^'bachcr Zeitung. '7 'MMM^ / s4 An einen Virtuosen. Daß er durch mächtigen Gesang Der Löwen Grimm, der Felsen Härte zwang , Der Ruhm war einst dem Orpheus eigen, Doch du thust mehr, du machst — daßDamen schweigen. ^UsZug einesSchreibencl ausMünchen, ^ den 13. Juni. Endlich ist auch in Bayern dasMi-lttqire in Bewegung gekommen, und von unsern Truppen, welche seit °^anzig Jahren nicht waren zusam-^/ngezogen worden , haben 4 Eska-Ms und ic> Bataillons zwischen Aunckell und Dachau kampirt. ^er General, Graf Pappen heim lvmmandine dieses Korps, unter '^" d" Oberste, Graf Fugger, die naval!er.le, der Generalmajor, Graf Wahl, die erste und der Generalmajor von Weichs die zweyte Brigade oer Infanterie. Die 12 Grenadiers Kompagnien formirten zwey Bataillons unter dem Oberstlieutenant von Bevern und dem Major Grafen No-garola, und der Generalmajor Zettwitz führte die Grenadiersbrigade. Alle diese Regimenter waren über-! Haupt genommen schön, ihre Mannschaft tücbtig,zumErnsthaften brauchbar/ und zumal die Grenadicrsba-Mllons ganz vortreflich. Einzeln ex- erclerten unsere Truppen mit Ord- ' i uung und Genauigkeit, und auch in t t Ganzen nahern sie sich der großen s k Vollkommenheit, die man bey an-,' dern zu sehen gewohnt ist. Und ist es i viel/ sehr viel, daß man in kurzer , Zeit mit Regimentern , die unterein- ! ander völlig ftemo waren, so weit gekommen ist, und GeneralPappen-heim hat Ehre von diesem Lager. Seine Manöuvres können den Offi-ciers deutliche Begriffe von verschiedenen militairischen Gegenständen beygebracht haben, und das lchte Manöuvre vom 9ten war das vorzuglichste, daß schönste. Uebrigens ha-> ben die Truppen sehr guten Willen bezeigt, und es wäre bcdaurungs-würdig, wenn dieser Anfang nicht zu weitern militairischtn Bemühungen, denen es an vollkommenen Erfolg nicht fehlen würde, aufmuntern sollte. Der Churfürst hat den drey Hauptmanöuvres vom 2ten sten und yten beygewohnt, den 8ten die Kavallerie allein für sich exercieren lajsen, und er war bey dem Abmarsch der Regimentern nach ihren Stand-! quartieren selbst gegenwartig. Da ein Lager in diesem Lande ein völlig neuer Gegenstand gewesen ist, so können sie sich die Anzahl der Zuschauer, der Fremden aus allen Gegenden Bayerns denken. — Bon auswärtigen Officiers habe ich Preußische, Kaiserliche, und Sächsische bemerkt. Warschau dett 29. Ma? Die Unterhandlungen wegen der Irrungen zwischen dem König von Preußen und der Stadt DanziZ sind loch in dem Stillstand, worinn sie eit Ostern gekommen, als von preußischer Seite daß Ultimatum übergeben wurde, zu dessen Anneh-lnung die Danziger Deputinen sich nicht verstehen wollten. Man hatte, wie bekannt,'darauf einen Kourier nach Petersburg gesandt; dessen Mitbringen ist stats noch ein Geyeimniß. — Laut Nachrichten aus Vollhinien stehen die Nußischen Truppen jtäts noch an den Türkischen Gränzen. Danzigden 12. Iuly. Dieser Tagen ist hier eine Staffelte von unsern Deputirten in Warschau mit der Nachricht angelangt, das der Rußische Ambassadeur ihnen ein Project, welches zum Grund eines Vergleichs der zwischen unsrer ^)tadt und dem Preußischen Hofe entstandenen Irrungen dienen könnte-So viel davon verlautet, so geht oas Project dahin, daß unsre Stadt wegen der Sr. Königlichen Maje-stät von Preußen Mcrhöchstoero Bedienten und Unterthanen zugefügt ten Bek'ioigungcn um Verzeihung bitten / die Ausdehnung der im Jahr 1771 wegen Auslieferung der ausge-^ ttcttcnen Preusistben Unterthanen g^ schlossenen Konvention, auch au, Wcstpreußen, anerkennen, diePreu-ßische Schiffahrt durch das Gebiete oer Stadt frey lassen soll u. s-.w-Doch würden sie auch berichtiget werden , von den zur See für Preu^ ßische Rechnung eingehenden Waa^ ren eben so hohe Zölle zu verlangen, Ms ihre Bürger im Preußische» C>e- biete erlegen müssen, und würden! endlich den Ausfuhrhandel mit Pohl-'! nischenProdukten ausschließungswei-sedehalten. Wenn dem so ist, so haben wir gewiß alle Ursache, zufrieden zu seyn, da ein sehr wichtiger Theil unsers Handels, nämlich der abgemeldete Ausfuhrhandel, uns allein , der Einfuhrhandel aber mit den preußischen Unterthanen gemeinschaftlich verbleibt. Alles Preußische Fürstengut würde aber, wie dieß' m allen Fallen gewöhnlich ist, von^ Erlegung aller Abgaben frey seyn. ^ Nach Briefen aus Petersburg,! haben Ihro Rußisch-Kaiser!. Ma-^ lcstät für gut befunden, eine neue^ Garde zuerrichten, die eben so, wie! die Pohlnische Nobelgarde zu Wien/ eingerichtet werden soll. Sie wird aus 3 Kompagnien Eoelieuten beste-! )en, davon die eine aus Weißruß-! land, die andere aus der Ukraine! Aw die dritte aus Taurien oder der ^rimm seyn soll- Hamburg Gestern ergieng im hiesigen Nie-^ergerüchte die sogenanntcBürgerfin-dung, oder das Urtheil der Gerichts' "urger gegen die beyden Mörderin-^'n, welche in verwichenen Jahre ^n schrecklichsten Mord an einem "Ut List ins Netz gelockten Handels-)uden, lnit Hitfc des Vaters der einen Mörderin , der sich hernach selbji entlelbte, und dessen Körper aufs Ad geflochten ward, begiengen. "^ Ne gleich diesen Mord in der Ab-Mt, um das aus den dem Ermorden genommenen Sachcn gelösett Geld zu abergläubischen DinM' beym Schatzgraben zu gebrauchen, verübten: so sind doch unsre Gerichte zu erleuchtet, als daß sie auf die angeblichen Jaubereyen Rücksicht genommen haben sollten. Sie bestrafen bloß den Mord, und haben beyde Mörderinnen verurtheilet, von unten auf gerädert zu werden. Noch menschlich genug für das begangene abscheuliche Verbrechen! Jahr. Nro. 189. auf dem Platz , den l. iIuly dem Herrn Friederich Eger Buchdruckers. T. alt 2 Jahr. > Nro. 258. hinder der Mauer den l' ^dem Anton Schubitz s. S. alt 7 M-! Nro. 26. vor dem Karlstädterthor/ 'den2. Michael Schütnick alt 60^- Gedruckt in der Kleinmayrischen Buchdruckerey, im Gersonischen Haust ^.iO. in derKapuzinergasse, wo dieZeitung alle Donerstag in der Frühe zu haben ist.