LsnVwirthschsfts-VrsellsÄssst MW d e r Kaiser!. König!. L-rrdWirthfchsfts - Gesellschaft i n K r a L n. Jahrgang 183 0- Laibach. Gedruckt bei Ignaz Aloys Edlrn v. Klkinmspf. 1 8 3 8. ssMzik'Ssz —_ Jahrgang L 8 Sv -dRH J. KrrHHH Inhalt. Seile ^^erzcichnisi der in der Sitzung vom 3. Mai 18Z0 anwesenden Mitglieder . . . i Progranim vom 3. Mai >83o . 2 Der Handlung en nach der Ordnung des Prog ram Ms. I. Präsidial-Vortrag des Herrn Franz Grafen von Ho chcnwart - . . . 4 H. Administrations-Bericht über die seit der letzten allgemeinen Versammlung in den monatliche»Ausschustsitzungen berathenen und theilweise auch erledigten Gegenstände; vorgetragen vom Herrn Herman Schon da. r) K. K. privilegirte innerösterreichifche wechselseitige Brandschaden »Versicherungs¬ anstalt ....... 17 2) Ueber einige von dem Herrn Ritter v. Lewenau,k;k. Rath, dieser Gesell¬ schaft zugekommene Aufsätze 3) Die Eultivirung des bei dem Gute Thurn an der Laibach verlassenen Flustbct- tes betreffend . »5 -) Betreffend die Einleitung zur Einhaltung der so schädlichen Raupen für die Lbstbäume ........... »S s) Verpachtung der am Gruberische» Eanal und am Laibachflusse liegenden Ge¬ sellschaftswiesen 27 6) Beantwortung der vom hohen Gubernium gestellten Frage: Ob der Heiden über¬ haupt eine Neben-, d. i. eine zweite Frucht im nämlichen Jahres-Tur¬ nus sei, oder ob nur der sogenannte Stoppelheiden als solche, Ser Brachhciden hingegen als eine Haupt - oder einjährige Frucht zu gel¬ ten habe . . 27 7) Die Bezahlung der auf dem Morast. Musterhofgebäuds verwendeten Ziegelgal- tungen betreffend -g 8) Belehrung rückstchtlich der Nachtheile des Pfriemengrases auf Schafweiden . . 3r 9) Gedächtnis,-Medaille der ersten Decennalfeier der stepermärkischen Laudwirth. schafts-Gesellschaft .36 1») 2anscha'L Unterricht in der BwneNjucht betreffend . 3/ Ul. Vortrag dej Heern Professor «on Best Uber die iin verflossenen Jahre 182g in der Provinz Krain und in dem Villacher Kreise Statt gefundenen Veredlun¬ gen der Lbstbäume Z9 IV. Vortrag des Herrn Bürgermeisters Johann Nep. Hradcezky über die Resul- täte der am Morastanthcile Volar bis nun bewirkten Urbarmachung, nebst den Anträgen wegen der künftigen Bestellung dieses Mustcrhofes ... §2 V. Vortrag dsS Herrn Professors ».Best über die Resultate der aus dem Polanaho- fe mit den HSrcrn der rationellen LandwirthschaftSlehre im Jahre «829 vor¬ genommene» praktischen Versuche 55 Vl. Rechnung der k. k.LandwirtbschaftS - Gesellschaft in Krain seit ».November >828 bisbin 1829, und Präliminare für das DerwaltunßSjahr 18Z0 . . . .58 VN. Relation über die Resultate jdcr Mehprämienvertheilung im Jahre 1829 und über die Einleitungen zur Vornahme derselben im Jahre 18Z0; vorgetragen vom Herrn Hermann S ch a n d ist VIII. Ueber die »orgetragene Präsidial-Erinnerung: betreffend die Herausgabe der GcsellschaftSannalen xro ,822 et 182Z, dann des Werkchen Lroinski Vertnar . Si IX. Relation über die Hoffnung zur Aufnahme und Vermehrung der von dem diest- fcitigcn Mitglieds Herrn Gubernialrath und ProtomedicuS, 0r. Anton Jeu- niker, der Gesellschaft geschenkten eine» Bock und sine Ziege von Angora in unserm Vaterlands. Vorgetragen vom Herrn Professor v. V 0 st . . - KH X. Vortrag des Herr» Präsidenten Grafen v. Hochsnwart über die künftige Ver¬ waltung des neu ausgestellt werdenden LandeS-MuseumS . , . . - 67 XI. Ueber die Weinlese-Hrduung 78 XII. Verzeichnis, der seit der letzten, am 20. Mai 1829 sabgehaltenen, allgemeinen Versammlung eingegangenen Geschenke und für die Gesellschaft angekaufte» Bücher und Zeitschriften 8» XIII. Wahl neuer Mitglieder .»7 XlV. Ueber Le» Präsidial-Vertrag, betreffend die Wahl eines neuen Gesillschafteseeretär» 9» PvotoesLZ der k. k. krainischen Landwirthschafts-Gesellschaft, ausgenommen in ihrer allgemeinen Versammlung am 3. Mai 1830 im ständischen Landhaussaale zu Laibach. -Gunter dem Vorsitze Seiner Ezcellenz des Herrn Landes-Gouver¬ neurs und GesellschaftS-Protectors, Joseph Camillo Freihcrrn v. Schinid- burg, und des GesellschaftS - Präsidemen, Herrn Franz Grafen von H o ch c n iv ar t. In Gegenwart nachstehender Herren Eesellschaftsmitglicdcr: Leopold Graf v. Stubcnbcrg, Professor vr. Verbitz, Anton Alois Wolf Fürstbischof, Johann v. Zaruba, Johann Pogatschn ik, Johann v. Gand in, Johann Nep. Hradeczky, Professor v. Vest, F. Graf v. Aichelburg, Eduard Graf v. Lichtenberg, 1)r. Repeschitz, Andreas Zettel, Gubernialrath S ch m i d h a m m er, Franz Tav. Heinrich, Varga lla Lrigetli, Richard Graf v. Blagap, Joseph Graf Thurn, Gubernialrath Kogl, Wcikhard Graf Auersperg, Witteh, St. G. Amtsvcrwalter, Gubernialrath Wagner, Gubernialrath v. S ch e i ch e n stuel, I. F. Wagner, Vineenz Freiherr v. Schweiger, Fr. Ritter v. Wiederkhern, Zahlmeister v. Schrcy, Franz Kovatschitsch, vr» Poker, Gubcrnialsecrctär v» Fradenek, Gubernialrath Vcssel, Baron Flodnig, Domherr PetcrmanN, Professor Metelko, Leopold Graf v. W c l se r s h ei ni b, Pfarrer Jacob Dolle»;, Karl Freiherr v. Zois, Andreas Maliks-H, Freiherr v. La zarini, Alois Rasiinger, Benedict Graf Auersperg, 1 Dechant Andreas Jeras, Ignaz Kissoviz, Gubernialrath Fluck, Etadtpfarrer Pochlin, Alois llrbantschirsch, LandrechtsprästdcntNitlerv.Bu zz i, Gubernialrath Schncditz, Johann llrbantschitz, Urban Jerin, Domdcchant, Johann Kopezky, Pfarrer, Franz Possaner v. Ehrcnthal, Alois Mur gcl, Andreas LuSner, Localcaplan, Marjinilian Sinn, Pfarrvicar Franz Pterz, Franz Kost, Franz Galle, Lucas Predounig, Lecalkaplan, Hermann Schon da, Martin Ivane ritsch, Joseph Seunig, AloiS Freiherr v. Abfaltrcr, Caspar Candutsch, Domprobst Lucas Burger, Professor Kersnik, Ignaz Faycnz, Vincenz Ritter v. K losen au. Programm über die in der vorbesagten allgemeinen Versammlung in folgender Ordnung vorgetragenen Gegenstände: r. Einleitung mittelst eines Präsidial-Vortrages. N. Administrationsbcricht über die seit der letzten allgemeinen Versamm¬ lung in den monatlichen Ausschußsitzungen bcrathcncn und erledigten Ge¬ genstände. I». lieber die im verflossenen Jahre in der Provinz Krain und in dem Villacher Kreise Statt gefundenen Veredlungen der Obstbäume. IV. lieber die Resultate der am Morastanthcile Volar bis nun bewirk¬ ten Urbarmachung, nebst den Anträgen wegen der künftigen Bestellung dieses Gesellschafts-Hofes. V. lieber die Resultate der auf dem Polanahofe vorgcnommcncn Ver¬ suche, und über die Benützung dieses Gesellschafts-Hofes. vr. Gesellschafts-Rechnung pro 1829, und daS Präliminar über die Erfordernisse und Bedeckung pro 1830. vir. Ueber die Statt gehabte Viehprämicnvertheilung im Iahe? 1829, und über di« Einleitungen zur Vornahme derselben im Zahre 1830. vrrr, Ueber die im Druck sich befindenden zwei Hefte der Gesellschafts» Annalen, und des Merkchens Losinski verinsr. IX. Ueber die Hoffnungen zur Aufnahme und Vermehrung der von dem Gescllschaftsmitgliede Herrn Gubernialrathe und Protomedicus in Triest, vr. Anton Jeuniker, der Gesellschaft geschenkten einen Bock und eine Ziege von Angora. X. Ueber die künftige Verwaltung dcS nun ausgestellt werdenden Lan¬ des--Museums. XI. Ueber die einzuführcnde Weinlese-Ordnung. XII. Verzeichnis; der eingegangcncn Geschenke und gemachten Ankäufe. xm. Wahl neuer Gesellschafts-Mitglieder. XIV. Wahl des Gesellschafts-SecretärS. Verharl-lrmgeu nach der Ordnung des Programms I. Vräsivisl- Vortrag deS Herrn Franz Grafen von Höchen wart. -Achtzehn Monate sind verflossen, meine Herren! seit ich nicht daS Glück hatte in Ihrer Mitte zu scyn. Durch den allerhöchsten Befehl, mich nach Dalmatien zu begeben, ha¬ be ich im Monate Mai 1829 dieser hochansehnlichen Gesellschafts-Ver¬ sammlung nicht beiwohnen können. Se. Exccllcnz unser verehrter Herr Protektor haben die Gnade ge¬ habt, meine zur Versammlung im Mai vorbereiteten Ausarbeitungen Ih¬ nen vertragen zu lassen, wofür ich Hochdemselben meinen besonder« Dank hiermit öffentlich abstatte. Diese Vorträge werden Sie wenigstens überzeugt haben, daß ich nicht unthätig war, und daß ich nach Möglichkeit meine übernommene Pflicht, für das Gedeihen dieses vaterländischen Institutes zu wirken, nicht außer Acht gelassen habe. Im Monate November des verflossenen Jahres konnte ob Mangel an Materialien keine allgemeine Versammlung gehalten werden. Erlauben Sie nun, daß ich den Faden der Verhandlungen der all¬ gemeinen Versammlung vom Monate November 1828 auffasse, und Ihnen das Project in Erinnerung bringe, Heiden im Späthcrbstc auszusäen, ihn im Schoße der Erde ruhen zu lassen, damit er im Frühjahre früh keime, eine frühzeitige Nahrung den Bienen gebe, und in der besten Blüthc ge- mähet, den Kühen das erste frische Futter, ehe noch die Luzerne mähcbar wird, liefere. Ich habe die Ehre gehabt, Sie zu bitten, diesen Vorschlag » s c s i a d e n r r si l n b l ü v j n v s n f I o g Z s' sc d d, 8 zu prüfen, und die erhaltenen Resultate dem permanenten Ausschüsse mit- zutheilen. Mir ist nicht bekannt, daß irgend ein Mitglied dieser hochansehnli¬ chen Gesellschaft Versuche gemacht habe; nur Herr Gubernialrath und Kammerprocurator Herr von Scheuchenstuel baute Metzen Heiden im Spätherbste auf einem Krautacker, somit auf dem gedüngtesten Acker an, über welchen er mir folgende Beobachtungen mündlich mitzutheilen die Güt« hatte: Zm November wurde die Saat bestellt, im Frühjahre keimte der Heiden sehr ungleich, und bei einer Hohe von einer Spanne verdorrte er bei einer kühlen April-Morgenluft. Zch selbst ließ auf der Herrschaft Rukenstein am Ende November ei¬ nen Metzen Heiden bei lauer Witterung anbauen, ließ selben dicht säen, und leicht eineggcn. Kein Kern keimte vor Mitte März, wo erst hie und da einzelne Kerne keimten, und von den kaum merkbaren Nachtfrö¬ sten getroffen, sogleich wieder verschwanden. Die ersten warmen Tage des Aprils bedeckten das ganze Feld mit dem Grün der noch in der Erde ge¬ legenen, und nun gekeimten Kerne, die Stengel verlängerten stch, und waren rosenfarb, (bekanntlich hält man dies; für ein Zeichen der Unfrucht¬ barkeit dcS Heikens). Vier Zolle hoch war der Heiden, als durch einen leichten Nachtfrost am 18. April alles verwelkte. Auf der Herrschaft Raunach keimte der mit einem Metzen gesäete Heiden gegen den zehnten April, er überdeckte den ganzen Acker mit einem vier Finger hohen weißen Teppich (somit in einem Zeitpuncte, wo die Lu¬ zerne schon höher und im schönsten Grün stand). Da er sehr dicht gesäet wurde, so stand Blüthe an Blürhe, welche am 9- Mai ganz unvermuthet verwelkte, weil ein kalter Nordwind (stvrs) über selben gcwehet hatte. Zn Gerlachstein war die Witterung so ungünstig, daß die Heiden¬ saat im Herbste nicht Statt fand; um jedoch den möglichen Versuch zu machen, wurde die Aussaat Ende Februar bei hinlänglich trockener, und frostfreier Ackerkrume gemacht. Der Heiden keimte ungleich, zeigte keine Neigung zum Wachsthume, und verschwand nach und nach vom Acker, ohne daß man einen Frost, oder zu wenig gedüngtes Land, oder sonst eine genügende Ursache dazu angcben könnte. Diese Versuche sind freilich noch alle zu einseitig, um den gemachten Vorschlag, den Heiden in die schlafende Saat zu bauen, geradezu verwer¬ fen zu können. Allein sie beweisen doch, daß unser Vaterland, der Nähe der be¬ schneiten Alpen wegen, zu sehr den FrühjahrS-Frösten ausgesetzt sei, als das; man je ein günstiges Resultat einer ähnlichen Heidensaat mit Grun¬ de hoffen könnte, da der Heiden eine Sommerfrucht ist, somit die rauhe Frühjahrsluft eben so wenig, als jene des Spätjahrcs ertragen kann. v Dagegen benütze ich diese Gelegenheit, um Ihnen, meine Herren, noch¬ mal recht angelegentlich die Aussaat deS Heidcns Mitte Mai mit Luzer¬ ne anzuempfehlcn. Sie werden mit Erstaunen sehen, wie freudig die Luzerne unter dem Schutze des Heiden sprosset, und wie dicht ihr Stand sei, wenn der Hei¬ den Ende Juli geerntet wird, der Ihnen ohnehin seine Aussaat sehr reich¬ haltig ersetzen wird; es ist sogar möglich, das; der Heiden bei zusagende» Witterung und vorzüglicher Ackerkrume von der Luzerne manchesmal über¬ wachsen werde; doch wird der Heiden immer körnerreich bleiben, und daS auSgedroschene Stroh, reich mit getrockneter Luzerne vermengt, wird Ihnen ein vortreffliches Winterfulter geben. Immer aber werden Ihre Bienen an der Heidenblüthe ein sehr gutes Futter finden, und auch dadurch die Aussaat desselben reichlich ersetzen. Ich benütze ferner auch diese Gelegenheit, um Sie neuerdings zu warnen, den Luzerne-Samen, wie Sie ihn von den Samenhändlern er¬ halten, nicht gleich auszusäen, sondern ihn auf der Hierlandes überall ge¬ bräuchlichen Flachssamen-Reinigungsmaschine fegen zu lassen; denn die häufige Erfahrung hat mich belehrt, daß der Luzerne-Samen oft mit dem Samen der Flachsseidc, curcuts eurozm.a, vermengt sei, daß dieser auf dem Acker wuchere, und große Strecken Luzerne überspinne, und in Jah¬ resfrist die Luzerne ganz vertilge. Ich mache Sie ferner aufmerksam auf das 22. Heft der vortrefflichen Verhandlungen und Aufsätze der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Steyermark. Sie werden daselbst Blatt 297 einen Aufsatz vom Herrn Söllner, Inhaber der Herrschaft Wiesenau, finden, der seine Butter nicht kochen, sondern im Backofen durch 5 — 6 Stunden langsam schmelzen läßt, und gutes Schmalz erzeugt, und dadurch die beim Schmalzkochen so sehr zu besorgende FeuerSgefahr, das Anbrennen, und den üblen Ge¬ schmack des Schmalzes vermeidet. Ich wünsche, meins Herren, daß Sie im Versuchswege ebenso Schmalz erzeugten, und durch genaue Vergleiche sich die Ueberzeugung verschafften, ob die bisherige Hierlandes gebräuchliche Methode, das Schmalz zu kochen, oder jene von Herrn Söllner angerathene, die Butter in der Ofenhitze zu schmelzen, die bessere sei; das heißt, das reinste und zur Aufbewah¬ rung geeigneteste Schmalz liefere, und zugleich den wenigsten Bodensatz und Schaum zurücklasse. Ich bitte Sie, dabei die Worte des Herrn Söllner wohl zu berück¬ sichtigen, indem er fordert, daß die Temperatur deS Backofens so sei, daß der Schaum auf dem Fett licht-semmelfarb werde; es muß daher bei Ihren Versuchen auch berücksichtigt werden: ob diese Art des Schmelzens nicht etwa eine größere Quantität deS Feuerungs-Materials erfordere. r i r » r s r r d s n i> S g si s< o l- si L s- a w ci ri le Z Ü lt n i- >- S n n u e n -i a a t i s i « r Diese» Aufsatz liefert übrigens auch einen emeuettttt Beweis für dre Zweckmäßigkeit der irdenen Milchgeschirre mit niedermRand, wo die Milch nur zwei bis drei Zoll hoch in die Geschirre gegossen wird. Wir haben so viel anderweitige Beweise für die Vorzüglichkeit dieser Milchgeschirre mit niederm Rande, und dennoch besteht in Krain noch im¬ mer der üble Gebrauch, riefe Milchnäpfe oder Schüsseln zu gebrauchen, worin die .Milch auf 6 bis 8 Zoll hoch gegossen, und wodurch das Em- porsteyen der Fett-Theile so sehr erschweret wird, daß die untere Milch sich von denselben nicht gehörig trennen kann, folglich nicht alle Butter- theile absetzet, die sie liefern könnte, wodurch also für den Landwirth Nach- «heil erwächst. Der üble Gebrauch tiefer Milchschüsseln ist bei uns so allgemein, daß mir keine Töpferei bekannt ist, in der man Milchschüsseln mit drei Zoll hohem Rande arbeitete; unsere Landesleute sind also nicht einmal im Stande, vergleichende Versuche zwischen tiefen und flachen Milchgeschirren zu machen. Ich halte mich daher verpflichtet, Sie, meine Herren, auffordcrn zu müssen, dahin wirken zu wollen, daß die Ihnen zunächst wohnenden Tö¬ pfer solche flache Erdgcschirre mit einem drei Zoll hohen Rande verferti¬ gen, daß Sie sich dabei die Mühe nehmen wollen, dieselben selbst zu gebrauchen, um Andern ein belehrendes Beispiel zu geben. Ich bin ver¬ sichert, unser Landmann, der gerne das Nützliche ergreift, wird den Nutzen schnell einsehen, und die tiefen Milchgeschirre, a« welche ihn bisher die Gewohnheit kettet, bei anerkanntem Vortheile auch eben so schnell ver¬ lassen. Ich lege Ihnen zwei solche in Steyermark übliche Schüsseln zur Ein¬ sicht vor; sie kosten jede 3 kr. W. W., und sind zum Muster für unsere Töpfereien zu verwenden. Erlauben Sie mir ferner, daß ich Sie an meine frühere Bitte um Beiträge Ihrer Erfahrungen und Beobachtungen erinnere, sie seien noch so klein, noch so unbedeutend, der permanente Ausschuß wird sie immer als willkommen ansehen, weil sie nach und nach zu weitern, großem und wichtigem Versuchen führen. Leider muß ich bemerken, daß bis nun nicht eine einzige derlei Mittheilung eingcgangen sei; ich muß Sie, also meine Herren, recht nachdrücklich bitten, Versuche zu machen, und Ihre Erfah¬ rungen und Beobachtungen dem permanenten Ausschüsse mittheilen zu wol¬ len, weil nur dadurch, wie ich schon die Ehre hatte cS zu bemerken, der Zweck der LandwirthschaftS-Gesellschaft erreicht werden kann, durch Ver¬ suche und Erfahrungen di- Kenntnisse zu erweitern, »Md durch Mitthei¬ lungen sie allgemein zu verbreiten. 