Organ der Verfaffungspartei in Kram. Nr.234 'LbonnkinkntS-Bedingniiie: Vanzjädrig: FUr Laida» ft. 4.— Mit Post st. L.— Halbiöhri« : . . . 2.— . . . 2.5l> virrleliävrtg: . . . 1— . , . 1.25 Samstag den 31. Jänner. Jnsertio ns-Preise: Yinspallige Peiit-Zeile k 4 kr., bei Wiederbolungen k 8 kr. — Anzeigen bis 5 Zeilen 20 kr. Redac1ion, N d min i st r a t i o n ».Expedition: Herrengasse Nr. 12. 1885. Mllr Zustellung in'r Haus: V>«rteltüdr>g 10 kr. Vom Rath hau sc. Nach längerer Zeit dürste es angezewt sein, sich wieder einmal mit unserem gegenwärtigen Ge-meinderathe zu beschäftigen; nicht als ob irgendwie eine bemerkenswerthe Leistung dieser Körperschaft zu verzeichnen wäre oder als ob sich in unserem kommunalen Leben etwas Besonderes zugetragen hätte, sondern lediglick, um einen Blick auf seine gesammte Haltung zu werfen, auf die Art, wie er seine Aufgabe erfaßt und seine Arbeiten erledigt. Ohne alle Uebertreibung darf man sagen, daß em solcher Blick auf die Wirksamkeit der derzeitigen Stadtvertretung ein trostloses Bild findet, und wir wagen die Behauptung, daß diese Anschauung nicht nur auf liberaler Seite, sonder» sogar auf nationaler getheilt wird, inwiefern? dort noch einiger Sinn für ein thatk'räftigen und praktischen Zielen zugewendetes kommunales Leben vorhanden ist. Der nationale Gemeinderath führt nun bald drei Jahre das städtische Regiment und vergebens sehen wir uns, von großen Worten und nichtssagenden Anläufen abgesehen, nach einer einzigen, wahrhaft bedeutenden Leistung desselben um. Als die slovenische Aera im Nathssaale begann, wurden zunächt ein Paar nationale Großthaten losgelassen: es wurde die Amtirung ausschließlich slovenisch gemacht, die Wahllisten in unerhörter Weise zugerichtet, Bischof Stroßmayer Mlillelmi. Literarischer Fasching in Slovenien. Ei» Beitrag zur slovenische» Literat»,geschichle. Slationale FaschingSposse mit unbezahlten Darsteller». Deren tzröffnmia durch einen Bladika. Ucglnckwnnschnngc» um die tziettc Nationale Zwietracht wegen eine» R-UlischlngeS an iwscren Serraott. Keine Slol-ene» mehr. Der ilovenische Damm »n der So.'a oeräll, in'S Bersten. Der slovenische Literntenelnl' >» Naibacli macht es ihn, nach. Bereichernng des Pnpierlorl'eS des tzauonicuS Klun. Nochweiidiakcit eines i«ench,Sl,ofeS z>„- A„s. >raäu a s-°vc,,-scher literarischer Händel. BueMnge en.es sich Srvs, sMcndcii Bicebnrge,Meisters vvr einen, nach gropern, -jchteraeninS. Ei» «ail'acher Elirenlinrger in i-,»!. Al'sveisnng dkS ari'sitcn Dichters de> Nation >->> leeren Pl>rasen slall mit einer guten Pfründe. Schnster l'leibe bei deinem Leisten. Ein trostloser Fasching! Die ausgethürmten Äarricaden vor den Häusern versetzen die unglücklichen Bewohner ebenerdiger Wohnungen in die ^olargegenden, der vom städtischen Communieations-'»ispector sorgfältig gepflegte Eismaeadam unserer Hassen und Straßen bringt an deren Böschungen ^ie schweren Eis-, Bier- und Mehlwägen zum Sturze, so daß, wenn man einen Gang durch die ^tadt macht, man froh sein kann, von einer um-^ürzenden Wagenlast nicht erdrückt worden zu sein ^er auf dem schlüpfrigen Trottoir sich nicht einen Einbruch zugezogen zu haben. Man wäre versucht, be: so traurigem Carneval Klagelieder anzustimmen, wenn nicht im nationalen ^oger eben jetzt ein tolles Speetakelstück aufgeführt ^ürde, von dem der Wochenchronist umso mehr zum Ehrenbürger ernannt, die vollständige Sloveni-sirung der Schulen beschlossen u. s. w- Damit hatten die nationalen Stadtväter ihre Kraft erschöpft und mühsam nur, und fast wie halb widerwillig, werden seither in den schlecht besuchten Sitzungen die zahlreichen und wichtigen Agenden des Gemeinderathes abgewickelt. Einiges Leben in diesen mehr als beschaulichen Gang Ver Dinge kommt nur dann, wenn die sogenannten Radikalen — wie sie offieiöserseits getauft wurden und die meistens den Ton angeben — hin und wieder das Bedürfniß fühlen, das nationale Prestige auftufrischen und von sich reden zu machen, und sie zu diesem Zwecke irgend einen ultranationalen oder sonst nach ihrer Ansicht Effect versprechenden Antrag einbringen. Die Verhandlungen ziemlich in jeder Gemeinderathssitzung liefern die Belege für das eben Gesagte und, um gar nicht weiter zu greifen, brauchen wir uns z. B. nur den Verlauf der letzten Sitzung vom 22. d. M. etwas näher anzusehen: er war auch wieder durchaus charakteristisch für die Haltung, Geschäftsführung und Gesinnung unserer gegenwärtigen Stadtrepräsentanz. Die Versammlung war wie gewöhnlich kaum beschlußfähig, die sachlichen Referate wurden ohne Interesse und ohne Dabatte abgeihan und einiges Animo kam erst dann in dieselbe, als der bekannte Erlaß des Landesschulrathes wegen Errichtung Notiz nehmen muß, da er mit dessen Skizzirung zur Erheiterung der jetzigen trüben Stimmung beizutragen hofft. Die Faschingsposse, von der wir sprechen wollen, führt zwar noch keinen Namen, man könnte sie füglich taufen: „Der slovenische Pegasus und seine Hufschmiede". Das Beste au dieser Posse ist, daß sie ohne Preisausschreibung zu Stande kam, daß ihre Handlung in urwüchsiger Natürlichkeit sich abspielt und daß deren Darsteller unbezahlte Schauspieler sind, was bei sonstigen slovenischen Aufführungen nicht der Fall zu sein pflegt. Eröffnet wurde dieselbe durch das in unserem Blatte bereits ausführlicher behandelte Anerkennungsschreiben des Vladika oder Bischof Strotzmayer von Diakovar an den von der slovenischen Nation zum ebenbürtigen Dichter mit Schiller und Goethe gestempelten Görzer Viear Simon Gregoröjö, dessen Gedichte erst vor Kurzem in zweiter Auflage erschienen sind. Durch diese dem nunmehr in der oberen Trenta — der miserabelsten Seelsorgestation in der Görzer Diöeese — exponirten Viear zu Theil gewordene bischöfliche Ehrenbezeugung fand sich ein Häuflein Slovenen in Pola veranlaßt, den gefeierten slovenischen Dichter zu der ihm gewordenen bischöflichen Beglückwünschung in einer pompösen, in den nationalen Blättern veröffentlichten Adresse zu beglückwünschen. Allein der böse Dämon des Unfriedens hat einer deutschen Volksschule zur Verhandlung gelangte. Die radicalen Heißsporne Hribar und Dr. Tavöar hatten da die Gelegenheit, ihrem nationalen Hochgefühle und ihrem Deutschenhasse freien Lauf zu lassen. Es ist absonderlich, was man im Gemeinde-rathe bei solchen Anlässen zu hören bekommen kann, in dem auch die sogenannten gemäßigten Freunde der Negierung sitzen, ohne daß jemals Einer die Lust oder den Muth hätte, den unsinnigsten und überspanntesten Aeußerungen entgegenzutreten. Aus Vielem wollen wir nur ganz Weniges hervorheben. Herr Hribar verflieg sich unter Anderem zu der kolossalen Behauptung, daß die Regierung wohl für deutsche Schulen sorgen wolle, daß aber unterdessen 2000 slovenische Kinder den Unterricht in der Muttersprache entbehren müssen. Wenn man die thatsächlichen Verhältnisse kennt, weiß, daß der Unterricht in den unteren Classen der städtischen Schulen aus chließlich slovenisch ist und daß auch in den oberen das Deutsche mangelhaft genug gepflegt wird, so muß man billig staunen, daß solche überspannte Tiraden im Gemeinderathe, ohne auch nur von einer Seite eine Richtigstellung zu finden, ausgesprochen werden können, In verwandten Cirkeln bewegte sich Dr. Tavöar. Er verwahrte den Gemeinderath feierlich dagegen, aus freiem Willen eine deutsche Schule eröffnen zu wollen, und schob die Schuld für diese so unerwünschte Maßregel ganz auf die Regierung. auch dießmal unter den angeblich geeignetsten slovenischen Brüdern bezüglich der Werthschätzung ihres größten Dichters den Samen der Zwietracht gesäet; Gottlob war es nicht ein arger Nemschkutar, der dieses Teufelswerk vollbrachte, sondern ein tonsurir-ter Zionswächter, der viel Unrath in den Gedichten seines Amtsbruders witterte und Letzteren in den Spalten des klerikalen Blattes „Slovenec" als einen höchst gefährlichen pantheistischen Fatalisten bezeichnete. Das stärkste Beweismittel dieser Anklage ist eines der jüngsten Produkte der Gregorüiö'schen Muse, betitelt „ölovska nikar", zu deutsch: „Nur keinen Menschen", worin der slovenische Dichter unseren lieben Herrgott zur Rede stellt, wozu er denn eigentlich so miserable „Racker", als es die jetzigen Menschenkinder sind, geschaffen hat, und ihm schließlich den guten Rath ertheilt, künftighin die Schöpfung sogestalteter Menschen bleiben zu lassen. Obschon auch wir uns mit dieser bizarren Idee des Herrn Viears nicht befreunden können, liegt es uns ferne, dem slovenischen Dichter wegen solcher Extravaganz am Zeuge zu flicken oder gar ihn in den Verruf eines slovenischen Spinoza zu bringen. Vielmehr finden wir es ganz natürlich, daß der von der gebildeten Welt völlig abgeschiedene, in dem einsamen Trentathale der Seelsorge obliegende Vi-earius, tagtäglich das düstere Bild menschlichen Elendes und des unausgesetzten Kampfes einer dürf tigen Bergbevölkerung um das Dasein vor Auge Nachdem man so dem nationalen Furor und seinem Grimme gegen die Deutschen ordentlich Luft gemacht, wurde der fatale Erlaß schließlich „zur Kenntniß" genommen, wohl nicht ohne die stille Hoffnung, daß er entweder gar nicht oder nur im nationalen Sinne werde ausgeführt werden. Ein Mittel, das die s. g. Radicalen im Gemeinderalhe ebenfalls gerne anwenden, um ihre Namen in der Welt bekannt zu machen, das sind die „selbstständigen" Anträge. Sie sind auch gar so bequem, fordern keine Mühe und kein Studium und machen doch viel Effect. Während in einem gewöhnlichen