welch» «lne i//>^^il. Z Herrn Dr. Uno von ^knn ^w. Königl. Majestät haben die Gnade gehabt, das Original dieser Briefe, eine Reise nach Island betreffend, huldreichst anzunehmen. Das was Ew. Majestät m Schweden gewidmet war, muß es auch in Pommern seyn, welches mit gleicher Ehrfurcht und Treue in Ew. Majestät seine regierende liebreiche Landesmutter demüthigst verehret, und dem Ew. Königl. Majestät durch die Erfüllung allgemeiner Wünsche und den neulich geschenkten theu-relten Kronprinzen nicht nur schon jetzt Königlich Gutes thun, sondern auch einst des-senlukunfcigen Geschlechtern unendlich Gutes X3 thun werden, auf Welchem von einem Gustav III. und einer Sophia Mag-dalena gebildet, die Weislmt und der Komgliche Patriotismus Seines großen Vaters, die Mlde Seiner erhabenen Mutter und der ganze Gustavianische Geist Seiner glorreichen Vorfahren ruhen muß. Ew. Königl. Majestät erlauben gnä. tigst, daß auch ich, der ich seit vielen Jahren, ein Königlicher Schwedischer Unterthan und Einwohner Pommerns zu seyn das Glück habe, dlese ehrfurchtvollste Empfindungen und Hofnungen, davon jedes patriotische Herz voll ist — und welches Herz ist unter einem Gustav lll. nicht patriotisch! bei Ueberrcichung dieser Uebersetzung in Demuth darzulegen, mich erkühne. Mit tiefster Devotion ersterbe Ew. Königl. Majestät allenmterthHnigster treugthorsamster Unterthon Johann Georg Peter Möller. Vorrede des Uebersetzers. ^^iese Uebersetzung würde, dem öffentlichen "^ Versprechen gemäß, schon auf der Ostermesse des Jahrs 1778 erschienen seyn, wenn nicht einige unvorhergesehene Collisionen unter verschiedenen Verlegern, welche die Uebersetzung dieses Buchs verlangten, solche bisher verzögert hätte. Sie ist auch schon seit Anfang des vorigen Jahrs bis auf die beiden letzten Briefe würklich aus meinen Händen gewesen, ob gleich der Abdruck wegen allerhand Schwierigkeiten und der Entfernung des jetzigen Verlegers, aufgehalten worden. ^ Wir haben eine Menge Schriften, die von Island handeln; allein theils sind sie in Teutsch-länd selten zu haben, und in einer bey uns wenig bekannten Sprache geschrieben; theils sind sie unvollständig und unrichtig. Die Anderson-scheu Nachrichten sind oft falsch und unzuverlaßig; die Horrebowschen leiden viele Zusätze und Verbesserungen. Jener schilderte Island zu schlecht, )(4 VIII Vorrede. und dieser vielleicht, um sich wieder einzuschmeicheln , zu vortheilhaft. Die Nachrichten, welche ganz neulich in der neuern Geschichte der Polarlander von Island vorkommen, find eine elende Compilation, die, ohne es auf dem Titel anzuzeigen, aus dem Französischen des Hrn. Richer, als Fortsetzer des Rollins, übersetzt und ganz mit Fehlern durchwebt sind. Das.beste Buch, das wir von Island haben, ist unstreitig, Olaf-sens Reise nach Island, die in den Jahren 1774 und 1775 in zween Quartbänden mit vielen Kupfern erschien. Allein das Werk ist nicht für jedermann, es ist weitlauftig und kostbar, und erstreckt sich doch nur eigentlich auf das, was die Naturgeschichte und Oekonomie in Island be-tM^ , Eine kleinere Schrift von Island, die sich über alles Merkwürdige dieses entfernten unh mit so vielen Wundern der Natur angefüllten Landes ausbreitet, und das Zuverlaßigste davon kurz, doch zureichlich erzahlt, von einem Augen< zeugen mit Auswahl geschrieben, der dabei Gelegenheit gehabt hat, die besten Quellen zu Nathe zu ziehen, und sie mit seiner eigenen auf richtige Kenntnisse gegründete Erfahrung zu vergleichen, bereicherten schwedischen Ausgabe dieses vortresti» chen Buchs, ist bisher noch keine teutsche Uebersetzung ans Licht getreten, ob wir gleich von der ersten eine sehr gute vom Herrn Professor Rdhl Vorrede. xm erhalten hasien, und ich habe davon also nur die schwedische Edition anführen können. Es freuet mich aber doch, daß ich dem Leser jetzt die Gewiß, heit geben kann, daß wir auf Michaelis dieses Jahrs auch von dieser zwoten Ausgabe eine Ue-Versetzung von Herrn Professor Röhl zu erwan ten haoen. Herr Dr. von Troil sowohl, als Herr Pro, fess)r Bn-gman, haben die Güte gehabt, mir verschiedene schriftliche Zusätze und Verbesseruw gen zu ihren Brlefen zu übersenden, die ich an gehörigem Ort eingerückt und genutzt habe. Die Uebersetzung des XXVsten Briefes von Herrn Bergman, hat Herr Professor Weigel als mehr in sein Fach gehörig auf meine Bitte gütigst übernommen. Ueber die beygefügten Kupfer hat sich der Verfasser in einer Note zum XXIIsten Briefe erklart. Die Risse sind alle zur Stelle gemacht und genau in Kupfer gestochen worden. Auf der Charte von Island sind nur diejenigen Oerter verzeichnet, welche wegen einiger sonderbaren Wür> kungen der Natur oder Ueberbleibsel des Alter« thums dort bekannt geworden sind. Hin und wieder habe ich zur Erläuterung ei« nige besonders litterarische Anmerkungen beigefügt, und solche von den eigenen Anmerkungen des Verfassers gehörig unterschieden. Ich wünsche, daß diese Schrift auch in der Uebersetzung den Beifall in Teutschland finden möge, den das Original in Schweden allgemein gefunden hat. Durch meine Entfernung vom Druckorte dieses Werks, durch die häufig vor- XIV > Vorrebe. kommenden Worte und Namen aus einer so un-bekannten Sprache als die Islandische, endlich dadurch, daß weder Setzer noch Corrector an meine Handschrift gewohnt waren, — sind manche Druckfehler veranlaßt worden. Die vorzüg-lichsten hat man durch Umdruckung der Blatter, worauf sie befindlich waren, vertilgt, die übri« gen wolle der Leser entschuldigen, und sie entweder, nach Maasgabe der hinten angehängten Anzeige, vor Lcsuyg des Buchs, verbessern, oder wenigstens bei jeder ihm undeutlich scheinenden Stelle, zu gedachtem Verzeichniß der Druckfehler seine Zuflucht nehmen. In Absicht der Orthographie, so habe nicht ich, sondern der Setzer, stat des i ein y; stat des z ein tz; stat eines t ein ct gebraucht. Greifswald, den 25stm März 1779. Ver- XV Verzeichnis der in dieser Sammlung enthaltenen Briefe und ihres Inhalts. «45orzeichn<ß der Schriften die von Island handeln S.XVN« Erster Brief, von Hrn von Troil an Hrn. Professor Bergman, von den Wmkungen des Feuers ln Island - - S. , Fweeter Brief, von Hrn. von Troll an Hrn. Biblia thekar Gjörwell, von Island überhaupt - S 14 Dritter Brief, von Hrn von Trell an Hrn, Kanzleirath Ihre, von der Beschaffenheit des Landes - S. 26 Vierter Brief, von Hm. von Troil an Hrn. Kanzleirath Ihre, von der Ankunft der Norweger, der Regierungsart und den Gesetzen in Island - S. 4t Fünfter Brief, von Hrn. von Troil, an Hrn. Kanzleirath Ihre, vom Kirchenwesen in Island - S. 55 Sechster Brief, von Hrn. von Troil, an Hrn. Kanz-leirath Ihre, von der Gemüthsbeschaffenheit und Lebensart der Isländer < S., 59 Siebender Brief, von Hrn. von Troil, an Hrn. Kanz-lelrath Ihre, von dcr Kleidertracht der Islander - - » . S. 6z Achter Brief, von Hrn von Troil, an Hrn Kanzlei, rath Ihre, von den Wohnungen und Gebäuden der Isländer - - S. 7» Neunter Brief, von Hrn. von Troil, an Frau Carlson, von den Speisen der Isländer - S- 75 Zehnter Brief, von Hrn von Troil, an Hrn. Kanzlei-rath Ihre, von den Arbeiten und der Zeitrechnung der Islander - - S» 8» «Lilfter Brief, von Hrn. von Troll, an den Hrn. Ar-chiater Back, von den in Island im Schwange gehenden Krankheiten - S. 87 Zwölfter Brief, von Hrn. von Troll, an den Hrn. Kanzlelrath Ihre, von der Viehzucht, ber Fische-"i und demVogelfang der Isländer - S.9» Dreizehnter Brief, von Hrn. von Troil, an den Hrn. Kanileirach Ih„, y,m Isländischen Handel <3- »» XXVI Verzeichnis. Vierzehnter Brief, von Hrn. von Troll, an HrnKanzs leyrath Ihre, von der Isländischen Litteratur S. l2f Fünfzehnter Brlcf, von Hrn. von Troll, an Hrn. 'Kanjleirath Ihre, von den Buchdruckereien in Island - - S. «7, Sechvzehnter Brief, von Hrn. von Troil, an Hrn. Kanjleirach Ihre, von den Ueberbleibseln des Alterthums in Island - S 177 Siebzehnter Briefs von Hrn. von Troil, an Hrn. Präsidenten Baron Leionhufwud, von der Isländischen Poesie < l S. i<) Achtzehnter Brief, von Hrn von Troil, an Hrn. Professor Bergman, von den feuerspeienden Bergen in Island < - S. no Neunzehnter Brief, von Hrn. von Troil, an Hrn. Bergman, von eben der Materie , S. 22z Zwanzigster Brief, von Hrn. von Troll, an Hrn. Bergmann, vom Heckla » S. 329 «kin und zwanzigster Brief, von Hrn von Trell, an Hrn. Bergman, von den heißen Tpringquellen otaw$ b<\i, m$ 3e(ant> XX I XVI11 Verzeichniß anbelrift, auch besonders gedruckt ist, unter dem fob genden Titel: I a .tlslandicae gentis primordia et vetus Respublica. Lugd. Bat. 1629 in 12. 13 Arngrim Ionae Athanafia Gudbrandiana. Hamburg 1630. 14 er (Slauffonö Stforrigeä og omttggenfce 6ar$ $3effnfoelse. £166: 1632 in4.1mbmb. 1637in8. 15 Arngrim Ionae Specimen [slandiae hist, et magna ex paite chorographicum, Amst. 1643. 16 La Peyrere Relation del'Island, in einem triefe an fcett ^emt de la Motte Vayer »cm i8t«tt ^)ec» 1644» ist im Receuil des Voyages au Nord. Tom. I, Amsterd, 1715 in 8 eingertuft. 17 Wolfii Norrigia ilkiitrata. Hafn, 1651 in 8* unt> in 4, unb 18 Wo!n, Norriges, Islands og Grünlands Beskrift velse. Kiöb. l 6 51. in 4. Iy iliölunv. ^lVIe^iseri 3epcenrrio I^ov-Antigua, iive, die neue Nord-Welt, Island, Grünland u. s. w. leipzig 165z in 12. ao Kdda Islandorum A, C, 1215 per Snorronem Scur* lae is!andice confcripta, islandice, danice eC latSne edita , opera P. I, Reienii, Havn. 1665. 1114; nebjt ai Philolophia antiquiffima Norvego-danica dicta SBolltfpa, quae est pars Eddae Saemundi, pri murrt public! juris racta a P. I. Refenio. Havn, 1665; «uO 12 Ethica Odini , pars Eddae Sacmundi , vocaca J^naramactl/ edita per P4 I. Resenium. Hash. 1665» -23 Theod. 1'horJacci diss. chorographicabistorica d« Isiandia, praef Aegid. Strauch. Wictenb. 1666 u«c 1670 in 4. ittigL 1690 in 4. 24 Krici Bartholini experimenta Christalli IslandiC disdiaclaitici. Hafn, 1669 in 4. von Schriften, welche Island betreffen. XIX 25 Voluspa. Kiöbenhavn 1673^4. 26 Martiniere neue Reise in die nordischen Landschaften. Hamb. 1675 in 4. aus dem Englischen überseht, worinn sie zuerst heraus kam. Man hat auch eine französische Ausgabe, Paris «682 in 8. 27 ^rae 5cke6ae, Lkaiiliok 1688 M 4. Oxford 1696, Kiüb. 1733 »n 4. 23 I.2n6nImz Lok. 5kaNka!r 1688 in 4; ist zu Kopenhagen lateinisch herausgekommen, unter dem Titel: Islands Landnama- Bpk h. e. Liber originum Jslan-diae. Editio novifsima, ex tnanufcriptis Magnea-nis fumtibus perill, Suhmü, Havn, 1774, üo Gahm de ratione anni solaris apud veteres Isl. ifl in der Kopenhagencr Ausgabe von ^rae 5ckeäi5 mit eingerückt. go Thordr Thorlaks DifT de ultimo montis Hecklac in Islandia incendio. Hash. 1694. 31 Gabm de prima religionis in Islandia fundatione. Havn. 1696* 3a Description du Nord. 1698. in iz, 33 Niewe befchryvinge van Spitsbergen, Island, Grönland end de beygelegen eylanden. 34 Einar Thorst: vita. Hafn. 1700. 35 Reise nach Norden, worinn die Sitten, iebensar- ten und Aberglauben der Norweger--------und Is, länder accurat beschrieben werden, ieipzig 1711 in 12. 36 Blefkenii Historie van Lap-and Finland, hier is by-gevoegt de beschryving van Is-en Grönland. Leuvarden 1716. in 8. 37 Vettersten de Poesi Scaldorum Septentrionalium, Upial 1717, in 8, 38 Kelarion om det strskrekkelige Vandfall og exun-62N0N af Bierget Katlegiaa p«a Island 1721 und Kopenh. 17^7 in 4. Z9 Kort Berältelse om Berget Krabla pa Island, XX Verzeichnis samt andre Därnäß intil gräntsande Berg, Hwilka uyligen begynt at intspruta eld och brinna. Ist auf 4 S. in 8. ohne Iahrzahl, vermuthlich 1724, zu Stockholm gedruckt. 40 Leneciiät ldorltenlnn efterrettningom den jord brand, som '724 og sölgende Aar i Bierget Krafia og de där omkring liggende Herreder har graßeret. Kiöbenh. 1726 in 8- 41 Olavi O. I>sor6inß Ditil 6e Lciäiz Ixlanaiciz. Us». l'21.1 1735 in 4. Herr Oelrichs in Bremen hat solche in seinen OfmlcuIiz vIniae er äueciae üneralae/I'. I. 1774 wieder abdrucken lassen. 42 lok. D2V. Xoekier prolulic) 6e 3c2lcll5 seu poeriz eenrium »rHoarum. ^^60^17)8 in 4. 4Z Kr. lui. Ziörner Inledning til de Hfwerborna Gö-ters gamla Häfter, sär deles götiska Sprakets Für-man 06) Sagornas Känned om. lieu : Inrro^uälio in ^.nri^llitart-z ^I^erli0le0-(?orkic25. Stockholm 1738 in Fol. 44 (£6en£>effel6en tractatus de Varegis heroibus Scan-dianis. Stockh, 1743 in 4, 45 Lackmannus de computatione annorum per bye-mes prifcis gentibus hyperboreis usitata. Kiel 1744 in 4. 46 De Yfverborna Atlingars Lara — Hyperboreo-rum Atlandiorum feu Suiogotorura et Nordman-dorumEdda, hoc est Atavia, feu sons gentilis illo-rum et Theologiae et Philosophiae. Iam demutn versione Suionica donata accedente latina — ad MS. quod possidet Bibliotheca Upfaliensis - opera loh. Göransfon. VpC 1746 in 4, tvarb im 3)CUcf abgebrochen. 47 Islanska tIxan. Hoc>1um 1746. in 4. 48 Ioh.Andersson Nachrichten von Island, Grünland und der Sttkße David. Hamb. 1746. Ins Däni- von Schriften, welche Island betreffen. XXI sch? übersetzt zu Kopenh. 1748. Man hat auch «ine französische Uebersehuna davon. 49 Octroy f&t&et!3$täbffeSocietet. Kiöb. 17471ns* 50 Averti/Tement om Anderssons Tractat om ^ölartt>* Ätöb. 1748- in 8- \ 51 Ion Thorkelfons tH§iflt til SfnWtflon Ottt 3öfctttb. Mibb. 1748 in §♦ 52 Eggerhard ülavius Enarrationes historicae de Is-landiae natura et constitution^ Havn. 1749 in g* 5^ Ejusd. DifiT de ortu et progressu circa ignem Is-landiae subterraneum. Hav. 1749 in 4, 54 Biarni Pauli Obfervationes de alga saccharifera maris Islandici. Havn. 1749 in §, 55 Arnae Oddes. vita in fcen Novis Iitter,Hafnt ted Jahrs 175a. 56 De Gamla Normänners Patriarkaliska lära pa Swenska och iat. as Ioh. ^0l2N5sc>n. Stockholm i75Oin4- , 57 Olai >Vormii Nsiistoiae. Nafn. 1751^ 2V0I. inF. Z8 Tilforladeliga efterretningar om Island med ett nytt iandkort og 2 Aars merereolo^il K2 Ol)serv2rioner If l^ieix I^orrekc, v. Nök 1750 in F. Ins Teutsche überseht, unter dem Titel: ZuverläßiZe Nachrichten von Island 1752 in 8- 59 Specimen Islandiae non barbarae, in nouvellis lit> terariis Hafniensibus, 175*" 6o Nachrichten von Island, in den Beyträgen zum Nutzen und Vergnügen. Greifswalb 1753 in 4. ist blos ein Auszug aus Horrebows Nachrichten. 61 Erici tentamen de nominibus et cognominibus Septentrionalium. Hafn. 1753. in g, 61 Th, Nicolai de commeatu Islandorurn navali. 1753 ing. $3 Svein Sölv^sen Tyro Iuds Islandicus, Kiöb. 1754 ing« XX 3 XXI, Verzeichniß $4 Vidalins S33rcf tif Ion Arnefen de iure patronatus fslandorum, tnö ^D^nifc^e überseht iinb ßerauägege; ben \aon Mdgnus Ketilfon. 65 Dissertatiuncula de montibus Islandiae crystalli-nis, auct. Theodr Torkelh I. Vidalino , Jcholac skallhoJtenfis eo cempore Rectore 2Iu6 bcr iatein* Jpanbfd^cift in6 ^cutsdjic ä6er|e|t/ im S^amb- SJtaga* jin XIII S3. 1. unb 2ted <3t» 175+ in 8. 66 Disquifitiones duae historicae antiquariae. Prior de veterumSeptentrionalium, imprimis Islandorum peregrinationibus; posterior de Philippia, feu amo-ris equini apud priscos boreales causis — per Ioh, ^nci. I^ifis,2e 1755. Die erste ist in Hrn.Schlözers allg. Nord. Geschichte 1771 S. 556 ins Teutsche übersetzt, eingerückt «vorden. 67 Ejusd, Specimen Obiervationum ad antiquitates Septentrional. 68 £jjsd. Commentarius de expositione infantum apud veteres Septentrionales. 69 Introduction a l'Hilloire de Dannemark, par Mr* Maüec, a (^upenk. 