^38 , Kamstag den 3<>. September 1828. Atell v i ch ein. (E l,! « e s «l! l» e t.) ^nten. wo d<'r Dir»daum steht, Wohüt in«!,, traut«« Ll«bchen, Und ein frischer Flieserstrauch Schlingt sich in ihr Stilbchen; Leis« schleich' ich mich hwcm. Zwischen Eil>' ,md Ginster, Und mir ist so feierlich, Als wär' ich im Münster. Still« ruht auf Hain und Flur, Stille in den Zweige,,, Nur in meiner tiefsten Vrust Fühl' ich Wünsche steigen. Horch, da rauscht im Flieder hoch Zärtliches Geflüster; — Trauter Mond, o brich hervor, S' ist hier gar so düster! »Hörst Du wie die Nachtigall .Einsam drüben flötet?" «„Llcbchen ach, ich seh' jetzt nur, »,N5ie dein Mund erröthet."" — „Siehst Du nicht den vollen Mond «Jene Wolken rothen?« — ,,„iiitdch«n jeho hör' ich nur «»Deine Lippen flöten."" — »»Hielt ich nicht die Stunde treu, ,,»Di< du mir versprochen?"" «FiNM du in der heißen Brust «Nicht das Herz mir pochen?" — Still, o still < entweihet nicht Diese hcil'ge Stunde, Schweigend finde Seel' und See!' Sich zum cw'gen Bunde!-------- Zärtlich schmelzen Gluth und Gluth, Aug' in Aug' jusannnen, Liebe strömt durch Sinn und Mark Ihre Götlerssammen; CinS um's And're schlingt sich hin, Ufer sie, er QueNe: ^Mond. o Mond verhülle dich. ,S' ist hier gar so helle 1« <3. Sträube. Gesterreichisch - brasilianische Kanvels-^estNfchaft. Unter dieser Benennung hat der k. k. p»iM. Großhändler, Herr M. H. Weikersheim, timn Plan zu einer Actien - Gesellschaft ausgeardntN nn> bcklinnt gemacht, der durch Zweck und Mittel dem Besten, was in dieser Art im Aus- undInlande erschien, an die Seite gesetzt zu werden verdient, und dem daher cme baldige Ausführung nicht nur zu wünschen, sondern auch mit Sicherheit vorauszusagen ist. — Der Herr Verfasser hat mit Scharfblick und Sachkenntmß erkannt und auseinandergesetzt, was dem Handelnach dm übcrsteischsn Staaten bisher Abbruch that, und Mittel angegeben, die Bilanz für die Folge zum Vor» theil der ösierreichffchen Unterthanen zu stellen. Er hat Schluss« aus der Erfahrung gezogen, die auch für die Zukunft gelten. Natürlich richtete er sein Hauptaugen- merk zur Belebung des österreichischen IndustriefleiAes, und zu einem sichern Absatz« seiner mannigfaltigen Pro-ducte auf Brasilien, alS ein 3and, das reich an Naturereignissen ist, aber noch längere Zeit hindurch den Kunstfieiß auswärtiger Staaten nicht enttbcheen kann. Die erst kürzlich von Sr. k, k. apost. Mijestät erfolgte Ratisication d'es mit beb Kaisers von Brasilien Mw jestät abgeschlossenen Handels- und Schissfahtts'Trac-tates, eine der größten Wohlthaten, welche die für das Beste der österreichischen Unterthanen stets wachsame väterliche Regierung unsers Msnarchen denselben gewähren konnte, ist die Grundbasis, auf welche der Herr Unternehmer seinen Plan stützt. Durch denselben haben die Natur- und Kunstprobucte Oesterreichs bei ihrer Einfuhr in VrasiUenkeinen höhern Zoll als jene «nderer Nationen zu bezahlen, wodurch uns die Con-currenz mit allen andern Volkern frei steht und durch die Wohlfeilheit vseler'unstrer Erzeugnisse und die Billigkeit des Arbeitslohns zu unserm Sortheil sich darstellt. Mit sachkundiger Auseinandersetzung allcr auf diesen Gegenstand Bezug nehiyenden Berechnungen sckreilet daher der Unternehmer zur Ausführung seines Planes, eine österreichisch - brasilianische Handels - Gesellschaft zu errichten, dermEnd-zweck die Betreibung und Beförderung des .Handel« und der Schiffsahrt zwischen Oesterreich und Brasilien