Sectionsreferat oft viel Plage und Arbeit steckt, ohne daß der Referent damit viel Lärm schlagen könnte, ist es so leicht, im Wege der „selbstständigen" Anträge von sich reden zu machen, und wird sie nur einmal gestellt, haben die Zeitungen von der unerschöpflichen Initiative des Ge-meinderathes L. oder A. berichtet, dann haben sie ihre Schuldigkeit gethan, man braucht sich nicht weiter um sie zu kümmern und sie schlummern meist unerledigt als schätzbares Materiale in den Protokollen. Besonders eifrig in dieser Art gcmein-deräthlichcr Thätigkeit ist Herr Hribar und fast in jeder zweiten Sitzung debütirt er mit irgendeinem epochalen „selbstständigen" Antrag. Auch in dieser Richtung war die letzte Sitzung recht belehrend, sie brachte gleich zwei solche Jnitiativleistungen. Der erste Antrag ging dahin, eine Petition an das Ge-sammtminislerium und an beide Häuser des Neichs-rathes zu richten wegen Erbauung eines Regicrungs-gebäudes in Laibach zur Unterbringung des Post-und Telegraphenamtes. Nun, über diese Sache ließe sich unter Umständen reden, allein das Eigentümliche hiebei war nur das, daß ein solcher Antrag zu einer Zeit gestellt wurde, wo — wie der Antragsteller selbst andeutete — das Aerar eben für Jahre hinaus einen neuen Vertrag behufs Unterbringung der genannten Aemter abgeschlossen hat und der betreffende Hauseigentümer im Begriffe steht, auf diesem Grunde eine größere Bauführung vorzunehmen, wo also dem Antrage jede Aktualität und jede Aussicht auf Erfolg fehlt, wo es mit einem Worte völlig unpassend, um nicht zu sagen, lächerlich war, ihn einzubringen. Aber was thut das Alles? Der Antrag ist doch in die Welt gesetzt, Herr Hribar hat für den Bau eines Regierungs- habend, in bittere Klagen gegen den Schöpfer ausbricht, wie cs ja seinerzeit auch der biblische Hiob gethan hat. Selbst wenn sich Gregoröiö auf den Standpunkt der jetzigen Größe der flovenischen Nation erhebt, was er ja häufig zu thun pflegt, so tönen ihm nur Klagen über unerträglichen Steuerdruck, über die arge Bedrückung seiner Nation durch die Nemschkutars und die Welschen entgegen. Was sonach die politischen Größen der slove-nischen Nation, ein Herr Dr. Tonkli, Dr. Voänjak, Dr. Poklukar, Klun u> s. w. in ihren Reden im Reichsrathe, sowie auch im Görzer und Krainer Landtage über das große Elend der Nation zum Ausdruck gebracht haben, was auch die volle Bestätigung durch die gewiß maßgebendste Persönlichkeit in füdslavischcn Angelegenheiten, nämlich den Bischof Stroßmayer von Diakovar erfahren hat, daß nämlich die Slovenen die eigentlichen Märtyrer unter allen Nationen seien, dieß Alles hat der erste Dichter der flovenischen Nation in einer Anklage in zierlichen Versen an den Schöpfer des Weltalls for-mulirt. Wenn selbst ein Ministerium Taaffe den von ihm gehätschelten Slovenen nicht aufzuhelfen vermag, wenn trotz der Aera Winkler in Krain eine Zerfahrenheit unter den Slovenen platzgegriffen hat, wie nie zuvor, dann hat der erste Dichter der Nation wohl nur ein getreues Bild der jetzigen Lage Sloveniens geliefert, wenn er schließlich dem lieben Herrgott den Rath ertheilt, die weitere Schöp- gebäudes plaidirt und damit — nach seiner Meinung — für seinen Ruhm genug gethan, und dieß umso mehr an einem Tage, wo er überdieß noch — als zweiten Antrag — die Errichtung eines flovenischen Kindergartens durch die Gemeinde verlangte. Hier war wieder eine ausgezeichnete Gelegenheit, dem nationalen Fanatismus Luft zu machen, und man merkte es den Ausführungen des Herrn Hribar an, welch' schweren Aerger es ihm und seinen Gesinnungsgenossen verursacht, daß der bestehende deutsche Kindergarten sich als ein solches Bedürfniß für die ärmeren Elafsen der Stadt bewährte und so glänzend prosperirt, was natürlich auch der einzige Grund war, dem Gsmeindsrathe nun die Eröffnung einer slovenischen dergleichen Anstalt zuzumuthen. Herr Hribar sparte bei Begründung seines Antrages nicht mit Klagen über angebliche Germanisirungs- und Entnationalisirungstcndenzm des deutschen Kindergartens und mit Denunciationen gegen die deutschliberalen Kreise und den Deutschen Schulverein. Selbstverständlich kann es uns nicht beifallen, auf solche Auslassungen und von solcher Seite nur ein Wort zu erwidern, wohl aber drängt sich da doch eine andere Erwägung auf. Wenn — entgegen den Thatsachen dieß auf einen Bioment angenommen — der deutsche Kindergarten wirklich Germanisirungs-tendenzen verfolgen würde, so bezahlen die Deutschen diese Bestrebungen, wie überhaupt den ganzen Kindergarten doch aus ihrem eigenen Gelde, wie kommen aber die Deutschen Laibachs dazu, zu einem slovenischen Kindergarten, der aus Gemeindemitteln, also zu einem guten Theile aus ihrem Gelbe erhalten werden soll, beizutragen und die ausgesprochenen Slavisirungsversuche der Herren Hribar und Con-sorten mitzubezahlen. Wenn den Slovenen in Laibach, die sich so viel auf ihre Ueberzahl, auf ihre Stellung und ihre Mittel zugute thun, so viel an einem Kindergarten gelegen ist, warum errichten sie denn nicht einen solchen, gleich den Deutschen, ebenfalls mit ihrem eigenen Gelde statt mit dem Gelde der Gemeinde. Selbst in die Tasche zu greifen, ist doch niemals nach dem Geschmacke dieser Herren! Der Beschluß wegen Errichtung eines slovenischen Kindergartens erscheint daher, solange nicht auch der deutsche aus den Mitteln der Stadt unterstützt wird, als ein durchaus unbilliger. Dermalen fand sich im derzeitigen Gemeinderathe nicht eine Stimme, welche fung von Slovenen gänzlich zu sistiren. Wahrlich eine Poesie der Verzweiflung! Selbst die verkommenste Nation der Erde müßte dagegen protestiren, daß einer ihrer Dichter den Menschen, daher auch der Nation selbst „des Lebens süße Gewohnheit" mißgönne. Nur in dem großen Zukunftsreiche Slo-venien gibt cs eine vom Eigendünkel so sehr um-nachtete Literatenclique, daß sie, jedwede, selbst die unbefangenste Kritik von sich zurückweisend, eine poetische Verirrung nicht als solche bekennen will, sondern vielmehr selbe dem Dichter zum größten Verdienste anrechnet, unbekümmert darum, daß schon nach allgemeinen ethischen Grundsätzen nur jene menschliche, somit auch jede Volksindividualität ihres Daseins werth ist, die sich dasselbe im harten Kampfe zu erringen weiß. Der Ruf des ersten Dichters der slovenischen Nation „Keine Menschen mehr" illustrirt somit in drastischerer Weise als die weitläufigsten polemische» Schriften die klägliche Kehrseite des slovenischen Größenwahns. Nach dem oberwähnten Angriffe des „Slovenec" ging die erste Vertrauenskundgebung zu Gunsten des Dichters von einem obscurcn katholisch-politischen Vereine in den Cogli bei Görz, der den pompösen Namen „des slovenischen Dammes gegen italienische Uebersluthung" trägt, aus. An der Spitze desselben stehen einige Vicare und verschrobene Köpfe, welche mit Sehnsucht den von Gregoröiü in einem seiner Gedichte angedeuteten Tag der slavischen Rache er- dieser Unbilligkeit Ausdruck geliehen, geschweige, wie es ebenfalls am Platze gewesen wäre, denjenigen deutschen Vereinen, die aus ihrem Gelde den Kindergarten und damit eine für die unbemittelten Schichten der Stadt überaus wohlthätige Institution in's Leben gerufen, den Dank der Gemeinde ausgesprochen hätte. Aehnliche unerfreuliche Eindrücke, wie aus der eben skizzirten letzten Sitzung, empfängt man fast aus jeder Verhandlung der Stadtvertretung. Es wiederholen sich immer dieselben Vorgänge: Wenig Ernst und wenig Verständniß für die eigentlichen communalen Aufgaben, für eine wahrhaft praktische Thätigkeit, nirgends eine wirklich fruchtbringende und anhaltende Arbeit, und Debatten, Theilnahme und Energie nur dort, wo es sich darum handelt, einseitige und überspannte nationale Bestrebungen zur Durchführung zu bringen, oder der Abneigung gegen alles Deutsche, sei es in Amt, Schule oder Verkehr, zum Ausdrucke zu verhelfen, die sich als ein rother Faden durch die ganze Haltung des gegenwärtigen Gemeinderathes zieht. Die deutschliberale Partei muß vom Standpunkte der Stadt, der Bevölkerung und der wichtigsten kommunalen Interessen alle diese Vorgänge tief beklagen, von ihrem eigenen Standpunkte kann sie ihnen aber ruhig zufehen, denn je vollständiger sich die heutige Stadtwirthschast auslebt, je deutlicher und empfindlicher die Ziele der herrschenden Kreise zum Ausdruck gelangen, desto rauher und nachhaltiger wird ihre Zeit wiederkommen. Ob man nicht auch am Auerspergplatz es aber manchmal bereut hat, den ganzen Einfluß der Negierung dazu verwendet zu haben, damit am Rathhause die Herren Hribar und Tavöar das Regiment führen? Aus dem Reichsrathe. In der am 23. d. M. stattgefundenen Sitzung des Abgeordnetenhauses erklärte der Abg. Meng er gelcgenheitlich der ersten Lesung der Vorlage, betreffend den Reichsbeitrag zu den Flußreguli-rungsarbeiten in Galizien, daß die verlangten Opfer für Galizien gegen die Gerechtigkeit und Billigkeit verstoßen; würde man bei den Steuerträgern herumfragen, so käme man zum Resultate, daß für solche Zwecke die votirten Steuern vielleicht warten, an dem der von „Blut geröthete Jsonzo die italienischen Dränger unter seinen Fluthen begraben soll". Nachdem die Hochwacht an der Soüa ihre Stimme zu Gunsten dcs ersten slovenischen Dichters erhoben, durften auch die Laibacher Literaten in dieser hochwichtigen Angelegenheit der Nation nicht müßig bleiben. An einem ihrer letzten Jourfixabende, weiche Conventikel vom neuen Jahre ab den besser klingenden Namen „Zusammenkünfte