LmbachnWMtung. Nr. 34 Vränumer«tion»vltl»: 2« «lomvloii tian,j. fi. ,,, hülf'j. fi. 5.zo. Für l>ic Zustellung ,n« v«u« halbj. i)u tt. Mit der Post «"'!,<. si. li, halbj. fi. 720. Siunstag, 12. Februar Institlon«gtb0Zeilc»i: Im»l0"k. zem. >«lr., 2u>. i ft.z sonst pr. Zcile lm. e lr., l«m.,. fi., !>!». 10 lr. u. s. n>. InitNioliesllMvül jedos«. »oki. 1870. Amtlicher Theil. 3e. k. nnd t. Apostolische Majestät haben mil Allerhöchste« E.tschlictz»"^ vom 20. Imme, d. I. üb.r Antrag des N.lcdstanUers, Munsters des laiserl ch,n H nlseS und dcö Acußcru, dic Umwaüdlun^ des b!>hc> d standenen k. und t. Honorar - lH ucralconsülatc« zu Lioorno in ci» Hono» c.'consnlat allerciNädi st zu stench miqen uno den ouit ansässigen 0slcr fl>l daselbst mil dem Rech'e zum Bezüge der larifmaßl^e» Confulargedühreu huldreichst zu ernennen geruht. Der Minister des Innein hat den auf eine NezirkScommissärsstelle nnt^l gebrachleu V. zilksvorsteucr Moriz Lüßncr zum Bczi,tshauplmann zweiter Classe in Vöhnun ernannt. Nichtaintlicher Theil. «politische Uebersicht. Laibach, 11, Februar. Die „Wr. Äbdpst." schreibt in Bezug auf cinc Milthciluug des ,.N. Frdbl.": Ein hiesiges Blatt bringt heute in seiucm dcu Zuständen in Süd-Dallua« tien gewidmeten Nachtrag die angebliche Zurückziehung der zur Hcrabminderung des derzeitigen Truppenstandcs in Dalmaticn getroffenen Anordnuugcu mit einem eigenhändigen Schreiben des Fürsten Nitila von Montenegro an Zc. Majestät dcn Kaiser von Oesterreich in Verbindung, in welchem Schreiben nach der Behauptung des berührten Blattes in dcn trnsttsten Ausdrücken vor dem Zurückziehen der k. l. Truppen aus dem Bezirke uon Eatlaro gcwarnl worden würc. Ab>icschcn davon, daß die zur Herabmindcrnng dcS Truppcnstaudes iu dcn Bocchc di Catlaro erflossenen Anordnungen des Kriegs-lninislcriulnö, wic uns positiu versichert wird, nicht zurückgenommen wurden, sondern sich in voller Durch führung befinden, sind wir in der ^agc, die ganze Erzählung uon dem angeblichen eigenhändigen Schreiben des Fürsten von Montenegro einfach als eine Erfindung zu bezeichnen. Im Abgcordue tcnhausc ist das Coalitions» gesetz trotz mannigfacher Angriffe angeno m m c n wo^ den. Aus der Debatte, welche wir nachtragen werden, heben wir hervor, daß Stene gegen, Steffens für das Gesetz sprach und dasselbe als cinc Forderung der Gerechtigkeit bezeichnete. Inzwischen dauern die AnS> schußvcrhaudluugen über Dalmatien nnd die galizischc Resolution fort, während dcr Stcucrrcforin» und der Äudgetansschuß das Material für dic Plennrbcrathungen vorbereiten. Im Collcil wird dic Spaltung imu» hlhcil mit ihrem G> os dcr drcibnndcil Kostoängcr scigl und h l anzuuehuun. Was die Jesu,-lcn als Priester sind, das sind wir als Bischöfe, die Herolde dcr päpstlichen GewallfüUr nüd Untrüalichlcit, sowie dic crslcn Vollstrecker sciu^ Vcfehlc. So sind die 130 odcr 140 Bischöfe, welche Vcrdesscrungcn i.i dcn kirchlichen Zuständen wünschcu, bei jedem Hchr-tlc g'' hemmt und ntlahml. Iu der Mitte zwischen ditscu zwei gr^'.llschc., Heerlagern befinde sich eine Gruppe von etwa l50 Piälncl, verschiedener Nnlioualiläten, dir dmchschuililich dcm ncucn Do!.zma und dcr Dogmen« VnfMlkung übclhuupl, zu welcher die Icsuilcn den vapst trcibcu. abgmei^t, auch die Nothwendialcit obcr ^wcclmäüi„tc!t mancher Nttormeu crlennend, dock sick oncn au^uspiechen und m>t ihr^n Namen cii,zusttl).n " D !^"°"'^" Gründen u^mc!dm müchl-!'. ,. . . ' l""""s vo„ Ungarn, Simor. der es ver-säumt hattc. d.c A^rcsse l.racu die Unschlba.lcit m,t zn .mleilchnchrn, hm si.n „^„iiq'ich (iu dcr Vcljammlu^ d/r Dämchen v«n. ly. ^g„„.) „^,^,ch gc^n dic Unf hlba,t,t ^usn>sft,ochen, Der ganze übric,?, '" Nom anwesende unaarlschc Eplstop.u. in der ^ahl ron dsri. zrhn Namen, hat die Gegenad^ssc „„le,schrieben; neben Slmor hat co nur noch der ft.icch.jlt) - unirtc Bischof vol. Großwüldeiu, Papp'Lzilaghy, uMellassen. Auch die norditalienl sche^ Vischöfe haben «ine Adresse, die mit der deutschen im wescmllcheu ßlc'chl^'ttnd ist, "'fchlussen, Dlc Adresse de< Franzostn, welcher an> 15. I5lmer 33 bei 2a,dinal M^thlcu vels.lmlucltt Bi Ichöse bcilralcn, ist >m Txte c>wae vl'jch'ld^u von dei rutschen, in oe, H.uplsuch,- adcr c>och qleichcn Inhlillc?, und m«n hofft noä, bis 40 U»t,rsch!,flcn füi dicsclbc zu glwmne.,. Zw.nzig dr^ fraüzösi'chen Bischöfe wolle» uticriianul lnchl u>,tl!zcich>,en, cillxiS «euigcr c»ls zwai" zig h^ben die M^nning'sche sld'.sse ui,!e>schr 5aß doch zwlunal so viele Fra-zusc« auf der Opposi l!ou?se>te ale< auf j n.r dcr D'sin tlon'slc-'stehen. D^zu ko'l'mcn noch 17 A^glo tlmeiil.in r. n»<.lüc die denlsche A!>>esse. al,cr mit Wc>,lassi!!,g t,css(l^en Satzr, die axch '» dcm T ft dcr s,ai,zösiichcu auögss^,n sind, angenommen haftm. Die Nacht des 9. Februar ist in Paris ruhiger verlaufen als die früheren. Die grimmige Kälte hiell hie Pariser vom Ncvol'iren ab. De Tiuppcn warcn visher stets consignirl und Tai und Nacht maischfertig. Nur Polizei und Mobilgarde, allerdings selbst eine lleme Armcc von 10 000 Mann, warcn in Thälic,teit. Eine nicht geringe Zahl Persomn soll thcils getötet, lhcils verwundet worden scin. Im geiehgcbcndeu Körper gab Ollivier am 8. d. über die Iutcrpcllatiuu Kcrally's wegen dcr Verhaftung Rochcforts nachstcheudc Erklärung ab: „Ich tann mcin Erstaunen über diese Bcmertungcn nicht verbergen. Seil mehreren Monaten schcn wir uns einer Gruppe von Menschen gegenüber, welche jeden socialen Vertrag leugnet, und man vcr» langt, daß man sie rnhig gewahren lassen solle." Ncdncr verliest eine Stelle aus dcr ..Marseillaise" uud fährt fort: „Welches ist dic Haltung dcr Regierung gegen über solchen Aufreizungen? Sie bewahrt eine eisige Ruhe und so oft ein hrfligcs Wort aus mrine kippen kam, hielt ich cs mit Gewalt zurück. Was die gestrige Pcr-haftuna betrifft, so wollte die Regierung die Würde des gesetzgebenden KölpcrS fchoncn und ilberdicö nicht zu einer auf Effect berechneten Scene, die man vorbereitet, die Hand biclcn. Sie wollte Herrn Rochcfort in einer seiner drei Behansnngcn verhaften lassen, aber er war in keiner derselben zu finden. Was war zu thun? Emc iiffcntlichc Versammlung war auf den Abend angesetzt. Sollte man Hcrrn Rochcfort dort straflos erscheinen lassen? In einer Versammlung, welche den Ansrnhr dccrctiren sollte? Man mußlc ihn also doU crwmtcu und festnehmen. Strafbare Handlungen sind inzwischen begangen, Barricade» sind crrrichlct, ein Agent ist beinahe tödtlich verwundet, ein Waffcumaaazin ist geplündert worden. Man sündigt für hculc Abend ähnliche scencn au; aber wir sind daiübcr nicht besorgt. Die Bevölkerung von Paris blcibt diefcn Unruhen fcrn und sie hat Nechl. Die Regierung hegt nach wie vor den sehnlichsten Wunsch. Blutvergießen zu vermeiden und ihrer Humanital tcincn Zwang anthuu z,i oürfcu." Auf die weitere