8 In dem 23cen Hefte, Seite 69 der steyermärkischen Landwirthschafts- Gesellschafrsschrifkcn wild einer Feldbestellung erwähnt, durch welche gleich nach abgeschnittenem Weizen die Stoppeln gestürzt, mit schlechtem Heiden und Hirse besäet werden, und diese Ansaat unbeschadet für die folgende Frucht eine vortreffliche grüne Fütterung für die Kühe abwirft. Es wäre wohl sehr zu wünschen, meine Herren, daß Sie sich die Mühe nehmen wollten, dieß zu versuchen. Es ist bekannt, daß jene' Ge» treidarten, die ehe als sie den Samen bilden, abgcmähet werden, die Kraft des Bodens nicht vermindern, vielmehr daß die zurückblcibenden Wurzeln sich in Dünger und Humus verwandeln, folglich den Acker in einen bes¬ sern Zustand versetzen. Ich kann Ihnen also aus eigener Erfahrung nur versichern, daß die folgende Ernte nach einer selchen grün abgcnähten Saat uni so reinere Früchte bringen ivcrdc, als die im Acker schon vor¬ her befindlichen Unkrautsamen mitlerwcile keimea, und durch die zweite Pflügung zerstöret werden könnten. Ich muß diesem noch zwei Erfahrungen beifügen: a) daß cs mit dem Gemische, wobei Heiden war, nie glücken wollte; das Vieh hat bei mir den grünen Heiden jedesmal verschmähet; wenn cs auch anfangs gern darnach langte, so fraß cS nie viel, und dadurch wurde, eine bedeutende Menge deS beigemischten andern FutterS angehaucht und verwüstet, b) In jener Zeitperiode, wo der Weizen - und Kornschnitt vorgenom- men wird, ick auf allen meinen Besitzungen die üppigste Weide und die Luzerne zur Stallfütterung in großem Ueberfluffe; das Gemeng- sel von Heiden und Hirse, welches grün verfüttert werden soll, wird mir also ganz überflüssig, theils weil der Heiden in so jungem Zustande ganz cintrocknet, theils weil ihn das Vieh trocken nur durch Hunger genöthigt frißt, Hirse und Heiden in dieser Periode getrocknet dagegen alle Nahrungs- und Milchproductiynskraft verliert. Diese zwei Erfahrungen haben mich bewogen ein jGcmengc von Hirse, Korn, Wintergerste und Haber in die gestürzten Stoppeln ziemlich dicht säen zu lassen, wobei die Aussaat nur sehr leicht eingccgct wurde; dieß gab mir bis zehnten September ein l'/s bis 2 Spannen hohes nahr¬ haftes Gras, welches in der Harpfe aufgehangcn und getrocknet, zwar sehr im Volumen abnahm, aber dennoch schön lichtgrün war, und mit Stroh vermengt, ein nahrhaftes, und ein von dem Vieh begierig gcfrcs- scnesZ Winterfutter lieferte, welches die Aussaat und Anbaukosten sehr wohl belohnte, und quf die folgende Saat wohlthätig einwirkre. Grün gefüttert bemerkte ich immer, daß cs die Kühe stark abführte, was ich im s Herbst- für schädlich halte, indem daS Hornvieh in die trockene Winter¬ fütterung wohl genähret treten soll. Ich wiederhole aus eigener jährlicher Erfahrung, daß es für jene, welche nicht hinreichende, oder nicht nahrhafte Weide besitzen, höchst vor- thcilhaft sei, in dis gestürzten Stoppeln Mais oder Türken-Weizen oh¬ ne Zeitverlust zu säen; wenn dieser anderthalb Spannen hoch ist, fängt man ihn zu mähen, und den Kühen vorzulegen an. Dieses höchst milchreiche Futter wird auf sechs Wochen den Weidegang des Viehes entbehrlich ma¬ chen, wird die Milch- und Dünger-Quantität sehr vermehren, und die Mühe der Aussaat vielfältig lohnen. Es ist bekannt, daß diese Pflanze durch den geringsten Frost angegriffen wird; ich habe mich also öfter in dem Falle befunden, eine nicht unbeträchtliche Quantität desselben, welche für meinen gesummten Viehstand noch auf 14 Lage hinreichend zum Grün¬ futter gewesen wäre, wegen eines unvcrmuthet eingetretenen Reifes, schnell abmähen lassen zu müssen; dieser wurde in die Harpfe aufgehangen, und nachdem er trocken war, in der Scheuer aufbewahret. Dieses getrocknete MaiSheu lieferte mit Haberstroh geschnitten, ein den Kühen sehr willkom¬ menes Winterfutter, nur schien es mir, daß bei ununterbrochenem Ge¬ brauche sich jedesmal bei den Kühen eine Neigung zum Abführen ein¬ stellte. Ucbrigens hat mich die vieljährige Erfahrung überzeugt, daß der grün abgemähte Mais den Acker mit seinen vielen Wurzeln dünge, und humusreicher mache. Ich halte es demnach für meine Pflicht, Sie, mei¬ ne Herren, zu bitten, in Ihren Umgebungen Ihre Aecker nicht nutzlos brach liegen zu lassen, sondern gleich nach abgeschnittenem Getreide die Stoppeln zu stürzen, mit MaiS dicht zu besäen, und so mit halbem August sich vor¬ treffliches Grünfutter zu verschaffen. Vergeben Sie, wenn ich diesen Ge¬ genstand zum zweitenmale wieder in Anregung bringe, allein die Ueber- zeugung, daß mein erster Aufruf keinen Eingang gefunden zu haben scheint, einerseits, anderseits meine innige Ueberzeugung, daß Sie dadurch Ihre Futtervorräthe, so wie Ihre Düngermaffe sehr vermehren werden, mag mir zur vollgültigen Entschuldigung dienen. Ihr Beispiel wird Ihre Nachbarn belehren und zur Nachahmung ermuntern; da die Unkosten höchst unbedeutend sind, indem es nichts als auf ein Paar Metzen Mais, und auf die Pflugarbeitskosten ankömmt. Belieben Wie unfers verehrten Mitgliedes Herrn Gubernialrathes Bur¬ ger vortreffliche Abhandlung über die Cultur des Mais zu Ihrer Beleh¬ rung zu lesen, und Sie werden mir Dank wissen, daß ich Sie an diese Pflanze und an dieses Buch erinnert habe. In dem 24ten Hefte der lehrreichen Verhandlungen und Aufsätze der steyermärkischen LandwirthfchastS-Gesellschaft Seite 284 kömmt ferner ein Auszug aus den Annalen der Mecklenburgischen Landwirthschafts-Gesell schäft über daj Wasser, als sicheres Heilmittel bei äußern Beschädigungen der Hausthiere vor, welches die größte Anempfehlung verdient, und wor¬ über ich die auffallendsten Erfahrungen gemacht habe. Ich will Ihnen unter mehreren eine anführen, die den glänzendsten Beweis liefert, daß wenn man daS Wasser gleich nach erfolgter Verletzung eines äußern Lheils an- wendet, die Heilung schnell und zuverlässig erfolge. Den 12. Zuli 1820 wurde einem mir sehr wcrthcn Vorsteh--Hun¬ de, alS er einem Hasen vorstand, und mehrere Leute um den Busch, in welchem der Hase saß, hcrumstanden, somit die Schußlinie sehr beengt war, von einem ungeschickten Schützen die Extremitäten der Nase und deS obern und untern KieferS abgcschoffen. Das Blut strömte heraus, und der Tod des Thiercs war augenscheinlich nahe; dennoch wollte ich das Möglichste versuchen. Vier Stunden lang wurde die Wunde immer fort mit möglichst kaltem Brunnen-Wasser ohne der mindesten Unterbrechung geba¬ det, und durch darauffolgende 24 Stunden wurde alle zehn Minuten ein in kaltes Wasser getauchter Bausch aufgelegt, wobei die möglichste Sorgfalt angewendet wurde; nach dieser Zeitpcriode wurde die Heilung der Natur überlassen. Kein Wundsiebcr zeigte sich, die ganze Wunde vernarbte binnen acht Tagen vollkommen; es bildete sich eine etwas häßliche Schnauze; die Geruchsorgane waren nicht zerstört, denn den 15. September des nämlichen Jahres stand dieser Hund schon wieder einer Schnepfe vor, die er auch apvortirte. Dieses Beispiel mag Ihnen zum Beweise dienen, daß wenn man nur gleich nach der Verletzung kaltes Wasser anwendec, und mit dessen Gebrauch unausgesetzt fortfährt, keine Entzündung, kein Wundfieber ein- lrete, und sichere und schnelle Heilung erfolge. Wie manche Fußverletzung, die in bösartige Mauke ausartet bei Pferden; wie manche Kuh, die sich mit Glasscherben den Fuß verletzet; wie mancher Zugochs, der an seinen Klauen oder Schenkeln auf den Straßen schwer verwundet wird, würde schnell geheilt und erhalten wer¬ den, wenn man, statt durch unwissende Schmiede und Quacksalber die Wunde mit Salben und Fett zu beschmieren, daS von Gott dargebotene reine Wasser, gleich und anhaltend gebrauchte; ja selbst sehr bösartigen Sattcldruck, wo sich im Widerrist schon Materie bildete, habe ich mit kaltem Wasser geheilt; bei diesen jedoch stellte sich so heftiges Fieber in den ersten Stunden der Anwendung des Wassers jedesmal ein, daß das Pferd sehr zitterte, und an der Stelle, wo die frühere alte Wunde war, bildete sich eine Colosität, welche ich bei Anwendung deS WafferS auf frische Wunden nie bemerkte. Ich muß Sie auf ein vaterländisches Werk aufmerksam machen, wel¬ ches sehr bald erscheinen wird. Es sind die Ansichten der Adelsberger L J " Grorci', vom Herrn Döbler in Prag in aczua tinka geätzt, und vem Herrn Kreisingenicur Schaffenrath mit möglichster Treue nacy der Natur gewählt, zu welchen ich ein Paar Wegen als Wegweiser beifügte. " Wenn eS gleich kein Prachtwcrk wird, weil es seiner Bestimmung gemäß für Jedermann bestimmt ist, somit nicht theucr seyn darf, so wird es doch jedem Besuchenden als sicherer Leitfaden dienen, und die Bilder der wir¬ kenden Natur treu und wahr darstellen. Ich empfehle Ihnen dieses Werk, denn da der Ertrag desselben dem Herrn Schaffenrath gewidmet ist, t so werden Sie durch Ihre Unterstützung mit beitragen, den jungen Künst- b ler zu ermuntern, damit er sich immer mehr verwende, und unS nach und , nach die Zeichnungen aller merkwürdigen Höhlen Jnncrkrains liefere. Hier- 2 bei muß ich dankbare Erwähnung des Herrn Thomas Hölzel, Ecsen- t Händlers in Prag, machen, der durch seinen Kunstsinn und Aufsicht über - di- Leistungen des Herrn Döbler um die Herausgabe dieser Ansichten > sich doppelt verdienstlich machte. DaS Werk wird wahrscheinlich in drei ! Hefts abgetheilt, wovon das erste acht, das zweite und dritte jedes fünf Platten, somit achtzehn Platten zusammen liefern werden. Herr Hölzel hat mich ersucht, dieser hochansehnlichen Gesellschaft die vierzehn Hefre seines elastischen Werkes über Schlofferarbeiten, als einen Beweis seiner Hochachtung und Ergebenheit, zu überreichen; ich entledige mich dieses Auf¬ trages um so lieber, als schätzbar mir Herr Hölzel geworden ist. Das Programm zeigt Ihnen, daß heute über die Zustandebringung des vaterländischen Museums gesprochen werde, daß somit die frohe Aus¬ sicht bestehe, diese Anstalt ins Leben treten zu sehen. In Kürze dürften die in Krain zerstreut liegenden Natur- und Kunstschätze gesammelt, und zu unserer und der Durchreisenden Belehrung endlich einmal aufgestellt werden. Se. Majestät, unser gerechter Kaiser hat die Zurückgabe des Gutes Unterthurn an die Herren Stände Krains angeordnet, somit ist der letzte Anstand, der gegen die Aufstellung und Errichtung des Museums obwaltete, auch gehoben, und mir bleibt nur übrig, Sie um Ihre Mit¬ wirkung recht angelegentlichst zu bitten. Der Katalog der von mir zum Gesellschaftsgebrauche überlassenen Bücher wird in der Absicht mit dem ersten Bande unserer Annalen er¬ scheinen, damit Sie den Büchervorrath kennen lernen, und ihn ja recht fleißig benutzen wollen. Diese Büchersammlung hat aber, seit der Katalog der Presse übergeben worden, einen bedeutenden Zuwachs, und zwar wie¬ der ganz neuerlich erhalten, wodurch Sie, meine Herren, in Stand gesetzt werden, immer das Neueste zu erfahren. Endlich bitte ich Sie, daß Sie so gefällig seyn wollen, den ersten Band der Annalen, sobald Ihnen der Betrag bekannt gemacht werden wird, zu erheben und zu bezahlen, einerseits weil Ihnen der Gesellschafts- ,2 Beschluß bekannt ist, daß jedes Mitglied, da er sonst Leine Beiträge lie¬ fert, ein Eremplar zu nehmen habe, andererseits um unsere ganz erschöpf¬ te Lasse gehörig zu unterstützen. Noch kann ich Ihnen in diesem Augen¬ blick den Betrag nicht bestimmt anaeben, allein verlassen Sie sich darauf, daß er so billig als möglich scyn werde. Auch das Buch „lvrainslei vertnar» wird nächstens die Presse verlassen. Seine Bestimmung ist, die Landleute zu belehren; ich bitte Sie also zu dessen möglichster Verbreitung mitzuwirken. Ich habe der hochansehnlichen Versammlung der k. k. steycrmärkischen Landwirthschafts-Gesellschaft am 31. März dieses JahreS beigewchnr, weil mir dieselbe die Ehre erwies, mich zu ihrem Mitgliede zu benennen. Ich habe mit Bewunderung und Rührung des allgelicbten und hochverehr¬ ten Herrn Erzherzogs kaiserliche Hoheit, der auch unser oberster Pro¬ tektor ist, im Kreise seiner geliebten Steyermärker gesehen. Ich kann cs nicht läugncn, daß ich von den reinsten Gefühlen der Liebe für diesen Prinzen neuerdings durchdrungen wurde, wie ich eS schon früher bei Er¬ richtung der Landwehre 1809 in unserm Vaterlands war, wo ich seine unbeschreibliche Thätigkeit, seinen Feuereifer, seine Ergebenheit für sei¬ nen Kaiser zuerst zu bewundern daS Glück hatte. Zwanzig Jahre sind seitdem verflossen, aber noch die nämliche Thä¬ tigkeit, die nämliche Anhänglichkeit für daS Gute, die nämliche Herablas¬ sung zieret diesen Sprößling deS erhabenen Kaiserhauses. Es ist rührend und herzerhcbend zu sehen, wie er die Berichts der Filialen durchsteht, nachhilft, verbessert, rathet und unterstützet; wie er höchst bereitwillig Fragen anhört, Bemerkungen erläutert, Einwendungen mit großer Zuvorkommenheit widerleget. Wie soll ich Ihnen erst die An¬ hänglichkeit und Ergebenheit der Gesellschafts-Mitglieder schildern? Ich kann Ihnen, meine Herren, kein treffenderes Gleichniß aufstellen, alS jenes eines glücklichen Vaters im Kreise seiner Kinder. Bei dem Ilmstande, daß Se. kaiserliche Hoheit auch oberster Pro¬ tektor unserer Landwirthschafts-Gesellschaft sind, daß es folglich eine Art von Ergebenheitsbezeigung unserer Gesellschaft wäre, wenn von Seite der Gesellschaft für eine Deputation an Se. kaiserliche Hoheit zur näch¬ sten allgemeinen Sitzung zwei unserer Gesellschafts-Mitglieder gewählt, mit einer gehörigen Vollmacht versehen, nach Grätz gingen, und dem durchlauchtigsten Erzherzoge nicht nur ihre Aufwartung machten, sondern ihn auch bitten würden, die hierländige Versammlung ebenfalls einmal mit seinem hohen Vorsitze zu beehren. Da Se. Ercellenz unser Herr Protektor sich dafür ganz vorzüglich ausgesprochen haben, so hege ich keinen Zweifel, daß Sie, meine Herren, michjPräsidenr. n und den Ausschuß ermächtigen werden, zwei Deputiere- 13 wenn di« Bestimmung der nächsten Sitzung bekannt seyn wird, mit dem Beschluss« dieser hochansehnlichcn Versammlung nach Grätz auf ihre eigene Kesten zu beordern, um dem Herrn Erzherzoge kaiserliche Hoheit un¬ sere Huldigung zu überbringen. Ich habe bei dieser Gelegenheit die Aufstellung der geognostischen Sammlung unter der Leitung des vortrefflichen Herrn Professors Anker gesehen und viel Lehrreiches gehöret. Krain ist nicht so reich an Gebirgs- Formationen als 'Stepermark, weil der Kalk das vorherrschende Gestein ist, und wir vom Urgebirge nichts besitzen, da alles der Kalk überdeckt. Auch haben wirdie Mannigfaltigkeit der Mineralien nicht, die Steyer- mark besitzet, aber nichts destoweniger würde unsere geognostisch-minera¬ logische Ausbeute vom ganzen Lande Krain aufgestellet höchst belehrend feyn. Zch trage daher an, daß Sie, meine Herren, sich jeder in seinem Wirkungskreise alle Mühe geben sollten, damit alle verkommenden Stein- artcn einer Gegend in wenigst vier Zoll im Gevierte haltenden Stücken gesammelt, möglichst im frischen Bruche erhalt?», wohl in Papier gepackt, damit der frische Bruch sich nicht abreibe, hieher gesendet würden. Vor allen aber wollen Sie Sorge tragen, daß jedes Stück mit einem Zettel Papier versehen werde, auf welchem der Fundort deS Steines genau und bestimmt aufgezeichnet erscheine. So ist es möglich, eine glückliche Wahl unter den eingclangten Stü¬ cken zu treffen, und etwas Belehrendes für das In- und Ausland aufzustellen. Daß es dabei nicht auf meine frommen Wünsche, sondern einzig und allein auf Ihre Thätigkeit und Mitwirkung ankomme, sehen Sie, meine Herren, selbst ein. Sie müssen in Ihren Bezirken die Insassen zum Sammeln und Einsenden ermuntern, so wird viel cingesendet werden, und aus dem Vielen das Beste auSgeschieden, dürfte eine lehrreiche Sui¬ te unserer Gebirgsformationen und Mineralien liefern. Die lehrreiche, von mir noch nirgend anders bemerkte Aufstellung der Gebirgsformationen im Joanneum zu Grätz nach den Himmelsstri¬ chen des Landes, dürfte bei uns der Unbedeutenheit der Mannigfaltigkeit der Formationen wegen vor der Hand nicht Statt finden; nichts dcstowc- > Niger wird, wenn Sie, meine Herren, nur wollen, eine schöne Aufstellung möglich. Laibach, diese alte RLmerstadt, enthält so viele alte Denkmäler, so viele Steine mit Inschriften und Figuren, daß cs der Mühe lohnet, selbe der Vergessenheit zu entziehen. An Sie richte ich meine Bitte: überall, wo Ihnen Denksteine älte¬ rer Zeit vorkommen, Abschriften derselben nehmen, und an das vaterlän¬ dische Museum cinsenden zu wollen; dadurch werden wir mit der Existenz derselben bekannt, dadurch sind wir in Stand gesetzt, zu beurtheilcn, was 14 aufbehalten, und der Mit- und Nachwelt aufbewahret zu werden verdient; daraus werden wir erst belehret, welche Stücke für das vaterländische Mu¬ seum taugen, und dann ist cs erst möglich, mit den Eigenthümern dersel¬ ben zu sprechen, und zu versuchen, ob sie selbe dem Museum überlassen wollen. Wirken Sie doch aus Kräften mit, damit man, ohne zu errothen, unser Museum den Fremden zeigen könne, und damit dasselbe uns selbst zur Ehre und zur Belehrung diene. Se. Majestät der Kaiser haben ihren allerhöchsten Willen dahin ausgesprochen, daß es ein vaterländisches Mu¬ seum werde, somit nicht aus andern Wclttheilen hergeholte Seltenheiten, sondern die Natur- und Kunstproducte Krams enthalte. Daß der Kunst- flciß unserer Landsleute nicht klein sei, ist Ihnen allseits bekannt; unser Museum soll sonach auch die Kunstproducte Krams enthalten. Von der kleinsten Schachtel bis zu der größten, von dem kleinsten Holzpfeifchen bis zu dem größten Holzfabrikate soll billigerwcise nichts da¬ rin fehlen; ein gleiches versteht sich von den Eisen - und andern Fabrika¬ ten Krams. Ich habe bei meiner Antrittsrede 1828 gesagt, daß wir Krainer stolz auf unser Vaterland seyn dürfen, und ich wiederhole es heule wieder in dem süßen Vorgefühle der künftigen Aufstellung, denn durch diese werden wir erst ganz in Kenntniß unserer Naturproducte, unseres. Gewerbfleißes, unserer Industrie kommen. Zch behalte mir vor, des Museums später noch einmal zu erwähnen; hier wiederhole ich nur noch die Bitte, daß Sie, meine Herren, sich bemühen wollen, nicht allein Mitglieder, sondern wahrhaft thätige und unermüdete Mitglieder der Gesellschaft zu heißen. Zch übergehe nun auf einen Gegenstand, der von mir sehr ungcrne berühret wird. Es ist der gänzliche Mangel an schriftlichen Ausarbeitun¬ gen, an Mittheilungcn Ihrer Versuche, Ihrer gemachten Erfahrungen. Dieser Mangel war Ursache, daß im Monate November des verstossenen Jahres keine allgemeine Versammlung gehalten werden konnte. Wenn ich , Sie daran erinnere, so soll dieß kein Vorwurf von Unthätigkcit seyn, ge¬ wiß nicht — ich weiß recht wohl, daß jeder von Ihnen seine Berufsge- schäfte hat, die ihn vielseitig in Anspruch nehmen, aber ich sehe anderseits zwei verehrte Glieder des permanenten Ausschusses, Herrn Bürgermeister Hradeczky und Herrn Professor v. Vest, welche beide von vielen Ge¬ schäften fast erdrückt werden, aber dennoch vergeht keine allgemeine Ver¬ sammlung, in welcher Sie, meine Herren, nicht die überwiegendsten Be¬ weise ihrer Thätigkeit, ihres regen Eifers für die Gesellschaft erblicken würden. Mögen auch Sie von gleichem Eifer ergriffen, Ihrs Arbeiten recht bald einscnden. i» LS Mit Bedauern muß ich also Ihnen eröffnen, daß, so lange Sie nicht schriftliche Beiträge cinliefcrn, die Gesellschaft die zwei jährlich vorgeschrie- bencn allgemeinen Versammlungen nicht halten könne, da der Stoff man¬ gelt. Ich bin daher in der unangenehmen Lage, Ihnen sagen zu müssen, daß jährlich nur Eine allgemeine Versammlung einstweilen gehalten wer¬ den könne. Ob Sie nun verziehen, daß diese allgemeine Versammlung im Mai oder November gehalten werde, wird die Mehrheit der Stimmen entscheiden, da nur Sie zu entscheiden haben, ob cs Ihren Geschäften angemessen sei, im Frühjahre oder Herbste zu erscheinen. Ich werde daher am Schlüsse die Umfrage darüber halten. Meine Herren, ein eifriges und thätiges Mitglied ist im Begriffe, uns zu verlassen; Herr S tratil, k. k. Waldförster, nach Oesterreich beru¬ fen, tritt aus der Reihe der wirklichen Mitglieder aus, und wird unser correspondirendeS Mitglied; Präsident und Ausschuß