des slovenischen Literaten-Bereines" angenommen haben, wurde unter dem Vorsitze des Herrn Josef Kuüar, welchem Namen wir bisher unter den slovenischen Schriftstellern noch nie begegnet sind und der wahrscheinlich dem Herrn Handelskammerpräsidcntcn angchörcn dürfte, einstimmig beschlossen, demnächst den ersten Dichter der Nation mit cinem Gregors-Abende zu verherrlichen. Jedoch nicht genug damit. Heber Antrag des in der Austragung interner nationaler Fehden zu einem traurigen Renommöe gelangten Rechtsanwaltes Dr. Ivan Tam'ar einigte man sich anch dahin, sofort einen feierlichen Protest gegen jene böswillige Kritik im „Slovenec" zu erlassen, unterfertigt von allen Mitgliedern dcs Litcratcnvercines. An welche Adresse wird dicscr Protest gelangen? Offenbar an jene des Neichsrathsabgeordneten und Eanonicus Klun, dcs 8iii>itu8 roctor dcs „Slovenec". Was wird dicscr damit beginnen? Wahrscheinlich denselben in den Papierkorb werfen. mit Gewalt, aber nicht mehr mir gutem Willen eingetrieben werden können. Der Abg. Sueß sagte: Wenn diese Vorlage Gesetz wird, dann reißen Sic vom Burgthor die goldene Inschrift herunter: Justitia regnorum kuuäsmeotum." Die dient dann in Oesterreich nicht mehr, dann ist die Gerechtigkeit nicht mehr die Grundlage dieses Reiches." Im Justizausschusse erklärte der Abg. Dr. Sturm, die Ausschußmitglieder der Linken weisen entschieden den in den Zeitungen und Wählerversammlungen der Gegenpartei wiederholt erhobenen Vorwurf zurück, daß sie die Berathung der neuen Civilproceßordnung verhindern würden. Der Ausschuß sprach sodann über Antrag Giovanclli's einstimmig die Ueberzeugung aus, daß den Mitgliedern der Linken nicht im Entferntesten der Vorwurf einer Verhinderung ode. Verzögerung der Berathung der neuen Civilproceßordnung gemacht werden könne. Die „Neue Freie Presse" erfährt über das neueste zwischen der Negierung und den Parteiführern vereinbarte parlamentarische Tauschgeschäft Folgendes: „Erstens: Den Czechen in Böhmen werden für die Förderung des czechischen Schulwesens weit größere Summen bewilligt, als im Budget veranschlagt sind, und die mährischen Czechen erhalten die schon genannte I.ex Schrom. Dagegen sind die Czechen die Verpflichtung eingegangen: 1. für die Bewilligung der geforderten 15 Millionen zur Negulirung der Flüsse in Galizien, 2. für die Gebührennovelle und 3. für das Congruagefetz zu stimmen. Zweitens: Die Polen werden ebenfalls für die beiden letztgenannten Vorlagen, ferner für die czechifcherfeits verlangten Zugeständnisse stimmen, wogegen die Majorität des Abgeordnetenhauses die Vorlage über die galizisehen Flußregulirungen votiren wird, doch verzichten die Polen unter Einem auf die Erledigung des Übereinkommens wegen Abschreibung der galizischen Grundentlastungsschuld. Drittens: Die Führer des Hohenwart- und des Liechtenstein-Clubs haben sich verpflichtet, dahin zu wirken, daß diese beiden Clubs sowohl für die Forderungen der Czechen als auch für jene der Pole», ferner für die Gebührennovelle stimmen, wogegen alle anderen Clubs der Rechten der Congruavorlage ihre Zustimmung ertheilen. Außerdem wird die Negierung den Wünschen der Clerikalcn in Bezug auf das Schul- Jetzt erst zeigt es sich, wie nothwendig für die Slovenen die Creirung eines eigenen Gerichtshofes zur Austragung ihrer literarischen Händel s«i. Es wäre nicht unmöglich, daß demnächst die slovenischen Abgeordneten bei Minister Taaffe denselben als eines der dringendsten Bedürfnisse der Nation zur Sprache bringen. Eine Abschrift des abgegebenen feierlichen Protestes mit den Unterschriften aller hiesigen Aspiranten auf einen Sitz auf dem slovenischen Parnaß oder zum Mindesten im Laibacher Ge-meinderathe wird demnächst den von Lawinen bedrohten Weg in das entlegene Trentathal wandern. ^ Wird damit dem dortigen Vicar wohl gedient sei»? Er ist ja bereits ihm Besitze einer Bewunderungsadresse des nämlichen Laibacher Literatenclubs von aar jungem Datum, nämlich vom 3. Jänner 1885. Dieses merkwürdige Aktenstück, die Unterschrift von keiner geringeren Persönlichkeit als jener des Laibacher Vicebürgermeisters Vaso Petriöiü tragend, lautet folgendermaßen: „Hiesige Schriftsteller, Nationale und distinguirte Laibacher Bürger haben in der am 3- Jänner abgehaltenen Literatenversamm-lung mich ermächtigt, Ihnen die unbegrenzte Liebe und Verehrung kundzugeben, und es ist mir eine besondere Ehre, daß ich mich als Vicebürger-meister vonLaibach ergebenst vorIhrein Genius verbeugen oarf, Ihnen im Namen der Stadt Laibach zurufend: Gott erhalte Sie noch viele Jahre zum Ruhme der geliebten wesen, sowie den nationalen Ansprüchen der Slovenen und Serbo-Croaten das weitgehendste Entgegenkommen zeigen." Gerüchtweise verlautet, Graf Taaffe habe die feudalen Großgrundbesitzer aufgefordert, aus dem Czechenclub auszutreten und die schon lange gesuchte Mittelpartei zu bilden. Der Vorstand der Vereinigten Linken beschloß, einen selbstständigen Wahlreformantrag einzubringen, dahingehend, daß die Landgemeinden das directe Wahlrecht erhalten und die Ausdehnung des Wahlrechtes unter Berechnung des Wohnungszinses als Basis desselben eintreten soll. Bei der ersten Lesung der Nordbahn-Vorlage — nachdem zunächst Abg. Schönerer in heftigster Weise dagegen gesprochen — erklärte der Abg. Dr. Herbst, das Mindeste, was die Negierung bei Ertheilung einer neuen Concession an die Nordbahn verlangen mußte, sei, daß dieselbe finanziell und volkswirthschaftlich nicht nachtheiliger für den Staat und die Bevölkerung sei als die Verstaatlichung. Der Redner kritisirte das im Mo-tivenberichte angerufene Rechtsgutachten und einige Bestimmungen der Vorlage und empfahl deren Ablehnung. Der Handelsminister sagte, daß dem Staat Opfer aufeilegt werden müßten, um die Nordbahn jetzt zu verstaatlichen. Das angerufene Nechtsgutachtcn habe der Präsident des obersten Gerichts- und Cassationshofes abgegeben. Der Staat habe durch das neue Übereinkommen jene volkswirtschaftlichen und finanziellen Vortheile erlangt, die unter den herrschenden Umständen überhaupt erreichbar gewesen seien. Der Abg. Dr. Ruß tadelte es, daß der Handelsminister nicht gleich bei der ersten Lesung die gegen die Vorlage vorgebrachten Einwürfe widerlegt habe. Politische Wochenübersicht. Bei den Kärntner Handelskammerwahlen wurden fämmtliche vom liberalen Central-Wahl-comits vorgeschlagenen Candidaten gewählt. Die Negierung beschäftigt sich, wie die „Pol. Corr." aus Lemberg erfährt, derzeit eingehend mit der Frage der Erforderlichkeit des Consenses der politischen Landesbehörden bei Eröffnung von Nation!" Nach dieser mit stolzem Selbstbewußtsein vorgebrachten Aeußerung einer Persönlichkeit, wie es der Vicebürgermeister von Laibach ist, könnte ein zukünftiger flovenischer Literaturhistoriker das Vorgehen des Herrn Petriviü als ein Seitenstück der Huldigung preisen, die einst gekrönte Häupter den von den Musen Erkorenen dargebracht haben. Jedoch wie man in slovenischen Kreisen munkelt, hat dieser Bückling des Vicebürgermeisters eine eigene Vorgeschichte. Die nationalen Exaltados im Gemeinde-rathe — der Exredacteur des „Ljubljanski List" würde sie die Radikalen nennen — beabsichtigten anfangs nichts Geringeres, als die Verleihung des Ehrenbürgerrechtes an den Vicar im Trentathale. Allmälig griff eine nüchterne Anschauung Platz, man besorgte, den Gemeinderath in den Augen der gemeinen Bevölkerung in Mißkredit zu bringen, wenn man das größte Kleinod bürgerlicher Auszeichnungen einem simplen Landcaplan barbrächte, auch ginge cs schon aus Gründen der in der kirchlichen Hierarchie strenge beobachteten Rangabstufung nicht an, den Vicar Gregoröiö mit dem Ehrenbürger Vladika Stroßmayer gleichzustellen. Sonach ist das famose Vaso Petrwiö'sche Schriftstück als Abfertigung für ein Ehrenbürger-diplom anzusehen. Jedoch ist dem ersten Dichter der Nation sowohl mit dem Einen als mit dem Anderen etwas gedient ? Wenn die slovenischen Wortführer wirklich ein Herz für den so hoch gefeierten Sänger ihrer Nation haben, so Hütten sie die neuen Landtafel-Einlagen bei Abtrennungen von landtäflichen Besitzungen. Es liegen nämlich dießbezüglich zwei einander ganz entgegengesetzte Entscheidungen des obersten Gerichtshofes und des Verwaltungsgerichtshofes vor. Während seitens des Ersteren am 11. December 1883 der in das Jndicaturbuch als Rechtsnorm ausgenomme Plenar-beschluß gefaßt wurde: 1. daß die Statthalterei und der Landesausschuß berufen sind, zu interveni-ren, wenn um die Eröffnung einer neuen Landtafel-Einlage für ein von einem Landtafelkörper abzutrennendes oder für ein aus einem anderen Grundbuche in die Landtafel zu übertragendes Grundstück angesucht wird, und 2. daß der Nachweis über die Erlangung des Consenses der politischen Landesstelle dem Gerichte schon mit dem bezüglichen Tabulargesuche vorzulegen ist — hat der Verwaltungsgerichtshof anläßlich eines fpeciellen Falles aus Oberösterreich mittelst Erkenntnisses vom 24. April 1884 ausgesprochen, daß nach der gegenwärtigen Gesetzgebung ein administrativer Consens zur Errichtung einer neuen landtäflichen Einlage für ein von einem Landtafelkörper abzutrennendes Grundstück nicht erforderlich ist. Da nun — mit Ausnahme von Böhmen, wo für derlei Fälle durch das Landesgesetz vom 5. December 1874 besonders vorgesorgt ist — in allen übrigen Kronländern, wo Landtafeln bestehen, auf Grund der Gesetzgebung über die Anlegung der Grundbücher die gleichen gesetzlichen Bestimmungen getroffen sind, wie