Bemerkung deö Interpellanten, die Bevölkerung habe am 7. d. d^r Regierung cine Vehrc der Mäßigung gegebcn. rcplicirtc Ehcvandier (der Minister deS Innern): .,Oiesc ^chrc sei von der gutgesinnten Bevölkerung nicht dcr Ncgierung, sondern dcu Ans. rührcrn gegeben worden." Ueber daö Gclragcn der ttehlcrcn appcllirt cr an dic öffentliche Meinung. ..Wenn Blut gcflosseu ist," sagt cr. „so ist es das Blut eine? unglücklichen Friedensosficiers. welcher von den Auf-rührcru beinahe ums Kebcn gebracht ist." Die neuesten Nachrichten über die ^age der fran« zösischen Hauptstadt lauten: Par^is. 9. Februar, l) Uhr 10 Minuten Abends. Auf dcn Boulevards herrscht Ruhe, nur in Fanbouro t>u Temple und in Belleville fanden Ansammlungen statt. Bis nun wird leine Ruhestörung gcmeldct. Paris, 10. Februar. Sicderen Nachrichten zu folge gab es während dcr ganzen Zeit dec Unruhen nur Einen Todten. In der ersten Nach« wurden Il>5. in der zweiten 102 Personen verhaftet. Flourcn? entkam nach Belgien. — 10 Februar 5> Uhr 10 Minuten Früh. Man versichert, aestcrn Abends seien im Faubourg du Tempi» und in Bellcvilie Versuche zur EniMlna^von Blnric^ dcu gemacht worden, welche jedoch von Sllld'scrqcanlcn odcr von Bürgern selbst verhindert wurden. E? ist hiebe, zu keinem Confl clc gekommen. Um !0 Uhr wa, überall Ruhe. Man betrachlct die Unruhen als voll-kommen beendigt. Das „Memorial Dipl." bemerkt in Bezun ans dcn Präger Frieden, dcih die Vorgänge in Baicrn allerdings eine Vage schaffen könnten, wo Preußen und Frankreich uneinig werdeu dürften. Dasselbe Vlalt schreibt: Die Concilsmajorilät sci darüber einig, daß oic Eltiärung t,cr päpstliche« Unfehlbarkeit nur einen didaktischen Charakter haben soll. Also ein 'Mick^ua, w>c ^age dcr gricckischcu Könige^ »amilic durch deren Verschulden sa>'l unhaltbar geworden sei. Wir müssen wohl dic Aufklärung abwarten. Allerdings sind die Zustände verrollet uud der Staat scheiut zu keiner rulngcn Entwicklung gelangen zu wollen, aber das Volt selbst dürfte darau nicht weniger Schuld tra« gen als sein König. Die rliss ischc Rc vo l u tio nS-Part r i hat >s bereits zu einem eigenen Preßorgan gebracht, das in Petersburg iu einer gchcimcn Druckers! gedruckt nnd ebenfalle ouf geheimen Wegen in zahlreichen Exemplaren nach allen Gegenden des Reiches verbreitet wird. 5as revolutionäre Orgau, von dcm bereits zwei Num» mcrn erschienen sind, bringt belehrende Arlikcl über die politischen und socialen Besticbungcu der russischen Um» sturzparlei und Berichte über polizeiliche Verfolgungen der Mitglieder derselben. In dcn belehrenden Artikeln gibt sich ein wüthender Haß gegen die gebildete und besitzende Classe kund. uud mit bewunderungswürdiger Offenheit wcldeu die blutgierigen Pläne, welche gegen dieselbe in Ausführung gebracht werden sollen, ausge-deckt. In dem berichtlichcn Theil wird nicht blos mitgetheilt, was die Polizei irgendwie zum Zwecke der Entdeckung dcr Verschwörung unternommen hat, sondern auch, was sie zu untcrnchmcn beabsichtigt, oder höhcren-orts angewiesen ist. Die Verfasser dcr Berichte sind nber dic Handlungen wie über die Absichten dcr Polizei vortrefflich untcrrichlel. In der uns zufällia, vorliegen» den zwcUcn Nnu'mer wird unter anderem berublet, wie Ende October v I. in einer Schanle in der Stadt Tambow von einer Rolle Gendarmen die Verhaftung eines politisch Verdächtigen ausgeführt worden ist. Der Verhaftete war ein junger Bauernliursche, in dem die Polizei den Agitator Nctschajcff vermuthete. Er wurde von dcn Genoarmcn, an Händen und Füßen gefesselt, in einem verdeckten Waacn nach einem wett c„lleae„en Wllld-Etablisscment entführt nnd bort zur Nachtzeit er» drosselt und die Leiche bciscilc geschafft. Der Befehl zu dicscr barbarischen Execution foll von einem hohen Po» lizci-Bcamtcn in Petersburg, dessen Name uuch genannt ist, ertheilt worden sein. Dcr Bericht bemerkt, daß seit jener nächtlichen geheime!! Execution, dic iu Petersburg und Moskau leiu Geheimniß geblieben sei, sich unter dcn Stndcnlcn das Gerücht verbreitet habe, Nctschajeff sci ohne Urtheil und Recht von dcr Polizei erdrosselt worden. Ob dies Gerücht gegrünoct sci, wird in dem Bericht nicht gesagt. Dic dalmatinische Anglllgsnheit im Meß-Ausschuß. Wien, 9. Februar. Der Adrcßausschuß hull heute Vormittags eine Sitzung, welcher uon Scile dcr Regierung Ihre Excellenzen die Minister Dr. Hasner. Dr. Gislra und FM^. Wagner beiwohnten. Auf dcr Tagesordnung slai'd die dalmatinische Angelegenheit. Was die fornnlle Schaut» lung dieser Angelegenheit anbelangt, so brach sich die Ansicht Bahn, daß, bevor man die bezüglichen Millhci-lungen der Regierung entgegennehme, ein Referent ae-wahll werdc. Bci der Debatte über die foimclle Be< Handlung betont Abg. Dr. v. Fiauly insbesondere, daß die Regierung dcm Reick„athe vexintwolMch scl und deshalb um ihr eigenes Voiachen zu rechtfertigen. Mitlheilnngcn iu ausgiebigster Wcije machen werde. Bel cr hierauf voiacnonnmncn Wahl des Referenten wurde Äbg. Graf Spiegel als solcker c,ewählt U"d dieser eitiärtc sich bereit, sogleich einen t>.rzcn Bericht vorzutragen, womit sich auch dcr Ausschuß einverstanden erklärte. A^g. Dr. R'tttr v. Grocholski stellt an den ^an5c?verlbeld!anl!a?M'i'.isler die Anfrage, ob nach dessen Dajintollen del Aufstand aug^ettelt oder ob derselbe wiiklich als rinc Folge dcr Einführung des Vlll,dwchr» gcslhcs anlusckcn sei. Se. E^rllei'z LandeSverlhsidißungsministtr FM^. Wagner: ^n Calla»o sollen sid, seit Dlc.nmcn ^ ut-herumgclr tbln haucn m,t der Absicht, das Voll ans;»' w.cgcln und eincn Tlussiard ar,;uz ltcln. Die R ^ic-ilMgsha.ndl.UMn se-.cn von diesen ^lulen in dem säMnc 228 zesten Lichte den Landcseinwohncrn dargestellt worden und eine Folge davon sei der Widerstand gegen das Landwehrgesetz gewesen; übrigens erstrecke sich die slid-slavische Piopaganda nicht allein gegen Oesterreich, sondern auch g»gen die Türkei. Aog. Dr. Rechbaucr meint, eS w>iren vielleicht doch von der Regierung, respective vom Landesoerthei-digungsminister in dieser Angelegenheit Fehler begangen worden, da ja FML. Wagner, der damals Gouverneur in Dalmaticn gewesen sei und deshalb gewiß auch mit den dortlgln Verhältnissen vertraut, selbst von strengen Maßregeln zur Einsülirniig des Landwehrgesetzes abge« rathen hatte, und mit Rücksicht auf die Eigenthümlich keilen der Bevölkerung haltt e« gewiß noch Mittel ge» geben, den Aufsland hinlanzuhalte». Se. Excellenz Landesoerlheidigungsminister FML. Wagner bemerkt hierauf, daß die lalholische Bevölke» rung bereit gewesen sei, sich dem Gesetze zu fügen, wo' gegen di« griechlsch-ka hllllsche Bevölkerung sich stutziger gezeigt hade. Im Mai vorigen Jahres hätte sich überhaupt noch gar leine Renitenz gegen das Gesetz gezeigt, besoüders nicht in Ealtaro, wo das Volt von Natur gutmüthig sei. Die von dort