3i6 Listek. in on jim je tudi spisal nekoliko knjig. Jugoslovanska akademija ga je imenovala za uda svojega; pri ,,Matici hrvaški" je po smrti Senovi bil predsednik književnega odseka. Kot pisatelj bil je sotrudnik vsem beletrističnim listom hrvaškim, za katere je pisal pripovedke, zlasti dvame in estetične razprave. Poslednje je priobčeval v ,,Radu" jugoslo-venske akademije. Tudi je spital nekoliko prav dobrih prevodov iz francoskega. Slava mu ' „Ljubljanski Zvon" in njegov urednik pred državntm zborom. Bralci naši se ne morejo pritoževati, da bi urednik »Ljubljanskega Zvona« velikrat govoril o svoji osebi v tem listu, ali zagovarjal se zoper razne napade, ki z domačih in tujih logov lete ndnj in na njegov list. Molčal je celo, ko so zadnjo jesen in preteklo zimo otrovane pušice metali vLnj skriti protivniki in javni sovražniki njegove osebe in njegovega delovanja. Od zlogolke vplivne »Neue freie Presse« in strupene »Deutsche Zeitung« na Dunaji do zadnjega židovsko-liberalnega psička v Celji in Beljaku — vse je lajalo nanj. Iz dobroznane zloglasne kovačnice ljubljanske se je nakopičilo na njega toliko perečega obrekovanja in toliko — sit venia verbo — zvitih lažij, da je bilo res treba mnogo samozatajevanja in mnogo poguma tistemu, ki je hotel vztrajati in si mirno svojo dušo ohraniti v tem huronskem kriku in divjem boji. A ker plemeniti ti možje niso dosegli tega, kar so nameravali, izgubili so naposled glavo ter se ujeli v svoje — zanke! Ako pa vender danes povzdigamo glas »pro domo«, imamo dvojen razlog za to! Prvi je ta, da je »Ljubljanski Zvon« strastno napadel odličen državni poslanec v državnem zboru samem, in drugič se nam zdi dolžnost, spodobno zahvaliti se gosp. poslancu prof. Sukljetu, ki je ta napad krepko in odločno zavrnil Gospod baron Dumreicher je namreč v državnem zboru dne* 23. marcija t. 1. doslovno govoril tako: »Fiir dieses Amt (eines Schulinspectors) in der Landeshauptstadt Laibach wurde der beriichtigte Redacteur einer slovenischen Zeitschrift erkoren, die in ihren Aufreizungen gegen das Andenken Anastasius Griin's und ihren Verleumdungen des deutschen Land-adels, in ihren Schmahungen des deutschen Volkes, in ihren Beschimpfungen der Kirchen-reformation keine Grenze der Scham oder des Ekels kennt. Da der prinzliche Herr Ab-geordnete fiir Hartberg die Beschaftigung mit den publicistischen Leistungen unser pacla-gogischen Kreise durch langere Verlesungen hier in Schwung gebracht (Sebr gut! links) und damit, wie jeder Anwesende sich iiberzeugen konnte, namentlich in den Reihen der slovenischen Herren Collegen freudige Bewegung erzielt hat, so mogen mir gleichfalls solche Citate gestattet sein (Sehr gut! links), die sich jedoch durch ihre Kiirze vor jenen anderen Verlesungen auszeichnen \verden. In der von jenem neuen Laibacher Bezirksschulinspector herausgegebenen Zeitschrift »Zwon« wird unter anderem von den Deutschen gesagt, sie stammten »von Lucifer, der Teufel Oberstem, und von zwei vervvorfenen Weibern, Geliebten von Finanzwachtern und Soldaten« ab. Die Kirchenreformation wird als »Gewachs der Holle«, die krainischen Re-formatoren werden als »Zwinglianerschweine, fiir Lucifer zubereitet«, bezeichnet (Rufe links: Scandal! — Schoner Schulinspector!), und die Angehorigen der evangelischen Be-kenntnisse werden als »Nachfolger Satans, fiir welche eine Keule auf den Kopf und eine Hellebarde in die Rippen das Beste ware«, clmrakterisirt. (Rufe der Entriistung links.) Dem Zartgefiihle dieses Mannes sind gegemvartig die deutschen Schulen Laibachs an-vertraut, unter denen sich auch eine evangelische befindet. (Hort! hort! links.) Dieser Mann betritt als staatliches Aufsichtsorgan die Raume einer Schule, deren Lehrern und Schiilern er »eine Keule auf den Kopf und eine Hellebarde in die Rippen« gewunscht hatte. Was Listek. 