in Oberösterreich, so sah sich das Ministerium des Inneren veranlaßt, vorläufig über diesen Gegenstand mit dem Justizministerium zu dem Zwecke in Verhandlung zu treten, um diesen Widerspruch eventuell auf Grund des Neichsgefetzes vom 22. October 1875 zu lösen. Diese Entscheidung des betreffenden Ministeriums hat der galizische Landtag in einem speeiellen Beschlüsse angerufen, weil die gegenwärtig in ganz Oesterreich, besonders aber in Galizien zu Tage tretende Tendenz zur Theilung der Grundstücke (die Landtafelgüter nicht ausgenommen) zu einer raschen Lösung der streitigen Rechtsfrage drängt. Der „Deutsche Reichsbote", dessen Mittheilungen sich jedoch in letzter Zeit mehrfach als ungenau erwiesen und daher mit einiger Reserve aufzunehmen sind, meldet, es sei so gut wie beschlossene passende Gelegenheit nicht vorübergehen lassen sollen, durch ihre politischen Freunde dem Vicar Gregorüjö eine gute Pfründe zu verschaffen, — wir meinen das Wolwitz'sche Canonicat, dessen Präsentation dem Krainer Landtage zustand und das dieser durch den Landesausschuß erst vor Kurzem dem bereits mit einer einträglichen Pfründe dotirten Reichsrathsabgeordneten Karl Klun verliehen hat. Wie trefflich wäre eine solche Pfründe dem Görzer Vicar zu Statten gekommen; ganz den Musen lebend, hätte er sicherlich auch die Großthaten der jetzigen nationalen gemeinderäthlichen und Landtags-Aera in slovenischen Versen gefeiert, während Canonicus Klun den obgedachten Protest seiner Gönner in den Papierkorb wirft. Wir schließen hiemit die Skizze des interessanten literar-historischen Jntermezzo's, um auf den Eingangs erwähnten traurigen Fasching wieder zurück-zukommen und dem Herrn Vicebürgermeister Vaso Petrioiö, der sich der Stadt Laibach als slovenischer Musaget aufdrängt, zu bedeuten, daß ihm die Laibacher Bürger viel mehr Dank wüßten, wenn er, anstatt sich mit possierlichen Hofirungen der Gregoroiö'schcn Muse zu befassen, wozu er doch wahrlich nicht das geringste Mandat hat, seine Thätigkeit praktischeren und dringenderen Angelegenheiten zuwenden würde, die ihm als Vertreter der Stadt wirklich obliegen, und vor Allem inöge er den Spruch beherzigen: „Schuster, bleibe bei deinem Leisten". Sache, daß Triest als Kopfstation der zu subventionirenden ostasiatischen Dampferlinie ausersehen sei. Lediglich das mirthschaftspolitische Ver-hältniß zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn werde als entscheidender Factor an maßgebender Stelle in Betracht gezogen. Die Bestimmung Triests zur Ausgangsstation der deutschen Suez-Linie würde nun zweifellos eine der ersten greifbaren Proben dieser erstrebten politisch-wirthschastlichen Bundesgenossenschaft sein. Die Commission des deutschen Reichstages hat ihre Berathungen über die Dampfervorlage abgeschlossen. Wann die Vorlage zur Plenarberathung im Reichstage gelangen wird, ist noch nicht bekannt, doch dürfte dieß wohl im Laufe der nächsten Woche der Fall sein, da der Reichstag am 6. Februar vertagt werden und erst nach Ostern wieder zusammentreten soll. Sobald die Dampfervorlage den Reichstag und den Bundesrath passirt hat, wird wohl die Reichsregierung über die Wahl der Kopfstation der neuen Dampferlinie schlüssig werden. Man glaubt noch immer, daß Triest Chancen besitze, gewählt zu werden. Ueber das Project einer Export-Handelsgesellschaft, welches heute von einem halbamtlichen Provinzblatte im Zusammenhangs mit der Triester Frage ventilirt wurde, ist bisher nichts Näheres bekannt. Die Südbahn hat dem Ministerium des Aeußeren, sowie dem Handelsministerium eine Denkschrift vorgelegt, in welcher die Tarifverhältnisse für den Frachtenverkehr zwischen Deutschland und Triest dargelegt werden. Aus der Denkschrift ergeben sich die Vortheile, welche den Handel und die Production Deutschlands auf den Triester Hafen Hinweisen. Die Südbahn hat sich überdieß bereit erklärt, die kommerziellen Beziehungen Triests in jeder Weise durch ihr Entgegenkommen zu fördern. In den französischen Senat wurden 67 Republikaner und 20 Conservative gewählt; die Elfteren gewannen 22 Sitze. Wochen-Chronik. Ihre Majestät die Kaiserin Elisabeth mußte wegen eingetretener ungünstiger Witterung die pro-jectirten Exkursionen in das Karstgebiet, namentlich Jakob Grimm. Wer ist Jakob Grimm? — Diese Frage konnte man in den letzten Tagen, als man gelegentlich der hundertsten Wiederkehr seines Geburtstages an vielen Orten das Andenken dieses Mannes feierte, öfter hören. Oft stellten diese Frage Leute, die sonst nicht ungebildet genannt werden können. Die Erwachsenen erinnern sich zwar, oft vom Grimm'schen Wörterbuch der deutschen Sprache gehört zu haben, und die Kinder werden ihm noch am ehesten gerecht, indem sie wenigstens wissen, daß ihr Lieblingsbuch, die „Deutschen Märchen", seinen Namen auf dem Titelblatte trägt. Und doch verdiente es ein Mann wie Jakob Grimm, daß sein Verdienst dem gebildeten Mittelstände näher gerückt wäre; ein Mann, der sein ganzes Leben seinem Volke gewidmet; der die vergrabenen Schätze der Nation, die verschollenen Früchte ihres geistigen Lebens wieder an's Licht gezogen und der Nachwelt in reiner Schönheit bewahrt hat; der dadurch der Gründer einer Wissenschaft ist, die man im eigentlichen Sinne des Wortes die „deutsche" nennen kann und soll. Deshalb sei es unS vergönnt, in schlichten Worten darzulegen, was er geleistet im Vereine mit seinem Bruder Wilhelm. An dem Ruhme des Aelteren hat der Jüngere berechtigten Antheil und mit feinem Verständniß spricht die gebildete Welt im Allgemeinen nicht von dem Einen oder dem Anderen, sondern von „den Brüdern Grimm". jene in dis Grotte bei St. Canzian, ausgeben und trat am 26. d. M. die Rückreise nach Wien an. Die Cyrill- und Met hudi-Feier soll, wie polnische Blätter melden, einen russenfeindlichen Charakter annehmen. Die Provinzial-Gouverneure des Königreiches Polen erhielten den strengsten Auftrag, darauf zu achten, daß sich russische Unter-thanen, hauptsächlich Katholiken, an derselben nicht betheiligen. Die Bedingungen für die Bewilligung zur Reise nach Oesterreich ohne förmliche Reisepässe wurden verschärft — sämmtlichen politischen Behörden wurde die strengste Ueberwachung und Berichterstattung über jede dergleichen Agitation aufgetragen. Der in Hockenheim verhaftete Anarchist Julius Lieske, 27 Jahre alt, wurde als der Mörder des Frankfurter Polizeirathes Rumpfs erkannt. In einer am 25. d. M. in Chicago abgehaltenen Socialisten- Versammlung wurden die jüngsten Dynamit-Attentate in London von mehreren Rednern gepriesen und wurde der Gebrauch des Dynamits gegen die besitzenden Classen anempfohlen. Niederösterreich zählt 732, Böhmen 616, Mähren 206, Schlesien 53, Oberösterreich 80, Salzburg 19, Steiermark 148, Kärnten 29, Tirol 137, Vorarlberg 13, das Küstenland 112, Galizien 296, die Bukowina 41, Istrien 56 und Krain 22 Advocaten. Zwischen Deutschland und Rußland wurde ein Vertrag in Bezug auf die wechselseitige Auslieferung von Attentätern und Dynamitverschwörern abgeschlossen. Die „Nordd. Allgemeine Ztg." betont: Die preußische Regierung könne nicht dulden, daß in Posen ein Erzbischof sitzt, der mit dem polnischen Adel gegen Preußen conspirirt; sie muß der Gefahr Vorbeugen, daß der höchste geistliche Würdenträger in der Provinz seinen Einfluß auf die niederen Classen der Bevölkerung in den Dienst der polnischen Propaganda stellt. Die Erfolge, welche Frankreich in Tunis, Madagascar und Tonking errungen, und die unerwartete Entwicklung, welche die Colonial-Politik Deutschlands plötzlich genommen hat, haben auch bei der italienischen Regierung einen gewaltigen Jakob Grimm ward geboren am 4. Jänner 1785 zu Hanau als der Sohn eines hessischen Amtmanns, der den zahlreichen Kindern zu früh entrissen wurde. In kümmerlichen Verhältnissen lebte Jakob auf, innig vereint mit seinem um ein Jahr jüngeren Bruder Wilhelm. Miteinander besuchten sie das Lyceum in Kassel und von 1802 (bez. 1803) an die Universität Marburg, wo der berühmte Rechtshistoriker Savigny auf die jungen Juristen den größten Einsluß ausübte. Mit diesem reiste auch Jakob nach absolvirten Studien nach Paris, um ihn in seinen wissenschaftlichen Arbeiten zu unterstützen. Er wurde hernach hessischer Staatsbeamter, machte später als Privatsecretär eines Gesandten wiederholt Reisen nach Wien und Paris. Im Jahre l 816 wurde ec an der Kasseler Bibliothek, welcher Wilhelm schon seit 1814 angehörte, angestellt. Hiemit begann die Periode der gemeinsamen Thätigkeit der beiden Brüder, die, obwohl Wilhelm 1825 sich verheiratete, stets in engster Gemeinschaft lebten. Im Jahre 1830 wurden beide Brüder an die Universität nach Göttingen berufen, wo sie zum ersten Male als Lehrer ihrer Wissenschaft, der germanischen Philologie, auftraten. Nach sieben Jahren fruchtbaren Wirkens verließen sie die Universität, da sie an der Verletzung des Staatsgrundgesetzes von Seite des neuen Königs keinen Antheil haben wollten. Fünf berühmte College» folgten ihrem edlen Beispiele. Wiederum widmeten sich die Brüder 'in Kassel der ungestörten Arbeit. Im Jahre 1840 Colonial-Chauvinismus geweckt. Zunächst wurde eine Expedition behufs Occupaüon eines Küstenpunktes am rothen Meere abgesendet, doch soll auch die schon oft ventilirte Besetzung von Tripolis wieder im Plane sein. Im Aostathale und im Arrondissement Saluzzo (Italien) stürzten Schneelawinen ab, die nahezu 40 Personen begruben. Am 24. d. M. fanden in London drei bedeutende Dynamitexvlosicmen statt, eine