Lmvacher JenuW ^K 4V Samstag am R5 April RS48^ I l l y r i e n. Haibach, am 14. April. Die Abend Beilage Nr. 9 , zur „Wiener Zeitung« vom 9. April d. I. enthält einen Schmäh.-Artikel über Laibach, der hier nut einstimmiger Indignation, ja mit gerechter Entrüstung aufgenommen wurde, weil er neben andern lügenhaften Argumentationen die grassesten Anschuldigungen gegen einen in allgemeiner Achtung ste. lMden, sehr populären und humanen Mann enthält und überdicß das Institut der hiesigen Nationalgardc indirect eines fremdartigen, antinationalen Elementes anzuklagen strebt. Die Veranlassung zu diesem Arti-tcl, der lediglich als eine Ausgeburt jugendlicher Unüberlegtheit und Ficberphantasie zu betrachten ist, mag wohl diese seyn-. Am 5. April d. I. waren die Mitglieder der hiesigen Nationalgardc im magistratli-chen Nathsaale zu einer Berathung versammelt. Plötzlich wurde der statt des Bürgermeisters sungircndc erste Magistratsrath, Herr Guttmann, abgerufen, und erschien hierauf in Gesellschaft eines jungen Mannes wieder im Saale, den eine Anzahl von einigen wenigen jungen Leuten als Dcputittcn mit dem Vorschlage an die Versammlung abschickte, daß man am Schloß-berge neben der österreichischen Fahne auch die nationale krainische Fahnen aufstecken möchte. Bei dem Umstände, als auf den andern Tag der Landtag angesagt war und leicht cine Aufregung von Seite des Landvolkes zu besorgen stand, welches sich dic Ausstellung der Fahne vielleicht nicht deuten tonnte, war die Stimmung der Meisten aus der Versammlung dafür, daß man auf den andern Tag noch teine Fahne aufstecken solle, bei welcher Gelegenheit Herr Graf Hohcnwart einfach, nur als Mitglied der Nationalgarde, keineswegs aber als Hofrath seine Meinung eben auch für das Nichtaufstccken aus. sprach, sich begeistert aus die Brust schlug und sagte: «Meine Herren, wir tragen die wahre Nationalfahnc im Herzen, und vas ist der wahre, echte Patriotin mus!" Nicht das Votum des als Nationalaardc anwesenden Herrn Hosraths, sondern die Mehrheit der Stimmen entschied sich sonach, das Aufstecken der Fahne des anderen Tages zu unterlassen, welcher Act jedoch zwei Tage später von eben diesem Wehr-corps aus die in der ,>L aibachcr Zeitu n g« beschriebene feierliche Weise Etatt fand, wo eine große deutsche Tricolor.Fahne mit den Landcssarbcn im Hcrz-schilde, am Uhrthurme des Kastells aufgepflanzt wurde. Dieser in der Vernunft gegründete, durch Stim-menmchrheit entschiedene Beschluß, der dem Hyper-Enthusiasmus einiger wenigen Hitzköpsc zuwiderlaufen mochte, veranlaßte diese, in ihrer Leidenschaftlichkeit die freie Presse zu benutzen, um durch ihre Vermittelung einen Aussatz ins Publikum zu schlcu. dern, der Krains Zustände im allergrcllstcn Lichte erscheinen läßt, dessen Versasser aber außer Laibach zu vegctiren scheint, d« ihm die Verhältnisse des Landes und der in seiner unzeitigrn Philippic« angegriffenen Personen offenbar nicht bekannt seyn können. Die Nationalgarde von Laibach verwahrt sich gegen den in dem fraglichen Aussatze der Wiener Abendzeit tung enthaltenen Verdacht eines Antinationalismus ihrerseits feierlichst, erklärt die Anschuldigung gegen den Herrn Hosrath, Grasen v. Hohrnwart, als ganz «»gegründet und den anonymen Verfasser des Artikels für einen schamlosen Verleumder. In Namen der Nationalgarde von Laibach. Ios. Sühnl, t. k. Oberstlieutenant in der Armee und Commandant der Nationalgarde. Nach einem der Redaction vorliegenden Umlauf-schrciben stellte die, am 5. April im magistratlichcn Rath-haussaalc Statt gefundene Versammlung die ganze Laibach er Nationalgarde vor; eben dieselbe ist gestern auf der Schicßstätte zusammcnbcrusen worden, um über die obige Entgegnung abzustimmen, welche einhellig beschlossen und das Kommando der Nationalgardc darauf ermächtigt wurde, dieselbe im Namen der ganzen Laibachcr Nationalgarde zu unterzeichnen. Der gefertigte Redacteur hat dem obcnstehen-dcn Artikel beizufügen, daß er es unter seiner Würde halte, sich gegen obscure und vcrlarvtc literarische Ncbclhelden in Bezug der albernen und in ganz Krain mit allgemeinem Gelächter aufgenommenen Beschuldigung -. »daß er die valerl and ischen In -tercssen allzu lange schon mit Füßen getreten" — !»«>' lullim «l. Ionium zu vertheidigen. Mein seit dem Jahre 1838 (nur mit Unterbrechung von 3 Jahren) bis zum gegenwärtigen Augenblicke unausgesetztes litcrarisches Wirken in Krain als Re. dactcur der Zeitschrift »(5 arni olia ," der „L a i ba --chcr Zeitung" und des „Illyrischen Blattes", dann die anerkennende Stimme meiner Lands-leutc iil der ganzen Provinz reden mir als echt na tionellem Krai n e r so laut daS Wort, daß ich mich bereit erkläre, die Entgegnung jedes Biedermannes in der »Laibachcr Zeitung« aufzunehmen, wenn diese nothged run ge ne, aber mit gu.