abgesendete Petition — die er (Redner) übrigen« nicht befürwortet habe — um Modification dcs Landwehrgesetzcs sei eigentlich nur gegen das Regierungssyslem gerichtet gewesen. Abg. Schindler wünscht zu wissen, ob der damalige Landeeoertheidigungsminister Graf Taaffe die mit dem Gouverneur von Dalmalien gepflogene Co>respondent ferner die vom Minister den Eattarcnsern vcr« heißene Aenderung des Landwehrgcsehes. sowie auch die betreffenden dalmatinischen besetze im Ministerrathe vor» getragen haben. Se. Excellenz Ministerpräsident Dr. Hafner erklärt, daß die Regierung, wenn einmal ein Gesetz be> stehe, wohl gegenüber bedenklichen Zuständen in einem Lande in der Art der Durchführung vc», sichtig sein müsse, aber eine Berechtigung, diese Durchführung zu siftircn, nicht besitze, da sie durch dieselbe dem Reichsrathe ver-anlwortlich werden würde. Was die Fragen deö Vor' rcdneis übcr die Abänderung des Gesetzes anbelange, so habe im letzten Sommer, wo der Reichsrath nicht versammelt war, die Frage über die Abfassung einer das Landwehrgeseh abändernden Vorlage wohl einen Gegenstand der Erwägung des Ressortministers bilden, nicht aber Gegenstand der Vorlage und Beschlußfassung im Mmistcrralhc sein können. Abg. R'ller u. Grocholsti begehrt zu wissen, ob der dermal'ge Gouverneur von dalmatien dem Bandes« vcrlheidigul'geministtr offen und klar vorgestellt hat, daß die Durchführung des LandwchrgcsetzeS eine Revolution hervorrufen werde. Es sei nöthig, dies zn wissen, weil es in diesem Falle die Pflicht des Ressortministers gewesen wäre, im Rcichsrathc strenge Maßregeln in Antrag zu bringen. Se. Excellenz Landeevertheidigungsminisler FML. Wagner: Ich hatte damals leinen Anl^ß, dem Lan< desoerthcidigungsmin sterium einen solchen Bericht einzusenden, denn die Behörden berichteten fortwährend, daß die Gefahr eines bewaffneten Widerstandes gegen Einführung deS Lcmdwehrgcsetzes nicht vorhanden sei. Abg. Ritter v. Grocholski verlangt, daß diese Antwort ins Protokoll aufgenommen wcrdc. Abg. Schindler: Diese Antwort des Landes» vcrtheidigungsministtrs sei allerdings richtig; es erscheinen ihm dadurch zwei Momente eonstatirt, nämlich 1. daß eine Anzettelung des Anfstandcs Platz gefunden habe und 3. daß davon den Ministern keine Nachricht zugekommen sei. Abg. Dr. Rechbauer: Es ist auffallend, daß, trotzdem bereits ^ML. Wagner im Jahre l869 dcn Landeovcrtheidi^un^sministcr aufmerksam machte, daß sich ein gewisser Widerstand gegen die Durchführung des Landwehrgesehes geltend mache, von dem letzteren doch nichts geschehen sei. Es sei klar, daß die BeHürde in Dalmalicn damals schon Befürchtungen rücksichtlich der Renitenz hatte; dnß trotzdem keine Vorkehrungen von Seite des f>c- troffen worden seien, trage die Schuld a» dem ganzen Vorfalle. Dcr frühere Landeovertheidignnnsminister Graf Taaffc hätte die Vorstellungen des FML. Wagner zum Ausgangspunkt einer Action nehmen oder doch wenigstens dem Ministcrraihc Mittheilungen machen sollen; die ganze Schuld falle deshalb auf dcn Landesvcrthcidi-gungsministcr. Sc. Excellenz Ministerpräsident v. Hafner: Die Sislirung deö Gesetzes wäre jedenfalls kein normaler Vorgang der Regierung gewesen. Es sei zweifelhaft, ob sie die nachträgliche Indemnität erhalten hätte; es sei daher auch ungerecht, nachdem man am Abschluß der traurigen Ereignisse in Dalmaticn stehe, der Regierung einen Vorwurf aus der Haltung zu machen, von wel» cher abgewichen zu sein vielleicht kaum entschuldigt worden wäre, wenn diese Ereignisse nicht eingetreten wären, welche mit positiver Sicherheit vorauszusehen für die Rennnmg nach den Verhältnissen unmöglich war. Abg. Dr. La pen na spricht sich für die Ansicbt des Aba. R.tter von Grocholski au«. Es handle sich um zwei Fraaer,. nämlich, ob der Widerstand in Dal' matien ang.zeltell war und ob FML Wagner vor dem Beginne des blutigen Confine« dcm Landesvcrlheidi« gungsminifterlum in dieser Richtung Befürchtungen be« lärmt gegeben. Bezüglich dcr ersten Frage wolle er zugeben, daß Cattaro das Theater deS Aufstandes gewesen sci, indessen dürften die Zustände ill Callaro nicht für sich allein betrachtet werden, sondern die Lage der Dmgc. wie sie seit Jahren in Dalmatien vorhanden ge' wcscn sci. Es habe daselbst stets Ruhe und Eintracht geherrscht und die Bevölkerung hänge mit Treue an dem Kaiscrhause. Seit dcm Jahre 1800 jedoch sei die Idee, Dalmatian mit Eroatien zu vereinigen, von Wien im-portirt worden, und da die Majorität der Bevölkerung einer solchen Annexion oppolmte, so habc die Aufregung damals begonnen und das Land habe sich in zwei Par« teien getheilt. Dic Ncichspartei habe zu Cisleithanien gehalten und die ungarische Partei natürlich zu Croatien, diese 'ehtere habe den Nationalkampf zwischen Slaven und Italienern erregt, welch' erstere durch die in Wien genährten föderalistischen Pläne ermuthigt worden seien. Dazu wäre noch dcr Wechsel in der Person des Gouverneurs gekommen; als Fcldmarschalllieutenant Philippovich diesen Posten bekleidete, wäre die slavische Nationalität begünstigt und in die Aemter eingesetzt morden; dieselbe hätte sich auf Grund der Begünstigungen durch die Regierung immer mehr ausgebreitet, sci übermüthig geworden und jedermann habe gewußt, daß bei Einführung des Laildwehsgesetzes der Aufstand los' brechen werde. An äußeren Aufieizungeu habc es auch nicht gefehlt, russisch«.' Unterstützungen hätten das ihrige gethan; das Alld des Ezars sei vertheilt worden, überhaupt sei die südslauische Propaganda außerordentlich lhütig; ein Beweis dessen sei eine Proclamation des kaiserlichen Obersten Zimich vom 31. December 1869 gewesen, welche die Bewohner der Stadt Risano vor fremden Aufwieglern gewarnt habe. Selbst die Durchführung der Volkszählung sei bedenklich, besonders bei den Crivoscianern, woselbst auch die Finanzwache einen sehr schweren Stand habe. Die Pacificirung habe leicht dl.rch Aufhebung des Gesetzes geschehen können; Redner spricht sich für die Einführung einer Territol'iaimiliz aus, welche natürlich durch das Abgeordnetenhaus berathen und beschlossen werden müßte. Ucbrigens sei der Aufstand vorausgesehen gewesen, allein daß er gerade bei der Landwehrrecrutirung aus-brechen wcrde, das habe niemand gcwußt, denn die Bevölkerung sei durch dieses Gesetz nicht überrascht wor. den, da sie dasselbe bereits scit l3 Monaten gekannt habe. Privatbriefc aus Dalmatien berichten, daß auch andere Beznlc bereits anfingen an Widerstand zu denken, da sich derselbe so fruchlbar und einträglich gezeigi habe. Abg. Knranoa.' Dt: Ausschuß hat gewiß die entschiedene Absicht, iu dieser Angelegenheit grünblich und unparteiisch zu urtheile». Der öffentlichen Meinung gegenüber dürfen wir sicherlich nicht den Vorwurf auf uns laden, daß wir nur die Einen gehört und nicht die anderen. Nachdem nun der zweite