31? sind alle Citate, die uns vor einigen Tagen aus freisimiigen piUagogischen Zeitschriften vorgelesen wurden, gegen einen solchen Scandal, und in welchem Lichte erscheinen nur die neulichen Tiraden des Herrn Unterrichtsministers (Sehr gut! links), welche er zur Be-griindung seines Verbotes der Zeitschrift »Schule und Haus« hier zum besten gegeben (Sehr gut! und Heiterkeit links) und in denen er uns seine »Pflichten« zur Wahrung »des religiosen Friedens« in der Schule so rtihrend auseinandergesetzt hat? (Beifall links und Rufe: Aber immer nur einseitig!) Diese Tiraden erscheinen in demselben Lichte, in welchem der Herr Unterrichtsminister selbst erscheint Wenn man absieht von der Pose und von der Phrase, welcher Kern eriibrigt? (Sehr gut! links.)« Na te besede je poslanec g. prof. Suklje v seji državnega zbora dne" 26. marcija t. 1. odgovoril takd: »Meine Herren, es ist auch iiber Personlichkeiten gesprochen worden. Ich bitte, versichert zu sein, dass ich dieses Gebiet nur ausserordentlich ungern betrete. Weim Sie mir gegeniiber gerecht smd, \verden Sie mir das Zeugnis nicht vorenthalten diirfen, dass ich, seitdem ich in diesem hohen Hause sitze, und so oft ich das Wort ergreife, stets hemiiht war, nur iiber sachliche Dinge und sachlich zu sprechen. (Bravo! rechts.) Sie konnen, wenn Sie gerecht sind, auf mich die bekannten Worte Juvenals iiber die »Gracchen, die sich iiber den Aufruhr beschweren«, nicht anwenden. Ich bedauere, wenn so viel in Personalien gemacht wird; die Discussion wird hiedurch nicht gefordert, sie wird da-durch sehr haufig nur vergiftet. Ich gebe allerdings zu: es gibt Gegenstande, die man nicht leicht beriihren kann, ohne gewisse Personen zu treffen. Aber gerade in einem solchen Falle ist es Pflicht eines jeden anstandigen Menschen, und doppelte Pflicht eines Parlamentariers, sich genau dariiber zu informieren, wie die Quellen beschaffen sind, aus denen er seine Nachrichten geschopft hat; Sie werden sofort sehen, wie der verehrte Ilerr Abgeordnete Dumreicher dieser Pflicht nachgekommen ist. Er hat einen Mann angegriffen, der mit mir — ich mache da eine personliche Bemerkung — seit meiner friihesten Kindheit durch innige Freundschaft verbunden ist und fiir dessen wissenschaftliche und personliche Tiichtigkeit und Ehrenhaftigkeit ich mit derselben Entschiedenheit einstehe, wie fiir mich selbst. Er hat jenen Mann den ,,be-riichtigen Redacteur einer slovenischen Zeitung", des ,,Ljubljanski Zvon" genannt. Ich wiederhole dabei, was ich bereits einmal im hohen Hause vorzubringen die Ehre hatte, dass der ,,Ljubljanski Zvon" eine belletristisch-wissenschaftliche Monatsrevue ist, die sich in ernsten wissenschaftlichen Kreisen entschiedener Anerkennung erfreut. Der Abgeordnete Dumreicher vertritt einen karntnerischen Wahlbezirk. Ist ihm denn jenes Feuilleton entgangen, \velches ungefjihr vor drei Jahren in einem grossen Residenzblatte zu finden war, ein Feuilleton, gezeichnet von dem bekannten Schriftsteller Heinrich Noe, in wel-chem er sich iiber die literarische Indolenz der Deutschen Karntens beschwert und ihnen kein besseres Muster aufzustellen weiss, als — diese ,,beriichtigte Zeitschrift" ,,Ljubljanski Zvon"? Ueber Anastasius Griin habe ich bereits gesprochen und seinerzeit die Sache aufgeklžirt. Jene Schauermare aber, die hier von der angeblichen Darstellung der Ge-nesis der Deutschen erzahlt \vurde, sie ist meine Herren — Sie verzeihen mir den Aus-druck —eine Entstellung. Ich kenne die betreffenden Aufsatze sehr wohl, es ist aber darin nirgends von den Deutschen (Nemci) die Rede, sondern ausdriicklich wird gesprochen von nemškutarji, das sind jene gebiirtigen Slovenen, welche im nationalen Kampfe sich auf die Seite der Gegner stellen, und Sie selbst haben ja den Beweis dafiir des ofteren ei-bracht, wie wenig sich derartige Leute, nationale Abtriinnige, Renegaten, der Sym-pathie des betreffenden Volkes erfreuen. 