t SöpliltL Redaction und Expedition: Bahnbosgasse Nr. 16 zyv s* Pränumerarion-preise: ____ „. „ X,»,*»»»"..«w- , _ ___ Nr. 276. heÄpU.^: Montaq, 1.Dezember 1879. — Morgen: Bibiana. 13. Jahr Mil der Post: Aanzfa-r. fl. 12 *• ,eigen bi« 6 Zeilen 20 ft. (Infektion« p reif«: Sin» Ei» neues Opfer des Berliner Vertrages. Aus der Hauptstadt Montenegro« geht Wiener Blättern die Nachricht zu, dass am vergangene» Donnerstag der türkische Mnschir (Marschall) Achmed Mukhtar Ghazi summt seinem Gefolge von den Ärnauten ermordet wurde. Um unseren Lesern die Vorgeschichte dieses traurigen Vorfalles zu vergegenwärtigen, verweisen wir aus unsere, vor einigen Tagen gebrachte Meldung, dass der montenegrinische Bevollmächtigte am Hose des Sultans der Pforte ein Ultimatum überreicht habe, in welchem Fürst Nikola den 27. November als den letzten Termin bestimmte, an welchen! die Uebergabe der albanesischen Bezirke Gusinje und Plawa an Montenegro in Gemäßheit des Berliner Vertrages erfolgt sein müsse. Die Psorte hatte bisher immer Bedenken getragen, diesen Punkt des Berliner Vertrages zu erfüllen, sei es nun, dass sie bloß die strategische Wichtigkeit dieser den Ein-gang nach Albanien beherrschenden Gebiete in Anbetracht zog, oder dass sie Bedenken trug, die Erbitterung der Albanesen durch die Abtretung eines Theiles ihres Gebietes aufs neue zu erregen. Bekanntlich hat die albanesische Liga sich gegen jede Zerstückelung ihres Landes ausgesprochen und erklärt, dass sie jedermann als Feind betrachten und behandeln werde, welcher eine darauf hinauslaufende Maßregel in Durchführung bringen wolle. Dass es den Arnauten mit dieser Drohung völlig ernst war, hatten sie bereits durch die Nieder» metzeluug des Muschirs Mehemed Ali bewiesen, Welcher, von ungenügender Bedeckungsmannschaft begleitet, die Abtretung der arnautifchen Bezirke Djakova und Jpek an Serbien durchführen wollte. Grund genug für die Pforte, die Execu-tion der Vertragsbestimmungen betreffs Gusinje und Plawa nach Kräften zu verzögern, während anderseits Montenegro keine Lust bezeugte, die ihm durch den Berliner Vertrag zugesprochenen Bezirke förmlich zu erobern. Endlich gab die von allen Seiten her gedrängte Psorte den Anforderungen Montenegros nach und beorderte Mukhtar Pascha, mit fünfzehn Bataillonen nach dem Norden abzugehen und die Uebergabe von Plawa und Gusinje an den in der Nähe stehenden montenegrinischen Wvjwoden BoZidar Petrovic zu bewerkstelligen. Wie gewöhnlich, so hatte auch die Pforte diesen Befehl erst in letzter Stunde gegeben, so zwar, dass es Mukhtar Pascha völlig unmöglich war, an der Spitze einer so starken Truppenmacht noch vor Ablaus des montenegrinischen Ultimatums in Gusinje einzutreffen. Um diesen Termin nicht zu versäumen, hat sich der gewissenhafte General mit nur geringer Bedeckung auf den Weg gemacht, um in Gusinje von demselben Lose ereilt zu werden, welches auch der ehrenvollen Laufbahn seines Schicksalsgenossen Mehemed Ali ein Ziel setzte. So hat also die Ausführung des Berliner Vertrages, welcher die Pforte nöthigt, Gebietsteile Albaniens an Montenegro und Serbien abzutreten, dem türkischen Staate bereits zwei seiner besten Generäle gekostet. Aber es lässt sich nicht leugnen, dass diese Opfer hätten vermieden werden können, wenn man am goldenen Horn rechtzeitig genug Vorbereitungen zur Durchführung der einmal übernommenen Verpflichtungen getroffen hätte. Der türkische Schlendrian sowie die Hoffnung, dass irgend ein unvorhergesehener Zwischenfall der Pforte zuhilfe kommen könne, ließ jedoch alles bis auf den letzten Moment hinausschieben und bestärkte hiedurch die Albanesen nur in ihrem Glauben, dass man es nicht wagen werde, auf der Abtretung arnautifchen Gebietes an die christlichen Nachbarn zu bestehen. Freilich war es eine harte Aufgabe für die Pforte, ihre tapfersten Unterthanen, auf welche sie für den Fall eines feindlichen Angriffes vom Norden her das unbedingteste Vertrauen setzen kann, zur Preisgebuug eines Theiles ihrer väterlichen Erde mit Waffengewalt zwingen. Aber schließlich muss es mit der Existenzkraft eines Staatswesens denn doch sehr schlecht bestellt sein, wenn dieses nicht die Kraft in sich fühlt, ein wildes Bergvolk dort zur Nachgiebigkeit zu zwingen, wo höhere Staatsinteressen zur Richtschnur des politischen Handelns geworden sind. Wärert die Arnauten im offenen Kampfe den Truppen des einrückenden Mit chirs entgegentreten, wären Muhamed Ali und Mukhtar Pascha an der Spitze eines Heeres den Angriffen der arnautifchen Streitkräfte unterlegen, so konnten wir den Albanesen die Anerkennung für ihren heroischen Patriotismus nicht versagen. Doch in der Ueberrumpelung zweier mit kleinem Gesolge einrückender Generäle liegt keine Großthat; das bringt jede Räuberbande zustande und ist noch lange kein Beleg dafür, dass die wilden Stämme Albaniens das Zeug zu einer selbständigen Staatenbildung besitzen. Gleichwohl sind die Vorgänge an der Nordgrenze Albaniens von hoher politischer