Nr. 199. Mittwoch, 26. August 1914. 133. Jahrgang. Mbacher Zeitung 3 k na^N^^??^*! Mit Postversendung: ganzjährig »o«. halbjährig 15«. Im Kontor: ganzjälirig « i^. yawMr.a 1, K. Fur die Zustellung in« Hau« ganzjährig 2 X. - »»s»»««»«»,biU,r: Mr Neine Inserate o>« zu vl?r geilen 8« d, «rohere per Zeile t» d; bei «steren Wiederholungen per Zeile 8 b. Die «Laibllcker Zeiwng» erscheiitt täglich, mit Nulnahme der <8onn° und Feiertage. Die K>«lnlstraNo» befindet sich Millosiöstrahe 3lr. l«; die PednkN«, Milloöiöstrahe Nr. I«. Sprechstunden der Medallion von 8 bl« lv Uhr vormittag«. Unfranlierte Vriefe »erben nicht angenommen, Manuskripte nicht zurückgestellt. I«l«h»h,« «». »«r «e»«nu»« »2. AtnMcksr Teil. C. kr. poljedeljsko ministrstvo. Štev. 38652. Kmetovalcem Avstrije! Veliki, toda resni èasi nalagajo kmetovalcera Avstrije težka bremena. Na tisoèe kmetovalcev ßtoje v orožju in se hrabro bore za Cast in veli-èino naše domovine. NezraanjŠana pa je ostala naloga kmetovalcev Avstrije, skrbeti za to, da preslavna vojska in v deželi ostalo ljudstvo ne trpita lakote. To vzvišeno dolžnost izpolnjujejo kmetovalci v teh dneh na blagonosen naèin, ko ob lepem vremenu marljivo spravljajo v varno zavetje letino, ki nam jo je Bog v letošnjem letu v obilni meri naklonil. Cvrste roke so zamenjale kose z meèi. — Toda starci, žene in otroci napenjajo svoje sla-botne sile in z obèudovanja vrednim uspehom nado-mešÈajo one, ki so šli v boj za cesarja in državo, za svojo lastno grudo in za svobodo kmetov. Na ta naèin jo skoro v vseh delih naše Širne domovine letina tega leta zasigurna. To pa nas nikakor ne sme zadovoljiti in ni-kakor ne sinemo pod mogoènimi utisi teh dnij pozabiti prihodnjih èasov. Èe tudi se zatrdno nadejamo, da nam bode naklonjen blagoslov miru, še predno zazeleni prva Betev, moramo vendar skrbeti, da nas najde pri-hodnje leto gospodarsko Èvrste in da se po gro-zotah vojne ne pojavi beda lakote. Zaloge letošnje letine se bodo deloma porabile, dovoz bo mogoèe še oviran. Gre za to, da se vkljub nedostajanju mnogih krepkih kmctiških rok in vkljub pomanjkanju konj, z vsemi silami polje tako obdela, da bo v pri-hodnjem letu tako bogat sad rodilo, kakor ga ne-beški blagoslov le more nakloniti. Tudi najtežja skrb in najgloblja žalost ne sme ovirati rok sejalcev in z medsebojnim podpiranjem se morajo premagati vse težkoèe. Potrebno pa je nadalje, da letos ravno to sejemo, kar bomo prihodnje leto najbolj potrebo-vali: sadove, ki jili za vsakdanje Èloveško živ-ljenje najbolj rabimo. Zatorej sejte predvsem pšenico in rž, sadite krompir in soÈivje, da uspešno nadomestite živila, ki jih daje živinoreja in mlekarstvo in ki vsled sedanjih zahtev vojevanja morebiti pozneje, vsaj deloma ne bodo v taki obilici na razpolago. Sadite tudi koruzo, kjer je podnebje zato pripravno. Sejanje teh pridelkov bo v danih razmerah tudi sicer najbolj dobièkanosno. Omejujte — vkolikor potrebni oziri na celo-kupno narodno gospodarstvo dovoljujejo — sejanje takih rastlin, ki so za narod, ki se vraèa iz vojne, manj važne. Pomnite dolžnosti, ki jo imate kot prehranje-valci države in celokupen narod Vam bo hvaležen. Na Dunaju, due 19. avgusta 1914. C. kr. poljedelski minister : Zenker 1. r. K. k. Ackerbaummlstenum. Z. 38.852. An die Landwirte Österreichs! Eine große, aber ernste Zeit stellt an die Landwirte Österreichs schwere Anforderungen. Tausende Vauern stehen in Waffen und kämpfen tapfer für die Ehre und die Größe unseres Vaterlandes. Aber unvermindert obliegt den Landwirten Österreichs die Aufgabe, Sorge zu tragen dafür, daß das ruhmvolle Heer und das im Lande verbliebene Volk nicht Hunger leide. Dieser hehren Pflicht genügt die landwirtschaftliche Bevölkerung in diefen Tagen in segensreicher Weise, indem sie die Ernte, die Gott uns heuer in reichem Maße gab, von gutem Erntewetter begünstigt, emsig unter das schützende Dach bringt. Die kräftigsten Arme haben die Sensen mit dem Schwerte vertauscht. Aber Greise, Frauen und Kinder spannen ihre schwachen Kräfte an und ersetzen mit bewunderungswürdigem Erfolge ^enc, die für Kaiser und Neich, für die eigene Scholle und die Freiheit des Bauern in den Kampf zogen. So erscheint fast in allen Teilen unseres weiten Vaterlandes die Ernte dieses Jahres gesichert. Damit aber dürfen wir uns nicht begnügen und nicht etwa unter den überwältigenden Eindrük-ken dieser Tage der kommenden Zeiten vergessen. Wenn wir auch zuversichtlich hoffen, daß uns, bevor noch die ersten Saaten grünen, die Segnungen des Friedens wieder beschiedcn sind, müssen wir doch dafür sorgen, daß das nächste Jahr uns wirtschaftlich gerüstet finde und nicht nach den Schrek-ken des Krieges das Elend des Hungers Einzug halte. Die Vorräte der diesjährigen Ernte werden teilweise aufgebraucht, die Zufuhren vielleicht noch gehemmt sein. Es handelt sich jetzt darum, trotz des Fehlens vieler starker Vaucrnarme, trotz des Mangels an Pferden, nut allen Kräften das Feld so zu bestellen, daß es im nächsten Jahre so reiche Frucht trage, als es der Segen des Himmels nur immer gestattet. Auch die'schwerste Sorge, auch der tiefste Kummer darf die Arbeit des Säenden nicht hemmen, und unter gegenseitiger Hilfeleistung müssen alle Schwierigkeiten überwunden werden. Es handelt sich aber auch wciters darum, daß wir heuer das gerade säen, was wir im nächsten Jahre am meisten brauchen werden: Früchte, die zur täglichen Nahrung des Menschen am notwendigsten sind. Darum bauet vor allein Weizen, Roggen, Kartoffeln und Hülscnfrüchte, um die durch die Viehzucht und Milchwirtschaft geschaffenen Nahrungsmittel des Volkes, welche vielleicht infolge der jetzigen Anforderungen der Kriegsführung dann teilweise weniger reichlich verfügbar sein könnten, wirksam zu ergänzen. Vauct auch Mais, wo Euch dies das Klima gestattet. Der Anbau all dieser Früchte wird sich übrigens unter den gegebenen Verhältnissen auch als besonders gewinnbringend erweisen. Beschränket — soweit es die notwendige Bedachtnahme auf die gesamte Volkswirtschaft gestattet — den Anbau von Pflanzen, die für ein Volk, das vom Kriege heimkehrt, weniger wichtig sind. Seid eingedenk der Pflichten, die Euch als dem Nährstande des Staates zukommen, und das gesamte Volk wird es Euch danken. Wien, am 19. August 1914. Der k. l. Ackerbaummister: Zenker m. p. Laibacher Zeitung Nr. 199 1708 26. Auaust 1914 Der Landesfträsidcnt im Herzogtume Kratn hat den Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr in Billichgraz Franz Rihar, Valentin Nihar und Franz Tom 5 iö die mit der Allerhöchsten Entschließung vom 24. November 1905 gestiftete Ehrenmedaille für 25jährige verdienstliche Tätigkeit auf dem Gebiete des Feuerwehr- und Rettungswesens zuerkannt. Den 23. August 1914 wurde in der Hof» und Staatsdruckerei das OXXI. Stück des Reichögesehblattes in deutscher, böhmischer, italienischer, kroatischer, polnischer, rumänischer, ruthenischer und slowenischer Ausgabe ausgegeben und versendet. ^ Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» uom 23. August 1914 (Nr. 199) wurde die Weiterverbreitung folgender Preßtrzeugnisse verboten: Nr. 214 und 21? «6u,22ottu, 6i Veuo-iu,». Nr. 1215 «Neue Züricher Zeitung» vom 12. Aug. 1914. Nr. 181 «I.' Leo äsi Liwralo» ddto. Gorz, 11. August 1914. Nr. 221 «!,», ratri» äol I>iuU» ddto. Udine, 10. August 1914. Nr. 217 vom 15. August 1914. Nr. 94 «Nollsrecht» vom 11. August 1914. Politische Uebersicht. Lail> ach, 25. August. Das k. k. Telegrafthen-Korrespondenzburean meldet: Die Exekutive der jüdisch-nationalen Organisation in Öfterreich erließ einen Ausruf an das jüdische Volk in Osterreich, worin es heißt: In diesen schicksalsschweren Tagen erfüllen die Söhne der jüdischen Nation mit Begeisterung und Hingebung ihre patriotischen Pflichten. Taufend, und aber Tausende jüdische Männer stehen unter den Fahnen. Die Juden sind sich dessen klar bewußt, daß der entscheidende Schlag dem Zarismus und der Macht desjenigen Staates gilt, in welchem die Juden unter dem starten Drucke der Barbarei unsäglich leiden. Mit tiefster Dankbarkeit und unerschütterlicher Trcue sind wir unserem Kaiser ergeben, der auch unserem Volke ein Hort der Gerechtigkeit ist. Der Allsruf schließt mit der Aufforderung an die Iudenschafl, mit zäher Begeisterung in der Pflichterfüllung auszuharren für das Heil Österreichs. Das k. k. Telegrafthen-Konespundcnzbureau meldet aus Budapest: Der Haudelnninister Varon Harlanyi richtete an den Land^s-Industrieverein ein Neskript, worin er «nichtige Anordnungen, betreffend die Indnstrie-UnternelMungcn' während der Krieaszeil, trifft. Der Handelsministcr erklärt es für wünschenswert, daß sämtliche Fabriken ihre Betriebe zum mindesten in beschränktem Maße und in erster Reihe mit Abkürzung der Arbeitszeit, selbst um den Preis von Oftfern, aufrecht erhalten. Sodann sollen behufs Verminderung der großen Zabl der beschäftigungslosen Arbeiter jene Fabriken und Industrie-Etablissements, die mit Bestellungen, namentlich für die Armee, und sonstigen öffentlichen Lieferungen reichlich versehen sind, bei Tag- und Nachtbetrieben, wo es bereits zwei Schichten gibt, von nun an drei miteinander abwechselnde Arbeitcrschichtcn verwenden. Der Handelsminister ersucht, falls die Entlassung von Arbeitern unausweichlich ist, dies tunlich schon einige Wochen vorher anzumelden, damit die Placierung der freiwerdenden Arbeiter auf verschiedene Weise versucht werden könne. Die Beschäftigung der überflüssig gewordenen Industriearbeiter in der Landwirtschaft wird nur sporadisch und in geringer Zahl möglich sein. Der Handclsminister erklärt, daß die Industriellen die Frage der Exportmöglichkeiten mit Rücksicht auf die jetzt herrschenden Verhältnisse studieren mögen, wobei er ihnen die weitgehendste Unterstützung zusagt. Schließlich ersucht er die Industriellen, Rohmaterial uno Halbfabrikate, selbst um den Preis weitgehender Opfer bei der inländischen Industrie zu decken. Das Wolff-Vurcau meldet: Die Ti'lrtei bleibt gegenüber den EinschüchtcrunaMersuchen Nußlands nnd Englands standhaft. Die Drohung, die Dardanellen Zu forcieren, verfehlt ihre Wirkung, da diese neuerdings stark befestigt wurden. Die mohammedanische Propaganda gegenüber Nußland und England in Armenien, Persien und Indien ist sehr lebhaft. — Das k. k. Telegraphen-Korrcspondcnzburcau meldet: Die Nachricht über den großen deutschen Bieg ruft in allen Klassen der türkischen Gesellschaft ungeheure Freude hervor. In der deutschen und in der österreichischen Kolonie herrscht natürlich heller Jubel. TMsllcuigtcilcn. — (Wie der Zar seine eigenen Beamten bestach.) Die „Wiener Allg. Zeitung" bringt interessante Details zur Geschichte dcr Erbauung des deutschen Votschaftspalais, die beweisen, daß der Zar seine eigenen Untertanen bestach. Es heißt dort: >turz nachdem seinerzeit die deutsche Regierung den Mund für das Gebäude getauft, sollte mit dem Bau begouuen wcrdeu. Vorher mußte freilich die Übertragung im Grundbuch erfolgen. Eine turze, einfache Formalität. Vergebens aber wartete der deutsche Botschafter einige Wochen laug auf die Erledigung. Das betreffende Amt rührte sich nicht, blieb stumm und taub. Eine diesbezügliche Bemerkung des Botschafters zu dem russischen Miuistcr des Äußern war ohne Erfolg. Wieder vergingen Wochen. Schließlich reichte die Botschaft eine Beschwerde beim Ministerpräsidenten ein. Und abermals vergingen Wochen und Wochen. Die tleinc, einfache Verände-rnng im Grundbuch, die Arbeit einer Minute, war noch immer nicht vollzogen. Nun fuhr dcr Botschafter kurz entschlossen zum Zaren. Und dcr Zar zitierte in begreiflichem Unmut den Ministerpräsidenten. Darauf dieser nach einigein ^Drängen des Kaisers: „Majestät, die Beamten des Grundamteö sind eben gewohnt, bei Grundbuchübcrtragungen ein dem-entsprechendes Präsent zn erhalten. Die deutsche Botschaft scheint sich in Unkenntnis dieser Tatsache zu befinden, und so zeigen die Herren des Unites ihren Uninut durch möglichste Verzögerung der Affärc." Der Premier fügte ferner noch hinzu, daß es selbst ihm, dem Ministerpräsidenten, leider nicht möglich sei, Abhilfe zu schaffen, da sich das betreffende Amt bei seiner Verschleppungstaktik auf bureaukratische Spitzfindigkeiten und Ausflüchte stütze. Und so gab dcr Zar Auftrag, daß den gekränkten Beamten aus seiner