1755 in 4 der eine Nebersetzung des Edda vorangesetzt ist. Sie ist in Mallets Ge, schichte von Dännemark »ster TH. Greiftwald ,765 in 4. ins Teutsche übersetzt und der Einleitung voran.-geschickt worden. 70 loh. Snorronis de Agricultura Islandorum, Hafn. 1757 in8- ?r tt^lci lHcobseli5 esterrüttningar om de i Island ild, sprudende Bierge. Kiüb. 1757m 8. 72 ()!. Lißilsoliz Berettnelse om de tyrkiske Soerovere i Island. Kiöb. 1757 m 8- 73 Nie. Pet. Sibbcrn idea historiae litterariae Islando-ram, in ÜJretyerÖ MonumentaAnecdota ITom.Lu-becae 1760 in 4, von Schriften, welche Island betreffen. XXII! 74 Lalle oekonomiska Tanker öfwer Island til hoyere Betälikmlig. Klöb. 1760. 1761. 2 Theile iu 8- ?5 loh. Finnaeus tentamen hiltorico-philologicum circa Norvegiae ius eccleliaiticum prifcum, unt) 76 Kjusd, Curac polterioies in hoc ius. Havn» 1762 lint) 1765 in 4- 77 Thorsten Nicol. de commeatu veterum Islandorum reitaurando. Hash* 1762 in $♦ 7jj Ion. ^rnc) Jahr und darüber in Norden bisher un, U erklärbar versteckt gelegen. Stettin 1776 in 4. Der Verfasser ist Hr. Schimmelmann in Stettin, der auch fthon 1774: Abhandlung abgefaßt in einen Schreiben an einen Gelehrten von der alten Isländischen Edda auf 21 Bog. in 4 drucken ließ. XX 5 XXVI Verzeichn, v. Schriften, welche Isl. betreffen. 113 ^ven Sölvefen Isländii ke lus criminale. Kiöhf. 1776 in 8- 114 Isländische Merkwürdigkeiten, in den neuesten Mannichfaltigküiten, isier Jahrgang istes und 2tes Quartal. Berlin 1777 in 8. } 14 Sciagraphia Hiftoriae litterariae Islandiae, aucto-rum ec scriptorum turn editonim rnm inedito-rum indicem exhibens, cuivis delineandae peri-ciilum fecit Haldanus Einari, Fh. Mag. etRector scholae cathedr. Holensis. Holmiae 1777 in 8. 115 Neuere Geschichte der Polar, länder. ErfterTheil, oder: der neuem Geschicht? als einer Fortsetzung der alten Rollinschen; aus dem Franz. von Hrn. Richer, XXVll. Th. Berlin 1778 in 8. Il6 Dill! inauguralis de Lichene Islandico, Praes. Trommsdorff. Re(p. ReifTe. Erfurrh. 177g. 117 Die Isländische Edda. Das ist: die geheime Gctteslehre der ältesten Hyperboräer — im Jahr 1070 bis 1075 aus alten runischen Schriften edirl von Sänumd Froden, hiernächst i. I. 1664 durch ^ Resen, und nun in die hochtemsche Sprache mic einem Versuch zur rechten Erklärung übersetzt und edirt von I. Schimmelmann. Stettin 1778. in 4. In diesem Vcrzeichniß sind doch diejenigen Echrifv steller, die »mr bey Gelegenheit etwas von Island er? zählen, als Torfäns, Barcholin, Wormius, und andere neuere nicht mil ausgeführt worden. Auch der neulich zu Kopenhagen verstorbene Pros Andr- Schntte, hat in I)2Nnem»lk5 i,ß Koi'^e«; N2tur!iße «^ polirilk.e tois^i^ ning ,. Tb Kopenh. 1777 in z,, verschiednes von Island mit angeführt. Aus der Bibliothek zu Upsala findet sich auch ein sürtrefiiches Manuscript: Islands lagbok, d.i. Islands Gesetzbuch, in 4. in Isländischer Sprache/ wovon Celsius in ttiltnrm ^il)1iol^ec2e ^laüenlis, §. 21. S. 89- nähere Nachricht giebt. , IM" Erster Brief An den Herrn Professor und Ritter Bergman (*) Von den Wmkungen des Feuers in Island. Mein Herr, ich von einer der angenehmsten Sommerreisett <^^ durch die westlichen Inseln Schottlands nach Island und die Orkneys glücklich zurückgekommen bin, so ist es mir ein besonderes Vergnügen, Ihnen meine Hochachtung und mein Andenken schriftlich zu ver-sichern. Es kann Ihnen wohl nicht unbekannt seyn, wie Herr Banks und Doctor Solander, als sie im abgewichenen Sommer schon fertig waren nach dem Be.' schlnß des Königs und des Parlements eine neue Reise rund um die Welt anzutreten, auf eine der englälidi-schen Admiralität wenig Ehre bringende Art vor den Kops gestoßen wurden. Um inzwischen ihre Zeich ner Und die übrigen Personen, die sie sich zu ihrer Reise in die Südsee ausgesnchl hatten, zusammen zu behalten, faßten sie den Entschluß, eine andere Reise vors zunehmen. Sie konnten dazu wohl kaum eine bessere wähle,,, als die nach Island, und Sie, M. H. können sich leicht vorstellen, daß ob ich gleich beynahe schon einen Fuß in das Schiff hatte, um nach Schwee ') Dieser Brief ist ,m Jahr 1773 in den Upsallschen ZlitUM» N. z. 4. 6. 7. 8. gedruckt worden. 2 Erster Brief. den zurück zu segeln, ich mich doch nicht lange bedachte, ihr Anerbieten anzunehmen, sie auf dieser Reise zu be? gleiten. Ich war froh, in ein iand zu kommen, wo ich nicht nur hoffen konnte, viele Ucberbleibsel unserer alten Sprache zu finden, sondern wo ich auch gewiß war, die Natur von einer ganz ungewöhnlichen Seite zu Geficht zu bekommen. Ich habe mich in beyden Stücken keinesweges geirret, und nie konnte für mich eine glücklichere Ge-legenheit erdacht werden, als da ich diese Reise in Ge< sellschast der Herrn Banks *) und Solander thun *) Herr Joseph Bank» stammt aus einem alten Engländischen Geschlecht in Lincoln-schire her, wo er auch beträchtliche Gü? ter besitzt, die einige tausend Pfund Sterling Einkünfte brin--zen, und worunter auch eine der feinsten Bleyerz, Gruben in England ist. Da er, ohne Lotm »on der Krone zu ziehen, davon sehr anständig leben kann/ ss har er nach cngländischer Denlungöart es nicht der Mühe werth gehalten, für einen Tltel ober cm Band in Dienste zu gehen. Statt dessen hat er sich gänzlich Ider Naturgeschichte gewidmet, und alle seine Zeit, seine Bequemlichkeit und seine Einkünfte aufgeopfert, um darin neue Entdeckungen zu machen. Deefalle that er schon tm Jahr 17b), da er noch nicht zwanzig Jahr alt war, eine Reise nach Newfoundland und Labrador, und stellte im Jahr 1768 die Nelse um die Welt an, welche beynahe drey I«hr »auerte. Die von diesen Reisen mit nach Hause gebrachten Sammlungen sind von einem Kenner gemacht, der kein Gel» schonen durfte, und sie sind daher so groß als prächtig. Man arbeitet jetzt eifrig daran, sie in Kupfer zu stechen. Es giebt in England «och eine andere Familie, die auch Banks heißt, »ud die von einem schwedischen Banks, einem Sohn von Lars Bank» und einem Bruder des nachher in den Adelstand erhobenen Adlerstcdt herstammt Dieser Mann reiste nach Eiland als Bevollmächtigter einiger schwedischen Kaufleute, welchen die englänbischen Kaper während der Kriegsunruhen einige Schiffe weggenommen hatten. Er HM hernach tn England, und nahm, nachdem das Hanöveff Erster Brief. g konnte, welche Ihnen beyde zu bekannt sind, als daß ich nöthig hätte ein Wort weiter von ihnen zu sagen. Ich weiß es, M. H. daß Ihnen jede Nachricht willkommen ist, welche diejenigen Gegenstände betrift, A 2 rische Haus zur Regierung gekommen war, bey den Versuchen welche der Prätendent machte, Theil an dorilgcu polnischen Händeln, nlcht zwar eigentlich für sich si-lbft, sondern als ein guter einfältiger Mann, dessen sich das scbwcd!scheH)«>nisteri«tn zu bedienen für gut befand. Er kam darüber so gar 1717 in Arrest, woraus weil der Berg das Wasser an sich ziehe, und sey solches allezeit ein sicheres Merkmal eines bevorstehenden Ausbruchs gewesen. Sonst sind auch der Myvatn zwischen den Jahren 1730 und 1740 und der Kattlegia im Jahr 1756 wegen heftiger Entzündungen in diesem Jahrhundert bekannt. Doch ich will jetzt die feuer^eyenden Berge ver, lassen, um noch etwas von einer andern Würkung det Feuers zu sagen, die viel schöner, aber eben so wum derbar als erstere, und um so merkwürdiger ist, da man an keinem Ort, in der ganzen bekannten Welt, etwas findet, das ihr gleichkommt; ich meyne die heißen Wasserquellen , woran Island einen Ueberstuß hat. Sie haben einen verschiedenen Grad der Wärme, und werden in Ansehung dessen von den Einwohnern selbst in kttUgar oder warme Bäder UNd Hümr oder A 4 z Erster Brief. springende Quellen eingetheilt. Erstere findet man auch an mehrern Stellen in Europa; ob ich gleich glaube, daß sie au andern Orten, nicht zu allen den Absichten wie hier gebraucht werden. Man badet sich nämlich nicht bloß darinn seiner Gesundheit wegen, sondern sie geben hier auch Anlaß zu einer Art Galanterie. Die Armuth hindert den liebhaber seiner Schönen Geschenke zu geben, und die Natur reicht keine Blumen dar, woraus man an andern Orten Kränze bindet. Hier ist also der Gebrauch, daß er statt alles dessen ein dergleichen Bad wohl reiniget, und daß solches darauf mit dem Besuch seiner Braut beehrt wird. Die andere Art der angeführten Wasserquellen, verdienet grössere Aufmerksamkeit. Ich habe eine große Menge der/ selben gesehen, will aber hier nur von drey der merkwür-digsten etwas sagen. Bey LaugervatN, einem kleinen iandsee, derohngefahr zwo Tagereisen vom Heckla entfern: liegt und eine Meile im Umkreis hat, sahe ich die erste heiße springende Wasserquelle; und ich kann wohl sagen, daß ich da den schönsten Anblick hatte, der je gesehen worden. Es war ein ungemein klarer Mor, gen, die Sonne hatte schon angefangen, die Spitzen der nächst angranzenden Berge zu vergulden; der Wind war so stille, daß der See, worauf einige Schwäne siossen, so eben wie ein Spiegel war, und rund um demselben sahe man an acht verschiedenen Orten, den von den warmen Quellen aufsteigenden Dampf, der sich endlich hoch in der tust verlor. Aus allen diesen Quellen sprangWasser in die Höhe, aber eine besonders warf beständig eine Wassersäule, die 6 bis 8 Fus dick war, 18 bis 24 Fuß hoch in die tuft. Das Waffer war im höchsten Grade heiß und schmeckte Erster Brief. 9 ein Stück Hammelfleisch und einige lachsforellen, die wir uns darinn kochten, wie auch ein Schneehuhn, das in 6 Minuten fast in Stücken zerkocht war, ganz vonrefiich. Ich wünschte, M. H., daß ich Ihnen eine Beschreibung von dieser Stelle machen könnte, die ih, rer würdig wäre, aber sie würde doch allemal matt bleiben. Das ist wenigstens gewiß, daß die Natur keinem je ein ungezwungeneres lob ihres großen Meisters abgelockt hat, als ich ihm hier darbrachte. Zu Reikum war eme andere solche Quelle, wo wie man versichern wollte, das Wasser vor ewigen Jahren 6o bis 70 Fuß hoch gesprnngeu war; nun aber sprang es nach einem Erdsall, der fast die ganze Ocssimng bee deckte, rur 54 bis 6v Fuß zur Seile heraus. Man sahe hier eine große Menge versteinerter Blätter, wie auch etwas gediegenen Schweftl, wovou dort das Wasser so gar einen viel starkem Geschmack hatte als an irgend einer andern Stclle. Aber ich komme mit der merkwürdigsten zulehs, deren Beschreibung Ibnen, M. H. cben so unglaublich vorkommen dürfte, als sie mir vorkam; ich kann Ihnen aber versichern, daß alles die Wahrheit ist, denn ich sage nichts mehr, als was ich selbst gesehe», habe. Bey Geyser, nicht weit von Skallholt, einem der bischöflichen Sitze auf Island, sicht man einen der größten Springbrunnen, der nur anzutreffen ist, und womit die berühmten Wasserkünste zu Mmlt) und St. Clond, bey dem Winterkasten jn Cassel und zu Her-relchallsen im Hannöverschen, schwerlich in Veralt chung kommen. Man findet bier innerhalb den Um, kreis einer halben Meile, zusammen 40 bis 50 siedende Quellen, die, wie ich mir vorstelle, alle einen und IQ Erster Brief. denselben Ursprung haben. B?Y einigen ist das Wasser klar, bey andern dick wie lebmwasser; bey andern, wo es durch einen ganz seinen Oker durchgeht, blmroch, und noch bey andern, wo es durch einen hellen» Thon läuft, milchweiß. Das Wasser springt bey allen etwas in die Höhe, bey einigen beständig bey andern nur von Zeit zu Zeit. Die größte Quelle liegt in der Milte, und sie beschäftigte besonders unsere Aufmerksamkeit den ganzen Tag den wir hier zubrachten, von des Morgens um 6 Uhr bis den Abend um 7 Uhr. Die Röhre, wodurch das Wasser sprang, deren Tiefe ich nicht angeben kann, bielte 19 Fuß im Diameter. Oben hat sie ein Becken, das nebst der Röhre wie ein Kessel formirt ist; der oberste Rand des Beckens ist 9 Fuß einen Zoll höher als die Röhre, und dessen Diameter hält 56 Fuß. Hier springt das Wasser nicht beständig, aber doch des Tages sthr oft, und zwar, wie die leute in der Nach, barschaft versicherten, bey kaltem und schlechtem Wetter höher als sonst. An dem Tage, wie wir da waren, sprang das Wasser von 6 bis 11 Uhr Vormittags zu zehn verschie, denenmalen, jedesmal zwischen 5 und i a Klaftern in die Höhe. Bis dahin war das Wasser auch nicht höher als bis an den Rand der Röhre gestiegen; nun fing es allmählich an, auch das obere Becken zu füllen und endlich gar überzulaufen. Die leute, die wir bey unS hauen, jagten es uns, und es schien uns selbst glaublich, daß das Wasser bald weil höher springen würde als bisher geschehen war. Um also dessen Höhe mit aller Genauigkeu zu messen, stellce Hrrr Doctor Lind, Erster Brief. > ii der uns als Astronom auf unserer Reise begleitete, sei, nen Quadranten auf. Gleich nach 4 Uhr merkten wir, daß die Erde an drey verschiedenen Orten, und darunter auch auf ver Spitze eines etwa Zoo Klaftern von der Oessnung lie? genden Berges zu beben anfing. Wir hörten auch ein oft wiederholtes unterirdisches Getöse, gleich starken Kanonenschüssen-, und kurz daraufsprang eine Wasser-sänle aus der Oessnung hervor, die sich in der Höhe in verschiedene Strahlen theilte, und die nach der mit dem Quadranten angestellten Beobachtung 92 Fußhoch war. Nusere aroße Verwunderung über eine so ungewöhnlich starke Kraft des Feuers und der luft, ward noch da, durch vermehrt, daß viele Steine, d:e wir vorher in die Röhre geworfen hatten, nun mit dem springenden WaMr in die Höhe geworfen wurden. Sie können überzeugt seyn, M. H., daß niemand mit mehrern Ver,-gmlgen seinen Tag zubringen kann als wir hier thaten. Und in,der That wundereich mich eben nicht sehr darüber , daß ein dem Aberglauben so geneigtes Volk als die Isländer sind, sich einbildet, daß hier eine Oeff-Nung zur Hölle sey. Sie gehen daher auch selten eine solche Oeffnung vorbey, ohne in solche, und wie sie sagen: Mi Fandens Mllll, dem Te'chl ins Maul, zu spucken. Doch ich muß wohl endlich einen so schon zu langen Brief schließen. Nur will ich Ihre Geduld, M. H-, noch mit einer Sache auf die Probe sehen, die es ebenfalls verdient, näher gekannt zu werden. Die Na? turkundige haben allezeit, die so selten vorkommenden Und g^ßen Pfeiler, welche durch die Hand der Natur w Island und an andern Orten zubereitet worden, mit 12 Erster Brief. der größten Aufmerksamkeit betrachtet. Man hat sonst allezeit die bey t3/^/?lF c6,//eu^^ für die größten und ordentlichsten gehalten; allein wir haben auf unserer Reise durch die westlichen Inseln Schottlands, eine Stelle entdeckt, die den NiesendaMM weit über, trifft. Die ganze Insel Staffa, besteht blos aus derglei, ihen Pfeilern, die so ordentlich sind, als man sich nnr immer vorstellen kann. Sie scheinen völlig von eben der Materie zu seyn, wie die Irrlandischen, und haben drey dlS sieben Seilen. Jedweder Pfeiler ist von andern Pfeilern umgeben, die sich so dicht an ihm ans schließen, daß sich sehr wenig Naum zwischen ihnen befindet, welcher oft mit einer crystallisirten Rinde angefüllt ist. An den mchresten Stellen stehen die Pfeiler senkrecht, an andern etwas abhängig, und noch an am dern haben sie die iage, wie das innere Gestelle oder Zimmerwerk eines Schiffs. Der höchste Pfeiler war 55 Fuß und i Zoll lang, und jeder Absatz desselben l bis 2 Fuß. Hier ist eine Höhle, die bloß aus solchen Pfeilern besteht, und 367 Fuß lang, 5 3,7 breit und II7, 6 hoch,st. In dieser Höhle steht 5 Klafter tief Waffer, so daß man mit einem Boot leicht hinein fahren kami. Die Frage: Wie diese Pfeiler gebildet werden, ist schwer aufzulösen, allein cs ist mehr als wahrscheinlich, ja fast dürft? ich sagen, gewiß, daß sie Neberbleibsel eines alten Vulkans sind, wovon man an vielen Stellen in Schottland unläugbare Spuren hat. Sie müssen hier, M. H', die Geschichte, die HelvetlUs von dem Psar-rer und einem galanten Frauenzimmer erzahlt, nicht auf mich anwenden, welche zusammen die Flecken »M Erster Brief. tz Monde beobachteten, die jener für Klockenthürme und diese für ein Paar glückliche Verliebte ansahen. Ich weis gar wohl, daß man sich oft einbildet, das würk-lich gefunden zu haben, worauf man am meisten denkt, vder das man vorzüglich wünscht; allein ich versichere Ihnen heilig, daß ich hier nicht ohne die wichtigsten Gründe von dergleichen Entzündungen rede. Doch ich will es aufbehalten, bis ich nach Hause komme, und dann hoffe ich im Stande zu seyn, Ihnen desfalls völlig Genüge zu thun. 14 Zweeter Bticf. Un den Königl. Bibliothecar Herrn Gjdrwell. ^) Uctrecht den 22ften Jan. 177z.' Von Island überhaupt. /A^o wenig es Ihnen, M. H. nnbekannt seyn kann, ^w> daß Herr Banks und Doctor Solander im Verwichenen Sommer eine Reise »lach Island u. s. w. angestellt haben; so wenig durfte eS Ihnen auch unbe-wußs seyn, daß ich diesen Herren auf der Reise Gesellschaft geleistet habe. Ich darf es Ihnen wohl nicht erst sagen, was ich dazu für Ursachen gehabt habe; Sie kbnnen leicht selbst denken, wieviele verschiedene Umstände einen neugierigen Schweden dahin gebracht haben können, ein in vieler Absicht so merkwürdiqeS iand zu besehen. Ich selbst bin mit meiner Reise vollkommen vergnügt, und es wird schon hinlänglich seyn, um Sie davon zu überzeugen, wenn ich Ihnen einige wenige Nachrichten von dem ertheile, waS auf Verses ben unsere Aufmerksamkeit vorzüglich auf sich gezo/ gen hat. Wir segelten den 12ten Iul. vorigen Jahrs auf einem Schiffe von london ab, wofür monatlich 5) Dieser Drtel ist in X)n »Ilmiwna, nänin^ur 5. l. den neuen allgemeinen Zeltungen de< Jahrs »773, und zwar in N.5F, H9 und ü l zed ruckt. Zweeter Brief. 