DER BEITRAG VOLKSKUNDLICHER MUSEEN ZUR MUSEUMSLANDSCHAFT KÄRNTEN STATUS QUO UND PERSPEKTIVEN DER ZUKUNFT Hartmut Prasch, Spittal/Drau IZVLEČEK Članek prinaša podatke o stanju muzejev na avstrijskem Koroškem. Izpostav- ljeni so etnografski muzeji z zbirkami, njihove sedanje in možne bodoče usmeritve. AUSZUG Der Artikel berichtet über die Situation der Museen im österreichischen Kärnten. Der Schwerpunkt liegt hei den volkskundlich orientierten Museen und Sammlungen, ihren gegenwärtigen und zukünftigen Richtlinien. 1. ZUR STATISIK DER MUSEUMSLANDSCHAFT KÄRNTEN Laut dem 1993 erschienenen „Kärntner Museumsführer"^ verfügt das südlichste österreichische Bundesland zum Zeitpunkt des Erscheinens über 129 „Museen, Sammlvingen, Natur- imd Tierparks", wie es im Untertitel des Bandes heißt. Bei genauerer Analyse verbleiben immerhin 82 Einrichtungen, die eindeutig unter dem Begriff „Museum" einzuordnen sind^. Bezogen auf die Bevölkerungszahl Kärntens von 547 798^ ergibt dies eine Museumsdichte, bei der auf 6680 Einwohner ein Museum kommt. Der daraus zu errechnende MPI (= Museums to Population Index"*) ergibt nach der Formel von Friedrich Waidacher' 149,7. Danüt liegt Kärnten weit über dem Österreichischen MPI von 93,4* und bezogen auf ganz Europa (durchschnittlich 23,2'') ist die Museimisdichte in Kärnten mehr als sechsmal so hoch. 1 Lazansky, Gabriele: Kärntner Museumsführer. Museen - Sammlungen - Natur- imd Tierparks in Kämten.Klagenfurt 1993 2 siehe dazu: Piccotini, Gemot: Museen, Sammlungen, Natur- und Tierparks in Kärnten. Eine statistische Betrachtung. In: Prasch, Hartmut (Hg.): Regional- und Lokalmuseen. {= Jb für Volkskunde und Muséologie 7.Jg./1993). Spittal/Drau 1994, S. 91 -102 3 Statistisches Handbuch des Landes Kärnten 39.Jg./1994. Klagenfurt 1994, S. 7 u. 8 ¦4 Hudson, Kenneth /NichoUs, Ann: The directory of museums and living displays. London 1985(3) 5 Waidacher, Friedrich: Handbuch der Allgemeinen Muséologie (=Mimundus 3). Wien, Köln, Weimar 1993,5.20 6 Waidacher, Friedrich: a.a.O., S. 21 7 Waidacher, Friedrich: a.a.O., S. 21 149 Hartmut Prasch 150 Betrachtet man nun die Struktur der Museen im Lande bezogen auf den Einzugs- bereich und die Ausstrahlung ihrer Sammlungen, so zeigt sich, wie in der Regel in den anderen Bundesländern auch, die Form einer Pyramide, an deren Spitze das Landesmuseimi für Kärnten in Klagenfurt als umfassende Sammlimg zur Kultur- und Naturgeschichte des Landes steht. Den Mittelteil der Pyramide bilden einige wenige Regionalmuseen (Spittal, Villach, Hermagor, Wolfsberg, Völkermarkt), deren Einzugsbereich insbesondere landschaftliche Großräxmie umfaßt. Die breite Basis der Museumslandschaft Kärnten bilden sodann Lokal- und Spezialmuseen, die sich entweder der Kultur- imd Naturgeschichte ihrer unmittelbaren Umgebung ohne thematische Spezifikation widmen, oder ein begrenztes inhaltliches Spezialgebiet überregional oder lokal eingeschränkt dokumentieren. Von der Trägerkonstruktion der Kärntner Museen her läßt sich ebenfalls die Form einer Pyramide erkermen, mit dem Landesmuseum und der Landesgalerie, öffentlich- rechtlich verwaltet durch das Land Kärnten, an der Spitze. Den Mittelbau bilden die öffentlich-rechtlich verwalteten Museen der Gemeinden imd kirchlichen Rechtsträger (15). Die Basis stellen mit der weitaus größten Anzahl aber die privatrechtlich verwalteten Museen (Vereins-, Firmenmuseen und Sammlimgen von Privatpersonen) dar (65). 2. DIE INHALTLICFffiN SCHWERPUNKTE Für das dieser Abhandlung zugnmdeliegende Thema sind jedoch insbesondere die inhaltlichen Schwerpunkte der Museen und Sammlungen Kärntens von Bedeutung. Klammert man das Landesmuseum als ÜberbUckssammlung zu allen Bereichen der Kultur- imd Naturgeschichte aus, ergibt sich folgendes Bild: Kunstmuseen (3), Archä- ologische Museen und Freilichtanlagen (14), Historische Museen (9), Naturwissen- schaftliche Museen (5), Technische Museen (12), Sakrale Museen (4), Völkerkimdliche Museen (1). Die überwiegende Mehrheit jedoch sind eindeutig die Museen mit volks- kimdhchem Schwerpimkt (34), die beachtliche 41,5% Anteil an der Museimislandschaft Kärnten ausweisen. Dazu kommt, daß auch die meisten Museen der anderen Kategorien in Teilbereichen ihrer Sammlimgen volkskundliche Bestände aufweisen. Die geschilderte Situation bildet für Kärnten jedoch keineswegs eine Ausnahme, sondern ist durchaus auch in ähnlicher Art auf die anderen österreichischen Bundesländer zutreffend. Neben den drei großen volkskundlichen Museen in Kärnten (Museum für Volkskultur Spittal/Drau, Landwirtschaftsmuseum Ehrental, Kärntner Freüichtmuseimi Maria Saal) ist es vor allem die breite Palette der Lokal- imd Spezialsammlungen, die das statistische Übergewicht der volkskundlichen Museen im Lande ausmacht. 