LMacherMMtUM. Nr. 7. Prännmcr.itionöprciß: Im Comptoir ssanzj. st. !I, hall'j. s<. 5.5.O. ssür dic ^usleNnnss in« Hans IM'j.5»lr. Mitd^Posl >,.N!^.st.,5, hatl'j.st.7.5«. Mittwoch, 10. Immer Insertionsgebilhr bis lu Zeilen: :mal<>0Ii., llm.«Nlr„ üm.! fl.; sonst pr.^cilc N». <> lr., 3m.8ll., ^m. N»lr. il. s. >r. Inlcvtionestcmpcl jedcom. 30 li. 186«. Amtlicher Theil. Sc. l. k. Apostolische Majestät haben folgcndcS Allerhöchstes Handschreiben au dcn Staatsmiuislcr aller-gnädigst zu erlassen geruht: Lieber Graf Bclcrcdi! Zur Beruhigung dcr bcthciligtcu Bevölkerung Alciucs lomb.-vcnct. Königreiches fiudc Ich Folgendes anzuordnen: 1. Icncn ehemaligen Angehörigen des lomb.-'vcuct. Königreiches, welche als unbefugte Auswanderer vcr-nrlhcilt worden siud, werden dic in dem Palcutc vom 24. Äiärz 1832 enthaltenen gesetzlichen Folgen der nn-befugten Auswanderung nachgesehen, und ist das m,tcr Sequester stehende Vermögen an die Eigenthümer, beziehungsweise an die gesetzlichen Vertreter oder gehörig ausgewiesenen Bevollmächtigten derselben, unverzüglich auszufolgen. Diese Personen blcibcu jedoch der österreichischen Staatsbürgerschaft verlustig nnd sind in allen bürgcr° lichen und politischen Beziehungen fortan als Fremde zu behandeln. 2. Alle wegen imbefligtcr Auswanderung von Angehörigen des lomb.'vcnct. Königreiches bei den Gerichten anhängigen Prozesse sind niederzuschlagen. 3. Mein Statthalter im lomb.-ucnct. Königreiche hat den Auswanderern dieses Landes dic Entlassung aus dem österreichischen StaatSvcrbaudc anch beim Bc° slnndc der Hindernisse des i>. 7 des obigen Patentes ,^l dcwilligcn, wenn dieselben binucn Jahresfrist vom heutigen Tage darum einschreiten und die übrigen im 8. 3 des berufenen Patentes angeführten Erfordernisse erfüllen. 4. Der Statthalter isl ermächtigt, Gesuche der unbefugt Abwesenden oder Ausgewanderten des lomb.» vcuct. Königreiches, mit Ausnahme der Militärdcscr' teur«, um straffreie Rückkehr und beziehungsweise um Wicocrvcrlcihnng dcr österreichischen Staatsbürgerschaft bewilligend zu evlcdigsu, wenn diese Gesuche innerhalb cmcs Jahres vom hcnligcn Tage eingebracht werden. Im Falle dcr Statthalter aus Rücksichten dcr Staatssicherheit Bcdci'len trüge, m die Bewilligung von derlei Gcsnchen einzugehen, werden diese an das Staatsmiuistcrinm behufs dcr cinvcrständlichcn Eut« schciduny mit den Ministerien des Acußcrn und dcr Polizei, und bei abweichenden Meinungen Mir znr Schlusifassuug vorzulegen sein. Sie haben den Inhalt dieses Handschreibens un> verweilt znr allgemeinen Kenntniß zn biingcn. Wien, am 1. Iäuucr 1800. Fran) Joseph in. i>. Sc. k. t. Apostolische Majestät habcu mit Allerhöchster Entschließung vom 5>. Jänner d. I. den bis-her mit dcr Teilung des Liuzcr Landcsgcrichtcs betrauten ^bcrlüudcsgcrichtSpräsidcutcn Dr. Joseph ^tittcr von ^"isch zum zweiten Präsidenten dcS stcicrmärkischcn ^bcrlllndcsgcrichtcs allcrgnädigst zn crncnucn, sohin dem ^lfügbarcn Präsidenten des bcstandcucu Prcßburgcr ^udcsgcrichtcs Joseph Ritter v. Ezerny die Präsi. dentenstclle bei dcm Linzcr Landcsgcrichtc, uud die da^ l^bst systcmisirtc Obcrlandcsgcrichtsralhsstcllc dein disponiblen Obcrlandcögcrichtsrathc Rudolph Frcihcrrn "- Handel allcrguädigst zn verleihen geruht. ^Nichtamtlicher Theil. Laibach, 10. Jänner. Die Nachrichten, welche heute aus Spanien vorliegen, gclicn dcr Hoffnung Naum, daß die Insnr» Mtion ihrem baldigen Ende cutgcgcngche, und bctoueu, baß die Bcwcguug weder in Madrid, noch in den Provin« ien auf einen festen Boden und nachhaltige Untctstützmig echncn könne. So wird dcr „W. Abdpsl." aus Madrid ^Ucrm 7. d. At. tclcgraphirt: Vorgestern Abends waren 'e Insurgenten in Tcmblcquc; der vou Aranjucz auS-i ^lschittc General Zabala verfolgte sie ohnc Unterlaß, h k von vcrschicdcucu Kolonnen gedrängten Insurgenten von ^ ^ befanden sich bereits in gcriliger Entfernung °cr portugiesischen Grenze. z,- Astern »rrtc General Prim an dcr Spitze der, H ' ANcu uud durch Desertion