Vertreter Dal-matiens Herr Ljubissa im Saale sich befindet, so stelle ich den Antrag: dcr Abg. Ljubissa sci vom Ausschüsse zur Erthcilung von Auskünften einzuladen. Abg. Dr. Nechbaucr dcharrt auf seiner Meinung, der ehemalige Landeövertheidigungsministcr sei dcr Schuldtragende und derselbe sei in seiner Eigenschaft als Abgeordneter bchufs Erlheilung von Auskünften einzuladen, dcn Sitzungen des AnSschusses beizuwohnen. Se. Excellenz Minister des Innern Dr. Gistra erklärt, im Besitze eines diesbezüglichen Promcmoria's. welchcs Graf Taaffc ihm übergeben habe, zu sein. und liest aus demselben Nachslcheudcs vor: ..Gemäß des Arlil^ -l des Ei»führuliliSgesetzeS zum Wchrgcsckc vom 5. Member 1868 wurde festgesetzt, daß die bisher uon dn Militärpflicht gänzlich befreit gewesenen Wehrpflichten des ehemaligen Kreises Eattaro und des Festlandes im ehemaligen Kreise Nagusa in, Königreiche Dalmaticn ihrcr Wehrpflicht nur in der Landwehr zu genügen haben. Nachdem das Zustandekommen des Gesetzes wcgen Festsetzung dcs zur Erhaltung des stehenden Heeres uud dcr Ersatzrcscrve erforderlichen Iahresrecrutcnconliügents, dann die Bewilligung zur Aushebung dieser Contingenle so wie we« gen Feststellung dcr Stellungspcriodc für das Jahr 1869 gesickert war, wurden bereits mit dem hicramt« lichen Erlasse vom 18. Mai l. I, Zahl 2669, sämmtliche Landcsstcllen zur Inangriffnahme der Vorarbeiten für die Heeresergänzung angewiesen, damit die thatsächliche Stellung in dem Zeiträume vom 15. August bis Ende September 1869 ermöglicht werde. Dieser Auftrag involuirtc selbstverständlich, daß auch in dem ehemaligen Kreise Eatlaro unk im Festlande des ehemaligen Kreises Ragusa dcs Königreiches Dalmatieu die Verzeichnung dcr ^chlpflichtigcii der Jahrgänge 1849, 1848 und 1847. welche ihrc Wehrpflicht nur in der Landwehr zu erfüllen haben, zu erfolgen halte. Eine Anzeige, daß dicsfalls Anstünde bestehen soll» ten. gelangte auch von Teitc dcr Ltallhallcrei in Dal< matien nicht anhcr. Als es sich um Aufnahme der Vorbereitungen zur Durchführung dcs am 25. Mai l. I. vermittelst des RcichsgcsctzblatteS kundgemachten Landwehrgeschcs vom 13. Mai l. I. von Seite des Ministeriums für Landesvcrtheidigung handelte, wurde sofort die Frage ventilirt, ob dic Bestimmungen dieses Gesetzes im Hinblick auf die Eigenthümlichkeiten und besonderen Verhältnisse der Bevölkerung der erwähnten Kreise sich stritte werden durchführen lassen. Die »Frage wurde auch mit dcm im Laufe des Monates Juli in Wien anwesend gewesenen Statthalter von Dalmatien mündlich besprochen. Da die Aeußerungen desselben Anhaltepunkte geben, dies bezweifeln zu müssen, fo wurde beschlossen, daß das Landwehrgesetz in den bezeichneten Territorien und insoweit zur Aus' führung zu gelangen hätte, als dortselbst, jedoch erst nach vorhergegangener entsprechender neuerlicher Belch rung und Vorbereitung der betreffenden Bevölkerung im Laufe dieses Jahres in einem späteren Zeiträume als in dem der anderweitig stattfindenden regelmäßigen Stellung, lediglich nach erfolgtcr Verzeichnung der Wehr-pfllchtigen die Stellung für die Landwehr stattfinden sollte. Die Organisirung der Landwehr hingegen sollte der ferneren Zukunft vorbehalten und seinerzeit auf Grundlage besonderer, nöthigenfalls im verfassungsmäßigen Wege zu Stande kommenden gesetzlichen Bestimmungen erfolgen. Im Sinne dieser Intentionen der Regierung wurde auch FML. Wagner während seiner hierorligen person-lichen Anwesenheit unter Versicherung, daß dcn eigenthümlichen Verhältnissen dieser Landestlieile bezüglich der Formirung dcr Landwehr, deren Bekleidung und Vc waffliung möglichst Rechnung getragen werden soU. auf' gefordert, bezügliche Anträge zu unterbreiten nnd dieselben bei sich nothwendig zeigender Vorbereitung einschlägiger Gesetzesuurlaa.cn zu benutzen. Dieser Aufforderung ist der genannte Statthalter auch durch Vorlage eines einschlägigen Operates nach« gekommen, und war dieses auch bereits Gcqenstand der Erwägung. Um jedoch sich dessen zu vergewissern, daß bei den, unabhängig von der zu erfolgenden Oraanisi» rnng dcr Landwehr in dcn mehrerwähnten Territorien DalmatienS, schon jetzt zur wenigstens lheilweisen früher angedentctcn Durchführung des LandwehrgcsehcS vorzunehmenden schritten vollkommen im Sinne der hier-ortigen Intentionen vorgegangen werde, wurde der in dcr hiesigen Verwendung gestandene l. t. Titularmajor des 22. Infanterieregiments Alois Nobile de Bizzaro als geborener Dalmatiner, welcher sowohl mit den Verhält-nissen seines Heimatlandes als des benachbarten Auslandes vollkommen vertraut und auch der beiden Landessprachen vollkommen kundig ist, Anfangs dcs Monats August nach Dalmatien entsendet, damit derselbe dcr mit dem Statthalter getroffenen Verabredung gemäß sich demselben zur Verfügung stelle, um bet den rücksichtlich der Stellung für die Landwehr in den gedachten Kreisen stattfindenden Voreinleitungen so wie bei der itw lehrung und Vorbereitung dcr Bevölkerung mitwirlen und seinerzeit als stimmberechtigtes Mitglied der Assent-commission bci der Landwehrstcllung fungiren, so wie auch die zur seinerzeitigen Formirung der Landwehr selbst erforderlichen Vorbereitungen und Einleitungen treffen könne. Bei der Mittheilung dcr erfolgten Absendung des genannten Majors an dcn Statthalter wurde derselbe mit dcm Ellassc vom 8. August l. I., Z. 235 Pr. V. W., eineuert aufgefordert, behllfs der Ausführung dcr Landwehrstellung in dcn mehrerwähnten Landestheilcn Dal-maliens die geeigneten Einleitungen, insoweit selbe noch nicht sollten verfügt worden sein, zu treffen und das Veranlaßte so wie den Erfolg des Verfügten zur hier ortigen Kenntniß zu bringen. Am 21. August l. I. langte von Seite des Statt-Halters eine nn denselben gerichtete Zuschrift des l. k. Truppeiidioisionscommando'S in Zara ohne besondere Vc^ ümllmgen hier cm, in welcher es als zweckmäßig bezeichnet wurde, mit den Stellungsamtshclndlimgcn in dcn beiden Landwehrterritorien erst im Monate September zu beginnen. Iu Fnl^c dieser, wic gesagt, gnnz einfach znr Schlußfassung vorgelegten Mittheilung, bezüglich gestell» ten Antrages, wurde unter Hinwcisnng anf die unter Nr. 235 gerichtete Aufforderung mit dem Erlasse vom 23. August 1869. Z. 397 S. L. W., der Beginn dcr Amtshandlungen dcr Stellungscominission für die Land-wehrteritorricn auf dcn 1. October l. I. festgesetzt. Die Detailbeslimmuugen bezüglich der Vornahme der Stellung wurden der Statthalterci im Einvcrnch men mit den Truppcndivisions- und Militärcommando in Zara überlassen und nur bemerkt, daß dic Evidenz' führung der iu dcn Kreifen Caltaro und Ragusa zu assentirenden und sofort nach ihrcr Beeidigung nach Hause zu entlassenden Landwehrmänucr dcm Major Viz--zaro übertragen wird. Nach Abfluß eines Monals langte und zwar un-term 30. September d. I., Z. 1112/I'r., vom Statt-haller in Zara cin Bericht des l. l. Bezirkshauptman-nco in Cattaro ein, datirt vom 16. September d. I>, worin derselbe zur Kenntniß bringt, daß bereits zur Zeit, als in die Bocche di Ealtaro die erste Kunde von der Einführung des Lmidwehrinstitutes daselbst gelangte, eine gewisse Aufregung unter den Intelligenten bemerkbar war und in drr Gemeinde Eattaro ein eigenes Eomit<' eingesetzt wurde, welches dem Reichsrathe darthun sollte, daß dic Einbeziehung der Bocchefen in die Wehrpflicht irrchümlich sei. daß jedoch dasselbe in dieser Richtung nichts veranlasse." 