Privatfchatulle ein Douceur ausbezahlt werde, damit die deutsche Botschaft endlich zu ihrem neuen Hanse komme. Also hat dcr Herrscher aller Neußen scine eigenen Untertanen bestochen. — (Gin mutiges Soldatenstückchen dreier Berliner Jungen.) Aus Goluli an der wcstpreußisch-russischcn Grenze wird gemeldet: Den Dreien, einem Gefreiten und zwei Kameraden eines Kavallerieregimentes, war das Warten auf den Feind etwas langweilig geworden und deshalb wagten sie sich eines Abends bei einem Patrouillenritt weiter in das feindliche Gebiet hinein, als ihre Instruktion es ihnen vorschrieb. Dabei kamen sie an ein erst vor wenigen Tagen von den Russen niedergebranntes Gehöft und entdeckten in einer unversehrt gebliebenen Scheune Licht. Sie schlichen näher und saheil zu ihrer größten Verwunderung, wie ein russischer Major mit fünfzchn Mann seines Truppenteiles Wutki, trank und Zigaretten rauchte. Unser Gefreiter gab seinen Kameraden einen Wink, schlug mit dem Gewehrkolben die Schcunen-tür ein und stand mit einem Sprung mitten untcr den Feinden, die vor Entsetzen vergaßen, zu den Waffen zu greifen. Als der Gefreite „Hände hoch!" rief, warf der Major seine Arme schleunigst als erster in dic Luft und dicsem edlen Beispiel folgte die gesamte tapfere Kriegsschar. Die Waffen wurden ihnen abgenommen und im Trinmph führten die drei Preußen die 10 Russen als Gefangene ab. — (Ein salomonisches Dorfurteil.) In einem märtischen Dorfe fährt — so berichtet ein Leser der „Täglichen Rundschau" — ein Radfahrer eine Gans tot. Die Bauersfrau sieht den Unfall und eilt sofort herbei, den Fremden für den Schaden haftbar zu machen; sie verlangt ein Reugeld von acht Mark für die rundliche Gans. Dcr Radfahrer will aber auf den erradelten Braten sehr gerne verzichten und bietet fünf Mark. Davon will die empörte Besitzerin nichts wissen. Da alles Handeln nichts hilft, begibt man sich zum Schulzen des Torfes; cr soll entscheiden. Nach Anhörung beider Parteien fragt er: „Wenn ich dich recht verstanden habe, willst du acht Mark haben und auf die Gans verzichten? Gut. Sie wollen die Gans auch nicht mitnehmen, aber nur fünf Mark bezahlen. Schön. Zahlen Sie der Frau die fünf Mark." Gemächlich zieht der Schulze einen Taler heraus, legt ihn zu dem Fünfmarkschein und sagt: „Hier deine acht Mark, und Sie können gehen. Die Gans behalte ich." Beide Parteien zogen vergnügt ab, und beim Schulzen gab es mittags billigen Gänsebraten. — (Versicherung gegen Zugsverspätung.) Der idealste Eisendahnzug der Welt ist wohl dcr Ezpreß-zug, der jeden Tag um 10 Uhr 25 Minuten früh von Newyork nach Chicago fährt. Er besteht ausschließlich aus Pullmancars und enthält außer Salons und Restaurants eine Bibliothek, eine Anzahl Badezimmer, ein Bureau für Stenographie und Schreibmaschine, eine Telephontabine, ein Post- und Feuilleton. Die Uhr. Von A. Mahl'enberg. (Fortjchuug.) „Höre, höre nur!" rief der Großhändler. Er hatte die Bestandteile der Uhr wieder eingesetzt, gab dem Rad eine Bewegung, so daß sich das Werk für einige Augenblicke in Gang sehte, und nun hatte es wirklich noch einmal „Kluck" im Schlag gesagt. Ellen begann ihren Satz von neuem: „Er wollte also am Nachmittag kommen — — —" „Nun, so soll er kommen," sagte der Großhändler und drehte an einem kleinen Zapfen. Ellen saß und machte sich mit dcn Metalldrähten zu schaffen. „Er ist schon da," sagte sie weinerlich. „Ja so." „Er wollte------------" „Still! Still!------------" Das junge Mädchen wandte sich auf dem Stuhl vollständig um und faltete die Hände so fest, daß die Nägel Gindrücke in dcr Haut hinterließen. Sie mußte sich mit aller Kraft beherrschen, um nicht mit einem einzigen Zuge die Uhr und das ganze Gerumpel vom Tische zu wischen. Die beiden Herren wechselten Artigkeiten. Dcr Leutnant bat um Entschuldigung wegen seiner Belästigung, nnd der Großhändler versicherte, daß cr gar nicht störe. Er sei mit einer kleinen Dilettantenarbeit beschäftigt und lasse sich nicht irre machell, wenn auch zwanzig Personen im Zimmer wären und sich mit ihm unterhielten. Und dann sehte er seine Räder ein und nahm sie wieder Heralls, während er erzählte, wie er zu dicsem Fund ge-kannnen sei. Er sei antik und zehnmal so viel wert, als er dafür gegeben habe. Jetzt müsse er nur ein wenig restauriert werden. „Aber, daß dcr Herr Großhändler selbst--------------" begann der Leutnant verbindlich. „Könnte nicht ein Uhrmacher --------------" „Uhrmacher?" rief der Großhändler mit einer Grimasse aus. „Mein bester Herr, das sind nur Pfuscher." Und nun erhielt der Leutnant einen Kurs in dcr höheren Uhrmacherci. Als er eine halbe Stunde gedauert hatte, glaubte der Leutnant seine Pflicht gegenüber einer Person, zu der er möglicherweise bald in ein intimeres Verhältnis treten würde, erfüllt zn haben. Er drehte scine rechte Schmirrbartspiyc und fragte sich, wie in aller Welt cr sein Anliegen vorbringen solle. Darauf bearbeitete er seine linke Schnurrbartsftihe und es kam ihm sofort eine gute Idee. Er stattete seinen Dank ab für die Einladung zur lehten Festlichkeit und pries die glücklichen Tage, in denen cr die Ehre und das Vergnügen genossen hatte, in dcr Familie des Großhändlers weilen zu dürfen. „Ta, ta, ta," sagte der Großhändler. Er wehrte mit der Hand ab und wollte solche Phrasen gar nicht anhören, da ihm selbst eine Idee gekommen war. Ohne daß der Leutnant recht wußte, wie es zuging, machte er-, ihn nämlich zum Uhrmacher. Alle Uhrmacher sind Me- chaniker, alle Mechaniker Mathematiker, alle Leutnante mehr oder weniger Mathematiker, folglich auch Uhrmacher. Das war ja sonnenklar! Der Großhändler und dcr Leutnant waren Kameraden in dicsem Fach, und nachdem der Großhändler diese Tatsache hinreichend deutlich erklärt hatte, ging er dazu über, den Rat des angehenden Fachmannes zn erbitten. Es konnte nicht fehlen, daß sich der Leutnant ein wenig degradiert fühlte, und'er versuchte sich dadurch auf sein gewöhnliches Gesellschaftsniveau zu erheben, daß er seine Unkenntnis beteuerte, aber es half nichts. Für den Großhändler war »nd blieb er nichts anderes als ein Uhrmacher. Aber es gibt doch eine Grenze für alles und auch für die Geduld eines Mannes gegenüber einer Person, die sein Schicksal in der Hand hat. Während einer Viertelstunde, vielleicht auch einer halben oder sogar ganzen, kann man wohl sihcn lind sich für ein Ding interessieren, das man als das Dümmste ansieht, das es auf Gottes Erdboden gibt; aber mehr kann man nicht für einen Menschen tun, wenn cr uns auch ein oder mehrere Häuser schenken würde, und dcr Leutnant begann wieder seine Schnurrbartsvihen zu drehen. Er war ein Mann, dessen Lebensaufgabe im Zuschlagen lag, und dies beschloß er auch jetzt zu tun. Er gab seiner linken Schnurrbartsftihe eine entscheidende Drehung nnd erhob den Kopf. „Herr Großhändler," fagte er, „ich möchte nm einige Allgenblicke Aufmerksamkeit bitten. Ich mochte ein paar Worte mit Ihnen sprechen, ein paar wichtige Worte!" (Schluß folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 199 1709 26. Auaust 1914 Telegraphenauu; Maniküre und Pediküre reisen mit, fenier livrierte Diener für Herren und Kammerzofen für Damen. Wenn der Zug nicht Pünktlich in Chicago einläuft, so hat jeder Reisende das Recht auf einen Dollar Entschädigung für jede Stunde Verspätung. _- (Merkwürdige Heilmittel der Chinesen.) Es tann nicht wundernehmen, daf; in China, wo es an ausgebildeten Ar'.tcu fehlt, die Kurpfuscherei in hoher Blüte steht; sie twin um so liesser gedeihen, als das unwlsiendc Volk, das jeden Weishcitstropfen, der den, „Hstenscheng", dem „Frühergeborenen", wie der Arzt von, Volk genannt wird, über die Lippen perlt, fur unbedingte Wahrheit halt. Ehe es in CYina Heilmittel gab, scheint es Ärzte gegeben zu haben, ^as klingt widersinnig und doch birgt es ein MNlclM Wahrheit. Denn man kann keine andere ^waning für die zahlreichen, aus allen möglichen ^e,tandleilen zusammengesetzten Heilmittel finden, wenn man sich nicht vorstellt, daß es zuerst der Quacksalber war, der das Mittel heilkräftiger zu machen glaubte, je mehr geheimnisvolle Bestandteile beigemischt wurden; dadurch erhöhte sich auch das Ansehen seiner Person, das heißt, seine wichtige Geheimnistuerei, mit der er seine Rezepte zusammenstellte, brachte zwischen ihn und seine Patienten einen gewissen Abstand, der seine soziale Stellung festlegte. Die Ärzte entstammen allen möglichen Verufskreisen, besonders aber dem Handwerkerstand; da sie mit dem Volk aufgewachsen sind, kennen sie seinen Aberglauben, seine Gefühle und Wünsche. Mitunter wird ein biederer Landmann zufällig und selbst gegen seinen Willen Arzt. Auf der Straße wird zum Beispiel irgend jemand plötzlich krank; Hundertc von Gaffern umstehen den Kranken. Da ruft jemand aus der Mitte: „Gebt ihm doch (um irgendein Mittel zu nennen) Spatzenleber!" Es sollte mehr ein Scherzwort sein; es wird aber aufgegriffen und das neue Mittel erprobt. Wirkt es zufällig, so ist der Schcrzbold ein berühmter Arzt, und er kann getrost seinen Handwerkskittel ausziehen. Was verschreiben die Ärzte nicht alles! Da gibt es Tigersalbe, DrachenzahnsPähne, geröstete Tausendfüßler, Värcngalle und -lcber, Pulver aus knospenden Rehzickengcweihen, gegorene Ameisen, Gelee aus gekochter Eselshaut und dergleichen mehr. Für die Herstellung der meisten Heilmittel muß die Tierwelt leiden. Der Chinese teilt gewisse Krankheiten nach Tieren ein; es gibt zum Beispiel Hasenkrankheiten und Mäusckrcmkheiten; hat der Arzt einmal festgestellt, unter welche Gruppe die Krankheit fällt, so ergibt sich von selbst, welches Heilmittel angewandt werden muß. Die Mäusekrankheit wird mit Pillen geheilt, die aus den Vordertatzen mies Katers hergestellt sind; gegen die Hascnkrank-heit wendet man Pillen und Pulver an, die wie eine Schrotladung aussehen; zur Vertreibung der Nabenkrankhcil muß sich der Kranke Schafsmist in ^lc )iase stecken. Das, was wir Westländer als Quack-Inlberei und Kurpfuscherei ansehen würden, ist in Wua anerkannte Heilkunde. In den fremden Nic-"crlassungen, deren chinesische Bevölkerung einem ge- mischten Gerichte untersteht, müssen häufig die Richter zwischen den Strafen, die nach wcstländischer Auffassung auf Kurpfuscherei stehen, und den chinesischen Volksanschauungen einen Ausgleich suchen. — (Woher stammt der Zapfenstreich?) Nm den nächtlichen Zechereien der Soldaten im Dreißigjährigen Kriege bis zu einem gewissen Grade entgegenzuwirken, 'soll Wallcnstein einst angeordnet haben, daß zu einer bestimmten Stunde auf ein festgesetztes Zeichen die Marketender die Schankfässcr verspunden mußten. Von dem Schlag oder Streich auf den Zapfen, mit dem man die Fässer verschloß, erhielt höchstwahrscheinlich jenes Signal, das die Soldaten in die Kasernen, Quartiere oder Zelte ruft, seinen Namen. Von den Sprachforschern wissen wir, daß man früher auch den Ausdruck „Zapfcn-schlag" gekannt hat. Bei besonderen Anlässen wurde „der Zapfen nicht gestrichen". Dies bedeutete eine Frcinacht, in der sich die Soldaten in unbeschränktem Maße gütlich tun durften. Früher hörte man den Namen „Zapfenstreich" oft auch mit dem Kreidestrich in Verbindung bringen, der einst zur festgesetzten Stunde über den Zapfen gezogen wurde, zum Zeichen, daß Getränke nicht mehr verkauft werden durften. Wenig wahrscheinlich lautet schließlich eine dritte Deutung, die das Wort von dem Tannenzapfen ableiten will, der früher als Wahrzeichen der Gasthäuser galt und der gleichfalls zur bestimmten Stunde „abgestrichen", d. h. abgenommen werden mußte. — iWie Ehen Zustandekommen.) Die wichtige Frage der Wahl einer Lebensgefährtin wird zuweilen durch eine geringfügige Gereiztheit gelöst, welche durch ein Wort, einen Vlick oder eine sonstige Zufälligkeit ganz trivialer Natur hervorgerufen worden ist. Dies ist besonders der Fall bei hitzköpfigen, leicht beleidigten Temperamenten. Und doch bekräftigen diese plötzlichen Heiraten, wie man annehmen möchte, keineswegs immer die Wahrheit des Sprichwortes, welches uns sagt, daß wer mit Hast heiratet, mit Muße bereut. Das folgende Beispiel diene als Aeweis. Eine Anzahl unverheirateter Freunde verlebten einen Abend miteinander. Im Laufe der Unterhaltung wurde zufällig der Name einer gewissn Dame genannt, und einer der Herren bemerkte Ziemlich ungalant, daß er sie