-tem Gewissen ausgesprochene Behauptung falsch ist. Wo Thaten sprechen, ist eine weitere Vertheidigung, zumal gegen Schattenbilder, nur lächerlich; übrigens kann ich hier, weil ich gerade im Zuge bin, wohl sagen, daß nicht bald jemand rin größerer Märty. ^ rer für das slavische National - Interesse in Krain gewesen seyn kann, als ich selbst, da mir unter der horribeln Ecnsürgeiscl des vorigen Ehcfs unserer Lan-dcsstelte auf dessen ausdrücklichen Befehl sogar ganz unschuldige, in allen andern Blättern veröffentlichte Be richte über die slavische U««u. 9. April, 8nl, Aufschrift, „Illyricn. Laiba ch" selbst für gar so dumm hält, so können wir übrigen Landsleutc nicht dafür, indem wir uns in dieser Beziehung allen übrigen Provinzen gleich fühlen. Die erhaltene Freiheit gleicht bisher einem frisch eingeschenkten Glase Bier; der schone Schaum, der einen guten Theil des Glases einnimmt, repräsentirt die freie Presse und die Farben der Fahnen,c. lc., wahrend der flüssige edle Gerstensaft am Boden liegt; es braucht Ruhe, Zeit, und nur so wird sick auch aus dem schönen Schaum mancher gute, edle Tropfen bilden und den edlen Gerstensaft würzen und erst dann lösche ich meinen Frciheits-Durst und trin^ ke bis auf den letzten Tropfen ein „Lebehoch!" Österreichs freiem Kaiser, dem Vaterlandc und dem Volke! Die Farben allein aber machen die Völker nicht glücklich; es gehört noch Meyreres dazu! Einverstanden! Dagegen: Hoch lebe auch unser im Freiheits* Taumel unschuldig angegriffene, verehrte, stctZ populäre Herr Garde. Ossicicr und Landsmann, Andreas Graf v. Hohen wart! Ich bitte meine Herren Kameraden um gütige Nachsicht, wcnn ich bei meiner dampfenden Pfeife keinen besseren Vergleich ersinnen kann. Ein practischer Bier Vertilger und Garde. Die Nationalgarde, eine der festesten Stützen der constitutionellen Einrichtungen, kann nur durch ein von den versammelten Abgeordneten aus alle» Provinzen zu berathendes Gesetz ihre definitiv bleibende Organisation erhalten. Bis zu diesem Zeitpuncte werden, als vorbe-reitende Maßregeln und um der Wirksamkeit dieses Institutes die durch die Umstände gebotene Ausdch--nung geben zu können, folgende Anordnungen getroffen : §. 1. Die Bestimmung dec Nationalgarde des österreichischen Kaistrstaates ist- Schutz des constitu-tioncllcn Landeifürstcn; Schirm der Verfassung und der Gesetze; Erhaltung dcr Ruhe und Ordnung im Innern; Wahrung der Unabhängigkeit und Integrität des Gcsammt-Staates, sohin Abwehr jedes feindlichen Angrisses von Außen. §. 2. Zum activen Dienste in der Ncttionalgar-de sind alle Staatsbürger an ihrem bleibenden Wohn-orte in dem Alter vom vollendeten «9. bis zum vollstreckten 50. Jahre verpflichtet, welche nicht in die Elassc der Handwerksgesellen, Dienstboten oder Jener gehören, die sich vom Tag - vder Wochenlohne erhalten. Personen, welche das Alter von 50 Jahren überschritten, jedoch jenes von 60 Jahren noch nicht vollstreckt haben, und zum activen Dienste geeignet Htttt sind, ist der freiwillige Eintritt in die Nationalgardc gestattet. Die acadcmischcn Legionen und die bewaffneten Bürgcrcorps bilden intcgrircnde Theile der National garde unter demselben Dbercommando. Erstere folgen aber in Beziehung aus ihre Verwaltung und Organi-fining besonderen Bestimmungen. §. 3. Von der Vrpflichtung zur activen Dienst--Icistung in der Nationalgardc sind enthoben: 2) Die Geistlichen aller Konfessionen; d) Das Linien-Militär und die zum activen Dienste einberufene Landwehr; <-) Alle besoldeten Finanz, und Sicherhcitswachcn ohne Unterschied, ob sie im Dienste des Staates - oder einer Gemeinde stehen; vi<-l»" erschienen, auch auf die obangcdcutcte Art in Kürze zu er warten ist. Ferner Hard beim Puncte 3. auch beschlossen, Se. Majestät zugleich um eine gleichmäßige Vertheilung der Steuern an alle Staatsbürger zu bitten. Was endlich die im Puncte 14. erwähnte Petition der l. f, Stadt Krainburg betrifft, so ward solche vom Landtage, ohne in selbe näher einzugehen, der statutenmäßigen Vorbcrathung des ständischen Ausschusses überwiesen, daher sich auch damals bei der Bckanntgcbung der Notizen über die Landtags vcrhandlungc-n in eine specielle Aufzählung der einzelnen Puncte dieser Petition nicht eingelassen wurde. Laib ach, am 13. April. Die Polizci-Hofstclle ist aufgehoben, und die Angelegenheiten in diesem Belange sind, wie allgemein bekannt, dem Ministerium des Innern übertragen worden. Von hier aus gelangen die Anordnungen an das hohe Landcs-Präsidium, und von diesem an die Provinzial-Polizeidirectionen. Wie kann sich daher diese letztere zu einigen vorgerufenen Er, wcrbslcuten äußern: „sie habe Befehle von Wien erhallen, daß Alles bei dem Alten zu verbleiben habe." Welche sind diese Befehle, — und überhaupt, was soll dieß nach dem 15. März d. I. heißen, indem hierüber nichts zur öffentlichen Kenntniß gelangt ist?? Haben diese Behörden an dem stillen Bewußtseyn noch nicht gcnug, einen großen Theil zu dieser verhängnisvollen Sta^rsumwälzung durch den so oftmaligen Mißbrauch ihrer Amtsgewalt beigetragen zu haben?? Soll der geheime Tandclmarkt noch länger dauern?? — Zirknitz, am «2. April 1848. Mit eben so großem Erstaunen, als gerechtem Unwillen haben wir aus dem »Ilyrischen Blatte« Nr. 28. (vom 4. April d. I.) ersehen, daß man die Bauern aus unserer Gemeinde beschuldigt, die Absicht gehabt zu haben, das Schloß Haasbcrg, gleichwie es von den Bauern in Sonnegg geschehen, vandalisch zu überfallen; ferner, daß die Aufstachclung der Bauern schon überall bekannt war, und daß namentlich die Insassen und Bauern der Ortschaft Zirknitz als Haupt-ansührcr bezeichnet wurdcn; daß ganz Planina über den Auögang des Angriffes in großer Spannung gewesen, und daß nur einigen gutgesinnten Bürgern dieUnterblcibung dieses Angriffes zu danken sey. Es ist wahr und nicht in Abrede zu stellen, daß die gesammten Insassen, Bürger