hoffen, daß, wenn gleich seine Dienstverhältnisse ihn entfernen, er doch immer ein thätiges und wirkendes Gesellschafts-Mitglied bleiben werde. Es wird Ihnen heute ein näheres Detail über den Musterhof der Gesellschaft am Volar vorgclegt werden; würdigen Sie selbes jener hohen Aufmerksamkeit, die cs verdienet, und beschließen Sie dann darüber jenes, was Ihnen am zweckmäßigsten scheint. Daß ohne den regen Eifer, ohne die seltene Thätigkeit unseres hoch¬ verehrten Herrn Gouverneurs und ProtectorS, Baron Schmidburg Ercellenz, die Entsumpfung des Morastes nicht so weit und so schnell vor¬ gerückt, vielleicht gar nicht begonnen worden wäre, fühlet jeder Bewoh¬ ner Laibachs. Die LanLwirthschafts-Gesellschaft aber, welche Schritt für Schritt den Operationen am Moraste gefolgt ist, welche Ursache und Wir¬ kung im möglichsten Detail sieht, fühlet sich gedrungen, in ihrer heutigen Versammlung ihren innigen Dank gegen ihren verehrten Protector und Landes-Chef für die Wärme, Lheilnahme und den regen Eifer für dieses vaterländische Werk hiermit durch mich an den Tag zu legen, und sein scgenreichcs Wirken anzuerkenncn; die Gesellschaft kann aber dabei nicht unterlassen, die thätigen Commissions-Glieder, welche sie ebenfalls zu ihrem Gesellschaftsvcreine zählet, und welche so viel und so unverdrossen gewir- ket haben, dankbar zu erwähnen. Durch diesen Verein ist gleichsam ein Wunder bewirket worden, waS Niemand zu hoffen wagte, ist erfüllt. Der Nams dieser um Krain hochverdienten Männer muß bleibend gemacht werden, damit weder der Neid, noch der Zahn der Zeit ihn be¬ nagen könne. Diese Pflicht liegt der Gesellschaft ob, und sie wird selbe er¬ füllen, damit späte Nachkommen, die dort ernten werden, wo Fische schwammen, ihr Andenken segnen. Ich bekenne, daß ich mit großer Bewunderung die Entsumpfung un¬ seres Morastes, den ich im geringsten Detail und genau kenne, betrachte- Dieses Riesenwerk, welches so oft durch ein Paar Jahrhunderte bespro¬ chen wurde, ist hergestcllt, im Stillen, ohne Pomphafte Ankündigungen, ohne prahlerische Verheißungen, durch freiwillige Mitwirkung so vieler Menschen, und durch kaiserliche Munificcnz, weit unter allen bisherigen Uebcrschlägen. Ich bekenne, daß ich höchst erfreut bin, eS erlebt zu haben. Ich freue mich, daß cS in den RcgierungS-Jahren Franz des Gerechten, des Weisen, deS Gütigen, unter Leitung des Baron Schmidburg Er- ccllcnz zu Stande kam. Aber ich freue mich auch herzlich, daß die Resul¬ tate dieser Anstrengungen nicht mehr zweifelhaft ßnd. Beschluß. Die Deputation an Se. kaiserliche Hoheit den durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Johann ist mit Jubel gut geheißen, und Präsident und Ausschuß sind ermächtigt worden, selbe einzuleiten; dann ist die Sit¬ zung im Monate Mai als die bequemere für die allgemeine Versammlung dieser Landwirthschafts - Gesellschaft gewählt worden. IV n. Adminiftrations -Vrricht über die seit der letzten allgemeinen Versammlung in den monat¬ lichen Ausschußsitzungen berathenen und theilweise auch erledigten Gegenstände; vorgetragen vom Herrn Herman Schanda. 1) K. K. privilegirte inneröstcrrcichische wechselseitige Brandschaden- Versicherungsanstalt. ^^as hohe Landesgubernium geruhte mit Verordnung vom 10. Mai 1829, Nro. 10399, eine Anzeige über di« Aufstellung der Direction, und insbe¬ sondere der Districtscommiffionen in der Provinz Krain, bei welchen die Bei' tritte zu der k. k. privilegirtcn innerösterrcichischen wechselseitigen Brandscha¬ den--Versicherungsanstalt anzumelden sind, der LandwirthschaftS-Gesell¬ schaft zur erforderlichen Wissenschaft mit dem Bemerken zuzufertigcn, daß damit auch die krainifchen KreiSämter bctheilt wurden, um solche zur größt¬ möglichsten Publizität gelangen zu lassen. Durch diese Verfügung, womit die KreiSämter, und mittelst derselben auch die BezirkSobrigkeiten beauftragt wurden, die angeordnete Bekannt¬ machung zur allgemeinen Kenntnis; zu bringen, ist der hohen Weisung schon entsprochen worden, und der permanente Ausschuß hat seinerseits nur noch zu bemerken, daß er zum vorleuchtenden Beispiele den Gesell- schafcs-Musterhof sogleich affecuriret hat. Der Bericht der provisorischen Di- rection der k. k. innerösterreichischen wechselseitigen Brandschaden-Versiche¬ rungsanstalt, clclo. Grätz 4. Jänner 1830, mit der Uebersicht über den Stand dieser Anstalt im Jahre 1829, ist der hochansehnlichcn Gesellschaft ohnehin aus der dießfälligen gedruckten Verlautbarung bekannt; der Aus¬ weis der aufgestellten Districtseommiffionen aber wird hier mitgetheisk. 2 I« Ausweis über die ausgestellten Districtscommissioncn in der Provinz Krain, bei wel¬ chen die Beitritte zu der k. k. innerösterreichischen wechselseitigen Brandscha¬ den-Versicherungsanstalt anzumelden sind. 20 Herr Richard Graf v. Auersperg, Guts- inhabcrzu Großdorf. DistrictsconiniissionarS! und dessen Wohnortes ! Herr Franz Ritter v. Widerkehr, Guts- inhabcr zu Kleinlack. Herr Eduard Edler v. Platzer, Bezirks- cemmiffär zu Wei- xelbcrg. HerrKarlKallmann, Bezirksccmmiffär zu Nassenfuß. Herr Otto Graf B ar--> bo v. Wachsenstcin, Herrschaftsinhabcr zu Kroisenbach. Herr Zlnton Freiherr v.j Schivcig er, Herr- !! schaftsinhabcrzuNu- pertshof. SS sr Namen deS des der zugctheilten politi- Kreises Assecuranzdistricts schen Bezirke de» Disirictscommissionärs und dessen Wohnortes 25. Wipbach 26. Freudenthal l Wipbach Senoseksch Freudenthal Herr Simon Josseck, Bczirkscommissär zu Wipbach. Herr Franz Galle, Herrschafrsinhaber zu Freudenthal. Don der krainischen Inspektion der k. ?. privilegirten innerösterrei» chischen wechselseitigen Brandschaden »Versicherungsanstalt. Laibach am 1. Mai 1829. Vincenz Freiherr v. Schweiger, Jnspector. Joseph Graf v. Thurn, Adjunct. Joseph Seunig, Adjunct. Vr. Johann Oblak, RechtSconsulent- Ignaz Prager, j ! Bauverständige. Johann Koschrer, ) 2) Ueber einige von dem Herrn Ritter v. Lew en au, k. k. Rath, die¬ ser Gesellschaft zugekommene Aufsätze. Mit Verordnung vom 10. Juni 1829, Zahl 1249, geruhte das hohe Landes-Präsidium der Gesellschaft sieben Aufsätze über verschiede¬ ne Zweige der Landwirthschaft, vom k. k. Rath Herrn Ritter v. Lewen- au, zur geeigneten Würdigung und allfälligen Benützung zuzuferligen. LS Eben dieselben Aufsatze hat der gedachte Herr v. Lewenau Unter 2S-Mai 1823 auch unmittelbar an diese Gesellschaft eingesendet. Im Eingänge dieses Schreibens besteht Herr v. Lewenau auf der Fortsetzung der Cultur des Berg-ReißeS; diese Sache dürste aber aus dem Grunde auf sich beruhen, weil die Gesellschaft schon durch 6jährige Ver¬ suche von dem Nichcgedeihen dieser Frucht unter unfern klimatischen Ver¬ hältnissen im Großen überzeugt worden ist. Ueberdieß bringt der im Fache des ländischen Haushaltes, so wie in rer ausübenden Landwirthschaft immer thätige Herr Ritter v. Lewenau in seinen gedachten Aufsätzen mehrere Mittel in Vorschlag, wie der Land» virthschaft aufgeholfen werden könne; allein die meisten dieser vorgeschla- g'nen Mittel stehen unter den geeigneten Verhältnissen, selbst bei dem ge- rwinen Landwirthe, schon in Ausübung, daher man der unvorgreiflichen Minung ist, daß aus den Mittheilungen des Herrn Ritter v. Lewenau, lediglich folgende Auszüge zu machen und in dem illyrischen Blatte ein- zurüken scyn dürften: Ökonomische Notizen. Aus dumpfigem Mehl schmackhaftes Brot zu bereite». Wern das Aorn bei zu feuchter Witterung auf dem Felde auswächst, oder auf dem Speicher verdirbt, so wird es dumpfig, und daS Mehl da¬ von liefert ein schlechtes, ungesundes Brot. — Um das zu verhüthen, kann man sich folgenden leichten Mittels bedienen: Zn den Teig von sol¬ chem dumpfigm Roggenmehl werden einige im Feuer glühend gemachte Feldsteine geworfen, die man, wenn sie etwas abgedampft haben, mit dem Roggenmehl wohl überdecken muß. — Dies; wird schon genug seyn, um ein lockeres, wohlschmeckendes Brot zu erhalten, weil dadurch die schäd¬ lichen Bestandtheil« des dumpfigen Mehls verflüchtiget werden; welches man hiermit dem öconomischen Publikum zur Prüfung mittheilet. Mästung. Em von allen denkenden Landwirthe» längst anerkannter, und von selben besonders bei der Mästung der Thiers ausgeübtcr Grundsatz ist eS, die zu verfütternden Nahrungsmittel, vorzüglich wenn es Getreide¬ körner sind, vorher durchschneiden, brechen, stampfen, pulvern, kochen oder durch die Gährung in einen mehr zertheilten, oder wohl auch chemisch veränderten und gcschmackvollern Zustand zu bringen. Die Befolgung dieses Grundsatzes hat ihren Grund darin, daß die auf eine der vorbesagten Weisen vorbereiteten Nahrungsmittel in dem Zu¬ stande sind, um bei dem Verdauungsprozeffe während der Zeit, als sie in SL dem Eingeweide der Thiere zubringen, von den thierischen Auflösungssäf- ten vollkommen aufgelöst, dann von den entsprechenden Gefäßen ausgezc- gen und aufgcsaugt zu werden. Dagegen geht ein großer Theil der Fütterungsmittel unaufgelöst durch den Körper der Thiere wieder ab, ivenn dieselben auf keine Art ver¬ kleinert werden, weil durch die fortwährende wurmförmige Bewegung der Gedärme die von den Thiere» zu sich genommenen Nahrungsmittel im¬ mer fortrücken, und da ihr Zusammenhang in unverkleinertem Zustande zu fest ist, um mit den thierischen Auflösungssäften während, des Zeitraumes ihres Aufenthaltes in den Gedärmen in Wechselwirkung treten zu kön¬ nen, so geht ein großer Theil derselben unaufgelöst wieder aus dem Kör¬ per, wie z. B. der Hafer bei den Pferden. Aus diesen angeführten Gründen gehet hervor, daß man von G- treidekörnern oder Wurzel- und Kohlgewächsen, im verkleinerten oder ze- kochten Zustande an die Thiere verfüttert, —gegen ganze oder ungekochtc— den vierten Theil ersparen könne. So sehen wir z. B. bei der Mästung deS Geflügels, der Schweine u. s. w., daß eine gleiche Menge von Maismehl in entfachender Form an die Thiere verfüttert, größere und schnellere Wirkung hervorbringt, als wenn man ein gleiches Gewicht von ganzen Maiskörnern, in gleicher Zeit angewendet, verfüttert. Rohe Rükcn brin¬ gen bei der Mästung der Schweine nur eine geringe Wirkung hervor; werden sie aber gekocht, so ist ihre Wirkung auffallend größer, denn durch das Kochen werden die Pflanzenkörper zertheilt, sind zum Then'e im Was¬ ser aufgelöst, und zum Theile selbst chemisch verändert, da ikr Geschmack nicht mehr derselbe wie im rohen Zustande ist. Ein gleiches gilt von den Kartoffeln u. f. w. Von ähnlichen Ansichten ausgehend, hat der immer thätige Herr Ritter v. Lew en au, k. k. Rath, ein Schriftchcn herausgegeben, betitelt: „Mittel zu einer sparsamer» und zugleich nützlichem Fütterung der Pfer¬ de. Wien bei C. Gerold 1817," worin er alle möglichen Vorthcile auf¬ zählt, die für die Pftrdebesitzer sowohl als diese Thiergattung aus der Fütterung mittelst gebrochenen oder zerdrückten Hafers gegen ganzen her¬ vorgehen, die sich mit vorstehend ausgestellten Grundsätzen auch ganz ver¬ einen. Unter I-il. L hat er diesem Schriftchcn eine Zeichnung sammt Er¬ klärung eines zur Brechung der Haferkörner tauglichen Werkzeuges beige¬ fügt, welches, seiner Angabe nach, jeder gemeine Landwirth oder sonstige Pftrdebesitzer mit wenige» Kosten sich beischaffen kann. Man muß in die¬ ser Hinsicht auf besagtes Schriftchen Hinweisen, da sich selbes weder zu einem Auszugs eignet, noch die Zeichnung der Brechungs-Maschine hier geliefert werden kann. A.) 3) Die Eultivirung des bei dem Gute Thum an der Laibach verlas¬ senen Flußbettes betreffend. Die Frage über die Art der Cultivirung deS Terrains deS verlassenen Flußbettes an dem Gute Thurn an der Laibach, welche das hohe Guber- nium mit Verordnung vom 28. Jänner 1829, Nro. 1905, an diese Ge¬ sellschaft zu stellen geruhte, ist in ökonomischer Hinsicht von dem Aus¬ schüsse mit Bericht vom 2. Mai 1829, Zahl 23, so beantwortet worden, wie sie vorläufig in der letzt abgehaltcncn allgemeinen Versammlung zur hohen Kenntnis; gebracht wurde. Ueber diesen Bericht fand das hohe Gubernium sich veranlaßt, un¬ ter 2. Juni 1829, Zahl 12540, eine commiffionelle Verhandlung anzuord¬ nen, welche unter dem Vorsitze des Herrn Kreishauptmanns, mit Zuzie¬ hung von Mitgliedern der Kammcrprocuratur, der Provinzial-Staats¬ buchhaltung, der Baudirection, und der kroinischcn Landwirthschafts-Ge¬ sellschaft, so wie mit gehöriger Einvernehmung der Partei, nämlich der Gutsinhabung, vorzunehmen und sonach das aufgenommene Protokoll mit dem Commiffwnsantrage vorzulegcn war. Von Seite dieser Gesellschaft wurde diesem zufolge' das dießseitige Mitglied, der Gcsellschafts-Sekretär, HerrJohann Nep. v. Gand in, be¬ stimmt, und angegangen, bei dem Herrn Commissions-Präses den Tag deS Zusammentrittes zu ersuchen. Aus der vom gedachten Herrn Gcsellschaftsabgcordneten darüber er¬ statteten Relation geht hervor, daß sich Herr Freiherr v. Codelli, Fidci- commiß-Inhaber des Gutes Thurn an der Laibach, zu dem dießfälligcn Commissionsprotocolle erklärt habe, den Terrain des demselben überlassenen Flußbettes auf eigene Unkosten in Cullurstand setzen zu wollen, wenn ihm folgende Bedingniffe zugestanden werden, nämlich: daß ihm für diese Auslagen und für den Nutzenentgang für 5 Jahre, (welche Jahre zu ei¬ ner ordentlichen Cultivirung ^erforderlich sind), ein Pauschalbetrag von 1000 fl. C. M., nebst der ihm schon vorhin bewilligten Entschädigung von jährlichen 171 fl. für die seit der vhyfischen Ucbergabe dieses Terrains be¬ reits verstrichenen zwei Jahre, somit im Ganzen die Summe von 1342 fl. M. M. erfolget werde. Diese Erklärung hat auch die Commission angenommen, und für- wörtlich dem hohen Gubernium vorgelegt, worüber der hohe Beschluß ge¬ wärtiget wird. 4) Betreffend die Einleitung zur Einhaltung der so schädlichen Raupen für die Dbstbäume. Mit dem hohen Gubcrnialdecrcte vom 30- Juli 1829 wurde der Landwirthschafts-Gesellschaft eröffnet, daß Se. k. k. Majestät mit aller- L« höchstem Handbillett vom 4. Zuli 1829 zu befehlen geruht haben, daß, da seit mehreren Jahren die Raupen an den Obstbäumen und Garten- früchcen einen außerordentlichen Schaden verursachet haben, es Pflicht der Staatsverwaltung ist, für Mittel zu sorgen, durch welche diesem Uebel Einhalt gethan werden könne, daher in Uebcrlegung zu nehmen, und da- Gutachten zu erstarren sei, was hicrwegen allenfalls zu veranlassen seyn dürfte. Diesem gemäß wurde die Landwirthschafts-Gesellschaft aufgeforderr, sich mit Rücksicht auf die bereits hierlandcs bestehenden Maßregeln, dann insbesondere auf daS Hofdecret vom 17. März 1787 zu äußern, ob in die¬ ser das Interesse des LandwirtheS zunächst betreffenden Angelegenheit bloß mit Belohnungen einzuwirken, oder mit verpönenden Vorschriften vorzugehcn sei, und im letztern Falle, welche Vorschriften zu crrheilen, und welche sicher und leicht zu vollziehende Strafen zu verhängen wären. Gutachten des Ausschusses. (Erstattet am ». November rörg.) Schon in dem Jahre 1824 hat die Landwirthschafts-Gesellschaft sich verpflichtet gefunden, die Nachtheile, welche die so überhand genommenen Raupen an den Obstbäumen verursachen, zur hohen Kenntniß zu bringen, und die Bitte beizufügen, die dießfalls bestehenden Abraupungs - Vorschrif¬ ten durch die k. k. KreiSämrer republiciren zu lassen; welches auch in Folge hoherGubcrnial-Verordnung vom 11. November 1824, Nro. 15681, cinge- leitet wurde. In den darauf gefolgten Jahren, in welchen das hohe Gubernium dis von den Bezirksobrigkeiten erstatteten Relationen über die vollzogene Abrau- pung der Obstbäume, sowohl im Frühjahre als im Herbste, dieser Gesell¬ schaft zur Einsicht und allfälligen Bemerkungen zugeordnet hat, hat man in einem Berichce, und zwar unter 18. Februar 1826, Zahl 77, auch die am meisten verheerende Ringelraupe, welche von dem Landmanne wegen Un- kenntniß ihrer Eierlage unbeachtet gelassen wird, beschrieben, und solche selbst durch das illprische Zeitungsblatt zur allgemeinen Wissenschaft ge¬ bracht. Ferner hat man aus Anlaß eines Antrages der Bezirksobrigkcir Radmannsdorf, ihre Insassen mittelst Geldstrafen zum Vollzüge des so gedeihlichen Abraupens führen zu dürfen, unter 26. Februar 1829, Nro. 169, den gutächtlichen Bericht erstattet, daß cs, mit wenigen Ausnahmen, in jeder noch so kleinen Gemeinde oder Dorf Menschen gibt, die von Vorurtheilen beherrscht, wenig geneigr sind, der Belehrung, selbst wenn sr sie ihnen Vortheil zeigt, Gehör zu geben, weil sie mit einiger Arbeit ver¬ bunden — ihrer Indolenz, nur das von jeher Gewohnte zu thua, nicht zusagt; daher man auch unmaßgebigst in Antrag gebracht hat, baß, so evie der letzte von Seite der BezirkSobrigkeilen zur Abraupung der Bäu¬ me im Umfange jeden Bezirkes festzusetzende Tag verstrichen ist, alle Obst¬ rind sonstigen Bäume, wo sich nur immer Raupenbrut vorfindet, auf Ko¬ sten der nachlässigen Eigcnthümer, und unter Aufsicht des eigends hiezu abzuordnenden Unterrichters oder Gerichtsdieners gereiniget werden sollen; welchen Antrag auch daS hohe Gubernium zu genehmigen, und mit Ver¬ ordnung vom 5. März 1829, Nro. 4838, daS dießfallS Geeignete an die k. k. Kreisämter zu dessen Vollziehung zu erlassen geruhet hat. Diese von dem hohen Gubernium zweckmäßig befundenen, und zum Vollzüge gebrachten Maßregeln liefern schon gegenwärtig das Resultat, daß durch die, ganz im Sinne des hohen Hofdecretes vom 17. März 1787, im Frühjahre und Herbste jeden Jahres eingeleitetc Abraupung dem so überhand genommenen Nachtheil an den Obstbäumen merklich Einhalt ge- than werde, und wenn die k. k. Kreisämter und die Bezirksobrigkeiten auf die genaue Vollziehung dieser weisen Verfügungen die gehörige Sor¬ ge tragen werden, wird cS weder Belohnungen noch andere Strafen fest¬ zusetzen nolhwendig seyn. 5) Verpachtung der am Eruberischen Canal und am Laibachflusse lie- genden Gesellschastswiesen. So wie nach jedem Verlaufe der Pachtzeit, hat auch im Jahre 1829 auf diesseitiges Ersuchen der hiesige Stadtmagistrat die Gefälligkeit ge¬ habt, die am Gruberischen Canal und am Laibachflusse liegenden Gesell¬ schaftswiesen wieder auf weitere 3 Jahre, nämlich biS Georgi 1832, mittelst Abhaltung einer öffentlichen Licitation zu verpachten, und dabei einen jährlichen Ertrag von 276 fi. 39 kr. C. M. zu erzielen. Für diese Mühewaltung hat der Ausschuß dem löblichen Stadtmagi¬ strate den freundschaftlichsten Dank eröffnet, und zugleich dem Herrn Ge- sellschafts-Oeconomen,Franz Ra doni, die Ersteher mit ihren zu leistenden Pachtbeträgen bekannt gegeben, um letztere für Rechnung des Gesellschafts- fondes anticipatim in Empfang und Verrechnung zu nehmen. 