Bedeutung. Montenegro ebenso wie die Pforte können jetzt um keinen Preis von der Durchführung der Ver-tragsabmachnngen zurücktreten. Sie müssen mit Waffengewalt den albanesischen Meuchlerbanden emgegentreten. Werden sich aber die Arnauten, nachdem sie einmal den Pfah der Rebellion betreten, jetzt gefügiger erweisen? Steht nicht vielmehr zu befürchten, dass um Plawa und Gusinje ein Kampf entbrennen wird, welcher ganz Albanien gegen den Berliner Vertrag unter Waffen ruft? Und liegt dann nicht die Gefahr nahe, dass auch Oesterreich in Mitleidenschaft gezogen werde und dass die in ihren letzten Abschnitten allerdings auf friedlichem Wege durchgeführte Occupation in dm Desileen und Felfenpässen des Arnantliks Novi-bazar ein blutiges Nachspiel finden werde? Wohl ist es eine ehrenvolle Aufgabe, im Namen Europas Bürgschaften für die Herstellung und Erhaltung Imileton. Janos und Jonas. Eine Erzählung aus Tirol von Adolf Pichler. (Fortsetzung.) Die Kreuzspinne lässt einen Faden fliegen, et hängt sich an ein Zweiglein, sie hakt sich ein und klettert daran empor, wirst neue Fäden und «ttwrfit sie, dann setzt sie sich in die Mitte des Atzes und wartet ruhig: die Beute rennt von in das fast unsichtbare Garn, verstrickt die eder und wird ohne Anstrengung ausgesogen. , sm° that auch Jgnazi, den der Alte bald JL ® ■~*ufter von Heiligkeit bewunderte und den iUm Beispiel hinstellte. Trotz der Ehr« jurcht, welche Tiroler Mädchen vor schwarzen ?-jii und langen Stiefeln anerzogen wird, wichen viefe doch mit einer gewissen Scheu aus. . . E«zi fand sich nicht selten ein, er spähte ^oen Winkel aus und kümmerte sich um jede S^öfeit, dass es endlich selbst der Wirtschaft n aufftel und diese die Warnung nicht unter- drücken konnte: „Der bringt uns noch Unheil unters Dach." „Du bist halt ein argwöhnischer Mensch," eiferte der Müller zornig, „du suchst andere hinter dem Ofen, weil du selbst dahinter hockst." „Nu," erwiderte sie schnippisch, „mit dir bin ich weiter nie hinterm Ofen gesessen, und Sanct Fuchs, dein neuer Heiliger, taugt auch nicht zu mir. Uebrigens, gesagt Hab' ich's, gehört hast du's, thu’, wie du willst, ich werde aufpaffen und, wie der Hase, mit offenen Augen schlafen." „Herr bin ich im Hause!" fuhr der Alte auf. „Ja, es sieht darnach aus," entgegnete sie und schlug die Thüre hinter sich zu. Jgnazi redete mit dem Alten oft über die unvergängliche Herrlichkeit des Himmels, für die man alles Gold der Erde wie Koth hinwerfen solle, um sie zu kaufen. Der liebe Herrgott sei gnädig, jede Spende an seine Braut, die heilige Kirche, schreibe er in das goldene Buch des Lebens, welches der Engel ans dem Todbett den Sterbenden entsiegle und ihnen zu ewigem Trost Vorhalte. „Gib der Kirche den Staub, den du doch nicht in's Jenseits schleppen kannst, und sie nimmt den Schlüssel, den ihr Christus übertragen, zu binden und zu lösen, sie schließt das Grab auf, nicht damit du dort vermoderst, sondern als Thor, das zu den Jubelchören der Engel führt, welche dir die Palme des Glückes überreichen!" So rief er pathetisch, das Auge starr nach oben, als sähe er die himmlischen Scharen, den Arm erhoben, als griffe er nach der Palme, süß lächelnd wie ein Apostel auf den Gemälden unserer Nazarener. Der Müller schwieg, nach einer Pause legte er eine Fünserbanknote auf den Tisch, damit Jgnazi für ihn Messen lese. Dieser nahm das Geld mit den übertriebensten Ausdrücken des Dankes, er hatte jedoch etwas anderes gewollt. — Die Geieraugen des Müllers wurden nach und nach schwächer, sie rötheten sich von leichten Entzündungen, eines der zahllosen Uebet des Grei-senalters. Jgnazi erfuhr es. Als der Alte klagte, sagte er mit der Zuversicht des Wunderthäters: „Da kann ich helfen!" Er schlug das Brevier auseinander und überreichte ihm ein schönes Bildchen. ES stellte eine Nonne mit goldenem Hei- drr Ruhe des Welttheils zu schaffen. Aber wir fürchten, dass die diesbezügliche Mission Oesterreichs auf der Balkan-Halbinsel, deren Durchführung schon Tausenden von tapferen Soldaten das Leben und den österreichischen Steuerträgern Millionen von Gulden kostete, noch lange nicht zu Ende ist und dass sie dem österreichischen Staate noch Opfer an Gut und Blut verursachen wird, an welche wir nur mit banger Befürchtung zu denken vermögen. Das neue italienische Ministerium, dessen Bildung feit Dienstag abends als vollendete Thatfache gilt, ist das siebente, seitdem die liberale Partei vor zwei Jahren zur Herrschaft gelangte und das dritte, in welchem Cairoli als Cobinetsbildner politische Hebammendienste leistete. Die Arbeit, welche Cairoli bei dieser Gelegenheit zu vollenden hatte, war keine leichte. Minister-canbidaten gibt es in Italien allerdings genug. Aber die Mehrzahl von jenen, auf welche die Coalition Cairoli-Depretis reflectierte, hatte sich unter Vorbedingungen und Garantieforderungei! verschanzt, welche die Verhandlungen schon im vorhinein ziemlich aussichtslos erscheinen ließen. Der eine wäre zwar gerne Minister geworden, aber