Gedruckt mit Edlen von Klemm'ayer'schen Schriften. Frey tag den 19. May l8lF.^ Armee in Italien. 'Kriegsbericht. 3ws tem Hauptquartier den n. May ,3,^ ^^ie Nachrichten von ter Armee von Neapel Zehen bis zum 6. dieses Es wurden noch täglich ansehnliche Abtheilungen vo» Gefangenen eingebracht Am 4. nahm Rittmeister Etvös in der Gegend von St. Giorgio einige »oo Mann gefangen. Im Gebür.e begegnete man Allenthalben versprengten neapolitanischen Soldaten. Ein feindliches Kavagerle - Dttachement, das in Ascoli eintraf, fing an, seine Pferde daselbst zu v?>kausen. Allenthalben war der Feind in u»»rdentllch«e Flucht. Major Flette vom 8. Jäger- Bataiffon traf schon am 2. tneses mit einer Kolonne in Aquila ein, um diesen wchtigen militärischen Punkr zu besetzen, und sich des Cltadells zu be-meistern. Dieses hat sich nunmchr mit Capi-tulation ergeben. Die Garnison erhielt freyen Abzug, gegen die Verbindlichkeit, in einer bestimmten Zeit nicht gegen die All'irten zu oie-n?n. Man fand ansehnliche Kriegsverräthe aller Art. Zoooo Infanterie- Patronen, »0 Kanonen mit der dazu gehörigen Munizion. General Geppertbloquiert Ancons, worinn ein? feindliche Garnison von Zooa Mann zu» rückgeblicben ist. Oesieneichischö Staaten, Prag, den 9- May. Heute Morgens ist die erste Abtheilung ter k. russischen Truppen, bestehend aus drey Kavallerieregimentern und der dazi, geborigen Artillerie/ hier durchgezogen. Se. Excellenz der Hr. Graf Barelay de Tolly war denselben entgegen geritten, und ließ sie vor sich vorüber defiliren, worauf sie durch die Stadt marschirten. (P Z) kemberg, vom '6 Aprill. Uebermorgen trifft die erste Kolonne ler russischen Armee, welche durch unsere Gegend nach nach dem Nhein zieht, hier ein; sie besteht aus 6Faa Mann , den 20. kommen 17,000 den 22. ,6 ooo den 24.17,600, dey 26.17,696, den 28. 50^0, und den 30.^000 zusammen 8,5,000 Mann, mit 21 Generalen, >F, Stabs «und 1766 Oberoffizieren, nebst 26,000 Pferden. Der Ausbruch der russischen Armee aus Polen scheint daburch etwas verzögert worden zu seyn, daß die gejammte polnische Armee z"vor ihren Marsck gegen die türkische Gränze antrat, ehe s 8c>,ono Mann stark, und die einzelnen Colonnen von verschiedener Stärke werden immer unmittelbar auf einander folgen und hier Rasttag Halter.. -/ . lPr. Z.) Deutschland. Ein Kaufmann zu Lübeck, der weder Frau noch Kinder hat, aber ehr reich ist, bar 15» junge Leute auf seine Kosten ausgerüstet. Eines Tages waren dieselben vor seinem Hause aufgestellt, nnd er hielt wie ein kleiner General Heerschau über sie. „Kinder! sagte er, haltet euch wacker, vertheidigt die Ehre eures Vaterlandes, und wer von euch mit Lorbeer» gekrönt zurückkommt, ist mein Erbe." (W. Z.) Die Gemahlin des Fürsten Verthicr.. die nach Frankreich zurückreisen wollte, wurde zu (Ztockach durch den kommandirenden Prinz Ho-henzollcrn nach Bamberg zurückgewiesen. (B. v. T.) Der österreichische Beobachter schreibt: „Der Feldm.irschall Fürst v. Wrede wird nächster Tage am Rhein erwartet, um das Kommando der dies-und jenseits dieses Flusses ausgestellten königlich baierischen Armee zu übernehmen. Diese Armee bestcbt, zuverläßigen Nachrichten zufolge, aus fünf Iüfanttri? - und drey Kavallerie-Divisionen . welche von den Gene-Generallieutenants v Raglowich, v. Beckers, v. Lamotte, v Diercgg, GrafPreysing, Prmz Karl von Baiern, und v. Maillot kommandirt werden, denen wieder lZ Generalmajors unterge-ordnet sind Il,re Stärke beträgl 50 Bataillons und 64 Eskadrons, 66,346 Köpfe, und > 7,40a Pferde, dann zwauzig Batterien Artillerie" Sämmtliche Mächte haben in jedem Hauptquartier gegenseitig militärisch - diplomatische Personen, wie im vorigen Krieg, um qeiörig in Kommunikation zu bleiben, wie schon der zn Wien am 25. März erneute Traktat von Ehaumont enthält. Von Seite Preußens gebt der General ^rucftseß dieser Tage in das rön. b ierische Hauptquartier ab. Dem Vernehmen nach soll auf dem Thurme des Doms zu Köln