im Tower und zwei im Parlamentsgebäude; es wurden bedeutende Schäden angerichtet und mehrere Personen verwundet. Die türkische Regierung verwarf einstimmig die letzten Vorschläge des Baron Hirsch, betreffend den Bau der E i s e n b a h na n s chlüsse. Der Versuch, den Präsidenten von Chili mittelst einer Höllenmaschine zu tödten, mißlang. Provinz- und Local-Aachrichten. — (Kaiserliche Auszeichnung.) Dem Postmeister und Eisenbahn-Stationsleiter Herrn Alexander Reipprich in Prestranek wurde in Anerkennung seiner vieljährigen treuen und eifrigen Pflichterfüllung das goldene Verdienstkreuz verliehen. — (In kaiserlicher Audienz) wurde am 26. d. M. der neuernannte Gymnasialdirector für Laibach, Herr Sch um an empfangen. — (Die sonderbaren Principien der I^ox Svetec), welche von der nationalen Partei im letzten Landtage aufgestellt wurden, scheint Herr Dr. VoSnjak gelegentlich der Debatte über einen die Reform des Sparcasseregulativs betreffenden Antrag auch im Abgeordnetenhause zum Besten gegeben zu haben. Bei Schluß des Blattes liegen uns die näheren Ausführungen noch nicht vor; eventuell kommen wir darauf zurück. — (Die „Laibacher Zeitun g") verzichtet aus guten Gründen, auf die von uns letzthin gegen den Erlaß der Landesregierung, betreffend die Beschlüsse der krainischen Sparkasse wegen Errichtung einer deutschen Volksschule und wegen Erbauung von Arbeiterwohnungen und die ihnen beigegebene Begründung, vorgebrachten Argumente näher einzu-gehen. Auch wir haben hiernach für heute keinen wurden sie nach Berlin berufen und verblieben hier an der Universität und an der Akademie der Wissenschaften thätig bis zum Tode, der Wilhelm im Jahre 1859, Jakob im Jahre 1862 ereilte. Und wie füllten sie den Rahmen dieses Lebens aus. Früh wendet sich Jakob von der Kunstpoesie dem dichtenden Volke zu, sammelt die Sagen und verwerthet die Bedeutung des Inhalts, und nachdem Wilhelm an den dänischen Bolkspoesien seine Kraft gestählt hatte, vereinigen sich beide Brüder zur Sammlung und wissenschaftlichen Erforschung der „deutschen Märchen", mit welchen s«e im Jahre 1812 dem deutschen Volke einen unvergänglichen Schatz darboten. Nach gründlichen Vorarbeiten erschien 1619 sein größtes Werk, die deutsche Grammatik. Er nimmt hierin den bisherigen deutschen Grammatikern gegenüber einen ganz anderen Standpunkt ei». Er betrachtet die Formen der Sprache nicht als versteinerte Gebilde, er beobachtet vielmehr den freien Gang der Sprache in ihrer historischen Entwicklung vom Aelteren zum Jüngeren. Mit einem tiefpoetischen Gemüthe, das nichtsdestoweniger der berechnende Scharfsinn beherrscht, dringt Grimm in den Bau der Sprache ein. Die Lautverschiebung, die Eintheilung der Declination und Konjugation in starke und schwache, Ablaut und Umlaut, Alles, was wir im heutigen System dieser Grammatik als selbstverständlich ansehen, — Jakob Grimm mußte cs erst finden und ordnen, Anlaß, auf die Angelegenheit ausführlicher zurückzu-kommen, die uns ohnehin noch öfter und sehr eingehend beschäftigen wird; nur wider die Behauptung des Amtsblattes, das; unsere Bemerkungen über den Zusammenhang dieser Entscheidung mit gewissen Vorkommnissen im nationalen Lager und mit der allgemeinen politischen Situation im Lande, sowie bezüglich der in der Sache von präsidialer Seite mit slovenischen Parteiführern gepflogenen Besprechungen „völlig aus der Lust gegriffen" seien, mußten wir noch ein Wort beifügen. In ersterer Beziehung fehlt uns allerdings die Immunität eines Regierungsblattes und das Maß v»n Preßheiheit, das wir, gleich allen liberalen Blättern, genießen, macht es uns heute wie vor einer Woche unmöglich, den betonten Zusammenhang an einer Reihe einzelner Thatsachen nachzuweisen, ein Zusammenhang, der übrigens auch ohne besonderen Nachweis ein ziemlich offenkundiger und i" die Augen springender ist und den außer der „Laib. Ztg." in ihrer officiösen Naivetät, wohl Niemand im Lande, auf deutscher wie auf slovemscher Seite, verkennt. Was aber die fraglichen Besprechungen anbelnngt, so halten wir unsere bezügliche Bemerkung vollkommen aufrecht und erforderlichen Falles können wir auch mit näheren Details hierüber dienen. — (Gerüchte.) Nach von Graz kommenden Meldungen soll Herr Baron Winkler Aussichten baben auf den Posten eines Oberlandesgerichts-präsidenten in Zara berufen zu werden Es scheint dieß auf der Combination zu beruhen, daß der der-maliae Präsident in Zara in gleicher Eigenschaft nach Triest übersetzt, seine Stelle also frei werde. Wir würden diese Personalveränderung mit der gebührenden Teilnahme begrüßen^ Herr v Winkler ist geprüfter Richter, hat lange Zeit im Just.zdienste «pmirkt ist der in Dalmatien üblichen Landessprache mächtig und würde gewiß redlich bestrebt sein, seiner Aufgabe bestens gerecht zu werden Daß er nun schon längere Zeit den politischen Behörden angehort, kann also wohl kaum mit Grund eingewendet werden. (Ueberflüssige Muhe.) ,,^l. Nar. will aus Wien, und zwar aus ganz verläßlicher Quelle erfahren haben, daß die Ueber,etzung des Prof Schutte nach Wien, welche er und seine offiziösen Freunde als eine Art Auszeichnung hinzu- darleg-n und begründen. — Bis zum Jahre 1837 erschienen die drei folgenden The.le der Grammatik, welche die Wortbildung und die Satzlehre nach Verarbeitung eines erstaunlich großen Materials darstellen Die 1828 herausgegebene Sammlung deutscher R ech t s a l t e r t h ü m e r", welcher in den Jahren 1840-69 in sechs Bünden die WeiS-tbümer folgten, war namentlich bei der Durch? drinquna der sprachlichen Formen und der sinnlichen Bedeutung der Handlungen, die Gr,mm vornahm, makaebend für die Auffassung späterer Rcchtshistoriker. — Ebenso war Grimm's Mythologie <1835), in welcher er mit genialischer Eombinationsgabe und aelebrtem Scharfsinn aus den vorhandenen Trümmern eine deutsche Götterlehre aufbaute, für die Arbeiten der Nachfolger bestimmend. Die Fülle seiner Ideen zu bewältigen, wäre «in Menschenleben nicht im Stande. Dank ihm, iiak er sie in zahlreichen Abhandlungen, Akademie-Lerickten u. dgl. in gedrängten Worten niederlegte. ^itaenossen und Nachfolger haben dieselben ver-werthet. Die fernsten Gebiete zog oer Unermüdliche in das Bereich seiner Untersuchungen: Er schreibt liber das finnische Epos und bat noch Zeit, eine serbische Grammatik des Buk Stefanoviö zu Überseen Vom Jahre 1852 an verlegten beide Brü-ker ikre ganze Kraft auf das Werk, an dem ganz Deutschland mitarbeitete, ..das deutsche Wör- serbuch", in welchem der ganze deutsche Sprach-chatz von' Luther bis Goethe niedergelegt werden stellen versuchten, nur aus Dienstrüasichten erfolgt sei. Nun, wir zweifeln nicht im Geringsten an der Richtigkeit dieser Information, allein es war wohl unnölhig, in der Sache erst noch besondere Erkundigung einzuziehen, da wohl vom Anfang an außer Frage stand, warum eigentlich Prof. Schutte in das bessere Jenseits des Wiener akademischen Gymnasiums abberufen wurde und daß es sich bei der Behandlung dieser Transferirung in den Regierungsblättern nur darum handelte, seinen Rückzug zu decken nach der Schlappe, die er in seiner präsidialpolitischen Campagne des verwichenen Jahres und bei der Besetzung des Landesschulinspectorpostens erlitten. — (DieErrichtung einer städtischen Sparcasse), die der jetzige nationale Gemeinderath schon bald nach seinem Zusammentritte beschlossen hatte, ist vom Ministerium nicht bewilligt worden. Die Abweisung des bezüglichen Ansuchens soll hauptsächlich darum erfolgt sein, weil die für Errichtung eines derartigen Geldinstitutes seitens der Gemeinde durch die für Laibach geltende Gemeindeordnung vorgeschriebene Zustimmung des Landtages nicht eingeholt, beziehungsweise kein Landesgesetz hiesür erwirkt worden war. Bei diesem Anlasse zeigt sich wieder so recht, mit welcher Oberflächlichkeit und Unkenntniß die gegenwärtigen nationalen Gemeinderäthe auch die wichtigsten Angelegenheiten zu behandeln pflegen. Ein rechtsgelehrter Slovene — erinnern wir uns recht, war es Dr. Moschs — stellte mit großer Emphase den Antrag auf Errichtung einer städtischen Sparcasse, die Sache ward dann in den Sektionen und im Gemeinderäthe wiederholt berathen, der Bürgermeister und Magistrat bekamen dieselbe in die Hände, und nachdem sie endlich nach mehrjähriger, gründlicher Behandlung spruchreif werden soll, zeigt cs sich, daß alle die genannten Factoren eine der bekanntesten und wichtigsten Bestimmungen des Gemeindestatuts von Laibach nicht gekannt oder nicht beachtet haben. Eine solche Oberflächlichkeit in der Durchführung einer sehr bedeutsamen Communalangelegenheit geht denn doch über das erlaubte Maß. Wenn man hiebei noch daran denkt, in welcher Weise unsere nationalen Stadtväter vor wenigen Wochen anläßlich der bei der krainischen Escomptegefellschaft eingetretenen Ealamität sollte. Leider haben sie nur noch bis zu dem Buchstaben F mitgearbeitct, dann nahm der Tod ihnen die Feder aus der Hand. Heute ist das Riesenwerk erst bis zur Hälfte des Alphabets gediehen. Das sind in knappen Zügen die hervorragendsten Leistungen Jakob Grimin's und feines Bruders Wilhelm. — Der Raum des ganzen Blattes würde nicht ausreichen, wollte man aller ihrer sonstigen Arbeiten gedenken. Genug, auf allen Gebiete» der deutschen Sprach- und Alterthumssorschung erschließen sie neue Wege, finden sie neue Gesichtspunkte für eine erfolgreiche Betrachtung. Alle späteren Forscher, die in der gleichen Wissenschaft Erhebliches geleistet, treten in ihre