er wollte eiu anderes Portefeuille, als das ihm angebotene, haben; der andere wäre wohl mit dem Portefeuille zufrieden gewesen, doch passte ihm wieder einer seiner Collegen nicht. Erst nach endlosem Mäkeln ist es gelungen, aus der Ministerkrisis noch einen halbwegs anständigen Ausweg durch die Constituierung eines Cabinets zu finden, in welchem Cairoli als Ministerpräsident das Aeußere, Depretis das Innere, Villa die Justiz, Magliani die Finanzen, Baeearini die Bauten, Bonelli den Krieg, Acton die Marine, Miceli den Handel und Ackerbau und de Sanctis den Unterricht übernahm. Neu ist nur der Handelsminister Micelli. Aber auch dieser war bereits Generalsecretär des von ihm nunmehr übernommenen Ressorts, während seine College« säinmtlich schon früher eiu- oder mehreranale im Rathe der Krone faßen. Zu Gunsten des neuen Cabinets sprechen in erster Linie die Namen Cairoli und Depretis, von welchen der Träger des erstereit als der populärste Mann Italiens bezeichnet werden kann, während Depretis sich einer Erfahrung in den Regiernngsgefchüften erfreut, wie kein zweiter Politiker Italiens. Baccarini und de Sanetis gelten als tüchtige Fachmänner und Bonelli und Acton werden als gründliche Kenner der Bedürfnisse und Anforderungen ihrer Ressorts bezeichnet. Villa, der frühere Minister des Innern und jetzige Ju- ligenscheiu vor, sie trug ein Buch, auf welchem zwei Augen lagen ! „Dies ist die heilige Ottilie," fuhr er fort, „der Trost der Blinden; betet abends andächtig zu ihr, wascht die Auge» mit kaltem Weihwasser, und es wird gut. Das ist ein Gna-denbrunnen, wie viele danken ihm das Licht!" Der Müller betrachtete das Bild aufmerksam. „Hab' ich doch nie von dieser Heiligen ge^ hört!" „Nie?" rief Jgnazi erstaunt, „wirklich nie? So geht's, wenn die Katecheten in der Schule nicht ihre Pflichten thun. Vernehmt und erzählt es auch eitern Töchtern. Die heilige Ottilie war die Tochter eines englischen Grafen, sie ein Muster jeder Tugend und Frömmigkeit, er ein Ausbund teuflischer Laster. Sie redete ihm oft mit kindlicher Liebe zu, er möge sich bessern, er schlug sie jedoch mit der Faust auf den Mund und häufte Sünden auf Sünden, bis endlich die Wage voll war und ihn der Erzengel Michael in den Abgrund stieß, wo die Verdammten heulen und zähneklappern. Ottilie gedachte mit Angst und Schrecken des Schicksales ihres Vaters. Voll Inbrunst betete sie nachts. Da würdigte sie Gott stizminister genießt den Ruf eines gewandten Ad-üoeaten und dürfte also seinem neuen Posten weit eher zu genügen imstande fein, als den Obliegenheiten des inneren Amtes, wo es ihm vielfach an der nöthigen Energie gegenüber der Agi-tationspartei und den Parteigängern der „Jtalia irrebenta" gebrach. Gegen das neue Cabinet spricht zunächst der Umstand, dass der Marineminifter Acton feinen Platz im Parlamente besitzt und dass de Sanctis, welcher als Landsmannminister die Provinzen des Südens int Cabinete repräsentieren soll, sich erst in jüngster Zeit mit den Neapolitanern durch die Ernennung eines Nichtneapolitaners zum Studiendirektor ihrer Provinz verfeindet hat. Dadurch wird die Agitation seines Rivalen Nicotera an Bedeutung gewinnen, und soll denn auch bereits zwischen diesem ehrgeizigen Südländer einerseits und zwischen Crispi und Sella anderseits ein Comproutiss behufs Organisation einer neuen großen Oppositionspartei abgeschlossen worden sein, welche sich den schönen, aber sehr häufig missbrauchten Namen einer nationalen beilegt. Nicht vergessen darf auch werden, dass die letzte Ministerkrisis bloß deshalb hervorgerufen wurde, weil der Finanzminister Grintaldi sich geweigert hatte, den Willen seiner Collegen zu erfülle» und das Deficit ans dem Staatsvoranschlage durch geschickte Zahleugruppierungeu verschwinden zu machen. Grintaldi hat beim auch bereits in der Kammer erklärt, dass er bei" Partei gerne jebes Opfer bringe, dass aber die Arithmetik keine Parteisache sei. Es steht demnach zu befürchten, bass Grintaldi sich Aufklärungen über bie Bubgetangelegenheit vorbehält, welche bie öffentliche Meinung keineswegs zu Gunsten des Coalitiousmini-sterinms Cairoli-Depretis stimmen werden. Eine zweite heikle Frage, welche sich letzterem sehr unangenehm machen dürste, ist die Wahlreform. Das tteiie Cabinet hat sie aus sein Programm gesetzt und muss sie durchführen oder aber vom Amte zurücktreten. Aber auch selbst für den Fall des Gelingens dieser seiner Aufgabe ist es mehr als wahrscheinlich, bass bie Erweiterung bes Wahlrechtes nur bie Reihen ber Opposition verstärken und bau Ministerium von heute bas weitere Regieren zur Unmöglichkeit machen wirb. In der vorgestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses wurde endlich das so lange verschleppte Gesetz über die Abwehr der Rinderpest zu Ende berathen und nach langwierigen, zum Theile sehr unerquicklichen Debatten der 1. Jänner 1882 als Termin für den Eintritt der unbedingten Grenzsperre für den Viehimport festgesetzt. Als interessanten Beleg der Art