3. DIE GROßEN VOLKSKUNDLICHEN MUSEEN KÄRNTENS Das Museum für Volkskultur Spittal/Drau Das Museum für Volkskultur Spittal/Drau, untergebracht in den beiden obersten Geschoßen des Renaissance-Schlosses Porcia, wurde 1958 als „Bezirksheimatmuseum" gegründet und von Beginn an privatrechtlich auf Vereinsbasis getragen. In den Jahren Der Beitrag volkskimdlischer Museen zur Museumslandschaft Kärnten 151 1991 -1993 wurde es zur Gänze neu konzipiert und umgebaut, wobei der inhaltlichen Spezialisierimg auf die Erscheintmgen der Volkskultur Oberkämtens auch durch die entsprechende Änderimg des Namens Rechnimg getragen wurde. Die Sammlungen umfassen alle Bereiche der Volkskultur der Region Oberkämten, doch liegt das Schwergewicht nicht im Volkskunstbereich, sondern auf den Objekten des Alltags*. Konzeptuell entwickelt das Museum seine Präsentation, ausgehend von Volksglauben und Brauchtum, von der Kindheit über die Schule hin in die thematische Aufsplitterung des Berufslebens (Bergbau, Handwerk, Landwirtschaft) und spannt mit den Themen „Alpinismus" und „Wintersport" den Bogen herauf bis zur tourismus- orientierten wirtschaftlichen Entwicklung des 20. Jahrhunderts. Das gesamte zweite Museumsgeschoß widmet sich, als öffentliche Studien- sammlung konzipiert, dem Thema „Leben und Arbeit des Bauern im alpinen Raum" und beinhaltet eine der umfangreichsten gerätekundlichen Sammlungen des Alpen- raumes, speziell bezogen auf Großgeräte und Arbeitsbehelfe aus vorindustrieUer Zeit. Vom Haupthaus ausgehend betreibt das Museum für Volkskultur Spittal zudem mehrere Außenstellen in der Region, die sich jeweils einem an lokal relevanten kultur- historischen Ressourcen orientierten thematischen Schwerpunkt widmen (Fischereimu- seum Seeboden, Almwirtschaftsmuseum Nationalpark Nockberge, Arsenbergbau- Schauhütte PöUatal)«. Umfangreiche museumspädagogische Angebote, Sonderausstellungen, sowie die regelmäßige Veranstaltung von Kongressen, Seminaren und Symposien und die Herausgabe volkskundlicher und museologischer Publikationen ergänzen die Arbeit des Museums für Volkskultur, dessen Relevanz innerhalb der internationalen Museumsszene auch durch die Verleihung eines „European Museum of the Year Award - Special Commendation 1995" dokumentiert ist. Das Landwirtschaftsmuseum Schloß Ehrental Bei dem von der Abteilung Landwirtschaft der Kärntner Landesregierung eingerichteten Museum im Schloß Ehrental handelt es sich ebenfalls um eine neue Einrichtung, die zwischen 1987 und 1993, basierend auf einer beachtlichen Privatsamm- lung landwirtschaftlicher Geräte, assoziiert zur ebenfalls in Ehrental untergebrachten Bundeslehranstalt für landwirtschaftliche Berufe geschaffen wurde^". In gewissem Sinne bildet dieses Museum die Fortsetzung der Spittaler landwirtsc- haftlichen Gerätesammlung, da hier das Schwergewicht auf den Veränderungen im Zuge der Industrialisierung in allen Bereichen der Landwirtschaft im 20. Jahrhundert liegt. Vom Konzept der Präsentation her orientiert sich das Museum sowohl am Jahreslauf (Anbau - Ernte) als auch an den unterschiedlichen Arbeitsfeldern (Ackerbau, Viehhaltung, 8 siehe dazu: Prasch, Hartmut /Ramoser, Monika: Museumsbegleiter. Der rote Faden durch das Museum für Volkskultur. Spittal 1995 9 siehe dazu: Prasch, Hartmut: Bezirksheimatmuseum Spittal/Drau e.V. - Museimaskonzept. Spittal 1993 (2) 10 siehe dazu: Schinnerl, Heimo: Das Landwirtschaftsmuseum Schloß Ehrental - Ein Museimi neuer Art. In: Prasch, Hartmut (Hg.): Neue Museumskonzepte (=JB für Volkskunde und Muséologie 9.Jg./1995). Spittal 1996,5,89-100 Hartmut Prasch 152 Obstbau, Transport, Holzwirtschaft usw.). Unterstrichen werden die musealen Darste- Uimgen durch umfangreiche Freiluftarilagen (Waldlehrpfad, Karolingischer Garten, Heilkräuter- imd Ackerpflanzenschau), welche die Inhalte der Präsentation hervorragend ergänzen. Durch die Angliederung an die Landwirtschaftliche Fachschule ergibt sich automatisch ein Schwergewicht auf den museumspädagogischen Angeboten, insbeson- dere der Vermittlimgsarbeit für Schulklassen in Kooperation mit den Anfordenmgen des Lehrplanes. Darüber hinaus betreibt das Museum den Aufbau einer Studiensamm- lung, eines Archivs und Photoarchivs, die gerätekundliche Forschung und regelmäßige Sonderausstellungen. Das Kärntner Freilichtmuseum Maria Saal Zwar erst 1972 offiziell eröffnet", kann das Kärntner Freilichtmuseum schon auf eine bewegte Geschichte zurückblicken, die ihren Ausgang in den 1930er Jahren in Verbindung mit dem „Kämtner Heimatmuseum" nahm. Nachdem das erste translocierte Gebäude bereits 1952 am Kreuzbergl in Klagenfurt als Außenstelle des Landesmuseums eröffnet wurde, begann man 1960 mit der Umsiedlung und dem weiteren Ausbau des Museums bei Maria Saal. Heute verwaltungstechnisch getragen von Land Kämten und dem privatrechtlichen Trägerverein^^ bietet das Freilichtmuseum auf ca. 4,5 ha Freifläche Gehöftanlagen der wichtigsten Kämtner Hauslandschaften, ergänzt um Neben- und Zusatzgebäude aus bäuerlicher Nutzung (Sägen, Mühlen, Kohlenmeiler, Kalkofen, Trockengerüste, Brechel- hütte etc.)". Darüber hinaus zeigt das Museum saisonale Sonderausstellungen und betreibt in der Probstei des Maria Saaler Domes ein permanentes Bauemmöbebnuseum, das anhand von über 70 Exponaten einen Überblick zur Möbellandschaft Kämten gewährt. Erst in jüngster Zeit kam zu den Aufgaben des Freilichtmuseums auch der Betrieb eines Kämtner Landesinstituts für Volkskunde hinzu, das neben dem Aufbau einer umfassenden Fachbibliothek, eines Fotoarchivs und dokumentarischer Tätigkeit