ist und für welche von der hohen Staätsverwattung «lle jene Begünstigungen zu erlangen gesucht werden, w«lch« ähnlichen Instituten schon bewilligt wurden, oder fortan noch bewilligt werden dürften. ' Das Vermögen der Gesellschaft wird aus einer Million Gulden (5onv. Münze in 100l) Actien, jede >u 1000 fl., bestehen, deren Erwerbung Jedermann unbenommen ist. Als eche Einlage sind für jede Actie 25!) fi. baar zu entrichten, und über die übrigen ?Zo st. d«l Mchftl zu 2Ä0 fi., einen Monat nach Sicht in Tritst ode« Wien zahlbar, auszustellen. Eine Vermehrung des Gesellschafts-Vermögens kann nie durch eine Aufzahlung auf den ursprünglich festgesetzten Ac-'^endnrag, 'stüdern nur durch,eine Vermehrung der '«»sMfrgNchen Actienzahl verfägl werden. 'Hie Bauer dieser Gesellschaft, welche ihren Hauptfitz in Arrest hat, ist vorläufig auf zwanzig Jahre fest-'zfs«tzt. Dke näheren Bestimmungen, über Vertretung unb Verwaltung,, über Geschäftsführung und Rech-nunMegung'und einige allgemeine Bestimmungen sind den besondern Interessen dieses Instituts angemessen, bearbeitet, und dadurch den Unternehmern ein» gute Bürgschaft gewährt. Obwohl keine Unternehmung vor der Möglichkeit, Verluste zu erleiden, vollkommen sicher gestellt werdsn kann, so'muß doch diesem im BegimM bbgriffMn nachgerühmt werdm, daß dicse Verluste durch den iö. Artikel des Gesellschaftsplanes möglichst beseitigt werben. Die VerserN-ung und Beziehung der Waaren nach und von Braß'lien "wird nämlich von und nach Triest, und so viel möglich in österltichischen Schiffen geschehen', 1>ei deren Wahl ViejenMn Rhfdcr den Vorzug haben sotten, wische zugleich Gese^schaftcr sind. DaTM wird die Gesellschaft durch Aufstellung von Agent« schaften an den gteignecen Platzen^ die Fabriken und Industrie-Anstaltttt oer Monäechi« üb« die Art, Beschaffenheit, Verpackung und andere Eigenthümlichkeiten der Waaren, welche für den Vertrieb nach Brasilien tauglich erachtet werden, unt,rricht,n lassen, um dadurch aufdas vaterländisch« Gewerbewesen einen wohl-thätigen Einfluß auszuüben, so wie auch durch deren Vermittlung Consignationsgüter zum Verkaufe in Bra« silien und Commissionen zum Einkaufe brasilianischer Erzeugnisse zu erlangen, damit die Gesellschaft so wenig als möglich zu Geschäften für eigene Rechnung veranlaßt werde, und sich ihre Wirksamkeit mehr als diejenige eines Vermittlers darstelle. Die nöthigen Einleitungen, um diese Gesellschaft in's Leben zu bringen, sind bcrekts getroffen. Ihre Werkthätigkeit beginnt, sobald Unterschriften für di< Hälfte dcr Actien vorhanden sind. Dann wird auch die Ausfertigung der Actien zur Abtragung der Einlage und Ausstellung ve« Wechsel erfolgen. Da bcr Unternehmer durch viele der bedeutendsten Handelshäuser dcr Monarchie ausgefordert winde, diesen langen im Stillen vorbereiteten Plan zu reallsiren, so ist es bei der augenscheinlichen Nützlichkeit desselben für die Theil-nehmer sowohl, als für die ganze Monarchie, und bei der dadurch zu erweckenden Concurrenz, wodurch der Handel mit österreichischen Producten einen neuen, früher nie geahneten Aufschwung erhalten kann, keinem Zweifel unterworfen, daß dieses so gemeinnützige als einträgliche Institut demnächst zu ausgebreiteter Wirksamkeit gelangen, und nicht nur den Unternehmer, sondern auch unserer alles Gute und Nützliche erkennenden und fördernden Regierung zu hoher Ehre gereichen werde. ^ - Hesammtzahl ver Journale auf ver W5e,'t Der bekannte französische Gelehrte, Adrian Valbi, gab kürzlich eine Vergleichung der Bevölkerung der fünf Welttheile mit bet Zahl der daselbst erscheinenden Journale heraus. Diese Untersuchungen soll« einen Abschnitt eines größern Werkes aufmachen: »Die ftan-zösische Monarchie verglichen mit den Hauptstaaten der Welt nm Jahr« 1828.