ei»'. Telegraph errichtet werden, welcher, wie diejenigen in Frankreich, zur sPnellen Korrespondenz der verbündeten Armeen wnen soll. (B. v. T.) Preußen. Hcrr v. Kotzebue hat folgende Bekanntmachung e strenge Musterung dieses Konsti-tuzions-Entwurfes. «„Gewiß ist, sagteein anderes Blatt, daß 'Dpo e^'n verblendet seyn Müß, wenn er glaubt, durch diese Konstituzion die öffentliche Meinung für sich gewinnen zu können. Er soll im Gegentheile alle diejenigen für seine heimlichen Feinde ansehen, welche ihm den Unseligen Rath ertheilten, nichts von seiner vo,' -gen Gewalt zu vergeben, und nicht seine Schutz-Wehre in der Liebe und dem Vertrauen der Nazion zu suchen.". Man spricht von einem gezwungenen Darleihen v»n > 20 Millwn Francs, das an- sämm » liche Handelsleute in Frankreich ausgeschrieben Worden ist, mit dem Versprechen, das Kapital «ach Jahresfrist mit lo v. H. an Zinsen, zurück zu zchlcn. Hr. Ioubert ist mir einer Sendung nach Konstantinopel beauftraget, dahin abgegangen. Einige Menschen, welche in Paris mit rothen Hakobiqer-Kappen sich zeigten, si^d, dem Vernehmen nach, eingezogen worden. Moiu-brellis, der angeblich? Räuber der in der Seme geftmdencn Iu'>elcn de> ehl'.^>!igcn "önigv n von Westphalen, ist neuerdings dem Verhafte entsprungen, und bisher allen Nachforschungen der Polizey entgangen. Nach einem Dekret vom 22. April! sollen auch in den Frainosifchen Grenz-Dkpartem?> ten Frey-Corps errichtet, und wieble leichte Infanterie und Cavallerie organisirt werden. Jedes Corps wird looo Mann Infanterie und Zoo Mann Cavallerie stark- Die Insantcr-e r'ird ohne Unterschied m't Musketen oder Iagdstin'en und die Reiter mit einer Lanze bewaffnet. Die Corps rüsten sich gänzlich auf eigene Kosten aus. Sie erkalten keinen Sold, weder nach dein Kriegs, noch Friedensfuß; sie haben jedoch Anspruch auf lebensmittel im Felde, aber nur zur Kriegö-zeit. Die Frey«Eorps können zwey», drey-oder vierpfündige Kanonen m, sick führen , und dann wird ihnen die Munition aus den Arsenalen geliefert; sie sind aber überdieß gehalten/ Pulver und Kugeln für 600 Schüsse hey sich zu haden. 3/lies, w^s diese Corps erbeuten, gehört ihnen als gute Prise. Die Kanone,', Pulverwagcn und M:liti!sgeletzt. Auch in ten Departementeu des Innern können sich sol- c5e Frey-Corps bilden, sie verlassei aber ihl-Departement nicht eher, 5:s die Feindsc-ligkeiten ausbrechen, dann aber tonnen sie sich au die Grenze begeben, wohin sie wollen, wenn sie die Befehle des Kriegs-Ministers eingeholt haben. Die Pariser Blätter sprechen auch von neuen Erfindungen des Hrn. H'i:ostel, welche der Artillerie mit weniger Puloeroerbrauch eine« viel wcitern Ettrag verschaffen, und bey den angestellten Proboi sich yolttommeu bewährt habe» sollen. Vonaparte hat sich unglaubliche Mühe gegeben, den Marschall Macdonald zum Dienste zu bewegen, icdcch ohne" Ersolg. Er hat darauf den Kriegs-Minister Davoust an Macdonald geschickt, um alles für diesen Zweck z« versuchen, aber vergebens; Macdonald ist ruhig, besonnen lind kalt geblieben. Zuletzt soll Davoust gesagt haben: daß weiterhin, und bey zunehmender Gefahr, ilm,, wenn auch nicht die Liebe zum Kaiser, doch die Ehre es gebiethen werde, sich der Sache des Vaterlandes anzunehmen, woraufMacd»nald geantwortet habensoll, indem er ihn aufbie Schulter klopfte; daß er vou Davoust die Gesetze der Ehre nicht kennen lernen wolle. (W. Z) Zu dem Maifelde werden, wenn wirklich alle Wahlherren Frankreichs erscheinen, wohl an Zo,ooa Deputirte zusammenkommen; demz auf jedes Departement fallen an I bis 400 Mit« glieder der Wahlkollegien. Indem Vonaparte eine so zahlreiche Versammlung von wohlhabenden u»d angesehenen Leuten von Einfluß nach Paris beruft, hat er gewiß dreyerley zur Absicht, nämlich: viel Geld in der Hauptstadt zu verbreiten, die verwaist von Ausländern ist, welche bloß seiner Gegenwart wegen gestoben sind: sich Geißeln zu verschaffen , d«e ihm für die Nubc der Departements