15 loo Pf< Sterling bezahlt ward. Außer Herr Banks, Doctor Solander und Mir, waren auch noch an: Bord ein Astronom, *) ein Capitain von der Admiralität, (ein durchaus braver Mann, er hieß Gore, und sein Name verdient auch dcssalls angemerkt zu werden, weil er, so viel min weiß, der einzige ist, der dreymal um die Welt gesegelt ist,) ferner ein l.iemcl>ant, drey Zeich? Ner und zween Schreiber, welche mit dem Schiffsvolk und den Bediente» ohugesähr 40 Personen ausc machten. Wir landeten erst bey Mrigth, und brachten zween Tage auf dieser Insel zu, die gleichsam ein klei-nes Paradies ist. Die Natur scheint hier nichts ge? spart zu haben, um sie recht schön und angenehm zu machen, und ich weis daselbst fast keine Stelle, von da man nicht die schönste Aussicht hätte. Auch die Ein-wohner sogar sind eben so beschaffen. Sie leben gleiche sam in einem kleinen Staat unter sich selbst. Sie sind nicht reich , aber sie wissen von keinem Bettler; alle sind munter, reinlich und dienstfertig; und man hat fast kein Beyspiel, daß sie sich mit einer Person ver? heyrachen, die sich nicht auf ihrer Insel niedergelassen hat. Von da giengen wir nach Plymouth, wo wir die Docken, die Magazine u, d. mit allem, was dazu gehöre, ,n Augenschein nahmen, und darauf segelten wir weiter in den St. Georgs-Kanal. *) Doct Jacob Lind, von Edinburg, der sich durch viele Ab, Handlungen in dm rkUosorckical llHnza<5t!on5 hekanm s" «lacht hat. 5 , . l6 Zwceter Brief. Wir hatten uns vorgenommen auf der Insel Matt ans land zu steigen, da es eine der wenigen Stellen ist, wohin die Runenschrift durch die Dänen gebracht worden, und die einzige, woman außer Norden eini/ ge unserer alten Runensteine findet; allein auf der See ist man nicht allezeit Herr von seiner Reise. Der Wind zwang uns. Man zur Rechten liegen zu lassen und unsere Fahrt nach den westlichen Inseln Schottlands fortzusetzen. Die Fahrt zwischen diesen Inseln ist die angenehm/ sie, die man sich nur wünschen kann, ob sie gleich, wenn man keinen guten Wind und keine gute lootsen hat, nicht die beste ist; denn im ersten Fall hängt man vott der Ebbe und Flnih ab, und im lehtern läuft man zwischen den vielen Klippen Gefahr. Das land ist übrigens so beschaffen, daß ich mich gar nicht darüber wundere, daß es sowohl einen Fin-gal als einen OßlMt hervorgebracht hat. Es ist nicht an diesem'Ort allein, wo wir Helden zwischen den Bers gen erzeugt sehen, und was kann leichter Dichter bilden, als das Rohe und Bezaubernde der Natur, das hier auf eine so einnehmende Weise vereinigt ist? Es würde zu weitläuftig seyn, wenn ich Ihnen alle die Inseln vorrechnen wollte, die wir besucht haben. Die merkwürdigsten sind OniMat) und ColMNs-kill wegen ihrer Alterthümer, S^'arba, wegen eines bekamu ten Waffergauges (vaccu-äraF) *)und Staffa, wegen der «) Vanu-är-lg jst eigemUch der Weg, den sick) das Wasser aus Wäldern und sumpfig«« Gegenden macht. Weil es slch langsam vorwärts ziehet, und sich oft umnerklich unter den« Moos mid dnn Grase fortziehet, nennt man es :ersuchen, in wie weit die Achnlickkeit Grund hat, die, wie e5 nur dem Gehör nach vorkam, zwischen diescn beyden Sprachen statt findet. Das ia«d hat etne Menge nordische Alterthümer an Schlössern, Bürgen, Grabhügeln, Gedächtniß-sieinen (V^m^cinm-) u. s. w. und das Volk, das sehr gut nnd über die Maaße gastsrey ist, hat eine Menge Gewohnheiten, die mit den bey nns auf dem tand? gewöhnlichen viele Aehnlichleit haben, als z. E., daß sie den ersten May feycrn *) u. s. w. Wir fthten die Re,se von diesen Inseln weiter fort, und kamen endlich den 28sten August auf Island an, wo wir bey Bcsftstedr, des berühmten SturlcMs ehemaligen, Wohnplah, Anl'er warfen. Hier kam es uns vor, als ob wir gleichsam in einer neuen Welt wa-lcn. Scatt der schönen Gegenden, die vorher unsere Augen belustiget hatten, sahen wir hier nichts anders als schreckliche Reste verschiedener Verwüstungen. Stellen Sie sich ein iand vor, woman von dem einen Ende bis zum andern, nichts als kahle Berge, deren Spihen mit ewigen Schnee bedeckt sind, »n.d zwischen ihnen Felder erblickt, die von glasirte» Klippen durch, schnmcn werden, deren Höhe und scharf« Ecken gleich, sam mit einander wetteifern, einem den Anblick des wenie gen Grases zu benehmen, das zwischen ihnen hervor? ') Van nennt diesen Tag lv3,- />/„/aF, 1e jcmi- cle nocte v»> in«' Diese» Tag, sagt man, ?«°//c ma,t ^ic^a mä>^ » i>e-«en, d. l. muß man Mark c>c> Menschen, die mau Nicht eigentlich unglücklich nennen kann, ob sie gleich das nicht kennen, was man an andern Orten Gluck zu nennen pflegt. Ich hrachte daselbst über sechs Wochen Mit dem größten Vergnügen zu, und beschäftigte mich damit, theils die Natur von einer ihrer ungewöhnlichsten Seiten kennen zu lernen; theils mir Nachrichten Yon Yen Einwohnern, ihrer Sprache/ ihren Sitten y. s. w. zu verschaffe«,. Was das erste anbetrifft, so habe ich davon in einem Briefe an den Herrn Professor und Ritler Verg-Man geredet, und ich zweifte nicht, herselb? werde Ihnen, wenn Sie es verlangen, solchen gerne mittheile" , *) von dem (chrigen will ich hier, folgendes an-führen: B ^ ') Herr Assessor Gjörwcll hat statt bessere durck eine fremde Hand einen'Auszug aus melnem Briefe a,n Hrn., Professor und 5.» Zweeter Brief. Sis wissen, M. H., daß Island zuerst im IXte» Jahrhundert von einer Norwegischen Colonie, worun/ ter auch ebenfalls viele Schweden waren, angebauet ward. Sie lebten in diesem Winkel der Welt lange in völliger Freyheit, endlich aber mußten sie sich denNor? wegischen Königen unterwerfen, und kamen hernach mit Norwegen unter die Herrschaft der Dänischen Köi nige. Sie wurden vormals von einem Admiral rei Ziert, der alle Jahr dahin kam, um alles gehörig aw zuordnen und abzumachen; nun stehen sie seit einigen Jahren unter einem Stiftsamtmann, der im lande wohnhaft ist. Diese Bedienung bekleidet jetzt Herr Ans Thodal, der vorher Dänischer gevollmächtigter bey der Gränzcommißion zwischen Schweden und Nor» wegen war, und sich verschiedene Winter in Stockholm aufgehalten hat. Die Isländer haben ein sehr gutes und ehrliches Gemüth; allein sie sind nicht so stark als mau vermu? «hen sollte, vielweniger sind sie schön; sie sind dabey so ernsthaft und mürrisch, daß ich mich sehr selten erinnere, gesehen zu haben, daß einer von ihnen gelacht hätte. Ihr meister Zeitvertreib bey müßigen Stunden ist, daß Reichsthaler, den der König für jeden getödteten Bären bezahlt, theils damit solche ih< ren Vieh keinen Schaden zufügen mögen. Der jetzige Statthalter Hai auch Rennthiere hinkommen lassen, aber von dreyzehn starben zehn unterweges, die übrigen drey leben mit ihren Kälbern, Es ist besonders, daß man dort keiy Holz zum Wachsen bringen kann, ja daß man auf der ganzen Im. sel kaum einen Baum antrifft, da man doch sichere Spuren hat, daß in alten Zeiten Holz ill Menge da ges wesen ist. So wächst auch dort kein Getraide, ob? gleich in fünf bis sechs Gärten, welches die einzigen siild, die auf der ganzen Insel angetroffen werden, Kohl, Petersilje, Rüben, Erbsen u. d. m. wachsen. Und nun auch noch etwas von der Isländischen iitt leratur. Vor fünf bis sechshundert Jahren waren die Isländer wegen ihrer Poesie und historischen Kenntnisse berühmt. Ich könnte unter ihnen viele Dichter new „en, welche die Heldenthaten Nordischer Könige be-sungen haben, und dem berühmten Snone Sturlesott hab?u wir das erste licht in unserer Schwedischen Hi-stone zu danken. Wir haben auch desfalls so vielen. Zweeter Brief. 23 Werth auf?.lte Isländische Urkunden und Schriften gesetzt, d.;ß sie alle aus dem lande gezogen worden, und jetzt don so selten sind, daß ich ungeachtet aller mir gegebenen Mühe, wahrend der ganzen Zeit meines Ausentt Halts daselbst, nicht mehr als vier bls fünf Isländische Handschriften zu scheu d^l'am. Mitten im lande ist unsere alte Sprache fasi noch ganz rein beybehalten worden, an den Küsten aber, wo die Einwohner mit Dänischen K^usieuten Umgang gehabt haben, weicht solche nwas von derselben ab. Einige sprachen gut Dänisch, die aber kein Dänisch verstanden, konnten eher mit uns Schweden als mit den Dänen auseinander kommen. Man findet auch dort drey bis vier Runen-Inschriften, aber sie sind alle neu und haben also keinen Werth. Ich habe schon vorher gesagt, daß die Isländer ein Vergnügen daran finden, ihre alten Sagen und Erzählungen anzuhören; und dies »stauch fast das einzige, was ihnen noch von dem Geist ihrer Vorväter übriggeblieben ist; denn jetzt haben sie nicht viele Poeten unter sich, und der größte Theil ihrer Priester verstehen wee nig, außer etwas latein, das sie in den Schulen erlernt haben, die in den bischöflichen Sitzen zu Skallholt und HoolMl angelegt sind. Einige von ihnen haben dock) auf cer Akademie zu Koppenhagen studirt, und habe ich dr?y recht geschickte Gelehrte, und besonders in dn, Nordischen Alterthümern sehr bewanderte Männer, daselbst kennen gelernt, nemlich den Bischof FilMUr Ionson zn SkMwlt, welcher eine Isländische Kirchenhistorie unter Händel! hat, den Probst Gunnar Paulson und den Rektor Halfdan Cjnarson zu Hoolum. Daß sie dort eine Buchdruckerey haben, kann wohl nicht unbekannt seyn. Wir kennen die zu Skallholtge; B 4 24 Zweeter Brief. druckten seltenen Aussagen von Olof TryWvajsons, L^ndnama, Grönlands und ChMendoms Sagen; allein das halte ich nie vermuthet, die Buchdruckerey hier so all zu finden als ich hernach erfuhr. Ein gewisser Schwede, mit Namen Ion Mathicson, führte zwischen 1520 bis 1530 eine Bücherpreffe Hieher, und dnickte schon i. I. 1531 das /^/'ev^/'/^m ^V/c/^,'«-^e/?/e. Ich habe so viele Isländische Bücher gesammelt, als ich nur auftreiben können; das seltenste dar, unter ist die Inländische Bibel, die i5 84zuHoclum in Folio gedruckt ist, auch hoffe ich, es werden fünfzehn bisher unbekannte Sageu nichmmwillkommen seyu. Sie sehen hieraus, M. H. wie angeuehni die Be? sthäftigungen gewesen, womit ich hier meine Zeit zuge> bracht habe, und ich habe sie um so mehr mtt Vergnüge», vorgenommen, da es lamer unbekannte Gegenstand« waven, womit wir zu thuu hatten. Sehen Sie nun noch hinzu, daß dies in Gesellschaft eines Banks und Solanders geschehen sey, davon d?r eitle, einer derwür-digsten Schüler unsers von Lmn6s, und ein muntrer Kopf mit dem besten Herzcu vou der Welt ist, der au? dere aber ein Manu von dreyßig Jahren, im höchsten Grad neugierig, bey aller Gelegenheit entschlossen und «»ermüdet ist, dor dabey einen freyen Umgang liebt, oft f?nh«rzig und zugleich ein Freund der schone» Künste und deS Witzes ist; so werden Sie es leicht einsehen, daß mich meine N^se nicht gereuen künue. Ich hatte mir schon beynahe mit dem Vergnügen geschmetchelt, HerruVanks und Doctor Solander im künftigen Jahr bey uns in Schweden zu sehen; allem nun werden sie auf nnige Zelt in England festgehalten, und ich beoaure recht sehr, daß Doctor Solander auf Zweeter Brief. 25 immer für sein Vaterland verlohren ist, sowohl wegen des allgemeinen Vertrauens, das er hier besitzt, als weil er bey dem Musäum eine neue und bessere Stelle bekonu Wen hat, als er bisher hatte. Ihre Reisen nach der Südsee werden im Apül oder May fertig/) und sie haben auch schon den Anfang gemacht, ihre auf der Reise gemachten Sammlungen in Kupfer stechen zu last sen, womit sie über sechs bis sieben Jahr genug zu thun haben werden, da solche nicht weniger als 2000 Kus pferplatten ausmachen dürften., Ich müßte selbst Namrhisiorie schreiben, wenn ich ihnen eine würdige Beschreibung ihrer Sammlungen wachen wollte, so fürtreftich sind solche. Sie besitzen über Zoao Fische und andere Thiere in Weingeist aufbewahrt, die grüßtentheils unbekannt sind, und Herr Archiater und Ritter von Anne^ durfte unter ihren Kräus lern, wovon sie mehr als ein Exemplar haben, und wovon ich sogar hoffe, daß eins nach Schweden kommen soll, »loch viele Materie zu einer neuen Mantissa sinden. Ich gedenke wenn ich Holland besehen habe, eine kleine Nebenreise in Deutschland vorzunehmen um den Herrn Hofrath Michaelis zu besuchen, und hoffe dann in kurzen mein geliebtes Schweden wieder zu sehen, wo ich in Person die Ehre haben werde u. s. w. B 5 *) Diese Seereisen hat D. Hawkesworth bekanntermaßen t. I. 1773 in ? B. in England mit vielen prächtigen Kupfern ans licht gestellt, und cs kam im folg. ,I. sowohl zu Paris ein franz. als zu Berlin eine deutsche Uebersehung ane Lichts dc» die Haude undSpenecsche Handlung an Schönheit nichts fehi len ließ. Es ist auch hernach ein Auszug daraus, imgleichen eine weniger kostbar^ Ausgabe veranstallm wurden. Der Ueberseyer. 56 Dritter Brief. Un den Herrn Kanzleyrath und Ritter I h r c. Stockholm, den 2osten Iun. 177z. Von dn' Beschaffenheit des Landes. A)eine Pflicht ist mir angenehmer, als wann ich jetz( ^V dem Befehl des Herrn Kanzleyraths und Ritters gemäß, einige Nachricht von Island, dessm Alterthum mern, und was mehr dahin gphcrt, geben soll. Da ich das Glück gehabt habe^ das land selbst zu sehen: so kann man mit Recht von mir erwarten, daß ich die Kenntniß, yie ich mir davon zu herschaffen imstande gewesen bin, auch gerne andern mittheilen werde, untz, eck würde mir zu eiuem besondern Vergnügen gereichen/, wenn ick) dadurch zugleich den mir von Ihnen gütigst ausgegebenen Fragen ein Genüge zu thun, im Stanytz wäre. Island wird nnt Nccht unter die größten Inseln in der bekannten Welt gerechnet. Es ist beynahe s?chs-zig Meilen lang, und dessen Breite erstreckt sich übet vierzig schwedische Meilen. Die brauchbarste umer vielen davon verfaßten Charten ist diejenige, welche die Herren EnchsscN und SchötMMg im Jahr 1771 verfertiget haben, ob solche gle»ch noch m mancher Absicht einige Verbesse-Wygen bedarf. Dritter Brief. 