auf. Bey diesem Treffen haben sich absonderlich recht Ritterlich erwiesen / Herr Rudolph Kevenhüller/ HerrPancratz von Dietrichstein/ Herr Veit Welzer/ Herr Leonhard von Col¬ nitz / Herr Niclas Räuber / Herr Georg von Weissenegkh / Herr Christoph von Weißbriach / Herr Lienhard volt Preysing / Herr Niclas von Liechtenstein/ Herr Hans Ungnad; wie imgleichen auch die Auxiliär- Völcker. Im Zahr 152z. als eine stattliche Hochzeit zu Villach gehalten worden/ ist aus Unachtsamkeit/ im Stall das Feuer auskommen/ und sind/ weilen das Feuer unvermerckt/ sehr überhand genommen / die tantzenden Hochzeit-Leute fast alle verbrunnen/theils aber (als durch ein kleines Mägdlein angezeigt worden / daß Feuer im Haus wäre) über die Stiegen mehr gesprungen / als geloffen / und ha¬ ben ihreretlicheim Fallen/ Händ und Füsse abgebrochen/ etliche aber sind gar zu todtgetreuen worden/ ist auch der meiste Theil der Stadt verbrunnen. Als ANN0 I5Z 2. der Larclinai ttippol^cus Neljices, mit feinem Volck/ von S. Veit (wie schon oben bey Beschreibung der Stadt S. Veit gesagt wor¬ den) hieher auf Villach ankommen / haben ihme die Burger nicht wollen mit der völligen Mannschafft auf einmal durch die Stadt marcluxen lassen/ sondern em Fähndlein nach dem andern; weil sie in Sorgen gestanden / die Ztaliäner möch¬ ten was Übels renciren. Es wollten aber die Ztaliäner diese Lonckc-on nicht Ttttt ij an- 2/1.6 ResckrLlbunttdeßEktz^HektzSktchumsRäendtett» änrrehmell / öorgebenoe / es wäre ihnen nicht rühmlich / also leparixr durchzumae- schiren. Demnach haben endlich die Burger Schiff zusammen führen / und un¬ terhalb der Stadt eine Schiffbrücken machen lassen/ damit sie darüber fortkom¬ menkönnen. AufdiefeWeise sind dieSoldaten beyEhren/ dieBurger aber ohne Sorgen verblieben. AlsKeyser Carl der Fünffte / von Hertzog Moritzen / Churfürsten zu Sachsen / im Zahr 1552. mit Heers-Macht überzogen worden / (weilen er den Landgrafen Philipp von Hessen / aus der Gefängnuß nicht loß lassen wollte) wur¬ de er von ^auricio, biß hieher nach Villach/gann bestürtzt getrieben. Im Jahr 1572. den 7- Decembr. war allhier ein überaus starckes Erö- bidem. Diese Stadt Villach gehört unter das Bistum Bamberg / und residirt allda jederzeit ein Bambergischer Amtmann / welcher von dem Herrn Vitzdom zu Wolffsberg 6epen6irt. Unweit Villach / zwischen hohen Gebirg / in einem Thal / ligt das Hammerwerck/ S Thomas genannt/ dem Herrn von Stad! gehörig. Unter. 247 Beschreibung de ß Ertz^ Heeyogtkums Rarndten. Utttekbergen. MMAs Schloß Unterbergen ligt im untern Viertheil / unweit Guttenstein/ MI unter einem hohen Gebirg/ an Steyrischen con6nen/hat wenig ebenes/ WMdochschöneFelder/ undWiesmaten; Ist ein lustiger Srt/ und gehört dem Herrn von Rußdorff. W As Schloß Waidenburg / oder Weydenberg / ligt inr ober« Viertheil/ Zwischen Mautten/ undArnoldstein/ an demFlußGeyl/ unter einem — Hohen Berg/ anfeinem zimlich hohen felsichten Berglein. Hat vor diesem den; Herrn Benedict Fromüller gehört. Nu«»» Wa-ldegg. 