und Land. dauern des Bezirkes Haasbcrg, vornehmlich in ihren Waldnutzungsrcchtcn, von der gegenwärtigen Herr-schastsinhabung auf die schmählichste, unverantwortlichste Weise verkürzt sind; ferner, daß nicht leicht die Insassen irgend einer Herrschaft in Krain willkürlicher, anmaßender und härter behandelt werden können, als die Unterthanen des Herrn Weriand Fürsten zu Wind i schgrä tz; allein wir, Insassen sind zu vernünftig, als daß uns, trotz der aufgeregten Zeit, eine so brutale Handlung je in den Sinn gekommen wäre; zu besonnen, als daß wir uns auf eine so barbarische Weise ein Selbst, recht hätten verschaffen wollen, und so unser g c -gründ et es Recht, welches uns aus legalem Wege zu Theil werden muß, selbst verwirkt hätten. Da übcr unsere gerechten Beschwerden um Abhilfe gegen die Bedrückungen und Anmaßungen der bezeichneten Herrschaft-Inhabung von Seite des löbl. Adclsbcrgcr Kreisamtes bisher immer ganz ungenügende Erledigungen erflossen sind, so sind wir gcnö-tyigct gewesen, unser gutes Recht bei einer höheren Behörde zu suchen, und glauben, es sicher zu erhal. ten. Die gegenwärtigen Zcitverhältnisse gestatten dem bedrückten Landmanne die Hoffnung, daß, wenn er gegen seinen Bedrücker vor den Behörden auftritt er schleunige, gewisse Hilfe und sichern Echutz sinden werde. Wir erklären nochmals, daß uns die Absicht eines vandalischen Anfalles des Schlosses Haasberg ganz fremd sey, und daß namentlich die In sa s« sc n von Zirknitz dergleichen nie im Sinne hatten. Ucbrigens aber glauben wir, daß diejenigen, die ihr Recht auf gesetzlichem Wege suchen, nicht als Van-dalen bezeichnet werden können, und daß vielmehr solche Berichterstatter, die so ausregende Artikel, ohne früher die Wahrheit erforscht zu haben, ins Publikum bringen und friedliche Landleute verdächtigen, als Prediger des Vandalismus zu brandmarken sind. Die Gemeinde. Insassen von Zirknitz. W i e >» Se. k. k. Majestät haben Sich Montag, den ia. d. M. Nachmittags, mit Ihrcr Majestät, der Kaiserin, und Ihren kaiserlichen Hoheiten, den durch.-lauchtigstcn Herren Erzherzogen Franz Carl und Franz Joseph, von hier nach Prcßburg zu begeben geruhet, um daselbst den ungarischen Reichstag in Allcrhöchsteigcner Person mit der herkömmlichen Feierlichkeit zu schließen. Se. Majestät, der Kaiser, haben an den Herrn Fcldmarschall Grafen Nadctzky das nachstehende allerhöchste Handschreiben zu erlassen geruhet: „Lieber Graf Radetzky!" „Die Mir von Meinem Kricgs-Ministcr vorge^ „legten Berichte, welche Sie über die Ereignisse im «lomb. venct. Königreiche vom 18. März bis 2. „April d. I. erstattet haben, enthalten so viele Bo „weise von der Umsicht, Kricgsersahrung, Unerschrocken-„hcit und heldenmüthigen Ausdauer, welche Ihre »Amtswirksamkcit an der Spitze Meiner tapfern Truppen der Mit- und Nachwelt als ausgezeichnet dar, „stellen werden. Hierin vorzüglich erkenne Ich einigen „Trost für die Unglücksfälle, von welchen Meine „Staaten heimgesucht worden sind. Ich überlasse „Mich der beruhigenden Zuversicht, daß Ihre K,"lt „nicht ermüden werde, die Sache des Rechtes und „der von Mir ausgesprochenen freien Institutionen „mit dem wünschcnswcrthcn und siegreichen Erfolge „zu vertheidigen." „Machen Sie diese Meine Anerkennung der „unter Ihren Befehlen stehenden Armee in angcmeft „sencr Art bekannt, und empfangen Sie für das „Ihnen persönlich zukommende hohe Verdienst der „Pflege und Leitung der glänzenden Wirkungen alt-„österreichischer Kriegszucht Meinen innigen Dank!" „Wien, am 10. April 1848." »Ferdinand m. l>." Zu Folge einer Eröffnung des Ministers des Innern an den Obcrstburggrascn in Böhmen ist der Erzherzog Franz ^oicpy zum ^iailycuier vr» Königreichs Böhmen ernannt worden, und wird seine Bestimmung demnächst antreten. Ihre Majestäten, der Kaiser und die Kaiserin, wie auch Ihre kaiserlichen Hoheiten, die durchlauchtig/ sten Herren Erzherzoge Franz Carl und Franz Joseph, sind Dinstag, den II. April, von Preß-bürg nach Wien zurückgekommen. Ihre Majestät, die Kaiserin Mutter, haben die hochherzige Theilnahme der Glieder des Kaiserhauses an den großartigen Institutionen zum Wohlc des Vaterlandes neuerdings durch einen Beitrag von zwei» tausend Gulden Conv. Münze zur Uniformirung der unbemittelten National-Garden bewährt, welcher bei dem Minister des Inneren erlegt wurde, und sammt den übrigen Beiträgen seiner Bestimmung zugeführt werden wird. Nach ihrer Ausweisung aus Wien hatten sich die 1'. !'. Liguoriancr auf eine ihrcr Besitzungen in Eggcnburg nächst Stockerau begeben. Doch auch hier unter dem Landvolke war die Abneigung gegen sie so groß, daß alsbald die gröbsten Ausbrüche des Volkshasscs begannen. Es soll eine ordentliche Hetz« 3OR jagd auf die nach allen leiten versprengten Patres angestellt worden seyn, wobei sclbst einige durchreisende Eisenbahn-Passagiere, weil man sie für ver-kleidete Liguoriancr hielt, Schaden litten. Man mußte die Nationalgarde aus Stockerau herbeirufen; selbst an die Wiener Universität kam das Ansuchen um Hilfe, in dessen Folge sich eine Abtheilung des Juristen-Corps nach Eggenburg verfügte. Nun erst wurde die Ordnung wieder hergestellt. Ste i e r,n a r k. Die „Grayer Ztg." v. l l. April enthält folgende Bekanntmachung eines steierischen Gutsbesitzers an seine Bezirksinsassen. Belehrend, ohne zu erniedrigen. Diese