Fußstapfen und selbst Vertreter fremder Wissenschaften, wie der Romanist Diez und der Slavist Miklosiö, sind in mehr denn einer Richtung als Schüler der Grimm zu bezeichnen. Nie aber sollen wir vergessen, daß diese großen Gelehrten immer und überall die Liebe zu ihrem Volke und zur Wissenschaft leitete und bestimmte. Es sei gestattet, ein Beispiel zum Schlüsse hinzuzufügen Am 5. September 1818 empfahl sich Hoffmann v. Fallersleben von Jakob Grimm, der nach Italien abreiste, daselbst die Kunstwerke zu studieren. Als sie sich trennten, sagte Jakob Grimm dem Freund: „Liegt Ihnen das Vaterland nicht näher?" Diese Frage wurde entscheidend für Hoffmann's ferneres Wirken. Möchte diese vorwurfsvolle Frage auch heute öfter gestellt werden. Es thäte wahrlich noth. II. geneigt gewesen wären, die städtische Sparcasse, dis zum größten Glück für sie und die Stadt noch nicht vorhanden war, bei dem Schicksale des genannten Kreditinstitutes zu engagiren, so muß man einer etwa doch noch bevorstehenden Errichtung einer städtischen Sparcasse — die unter Umständen etwas sehr Gutes und Nützliches sein kann — bei dem herrschenden communalen Regime m't einiger Beklommenheit entgegensehen. Merkwürdig scheint es ferner, daß man auch beim Landespräsidium, wohin das bezügliche Ansuchen vor der Vorlage in's Ministerium doch gekommen sein dürfte, den entscheidenden Mangel der fehlenden landtäglichen Zustimmung nicht entdeckt hat. Irren wir nicht, war eine eigene Gemeinderathsdeputalion bei Herrn von Winkler, um die Genehmigung der Satzungen der beschlossenen Eommunalsparcasse ihm an's Herz zu legen, welcher Deputation er auch seine vollste Unterstützung zusagte, die aber, wie es sich nun zeigte, die Verweigerung der Genehmigung nicht zu hindern vermochte. Statt solcher überflüssig feierlicher Intervention wäre es besser gewesen, wenn man sich auf irgendeiner der berufenen Seiten einfach das Stadtstatut vor Augen gehalten hätte. — (Sparcasse.) Wie wir vernehmen, wird von der Direction der krainischen Sparcasse die Frage erwogen, ob dieselbe dem Publikum nicht täglich geöffnet sein soll. Inzwischen wurde sofort die Verfügung getroffen, daß ein vierter Amtstag bestimmt wurde und daß also die Sparcasse von nun an jeden Montag, Mittwoch, Freitag und Samstag geöffnet sein wird. Wir begrüßen diese Maßreget als eine zeitgemäße, welche dem Publikum die Benützung der Anstalt erleichtert, was umso noth-wendiger ist, als durch die Liquidation der kraini-schcn Escomptegesellschast eine vielseitig benützte Einlagestelle weggefallen und das einlegende Publikum auf die Sparcasse allein angewiesen ist. Wir wünschen, daß auch die Einrichtung der täglichen Amtirung bald in's Leben träte, zumal derselben bei dem großen Umfange, den die Geschäfte der Sparcasse bereits angenommen haben, für die Dauer ohnehin nicht entrathen werden könnte. — (Voll-Versammlung der Ortsgruppe Laibach des Deutschen Schul-vereines.) Die Vollversammlung unserer Ortsgruppe fand am 28. d. M. im Clubzimmer der Casinorestauration statt. Der Obmann derselben, Dr. Suppan, begrüßt die zahlreich Erschienenen und dankt denselben für ihre oft bewährte werkthätige Sympathie, die sie dem Deutschen Schulvereinc entgegen-bringen. Als wichtigste Ereignisse des vergangenerr Vereinsjahres, auf das der Ausschuß mit einiger Befriedigung zurückblicken könne, bezeichnete der Obmann die Gründung des deutschen Kindergartens und die Entstehung zweier neuen Ortsgruppen aus der Laibacher, nämlich die von Neumarktl und die Laibacher Frauenortsgruppe, denen er die besten Grüße entgegenbringe. Redner gedachte ferner noch der merkwürdigen Schicksale des bekannten Spar-casseantrages, betreffend die Errichtung einer deutschen Volksschule in Laibach, und schloß mit der Erklärung, daß das angestrebte Ziel, wenn nicht auf diesem, so auf einem anderen Wege, erreicht werden muß und daß dieß auch die Hauptaufgabe des neu zu wählenden Ausschusses im kommenden Vereinsjahr sein werde. Sodann verlas Schriftführer Professor Wilh. Linhart den Jahresbericht. Beginnend mit der Erinnerung an das am 2. Juli v. I. abgehaltene Fest zu Gunsten der Ortsgruppe, die glänzendste Manifestation des deutschen Geistes in Laibach, führt er alle jene Ereignisse an, die die Ortsgruppe im Laufe des vergangenen Jahres berührten: die Gründung und Eröffnung des deutschen Kindergartens» der dermalen von durchschnittlich 50 bis 55 Kindern besucht werde, das erhebende Christbaumfest in demselben, anläßlich welchen 35 arme Kinder mit Winterkleidern beschenkt wurden, die im Laufe des Sommers stattgehabte Anwesenheit des allverehrten Obmannes des Deutschen Schulvereines, Dr. Weitlof, und seines Stellvertreters Dr. v. Kranz, die Verhandlungen, die gepflogen wurden behufs Gründung von neuen Ortsgruppen in Krain, die Remunerirung von Lehrpersonen, die sich um die Ertheilung des deutschen Sprachunterrichtes an slovenischen Schulen Verdienste erwarben und dgl. mehr. Da die Mit-gliederzahl von 391 (1883) auf 493 gestiegen ist und die Einnahmen sich um mehr als Eintausend Gulden hoben, sei zu ersehen, daß der Ausschuß bestrebt war, seine Pflicht zu erfüllen. Aus dem Casseberichte des Herrn PH. Uhl heben wir nur hervor, daß die Laibacher Ortsgruppe im eben abgelaufenen Vereinsjahre die Gesammtsumme von 1802 62 Guldcn aufbrachte, wovon 487 03 Gulden für die Erhaltung des Kindergartens verwendet und 757 25 Gulden an das Centrale in Wien abgeführt wurden. Dieses überraschend günstige Resultat verdankt die Ortsgruppe auch den edlen deutschen Frauen, deren Opferwilligkeit die Christbaumfeier im Kindergarten ermöglichte. Denselben wurde ein< stimmig der Dank der Versammlung ausgesprochen. Nachdem noch mehrere Anträge von Seite der Mitglieder gestellt, so daß der Ausschuß ein Comitä wähle, das sich hauptsächlich mit der Erwerbung neuer Mitglieder zu befassen habe, daß sich der Ausschuß im nächsten Vereinsjahre ganz besonders mit der Frage der Errichtung einer deutschen Volksschule in Laibach beschäftige, daß der löblichen Sparcafse für ihre leider erfolglos gebliebenen Bemühungen der Dank der Ortsgruppe schriftlich ausgesprochen werde, mit der Bitte, ihr Augenmerk auch ferner unausgesetzt diesem Gegenstände zuzuwenden re., die alle angenommen wurden, schloß der Obmann unter lebhafter Acclamation die Versammlung, indem er darauf hinwies, daß, wenn auch Einiges im vergangenen Vereinsjahre erreicht worden sei, sich der Ausschuß dennoch wohl bewußt sei, daß noch lange nicht Alles geschehen, was in Laibach dießbezüglich geschehen müsse; er erbitte sich daher die fernere Mitwirkung der fämmtlichen Mitglieder des Deutschen Schulvereines, wie aller Stammesgenossen überhaupt. — (Frauenortsgruppe Laibach des Deutschen Schulvereines.) Mit Erlaß des Ministeriums des Inneren vom 4. Jänner l. I., Z. 6219, ist die Errichtung einer Frauenortsgruppe in Laibach genehmigt worden. Das provisorische Eomitö, welches die bisherigen einleitenden Schritte unternommen, wird nunmehr ehethunlichst mit der Einberufung der eonstituirenden Versammlung Vorgehen, damit der definitive Ausschuß gewählt und dann ohne Verzug mit der satzungsmäßigen Thätigkeit begonnen werden könne. — (Ortsgruppe Neumarktl.) Denjenigen Gesinnungsgenossen, die an der anfänglich auf den 2. Februar festgesetzt gewesenen feierlichen Eröffnung der Ortsgruppe Neumarktl theilnehmen wollten, theilen wir mit, daß dieselbe bis nach Ostern verschoben wurde; doch findet am 2. Februar in Pollak's Gasthaus ein Tanzkränzchen statt, zu welchem Gäste willkommen sind. Das Nähere über die Eröffnung der Ortsgruppe Neumarktl bringen wir seinerzeit. — (Casinoverein.) Der am 24. d. M. abgehaltene Ball entwickelte sich zu einem glänzenden Carnevalssefte. Der Besuch war sehr zahlreich, so daß über 50 Paare die Quadrille tanzten und, wie bei einer größeren Casinounterhaltung selbstverständlich, war unter den Erschienenen die Elite aus allen Classen der Gesellschaft vertreten. Wenn wir noch beifügen, daß eine Reihe reizender Frauen-und Mädchengestalten den Saal belebten — unter den Letzteren gar manche, aus deren freudestrahlenden Mienen man das Glück und die Lust des „ersten Balles" ablesen konnte — daß es reiche und ge- schmackvolle Toiletten zu bewundern gab, die Con-versation eine außerordentlich lebhafte war und dem Tanzvergnügen mit seltener Ausdauer gehuldigt wurde, so haben wir wohl der wesentlichsten Momente gedacht, die den Abend in jeder Beziehung zu einem überaus gelungenen gestalteten. Nach der vortrefflichen Faschingsstimmung zu schließen, die sich beim letzten Balle und dem vorausgegangenen Kränzchen bemerkbar machte, dürfte auch die nächste Unterhaltung, das heute über acht Tage, am 7. Februar stattfindende C o st ü m k r änz ch en sehr besucht und animirt werden. Vor Allem interessiren sich die Damenkreise auf's Lebhafteste hiefür, und wenn schon die für das Costüm getroffene Wahl als großes Geheimniß ängstlich gehütet wird, läßt sich doch bereits heute prophezeien, daß, obgleich selbstverständlich von einem Costümzwang keine Rede sein kann und jede Balltoilette das gleiche Recht genießt, doch namentlich die tanzlustigen Fräulein in der Mehrzahl costümirt erscheinen werden. In der Kanzlei des Casinocustos liegen übrigens auch in den nächsten Tagen zahlreiche Costümbilder zur Ansicht und Auswahl der Vereinsmitglieder auf und werden noch immer Anmeldungen für größere Gruppen entgegengenommen. — (Theater.) kost ksstum haben wir noch ein Paar Worte