auch die wissenschaftliche Aufarbeitung der Kämtner Volkskunde zur Aufgabe hat. AUen drei großen volkskundlichen Museen gemeinsam und auch symptomatisch für die vielen Lokal- und Spezialmuseen im Lande ist die Bindung der Gründung- sgeschichte an individuelle Sammler und Forscherpersönlichkeiten'*, deren Engagement und Weitblick der Aufbau der umfassenden Sammlungen zu verdanken ist. 11 siehe dazu: Lazansky, Gabriele: a.a.O., S.108 -109 12 zur Trägerschaft des Kämtner Freilichtmuseums siehe: Eisner, Karl: Das Kämtner Freilichtmuseum und seine rechtliche Verankenmg. In: Prasch, Hartmut (Hg.): Volkskunde im Museum (=JB für Volkskunde und Muséologie 3.Jg./1989). Spittal 1989, S. 121 -125 13 Moser, Oskar/Eisner, Karl/Schwertner, Johann: Das Kämtner Freilichtmuseum in Maria Saal. Maria Saal 1992 (6) 14 In Spittal Prof. Hehnut Prasch, in Ehrental OSTR DI. Dr. Cölestin Spendel, in Maria Saal Dr. Oswin Moro und Univ. Prof. Dr. Oskar Moser Der Beitrag volkskundlischer Museen zur Museumslandschaft Kärnten 253 4. DIE LOKAL- UND SPEZIALMUSEEN In allen Regionen Kärntens finden sich, gegenwärtig immer noch stetig zimehmend, kleine lokale Museumseinheiten, deren Gründungsgeschichte die verschiedensten Ursachen aufweist. Während ältere Sammlungen in der Regel auf die Intentionen enga- gierter , an der Erhaltung kulturaler Werte interessierter Sammlerpersönlichkeiten zurück- gehen, spielen gegenwärtig immer mehr tourismusorientierte wirtschaftliche Überlegim- gen eine wesentliche Rolle*'. Ein Wandel hat sich aber nicht nur in der Intention der Museumsgründimg im letzten Jahrzehnt vollzogen, sondern auch was die inhaltliche Gewichtung und das Präsen- tationsziel der lokalen Museen betrifft. Während der Großteil der älteren Sammlungen dem Prinzip des „Heimatmuseums" insofern entspricht, als die gesammelten Objekte relativ undifferenziert nach Alter und thematischer Zusammengehörigkeit präsentiert sind, sodaß von prähistorischen Funden über die Vielfalt volkskultureller Erscheinungen bis zu Erinnerungsstücken an bedeutende lokale Persönlichkeiten alles gezeigt wird, aber keines der Themen repräsentativ dokumentiert erscheint, zeichnen sich die meisten (wenn auch leider nicht alle) der neueren Lokalmuseumsgründungen insbesondere durch die Focusierung auf einen für die Geschichte und Entwicklung des Ortes wesentlichen kulturgeschichtlichen Schwerpunkt aus, der zudem in einem regionalen oder auch überregionalen Vergleichszusammenhang umfassend dokumentiert dargestellt ist. Themenschwerpunkte wie „Handwerk" (Baidramsdorf), „Brauchtum" (Oberdrau- burg, Weitensfeld), „Büchsenmacher-Handwerk" (Ferlach), „Bienenzucht" (Kirschen- theuer), „Almwirtschaft" und „Bergbauem" (Nationalpark Nockberge, Gnoppnitz), Fischerei (Seeboden) aus dem volkskundlichen Kanon korrespondieren hier mit historischen Themen wie „Frühmittelalter" (Molzbichl, Moosburg), „Hochmittelalter" (Friesach) ebenso wie mit technischen wie „Bergbau" (Knappenberg, Klagenfurt, Großkirchheim, Radenthein), „Fahrzeugen" (Gmünd, ViUach, Landskron) oder „Verkehr" (St. Veit). Die Umsetzung einer Strategie, die dem an lokalen Ressourcen orientierten Speziahnuseum gegenüber dem „Allerweltsmuseum" den Vorzug gibt, ist jedoch ab- hängig vom Willen und der Bereitschaft der im Ort jeweils Verantwortlichen, sich um Konzept, Beratung und Planung zu bemühen. Da die Betreiber fast immer ehrenamtlich tätige Vereinsfunktionäre sind, können hier keinerlei Verordnungen, die es im übrigen in Bezug auf ein Museumsregistrierungssystem in ganz Österreich nicht gibt, greifen. Schon lange steht deshalb die Einrichtung einer hauptamtlichen Museumsbera- tungsstelle von selten des Landes zur Diskussion, deren Aufgabe es zudem sein müßte, ein Gesamtmuseumskonzept für das Land Kärnten zu erarbeiten und auch umzusetzen. In anderen Österreichischen Bundesländern sind solche Bestrebungen - professionelle Beratung und Gesamtmuseumskonzept - teilweise schon erfolgreich eingeführt oder zumindest vor der Konkretisierung**. Vergleichbar wäre der Aufgabenbereich auch mit 15 Prasch, Hartmut: Für wen? Museen zwischen regionaler Identität und touristisscher Vermarktung. In: ders. (Hg.): Regional- und Lokalmuseen (=Jb für Volkskunde und Muséologie 7.Jg./1993). Spittal 1994, S55 - 63 16 siehe dazu : Haircich, Georg: Aktuelle Museumstrends in Österreich. In: Prasch, Hartmut (Hg.): Neue Museumskonzepte (=JB für Volkskunde und Muséologie 9.Jg./1995). Spittal 1996, S. 13 -20 Hartmut Prasch 154 der umfassender! Tätigkeit der „Landesstelle für die Nichtstaatlichen Museen" in Bayern". Zumindest aber ist der Trend zur Spezialisierung in kleinen Einheiten auch bei den Kämtner Museen eindeutig spürbar. Selbsthilfegruppen wie z. B. die „Arbeits- gemeinschaft volkskundlicher Museen Oberkärntens", bei der sich bisher acht Lokalmuseen um das Museimi für Volkskultur Spittal zu einem losen Kooperations- verbund zusanraiengeschlossen haben, oder der Arbeitskreis Museen und Sammlimgen des Kämtner Bildungswerkes bemühen sich um eine professionellere Etablierung der Museen ebenso, wie die Mitarbeiter des Landesmuseums für Kämten, die ebenfalls für Beratungen zur Verfügung