bereits geschwächten "availed in dcr Mancha umher uud schien die Nich-lung gcgeu Andalusien oder die Verge von Toledo cin-'plagen zu wollen. Außer vom General Zabala wcroeu die Ilisurgcnlcn auch vom Marschall Marquis del Duero an dcr Spitze anderer Truppen verfolgt. Die rcuolu« tionärc Bcwcgnng findet nirgends cin Echo. In Madrid und dcn Provinzen herrscht vollständige Ruhe und mau zweifelt nicht an dcr baldigen und vollständigen Unterdrückung dcs Ansslandcs. Die Regierung schcü.t indeß auf alle Eucntnali-tätcn gefaßt nud zu den energischesten Maßregeln cut« schlössen zn sein, an zahlreichen Verhaftungen wenigstens lößt sie cS nicht fehlen. Ueber die Parteien in Spanien schreibt die „Nordd. Mg. Ztg.": Da sind die Progrcsfistcn, — das ehe. mnligc „Mg Spanien" geht mit ihnen Hand in Hand — mit ihrer Agitation für die Verfassung von 1812; da sind die Modcradoö, nuzufricdcu mit ihrem cigcucn Wcrkc von 1845i; da sind die Demokraten mit ihrem Strcbcu nach der Republik, die, ehrlich genug, offcn bckcnucn, daß sie in der Verfassung vou 1812 selbst dcn Namcu „Monarchie" ausgestrichcu wissen wollen; da siud fcrncr die Ibcricr, welche auf die Vertreibung dcr spanischen Dynastie und dic Vereinigung ihres Va° terlandcs mit Portugal unter dcu Äragauzas hinarbeiten; da siud cudlich die Klerikalen uud Karlistcn, dic Parteigänger des verbannte» Zweiges dcs Königöhauscs. Dicsc Partcinamcn aber sind blos Kollcttiubczcichnungcn für ciuc Menge von Fraktionen in dcn Parteien selbst, und, was das Uebclstc, die Armee gehört diesen Partei-uugcu an, und dcr Marschall wie dcr Scrgcnt haltcu sich zu ciucm Pronunziaincnto zu Gunsten ihrcr Partei für cbcu so berechtigt, als sic dazu bereit siud. Dieses Partciwcscn uud seine ilämpfc, feine abwechselnden Sicgc uud ^licdcrlagcn fpicgclu sich in dcm hünsigcn Kabinctöwcchscl wieder. In dcn letzten Dczcu' nicn hat Spanicn, nach Durchschnittsbcrechuuug, so uicl verschiedene Miuistcricn gehabt, daß ans eines derselben^ kanm dic Daucr von sechs Monaten kommt,- Erwägt man nun hicdci, daß jcdcr Ntiuistcrwcchsel eine andere Partei aus Ruder brachte uud der Dotlrinarismus dcr jcwcilia herrschenden liegrciflichcr Wcisc die Vlaßrcgcln des vorhergehenden Kndiiicts zu beseitigen suchte; erwägt mau ferner, daß jcdcü nen nnftrctcndc itabinct in dcu Kortcs eine entschlossene Opposition, die Anhänger des abgclrcleucu Ministeriums, fand, die durch parlamentarische Tattik die Durchbringnng ncucr Maßregeln zn lähmeu, wcun lucht zu vcrcitclu wußte, bis cs ihv gelang, sich selbst wieder an die S^itzc dcr Geschäfte zn bringen; erwägt man cudlich, daß dicsc Parlciaustrcu-gungcu in dcn Kortcs nicht selten durch cin leicht zn erregendes nnd meistens blutiges Pronnuziamcnto un« tcrstützt wurden; — so wird es Niemanden übe,raschen, daß an ciuc Konsolidiruug dcr Zusläudc in dcm unglücklichen Landc nicht zu dcnlen war. 14. Mung >cs klmnischcn Lan>lagcs am '.». Jänner. Anfang um halb 11 Uhr. Dcm Hause präsidirt dcr Herr Landeshauptmann Freiherr v. Eodclli. Gegenwärtig vou Seite dcr Regierung: Sc. Exzellenz dcr Hcrr t. k. Statthalter Freiherr v. Bach und dcr Herr k. k. Landcsrath Roth. Nachdem das Sitzungsprotololl genehmigt war, eröffnet dcr Hcrr Präsident dein Hanse, daß cin Gesuch dcr Gemeinde St. Just um Zuweisung zur Vczirks-hlmptmaunschaft Laibach und cin Gcsuch dcr nach Kal-tcufclo cingcpfarrtcu Gcmcmdcu um Zuweisung zur Bc-zirlshauptmaunschast Adclöbcrg eingelangt sci. Dicsc Gesuche wcrdcn dcm Ausschüsse für die künftige Terri« lolialcinthcilnng zugewiesen. Ferner scicn zmci Interpellationen dcS Abg. Suctcc nnd Gcnosscu au Sc. Ez> zclleuz dcu Hcrrn l. k. Statthalter eingebracht wordcu. Dic cinc stcllt laut ihrcö vcrlcscucu Inhaltes nntcr Be« rnfnng des UmstandcS, daß am Laibachcr Gymnasinm in ncncstcr Zeit Befreiungen vom sloucnischcn Sprachunterrichte auch bci Schillern slovcnischcr Nationalität stattgefunden haben, — die Anfrage, ob die k. l. Landesregierung dergleichen Befreiungen