über das Gastspiel des Fräuleins Geßner und die Benesicevorstellung des Herrn Sommer nachzutragen. Letzterer erzielte Dank seiner Beliebtheit mit dem tollen Schwanke „Robert und Bertram" ein volles Haus und wurde durch lebhaften Beifall und einen Lorbeerkranz ausgezeichnet ; er brachte insbesondere — als Einlage — eine Reihe von Imitationen bekannter und berühmter Schauspieler in wirksamster Weise zur Geltung. — Fräulein Geßner trat, wie schon erwähnt, als „Claire" im „Hüttenbesitzer" und als „Gretchen" im „Faust" auf. Dieselbe ist ohne alle Frage eine außerordentlich talentvolle Schauspielerin, vie, unterstützt durch ein sehr einnehmendes Exterieur, ohne Zweifel eine vielversprechende künstlerische Zukunft vor sich hat. Beide Leistungen boten eine Reihe glänzender Momente, und wir könnten höchstens nur das eine Bedenken erheben, daß Fräulein Geßner ihre Aufgaben gleichsam zu gewaltig erfaßte, wofür wir den Grund hauptsächlich darin suchen möchten, daß ihr Naturell und ihre Anlagen, soweit sich solche nach zwei Rollen feststellen lassen, sie auf das streng tragische Gebiet zu weisen scheinen, dem das unsterbliche Gretchen und jene moderne Claire doch nur zum weitaus geringeren Theile angehören. Unter allen Umständen ist Fräulein Geßner eine junge Künstlerin, die kennen gelernt zu haben dem hiesigen Publikum, das sie durch ebenso allgemeinen und lebhaften, als wohlverdienten Beifall oftmals auszeichnete, nur überaus erwünscht sein konnte. — (Aus dem G e r i cht ss aa l e.) — fE i n Dialog mit eigenartiger Forts etzung.j In der Nacht vom 5, Oktober v. I. begegneten einander in einem stillen Gäßchen von Bischoflack zwei einsame Wanderer, der ledige Schmiedgeselle Lorenz T. und der verehelichte Hausbesitzer Matthäus P., beide in stark angeheitertem Zustande. Umso unerklärlicher ist es, daß Letzterer sich zu der ebenso überraschenden als sicherlich menschenfreundlichen Frage an Lorenz T. veranlaßt sah, ob dieser etwa an Bauchschmerz leide. Nicht minder wunderlich ist die Bejahung dieser Frage seitens des Lorenz T., der uns ja vor Gericht die beruhigende Versicherung gab, daß er damals an keinerlei Intestina Ibeschwerden litt. Er hatte aber auch das Zugeständniß seines Krankheitszustandes sofort zu bereuen Grund, denn nach seiner Angabe war Matthäus P. mit den Worten: „Warte, ich will Dir sogleich eine Arznei geben" — sofort zur werkthätigen Hilfeleistung bereit, die in einem Faustschlage auf den Kopf bestanden haben soll. Wir überlassen es einer fachmännischen Feder, zu untersuchen, ob dieß ein geeignetes Mittel gegen Bauchschmerz war, müssen aber sogleich beifügen, daß Lorenz T. über die Unzweckmäßigkeit dieser Curmethode sofort und ohne vorherige Einholung eines Facultätsguiachtens mit sich im Reinen war und deshalb dem ungebetenen Arzte in gleich ungewöhnlicher Weise mit einem unter die linke Schulter geführten Messerstiche das Honorar verabreichte. Da Matthäus P. in Folge dessen eine schwere Verletzung erlitt, sah sich das hiesige Landesgericht bei der am 15. d> M. durchgeführten Hauptverhandlung veranlaßt, obiges Honorar dem Lorenz T-durch Zuerkennung einer dreimonatlichen Kerkerstrafe urtheilsmäßig zu quittiren. — (Zum Laibacher A n a rch isten-Pro-cesse,) Das Grazer Oberlandesgericht hat der im Punkte des Strafausmaßes angemeldeten Berufung der Staatsanwaltschaft gegen das Urtheil des Schwurgerichtshofes in Klagenfurt, womit Franz 2elez-nikar wegen der Verbrechen des Hochverrathes und der Störung der öffentlichen Ruhe zu achtjährigem schweren, mit Fasten verschärften Kerker verurtheilt wurde — durch Ei höhung dieser Kerkerstrafe auf zehn Jahre mit derselben Verschärfung stattgegeben. — (Die neue Landes Umlage auf Spiritus und Branntwein), worüber sich schon neulich in unserem Blatte hatte eine kaufmännische Stimme vernehmen lassen, hat in den betheiligten Kreisen, und gewiß nicht ohne Grund, bedeutenden Uninuth und Aufregung hervorgerufen. Diese richten sich keineswegs gegen die Sache selbst, wohl aber gegen die unpraktischen und vexatorischeu Durchführungsmodalitäten und gegen die für Vas Land selbst so wenig günstige und einträgliche Begebung dieser Umlage. Man ist in der Handelswelt mit Recht erstaunt, daß Herr Murnik, wenn er schon als der bezügliche Referent im Landesaus-fchusse im Gegenstände nicht versirt war, auch in seiner Eigenschaft als Handelskammersecretär so wenig Einsicht und Lerständniß für das Wesen und die Bedürfnisse des kaufmännischen Verkehrs an den Tag legte. Wie wir noch vernehmen, wurden von den zunächst betheiligten Kaufleuten in dieser Angelegenheit in den letzten Tagen mehrfache Berathungen gepflogen und eine Eingabe an den Landesausschuß vorbereitet, damit, wenn schon eine bessere Begebung nicht mehr stattsinden und ganz rationelle Einhebungsvorschriften eingeführt werden können, doch mindestens alle noch thunlichen Erleichterungen zur Anwendung kommen. Wir fürchten, daß mindestens für dieses Jahr eine Abhilfe in erwünschtem Maße kaum mehr möglich sein wird und daß die betreffenden Interessenten wie das Land selbst die Folgen der vom Landesausschusse in so wenig glücklicher Weise inscenirten neuen Umlage vorläufig kam» werden abwenden können. — (In der G e n e r a l v er s aminlung der Scetion „Krain" des d eutsch-öst e rreichi' scheu A l p e n v e r e i n e s) am 19. d. Di-, welche sehr zahlreich besucht war, sprach Herr Obmann De sch-m a n u jenen Mitgliedern, durch deren Vorträge und Mittheilungen sich die im abgelaufenen Jahre abgehal-tenen Vereinsabende sehr anregend und belehrend gestalteten oder die in anderer Weise die Nereinszwecke unterstützt hatten, den Dank des Ausschusses und zugleich die Hoffnung aus, daß auch im laufenden Jahre die Betheiligung an den Aufgaben der Section eine gleich rege und fruchtbringend' sein werde, insbesondere möge das von der Nachbarsection „Küstenland" gegebene Beispiel der daselbst durch ein besonderes Comitü mit dem besten Erfolge in Angriff genommenen Erforschung der Höhlen des Karstgebietes, auch in unserer Section Nachahmung finden. Aus dem vom Schriftführer Fei) rer vorgelesencn Rechenschaftsberichte entnehmen wir, daß die Mit-gliederzahl der Section „Krain" im Jahre 1884 die Höhe von 128 erreicht und daß namentlich der sehr gelungene humoristische Abend am 18. Februar der Section eine erhebliche Anzahl neuer Mitglieder zugeführt hat. An den sieben Vereinsabenden wurden nicht nur diverse NereinSangelegenheiten besprochen, sondern es kamen auch größere Mittheilungen, theils wissenschaftlichen, theils touristischen Inhaltes zum Vortrag, in letzterer Beziehung haben sich besonders Herr Anton Ritter von Gariboldi und Herr Stussiner um den Verein verdient gemacht, auch wurden vom Obmanne und den Herren Professoren Voß und Wurner verschiedene wissenschaftliche, auf Krain Bezug habende Fragen angeregt. Die Bereicherung des erst im Entstehen begriffenen Vereinsherbars alpiner Pflanzen wurde den Mitgliedern bestens anempfohlen. Die am 25. Mai stattgehabte Eröffnung der mit einem Kostenaufwands von 212 fl. 50 kr. hergestellten und durch die großmüthige Unterstützung der krainischen Sparkasse ermöglichten Weganlagen am Periönik-Wassersalle gestaltete sich durch den zahlreichen Besuch von Gästen aus Laibach und durch die Theilnahme der Bewohner von Mojstrana zu einem wahren Volksfeste. Bei der Generalversammlung des deutsch-österreichischen Alpenvereines in Con-stanz hatte die Vertretung der Section Professor Sima mit Verzichtleistung auf jedwede Entschädigung seiner Reisekosten übernommen, und ließ sich derselbe bestens angelegen sein, eine ausgiebige Unterstützung der Section für den Bau der neuen Triglauhütte, avofür vorläufig 600 fl. votirt wurden, zu erwirken. Aus der vom kassier Herrn ErnstStöckl vorgetragenen Cassagebahrung pro 1884 entnehmen wir, daß sich die Vereinseinnahmen auf 757 fl. 59 kr., Li- Ausgaben auf 690 fl. 59 kr. beliefen. Das Vereinsl'ermögen besteht außer der Vereinsbibliothek aus der Cassabaarschast von 67 fl. und dem Depüt Von 200 fl. bei der Section „Austria" für den Bezug ermäßigter Eisenbahnfahrkarten, deren Ver-Meib Herr Rüll in der bereitwilligsten Weise besorgt hatte. Bei dem Vortrage des Präliminares vro 1885 gab die in das Präliminare eingestellte, nur zur Hälfte bedeckte Ausgabspost von 1200 fl. für den Bau der Triglauhütte zu einer lebhaften Debatte Anlaß, in welcher Herr Ottomar B am-tzerg unter allgemeinem Beifall der Versammlung die Erklärung abgab, den voraussichtlichen Abgang am benöthigten Äaufond durch ein Darlehen zu decken. Die'ßfalls wurde der Beschluß gefaßt, der Ausschuß habe sich die Beendigung des Baues der gedachten Unterkunftshütte bis zur Generalversammlung des deutsch österreichischen AlpenveremcS zu Villach im August 1885 angelegen sein zu lassen rmd wegen weiterer Subventionirung dieses Baues das Centrale rechtzeitig anzugehen. Sodann votirte die Versammlung den Dank der krain,schen Sparkasse und dem Centrale des deutsch-österreichischen Wpenvereines für die gedachten Unterstützungen. In den Ausschuß wurden gewählt die Herren: Desch-rmnn Ottomar Bamberg, Feyrer, Ernst Stöckl und Voß Schließlich wurde dem Ausschüsse, namentlich aber dem Obmanne Deschmann, für die unverdrossene und umsichtige Mühewaltung die Anerkennung der Versammlung ausgesprochen. Eiiigesendet. n»ncrstaa dc» 2!'