stehen. Was die Bewahrung kulturellen Erbes betrifft, leisten die Kämtner Museen ohnehin beste Arbeit, es sollte jedoch auch die Vermittlung an den Besucher, geknüpft sowohl an eine entsprechende Präsentation als auch an begleitende museumspädagogische Angebote hinter dem Bewahren nicht nachstehen. Kämten braucht, wie aus der einleitenden Betrachtung der Statistik ersichtlich, mit Sicherheit nicht mehr Museen, aber es kann durchaus mehr bessere Museen vertragen, die gerade im lokalen Bereich mit der Aufarbeitung von besonderen Erscheinungen auch ihren Beitrag zur Förderung von regionaler Identität leisten köimen und gleichzeitig die Kultur- und Naturgeschichte des Landes in Form von kleinen Puzzlestücken zu einem musealen Gesamtbild zusammenfügen. Gerade die volkskundlich orientierten Museen des Landes bilden, aufgrund ihrer sich ergänzenden breiten Palette an Sammlungsbeständen ebenso, wie aufgrund ihrer regionalen Streuung über das ganze Land, die Basis für eine zukünftig zu entwickelnde „abwechslungsreiche Museumslandschaft Kämten". 5. ÜBERREGIONALE ZUSAMMENARBEIT Eine Strategie zur Verbesserung der Situation für das einzelne Museum, aber auch für die Kämtner Museen insgesamt. Hegt in der Forcierung der Kooperation untereinander und überregional-intemational. Im Bereich der Zusammenarbeit untereinander geht es einerseits um infrastruktureUe Anliegen, andererseits auch um ein verstärktes gemeinsames Auftreten nach außen. InfrastruktureUe Anliegen liegen sowohl im Bereich der Inventarverwaltung, bei der bisher weder einheitliche Thesauri noch über Eigeninitiativen hinausgehende praktikable EDV-Programme bestehen^', als auch im Bereich des Managements. Dabei kann sowohl die Vermittlung von Speziahsten, die gemeinsame Organisation von Fortbüdimgsveranstaltungen", die gegenseitige Abstimmung von Ausstellungsschwer- 17 siehe dazu: Griebl, Albrecht: Arbeit vor oder hinter den Kulissen? Zur Gegenwartssituation der Bayerischen Nichtstaatlichen Museen. In: Prasch, Hartmut (Hg.): Regional- und Lokalmuseen (=JB für Volkskimde und Muséologie 7. Jg./1993). Spittal 1994, S. 103 -110 18 Das Museum für Volkskultur hat seine Inventarverwaltung bereits 1989 auf EDV lungestellt und orientiert sich dabei an der „Systematik kulturhistorischer Sachgüter" von Walter Trachsler, andere Museen stellen gerade um, oder verwenden ebenfalls eigene Systeme. 19 siehe dazu: Prasch, Hartmut Museologische Aus- und Fortbildung für Betreuer von Regional-, Lokal- und Heimatmuseen. In: ders. (Hg.): Museologische Ausbildimg (=JB für Volkskunde und Muséologie 5.Jg./ 1991). Spittal 1991,5.55 - 65 Der Beitrag volkskundlischer Museen zur Museumslandschaft Kämten 155 punkten oder der unbürokratische Tausch von Objekten zur Vervollständigung der Spezialsammlungen gemeint sein^". Gemeinsames Auftreten nach außen bedeutet vor allem den Bereich des Museums- Marketings, aber auch die Stärkung der Position der Museen gegenüber der herrschenden Kulturpolitik, die nach wie vor, so Museen in ihren Programmen überhaupt vorkommen, lediglich die Kimstmuseen im Auge hat. Eine überregionale und intemationale Kooperation bietet sich gerade für die Kärntner Museen besonders an, da über Staats- und Sprachgrenzen hinweg der Kulturraum Alpen-Adria ein breites Betätigungsfeld im Bereich gemeinsamer kulturhistorischer Wurzeln eröffnet. Gerade für die volkskimdlichen Museen in Kämten, Slowenien und Friaul bestünden hier vielfältige Möglichkeiten der Kooperation im Ausstellungsbereich, in der Erstellung vergleichender Forschungsstudien, in der gemeinsamen Organisation länderübergreifender Veranstaltungen jeder Art^l Die Zukimft der Museen, und dies gilt sicher nicht nur in Kämten, liegt in einer stärkeren Professionalisierung, vor allem in den Bereichen der Präsentation imd Ver- mittlung aber auch in den wirtschaftlichen Belangen des Managements und Marketings. Ebenso wichtig erscheint jedoch die inhaltliche Spezialisierung auf die eigenen Stärken - Repräsentativität der Sammlungen und Aufarbeitung lokaler und regionaler kultur- historischer Ressourcen - einerseits, andererseits aber gleichzeitig die Öffnung des Blickes über das eigene immittelbare Umfeld hinaus, die intemationale Kooperation und Vemetzung mit Museen ähnlicher Struktur und inhaltlicher Gewichtung, wie auch die Flexibilität zur Zusammenarbeit mit anderen kulturellen Einrichtungen. Ein erster Schritt dazu, die Basis quasi, müßte durch die Erarbeitung eines Gesamtmuseumskonzeptes gelegt werden, daß die Systematisierung und Zusammen- führung der Interessen bestehender Museen und Sammlungen im Lande ermöglicht und gleichzeitig deren Niveau an intemationale Standards heranführt. Das bei solchen Unterfangen gerade die volkskundlich orientierten Sanmüungen der Regional- und Lokalmuseen als Fundament der Museumslandschaft beste Möglichkeiten haben, ist eine Chance, die es zu nutzen gilt. 20 siehe dazu: Prasch, Hartmut: Regionale intermuseale Zusammenarbeit. Erfahnmgen mit der ARGE volkskundlicher Museen Oberkärntens. In: Bockhorn, Olaf/Wiesinger, Udo (Hg.): Museen - Entwicklung und touristische Nutzung (=Mitteilungen des Iiwtituts für Volkskunde H. 7). Wien 1994, S. 23 - 33 21 Das Museum für Volkskultur Spittal hat hier bereits zahlreiche Erfahrungen im Rahmen der Organisation des Jahreskongresses 1994 des International Committee for Regional Museums ICOM/ICR in Zusammenarbeit mit dem Mestni Muzej Ljubljana und dem Museo Camico in Tolmezzo gesammelt. Vgl. dazu: Ferle, Mojca/ Moder, Gregor/Prasch, Hartmut/Ramoser, Monika/Zmuc, Irena (Ed.): Museums in Divided Societies - Proceedings of the Annual Conference 1994 ICOM/ICR. Ljubljana/Spittal 1995. Das Landesmuseum für Kärnten und Museum für Volkskultur Spittal stellten 1995 den „7.