musterhaste Ausklä-. rung eines der ausgezeichnetsten Männer unseres van-ves tcmn d,e Redaction der Ocssentlichkeit nicht vorenthalten, da sie allseitig nachgeahmt zu werden Seine Majestät, unser gnädiger, väterlicher Kai-'", hat sich entschlossen, wichtige Verbesserungen in auen seinen Ländern und Staaten einzuführen. Ihr werdet bereits davon gehört haben, aber die Bedeu-lung, welche sie für Euch haben, werdet Ihr vielleicht noch nicht kennen. Es ist uns seitdem !5. Mä'rzd.I. angegeben-. Erstens Preßfreiheit. Alle Mängel und Geb«, chen jeder Art, alle Wünsche für Verbesserung der Voltszuständc, kurz Alles, was auf unsere Wohlfahrt einen Einfluß nimmt, kann unter der Bedingung einer mäßigen und besonnenen Sprache durch den ^ Druck bekannt gemacht werden. So werden Mängel, wo sie bestehen, aufgedeckt, und alle Personen, welche an der Verwaltung Theil nehmen, angespornt, ihre Pflicht treu zu erfüllen. Zweitens die Zusicdcrung einer Constitution. Die Gesetze werden nicht mehr bloß von den kaiserlichen Beamten gemacht werden, und wir werden nicht mehr dem Staate unsere Steuern zahlen, ohne zu wissen, warum? Es wird eine Versammlung von Männern gebildet werden aus allcn Ständen: den Adeligen, den Bürgern, den Gelehrten, den Bauern, und diese werden dic Steuern bemessen und bewilligen, welche nothwendig sind, um alle jene Anstalten und Personen zu erhalten und zu bezahlen, ohne welche es im Innern keine Sicherheit der Person und des Eigenthumes, und keinen Wohlstand geben könnte, ohne welche ferner wir äußeren Feinden leicht zum Naube würden. Diese Versammlung wird ferner sich damit beschäftigen- wie die Lasten auf billige Weise gehoben werden können, welche die Landwirthschast beschweren, und ohne Zustimmung dieser Versammlung wird kein Gesch uns ausgedrungen werden können. Auch das Landvolk wird aus seiner Mitte Deputirtc in diese Versammlungen schicken, und diese werden gleiche Rechte darin genießen mit allen übrigen Mitgliedern. Bauern! habt Ihr das nicht schon lange im Stillen gewünscht? und erfüllt es Euch nicht mit Stolz, daß Ihr endlich auch ein berechtigter, ein gleich berechtigter Stand mit allcn übrigen Ständen geworden seyd? Haltet fest an diesem Rechte, an diesem Kleinod eines jeden Standes, und dantlt Gott, der es Euch gegeben, und dem Kaiser, durch den er es Euch gegeben! Drittens eine Nationalgarde. Auch auf dem Lande werden wir, die wir etwas besitzen, uns bewaffnen und uns vcrcimgm, um vereint unser Be-sitzthum, die Habe, die wir uns erworben, zu vertheidigen gegen Feinde der gesetzlichen Ordnung, die es wagen wollten, mit Raub und Dicbstahl Eure einsamen Höfe heimzusuchen. Wir werden uns aber auch bewaffnen, um die Ncchte, die uns der Kaiser gegeben, gegen Jeden zu vertheidigen, der es etwa wagen wollte, uns dieselben zu verkürzen. Freunde', werden da Diebe und Räuber noch möglich seyn? Damit wir aber in der Bewaffnung auch stark seyen, werden wir einig seyn, und strengen Gehorsam werden wir geloben und halten den Führern, die wir uns selbst wählen werden. Aus daß endlich alle diese höchsten Güter, nach welchen noch manche Völker seufzen, nicht jetzt in den Augenblicken einer Aufregung, welche eine so großartige Veränderung nothwendig mit sich bringt, für Viele und für Euch selbst eine Quelle des Unglückes werden, müßt Ihr Freunde der Freiheit seyn. Bauern! man ist nur dann ein Freund der Freiheit, wenn man ein Freund der Ordnung ist; Ordnung und Gesetz allein schützen die Person und den Besitz. Also haltet Ordnung und beobachtet die bisherigen Gesetze. Bald werdet Ihr selbst beruscn seyn, durch Eure Abgeordneten an der Gesetzgebung mitzuwirken. Aber bis dahin darf nicht Unordnung und Gesetzlosigkeit herrschen, weil Ihr schutzlos dastehen würdet gegen Jene, die Euch berauben würden Glaubt daher auch nicht Jenen, welche Euch zu,,n Widerstände gegen Eure bisherigen Obrigkeiten, zur Widersetzlichkeit oder zur Gewaltthat reizen wollten. Sie sind nicht Eure Freunde; denn wenn Ihr sie fragt: was sie bei der Unordnung zu verlieren haben? so würde die Antwort seyn: »Nichts," und wenn Ihr sie fragt: was sie dabei gewinnen können? so würde die Ant. wort lauten: »Alles." Folgt Eurem eigenen gesunden Urtheile, werft einen Blick auf Euer Haus, auf Euer Vieh, auf Eure Felder, und Ihr werdet Euch würdig zeigen des höchsten aller Güter:—dcr Freiheit, Vesterreichisches Küstenland. Einem Schreiben aus Trieft vom !). April entnehmen wir Folgendes: Ein gewisser Solvcrini, der Unterschriften für einen Anschluß an Italien oder vielmehr für die Auspflanzung dcr italienischen Fahne aus dem hiesigen Dome sammelte, wurde bei seinem Erscheinen im Tcrgcstcum — dem Sammelplätze der Gebildeten — mißhandelt. Tyrol. Innsbruck, den 2, April. Aus Trient gehen Nachrichten ein, den Ucbermuth darstellend, mit wel chem diese Stadt dem deutschen Namen Hohn spricht, Das Band, welches Jahrhunderte hindurch diesen Be-zirk an Tyrol festgebunden, wollen einige Unsinnige auflösen. Mit Bändern und Schärpen dcr Farben Italiens behängen erscheinen sie, gemeinen Tuinull und Raub anzuzetteln, dcr Menge, welcher cdlc Begeisterung fehlt, durch Ocssnung ihrer Keller einige Wärme beizubringen und selbst sich zur Löhnung schlechten Geschrei's herabzulassen. Solchc Gesellen treiben ihr verächtliches Tagwerk ungcschcut und mit dcr Toll-hcit