3** Listek. Noch mehr aber hat mich wundergenommen das, was hier erziihlt wurde iiber die Anschauungen dieses Schulinspectors von der Reformation, dem Protestantismus, wunder-genommen deswegen, weil die betreffende Erzahlung vor mehreren Monaten wortlich veroffentlicht worden ist in einer deutschen Zeitschrift — manchem der Herren wird sie bekannt sein — namlich im „Briinner Beobachter". Und niemand hat den mindesten Anstoss daran genommen, er hatte sich auch in seinem asthetischen Urtheile die bedenk-lichste Blosse gegeben, wenn er es gethan hatte. Es ist dies eine Erzahlung, die den Titel fiihrt: ,,Vita vitae meae". Sie spielt in der Reformationszeit, im 16. Jahrhunderte. Sie wissen, dass wir ja sehr heftige Religionswirren in Krain hatteu. Wir standen in enger Verbindung mit Wiirttemberg, die slovenischen Biicher wurden in Tiibingen ge-druckt, unser Land war auf dem besten Wege, lutherisch zu werden. Die Gegensatze waren ausserordentlich stiirmisch, und auf diesem Untergrunde baut nun der Erzahler sein geschichtliches Zeitbild auf. Wer kann daran Anstoss nehmen, wenn der Betreffende in einer geschichtlichen Novelle die handelnden Personen, in denen die feindlichen Gegensatze sich verkorpern, so sprechen lasst, wie es der historischen Treue entspricht ? Es tritt darin auf als Vertreter des Protestantismus ein von Glaubenseifer erfiillter prote-stantischer Pradicant — von dem hat der verehrte Herr Abgeordnete natiirlica nichts zu erzahlen gewusst — auf der anderen Seite der Bischof von Laibach, der Pfleger der bischoflich Freisingschen Stadt Bischoflack und dessen Landsknechte. Und da steht wirklich im ,,Ljubljanski Zvon" Folgendes: Der Bischof fragt seinen Pfleger, „ob sich denn mit guten Worten nichts ausrichten lasse?" Und die Antwort des etwas temperamentvollen, heissbliithigen Mannes ist: ,,Mit guten Worten? Bischofliche Gnaden! Mit dem Pfahle auf den Kopf oder mit der Hellebarde in die Rippen, das ist fiir diese Satansnachfolger das beste Wort." Sie sehen etwas, was natiirlich aus der Wechselrede fliesst, und kein verniinftiger Mensch kann daran Anstoss nehmen. Jetzt betritt der protestantische Pradicant die Scene: Von einem Felsen nimmt er das Gefolge des Bischofs wahr, und von zelotischem Eifer hingerissen, fangt er an, von der Hohe herab zu zetern. Er apostrophiert sie : ,,Sunder aus Sodom und Gomorrha! Satanskinder und Brut der Holle!" Dem Bischof sagt er: ,,Auch dich, eines romisch-katholischen unreinen Weibes unreinen Diener, wird die Geissel Gottes treffen, dass du selbst dem Vater der Holle zur Abscheu wirft!" Das sind Dinge, die aus den heftigen Gegensatzen jener Zeit sich eklaren, und jeder, der die Kraftsprache der religiosen Streitschriften in jenen Tagen kennt, wird mir sagen, dass das Colorit hier richtig getroffen ist. Nun machen sich die Landsknechte daran, ihn zu fangen, und um dies zustande zu bringen, vervvickeln sie ihn in ein Gesprach und er-widern seine Schmahungen mit gleicher Miinze, wahrend ihn andere von riickwarts um gehen. Und da fallt der Auspruch, der neulich ihre lebhafte Entriistung — die Herren von der Opposition sind ausserordentlich leicht in Entriistung zu bringen — erweckt hat. Einer dieser Landsknechte ruft: ,,Du Prophet auf dem Felsen, ich kenne dich gut, du und jener Primus Truberus, der dem Laibacher Bischofe entfloh und jetzt schon in der Holle brat, seid zwei zwinglianische, fiir Lucifer unverdauliche Ferkel.-' Also, meine Herren, nicht der betreffende Professor und Redacteur hat dies geschrieben, nicht seine Ansicht ist es, sie ist entnommen aus einer historischen Erzahlung und ergibt sich mit Naturnothwendigkeit aus dem Principe, welchem der Verfasser folgen musste, aus dem Principe der historischen Treue, das er wahren musste. Ich drange die Empfindung zuriick, die in mir personlich hiedurch erweckt wird, ich appelliere auch nicht an die Majoritžit, ich iibergebe meinem geehrten Gegner die ganze wortgetreue Uebersetzung (Heiterkeit und Bravo ! rechts) und ich iiberlasse dem Urtheilsyermogen der geehrten Listek. 