innerhalb der vom Ministcrilllerlassc vom 22. Juli 1800, Z. 10.225, gc« statteten 'Ausnahme vom gcoachtcn Unterrichte, — auf dic Schüler fremder Nationalität zn beschränken gcncigt sci. Die andcrc Interpellation nimmt von einem Vor-, falle, wornach bci einem Bczirlsamtc cinc vorgeladene Partei wegen dcr Bitte, ihr künftighin slovcnischc Vor^ ladnngcn zukommen zu lnsfcn, mit cincm 24ftündigcu Arreste bestraft worden sei, — znr Anfrage Anlaß, ob dieser, Vorfall dcr Regierung bekannt sei nnd waS sic^ hierüber zu verfügen gedenke. , Bezüglich der crstcn Interpellation behalten sich Sc. Exzellenz dcr Hcrr k. k. Statthalter vor, dieselbe in cincr dcr nächsten Sitzungen zu beantworten, und bcmcrlen bezüglich dcr zwcitcu Intcrpcllatiou, daß dcr darin vorgebrachte Vorfall bisher nicht bekannt war und die nähere Erhcbnng hierüber erfolgen wird, worauf die Interpellation beantwortet wcrdcn wcrdc. An der Tagesordnung steht dcr Autrag deS Dr. Toman ans Einflnßnahmc wegcn Zustandekommens dcr Eiscubahnucrbiuduugcu zwischcu ^aibach-Villach und St. Pctcr bcu erscholl ein dreimaliges begeistertes Eljcn. Ihre Majestät die Kaiserin gcrnhtcn die Ansprache ungarisch in freier Rede mit folgenden hnldrcichstcn Worten zn erwidern: „Seitdem Mich die Vorsehung dnrch Seine Majestät, Meinen geliebten Gcmal, mit eben so zarten als unlösbaren Banden an das Königreich Ungarn geknüpft hat, war die Wohlfahrt desselben stcts der Gcgcustaud Meiner lebhaftesten Theilnahme. Dieselbe ward noch gcstcigctt dnrch die Beweise lrcncr Anhänglichkeit nnd herzlicher Hnldigung, welche jüngst angesichts des Landes Meinem Erlanchtcn Gemalc, - hcntc dnrch dic znm Herzen dringenden Worte Ew. Einmcnz Mir gegenüber, — cmcn so licgcislcrtcii Ausdruck sau-den. Nehmen Sie hicsür Meinen aufrichtigen, innig gefühlten Dank und entbieten Sie Jenen, die Sic hie-her gesendet, auch bis dahin Meinen herzlichen Grnß, als es Mir gegönnt sein wird, dem Wunsche dcs Lan« dcS entsprechend, an der Seite Meines Erlauchten Ge-l males ill Ihrcr Mitte zn erscheinen." Die Deputation brach bei Beendigung dieser Rede in enthusiastischen Inbcl ans und zog sich dann, von Ihrcr Majestät allergnädigst entlassen, ehrerbietigst aus dcm Audienz^ saalc zurück. Die Ansartmlstcu des Tanzes. In nnscrcm Iahrhnndcrt tanzt man nicht; daS ist allerdings unscr geringster Fehler. Heutzutage heißt Ball ciuc mehr odcr minder lebhafte Reunion vou Personen, die nach dcm Klangc dcr Musik marschircn oder sich symmetrisch umdrehen, während sie einige banale Redensarten dcö Wohlwollens oder der Höflichkeit anS-lauschen; aber der leidenschaftliche, glühende, stürmische Tan;, wie ihn nns die Berichte dcr Dichter nnd dcr alten Chroniken schildern, cMirt scit lange nicht mehr in dcr vornehmen Gesellschaft, trotz dcr öffentlichen Bälle nnd dcr Priuat-Eoirecu mit Tanz. ES finden allerdings zwar noch immer frohe Ver-cinignngcn mit Tanz jetzt statt, auf dem Lande wie in den Städten, iu dcr Dorfschänkc wie in den goldenen Salons und in dcn Tanzlokalcll großer Städte; aber man findet daselbst lein Beispiel mehr von jener aus» gelassenen Liebe, jcucr zügellosen Sucht nach dem Tanze, welche im Mittclallcr ganze Bevölkerungen belebte nnd sogar einen hervorragenden Eharaktcrzug bei ihnen bildete. Dicsc Zeit wird nie wiederkehren. Man konnte einen schr interessanten Abschnitt aus dcr Geschichte dcr Zivilisation schreiben, wenn man die sonderbaren Veränderungen, die verschiedenen Formen dieser menschlichen Leidenschaft oder Manie schildern wollte, die ihn dahin bringt, Bewegungen, Sprünge, Gesten auszuführen, die dcn Gesetzen dcS Rhythmus unterliegen und dnrch bestimmte Regeln festgesetzt sind und welche man sogar mit dem pomphaften AnSdruck „die Tanzkunst" verherrlicht hat. Die Alten, die auf Alles anfmcrksam warcu, waS zur Bildung dcs Körpers hcilragcn tonnte, um seine Beweglichkeit odcr Kraft zu fördern, crmnthigteu dicfc Uebung nnd bemühten sich, ihr einen moralischen odcr instinktiven Zweck