schrankenlosen Frevels. Die weise, neugestaltete Municipalität läßt in ihrer Stadt sogar die Landes' Hoheitszeichen, jenen ehrwürdigen Adler, dcn Ocster. reich bewahrte, den alle deutschen Vöcker mit crneucr-tcr Liebe begrüßen, an einigen Amtshäusern mil hochverräterischer Hand abnehmen; Prati, Vcrfas ser einer italienischen Voltshymnc, von bekannten Gönnern und Gleichgesinnten angespornt, wird im Triumphe cinhergetragcn, besteigt die Bühne und wirst schändliche Wortc und schmähliche Aufforderung, deren landesvcrräthcrifches Gift den Abfall von Ty rol und von der Monarchie bewirken soll, unter dic taumelnde Menge. Eine solchc traurige Auszeichnung soll ich auch Dr. Devarda erwerben. Wir haben nicht Ursache zu glauben, daß lmscrc braven Brüder in Südtyrol einem solchen Getriebe leichtsinniger Schwach-köpfe nicht die Verachtung entgegensetzen, welche ein so verrätherischcs Treiben verdient; aber wir sühkn auch lebhaft die Pflicht, dagegen energische Maßnahmen hervorzurufen, damit dic Integrität der Provinz erhalten werde und dem Lande die Schmach nicht zugehe, diese Frevel zu dulden. Man fragt daher billig: Hat die Regierung einen Aufruf erlassen, welcher dic Schwankenden zurückhält, die Verirrten warnt und die Verräther zur Strasc zieht? — Die Entrü stung übcr dicscs Wühlen im Vatcrlande ist groß, eine uralte Verbindung droht man aufzulösen, mit einem Hohn, der höchlich verletzt und zu schneller Erwiederung heraussordcrt. Lombard. -Venetianisches Königreich. Venedig, Hier haben sich zwei Parteien gcbil dct, eine für Oesterreich, die andere für Italien. Bcid» ziehen mit Fahnen durch die Straßen und stchcn sich feindlich gegenüber. Ein Aufruf ermahnt alle jene, die nicht verhungern wollen und noch Ehre im Leibe haben, sich dcr österreichischen Falme anzuschließen. Auch hatte dic österreichische Partei sich nach Triest gewendet, damit die Dampfschiff. Fahrtverbiudung wieder hergestellt werde, die schon zu wiederholte Malen und eben jetzt wieder unterbrochen ist. Man in und Tommaseo sind verschwunden. In Udine stehen 9 Amazonen an der Spitze der Bewegung. (!!!) Die Bestimmung des Grasen Hartig ist gcan^ dert worden; er geht nicht nach Italien. Wir theilen nachstehenden Armeebefehl des Feldmarschalls Radetzky als ei.ien interessanten Beitrag zur Geschichte des lombardischcnAufstandcs mit: Armeebefehl. Lodi am 25. März 1848. Soldaten! ich bin Augenzeuge der Mühseligkeiten, die Ihr erduldet, so wie des frohen Muthes, womit Ihr sie ertragt. Der Mangel eines festen Punctes, so wie die Entfernung von allen Bedürfnissen, die eine gegen dcn Feind opcrircnde Armee bedarf, haben micl/gcnöthiget, eine Strecke zurückzuweichen, um meinen Verstärkungen und Hilfsquellen näher zu seyn. Wir sind unserem Ziele nahe, harret aus mit Muth und Entschlossenheit; bald werden wir dem Feinde wieder entgegen rücken; dann wollen wir st-hcn, ob er, der jetzt in Häusern und hinter Verstek. ken aller Art gegen uns kämpst, dcn Muth hat, Euch unter die Augen zu treten. Soldaten der lombardisch - venetianischen Regimenter! Mein Vertrauen ist ohne Gränzen. Treu dem Schwur, dcn Ihr Eurcm Monarchen und Eucrn Fahnen geleistet, seyd Ihr mir bis Hieher gefolgt. Die Armee wird stolz auf dcn Stamen der braven Regimenter und Bataillone seyn, denen Ihr ange-hört. Ich selbst werde dem Kaiser Eure Namen nennen, stine Anerkennung Euercr Treue, Eucrer Ehrenhaftigkeit wird nicht auf sich warten lassen. Widerstehet jeder Versuchung, harret aus mit Standhaf.-tigkcit. Dic Stunde ist nahe, wo Ihr dm Lohn Eucrcr Tugenden ernten werdet. Einige Bataillons haben sich zum Trcubruche verleiten lassen; ewige Schmach wird ihren Namen bedecken, mit Schande gcbrandmarkt wird er aus der Liste der Armee gc< strichen werden, denn neben Euren Ehrennamen kann keinVerräthcr geduldet werden. Harret aus mit mir! Oer Lohn Eurer Treue wird Ehre, Ruhm und der Oank unseres Kaisers seyn. Nadetzky m. ?., Fcldmarschall. Die Stellung des Feldmarschalls Radetzky »wischen Pizzighctone, Mantua, Peschiera und Ve-wna, mit dem Rücken an den Garda-Sec gelehnt, wird als beinahe unangreifbar geschildert. Die gebannten Festungen sollen in Bclagerungsstand erklärt seyn. Leider mehren sich die Gerüchte von au^ ,'chcn Bewegungen in Süd. Tyrol. Mailand, den 2. April Morgen R adetzky ist gestcrnmit 6000 Mann von M. übcr Dcsenzano nach Verona abmaschirt. Jh. voraus durch alle Ortschaften ein Eomnnssar m Proclamation aus Ercma, wodurch die Auslicser, der Waffen, dann die Bereitung von Truppenquar tieren anbefohlen wurde. Sowohl die Quartlere, als die Lebensmittel werden bezahlt und er enthalt sich jeder Vcrlctzung gegen Eigenthum, um das Land nicht zu reizen. In Verona sollen sich 22.000 u n d m Pcschicra 25000Mann hals schrieb an Nadctzkyi mit der Bitte, auf seine Gefangenschaft Rücksicht zu nehmen; Radctzky erwiederte, auf ihn nicht vergessen zu haben mit der Bemer» rung, er hoffe ihn baldigst befreien und an den treulosen Brescianern rächen zu können, da er über l00.000 Mann verfügen könne. Weitcrc Berichte in der „Mailänder Zeitung" melden: Sc. Majestät, (5arl Albert, hat zwei von sei-.icm Hauptquartiere zu Lodi datirte Proclamalionen unterm 3l. März erlassen; die erste, an seine Armee gerichtet, belobt dcn Eifer und die Begeisterung derselben , da sie innerhalb 72 Stunden einen Weg von 298 