Österreichischen Museumstag" unter das Thema „Museen im Alpen-Adria-Raum". Das Museum für Volkskultur Spittal arbeitet derzeit an der Etablienmg eines Ausstellungsverbundes zwischen Kämtner, Slowenischen und Friulanischen Museen. PRISPEVEK ETNOLOŠKIH MUZEJEV K MUZEJSKI POKRAJINI KOROŠKE - STATUS QUO IN PERSPEKTIVE BODOČNOSTI Hartmut Prasch, Spittal ob Dravi 1. K STATISTIKI MUZEJSKE POKRAJINE KOROŠKE Iz podnaslova knjige Kärntner Museumsführer - Koroški muzejski vodič*, ki je izšla leta 1993, je razvidno, da ima najjužnejša avstrijska zvezna dežela v trenutku izida te knjige preko 129 "muzejev, zbirk, naravruh in živalskih parkov". Po podrobnejši analizi ostane 82 ustanov, ki nedvomno zaslužijo naziv "muzej"l Glede na število prebivalcev dobimo gostoto muzejev. Koroška ima 547 798 prebivalcev^ na 6680 prebivalcev pride en muzej. Indeks MPI (= Museums to Population Index*), zračunan po formuh Friedricha Waidacherja' znaša 149,7. S tem Koroška močno presega avstrijski MPI, ki je 93,4*. Gledano na celotno Evropo (povprečno 23,2)' je indeks gostote muzejev na Koroškem več kot šestkrat višji kot drugod po Evropi. S proučevanjem strukture muzejev te dežele glede na obseg zajetega območja in vpliv njihovih zbirk, dobimo, podobno kot v drugih zveznih deželah, obliko piramide. Na vrhu je deželni muzej Koroške v Celovcu kot obsežna zbirka kulturne in prirodoslovne zgodovine dežele. Srednji del piramide tvorijo redki regionalni muzeji (Spittal, Beljak, Hermagor, Wolfsberg, Völkermark), ki posebej pokrivajo večja pokrajinska območja. Široka baza muzejske pokrajine Koroške so lokakd in specializirani muzeji, ki se ukvarjajo s kulturno aH prirodoslovno zgodovino svoje neposredne okolice brez tematske specifikacije ali nadregionalno ali lokakio omejene doktraientacije v okviru vsebinsko določenega speciakiega področja. Struktura koroških muzejev ima obliko piramide. Na vrhu sta dežeM muzej in 1 Lazansky, Gabriele: Kärntner Museumsführer. Museen - Sammlungen - Natur - und Tierparks in Kärnten. Klagenfurt 1993 2 poglej tudi: Piccotini, Gemot: Museen, Sammlungen, Natur- und Tierparks in Kärnten. Eine statistische Betrachtung. V: Prasch, Hartmut (Hg.): Regional - ind Likalmuseen. (= Jb für Volkskunde imd Muséologie 7.Jg./1993). Spittal/Drau 1994, str. 91-102 3 Statistisches Handbuch des Landes Kärnten 39.Jg./1994. Klagenfurt 1994, str. 7 in 8 4 Hudson, Kenneth/NichoUs, Arm: The directory of museums and living displays. London 1985(3) 5 Waidacher, Friedrich: Handbuch der Allgemeinen Muséologie (=Mimundus 3). Wien, Köln, Weimar 1993, Str. 20 6 Waidacher, Friedrich: a.a.O., SÜ-. 21 7 Waidacher, Friedrich: a.a.O., Str. 21 156 Prispevek etnoloških muzejev k muzejski pokrajini Koroške deželna galerija, ki ju javno pravno upravlja dežela Koroške. Osrednji del tvorijo javno pravno upravljani muzeji občin in cerkvenih nosilcev (15). Bazo sestavljajo daleč najštevilčnejši zasebno pravno upravljani muzeji (muzeji društev in podjetji ter zasebne zbirke) (65). 2. VSEBINSKI POUDARKI Za osnovno tematiko te razprave so posebno pomembni vsebinski poudarki muzejev in zbirk. Če izvzamemo deželni muzej kot pregledno zbirko vseh področij kulturne in prirodoslovne zgodovine, dobimo naslednjo podobo: 3 muzeji umetnin, 14 arheoloških muzejev in muzejev na prostem, 9 zgodovinskih muzejev, 5 naravoslovnih muzejev, 12 tehniških muzejev, 4 sakralni muzeji, 1 etnološki muzej. Nedvomno so muzeji s poudar- kom na etnologiji v prevladajoči večini, saj zavzamejo 41,5% delež muzejske pokrajine Koroške. Poleg tega imajo tudi muzeji drugih kategorij v okviru svojih fondov posamezne etnološke zbirke. Opisana situacija na Koroškem lu izjemna, tudi druge avstrijske zvezne dežele kažejo podobno sliko. Poleg treh največjih etnoloških muzejev Koroške (Museum für Volkskultur Spittal/ Drau, Landwirtschaftsmuseum Ehrental, Kärntner Freilichtmuseum Maria Saal) so etnološki muzeji v deželi zaradi široke palete lokalnih in specializiranih zbirk v številčni prednosti pred drugovrstnimi muzeji. 