6) Das hohe Gubernium hat die Gesellschaft unterm 24. October 1829, zur Zahl 22892, mit der Frage beehrt: Ob der Heiden überhaupt eine Neben-, d. i. eine zweite Frucht im nämlichen Jahres-Turnus sei, oder ob nur der sogenannte Stoppelhciden als solche, der Brachheidcn hingegen als eine Haupt- oder einjährige Frucht zu gelten habe? 28 Diese Frage sollte die Gesellschaft mir Rücksicht auf Vie hlerlandes bestehenden ökonomischen Verhältnisse ehemöglichst losen, und bei dieser Gelegenheit zugleich anzeigen, wann die eine und die andere Gattung die¬ ser Frucht angebauet und eingebracht zu werden pfleg-, folglich ob und in wie fern sich der Unterschied zwischen einer und der andern durch den Zeit¬ punkt deS Anbaues und der Einbringung bestimmen lasse. Der Ausschuß hat diese Frage dahin beantwortet: Da der Buchweizen eine aus Asien durch die Kreuzzüge zu uns ge¬ kommene und eine gegen die Kalt« sehr empfindliche Frucht ist, die erst dann gesaet werden darf, wenn die Witterung recht warm ist, dagegen aber ihre Ausbildung und Reife schnell beendet, so sehen wir ihn in allen jenen Ländern und Gegenden, wo nach abgeerntetem Wintergctreide das Clima von der zweiten Hälfte des Monats Juli bis Ende September noch hinlänglich warm ist, um diese Pflanze reifen zu machen, unrer dem Namen „Stoppelheiden" alS zweite Frucht bauen. Zn unserm Vaterlande rechnen wir hiezu 3) jene Gegenden, wo der Weinstock gcpfleget wird; b) jene, die von den Hochgebirgen so weit entfernt sind, daß der oft schon im Monate August fallende Schnee, welcher die Wärme der Luft sehr hcrabstimmt, nicht frühen Reif veranlasse. Die Anbauzeit des Stoppelheidcn geschieht bei uns zwischen dem 17. und 26. Zuli, je nach Localverhälcnissen, oder je nachdem man Zug und Zeir har. Die Ernte trifft in den letzten Tagen des Sepcember oder in den ersten deS Oktober-Monats ein. Den Brachheidcn finden wir a) da, wo die Dreifelder--Wirthschaft betrieben wird (welches Hierlandes nicht der Fall ist), in der gesömmerten Brache; b) da, wo daS Cluna so kalt ist, daß der wichtigste Thcil der Vegetation dieser Pflanze, die Blüths nämlich im Monat- August dadurch gefährdcc ist; c) in jenen Gegenden, deren Boden aus Mangel an Thongehalt so we¬ nig Bindung hat, daß auf selbem weder Weizen, noch Gerste, noch Hafer mit Vortheil gebaut werden kann. Die Anbauzeit deS Brachheidsn ist, je nachdem in einer Gegend di- dauernde Wärme im Frühjahre später oder früher cintritc, vom letzten Drittel des Mai bis in das erste des Zuni, ja auch bis an's Ende dieses Monats. Gewöhnlich ist unter diesen Umständen der Buchweizen die letzte Frühjahrssaat. Nach dieser wechselnden Ansaatzeit rritt die Ernte oft Anfangs, mei¬ stens aber erst in der letzten Hälfre des August-Monats ein- Tl- Bei unS kömmt der Brachheidcn nm in dem oben sud i>) angcge- bencn Falle vor, wo er in der Fruchtfolge (Turnus) nach einer Getrei- defrucht als Zwischenfrucht, welcher das folgende Jahr wieder eine Halm¬ frucht nachkommt, eingereihet ist, und daher als eine einjährige Frucht erscheint. Unter derlei ungünstigen climatischcn Verhältnissen stellet zwar der Brachheiden auf der von ihm eingenommenen Fläche für den Jahrgang eine Halbfrucht dar; allein den eigentlichen Getreidearten: Weizen, Rog¬ gen, Gerste, Hafer, darf er aus nachfolgenden Gründen nicht an die Seite gestellt werden': 1. weil sein Gcrathen mehr als jede andere Getrcid-Pflanze von den atmosphärischen Einflüssen abhängt; 2. weil der Kern dieser Pflanze kleberlos, daher bei gleichen Quantitä¬ ten minder nährend alS jede andere Gctreidegattung ist; Z. weil nach mit dem Buchweizen vorgenommcnen chemischen Untersu¬ chungen dargcthan ist, daß von einer bestimmten Quantität auf Kleien und Feuchtigkeit in Anschlag kommen; 4. weil endlich das Stroh dieser Pflanze zum Futter für die Thiere einen mindern Werth als das der andern Gecreidarten hat, und der Menge nach auf einer gleichen Fläche gegen das Stroh der an¬ dern Halmfrüchte beinahe um 2/g zurückstcht. 7) Die Bezahlung der auf dem Morast--Musterhofgcbä'ude verwende¬ ten Ziegclgattungen betreffend. Zum Behufs der Herstellung des Morast - Musterhofgebäudcs auf dem städtischen Morastterrain (Volar) hat die LandwirthschaflS-Gesell¬ schaft im Jahre 1828 14400 Stück verschiedener Gattungen Ziegel, und 34 Maßerei Kalk aus der städtischen Ziegelhütte bezogen, und dafür an die Laibacher Sradtcasse einen Betrag von 161 fi. C. M. zu berichtigen, welchen Betrag auch der löbliche Stadtmagistrat mit Note vom 6. No¬ vember 1829, Nro. 5091, in Anspruch genommen hat. Wenn in Erwägung gezogen wird, daß die Gesellschaft so manche gemeinnützige Anstalten unterstützet; daß dieselbe mit ihrem beschränkten VcrmögenSstande auch schon für dieses VerwaltungSjahr folgende Ausla¬ gen präliminirt hat, als: die Betheilung der öconomischen Lehrkanzel mit den für die Zuhörer erforderlichen Lehrbüchern; die Unterhaltung des Po¬ lana -Musterhofes; die Culrivirung des Morast-Musterhofes; die Beför¬ derung der Baumpflanzungen im AdelSberger Kreise mittelst Beischaf¬ fung der Sämereien; die Bestreitung der Kosten bei öconomischen Versu¬ chen ; die Beischaffung der Modelle oc., wozu auch die nicht unbedeutcn- Ätt -.'N Auflagskosten der Gesellschaft--Annalen, dann des Merkchens »kirain- sl-i Vertnar" in Anbetracht zu nehmen kommen; so erhellet von selbst, daß die präliminirten Erfordernisse mit den Einnahms-Rubriken nur durch äußerste Sparsamkeit bedeckt werden können. Bei diesen Umständen, und in der fcrncrn Hinsicht, daß nur durch die Einziehung der vorgcdachten gemeinnützigen Unterstützungen die ange- sprcchene Zahlung berichtiget werden könne, sah sich der Ausschuß zu der Bitte an das hohe Gubernium veranlaßt, diese Gesellschaft von der Be¬ zahlung der 161 fl. C. M. an die Stadtcaffe entheben, somit diesen Be¬ trag dort löschen lassen zu wollen, und zwar mit Beifügung nachfolgender al- Reciprocität ausgestellter Gründe: ») Hat die Gesellschaft auf Ansuchen des Stadtmagistratcs vom 6- Zän- ncr 1828 zu der Anlage der Sonnegger-Moraststraße, dann zu einer Baumschule an dem botanischen Garten, und zur Erbauung eine- Mauthhäuschens an der gemauerten Canalbrücke, von ihrer an dem Gruberischen Canal gelegenen Wiese den zu diesem Zwecke erforder¬ lichen Terrain unentgeltlich abgetreten. b) Ueber ein gleiches Ansinnen der hicrortigcn k. k. Bau-, Feuerlösch- und Stadtverschöncrungs-Commission vom S. Februar 1828 hat die Gesellschaft zur Regulirung der städtischen Bezirksstraße gegen Stephansdorf- und zur Aufbauung eines HauseS dortselbst, ebenfalls von ihrem Wiesgrundc einen nicht unbedeutenden Terrain ohne Ent¬ gelt überlassen. c) Zur Aufstellung des Morastentsumpfungs-MonumenteS an der ge¬ mauerten Grubersbrücke, und zur Anlage einer Allee längs dem Ca¬ nal bis zu dem Laibachflusse, dessen Herstellungskosten für den da-' selbstigcn Spazierweg Se. Ercellenz unser verehrtest«- Herr Landes- Chef und Prorector der Gesellschaft auf sich zu nehmen geruht ha¬ ben, hat die Gesellschaft gleichfalls von ihrem besten WieSgrunde den Terrain hiezu unentgeltlich eingeräumc; endlich auch st) keinen Anstand genommen, zu der nächst dem der Gesellschaft ge¬ hörigen Wiesgrunde aufgestellten Schwimmschule den Zugang durch ihren Wiesgrund zu gestatten, ohne eine Entschädigung für die Gras- zcrtrelunz zu verlangen. Diese Daten und die Berücksichtigung, daß der auf dem Moraste von der Gesellschaft errichtete, und in der Eultivirung fortschreitende Mu- stcrhof glS Beispiel zur Aneiferung mehrerer andern Parteien dem Stadlmagistrate und respcctive der Stadtcaffe seiner Zeit hauptsächlich Vortheil bringen würde, erachtete der Ausschuß alS vorzügliche Motive aufführen zu dürfen. 3« 8) Belehrung rücksichtlich der Nachtheilc des Pfriemengrases auf Schaft weiden. Das hohe Gubernium geruhte mit Verordnung vom 5. November 1829, Nro. 24774, der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft einen Abdruck der Currendc, womit im Nachhange zum GuLernial-Circulare vom 29. Marz 1827, Nro. 6414, eine nachträgliche Belehrung rücksichtlich der Nach- theile des Pfriemengrases auf Schafwciden zur allgemeinen Kenntniß ge¬ bracht wurde, zuzufertigen; daher man sich veranlaßt sieht, alle Herren Gesellschafts-Mitglieder auf diese hier nachfolgende Belehrung hicmit auf¬ merksam zu machen. Belehrung für Schafzucht» und Schäfer über de» Nachtheil des Pfriemengrases auf Schasweiden. 1. Die Gesunderhaltung der nützlichen Hausthiere ist für jeden Land- wirth zu wichtig, als daß er nicht wünschen sollte, alle Einflüsse und Um¬ stände möglichst genau kennen zu lernen, durch welche ihr Gedeihen be¬ fördert oder verhindert werden kann. Denn nur bei einer möglichst ge¬ nauen Kenntniß aller Schädlichkeiten, die das Leben und die Gesundheit der Hausthiere in Gefahr setzen, so wie durch die Kenntniß und' pünkt¬ liche Beobachtung der besten Maßregeln, welche die Erfahrung zur Hint¬ anhaltung oder Beseitigung dieser nachtheiligen Einflüsse an die Hand geben, können die Vortheile und Nutzungen im ganzen Umfange erreicht werden, die man bei der Viehzucht beabsichtiget. 2. Unter allen unfern Hausthiere» ist das Schaf, welches im Allge¬ meinen schon seiner Natur nach, und ohne Rücksicht auf Ra§e und Ab¬ stammung unstreitig als das schwächste und empfindlichste angesehen wer¬ den kann, insbesondere aber ist dieß der Fall bei den hvchveredelten und durch Feinheit und Menge der Wolle noch schätzbareren Ra^en derselben, welche vorzugsweise bald durch die Localitäts-Verhältnisse, bald durch eine weniger der Natur entsprechende Methode der Behandlung, Wartung, Pflege, Zucht u. s. w. den mannigfaltigsten, ost gefährlichen liebeln aus¬ gesetzt ist, denen es eben wegen seiner schwächlichen Natur wenig zu wi¬ derstehen vermag, und daher häufig unterliegt, oder den von ihr erwarte¬ ten Vortheil doch in weit geringerm Grade gewährt. Das Schaf ist aber auch bei dem jetzigen Zustande der Oeconomie als Nutzthier das erträglich¬ ste, und beinahe in allen Ländern das zahlreichste; Grund genug, um je¬ de Entdeckung für wichtig, und einer genauen Berücksichtigung wcrkh zu halten, welche uns mit einer neuern bisher nicht beachteten Schädlichkeit SS bekannt »lacht, die dem Gedeihen dieser Thicrgalrung im Wege steht, den Ertrag ihres preiswürdigcn Produktes verderben cdcr schmälern, ja wohl selbst ihr Leben in Gefahr setzen kann. 3. Eine selche, früher gar nicht, und auch dermalen nicht allgemein gekannte Schädlichkeit, welcher ausschließend die Schafe auf dem Weide? gange mancher Gegenden ausgesetzt sind, hiermit zur Wissenschaft und Kcnntniß des landwirthschaftlichen Publikums zu bringen, ist die wohlmei¬ nende Absicht der gegenwärtigen Bekanntmachung. 4. Die Veranlassung zur Entdeckung dieser Schädlichkeit gab eine im Sommer deS Jahres 1823 in einer Schäferei Ungarns beobachtete grö¬ ßere Sterblichkeit unter den dortigen W e i d e sch a fe n, welche weit bedeu¬ tender war, als in den benachbarten Schäfereien, ohne daß eine beson¬ dere Seuche als Ursache dieses Verlustes bemerkbar geworden wäre. Bei der zur Ausmittlung der anfänglich für die Schafblattern ausgegebenen Krankheit und der Todesursache veranlaßten Untersuchung und Eröffnung mehrerer umgcstandcner Schafe in der besagten Schäferei fand man in den abgezogenen Vließen (in der Wolle und in der Haut), eine Menge von dem Samen des sogenannten Pfriemengrases, welches auf den Weideplätzen dieser Schäferei in großer Menge sich vorgcfunden hatte, dermaßen eingedrungen, daß sie an der innern Fläche des Felles mit ihrer festen Spitze hervorragten, und zu leichten Verwundungen der mit dem Abhäutcn beschäftigten Arbeiter Anlaß gaben. Bei manchen Stücken stacken sie. selbst unter dem Felle im Fleische, und bei einigen geöffneten Thieren fand man einige Samen sogar in den Eingeweide» des Bauches cingestochen, so zwar, daß man selbe, um sie zu bekommen, herausschneiden mußte. Ein solches bisher entweder nie beobachtetes, oder wenigstens völlig unbekannt gebliebenes Ergebniß führte nach geschehener Anzeige auf An¬ ordnung der Behörde späterhin zur genaueren Prüfung der Angaben und zu zweckdienlichen Versuchen, deren Resultat, seinem wesentlichen Inhalte nach, in der nachfolgenden Darstellung enthalten ist: 5. Um über die angegebene schädliche Wirksamkeit der erwähnten Pflanze zu einer.sicheren Ueberzeugung zu gelangen, wurde von den beor¬ derten Sachverständige» folgender Versuch gemacht: man ließ nämlich das Vließ von 4 lebenden, zu diesem Veisuche gewählten, und in Beobachtung gehaltenen Schafen mit dem Samen des Pfriemengrases häufig bestreuen, und untersuchte dieselben rücksichtlich des Erfolges nach Verlauf von 3 Mo¬ naten, wo sie, da keins während der Versuchszeit eingegangen war, zu diesem Zwecke getödtet wurden; bei dieser Untersuchung zeigte eS sich zu¬ letzt, daß alle 4 Schafe sehr abgemagert und völlig fettlos waren; dann daß viele Samen nicht nur in das Fell eingedrungen, sondern mehrere davon s» davon die Haut ganz durchbohrt hatten, und in dein darunter liegenden Fleische stacken; ja daß einige sogar in den Häuten der Bauchcingeweide sich befanden. 6. An jenen Stellen der Haut, wo die Samen eingedrungen waren, fand man eine flache rothe Geschwulst mit sternförmig auslaufenden Adern, »reiche beim Durchschneiden neben den dunkelgefärbten Samen am öftesten einen dicken, gelblichten Eiter enthielt. Seltener wurde um den einge¬ drungenen Samen eine länglichte farbelose und harte Hautgeschwulst beob¬ achtet, die keinen Eiter hatte. Eine Folge solcher durch die cingcdrunge- nen Samen verursachten Hautwunden und der darauf entstandenen Ent¬ zündung und Eiterung war auch die, daß diese Wundöffnungen dermaßen vergrößert wurden, daß die Felle von.einigen Stücken völlig löchcricht be¬ funden worden stnd. 7. ES ist einleuchtend, daß, so wie jeder in den lebenden thicrischcn Körper eingedrungene fremde Körper Schmerz, Unruhe und Störung in der Verrichtung deS verwundeten TherleS hervorbringen muß, dieß auch bei den auf die vorerwähnte Art verletzten Schafen der Fall seyn müsse. Diese Wirkungen werden natürlich um so bedeutender und nachthei- liger seyn, je mehr Samen eingedrungen sind, und je tiefer dieselben in die unter der Haut befindlichen T heile sich versenken, so, daß dabei, zumal da der verletzende Körper in der Wunde zurückbleibt, auch ein allgemeines Leiden entstehen kann, welches, wenn gleich nicht gerade den Tod des Thieres herbciführend, doch immer »nächtig genug seyn wird, die gute Er¬ nährung des Thieres, und alle davon abhängigen Verrichtungen namhaft zu stören. Am übelsten dürften besonders jene Heerden dabei hergcnommen wer¬ den, in welchen sich mehrere Schwächlinge oder Kränklcr befinden, und selbst in dem minder nachthciligen, und vielleicht am öftesten vorkommen¬ den Falle, wo diese Samen lediglich iir der Wolle hängen bleiben, oder nur oberflächlich die bei Schafen sehr gefäß- und nervenreiche Haut ver¬ letzen, wird die Verunreinigung und Verfilzung der Wolle, und die be¬ ständige Reizung der Haut, in der die Wolle ihre Wurzel hat, und die Nahrung erhält, gleichmäßig zu manchen Nachrhcilen in der Menge und Güte der Wolle, und in der erforderlichen Beschaffenheit der Hauc Anlaß geben, welche von jedem klugen Schafzüchter so viel möglich venmeden werden sollen. 8- DaS Resultat dieser auf Beobachtung und Versuche beruhenden Thatsache ist nunmehr: daß die Samen Les Pfriemengrases, wenn sie ein¬ mal der Wolle anhängcn, ») dieselbe verunreinigen und verfil¬ zen; b) in den Körper eindringen, und dadurch das Fell und bei ihrer weitern Fortbewegung auch die tiefer liegenden 3 34 Lheile, und so fort di« Eingeweide verletzen «nd in ihren Vorrichtungen stören; c) d i c E r n ä h r u n g mehr un d m e h r her¬ ab se tz e n; und endlich cl) in Folge d i e se r schä d l-ich e n W i r k u n» gen selbst den Tod, der zwar bei den 4 absichtlich sinit Pfriemengras-- samen bestreuten Schafen nicht erfolgt ist, verursachen können. Die¬ ses Sachergcbniß verdient daher mi: vollem Rechte die Aufmerksamkeit je¬ des Schafhältcrs, und dürfte selbst für denjenigen Theil derselben nicht ohne Interesse bleiben, auf deren Schafwcidcn daS schädliche Pfriemen¬ gras sich gar nicht, oder in nur so geringer Menge vorfindet, das; sie da¬ durch noch keinen Nachtheil erlitten haben. In dieser Voraussetzung wird es zunächst erforderlich sehn, die Pflanze, welche jenen Samen erzeugt, genau kennen zu lernen, wozu zum Theil zwar schon eine kurze empirische Beschreibung derselben zurcichen dürfte, da sie in den Ländern der k. oster. Monarchie häufig verkommt, und besonders dort, wo sie auf Wiesen und Hutungen einheimisch ist, ihres auffallenden Acußern wegen von Jeder¬ mann gekannt ist. 9- Der Name dieses Gewächses, welches zu den Gräsern gehört, ist, wie schon früher erwähnt worden ist, Pfriemengras. Von diesem Pfriemengras kommen besonders zwei Arten in unfern Provinzen häufig vor, nämlich: daS fedrige und das haarige Pfriemengras. 10. Das fedrige Pfriemen gra S (hier und da auch unter dem Namen: FedergraS, Sandfeder, Spartogras, Marienflachs bekannt) wird besonders häufig in Oesterreich und Ungarn auf trockenen und sandartigen Weiden und Hügeln gefunden. Zn Oesterreich wächst es sehr häufig auf den Bergen von Baden, und auf den bis an die Donau hin sich erstreckenden Hutweiden, vorzüglich bei Wiener-Neustadt. Dieses Gras wird 3 Fus; und darüber hoch, sein- Halme von 2 bis 3 Fus; Höhe sind steif glatt, mit 2 bis 3 Gelenken versehen, die Blätter bis 2 Fuß lang, steif, auswendig scharf, ziemlich flach, am Ende zusammengerollt. Die auf der einfachen Rispe sitzenden einfachen kurzen und steifen Aeste tragen eine beiläufig Zoll lange, schmale Achre, auf welcher seiner Zeit die länglichten Samen in eine fast sedcrartige Decke (der Blumenspelz) cingehüllt sich befinden. Dieser Vlumcnspelz, welcher später fest und hart wird, besitzt unten, wo er auf dem Blumenstiel auf- sitzr, ein eigenes anderthalb Linien langes, hartes, spitziges und schief ste¬ hendes Stielchen, welches daselbst mit Haaren dicht bewachsen ist, und 2 schneidende Ränder hat; am obern Ende Les SpelzeS sitzt eine ost schuh- lange Grane (Zeder), welche mit zweizeiligen weichen und abstehenden wei¬ sen Haaren versehen ist. Diese Art des Pfriemengrases, so wie die nach¬ folgend beschriebene, ist eine ausdauernde (drirch mehrere Jahre sich crhal- 8 »A lende) Pflanze, blüht in den Monaten Mai und Juni, und zeitiget ihre Samen vollkommen im Juni. 11. b) Das haarige Pfriemengras wächst eben so, wiedie früher bc- schriebcne Grasart auf trockenem, sandigen und rauhen Boden, und wird hicr- landes häufig angetroffcn. ES erreicht mit der vorgenannten fast die glei¬ che Höhe, seine Halme sind jedoch steifer, scharf und mit mehreren Ge¬ lenken versehen; die Blätter sind schmäler, am Rande scharf, an der dem Stamme zugcwendeten Fläche wcichhaarig und gegen ihr Ende hin völlig zusammengercllt; die RiSpe hat mehrere und längere Aeste, welche meh¬ rere, jedcch fast um die Hälfte kleinere Ashren tragen, als das fedrige Pfriemengras. Die Blumenspelze sind eben so, wie bei dem fedrigen Pfriemengras, unten mit einem haarigen Sticlchcn, an der Spitze aber mit einer halben Schuh langen, feinen und haarförmigen verschieden gekrümm¬ ten Grane versehen. Der in den Spelzen cingsschlossene Same ist viel kleiner als vom fedrigen Pfriemengras. Die Blüthezeit ist im Julius. 