mehr als >!0 Miglicn bereits zurücklegte, und zeigt derselben an, wie ihre Mission dahin gehe, den italischen Boden vom fremden Joche zu befreien; die zweite, an die Icaliencr der Lombardei, von Venedig, Piacenza und Neggio gerichtet, spricht vor denselben die rein patriotischen Absichten dcs Königs bei seinem Einmärsche mit der Bemerkung aus, das; er seinem Wirken keine Bedingungen voranstelle. Der Mailander ».kriegsrath" zeigt an, daß nebst den vielen Kanonen, welche die Lombarden dem Feinde abnahmen, er nun auch deren 45 erhalte, welche in Piacenza den Einwohnern in die Hände gefallen sind. Die am Comer See liegende und Sr. kaiserl, Hoheit, dem Erzherzoge Vicckönige gehörige Villa von Pizzo ist auf obrigkeitlichen Befehl mit Sequester belegt worden. Aus ossicicllen Berichten gcht nun hervor, dasi die in Sondtio gestandenen österreichischen Truppen schon am 23. März jene Provinz geräumt hatten, nachdem sie das Castcll und Sondrio sammt allen darin enthaltenen Waffen und Munitionen dem Stadt-podcstä überliefert. Am 31. März waren 3000 Bc wassnete aus Bergamo nach Palazzolo abgegangen, um die Mailänder Truppen zu verstärken. Die polnischen Lanzcnträger hatten bei ihrem Abzüge aus (Zremona die Waffen beibehalten; übrigens sind in dieser Stadt die Barrikaden nicht abgetragen worden, um sich gegen den allcnsalls anrückenden Feind dahinter wehren zu können. F. M. Radctzky soll entschlossen seyn, zwischen Verona und Mantua cine Schlacht anzunehmen. I a r m a. Die „Gazzctta di Parma" vom 2«. März bringt Nachrichten aus der dortigen Hauptstadt, wor-nach die Ruhe sich daselbst cousolidirt, und der Her» zog die Regierung behält. Am 25. Abends war die gesammte herzogliche Familie, zum ersten Male nach dem Umschwünge der Dinge, öffentlich ausgcfahrcn. Im ersten Wagen befanden sich der Herzog und die Herzogin mil dem Mitglicdc der obersten Regentschaft, Grasen Eantelli; im zweiten der Erbprinz sammt Gemahlin und dem zweiten Regcntjchaftsmit. gliede, Graf Sanvitale. Bei 20 Bürgcrgardcn zu Pferde gaben ihnen das Geleite. Ucberall aus dem Wege wurde der Zug freundlich empfangen. Ein vom 29. März datirtes Decret der aus 4 Mitgliedern bestehenden Regentschaft verfügt', dasi sämmtliche laut Convention vom Jahre 1839 umcr die herzoglichen Truppen ausgcnommcncn östcrrcichi schcn Ossiciere und Soldaten zu entlassen sind, und daß ihnen zugleich eine entsprechende Neisckostcnvcr-gütimg verabreicht werden soll. Königreich Sardinien. „Gazette de Lyon" vom 2. April gibt ails über die Vorfälle in (5hambcry aus -eibcn vom 31. März-. Savoyen, heißt wird sich morgen in eine unabhängige Rc- umgestalten; eine provisorische Regierung wird ildcn, und die savoysche Republik proclamirt ^cn; das Land wird baldigst, um über stin poli- l,chcs Schicksal zu entscheiden, zusammenberufcn werden. Es liegt in diesem Beschlusse nichts Feindseliges gegen den König, der uns so eben mit sehr liberalen Institutionen beschenkt hat; nichts Unliebsames gegen das republikanische Frankreich, für das wlr alle unsere Sympathien bewahren; nichts endlich, was irgend einer Partei zum Nachtheil gereichen kann. Wir werden alle unsere Mitbürger zu Rathe ziehen. Das ist unser Recht, das ist unsere Pflicht. Wir leben nicht mchr in den Zeiten, wo man über Völker, wie über eine Provinz schaltet. Hat nicht Hr, von Lamartine erklärt, daß Frankreich sich weder eine dircctc Einmischung, noch eine versteckte Einwirkung erlauben wird i Deut s ch l a n d. Hamburg, 4. April. Die lang erwarteten preußischen Hilsstruppcn für Schleswig-Holstein sind diesen Nachmittag, halb 5 Uhr, hier angelangt, wo sie in der Nähe dcs Eisenbahnhoscs von dem Senator Kir-chcnpaucr, im Namen dcs Rathes, ferner von dem Ehcs unsers Bürgermilitärs, dem preußischen Gesandten, Herrn von Hänlein, und verschiedenen bc>-rittcncn Offneren der Garnison, wie der Bürgcrgardc herzlich empfangen wurden. Es sind heute im Ganzen 1400 Mann hier eingetroffen, 2 Bataillone vom Alcran-dcr-Gardcrcgimcnt; morgen und übermorgen folgt eine gleiche Anzahl preußischer Soldaten. Die heute eingerückten sind wahre Kcrntruppcn. Sie marschirten '/.^ 7 Uhr nach Altona durch, wo sie cinquartirt wurden, Morgen um '^ 6 Uhr werden sie mit einem Extrazuge nach Rendsburg abgehen. Baden. Zuverlässige, aus Straßburg eingelangte Nachrichten gewähren die beruhigende Ueberzeugung, daß von den beabsichtigten Einfällen deutscher Arbeiter aus Frankreich kaum etwas zu besorgen sey. — Die dortigen Regierungsbehörden haben nämlich die bestimmte Versicherung ertheilt, daß es keinem zahlreichen Arbciterhaufen, weder bewaffnet, noch unbcwassnet, gestattet werden würde, sich an der französischen Gränze zu sammeln und über den Rhein zu setzen. Alle deutschen, schweizerischen und polnischen Arbeiter werden gleich nach ihrer Ankunft in den beiden Rhein-Departements einzeln über die Gränze ge-schasst, wo sie dann leicht von den badischen Behörden übernommen und nach ihrer Hcimath instradirt werden können. Das Maximum würden Haufen von 50 bis 100 Mann seyn, jeden Falls unbcwassnet, so daß es der Gränz-Polizei und den längs dcs Rheines ausgestellten badischcn Truppen geringe Mühe kosten wird, mit denselben fertig zu werden. Auch von mehreren Schweizer. Colttons-Regierungen, welche d!e großherzogliche Regierung ausgefordert hatte, sich der Bildung, von