hmznzn, fügen. Dcr Tanz dcr Alten war, nach Plntarch, eine Art stummer Poesie, die nur durch die Mienen, durch die Bewegungen und Schritte ausgedrückt wurde. Später wnrdc in t>cn zügellosen Festen dcö Hei-denthums.und in dcm Verfalle dcs römischen Rcichö dcr Tanz, gleich dcn Sitten jener Zeit, verdorben nnd verschlechtert. In, Mitlelaltcr aber erwachte die Lnst, odcr viclmchr die Thorheit deS Tanzes mit cigcnthüm-lich charakteristischen Zeichen, über die wir Einiges h,cr mittheilen wollen. Eine alte dcntschc Sage berichtet, daß am 28lcu Dezember dcS Jahres 1021, während der Nachlmcssc, achtzehn Bauern auf den Kirchhof zn Eolbcrg, unweit von Bcrnburg, kamen, und daß sie dafclbst sich wilden und ausgelassenen Tänzen überließen, die dcn Gottes-dienst störten. Dcr Priester Ruprecht schleuderte einen Flnch anf sie nnd verdammte sie, ein uollcS Jahr nn< anfhörlich fortzutanzcn. Dcr Fluch erfüllte sich, nnd erst nach einem vollen Jahre von fast ununterbrochenen Tänzen wnrdcn sie erlöst. Allein sie behielten ihr Lebelang ein krampfhaftes Zittern bei. Dies ist daS erste Beispiel der Ehorca odcr dcS Veitstanzes, einer sonderbaren Krankheit, welche Jahre lang in den Rhcingcgcndcn herrschte uud in dcr Folge sich von dort nach Frankreich und Italien anöbrcttcte. Die Geschichte erwähnt noch die Kinder von Erfurt, die 200 Tänzer von Utrecht, die Tänzer von Aachen, die Tänzerinnen von Prag. Die Legenden sind voll Wlmdcrgeschichtcn, welche den Beweis liefern, daß diese bizarre Leidenschaft wie cinc kontagiöse Krankheit um sich gnff und innerhalb weniger Jahre die Niederlande, di: Ufer dcs Rheins, dcn ganzen Norden Deutschlands durchzog und sich endlich in Italien festsetzte, in Ka« labricn und Apulicn, woselbst sie unter dcm Namen der Tarantcllianlhcit bekannt ist. In allen derartigen Vorkommnissen wurde die Mnsil als Heilmittel angewendet, nnd man erzielte dnrch dieselbe stctö die glücklichsten Erfolge. Die Tarantella erhielt diesen Namen, weil diese Art Tanzwuth durch den Giß dcr Tarantel entstanden sein sollte, eine Art von Spinne, die sich häufig auf den Feldern von Aftulicn vorfindet. Gegen das Ende dcs vierzehnten Iahrhnn-dcrts zeigte sich zncrst iu Italien dicsc bizarre Krankheit, wclchc übrigens viele Achnlichleiten mit dcr lange Zeit in Deutschland nnd Frankreich verbreiteten Tanz-wnth hatte. Fast sofort, nachdem die Menschen von dcr Tarantel gestochen worden waren, odcr viclmchr sobald sie cS sich einbildeten und von Furcht deshalb erfüllt wurdcu, erkrankten sie nnd verfielen in cinc finstere Melancholic, die oft in cinc Verwirrung dcr gcistigcn Fähigkeiten anSartetc. Manche verloren dcn Gebrauch dcö ciucn odcr dcs anderen Sinnes, Andere wnrdcn von einer glühenden siuulichcn Gier fortgerissen; Audcre lagen nnlcr dcr Herrschaft einer fortwährenden Traurigkeit. In allen Fällen jedoch empfanden in dicscm Zustande sonstiger Stumpfheit dic Tarentolati, wie man sie nannte, die von der Tarantel Gestochenen, eine unerklärliche Art von Fcinhöriglcit, wodurch sie in so hoher Weise für die Wirkungen der Musik empfindlich wnrdcn, daß gleich bci dcn crsttn Notcn eincr Melodic, die ihnen i ins Ohr klangen, man sie wie verzückt anS ihrcr Lclhar- ' gic erwachen, die Augen öffnen und sich stehend im Takte hcrnmdrchcn sah. Allmälig gingen sie dann ans dcn Bewegungen eines sauften Tanzes in diejenigen cincS wüthenden und rufenden über. Man machte selbst die Beobachtung, daß die ungeschicktesten Bauern way-rcud dieser Tauzanfälle Grazie nud Eleganz zeigten. Solcher Anfall vo» Tanzwuth währte oft ganze Stnu-den, so lang, bis die Kranken fchwankend, von Schweiß bedeckt, ermattet hinsanken. Sobald als der Einfluß dcr Musik auf diese Krankheit durch die Erfahrung fcs<" stand, wandte man dieselbe als Heilmittel dagegen a> 47 — «.Jänner. (G.