. Immer wurde i» Laibach ciue ff r a u , . Rnhe bestattet, dic durch cinc lange Reibe von Ebren zur fforderuna de? gcscllschnftlichcn ZusammcnlcbcnS ^ c l>/ilr»a ^ cs ist dies die Wittsra» ffr, cdcrikc Sic vcrsiai'd eS, »uterstützt von ihren Kinder», die im ^ ^ ^ i , e r h a » s e des TivoliparkeS bcstchc»dc Kaiser- > - s äi n f t bedciitend zn bebe» »ud durch musterhafte , ^it Linfachhcil und Ehrlichkeit a l l e Bevolkeriiug»-k^i^aiba'chS ""d auch Kommcrfnfchlcr hcra»znziehcn ; »icht r ??fa»de > s ->> L0»u- »»d ffeierloge» 600 l»s 700 Gäste mci,crba»sc ei», die olle klaglos uud solid bedie»t Möge die vo» ffra» Ed.r dor, i»nng»,irlc Geschäfts-°rdmu'ä d°>ttP"bllrum weiter erhalten bleibe»! a»»'S illustnrte Zeitschrift für das deutsaie Han». Stuttgart. Preis des Hefte» 60 kr. Von dieser, durch ihre» gediegenen Inhalt wie durch ihre »leisterhafte» Illustrationen gleich ausgezeichnete» Zeitschrift ift das ffebrnarheft soeben erschienen. Dasselbe enthält u. A. einen Aufsatz bon Hamniann: „Gedankenlesen", eine Novelle von SchreiberShofen—„Interessantes aus der Verbrecherwelt und dc» Gerichtssäle»" — eine» Roma» von Robert Byr — Aufsätze über die Brüder Grimm, über Goethe, über die Luftschifffahrt, über Kryptographie — „AnS der Naturgeschichte de» zahmen Schafes" n. s. m. ». s. w. Die Zeitschrift ist ein wirk-licher HauSschatz._______________________________ Verstorbene in Laibach. Am 23. Jänner. BlaS Hartmann, PostimtSdieners-Sohn, 2 I., Hühnerdorf Nr. 16, Bronchitis. — Christin» Knhelj, CouducteursSohn, 3 Mo».. ffranciScaiierqasse Nr. 6, Fraisen. Ursula Velkaverh, ArbeiterS-Gattin, 4l I., FlorianSgasse Nr. 16, Verblutung. Am 25. Jä»ner. A»ton Strehar, Metzgers-Tohu, 6 T., Petersstraße Nr. 68, Kinnbackenkrampf. — Alma PreiniS, Medicinä-DoctoiS-Tochter, 4 Mon., Kuhthal Nr. II, Blut-zerschuug. Am 26. Jäimer. Johann Kru-iö, Arbeiter, 28 I., Theater, gaffe Nr. 1, ^leo >oIi8MN8 g.cutri8. Am 27. Jänner. Margareth Rant, AmtSdiencrS-Witwe, 62 I., Polanastraße Nr. 29, Altersschwäche. Iin Livilspitale. Am 19. Jänner. N. N., »»bekannter Mann, bei 50 Jahre alt, von Oberlrubach sterbend überführt, Lungentuberkulose. — Am 23. Jänuer. Istva» HricSowee, Drahtbinder, 44 3., Lungentuberkulose. — «m 24. Jänner. Jakob Ko-merl, Inwohner, 65 I., Lungentuberkulose. — Am 26. Jänner. Josef Erjavc, Weber, 3!) I., HerzkUippenfehler. WitteruniMüllelil, aus Laibach. Luftdruo inMilli-inetern aus 0 reducirt Tage«- mittei 74» 7 741'« 741'!» 741 r 74t'7 7422 73k 8 Thermometer nach »eifi.u, !ag«t- Mari-IMini-mittei mum l mum so — 3 3 - 2'8 3 3 4'1 1'«> — 0 4 - 0 8 10 - VS — 7'8 — 5'0 — 7'8 -10'S— 6-(>!—1Z'4 -1I-4 - 7'N -IS'K iliirder-schlaq in Millimetern 0'0 0 7 0'0 0 0 «0 0 0 Witterung«-Sharakter MorqenS bewölkt, sonst ziemlich heiter. Trübe, dünner Schneefall. Trübe. Morgens bewölkt, dann heiter, Abendi kalter Ost. Dormittags bewölkt. Nachmitt. Aufheiterung- Heiter, sehr kalt, Höhenreif. BormittaqS Nebel, 00 /NachmittaqSSonnenschei» dunstig. kür er! Die nciliite gcnicinschafllichc Reisc nach dem Staate Wisconsin (Nordanicrikal findet vo» Breme» a»S an, Z.April heurigen > Jahres mit dem neuen Schnelldampfer „EmS" statt, lleberfahrt ' vo» Breme« »ach New-Aork »ur 9 Tage. Auskunft betreffend Reisekosten ertheilc» die Direktion des „Norddentschen Lloyd" in Bremcn nnd deren Agenten. Karten »nd Broschüre» über Wisconsin se»dct auf Verlangen grali« >i»d portofrei der Lommissär der EinwandermigSbehörde genannten Staates im.» »» »». 1669 I»» »«««>, Schmeiß. Selbst dic langjähr>gsten Leidenden dürfen mit 1 Vertraue» a»f Genesung hoffen, das zeigt die Bro- schüre welche gratis zu bezichcnistvon J.J.F.Popp'S Polyklinik i» Heide ^Holstein). (1579) 3—1 MoI»1WrunA, xuii» lin« I»- tiii* .1« I'» o-ipt < «"'! I'i «!»<»- I»i i«t nli«» ki r»k»< «». Kein«' Voi ^ rit i t nr", ^1»- 5>ii- I»pieN. T nloi'i'ieUI. ^ ien. I , It. — ri rr«.»rott (165^) 12-3 Visitenkarte» von 5V lr. per 100 an. Louis Wolff, .^»mburg, Sternstraße Nr. IS. IgSL' Wiederverkänfer gesucht. -IMZ Kautschukstcmpel von fl. 1.^ an, inclnfire Kasten und ?iarbe ,c. 6—L Bestellungen werden nur gegen Baar effcctuirt. vr. 8MM!ikV3dr!68 Kii>»itri»iliki>- Waücr wird seit vielen Deeenr.ien als schmerzlos und sicher wirkendes Mittet zur vollständigen Entfernung der Hühnerauge» angewendet. Tie Wirkung dieses Dr. Schmidtschen Hühneraugen-VflasterS ist nahezu überraschend, da nach mehrinaligem Gebrauche jedes Hühnerauge vhneieglicheOreratio» schmerzlos entfernt werden kann. Preis einer Schachtel mit ISPstästercl en und einerHorn-spatel zum HerauSzieben der Hühneraugen 2 3 kr. Oe. W. I», . 8 KemilWrlicl, ein nach ärztlicher Borschrift aus Heilpflanze» bereiteter Ertraet, welcher fich seit Jahren als vor-ireffliches Mittel ge enNcrven-schinerzenMigräne.Jschins Kreuz- und Rülkcnmarkö-schinerzen, Epilepsie, Lähmungen, Lchwächez» stände und Pollutionen bewahrte. Dr.Behr'S Nerven-Ertract wird auch »>it bestem Eriolge ange-wendet gegen Gicht u. Rheumatismus. Steifheit der Muskeln.Gelenks- u.Mus-kelrheunilitismus, nervösen Kopfschmerz u. Ohrensausen. Dr. Behr'S Nerven-Ertract wird uur äußerlich angewendet. Preis l Flasche mit genauer Gebrauchsanweisung 70 kr.Oe.W. Beim Ankaufe dieser Präparate wolle das P. T. Publikum ausdrücklich Bittuer'S Fabrikate verlangen und nur jene als echt anerkennen, welche die rolle Firma - „Julius Bittner'S Apotheke in Gloggnitz" tragen, und alle ähnlichen Erzeugnisse als unwürdige Nachahmungen zurückweisen. N.-Oest., i»^»Il»8 Ilil«»»« 8 Apotheke. Ferner sind Dr. Schmidt s Hühneraugenpflaster u»d Dr. Vehr's Nerven-Extraet stets vorräihig in: bei Herrn «I. v. 11 »Apotheker, ,, ,, Mv,»>««»«!» „ 23—iS sowie in den meisten Apotheken_____lissü) fehle in keiner Kranken- >»nd Kinderstuben er ist ei» DkSmfectiouSmiticl von herrlichem »nversalschte» Waldgeruch, beson-! ders a»z»einpfehlen ist die Anwendung des Bittver'S Lonife>en-Sprit bei de» Kinderkrankheiten und bei allen Epidemien. — Da Bittlier'S Comserrn-Sprit die als heilsam l bekannt balsamisch-harzigen, ätherisch-öligen m Stoffe des immergrünen Fjchtcnbaumes in ^Ul.1US8Ikk!>!rK ^,ile^«ülick»ii ^ ^ : ecneentrirler reiner Form enthält, ist der ! Gebrauch des Bittnei's Co»isere»-Sprit bei j den Lungen- und HalSleideu vo» allen Aerzten einpfohlen. Einzig u»d allein ist 8 Coniseren-Sprit bei: VMllvr, Apotheker in Reichenau, !!.-(>) „nd in dem »nten angeführte» Devot zu habe». Preis einer Flasche Co»isere»-Sprit 80 kr., 6 Flaschen 4 fl., eines Patent Zerstäubungs-Apparates fl. 1.80. fiii ZLittln bei Herrn v«»n Apotheker in Laibach. mit der S«s,uhmarl!er ?er „F'alcnt-Zcrstäuliungs-Apparat" trügt dieAirma: „AUtt-„er, Meichenau. eingegolsen. ,zgi ist llss evkto II »üllkl.01« von L in xLRIS VON WIKlI 6LWÜ«^I7! ^ur eolit ist eliosos Lisarottvii-kapisr, > vvsnn ^ecl68 üls-tt tlöN 8tempol , H 01781,0 ^ ontliiilt miil ^säsr ' f.'o rroil mit liillv« xel!tteli,vunlvn^elieill«lueel> » v l Kaskl - kinningen (8eliv/6>r). I'rosp. «. be^ll»il>. Hou^». zrstis. (16«6) 8-1 11171) 52-31 ^nrvrikL-k'Llirllartvll bei ^i'nnl«! lr^it. ^Vi«u, I, l»< 1. Die Reise über Antwerpen ist uni 15 Tage kürzer als über Triest. — Auskunft gratis. Gegründet 18.k». Alt Ll'llllttlllllllrl'll- Illl-Theatcr-, somit v08lÜM680dMU0K- kabrik .1. IL. « (vormals Z-abrikr Wien, VII-, Vandgasse!i!». 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KeiesLl-jxeiikvr kür Ocitemicll-lliixLrii: IX., kersLüNe 18 2iiried 1883. ^.usssr ?reis-^ovferbavx Llitxlisä äsr ^arZl- ikär 24-L »VUUNK ctsi IS-« MM olino Ilun^orliur, oklw I Ktürunx üer Leruk.-itdL- ! tixlcoit ote. ote. Xrikor68 xo^on k Das ZliMims-Kikla» für Guter der k. k. StacitS-bnhneil Wieii,I.,Dorothtcrgassc 9» besorgt nebst Verpackungen jeder Art auch commissiouellcn Einkauf jeden Gegenstandes von Wien, weun auch noch so nnbe. deutend, gegen sehr mäßige Provision vrompt und reell. (l6LV) >2-9 EinegroßcPlirtie LlIvIl-ILt!8l^ <3 — 4 Meter), in alle» Farbe», auf com-plete Herrenanrüge versendet mittelst Nachnahme 1 Rest pr. fl. It. 8!mi! II! Mim. NichtconvenirendeRestewer- j den ohne Anstand zurülkge-lll—3____noinmen. Mi4!N Oirt;el«;r V»r>;rlNt1t. au«, nn-^i-ron rsnommirtsn on bro8-Älr»r?L2ivsir von ILnIs««', 1Dt'Iit'alei*« n tte. dvi v<», '^VLLrs ?rei^o, pr»i lofr« i, ki nn< u Vor ;««o! u»rr, >Lek- ttLtill»«'. o in 8:i< I.en von ILo. Hi ei-, N. «», ^ ^ud8t.dmoek. .k^vr». ^i'ün. liräktix, «lolieat 5.— Iii<» ktzin IcrLtti^ , . . . 3.50 n extrukoin iniläv . L.LV r^in . . 3.?.'» a>romat., IcrLktix L.2V 0,ssrün, krüktix, -.20 »»vrlkr,»'«'«». Iroollsoin, xrün L.SV ^ ki-. kourix -.4.» n, ^ro^liodn., Il0cdk.,«ls!io.L.i>L L'e.vlnn dlauxrün, krükti^ . 4.!»5 gtisl, Lvurrx 7.2- 1 lioe i« lio. K. ö. . sxtr^t'oin pr. 5Xo.1.40 o!,no.8tLul) ü'oin.1.71» .»nmniUtt-Iiuin 1^.4 I-itr-r 4.20 l'niixo, oxtralein . . . . 2.,»>8. oxtr»fs!n 4.!»«» L»,ea. 240 8t. 1.LV Knl>«i--ItI«-Iniix«I''amiIiont!i.4.'LV ^ O' lloüt. pr.2lvst.0!i.4803t.2.äü <>» ^i til «! xi »!!?« ki nnr-o. ^ S'«».. »Lwdurs, ^ . (1605) 18—12A WL«8^i» U^SSVSSL (1439) von 15—W 4«. S*ie<-«rtt, Apotheker inLaibach. Herr>> Gabriel Piccoli iu Laibach. Ich war feit 13 Jahre« nnuier mit Magcnleidcn geplagt und glaubte nie mehr gesund ,zu werden. Wie ich Ihre Magen-Essenz bekommen habe, nach einigenst'lasche» wnrde ich ganz gut und jetzt schaue ich wohlbeleibt und gesund ans. Roveredo (Tirol), 10. Februar 1864. Maria Schwarz. 1 Flasche t O kr. — I» Schachtel» k 12 Flasche» mrd gegen Nachnahme von 1 fl. HauIrsaAuiiA. I^ltr eliv xitlilroii'Iio l livilualimo >v!ilir6ue1 6er Xrmilillvit n»tt !ii> clvul l^eil'Iit'iideiriiugnisso äsr I^i ivllvi iltv l!