3. VELIKI ETNOLOŠKI MUZEJI KOROŠKE Museum für Volkskultur Spittal/Drau - Muzej ljudske kulture Muzej ljudske kulture v Spittalu ob Dravi, ki domuje v zgornjih dveh nadstropjih renesančne graščine Porcia, je bil ustanovljen leta 1958 kot Okrajni domovinski muzej in ima že od začetka zasebno pravno upravo pod okriljem društva. V letih 1991-1993 je bil muzej v celoti na novo načrtovan in predelan, s spremembo naziva je prišlo tudi do ush-ezne vsebinske spremembe, ki poudarja pojav ljudske kulture v Zgomji Koroški. Zbirke obsegajo vsa področja ljudske kulture regije Zgornje Koroške, težišče pa ni na področju ljudske umetnosti, ampak na vsakdanjih predmetihl Pri svoji predstavitvi muzej konceptualno izhaja iz ljudskega verovanja in običajev od otroštva preko šole do tematsko drobljenega prikaza poklicnega življenja (rudarstvo, rokodelstvo, poljedelstvo) in jo zaokroži v turistično orientiranem gospodarskem razvoju 20. stoletja s temama Alpinizem in Zimski šport. Celotno drugo nadstropje muzeja je zasnovano kot javna študijska razstava, posvečena temi Življenje in delo kmeta na območju Alp in vsebuje eno najobsežnejših zbirk orodij v alpskem prostoru, s posebnim poudarkom na velikih orodjih in delovnih pripomočkih iz predindustrijskega obdobja. 8 poglej tudi: Prasch, Hartmut/Ramoser, Moiuka: Museumsbegleiter. Der rote Faden durch das Museum für Volkskultur. Spittal 1995 157 Hartmut Prasch 158 Poleg glavne stavbe ima muzej za ljudsko kulturo v Spittalu v regiji tudi številne dislocirane enote, ki se ukvarjajo z lokalno pomembnimi kulturno zgodovinskimi pojavi (muzej ribarstva v Seebognu, muzejska planšarska koča v nacionalnem parku Nockberge, prikaz rudarstva v PöUatalu)'. Delo muzeja za ljudsko ktilturo dopolnjujejo obsežna pedagoška ponudba muzeja, prireditve začasnih razstav, redno orgaiüziranje kongresov, seminarjev in simpozijev ter izdaja etnoloških in muzeoloških publikacij. Pomembnost tega muzeja potrjuje tudi pridobitev naziva mednarodnega značaja "European Museim:i of the Year Adward - Special Commendation 1995". Landwirtschaftsmuseum Schloß Ehrental - muzej poljedelstva v graščini Ehrental Ta muzej je ustanovil oddelek za poljedelstvo Koroške deželne vlade. Je nova ustanova, ki je bila zasnovana med leti 1987 in 1993 in izhaja iz obsežne zasebne zbirke poljedelskih strojev, ki so jo zbrali na zveznem učnem zavodu za poklice v poljedelstvu v Ehrentalu'". V določenem pogledu ta muzej nadaljuje zbirko poljedelskih strojev v Spittalu, saj poudarja spremembe v toku industrializacije na vseh področjih poljedelstva v 20. stoletju. Zasnova muzejske predstavitve sledi poteku dela v letu (setev - žetev) in prikazuje različna delovna področja (poljedelstvo, živinorejo, sadjarstvo, transport, trgovino z lesom itd.). Muzejske prezentacije spremljajo obsežne predstavitve na prostem (gozdna učna pot, karolinški vrt, prikaz zdravilnih zelišč in poljedelskih rastlin), ki odlično dopoljnujejo vsebino muzejskega prikazovanja. Zaradi neposredne bližine poljedelske strokovne šole je poudarek na muzejsko pedagoški ponudbi izjemno velik, posebej še posredovanje znanja šolskim skupinam, ki je usklajeno z zahtevami učnega načrta. Poleg tega mtizej ustvarja študijsko zbirko, arhiv in fotoarhiv, raziskuje orodja in redno prireja občasne razstave. Kämtner Freilichtmuseum Maria Saal - Koroški mtizej na prostem v Maria Saalu Čeprav je bil uradno odprt šele 1972", Koroški muzej na prostem obstaja precej dalj časa. Začetek njegovega delovanja, ki je bUo povezano s Koroškim domovinskim muzejem, sega v 30-ta leta. Leta 1952 so že odprli prvo translocirano stavbo na Kreuzberglu v Celovcu kot dislocirano enoto deželnega muzeja, leta 1960 pa so pričeH seliti in graditi muzej v Maria Saalu. Danes tehručno upravljata muzej na prostem dežela Koroške in zasebno pravno 9 poglej tudi: Prasch, Hartmut: Bezirksheimatmuseum Spittal/Drau e. V. - Museumskonzept. Spittal 1993 (2) 1" poglej tudi: Schinnerl, Heimo: Das Landwirtschaftsmuseiun Schloß Ehrental - Ein Museum neuer Art. V: Prasch, Hartmut (Hg.): neue Museumskonzepte (=JB für Volkskunde tmd Muséologie 9.Jg./1995). Spittal 1996, Str. 89-100 11 poglej tudi: Lazansky, Gabriele: a.a.O., str. 108-109 Prispevek etnoloških muzejev k muzejski pokrajini Koroške 159 društvo nosilcev^^. Muzej na prostem prikazuje na približno 4,5 ha površine domačije in dodatna gospodarska poslopja (žage, mline, oglenice, krušne peči, sušibuke itd.) iz najpomembnejših območij Koroške". Poleg tega prireja muzej občasne sezonske razstave in ima v prostorih stokiice v Maria Saaalu stalno razstavo kmečkega pohištva, ki z več kot 70 eksponati predstavlja pregled pohištva na Koroškem. Šele v zadnjem času spada pod okrilje muzeja na prostem tudi koroški deželni inštitut za etnologijo, ki ima poleg ureditve obsežne strokovne knjižnice, fotoarhiva in doktimentacijske dejavnosti za nalogo tudi znanstveno obdelavo etnologije na Koroškem. Vsem trem velikim etnološkim muzejem je skupno in značilno tudi za lokalne in specializirane muzeje, da je njihov nastanek vezan na zasebne zbiralce in raziskovahie osebnosti", ki so s svojim trudom in daljnovidnostjo zasnovali obsežne zbirke. 