während seiner Nevoluzions-Maßregeln einstehen sollen, und endlich vor den angesehensten Bürgern der Nation eines jener großen Gaukelspiele aufzuführen, die ihm bis jetzt so gut gelungen sind. (K. Z.) In den nördlich.'i! Departementen g:wmnt die Aufstellung der Nazionalgarden nur sthr langsamen Fortgang Unter den Truppen nimmt das Ausreissen immer mehr überHand. Am 23. Aprill hat man in Paris bey allen Behörden die Protokolle eröffnet, in welche die Stimmen über den neuen Konstituzions. Entwurf qesammelt merden sollen. Am 7 May sollen diese Protokolle schon geschlossen werden. (W. Z.) Großbritanien. Um den Redakteur desMorning.Chronicle, der im Geiste der Opposition häufig Bonapar-te's Partey nimmt, zu schrauben, erzählte neulich der Kourier, Napoleon habe ihm das Kreuz ber Ehrenlegion geschickt. (B. v. T) Die am 22. April! in London erschienene Hofzeitung meldet, der kaiserl. Oesterreichische Botschafter, Graf von Meervelt, habe in einer am 22. Aprill im Carleton Hause erhaltenen Privat-Audienz die Ehre gehabt, dem Prinzen Regenten sowohl, als dem Herzoge von Pork die Diplome zu überreichen, «odlN'ch sie zu Feldmarschällen des Oesterrci-chisch-kaiserlichen Heeres ernannt werden. (W. Z.) Aus Gibraltar erhält man die N chricht: General Miranda scye zu Eadix vor ein geheimes Gericht gestellt, und vo» demselben Verurtheilet worden, sirangülirt zu werden, welches Urtheil auch schon wirklich vollzogen worden seyn soll. (P. Z) Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Die Kriegsflotte, welche die Nord«Amerikanische Negierung nach dem mittelländischen Meere aussendet, um Algier feindlich zu behandeln, ist sehr beträchtlich. Sie besteht aus lZ Schiffen, (F Frcgaten, Z Korvetten :c.) die zu« sammen 380 Kanonen führen. (W> Z) Niederlande. Ein Scbreiben von Ottignies unter den 26. Aprill meldet Folgendes; „Gestern Nachmittags gegen 4 Uhr, wurde man einen Haufen Französischer Soldasen von 4^ Mann und einem Offizl'r gewahr, welche die Nichtunq aufunsern Flecken zu nahmen, wo sich keine Truppen der Verbündten befinden. Unsere M^uth. Soldaten, den Emnekmer an. ikrer Sp.tze, griffen zu den Waffen und bestiegen ihre Pferde, um das Gebieth unseres Monarchen »u v^rthzidigen; aber der Offizier gieng «llein anf den Einnehmer zu. u«d erklärte ihm daß er und seine Leute kämen, um sich zu ihrem rechtü'ässlgen Könige zu begeben Der Einnehmer ließ sie zuerst die Waffen niederlegen und dann wurden sie bey den Bewohnern ein? quartirt, heute sind sie nach Courtray abgegangen , wohin auch ihre Waffen geschafft werden, um dort ihre weitere Bestimmung abzuwarten." (W. Z.) Die Vrüssler Zeitung erzählt als Anekdote aus Paris: einem wohlgekletdeten Manne sey im Palais-ronal von einem Herumträger die neue Konstitution zum Kauf angeboten worden. "Mein Freund, habe er geantwortet, «ch abonnire mich nie aus periodische Werte." (B. v. T.) Nachrichten aus Dinant vom 26. Aprill melden Folgendes: „Gestern Abends siel ein V"r-postengefecht zu Farmignoul, 2 Stunden von Givet, zwischen den preusischen Lanzenreitern und einer Abtheilung Franzosen vor; letztere hasten 4 Todte, und verloren :H Gefangene: in Folge dieses Gefechts kehrten tue Franzosen nach Givet zurück." (»ter, der ein reicher Grundbesitzer, war, schickte ihn >.,'ch Toulouse, damitler sich dort Keuntniße für den geistlichen St^ng erwerbe: er that zwar diest/ verschaffte sich jedoch auch seiner Neigung gemäß die für den Mllitärstand nöthigen Einsichten. N> ck geendigten Studien trat cr sogleich als Gemeiner in das Jäger-Regiement der Alden-nen, iln )>hre ,792 st''nd er in der am 16. März eingesetzten, aber am 20. Man wieder aufgehobenen s genannten konstitutionellen Garde des Königs, worauf er eine Anstellung als Jäger-Lieutenant erhielt Seit dem I hre >?9Z diente er bey der Armee der Westry'enäen. (W. Z.) Wechsel . Eours in Wien. am iZ. May. l8>F. Augsb für ,oo st. (^mr. fl.^ A ^M^' Csnventionsmünze, ro« huuderl Z94 Fss fi.