-C.) Schon im Rovcmbcr 1^4 haben in Folge einer in einem österreichischen Ionrnalc vorkommenden Aufforderung drei Bewohner von Görz nm eine Agentenslelle für das angebliche Handlnugshans „Rogers, Parret nnd (5omft. in London ^)tr. v^ West-doilrne Street, Pinliico" sich beworben. Diese Bewerber erhielten wirtlich sehr schön ausgestellte AustelluugS-dctrcte mit der Znsichcrnng zieiulich hoher Gehalte nnd der Vergütung der Reiseanolagen, mnßtcn aber, ohne die Anstellnng je erhalten zu haben, schon fnr die Ausfertigung der Dekrete, nnd zwar Einer derselben 20, der Zweite AO, und der Dritte 40 Francs bezahlen. Da bereits in früheren Jahren ähnliche Anffordcrnngcn von England nach Oesterreich gelangten, welche lediglich anf eine Geldprcllcrei abzielten, so wnrden über den ncncrlichen Fall Recherchen eingeleitet, welche die sichere Ueberzeugung lieferten, daß ein Handlnngshans uutcr der obigen Firma in London nicht czistirc. Erst vor einigen Ivconatcn wnrde uor einem Tribnnale in London eine gerichtliche Untersuchung abgeführt mit einer Aaudc von Schwindlern, welche unter dem Namen des oben vorgeblichen HandlnngchanseS, dann nnter dem Namen „John Grcenham und Eomft." theils dnrch An-lündignng in den Zcitnngen, theils durch Versendung von Zirlnlarien nnd Briefen mit verschiedenen lukrativ scheinenden Anträgen die Leichtgläubigkeit des Publilnms ansznbeuten vcrsuchteu. Vci deu Verhafteten fanden fich Nlchrere Hnndertc von Briefen vor, die sie ans beinahe allen Bändern des Kontinents uud anch ans den öfter rcichischen Staaten als Antwort anf ihre Offerte erhielten. Man glanbt nicht unterlassen zu sollen, diesen ans Täuschung des Publikums abzielenden Vorgang znr Warnung für deu Fall des Vorlommeus ähulicher Auf fordcrnngcn, welche dnrch die Höhe des zngesichcrlen Gehaltes und dnrch die fogleiche Forderung eines Honu rars für die Anöfertignng des Anstellnngsdelrctcs den Stempel der Unsolidität an der Stirne tragen, zu ver öffentlichen. Krakau, 4. Jänner. Dcr vorwurfsvolle Ton, üi dem sich neulich dic „Presse" ilbcr die Haltung Ga-^izieus, bczichnugswcisc dcr Polcu ansgcfprochcu, vcr-^»lc»ßt den „CzaS" zn einer ernsten Entgegnung, die ^) über das )iivcau eiucr persönlichen Polemik rrhcbt. ^nn<.) lickannt war. Allc Diejenigen, welche, sci es l langer oder vor knrzcr Zeit, von dcr Tarantel gc« I ocycu worden warcn, gaben sich bei dieser Gelegenheit de, ^?^^!^^n, und von dcr Fnrcht, oder vielleicht von s , ^ ^unschc cingcnounncn, jeius Uedcl wiederkehren zu cr , ^^ "^" ^^ ängstlich die Symptome ocösclbcn ^^^'^ ^ ""^) niemals cinzntrctcn verfehlten. .... ^^ ^nranteltanzwuth war von sonderbaren Sym< ^"^'" und Antipathien, von unerklärlichen Appetiten vm n ss ^ sitzen vou Schwcrtcru, lebhafte Farben, "l ^Ucm aber dcr Anblick des Meeres erzeugten bei n """tolati liebliche Empfindnugcu. Eiu altes Frag- uu eines neapolitanischen Liedes drückt die Schusucht ^, welche durch dcn Anblick des Meeres erweckt wird. ^agct i^ch „ach dcm Mccr — rief der Kranke aus Nc»ll "^' ^°"^ü'' wcnn Ihr wollet, daß ich genese! Auf Nc,m /" ^'""' denn hier verschmachte ich," Im Gc< so l, s ^"^ erregten manche Farben ihre Nerven iu an d? " ^"^' dcch sie auf die Personen losstürzten, zerriß" ^' ^^^ Farben erblickten, nnd deren Klcidcr Tav^,,/'!?' "llm Erscheinungcu jedoch, dic dnrch dcn Mäf^si '""6 "Zeugt wurdcn, die allgemeinste, gleich« ^UIic, beständigste, war der unwiderstehlichste Eindruck dcr Musil. Es bedürfte nur des Einen, daß diese har« nwnische Heilmethode dcm besonderen Zustande cincS ! Jeden angepaßt wnrde. So wurden die Eiucn bcim !Klaugc vou Schlaginstrumenten, Trommeln, Pantcn, Becken, Triangeln, lebendig, die Andern konnten nnr Flöten nnd Oboen ertragen. Auch wenn man cs ve» suchte, im Gesänge einen Rhythmus zu verfolgen, dcr mit dcn Bewegungen dcs Tanzes nicht harmonircn ! konnte, so schienen dic Kranken nnanSsvrechlichcn Qnalcl» ^anheimzufallen, nud ausdrucksvolle Schimpfwörter, wenn nicht gar mit thatsächlichem Ausdruck im Gcsolgc, wnr-dcn dicSlrafe dcs nngeschicktcn oder böswilligcnMufikantcu. Wcnn dcr TarcmtclliSmnö nuu auch hcuznlagc in Italien ucrfchwnndcn ist, so hat er doch