4. LOKALNI IN SPECIALIZIRANI MUZEJI V vseh regijah Koroške najdemo majhne lokalne muzejske enote z različno zgodovino nastanka. Njihovo število nenehno narašča. Medtem ko je starejšim zbirkam v glavnem botrovala namera zavzetih zbiralcev, da ohranijo kulturne dobrine, igrajo pri ustanavljanju današnjih bistveno vlogo gospodarska in v turizem usmerjenja razmišlja- nja^''. V zadnjem desetletju se ni spremenil le namem ustanovitve, ampak tudi vsebinski poudarek in predstavitveni cilja lokalnih muzejev. Večina starejših zbirk sledi načelu "domovinskega muzeja", v katerem se zbrani objekti prikazujejo sorazmerno nediferen- cirano po starosti in tematski pripadnosti. Tako je predstavljeno vse od prazgodovinskih najdb preko množice ljudskokulturnih pojavov do spominskih predmetov lokalno pomembnih ljudi; vendar brez dokumentarno prikazanih tem. Večina novih lokalnih muzejskih ustanovitev (čeprav na žalost tudi ne vse), pa se odlikuje po tem, da so usmerjene na bistveno kulturnozgodovinsko težišče pomembno za zgodovino in razvoj kraja, ki je poleg tega dokvmientamo prikazano v regionalni aU nadregionalno primerjalni povezavi. Tematski sklopi, kot so Obrti (Baldramsdorf), Običaji (Oberdrauburg, Weitensfeld), Puškarstvo (Ferlach), Čebelarstvo (Kirschentheuer), Planšarstvo in Planšarji (Narodni park Nockberg, Gnoppnitz), Ribištvo (Seeboden) iz ljudsko-kultumega področja se tukaj prepletajo z zgodovinskimi temami, kot so Zgodnji srednji vek (Molzbichl, Moosburg), Visoki srednji vek (Friesach) kot tudi s tehniškimi, kot so Rudarstvo (Knappenberg, Klagenfurt, Großkirchheim, Radenthein), VozUa (Gmünd, Villach, Landskron) ali Promet (St. Veit). 12 glede nosilcev koroškega muzeja na prostem poglej tudi:Eisner, Kari: Das Kärntner Freilichtmuseum und seine rechtliche Verankerung. V: Prasch, Hartmut (Hg.): Volkskunde im Museum (=JB für Volkskunde und Muséologie 3.Jg./1989). Spittal 1989, str. 121 -125 13 Moser, Oskar/Eisner, Karl/Schwertner, Johann: Das Kärntner Freilichtmuseimi in Maria Saal. Maria Saal 1992 (6) M V Spittalu Prof. Helmut Prasch, v Ehientalu OSTR Dl. Dr. Cölestin Spendel, v Maria Saalu Dr. Oswin Moro in Univ. Prof. Dr. Oskar Moser 15 Prasch, Hartmut: Für wen? Museen zwischen regionaler Identität und touristischer Vermarktung. bi: ders. (Hg.): Regional- und Lokahnuseen (=JB für Volkskunde und Muséologie 7.Jg./1993). Spittal 1994, Str. 55-63 Hartmut Prasch 160 Spremenjena strategija, ki daje prednost specializiranim muzejem, usmerjenim na lokalne vire v nasprotju s "splošnimi muzeji", pa je vendar odvisna od volje in pripravljenosti krajevnih odgovornih oseb, ki se morajo potruditi za koncept, posvetovanje in načrt. Ker pa so upravitelji praviloma vedno častni društveni funkcionarji, pri tem rü nobenih predpisov, ki pa jih, mimogrede, ni tudi glede sistema registracije muzejev v celotaii Avstriji. Zaradi tega že dolgo teče razprava o ureditvi glavne deželne posvetovalnice za muzeje, ki bi imela za nalogo izdelovanje in uresničevanje celovitega muzejskega koncepta za deželo Koroško. V drugih avstrijskih zveznih deželah so ta prizadevanja - profesionalno svetovanje in celovit muzejski koncept - delno že uspešno vpeljana ali vsaj pred uresničitvijo''. Sicer pa naj bi šlo za nekaj podobnega kot je obsežna dejavnost "Landesstelle für die Nichtstaatlichen Museen - Deželnega urada za nedržavne muzeje" na Bavarskem'^ Sicer pa jasno čutimo tudi pri koroških muzejih trend k specializiciji v manjše enote. Skupine za samopomoč, kot npr.: delovna skupina etnoloških muzejev Zgornje Koroške, ki jo tvori osem lokalnih muzejev v ohlapni kooperacijski zvezi zbranih okoli muzeja za ljudsko kulturo v Spittalu, ali delovni krožek muzejev in zbirk koroške izobraževalne ustanove se trudijo za profesionalno ustaljenost muzejev; prav tako sodelavci deželnega muzeja Koroške, ki so na razpolago za svetovanje. Koroški muzeji odlično delujejo na področju varovanja kultunuh dobrin, za tem pa ne bi smelo zaostajati posredovanje obiskovalcem, povezano z določeno predstavitvijo in spremljajočim muzejskim pedagoškim delom. Kot je razvidno iz uvodnega statističnega prikaza. Koroška zanesljivo ne potrebuje večjega števila muzejev, lahko pa iz obstoječih razvije boljše, ki na lokalnem področju z obdelavo posebnih pojavov prispevajo k procesu oblikovanja regionalne identitete in istočasno sestavljajo kulturno in prirodoslovno zgodovino dežele v obliki majhnih koščkov sUke sestavljanke, ki tvorijo celostno muzejsko podobo. Prav etnološko usmerjerü muzeji so tako zaradi dopolnjujoče se široke palete zbirk kot tudi zaradi regionalne razpršitve po vsej deželi temelj za bodočo "raznoliko muzejsko pokrajino Koroške", ki jo kaže razviti. 5. NADREGIONALNO SODELOVANJE Strategija za izboljšanje situacije posameznih in vseh koroških muzejev je v pospešitvi medsebojnega in nadregionalno mednarodnega sodelovanja. Na področju medsebojnega sodelovanja gre na eni strani za infrastrukturo, na drugi pa za pospešeno skupno nastopanje muzejev. Infrastruktura obsega področje upravljanja inventarja, za katerega še nimamo enotnega besednjaka niti ne enotnega 16 poglej tudi: Hanreich, Georg: Aktuelle Museumstrends in Österreich. V: Prasch, Hartmut (Hg.): Neue Museumskonzepte (=JB für Volkskunde und Muséologie 9.Jg./1995). Spittal 1996, str. 13-20 17 poglej tudi: Griebl, Albiecht: Arbeit vor oder hinter den Kulissen ? Zur Gegenwartssituation der Bayerischen Nichtstaatlichen Museen. V: Prasch, Hartmut (Hg.): Regional- und Lokalmuseen (=JB für Volkskunde und Muséologie 7.Jg./1993). Spittal 1994, str. 103 -110 Prispevek etaoloških muzejev k muzejski pokrajini Koroške 161 računalniškega programa, le računalniške programe, ki slonijo na samoiniciativi'1 K