12. Die Zeit, in welcher das Pfriemengras für die Weidcschafe schädlich werden kann, ist, wie schon aus dem früher Besagten erhellet, diejenige, wo die Samen dieser Pflanze zur Reifs kommen, und sich leicht von ihr trennen; also besonders die Sommermonate Juni und Juli bis August. 13. Wenn nun die Schafe um diese Zeit auf einer solchen Weide sich befinden, worauf eine oder beide Arten dcS Pfriemengrases wachsen, an diesen vorüberstreifen, oder sonst mit ihnen in Berührung kommen, so werden sich die reifen Samen leicht von dem Gewächse absondern, und vermög ihres Baues der Wolle anhängen. Außerdem, daß die Wolle der Erfahrung zufolge dadurch verunreiniget wird, und sich verfilzt, so gelan¬ gen diese Samen auch vermög einer ihnen cigenthümlich zukommenden dre¬ henden Bewegung gegen die Haut hin, dringen durch die stechende und schneidende Beschaffenheit ihres Stielchcns in dieselbe ein, und können so¬ wohl dadurch, als durch den gegenseitigen Druck der Lhiere auf einander, durch das Liegen auf den Weiden oder in den Srallungen u. s. w. die Haut sogar durchbohren, und allmählig durch ihre fortwährende sslbstthä- tige Drehung und die Wirkung der darunter liegenden Fleischthcile in das Muskelfleisch, ja selbst in die Körperhöhlcn und dis darin befindlichen Eingeweide, so wie es bei den absichtlich mit diesen Samen bestreuten Schafen der Fall war, gelangen. 14. Dieser Same ist sonach hinsichtlich seiner Wirksamkeit völlig nur. als ein mechanisch verletzender spitziger Körper anzusehsn, der dort, wo er cindringt, eins Verwundung, Entzündung mit ihren üblen Folgen, und eine größere oder geringere Störung in der Verrichtung dcS beleidigten Thciles verursachen kann. 3 * s« E« bedarf auch keines weitern Beweises, das der Gesundheitszustand und das Wohlbefinden des beschädigten Thiercs in dem Verhältnisse ln- den müsse, als die Zahl der ein- und durchgedrungcncn Samen größer, und die verwundeten schmerzhaften und entzunderen Stellen vermehrt wer¬ den. Diese nachthcilige Wirkung wird dadurch noch erhöhet, dass die Sa¬ men eine lange Zeit hindurch ihre feste und verwundende Eigenschaft bcibe- halten, daher stets als ein fremder und schädlicher Körper fonwirken, biS fi« endlich langsam erweicht, zersetzt und aufgelöst werden. 15- Ist der dargeftcllte Nachthcil anerkannt, und die Ursache dessel¬ ben erwiesen, so fordert die Sache selbst eine Abhilfe; die Hilfe aber, welche zur Sicherung der Schafhecrden vor diesem neu entdeckten Feind, welcher daS Ercrägniß und die Qualität der Wolle, die Beschaffenheit der Haut, die Ernährung des Körpers, und überhaupt die Gesundheit uud selbst das Leben dieser Thiere auf eine gleich nachtheilige Weise beeinträch- rigen kann , dürfte sich lediglich nur auf Vermeidung der Ursache beschrän¬ ken, indes von einer besonder» Behandlung der verletzten Schafe, bei dc- iwn die eingedrungenen und größtcnthcils schon in und unter der Haut verborgenen Samen gesucht und künstlich herausgenommcn werden müßten, der Schwierigkeit dieser Aufsuchung und Operation wegen nicht die Rede seyn kann. DaS Mittel aber, Lieser Schädlichkeit zu entgehen, besteht einzig und allein») in der Ausrottung der Pflanze sammt ihrer Wur¬ zel, oder in der jährlichen Ni Überschneidung oder Abmähung derselben in den Frühlingsmonaten, wo die Pflanze häufig vorkommt, und wo sie nicht ausgerottet werden kann; t>) in der V ermei dung sol¬ cher Weideplätze während der Zeit» wo die Pflanze reife Samen trägt. Der Vorzug der ersten Methode vor der letztgenannten ist einleuch¬ tend, obwohl die gänzliche Ausrottung, deren Art und Weise der Wahl des Oeconomen überlassen bleiben muß, manchen Schwierigkeiten unterlie¬ gen mag, und eine fortgesetzte Sorgfalt und Wachsamkeit von Seite des Grundeigcnthümers erheischt, wenn er seinen Zweck völlig erreichen will. 9) Gedächtnis - Medaille der ersten Dcccnnalfcier der stcyermärkischen Landwirthschafts - Gesellschaft. Se. Ercellenz der Herr Landes-Gouverneur unser hochverehrtester Herr Protektor geruhten dem permanenten Ausschüsse der k. k. Landwirth- schasts-Gesellschaft mit Decret vom 12. December 1829, Nro. 508, ein für die hiesige Landwirthschafts-Gesellschaft bestimmtes, Hochdemftlbcn zu¬ gekommenes Exemplar jener Gedächtnis - Medaille , welche Se. kaiserliche sr Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Johann, aus Anlaß der er¬ sten Dccennalfeier der steyermärkischen Landwirthschafrs-Gesellschaft prägen ließen, zu übermitteln, und es dem Ausschüsse anheim zu stellen, dem er¬ habenen Geber den ehrerbiethigen Dank abzustatcen. Der Ausschuß erlaubte sich seine Dankgefühle mittelst folgenden Schrei¬ bens auszudrücken: Eure kaiserliche Hoheit! Durch die Huldvolleste Gnade Eurer kaiserlichen Hoheit ist dem chr- erbiekhigstgefertigten permanenten Ausschüsse der krainischen Landwirth- schafcs-Gesellschaft ein Exemplar der Gedächtnis!-Medaille der ersten De- cennalfcier der k. k. steyermärkischcn LandwirthschastS-Gesellschaft zuge¬ kommen. Aon dem lebhaftesten Dankgefühle durchdrungen, waget eS demnach der permanente Ausschuß, als Organ des Landwirthschafrs-Vereins in Kram, Eurer kaiserlichen Hoheit die tiefeste Huldigung' und die Gefühle der dankbaresten Verehrung, mit welcher alle Herzen erfüllt sind, an Tag legen zu dürfen. Dieses erhabene Denkmal wird der ehrfurchtsvollste Ausschuß in der nächsten Versammlung zur allgemeinen Kenntnis; bringen, sund ist schon rm voraus überzeugt, wienach solches, und nebstbei das unschätzbare Glück, einen Sprossen des erlauchtesten Kaiserhauses, einen erlauchten Prinzen von so umfassenden Kenntnissen als obersten Protektor zu verehren, ber dem Verein alle Triebfedern erwecken werde, um sich in landwirrhschaftli- cher Hinsicht dem Staate und dem Vaterlands stets nützlich zu beweisen. Geruhen daher Euere kaiserliche Hoheit von dem ehrcrbiethigsten Aus¬ schüsse die unbcgränzte Verehrung, die lebhafteste Dankbarkeit und die ehrfurchtsvollestc Ergebenheit mit der gewohnten huldvollen Nachsicht auf¬ zunehmen. 10) Janscha's Unterricht in der Bienenzucht betreffend. Die k. k. steyermärkische Landwirthschafrs - Gesellschaft hatte sich mit Note vom 5. November 1829 an diese Gesellschaft mit der Anfrage ge¬ wendet, ob die Gesellschaft nicht geneigt wäre, von der letzten Ausgabe des Janscha'schen Werkes über die Bienenzucht in krainischcr Sprache, welche in Kram auch bereits vergriffen ist, eine neue Auflage zu bewerk¬ stelligen, damit außer dem eigenen Bedarfs im illyrischen Königreiche auch noch die kleinere Anzahl Bienenzüchter in den windischen Gegenden von Stehermark, welche bereits hierauf 200 Exemplarien subscribirr haben, »8 versehe» werden konnte», wobei jedoch ausdrücklich bemerkt wurde, daß das Exemplar mit sieben Steindrucktafeln nicht über 20 kr. M. M. zu stehen kommen darf. Ueber vorläufig gepflogene Rücksprache mit den hierortigcn Buchdru¬ ckern, welche jedoch keinen günstigen Erfolg hatte, war man bemüßiget, der steyecmärkischen Gesellschaft zu erwicdern, daß cs sich nicht erwarte» lasse, daß hicrlandeS hinreichende Subscribenten aufgebracht werden dürf¬ ten, weil die meisten Mitglieder mit diesem Büchlein versehen sind, für ledigliche 200 Ercmplarien aber, die in Steyermark abgenommcn werden wollen, kein hiesiger Buchdrucker die Auflage übernehmen zu wollen sich her¬ beilaffe, auch solche nicht übernehmen könne, weil cs vorausgesetzt wird, daß um das hohe Imprimatur zu erhalten, erst das Verlagsrecht darge- than werden müsse, welches, wenn es auch dem ursprünglichen Verleger überlassen werden sollte, doch ohne Honorar nicht geschehen dürfte^ Die¬ sem hat man noch die Bemerkung beigefügt, daß der Kreisbuchdrucker in Cilli, Joseph v. Bacho, voriges Jahr mit einer Zuschrift an diese Gesell¬ schaft sich verwendet, und einige Ercmplarien dcS fraglichen Bienenbüch¬ leins ä 20 kr. M. M. »»getragen habe, welche man aber aus obigen Ur« fachen nicht abgenommcn hat, somit vielleicht auf diesem Wege dem dort eincretsnden Bedürfnisse abgcholfen werden dürfte. Indessen bleibt der diesseitige Wunsch immer rege, für die so vieles nachbqrlichen Freundschaftsbezeigungen Gegendienste leisten zu können. s» m. Vortrag des Herrn Professor von Vest über die im verstossenen Jahre 1829 in der Provinz Krain und in dem Villacher Kreise Statt gefundenen Veredlungen der Obstbäume. den Berichten der k. k. Kreisämter an das hohe Gubermum geht der überzeugende Beweis hervor, das; man allenthalben mit der Vermeh¬ rung sowohl als auch der Pflege der Obstbäume vorschreite. Zn ersterer Hinsicht liefert für den Jahrgang 1829 das k. k. Kreis¬ amt Adelsberg einen sehr ergiebigen Ausweis über theils aus eigenem An¬ triebe, theils bei Erhalt von Heirathslicenzcn gepflanzte Obst- sowohl als anders Bäume und zwar: über 2710Aepfcl-, 2589 Birn-, 4589 Zwetsch¬ ken-, 921 Nuß-, 72t Kirsch-, 266 Maulbeer-, 154 Pfirsich- und 1616 theils Linden- theilS Pappelbäume, in der Gesammtzahl von 12566 Stücken. Hierunter haben sich der Anzahl nach vorzüglich die Bezirke Prem und namentlich der dortige Ortsvicar, der bereits als ein thätiger und einsichtsvoller Pomolog bekannte Herr Peter Al le sch hervorgethan. Diesen folgen die Bezirke Freudenthal, Haasbsrg, Adels- herg und Jdria. Der Bezirk Wipbach hat die meisten Linden und Pappeln, näm¬ lich 1547 Stücke gepflanzt. In Betreff der Pflege dec Obstbäume stimmen alle k. k- Kreisämter überein, daß die Besitzer derselben nicht nur die zeitweise Zerstörung der so schädlichen Raupen sich eifrigst angelegen seyn lassen, sondern daß sie auch alles anwendcn, um die Stämme und Kronen von den an selben haftenden Moos und Flechtenarten, welche der Brut dieser der Obstcultur so nachtheiligcn Jnftcten zur Wiegs dienen, zu befreien. L«» Herr KreiSforstcommissär Perst n a im AdelSbergec Kreise, der sich um die Bepflanzung der dortigen Gemeinden mit Roßkastanien (^ercu- lus kippocL3tsnum) ein bleibendes Verdienst gesammelt hat, ersuchte im vorjährigen Frühjahre den permanenten Ausschuß um 50 Metzen aus dem Grunde, um in dem Bezirke Prem dir Baumschulen mit dieser Frucht zu vermehren, indem die Gemeinden diese- Bezirkes stch von der Nützlichkeit de» Anpflanzung dieser Baumart überzeugt halten, und wünschen, daß ihre 14000 Zoch messenden Gemeindehutweiden damit besetzt werden. Der permanente Ausschuß entsprach diesem Wunsch dadurch, daß dem Herrn KreiSforstcommissär durch das Ausschußmitglicd Herrn Bürgermei¬ ster Hradeczky 30 Metzen Roßkastanien im abgelaufencn Herbste zuge- sandt wurden. Das hohe Gubernium hat den von diesem permanenten Ausschuss« an hochselbes unterm 1. Februar d. I. gestellten Antrag, den Herrn Be- neficiaten Thomas GrcSnik und den Schullehrer Anton Antontschi tsch, beide zu St. Veit bei Sittich, da sie nicht nur die Obstveredlung für sich betrieben, sondern auch mit vielem Eifer den Schulkindern hierin Unter¬ richt ertheilten, die hohe Zufriedenheit zu bezeigen, unterm 13. Februar d. I. beifällig berücksichtiget, und veranlasset, daß diese hohe Zufrieden- h-itsbezeigung an genannte zwei Individuen nicht nur durch das k. k. Kreis- amt zu Neustadt! mitgetheilt, sondern auch der Landeszeitung cingerückt wurde. Dieser einzelne zur Kenntniß gelangte Fall bezeuget, was in diesem so wichtigen landwirthschafklichen Zweige, der mehr durch Mangel an gu¬ tem Willen zu vernünftigen Versuchen, als durch Clima und Boden in manchen Gegenden zurückgesctzt ist, guter Wille und Lhätigkeit vermag. Auf dem platten Lande sind es gerade die Geistlichen, die durch ihren Impuls, die Schullehrer, dis durch ihre Verwendung und populären Vor¬ trag auf die Jugend und besonders auf die Schulbesuchenden in diesem Culturzwcige einwirken können. In feder Gemeinde gibt cs noch Gemeindeweiden, die ohnehin den Beteiligten den kärglichsten Nutzen gewähren, und wovon es der politi¬ schen Obrigkeit nicht schwer fallen würde, '/2 oder nach großerm Maßstabe 1 Joch zur Anlegung der Samen- und Baumschule zu erhalten, welche unter der Mitwirkung des Schullehrers und dem ermunternden Beifalle der Ortsgeistlichkeit von der Schuljugend gewiß mit Freuden gepflegt wer¬ den würden. Der permanente Ausschuß ist der unvorschreiblichen Meinung, daß es um so mehr an der Zeit sei, die Sache in Berathung zu ziehen, da mit dem heurigen Sommcrcurse bereits 9 Schullehrer-Praparanden auf Ver¬ anlassung der Oberaufsicht der deutschen Schulen angefangei» haben, die 4» Vorlesungen über die Obstbaumzucht an der landwirchschafclichen Lehran¬ stalt des hiesigen k. k. LyceumS zu besuchen, und auch bei der Obstvered¬ lung selbst verwendet werden. Zum Unterricht der Schuljugend wird der vom Herrn Pfarrer Pierz verfaßte Lrsinsl-i Vertnar hinreichen, und um die Bemühungen der sich hierin auszeichnenden Schullehrer anzuerkcnnen, glaubt der permanente Ausschuß öffentliche Belobungen und wirkliche Belohnung, z. B. im Gel¬ ds, oder Medaillen, oder in Abreichung von Obstveredlungs-Instrumenten dieser hohen Gesellschaft vorschlagen zu dürfen. Herr Pfarrer Pierz hat seine kleine Curatie Petsch bereit- gegen die Pfarre Pirkendorf in Oberkrain vertauscht, wodurch er in eine für die zur Obstbaumzucht erforderlichen Mittel günstigere Lage gekommen ist; wir dürfen daher im kommenden Jahre, wo der Herr Pfarrer in seinem neuen Haushalte schon vollkommen eingerichtet seyn wird, eine Ankündi¬ gung der verschiedensten Obstsorten mit Sicherheit erwarten. 4S IV. B o e t e a g des Herrn Bürgermeisters Johann Ncp. Hradeczky über die Resultate der am Morastantheile Volui- bis nun bewirkten Urbar¬ machung, nebst den Anträgen wegen der künftigen Bestellung dieses Musterhofes. Berufung auf die im Gegenstände der Morastaustrocknung vorge¬ brachten Anträge und gefaßten Beschlüsse der hochansehnlichen Versamm¬ lung vom 20. November 1827, 30. Zuni und 20. November 1828 dann 2. Mai 1829 muß vorläufig bemerkt werden, daß sich der Herr Präsident Vorbehalten habe, über die zweckmäßigen Verfügungen am Moorgrunde Volar in der Herbstsitzung des vorigen Jahres den geeigneten Vortrag zu erstatten. Da diese General-Versammlung aber wegen cingetretener Hinder¬ nisse unterblieben ist, und Referent in Folge seiner Erklärung vom 10. December 1828, womit er die erwähnte Realität wieder in daS Eigen- thum der hochansehnlichen Gesellschaft abgetreten hat, zur Besorgung der¬ selben ermächtiget wurde; so fand er sich veranlaßt, dem permanenten Aus¬ schüsse am 14. März l. I. zuerst den Erbpacht-Vertrag zwischen dem Magistrate dieser Provinzial-Hauptstadt und der k. k. Landwirthschafts- Gcscllschafc über diesen Moorgrund, nach erhaltener Bewilligung des hoch¬ löblichen k. k. GuberniumS vom 7. Žuli v. I. Zahl 14929, und dann seine unvorgreifliche Meinung über die fernere Bestimmung dieses für die Morastcultur so wichtigen Unternehmens in Vortrag zu bringen. Da der hochansehnlichen Gesellschaft die Uebcrnahms-Urkunde der erwähnten Realität noch nicht bekannt ist, so sieht sich der permanente Ausschuß verpsiichcet, dieselbe seinem vollen Inhalte nach vorzucragcn, da- .«s mit der hochansehnliche Verein die Rechte und Verbindlichkeiren in Bezie¬ hung auf dies; übernommene Grundstück umfassend erkenne. Erbpacht »Vertrag. Zwischen dem Magistrate der k. k. Provinzial-Hauptstadt Haibach, als Obereigenthümer an Einem, und der k. k. handwirchschaftS-Gesell¬ schaft in Krain, in Folge Beschlusses der allgemeinen Versammlung vom 2- Mai 1829, als Nutzeigenrhümer am andern Theile ist über ertheilte Bewilligung deS hochlöblichen k. k. LandeSguberniums vom 7. Juli 1829, Nro. 14929, folgender Erbpacht - Vertrag geschloffen worden: ItenS. Der Magistrat der landesfürstlichen Provinzial-Hauptstadt Laibach überläßt von dem ihm eigenthümlichcn Moss-Terrain, Volar ge¬ nannt, die in dem Situations-Plane vom 6. Februar 1829 sub I be¬ zeichnete unfruchtbare Strecke, im Flächeninhalte von 35 Joch 423 Klaf¬ tern, der k. k. Landwirthschafts - Gesellschaft in Krain, mit Vorbehalt deS Obercigenthums, in das fortwährende unwiderrufliche Nutzungseigenthum, und crtheilt derselben die Befugnis; zur Gewähranschreibung auf diese Rea¬ lität bei dem städtischen Grundbuche auf ihren, der k. k. krainischen Land¬ wirthschafts-Gesellschaft Namen, gegen dem, daß dieser Terrain fortwäh- rcnd mit den zweckmäßigen Wohn- und Wirthfchaftsgebäuden versehen, als eine rücksäffige LandwirthschaftS-Realität, und nie als Uebcrland- grund benützt werde. 2tcnS. Die k. k. Landwirthschafts -Gesellschaft in Krain und jeder künftige Bcsitznachfolger erwirbt durch Uebernahme dieser Realität die Ei¬ genschaft eincS ErbpächterS, und hat als solcher zur Anerkennung des Magistrates zu Laibach als Obercigenthümers, nach Maßgabe des 1122ten und 1124tcn §. des bürgerlichen Gesetzbuches, einen jährlichen unsteigerli- chen ErbpachtzinS von 20 kr., sage zwanzig Kreuzer Conventions- Münze von jedem Joche des an sie überlassenen Terrains, mithin von 35 Joch und 423 Klafter, sage: fünf und dreißig Joch, vier Hun¬ dert drei und zwanzig Klafter, jährlich Eilf Gulden vierzig Kreu¬ zer ConventionS-Münze in der ersten Hälfte des Monats November ffe- dcn Jahres an die städtische Caffe zu entrichten, und kann von dem Erb¬ pächter weder der Nachlaß des dermal gewöhnlichen fünften Theils, noch sonst ein Abzug «»gesprochen werden. Da jedoch alle auf diesem Moos- Terrain liegenden Antheile sich in ödem Zustande befinden, so hat diese Gabeneindienung erst »ach Verlauf von zehn Jahren zu beginnen, somit für diesen Anthcil vom Jahre 1840 anzufangen. Ziens. Wird be» jeder Veränderung des Besitzers an dieser Realität in aus- und absteigender Linie sowohl, als in Erbfällen der Seitenlinien 44 ein Sterblehen un Geldbeträge des Einjährigen Erbpachtzinses oder 20 kr. vom Joch ohne Abzug des fünften Theils bedungen. 