249 BeschrekMdL^ Warlbegg. GWSLAs Schloß Waildegg / ligt im ober« Viertheil / zwischen Mutten/ und MWWaidenburg / an dem Wasser Geyl / nahe bey dem Marckt Mautten/un- «Wvter einem hohen Berg / im schönen ebnen Feld, Gehört dem Herrn Da¬ vid Fromüller. MM As Schloß Waissenegg/ ligt im Lanam- Viertheil/ unweit Ehrnegg/ uw MWter hohem Gebirg/ aufeinem hohen felsichten Berg. Nechst darbey ist auf ^Meinem andern spitzigen Berg / ein runder Thurn / unten in der Ebne aber der Mayrhofgebauet/mit schönen ebnen Feldern versehen. Als die Grafen von Hainburg / und von Freyburg / samt mehr andern / wi¬ der Ertz- Hertzogen Nainhard inKärndten/ rebellirt (wie oben bey Beschrei¬ bung S. Veit der curiöse Leser ausführlicher findet) sich aber doch zu schwach be¬ funden/ haben fie im 129z. Jahr/ bey Herrn Wilhelm von Scharffenberg in Crain/ Hülffund Bestand gesucht/ und auch gefullden: Immaffen er alsobald sich mit seinem Volck/samt obernannten zweyen Grafen/ aufgemacht / und wi¬ der Ertz-Hertzogen Mainhard / (ungeacht er dessen alter Diener/ und Vasall war/ auch von demselben viel/ und grosse Gnaden empfangen hatte) mit gesamter Macht fort gegen dem Schloß Waissenegg gerucker. Als aber deß Ertz-Hertzogs Mainhards / odev.vielmehr seines Sohns / Ertz-Hertzogs Heinrichs / als an statt seines Vatters gubernirenden Lands - Fürstens / unweit davon gestandenes Kriegs-Volck / so Herr Heinrich Toldt / und Herr Coltrad von Auffenstein com- mandirten/ in einem Wald auf den Feind loß gegangen/ ist derselbe auf einem Acker/ bey dem Forst Wollerfperg/ zwischen Griffen und Waissenegg cocaücer geschlagen /auch viel derselben gefangen worden. Man findet ausgezeichnet / daß als der Herr Conrad von Auffenstain/ den Herrn Wilhelm von Scharffenberg nlit eigner Hand tödtlich verwundet/dieser seinemVettern demHerrn vonAnffen- siein/seinen Ring/ (welcherihmevon einerunbekandtenJungfrau/ im Wald/ bey Schärffenberg in Crain / beym Goldberglein / als ein Schatz verehret worden) vom Finger/mit diesen Worten überreicht: Anffensteiner/nimm hin diesen Ring/ mit dem Edelgestein/ so lang du solchen bey dir haft/ undwiderdci- nen rechten Herrn nicht thust / wird dir an Ehr und Gut nichts manglen. Dar¬ aus er auch gleich gestorben. Gleichwie nun dieses alles bey dem Herrn von Anffenftein/ im Werck also sich erzeigt / indem es ihme weder am Gluck / Ehr/ und Gut/ so lang er seinem Herrn treu verblieben / gemangelt; also ist er hingegen so balderwiderErtz-HertzogenWilhelm rebellirt/ gefangen/ seinerEhr/ samt allen seinen Gutem Anno 1596. beraubt/ und biß auf sein Absterben in der Verhasst enthalten worden. Das Schloß Waistenegg war vor Jahren ein Stammhaus der Herren von Waissenegg / so auch vorlangst abgestorben. Als der Letzte dieses Namens einsmals in eine Kirchen kam / hat er aus Mutwillen einen Kelch genommen / voll Weins eingeschenckt/ und gesprochen: Die Mssc n können nicht recht daraus trincken / also muß manvott einschencken / und ausjaus- fen: Da er nun dm Kelch angesetzt/ undausgesoffen/ auch die letzte Tropften wollen heraus lecken/ hat er sich mit dem Leib zuviel zuruck geneigt/ und alfi) Rücklings sich zu wdt gefallen / Zweifelsfrei) nicht ohne StrassGOttes. Die¬ ser Kelch (aufwelchemuntmimFuß/ die völligeHistoriaeingestochen) istnoch aufdiesenTag/in der Kirchen s. 8cepkLni, unter Lanbach/ in Crain/ bey dem heiligen Grab gekegelt/ zu sehm. Jetzt gehört dieses Schloß zu dem Bistum Bamberg. Beschreibung dcß Letz- Hkktzogthu ms Aarndten. 