229 Der Ausschuß beschloß hierauf nach lurzer Debatte, die Alig. Graf Taäffe und Ljuvissa auf Grund des § i8 der Geschäftsordnung einzuladen. Der Abg. Ljubissa gibt sohin Auskünfte in italienischer Sprache und werden dieselben über Antrag des Abg. Varon Tinti in deutsche Sprache übersetzt und dem Ausschusse in der nächsten Sitzung schriftlich über» geben werden. Abg. Dr. Rechbauer stellt an den Abg. Ljubifsa die Anfrage, welche nach seiner Ansicht die Ursachen des Aufstandes in Dalmatien sein dürften, und ob er glaube, daß und durch welche Mittel der Aufstand hätte hintangehalten werden können. Abg, Ljubissa protestirt gegen jede unloyale Hal. tung seiner Partei. Man hätte das Metz mit Modi» ftcationen im mildernden Sinne und mit weniger Nück' sichtSlosigleit durchführen können; das Volk glaubte nicht, daß man in der That daS Gesetz in voller Strenge durchführen wollte. Pier Monate wären nöthig, um die Matrikel behufs dcr Rclrutirung durchzugehen Ein großer Irrthum der Regierung sei es gewesen, mit all' dem bureaulralischeu Apparate aufzutreten, wodurch man die Bevölkerung erschreckt habe. Ein weiterer Irrthum sei es gewesen, daß man der Bevölkerung nicht eine ge» hörige Kenntniß des Gesetzes beigebracht habe; außerdem habe man auf die kaiserliche Erledigung der Petition betreffs des Aufschübe« der Relrutirung gehofft, und während ein Telegramm die Hoffnung auf Erleichterung genährt habe, hätte man in die widerstrebenden Ortschaften schon Garnison eingelegt. Die Bevölkerung sei der Ansicht gewesen, daß die landwehrpflichtigc Mannschaft sogleich werde ausgehoben und nicht blos vorgemerkt werden, DarauS sei der Widerstand erwachsen, und daß man ferner da« Waffen-tragcn nicht gestatten wollte, sei die nächste Ursache des AufstandeS geworden. Das Waffeneinfuhrverbot nahm man als Verbot deS Waffcntragens; eine politische Frage sei nicht dazwischen gelegen; „gebt uns die Waffen!" das war alles. Abg Laven na erklärt sich mit dem Antrage des Abg. Baron Tinti einverstanden und behält sich seine Erwiderung vor. Hierauf wird die Sitzung geschlossen. Vom Concil. Die kürzlich mitgetheilten 21 Velfluchnngssütze, welche ..über die Kirche Christi" handeln, und worin »ine Reihe negativer Vcslimmnngcn des Syllabus in positive Fassung umaeschl ist, bilden nur einen kleinen! Theil eines umfangreichen Erzeugnisses der Jesuiten^ Weisheit, welches als ein Band von 213 Seilcn mit dem Titel: ,,8cb«mi», lüoustitutiouis vo^uillliicao du Loolsäill Onristi," dem Cuncil vorgelegt wcrdc« soll — ! thcilwcisc schon vorgelegt ist — sonst adcr mit dein^ MiMon. Kaibach, wenigstens die schönere Halste Kaibachs, denkt augenblicklich wohl zumeist an Balltoiletten und Tanz, und der Feuilletonist thut daher wohl daran, sich mit Vorliebe mit diesem Thema zu befassen. Wenigstens darf er dann hoffen, von schönen Augen gelesen zu werden. Vallreminiscenzen füllen ja so angenehm den Zwi» schenraum von einem Vallc zum andern aus, uno so manches, was die Localchronil über dem Strich als mit ihrer ..Stellung" nicht verträglich übergehen zu müssen glaubt, findet uutcr dem Strich dankbare Aufnahme und Benützung. Die Ballerinnerungen beginnen sin Ihren erge> benen Diener diesmal mit dem Turne 1 ball, und von diesem unstreitig bisher dem glänzendsten nnd animirtcsten Vallfcst hat unser Blatt nur eine in den herkömmlichen Schranken von „animirt," „reicher Damenftor," „Cotil/ loostalislischcs" u. dgl. sich hallende Notiz gebracht. De^ Feuilletonist hat daher volles Recht, von diesem hervor» ^agcndsteu Ercigniß der Saison, daS gewiß in dcr Er» inncrung mancher unserer schönen Leserinnen fortlebt, zu Plaudern. Da haben wir fürs erste den „Damenflor." Welche Erinncrnugcn ruft dieser banale Ausdruck des journalistischen Eomplimcntirbucks hervor! Erst war es eine Huldaeslalt in Gelb und Weih, welcher der Feuilletonist ^n Preis zuzuerkennen im Begriffe war, bald ader — Gle verzeihen mir wohl, schöne Leserin, diese männliche Untugend der FlalterhafliMt — war jene Erscheinung aus dem Fclde geschlafn durch eine andere, deren To> lMe selbst unparteiische Damen den ersten Preis zuer-ver!i/"' "' ^"ß'arün. der Tnrnnfarbe. mit Eichenlaub-aend !',Ä "^ aolocnen Eicheln, sclbsl im Kopfputz pran« Turners >" "'^'" die schönen Besuchcrinnen dee Freden, in ihren Toiletten Farben ?ade u "btt ^'^"'^ "' ^"""" 5" ^'^"' "" " "" Mittelaltcr, wo die Ritter dic äußersten Geheimniß umhüllt wird. Es ist einem Vc-richtcrstattcr drr „Times" jcdoch gelungcn. im Hause eines Freundes das Wcrt durch^ulesen; allerdings tonnte er sich keine Abschrift verschaffe,,, sondern nur cincn Auszug anfertigen. Der leitende Gcdante isl der Grundsatz unbeschränkter Gerichtsbarkeit des Papstes, als dc5 allgemeinen Bischofs, Udcr eine jede Dlöccse in allen Dingen und Lehren, welche die Schnlc jesnilischcr Priester stets einzuschärfen bemüht g>wch» ist DaS Schriftstück ist von besonderer Bedeutung als gewissermaßen ein NcchlShandbnch dcs römischen SlnhlcS iiu 1'.). Jahr. hundert. Es zerfällt in drei Abschnitte: 1) 15 Ca pitcloorschlägc, die in größerer oder geringerer Weit-läufigleit entwickelt sind; 2) eine Ncihc von 2l Cano-nes (die wir bereits mitgetheilt); 3) eine mi> großem Fleiß ausgearbeitete Sammlung von Anmcltungcn zur Begründung dcS Vorhergehenden. Die ersten zehn C<^ ftilel beziehen sich auf minder wichtige Angelegenheiten; das cilfte jedoch, betitelt: „Von dem Primat dcS rümi« schcn PapstcS," verdient cine nähcic Beachtung. Os lautet mit einzelnen Kürzungen: Der ewige Hirt . . . legte in dcn heil, Apostel Petrus die beständige und sichtbare Grundlage der E«n. heil beider, indem er „ach dcm Zeugnisse des Eoange> linms dem Apostel Pctrns dcn Primat der Gerichtsbarkeit über die gesummte Kirche Gottes unmillelbar und direct verheißen und übertrugen Hut. . . . Datier verfluchen und verwerfen wir die dieser offenbaren und von der katholischen Kirche stets so verstandenen Lehn der heil. Schrift zuwiderlaufenden Meinungen dcrjeni' gen, welche die von ChrislnS in f.incr K»rchc aufgcrich' tele Form der Herrschast umkehren möchten und leugnen, daß Petrus allein vor den übrigen Aposteln, allen und einzelnen, mit dem Wahlen und eigentlichen Primat der Gerichtsbarkeit