Tatb ach er S e NMg) ^ Dinstag den 8. Mai 1821. ^.8^ W _, L a i d a ch. <^euie den 7. Mai sind Ihre ck. k. Hoheit die Erzhcr-zogin Clementine mit Hochdcro Herrn Gemahle, dem Prinzen Leopold von Sizilien, königl. Hoheit, und dcm ganzen Gefolge von hier nach Wien abgereiset. — Nachmittag gegen 3 Uhr sind Se. königl. Hoheit der Großherzog von Modena aus Modena isier angekom> mc:i, und sind in Il>rcr vorigen Wohnung, im gräfi. Wcickhardt Aueropergischen Häuft/ abgestiegen. Schi ff fahrt in Trieft. Abgekommene Schiffe zu Trieft vom 20. bis 3o. April. Der väpstl.Plclego, von Goro. mit Papier, Wein und Branntwein, auf Rechn, des Gr. Minevdi. Der vsterr-Pielego, von Goro, mit tnrk. Weihen. Der östr. Piclego, von Ancona. mit Bohnen. Der östr.Pielego, ,von Venedig, mit Terpentin. Der östcrr. Piclego/ von Lcgnano, mit Wein. Der ncapol. Pielcgo, von Modi, mit Pomeranzen Und Limoncn. Der östr. Piclcgo, von ^ovo, mit Käse, N-is und Wein. Die österr. Nave, ^«'0 Mitleiden, Kapit. Johann Va?ot. Cosolich, von Ale« ^ndricn, mit Gctreid und Ncsoglio. Der päpstliche Pie-lego, von Rimini mit Schwefel. Die östcrr. Brazzera, ^^n Aagusa, mit Ohl. Die östcrr. Brazzcra, von Sc-^->ico, mit Öhl. Der ncapol. Pielcgo> von Viseglia, "'u Ohl und Gummi. Die ottoman. Brigantine, Helc-"a, Kap. Ioh. Mussachi, von Smyrna, mit Baumwolle »aus den verlassenen Häusern, nuy von den entferntesten Bergen tönte noch das Gebrüll ge-. flüchtetcrHecrden, nur im durchwühlten Sande der Haus« stur rieselte dcis Getränk, das,den Ermüdeten gelabt hätte,, und in wirbelnden Rauchwolken loderten die Vorräche auf, an denen er stch stärken sollte. Ein leises Graue», besch.üch manche Brust; und man gestand sich schüchtert«, das Gräßliche, worauf kein menschlich fühlendes Herz. gern perweilen möchte, könne doch südlich wahr werden. Aber nur turz und augenblicklich war die böse Ahnung. Das Schaucrvolle und Erhabene der Vzcne sprang plötzl lich von seinem Gipfel iu einen Abgrund von Lächerlich» keit hinüber. Bald ward man Menschenhaufen auf den Bergen gewahr; sollten das jene augedrohten Guerillas: Banden seyn? Von allen Seiten strömten sie dem Zuge des Hecres zu, und ihre Zahl wuchs Mit jedem Augen» blicke. Aber vergebens spähte man nach ihren Waffen: vergebens horchte man auf drohenden Zuruf, und bald vernahm man staunend das laute Willkommen und Le» bchoch! einer freudigen Menge, und die Schmähungen und Verwünschungen gegen ihre eigenen Soldaten. Es waren die geflohenen Bewohner aus Canctra, Vorghetto, Antrodoco und den nächsten Ortschaften, welche die zü» gellose Flucht der Ihrigen vertrieben, und dle sich nun jauchzend dem Zuge anschlössen, dem ste fortan als die vertrautesten Wegweiser, die zuverlässigsten Boten, die treuesten Ausspäher dienten. Die sonderbarsten Erscheinungen, dte jetzt in so grellem Widersprüche mit den ern» sten Bildern standen, die man sich entworfen, und tHg--lich mehr der so nothwendig geglaubten Vorsicht zu spot« ten schienen, drängten sich jetzt auf jedem Schritte den unaufhaltsam vorrückenden Truppen entgegen, und gaben zu oft wirklich komischen Situationen reiche Veranlassung. Nur Eine Anecdote, die sich schon am zweiten Tage bei der Vorrückung aufAntrodoco zutrug, diene zum Beispiel. Vom angestrengten Marsche erschöpft, er' reichte