2 50 2 51 Besch reibung de ß Ertz- Hertzogth unrs Räkli dten. WaMembukg. Emch^/!" »öern ViMheil/ Wi< d?GcyI. Gchöm^emHmnSmiIer. mdemFIuß Beschreibung deß ED - Hertzogthunrs Aär ndten. 252 IM mLamm-ViMheil/ MschmWolffskerg/ DMuud S.Attdree/aufder Seiten/ an einem lustigen Ort; hat zwar kei- sonderlichen ?rolp^> weileir es fast überall/ mit kleinen Berglein Mmen^« Es gehört einerFrauen Rambschüßlin/ Freyin/Wit- Nvvvv Weissen- » 2 5 z Beschreibung deß Lktz-Hertzogthurns Rärndten. Weissenberg. As Schloß Weissenberg / ligt imLauant-Viertheil/ zwischen Obertrm UI) xen/und Franckenstein/ auf einem zimlichchohenVerg/ hat einen schö- «en lustigen Baumgarten vom Schloß herunter biß zu einem Fischteich; neben diesem sind schöne ebene Baufelder: Auf der andernSeiren aber ist es noch viel tieffer hinunter/biß ins Thal/in welchem/gleich unter dem Schloß/auchein grosser Fischteich ist / der sich gleichsam um den Berg herum wendet. Dieses Schloß war vor Alters der Herren Weissen/ (davon die zween Letzten freudige Ritter gewesen/ einer genanmSeyfrid/der andere Cadolott: seynd bee- de zwischen König Rudolphen / und König Occocsr gewesen / und haben Ritter¬ lich gestritten) Hernach hat solches denen Herren Silberbergern / folgends denen Herren von Spangstein ; letzlich demHerrn Johann Jacob Schneeweiß/zuge- hört: Anjetzoaberistesdem Herrn Sigmund/Grafen und Herrn vonWelz. Weitensfeld. ML Er Marckt Weitensfeld ligt im Gurgger Viertheil / zwischen Gurgg/ MMund Halbegg/an dem Wasser Gurgg; ist ein feiner Marckt. Zm Jahr 1478. da dieTürcken in Kärndten tyrannisirt/ haben sie im Anfang deßAugusti auch diese Revier/ mitPlündern/ Morden/ Sengen und Brennen / verwüstet. Es gehört dieser Marckt dem Thum-SM Gurgg. Unwett von dannen/ über den Berg/ ligt das Schloß Wüelroß/ welches dieHerrenPaben von ersterbaut/ auchsichhernacherselbstenWüelrossen/ ge¬ schrieben haben. Folgends ist es auf die Freyherrn Rümpfen kommen; jetzt aber gehört es ememFreyherrnvonStaudachzu. RRMAUUU NSMUU« ^888^88 Beschreibung deß Ektz- Hektzogthums Aarndten, 254 Wchenegg. 2 55 Beschreibung deß Ertz Herrzsgchums Rarudten. Wetzenegg. MMLAs Schloß Welzenegg ligt im untern Viertheil/ eine kleine halbe Stund M Munter Clagenfurr/ an dem Wasser Glaan/ im schönen/ stachen und ebnen d^Feld/an einem recht annehmlichen Ort. Es hat dabey einen vortreff¬ lichen krolpeü und zierliche Garten. Vorzeiten war es der Herren Welzern; Jetzt aber gehört es dem Herrn Johann Fridrichen urüm, Grafen von Rosem berg. Bes chreibung deß Ertz-Hertz-gchumsRärndten . 25 6 HML LE MU /er/sn. Aaaaaa Wem, 257 Beschreibung deß Ertz-HertzogthumsRärndten. Weinberg» H^MAs Schloß Werttberg ligt im obernVmtheil/ zwischen Villach/ und MWVelden / an einem lustigen Ott/ gleich an der Strassen ; unter dem WMSchloß iM Thal fliesst die Traa. Vorzeiten war ein Geschlecht/ dieHer- ren Wernberger genannt / denen dieses Schloß zugehört. Hernacher Hattens die Herren Kevenhüller/ welches/ wie es jetzt stehet/ Herr Georg Kevenhüller/ Freyherr/ Landshauptmann in Karndten/ gleichsam von neuen aufgebauet hat. Es ist ein schön- und herrliches Grbau / und von dem jetzigen Herrn Prälaten zu Oßiach/ Herrn Christoph Copponigrc. in nechsten Jahren zu oem StifftOfliach erhandelt/ und sein Oon venc, guterLufft halber/ dorthin rransferwt worden/ daß also jetzt die Geistlichen von Ossiach / dasselbe bewohnen. Unweit von dan¬ nen ligt auch das Schloß Thambschach. Beschreibung deßErtz^Her tzsgthu msRärndttn . 