bekleidet worden sei. oder die vc Häupten: selbiger Primat sei nicht unmittelbar und di rcct dem heil. PclruS, sondern der Kirche, und dmch diese ihm, als ihrem Diener, verliehen worden. I» dem wir daher dic Decrete nxserer Vorgänger ans dem päpstlichen Stnhl ernencrn nud in ulkn D-ngcn bcfol-gen . . . lehren und e> klären wir: daß es ein Gegen stand dcS Glaubens für alle Clirisiglänbigen ist, daß dieser hcil. lömisch apostolische nnd päpstliche Stuhl den Primat über den ganzen WcltlreiS habe, daß der ,ö mische Papst selbst der Nachfolger des hril. Pctins, des Apostelfürsten, dcr wahre Statthalter Chl'sti, das Haupt der gauzcn Kirche, der Vater. Lehrer und oberste N'chttr aller Christen ist, daß ihm fcrucr im heil. Petrus von unserm Herrn Jesus Christus die Vollmacht übertragen ist, die nauzc Kirche zu weiden, zu lenlm und zu regieren; und daß diese der Gcrichlsbartett eigene Macht eine reaelmäßiac und umnittclbasc ist, welcher sich die ! Hirten und Gläubiqcn der cilizclnei, Kochen suwoh! cinzelu als iüSgesainilil dmch hicrulchischc Ui,lcrc,idl,una. ! nnd wahll>aften Gehorsam zn untc>we»»cn l,abcn, dainit lichkcitcn des Turncrballs nicht vergessen, die ihn vor dem wenn auch vielleicht luxuriöseren, doch monotoneren Anblick dcr Casinobällc auszeichnete, die vielen neuen Er» schcinungen aus der Backfi,chpcriode, manche darunter ganz allerliebst, meist in den Farben deS wcißgcwaschcncn Lamms mil Grün, wozu wir auch eine kleine, wirkliche naive Liebhaberin mit anderen kleinen und großen Orö' ßcn dcr Thcatcrwelt zählen, welche dic ihnen durch die Kindcrvorstellungen gewährte Muße an der Seite kunst. liebender Turner bestens verwertheten. Von der nach der ersten Quadrille statlgefundencn großen Haupte und StaatSaclion deS Balles, der Ueber« reichung des den Turnern von dcn Damen Laibachs gespendeten, schon für den Iantschbcrgausflna. vorbereiteten prachtvollen Fahnenbandcs weiß dcr Feuilletonist nicht viel mehr zu erzählen, als daß die Ucbcrreicherinncn zu den schönsten und elegantesten Erscheinungen dcS Balles — die eine in rother Seide, die andere grünweiß - gehörten und es vielleicht mit verschuldet haben mögen, wenn der ihnen antwortende Ntprascntanl dcS Vereins in seiner Danlrede soviel von „schönen Augen" schwärmte. Ob es aber auch diese schönen Augen verschuldeten, daß der Fahnenträger beim Hinausgehen mit dcr Fahne an einen Luster stlcß und einige Vcrhcernna.cn unter den Gläsern anrichtete, waS vielleicht von Ianlsch-bergliteraten als ein schlimmes Omen gedeutet werden wird — wagen wir nicht zu entscheiden. Was nun lanzcnde und n'chl tanzende Herren betrifft — letzter: eine auf unseren Bällen in betrübender Wcise zunchlnendc Classe — so fühlen wir ^nns vc» pflichtet, indem wir ihre Befriedigung uvcr Spe,sc und Trank und die Preise mit Vergnügen cor,s° qeht, dic auch miiten unlcr dcn dcranschlndlN Frcud»n c>ncs Balles dem erfrischender, Ocnusfe ei„er Ci.h>uvten, daß das sogenannte N auchzi m n, c r nicht weniaer als alles ^, wünschen übrig lasse, k^iiie aenügendc Vcnlilat'on und Neinlichlcit besitze, ja ein F,cnnd des cdlcn kordli, ni-cotimul ging in sciuem Grimme so wcit, woillich zn ^hanplcn, daS Rauchzimmer sei nicht weniger vcrnach' lässig« nnd unheimlich als einc Dorftncipe, Ihr cracbcncr Diener kann diese Behauptungen »ichl aus eigener Erfahrung bestätigen, immerhin abcr dürften sie der löblichen Sparcassc, welche berctts so . . . die Kirche Christi eine Heerde unter einem Hirten sei. DaS ist dic Lehic katholischer Wahrheit, von der niemand ohne Gefährdung seines Glanbtns und seiner Seligkeit abweichen kann. Ein Theil dieses Capitels (von dcn Worten, „daß dieser h." bis „zu regieren") findet sich schon in einer vom Concil zu Florenz gefaßten Formel; dcr Schluß ist adcr neu hinznglfügt, Das !2. Capitel bezicht sich auf bic weltliche Macht des PapsleS. Das 13., ..über die Eintracht zwischen dcr Kirche und dem bürgerlichen Staat," verweilt bei dcn großen Diensten, welche die Kirche dem Staate geleistet habe, inbcm sie die Menschen zu guten Bürgin' und die Füisttn zu liebenden Beschützern ihrer Völker mache, ferner auch cine heilige Grundlage dcu menschlichen Gesetzen gcbc. Diese Verbindung abcr ist nicht den Menschen an» iheimgestellt, sondnn dmch Gottes Gesrtz geboten. Daher niemand zu sagen sich anmaße, daß dic Autorität uno die Rechte der Kirche nicht mit den Rechten und der Autorität dcr weltlichen Gewalt vereinbar! seien, und daß zum Wohle dcr mcnschlichrn Grscllsch^ft die Treu» nnng des Staates von dir Ki'che nothwendig se>, so daß der weltlichen Regierung (imperio) t>as Rccht und die Pflicht abgesprochen werde, weite« hinaus, als dcr öffcnttichc Friede cs fordere, mit lnsummten Stillfcn Ixcjcnigcn z» züchtigen, welche die lalhollsche Rclig'vn verletzen. Das 14 Capitel, „über daS Recht und d'e Anwcn« dung der bürgerlichen Gewalt nach der Lehie dcr tatho« l schcn Kirche," acht ins Gcocht mil de>j nigw, die da vermeinen, daß Gcsrtzs, um bindende Kraft zu haben, vom Volte slivs! gcmacht scm mühten, und mit dcneu „so dem göttlichen G^bolc zum Tiotze behaupten, duh ullc Menschen vun Natnr ftlvichc Rechte hnben, und daß Privileciien von ausschliehllchcr Nlilur uxacrccht seic»." Eö vrifiuchl ferner diejenigen so behanptcn, duß „in den Geslhen dls polilischcn SlaatS oder in den Beschlüssen dcr M'hrheil der Bürger (oaS allgemeine Stünlniechl ist also gcmcinl) ui,d in dcr sogruannten öffentlichen Meinung die höchste Richtschnur dlS Ge^ wisse'S und der Pfl chlen für die öffcntlichel, und lt sind schon nicht wen'ae ae» gangen, daß sie drn ftlücklälru Elfol^eu (sortuuuti» 6V6iitilM») cinc rcchtlichc Hiafl beilegen. Wir lrhren datier, duß olle rechlmäß^c Grw^lt. daher auch die bür< geiliche, in Goll ihien Uisprung habe." Das 15. und lctzle Capitel deS ersten Al'schnittcs vcrsiucht die kirchen« räuberische Gottlosigkeit dc>jenigen, welche behaupten, daß daS Recht dcl Kirche, Grsitzlhum zu haben, von der Entscheidung dcs Staats abhälnic. „Daher lehren wir, daß dic Koche, als sichtbare Grslllichaft von Gott un« lcr dcn Mlnscheu crrichtlt, da« Rcchl l^t zeitliche Güter zu ci wclbcn und zn bcsitzc», und t^aß sie l>icstS RrchleS von t^iucr weltlichen Macht beraubt werden k^nn." viel für angemessene Reftaniinma bilscr Raumllchfciten gethan hat, zuin Anlässe dienen liwum, auch im Rauch-zimincr dic verschönernde Hand anzulegen und sich den Dank aller Raucher zn verdienen. Ein gcstU'ges Ereign,ß der Woche kann der Fmille« tonist hier nicht iiberglhcn, es isl dies die vorgeslcrn von lnehicren Freundin unsres geschätzten Mitarbeiters, des Herrn Ritter v. Frilsch, dcr, rmch Leonen ver-setzt, bald dar>iu abrlisen solle, ocranstallclc Abschieds» frier. In dcn wenigen Stunden dicjes Abends drängte sich so virl gcistteichcr Scheiz und ernste W.hmulh. so uicle Bcwlisc wah,cr. du>ch dic liebenewüroigen OcisleS-und Hcrzcns'iucnschaflen dcs Gcfcicrlen begründeler Freundschaft znsammcn, daß biesrlbrn jedem Abwesenden slclS unvc:gcßlich bleiben wcrdcn. Wir drückcn dem Scheidenden, der auf wissenschaftlichem wie anf gemeinnützigem Gebiete so Hervorragendes geleistet, und an welchem unsere Gesellschaft und insbesondere unsere Vereine cine» walncn Veilust erleiden, noch rinmal im Geislc waim dic Hand im5 hoffen, daß die Ferne we» n>l>stcns nnsere pnblicistischen Verbindungen nicht auf« hebcn wi,d. Unter dem Wirbel dcr Faschingslust ist ein kleines Ereignih ziemlich unbeachtet vorübergegangen. Das Velociped, einst dcr Stolz unserer jeuii638v äorss, seit dem lctzten strengen Verbote des Magistrats nur mehr ein „Ladenhüter," eine Curiosität, welche unsere Galantcriewaarcnhändlcr mit Wehmutti betrachten, ist im Grmemdcrall) erschienen. 