« Herr Balln versichert die größte Genauigkeit seiner Angaden. Wie zweifeln, ob eine solche Genauigkeit überhaupt leicht möglich ist, und noch mehr zweifeln wir an ber großen Genauigkeit der von Hrn. Valbi gelieferten Notizen, indessen sind di, dießfallsigen Verhältnisse der Länder so von einander abweichend, daß, um moralische Folgerungen daraus zu ziehen, auch bloße annähernde Zahlen vollkommen hinreichen. Die Resultate, die Hr. Valbi vorlegt, sind in kurzem Auszüge folgende: Vcvölkerimg Zahl dcr Journale Europa .... 227,700,000 — 21'<2^ Frankreich ,. . . 22,000,000 — 590 Paris .... 890,0^ — 176 Großbrit. u. Iriand 22,^00,000 — ^<32 London .... 1,27 5,000 — 97 (?) Die Schweiz . . 1,980,000 — 3.1 Oesterreich. Staat. 32,000,000 — 8> (?) Wien .... 300,000 — 24 Preußen .... 12,W'!,000 — 283 Berlin .... 220,000 — 53 Die Niedc-,ände . 6,1'",000 — 150 (?) Deutsche Staaten . 13,600,000 — 30) Dänemark . . . 1,950,000 — 80 Schweb. «.Norwegen 5,865,000 — 82 (?) Spanien .... 13,900,000 — 16 (?) Portugal . . . 5,520,000 — 1? Sardinien . . . ^,200,000 — 8 Neapel und Sicilien 6,550,000 — 6 (?) Kirchenstaat . . . 2,590,000 — 6 (?) Toscana . . . 1,275,000 — 6 Rußland und Polen 56,515,000 — 85 Amerika .... 29,200,000 — »?3 Vereinigte Staaten 11,600,000 — 240 Columbia . . . 2,000,000 — 20 Central-Amerika . 1,600,000 — « Mexico .... 7,500,000 — 28 Nicder-Peru . . 1,700,000" — 19 Hoch-Peru oder Bolivia 1,500,000 (?) 5 (?) Wo de la Platt, . . 650,000 — 19 Brasilien .... 5,000,000 — 8 Engl. Amerika . . 2,290,000 — 30 Spanisches'Amerika l,2'»o,000 — 4 (?) Haytl .... .950,000 — 5 (?) Asien ..... 390,000,000 — 27 (?) Australien . . . 20,0,00,000 — 9 Afrika .... 60,000,000 — 12 Es erscheinen also in den Staaten englischen Ursprungs auf eine Bevölkerung von 152,780,000 — 127 3 Journale, nämlich Vereinigte Staaten von Nord - Amerika . . 11,600,000 Seelen — 800 Engl. Monarchie . . 142,180,000 , — 2?8 In allen andern Staaten ber Welt auf . . 593,220,000Emw. —1790 Zusammen 757,000,300 , —-21olj Mebcr ven Ktttgrlch Ver Männer. Die Sitte des Hutabzichens gehört zu den Gewohnheiten, welche aus ber Liste der behaglichen bürgerlichen Lebensweise gestrichen zu werden verdient. Von allen Seiten betrachtet, ist sie eine der flachsten, lästigsten und, was das Schlimmste ist, der Gesundheit schädlichsten des täglichen Lebens. — Warum sollen bei ihrer ferneren Beobachtung, gegen die große Mehrzahl der armen mehr oder minder behaarten, und folglich mehr oder minder bedeckten Köpfe, — die antiken Perückeuträger allein im Vortheile seyn, da sie das Vorrecht der spanischen Grandezza haben , beim Gruß mit dem Hut noch bedeckt zu bleiben? Schwerlich wird es noch einem Vernünftigen einfallen, das Abziehen ber in freier Luft gewohnten Kopfbedeckung der Männer, für ein zur Bezeugung der Ehrfurcht, der Hochachtung, der Ergebenheit, der. Freundschaft, erforderliches, nöthiges, oder nothwendiges Symbol zu halten. So müßte man es im entgegengesetzten Falle ja denen verweigern, gegen die man keines von Allen diesen fühlt, oder sie dieser Bezeugung für unwürdig zu finden Ursache hat. Wie oft erwiedert man gedankenlos diesen Gruß, wenn der