319 Opposition die Beantwortuiig der Frage, ob denn auch diese Methode Ansprnch hat auf die Bezeichnung „Ehrlichkeit". (Bravo! rechts.) Auch Deutschenhass wird dem betreffenden Realschulprofessor vorgeworfen. Wir sind ja nach Ihren Darstellungen im krainischen Landtage ausserordentliche Fanatiker, und in diesem unseren blinden Wiithen gegen das Deutschthum haben wir es gliicklich so weit gebracht, dass nicht bloss in allen vierclassigen Schulen des Landes die deutsche Sprache obligater Unterrichtsgegenstand ist, sondern dass wir aus Landesmitteln noch einen besonderen Betrag schon seit einer Reihe von Jahren zur Dotierung des unobligaten deutschen Unterrichtes an den zwei- und dreiclassigen Volksschulen votieren! (Hort! Hort! rechts.) Sie werden mir zugeben, das ist ein sprechendes Beispiel fiir unseren nationalen Fanatismus' Der betreffende Bezirksschulinspector aber, von dem die Rede war, hat durch drei Jahre in einem oberkrainischen Bezirke, in dem lebhafter Fremden-verkehr stattfindet, functioniert, somit in einem Bezirke, wo die deutsche Sprache ein praktisches Bedurfhis fiir gevvisse dortige Bevolkerungskreise ist. Was hat er nun ge-thau? Als er hinkam, fand er eine einzige zweiclassige Volksschule mit unobligatem deutschem Unterrichte. Seiner Initiative ist es zuzuschreiben, dass binnen drei Jahren in zwei weiteren zweiclassigen Volksschulen dieser Unterricht eingefiihrt wurde und ausser-dem noch in der einclassigen Volksschule in Lees. Schliesslich, meine Herren, muss man doch auch ein gewisses Gewicht legen auf die Aeusserungen der vorgesetzten Behorde iiber die amtliche Thatigkeit dieses Mannes. Ich habe mir viele Documente dariiber verschafft, es war mir dies ja moglich gewesen. Ich citiere daraus nur eines, das Enthebungsdecret, welches ihm ausgestellt wurde am 10. Janner i889 von dem Bezirkshauptmanne und Vorsitzenden des Bezirksschulrathes in Radmannsdorf. Ich berufe mich hier auf Seine Excellenz den Herrn Barou Schwegel, er wird dem betreffenden staatlichen Functionar das Zeugnis nicht versagen, dass er ein fahiger Beamter ist und dass er nicht zu unseren nationalen Parteigangern gehort. Und was schreibt dieser Bezirkshauptmann ? Er sagt (liest): „Bei diesem Anlasse gedenke ich Ihrer dreijahrigen hingebungsvollen Bethatigung in diesem Bezirke, ich anerkenne mit Befriedigung Ihren anregenden und fordemden Einfluss auf das Schuhvesen des Bezirkes und danke Ihnen als Vorsitzender des k. k. Bezirksschulrathes fiir Ihre ausgezeichnete fiihrende Wirksamkeit in dieser Korperschaft nicht minder, wie ich Ihnen fiir die rege und taktvolle Mitwirkung bei der Uurchfiihrung der Beschliisse des Bezirksschulrathes zu danken verpflichtet bin. Pietat fiir Seine Majestat uni Allerhochst dessen Regierung, weise Unterordnung gegeniiber den gesetzlichen und administrativen Anordnungen, allge-meine Bildung, Kenntnis aller Details des Unterrichtsvvesens, ein humanes und objektives Urtheil kennzeichnen Ihre angreifende Wirksamkeit." (Hort! Hort! rechts.J Es hat der Herr Baron Dumreicher recht, wenn er sagt, Se. Excelenz der Unterrichtsrninister ist nicht unbedingt gebunden an die Vorschliige des Landesschulrathes. Ich stelle mich be-reitwillig auf denselben Staudpunkt und sage: Den Fall vorausgesetzt, dass dieser Functionar von dem Landesscliulrathe nicht vorgeschlagen worden ware, so ware es nur in der Ordnung gewesen, wenn auf Grund derartiger Aeusserungen und auf Grund einer vieljahrigen, vvirklich verdienstvollen dienstlichen und wissenschaftlichen Leistung des Betreffenden der Herr Unterrichtsrninister auch gegen den Vorschlag des Landesschulrathes ihn ernannt hatte. (Sehr gut! rechts) Ta dva govora smo hoteli »in perpetuam memoriam« zabeležiti v svojem listu; dodati jima nimamo ničesa