und Weise, wie sich die Polen die Laudes- einer Offenbarung. Der Boden schwand vor ihren Füßen, der Schlund der Tiefe that sich auf, blaue Flammen züngelten empor, der Unglückliche lag auf glühendem Rost, Teufel schlugen die ehernen Krallen in sein Fleisch----------------" Den Müller überlief eine Gänsehaut. er winselte: „Mein Kind, mein Kind, hilf mir!" Dabei streckte er die Hand nach dem Rande des Zimmerbodens, er zischte allsogleich in Flammen aus. „Mein Kind, mein Kind, hilf mir! bete für mich, thue Buße für mich, dass ich aus dem Ort der entsetzlichen Qual frei werde!" Ottilie sank ohnmächtig aus den Boden. Als sie des Morgens erwachte, sah sie auf der Diele die Hand des Vaters eingebrannt. Und was that sie? Sie entsagte den Lockungen dieser Welt, stiftete mit ihrem Erbe ein Kloster und wurde die erste Aebtissin desselben. Sie legte den Stachelgürtel nie mehr ab, schwang beständig die Geißel, fastete, betete und weinte Tag und Nacht, bis sie blind wurde. Darum ist sie die Patronin der Blinden." (Sortfcfruitfl feilt.) autonomie vorstellen, verdient die Haltung hervorgehoben zu werden, welche sie tagSzuvor bei Erörterung der Frage eiunahinen, wer die Kosten für die Ausstellung 6cs Rinderpestcordous zu tragen hat. Die Vorlage bestimmt, dass jener Theil die Vorkehrungen gegen die Rinderpest zu tragen habe, zu dessen Gunsten sie bestimmt sind. Daraus folgert naturgemäß, dass die Kosten der Absperrung eines KronlandeS von dem Nachbarlande, sowie auch die Erfordernisse für die Aufstellung von Senchencor-dons innerhalb desselben vom betreffenden Kron-taude zn bestreiten sind. Dagegen wehrten sich nun die Polen, welche bekanntlich nur dann die Antono-mistcii spielen, wenn es sich um die Ergatterung von Vortheilen handelt, sich dagegen stets auf den reichs-bürgerliche« Standpunkt stellen, wenn es gilt, die Mittel des Gesamintstaates für Galizien in Anspruch zu nehmen. Trotz der Unterstützung der Czechen blieben sie aber diesmal mit ihren Anforderungen in der Minorität, da auch die Abgeordneten der Rechtspartei nicht umhin konnten, sich gegen die eigentümliche Auffassung der polnische» Autonomisten auszuspreche». *• * * Betreffs Einberufung der Delegationen geht der „91. fr. Presse" aus Pest eine Meldung zu, nach welcher nochmals ein Kronrath zur endgiltigeu Feststellung der den Delegationen zu machenden Vorlagen ein berufen werden soll. Bisher besteht die Absicht, den Delegationen, welche im Dezember zu-fammentreteu tmb im Jänner ihre Berathungen beendigen sollen, das gemeinsame Budget und das Oceupationsbudget für Bosnien, außerdem aber auch eine Vorlage, welche die Indemnität für einen Monat verlangt, zu unterbreiten. Das Präliminare für die OeeupationSkosten für Bosnien im nächsten Jahre ist bereits vom Kriegsministerium eudgiltig festgestellt und bedarf nur noch der Zustimmung der gemeinsamen Regierung und der beiderseitigen Ministerien. Die ungarische Regierung vertritt die Anschauung. dass die Delegationen erst dann zusammentreten sollen, wenn im Parlamente das Wehrgesetz und die bosnische BerwaltuugSvorlage erledigt sind. * * * Der Berliner „Reichsanzeiger" pnbliciert eine Bekanntmachung des Staatsministeriuins vom Ü8. v., welche mit Genehmigung bes BnndesratheS die aus Grnnd des Soeialistengesetzes für Berlin und Umgegend bezüglich des Aufenthaltes und Waffentragens angeordneten Beschränkungen auf ein weiteres Jahr verlängert. Eine Bekanntmachung der Regierung und des Polizeipräsidiums besagt, dass den auf Grund des Soeialistengesetzes aus Berlin und Umgegend ausgewiesenen Personen der Aufenthalt daselbst fernerweit untersagt ist. * * * Nach beit letzten Berichten aus der Hauptstadt Bulgariens ist Fürst Alexander des Regierend bereits ziemlich überdrüssig geworden. Die Partei Karawelows, welcher der Fürst die Neubildung eines Cabinets im Einvernehmen mit den Konservativen unter der Bedingung auftrug, dass die von den sogenannten „Liberalen" ganz ordnungswidrig vor-genommenen Wahlen für das Bureau der bulgarische» Nationalversammlung rückgängig gemacht werden, weigert sich, diesem gerechten Verlangen nach-zukommen. Anderseits zeigen auch die Konservativen nicht die mindeste Neigung, in ein Cabinet Kara-luelow einztreten. Dem Fürsten bleibt also nur die Alternative, sich ganz uud gar den Anhängern der Partei Karawelows anzuschließen und deren eigenmächtiges Vorgehen stillschweigend zu genehmigen oder aber die Kammer aufzulösen. In beiden Fällen ist seine Autorität sehr in Frage gestellt, und wäre es ,daher gar nicht unwahrscheinlich, wenn Fürst Alexander schon jetzt wenig Lust bezeigte, den Bulgaren die Segnungen eines geordneten constitu» itonellen Staatswesens begreiflich zu machen. Vermischtes. — Standrechtlich erschossen. Dieser-tage wurde in Serajewo der Serbe Risto SimiL wegen des an dem Türken Mustapha Nalic verübten Mordes auf der Richtstätte standrechtlich er-: schossen. Risto Siinik hatte in einer am 24. v. M. im Locale der dortigen Bezirköhauptniannschast