Frcischaarcn zu widersetzen, die eine/» feindlichen Einfall auf deutsches Gebiet beabsichtigen rollten, sind die befriedigendstell Zusicherungen eingelangt, namentlich hat sich Aargau sehr bestimmt erklärt. Frank flirt, am 30. März. Sobald man in das Weichbild der alten Krönungsstadt der dcutschcn Kaiser eintritt, sieht man an Allem um sich her, dasi man sich in dem großen Momente befindet, wo ein neues Deutschland erstehen soll. Schon eine Viertelstunde vor der Stadt vernimmt man Schuß auf Schuß; -^ Freudesalvcn über errungene und noch in Aussicht stehende Nationalsortschrittc. Die ganze Stadt ist festlich geschmückt; überall schwarz roth-goldene Fah. nen. Man ist versucht, zu glauben, es gelte jetzt schon, einen Kaiser dcs einigen Deutschlands zu krönen. Heute hat cme Vorbcrathung im Wcidenbusch Statt gesunden, wobei Heckcr und von Struve in öffentlichen Reden der deutschen Nepnblik das Wort sprachen. Die Stimmung im Allgemeinen scheint jedoch keineswegs für die republikanische Regierungsform zu seyn. Die Menge der angekommenen Gäste ist groß und vermehrt sich zu jeder Stunde, so dasi in den Gasthösen kaum noch Unterkommen zu sin» den ist. Frankfurt a. M., 3. April. Wir glauben frohen Herzens sagen zu können: Deutschland ist gerettet, gerettet durch die Ergebnisse der beiden ersten Tage der Frankfurter Volksversammlung. Nicht als ob wir uns schmeichelten, daß von heute an Deutsch land geordnet sey, weil hier in Frankfurt nach dem Sturme der leidenschaftlichsten Bewegung so rasch nnd durchgreifend Selbstbeherrschung und Ordnung den Sieg davongetragen haben. Wir fühlen und ahnen sehr gut, daß die Wellen noch lange nachtobcn müssen, und es ist auch gut, daß sie es thun werden. Aber die beiden ersten Versammlungen des Frankfurter Volkstages haben uns im Bilde das Geschick Deutschlands gezeigt, und das Bild hieß: Durch den Sturm und trotz des Sturmes in den sichern Hafen der Freiheit, der Ordnung und des Volkswohls! Wir wollen frei seyn, aber nicht wie Sclaven, die ihre Ketten brechen, sondern wie mündige Männer, die ihr angcborncs Erbe von unwürdigen Vormündern zurückfordern. Das ist der Geist, der hier in Frank« surt die unendliche Mehrzahl der Abgeordneten von Nord und Süd, von Ost und West beseelt, und der, das ist unsere Hoffnung und unsere Ueberzeugung, von Frankfurt aus sich auch nach Ost und West, nach Süden und nach Norden durch die Gauen des erstandenen Deutschlands verbreiten wird. Man hat Vieles gethan, um die Frankfurter Versammlung in die Nahn der wilden Empörung hineinzustoßen, aber es ist bis heute nicht gelungen und wird auch in den nächsten Tagen nicht möglich seyn. Man hat der Versammlung mit den Schrecken der wilden Hausen gedroht, aber sie hat sich nicht schrecken lassen; man hat ihr das Gespenst der Reaction gezeigt, aber sie befühlte sich selbst und sagte sich selbst: „Es ist nicht wahr, ich träume nicht, die Sonne der Freiheit ist aufgegangen, und das deutsche Volk hat seine letzten Fesseln gesprengt." Sich überschlagen in diesem Augenblicke würde eine Feigheit, würde ein Gefühl dcs Mißtrauens in die Kraft Deutschlands seyn, denn alle Macht ist heute gebrochen und nur die des Voltes steht ausrecht. Und wer da sagt: Habe Furcht vor deinen Feinden, der beweist, daß er nicht ahnt, wie tief diese Feinde getroffen sind; daß er keinen Begriff davon hat, wie stark das siegreiche Volk ist, Deutschland wird frei und mächtig werden, wenn es sich selbst so wcit besiegt, wenn es so weit Vertrauen in sich selbst erlangt, ^daß es trotz dcs Sturmes der Elemente den Kops nicht beugt, sondern aufrecht und im stolzen Schritte des freien Mannes seinem festen Ziele fest und unwandelbar zustrebt; dieses Ziel heißt: Freiheit, Ordnung, Volkswohl! Und die beiden ersten Versammlungen dcs Franksurter Volkstagcs sind uns eine Bürgschaft, daß Deutschland manncswür-dig. dicstm Ziele zustreben, und es auch so sicher er-'m'ckcn, nicht unter Wegs ob sinnlosem Rennen in Angst und Schrecken zusammenbrechen wird. Thue Jeder seine Pflicht, wie Icdcr sie hier in Frankfurt gethan hat, und Deutschland ist gerettet. S p a n i e n. Madrid 27. März. Die amtliche »Gaceta,« das einzige Blatt, welches heute erscheint, enthält mehrere Dccrete, in denen die Auflösung der Eortcs, die Suspcndirung der verfassungsmäßigen persönlichen Ga-nnUicn in der ganzen Monarchie, die sofortige standrechtliche Aburtheilung der gestern gefangen genommenen Rebellen und die Verhängung dcs Nclagerungs-Zustandcs über Madrid verfügt wird. In cmcm Erlasse des Kriegsministers werden die Truppen für die Vertheidigung dcs Thrones »und der Constitution« belobt. Iil einem anderen Erlasse erklärt der Minister des Innern, die Regierung hatte schon seit mehreren Tagen die Schritte der Ruhestörer ausgeforscht (il'co »Obliq. ,n< « »j2 >>(^t,. H„ v'!,sl St»^ 8ac> in ^. ^. S. S. Lotto^iehungen. In Trieft am 12. April l848-49 4U. 38 3!