die Avantgarde mit einbrechender Nacht'dao kleine Dorf Borghetto. Wie ttlle früher durchzogenen »rar es ,55 verlassen, und von den Neapolitanern geplündert. Keine Spur von Bewohnern, keine Spur einer Erquickung, welker der ermüdete Soldat mchr als je bedürftig war. In dcr emsigen Nachsuchung nach dieser fand sich den« «^ m dem Winkel eines Hauses versteckt ein Mann, 0ej.cn Wesen und Vcnehmcn jeden Verdacht zu recht« ttttigcn schienen. Die Vethcuerungen seiner Schuldlosia/ «tt blieben langeunbeachtet,, nur das freiwillige Anerbieten, aus demselben Verstecke, indem man ihn gefunden , auch die vollkommene Labe eines reichlichen Wein-Vorrathes herbeizuschaffen, fand ein geneigteres Gehör. Noch erwachte für einen Augenblick der nicht ganz be-siegte Argwohn cincs bcabsichtiHten Meuchelmordes, aber der hcrzhafteZuspruch, mit welchem der Beargwohnte in dem vermeinten Gifte sich selbst über feine Lage Muth zuzutrinken schien, verscheuchte jede Vesorgniß, und der ansehnliche Vorrach, welchen der Neapolitaner mit uner-mudcter Bereitwilligkeit die ganze-Nacht durch herbei, schleppte, besiegelte bald völlig da? gute Einvernehmen Mt seinen neucn Freunden.« (Der Beschlußfolgt.) Papstliche Staaten. Nachrichten aus Nom zufolge, wa,-enSe> Majestät Her König dsider Sizilien auf der Rückkehr in Ihre Staaten am »6. Nachmittags zwischen 4 und 5 Uhr "i erwünschtem Wohlseyn daselbst eingetroffen, und im Pallaste Farnefe, wo auch die Frau Herzogin von Flo» ndia a>n 14.ihr Absteigquartier genommen hatte, abgc» st'cgen. Se. Majestät wurden gleich nach Ihrer Ankunft, 'M Namen Sc. Heiligkeit, von Sr. Eminenz dem Car« v'nal.. Staatssekretär Consalvi begrüßt. Am'folgenden ^ge verfügte Sich der König zum Heiligen Vater, um ta^ n ^ ''/ ^'"' ^brfurcht zu bezeigen. Nachmit- "^ ""großer Cercle im Pallaste Farnese, wo sämmt^ and '""^ das diplomatische Korps und mehrere <^'!t^ "^"^me Römer und Fremde dem Könige vor« und " ""'"^ ^' Majestät werden die Charwoche (i-, >"/ Werfest, wie schon einmal vor zwanzig Jahren .9') bei ihrer damaligen Rückkehr aus Wien nachIH-««" Staaten, in Rom zubringen. "ereinigt es Königreich Portugall, Brasilien und Algarbien. Londoner Blätter .liefern Auszüge aus einer zu R i o< 'Janeiro, mit Vorwissen und Genehmigung der ^'"""3' unter dem Titel: »Sollen der Könlg ^'e königliche Familie vbn Vraganza " " ^ ^^n jetzigen Umstanden nach Portu» bl b ^""ckkehrcn, oder in Brasilien ver- f ^.^"^" erschienenen Flugschrift. Der Verfasser die. Schrift, der,,wie man sagt, Mitglied des vorigen Ministeriums gewesen, summt dafür, daß die kömglii che Familie Brasilien nicht verlassen solle, und stützt-seine Meinung auf folgende Gründe: 1) Weil Portu^ gall, in seinem gegenwärtigen Zustande, hcn Beistand Brasiliens gar nicht entbehren kann, wahrend im Ge»-gentheil Brasilien nicht den Zerlngsten Vortheil auö sei-.-ne- Vereinigung mit Portugall zieht. 2) Weil die Ab.-reise der königlichen Familie nach Europa das Vorspiel zur Unabhängigkeit Brasiliens, und folglich ein sehr un--politischer Schritt seyn würde. 