geführten Verhandlung, wo es sich um die Bezahlung des Mithzinses von Risto an Mustapha Nalic handelte, nach erfolgter Urlheilspublication dem Türken Mustapha Nalic ein Messer bis an das Heft in den Kopf gestoßen, so dass der Türke sofort todt niedersank. — Correcturen eines Cardinals. Bei der gestrigen Oberhaussitzung in Pest fand sich Cardinal-Erzbischof Hahnald bei Authenticierung des Protokolls zu der Bemerkung veranlasst, dass dort, wo von dem Ableben zweier Oberhausmitglieder die Rede ist. nicht gesagt werde, „dass sie aus dem Kreise der Magnaten in ein besseres Dasein Hinübergiengen", denn wir hoffen, dass sie auch dort in den Kreis der Magnaten gelangen (Heiterkeit), sondern dass die Worte „aus dem Kreise der Magnaten" weggelassen werden. Das Protokoll wird in diesem Sinne corrigiert. — Ein „praktischer" Arzt. Die wif-sknschaftliche Zeitschrift „The Electrician“ erzählt: „Eine junge Mutter schickt während der Nacht eine telephonische Botschaft an ihre Schwiegermutter, um diese zu bitten, sofort zu ihr zu kommen, weil ihr Kind plötzlich von einem Brüunehnsten befallen worden sei und sic rathlos dastehe. Die Schwiegermutter telephoniert sofort die Nachricht an den Hausarzt der Familie, und dieser telephoniert zurück, man möge die directe Telcphon-Communication zwischen ihm und der Mutter des Kindes durch Zusammenhalten der Drähte bewerkstellige». Der Arzt telephoniert nun dahin: „Lassen sic das Kind 6ct dem nächsten Hnstcnanfalle i» das Telephon hineinhustcn." Die junge Frau gehorcht und der Arzt telephoniert zurück: „Es ist unnöthig, dass ich mich sofort zu Ihne» begebe. Ihr Kind hat uni" einen leichten katarrhalischen Husten, welcher mit Bräune nichts zu thmt hat." Nachdem dieser „praktische" Arzt auch dii- Großmutter auf telephonischem Wege versichert hatte, dass die Sache nicht so gefährlich fei, konnte die ganze Gcfcllschaft die Nacht in aller Ruhe in ihren Betten zubringen." Si non c vero e ben trovato ! t oral- und Promiyiai-Ailgelegenheiten. — (Die Kafernbau frage) ist bereits an unsere Gemeindevertretung herangerückt, die, wie wir hören, von der k. k. Landesregierung angegangen wiirde. den Bau einer Landwehrkaserne auf Gemeindekosten in schleunige Erwägung zu ziehen. So wünschenswert die Lösung der KasernierungSfrage auch im Gemeinde-Interesse erscheint, weniger zwar inbet ceff der Landwehr, als rücksichtlich der stabilen Garnison, so dürste eS doch für unsere Gemeindevertretung nicht gerathen sein, sich mit derselben früher zu beschäftigen, ehe sic weiß, wie sich die Landesvertretnng zu ihr verhalten wird. Das mit 1. Juli d. I. in Wirksamkeit getretene Bequar-tieruugsgesetz erklärt die bleibende Einquartierung alS eine vom ganzen Lande zu tra-Sende öffentliche Last und die Fürsorge hiefür alS Eine zum Wirkungskreise der Landesvertretung ge« hörige Angelegenheit. — Das Gesetz strebt die Förderung deS Kasernbaues durch Gemeinden oder Pri-vate an und will diese einerseits durch eine erhöhte Vergütung seitens des MilitärärarS. andererseits aber dadurch erzielen, dass die bleibende Einquartierung als citte Last des Landes erklärt wurde. sich nämlich die LandeSvertretung nicht selbst zum Kaserubaue entschließen, so kann sie sich der 'hr obliegenden Verpflichtung zu einer möglichst gleichmäßigen Verlhelluug der Einquartierungslast nur durch einen Zuschuss auS Landesmitteln zur Aerarialvergütuug entledigen, wodurch dann eine Gesammtvergütung erzielt würde, welche schließlich Gemeinden oder Private allerdings zum Baue von Kasernen veranlassen könnte. Da bezüglich der bleibenden Einquartierung die Fürsorge hiefür zu einer stritten Pflicht der Landesvertretnng gemacht wurde und es nur hinsichtlich der vorübergehenden Bcquartierung ihrem Ermessen überlassen bleibt, ob derlei Aufzahlungen zu leisten sind oder nicht, so muss man wohl annehmen. dass die f. k. Landesregierung oder der Landesausschuss in dieser Richtung eine Vorlage für die bevorstehende Landtags-session rwrbereiten werden, und würde es deshalb als verfrüht erscheinen, wenn man schon jetzt vor Lösung jener Vorfrage durch die Landesvertretnng die Gemeind^ zum Kasernenbaue drängen wollte. — (Baron Schwegel,) der Abgeordnete des krainischen Großgrundbesitzes, ist aus dem Club der Liberalen ausgetreten. Wie bereits erwähnt, stimmt Baron Schwegcl in der Wehrgefetzvorlage für die zehnjährige Dauer des Wehrgesetzes, während der Club der Liberalen die Abstimmung in dieser Frage im Sinne des Czedik'schen Antrages (drei Jahre) als Verpflichtung der einzelnen Clubmitglieder erklärte. ES handelt sich also bei dem Austritte Schwegels aus dem liberalen Club keineswegs um eine tiefergreifende politische Meinungsverschiedenheit, und wird Baron Schwegel in allen ändern konstitutionellen Fragen mit der Verfassungspartei stimmen. — (Fleifchtarif für den Monat Dezember.) Das Kilogramm bester Qualität von Mastochsen kostet 58 kr., mittlerer Qualität 50 kr., geringster Qualität 42 kr.; von Kühen und Zugochsen kosten