nicht geschenkt haben möchte. Ein anderer der Herreu versetzte, daß seiner Ansicht nach jener auch gar keine Aussicht habe, die in Frage stehende Schöne zu gewinnen, selbst wenn er imstande wäre, sie mit einer baren Million zu kaufen. „Das denkst du?" rief sein Freund, bis an die Haarwurzeln errötend. „Ich wette zehn gegen eins mit dir, daß ich das Mädchen innerhalb dreier Monate heiraten werde!" — „Abgemacht!" rief der andere lachend, und dachte schon nicht mehr an den Vorfall. Wer beschreibt aber sein Erstaunen, als er ungefähr neun Wochen darauf die Anzeige der Verheiratung des Freundes mit dem betreffenden Mädchen erhielt. Nach Beendigung der Flitterwochcn sprach er im Hause des glücklichen Paares vor, um seine Gratulation abzustatten und seine Wette zu bezahlen. Der junge Mann nahm die fünf Pfund Sterling in Empfang mit einem Lachen, welches seine innerste Befriedigung ausdrückte, und versicherte, daß er nie in seinem Leben eine glücklichere Wette gemacht hätte. — Ein ähnlicher Fall betraf einen jungen Mann, der, wie allgemein bekannt war, eine so wilde, zügellose Lebensweise führte, daß seine Freunde mit gutem Recht zweifelten, ob er sich jemals verheiraten werde und vernünftig würde. Eines Tages tat eine junge, einnehmende Freundin dei- Familie zufällig die Äußerung, daß sie nie daran denken würde, einen solchen Mann wie Harry zu heiraten, weil sie sicher glaube, daß er einer Frau ein ganz schreckliches Leben bereiten würd»'. Diese Äußerung kam zufällig dem jungen Manne zu Ohren und übte eine solche Wirkung auf seinen Stolz, daß er sich sofort zu dem Versuch entschloß, dasselbe Mädchen zu gewinnen, welches so offen sein Mißtrauen gegen ihn erklärt hatte. Zuerst waren seine Bemühungen fruchtlos; doch nach einiger Zeit war die Veränderung seines Wesens so unverkennbar und sein Wunsch, das Vertrauen der jungen hübschen Dame zu gewinnen, so augenscheinlich, daß sie sich zuletzt bewegeu ließ, in die Verbindung einzuwilligen. Die Heirat erwies sich in jeder Beziehung als ein Treffer. — Eine Heirat mit gleichfalls glücklichem Resultat kam auf folgende außerordentliche Weise zustande. Ein grämlicher, exzentrischer Mann setzte, als er sein Ende nahen fühlte, in seinem Testament fest, daß, falls sein Sohn vor seinem 30. Lebensjahre heirate, der ganze Grundbesitz und das Vermögen sofort auf den zunächst Erbberechtigten übergehen solle; und dies war zufällig ein wohlhabender Onkel mütterlicherseits. Nach dem Lesen dieses ungewöhnlichen Testaments ging der Sohn, der ebenso starrköpfig war wie sein Vater, sofort seinen eigenen Weg, machte der hübschen Tochter seines Pförtners einen Antrag und war binnen einer Woche verheiratet. Die Dinge schienen nun eine ernste Wendung zu nehmen, da das junge Paar vollkommen unvermögend war. Der Onkel jedoch, an den die Erbschaft überging, war so belustigt über die Torheit des Alten und den Mut des Jungen, daß er auf dem Wege einer Schenkung dem rechtmäßigen Erben sofort das ganze Vermögen zurückerstattete. — (Das Betrunkenheitsthermometer.) War der Mann hochgradig betrunken? Oder war er nur angesäuselt? Oder überhaupt nüchtern? drei schwierige Fragen; solange es eine Justiz gibt. In der Livcr-pooler Polizeizcituug widmet ein höherer Polizei-beamtcr, Mr. Lconhard Dunning, dieser „Doktor-fragc" einen uutcrhaltendcn Artikel, der, wenn er auch nicht die Lösung bringt, immerhin einen nicht zu unterschätzenden Fortschritt auf diesem Gebiete bedeutet. Man taun natürlich niemals aenau den (^rad der Betrunkenheit in jedem Falle feststellen. Aber mau nehme einmal den Gefricrpuukt als den höchsten Punkt absoluter Nüchternheit an. Man hat dann zum mindesten die Möglichkeit an der Hand, den Punkt, bei den, das Gesetz in Funktion zu treten hat, wenigstens annähernd festzustellen. Noch vor 50 Iahreu setzten englische „Sachverständige" die Scheide zwischen Trunkenheit und Gemütlichkeit auf 37,5 Grad fest. Das war der Grad der menschlichen Vlutwärme und der Punkt, an dem der Betreffende nach dem Volksglauben „sternhagelvoll" war, an dem aber, „da er noch ein Loch in der Leiter sehen konnte," das Gesetz ihn noch als nüchtern zu erachten hatte. Das Verlangen des Volksbewußt-seins nach immer höherer Sittsamkeit hat diesen Puukt auf der Skala immer tiefer hinabgedrückt und nähert ihn immer mehr dem Punkte absoluter Nüchternheit. Jedermann maßt sich heutzutage ein Urteil darüber an, ob ein Mann betrunken, und wie stark er es ist, doch nichts ist so schwierig als eine Keine Oper. Driginal'Roman von Albert Kinroß. — Emzig autorisierte deutsche Übersetzung von N. Geisel. (25. FoitschMlg.) (Nachdruck vcrlwtt'»,) „Gestern abend, als wir einander begegneten, cr-Uickte ich in Piccadilly das Licht der Welt," rief er feurig. »Fast möcht' ich's Ihnen glauben," nickte sie, „aber was war vorher?" "Es gab fein vorher." "Ei, das ist mir neu." ^ «Gleich Minerva bin ich in Wehr nnd Waffen aus >;oviö Stirn entsprungen," lachte Harvey übermütig, „und vordem —." „Verursachten Sie Vater ^eus vermutlich Kopf-ichmerz." ^ „Leider war's mein eigener Kopf, der schmerzte." „So arbeiteten Sie?" „Ich verfolgte ein Phantom. Ich hatte Ehrgeiz und nun - er sah ihr heiß in die Augen: «ist alles anders geworden." Die letzten Worte entrangen sich leise und zögernd seinen Lippen. „Was taten Sie, womit beschäftigten Sie sich?" wrschte die Gräfin. „Ich hielt einen Ententeich für einen Ozean, ein -Utnnengewässer für den Strom des Lebens." „Binnengewässer sind gar nicht so übel," meinte ^ady Grasmcrc nachdenklich. „Man sitzt bequem, von "Men gestützt, in seinem Nachen im rulngen Wasser und ^lrd nicht gestört." «Ich war ungestört, mein Nachen stand still und Mtte weiche Kissen, aber ich war allein." „Das ist jedes von uns mehr oder weniger," seufzte die Gräfin. „Es gab auch keine interessanten Probleme zu lösen," fuhr Merceron fort, „nur Arbeit, nutzlose, unbefriedigende Arbeit! Und darüber wäre ich fast alt und grau geworden, ohne Sie je gekannt zu haben." Sie konnte nicht an der Aufrichtigkeit seiner Worte zweifeln; gerade diese einfache Art und Weise zu sprechen, fesselte sie. Sie fühlte ihre Schwäche, und ihr Verstand geriet mit ihrem Herzen in Streit. „Sie würden einen feurigen Liebhaber abgeben," meinte sie jetzt leichthin, „ich werde Sie mit einigen netten Mädchen bekannt machen." „Nachdem ich S i e kennen gelernt habe —" parierte er zweifelnd. „O, ich sprach von netten Mädchen," bcharrte Lady Grasmere. „Vermutlich in der Art wie Lady May?" forschte er, und öann lachten beide. „Hm, Sie wissen gut zu treffen," äußerte die Gräfin, noch immer lachend. „Im Gegenteil, ich bin das Opfer." „Sie armer Knabe -- kaum einen Tag alt, wollten Sie schon einen Angriff wagen!" „Sie lachen ob meiner Unerfahrenheit?" Die Gräfin nickte. „Aus Selbstverteidigung, nur aus Selbstverteidigung," flüsterte ihr Verstand ihrem Herzen zu. „Sie täuschen sich in mir," sagte Harvey jetzt ernst, „jedes Gesicht ist ein offenes Buch für den, der darin zu lesen versteht, und ich habe in London gelebt." „Das ist Theorie, graue, kahle Theorie," widersprach sie. „Der Theoretiker ist wenigstens uninteressiert." „Und uninteressant," gab sie schlagfertig zurück, „ihm fehlt die Schwäche, welche die Erfahrung start inacht." „Das ist menschlich. Ich bin auch nur ein Mensch," sagte Mcrceron. Lady Grasmcre antwortete nicht, und Mcrceion äußerte scherzend, er habe das Gefühl, einer kahlen, steilen Mauer gegenüberzustehen, wie es dem Theoretiker öfter geschehe. „Ganz recht, ich bin auf der anderen Seite der Mauer," lachte sie. „So werde ich klettern." „Vergebliche Mühe. Ich habe Jahre vor Ihnen voraus. Sie sehen mich kaum." „O, meine Inspiration gestattet mir, mich an Ihre Seite zu schwingen." Zweifelnd schüttelte sie den Kopf. „Halten Sie inne, ich bin außer Atem." Dann flüsterte sie sich selbst ein zweites, unhörbares „Halt" zu, denn ihr Herz schlug heftig, und sie wußte, was es begehrte. Einige von den Nosen, die Merceron ihr gebracht, hatte sie in ihren Gürtel gesteckt. Jetzt nahm sie die Blumen lind barg ihr Gesicht in die kühlen Blätter, während Harvey Kaffee bestellte. „Würden Sie gern einen Akt von Megfrleo' mit anhören?" fragte die Gräfin, als Merceron eine Zigarette anzündete. „Ich habe eine Loge in ocr Oper." „O, das wäre reizend." lFortsetzung folgt.) Laibllcher Zcituna Nr. 199 1710 26. Auaust 1914 solche Feststellung. Man nehme, so sagt der Liver-pooler Polizeisachverständige, den konkreten Fall eines Mannes, der an öffentlicher Stelle als „Betrunkener" beobachtet wird, und über den die verschiedensten Personen abzuurteilen haben. Hier folgen die einzelnen Urteile: 1. Ein überzeugter Abstinenzler mil den strengsten Ansichten: „37,5 Grad, viehisch betrunken!" — 2. Ein Temperenzler, der in seinen Ansichten zugänglicher ist: „27 Grad, betrunken und unzurechnungsfähig!" — 3., 4., 5. und 6. einfache Straßenpassanten: „25 Grad, betrunken, aber nicht fähig, für sich selbst zu sorgen!" — „15 Grad, nicht mehr ganz nüchtern, aber auch nicht betrunken!" — „7 Grad, unter dem Einfluß eines guten Schluckes!" — Nr. 7 versichert: „1 Grad über Null, so nüchtern wie ich selbst in dieser Minute!" — Nr. 9 ist der Doktor, der von diesem letzten Sachverständigen herbeigeholt wird, und verkündet: „Absolut auf'Null! Ich kann nichts von Betrunkenheit konstatieren!" — Als Nr. 10 fragt man den Mann selbst und er sagt: „5 Grad unter Null! Fürchterlich nüchtern, ja in Gefahr, einen Schlag zu erleiden, wenn er nicht sofort etwas zu trinken kriegt." Lokal- und Provillzial-Nachnchtm. — (KricMolarden.) Die vom Kriegshilfsbureau des k. k. Ministeriums des Innern herausgegebenen Kricgskokardcn, welche bestimmt sind, zugleich der Mani-festiemng der patriotischen Gesinnung zu dienen und durch das Erträgnis des Verschleißes die für tnegs-humanitärc Zwecke dienenden Mittel zu stärken, gelangen Anfang der nächsten Woche in den allgemeinen Verkehr. Die Kokarden, welche in schwarz-gelber Farbe gehalten sind, präsentieren sich sehr geschmackvoll. Sie werden von den Wiener Posamentierern aus Seide verfertigt und bestehen aus einem in schachbrettartigem Muster verzierten Knopf, den eine Umrahmung aus schwarz-gelbem Vand umgibt. Die Kriegskolarden erscheinen in zwei Auöstatt'.mgen, mit Knopf und mit Sicherheitsnadel, da anzunehmen ist, daß auch die Damen in großer Zahl solche patriotische Abzeichen erwerben und tragen werdeil. Dafür, daß nicht Unbefugte zu eigennützigen Zwek-len ähnliche Kokarden erzeugen, ist durch die Anmeldung derselben zum Musterschuhe uorgesorgt worden, was znr Folge hat, daß Nachahmer zum Schadenersätze verhallen, eventuell auch mit empfindlichen Strafen, belegt werden tonnen. Von dcn ersten Tagen der nächsten Woche angefangen werden die Kriegslokardcn von der technischen Äetriebszentrale des Ministeriums des Innern, Wien, I., Hoher Marlt Nr. 5, 2. Stock, erhältlich sein, von wo aus auch die Versendung an auswärtige Aesteller erfolgt. Der Vcrschleihpreis beträgt 30 /l per Stück. Die offiziellen Vcrschleißstcllcn werden durch amtliche Plalate des Kriegshilfsbureaus des Ministeriums des Innern kenntlich gemacht werden. — (Kranlenpflesscrinncn beim Noten Kreuz.) Venn Landes- und Francnhilssvereine vom Noten Kreuze für Kram langen täglich Anerbieten von Personen beiderlei Geschlechter ein, die als Krankenpfleger, bezw. Pflegerinnen im Üandc und auch auf dem Kriegsschauplatze verwendet werden wollen. Da der Verein jetzt nicht in der Lage ist, derartige Anfragen jedem einzelnen zu beantworten, so macht er darauf aufmerksam, daß Personen ohne fachliche Vorbildung, das ist ohne Krankenftfleger-knrs, dermalen keine Verwendung finden tonnen. Wenn jemand dcn ernsten Willen hat, hilfsbereit zu sein, so wird ihm Gelegenheit geboten werden, sich tätig zu erweisen, da der Landeshilfs- und Frauenverein vom Noten Kreuze gewiß nicht unterlassen wird, rechtzeitig mit Bitten an die stets opferwillige Bevölkerung heranzutreten, was besonders die Frage der Pflege betrifft. — (Rotes Kreuz.) Zur Überführung von kranken und verwundeten Soldaten vom Bahnhöfe in die Anstalten des Noten Kreuzes werden Fuhrwerke benötigt. Es ergeht an die Vcsitzer von Privatwagen, Omnibussen, Iagdwagen, Breaks ?c. das Ersuchen, solche dem Noten Kreuze im Bedarfsfälle unentgeltlich znr Verfügung zu stellen. Dicsfällige Anbote wollen an die Präsidiallanzlei des Noten Kreuzes, Stroßmayerjcva ulica 3, gerichtet werden. Da allseitig von Korporationen und Privaten Gebäude, Gebäudeteile, Villen, Wohnungen dem Noten Kreuze in der liebenswürdigsten Weise zur Verfügung gestellt sind, so erlaubt sich das Rote Kreuz darauf aufmerksam zu machen, daß in dieser Frage zunächst behördlicherseits die Prüfung der Offerte in bezug auf ihre Eignung erfolgen muß, wobei auch die weitere Frage der Verpflegung, der ärztlichen Hilfe usw. der Erledigung zugeführt werden muß. Indem das Note Kreuz den Offerenten für ihre Anbote herzlichst dankt, bittet es sie, gütigst warten zu wollen, bis die Erhebungen abgeschlossen sein werden. Im Bedarfsfälle werden dann dankend die Objekte je nach ihrer Eignnng ihrer Widmung und Bestimmung zugeführt werden. — (Armbinden des Noten Kreuzes.) Seit Beginn der kriegerischen Ereignisse wird bedauerlicherweise mit dem gesetzlich geschützten Zeichen des Noten Kreuzes Mißbrauch getrieben, indem sowohl eine große Anzahl von Personen, die hiczu nicht legitimiert sind, die weiße Armbinde mit dem Zeichen des Noten Kreuzes tragen, als auch Geschäftsinhaber ihre Waren und insbesondere die Schaufenster mit dem roten Kreuze verseheil. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß nur die Funktionäre der österreichischen Gesellschaft vom Noten Kreuze und ihre Stamm- und Zweigvereine, ferner die von diesen Vereinen bei den Anstalten des Roten Kreuzes zur Dienstleistung eingeteilten Damen und Herren zum Tragen der weißen Binde mit dem Genfer Kreuze berechtigt sind. Um nun Mißbräuchen zu begegnen, werden hierzulande Funktionären des Noten Kreuzes vom Landes- und Fraucnhilfsvereine vom Noten Kreuze für Kram, bezw. seinen Zweigvereinen Armbinden, versehen mit dem Stempel des betreffenden Vereines, abgegeben; außerdem werden dcn zum Tragen der weißen Armbinde mit dem roten Krenze Berechtigten auf den Namen lautende Legitimationen verabfolgt werden. Dieser Vorgang wird auch in anderen Ländern beobachtet. Personen, welche uugestcmpclte Armbinden tragen sollten und sich nicht mit einer auf ihren Namen lautenden Legitimation ausweisen können, werden amtshandelt werden. — (Landes» und Frauenhilfsvercin vom Noten Krenze für Kram.) Für das Rote Kreuz: Untöislützungs-und Nechtsschutzverein der Staatsdicncrschaft für Kram 20 X; Baumeister Wilhelm Treo 100 X, davon je 50 X für das Note Kreuz und für die Familien; Frau Fritzi Dr. Seemann 100 X, davon je 50 /v für das Note Kreuz und für die Familien (durch die Bezirkshaufttmnnnschaft Laibach); Gemeindeamt St. Georgen Sammlung 199 ^ 40 /t und Gemeindeamt Ober-^iäka 62 X 50 /l (und zwar: Hoftat Josef v. Raöi5 2 X, Hans Krisper 50 X, Andreas Iebm-in 2 X. Pfarrer Franz Pav5i5 2 X, Johanna Pav«iö 2 X 50 /i, Johann Zakotnik, Mitglieds-beitrag pro 1914 4 X, Ferdinand Ncuwirth (durch Frau Renate Dr. Bock) 200 X, davon je 100 X für das Note Kreuz und für die Familien); V. K. 12 X; Kaufmann Sajovic in Zwischcnwässcrn durch Herrn Hofrat Grafen Chorinsky 10 X; Redaktion des „Slovenec", Sammlung 43 X; A. K. anstatt eines Kranzes auf das Grab der Frau Luise Schcner in Gurkfeld 10 X; Ungenannt 1 X; Fräulein Marie Luckmann 10 X; Fräulein Fanny Stu-klej 6 X; Ungenannt 20 /<; Administration der „Laibacher Zeitung" 224 /< 50 /i (und zwar haben gespendet: I. Kaftsch, Laibach, 50 X, Justine Modeic, Lahouo, 2 X, Frau Hauptmann v. Mallasz, Laibach, l5 X, Frau Grete Tcrdina. Laibach, 10 X, Mclanie Luckmann, Vel-dcs, 50 /<, Osterr. Lesevercin, Laibach, 10 X, Exzellenz Thekla Gertschcr, Felixdorf, 5 X, Klara öagar v. Sana-vnl 5 /v, M. I. Borovsky, Neumarktl, 2 X 50 k, Anton Ulm, Schloß Klingenfels, 50 X, Forstmeister M. Hladik, Laibach, 10 /v, Ernst Fürst Windischgrätz, Veldes 10 X, Franz Zuftam'-w, Nakovnik, '5 /<); Helga v. Ko5evar, Sparbüchse, 2 X; Klun, Besitzer, 20 X; Imker-Zweig-vcrein, Bezirk Stein, durch dcn Kassier Virijent 20 X; Frau Marie Dr. Ho^evar, Dom^ale, 10 X; Zweigverein Mottling 507 X (lind zwar: Sammlung der Stadtgc-meindc Mottling 150 X, Stadt Mottling 150 X, Erste Unterkraincr Vorschußlasse 200 X, Ferdinand Habjan l X und Mitglicdsbeitrag 6 X). Flottenvereinsortsgruppc Schnecberg 10 X; Pianecki in Kozar^c 2X; Franziska Palöiö 1 X; durch Fräulein Margarete von Schollmayer-Lichten-berg, Sammelbogen von Fräulein Ida Petsche in Altenmarkt 107 X 00 1» (und zwar: Johann Kle-menöiö, Kaplan, 3 X; Georg Klanöar 50 Ii; Ungenannt 1 X; Maria ^nidar^c- 1 X; Jakob Nnidar-M 1 X; Franz Varaga 1 X; Cimiotti 2 X; Marie Neber 3 X; Viki Voykow 2 X; Julia Voykow 2 X; Ungen. 2 X; I. Arvec 1 X; Fr. «trbcc 1 X; Ungen. 1 X; Ungenannt 1 X; Kozamernik 2 X; Ianja Venöina 3 X; Tomec 1 X-, Sagmeistcr I X; Ioh. VlaM 1 X;.Andreas Scion 1 X; Valentin Vrho-vcc 1 X; Maria SnidarM 1 X; Varth. 2nidar5i5 40 Ii; Johann Mlatar 40 Ii; Ursula Iabukovec 20 Ii; Franz Debevec 1 X; Jakob ^nidarM 20 Ii; Fanny Menn-nik 2 X; Alois Modic 50 I,'. Petsche 2 X; Medica 2 X; Josef kvigelj 1 X; Posekar 40 k; Miki öagar 40 Ii; Maria OnMö 20 !.; Theresia Patecin 20 Ii; Varth. Kukec 40 k; Maria «krbec 1 X; Aloisia Lanri? 1 X; Johann Sterte 50 Ii; Artur Mecehia 1 X; Iv. Dimic 1 K; Kandare 2 X; Ungenannt 40 1i; Andreas Krapenc 40 Ii; Ungenannt 20 Ii; Ludwig Tischler 40 Ii; Ungenannt 40 d; Andreas Tcliö 20 Ii; Anton Kandare 20 Ii; Lanrenz Turjak 1 X; Lavriö 50 Ii; Johann Nonko I X! Viktor Kristof 1 X; Jakob Semi? 00 I,; Vor-schußkassc für Altenmarkt, Laas und Umgebung 50 X). Sammelbogen des Herrn Kaufmannes Vilar in Pudob 31 X 00 K (und zwar: Johann Mulc in Pudob 2 X; Thomas Nifelj in Pudob I X; Maria Vilar in Pudob 2 X; Fr. Pattiö in Pudob 1 X; Thomas Unjer 1 X; Jakob Mlakar in Vrh 40 n- Anton Sterte in Iggendorf 20 U; Ioh. Varaga in Pudob 1 X; Josef Kodela in Pudob 1 X; Ioh. Spech in ^marata 10 X; Anton Tomc in Kozar^e 1 X; Georg Mlatar in Polica 1 X; Jakob Truden in Kozar^e 2 X; Valentin Comini 1 X; Anton Kandare in Dane 40 k; M. Markovi? in Navne 1 X; Anton Le-kan in Pudob i X; Anton Sakmajster 20 !i; Varth. Vavec in Pudob 2 X; Johann ^epcc in Dane 1 X; Jakob Acpec in Dane 1 X; Franz Mulc in Pudob 40 Ii). Sammelbogen der Iera Vavec 10 X 38 Ii (und zwar: Maria Kibic in Schnecberg 20 u; Maria Gcrl in Schnceberg 30 Ii; Margarete Gerl in Schnceberg 10 Ii; Theresia Gerl in Schncebcrg 10 Ii; Johanna Vavcc in Schneeberg 20 Ii; Margarete Vavec in Kozar^c 20 K; Maria öpeh 20 Ii; Jakob kpeh 10 li; Maria Gcrlj 20 1i; Maria Kra^ovec 20 n; Maria Baraga 8 Ii; Margarete Turk 20 k; Maria Viti 10 ü; Johann Sumrada 20 K; Agnes Ianeöiö 10 u; Johann Kumrada 10 Ii; Franzista Mulc 20 1i; Ursula Vavcc 20 Ii; Ursula Trudcn 10 Ii; Franziska Slanc 10 K; Theresia Mlakar 10 Ii; Franziska Varaga 10 Ii; Franziska Avsec 20 Ii; Aloisi Mlakar 30 Ii; Maria Sterle 10 Ii; Theresia Avscc 10 Ii; Franziska Mlakar 20 Ii; Margarete AnidaMö io k; Theresia Sterlc 10 K; Theresia Truden 40 K; Adolf Zurga 4 K; Johanna ^unirada 30 li; Franziska MilMiü 0 Ii; Johann Sterle ^0 X; Johanna Ko^evar 20 Ii; Agnes 2ni-dar«i? in ^narata 20 K; Johanna Stcr'le 20 Ii; Ernestine Pctcani 1 X; Matth. Bavec 30 Ii; Maria 2uidar»ic- 1 X; Marie Slanc 10 d; Blasius Vavcc 10 I.; Theresia Ko^evar 10 Ii; Anton Naveri 10 k; Anna Baraga 10 K; Agnes 5nidar«iö 20 Ii; Maria kpeh 20 ii; Valentin kpeh 40 Ii; Maria Vesel 20 Ii; Julie Sterte 10 Ii; Marie Sterle 20 Ii; Maria Kcrßii! 10 I,; Johann Kandare 20 Ii). — (Die Feldpost.) In der zu Beginn der Mobilisierung bei allen politischen und Gemeindebehörden angeschlagenen, den Feldpostverkchr betreffenden Kundmachung erscheint nachfolgendes als V e i -spiel für die Adressierung von Fcldpostsendnngen angeführt: An Korporal Karl Schneider, Infanterieregiment Nr. 4, 12. Kompanie, Feldpostamt 65. — Schon aus der Überschrift „Beifvie l" unter Anführung eines fingierten Adreßnamens geht hervor, daß auch die Anführung „Fcldpostamt 65" ebenfalls nnr als Beispiel zu nehmen ist. Nichtsdestoweniger haben zahlreiche Absender von Fcldpostsendnngen diese an das Feldpostamt 65 adressiert, offenbar in der ganz irrigen Meinung, daß alle Feldpostsendungen an das Feldpostamt 65 zu leiten sind. Das ist ganz falsch. Die Fcldpostsendun-gen sind vielmehr mit jener Nummer des Fcldpost-amtes zu adressieren, welche die Person der Armee im Felde ihren Angehörigen in der Heimat Zugesendet hat. Jeder Soldat bekommt zu diesem Zwecke von seinem Kommando mehrere Feldpost-Adreß-formulare, auf welche er auch die Nummer jenes Fcldpostamtes aufzuschreiben hat, an welches er gewiesen ist. Nur jene Sendungen tonnen den bei der Armee im Felde befindlichen Personen zukommen, welche diese vom Adressaten selbst bekanntgegebene Feldpostnummer tragen. Von den Angehörigen der Personen der Armee im Felde werden begreiflicherweise Nachrichten ihrer Lieben mil großer Ungeduld erwartet. Es ist natürlich, daß während der Aufmarschzeit, in welcher sich die einzelnen Formationen immer weiter von den Postsammel-stellen entfernen, Korrespondenzen von der ^lrmee immer mehr,und mehr ^eit brauchen, um da5 Aorcß-ziel in der Heimat zu erreichen, was auch anderseits um so erklärlicher ist, als die Kriegsbahnposten bedeutend langsamer verkehren, als die Friedensbahnposten. Um diese durch den Zwang der Verhältnisse hervorgerufenen und ganz natürlichen Verzögerungen etwas zu verringern, wird sowohl die Feldpost als auch die Staatspost alles aufbieten, um den Kontakt der Personen der Armee im Felde mit der Heimat tunlichst zu fördern. — (Aufgebot des bayerischen Landsturmes.) Vom kaiserlich deutschen Konsulat in Trieft erhalten wir folgende Mitteilung: Auf Grund des mit königlicher Verordnung für Bayern erlassenen Aufgebotes des Landsturms werden nunmehr auch die in Österreich-Ungarn wohnhaften bayerischen Landsturm-Pflichtigen aufgerufen. Ausgenommen von diesem Aufrufe sind Landsturmpflichtige unter 20 Jahren, die noch nicht Pflichtig sind, ferner nicht ausgebildete Landsturmpflichtigc über 39 Jahre. Ausgebildete Landsturmpflichtige bis zum 45. Jahre haben sofort ins Inland zurückzukehren, soferne sie nicht auf Grund jetzt vorzunehmender Untersuchung durch den bei den kaiserlich deutschen Konsulaten bestellten allgemein ermächtigten Arzt für landsturmtauglich erklärt werden. Zu solcher Untersuchung haben sich nur kranke, schwächliche und mit einem Gebrechen behaftete Personen zu melden. Nichtausgebildcte Landsturmpflichtige haben sich sofort beim nächsten deutschen Konsulate zur Untersuchung auf ihre Tauglichkeit zu melden. Die Rückkehr ins Inland erfolgt erst auf weitere Weisung. Die auf Grund dieses Aufrufes einberufenen Landsturinpflichtigen haben gegen Vorweisung ihrer Militärpapiere freie Fahrt auf den österreichischen und bayerischen Bahnen. — (Zur Steuerung des Leliensmittelwnchers.) Dem k. k, Ministerium des Innern ist zur Kenntnis gelangt, daß in einzelnen Vcrwaltungsgcbictcn ungeachtet der mit der kaiserlichen Verordnung vom 1. August 1914, Laibacher Zeiwng Nr. 199 1711 26. August 1914 N. G. Vl. Nr. 194, zur Hintanhalumg von Preistreibereien erlassenen Anordnungen, die Preise wichtiger Ap-prouisimnerllngsarMcl, vor allem der Lcbensmittel, gänzlich ungerechtfertigte, zum Teile exorbitante Steigenm-üm erfahren haben. Die in Wien gemachten Erfahrungen beweisen zur Evidenz, daß bei richtiger Anwendung der zitierten Verordnung dein Lebensmittelwncher wirksam gesteuert werden lann. Die t. t. politischen Behörden ,md angewiesen nut allem Nachdrucke dahin zu Wirten, uak der Zweck der Verordnung zum Schutze der Vevölke-nmg voll und ganz verwirklicht wird. Zu diesem Vehufe wird es slch empfehle», alle Organe der öffentlichen Sicherheit sowie d,c Gcmeindevorstehungen anzuweisen, von lh.nen salbst wahrgenommene oder sonst zu ihrer Kennt-ms gelangende Falle unangemessener Preiserhöhungen Verletzung der im Interesse der 3lp-p'7'l°"'U'N8 erlassenen Vestimmungen den Gerichten nae lf? R"! ""b Polizeibehörden zur Anzeige zu wni//p^ ^""^ ""lers unerläßlich, auch das lon-ei7d 3/>l^^""u l^bsl zur Unterstützung der Tätig-i^ "U)orden heranzuziehen und die Öffentlichkeit in el,r>nm"^'^ "!.5"' lo zunächst durch gelegentliche Be-^ ""Neu, Veröffentlichungen in der Presse und nötigcn-cms onrch spezielle Kundinachungen aufzufordern, alle Ilrawaren Fälle zur Kenntnis der Behörde zu