wenigstens einzelne Spuren seines Vorhandcngcwcscnseins znrückgclas-sen; dic Arien, welche einst zur Heilung dicscr Krank« hcit komponirt worden, bestehen uoch, ja sie bilden einen ^Hanplbcstandthcil dcr volksthümlichcn Ätnsit. Es sind anch noch einige Fragmente von einem Gedichte oder vou Liedern vorhanden, welche von dcr Tarantcllawnth , inspirirt wurdcn und von der Sorgfalt Zeugniß geben, die man anwandte, nm die Musik nach dcm Eharattcr der Krankheit zu uariircn. Denjenigen Kranken, welche ^ cinc lebhafte und rauschende Mnsik nöthig hatten, spielte man cinc Tarantella anf, die Mmw ro^o (rolhcs Tnch) hieß; für andere gab cs anch cin Mmo vordo (grünes Tnch); ferner cin Mccrcölicd; die '1'nranwU^ dcr <.'i!>i»i; die Hl0wi.><.,u; die ^limnl. Von den Iustrnmcntcu kamen das Flageolet nnd das Tainbn-rill am meisten in Anwcuduug; nbcr anch noch viclc andere Inslrnmcntc wurdcn znr Behandlung dcr Kran-len herbeigeholt, und mitunter brachten da, wo IuslrN' mcnte nicht bci dcr Hand waren, dcr Gesang dcr Um-stchcndcn sie zum Tanzen. Madrid, 7. Jänner. Die Regierung crllärt, daß Prim sich im vollen Rückzüge befinde. O'Donucll cr< klärte im Senate, daß gewichtige Umstände anf eine große Vcrschwörnng hinweisen, welchc in ganz Spanien ihrc Vcrzwciguug hättc, dic Ruhc aber sei blos in Araujucz, Ocana und Avila gestört worden; er hoffe anf die Wiederherstellung dcr Ordnung und auf die Aufhebung dcs Belagerungszustandes in Madrid in zwci Tagcn. Dic Insurgenten snchen nach Portugal zn eüt< kommen. — 7. Jänner. Eingelangte Dcpcschcn konstatiren, daß überall vollständige Ruhe herrsche. General Prim befindet sich iu La Mancha nnd scheint Andalusien er« reichen zn wollcn. General Zabala verfolgt ihn, cine andere Kolouuc unter dcm Marqnis von Ducro fucht Gcucral Prim und dic Insurgenten von Avila von der portugiesischen Grenze abzuschneiden. Vnkarcst, 0. Iäuucr. Die Kammer hat dic Wahl von Kommissionen zur Prüfnng dcS Vndgctö lind zur Beautwortnug der Throurcdc vorgcuommcn uud bciuahc ausschließlich RegicrungStandidaten ill dieselben gewählt. ^ In mehreren Distrikten dcr Moldau ist ciuc Hu,l< gcrSuoth auSgcbrochcu. Hagesneuigkeiten. Cc. l. t. Apostolische Majestät haben cin von dem Hofphotographen Karl von Iagcmann angefertigtes u»d überreichtes p h oto g r aphiscl, cs Albn m mit dcn Abbildungen dcr Uniforminmg der sämmtlichen Trlippcn der l. k. Arnlec allcrgnädigst anzunehmen und demselben die große goldene Medaille für Knust nnd Wissenschaft zu verleihen gernht. — Die heutige „Wiener Zeitung" veröffentlicht dcn Wortlaut des Handelsvertrages zwischen Oesterreich uud Großbrittcmicn vom 16. u. M. — Wic man aus Wien schreibt, bewirbt sich der Echisfbaumeister Hr. Tonello um die Konzession zur B c-fahrung der Dran mit neuartig lonstrmtten, für nicht regulirte Flüsse lierechucten Dampfbotcn. — In Kralan ist nun zum wiederholten Male das Herz der großen Siegmund-Gloäc auf dcm Wawel gebrochen oder vielmehr dcr Schlägel geborsten, uud merlwürdiger Weise abermals wie vor sechs Iahreu beim Ausläute» des alten Jahres am Sylvester-Abend. Glücklicher Weise blieb der abgebrochene Theil am Gcbält häugcn, ohue ganz m> derzufallcu. Der „Czas" schätzt die Schwere dcs Schlägels vou Schmiedeeisen dciläuflg aus ? Zentner. — Mit Schluß des Jahres 1tt05> bcläusl sich der Fond für das böhmische Na ti on al th c atcr auf 158.L87 fl. 91'/2 tr., vo» dieser Summa sind 02.071 sl. 1'»'/2 tr. iu Aarem erlegt worden. — „Pozor" enlwiclclt aus dem ungarischen SlaatZ-rechte die Äcdcutlmg der Kriinuna,, welche ohne Krö-nunqslandlaq nicht möglich sei, uud hält dcm „Domobrau" vor, daß er gegcu die Krömmg fti. sobald cr die Vcrtrc-lung Kroatiens auf dcm nugarifchen Kriinungslaudtage per-hvrreszire. — Den, Nedaltcur des „Telegraf", Herrn Moriz Wengraf, wurde am 8. d. M. der Aullagebeschlusl in dein gegen ihn anhängigen Prcsiprozesfe zugestellt. Die Anllage lautet auf Störung der öffentlichen Ruhe und wird aus einem Leitartikel des „Telegraf" vom 8. November (dessen ! ganze Auflage bekanntlich von der Achörde mit Beschlag belegt wurde) deduzirt. — Wie die „Tagespost" meldet, ist eiu Weib, welches von Laib ach nach Laulowil) notionirt wnrde, seinem Begleiter am 4. d. M. zwischen Muttendorf und Launach cut« sprungen. fokales. Wir erlauben uns, den in uusercr Moutagsuummer enthaltenen Ausruf Sr. Exzellenz des Herrn Statthalters Freiherrn v. Nach um Hilfe fnr die nothleidenden Bezirke Uutcr trains den edelmüthiaeu Vewohueru Laibachs wic des gauzen Laudcs Kram iu Eliu-neruug, zu bringen. Die Noth ist grosi, und wer schnell gibt, gibt doppelt! Dicscr Satz findet umsomehr Anwendung, als nach der von Sr. Exzellenz dem Herrn Statthalter entworfenen Schilderung die schnellste Hilfe nothwendig ist. Jede, auch die tlcmste Gabe ist willlommeu, und wcrdcu seinerzeit die Ncnnen der Wohlthäter veröffentlicht wcrdcu. Oft schon hat sich dcr Wohllhätigtcit^sinu Krams bewährt, uud wir sind überzeugt, daß unser Apcll au denselben die reichsleu Früchte tragen wird. — Gestern starb hier dcr hochwindigc Herr Pfarrer zn St. Peter, Lukas Ziercr, an einem Herzüdel, au welchem cr feit länacrer Zeit litt. — Der hiesige Photograph I. Dnvischovsly besorgt gegenwärtig pH »t ogr ap h is ch c Abdrücke vom Bildnis; Prekürns, theils in größerem, theils im Visitlancu-Formate. Es diente ihm zn diesem Zwecke jenes i^lgc-mälde, dessen gelegcnhcitlich dcr Geburtstagsfeier des Dichters in diesen Blättern Erwähnung geschah. — Dcr Verfasser dcr Tragödie „Der Uutcrgaug Me-tullums" arbeitet augenblicklich an einem neuen Drama, dessen Stoff der fchwcizer Geschichte zur Zeit dir Kirchcu-rcformatiou eutuommeu ist uud den Kampf der Kalvinistcn mit dcn Katholiken darstellen wird. Das Drama führt dcu Titel: „Dcr Schultheis von Solothurn." — (Theater.) Das gestern gegebene, „Charakterbild," betitelt: „Eine passende Partie," hat wenig c»,gc- 48 sprochcn, wa5 nicht allcin dcr Scichtigteit dc^ Stücke, fun-dcrn anä) dcn» ^)langcl an Znscnnmenspicl zliznschrcidcn ist. Frl. Klobuschitzty allein als „Adele" wns;lc durch ihr frisches und gcrnndctc^ SpicI die Ansmertsamtcit des Pnbli-tnlns einigermaßen festzuhalten. Herr Hartig hat nicht das Zeug zum falsche» Engländer, noch weniger zum echten. Das Hans war schwach besncht. Zum Schlüsse fällt uns übrigens ein, das; der als NcujalMgabc versprochene Tenorist noch immer nicht eingetroffen ist. Neueste Nachrichten und Telegramme. Original Telegramm. V3 ieu, R tt. Innucr. Die heutige „V3ie-«er Aeituug" bringt ein kaiserliches Patent, durch welches der Siebenbiirsser Laudtaa. ver ta«it wird. Gleichzeitig wird die Vcschickuug des uugarischeu Landtages zur ^iisuuss der Nllionöfrafte angeordnet auf (Grundlage der Wahlordnung vvn <^R^. 5iemberg, 8. Jänner. Die offizielle „Gazcta lwowdla" erfährt auel sicherer O.ncllc, das; das in der ^andtagi«sitznng vom 20. Dezember beschlosfenc Gesetz zur Viildcrung des lUolhsiaildcs nnd beziehungsweise znr Llufnadnlc cilicii ^'olhslaudöanlchcns bereits dic aller-höchste Saultion erhallen habe. Verlin, <^, Jänner. (N. Fr. Pr.) Die Gesandten der Schntzmächtc habcn den griechischen Parlcihänp-tcrn crllärt, falli< die nationale Partei dic Pforte provocirte, würden die Schutzmächtc Griechenland sich selber überlassen. Diese Vrösfimuacu wirttcu abkiihlend und führten cinc Wcndug zn Gnnstcn dc^ Königs herbei. - - Dic Priscnvcrlhciluug auö dein letzten Kriege beginnt demnächst. Paris, ,^. Männer, (Nal>Ztg.) Dcr Minislcrrath beschloß, Volsichtsmaßrcgcln an dcr spanischen Grenze zn ergreifen; dic dicö betreffenden Vefehlc wnrdcn anf tclcgraphifchcm Wege erlassen. Graf Sponucck wird, nachdem cr vom Kaiser empfangen, seine Weiterreise nach London antreten. Madrider Priualbricfc melden die Sachlage als fthr bcdcntlich. Sämmtliche Nedak» tcnrc dcr Madrider unabhängigen Alättcr, ferner viele Dcpntirtc nnd Höhcrc Offizierc wnrdcn verhaftet. Einigen von den Letzteren gelang es, zn Prim zn euttommcn. Paris, ". Jänner. Die „Palric" schreibt: Dcr Kaiser wird den belgischen Minister Van Pract crst im Lanfc dcr Woche empfangen. — Dasselbe Alatt meldet: Die porlngiefischc ^lcgicrnng hat den Acfchl gegeben, die Spanier, welche fich anf portugiesisches Gebicl fliich-lcn wnrdcn, zn entwaffnen nnd im (^'oimbra zn inter« nircn. — Dic Wahl cincö Dcftntirtcn für dcn gefetzt gebenden Körper im Departement dcr Orne hat lein definitives Resultat crgcbcn. — Gcrüchtwcise ucrlantet, d^lß cinc Konucntion wcgcn Nänmung Mc^iko's abgc« fchlosscn sei. Madrid, 7. Jänner (Abends). Die Insurgenten , sind schr cntmnthigt, ihrc Pferde in sehr schlechtem Zn< ! stände. Sie finden nirgends Sympathien, Prim befand i sich bcntc in Billarnbio dc los Ozos. Dcr Marqnis > von Dncro besetzte Daimicl, nin Prim gegen General Zabala zu drängen, wclchcr Madriocjcoö bcsctztc. Man glanbl, Prim wcrdc seine Strcitkräftc auflösen nnd werde zu fliehen nnd die portugiesische Grenze zn errci» chcn trachten. In dcn Provinzen herrscht überall Ruhe. Gcrüchtwrisc verlautet, Prim sei gegen Saragossa mar- fchirl, woselbst dcr Acwgernngözuslano vcrtündigt wnrdc. Madrid ist ruhig. Vrüfscl, «. Jänner. Die „Indcpcndance bcluc" meldet angeblich aus offizieller Quelle, cö wcrdc in Paris cinc Konvention betreffs dcr Näumnng Mc^ito's, ähnlich dcr Scptcmbcrlonvcnlion, vorbereitet nud seien nur inchr die Spczialbcdiugnngcn festzustellen. Das Posldampfschiff „Germania," Kapitän Ehlers, ging, ez.pedirl von Herrn August Volten, William Miller's N'achf., am 0. Jänner mit voller Ladung uud Passagicrzahl von Hamburg nach Newport ab. Telegraphische Wechselkurse vom '>». Iäüürr. Npcrz. MtalliqilrS l^.^'i. - 5>pcrz. National Aülehcn. <;6.«5i. -Aantattil'li 75)l). — Kll'ditalticii 15>l.20. — 1«»i uori^n Jahre »ach der .^. Wochc dis ,;nin Iahll'iar, so n'gilit sich in dieseni Jahre filr diese Zeit ein Minn^ vun 47.l-><5) sl. Die GesaniliNeiininhnic des vorigen Jahres stellt sich demnach anf l'.»,362,^71 fl. lu^rii 17,9^1.286 fl. im P^rjahr, was ciuc Mehreinnahme von i',4««.,^i) si. sii^ das ganze Jahr ergibt. — Die vcreiuistte siidiisterreichische, lo„,barl»ische und zeutral italienische (Lisenbaliu hat uom 10. di« 16. Dc« zmilier 000.03'i fl. gegen 528.317 fl. im Äorjahr, also in diesem Jahre 71,77« fl. mehr eingenommcn, uo» denen 20.391 fl. ans daö slidüstn'vcichischc n>,d 31,3«? fl. anf das lombardischc nnd ;en>ral.italienische Netz lommcn. Die Ocsammleinnahmc von 27,«>7'1.587 fl, seit 1. Jänner ergibt biö jetzt ein Plns voil drei Mill. 092.710 fl. _______ Kraittbura., «. Jänner. Auf dem hcnligen Martte sind erschienen: 15 Wagen mit Getreide, «4 Stilcl Schweine von 10 viö 14 fl. llnd 26 Wagen mit frischem Speck. Durchschnitts -Preise. fl. lr."' fl. lr. Weizen vr. Mctzen 3 95 Vntter pr. Pfilnd . — 33 '»orn „ 3 — Eier pr. Stiicl . . —, 2 Grrsle „ — -^ ^ Milch pr. Maß . —! 10 Haf"' „ 1 50, N,ndfleisch pr. Pfd. — 13 Halbfrncht „ ^. __ ztaldfleisch „ —1« Heiden „ 1 90^ Schweinefleisch „ —! 15 H'lsc „ 2 —! Schöpsenfleisch „-------- Knlnrntz „ 2 50 Hä'hndcl pr. Stück — — Erdäpfel „ 1 30 Tanben „ — 10 ^'"scn „ — ^ —! Hcn pr. Zentner . 1 5') Erbsen „ - l — Slroh „ . 1 40 ^'s"lm „ 3^52 Holz, hartes, pr. Klst. 5110 muidöjchmal; pr. Pfd. - 47 — weiches, „ 3! 50 Schweiüeschiualz „ — 40 i! Wein, rother, pr.Eimer — ! — Spcä, frisch, „ — 25 j — weißer „ 7! — -- geränchrr», „ - j 38 j ^ AteleorolliPscho 3zelismchlunssell in Lailiach. 6U. Mg. 323,(^ i — 1.4 W. s. schw. , ganz dew. ' 7.,.» l». ti „ N. 321..-N >-z- 0.2 I windstill Ncgc»m.Ech>!. Reg. n. 10 „ Ab. 318.72 !-l- 0.1 ! windstill Nebelregen iSchnec Seit « Uhr Morgens Schnee. Dcr erste Schncrfall in dcr Ebene m diese-.n Winter, Um 2 Uhr Nachmittag begann es zn regnen nnd es hielt der Negen mit geringen Unterbre'chnngen bi« in die Nacht an. Schlechte Wege bei der rcgendnrchlränlten ^chnceschichle. Rasche Abnahme des ^lstdrlickö, »»gewühlilich liefer Stand de5 Aaronicterü. Verantwortlicher Nedallenr: Ignaz v. Klei n m a y r.