die drei Sorten Fleisch 52, 44 und 36 kr. — (Der heurige November) hat uuS bei seinem Abschiede einen zwar dünnen, aber sehr reichlichen Schneefall beschert, in dessen Fortsetzung sich auch der heutige erste Dezembertag gefällt. Der soeben abgelaufene Monat zählt zu den kältesten seit einer Reihe von 24 Jahren. Das mittlere Monatsmittel seiner Wärme beträgt 0°. Seit 1855 war nur der November von 1875 kälter mit dem Monatmittel der Temperatur von — 0 3" C. Diesmal war des Tagesmittel der Temperatur nur fünfmal über dem Normale, sonst stets mehrere Grade unter demselben. Die am 3. November gefallene Schneedecke erhielt sich bis zum 24., au welchem Tage sie der tagszuvor eiugetreteuen warme» Sciroccal-strömuug gewichen war. An den beiden warmen Tagen vom 23. und 24. war es den Landleuten, welche mit dem Einbringen ihrer Fechsung im Oktober säumig gewesen waren, ermöglicht, das auf dem Felde stehen gebliebene Kraut und die Rüben einzuheimsen. Auffallend war im vorigen Herbste der verspätete Laubfall, obwohl schon im Oktober sehr strenge Reise und Schneefälle eingetreten waren; das von diesen versengte Laub erhielt sich bis Mitte November in den Aefteit und ist von mehreren Baumarten noch jetzt nicht ganz abgefallen. Bei dem frühzeitigen Schneefall ist die Einbringung von Laubstreu gänzlich unterblieben. Seit dem 25. trat abermals eine frische Schneedecke ein, sie scheint in den Alpen reichlicher gewesen zu sein; infolge des so rasch und mit so ungewohnter Strenge eingetretenen Winters ist auch der Hcrbstzug der Vögel rasch vor sich gegangen, sogar die geschwätzige, die Kirchthürme der Stadt bis tief in den Winter hinein bevölkernde Dohle ist davongezoge». Als Vorboten eines sich günstiger gestaltenden NachherbsteS, konnten die während der starken Regengüsse am 25. v. M. an qnelligen Stelle» des Schiefergebirges in der Umgebung Laibachs aus ihren Winterquartieren hervorgekrochenen gefleckten Salamander gedeutet werde». allein für diesmal haben sic sich als schlechte Propheten erwiesen, sie mussten sich schon am folgenden Tage vor den frischen Schneefällen in ihre Erdlöcher zurückziehen. — (Bitte! bitte!) Wenige Stunden haben genügt, um Feld und Flur mit einer schuhhohen Schneeschichte zu bedecken und dadurch die Vöglein im Wald und Au allen Schrecken deS Nahrungsmangels preiszugeben. Zwar wurde schon in den früheren Jahren der Versuch gemacht, die öffentliche Mildthätigkeit zum Schutze der armen gefiederten Kleinen herbeizuziehen, und wirklich haben denn auch die Beiträge hingereicht, um an leicht zugänglichen Stellen Futter zu streuen nnd dadurch Taufende von Finken, Meisen und andere» Kleinvögeln vom Huugertode zu retten. Auch heuer tritt diese Pflicht an die Bewohner Laibachs heran und mahnt um so dringender zur Erfüllung, als unsere schöne Umgebung noch vielfach des Reizes entbehrt, welchen ein gut gepflegter Stand von Singvögeln dem Naturfreunde gewährt. Wer in der Lage ist. auf einem freien Plätzchen vor seiner Wohnung Futter zu streuen, möge cs nicht unterlassen. Doch damit ist noch keineswegs alles gethan. Gilt cs ja doch, auch die Waldvögleiu nicht zu vergessen, welche die Qualen des Hungers weit früher kennen lernen, als der kecke Sperling, welcher als ein rechter Proletarier sich noch am ehesten in jede Nothlage zn finden und aus jeder Nothlage zu retten weiß Für diese müssen eigene Futterplätze errichtet werden, und es gereicht uns zur größten Befriedigung, dass sich auch mehrere Vogelfreunde gesunden haben, welche sich der Mühe der Fütterung der kleinen Waldbewohner im Tivoliwalde, auf dem Schlossberge und anderen günstig gelegenen Orten bereitwilligst unterziehen. Um die Kosten für den Ankauf deS Futters zu bestreiten, werden im Laufe der nächsten Tage in den besuchteren Restaurationslocalitäten Sammelkäste» aufgestellt, ähnlich, wie sich bereits einer im Schweizerhaufe befindet, und machen wir alle Vogelfreunde auf diese Einrichtung schon jetzt mit der Bitte aufmerksam, ihr Scherflein zur Pflege der kleinen Sänger beisteuern zu wollen. — (Ein krainischcr Industrieller.) Am 18. April starb in Triest Stephan M örtl, börsenmäßiger Handelsmann nnd Eigentümer der privilegierten Zuckerraffinerie am „alten Schlag-baumc." VonObe rlai bach gebürtig und in frühester Jugend der Sorge für eigenes Fortkommen überlassen, kam er nach Triest und fand in der einzigen damals bestandenen Raffinerie des Herrn Borporten Arbeit und Unterkunft. Ohne mathematische Bor-bereitungsstudieu nnd theoretische Ausbildung, äußerte sich sehr schnell sein Genie zur Mechanik, mit dem er immer rastlos von Kenntnissen zu Kenntnissen fortstrebte. In der Fabrik zu Königssaal in Böhmen fand er bald einen schönen Wirkungskreis für sein Streben nach Vervollkommnung der Maschinen und Entdeckung neuer Vortheile, brachte nie gesehene Maschinen in Gang, und er schwang sich zum Direktor jener rühmlich bekannten ansgebreiteten Unternehmung auf. Triest, das er nach seiner Vermählung zur bleibenden Stätte