bringen. Ice—. l l. ^ ^^ Auszahlung der Militärbequartierungsge» vuyren) für Offiziere, Mannschaften, Pferde ?c. wird ^alnstag den 5. September im städtischen Veauartie-^ngsamte beginnen. Näheres wird im ^aufc der näch-Iten ^ioche in den Tageszeitungen bekanntgegeben werden. — l Ausfuhrverbote.) Das Handelsnünistcrium teüi °er hiesigen Handelo- und Gewcrbekanuner mit, daß laut Mitteilung des k. und t. Ministeriunis des Äußern die königlich italienische Negierung ein Ausfuhrverbot für olgende Artikel erlassen hat: Getreide, Mehl, getrocknetes Gemüse, Feigen, harten Käse, Vieh und Schafe, rohe Häute, Tragbahren, Eisenbahnmaterial. Von dem Ausfuhrverbote ist der Transitverkehr nicht betroffen, vor-ansgesetzt, daß 1.) die Waren tatsächlich nur transitieren, 2.) der fremde Ursprung und die fremde Bestimmung der -ioaren ans den sie betreffenden Papieren zweifellos ersichtlich sind. In einzelnen Fällen kann aber auch mangels der nnter 2.) erwähnten Voraussetzung eincr Sendung ocr Transitcharalter zugestanden werden, wenn der zur Übernahme und Weitcrversendung berechtigte Vertreter in Italien über Herknnst und Bestimmung der Waren Beweise erbringt nnd alle Formalitäten ohne Anfschub erfüllt werden. Die Beurteilung aller einschlägigen Umstände obliegt den zuständigen Lokalbehörden. — Das Handelsministerium teilt weiters der hiesigen Handels-nnd Gcwcrbelammer mit, daß laut Kundmachung der uttomanischen Gcneralzollverwaltung die Ausfuhr von Nahrungsmitteln, Vieh und Futtermitteln aus der Türkei mit 11. August bis auf weiteres verboten wurde. — Moratorien.) Das Handelsministerium übermittelte der hiesigen Handels- und Gewerbckammer eine Ab- schrift eines königlich italienischen Dekretes, betreffend das Moratorium in Italien, mit dein Beifügen, daß das Moratorium inzwischen vom 16. August bis zum 3l)sten September verlängert worden ist. Bis zum 10. September 1914 dürfen 5 A, zwischen dem 15. und 30. September weitere 5 A der Konti nnd Depots im Mindest-cnismaße von 50 Lire ausbezahlt werden. Die oberwähnte Abschrift des Dekretes liegt im Bureau der Handels-und Gewerbetümmer in Laibach den Interessenten zur Einsichtnahme auf. — Das Handelsministerium teilt ferner der hiesigen Handels- und Gewcrbetammer mit, daß laut Mitteilung des l. und l. Ministeriums des Äußern in Bulgarien ein dreimonatiges Moratorium mit Rechtskraft vom 7. August dekretiert wurde. Durch das Moratorium wird der Lauf der gesetzlich verabredeten Zinsen nicht gehemmt, ebenso laufen die Wechsel- und alle Effet-luizinsen fort. Falls teine entgegengesetzte Verabredung besteht, wird der Lauf aller gerichtlichen und sonstigen Termine sistiert. — („Matica Slouensla".) Freitag den 28. d. M. um 6 Uhr abends findet eine Ausfchußsitzung mit folgender Tagcsordlmng statt: 1.) Berichte des Präsidiums. 2.) Verwaltnngsangelegenheiten. — (Vom Vultöschuldicnste.) Der k. t. Bezirksschulrat in Gurlfcld hat den absolvierten Lehramtskandidaten Anton Brodnik aus Videm zum provisorischen Lehrer an der vierklassigen Volksschule in Tr/i^-e und die geweseile Suftplentin in i^ate^ Hermine Shiene zur Provisorischen Lehrerin an der zweiklassigcn Volksschule in Kal bei Iohannistal ernannt. — Der k. k. Landes-schulrut für Krain hat die gewesene Supplcntin in Sankt Georgen Aloisia Verbiß zur definitiven Lehrerin an der Volksschule in St. Kanzian bei Auersfterg ernannt. —- sPreisvn Hältnisse auf den größeren Nindermiirl-ten in Kram.) Nach den amtlichen Berichten betrug im Juli der Durchschnittspreis für 100 Kilogramm Lebendgewicht anf den Nindermärkren in den nachstehenden politischen Bezirken: Adelsberg: für Mastochsen 89 X, für halbfette Ochsen 81 X, für magere Ochsen 72 X; Gott-schee: für halbfette Ochsen 88 X, für magere Ochsen 80 /<; Gurkfeld: für Mastochsen 82 X, für halbfette Ochfen 79 ^v, für magere Ochsen 77 X, für Einstcll-ochsen 78 X; Krainburg: für Mastochsen 90 X, für halbfette Ochsen 85 X, für magere Ochsen 77 ^; Littai: für Mastochsen 88 X, für halbfette Ochsen 81 X, für magere Ochsen 76 /v, für Einstcllochfcn 76 X; Loitsch: für Mastochscn 86 X, für halbfette Ochsen 82 X, für niagere Ochsen 76 X, für Einstellochsen 76 X; Nadmannsdorf: für Mastochscn 87 X, für halbfette Ochsen 83 X, für inngcrc Ochsen 77 /<, für Einstellochsen 78 X; Rudolfs-wert: für Mastochscn 90 X, für halbfette Ochsen 80 X, für lmiltcre Ochsen 74 /<; Stein: für halbfette Ochsen 80 X, für magere Ochsen 76 X, für Einstcllochsen 76 X; Tschernembl: für halbfette Ochsen 89 X, für magere Ochsen 70 X. — (Wochenviehmarkt in Laibach.) Auf den Wochenviehmarkt in Laibach am 1l). d. M. wurden 146 Pferde, 103 Ochfen, 54 Kühe, 11 Kälber und 17 Nutzschweine aufgctrieben. Darunter befanden sich 100 Schlachtrinder. Die Preise notierten für Mastochsen mit 90 bis 98 X, für halbfette Ochsen mit 80 bis 88 6 für 100 Kilogramm Lebendgewicht. — (Schwurgerichtsverhandlungen.) Gestern hatte sich der 1870 in Podgorica geborene und dahin zuständige lcdige und bisher noch unbestrafte Taglöhner Karl Dimc wegen Notzucht zu verantworten. Bei der mit Ausschluß der Öffentlichkeit durchgefühlten Verhandlung wurde der Angeklagte, da die Geschworenen die Schuldfrage auf Notzucht mit acht gegen vier Stimmen bejahten, zur Strafe des schweren Kerkers in der Dauer eines Jahres verurteilt. — Weiters sah der 19 Jahre alte Schuhma-chcrgehilfc Johann Trftinc aus Veldes wegen versuchter Notzucht auf der Anklagebank. Die Verhandlung wurde ebenfalls geheim durchgeführt. Da die Geschworenen die Schuldfrage auf verfuchte Notzucht mit elf gegen eine Stimme verneinten, wurde der Angeklagte freigesprochen. — (Unfall.) Der elf Jahre alte Besitzers söhn Johann Draksler in Drulovka bei Krainburg verunglückte beim Futterschneiden dadurch, daß er aus Unvorsichtigkeit mit der rechten Hand zwischen die Zahnräder geriet und ihm dabei zwei Finger zerquetscht wurden. — (Selbstmordversuch.) Der in Nova vas, Gemeinde Wailsch, wohnhafte Arbeiter Franz GaM fchnitt sich aus unbekannter Ursache in selbstmörderischer Absicht den Hals durch. Er wurde schwer verletzt ins Landessftital überführt. — (Verhaftungen.) In Podgorica wurden gestern ein verheirateter Taglöhner und eine ledige Arbeiterin wegen größerer Holzdiebstähle verhaftet und dem Ve-zirksgerichte eingeliefert. — (Gefundene Gegenstände) in der Zeit vom 17ten bis '24. August: eine große Geldtasche für Kellnerinnen, ein Augenglas in Metallfassung, ein graues Kopftuch, ein grün angestrichener Handwagen, ein altes Fahrrad mit der Magistratsnummer 35, eine rote Kindcrhandtasche, ein silbernes Verdiensttreuz (1849), gefunden am 6. Au' gust, ein Pferdebügel und ein Ehering. (Verlorene Gegenstände) in der Zeit vom 17. bis 24. August: ein grünlederncs Geldtäschchen mit 28 ^5, ein goldenes Ohrringcl, mit einer Perle besetzt, eine schwarzlederne Geldtasche mit 4 X und drei kleinen Schlüsseln, ein goldener Federhalter und ein Kinder-mantel mis weißem Stoff. — (Verstorbene in Laibach.) Anna Zpelar, Tabak-fabriksarbeirerin i. R., 67 Jahre- Karl ßlMerM, Siecher, 54 Jahre; Johann Klanc-ar, Auffeherssohn, 8 Wochen; Antonia Kolenc, Private, 87 Jahre; Ursula Kozjek, gewesene Arbeiterin, 86 Jahre; Alois Premrl, gewesener Fabrikarbeiter, 61 Jahre; Johanna Goräi«, Schuhmacherstochter, 1 Monat. Der Arteg. Telegramme des k. k. Telegraphen-Km'respondenz-Bureaus. Der große Steg der österreichisch ungarischen Armee bet Krasntk über dte Htussen. — Uanmr teilweise eingenommen. — Die Franzosen geven ihre Mederlagen amtlich zu. Osterreich'Ungaru. Der große Erfolg bei Krasnik. Wien, 25. August. Aus dem Kriegspressequar-ner wnd amtlich gemeldet: Als die Nachricht von oem grohm Erfolge unserer Truppen bei Krasnit tm ^tationsorte des Kriegsprcssequartiers bekannt wuroe, bemächtigte sich der Bewohner des Ortes lreutnge Begeisterung Sie zogen in dichten Scharen vor den Sch des Kommandos und verlangten sturnM), die Offiziere zu sehen Der Kommandant, Oberst von Hoen, gab den Versammelten den Inhalt der Siegesbotschaft in einer Ansprache bekannt, die nut begeistertem Jubel und mit den» Absingen der Volkshymne aufgenommen wurde Wien. 25 Angnst. Alls dem tt'ricgspreßauarticr wird amtlich gemeldet: Wie jcht festgestellt ist, machten nnsere Truppen in: Kampfe bei Krasnik 1200 Gefangene. Gefangen genommene russische Offiziere, die den Feldzug gegen Japan mitgemacht hatten, sagten übereinstimmend uns, daß die Angriffe unserer Streitkrafte viel stürmischer waren als die der Japaner. Wien, 25. August. Alls dem Kriegspreßauartier wird amtlich gemeldet: Nach den letzten Nachrichten sind von uns in den dämpfen bei Krasnik über AOÜO Gefangene ncmacht, drei Fahnen, 20 Geschütze und sieben bespannte MnschmrngeniclM erbeutet worden. Wien. 2V. August. Aus dem Kriegs-pressequartier wird amtlich geweidet: Die dreitägige Schlacht l»ei Krasnik en-dete gestern mit einem völligen Siege unserer Gruppen. Die Uussen wurden auf der ganzen, etwa 70 kni breiten Front geworfen und haben fluchtartig den Mckzug gegen Kublin angetreten. Die barbarische .^riegdweise der Nüssen. Wien, 25>. August. Aus dem Kriegspressequar-tier wird amtlich' unter dem Gestrigen gemeldet: In Lemberg traf gestern der erste ssroße Transport von Russen, die in den Greuzgefechten gefangen genommen wurden, unter dein Jubel der Bevölkerung ein, der sich noch steigerte, als im Zuge sichtbar wurden. Aus allen Meldungen geht übereinstimmend hervor, daß die Russen in' ihrer bekannten barbarischen Kriegs-weise auf eigenem wie auf fremdem Gebiete alles verwüsten, Dörfer und Gehöfte schonungslos nach erfolgter Plünderung in Brand stecken und mit die- sen, Verfahren allen Völkerrechtsveremoarungen geradezu Hohn sprechen. Unter diesem Sengen und Brennen hatte anfangs, als die partiellen feindlichen Einfälle noch möglich waren, die übrigens insgesamt von unseren zu Hilfe eilenden Truppen in bravouröser Weise abgeschlagen wurden, das gali-zische Grenzgebiet und dessen Bevölkerung sehr zu leiden. Seit wir auf feindlichem Gebiete siegreich vorgedrungen sind, trifft die russische Verwüstungs-wul die dortigen Ortschaften. Diese Methode vermag unser Vorrücken nicht aufzuhalten, bewirkt aber allenthalben, das; die bedrängte Bevölkerung uns nicht nur in rein polnischen Gebieten als Befreier aus barbarischer Willkür begrüßt. ^emeinsamc Altiun des dentschen Geschwaders vor Tsinaian mit S. M. Schiff „Kaiserin Elisabeth". Berlin, 24 August. Das Wolff-Bureau meldet: Die öster-reichisch'-ungarische Botschaft hat heute dem auswärtigen Amte folgende Mitteilung gemacht: Im Allerhöchsten Auftrage ergeht an das Kommando S. Hi. Schiff „Kaiserin Elisabeth m Tsmatau sowie an den österreichisch-ungarischen Botschafter in Tokio der telegraphische Befehl, daß Laibacher Zeitung Nr. 199_____________________________1712_____________________________________26. August 1914 S. M. Schiff „Kaiserin Elisabeth" in Tsingtau mitzukämpfen hat. Berlin, 25. August. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt zur gemeinsamen Aktion des deutschen 'Geschwaders vor Tsingtau mit dein österreichisch-ungarischen Kriegsschiffe „Kaiserin Elisabeth": Die Entscheidung des Kaisers Franz Joseph, die Waffenbrüderschaft zwischen beiden Kaisermächten auch im fernen Osten durch die Tat zur Geltung zu bringen, wird in Deutschland allenthalben mit warmherziger Befriedigung begrüßt. Sie bekundet abermals die feste Vundesgcnossenschaft, die Deutschland mit Österreich-Ungarn zusammenkittet. Unserer Wehrmacht zur See in den ostasiatischen Gewässern wird es eine stolze Freude sein, Seite an Seite mit einer Trägerin der österreichisch-ungarischen Kriegsflaggc zu fechten, die von altersher mit Ruhm geführt wird und während der kurzen Wochen des Krieges ihn von neuem bekräftigt hat. S. M. Schiff „Kaiserin Elisabeth" ist ein schwachgeschützter Kreuzer aus dem Jahre 189U. Sie deplaciert bei einer Länge von 9tt Meter und einer Breite von 15) Meter 4000 Tonnen und entwickelt mit den beiden Zwillingsmaschinen 8000 Pferde-kräftc, die dem Schiffe eine Geschwindigkeit von 19 Seemeilen verleihen. Die Artillerie dieses Schiffes besteht aus acht 15 Zentimeter-, vierzehn 4,7 Zentimeter- und zwei 7 Zentimeter-Kanonen sowie aus einer Mitrailleuse; ein Torpedolancierrohr vervollständigt die Offensivwaffen dieses Kreuzers. Die Kascmatt-, respektive Turmpanzerung ist 90 Millimeter, der Deckpanzer 57 Millimeter stark. Die Bemannung zählt 424 Köpfe. (Anm. d. Ned.) Acrunnlimpfunnen hochstehender Offiziere. Wien, 25. August. Die „Korrespondenz Wilhelm" schreibt: Die aufgetauchten schamlosen Gerüchte, die in der niedrigsten und gehässigsten Weise hochstehende Offiziere in ihren Kreis ziehen und deren militärische und persönliche Ehre in einer unverantwortlichen Weise in den Staub ziehen und die leider von Herren der besten Gesellschaft, ohne jede Überlegung geschäftig kolportiert werden, bedürfen an und für sich selbstverständlich keines, wie immer gearteten Dementis. Nichtsdestoweniger muß diese schamlose Verbreitung schließlich doch aufgegriffen werden, weil sie sich jetzt allzulange und ungeschwächt in der Öffentlichkeit erhält und Persönlichkeiten betrifft, die sich trotz ihrer über jeden möglichen An-wurs erhabenen Integrität durch zufällige, von ihrer Individualität unabhängige Uustände die kritiklose Ungunst ihrer Mitbürger zugezogen haben mögen. Schon die einfache und auf gesunden Menschenverstand basierte Überlegung muß zur Evidenz erweisen, daß eine Nachrichtenbchandlung von Truppen oder Generalstabsoffizieren der breitesten Öffentlichkeil nicht verschwiegen oder verborgen werden kann und daß darum eine tatsächliche Unterlage für in dieser Richtung zirkulierende Gerüchte weder bestanden hat, noch besteht. Bei Verbreitung solcher Gerüchte handelt es sich um eine in ihrer zeitlichen Folge durch sich nnd darum nicht genug zu brandmarkende Böswilligkeit und es ist daher die unab-weisliche Pflicht eines jeden loyalen Patrioten, solchen niederträchtigen Verleumdungen nicht bloß schärfstens entgegenzutreten, sondern sich vielmehr tatkräftig an der Ermittlung der Urheber dieser gewissenlosen Ausstreuungen zu beteiligen, um sie der verdienten strengsten Bestrafung zuzuführen. Abbr»,ch dcr diplomatischen Beziehungen mit Japan. Wien, 25. August. Dem kaiserlich japanischen Botschafter am k. und k. Hofe Eimaro Sato sind heute mittags die Pässe zugestellt worden. Der k. und k. Botschafter an, kaiserl. japanischen Hofe, Freiherr von Müller, ist abberufen worden. Auszeichnung des Kommandanten des deutschen Skutari Detachements. Wien, 25. August. Den Abendblättern zufolge verlieh Seine Majestät derKaise r dem Kommandanten des deutschen Skutari-Detachements Major Schneider anläßlich der Teilnahme an den Kämpfen bei Viüegrad den Orden der Eisernen Krone dritter Klasse mit dcr Kriegsdekoration und Eichenlaub. Areudentunda.ebnna.en ui Wien über die Siege der deutschen Armre. Wien, 25. August. Die Wiener Bevölkerung gab gestern vor der deutschen Votschaft, wo sich ein vieltausendköpfiges Publikum cingefunden hatte, wieder seiner großen Freude über die glorreichen Siege dcr deutschen Armee Ausdruck. Der Botschafter erschien auf dem Balkon und nahm dankend die Ansprachen und Huldigungen entgegen, die in stür- mischen Hochrufen auf Kaiser Franz Joseph, auf Kaiser Wilhelm, auf die Kronprinzen des deutschen Reiches und Bayerns und auf die übrigen deutschen Fürsten endeten. Durchstehende Zugsverlnndungcn auf den» Staatsbahnen. Wien, 25. August. In der jüngsten Zeit wurden auf einzelnen in Wien einmündenden Linien durchgehende Zugsverbindungen für den Zivilverkehr auf den Strecken der k. k. Staatsbahnen eingestellt, deren Fahrtdauer mit Rücksicht auf die in erster Linie zu wahrenden militärischen Interessen zwar noch nicht eine große ist, die aber eine ununterbrochene Reise über größere Strecken ermöglichen. Solche durchgehende Zugsverbindungen bestehen derzeit in beiden Fahrtrichtungen in nachstehenden Relationen: Wien Südbahnhof, Leobcn, Klagenfurt, Trieft k. k. Staatsbahnen; Wien ab 7 Uhr 40 Min.. Wien an 8 Uhr 6 Min. Auf den von den Hauptlinien abzweigenden Seitenlinien werden die Anschlußlinien von und zu den Fernzügen in entsprechender Anzahl geführt. Sämtliche angeführten Züge können ohne die für Postzüge dcr Kricgsfahrord-nung vorgeschriebenen Legitimationen benützt werden. Auenahmcn von der Stundung privatrechtlicher Geld« forderungcn. Wien, 26. August. Die heutige „Wiener Zeitung" veiöffcutlicht eine Ministcrialverorduling über weitere Ausmihmc» von der Stundung priuatrechllichcr Gcld-forderuugcu. Taruach finden die Bestimmungen des tz 1 der kaiserlichen Verordnung vom 13. August 1914 weiter keine Anwendung auf Geldfordcruugeu, wie Verkauf von Sachen oder Lieferung von Waren auf Grund von Verträgen, die vor dem 1. August 1914 abgeschlossen worden sind, wenn die t'lbergabe oder Lieferung erst nach dein 31. Juli bewirkt worden ist oder bcwirlt wird, es sei denn, daß sie vor dem 1. August vorzuuehmen war. Lieferungsverpflichtungen auf Grund von Verträgen, die vor dem l. Auliust abgeschlossen worden sind, sind nach den allgemeinen NeclMgnlndsätzcu zu beurteilen. Deutsches Neich. Namur teilweise eina.en»>mmen. Berlin, 25. August. (Wolff-Vureau.) Der Generalstab teilt mit: Von der Festung Namur sind fünf Forts und die Stadt in unserem Besitze. Vier Forts lvcrden noch beschossen; ihr Fall scheint in Kürze bevorzustehen. Generalguartiermeister von Stei n. Die Wirtung der deutschen schweren Artillerie bei Lüttich. Berlin, 25. August. Das Wolff-Vureau meldet: In Berliner Zeitungen wurden mit Genehmigung des Generalstabes Bilder aus den Panzerforls von Lausanne der Festung Lüttich veröffentlicht, welche ein anschauliches Bild der ungeheueren Wirkung der deutschen schweren Artillerie geben. Zum erstenmale erfährt die Öffentlichkeit von dem Vorhandensein des 42 Zentimeter-Velagerungslnörsers, dessen einzelner Schuß ausreicht, um selbst die stärksten Vetonpanzerdecken zu durchbrechen. Diese Geschütze waren es offenbar, von denen der General-quartiermeister mitteilte, daß der Feind sie nicht kannte. Die Tatsache, daß es möglich war, im Frieden Geschütze von derartiger Wirkung vollständig unbemerkt vom Auslande herzustellen, ist ein glänzender Beweis für die pflichttreue Vorbereitung des Krieges. Auszeichnung des Kronprinzen von Bayern. München, 25. August. Die Korrespondenz Hoffman meldet: Der Dentsche Kaiser verlieh dem Kronprinzen von Vaycrn das Eiserne Kreuz II. uud I. Klas>>. Künia. Wilhelm von Württemberg im Felde. Stnttnart, 25. August. König Wilhelm begab sich nachts mit seinem Adjutanten aus lurze Zeit ins Feld, Bei der Abreise wurde der Köuig voll einer zahlreichen Menge, jubelnd begrüßt. Prinz Friedrich von Sachsen-Meininn.cn gefallen. Meinina.cn, 26. August. Prinz Friedrich, ein Bruder des Herzogs vou Sachseu-Meiuiugeu, wurde am 23. d. vor Namur durch eiueu Grauatschuß getätet. Frankreich. Ein ftanzösischer Kriegsbericht. Paris, 25. August. Ein am 24. d. M. um II Uhr nachts ausgegebenes amtliches Kommunique besagt, daß die Armee westlich der Maas von den Deutschen angegriffen wurde und dem Angriffe in bewunderungswürdiger Weise stand hielt. Zwei französische Armeekorps rückten vor und wurden mit einem überaus mörderischen Feuer empfangen. Da jedoch die preußische Garde einen Gegenangriff UN' ternahm, mußten sie sich zurückziehen, nachdem sie dem Feinde ungeheuere Verluste zugefügt hatten. Westlich von der Maas wurden die französischen Truppen, die über ein sehr schwieriges Terrain vorgerückt waren, heftig angegriffen und mußten nach lebhaftem Kampfe zurückweichen. Südlich von Semois faßten englische und französische Truppen Stellung auf Deckungsposten; sie blieben unversehrt. Unsere Kavallerie hat nicht gelitten. Der physische und moralische Zustand dcr Truppen ist ausgezeichnet. Die französische Armee wird sich nunmehr defenfiv verhalten, um im geeigneten Augenblicke die Offensive wieder aufzunehmen. Unsere Verluste sind bedeutend, können jedoch nicht genau festgestellt werden. Auch die Deutschen hatten schwere Verluste. Die Franzosen machten gestern, während sie sich in neuen Stellungen in Lothringen festsetzen mußten, viermal Gegenangriffe, wobei sie dein Feinde sehr ernste Verluste zufügten. Anderseits gelang es den Russen in das Herz Ostpreußens einzudringen. — In dem Kommunique wird erklärt, es sei bedauerlich, das; der Plan der Offensive seinen Zweck nicht erreicht habe. (5s wird jedoch hinzugefügt, daß die defensive Stellung angesichts des geschwächten Feindes unerschüttert bleibt. Deutsche Kavalierietruppen einer am äußersten rechten Flügel operierenden unabhängigen Division sind in die Gegend von Roubaiz-Tourcoing eingedrungen, die bloß von territorialen Truppen verteidigt ist. Die Äehandlunll der türkischen Untertanen. Konstantinopel, 25. August. „Tasvir-i-Eskiar" berichtet, daß die ottomanischcn Untertanen in Frankreich wie Feinde behandelt werden. In Marseille seien türkische Frauen insultiert und nackt auf die Straßen gejagt worden. Der türkische Botschafter in Paris hat Maßregeln getroffen, um den Türken die Heimfahrt zu sichern. Fast alle türkischen Studenten haben Frankreich verlassen. Italien. Falsche Gerüchte über Insfeldrückcn der italienischen Armee. Nom, 24. August. Die „Agenzia Stefani" veröffentlicht folgende Note: Einige schweizerische Zeitungen, insbesondere die „Gazette de Lausanne", haben in den letzten Tagen Berichte veröffentlicht, worin auf die Anwesenheit von 800.000 Mann in Veneticn und das bevorstehende Insfeldrücken der italienischen Armee hingewiesen wird. Diese Gerüchte, die zu dementieren selbst überflüssig wäre, können durch die Bildung der kleinen Lager verursacht worden sein, die in dcr Umgebung aller befestigten Plätze nach der gemeldeten Einberufung einzelner Neservistenklasfen angeordnet worden sind, und zwar teils wegen Unzulänglichkeit der Ubika-lionen, teils wegen der Ausbi'ldungserfordernisse, teils aus hygienischen Gründen. Diese Maßnahmen gelten jedoch für das ganze Gebiet des Königreiches. Sie treten dort mehr zutage, wo die normalen befestigten Plätze zahlreich sind, wie in dcr Po-Ebene und eben in Venetien, aber sie können leicht auf der ganzen Halbinsel und selbst in Sizilien und Sardinien festgestellt werden. Dies beweist die vollständige Unstichhältigkeit der erwähnten Nachricht, die im offenen Widersprüche steht zu der von Italien im gegenwärtigen Konflikte eingenommenen neutralen Haltung. Keine Einberufung dcr Kammer. Nom, 25. August. Die „Ageuzia Stefani" schreibt: Miuisterpräsideut Salaudrn hat iu Veantwortung des vou deu Neftublikaueru au ihn gerichteten Schreibens, woriu die Eiuberufnug der Kammer verlangt wird, deu republikanischen Deputierleu folgeudcu Aries übermitteln lcisseu: Ich laun nur konform dcr gestern von mir der Vertretung der parlameuwrischen Gruppe der Sozialisten erteilten Antwort erwidern, daß sich uach dcr Auschauuug der Regierung nichts ereiguct hat, was die Einberufung der Kammer notwendig macheu würde. Keine Mobilisierung. Nom, 25. August. Die „Agcuzia Stefnni" meldet: Wie aus einigcu Vlätteru zu ersehen ist, nimmt man das Konklave zum Aulnß, sei es, um hieran die Absicht dcr Rcgieruug, neutral zu bleiben, zu knüpfen, sei es, um glaubeu zu lassen, daß die Mobilisierung, die man zufolge ciues Gerüchtes für uumittclbar bevorstehend hält, gerade wegen des Kouklavcs verzögert werden mußte. Um diese Hypothese zu dementieren, genügt es zu bedculeu, daß die Regierung ihre wohlerwogenen und festen (5utschlüsse weqcn der wachsamen Neutralität zu Laibacher Zeitung Nr. 199 1713______________________________________26. August 1914 einer Zeit gefaßt hat, da nichts das bevorstehende, ja fast plötzliche Ableben des Heiligen Vaters oorhersehcn ließ. Die Regierung konnte auch niemals ihre die obersten Interessen der Nation betreffenden Entschließungen Erwägungeil unterordnen, die gegenüber diesen obersten Interessen nebensächlich sind, wenn sie auch an und für sich Bedeutung haben. Wahr ist es, daß die Regierung, deren klare und sichere Wahrnehmung der wirklichen Interessen des Landes nicht getrübt werden kann und darf, durch irgend welche Strömungen der öffentlichen Meinung, die mehr oder weniger künstlich genährt werden, bel ihrer durch Zustimmung der überwiegenden Mehrheit des Landes gestützten Haltung bleibt. Rücklehr des italienischen Botschafters nach Berlin. ^. r ^°?