25 8 MLAs SchloßWeyer ligt im Gurgger Viettheil/ zwischen S. Veit/ und AW!§rauen-ClOer SGeorgeN am LenOe/ im schönen/ ebenen/ünd flachen ^WM^eld. Solches war vorzeiten denen Herren von LodrvN; jetzt aber gehört selbiges denenCloster-Frauenzu Sz Georgen« Bbbbbb Wr'etting. 259 Beschreibung deß Ektz-HertzogthumsRärndten. Beschreibung deß Ertz- Hery-gthums Aärndten. 2 6Q Je Probstey Wietting ligt im Gurgger Viertheil/ zwischen Huttenberg/ ZW/ und Eberstein/ dabey ist auch einDorff/ Wietting genannt / dem Ertz- MA Bistnm Saltzburg gehörig. Wnrtzskem» Schloß Wmltzstem / vorzeiten Wümbutzsteim Thurn genannt (web WAcherThurnnoch Msiehet)ligt im Gurgger Vimhei!/ unweitPfann- d^hoffen/zwischendemGebirg/ meinem Thal/ an dem Wasser Winitz ge¬ nannt; so vorzeiten denen Herren von Keutschach / anjetzo aber einer Frauen StadlerkN/gehörig. Lecccc Wrstnatt. 2 6 l Beschreibung deß Ertz- HektzSgthums Aarttdten. Beschreibung deß ErW Hertzsgthums Rärndten. 2 62 Mstnatt. §«AsSchloßWisenau/ vorzeiten Wißhoff/ oder Wisau genannt/ ligt im MILauant-Viertheil/ zwischen S. Lienhard / und dem Sauerbrunn /auf ^Deiner zimlichen Anhohe/unter einem hohen Berg/ unten fliesst das Was¬ ser / die Lanam» Es hat vor diesem denen Herren von Payn gehört; Nun aber ist es deß Herrn Georg Sigmunden/ Freyherrn vonSigerstorff. Je Stadt und Schloß Wolffsberg / ligt im Lauant-Viertheil/ zwischen MDS. Andree/und S. Lienhard: durch dieStadt lauft der Fluß Lanam/ Ob der Stadt auf dem Berg / ligt Das herrlich-schöne Schloß/ und Residentz/ deß Bambergifchen Herrn Vitz- doms/ welcher über alle Bambergische Güter/ und Herrschaften/ in demErtz- Hertzogthum Karndten gelegen / (deren nicht wenig seynd) zu gebieten. Diese Stadt ist tlcuirt in dem schönsten/ und lustigsten Boden / in gantz Karndten. Hat gute Baufelder / undWiesmaten/ viel Obst/ auch etliche Weinberge; Item Fischreiche Wasser/ schöne Walder von allerlei) Wildprett/ und wasdeme an- ^Zm Jahr Christi/1006. hat Keyser «en ricu« n. diese Grafschaft Lauant- thal/oder Herrschaft / Stadt/und Schloß Wolffsberg / wie auch Villach/ dem Bistum Bamberg öomrt; massen das mehrere oben bey Villach/ gesagt worden. Anno 1 z 6i. zur Zeit Herrn Eberharden von Colnitz/Bambergischen Vitz- Loms/ begab es sich in dessen Abwesenheit/ daß ein unruhigerKopff/ Namens Ottmar der Lange / die andern Mit-Burger/ wider gedachten Herrn Vitzdom aufrührisch gemacht/ das Schloß/ und alle Leut darinnen überfallen / den Cantz- ler/samt zweyen Edelleuten gefangen genommen/ins Gcfangniß selbige geworf- fen/ und deß Regiments / nach eignem Belieben und Gefallen/sich angemasst. Als aber Herr Vitzdom diesen Handel/ bey dem Landshauptmann allda / Herrn Johann/Grafen von Pfannenberg / angebracht / hat derselbe etliche Burger zu Wolffsberg aufsicheres Geleit zu sich kommen lassen/ und sie von ihrem bösen Vorhabenabzuftehen/vätterlich ermahnet; weilen aber solches bey ihnen nichts verfangen/ wurde vermittels deß aufgebotenen Volcks/ samt der Ritterschaft/ wie auch den Vambergischen Stadt-Marckt-nnd Herrschaften / eine