wählte, sah durch ihn eine neue Zuckerraffinerie entstehen, die unter feiner Thätigkeit und feinem klugen Unter» nehmuugsgeiste aus einem anfänglich beschränkten Zustande bald zu großer Bedeutung gedieh. Er erhielt von der Regierung auch ein Privilegium für die Zubereitung des Rums, der Punschessenz, deS Syrups und ward für seine Entdeckung, aus gelben Rüben Zucker zu sieden, von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich mit der großen goldenen Civil-Ehrenmedaille betheilt. Durch den glücklichen Erfolg seiner Anstrengungen aufgemuntert, unternahm er im Jahre 1808 eine sehr beträchtliche Vergrößerung seiner Fabrik, bestimmte selbst als Bauverstäudiger ' ihre architektonische Anlage und versah sie mit Maschinen feiner eigenen Erfindung. Der Bau der Steinkohlen, dessen reichlicher Ueber-sluss in der nahen Gegend des Karstes vergessen und ungenützt blieb, kam durch ihn in Ausnahme, Kalköfen entstanden unter seiner Leitung und selbst die zur Zuckersiederei höchst liöthige Gattung Thonerde, die sonst aus fernen Gegenden verschrieben werden musste, ward von seinem Forscherblicke in der Nähe entdeckt. * - * Aus Graz wird das völlige Erlöschen der Rinderpest in Steiermark gemeldet, nachdem derselben 294 Stück Nutzvieh zum Opfer gefallen sind. Doch werden der in den Nachbarländern noch immer grassierenden Seuche halber die Vorsichtsmaßregeln gegen letztere bis auf weiteres beibehalten. * * * Aus Marburg wird der „Tgpst." telegraphiert: Die Wählerschaft hat auf das entschiedenste ihre verfassungstreue Gesinnung dadurch manifestiert, dass sie den bisherigen Gemeinderath Herrn Bindlechner, welcher sich in der Bezirksvertretung der nationalen Partei angeschlosfeu hat, fallen ließ. Von 196 Stimmen erhielt derselbe nur 17. Literarisches. „DieWunderderPhysikundChemie. Für Leser aller Stände gemeinfasslich bearbeitet von Ferdinand Siegmund" nennt sich das neueste Lieserungsiverk aus A. Hartlebens Verlag, welches, mit 3UU Illustrationen geschmückt, in 20 Lieferungen ä 30 Kr. — 60 Pf. zu erscheinen beginnt. E- liegen uns die ersten zwei Hefte vor, in welchen der Verfasser den Leser schrittweise mit allmählicher Entwickelung dieser Wissenschaften und ihren Entdeckern bekannt macht. Der allgemeine Theil enthält die nöthigen Borbegriffe über die allgemeinen und besonderen Eigenschaften der Körper. Der speeielle Theil beginnt mit der Mechanik, und zwar, so weit es der Raum gestattet, nicht nur der reinen, sondern auch der angewandten Mechanik, die einen überaus mächtigen Einfluss auf unsere ganze Civi-lisation ausübt, wie wir dies täglich in der Verbesserung unseres Maschinenwesens sehen. Auch dieser Abschnitt ist mit gelungenen Illustrationen geziert, welche das Verstäudis des Ganzen wesentlich erleichtern werden. Der Verfasser war sichtlich bemüht, durch eine klare, mit möglichster Vermeidung aller überflüssigen Fremdwörter, jedermann verständliche Sprache ein wahres Hans- und Familienbuch zu bieten. Die „Oesterreichtsch-un g arische Kunstchronik" (herausgegeben von Dr. Heinrich Krrb-debo) bietet in ihrer letzten Nummer ein Essay „Zur Charakteristik des Malers Daniel Gran" von Dr. Albert Jlg; sodann folgt der Schluss der Studie „Kunst und Dichtung anläßlich der Wiener Türkenbelagerung" und eine Abhandlung „Ucber die Gartenarchitektur des Beethovenplatzes" von Lothar Abel. Die Notizen, Anzeigen und Kritiken aus der Künstler- und Schriftstellerwelt sind reichhaltig bedacht. Als Illustrationen enthält die Nummer Ansicht und Platt des Beethovenplatzes und ornamentale Zeichnungen von Hugo Ströhl u. a. Eingesendet. 3)anßfagung. Nachdem mein seit sechs Jahren im Fuße gehabtes heftiges gichtiges Leiden bei viermaliger Anwendung des in der Landschafts-Apotheke in Graz zu habenden Rheu-ylatismus-Aethers gänzlich behoben ist, so suhle ich mich angenehm verpflichtet, dein Herrn Erzeuger dieses vortrefflichen Rheumatismus -Aethers öffentlich meinen Dank abzustatten, und hoffe, dass mir dies von Seite des Herrn Erzeugers nicht übel ausgenommen, weil dadurch gewiss einem großen Theile der leidenden Menschheit Hilfe gebracht wird. (&73) 5—1 Graz am 2. Oktober 1878. Adolph Edler v. Kormos. Depot für Krain bei Victor v. Tmköczy, Apotheker „zum goldenen Einhorn" in Laibach, Rathausplatz Nr 4. Angekommene Fremde am 30. November. Hvtkl Stadt Wien. Tauscher und Kaiser, Kflte., Wien. — Hawranek, Kansm., Brünn. — Drexel, Buchhändler, Cilli. Hotel Elephant. Galamon, k. k. Hanptm., Livno. — Polth, Tischlermeister, Graz. Mohren. Steren, Spengler, Reifniz. — Jenko und Mer-ziiia, Weinhiindler, Krainburg. — Nemetz, Polan in Mähren. — Perer, Neumarttl. vaierischer Hof. Zore, k. k. Regimentstambour, Livno. Witterung. Laibach, 1. Dezember. Seit gestern morgens ausgiebiger Schneefall, sehr schwacher NW. Temperatur: morgens 7 llht — 8 0", nach« mittags 2 llbr — 5 4° < (1878 + 4'4“; 1877 + 7 0" C.) Barometer im Fallen, 723 33 Millimeter. I m vorgestrige Tagcsniiltct der Temperatur — 5 1", das gestrige — 6 