^- Auqust. Botschafter Vollati ist heute früh nach Berlin abgereist. Belgien. Die Presse Belgiens erscheint in deutscher Sprache. Berlin, 25. August. Die Gesamtpresse Belgiens mit Ausnahme der von Antwerpen erscheint in deutscher Sprache. England. Verlängerung des Moratoriums. London, 25. August. (Via Berlin.) Das allgemeine Moratorium verlängert heute die Frist für den Aufschub der Zahlungen bis 4. Oktober. Seelenamt für Papst Pius X. Wien, 25. August. In der Stephanskirche fand heute in Gegenwart der Minister und Staatswürdcnträger anläßlich des Hinfcheidens des Papstes Pius X. ein vom Weihbischof Zschottc Zelebriertes Requiem mit Libcra statt. Achtzig Infanteristen des 4. Infanterieregiments bildeten Spalier. Leichenfeier für Papst Pius X. ' Nom, 25. August. Bei der ersten Leichenfeier für Pius X. wird die Große Messe und das Requiem aufgeführt werden, die Perost anläßlich des Todes Leos XIII. komponiert hat. — Wie die Blätter melden, haben die Ncchtsbcistände des Vatikans ihr Gutachten zugunsten der ungekürzten Veröffentlichung des Testamentes des Papstes abgegeben. Die endgültige Entscheidung steht dem Kollegium der Kardinäle zu. Empfang des diplomatischen Korps im Vatikan. Nom, 25. August. Das Heilige Kollegium empfing vormittags im Thronsaal des Vatikans das beim Heilige?: Stuhl akkreditierte diplomatische Korps. Es waren alle in Rom anwesenden italienischen und ausländischen ^ardinüle anwesend. Der österreichisch-ungarische Botschafter hielt als Doyen des diplomatischen Korps in französischer Sprache eine Ansprache, worin er das lebhafte Beileid des diplomatischen Korps anläßlich des Todes des Papstes Pius X. ausdrückte. Kardinal Vin-^cnto Vaniitclli verlas hierauf in Vertretung des Doyen des Heiligen Kollegiums Serafino Vanutelli, der wegen »eines schlechten Gesichtes nicht lesen kann, die Antwort in französischer Sprache. Der Empfang war um halb 12 Uhr beendet. Nom, 25. August. Der Empfanq des diplomatischen Korps durch das heilige Kollegium vollzog sich mit der größten Feierlichkeit. Alle Diplomaten waren in großer Gala mit Orden erschienen. Allgemein fiel das kühle Verhältnis auf, das zwischen den Vertretern der kriegführenden Staaten herrschte. In Erwartung des Empfanges taten sich kleinere Gruppen zusammen, deren eine den österreichischungarischen Votschafter mit den Gesandten Prcu-Üens und Bayerns vereinigte, während in einer anderen Gruppe der russische Votschafter im Gespräch nnt dem belgischen Gesandten bemerkt wurde. Als Doyen des diplomatischen Korps übermittelte der "'lerreichisch-ungarische Votschafter Prinz Schön-^M-Hartenstein die Ausdrücke des Beileids anlä'ß-"ch des Todes des Papstes. Im Namen des heiligen ^ollegiums erwiderte Kardinal Vanutelli in einer Ansprache, wobei er die göttliche Erleuchtung herabflehte, auf daß der Kirche bald ein neues Oberhaupt gegeben werde. Albanien. Nom, 25. August. Der „Messagero" meldet aus Tan Giovanni di Mcdua vom Gestrigen: Die nach Italien zurückkehrenden Offiziere des italienischen Etutari-Dctachements erzählen, daß in Skutari Ruhe herrsche. Die Stadt wird von einer von den Konsuln gebildeten Kommission verwaltet, in welcher der österreichisch-ungarische Konsul.den Vorsitz führt. Die Montenegriner hätten die Grenze nicht A'crschritten und es ist auch unrichtig, daß sie den Tarabo^ beseht hätten. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtek. Krieg und Francuwirkcn. Wir steigen, eine kleine Kameradschaft von Frauen, den wundervollen Wiesenhang hinauf gegen den schattenden Vergwald. Tausendfältiges Leben umgibt uns. Geschäftig eilen Naubkafer über den Pfad, im Schatten der Tornzweige fertigt die Kreuzspinne ihr Netz am Vusch der wilden Nose; dort sind streitbare Ameisen dabei, ihren Vau zu festigen, Vorräte hcimzuschlcftpcn und ihre Nachkommenschaft zu pflegen; mit heiser fordernden« Schrei schwingt sich ein Raubvogel durch das sonnig glitzernde Himmelsblau. — Und von manch anderem, was wir an Leben in der uns umgebenden Natur nicht direkt wahrnehmen, davon wissen wir doch; all dies Leben ist verbunden und durchzogen vom wütendsten, heftigsten Daseinskämpfe. Aber die vielfältige Schönheit, die so stark Zu unseren Sinnen spricht, läßt in dieser Stunde den Kampf mit seinen Qualen vor allem dem Verstände begreiflich sein, das Fühlen schwingt mit all der Pracht mit. Herrlich, in leiser Bewegung, streicht die in diesem Sommer so selten heiße Luft, die Sonne wärmt gerade angenehm, aus dem duftenden Wiesengras kommt der Sommersang der Insekten und aus dem königlich dastehenden Walde klingt lieblicher Vogelruf. Ja, haben wir denn Muhe, dürfen wir denn überhaupt in dieser erhaben kummer- und schreckensvollen Zeit dies alles wahrnehmen und empfinden? Vor wenig Tagen sind sie fortgezogen, die geliebten Lebensgefährten, die Söhne, die Brüder; sie und Hunderttausende andere wissen wir in schwerer Leistung, fürchten schon für sie die Stunde des cntsctzensvollen Eintrittes in den wirklichen Kampf. Freilich, manche von uns vermögen nichts anderes zu denken und zu fühlen; aber wenn wir kräftig genug sind, wollen wir, in kurzen Stunden zwischen all der vielfältigen Arbeit dieser Zeit uns auch körperlich stärken und in jeder Hinsicht lebendig halten eben für diese notwendige Arbeit, für unsere lieben Kinder, und vor allem für die, auf deren glückliche Heimkehr wir hoffen — hoffen sollen. Arbeit haben wir in großer Fülle und Aufgaben. Wir arbeiten, denen zu helfen, denen ihr Werk zu er-j leichtern, die ins Feld gezogen sind; wir bereiten uns, die, welche verwundet kommen werden, helfend, tröstend und gefaßt zu empfangen. An uns liegt es endlich zu einem Teile, daß erhalten, gepflegt und weitergeführt werde, was besteht. Unsere Regierung hat dazu aufgefordert; fast täglich ermähnen unsere Zeitungen, Handel und Wandel nicht stocken zu lassen. So haben wir neben der erhabenen, direkten Arbeit für unsere Krieger »nscren bescheidenen Teil geduldig beizutragen, daß materielle und geistige Kultur, so viel es möglich ist, erhallen bleibe und gefordert werde. Wir dürfen uicht von uuseren unscheinbarsten Alltagsftflichten weichen, wir müssen die mit Wort und Tat unterstützen, welche durch geringere Bildung, durch ungünstigere materielle Stellung schwächer dran sind als wir. Da ist rnel geduldige, verborgene Kleinarbeit zu leisten, manches Opfer zu bringen. Auch direkte pekuniäre Spenden sind selbstverständlich notig, doch wichtiger noch ist es, Arbeitsmöglichkcit zu schaffen, die mancher Frau aus dem Volke, manchem älteren einsamen Manne, dessen Sohn vielleicht im Felde steht, Verdienst gibt und sie straff, tragungsfähig erhält. So haben wir Frauen ernst-schönen, starken Anteil an dem wunderbaren Weltengeheimnissc, daß neben dem furchtbaren Kampfe die Güte, Liebe und Milde bestehen. Für uns Menschen ist das wilde Daseinsringen, das die ganze Natur erfüllt, erhoben in ein Ringen nicht mehr allein für materielle Werte, sondern für höchste, seelische Güter, für ständige Vergcistigung, die unserm Erkennen nur möglich scheint durch eben diesen schrecklichen Kampf. Und Milde, fogar gegen den, der eben unser Feind war, Liebe, helfende Güte wären nichts so Holdes ohne all den Schrecken. Laßt es uns nicht vergessen, daß vor allem wir Frauen berufen sind, diese Güter, die wie hinunlische Geschenke aus einer anderen Welt scheinen, zu hüten! — Ein gerade dem Vackfischalter entwachsenes junges Mädchen unter uns schwärmt: „Ich möchte am liebsten ein Gewehr nehmen und mitziehen!" Der jüngsten Jugend und ihrem imvetuoscn Gefühle mögen wir Vhantastik und Unklarheit hingehen lassen, aber auch sie wollen wir Reiferen schon leise lenken, mit den sanfteren Frauenkräften der Geduld, des schcinlosen Opfermutes, der freundlichen Hilfe in dieser Zeit mitzuarbeiten; auch ihnen selbst geben wir da am meisten, nach dem wunderbaren Gesetze, daß alles, was wir aus reinen Motiven wirken und schaffen, unser eigenes Wesen bereichert nnd verschönt. Und so soll mitdenkend, mitfühlend und vor allem nach Kräften mitarbeitend jeder, dem es möglich ist, seinen Anteil leisten lind seinen Anteil besitzen an dem erhabenen gigantischen Ninglampfe, den wir erleben. Nochmals: wir dürfen vor allem die bescheidene, stille Mitarbeit nicht vergessen. Sie ist manchmal schwerer und dabei ebenso wichtig als die Teilnahme an dem größeren Wirken. Es ist natürlich, daß es uns Frauen vor allem drängt, am Samariterdienste mitzuwirken. Aber schon klagen hie und da die Arzte, daß sich auch schwächliche, nervöse Frauen und Mädchen dazu melden — oder solche, die keine rechte Vorstellung von den großen Ansprüchen in sich erweckt haben, die auch Hilfspflegediensl au .Körperkraft und au. geistige wie ethische Schulung stellen. Es heißt da, sich sehr strenge prüfen, damit man ja nicht im verantwortungsvollsten Augenblicke versage und so traurigen Schaden anrichte. Es gibt ja vieles anderes, zum Teile freilich weniger Augenfälliges, was wir nützen können und von dein das meiste ebenso notwendig ist wie der Pflegcdicnst. Viele fleißige Hände müssen sich rühren, um z. V. das ungeheure Wäsche- und Verbandmaterial in sicher langenden, Ausmaße zu beschaffen, das nötig ist, um die rückkehrenden Kranken zu versorgen. Mancher kleinere Haushalt wird, wenn ihm auch die Möglichkeit, einen Verwundeten zu pflegen, versagt ist, vielleicht doch imstande sein, einem Rekonvales-zenten günstigere Erholungstagc zu verschaffen, als es ihm etwa dessen eigenes Heim bieten kann. Und, wie gesagt, das wirtschaftliche und das geistige Leben gilt es weiterzuführen! Unter Umständen sollen wir materiell besser Gestellten nicht einmal allzu sparsam sein, sondern nach Möglichkeit Arbeit und Verdienst geben. Knausern wir jetzt einer Hilfskraft ihren Lohn ab, so würde dies Scherstein im Falle eines für uns unglücklichen Ausganges uns nicht mehr retten. Aber wir hoffen ja, haben Recht und Grund zu hoffen, daß in diefcm schweren Ringen der Sieg auf unserer Seite sein werde; wenn wir alle dann unseren bescheidenen Auteil getragen haben, daß nicht nur für uns persönlich, daß für alle die nächsten Monate möglichst wenig Not bringen, so wird sich der zu erwartende wirtschaftliche Aufschwung entschiedener, rascher vollziehen. Die helfende Sorge für die Familien der Reservisten bietet uns Frauen vielfache soziale Arbeit. Neben tröstendem Zuspruch, materieller Unterstützung und praktischer Versorgung mit Verdienst ist die Hilfe für die Kinder höchst wertvoll. In den größeren, auch in manchen kleineren Orten werden Horte gegründet, in denen ärmere Kinder, während die Mütter in Arbeit sind, tagsüber beaufsichtigt, beschäftigt, ganz oder zum Teile gespeist, später etwa auch in Vertretung der eigentlichen Schule belehrt werden. Da ist für Frauen und junge Mädchen recht Gelegenheit, das Neste unseres weiblichen Wesens zu geben — und zugleich neue Kräfte in sich selber zu entwickeln. Wenn wir unter uns sind, gehen leicht Gedanken und Gespräch schwere Wege: zu der allgemeinen, großen Sorge, zur persönlichen, wehvollen Unruhe um unsere geliebten Mcnscbcn, die ini Felde sind. Aber mit den Kindern, mit den eigenen wie mit den anvertrauten, da heißt es fröhlich sein, nicht nur in der äußeren Gebärde, sondern wir müssen dann wirklich frisches Fühlen in uns wecken, tapfer fein ^ wie z. B. die liebe Frau Rat Goethe es war, die, während nach der Schlacht bei Jena rings im Lande schreckensvoll gedrückte Stimmung lastete, Freunde des Sohnes heiter bewirtete und zu den darüber Staunenden sagte: „Ja freilich, mir wäre es auch leichter, traurig zu fein, aber ich mein' halt, besser ist es, wenn hie und da jemand da ist, der schaut, daß die anderen wieder fröhlich werden!" -^ Groß ist die Zeit, die uns gegeben ist; laßt uns ihrer würdig werden, indem wir treu und tapfer auch im kleinen und im Alltag sind! Wie wir von unserem halbstündigen Waldgange heimwärts wandern, laufen jauchzend einige unserer Kinder voran; ein kleines Mädel singt mit seiner unschuldigen, hellen Kinderstimme die Volkshymne, deren machtvolle Melodie es jetzt so oft gehört hat — ein paar vierzehnjährige Buben beraten voll Pflichtgefühl und Interesse ihre Pfadfindertätigteit. Da liegt unsere herrlichste Aufgabe: Dies junge Geschlecht heranbilden, daß es stark und mutvoll reife, auch die schwersten Folgen unseres Kampfes Zu tragen; daß es fähig und würdig werde, mit heiliger Freude die Früchte dieses Weltkrieges zu pflük-kcil und mit gläubiger, tätiger Liebe das