0, h. ein Gcmlinl'crnlti hat den Gefühlen unscrcr sortichrittefreundlichen Ex-Vcloci-prdislcn encrgischcn Ausdruck vcrlichcn, indem cr durch Hinwcisuna auf dic Concilssladt unseren Lladtvätern nicht undeutlich m verstehen ga^, daß eS sich hicr um mehr als blos um cincn Spurt, sondern vielmehr um die Nchabililiruna eines „veifluchten" (siche positiver Syllabus) NmlichrittSvchilels handle, Zwar vcrhielt fich nliscr Senat sehr kühl und dcr Gegenstand wu'de dcr Polizeiscnion zugewiesen, wie der Bericht offen sagt, abcr wir können allen Freunden Vclocipcdistischtn Fortschritts, zwar ohne eine Bürgschaft zn übernehmen, jedoch „von unterrichteter Scilc" mittheilen, daß die ye« fürchtete Polizciscction dcm „Reitrad" nicht mehr so abhold sei, als vor Monaten. Hoffen wir also doS Beste für die Zukunft des verkannten und geächteten Velocipeds. 230 Der ganze Inhalt deS VllchcS ist mit ciner freilich leicht erklärlichen Propheten ss a be schon in einem Wert^ des deutschen I'suitcn Schradcr üder dcn Papst und die modernen Ideen voigezeichnet. Hüstesnenigkeiten. — (Intern ationale Aus st ellung in Graz.) Die fünfzigjährige Jubelfeier der steiermärkischen Ackerbau« Gesellschaft, welche am 28. März 1819 ins Leben gerufen worden war, wird im Herbst 1870 durch Festlichkeiten gefeiert werden, wobei zugleich eine größere Ausstellung von Erzeugnissen der Laudwirchschaft, des Bergbaues, der Industrie und Kunst stattfinden wird. Die Ausstellung wird Vier Hauptgruppen umfassen: Land- uud Forstwirthschaft, Bergbau und Hüttenwesen, Industrie und Gewerbe, Kunst und Kunstindustrie, sowie auch Darstellungen von Leistungen in der Wissenschaft, im Unterrichte und in der Einrichtung humanitärer Anstalten für Verbesserung der physischen Lage der Bevölkerung zugelassen werden. Zur Ausstellung werden musterwürdige Producte des In- und Auslandes zugelassen. — Die Ausstellung findet in Graz im laudwirth-schaftlichen Versuchshofe (Aunenstraße) gegen Ende Septem» ber und Anfangs October im Jahre 1870 statt. Die An» Meldungen haben bis längstens 30. April 1870 zu erfolgen, Für alle Arten der Ausstelluugs-Gcgenstände werden Medaillen, Diplome uud ehrende Erwähnungen zuerkannt, für die Ausstellung von Thieren auch Geldprämien ertheilt werden. Mit der Ausstellung ist eine Verlosung von Gcwinnsten, welche aus den Ausstellungs-Gegenständen angekauft werden, verbunden. Am Echlusse der Ausstellung findet eine Versteigerung derjenigen ausgestellten Gegenstände statt, welche von den Eigenthümern hiezu bestimmt werden. — (Opfer der Kaltes Auf der Brünner Straße wurde in den letzten Tagen ein Milchweib erfroren aufgefunden. — Am 29. Jänner ist auf der Lemberg-Czerno-wiyer Bahn der Condultcur Flcischmann bei der Einfahrt des Zuges 2 in die Station Hlilioka von Källc erstarrt, von seinem Playe an der Bremse herabgefallen und wurde ihm der rechte Unterschenkel überfahren. Am 6. Februar wurde der vom Bauunternehmer Kleinert am Industriege« leife Lkawica aufgestellte Weichenwächler Konowalagul in seiner Wächlerhülte erfroren aufgefunden. Diefc Verfälle machen es dringend nothwendig, für das Bahnpersonale un-ter so ganz außerordentlichen TemperaluiVerhältnissen Fürsorge zu treffen. Der General-Director der Eüooahn von Bontouf hat die Anordnung getroffen, daß dem Zugsbe» gleitungspersonale bei strenger Kälte in den Stationen warmer Thee gereicht wird. _________________________ Hocale 3. — (NUrgerlränzchen.) Morgen findet das dritte Bürgerkränzchen statt, zu welchem Abonnementskarten um den ursprünglichen Preis bei Herrn C. Leskovic, dann Zeschko A Till noch immer behoben werden können. In Folge Ersuchens des ComilH theilen wir weiter mit, daß Karten für Einen Abend wie bisher ausnahmsweise nur an Frenlde verabfolgt werden. — (Benefiz anzeige.) Die heute zum ersten Male zur Aufführung kommende Operette „Blaubart" wird tommenden Dienstag zu Gunsten unserer brauen Local- und Operettcnsängerin Frl. Bondy wiederholt. Wir zweifeln nicht, daß nach dem schon heute zu hoffenden Erfolge diese Operette sich in der Gunst des Publicumö festsehen und dieser Umstand, sowie die Beliebtheit der Bene-fiziantin ein volles haus verbürgen. — (Doberlet'sche Unternehmung.) Bei der gestern unter großer Theilnahme der Bevölkerung und des Officierscorps der Garnison staltgefundenen Bestattung eines unserer geachtetsten Mitbürger, des Herrn LandeSgerichts» rathes Kunschitz, wurde von der Unternehmung des Herrn Doberlet ocr Conduct erster Classe beigestellt und es fungirte zum ersten Male die neu gebildete Trauer-musilcapelle von zwölf Mann, deren Leistung, wie die ganze prachtvolle nnd windige Ausstaltuxq, volle Anerkennung fand. (Berufung.) Unser tüchtiger Leiter der hiesigen Zwangsarbeitsanstalt Herr Stodlar, ei» geborner Kramer, soll von Seite des steiermärtischen Landesaus-schusses eine äußerst schmeichelhafte Einladung erhalten haben, die Direction des neu zu errichtenden Zwangsarbeitshauses in Messendorf bei Graz unter fehr vortheilhaften Bedingungen zu übernehmen. Dem Vernehmen nach gedenkt er diesem für ihn ehrenvollen Ruf auch Folge zu leisten. — (Shakespeare und Freunde auf einer Landpartie) ist ein Gemälde benannt, welches den Meister in lustiger Gesellschaft - Fallstaff ist die hervorragendste Figur darunter — vor einem Landhause tafelnd darstellt, wozu eine in tief gesättigten Farben aufgenommene Landschaft einen wirkungsvollen Hintergrund bildet. Es ist dies ein Wert unseres vaterländischen Künstlers Künl, in dessen Atelier noch manche schöne Arbeit den Kenner und Kunstfreund anziehen dürfte, und der auch unfere Kirchen mit vielen Erzeugnissen seiner Ilunst geschmückt hat. Wir wünschen dem unermüdlich fortstrebenden Künstler nur recht viel lohnende Aufträge und empfehlen feine Leistungen der Aufmerksamkeit und Würdigung des tunstsiunigeu Publicums. — (Militä rveräuderungen.) Major Alexander Mayer, des Infanterieregiments Graf Huyn Nr. 79 wurde in gleicher Eigenschaft und mit der Eintheiluug beim Regimentsstabe zum Iufantericregimente Erzherzog Ernst Nr. 48 übersetzt, und die Wiedereintheiluug des zeillich pensiouirlen und lricgsdienstlauglich auerlanuien Majors Ferdinand Much zum Infanterieregimente Graf Huyn Nr. 79 (Allerh. Enlschl. vom 3. Februar 1870) angeordnet. Wir bitten hierdurch, die im heutigen Malte stunde Glilcls- Offerte des Bankhauses Laz, Sams. Co hü in Hamburg lirsondels aufmerksam zu lesvn. Eö handelt sich hier um wirtliche Slaatslose. deren Gewinne vom Staate gc>-rantirt nnd verlost werden, i» ciner f.) reichlich mit Haupt-gewinnen ausgestatteten Gclo-Vürlisllng, daß au« allen Gegenden r nc srhl' lebhaft« Betheiligung stattfindet. Dieses Uülcrnrhnicn verdieul das vollste Vertrane n, indem vovlienanntes Hans, ..Gull?