Person oder dem Namen nach Unbekannte uns damit beehren; in einem solchen Falle ist es cine wahre Qual ein vielgekannter Mann zu seyn. Aber wir reden nicht bloß von der lächerlichen Seite dieser abgedroschenen und nichts mehr bedeutenden Sitte, dcnn sie hat auch wirklich eine sehr ernsthafte Seite; es ist die physiologisch nachthcilige, worüber jeder Verständige, nicht mehr an dem alten Vor-urtheil hängende Arzt Auskunft geben mag. Nur so viel hiervon. Unmittelbar schädliche, ja gefährliche Folgen für Gesundheit und Leben, kann das Entbloßen des Kopses haben, wenn im Winter ober beim scharfen, oft mörderischen Ost- oder Nordwind, man vom Gehen erhitzt oder auch mir ungewöhnlich warm geworben, den Hut abnimmt, und die geöffneten Poren der Kopf- und Stirnhaut der rauhen Luft Preis gibt, die sich plötzlich dann verschließen, und so totale Erkälti-gung mit ihrem ganzen argen Gefolge, als rheumati. sche und andere schlimme Zufälle, veranlassen. — Ey, wenn es durchaus auf das Entblößen eines Theiles des Körpers ankommt, warum soll es denn eben der edelste und den gefährlichsten Anfällen unterworfene seyn? Warum hierzu nicht lieber einen minder rdlen Theil — z. B. die Hände, wählen. Das Vedeutungsleere, Lächerliche, Ueberlästige und selbst Nachthiilige dieser Gewohnheit ist öfter schon gerügt worden, doch ohne bedeutenden Erfolg für das Allgemeine^). — Laßt doch eine einfachere Sitte allgemein werden! Si: ist es überdem in großen Städten des Auslandes schon längst. In Rom , Neapel und in mehreren italienischen Städten begrüßt man sich mit der Hand, ob dort gleich das milde Clima die Entblößung des Kopses unschädlicher macht. Die Eng: lanoer schütteln sich (wie, bei uns die Bauern) einander die Hände (sliali« KZ^lls) der Soldat aller Länder, vom Obergeneral an bis zum Gemeinen, legt im Dienst die Hand an die Stirne oder den Hut, und grüßt immer nur so; — würde man den Pferdebändiger auf dem Bock, oder den selbst kutschirenden Herrn nicht auslachen, wenn sie nach dem Hut griffen? Nach eines Jeden Wahl geschehe künftig der Gruß in freier Luft, entweder durch ein leichtes Verbeugen des Körpers, wie es von den Modellen aller Moden, den Damen geschieht; oder durch eine Bewegung der Hand; oder endlich durch Berühren des Huts mit den Fingerspitzen. Aber unsere Damen! Können — dürfen sie so kurzweg begrüßt werden? — Jeder verfahre hierin, wie er es vor dem Tribunal der Schönheit verantworten mag; Proponent, der dem theuern Geschlechte immer und bis zum letzten Athemzuge buldigt, hüchet sich wohl, dessen Empfindlichkeit durch einen entscheidenden Ausspruch zu reitzen. Das aber glaubt er bescheiden hoffen zu dürfen, daß, wenn nur die Männer erst die fatale Sitte des Hutabziehens abgelegt, un'o ihr das verrostete Spießbürgerrecht entzogen haben werben, unsere Mitbürgerinnen ohnehin von unserm Gehorsam, und tiefer Unterwerfung überzeugt, auf das leere Zeichen der Schädelentblößung nicht weiter bestehen werden; müßten sie doch besorgen, im eisigen Nordostwinde einen ihrer gehorsamen Sclaven, bei diesem Huldigungs-Acte — l')i't auf der Stelle zu ihren Füssen sinken zu sehen! — Geschrieben an einem Nordostwinbtage. A. Tedeschi. Der blaue Montag. Es gibt viele Antworttn auf die Frage: woher dieser Nach-Sonntag der Handwerker seine Färbung erhalten hat. Ich will hier die mir bekannt gewordenen Ableitungen angeben; vielleicht weiß Mancher noch bestimmtere und besser:. ') <3cit mehr alb zel,» Jahren liesst man