27 Bejsestedr im südlichen Theil des landes nicht weit vcn Hafliefiord, liegt nach Horrcbows Angabe in seiner Beschreibung von IeldNd' unter dem 64 Gr. 6 Min. der Breite und dem 41 Or. der länge nach der Swckholmschen Mittagslime; und hat also fast gleiche Polhöhe mit Hemösand^ Einem Reisenden fällt das land zwar »licht anqee nehm in die Augen, aber es stellt ihm doch Gegenstand« dar, die in vieler Absicht gesehen zu werden verdienen. Denn ausser einer unzählbaren Reihe von Gebirgen, die dasselbe wechselsweise durchstreichen, und wovon einige wegen ihrer Höhe mit beständigem Eise und Schnee bee deckt sind, sieht man zwischen solchen kahle und von allem Holz entblößte Felder, worüber sich oft eine lava viele Meilen weit erstreckt. Dies kann nun zwar freylich so wenig das Auge ergötzen, als es sonst irgend wozu nutzen kann; allein es seht doch von der andern Seite einen aufmerksamen Zuschauer in die größte Verwunderung, da er so viel redende Merkmale von der schrek-lichen Würkung feuerspeyender Berge erblickt. An den Küste«, ist das land am mehresien bewohnt, desfalls ist es aber doch weiter hinein nicht öde und verlassen, sondern man trifft allenthalben bald nahe bey-einander weiter bald in weiterer Entfernung Höfe an, die alle ihr dazu gehöriges Eigenthum haben, das meh-rencheils in Wiesen besteht, imgleichen hier und da in «migen mit Buschwerk bewachsene Hügeln, dem sie den Namen von Holz geben. Auf der ganzen Insel giebt es keine Stadt, ja nicht einmal ein Dorf, sondern bloß einzelne Höfe, wovon doch einige aus verschiedenen Wohnhäusern bestehen, sowohl für den Besitzer desHofes selbst/ als dessen Ein- 28 Dritter Brief. lieger, (^ea- /e)^//„l6nn) die von dem Bauren Haus und Weide für erne zwischen ihnen verabredete An.' zahl Kühe, Pferde Und Schaase bekommen. Auf den Höfen einiger Bauren die sich besser stehet», findet wan auch sogar bisweilen Wohnungen für Taglöhnet (/^//5/^1/?) die für Tagelohn arbeiten, Alle Höfe gehören entweder dem Könige oder der Kirche oder dem Bauren zu.") Ich will hier deti Preiß zweeiier solcher Höft anführen, die kurz vor unserer Ankunft im lande verkauft waren, damitPian de>, Werth derselben daraus abnehmen möge. Der eine Hof, wo zehn Kühe> zehn Pferde und 4OoSchaa-fe gehalten werden konnten, ward für i 20 Reichsthaler verkauft, und der andere> der zureichliche Weiße für'.zwölf Kühe, achtzehn Stücken junges Rindvieh über ein Jahr alt, das noch lncht gekalbet hat, (,//1-Fnö>) acht Stiers, vierzehn Pferde und ZooSchaa? fe hatte> kostete 16c» Netchsthaler/ An einigen wenigen Orten haben <5e bey beni Hau? se kleine umzäunte Plätze, worinn Kohl, Petersilje, Spinat, Rüben, Patientia, Kartoffeln, Flachs und Hanf nebjl einigen andern eßbaren Kräutern wachsen^ Fruchtbäume aber sucht man vergebens, worüber maii sich wegen der hier gewöhnlichen heftigen Stürme und Orkane eben nicht wundern darf^ Diese has ben Anlaß gegeben, daß einige Stellen auf Island so,-gar den Namen, /^ei/^///a (Wenerkiste) bekommet *) Um zu zcigm, in welcher Verhältniß diese Höfe zwischen ih« nen getyeilt sind, will ich emen Auszug aus Islands Land-Buch vom Jahr 169^ anfühl-cn, das mir in die Hände ges fallm ist. (Hiebey eine Tabelle.) 2(! paß. 2.8. Auszug aus Islands Landbucb vom Jahr 1695. 29bisz2 Von den Höfen in diesen Sysseln gehören. (3 <-« » <-: T-l» c> <»« <^ !!>< O. <»> «^ ^n z 3 <», (^ ?> <^> r> 0. » ?> 0 r2 Zahl der Höft. Dem Könige ? 2.2 2.5 2 6 21 21 85 40 82 45 6 4 —— /13 Skalholts - Bischofsstift - 6 2 37 4 3 1 4 l3 32 2O2. — 304 Holums - Bi? schoststist .- 39 196 6l 49 ------- 345 Kirchenacker - '4 9 67 44 18 24 38 64 46 14 )3 55 8l 8 64 )2 —— 640 Priesteracker ? 3 2 9 4 2 3 4 IQ l i4 IQ 13 14 ^3 6 6 -------14c» Predigern die emeriti sind 1 2 4 2 2 5 I 3 t 12 4 7 3 —. ^^. Den Armen sind zugeschlagen - 1 1 1 2 1 I 2. 5 2 ^^^ 16 Zum Hospital - 1 1 1 1 4 Den Ballren .- 11 36 59 i 23 149 132 l6i 66 145 IQ4 131 134 187 47 153 9l -------1847 Summa — I44 I2.s 32Y 32'; )a6 357 183 268 347 -------4058 Dritter Vrtef. »53 wen haben, und sie waren Schuld daran. daß die Granen und Tannen, die der Herr Stiftsamtmann Thodal gepflanzt hatte, sobald sie nur eine Elle hoch waren, an der Spihe gleichsam wie verbrannt aussäe hen, und zu wachsen aufhörten. Daß vordem Holz in Island gewesen seyn muß, sieht man daraus, daß unter andern in den sogenannten ^n Gelegenheit gefehlt hat, darüber zureichliche Beobacht lungen anzustellen; da man ferner Ursache Hai zu ver^ muchen, ein Baum würde bey einem so heftigen Feuer gleich zu Asche verbrannt seyn, obgleich das GegetH theil auch möglich seyn kann, wann er in einem AugeN' blick umgeworfen, bedeckt und gleichsam erstickt wo^ den; so wage ich es kaum, diese Meynung für ein< Muthmaßung auszugeben. Es ist sogar noch ein anderer Fall möglich. T^ Bäume können durch ein Erdbeben umgeworft" und darauf mit heißer Asche eines brennenden Berges bedeckt worden seyn, so wie es zu HerculanUltt "^ Dritter Brief. 35 iw andern Oerter geschehen ist, wo ganze Städte dieses Schicksal erfahren haben. Daß es also würklich vordem auf Island ansehnliches Holz gegeben, kann man wohl schwerlich läugnen. Ja man hat noch kleine mit Holz bewachsene Felder als lu Hallarmstad, HuuscfeldundAa, und an mehren Orten; aber Nadelholz findet nmn garnicht, und die Birken sind höchstens 4 bis 6 Ellen hoch und 3 bis 4 Zoll dick. Daran theils eine schlechte Wirthschaft, lheils die Verheerung schuld ist, welche das Feuer, die Orkane und das Grünländische Treibeis anrichten, tetz, leres hat verursacht, daß man zu Stadar-Hrauns eyri und Kiolfjeld ganze Stücke»» landes voll verdorr, lrr Birken erblickt. Da die vorräthigen wenigen Birkenzweige zur Feu, lung lange nicht hinreichlich sind-, so gebraucht man in Ermangelung des Holzes Torf, Heidekraut, Wacholder und Affen beers (Nmpccrum nißluln) Stauden. An andern Orten bedient man sich der Knochen der Thiere und der Fischgräten? die mit Thran beschmiert Werden, imgleichen auch des gedörrten Kuhmistes,") Welcher den Winter über auf den Wiesen gelegen hat. Und endlich des Treibholzes. Treibholz bekommt man alle Jahr in Menge, besonders bey Langanäs auf der nordöstlichen, bey Hornstrand auf der nordwestlichen, und allenthalben aus der Nördlichen Seite des landes, man trifft auch darunter verschiedene Arten von Holz an. Der größte Theil ist C 2 ) Er wlrd lm Sommer gesammelt und Rlynlngur genannt. Van bedient sich dessen auch tn etnem Thetl Iütlands, wo m»n «Nlyna nennt. Z6 Dritter Brief. Tannen? aber auch außerdem Gran- linden - Weiden (3a1ix caprca) und Korkholz, nebst zwo rothe Arten Holz, die man in Island /n«^ a^/?e und ^^le/6 nennt, und wegen ibrer Farbe und Härte zu allerhand feinen Arbeit gebraucht. Es kommt vermuthlich aus der nördlichen Tartarey; und ein großer Theil desselben kommt aus Virginien und Carolina. Was den Ackerbau anbemssc, so kann man aus vielen Stellen der alten Isländischen Erzählungen, wo dessen gedacht wird, abnehmen, daß vordem in Island Getraide gewachsen sey. In neuern Zeiten hat man auch Versuche damit angestellt, allem sie habm wenig eingebracht. ' Herr Stiftshauptmann Thodal säete im Jahr 1772 ein wenig Gerste, die sehr frisch wuchs , allein kurz vorher, ehe sie eingeerndtet werden sollte, kam ein star? ker Wmd, der alles so z?rstöne, daß man blos hie und da ein Korn wieder finden konnte. Wenn man nun außerMesen Orkanen oder vielmehr starken Winden, noch den oft im May oder Iunius ein-faUenden Frost in Betrachtung zieht; so sieht man el»»e Menge Schwierigkeiten, die sich dem Aufkommen des Ackerbaues in Island widersetzen, kann solcher unge-achtet aller dieser Hindernisse dennoch empör kommen! so muß es gewiß unter dem für die Wohlfahrt des lan? des so besorgten und unermüdeten jehigen Sliftsam^ mann geschehen, der sich nedst der Regierung die größte Mühe darum giebt. Die starken Winde und das Grönländische Treibeis, welches das i.and alle Jahr heimsuchet, halte ich also für die Ursachen, woher sowohl der Holzwuchs abgi< Dritter Brief. z? «lomnien hat, als alle spätern Versuche zur Einführung des Ackerbaues fehlgeschlagen sind. Dies Eis kommt nach und nach, allemal mit östlichem Winde, und oft in solcher Menge angetrieben, daß es auf der nordwestlichen S>ite der Insel alle Meer-busen, und das Meer selbst, so weit man es absehen kann, anfüllt, und bisweilen treibt es auch nach andere Ufer. Die meiste Zeit kommt es im Januar an wld geht im März wieder weg. Bisweilen aber kommt es nlcht eher als im April ans land, liegt dann daselbft sehr lange und thut vielen Schaden. Es besteht theils aus großen Eisbergen (^//-/'^a/",) die bisweilen 60 Klafter hoch seyn sollen, und ihre Ankunft durch eln- starkes Getöse verkündigen,") theils aus Eisschollen, lM/,/-^) die i bis 3 Klafter dick sind. Die letzter» schmelzen bald; dje ersten aber kön-Nen viele Monate über liegen, und thun alsdann sehr große und für das land schädliche Würkung. Sie verursachten in den Jahren 1753 und 1754. eine so starke Kälte im lande, daß Pferde und Schafe von derselben eben sowohl als wegen des Mangels a,r Futter todt dahin fielen. Man sahe Pferde an lo>«m Vieh nagen, und die Schafe fraßen sich einander die Wolle ab."') Im Jahr 1755 fror das Waffer am Ende des Maymonats in einer Nacht einen Zoll, fünf Cz ..) Der englaudische Capitain Phips erzählt in semer Reise nach ^"^rbpol ,77;, daß er einen Eisberg gesehen, der ^c^Fliß hocl) aber die Fläche des Wassers und 2.4 Klafter tief auf dem Grunde gestanhm habe. .. ° ^ ^ bisweilen anch eine Krankheft unter den Schafen; allein bey diestr Gelegenheit waren sie fast alle Möthiget, auf du A« »hre Nahrung zu suchen. 38 ^ Dritter Brief. tinien dick. Den 26sten Iunius des Jahrs l?<»6< siel eine Elle hoch Schnee, und es schneyete fast den ganzen Julius und August durch. Das Jahr darauf fror es am Ende des Mayes und zu Ansang des Iunius im Mittag aus sehr stark, wovon der Wiesewachs st viel Schaden nahm, daß die Einwohner wenig oder gar tem Winterfutter für ihr Vieh bekamen. Gemeiniglich pftegt auch darauf eine Hungerenoth zu folgen, woran man in den Isländischen Chronicken viele Erenu pel findet. Außerdem kommt auch jährlich mit dem Eise eine bald größere, bald geringere Anzahl Bären, die besonn ders unter den Schafen vielen Schaden anrichten. Die Isländer pstegen daher, um dies zu verhindern, einen solchen Gast, sobald er sich sehen läßt, zu todten, oder sich auch Mann für Mann zu versammeln und ihn wie/ der zurück auf das Eis zu jagen, womit er auch oft vom tande wieder abtreibt. In Ermangelung des Schieße gewehrs bedienen sie sich dabey oft der Spieße. Die Regierung selbst sucht das Volk auf alle Art dazu zU «rmuntern, indem sie für jeden getüdteten Bäre'l 10 Reichsthaler Prämium oder Schießgeld bezahlt/ und noch dem, der ihn getödtet hat, noch dazu die Haut abkauft, die ein Regal ist, und an niemand als an den König verkauft werden darf. *) ! Daß dies Treibeis größtentheils aus Salpeter be? stehen solle und zur Verfertigung des Pulvers gebraucht werden könne, ist beydes gleich ungereimt; und doch ») Als etwas besonders kann man bemerken, daß die KaufieF vordem lebendige Bären von Norwegen nach Island gefüh^ haben, deren Fleisch das alte Kirchengeseh den Isländern a»u essen erlaubt«. S. Rristin inn Xi hat es einige gegeben, die solches haben behaupten wollen, welche zu widerlegen es aber nicht der Mühe werth ist. Noch muß ich zwo andere große Unbequemlichkeit ten, den Island unterworfen ist, hier anführen? nein, lich die mcht ungewöhnliche Skrida und SlÜöftod. Das erste ist, wenn große Stücken eines Berges her? abstürzen, und die unten am Fuße desselben liegend« iändercyen und Häuser zerstöre». Dies geschah im Iabr 1545, wodurch in Vatlidal der ganze Bauer? hof Skidestedr verwüstet, u»d dreyzehn Menschen lebendig begraben wurden. Das andere hingegen ist eine Würkung der gewaltigen Menge von Schnee, der die Gebürge bedeckt/wenn er in großen Klumpen herunter rollet und vielen Schaden tlM. So wurden dadurch im Jahr 1699 "l der Nacht zween Höfe in Kiosar Syjsel mit Mnschen und Vieh zerstört und überschüttet. Das Klima ist sonst nicht ungesund, denn die gewöhnliche Wärme ist w.der besonders stark, noch oie Kälte ungewöhnlich strenge. Doch hat man Bey: spiele, daß das Quecksilber im Farmhcitischm Ther-womeler gai-z bis in die Kugel gefallen, welches 24 Grad unter den Geftierungspunct ist, da es zu anderer Zeit bis 124 Grad gestiegen war. Es läßt sich nicht mit Gewißheit saaen, in wie weit die Kalte in neuern Zeiten dort ab oder zugenommen habe, da niemand vor Horrebow i. I. 1749. Wetterbeobachtungen daselbst angestellt hat. Der Probst Glldlaug Thorqeirsson hat solche nach ihm fortge-seht. Vom Jahr 1769 an, hat Herr Eyolfr Ion-svtt, der vorher Mitgchülfs des ObfervaiorS auf dem C 4 4 Jahren, in welchem Island von .Irrlandischen, Orkn-yischen und Norwe, Zischen Kolonisten bevölkert ist. Es wird nicht übel in Gatt« rers historischen Journal IX Th S. 267 durchLandbevölke, rungsbuch übersetzt, der Uebers. 44 Vierter Arief. nannt worden. *) Sie glauben mit voller Sicherheit bezeugen zu können, daß diese engla>idljche Kolonie zu Ansang des fünften Seculi dahm gekonwlen sey *"); allein es wird wohl das sicherste seyn, sich über eine Sachs/ die in so viel Dunkelheit eingewickelt ist, gar nicht heraus zu lassen. Man hat inzwischen Ursache zu vermuthen^ daß den Engländern und Inländern dies tand, lange vor Anfunfe der Norweger daselbst, wiewohl unter einem andern Namen bekannt gewesen sey, denn der berühmte Be>a bezeichnet es zu seiner Zeit ziemlich genau *"). Doch w,r wollen, ohne uns bey diesen ältesten Einwohnern Islands, zu verweilen, zu sehen wie die Norweger dazu gekommen, sich dort nie-? derzulajsen. Davon geben uns verschiedene Isländische Sagen Nachricht; wir folgen hier aber besonders dem iandauama Bot, das von der Ankunft dieser neuen Kolonisten handelt. Naddoodr, s) ein derühmter Seeräuber, ward i.I. 861 auf seiner Rückreise von Norwegen nach Fers rö, durch den Wind ^ahin geworfen, und nannte daK tand Snto-land (Schneeland) wegen des vielen ,*) Man kann nicht mit Gewißheit sagen, wo sie nach Ankunft der Norweger geblieben sind, ich kann mich auch nicht erinnern, l). ^mur«c. S>lZ8. """) Beda starb im I. C. -^5- Iu Olsf Tryggr Saga im 2TH. S. iQ ber Sk'ilholrschen Edition findet man folgende Stelle aus Bcoas Schriften ins Isländische überseht: I'an-, lum ll!a ilillita I Nllllgnma äili^r, On. I^ulke jllic solilirio »eüiv» Ns>6le5» er miUi comra l?