starcke Mannschaft aufgebracht / und darmit Wolffsberg belagert. Weil man aber hierdurch den RädlführerOttmar/ noch unsinniger gemacht/ (indem er obge¬ dachten Herrn Cantzler/ samt denen zweyen von Adel/ öffentlich aufdem Platz enthaupten lassen) hat man die Stadt noch scharffer zu belagern entschlossen. Nachdem nun Ottmar gesehen/ daß er sich nicht weiter clelen^ren können/ ist er heimlich in Baurn- Kleidern durchgangen / allein nahe bey S. Leonhard/ von Herrn Hansen Kevenhüller gefangen / und dem Herrn Vitzdom gebessert worden. Als die Burger solches vernommen / haben sie die andern Rädlführer selbsten/besagtem Herrn Vitzdom imLagerauch übergeben/ welche alle nachmals enthauptet / der Ottmar aber / als Haupt- Rebell / in vier Theil zerhauen / und dardurch die Stadt wiederum zum Gehorsam deß Bistums gebracht worden; wohin sie noch dato gehörig. Nechst bey Wolffsberg / ligt das Schloß Klein- und Groß Wincklern / ei¬ nem Herrn Grafen von Dietrichstein gehörig; welche Schlösser ehedessen deren Herren Sigerstorffern gewesen. Unweit Wolffsberg liMuch das Schloß Wal¬ lenstein / welches vorzeiten die Herren Ungnaden poMixthaben ; Jetzt aber ge¬ hört es zu dem Bistum aufBamberg. Imgleichen ligtunweit von dieser Stadt/ das öde Schloß Schachtenstein / vor diesem denen Herren von Kreygd gehörig; welches von einem Herrn von Weissenwolff zerbrochen worden. Das Schloß Im Thal genannt/ ligtauch nicht weit von hier: Imgleichen das Schloß Win- berg/dem BistumLauantgehörig: Allernechst dabey auch das alte Schloß Pir- ckenstein. Tdddbd Aiggtt- 26 z Beschreibung deßEetz- Hektzogt hums Räkttdteu. UAs Schloß Aiggulen ligt im untern Viercheil / eine halbe Stund von N5 ^nfM/ an ernem lustigen Ort; Denen Herren??. 8ocicran/sL- M8U auf Clagenfurt gehörig. Es hatauch noch etliche Höf und andere Oerter die Unterschiedlichen gehö¬ rend Fälckendorff/Herrn Pflegern/gewestenAmtmannznVillach. Galing ist Saltzburgisch. Hungersbrunn gehört denZenneggrschenErben: Paggnn/de- nen Schl'chtiMn Erben: Reisach HerrnCarl Ludwig von Schonberg: Seidl- hoffHerm^vonHaillegg: Wälischhoft/dem Herrn Georgs von Gaißrugg: Würnhoff/dem Herrn Ferdinand Wilhelm von Nanfftlhofen. Es ligen auch noch viel alte / öde/ gleichsam gantz verwachsene Schlösser/ binund wieder im Land/ auf hohen spitzigen Bergen / alsDobersperg/ Freund- sckem / Haydenbüchl/ Hohenwart/ Leopach/ Liechtenberg/ Planckenstein/ Braunsperg/Seeburg/ Steinbüchl/ Stapfferthurn/ Stattenbnrg/ Thurn an der Pfaltz / Treffen / Waydeck/ Wildenstein/Zemmerstorft / Aeltschach / und mehr dergleichen: inan kan aber keine Wissenschafft haben / wie solche abkommen/ oder zerstöret worden. Es werden auch etliche gefunden/ welche die Frau Maul- laschin eingenommen / und gantz geschleifter: als das Schloß Ottenfels/Dol¬ lar / PuUndorff/ Rottenburg / und deren mehr. Und weil noch mehr Schlösser / und Adeliche Sitz/Lm Land mutmaßlich vorhanden/ solche aber mir/ da ich diese obbeschriebene abgerissen / nicht ins Ge¬ sichtgekommen ; Als will ich zum Beschluß/ Krafft dieses hiemit proceüirrha¬ ben / das; solche Ausbleibung wie auch sonst durchgehends in diesem oxo- LrLpwschen Werck/ niemand etwas zum ?rLjuäH gesetzet seyn soll. Beschreib ung deß Erg - Hertz- gchums Kärn dten. 2 64