2) Wcil Se. Majestät Ihre volle und gänzliche Autorität in Brasilien behaup. tcn, und dort ein blühendes Reich stiften können, dag von großem Gewichte in der politischen Waagschale der Wclt seyn wird. 4) Weil die Kühnheit der Revolutionärs in den europäischen Besitzungen, durch den Ent« schluß des Königs, Brasilien nicht zu verlassen, einen merklichen Stoß erleiden dürfte» wahrend sie keine Grenzen kennen -würde? wenn Se. Majestät sich in Lis« sadon mitten unter den Rebellen, und in ihrer Gewalt befanden. Endlich 5) weil die vorthcilhafteste Stellung deS Königs, hinsichtlich der Konstitntions-Fabrikanten, .ohne Zweifel diejenige ist7 worein die Vorsehung Ihn, in weiter Entfernung von dem Hauptsitze der Empörung, gestellt, und Meister des bedeutendsten und blühend« sien Theiles des portugiesischen Reiches gelassen hat. Der Verfasse? laßt sich nun über diesen Gegenstand in weitläufige Erörterungen >ein. Er behauptet, daß die Ansteckung ocr Neucrungssuchi die Völker Brasiliens, deren Masse noch unverdorben sei, noch nicht ergriffen Habe, daß der König den Keim der Empörung leichter» sticken, und durch Ergreifung kraftvoller Maßregeln und Verbesserung der Administration einer der ersten Potentaten der Wclt werden könne. — Wenn es wahr ist, wie bestimmt versichert wird, daß obige Schrift unter Vor» wissen und mit Genehmigung der Regierung gedruckt wurde, so scheint auch deutlich daraus hervorzugehen, daß unsere jüngsthin geäußerten Zweifel über die Echtheit der Nachricht, daß Se. allergctreueste Majestät dem in. Portugall ausgeführten Werke der Empörung Ihre Sanktion ertheilt hatten, keineswegs unbegründet" waren. Westind ischc Inseln. Nachrichten auö St. Domingo vom 28. Februar zufolge, war in der Kapstadt ein von dein Herzog von Limonade und dem General Richard (gegen Noycc) geschmiedetes Komplott, welchem zufolge alle Wclße und Mulatten geplündert und ermordet werden sollten, entdeckt und die Haupt-Vcrschworncn verhaftet, und nach Port-att-Prmceabgcfüyrt worden, wo ihnen derPro« i^5 ^^eß gemacht werden foll. Die Anhä'nger der Verschwor ncn hatten in der Stadt und auf dem Lande gräulich« Excesse verübt. Der Präsident Boycr wurde in de, Kapstadt erwartet. New-Yorker Vlattcru vom 2.?. März zufolge, scheint obiges Komplott auch Verzweigungen in St, Marc, Gonaives und andern Theilen von Hayti gehabt zu haben, wo seit Christoph's Tode keineswegs Nuhe eingekehrt ist, sondern die größte Verwirrung herrschte. (Ostr. B.) Fremden - Anzeige. Angekommen den 3. Mai: Herr Karl vonStrecsko, Lokaldirektor der?, c. vriv. Louisen-Straßen-Gesellschaft, von Fiume. — Herr Bernhard von Fechtig, Partikulier, vonWien. — Herr Hieronymus Andreoll, Handelsmann, von Görz. — Herr Johann Baptist Matiussi, Eenfal, nndHcrrIo-^eph Tomadini, Handelsmann, beioc von Udinc. — Herr Io!>. Tuschich, -und Herr Mathias Uldiug, Han» delslcute, vcn Agranr nach Trwst. Den 4. Se. Hochwürd, vm: Lodl, Bischof zu Udmc, von Udinc.— Hcrr Johann Graf v. Siratico, k. k. Gu-< bernialrath u^id- Dclegat zu Padua, von Padua. — Herr Joseph von Vrandaucr^ k. k. Gudernial-Sekre-tär; und Herr Jolmnn 00», Kupfcrschein, Advokat ^.von Trieft. — Herr Viuzcnz Seidel, gewesener kön. spanischer Hauptmann, von Florenz. — Herr Frau; Neyer, Großhändler, von Trieft nach ssilty. — Herr Anton Cunibcrti^ Opernuuternchmcr, vo-n V^'ntdig. Den 5. Seine Excellenz Graf von Gyulay^, Va-nus und kommandivcnd/er General in Kroatien, von Agram. — Hcrr Joseph Graf von