Leben weiterzuführen auf dem Felde, das der Kampf uns hinterlassen wirb! E. W. Oer postseft-etäs im Himmel von Ludwig Thoma Neuester Äanb der llllstein-Aücher N 5.20 Zu beziehen durch: lg. u. Nleinmayr H kecl. Vamberg5 Suck-lianälung in 5aibacn, Kongrehplah 2. Laibacher Zeitung Nr. 199 1714 26. August 1914 Neuigkeiten vom Büchermarkte. Steffens Henrik, Was ich erlebte, Erinnerungen aus den Jahren 1806/13, X 240; Müller Friedrich von, Erinnerungen aus den Kriegszeiten 1806 -1813. X 2 40; Henckel von Donnersmarcl Graf, Im Dienste König Friedrich Wilhelm III., X 2 40; Die Hansastädte unter dem Kaiserreich Napoleons, X 2 40; Geißler C.. Denkwürdigkeiten aus dein Feldzuge in Spanien 1810. X 2>l0; Aus dem Tagebuch eines Freiwilligen, Bilder aus den Jahren 1813-1814. li 2 40; Grube A. W., Geschichtsbilder, gbd. X 720; Scher Peter, Die Flucht aus Berlin, X 1 20; Hamsun Knut, Abenteuer, L 1-20; Deled da Grazia. Bardische Geschichten, X 120; Dauth endet, Max, Der Garten ohne Jahreszeiten, X 1-20; Lag erlös Sclma, Die sieben Todsünden, Kahler I., Deutschland und China, X 1 80; Wittenbaur Ferdinand. Aufgaben aus der technischen Mechanik, I, Band, allgemeiner Teil, gbd. X 7 68; Vrjussow Valerius, Der Siegesaltar, Roman aus dem IV. Jahrhundert, gbd. X 7 80; Glyn Elinor, Guinevere's lover. X 1^2; Duge F., Wohlfahrtein, richtungen in der Seefischerei, X—-60; Hecket mann August, Die Kunst rechts« und geschäftskundig zu handeln! X 180; Balzac honors de, Cousine Vcttie, gbd. X 214; Zimmer« mann I. Adam, Die Normal. Stenographie I., Die Verkehr-schrift, 1 X 20 k; Kos at Georg, Katechismus der Einrichtung und des Betriebes der Lokomotive, gbd. X 4 50; Andes Louis Edgar, Praktisches Handbuch für Anstreicher und Lackierer, X 3 60; Arndt Ernst Moritz, Meine Wände« rungen und Wandlungen mit dem Reichsfreiherrn von Stein, X 2 40. ^ Vorrätig in der Buch-, Kunst, und Vlufilalienhand. lung I«. ». «lei»«atzr «° Feb. V««b«, tn L«ib«ch, Kon greßplaß 2, Rjt MTsEl^ANDSANATCfflIJM-FIB 11'8j SW. schwach l Nebel > 0 0 Tas Tagesmittel der gestrigen Temperatur beträgt 17 2«. Normale 1? 8". Statt jeder besonderen Anzeige. Vom Schmerze tief gebeugt geben wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß unsere innig geliebte Gattin, beziehungsweise gute Mutter, Frau nach langen, schweren Leiden, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, heute den 25. August ruhig im Herrn entschlafen ist. Das Leichenbegängnis der teuren Verblichenen findet am Mittwoch den 26. d. M. um 4 Uhr nachmittags vom Trauerhause Niari trg 3Sr. 2 auf den Friedhof zum Hl. Kreuz statt. Die heil. Seelenmessen werden in mehreren Kirchen gelesen werden. Die teure Verblichene wird dem frommen Andenken empfohlen. Laibach, am 25. August 1914. Die trauernden Hinterbliebenen. Stadt. Bestattungsanstalt in Laibach. Die Direktion der Vrauerei-Nkticngesellfchaft^Union' . in Naibach (Nnterschifchka) gidt hicnnt grzieinrud Nachricht von dem nach kurzen, schweren Lnden am 25. d. M. um ^41 ^hr morgens erfolgten Ableben ihres mehr-jährigen Michtgetreuen Beamten, des Depoiinspekturü Herrn Philipp Vrtovec. Das Leichenbegängnis findet heute mn 4 Uhr nachmittags vom Landesspitale aus auf den Friedhof znm Heil. Kreuz statt. Taibach, am 26. August 1914. 3326 Stiovanje. Na Slovenskem trgu itev. 8 v I. nadatropju se odda za november sta-novauje b štirimi sobami in pritikliao (pri-pravno za pisanio). Veè pove hiönik. 3270 4—3 5 trumpfe und sonstige Stückwaren, weiters Wäsche, tfrägen, Manschetten u. tfrawatten sind am billigsten $u haben im Spezialgeschäfte 4- & .+•" Z. 8466/V. u. Kundmachung. Der Stadtmagistrat gibt bekannt, daß die „Unterhaltsbezirkskommission für die Stadt Laibaoh4', welche nach dem Gesetze vom 26. Dezember 1912, 11. G. Bl. Nr. 237, über die Gewährung von staatlichen Unterstützungen für die Angehörigen der einberufenen Soldaten zu entscheiden hat, bereits amtiert, und zwar im Gebäude der k. k. Landesregierung in Laibaoh. Bei dieser Kommission kann man jedoch keine Gesuche um eine Unterstützung einreichen, da dieselbe über solche GeBuche nur zu entscheiden hat. Wer um eine staatliche Unterstützung ansuchen will, melde sich am Stadtmagistrate, und zwar Im I. Stooke des sogenannten Oale'sohen Hauses, im Zimmer Hr. 5, mit der Aufschrift: „Mestni pölioijskl urad", wo ihm ein hiezu bestimmter Beamter auf einem amtlichen Formulare ein stempelfroies Gesuch verfassen wird. Anspruchsberechtigt sind Mama»" die Ehefrau, die ehelichen Nachkommen, die ehelichen Vorfahren, Geschwister und Schwiegereltern, die uneheliche Mutter und die UDehelichen Kinder der mobilisierten Reservisten, Landsturmmänner und der zu persönlichen Dienstleistungen für Kriegszwecke Einberufenen, wenn sie naohweisen können, daß sie vom Einberufenen erhalten wurden und ihr Unterhalt wegen dessen Einberufung gefährdet ist. Jedermann wird im Interesse der baldigen Erledigung seines Ansuchens aufgefordert, folgende Dokumente und Bestätigungen mitzubringen: 1.) Für alle Personen, für welche um eine Unterstützung angesucht wird, die Tauf-, beziehungsweise Trauungsscheine; 2.) eiuo BoBtätigung der k. k. Polizeidirektion (Bleiweisova cesta 22, Anmelde-bureau), daß die Ansuchenden, beziehungsweise auch der Einberufono, im Umkreise der Stadt Laibach gemeldet erscheinen; 3.) eine Bestätigung des Hausherrn oder dessen Stellvertreters, eines Gemeinde-rates, Bezirksvorstehers, Pfarrers oder einer andern Vertrauensperson, der die Verhält-niB80 der Ansuchenden bekannt sind, ob die Ansuchenden irgendein Vormögen besitzen, ob ßie mit dem Einberufenen zusammen lebten und tatsächlich von demselben erhalten wurden. Lebten die Ansuchenden mit dem Einberufenen nicht zusammen, so ist in der Bestätigung der Betrag anzugeben, mit welchem derselbe sie unterstützte (z. B. Coupons der Postanweisungen); 4.) eine Bestätigung des Hausherrn, wieviel die Ansuchenden Mietzins bezahlen. 5.) wenn jemand ein eigenes Haus, beziehungsweise einen Besitz hat, eine Bestätigung oiner Vertrauonsperson, wie hoch der Wert des HauseB, beziehungsweise Besitzes ist, wieviel Schulden und Steuern darauf haften, ob im Hause Wohnungen an Parteien vermietet sind, beziehungsweise der Besitz (Bositzteile) verpachtet ist und wie hoch die Miot-, beziehungsweise Pachtzinse sind; 6.) eine Bestätigung des Arbeitgebers, wieviel Lohn oder Gehalt der Einberufene bezog und ob derselbe jetzt eingestellt ist; 7.) bei selbständigen Gewerbetreibenden (auch Kaufleuten) eine Bestätigung des Magistrates (Gewerbeabteilung), daß sie ihr Gewerbe bis zur Einberufung ausübten, ferner eine Bestätigung der GenOBsenßchaft, falls es aber keine solche gibt, deB Hausherrn oder einer Vertraueusperson, wieviele Gehilfen sie vor der Einberufung beschäftigten und wieviel ihnen das Gewerbe durchschnittlich eintrug, sowie daß ihr Gewerbe wegen der Einberufung jetzt nicht mehr ausgeübt wird (eingestellt ist) oder aber, wieviele Gehilfen Bie noch haben und wieviel ihnen das Gewerbe noch einträgt; 8.) bei selbständigen Besitzern, welche sich den Unterhalt durch Bearbeitung ihrer Grundstücke, Gärten usw. erwarben, die Bestätigung einer VertrauenBperson, ob sie die Arbeit regelmäßig ohne fremde Hilfe oder mit wieviel fremden Hilfskräften be-Borgten und wieviel ibnou ihr Besitz durchschnittlich eintrug; 9.) bei allen über 14 Jahre alten Angehörigen, für welche um eine Unterstützung angesucht wird, eine Bestätigung des Haußherrn oder einer Vortrauonsperson, daß sio nichts verdienen, beziehungsweise eine Bestätigung des Arbeitgebers, wieviel Bie verdienen oder auf welche andere Weise sie versorgt sind (als Lehrlinge usw.); 10.) bei unehelichen Kindern des Einberufenen eine Bestätigung des vormund-Bchaftlichen Gerichtes, daß der Einberufene ihr Vater ist und wieviel er für sie an Alimenten zahlte oder auf welche andere Weise er für sie sorgte. Schließlich wird betont, daß die Entscheidung der Bezirkskommission endgültig ist, d. h. keinem weiteren Instanzenzuge unterliegt. Jedoch ist diese KommiBsion berechtiget, ihre eigene Entscheidung umzuändern, wenn sich herausstellt, daß die urßprüng-lichen Angaben unvollständig oder unrichtig waren. Stadtmagistrat Xjai"bacli am 23. August 1914. 3319 2-1 st. 15.751. Razglas. V nekaterih obèinah kamniSkega okraja, ki mejijo na ljubljanski okraj, se je v veèjih sluèajih pojavila steklina. V posameznih slucajih se ni moglo dognati, od kod so Btekli psi prišli, in kje so se klatili, vendar je opravièeno domnevanjo, da so se stekli psi zatekli v ljubljanski okraj in celo v mesto Ljubljano ter tu okužili druge pse. Pri-petilo se je zadnje dni v Ljubljani v istini veè sluèajev, da so psi osebe napadli in jih ogrizli. C. kr. deželna vlada je VBled tega v svrho, da se zabrani razSirjanje stekline, na podlagi §§ 2., 41. in 42., zakona z dne R. avgusta 1909, drž. zak. št. 177, in izvrsilne naredbe z dne 15. oktobra 1909, drž. zak. St. 178, z odlokom z dne 13. avgusta 1914, št. 24.631, do preklica zaukazala sledeèe: 1.) V podroèju mesta Ljubljane, nadalje v obèinah Ježica, Dev. Mar. v Polju, Šmartno, MoBte, Podgorica, Zgornja šiška, Crnuèe, St. Vid in Viè politiènega okraja Ljubljana morajo se imeti vsi psi neprenehoma na verigi ali pa morajo imeti nagobènike, ki zabranjujejo grizenje. 2.) Prepovedano je slej ko prej a seboj jemati pse v javne prostore. 3.) Pso, ki so se zalotili zoper te predpise, je takoj pobiti; proti posestnikom takih psov so bode uvedlo kazensko postopanje. 4.) Vsakdo mora svojega ali njemu v verstvo izroèenega psa, èe pride tisti v do> tiko s Bteklimi ali stekline sumljivimi psi, ali èe zapazi na psu znako stekline ali take znake, iz katerih je domnevati izbruh stekline, dati pobiti ali pa tako zavarovati, da ni nevaren za okolico; tudi mora o tom, kakor je predpiaano, pri županstvu naznaniti. 6.) Prestopki tega razglasa, ki Btopi takoj v veljavo, kaznovali se bodo po kazen-skih predpisih prej navedenega zakona. To se daje javno na znanje. Mestni m»Ljist:t»»t -v Ljvifeljarii dne 24. avgusta 1914. -------»¦» Kundmachung. In den an den Bezirk Laibach angrenzenden Gemeinden des Bezirkes Stein wurden mehrere Fälle der Hundswut konstatiert. Die Provenienz einzelner wutkranker Hunde sowie die von ihnen zurückgelegten Wegstrecken konnten in einigen Fällen nicht festgestellt werden. Es liegt jedoch die Vermutung nahe, daß sich die wutkranken Hunde aus dem Bezirke Stein in den Bezirk Laibach und selbst in die Stadt Laibach verlaufen und daselbst andere Hunde infiziert haben. Tatsächlich wurden bereits in den letzten Tagen in der Stadt Laibach mehrere Personen von Hunden angefallen und gebissen. Die k. k. Landesregierung hat daher behufs Hintanhaltung der Weiterverbreitung der Wutkrankheit auf Grund der §§ 2, 41 und 42 des Gesetzes vom 6. August 1909, R. G. Bl. 177, und der Durchführungsverordnung vom 15. Oktober 1909, R. G. Bl. Nr. 178, mit Erlaß vom 13. August 1914, Nr. 24.621, bis auf Widerruf Nachstehendes angeordnet: 1.) Im Gebiete der Stadt Laibach, .ferner in den Gemeinden Ježica, Mariafeld, St. Martin, Moste, Podgorica, Ober-Šiška, Èernuèe, St. Veit und Waitsch des politischen Bezirkes Laibach sind sämtliche Hunde ununterbrochen entweder an der Kette za halten oder müssen mit einem beißsichoren Maulkorbe vorsehen sein. 2.) Das Mitnehmen von Hunden in öffentliche Lokale ist nach wie vor strenge verboten. 3.) Hunde, die entgegen obigen Vorschriften betreten werden, sind sofort zu töten; gegen deren Besitzer wird das Strafverfahren durchgeführt werden. 4.) Jedermann ist verpflichtet, ein ihm gehöriges oder anvertrauteB Tier, welches mit einem wutkranken oder wutverdächtigen Tiere in Berührung gekommen ist, oder an welchem Kennzeichen der ausgebrochenen Wut oder auch nur solche wahrzunehmen sind, die den Wutausbruch besorgen lassen, sofort durch Tötung oder Absonderung ungefährlich zu machen sowie darüber unverzüglich die vorgeschriebene Anzeige boim Gemeindevorsteher zu erstatten. 5.) Übertretungen dieser in Kraft tretenden Kundmachung werden nach den Straf-beBtimmungen deB obzitierten Gesetzes geahndet werden. Dies wird öffentlich zur Kenntnis gebracht. Stadtmagistrat Laibach am 24. August 1914. äli wohn Im Hanse Nr. 14 in Oradtiöe ist eino schöne Wohnung im I. 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