«l brumätu äiez. f) Landn. bok. S. H. Vierter Brieft 45 Schnees, womit er die dortigen Felsengebirge bedeckt fand. Er hielt sich dort nicht lange auf, rühmte aber doch das land bey seiner Znrückkunft so sehr, daß Gare dar Suafarsson, ") eln Schwede, der sich in See« land niedergelassen hatte, durch Naddodds Bericht anfgemunteAward, es i. I. 864 anzusuchen. Er segelte rund um Island herum, und nannte es daraus Gardarsholmur (Gardarsinsel.) Er blieb den Winc ter über auf Island, und begab sich im Frühjahr dare auf nach Norwegen, wo er die entdeckte Insel, als «in sehr angenehmes gutes und mit Holz bewachsenes iand beschrieb. Dies machte in einem der berühmtee sten Seefahrer ftiner Zeit, Flocke, einem Schweden von Geburt, die Begierde rege, auch eine Reise dahin zu versuchen. Da man aber damals noch keinen Com« paß (auf Isländisch Leitharsteili) hatte, so nahm er drey Raben an Bord, um sich ihrer dabey zu bedienen. Unterwegens besuchte er erst seine Freunde aufFerrö, Und nachdem er von da etwas weiter nach Norden gesegelt war, ließ er einen von den mitgenommenen Raben stiegen, der nach Ferrü zurücksiog. Einige Zeit hernach ließ er den zweeten stiegen, der aber wieder nach dem Schiff zurückkam, da er nirgends tand sahe. Endlich glückte der Versuch besser, als er den dritten Raben ausließ, welcher seinen Flug nach Island nahm; bald darauf spürten sie auch iand, und liefen einige Tae ge nachher dort wirklich ein. Floke hielte sich hier wit stiner Gesellschaft den ganzen Winter auf, und weil er- an der nordlichen Seite viel Treibeis fand, nannte er das land Island, welchen Namen es seit der Zelt immer behalten hat. ') Landn, bok. S, 5. 4s Vierter Brief. Als sie aber im folgenden Sommer nach Norwo gen zurück kamen, machte Floke und diejenigen, welche mit ihm gewesen waren, von diesem lande eine ganz verschiedene Beschreibung. Wenn von der einen Sei, te Floke es als ein sehr schlechtes land beschrieb; so rühmte es dagegen Thorulft so sehr, daßO behauptete, es tröpfle Butter von jedem Halm« daselbst, daher er auch den Beynahmen Thorulfr Smior, das ist But, ter-Thorulfr bekam. Nach dem was bisher erzählt worden, findet man keine weitere Spur einer dahin angestellten Reise, bis Ingolft und sein Freund Leift eine solche i. I. 874 unternahmen. ^) Sie funden bey ihrer Ankunft, daß man das land nicht zu viel gerühmt hatte, und beschlos, sen, nachdem sie den Winter auf der Insel zugebracht hatten, sich dort künftig ordentlich niederzulassen. In<-golfr begab sich darauf nach Norwegen zurück, um al, les anzuschaffen, was ihnen bey der bevorstehenden Ver, änderung, da sie sich in ein neues land begeben wollten, nöthig seyn konnte, und Leift gieng inzwischen nach England in den Krieg. Nach vier Jahren trafen sie sich wieder auf Island, jener mic vielen mitgebrachten teuten, und der nöthigen Gerächschaft zum Anbau des tandss, diesen mit den erworbenen Schätzen. Seit der Zeit kam immer mehr Volk dahin, so daß die In-sel innerhalb 60 Jahren völlig bewohnt war, und Kü-nig Harald, welcher durch sein hartes Verfahren gegen die kleinen Unierkönige (A//^ /it?/tt^a/na) und die Mächtigen in Norwegen, nicht wenig dazu beytrug; mußte zuletzt den Befehl ergehen lassen, es sollte sich «) Landn. Bok lmgl. Angrim. Ion. Torfaeus, Finneus und an, v,re. Ferner Annal. Isl. Bemm Landedeck. T. 2. S. ,37. Vierter Brief M keiner aus Norwegen nach Island begeben, ehe er dem Könige ein halb löchig Mark Silbers bezahlt hülle/) Um dadurch wenigstens einigermaßen die starken Auswanderungen zu hemmen, die sein Reich schwächten. **) Der größte Theil dieser Einwohner kam also zwar aus Norwegen, sie hatten aber doch viele Schweden und Dänen mit sich in Gesellschaft. Unter den ersten will ich hier aus dem Landnama Bok, und zwar aus der in Skallholt gedruckten Auflage, folgende anführen: IngitMllldur, Iarl im Gothischen Reich, ein Abkömmling von Bore, Gores Bruder, S. 90; nebst Iorundr, Ejvindr Sörkver, Asmundr, Hvate-fridleifr, seinen Freunden, und FridMUNdr, Bod« var, Thorer Refskegg und Ulfkell seinen Sklaven, S. 90; Thordur, welcher von Vaters Seiten im fünften Gliede von Ragnar Lodbrock abstammet«, S. 102 ; Thordur Knappur, Biorns zu Haga natürlicher Sohn, uebst Nafar Helge, S. 104; Bruni Hin Hviti, Hareks Sohn, Iarl in Upland, S. 104; ThormodurHinRami,S. ic>5;Biörn Rolfsson aus Künigl. Geblüte, S. 105; HelgiHm Magri, S. 107; Thorir Snepill, ein Sohn Io-runs, lagman ThorgNys Tochter, S. "7, und Gardarsuafarson. Außer diesen gedenkt auch Are Frode, eines mit Namen Olafr, der mit König Harald selbst von einem Geschlecht war, eines Hrollan-gur, eines Bruders Rolfs, des ersten Herzogs in der Normanoie, welcher seinen Ursprung von dem Schwe? dischen König Gore, einem Großvater von Gylft her- ') Ein Marck ist 16 kotk, gleich 8 Rthlr. W Vierter Brief. leitete. Torfaus nennt einen Schweden, Bodvar, der sich in Island niedergelassen habe, und ein Ab/ kömmlmg von der Prmzeßinn Goja, einer Schwester Oore war, aus welchem Geblüts auch eben der Floke abstammte, von dcm Island seinen jetzigen Namen en halten hat. *) So fuhrt auch DallN in der Vorrede zum ersten Theil seiner Geschichte des Reichs Schweden aus Peringsköld und Björner folgende ant Snöbjöm, Björn Ostrane, Grim, Orm We-dorm, Björn und GriMkill, mit ihrer Muuer Helga, Hnalds Tochter, Varder Snefällsas, Barder Wikwg, Bnmle, Hjelm, Göte, Skölder Svenske, Glamer, Wafur Helge und Slättub-jöm. So oft eine Colonie dahin zog, eignete sich der Vornehmste in Gesellschaft, einen so großen Theil des tandes zu, als er nur konnte, und überließ nach Gut/ dünken etwas davon seinen Gefährten, deren Haupt er unter dem Titul Godi war. Doch zu einer Zeit, wo Räuberey und Gewaltthätigkeit zur See und zu lande für Tapferkeit und Tugend gehalten ward, konnte unter den verschiedenen Anführern die nachbarliche Freund fchaft nicht lange dauern. Man findet allenthalben in den Isländischen Sagen Beyspiele angeführt, wie sie sich einander aus dem Felde geschlagen haben. Um solchen Gewaltthätigkeiten zuvorzukommen, ward i. I. 928 ein sogenannter kaug-saugumadur erwählt und demselben viele Macht und Würde ettheüt. Dieser führte allemal das More 5) S, L««erbrinZ< Swea Ms Histeria Ch. l. H. y. Vierter Brief. 49 Wort bey ihren allgemeinen Berathschlagungen, sprach »n zweydeutigen und schweren Sachen das Urlheil, und wachte die neuen Gesetze, wann solche vom Volk ge? billiget und angenommen waren, öffentlich bekannt; doch hatte er keine Macht, ohne Einwilligung und Bey? fall der übrigen, Gesetze zn geben. Er forderte daher, wenn es die Umstände verlangten, die Hauptteute zusammen, und nachdem sie sich untereinander berathschlaget hatten, so stellte er das, was die Mehrheit beliebte, dem Volke vor, welches darinn willigen Mußte, ehe es als ein Gesetz angesehen werden konnte. Die Hauptleute oder Anführer achteten sein Ansehen doch eben nicht sehr, weil er von ihnen gewählt war, Und sein Amt nicht länger behielte als ihr Vertrauen dauerte. Ihre erste Regierungsform war also eine verwischte Aristokratie und Demokratie; allein alle dadurch geWachten Veranstaltungen, waren doch nicht im Standt die Ordnung unter so vielen Hauptleuten zu erhalten, die zwar von gleicher Würde, aber ungleich gesinnt und Ungleich machtig waren. Nichts war daher gewöhnlis Her als Uebertretung der Gesetze und Gewaltigkeit. Ich ^ führten offenbare Kriege miteinander, wie wir danntt 'n der^/?i//'/,/,A6 /^ Exempel angeführt fi.iden, da von beyen Seiten l Hoo Mann und 20 Schiffe gegen «inander aufgestellt worden. Viele der schwächsten Hauptleute mußten einem stärkern gewonnen Spiel geben, und die Macht fiel also in die Hände einiger we, ^igen Personen, welche solche mehrentheils zur Unterdrückung ihrer tandsleute und zum Schrecken d»r Menschlichkeit mißbrauchten. D §o Vierter Brief. Unter allen diesen innerlichen Unruhen, waren sie doch völlig frey vom Norwegischen Joch, ob gleich die dortigen Könige, von Harald Harfagers Zeit an, diese in ihrem Schooß Erzeugte, aber nun von ihnen getrennte, neue und mächtige Republik, mit neidischen Augen ansahen. Doch mußten sie auch endlich das Schicksal erfahren, das allemal gewöhnlich, ja fast unvermeidlich bevorsteht, wo die^ Freyheit in Zügel, losigkeit und Patriotismus in Eigennutz ausartet; nem-lich, insgesammt unter ein Haupt gebracht zu werden. Der größte Theil derselben unterwarf sich im I. 1261 dem Schuh König Hakalls, und erklärte sich, ihm gegen gewisse festgesetzte Bedingungen, Tribut zu bezahlen. Auch die ^übrigen folgten i. I. 1264 ihrem Beyspiel. Nachher ist Island zugleich mit Norwegen an die Dänische Krone gekommen, welche der Regierung darüber einem Stiftsamtmann auftrug, der die meh-reste Zeit nur einmal des Jahrs dahinreisete, um nach allem zu sehen, ob er gleich nach seiner Instruction sich dort allezeit aufhalten sollte. Da das land durch die lange Abwesenheit dieser Befehlshaber unglaublich litte, so ward vor einigen Jahren aufs neue beschlossen, daß der Stiftsamtmann sich hier beständig auft halten, und zwar auf dem Königlichen Hose Ves^ sestedr, wo der alte Snorre Sturleson wohute, seinen Sitz haben sollte.") Unter ihm steht ein Amt? ») Ales« Nedlenlmg verwaltete, wch<>, ^icoolv machtigte gewesen war. Er ist eln «„gemein geschickter Man" der sich um Island äußerst verdient macht, indem er auf dl» Aufhelfu"g dee Landes nnabläßigen Fleiß wendet. Er h^ j4Mch IH02 Netch«h<»ler BesoldMH. Vierter Brief. 5« Wann,*) zween lagmänner, einlandvogt*") und ein Nnd zwanzia Syßelmänner. ^'") Vormals mar das land in vier Fiordungar, oder Viertel eingetheilt, deren jedes sein eignes Gericht hatte, woraus bey ihren öffentlichen Zusammenkünften ein Gericht unter dem Namen FiordUNgs-doeme fore Wirt ward. Da aber die gemeine Sicherheit noch ein Öbergericht zu erfordern schien, wohin sich der leidende Theil durch Appellation wenden könnte; so ist etwas. Nach Einführung des Christenthums, ein Fimtar doeme «rrichtet worden, welches Tribunal aus den vorherge-Nannten vier Gerichten und einigen Predigern be. stand. Jetzt werden alle Sachen zuerst beym Härads-thing oder Districtsgericht abgemacht, davon kann appellirt werden an das Al-thing oder allgemeine Gericht, daS jährlich den 8ten Julius zu Thingvalla gehalten Da *) Der fehige Amtmann ist Hr. Olafr Stephansion, ein ge< grbohrner IMndcr, der seinem Vaterlande auf alle Art Ehre »Nacht. Er hat jährlich 402 Rthlr. Besoldung. Diese bey, d« Herren übcchäxften uns mit Höflichkeit, und sind lebende Beweise, daß die Gastfteyhclt in Island noch wie vordem ^heilig ist. ) Auch der jetzige Landvolgt Skule Magnusen hat sich um Island nicht wenig verdient gemacht, er hat auch jährlich 400 ^Rchlr. Besoldung. ) Sie werden so genannt von dem Wort Syßel, ein Härad eme Vogtey, «in District, welches Wort Norwegen „och einerley Bedeutung hat. Die SyßelmHnner aber bedeuten mehr als die sogenannten Häradsvögte in Schweden, indem sie sich mcht allein mit der Einnahme der ^teuren, jondern auch mir Verwaltung der Gerechtigkeit bv 52 Vierter Brief. wird.*) Hier sind zwo Gerichte; das eine, woran die Sache, worinn appellirt worden, zuerst gelanget, besteht blos aus tagmä nnern; das andere aber, an das zur nähern Untersuchung auf das folgende Jahr appellirt werden kann, besteht aus dem Stistsamtmann, der das Wort führt, und der zwölf der angesehensten Männer im lande, mehrentheils iagmänner uud Syßeb männer zu Beysitzern hat. Von hier kann noch wieder an das Königliche höchste Gericht in Kopenhagen aps pellirt werden. Anfangs machten sich die nach Island gekommene Norweger selbst ihre Gesetze, als aber solche hernach nicht zureichlich waren, und die Volksmenge anwuchs, mahm Ulstwtr i. I. 987 eS über sich, nach Norwegen herüber zu seegeln, und ihnen aus dortigen Verordnungen ein richtiges Gesetzbuch zu verfertigen. E». bediente sich dabey auch des Eulöthings Gesetzes und kam nach drey Jahren wieder in sein Vaterland zurück. Im Jahr 1118 ward d«rt das Gragas , ein be-rühmteS altes Gesetzbuch und 1280 das sogenannte Iönsbuch ") angenommen, nach welchem letztern noch in gewissen Fällen gesprochen wird. Die mehre-sten Sachen werden doch nach dem Dänischen Gesch und nach neuern Verordnungen abgemacht. *) 3« gleicher Zeit wird an eben dem Ort dahin kamen, endlich das ganze land, zwar nicht ohns MiderHruch, aber doch ohne Blutvergießen die christi liche Religion annahm. Sie erhielten auch sogleich *) 01 7s. s^3. II TH. S.41. ") Rristnis Saga. Kopenhagen. Edit. S. 51. u. folch " Fünfter Brief. 55 vom Bischof Glimkell ein von ihm verfaßtes Im ca-nonicum, welches bis i. I. n 23 als ein Gesetz galt, da es von den Bischöfen Thorlak und Ketill neu ausi ge^rbettöt ward. ^) Seit der Zeit war weder an Mönchen noch Klöster» Mangel im lande. Viele Benedictiner und Augustiner Ordensbrüder, ließen sich da nieder. Und das Volk bezahlte hier sowohl als wie in andern ländern in Europa seinen Tribut an den römischen Stuhl, der in einem Nagli bestand, deren zehn einer Elle gleich waren. **) Daß man von Rom aus auch Island gewiß nicht aus dem Gesicht verloren habe, erhellet daraus, daß der Bischof zu Skallholt, Arne Thorlakson, bey dem zweyten Concilium zu tion, welches i. I. 1274. unter Gregor X gehalten ward, seinen eigenen Ge? vollmächtigten, Sighvatr Lande, Canonicus in Droncheim hielte. Und daß die Isländer in ihre« Eiser ihren Religionsbrüdern nichts nachgegeben haben, bezeuget die Bereitwilligkeit, womit sie sowohl mit Volk ^ls mit Geld an den damals anbefohlenen Kreuzzügen W das heilige tand Theil nahmen. Untern andern Heiligen ward ausser dem Bischof ln Hoolum Ion Ogmundsson auch der Bischof zu Skallhok, Thorlax Thorhallsson, verehret, deri.I. li93 starb, und welcher ob er gleich nie von einem Pabst canonisirt worden, doch in Island, "*) Pänn«, D 4 »!. ? ^ ^7?6 zu Kopenhagen in z. gedruckt. ^) k.nn. nil>. ^^ 2. 58». < ) BisthofFinnsen berichtet zw«r in seiner Klrchenhistorie Th. l. . ^??< '^' daß BischofLl?orlaV«uch in Schweden ^s «M ^e!Ug«r verehrt worden, allein davyst sindet sich tn allen 56 Fünfter Brief. mark, Norwegen, England, Schottland, den Orkneys, in Ferrö und Grönland seine Verehrer, und sogar in Coustantinopel seine eigene Kirche hatte, und dessen Saga von Wunderwerken überfließt. Man war allge, mein mit einander Übereins gekommen, den io. Januar da er mit Tode abgieng, und den dritten Julius, da er zum Bischof gewählt war, zu seinem Andenken zu sey« frn. Seine ieiche ward den 13. August 1198 wieder aus dem Grabe aufgenommen, und in eine mit Gold und Silber beschlagene Kiste gelegt, auch ward beschlossen, künftig allezeit diesen Tag als sein Fest zu feyern. Der Evangelische Bischof Gijsur Ejnarsson ließ aus heiligen Eifer die kostbaren Zierrathen, womit diese Kiste versehen war, abbrechen, und solche statt derselben mit vergoldeten Kupfer beschlagen, welches noch in der Kirchy zu Skallholt als eine Antiquität verwahrt wird« Im Jahr 1715 ließ Bischof Johann Widalm die vorgegebenen Reliquien begraben, und wird jetzt blos «in Stück als desseu Hirnschale vorgewiesen, das wenn Man es genau« hetrachte^ ein Stück von einer Cocusi schale ist. ") Arcimboldus, der sich durch seiner Ablaßkräme/ rey im Norden so bekannt gemacht hat; war auch viel zu aufmerksam, als daß er Island hätte vergessen sollen. Er hatte im Jahr 15 17 seinen eigenen Bevollmächtig? ten daselbst, welcher aber vom BischofStephan Ions^ son kaltsilmige/kusgenommen ward, als «x vermuthete« schwedischen Calendarien kelue Gpur. Den 19 Jan. ist bs< selbst dem l'aulo Kremit2e und den l 3 August ttippoliw ut>» I.ocii5 Mltü geheiligt. *) ?inn. »M. Lcc», III. I. 287. mch Egg/ Hlafsms 3ltst> tz. lc> zz. Fünfter Brief. . 57 Eigene Bischöfe bekäme» die Isländer, zu Skall? holt i. I. 105 7, und zu Hoolnm i. I. 1127, Die.' se stunde»« zuerst unter den Erzdischöfen in Bremen und Hamburg; allein 1 ic>I oder 11 o^. kamen sie nnter Uge? Nls,^) dem ersten Crzbischrf in Ulnd, und 1152 unter dem Bischof in Drontheim. Die IsläiHcr verwahren das Andenken dieser Prälaten sowohl in ihren Jahrbüchern als ihren Sagen, und es gab unter ihnen viele würdige Männer. Ich will darunter h>er blos ei? uen, Johannes Ierechini, ") einen Dänen von Geburt nennen, welcher i. 1.1409 von König Erich von Pommern, von Westens w» er Probst und A/ec?