infrastrukturi spada tudi področje managementa, posredovanje specialistov, skupna organizacija nadaljnjega izobraževanja'', medsebojno usklajevanje glede razstavnih vsebin in nebirokratska izmenjava predmetov, ki omogoča kompletiranje posameznih zbirF". Skupno nastopanje na zunaj pomeni predvsem okrepitev položaja muzejev in muzejskega marketinga nasproti vladajoči kulturni politiki, ki upošteva le muzeje imietnin, že ima muzeje sploh v svojem programu. Nadregionalno in mednarodno sodelovanje se še posebej ponuja koroškim muzejem, saj kulturni prostor Alpe-Adria ne glede na jezikovne prepreke in državne meje odpira široko polje dejavnosti na področju skupnih kulturnozgodovinskih korenin. Ravno etnološki muzeji Koroške, Slovenije in Furlanije imajo raznolike možnosti za sodelovanje na področju razstavljanja, izdelovanja raziskovalnih študij in skupne organi- zacije vseh vrst prireditev, ki presegajo državne meje^^ Bodočnost muzejev, ne velja le za Koroško, je v profesionalizaciji prezentacije in posredovanja, pa tudi v večji skrbi za managment in marketing. Ravno tako pomembna je vsebinska specializacija, ki sloni na lastnih močeh - reprezentacija zbirk in obdelava lokalnih in regionalnih kulturnozgodovinskih virov, in istočasno odpiranje navzven, mednarodno sodelovanje in prepletanje v mreži muzejev, ki imajo podobno strukturo in vsebino ter so pripravljene sodelovati z druginü kulturnimi ustanovami. Prvi korak, tako rekoč temelj, bi morala biti izdelava celostnega muzejskega koncepta, ki bi omogočal sistematizacijo in združitev interesov obstoječih muzejev in zbirk v deželi, istočasno pa bi omogočal približevanje na raven mednarodnih standardov. Priložnost, da imajo etnološko usmerjene zbirke regionalnih in lokalrüh muzejev kot temelj muzejske pokrajine najboljše možnosti, velja izkoristiti. Iz nemščine prevedel France Smrke 18 Muzej ljudske kulture ima že od leta 1989 računalniško vodeno upravljanje inventarja, ravnal se je po "sistematizaciji kulturnozgodovinskih dobrin" avtorja Walter Trachsler, drugi muzeji prihajajo na računalniško vodenje aU pa uporabljajo lastne sisteme 19 poglej tudi: Prasch, hatmut: Museologische Aus- und Fortbildung für betreuer von Regional-, Lokal- und Heimatmuseen. V: ders. (Hg.): Museologische Ausbildung (=JB für Volkskunde und Muséologie 5.Jg./ 1991). Spittal 1991, Str. 55-65 20 poglej tudi: Prasch, Hartmut: Regionale intermuseale Zusammenarbeit. Erfahrungen mit der ARGE volkskundlicher Museen Oberkämtens. V: Bockhom, Ofal/Wiesinger, Udo (Hg.): Museen - Entwickung und touristische Nutzung (=Mitteilungen des Instituts für Volkskunde H.7). Wien 119, str. 23-33 21 Muzej ljudske kulture Spittal ima na tem področju že številne izkušnje v okviru organizacije letnega kongresa 1994 Intemational Commitee for Regional Museums ICOM/ICR, ki je potekalo v sodelovanju z Mestnim muzejem Ljubljana in Museo Camico iz Tolmezza. Primerjaj: Ferle, Mojca/Moder, Gregor/Prasch, Hartmut/ Ramoser, Monika/Zmuc, Irena (Ed.): Museums in Divided Societies - Proceedings of the Armual Conference 1994 ICOM/ICR. Ljubljana/Spittal 1995. Dežebu muzej Koroške in Muzej ljudske kulture Spittal sta leta 1995 posvetila "7. avstrijski muzejski dan" temi "muzeji v prostoru Alpe-Adria". Muzej ljudske kulture se trenutno ukvarja z obUkovanjem razstavne zveze med koroškimi, slovenskimi in furlanskimi muzeji. Hartmut Prasch 162 BESEDA O AVTORJU Harmut Prasch, dr. je študiral etnologijo, germarüstiko in filozofijo na Univerzi v Inns- brucku in doktoriral leta 1985. Kot univerzitetni asistent se je zaposlil na Inštitutu za evropsko etnologijo Univerze v Innsbrucku, od leta 1987 je direktor muzeja v Spittalu na Dravi. Sodi med vodilne evropske strokovnjake za muzeologijo in muzejsko pedagogiko, svoja teoretična spo- znanja pa uspešno prenaša v muzejsko etno- loško prakso zlasti v muzeju, ki ga vodi, in širše na avstrijskem Koroškem. Maskam, religioz- nosti in obrtem kot etnološkim ter posameznim . muzeološkim temam (muzejska pedagogika, etnologija v muzejih, izobraževanje, lokalni in regionalni muzeji, novi muzejski koncepti...) je posvetil osemnajst knjig ali kot pisec ali urednik tematskih zbornikov ter števikie članke. ETWAS ÜBER DEN VERFASSER Dr. Hartmut Prasch studierte Volks- kunde, Germanistik und Philosophie an der Urüversität in Innsbruck imd doktorierte im Jahre 1985. Er arbeitete als Universitätsassistent am Institut für europäische Volkskunde an der Universität Innsbruck, seit 1987 ist er Direktor des Museums in Spittal an der Drau. Er gehört zu den führenden Fachleuten auf dem Gebiet der Muséologie und Museumspädagogik, mit Erfolg wendete er seine theoretischen Erkennt- nisse in der volkskimdlichen Museumspraxis an, besonders im Museum, das von üim geleitet wird, aber auch in anderen Museen in ganz Kämten. Er hat sich in achtzehn Büchem und zahlreichen Artikeln als Verfasser oder Schriftsleiter von thematischen Sammelbändem Masken, religiösen Themen und Handwerken gewittmet, er beschäftigte sich auch mit anderen volkskündlichen und museologischen Themen (Museumpädagogik, Volkskunde in Museen, Fortbildung, Lokal- imd Regional- museen, neues Museumskonzept).