« Lessen liei Cohn," durch die Anszahlnng van Millionen Gewinne allscilS bekannt ist. (TriMal°Telearamm der „Laibackcr Zeitunft.") Paris, »l. Februar. Viu der Ver-schwörunss ftegen die Negierung angeschuldist ter Maschinist tödtete den ihn verhaften wollenden Sicberheitsanenten. Zwei Redacteure deö Journals „Vleveil" wurden verhaftet. Wien. 11. Februar. (Tr. Z.) Im Herrenhaus erlliirt dcr Ministerpräsident, die Regierung stimme mit der Herrenhaus-Adresse überciil und finde zwischen den Anschauungen der Majorität und der Minorität die Uebcremstimtmmg weqcn formaler Unantaslbarkeit der Verfassung, Die Majoritttt l'cstritl- aber auch nicht die Nolhwent>ia.kcil der Herstellung des Friedens. Wenn die diesen Zwcck anstrebenden i^ngeu an da« Haus treten, hofft dic Regierung, das H^rcnhalls werde mit bewährter Gerechtigkeit u»,d Patriotisnnw in die Lösnng dcrscibcn eingehen. Aus München, ll). Fcdrnar »vivd gemeldet: Bald nach dcr Beschlußfassung übrr das Mißtrauensvotum argen den Fürsten Hohenloh: verließ dieser die Kammer. 6s wird bestimmt versichert, der Fürst werde alsbald scin Entlassungsgcsuch dem Könige überreichen. Teles,» nphifch? '3i>5süscic?,.rso vom li Februar. . 5pcrc. Metalliqnes 6060. - 5perc. Mctallique« m,t M°i» und Novcmdrr-Zmsm 60 60 öftere. Natiminl-Nnlehen 7" ^- ..... !«l!0c> 3^altcml?hln 97. -, - Vanl^licu 72». - cr l2l.-> - « l Dncalen 5 8l'/,„. Handel und Golliswirthschastliches. Die Dampfschi'««^".'s47« wi'ndW" Nebet'^..' !1 2 « N. .j26.lü - 5o W.s schwach halvhcilcr l-.^" 10 . Ab. 326,5 -5,7 O. schwach Schnee !^"" Murgfunebel, Vorinittags Aufheiterung, Nachmittag« zuneh, mcnbe Bewöllnüg. Adcndü oiiimcr Schncefall, die ganze Nacht anhallend. Da? Tagcömiltcl dcr Wärme — 6 5', um 8 2° unter dem Normale, Aeralilwortlicher Mtdactfnl z Iun»l v. Klein may?. W Fllr die vielseitig bewirsenc Theilnahme während ^ ^ der Kranlhcit nnd bei dem Leichenbegängnisse des Herrn M > Fore«) Kunschitz, > W l, l. jubil, LaudtSgtrichlsrach, ^ ^ nstalten liesgssllhlten Danl ^ > die Hinterbliebenen. > ^ V'aibach, anl 12. Februar 1870. W DH^«^«l^^i<4.4 Wie», W Februar Die lientiqe Vorsc war fchr anmurt und vcrlcijne zu ,e,)r hohen ^ourstn. Anglo-Actlcn stiegen schon im Vorgcschäfte von 320 bis 327 und wniden Wl»ljlNUlNlyl. Mittnq« noch höher qehandclt. Creditacticn hovcn sich im Vmc,cschaf!c von 262,«0 bis 264, lu Franco wurde 110-110,25, in in Lombarden 250 50 und 251.20 gemacht. Ungarische Ostbahn wnrcn bis W dcgchr:. Die MMagSbürsc blieb sehr gilnstig dispoinrt und steigerte d!? Preise dcr umstell Effecten. S. ^lUgemeine Staatsschuld. Für 100 fi. Geld )i>aale Einheitliche Staatsschuld zu 5 p^t.: in Noten verzins!. Mu-Nuvcmlier 60 65 60 80 „ „ „ Fedruar-ÄugnN 60 60 60.80 „ Silber „ Jänner-Juli , 70.45 70 55 „ „ „ Npril-October, 7".4?> 70 55 Sttueranleben rNcl^ahlbar (^) , W 75 W.— (i) - ^.50 W.... r°''l v I, 1839......23'>.50 336.5" „ .. l«54 (4'/«> yl 250 si. !^0 50 91-„ I860 zn 500 fl. . . 9?.2l' 97.Z0 ,. 1860 zn 100 fl. . . 1"2 5<> 1<»3. ,. ,. 1864 ,u ,00 fl. . 122 90 123.10 Staat<<«Do!nänc!l'Pfandbriefe zu 120 st. o W. in Silier . . 124.- 124 25 «l. <»rnnl»cntlaft!>nstH- Obligationen. FUr 100 fl. H,ld Waüic ^"wcn .... zu5pst l<350 9450 A."'«"' - - - . ,. b ,. 73 50 74. Nleder.OtNerrrlch . . „ 7. 95 75 9ß ^ Ober-Oesl.rreich . . „5". ^5^, 'c,,^/, Siebenbürgen ... „ 5 „ 7?, 50 7^ ^ OtelttllMlt .....5 « <»2 50 i^3 5s) Unqarn . , „ ft ^ 79.25 7975 «?. Action von Bankinstitute«,. l Gelb Waare Anylo-östcrr. Baut avgcst, . . 327, - 327.50 Anglo-nngar. Ban! .... 97... 98.- -Aodcn-Ereditanstalt .... ^. — ._..... Crcditanllalt f, Handel u. Gcw, . ^.'61,30 264.50 Kreditanstalt, aügem. ungar. . , 8".— 88.50 Escompte.'Geseüschaft, n. ij. . . 939. - 941.— Franco-österr. Vcml . . , .109.75 110.- Gemralbant.......43.— 44 - Nalionalbanl......726—728 — Niederlälidische Banl .... 90.50 91. - Vereiu<>baul.......li(> 50 91.50 Verkrhrsbaut.......120— 121.— Wiener Banl......69. - 70,— «D. Actieu von TranSportunterneh« mungc«. Geld Waarc Alföld-Finmaner Bahn . . .171 50 172.— B^'hm, Wrstbllhn.....224.50 225. Earl-!,',idn'!g-«ahu.....238.50 239.- Tonau.Dampfschifff. Gesellsch. . 589 - 591 - Llisabeth-Westbahn.....184.25 184 75 Ferdinauds-Noidbahn . . . 2155—2158.— ssnnflirchen-Barcser-Bahn . . 180.— 1U>-" Franz-I°scph«.«ahn .... 186.- - 18? — i Vlmbeig-Hznn.lIafsyer-Bahn . 206.— 20»l.b<) ^ Gelb Waare Llovd, «sterr........ 344— 346,— Omnibus ........ 147.- 148.- Nndoli«-Val,n...... 163.25 16!<.75 Eiebcubitrgs,- Bahu . , . , 166,— 167 — Ilaatsvahn...... 382.— 383.— Siidbahn . ...... 251.30 251.50 Slid ü^rdd Verbind. Bah» , . 165 50 166.— Theiß-Bahn....... 241 50 242. - Tramway........ 148. - 148 25 «. Pfandbriefe (sllr 100 si.) Allg. «ist, Boden-Credw'Anstall Geld Waare vcrluübar ^n 5 pEt. in Silber 107.25 107 75 t>w.in33I.ritch.,u5pEt,ino.W, «9.- 89 50 Natioulllb. anf ü. W. vcrlasl,. zu ,'. pEt........93.10 93 20 0est,Hypb. zu 5'/. Pllt. rUclz. 1878 98.- 99.- Unq.V°d.;«red.-Anft.zil5V, M. 90 50 91.- «?. Prioritätsobliaationen. i i. ,Vahn .... 93,30 9350 G.Earl^ndmV i G.verz.I.Vm. 101.-- 102, - ' Geld Wao« Oesterr. Nordwestbahn . . . . 9440 9460 Siebend. Bahn in Silber verz. . 90.25 90 7b Staatsb. G. 3"/« -'' 5.00Fr. «I. ^ 14^i 50 3l!db.G, 3'/«i.500Frc. „ . .120 75 12125 Glldb..Bone 6 7„ (1870-74) i> 500 Frcs......247.25 247.75 «. Privatlose (per Glück.) Creditanstalt f.Handeln.Gew. Gtld Waare zu 100 fl. ü W......16x25 163.75 RubolftStiftnug zu 10 st. . . 15.50 16.— Wechsel (3 Mou.) Geld Waare Augsburg fllr 100 st slldb. W. 103.10 103,25 Frankfurt a.M. 100 fl. detto 103 15 103 40 Hftmbnrg. für 100 Marl Banco 91 20 9l 30 London, fl»r 10 Pfund Sterling 123 50 123.65 P°r!«, für 100 Franc« . . . 49.05 49.10 <5ourH der Oeldsorten ! Velft Waare z5l. MNuz.Di'cater . 5 fl. 80^ tr. 5fl, 8iz^. ,Napc,l.:°ust,'or . . 9 .. 84; .. 9 ,. 85z ,< ^ereinslhaicr. . , 1 „ 82j.. l „ 82j « Sil!)cr . . l20 .. - .. 121 ^ 25 „ lirawijcht Orundelltlallungs-Odligatloneu, ^>^ n«'.:ll>ilrvug: tH.— Geld. 94 Von«