4tens. In Verkaufsfällen, oder im Falle der Uebergabe unter ge¬ benden in der Seitenlinie, ist das Laudemium mit 10 Procent des reinen, damaligen Grundwerth-s ohne Abzug des fünften Theils zur Stadtcaffe, und in jedem Falle die gewöhnliche Schirmbrief, und Schreibtare, wie solche beim Grundbuche deS Magistrates von Rusticalgründcn bezogen wird, zu entrichten. Stens. Zur Beförderung der Cultur ist bei dem ersten Veränderungs¬ falle des Besitzers dieser Realität weder ein Sterblehen noch ein Laude- mium zu bezahlen. 6tcns. Di- auf dieser Realität seiner Zeit nach Verlauf der gesetzli¬ chen Freijahre bestimmt werdenden landcsfürstlichen gewöhnlichen und ausicr- gewöhnlichen Steuern hat der jeweilige Besitzer dieser Realität au» Eige¬ nem zu bestreiten. 7tens. Di- auf Kosten des Magistrates bisher geschnittenen Gränz- graben ist jeder Besitzer auf sein- eigenen Kosten bestens zu unterhalten schuldig, und der Magistrat behält sich vor, auf dieser Realität noch jene Gräben oder Wege zu errichten, di- in der Folge zur Bewirkung der Morastentsumpfung oder zur Herstellung der nothwendigcn Communication erforderlich seyn sollten, wozu der Grundbesitzer den erforderlichen Terrain unentgeltlich abzutreten verpflichtet ist. 8tenS. Der Magistrat der landesfürstlichcn Hauptstadt Laibach bedingt sich den fortwährenden untheilbaren Bestand dieser Realität bevor, jund jeder Erbpachtbesitzer derselben verzichtet auf die Befugnis; der Hintangabe eines Theils, oder der Absonderung einiger Parcellen derselben, damit die¬ se» Grundstück hinlänglich bleibe, um einer zum Nährstande gehörigen Familie den Unterhalt zu verschaffen. Nur besonder- Verhältnisse können davon ein- Ausnahme bewirken wenn hiezu von Seite des Magistrates die Bewilligung nicht verweigert wird. 9tens. Die Kosten der Gewähranschreibung bei dem hochlöblichen k. k. Stadt- und Landrechte und die des Schirmbriefes bei dem Grund¬ buche des Stadtmagistrates hat die k. k. Landwirthschaft».-Gesellschaft bestreiten. " Laibach am 2. März 1830. Diese Urkunde wird der späten Nachwelt die unvergeßliche Epoche bezeichnen, in welcher -in Werk zu Stande kam, daS seit mehr als fünf MS Jahrhunderten die väterlichen Sorgen der edclmüthigen Finnen unseres Vaterlandes vermehrte, aber erst da zur segenvollen Reife gelangen konn¬ te, als die rreugchcrsamsten Bewohner dieser Stadt das ewig unverge߬ liche Glück genossen haben, gleichsam unter den Augen des allergnädigsten Monarchen die herkulische Arbeit zu beginnen, die nun schon so weit ge¬ diehen ist, daß die hochansehnliche Gesellschaft mit gewissenhafter Wahr¬ heit behaupten kann, sie habe dem ewig unfruchtbar geglaubten Moraste Nahrungsmittel für Menschen und Thierc abgedrungen; sie habe den Be¬ weis geliefert, was Mcnschcnkräfre vermögen, wenn sie von so hochgeach¬ teten Corporationen unter dem Schutze so edelgesinnter Protektoren gelei¬ stet werden. Auf diesem, dem hochansehnlichen Vereine cigcnthümlichen Terrain, auf dem vor zwei Jahren noch viele Strecken unzugänglich, alle aber so sehr sumpfig waren, daß sie nur böse Dünste verbreiteten, wohnte im ketztvcrfloffcnen Jahre schon eine Familie von fünf Personen im trockenen, reinlichen Hause; auf diesem Terrain wurde die hinlängliche Quantität der Lebensmittel aller Art, nämlich Sommer- und Winterkorn, Hirse, Heiden, Fisolen, Erdäpfel, Kraut und Rüben zu ihrer Verpflegung er¬ zeugt; ein Hornviehstand von 5 Stücken unterhalten, und drei Kälber sind daselbst im zweckmäßig gebauten Stalle zur Welt gekommen; wodurch alles erreicht wurde, was eine Bauernwirthschaft bedarf, weil auch hin¬ längliches Brennmaterialc aus dem Boden gegraben worden ist, und noch fernerhin bis zur Emporbringung eines Waldstandes daselbst vorhanden liegt, und weil endlich durch zweckmäßig verfertigte Gräben, die nur noch mit den erforderlichen Schleusten versehen werden müssen, den Ansiedlun¬ gen das Trinkwasscr aus den Bergquellen in verschiedenen Richtungen zu- gcführt wird. Ließ Denkmal der Huld und Gnade des allergnädigsten Monarchen, der grostmüthigen Unterstützung unseres erhabenen Protektors, und des eifrigen Strebens der hochansehnlichen Gesellschaft wird nicht gleich an¬ dern menschlichen, mit aller Berechnung und Vorsicht zu Stande gebrach¬ ten Werken zu Grunde gehen; cs ist bleibend, belehrend, und wird durch die Erkenntnis; des segenreichen Erfolges schnell wirkend, wie das vor Augen liegende Beispiel darthut; indem schön drei Ansiedler auf dem näm¬ lichen Moorgrunde im Laufe des verflossenen Jahres sich den größten Theil ihrer Nahrung auf demselben erbauten, den beispiellosen Winter mit ih¬ ren Familien in warmen Stuben überlebten, und nun den Moorgrund zur Erweiterung ihres Ackerfeldes behauen, ohne von einer Uebcrschwem- mung, die über halb Europa so namenloses Elend verbreitete, auch nur den mindesten Nachtheil erlitten zu haben; weil der Laibacher Morast nach allen Richtungen von solchen Flüssen und Bächen durchschnitten ist, dir auch bei dem strengsten Dineer nur auf kurze Zeit frieren, und nun nur auf kurze Zeit die Niederungen inundiren, seitdem durch die kaiserliche Munificenz und durch daS kaum glaubliche unermüdete Zusammenwirken der umliegenden Gemeinden der Laibachfluß von den in demselben befind- lichen tausendjährigen Hindernissen durch die Stadt und unter derselben befreit, somit der schnelle Abfluß aus allen Scitenflüffen und Bächen be¬ fördert worden ist. Alle diese Umstände lassen keinem Zweifel Raum, daß das belehren¬ de Beispiel der hochansehnlichen Gesellschaft dem Zwecke entsprochen, die Culturfähigkcit des schlichtesten MoorgrundeS unwiderlegbar erwiesen, und thätige Landwirthe zur Benrbarung dieses ungeheuren MorastlandeS er¬ muntert hat; indem auch von Seite der aufgestellten Morastaustrocknungs- Localcommission bereits an der Vcrtheilung der bisher ganz untragbaren Gemeinde-Moosterraine auf dringendes Betreiben der Benachbarten von Brundorf und Piauzbichel im Bezirke Sennegg, die daselbst Accker Her¬ stellen wollen, gearbeitet wird. Alle diese glücklichen Verhältnisse aber wären gewiß nicht zu Stan¬ de gekommen, wenn die hochansehnliche Gesellschaft diesen Gegenstand nicht so merkthätig unterstützt hätte; denn wie die Inschrift des Dankbar¬ keit-Monumentes darthur, daß dieses Werk schon vor 80 Jahren inju- riss temporrnn weichen mußte, eben so fehlte es auch dermal an Hin¬ dernissen aller Art keineswegs, und nur dem hochgeachteten Vereine, der sich des edclwirkenden Protcctors erfreut, war es möglich, die Unterneh¬ mung gegen animose Angriffe zu schützen. Nun ist das lang ersehnte Ziel erreicht, und es handelt sich heute um die Berathung a) ob die fernere Beibehaltung dieser Realität in eigener Bewirthschaf- tung noch unentbehrlich nothwendig sei, und d) ob sich der Fond deS Vereins in dem Stande befinde, die dießfalls noch erforderlichen Auslagen zu bestreiten. Der permanente Ausschuß (beehrt und verpflichtet durch das hohe Zutrauen der hochansehnlichen Gesellschaft) hat in seinen statutenmäßigen, monatlichen Sitzungen die Lösung dieser Aufgaben mit möglichster Umsicht Lerathen, und gefunden, daß die Cultivirung der erwähnten Realität un¬ ter dem unmittelbaren Einflüsse der k. k. Landwirrhschafts-Gesellschaft kei¬ neswegs mehr unumgänglich nothwendig, wenn schon wünschens- wcrch sei, und daß der Gesellschaftsfond zur Bestreitung des noch erfor¬ derlichen Aufwandes fernerhin weder verwendet werden dürfe noch könne. Die Gründe dieses Beschlusses sind zu evident, um sie der hochan¬ sehnlichen Versammlung erst in weitwcndigen Darstellungen mit indivi- duelen Nachweisungen zu wiederholen, und daher beschränkt sich Referent 47 mik auf den anerkannten Thalbcstand, daß diese Moorgrund-Wirthfchaft um so gewisser bereits als ein wirklicher Mustcrhos in Bearbeitung des Moorlandes angesehen wird, als sich neben den zweckmäßigen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden daselbst Aecker befinden, die nun schon mit Pferden bestellt werden, wodurch auch das Problem gelöst ist, ob dieses durch tau¬ send Jahre unter Sumpfwaffer gelegene Land wohl einer dauernden Cultur fähig werden dürfte, und wodurch die Bemerkung der Gegner die¬ ser Unternehmung, daß der Moorgrund höchstens nur als schlechter Wie- scngrund betrachtet werden könnte, zerfällt. So gewiß also in dieser Beziehung das vorgesetzte Ziel der hochan- sehnlichcn Gesellschaft erreicht ist, so wenig darf der Wunsch unterdrückt werden, daß sie sich der fcrncrn Mitwirkung an der Verbesserung dieses Culrurzwcigcs nicht ganz entziehen, vielmehr dort zum belehrenden Bei¬ spiele Mitwirken möchte, wo Vorurtheil oder übel berechnete Sparsamkeit die Beseitigung vieler Nachtheile hindern, während uneigennützige Versu¬ che zu solchen Mitteln führen könnten, durch welche eben so lästige als schädliche Felgen hintangehalten werden sollten. Ich erwähne hier vorläufig nur der in England und den Niederlan¬ den bei der Cultur der Moorgründe üblichen Anwendung des Gypses oder Kalks statt des wiederholten Torfbrennens, wobei die Stadt und ihre Um¬ gebungen auf mcilenweite Entfernung von dem so unerträglichen als der Gesundheit nachtheiligen Rauche befreit werden könnten; und ich erinnere hier nur in Kürze, daß das Gesellschafts-Mitglied Herr Magistratsrath Klobus auf seinem kleinen Moorgrunde bereits dießfalls die günstigsten Versuche gemacht hat, indem er einen Terrain von Einem Joche mir 18 Centner ungelöschten Kalk bestreut, und auf diesem öden, ganz untragba¬ ren Moosterrain bereits im vorigen Zahr eine sehr ergiebige Ernte an Korn von 10, und an Heiden von 8 Körnern gehabt hat, ohne denselben abzubrcnncn oder nur mit einer Handvoll Dünger zu versehen. Dermal steht darauf eine Kornaussaat von ausnehmend guter Hoffnung. Ich werde die Ehre haben, der hochansehnlichcn Gesellschaft in der nächsten Versammlung die ferneren Resultate dieser cingeleitcten Versuche mit GypS, Kalk und anderm Materiale zu liefern. Schon in dieser Beziehung, um das Brennen nach Möglichkeit zu beseitigen, glaube ich die Zngerenz der hochgeachteten Gesellschaft um so wünschcnswerther, als cs unbestreitbar wahr bleibt, daß gegen diese ein¬ gewurzelte Gewohnheit leichter durch anschauliches Gedeihen des beharrli¬ chen Strebens, als durch die strengsten Gesetze, deren Umgehung schwer zu hindern ist, mit Erfolg gearbeitet werden dürfte. Dieser Zweck kann aber auch erreicht werden, wenn sich der hochan¬ sehnliche Verein eben nicht mehr in dem unbeschränkten Besitze der 4» erwähnten, den Flachcnraum ven 35 Zechen enthaltenden Realität, son¬ dern nur in dem Stande befindet, dort auf einer angemessenen Strecke zum belehrenden Beispiele geeignete Versuche vorzunchmen; wobei LieVer- Mögenskräfte des Fondes keineswegs zu sehr in Anspruch kommen können, und der Nachtheil vermieden wird, der sonst aus der Vernachlässigung der übrigen Zweige deS wohlthätigen Wirkungskreises dieser Gesellschaft ent» stehen müßte. Um nun dieser doppelten Forderung zu entsprechen, hat Referent in der Sitzung am 14. März d. Z. auf den verstcigerungsweiscn Verkauf dieser Realität unter folgenden Bedingungen angetragcn: §. 1. Die der k. k. Landwirrhschafts-Gesellschaft in Krain gehörige, dem Magistrate der k. k. Provinzial-Hauptstadt Laibach als Erbpachtgut un- tcrthänige Realität am Morastgrunde Volar wird nach den un Situa- tionS-Plane vom 6. Februar 1829 »uk, I bezeichneten Gränzcn, nebst den auf derselben befindlichen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden und allen darauf vorhandenen Erd-, Mauer-, nieth- und nagelfesten Gegenständen um den Ausrufpreis von fünfhundert Gulden feilgebochcn, und im Licitarionswege an den Meistbietenden mit der Umschreibungsbefugniß und mit allen jenen Rechten und Verbindlichkeiten in daS Eigentum überlassen, mit welchen die k. k. LandwirthschafcS-Gesellschaft diese Reali¬ tät vermög Erbpachtvcrtrag vom 2. März 1830 zu besitzen und zu benützen berechtiget war. Es müssen daher §. 2 auf dieser Realität fortwährend die zweckmäßigen Wohn - und Wirt¬ schaftsgebäude erhalten, und dieselbe als eine rücksässigc Bauernwirtschaft, somit nicht als Ueberlandgrund benützt werden, weil es wesentlich daran gelegen ist, daß sie durch die möglichste Sorgfalt und die fleißigste Bear¬ beitung zu dem höchsten Ertrage gebracht werde, um dem Eigentümer als Familienvater ein hinlängliches und sicheres Einkommen zu verschaffen. AuS dieser Ursache ist auch, ungeachtet die politischen Gesetze die Zerstückung der Gründe gestatten, der fortwährende unrheilbare Bestand dieser Realität bedungen, und jeder Erbpachtbesitzcr derselben verzichtet auf die Befugnis; der Hintangabe eines Theils, oder auf die Absonderung ei¬ ner oder mehrerer Parccllen derselben, oder deren Ausscheidung in dem Grundbuche als Eigcnthum eines Dritten; es sei denn, .daß ihm hiezu der Magistrat als Ohercigenthümcr die Bewilligung ertheilt. §. 3. 41» §.3. Eben so hat es bei der laut Erbpachtvcrtrag vom 2. März 1830, 2, 3, 4 et 6 bedungenen Entrichtung eines unsteigcrlichen ErbpachteS pr. jährlichen 11 fi. '40 kr. in der ersten Hälfte des Monates November jeden Jahres, mit dem Jahre 1840 angefangen; des festgesetzten Sterb¬ lehens und des Laudemiums, dann Losung des Schirmbriefes, mit Befreiung für die gegenwärtig sich ergebende Besihveränderung, und der Uebcrnahme und Tragung der landesfürstlichen Steuern nach Verlauf der gesetzlichen Freijahre und der außergewöhnlichen Anlagen zu verbleiben, und es wird jedem künftigen Besitzer die Zehentbefreiung zugesichert. §. 4. Die auf Kosten des Magistrates geschnittenen Gränzgräben hat jeder Besitzer fernerhin auf seine eigenen Kosten zu unterhalten, und cs bleibt dem Magistrate frei, auf dieser Realität noch jene Gräben oder Wege zu errichten, die in der Folge zur Bewirkung der vollkommenen Morastent¬ sumpfung oder zur Herstellung der nothwcndigen Communication erforder¬ lich seyn sollten, wozu der Grundbesitzer den nothwcndigen Terrain unent¬ geltlich abzutreten verpflichtet ist. §. 5- Von dem bei der Versteigerung erzielt werdenden Mcistbothe hat der Erstcher binnen 30 Tagen nach bekannt gemachter Genehmigung der Li- citation durch die k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft den sechsten Theil bar zu erlegen, und es wird ihm nach Erfüllung dieses Concract-Beding- niffcs, wozu er sich mit seinem sonstigen dermal besitzenden beweglichen und unbeweglichen Vermögen, und zwar hinsichtlich des letztern mit Er- theüung der Jntabulations-Befugniß des Licitationsprorocolls auf selbes verbindlich macht, die zur Erwirkung der Umschreibung der erstandenen Realität auf seinen Namen benöthigte Aufsandungs-Urkunde ausgefolgt. Nach der Berichtigung dessen hat der Erkäufer durch vier Jahre nichts zu bezahlen, vom Jahre 1835 hingegen bis inclusive des JahreS 1839 bezahlt er mit 15. October jeden JahreS den fünften Theil des noch übrigen Kaufschillings ohne Interesse. Sollte er aber welche Frist nicht genau einhalten, so hat er von der verfallenen Rate die 5 A Verzugszinsen zu entrichten. Zur Sicherstellung dieser Kaufschillings-Raten und Verzugszinsen wird der Erstcher verpflichtet, gleichzeitig mit der Umschreibung der Reali- 4 s« töt auf seinen Namen auch die Zntabulation des Licitalions-Protokolls auf seine Kosten zu erwirken. §. 6. Di« Verkaufsversteigerung ist nach gemachtem Anbothe für den Er¬ stehe« verbindlich, und cs sind daher von diesem Zeitpunkte angefangen alle in diesem Protocolle enthaltenen Bedingnisse für den Mcistbiether bin¬ dend, und das von ihm gefertigte Licitations-Protokoll soll mittlerweile die Stelle des ihm ausgefercigt werdenden Erbpachtvertrages und Schirm¬ briefes vertreten. Von Seite der bevollmächtigten Licitations-Commission hingegen wird die Genehmigung der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft vorbehalten, und es tritt für diese nur nach ertheiltcr Gutheißung des Vereins bei der allgemeinen Versammlung vom 2. Mai l. Z. die Genehmigung ein, die dem Ersteher unaufgehalten bekannt gegeben werden soll. Diesem gemäß wird der Erstehcr gleich nach erfolgtem Zuschläge in so fern als wahrer Eigcnthümer angesehen, daß jede durch was immer für ein Ereigniß oder Unglücksfall sich ergebende Beschädigung an dem versteigerten Gute oder an dessen einzelnen Bestandtheilen nur ihm zur Last fällt, und er sodann unter keinem Vorwande von dem einmal ge¬ machten Anbothe abzustehcn, oder die Vergütung eines inzwischen gemach¬ ten Aufwandes anzusprechen berechtiget ist. 7. Damit die k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft auch fernerhin rücksicht¬ lich der Bcnützungsart der Morastterrainc Versuche vornehmen und das Resultat derselben als belehrendes Beispiel darsiellen könne, behält sie sich an dieser Realität einen von ihr nach Belieben auszuwählendcn Terrain von einem halben Joche auf die Dauer von zehn nach einander folgenden Jahren zur unentgeltlichen Benützung bevor. Diese Benützung wird als ein dingliches, sowohl gegen den Erstehe« als dessen Bcsitznachfolgcr geltendes Recht angesehen; daher auch die Ein¬ verleibung dieses Bedingnisses in das Grundbuch verabredet wird. §. 8. Der gegenwärtige Erstehcr sowohl als d«ffcn Bcsitznachfolgcr haben für den ganzen Zcitverlauf bis zur vollständigen Tilgung der ratenweisen KaufschillingszahliMA, zur Sicherheit der vorhandenen Wohn- und Wirch" SI schaftsgebäude, nach einem angemessenen Schätzungswcrthe der inncröster- rcichischen wechselseitigen Feueraffccuranz beizutrcten, somit der k. k. Land- wirthschafts-Gesellschaft jenen Geldbetrag zu vergüten, der dießfalls unter einem an das hierortige Inspectorat xro 1830 abgeführt wird. §. 9. Dem Ersteher wird der in einem besonder» Verzeichnisse ausgewiese-- nc k'unäus instruLlus gegen eine billige Schätzung übergeben, wenn er solchen um den ausgcmittelr werdenden Betrag zu übernehmen willig ist. §. 10. Nach geschloffenem .Protokolle kann keine wie immer geartet seyn mögende Einwendung Statt haben, und wird durch die Unterschrift des Protokolls zugleich erklärt, daß sich der Meistgeber selbst jedes dießfälligcn ihm sonst nach den Gesetzen zustehen mögenden Rechtes begebe. §. 