> «7. Die nächstc Ziehung wird am 22. April I848 in Trlcst gehalten werden. F^remven « Anzeige del Hle7 Angekommenen und Abgereisteli. Den 7. Apl,l 1848. . Hr. D>'. Joseph Orel; — Hr. Andres (Ni'af v-Hohenwart. t. k. Hoflach, - und Hr. B.iron v, Modell,; alle 3 l»a,„. ,U»d. Deputnte; - Hr. Dr. ^attdaus Binger, — u. H>. Johann Guttmalz, Maglstr. ^ath; beidc Landesdeputirte; — Hr. Johann PIelwc,s;, >Pand>l5!»ann. — und Hr. Johann Mnhleisen, Bcsiyer; aue 7 nach W>e». — Hr. Andrea) F'orese, Besitze,', von Wien nach Trlest, — Hr. Carl Kallnwnn, st. st. ^eal.Iosp^^i^ nach Treffen. — Hr. Fieiherr v. Gus-s'ch, Äutöbesi^'r, nach Gradatz. — Hr. Hartberg. Oberlielttenant, von Marburg nach Gör^. — Hr. Dr. Joseph Schneider, Domherrn, gelstl. Conslstorialrath, «ach Trlest. — Hr Moritz H» schier, Dr. der Med>z»n, von Tries! nach Cilli. — Hr. Albert Flelschmalm, Han^ drlsmaon, von Trlcst nach Wien. Am 8. Hr. Georg Scanrmc;, k. k. rnss, Licnte' nant, von Trlest nach Wien. — Hr. Leopold Pauto wak, — u»d Hr. Saprlönovlck; bnde Priester, oon ^o>z nach W>en. — Hr. Ludwig Kuntara, Handels, mann, nach Cilli. — Hr. Carl Tell Cotc, Dr. der Medizin und Chirurgie, nach Wien. — Hr. Alexander de Marchesette, Handelsmann, von Trieft nach Villach. Am 9. Hr. Heinrich Cdler von Blumenfeld, von Wie» nach Göiz. — Hr. Stephan von Plivitzer, Prä seS des k. Wechselgerichtes m Finmo, von Wien nach Flume. — Hr. Jacob Rayper, Handelsmann, nach Wien. — Hr. Johann v Putzer, Handelöm.inn. vo» . Wien nach Trieft. — Frau Franzlska vou Garzarolll, l. t. Lattdrathsgemahlil!, von Gratz nach Trieft. — Hr. Dreyer, englischer Courier, von Triest nach Wien. Am lli. Hr. Heinrich Nogers, engl. Rentier; — Hr. Bates, engl. Edelmann; — Hr, Friedrich ^owl, — und Hr. Peter Stuait, beide Nenners; aUe 4 von Trieft nach Wien. — Hr. Joseph Vetter, k. k. Oberst, __ und Hr. Joseph Martlnell,, t, l^. Locro-Dlrecc. Ass'-stent; beide vou Triest nach Grah. — Hr. Franz Kovp, Prwat. von Wien nach Trieft. — Hr. Philipp Fal merayer, Professor und Mllglied der k. baierisch. acad. Wissenschaften, von Tr>est nach Villach. Am ,,. Ihre Crcellenz Fr. (^,äsin vou Fiqutl.-mont, k. k. Scaatsmlinsters.OemahIln; — Fr. Maria Aaron», von Ledeler, — und Hr. Johum de Ostec,-na, beld, Private; alle 3 von Trieft nach W«e». — Hl'. Joseph Foinana, k. k. Apell. 3lath, — und Hr. ^"gei, Ciotl^, Handelsüiann; beide von Wien nach trieft. », ^. Johann Supanz, l. r. Actuar, nach P>"wa,,en. — Dem Herrn S<>bast,an Cosc.al, Schnei-dermelster, se.n Kind Cduard, alc I Woche, .n der ^iadr Nr. i63, an Schwäch,. Den 4. Dem Hrn. Franz Kaiser, Schnhma-cherme,ster, sein K,nd Theresia, alt 5 Monate, >n der Stadt Nr. 149, am Keuchhusten. Den 23. Ellsabetha Sl^itz, Taglöhneriu, alt 09 I«hre, ,,,'s Clmlspital Nr. 1 sterbend uderbrachc. De» 2^>, Frau Katharina Sinnt, Sl"taI6-pftünd^ieiilin, alc 70 Iahie, in der Krakau.Vorstadt Nr. 73, an der Llingenlähmung. Den 25. Apolloina Tscherne, Hausbesil^erswitwe, alt 7H Jahre, ln der Krakau-Vorstadr Nr. 5o, an Altersschiväche. Den 6, April. Maria Dimnig, Magd, alt 59 Jahre, im Civil-Spltal Nr. 1, an der Lmigensucht. Den 7. Dem Hc>rri! l^arl Wanmsch, bür^l. Handelsmann und Hausmhaver, se.ne Frau Franz.^a, alt ^3 Jahre, ,» der Grao.scha-Vorstadt Nr. »4, an der Lungensucht. - Herr Joseph Peharz, Lehrer an der k. k. Normal. Hauptschuld, zugleich Hausbesitzer, (Z. Laib. Ztg. Nr. 4ü v. 15. April 16^8.) alt 6l Jahre, iü der Stadt Nr. 295, an der Wassersucht. Den 9. Lorenz Medwed, Tischlergeselle, alt 67 Jahre, lm Civil Spital N>'. l, an der Lmigensilchl. ^ — Dein Franz Schelesnlker, Schneldergeselle», sein ^i Kind Valentin, alr 2 Monate, uaro Preist, pens, k. k Qbei-^ amts - Official, alt 7tt Jahre, in i>er Hiadc N-. >! 228, an Altersschiväche. — Dem He,ru Phillpr» Ia.^ cob Rechfeld, t. k. Gyimiaslal-Professor, seine Tochter,! Maria, alt ,i^ Jahre, ln der Stadt Nr. 26>'), au« der Auszehrung. l! Den 12. Den, Martin Markovich, Postillon,^ seine Tochter Franziöka, alc 26 Ia^re, >n der Ka> > pu^iner-Vorstadt Nr. 3, an der Auskehlung, — Mag» ^ dalena Kren, Gemelndedieiiersweib, alt 27 Jahre, im < Cloll'Spital Nr. 1, an der Lungensuchc. — Dem ^ Anton Beslay, Tischlergesellen, sem Kind Vlncenz, alt l Woche, in der Tirnau - Vorstadt Nr. 6, an d«r Mu»dspern. Inf. Negimenlö; am 9. Primus Pesdirnig, Gemeiner der 4. ^. W. Cl>mp. desselben Regiments, und am II. Albert Wne,nr>ak, Gem.'iücr de^ t. k. Varo» Fiirsteiiwäi ther 56. ill». Inf. Neglmenrö; alle drei an der ^ungensucht. Acmtlichc Verlautbarung. Z. «09. (1) Mit RiickM auf die eingetretenen Zeitver-hältniffc ist in ttaibach die Satzung für en, Pfund ! Rindsieisch, ohne Zuwage, für dlc Zeit vom lU. bis letzten Apnl d. I. auf 8'/, kr. (ackt emen !)al. ben Kreuzer) 6onv.. Münze pr. Pfund best.mmt worden. — Stadtmagistrat Lalbach am !4. April ^8^8. __________^ ! Hlcrmischte Verlautbarungen. !3. 5W. (1) j W ei n lie it a tion. Von ocm Verwallun<)samte der fürst-lich v. Dietnchstem'schm Herrschaft Oder-pettau, Marl>urger Kre.ses '« Unterstes .8,«, akfe.nem>er,ge O^mo« re.., abgcz°° gcn. mtt ocrm Bogabe licttanoo wel0en verkauft weiden Herrschaft Obcrpettau am 8, April, »/i«. Z, !<«?. (!) Vei Zoh. Giontini in Laibach ist zu haben: Taschen-Liederbuch für das dcutschr Volk, enthaltend 41! der beliebtesten alten und neuen »Volts- und Studentenlieder." Darunter auch das beliebteste aller deutschen Volkslieder. »Waä ist des Deutschen Vaterlano. Preis, nur 20 kr. Oesterreichs Besreinngstage! oder der 13 , ,4. und 15. März 184« in Wien. ^ Geschildert von Augenzeugen. Mit allen bezüglichen Proclamations und den wichtigsten Flugschriften. 8. Wien- Preis 2<> kr^_________________^—---------, Z? 566. (V) Markt-Anzeige. 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