//5 war, zum Erzbisthof in Upsala bestellt ward. Hier nahm er sich so schlecht, daß er im Jahr 141«) nach Dännemark fiüchten nnzßte, von da soll er nach dem Bericht Isländischer Annalen erst ftinen Wo^ nach Eng? ^ land genommen haben, und nicht eher als l^zc» nach Island gekommen seyn. Man räumte ihni daselbst mit offenen Armcn den Bifthoftstnhl ;u Skallholt ein, der ei!f Jahr ledig gestanden halte. Ader auch hier be? wies er so viel Stolz und Eigennutz, daß sich einige der Vornehmsten im tand<: zusa.nmensehten, nnd ih„ den l I. August 143 Z, als das Fest des h. TlM'laks c,e? feyert ward, wie er eben in der Domkirche die Meffe verrichtet?, mit Gewalt vom Altar rissen, ihm den bi, schöfttchc» Schmnck auszogen, ihn mit einein großen Stein am Halse m einen Sack steckten, uno ihn in den bey Skallholi vorbeylaufenden Bruarstuß warfen, wo^ D 5 *) Er wird in Isländischen Sagen und AnnalenA,issl,r gmannt. ") Die Isländischen A«,l,alen,,en„m ihn Ion (5rir^kss Sechster Brief. An den Herrn K»nzleyi»th und Rill«» Ihre. Stockholm, den Isten Sept. 1774.' Von der Gemüthsbeschassenheit und Lebensart der Isländer. <>n meinem vorigen Briefe habe ich von der Ankunft ^) der Norweger in Island, »mgleichen von ihrer ersten Regimentsverfassung und den Veränderungen geredet, welche solche durch ihre eigne Schuld und den Wechsel derZeit erlitten hat; und nun will ich auf ihren Character und ihrer lebensart meine Aufmerksamkeit richten. Eben so wie das Volk, wovon sie abstammten, blotz von Krieg, Seeräuberey, Jagd und Ackerbau lebte; so kannten auch unsere Isländische Kolonisten keine an-dere Ehre, als die durch Stärke des Arms erworben ^ard, keine andere Uebungen, als solche, welche nur *itl gehärteter Cörper auszuhalten vermogte. In den Krieg zu ziehen, zu plündern, zu sengen Und zu brennen, und alle Hindernisse, die ihnen solches Auszuführen in den Weg kommet» konnten, zu überwini den, das war damals der sicherste Schritt zur Unsterk lichkeit. Schon ihre Spiele gaben ihnen die beste Gelegenheit, Geschmeidigkeit und Stärke des Cörpers zu itlgen. 6/l'mu - /A ode.« die Kunst zu ringen war 6c> Sechster Brief. allgemein, wobey doch in den alten Erzählungen bisweilen gesagt wird, daß sich die Helden bisweilen eines Kunststücks bedient haben, das lause-Tök hieß, und mit dem, was man bey uns ein Bein unterschlagen nennt, Übereins kommt. F^///ne/? oder die Fechtkunst war noch gewöhnlicher, und gieng es dabey sehr scharf her, doch wurden noch nicht alle die Regeln beobachtet, deren sich jeht ein schwächerer Arm im Nothfall zu seinem Vortheil zu bedienen weiß. Mi^/^aH/^ war von der größten Bedeutung, und man konnte dadurch so viele Ehre erwerben, daß matt im ganzen lande berühmt r ,nd; der Ruhm desjenigen der sich darinn hervorthat, ward sogar in vielen liedern besungen. *) Es war dies eine Art Zweykampf, wozu man einen jeden, der für gleich tapfer angesehen werden wollte, ausforderte. Es gieng dabey auf leib unv teben los; und das war zu den Zeiten kein Wunder, wo es für eiue adeliche Kunst angesehen ward, sein Schwerdt recht scharf machen zu können, wie man an Rtgsthulll sieht. ") Die läge, worinn sie sich in Ansehung der Könige von Norwegen befanden, welche allezeit ein aufmerkst mes Auge auf sie hatten, und Gelegenheit suchten, sie unter das Joch zu bringen, gab ihnen Anlaß, sich auf «lle mögliche Art Nachricht von ihren Nachbarn zu vec^ schaffen. Aus der Ursache unternahmen sie viele R^ ») Sowie noch heut zuTage in England, Pferde, die beymW^ rennen den Preis davon getragen, Hähne die in vielen Hah^ nengefechten gesieget, und Leute dle andere im sogenannte" Boxing übertroffen haben, in Kupfer gestochen, über o^ Maaße gcrühmr, und sogar in Versen besungen werden. »») Gunl. Ormst. Sag. S. 95. Sechster Brief. 61 sen, besonders nach Norwegen, Daimemark, Schweden, England und Schottland. Der Reisende war b<-'Y seiner Zurückkulift schuldig, den Hauplleuten von dem Zustand dieser Reiche Bericht abzustatten. Da.' her kam es, daß so lange die republikanische Verfassung daurete, die Geschichte und was zu ihrer Wissenschaft gehört, in großen Werch gehalten ward, und daß es kitie Menge von Sagen oder Erzählungen ") im lande 3ab, die wenn sie »licht alle gleich wichtig sind, doch Wenigstens ein Beweis von der Begierde der Nation waren,, alles zu wissen. Während dieses Zeitpuncts ward Grönland i. I. 932 von einem Ieländer, der Eyrek Nauda") hieß, Und Amerika j. I. I0OI vonVlömHerjulfssoll und keif Erichsson '"*) entdecke. Um für chre mächtige Nachbarn sicher zu seyn, wa-teu sie also geuöthiget, sich immer mehr und meh: hi< storische Kenntnisse zu verschaffen; so wie sie sich dagegen zur Beybehaltung und Beschühung der innerlichen Sicherheit, alle Mühe gaben, ihre eigne Gesetze recht kennen und verstehen zu lernen. Und so konnte Is? ^nd, zu einer Zeit, da Unwissenheit und Nacht über den übrigen Theil von Europa ausgebreitet war, eine Menge Geschichtschreiber und eiye gute Anzahl Dichter Aufstellen. Mau fand dort bey Einführung des Ckri, ^luhums mehrere Rbchtsverstandige, als man in Rück.' llcht auf die Größe des UndeS und die Anzahl der Ein- ^^"'l.Ormst, Saq. S. 25 Not. ) Olof^Igv. Sag. Skallhokische Edlt, 2 Th. S 22?. ) Ebenda!. S,2. ;, Heimskringla S. ,04, l lo. im^l. Las Lerdvmgs ^w?a Nikes Historia l Th. S. 424. Hr K^nz^ »ttrach liagerbrlng hält es für glaublich, daß die Esquimaux 62 Sechster Brief. wohner hätte vermuthen können. *) Fischerey war!> dort etwas getrieben, aber weit mehr legte man sich au! den Ackerbau, ob solcher gleich hernach völlig in Ve» fall gerathen ist.") Zwey Stücke sind es doch hauptsächlich, welche sowohl in ihrer Gemüthsart, als in ihren Sitten u>lv ihrer Lebensart eine merkliche Veränderung hervorc;e< bracht haben, mmlich die Annahme der christlichem Re ligion unter Olof Tryggwason, und der Verlust ihrel Freyheit unter König Harald. Denn indem nun die Religion sie von der emen Seite von ihren Heerzügel' undRaubereyen abmahnte; so benahm ihnen der n,elp liche Arm von der andern Seite die Macht und Stacke/ welche sie vorher zur Ausführung derselben besaßet Seit der Zeit hat man keine weitere'Spuren von ihre" Heldenthaten, als diejenigen, welche in ihr?n Sc.g"> aufbewahrt sind, und unsere jchigen Isländer liebes Fischerey und Viehzucht mehr als den Krieg. Die Inländer sind wohlgewachsen und von mittet mäßiger Siamr, allein sie besitzen keme besondert Stärke, so wie man dann auch unter dem weiblicyeü Geschlecht schr seltm ein hübsches Gesicht antrist. Die Mannspersonen haben schon lange die Gewöhn heil, Bärie i,u tragen abgelegt, ob man sie gleich i>> C'H?M Olafscns Reise durch Island damit abgezeich' net findet, ein« Abbildung, die wohl einen Einwoh von den vormals dahin gekommenen Norminnern «bsta!" men. d. U. «) Glml. 0m,st. Sag S. 52. ") Hails Finl,sei, i>, seinen Briefen von der Möglichkeit des Acke^ baueö >t» Inland. Kope„h. 1772 in 8 beweiset das aus eine"' Dvc«mclic aus de» Zelten Snorre Sturlesone S. 64. Sieh^ auch Laudl,aml, B. 21 Cap. Sechster Brief. 63 üer von Söndmoer in Norwegen, aber keinesweges ei, Nen Isländer vorstellt. ") taster sind bey ißnen würklich weniger allgemein, üls an andern Orten, wo Ueberstuß und weichliche let bensart das Herz verdorben hat. Von Diebstahl hört man selten, und zur Unzucht !>nd sie überhaupt auch nicht geneigt, ob man gleich eibige Beyspiele von Personen findet, die desfalls mehr-Walen sind zur Strafe gezogen worden. Ob ihre Armuth sie gleich ausser Stand setzt, die Gastfreyheit ihrer Vorfahren in allen Stücken auszuüben ; so ist doch die Neigung dazu noch immer bey ih? üen vorhanden. Sie geben das Wenige, was in ihs rem Vermögen sieht, auS gutem Herzen, und Freude Und Vergnügen lenchtet ihnen aus den Augen, wenn Wan damit vorlieb nimmt. Soll es recht gut gemeynt Unter ihnen seyn, so geben sie sich wenn sie zu einander kommen einen Kuß auf den Mund, den erhält sowohl ^ie Frau als der Mann, die Tochter als die Mutier; Sie sind ungemein dienstfertig und getreu; und ihrer Obrigkeit aufs höchste zugethan. **) In ihrem Gottes- ) Doch muß man hier Ausnahmen mache»,. Denn dieEinwohi ner von an-lüsischen Armee semen Landslennn eil, gewisses Licd vorsang, bas sie oft in ihrer Heimath gehört hatte», überfiel den ssrüß, l«" Theil derselben das Heimweh; Wesfalls der com wandten, "e General bey harter Strafe verbieten ließ, dk'scs Lied je wie-bkr im Lager zu singen. Die» wirb frcyllch denjenigen unglaublich vorkommen, die Nch keine MücheWeir ohne Luxus, Uebersiuß und Woll»,t gedenken können Allein ich erinnere mich hlerbey der schönen stelle beym Seneca: -----.„. Ulyfles adlthacae fuat saxa sic prope- ^t, quemadmodum Agamemnon ad Mycaenarum nobiles ^Uros» nemo enina patriam amat, quia mag«a, fed quia E 66 Sechster Brief. genug abgesungen werden. Außerdem vergnügen sie sich auch bey ihren Zusammenkünften mit /^^e-^l/c^, da sich nemlich eine Manns: mW eine Frauens.-Person bey der Hand fassen und ew6 um ander iieder singen/ die auf einander passm, wobey das Chor bisweilen mit einstimmt. Ein Fremder finde: hieran gleichwohl we/ nig Vergnügen, denn die Isländer si^en überhaupt sehr schlecht ohne Takt und ohne Annehmlichkeit, besolU ders da sie von den neuern Annehmlichkeiten der Mm sik nicht die geringste Kenntniß haben. *) Zu ihre« Zeitvertreiben gehöret auch Glieder: da sich einer verkleidet; A/,?^ö,v/c/, eine Art von Pohlnischem Tanz, welcher von zehn bis zwölf Mannspersonen angestellt wird, und wobey die Kunst darin besteht, durch dell Ring zu brechen, ohne die Ordnung zu tretmcn; (5//-nll////, dessen schon vorhergedachl worden, wo es aufs Ringen ankommt; I//i<7tt/e////,-.- da sie mit Kugel" auf dem Else spielen; /^//,v'H„, da sie in die Wettt reiten, u. s. w. In AusehmH ihrer Spiele sind sie wegen d^ Schachspieles bekannt. Vordem spielten sie zweel»e Alt von Schach, wovon sie das eine /////"//-//Hc/^^ (Iunqftrnschach) nnd das ckldere ^/^e.Vc'//^ (Rit^erschach) nanltten. Ieht ist nur das erste alle'" gebräuchlich. ") Sie vergnügen sich auch nnt/<^ ^) Ich habe 0ne auch von eine,,, andern ^nstruw^ Symplon, r-dm, es ist mir aber nicht zu Gesichte gekom^"' ") Siehe Arnas Magnä! Brief an Widalin, den mir Herr T^ rottl in Halidschrift gütigst mitgetheilt hat. Sechster Brief. s? (Brettspiel,) und spielen barmn Fo^'e^L verkehry O^ta/?^ worinn die Steine ohne Würfel mit verbundenen Augen nach einem alten iiede> das Man auswendig wissen mußj gesetzt werden; Ferner 7l^//la> ^a^^a/--^, (3o^ta/^. Sie spielen auch Karlen > und zwar ^Mo/-, 5 //a/l^a^e/-^ 3>//-Hi7/ ^a/n/?^. Doch spielen sie diese Spiele blos zunt Vergnügens ohne Geld aufs Spiel zu setzen, welches bvch vormals gewöhnlich gewesen seyn muß, weit eins lhret alten Gesetze daraus eine Strafe sehk E 2 68 Siebenter Brief. An den Herrn Kanzleyrath und Ritter Ihre. Stockholm, den 6ten Sept. 1774. Von der Kleidertracht der Isländer. haben ihre alte Kleidertracht in neuern <^^ Zeiten wenig oder gar nicht verändert. Sie ist zwar nicht zierlich und geputzt, aber doch nett und rein? lich und schickt sich sehr gut für das dortige Clima. Die Mannspersonen tragen allenthalben ein leinenes Hemde auf dem bloßen leib, und darüber ein Bootmanns-wamms und weite Beinkleider. Wenn sie reisen, tragen sie noch einen kleinen Ueberrock (äcmsn) darüber, alles von schwarzen groben Tuch (v^ma/); nur ge, brauchen die Einwohner auf der Norderseite von Ar-narfiord Kleider von weißer Farbe. Auf den Kopf traaen sie einen dreyeckigten großen Hut, nnd auf die Füße wollene Strümpfe und Isländische Schuhe. Einige kaufen sich wohl Randschuhe von Kopenha/ gen; allein da ihnen solche etwas zu theuer sind, so macht sich lieber ein jeder seine Schuh selbst aus Och^ senhaut, meistens aber von Schafsleder, und zwar auf die Art: sie schneiden ein vierkantiges Stück leder zu? recht, das etwas weiter ist als der Fuß lang ist, nähe« solches vorn bey den Zehen und hinten bey dem Ferse" zusammen, und binden es dann mit einem Riem fest» Siebenter Brief. 69 Diese Schuh sind da, wo das land eben ist, recht gue z« gebrauchen, zwischen Klippen und Steinen würden wlr doch nicht darinn fortkommen, obgleich die Isländer, die ihrer gewohnt sind, sich auch da derselben, ohn? Unbequemlichkeit bedienen. Von ihren Fischer-Leidem werde ich eimwdermal reden. Auch die Frauensleute gehen überall in schwarzen Wadmal gekleidet. Ueber das Hemde, das über der Brust zusammengenäht ist, tragen sie ein leibstück (,/^/l/^//-) und darüber ein vorne zusammengeschnürtes Camisol, mi« langen, schmalen Ermeln, die bis an Vie flache Hand herunt« gehen. An den Oeffnungen, an der Seite des)wns, haben sie Knöpfe von getriebener Arbeit, Nebst einem Blatt an jedem Kopf, worinn der Bräutigam , wenn er sie kauft, um seiner Braut ein Geschenk zu machen, seinen und seiner Braut Namen sehen läßt. Oben an den Futterhemd wird ein kleiner schwarzer Kragen, (//,/^^) festgemacht, etwa drey Finger drett, mehrentheils von Sammet oder Seiden-Zeug, und oft mit einer Schnur von Goldfaden besetzt. Der "ock ist auch von Wadmal und geht bis auf die Fußgelenke herunter. Oben an demselben siht ein Gürtel von Silber oder Metall, woran die Schürze,/v/nia,) Wgemacht wird, die auch von Wadmal und oben mit "mgen Knöpfen von getriebener Arbeit geziert ist. Ue-ber diese Kleidung ziehen sie ein äe^a oder eine Ober-""dung, fast ft, wie die Bauern zu Wingaker in Schweden tragen, nur daß sie unten etwas weiter ist. ^lese schließt fest am Halse und an den Armen, und ist «wa eme H^d breit kürzer als der Uuterrock. Sie ist ganz herunter mit einem Aufschlage versehen,, welcher die mehresten Isländerinnen selbst weben, mW der wie E 2 7<3 Siebenter Brief, geschoren Sammet aussieht, Auf den Fingern tragen sie viele Ringe von Gold, Silber und Meßing, Ihr Kopfputz besteht aus verschiedenen Tüchern^ hie sie um den Kopf wickeln, fast zweymal so hoch als Pas Gesicht ist; sie werden mit einem seidenen Schnupft tuch fest gebunden< und dienen wehr zur Wärme als zum Putz. Doch dürfen die Mädchens, ehe sie mann-? har geworhen sind, solche nicht tragen, Bey ihren Hychzeiten sind sie stuf ein? ganz besondere M ausgeputzt. Auf den Kopfputz, dicht am Gesicht, trägt die Braut eine verguldete silberne Krone, und um den Hals zwo Ketten, die eine hängt lang vor der Brust herunter, die andre liegt über die Schultern, Steher/ deM hat^ sie um den Halz eine kleinere Keue, worinn mehrenthM?in Herz hängt, welches geöffnet werden kaun, um Balsam oder etwas anderes zum Riechet hariM zu wahren«. Diese Kleidertracht tragen alle und jede Isländische Frauensleute, geringe und vornehme keine ausgenonu men, nur mit dem Unterschied, daß wenn die AermerN solch? von groben Wadmal und Zierrathen von Meßing haben,. Diejenigen hingegen, die sich besser stehen, femeres Tuch, nn( Zierrachen yon vergoldetem Silber ttggen, Ich sahe eine solche Kleipu.ng, welche der Frau des Amtmanns gehörte, die wenigstens Zov Rthl. werth war; und vielleicht ist es nicht unangenehm, wenN ich hier das Verzeichniß aller zu einer Isländische« Frauenzimmer - Kleidung gehörigen Stücke mittheilen/ welche Herr Banks in Island kaufte, um sie, nebst seinen übrigen Isländischen Sammlungen mit nach EnL land zu nehmen. 