11. Der Ersteher hat das gesetzliche 1 A von der Kaufschillingssumme an die Armeninstituts-Lasse aus Eigenem abzuführen. Dieser Antrag ist x>er msjora angenommen, die Licitation am 13. d. M. anberaumt, und nach Beweis des vorliegenden Protokolls derMeist- bokh mit dem Betrage pr. 1136 fl. erreicht worden. Die hochansehnliche Gesellschaft hat vernommen, daß derselben nach dem 6. §. der Licitations-Bedingungen, in Befolgung des 38. §. der Statuten, das Recht vorbehalten bleibt, diese Handlung des permanenten Ausschusses zu genehmigen, oder ihm die Zustimmung zu verweigern, und daher wird um die dießfällige Schlußfassung gebeten; ehe aber dieselbe erfolgt, glaubt Referent die Aufmerksamkeit der hochgeehrten Herren Mit¬ glieder noch auf jene Umstände leiten zu müssen, die heute in Betrachtung gezogen zvtwerden verdienen. Es ist den meisten Mitgliedern dieses hochanschnllchen Vereins be¬ kannt, daß von Seite der k. k. Landmirthschafts-Gcscllschafts-Lasse für die Herstellung des Wohn - und Wirthschaftgebäudcs, für die Schnei- dung der Culturgräben und die Ausrottung des Gebüsches ein Betrag von , 7S6 fl, 27 kr. 4 * sr „rausgabt werden ist, und das; das Gcfcllschafksmitglied Herr Joseph Seunig zu diesem Zwecke noch ..... SOO fi — kr. vorgcschossen hat; endlich daß hieran noch vier Forderun¬ gen im Betrage pr. ............. 77 ,, 38 » unberichtigt sind; wonach sich der ganze Aufwand für diese Realität auf den Betrag von 1304 sl. 5 kr. erhebt. Obschon es in der Bestimmung der k. k. LandwirthschaftS-Gesellschaft liegt, die ihr allergnädigst bewilligten Fonds von jährlichen 1000 fl. im baren Geldbeiträge auS dem Staatsschätze, und von beiläufig 350 fl. aus dem Pachtertrage der ihr übergebenen nutzungbringenden Realitäten zur Beförderung der Bodenkultur zu verwenden; so dürfte die hochgeehrte Vcr- sammlung doch in dieser Hinsicht der ungethcilten Meinung seyn, das; man sich chemöglichst bemühen müsse, nicht allein der Gesellschafrs-Casse einen ergiebigen Ersatz ihrer geleisteten Auslagen zu verschaffen, sondern auch dafür zu sorgen, daß ihr in der Zukunft die erforderlichen Mittel in Händen bleiben, um die übrigen nöthigen Erfordernisse zu bedecken. ES sind zwar den zur Cultivirung dieses öden Grundstückes delegir- ten Mitgliedern des permanenten Ausschusses von Sr. Erccllenz dem Herrn Protcctor 100 fl.; von dem Herrn GescllschaftS-Präsidenten eben auch 100 fl-, und von dem Herrn Pfarrer zu Lees, Joseph Gogala, 40 fl. im vorigen Jahre zugemittelt worden; allein diese reichten kaum hin, um die rultivirende Familie bis zu dem Zeitpuncte zu ernähren, wo auS dem frü¬ her ganz unfruchtbaren Boden die Erstlinge der Früchte erzeugt worden find, und es ist allgemein einleuchtend, daß ohne ferneren Vorauslagen weder auf die fernere Bearbeitung des bereits cultivirtcn Bodens, noch weniger auf die des zur Cullur zu bringenden, noch ganz öden Mooster- rainS gedacht werden kann. Bei diesem Verhältnisse und dem Umstande, weil die Gesellschafts- Mitglieder zur Verbreitung der landwirthschafclichen Annalen mehrere Bei¬ träge zu leisten haben werden, läßt sich nicht wohl auf eine fernere Un¬ terstützung dieser Art für den Morast-Musterhof hoffen. Demungeachtet sieht sich der permanente Ausschuß verpflichtet, der hochansehnlichen Versammlung in Vortrag zu bringen, wie viel noch fin¬ den Fall der Beibehaltung dieser Realität erforderlich sei, um die bereirS bestehenden Bedürfnisse zu decken, und welch' ein Beitrag schon dermal durch einzulcitcnde Subskription der hochgeehrten Gesellschafts-Mitglieder sicher zu stellen wäre, um in voller Kenntnis; des Verhältnisses für den einen oder andern Fall entscheiden zu können. .53 Angenommen, daß Herr Joseph Seunig das dargeiiehene kapital pr. ZOO fl. noch fernerhin unbehoben belassen, somit die Rückzahlung des¬ selben bis zu dem Zeitpunkte einer Besitzveränderung verschieben wollte, sa müßten ihm doch die jährlichen Zinsen »ZA entrichtet werden mit . 25 fl. — kr. Die vier unbezahlten Tonten betragen . 77 » 38 » Da das Haus mit Mörtel beworfen, auch die Stal» lung in der Folge, statt den Brettern mit einem zweck» mäßigen Dache versehen werden muß, so dürften sich dir dießfälligen Kosten belaufen auf ........ . 200 »> — », Der für die erweiterte Cultur erforderliche,! somit beizuschaffende Viehstand könnte einen Aufwand erheischen von .. . 200 » — , und für die Renovirung der Abzugsgräben sind beiläufig Nöthig .. 25 » — » somit wäre zusammen erforderlich . . 527 fl. 38 kr. ; wobei bemerkt werden muß, daß die Erhaltung deS nöthigen Dienstperso¬ nals mit zwei Knechten und zwei Mägden, dann deS Viehstander aus dem Ertrage der Wirthschaft bestritten werden müßte, für welches Be¬ dürfnis» hier keine Bedeckung in Anschlag gebracht wird. Geruhe nun die hochansehnliche Gesellschaft zu berathen und zu be¬ schließen: ob der Verkauf dieser Realität mit dem ausdrücklichen Vorbehal¬ te des Rechtes zu den zweckdienlichen Versuchen auf dem Flächenraum- ei¬ nes halben Joches nm den angebothenen Kaufschilling pr. 1136 fl. — kr. genehmiget werde; 'für welchen Fall der Gesellschafcsfond im Entgegcnhalte der vorn ausgcwiesenen, verwendeten Summe pr. 1304 fl. 5 kr. als auf ein Opfer des erreichten Zweckes, ohne Zurech¬ nung der drei Subscriptions-Beitrags pr. 240 fl., zu ver¬ zichten hätte auf den Betrag von.168 fl. 5 kr-, oder ob die eigene Bewirthung dieser Moorgrund-Realität noch fortzu- dauern Härte; für welchen Fall der oben ausgewiesene Bedarf mit 527 fl- 38 kr. durch eine einzuleitende Subscription sicher gestellt werden müßte. Endlich wären bei der Bestimmung des letztem Falles auch gleichzei¬ tig zwei Mitglieder zu wählen, die sich der ferneren Besorgung dieses Geschäftes auf die Dauer eines Jahres zu unterziehen Härten, und die dieser Verpflichtung auch bei dem nun sehr bedeutend werdenden Wirth» schafttbetriebe nachzukommen im Stande wären. Zn Berücksichtigung aller dieser Umstände trägt Referent sein unvor» greifliches Gutachten dahin vor, daß der Verkauf dieser Moorgrund--Rea- S4 lirät nach dem Licirations-Protocoll vom 13. April 1830 genehmigt wer¬ den möchte, und bemerkt nur noch, daß der Erkäufer dieser Realität, Herr Franz Wasser, hierortiger Realitätenbesitzcr und Inhaber der Stein¬ gutgeschirrfabrik, die Gesellschaft zu den entsprechendsten Erwartungen im Zwecke der hochansehnlichen Gesellschaft berechtiget, indem er sich durch die Verwandlung eines öden Grundes am Schloßberge zu einem muster¬ haften Weingarten und durch die bereits getroffenen Verfügungen auch ohne Brand den Moorgrund zur Cultur zu bringen auszeichnet. Beschluß der Versammluug. Der Antrag zur Ratification des bewirkten Verkaufe- wurde geneh¬ migt. 55 V. Vortrag des Herrn Professors v. West über die Resultate der auf dem Po- lanahofe mit den Hörern der rationellen Landwirthschaftslehre im Jahre 1829 vorgenommenen practischen Wersuche. *^iese sind in Kürze folgende: ») Die Veredlung von 267 Stück Aepfel- und 436 Brrttwildlingen durch die Hörer der Landwirthschaftslehre. b) Die Cultur von 40 Gattungen Kartoffeln im Garten, um die Herren Mitglieder auf Verlangen damit versehen zu können. c) Der Anbau von 5 Merling Kartoffeln auf dem Felde nach dem Pfluge, deren Pflege mit der Egge, dem dreischaarigen Exstirpator und dem Anhäufpfluge. 1600 1600 300 237 17 5 » 304 70 57 29 59 127 304 29 59 112 400 10 2 56 290 46 6 8 «» 200 200 12 3 7 2 12 L L 102 30 10 150 ISO 12 °2l25°/.l2167)31»/.l519 Summe der Empfänge . 357.^583 j27°f 24 112 9 10 » » » » » 400 229 86 112 600 103 Öconomen Radom 53 30 4 5 » 150 113 15 5 20 18 8 400 134 600 102 Mithin gegen das Präliminar 10 30 6 7 Prälimi- nkrt wurde 18 8 12 150 11 15 5 13'/- Wenn von dem Empfange pr die Ausgaben mit. abgezogen werden, so verbleiben mit Ende Oktober 1829 bar Aus der Verrechnung des Herrn 13V, 1734 f 45»/. 1552, 46°/. j 2578 s 50 V. j 277 29 j568 l 47j 2287 fl. 32'/« kr. Auf landesfürstl. und grund- obrigkeitliche Gaben . » Miethzinsc, Beleuchtung und Beheitzung. . . „ Honorar des Herrn Se- cretärs Kanzlcibedü'rfnifse . . Unterstützung landwirth- schaftlicher Versuche und Unterhaltung von derlei Anlagen Zinsungen Beischaffung nützlicher Zeitschriften, Bücher, Modelle und Sämereien Beförderung der Provin¬ zial-Culkur . . . . „ rückständigeZahlungen . » Rückvergütungen zur Em¬ pfangsrubrik VIl. . . verschiedene Auslagen . Anweisungen . . . . Morastarbeiten . . . Besonders die Eassestämpel Summe der Ausgaben . . 297, An disponiblem Cafserest mit Anfang des Jahres Pachtzinsen von eigen- thümlichen Realitäten . Zinsen von eigenthümli- chen Capitalien. . . jährlichen Beiträgen aus öffentlichen Fonds. . zurückerhaltenen Vor¬ schüssen außerordentlichen Em¬ pfängen .... » Rückvergütungen der aus dem Honorar des Herrn Secrctärs zu leistenden Abzüge » 11 z 12 — «13 Zahlmei- sterSchrci fl- I kr. 2103 fl. 37°/. kr. 2287 fl- 32'/. kr- 2103 fl. 37°/. kr. 183 fl. 547. kr. fl- ! kr. j fl. j kr. Post-N,-. Präliminare für daS Verwaltungsjahr 1830. 1 2 3 4 5 6 7 Geldbetrag Geldbetrag e St Ausgaben. Cmpfänge 95 32 2^ 255 2 52 400 24 94 » 123 10 112 600 » 50 » » 2138 9 Zusammen > Laibach am S. Mai 183«. Vergleichung. > Die Empfange werden im Jahre 1830 betragen ..... und die Ausgaben Somit wird mit Ende October 1830 noch für das künftige Jahr ein disponibler Lästerest bleiben von Wird von der allgemeinen Versammlung genehmiget Laibach am 3-Mai 1830. Auf landesfürstliche und obrigkeitliche Gaben » Miethzinse, dann Behcitzung und Beleuchtung des Ge>ellichafts- Bureau ., - » Honorar des Herrn Secrrtä'rS - - » Kanzlei-Erfordernisse . . . . » Unterstützung landwirthschaftlicher Versuche und Unterhaltung von derlei Anstalten .. - Beischaffung nützlicher Zeitschriften, Bücher, Modelle und Säme¬ reien - - Beförderung der Provinzial-Cultur Rückvergütung empfangener Vorschüsse . . . verschiedene Auslagen An barem Cassereste vom.vorigen Jahre , . » Activ-Ausständen » Pachtzinsen von eigenthümlichen Realitäten ..... Zinsen von eigenthümlichen Capitalien jährlichen Beiträgen aus öffentlichen Fonden. . . . , . Kaufschillingen . . . , » Ertrag der Central-Baumschule amPolanahoft Zusammen . . 304 152 ^20 sr- VH. Relativ n aber die Resultate der Viehprämienvertheilung tm Jahre 1829 und über die Einleitungen zur Vornahme derselben im Jahre 1830; vorgetragen vom Herrn Hermann Sch an da. «^er bestehenden allerhöchsten Anordnung zu Folge ist der Ausschuß der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft verpflichtet, über dis in jedem Jahre Statt findende Hornvieh-Prämienvertheilung an das hohe Landesguber- nium Relation zu erstatten, und hauptsächlich zu begründen, daß die Ver- theilung der Hornviehzucht-Prämien in der Provinz Krain bisher wirk¬ lich vortheilhafte Resultate hervorgebracht habe, zu welchem Behufs auch alle Jahre die von den k. k. Kreisämtern aufgenommenen dießfälligen Verthcilungsprokocolle dem Ausschüsse zugeordnet werden. Aus den für das Zahr 1829 eingelangten dießfälligen kreisämtlichen Opcraten und aus den Relationen der dabei intervenircnden Gesellschafts¬ glieder geht im Allgemeinen hervor, daß diese Prämien auf die Viehzüch¬ ter des flachen Landes trefflich einwirken, indem von Zahr zu Zahr vcr- edelteres Hornvieh den Prämien-Verthcilungs-Commissionen vorgeführr wird. Zn specieller Hinsicht ergab sich Folgendes: KreiS Adelsberg. Zn diesem Kreise ist die Prämienvertheilung nach den von dem Aus¬ schüsse durchgelesenen Vcrtheilungs-Protocollen anstandlos und genau nach Len bestehenden dießfälligen Vorschriften vorgenommen worden. «« Kreis Neustadt!. Das Nämliche ist auch aus den Vertheilungsprotocollen diese- Krci' feS zu entnehmen gewesen; nur sind in den Stationen Savenstein und Pölland, in ersterer ein Prämium und in letzterer zwei Prämien, zusam¬ men im Betrage von 70 fl. M. M. unvertheilt geblieben, und zwar ari¬ dem Grunde, weil das anhaltende Rcgenwetter die Concurrenten größten- theils hiezu zu erscheinen abgehalten haben mag. ' Obgleich dis kreisämtliche Commission nicht berechtigt war, Prämi- umsbeträge wegen Mangel an hinreichenden Concurrenten unvertheilt zu belassen, weil nach dem Sinne der allerhöchsten Anordnung die Hornvieh- Prämien für jedes Jahr zur Vertheilung bestimmt sind, daher selbst in dem Falle, wenn auch noch so wenige Concurrenten hiezu erscheinen, die Prämien, und zwar unter den Schlechter» den Bessern zuzuwenden kom¬ men sollten; so hat der Ausschuß doch dem Anträge des k. k. KreisamtcS, daß diese Prämiumbeträge im nächsten Jahre 1830 zur Vertheilung zu bringen sind, aus dem Grunde bcigepflichtet, weil es schon zu spät an der Jahreszeit war, um die rückgebliebenen Prämien nochmal zur Vertheilung zu bringen. Nur erachtet der Ausschuß, daß das k. k. Kreisamt Neu¬ stadt! auf diese allerhöchste Vorschrift für^die Zukunft aufmerksam zu ma¬ chen wäre, vorläufig aber noch den Vorschlag zu erstatten hätte, in wel¬ chen Stationen im Jahre 1830 diese unvertheilt gebliebenen Beträge, mit Rücksicht auf die im heurigen Jahre zurückgebliebenen Concurrenten, zu vertheilen wären; weil in diesem Jahre nicht wieder die nämlichen Ver- theilungsstationen dazu bestimmt sind. Laibacher Kreis. I» diesem Kreise wurde in Vorschlag gebracht, daß die Vertheilungs- station Laibach nicht als perpetuirlich belassen werden soll, indem die In¬ sassen der Umgebung Laibachs und von Sonnegg, der Entfernung wegen, und bei dem Umstande, daß die Viehzüchter bei ihrem Eintreffen in Lai¬ bach gehalten werden, nicht nur die Wcgmauth bar zu bezahlen, sondern auch die städtische Aufschlagsgebühr und das Asrarial-Tazgefäll mittelst Depositirung deS tariffmäßigen Betrages bis zum Zurücktriebe des VichcS sicher zu stellen, größtentheils davon wegbleiben, daher die Stationen Sol¬ ls, Brunndorf und St. Veit abwechselnd fürzuwählen wären. Der nämliche Fall trete bei der Station Moräutsch ein, daß wegen der großen Entfernung aus den Bezirken Münkendorf, auS der Hauptge- meinde Sagor des Bezirkes Ponovitsch, auS der Hauptgemeinde St. He¬ lena deS Bezirkes Kreutberg, und aus der Hauptgemcinde St. Oswald Sl de» Bezirkes Egg vb Podpetsch kein Vieh der Commission vorgeführt wor¬ den sei, sohin auch hierin die Abänderung dahin zu treffen scyn dürfte, Laß die Stationen Mannsburg, Aich, Kraxen und Waatsch abwechselnd zu bestimmen wären. Obschon es nach der bestehenden hohen Anordnung jedem Viehzüchter frei gestellt ist, in seinem Kreise in jeder ihm beliebigen Station um daS Viehprämmm zu werben; so glaubte der Ausschuß doch, daß die von dem k. k. KreiSamte Laibach in Antrag gebrachte Abänderung der Station Lai¬ bach, mit Hinblick auf die OrtSlage und die mannigfaltig einwirkenden Verhältnisse in den beiden Bezirken Umgebungen Laibachs und Sonncgg zu berücksichtigen sei; demzufolge die künftige Vertheilung nicht in Lai¬ bach, sondern im Orte Brunndorf, und in dem Orte Schischka abwech¬ selnd cinzuführen wäre. Was aber die Station Moräutsch anbelangt, so dürfte diese Sta¬ tion für die Bezirke Ponovitsch und Egg ob Podpetsch wohl am meisten zusagcn, und jede Abänderung derselben für den größten Lheil dieser Be- zirksinsosscn noch viel unbequemer seyn; nur der Bezirk Münkendorf und Kreutberg dürften einer Berücksichtigung gewürdiget werden, und diesen würde durch die Bestimmung der Verthcilungsstation Stein, abwechselnd mit Moräutsch zum Lhcile geholfen seyn. Nach diesen Ansichten wurde auch von dem Ausschüsse der Bericht an die hohe Landesstelle erstattet, und zugleich das im Anschlüsse enthaltene, aus den kreiSämtlichen Vertheilungs-Protokollen verfaßte Tableau über die im Jahre 1829 mit Prämien bethcilten Viehzüchter zur allgemeinen Ver¬ lautbarung durch das hierländige Zeitungsblatt vorgelegt. Diese Anträge des Ausschusses geruhte auch die hohe Landesstelle mit Verordnung vom 12.November 1829, Nro. 25371 gutzuheißen, und den beiden Kreisämtern Laibach und Neustadt! zur Bcnehmung und Ein¬ leitung des Erforderlichen mitzutheilen, zugleich aber auch die Einschaltung des vorgelegten Vertheilungs-Entwurfes zu veranlassen, wie solches in der Laibacher-Zeitung Nro. 95 cle 1829, Amtsblatt Nro. 144 zu lesen ist. Damit die Hornviehprämicn-Vertheilung in dem laufenden Zahre 1830 noch im Frühjahr vorgencmmen werden könne, hat man den drei krainischcn Kreisämtcrn mit Beziehung auf die hohe Gubernial-Verord¬ nung vom 2. Jänner 1829 Nro. 28549, womit der dießseitige Ausweis über die Orte, in welchen die allcrgnädigst bewilligten Hornviehprämien in den Zähren 1829, 1830, 1831 und 1832 zu vertheilen wären, genehmigt wurde, und besonders dem k. k. Kreisamle Laibach, mit fernerer Bezie¬ hung auf die hohe Gubernial-Verordnung vom 12- September 1829, Nro. 25371, womit nachträglich einige Abänderungen in den Stationen «s Laibach und Moräuksch angeordnct wurden, die hiezu erforderlichen Geld¬ beträge und zwar dem k. k. Krcisamtc Laibach. 200 fl. — kr. M. M. Neustadtl.. . 250 „ — „ „ Adelsberg. . 