Dietrichstcin, t. k. Landmarschall und Gouverneur dev k. k. Nationalbans, von Wien. — Sc. ssxz. Hr. Pozzo di Borgo, kaiserl. russ. ^General-Lieutenant und außcrordcntlichcr Botschafter bei Scmer Majestät, dem Könige beider Sizilien , und Herr von Bsggcnbohl, tan. rusf. Hofrath,, von Nom. — Herr Graf von Woronzow, kais. russ. Staatsrath, «on Kassel. — Se. Er,;. Freiherr von Spiegetseld, k. 5. Gubcrnial - Präsident 5« Triebt,, von Trlest. — Herr Ferdinand Graf von Attems, Gutsbesitzer von Wasserleonburg. — Herr Torresam, k. k. Gubernialrath und Delcgat zu Udine, von Udine. — Herr Freiherr von Mandel, GutSbesiher, von Agran,. — Hcrr Christoph Nessia., k. k. Straßenbau-Kommissär, von Lembcrg. — Hcrr Johann Kargachin, Privatmann, von Fiume. -. — Herr Joseph Seidel, Handelsmann, von Aum« ^ nach Grah. : Den 6. Herr Johann Pogatschnig, herrschaftlicher Rcntmeistcr, und Herr Johann von Panz, hcrrschaftl» , Oberverwnlccr, beide von Neumarl'tl. — Herr Math. , Ulding, Handelsmann, von Trieft. — Herr Andreas Cicelli, und Herr Gaspari Giacomo, Handelsleute, von Venedig. — Hcrr Georg Cyristodul, und Hcrr Konstantin Georgi Haggi, griechische Handelsleute, vo>» Wien. Abgereiset dcn 3. Mai: Herr Aloys Graf v<5n Aicholt; Herr Ferdinand Graf von Egger; Frau Pauline Gräsin von Kriscalluig, und Hcrr Freiherr von Nechbach, alle nach Klagensurt. — Hcrr Joseph Freiherr von lOllbcrnagel, karuthner.. Landstand, nach Krain'burg. — Hcrr Johann Mikeily, qureszirendcr, Staatsgüter-Administrator, und Herr Friedrich »on Vosizio, RathöprotrokcUist des k. k. Merkantil- und Wechsclgerichts zu Trieft, beide nach Trieft. Den 4. Herr Ritter Nvero di S. Severi^o, kön. sardin. Generftl-Major, mit seinem Adjutanten Stralla, nach Modena. — Hcrr Pascotim Edler von Ehrenfcls, k. k. Stadt - und Landrechts-.Präsident, nach Triest. —. Herr AloyS von Brunner, k. k.Stadt-lind Landrcchts« Präsident, Nach Klagenfurt. — Herr Bernhard v> Fechtig, Partikulier, nach Trieft. Den 5. Sc. Durchl. Fürst von Ruffo, kön.s-zilau. Botschafter, nach Wien. — Herr Ritter von Schubert, kais. euss. General - Major, und Herr Freih. von Velio, kais. russ. Garde-Kapitän, nach St. Petersburg.— Herr Ludwig Freiherr von Rauber, Vhrcndomhcrr, nach Müglih. — Herr Johann von Kupfer»chein, Advokat, nach Trieft. — Hcrr Karl von Strccskc», Lakaldircttor der k.k. priv.LoujftN'Straß!,'n-Gesellschaft, nach Karl-. stadt. — Herr Peter Amigoni, Handelsmann, nach Wien. ' - Den 6. Se< Hochwürd, von 8odi, Bischof zn Udinf, nach Udine. — Herr Johann Graf von Stralico, k. k. Gubernialrath und Dcla<;at in Padua,^,nach Padua.— Hcrr Rudolph Graf von Goes , k. k. Obcrbers,c!mty: uno Berggcnchts t Assessor, nach jUa^enfurt. — Herr vo« ^ Torcsani, k. k. Gubernialrath und DellV^t in Udine, nach Udine. — Herr Christoph Ncssig, k. k. Straßcw bau iKommissär, nach Gorz. W e ch s e^l k u r s. Am 5. Mai war zn Wien der MÜtelprcis der Staateschuldverschrcibungen zu 5 p(5t. in <5.M^ ?5 i /2o; Darl.'h> mit Verlos, v. I. iii2c>, f. 100 ss. inCM. ------i detto detto itt2i, dctto detto ^61/8; Certific.f. d. Darlch.v.1.1N21, dctto dctto 969/56; Wiener St. Banw- Oblg, zu 2 1 /2 pCt. in CM. 23 i/^i Convcntionsmünze pCt. 2,is»7/8. Vank - Actien pr. ^tück 277 1/2 in CM. Ignaz Aloys Erl. v. Kleinmal)r, Verleger'und Ncdaltcur.