6ie6cnt>er £>def, 7i Utmpa (Ucbn-rocf) foflcte - - 4Ült^fv* fjl* Unlive (JKeifcjjut) — - - 5 — — Svinta (@^rjc) — - - 6 — — Upphbtur (ieibftörf) — - - a" — 34 2^/a (Äamisol) —> - - 4 — — Mallinda (®ö«tl) — - .- 6-------- -Rzf (SKocf) - -— - - 8 — — Kjedja (ftettt) — - - 4-------- Laufa prlonar (9tat>eln mit fU&ernen iaubttJecf) — - , - 6 — — .Ko^wr (QMnbe) — - - »-------- Erma knappar (Srmcs'^nipfe) - 1 — ^4 Qwe/z vetlingar (rau^e ^dnbfcfecn) - — 4^ Aubreida (citic SDecfe bic ^leitcc tarinn \w Icgen») — - - 4-------- ©»mmas3SR^46fI. E 4 72 Achter Brief. An d«n Herrn Kanzleir»enn es auch gleich keine große Wollust seyn kann, <>V sich mit der Art und Weise wie die Isländer ;hre Speisen zubereiten zu beschäftigen, besonders wenn Man so neulich hey Ihnen glles was sich in den vier Theilen her Welt delicates sindet, genossen hat, so will ich doch mein Versprechen halten, und Ihnen ein« Beschreibung yayon geben. Mich dünkt, ich sehe Sie zwar bisweilen bey diesen Gerichten ekeln, allein der Isländer ist detzfalls nicht unglücklicher, daß er seine Speise, nicht mit weit hergekonnnnen Gewächsen wür? iet, Er ist mit dem vergnügt, was ihm die Natur gegeben. hat< ißt sich satt und befindet sich wohl, da wir Hingegen durch den Genuß unserer Leckerbissen unsern Magen verderben und für die gesundesten Speisen ei.-Nen Ekel bekommen. Die Porrathshäuser der Isländer sind zwar an weniget, Orten so reich versehen, daß man alles was ich hier anfühln Mrde, auf ewmal darin findet; allein «was muß doH davon darin anzutreffen seyn, indem die Nahrung des Isländers in folgenden Dingen bestehet, > 76 Neunter Brief. Brod von verschiedener Art, mehr aber saure Zwieback von Kopenhagen. Viel davon giebt es nicht, denn es ist dort etwas theuer; doch muß es auf Hochzeiten nnd bey Gastereyen gefunden werden. Einige backen sich ftait dessen selbst Brod von Rogkenmehl, dergleichen sie doch auch von Kopenhagen bekommen. Wenn die Isländer sich selbst Brod backen, so ge-schicht es anf folgende Art. Das Mehl wird mit ge-gohrnen sauren Molken, F/zn, zu einem Teige geknetet, woraus hernach Kuchen gemacht werden, die eine halbe Elle breit und drey Daumen dick sind. Diese werden in Wasser oder Molken gesotten, und darauf auf einem heißen Stein od^r einer eisernen Platte getrocknet. Mehl V0N F^7/L^, Felsengras/) wovon wenn «s gereiniget und ftst eingepackt ist, die Tonne einen Reichslhaler kostet. Es wird erst abgewaschen, dann schneiden einige es in kleine Stücken, die mehresten aber trocknen es am Feuer oder an der Sonne, legen es hernach in einen Beutel, worinn es stark geklopft wird) und dann wird es zu Mehl zerstoßen. Mehl von Xo^/l//,-a'") wird auf eben die Art gemacht, wie auch von zwo Arten von wlldem Getraide, me/i^,*") eS wir ausgerieben, gestoßen und klein ge, mahlen. Htt^Hmo^ saure Butter, der Isländer braucht selten frische oder gesalzene Butter; sondern laßt solche sauer werden. Man kann sie auf die Art zwanzig Iah-re und noch länger erhalten. Die Islander halten sie *) Liehen Island. Fl. Su. io$5» Fl» Lappan. 14^ *♦) Polygonum bistort« »**} 1) Arundo arenaria, 2) aruBSp fbliprtim lAeribus con; Neunter Brief. 77 für gesunder und wohlschmeckender als die bey uns gewöhnliche Butter. Sie wird je aller sie wird, für desto besser gehalten, und man rechnet dann ein Pfund so gUt als zwo Pfund andere Butter. He/^/L, gekochte Molken bis sie so dick werden als saure Milch, man hebt sie bis zum Winter auf. Fische allerhand Art, sowohl an der Sonne als an der luft getrocknet, sowohl gesalzen als gefroren; die letztere Art wird von vielen vorgezogen. Fleisch von Rindvieh, Schaafen und Vögeln, das theils eingesalzen, theils geräuchert, »Heils in Toimen lNit gegohrnen sauren Molken darüber eingelegt wird. M// die theils wild wachsen, *) theils gepflanzt werden, imgleichett Muscheln**) und Schwämme. ***) *) Folgendes Verzelchniß derselben ist aus Egg. Olassens Reist gezogen. Rumex acetosa, mischt besteht. ••) Diyas octopetalfl! ,**) Veronica officinal«. Neunter Brief. gi Mscher Kach wußte uns fette Braten und schöne Pud, dings zu zubereiten. Doch baten wir uns einmal, um doch auch alles zu versuchen, als wir vom t^ndphnsicusBiarne Paul,ett lu Mittag eingeladen waren aus, er nlögte das Mittags? Wal auf Isländisch zurichten lassen. Wir folgten auch hier der guten Schwedischen Gewohnheit vor dem E?,en einen Schluck Brandwein zu nehmen, welches hierrei.' Ner undistMrter Dänischer Kornbrandwein war, wozu Uns Zwieback Käse und saure Butter geaebm waro. Mitten auf dem Tisch stand ein Teller mit klewgeschmte tenen trocknen Fisch, und die übrigen Gerichte bestuw den aus einem guten Hammelbraten, Fleischsuppe mit H^6> einer Schüssel mit lachsforellen und Kuchen. Wir ließen es uns gut schmecken, doch hatte die simre Butter und der trockne Fisch nicht viel Abgang; dage/ gen aßen wir eine weit größere Portion Brod, als ei, nem Isländer gewöhnlicher Weise zugestanden wird. Aber eine so prächtige Mahlzeit konnte nicht ohne Desert seyn, wozu man Fleisch von Wallfisch und /^/-^a/ (Hayfisch) aufsehte. Dies wird entweder gekocht UNd gesalzen oder an der luft getrocknet, sieht fast aus als ranzichter Speck, und schmeckte so wiederlich, daß ein kleiner Blßen, den wir davon nahmen, uns von Tisch jagte ehe wir sonst daran gedacht hauen aufzustehen. Vermuthlich danken auch Sie mir schon für gme Bewinhung und wünschen, daß mein Brief einmal z« Ende sey,, möge. 3 8» Zehnter Brief. An den Herrn Ka»zleyi«»h „nd Rilt«r Ihre. Stockholm, den 6tm Sept. 1774^ Von den Arbeiten und der Zeitrechnung der Isländer. ^^ie Isländer beschäftigen sich gewöhnlicher Weise '^^ fast überall mir der Fischers) und, Viehzucht. Au den Küsten sind die Mannspersonen sowohlirn Winter als im Sommer beständig auf dcm Wasser, und wenn sie des Abends bey ihrer Zuhausekunft die Fische aufgeschnitten und ausgenommen haben, so überliefern sie solche den Frauensleuten, die solche trocknen müssen. Des Winters, wenn das Wetter so übel ist, daß die Männer nicht zur See gehcn können; müssen solche auch das Vieh warten und Wolle spinnen, und des Sommers Heu mähen, Torfstechen, das was zurFeue^ rung nöthig ist hohlen, Schaafe und Böcke, die auf den Felsen verirrt sind, wieder suchen, und sich mit Schlachten beschäfftigen. Sie walken sich auch ihr Wadmal oder grobes Tuch selbst, wozu sie sich des Harns bedienen, den sie auch beym Waschen und Eintauchen, statt Seift und Asche gebrauchen. Die Mam,spers^ nen bereiten auch leder, wobey sie sich statt der Birft^ Zehnter Brief. 83 linde, des mmä-urr (Iohanniswedel)") bedienen. C'lNlge beschäftigen sich auch damit, daß sie in Gold Und Silber arbeiten/*) und bringen eS auch bisweilen lN Mechanischen Arbeiten ziemlich weit. Als einen Beweis dessen kann ich anführen, daß N't Bauer vor einigen Jahren einen Schlitten in Form k'"es Schiffes verfertigte, womit vier bis fünf Perso-"en des Winters auf einem ebenen Felde seegeln könn, ten, nur Schade, daß da zweene seiner Söhne an einem Sonncag mit diesem Schlitten von der Kirche nach H^'se fahren wollten, sie sich umseegelten und das 9"lize Fahrzeug zerbrachen. An der Westseite des landes machen sie von Treibholz weite Gefäße zu drey bis zwölf Tonnen, die, nach-"rn sie groß sind, mit 4 b,s 6 Reichschaler bezahlt werden. Die Frauensleute bereiten die gefangenen Fische, ^sorgen das Vieh und dessen Wartung, haben mit der Wolle und der Milch zu thun; nahen, spinnen und l"Mmeln Eier und Dunen. Wenn sie des Abends bey 'Hl arbeiten, haben sie, statt eines Stundenglases, ^Nlpen mit Tocht von / ^i, f) (Schootenweiderich,) '" Thran eingetunkt, die so eingerichtet sind, daß sie ^, sechs bis acht Stunden brennen. . Ihre Arbeiten und Geschäfte sind gewissermaßen Urch ihr sogenanntes Z)'a-1^ oder Dorstechl sehr gut F 2^ ß^ ^b^'" Island verfertigte getriebene Arbeit in Gold und /(', d. i. die Arbeit eines Mannes von mittlern Kräften genannt wird. Nach dieser Vor-, schrift soll ein Kerl in einem Tage so viel Heu mähen, als ausIO Klafter gemisteten iandes, und auf ^Klafter ungemisteten landes im Quadrat wächst, oder er soll auch 700 Stücken Torf stechen, 8 Fuß lang und 3 Fuß breit. Wenn so tiefer Schnee fällt, daß er den Pferden bis an den Bauch geht, welches ^e^?w heißt, soll er täglich für hundert Schaft den Schnee wogschaufeln. Eine Dirne soll so viel Heu mit dens Rechen zusammenbringen, als drey Kerls mähen, od«5 sie soll des Tages drey Elle Wadmal weben. *) Dagegen ist einem Knecht an lohn bestimmt; 4 Rthlr. und zwölf Ellen Wadmal, einer Dirne 2 Rthlr. und fünf Ellen Wadmal. Wenn sie voni tande zum Fischen ausgeschickt werden; so wird ihnen nach eben dem Byalag bestanden, vom 2 5sten Septemb. bis den i4ten May, 6 lispfund Butter und 18 lispf« trockne Fische auf den Mann,**) welches viel zu seyn scheint; allein es ist anch das einzige, wovon sie leben müssen. Wenn sie aber zu Hause sind, und also Milch U. d. bekommen können; so wird auf einen Kerl nUt 5 Pfund trockene Fische, und Dreyviertelpfund Butter aus die Woche bestanden. Da die Zeitrechnung der Isländer nicht nach de'U tauf der Sonne, sondern nach ihren Arbeiten bestimmt ist; so ist hier vielleicht der beste Ort, auch davon eln'^ ') Ein, alte Isländische Elle war kleiner als dle jetzt gebräuchlich^' ") Heißt im Byalagen i<<,»^/äeo l. S-1^ ""^) >5iarne ^alldorson <^deull in seinen handschriftlichen An« un!'I ?«"ce-Bcül'kli, Gudmund Ionson zu Hualnaey, in Noroislaf'd, dessen Fr cm m ^^ Wvchenhme» 24 Kmder ge---bohrm h^rte, 1-) Scincr geschieht zuerst un Jahr »289, in den Isländischen Sagen M,l)l!nq, wo er stck aul der Norwegischen Flotte zeig« te, als König Erlch n,it Dännemark Krieg führte. Fünfter Brief. 35 allein bey andern bringt er fürchterliche Symptomen hervor, und bekommt dann den Namen /,^e/n<7abm. 94 Zwölfter Brief. Bey der Zmückkunft werden alle Fische auf das tand gebracht, und in verschiedene gleiche loose geche,le. Ein ioos bekommt derjenige, dem das Boot gehört, wenn er auch nicht mit zur See gewesenist, und sein loos heißt Skipleiga (Schifsmieche). Eins bekommt der, welcher am Steuer gesessen, eins der, welcher die Segel regiert hat, und endlich bekommt jeder Fischer ein loos. Solche gleiche Theilung geschieht aber nur mit kleinern Fischen. Sollte aber einer im Boot ft glücklich gewesen seyn, eine Hillbütte heraufzuziehen, so wird auch solche in viele Theile getheilt, wovon derje-nige, der sie gefangen hat, die drey besten Theile süc sich bekömmt. Nachdem sie gelooset baben, schneidet jeder seinen Fischen den Kops ab, nimmt <>,e Lmgeweide heraus, schm'ldet sie a^f 5?c Seite dek Bauchs von oben bis um ten auf, und länunt den Nückgrad von da, wo er oben «m Kopf siht, bis ans dritte Glied mtter dem Nabel heraus. Ist das Wetter so beschaffen, daß sie Höft nung haben, den Tag durauf d,e Fl,che an der lust zu trocknen, so legen si? solche mit ver Hleuchsette gegen ein-' ander; wenn dasWstteraber dazu nicht günstig scheint; so legen sie die zerschnittenen Stücke auf einen Haufen mit der Hautseite nach oben, welches sie lä Lakia -filungr* Longa tusca, fex albo restacca, Brandkod. Raja doiso non aculeato, Skat a. Aculeara, Gadda Skata. Vulgaris &C major, Skata* Clavata, Tindabikia, Cidus ore cirrato, Therfkurt Thorsk, Stocksiskur* Minimus, Sman-fiskur, Thyrsklingur* Qreimberbi, Upse. Linea laterali nigra, Isa. Major, dorso monopierygiof Langa, Minor, Keila. Plevronectes totus giaber, Flydra, Htilagfiskur, Squamisziperis, Kole, Lara. Maculis croceo rubris, KarkoU Clupea lataquadruncialis, Kopfild, Villosa foetcns, Lodna. ' Vulgaris maxima, Sild, HafßldT Longa arenaria, Smdfild. . l Zwölfter Brief. 97 ist, und dann der Hrafn reydur und Andamefia. Sie werden alle als eine der leckersten Speisen gegessen, w,d die Isländer sagen, daß ihr Fleisch wie Rindfleisch schmecken soll. Die Wallfische, welche statt des Fischbeins Zahne haben, werden in eßbare und nneßbare eingetheilt. Zu den ersten, gehören Hnysei!, Hllydittgur, Hmidfif-kllr, Haahyrningur, und zu den letztern, welche n,«n den Namen Illhwele (böse Wallfische) giebt Röd- Longa tenuis argenrca, Traunu-Sild, StrandSild, Linea lateral) viliofa, Lodna. Cycloptcrus, Hrognkdlsm, Lupus, Steinbtr. Bknnius, Skeria-Steinbitr* Cyprinus pelagicu.v, Karfi. ' , Ananchas minor, Hlyre-, Steinbitt broder, Cottus alepidotus» Marhnutur* Corpore octogono, Eroddämus \ Gasterosteus aculeatusj Homfik. Squalus achanthiui, Haafur. Denriculis pungentibus cute, Haaktll» GlauGus, Haümert Fossula triangulari in dorso, Haamare,, Cauda longtore quam ceorpus, Haamns, Gtimyti Maximus, Ryucr, Beiuhaakati, Pinna ani nulla, Haafur, Deiphinus minimus rostro protracto Hnydingr Maximus pinna in dorso, Hua-hyrnwgurt Hof-rungnr* Corpore comformi-----, Hundfiskur* Balaena dorso impmni, Slettbakr. ♦ Tubere pinniformi, Hnufubahr. Ventre plkato, Reydur. Maxima ventre plicaro. Steipe■ kettlut, Media ventre plicato. Hrafn-Reyditr, Hrafntit Minima, ro/lro acutiHlmo, Andurnsfia. VniCorn. marin, Kaahualur. €t obekant flag, Rodkammur. 38 Zwölfter Brief. kammingur) undNaahvalur, welche durch alte Ver^ ordnungen, und besonders durch das Kirchengesetz zu essen verboten waren. Die Isländer glauben, der ett fte besonders sey sehr begierig auf Menschenfteisch, unv enthalten sich daher an solchen Stellen zu fischen, wo er sich sehen läßt *). Die übngen Arten von Wallfischen aber werdelt bisweilen von ihnen sowohl mit Harpunen gestochen, als mit Netzen gefangen; doch wagen sich die Isländer nicht gerne die größeren Arten anzugreifen > weil ihre Böte nur klein, nnd sie überdem nicht genug mit Ge-räthschaft dazu versehen sind. Ja sie haben für einige wenn sie auf der See sind, eine solche Achtung, daß sis es nicht einmal wagen, sie mit Namen zu nennen, sott' dern im Boot Dung, Schwefel, Wacholdeneiser und dergleichen bey sich führen, um solche damit zu verja,' gen. Doch geschieht es wohl zuweilen, daß sie einige von der größten Art sangen, und zwar auf die Art, wenn der Fisch bey hohem Wasser nahe ans land geht/ und nicht so geschwinde, als das Wasser zurückläuft, mit zurückkommen kann, da sie ihn dann mit ianzett und Steinen todten. Auf die Art hatten sie das Jahr vor unserer Ankunft zu HaflleftordM einen ansehuli^ cheu Wallfisch gefangen. Zur Fischerey muß auch der Seehundsfang gerecht net werden; der an vielen Orten ganz beträchtlich ist' Man findet dort vier Arten derselben, /'y. Febr 1762 in seinem ^8l^n Jahr. Er war in Schwede» Li^ltenant yewesen, und lebte h^nach versc<>iedelle Ial)« in Däi.nnnark von einer Pension, die ihm tuc Rrqie'unq weqe« seincc (tu land gsschickl worden wc,r. Er hac heraus, a? eine neue Auslage heraus. V Zwölfter Brief. 