150 » — » » zusammen . - 600 fl. — kr. N?. M. zugcscndet, und zugleich die Herren Gesellschaftsmitgliedcr, welche von Sei¬ te der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft bei dieser Vertheilung zu inter- veniren haben, mit dem Ersuchen bekannt gemacht, dieselben von den hie¬ zu bestimmt werdenden Tagen in die gefällige Kenntniß setzen zu wollen. Unter Einem wurde auch dem k. k. Kreisamte Neustadtl der im vo¬ rigen Jahre unvertheilt gebliebene Betrag pr. 70 fl. M. M. übermittelt, damit solcher in den einvcrständlich hiezu fürgewählten und mit hoher Gu- bernial-Verordnung vom 29. Jänner 1830 Zahl 1131 genehmigten Sta¬ tionen, nämlich in Nassenfuß mit 25 fl. — und in Gottschce mit 45 fl., zur Vertheilung gebracht werde. Beschluß Die allgemeine Versammlung hat diesen Vortrag zur Nachricht ge¬ nommen. A d e l s b e r g. > L a i b a ch e r. Kreis (Zur Eti e 6r.) Kreis Geschlecht und Farbe des Namen O r t Hornviehes, für welches daS Anmerkung. des der betrag Bezirke Orte des¬ selben Geld- Alter «s vm. «^ie vorgetragene Präsidial-Erinnerung : daß sich die Gesellschastsanna- len pro 1822 et 1823, dann das Werkchen Krainski Vertnar im Dru¬ cke befinden, und noch im Laufe des Jahres 1830 werden ausgegebcn werden, wurde von der allgemeinen Versammlung mit Wohlgefallen aus¬ genommen. über die Hoffnungen zur Aufnahme und Vermehrung der von dem dießseitigen Mitgliede Herrn Gubernialrath und Protomedi¬ cus, Or. Anton Jeu niker, der Gesellschaft geschenkten einen Bock und eine Ziege von Angora in unserm Vaterlands. Vorge¬ tragen vom Herrn Professor v. Vest. «^aS Mitglied Herr Gubernialrath und Protomedicus vr. Zeuniker in Triest hatte die Güte, am 3- März v. ^J. einen Lock und eine Ziege aus Angora dieser hohen Gesellschaft als Anerkennung seiner Aufnahme in selbe zu verehren, wie schon in der vorjährigen Mai-Sitzung gesagt wur¬ de. Unser hochverehrter Herr Präsident Graf Hochenwart nahm es auf sich, diese Thiere von Triest abholen und auf seiner Herrschaft Rau- nach aufstcllen zu lassen, ohne dafür .dem Gesellschaftsfonde etwas in An¬ rechnung zu bringen. Da aber die Gegend wegen Mangel an Gebüschen, von welchen die¬ se Thiere die Knospen vorzüglich als Nahrung lieben, nicht gesund schien, und sie Graß nicht gerne fressen wollten; so benützte der Herr Präsident den gütigen Antrag Sr. Excellenz deS Freiherrn v. Erb erg, selbe auf dessen Gut Lustthal, und zwar auf dem Oste,berge aufzustellen. Die Thiere befinden sich seit August v. Z. alldort, und sind frisch und munter. Die erhöhte Lage des Osterbergs, der Ueberfluß an Gebüsch und die trockne Weide in der guten Jahreszeit, so wie ihre Erhaltung den Win¬ ter durch mit trockenem Klee, Kleien, Kartoffeln, Roggen-Lrod mit einer gehörigen Portion Salz, hat die Thiere frisch und wohlbeleibt erhalten. Das weibliche Thier wurde im Spätherbst trächtig und hat den 21. April d. I. zwei ebenfalls weibliche Thiere (Kitze, Zibbenlämmer) gcwcr- 6 Z N N r ze in r- es u- n- ie- n, nt uf re si¬ n¬ ičk ri. or- fen, wovon besonders das eine frisch und munter, das and-r- aber, da rs mit dem Hinterthcil zur Geburt eingctrctcn, durch die erforderlich ge¬ wordene Wendung gelitten hat. Dle vorliegenden zwei Parthien Muster-Haare sind s) von der Schur nach ihrer Ankunft in Raunach im Mai v. I., und b) von jener am 6. April d. Z. auf dem Osterbcrge. Sichtlich zeigt für die Natur die Degeneration der Haare, durch Clima und Nahrung veranlaßt, und erwahret das, was schon früher in Frankreich, Schweden und in einigen Gegenden Deutschlands mit dieser Ziegen-Art sich ergab. Wir dürfen nur eine Parallele zwischen dem Clima und Boden des Vaterlandes dieser Ziegcnabart und dem unsrigen ziehen, und die Ausar¬ tung der Hautbedeckung wird uns naturgemäß erscheinen. Das Vaterland der angorischen Ziege, oder Kamchlzicgs (ogpra ar- xsgrus angorensis vel agpra kircus angorenris) , wie sie dort benannt wird, ist dieStadt Angora und ihre Umgebung—gelegen in der asiatischen Türkei, zwischen dem 42ten und 68ten Grad der Länge von Ferro, und zwischen dem 29ten und 48ten Grad nördlicher Breite, folglich in der südlichen Hälfte des nördlichen gemäßigten Erdgürtels—bis auf eine Ent¬ fernung von 4 bis 5 Tagreisen; jedoch liefert das beste Haar nur die Stadt Angora und die von ihr eine Tagrcise entfernte Stadt Beisabar, Begsabar. Die Gegend um Angora ist bloß von dem Flusse Schibuk-Su be¬ wässert, außerdem waldlos, zum Theil ganz dürr, kahl und ohne Cultur, so daß nur kleine Staudengcwächse, worunter Thymian, Quendel und andere, große Trockne ertragende Pflanzen fortkommen, welche alle zur Weide für diese Ziegen sich vorzüglich eignen, und nebst dem warmen Clima die Ursache der Hervorbringung dieser Ziegcnabart seyn mögen. Da diese Ziegen in ihrem Vaterlande ein 8 bis 9 Zoll langes, sei¬ denartiges, in Locken aufgcrolltes Haar tragen, woraus die kostbarsten Zeuge verfertigt werden; (denn zum sogenannten Kamchlgarn wird daS Haar von Ziegen minderer Feinheit genommen) — so leuchtet ein, daß die dasigen Bewohner, und besonders die Hirten dieser Thiere, ihnen auch eine sorgfältige Pflege angedeihen lassen; sie waschen sie oft, und kämmen von Zeit zu Zeit die längsten Haare aus; denn geschoren werden diese Ziegen nie, höchstens nur von einigen weniger sorgfältigen Hirten, weil durch das Scheren das Haar gröber und steifer wird. Da wir nicht im Stande sind, dieser Zicgengattung die climacischen Verhältnisse sowohl als die Nahrungsmittel, unter denen sic geboren wur¬ den, in unserm Vaterland- anzubicten, so müssen wir ihnen durch ausge¬ suchte Nahrungsmittel, besonders im Winter, j- B. durch Alpenheu, durch S s« zerschnittene Roßkastanien, Erbsenstroh sc., durch Zugab« von Sah, — fer- ner durch eure aufmerksame Reinhaltung ihres Körpers und durch einen Stall, der zwar gegen das Eindringen der Kälte und gegen den Zug scharfer Winde geschützt, doch den Wechsel der atmosphärischen Luft nicht ausschlicfit, und in welchem sich die Thicre frei bewegen können, daS zu ersetzen suchen, was ihnen gegen ihr Vaterland bei uns abgchl. Da endlich das männliche Thier bei dieser Ziegenart das längere und feinere Haar trägt, so ist es auch, andere Vorthcile abgerechnet, das ge¬ eignetere zur Auffrischung dieser Abart. Es würde daher erforderlich seyn, Lasi wenn man die Zucht forrsetzen will, alle 2 — 3 Jahre für den Er¬ halt eines Original-Bockes gesorgt werde, und dieser würde nicht nur für dre Belegung der Original-Mütter, sondern auch zur Fortpflanzung auS- gewählter Landesziegcn mir Vorchcil verwendet werden können, indem da¬ durch auch daS Haar der letzter» verfemerr würde. Die Degeneration inS Schlechtere gehr bei allen organisirtenKörpern um so schneller vor sich , als selbe von einem Ertrem m daS andere ver¬ setzt werden, und wir rönnen sic uns nur dann ane-gnen, wenn wir sic vorher eine gewisse Stufenleiter climarischer Verhältnisse durchlaufen las¬ sen; so hat z. B. der Roggen, den wir heutiges Tags in den Wrrth- schaftcn unserer Hochgebirge angebaur sehen, nach der allgemeinen Mei¬ nung Candia zum Varerlande, und gewiß har man ihn nicht sogleich von da dorthin verpflanzt, sondern man hat ihn vorher stufenweise daran gewöhnt, der Wärme immer mehr zu entbehren. Eben diesen Erfahrungssatz könnten wir bei den angorischcn Ziegen für unsere Monarchie anwenden. Ich kenne kein Land in selber, welches sowohl in Clima, Trockenheit des Bodens und der Pflanzen, die da wild wachsen, so viele Achnlichkeir mit der Umgegend von Angora hätte, wie iencs von Istrien. Angorische Ziegen im Sommer zu Dignano aufgestellt, mit dem Genuß der Weide von diesem Orte bis Valle, und im Winter in der Gegend von kola bw krumontore, lheils weidend, theils nach Beschaf¬ fenheit der Witterung un Stalle gefüttert, müßte», meiner unmaßgeblichen Meinung nach, weyn nicht in ihrer vollen Originalität erhalten werden, doch eine Abart hervorbringen, die Len größten Lheil ihrer Vorzüge be- hielte; nach 2 — 3 Generationen könnte eS dann versucht werden, sie unserem Vaterlands näher zu bringen, und ich zweifle nicht, daß wenn dann ihrer Pflege volle Aufmerksamkeit geschenkt wird, selbe konstant in den guten Eigenschaften der Haare bleiben. s t d «1? .A, Ws etxo g des Herrn Präsidenten Grafen v. Hochenwart über die künf¬ tige Verwaltung des neu aufgestellt werdenden Landes- Museums. > i r s > « r n >, e- ir m in -?»lS mit dem Vortrags vom 4. Juli 1821 durch die Herren Stände der erste Grund zum krainischen vaterländischen Museum gelegt worden ist, wurde der Wunsch ausgcdrückt, daß die Landwirthschafcs-Gesell¬ schaft die Leitung dieser Anstalt besorgen wolle, und im offenen Landtage am 15. d. n. M. ist beschlossen worden, die dicßsällige Bitte zur Geneh¬ migung der Errichtung dieser Anstalt an die Stuft» dcS höchsten Thrones in der Art niedcrzulegen, daß den Herren Ständen die Oberleitung der¬ selben Vorbehalten, die Verwaltung des Museums aber der k. k. Land» wirthschafts-Gesellschaft überlassen bleibe. Dieser ehrenden Aufforderung hat sich der Verein der k. k. Land- wirthschafts-Gesellschaft mit jener Bereitwilligkeit, die zum Gedeihen neuer Institute unumgänglich erforderlich ist, unterzogen, und der ständisch-ver¬ ordneten Stelle mit Note vom 29. Juni 1822 die Linien bezeichnet, nach welchen sie zum erwünschten Zwecke zu gelangen hoffte, und mit Note vom 13. October 1822 hat der permanente Ausschuß der ständisch--verord¬ neten Stelle angezeigt, daß er bereit sei, die Verwaltung dcS vaterländi¬ schen Museums provisorisch zu übernehmen. Mit welchem unübertrefflichen Eifer der Herr Präsident der Gesell¬ schaft, Freiherr v. Buset, sammelte, mit weich' vortrefflichem Willen aus allen Gegenden der Provinz an dem Ausleben dieses Institutes An¬ teil genommen wurde, beweiset die Thatsache, daß schon im ersten Jahre der Raum des hiezu einstweilen gcw-Lmeten Locales zu klein geworden ist , S * . 27. November 1761, enthalten ist, und die Bergobrigkeiten die Weinlesezeit zu bestimmen ermächtigt, nie aufgehoben worden; in Berücksichtigung, daß die Organisations-Verlaut¬ barung ckcko. 26- Zuli 1814, Nro. 9311, §. 6 ausdrücklich vorschrcibt, daß alle vor der französischen Occupatio» erlassene Gesetze, in so fern sie durch diese Verlautbarung nicht widerrufen werden, auf das neue bestätigt; end¬ lich in Anbetracht des NachtheileS und Schadens, dann der Streitigkeiten, welche unter den Weingarten-Eigenthümern entstehen, wenn einige frü¬ her sich in das Weingebirg verfügen, die Lese vornehmen, oder wohl gar andere Weingärten plündern, haben dieses k. k. Gubernium veranlaßt, folgende provisorische Verfügung für den Neustadtler Kreis zu erlassen: §. 1. Niemand darf in den Weingebirgen, ehe die dazu bestimmte Behör¬ de den Lag der Weinlese bestimmt hat, die Trauben vom Stocke lesen. §. 2. Die Bergobrrgkeit ist hiezu provisorisch bestimmt. z» §. 3. Den ersten Sonntag im Monate September haben die Bergobrig- keiten dem Volke zu verlautbaren, daß ohne bergobrigkeitlicher Bewilli¬ gung keine Lese vorgenommen werden darf, und daß jedem dawider Han¬ delnden die Lesegeschirre abgenommen, und Ein Gulden zu Gunsten deS Bergmeisters, der gesetzlich als Denuntiant und Aprehendent betrachtet werden muß, als Strafe abgenommen werde; die Bezirksobrigkeiten haben hiezu die Bergobrigkcit mit ihren die Verlautbarung besorgenden Gerichts» dienern unentgeltlich zu unterstützen, weil es sich nur um die Kundma¬ chung einer politischen Vorschrift handelt, und zugleich sind diese dazu be¬ rufen, die verwirkte Strafe pr. Ein Gulden von jedem früher Lesenden auf dem kürzesten Wege einzutreiben, und durch die Bergobrigkeit dem Bergmeister zukommen zu machen. §. 4. Vor dem 30. September darf nirgends die Lese beginnen. §. 5. Die Bergobrigkeit, so wie die Dominien, welche in einem Weinge¬ birge Weingärten besitzen, sind an die gleiche Ordnung mit allen übrigen Bergholden und unter gleicher Strafe gebunden. §. 6. Die Pflicht des beeideten Bergmeisters ist: sobald die Zeit der Reife der Trauben beginnt, sott er mit zwei verläßlichen Bergholden sich in das Gebirg verfügen, in verschiedenen Localitäten Trauben ablesen, die ge¬ wöhnlichen Kosttrauöen dem Bergherrn überbringen, und den Tag seiner Einsicht nach angeben, wann geleset werden soll. §. 7. Der Bergherr ist schuldig, nach seinem Gewissen und nach seiner llebcrzeugung ^hne Aufschub den Tag zu bestimmen. 6 * S4 §. 8. Bei entstehendem Zweifel, und im Falle den Bergholden der ausge¬ sprochene Termin zu lange dünkte, hat der Bergherr einen Zusammentritt binnen 24 Stunden mit dem oder den Zchentherren und den Dominien, welche im Gebirge Weingärten besitzen, mit Zuziehung zweier die grö߬ ten Weingärten besitzenden Bcrgholden abzuhalten, wobei die Mehrheit der Stimmen den Tag der Weinlese bestimmt. Das Gubcrnium erwartet mit Zuversicht, daß die Dominien und Unterthanen die wohlthätige Absicht dieser provisorischen Verfügung nicht mißkennen, und alles beitragen werden, um dieselbe genau und gewissen¬ haft erfüllen zu machen. Da der permanente Ausschuß im Einzelnen und im Ganzen mit die¬ sem Anträge einverstanden ist; so unterlege ich dieß der Prüfung einer hochansehnlichen Versammlung, damit Sie, meine Herren, darüber Ihre Beschlüsse fassen, und der permanente Ausschuß im Stande sei, ohne Zeit¬ verlust den Bericht dem hohen Gubernium zu unterlegen. Laibach den I. Mai 1830- Franz G r a f v o n H o ch e n wart. Durchaus genehmigt in der allgemeinen Versammlung am Z. Mai 1830. 8A XU. V erz eichni ß der seit der letzten, am 20. Mai 1829 abgehaltenen, allgemeinen Versammlung eingegangenen Geschenke und für die Gesellschaft angetansten Bücher und Zeitschriften. >^e. kaiserliche Hoheit der durchlauchtigste Erzherzog Johann, die Gedächtnis;-Medaille der ersten Decennalfeicr der k. k. Landwirthschafts- Gesellschaft in Steycrmark. Die Ackerbau-Gesellschaft zu Görz, zwei Exemplarien des Werkes: Ouifla per inštruira gli agricoltori stel I-itorale sugl' ingrsssi e au ioraggi. Die k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Wien» das erste Heft vom stlen Bande ihrer Verhandlungen. Herr Karl Czörnig, Polizeibeamte in Triest, ein Exemplar der topographisch-historisch-statistischen Beschreibung von Reichenberg. Herr Fraß, correspondirendcs Mitglied, ein Exemplar seiner Be¬ schreibung der Karlstadter Militär-Gränze. Herr Adolph Pleischel, Professor der k. k. Universität zu Prag, 1) ein Exemplar der Abhandlung über den Nutzen der Chemie in Hinsicht der unentbehrlichsten Bedürfnisse des Menschen, 2re Auflage. 2) Gesetz¬ liche Vorschriften zur Hintanhaltung der Rinderpest (Löscrdürre). 3) Zu¬ ruf an Böhmens Schafzüchter. Herr Johann Ziegler, Strafhaus-Curat, einige kurzgefaßte Auf¬ sätze ökonomischen Inhalts und über Witterung, zur Einschaltung in den Bauern - Kalender. Das k. k. illyrische Landes - Gubernium , von der Provinzial-Gesetz¬ sammlung für das Laidacher Gouvernement den Sten und 9te» Band. Herr Karl Jurende, Wirthschafrsbesitzer m Mähren, den vater¬ ländischen Pilger für das Zahr 1830. Die patriotisch - ökonomische Gesellschaft in Böhmen, den Gesellschafts- Kalender für das Zahr 1830, und zwar 6 E.remplarien von dem größeren und eben so viel von dem kleineren. Herr Varga cls Zrigstk, Gutsbesitzer, eine Sammlung frischer, gut aufbewahrter Aepfelkerne zum Behufe der Baumschulen. Die k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Steyermark, das 25te und 26te Heft deS 3ten Bandes ihrer Verhandlungen, neue Folge. Herr Thomas Hölzel, Eisenhändler in Prag, 14 Hefte: Abbil¬ dungen von Schlosserwaaren. Angekauft wurden folgende Bücher und Zeitschriften. ») Zm Wege der Pränumeration: Jahrbücher des polytechnischen Institutes in Wien, 14ter Band. Wörterbuch der Naturgeschichte, 5ten Bandes zweites — und 6ten Bandes erstes und zweites Heft. DeS hiezu gehörigen AtlaS 9te Lieferung. b) Außer der Pränumeration: Von Reichhart's Obst- und Weinbau 29 Eremplarien zur Bethei¬ lung der Hörer der LandwirthschaftSlehre. Diel: Kernobstbau, 5tes Heft. / » xm. Wahl neuer Mitglieder. Ehren Mitglieder: ^eine Ercellenz Herr Freiherr v. Tomassich, Commandeur des Marien- Theresien-Ordens, k. k. wirklicher geheimer Rath, Feldmarschalk - Lieutenant, Inhaber eines Infanterie-Regimentes und Civil- und Militär-Gouverneur von Dalmatien, zu Zara. Herr Dr. Angelo 6s Benvenuti, k. k. Gubernialrath und Kammer- procurator, in Zara. — Ferdinand Freiherr v. Schalter, k. k. Gubernialrath und Kreis¬ hauptmann in Ragusa. — Bartholomeus Prospcrus 6a Bettera, k. k. Prätor und Podesta in Ragusa. — Jacob Hahn, k. k. Gubernialrath und Polizeidirector in Zara. — Johann Anton Edler v. Vogel, k. k. Hauptmann in Salzburg. — Joseph Syhn, Vicedom der fürstlich Porzia'schcn Güter in Kärn¬ ten, zu Spittal. — Demetrius Freiherr v. Gorok, k. k. Kämmerer und Hofrath, in Wien. — I- Z- Lit trow, Direktor der Sternwarte und öffentlicher ordent¬ licher Professor der Astronomie an der k. k. Universität in Wien, Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften. Correspondirende Mitglieder: Herr Ludwig Freiherr v. Melden, k. k. wirklicher Kämmerer, General¬ major und Brigadier, Ritter des Marien Theresien-Vrdens, deS 82 Leopold-Ordens, Ritter des k. russischen St. Annen-Ordens, Großkrcuz des St. Maurizius- und Lazarus-Ordens, Commandeur des St. Constantin-Ordens, mehrerer gelehrten Gesellschaften Mit¬ glied, in Zara. Herr Georg von Fräst, k. k. Baudirector in Dalmatien, zu Zara. — Orazio Pinelli, Or. der Medicin, Besitzer der großen goldenen Livil-Ehren-Medaille, mehrerer gelehrten Gesellschaften Mitglied, in Zara. — Leopold Klette, k. k. Gubcrnial-Expedits--Director in Dalmatien, Mitglied der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaften in Wien, Grätz und Zara, zu Zara. — Johann Lucas Edler von Garagnini, Commandcur des Ordens der eisernen Krone, Assessor der Municipalität zu Trau, mehrerer gelehrten Gesellschaften Mitglied. — Mathias Anker, Professor der Mineralogie und Custos am Jo¬ anneum in Grätz, Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften, in Grätz. — Joseph Zahlbrukncr, Sccretär bei Sr. kaiserl. Hoheit dem durch¬ lauchtigsten Herrn Erzherzoge Johann, mehrerer gelehrten Gesell¬ schaften Mitglied, in Grätz. — Ferdinand Graf v. C o ll o re d o -M an s fel d, k. k. Kämmerer, Commandeur des Leopold-Ordens, Verordneter der n. öst. Herren Stände, Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften, in Wien. — Thomas Holzel, Eisenhändler in Prag. — Karl Ernst Mayer, Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften und Fürst Schwarzen bcrg'scher Revident, in Wien. — Andreas Baumgartner, vr. der Philosophie, öffentlicher Profes¬ sor der Physik und angewandten Mathematik, corrcspondirendes Mit¬ glied der mährisch-schlesischen Gesellschaft des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde in Brünn, der Landwirthschafts-Gesellschaft in Wien, und ordentliches Mitglied der narurforschenden Gesellschaft in Halle, in Wien. W i r k l i ck e Mitglieder: Herr Franz Wasser, Hausbesitzer und Inhaber einer Steingut - Gefchirr- fabrik in Laibach. — Franz Petcrza, Pfarrer in St. Veit bei Sittich. — Thomas Grssnig, Bcncsiciat in St. Veit bei Sittich. Ignaz Kumar, k. k. Vice-Staaisbuchhalker in Laibach. — Niclas Gasparotci, Rcalirätsnbesitzcr in Laibach. Herr 8t> Herr Johann Ziegler, Curat im Strafhause in Laibach. — Franz Skubiz, Inhaber des Gutes Gallenez. — Franz Frantschitsch, Hofkaplan Sr. fürstl. Gnaden deS Herrn Bischofs von Laibach. — Johann Kos ler, Inhaber der Herrschaft Orteneg. >— Niclas Merk, Inhaber des Hofes Sdusch. — Andreas Albrecht, Domherr und Dompfarrer in Laibach. — Johann Bapt. Schön, Directionsrath und k. k. Tabakgefällen- Administrator in Laibach. — Joseph Vode, Pfarrer in Zirklach. — Johann Zhuber, vr. und Professor der Medicin in Laibach. — Wilhelm Lippitsch, vr. der Medicin in Laibach. — Joseph Pelikan, Inhaber des Gutes Rottenbichel. — Karl Freiherr v. Stöger, k. k. Stadt- und Landrath in Laibach. s» XIV Deber den Präsidial-Vortrag, betreffend die Wahl eines neuen Gesell- schaftssecretärs, hat dis allgemeine Versqinmlung die Ausschreibung eines neuen Concurses und Übertragung dieser Wahl auf die Versammlung im Mai 1831 beschlossen, bishin aber den bisherigen Herrn Secretär Jo¬ hann Gandini von Lilienstein um hie einsweiligs Geschäftsbesorgung ersucht, welcher sich hierzu gefällig bereif gefunden hat. Laibach am 3. Mai 1830.