6", beziehungsweise uni 6 9« und 8'2" unter dem Normale; der gestrige Niederschlag 1910 Millimeter Schnee. Verstorbene. Den 29. November. Aloisia Breskvar, Schuhmacherstochter, Begagasse 'J, speciell aber 1 Gewinn ä M. 250,000, 1 Gewinn ä M 150,000, 1 Gewinn ä M. 100,000, 1 Gewinn ä M. 60,000, 1 Gewinn äM. 51),000, 2 Gewinne ä M. 40,000, 2 Gewinne ä M. 30,000, 5 Gewinne ä M. 25,000, 2 Gewinne ä M. 20,000, 12 Gewinne ä M. 15,000, 1 Gew. 24 Gew. 5 Gew. 54 Gew. 65 Gew. 213 Gew. 631 Gew. 773 Gew. 950 Gew. 26,450 Gew. etc. ä M. 12,000, ä M. 10,000, äM. 8000, äM, äM. äM. äM. äM. ä M. äM. 5000, 3000, 2000, 1000, 500, 300, 138 etc Die nächste erste Gewinnziehung dieser grosseu, vom Staate garantierten Geldverlosung ist amtlich festgestellt und findet (467) 27—22 schon am 10. und 11. Dezember d. J. statt und kostet hierzu 1 ganzes Original-Los nur Mark 6 oder <1. 3'50, 1 halbes „ „ „ 3 „ „ 175, 1 viertel „ „ 1V* .. „ — 90. Allo Aufträge werden sofort gegen Einsendung, Postelnznlilung oder Nachnahme des Betrages mit der grössten Sorgfalt ausgeführt, und erhält jedermann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Lose selbst in Händen. Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Plano gratis boigefügt, und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen. Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staatsgarantie und kann durch directo Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen grösseren Plätzen Oesterreichs veranlasst werden. Unsere Collecte war stets vom Glücke begünstigt, und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden Interessenten direct ausbezahlt wurden. Voraussichtlich kann bei einem solchen, aut der molltleMicn BhhIm gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, man beliebe daher schon der nahen Ziehung halber alle Aufträge baldigst direct zu richten an Kaufmann & Simon, Bank- und Wcchselgesehäft in Hamburg, Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahnactien und Anlehenslose. P. S. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte Vertrauen, und indem wir bei Beginn der neuen Verlosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen. D. O. 1 Lebensmittel-Preise in Laibach am 29. November. Weizen 9 fl. 59 fr., Korn 6 fl. 34 fr., Gerste 4 fl. 55 fr., Haser 3 fl. 9 fr., Buchweizen 5 fl. 4 kr., Hirse 4 fl. 87 fr., Kukuruz 6 fl. — kr. per Hektoliter; Erdäpfel 2 fl. 85 kr. per 100 Xtilograinm; Fisolen 9 fl. — fr. per Hektoliter; Rindschmalz 85 fr., Schweinfcll 68 kr., Speck, frischer 50 fr., geselchter 60 fr., Butter 70 kr. per Kilogramm: Eier 3 fr. per Stück; Milch 8 tr. per Liter; Rindfleisch 58 kr., Kalbfleisch 50 fr., Schweinfleisch 46 fr.r Schöpsenfleisch 32 kr. per Kilogramm; Heu 1 fl. 78 tr., Stroh 1 fl. 42 kr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 7 fl. 50 tr., weiches Holz 5 fl — kr. per vier C.-Meter; Wein. : rother 20 fl., tueiRcr 16 fl. per 100 Liter. Frische Mailänder Butter, Strachino-| Käse, Aaltisch, Kieler Sprotten, St. Da-j vieler Schinken, Zamponi, Salcici, Mortadella, Veroneser Salami, Caviar, Neun-^ äugen, feinste Ementhaler Käse billigst zu haben bei (582) Peter Lassnik. Ulril 1111 beste schwarze *r r Schreibtinte. Reiner Gallusextraet unter Garantie des Fabrikanten. Borräthig bei (412) 54-41 Carl H. Till, Utttn Einladung zur Betheiligung an den Gewinn-Chancen M. äM. äM. ä M. 8000 6000 5000 4000 3000 2000 1500 1200 1000 500 300 138 etc. Die erste Gewinnziehung ist amtlich und unwiderruflich auf den 10. und 11. Dezember d. J. festgesetzt und kostet hierzu das ganze Originallos nur 6 Mark oder fl. 3 50 das halbe Originallos nur 3 Mark oder fl. 1 75 das viertel Originallos nur l1/, Mark oder ft,— 90 und werden diese vom Staate garantierten Original-Lose (keine verbotenen Promessen) gegen Einsendung des Betrages oder Posteinzahlung nach den entferntesten Gegenden von mir franco versandt. Kleine Beträge können auch in Postmarken ein-gesandt worden. (470) 10—9 Das llaus Steindecker hat binnen kurzer Zeit grosse Gewinne von Mark 125,0(10, 8(1,000, 30,1100, 20,000, mehrere von 10,000 u. s. w. an seine Interessenten ausbezahlt und dadurch viel zum Glücke zahlreicher Familien beigetragen. Die Einlagen sind im Verhältnis der grossen Chancen sehr unbedeutend, und kann ein Glücksversuch nur empfohlen werden. Jeder Theilnehmer erhält bei Bestellung den amtlichen Plan und nach der Ziehung die officiellen Gewinnlisten. Die Auszahlung oder Versendung der Gewinne erfolgt planmässig und nach Wunsch der glücklichen Gewinner. Aufträge beliebe man umgehend vertrauensvoll zu richten an die bewährte alte Firma Je Steindccker, Dammthorstrasse, Bank- und Wechselgeschäft, Hamburg. P. 8. Das Haus Steindecker — überall als solid und reell bekannt — hat besondere Re-clamen nicht nöthig; es unterbleiben solche daher, worauf verohrl. Publicum aufmerksam gemacht wird. Druck von Ig v. Kleinmayr & geb. Bomber g. Verleger: Ottomnr Bamberg. Für die Redaktion verantwortlich: Dr. HanS Kraus.