103 Was die isländischen Schafs anbetrift, so sind sie in einigen Stücken von unsern verschieden. Sie ha? ben alle gerade in die Höhe strhende Ohren, einen kleinen Schwanz, und sind Schafe, die vier bis fünfHör? Ner haben, gar nicht selten *). An einigen Orten hält Wan sie des Wintes im Stall, allem an den mehresten laße man solche sich selbst auf dem Felde ihr Futter suchen. Auch das ist besonders bey den Schafen, daß sie sich beym Ungewitter gerne in Hölen verkriechen, deren «s in Island eine große Menge giebt, wenn sie aber bey einem starken Schnee solche Zuflucht nicht finden können, so stellen sie sich in einem Haufen zusammen, alle die Köpfe einwärts gekehrt und zur Erde gebeugt. Wodurch sie nicht allem verhindern, so leicht im Schnee vergraben zu werden, sondern auch verursachen, daß der, dem sie gehören, sie desto leichter wieder finden kann. So kö>men';sie oft viele Tage stehen, und man Hat Exempel, daß der Hunger sie dazu bringt, sich eine von denen in Corsika. Es verdiene wohl eine Untersuchung der Naturforscher, in wie ferne da« Clima ober das Futter an mehrern Orlen eine an andern Orten so ungewöhnliche Sache verursachen könne. ^ ^ben das beacht« Herr Capitain Ekcberg von den HilläM, sch4 Zwölfter Brief. die Gebirge getrieben werden, sind sie die Mehreste Zeil Mter der Aufsicht eines Hirten. Ihr Futter ist Gras und Krauter, und sie werde»» besonders von löffell'ram (coMcaria) so fett, daß sie «in Uspfuno Talg und darüber geben. Zum Wune« vorrath rechnet man aufeinlamm einenKapall gedüngt^ uno zwey ungedüngt Heu. Iu Miswachsjahren müst sen sie sowohl, wie das übrige Vieh, mir zerklopfte» Fischgräten und dergleichen vorlieb nehmen. Gute Schafe geben zwey bis sechs Pott Milch des Tages, wovon man sowohl Käse als Butter macht, und die auch, wenn sie gekocht wird, recht gut schmeckt. Aber die vornehmsten Einkünfte, die sie von ihrett Schafen haben, kommen von der Wolle her. Diese wird mcht so wie bey uns abgeschoren, sondern sitze bis zu Ende des Maymonats feste, da sie sich von selbst löset, auf eittmal abgezogen wird, und wie ein F? dcr Art sckt^ssm. Hi. D>c>rotti ein Inländer, dl'r sich drey Jahr in Uftsala aufqchall<'i/e o?» ^cu /^/ä t///ce /Ä',^ «t»? oc/i ^„ls ^'3 '. G^ seüschgN für l>cn Nov. Monat de? I. '776 q^-uckr ist. *) Vormals hat min, doch in Island viele Sä'wnne gebabt, all>'ü vl'miuihuch wnd ma>, qes!l"tl'll haben, daß si? den Wie^ stn schi^licli s^", l>''!)^r sow^kl !«n'5s,.7<,^ als/o'.^t//^?i, e!" pl«,,- ,-l^/ll ^'.'»sl.'dsl^l r:?, v^dl'l^ü wn-d, s,.' in ^'te zur Wci^ bc'ii.mmel, Koppeln komme», zl» lassen. Se. l^riN^ recll' S. 130. Zwölfter Brief. 107 Mde; ^^ana^ und ^e^/?,//lc/^. Ferner zahme llud wilde Katzen, die lrhtern heißen ,/,H/'^ett//', "atzen, weiße und braune Füchse, wovon einige Gras dessen nnd L,nF i"c>///^ genannt werden. Der König >a>, nm solche auszurotten, einen Preis, von einen ^eichslhaler auf jedes Zehend von Fuchebälgen geseht, ^as an den Kaufmann verkauft wird. Auch sind die Einwohner unter sich übereins gekommen, daß wer ei? !'er> Fuchsbau mildem Fuchse der Füchsin und ihren Zungen zerstört, einen Reichsthaler, den die Nachba/ ^zusammenschießen, bekommen soll. Renllthiere sind hier vorher mcht gewesen, auf Veranstaltung des Herrn Stiftsaintmanns Thodals ?brr, schickte der Kaufmann Sörenson im Jahr 1770 4us Norweqen, dreyzehn Stück dahin, wovon doch ^bn unterwegens^ weil sie nicht ordentlich gewartet wurden, stürben. Die drey übriggebliebenen kamen 2Ut fort, nnd hatten schon, wie wir in Island waren, ^eymal Kälber geworfen. Es fehlt ihnen auch nicht Hu Nahrung, da das land einen Ueberstuß an Meun-Wooshat./) " ' ^ ) Damit man doch auch wissm möqe, was für Oerter vyn Pssaiu in, und Gl-äl?rn tn Islaod wachse», so folgt hier das abgekürzte Verzeichniß derselben vot, Hr„. Roenig in Eg^. Olasi sens Reise. jj. Monandria,. Btccahunga. Ppuris vulgar is. Anavallh aquatka¥ ^llltrJt! e 4M«; fcnteilata. m»»alis alpine frnticula» i Vc - DlJnd»-ia. marilandica. Veron.ca rßanals, Pingvicuta vulgaris. sirpßltßha. Antoxanthum odoramm. 108 Zwölfter Brief. Nach der Fischerey und der Viehzucht, ist hier wohl der rechte Ort, auch etwas von dem Vogelfang« Triandria» Valeriana oßkinaliu Scirpus palußris. lacu/Ms. Ctejpitefiif. acknlaris. Scirpus fitacew. Eriophorum polyaßch,. vaginatum, alpinum. Nardus flricta. Fblsum prdtenfi't nodosum, alpinum. Alopecutus gcnictdattu. Agroslis i-ultra. fioloniferx- captllarh. canina. jtutnila* alba. anmdiuaeea't Aria cecrtttea, cttspitosa. flexuosa. montana* subspicata* ^ alpina. aqiiatica* poa pratenßa trivialii. ^ compnjpi. annua. anguflisolia.1 alpina. muritinta Hudsonis» Cynofurus caritleus, tubrat thtior, finhans, duriufatla* Ely Hi us armarine caninus* flromui erißatus* ^rfrundo Epigehs* Phragmites. arenaria. Triticum repats. Montia foutana* Koenigia lslandicat Terrandria^ Scabioso ßiccifa¥ Galium pahtßre. MaSluga. verum* horeak. Plan tag o major. lanceolata, maritimaJl coronopur. AlchennHa vnlgarh* alpina. Fotagometon imans* marhimum. cstnprcßüm. lucidum. crifpum. fcttinatnm,. pußllum. Sagit.d prociimbms* Sangvifrrba offidnalit. Till*a aqvatica. P e n ci a n d r i a. Myosotis scorp'toides. Puliuonaiia maritime Zwölfter Brief. ic>9 ill sagen, der besonders, was die'Seevögel anbetrift, 'U Island sehr wtchlig ist. Si« werden an allen Ufern Kenyan thes mfoUata. ^entiana campefirii* amarella* nivaiis, ciiiata. qvittqvcfoliat Bavtinca, wndla. Svertia rotata. ^'f*]-;a proaimbtns. ^yomcotyle vulgaris. J-igufcicum scoticnm. Angelica Archangclka* Jylveßris. «mpejütona Oßruthium. ^Jruin Carvi. £ Him- mtdia, , j^tice Armtria* *-'num catharticum> ^fofera rttundifiHa. ^ibbaldia procumbent, H f x a n d r i a. Anthericinn calyeulatum JUncus r^«/w. trifidits. arrtadatutt huibvsus. bufonius. biglinnis. pilose. camptfiriu spicatui. ^umex digynuu' acutust, ■ flcetosii; OyCttocella. Triglochin paluflrc* maritimum. Očtandr ia. EpJIcbium angustifiUum* latifolium. tnvntauum. jialuflre» alpinum, tetragonvm* ' Vacc i n i u tn Atyrtilfot, cxycoccus, uliginosum, Ericst vulgdris. Polygonutn viviparutn* Hydropipcr. amphibium. pcrjicaria* Paris tjuadrifolia. Düca ri dr Ia* Andromeda HypnoidtSi, Arbutus uva Urfi. alpina, Pyrola rotundifdia. secunda-Saxifriiga Ceryledon* steltans. tnvaiis. funStata. vppofitifolia, Autumuaiis, iulbifera- rivularis. tridaltylitts* cajpitosa. Groenlandk&t iic> Zwölfter Brief. in Menge gefunden, der größte Fang aber geschichl doch an emigen wenigen Orten, wo sie ihre Nester h<^ hyphoides* pctraa. Stcllaria biflorat ctrastoides. Arenaria peploides* serpylli folia. ciliata. Cucubalus Echent Silene acaulis. Seleranthus annum, Scdum rupcfhe, acre. ., annuum villosum. Lychnis fioscuculi, nlpind. Ceraftiurri vißojum, vulgäre alpinum, tätifolhtm. jjpergula arvenfis* nttdofd. 1 c o fa n d r i a* Spiraea ulmaria Šorbus üueupariä* llubus foxatilis; Fragaria vefia Poientilla verm. anserine*. änreäi Geuni rivfile; Cornarurn palttstri* Dryas öftopetala. p o 1 y a n d r i a,-Pa paver nudicaule. radkatum. Thaltctruni alpiunmt Ranunculus acrist hederaceusi reptans, aquations* lapponkus* repens. %laciaiis, hyperboretii, Galtlu paln/trisi Dioo Reichsthaler hatten nur 500, und die welche zu 2 na Reichsthaler Actien hatten gar nichts zurück er-hielten. Die Compagnie bezahlte für jeden Hafen etwas gewisses an den König, und für jedes Schiff einen Reichsthaler an den Stiftsanumann, auch mußte sie etwas gewisses von den Westmanns.Inseln an des KönigS Vorrathshaus abgeben. Hernach ward der Handel in jedem Hafen alle sechs Jahre an die Meistbiethende überlassen. Seit 1754 aber hat eine octroirte Handelsgesellschaft gegen eine jährliche Abgabe an den König von 6000 Rchlr. aufs neue das Monopolium desselben gehabt. Sie schickt alleIahr24bis3oSchiffemitGetralde, Brod, Wein, Eisen, Zimmerholz u. d. m. dahin, und führt dagegen aus 2 2 Häfen, Fische, Fleisch, Butter, Thran, Häu? te, Wolle und Wollenwaaren aus, welche sie, gegen die dahin gebrachten Waaren, nach Vorschrift einer 1702 ausgefertigten Taxe, eingetauscht hat. Ob die Compagnie auf diesen Handel viel gewinnt oder nicht, *) Schon i5?9 hatten die Isländer einen Besuch von E»Ml,di-schenSeeräubern, »6lz, 1654, '615 und l6i6von Franzsi sischcn, und 1627 von den Algierern und Maroccancrn, die «lie« was sie nicht fortbringen konnten, zerstbhrten und verbrannten. Pantopptdon führt auch an, baß,687 TürkM Seeräuber nach Island gekommen seyn sollen, allein er irrt harinn. Vleh. lintl^ttilt. Lcclef. z. 491. Dreyzehnter Brief. 123 lst schwer zu sagen; allein das ist unlaugbar, daß die I^ancer dabey verlieren, denn die Hollands be,,Oc> "lthlr. heranlaufen. Alle Rechnungen so gar werden bicht in Geld?, sondern nach Fischen und Ellen geführt, und zwar machen 48 Fische, jeder Fisch zu zwey Pfund gerechnet, so viel als einen Reichsthaler, eben so ma.- chen auch 24 Etnebcn wird. )Man ist n>,tt!nanderüberetus gekommen, ZoClleii ('lin'M^lstch<, «halcr gleich zu rech««,,, mH macht die» also eme Art Coursaue. 124 Dreyzehnter Brief. Man kaust ein Pferd für 150 Fische, und ein Guchfür 6QOO Men. Ein Vätt ist s»mf iispfund, ein Facring zehn Pfund. Auf eine Tonne rechnet man 1 36 Pott, und auf ein Kutttr si'mf. Die Isländische Elle ist der Hamburger Elle gleich, davon drey eine Klafter m«l cheti. Die ältere Rechnungsart der Isländer können Sie aus demjenigen erkennen, was ich hier beyfüge, da Mir die Zeit zu kurz ist, ausführlicher davon zu reden. Ein /V^/z °-"-«» 1 /^,li/^. 1 0/^/^ ^^-- 2 ^//?cr,' oder Ellen. F)-/> sind ungleich von 12 zu 3, alleiN/ meist 6 <üna e^rir »-----6 Ellen. M^ «^- 48 Ellen. . I^ccleNass. ^. I. S. 98- 99- ") Eg!,e,c Olafen q^imkt in seiner Reise T. l. S. l.;7> eines Steins mir emer Il,nschrifr aiif Varl Riartan, ^er im I. ^vQ4 starb, und anf d?r folgeildel, Sctte einer solch«, I^uftw,ft «uf Semundr, die aus dc>n l 4 S?c. zu scv>« scliemt, B^'^e sind auch in Kupfer gestochen; allein sie sind so juuq U!,d so säillcht eingehauen, daß sie taum verdiencn anaeführl zn nir, ^^" An eben dem Ort fmdct man cmch eine schlecht gemaäue Ul'ie^rllcheRunet'schrist, die für ?,s'//i«,",7 Za,>berru!!.'!-> Hft ltnftguren,, ausqegebeu werden. Zn unsern Zeiten »Vlnridt ei< ner oft herzlich jchlecht, al^er wild dcüfaU« für keinen Zaubc, rer oder Hexenmeister gehalten. I iZo Vierzehnter Brief. Mein wie um das I. l oc-c, die christlicheReligio« anqenommen ward; so bekamen auch die ^lffe>i,'gasten eine andere Gestalt. Man nahm gleich dle laietlnschen Buchstaben an, da die Rune»; - Buchstaben , deren nur sechszchn in allen gezählt wurden, nicht zureichlich wa^ ren. Der .'rsie Isländische Bischof, Ihlcif, legse zU Skallholt eins Schule an, und bald daraufhatte matt schon vier Schulen , worin cie Kinder in der latent schen Sprache und der Theologie, ja auch in ennqcN Thellen der th^oietischenPhllosophle »lNtenlchttt wnroen. Jonas Ogmundsson, der erste Blschof z„ HoollllN, verschrieb i.I. 1120 einen gewlffen Owle Fttyoll von Gottland, um der zn HovlllM einger'chteten Schule vorzustehen. Arligrim Ionson fuhrt daher in semer O^mo^a^S- i Q^ den sonderbaren Umstand an, daß der Baumeister Thorodr, als er mit Anstauung der Kathedralkmtze zu Hoolum beschäftiget gewesen., so ge' nau auf dasjenige was den Schulkuaben in der Gram-mattik vorgegeben worden, acht gegeben, daß er selbst darüber in der Grammcmik einen ziemlichen Grund g^ leget habe. Eben derselbe führt auch an, daß der Bi' schof, der ein gelehrter und eifriger Mann gewesen, ei>u mal einen Schüler unvermuchet überrascht habe, per Ovids Briefe und Bücher 6c arce amanäi gelesen, welches er so übel genommen, daß er ihm das Buch s der Hand geschlagen habe. Zu einer Zeit, da man viel? leicht in unserm Vaterlands keme große Kenntniß der la? teimschen Sprache vermuthen sollte, ward also doch e^ ,,er von da nach Island gehoyl!, der Einsicht und Ge^ schicklichkeit genug hatte, der Jugend 'Anleitung ;"N iesen lateinischer Dichter zu geben. Doch da dem uw geachtet, die Wissenschaften hier »mr noch in lhrer Ki"^ Vierzehnter Brief. izr öeit waren; so beqaben sich diejeniqen, w?lche darin Writer kommen wollten, nach fremden Univnsilälen. ^lslur Isleifson stndirle zu Ersnrt, uno viele retse? le» so wie SaMlMdr Siqfl'sson nach Paris, daher Wa„ sie ^r/^/^i^-(Pa^lssch:eiber) ,!st'!Nte. V le ab^r, deren Name dcch berühmt geworden ist, studnien vlos in I^lano; woru>>?er ich hier nur zum Beweise die b "den berühnuestei, Isländischen Schriftsteller, Äre Frode") undSilorreStllrleson, Misüh'enwill. Man ka:m also nüt Grunde sagen, daß Island von del An-Nadme der christlichen R-'ttqion daselbst, bts i„s Jahr I264, da cs unler Norwegischer Herrschast kam, ei? 'tes der wenigen Lander in Europa, u^d fast da6 ein? l'ge im Norden gewesen sey, wo die Wljstns'hasieu g^' tr eben und verehret wurden. Es hat auch dieser Zeit, Punct mehrere berlchmre 'Htanner aufzuweffeu, als sich "ort hernach bekannt qemacht haben. Äian darf nur die alten Sagen l^sen, '*) um einzusehen, daß sie in die Sit? ^tllehre, Weltkenntniß, Naturlehre und Astronomie ""sich! gehabt haben, daß sie selbst m der Theologie baulich richtlge Kenntnisse besessen und dal'ey die Kir.' "Allvater gelesen hatten. Besonders aber haben ihre Fetische und historische Arbeiten, unter der schon ein-"rechenden Finsterniß, derZeit selbst getrotzet. Eßwürde 2^r nicht schwer seyn, eine Menqe Dichter herzurechnen, ^lch« sich sow, Riift«, bcnl.ilci und orey ^,a )r Ul ft öun studlert habe, allein dieser Gedanke wild m -> tmn. ttltt. kcc!. I. 2^6 IZ2 Vierzehnter Brief. am Schwedischen, Dänischen, Norwegischen und Englischen Hofe bekannt gemacht haken, da ^i/c/a/-^ (das Dichterverzeichniß) chrer nlcht weniger als 24c? enthält. Aber es wird unnöthig seyn, hier mehr als die drey vornehmsten anzuführen. Snone StMlesolt, dem im Jahr 1241 im drey und sechzigsten Jahr seines Alters zu Reikholt in Island der Kopf abgeschlagen ward;*) Qlafr Hvitaskald der 125c, starb, und Sturla Thordson, der i. I. 1284 mit Tode abging, und deren Arbeiten zum Theil stückweise sowohl gedruckt ten als ungedrucklen Sagen eingerückt sind. **) Von noch mshrerem Werth find ihre Sagen oder Erzählungen, über deren Nutzen und Glaubwürdigkeit in der Ncrdischen Geschichte so viel ist gestritten wor- *) Man hac sonst allgemein geglaubt, Snorrc Sturleson se^ auf dem Bette q^storben, allein man hm slch q«irrt. Dieser be^ rühmte Maim war i »78 gebohren, und kam durch seiuo.^!ug^ hett zu emcr solch?» Macht, daß er bey offrnrlichen Ver^mni^ lungen mlt einem Gefolge von 8«) Pn>nen erschien; rr war aucl' so reich, daß cm Verlust von IQQ Och>e>,, den cr ?lluce, für gering augcschrn ward. Im I. «213 ^icng er nach Nori wegen über, woKöntg^akan und IarlSkule ihnmitGliade überhäuften. Er ward geadelt und fuhr nach zwey Ialu'el» mit dem Versprechen zurück, das Land unter Norweqi,'chen» Gehorsam zn dringe, welches doch nicht ^schah. Er st.^ld l" Island in qi oßem Ansehen, und betlcibete zu verschlcdc'M malen mit even so viel Nuhm als Macht die Stelle ewee La^ manns daselbst. Dllch mußt? er 12^') für seinen Bruder Sigl/ vatr nach Nonvegm flüchten, wo er die Parthey des vom K^ mg Hakan abgefallenen Iarls, Schule, nahm. billige b^ richten der .Iarl habe ihm die gräftiche Würde ertheilt; d^ ist wenigstens aewiß, daß er wider das Verbot des Königs w't Erlaubniß des Iarlö nach Inland M'uckreisete, wo ihm s^" eigener Schwiegersohn, Gissur Lhoruialdsson <. I. >2^', im 6z. Jahr seines'H^ers, als emem''Verrächer. de« Kopl abschlagen ließ. ") Vwn. ttitt. l>c^. I2!. l. S. 2l6. Vierzehnter Brief. izz den. Wenn einige solche als sichere und unumstößliche Grundpfeiler der Geschichte »mserer Votväter ansehen; so werden sie dagegen von andern als ungereimte Oe-dichte und zusammengeschmiedete Unwahrheiten angesehen, die mit der Geschichte des Ritter Finke und For-lunatns, dem gehörnten Siegfried «nd andern Weiber, Mahrchen in einer Classe stehen. So unbillig das lehte? re ist/) so unbedachtsam würde cs von der andern Seite seyn, in ihrer Verehrung zu weit zu gehen. Wenn sie Mit Vorsichtigkeit und Unterschied gebraucht werden; so sind sie um so mehr von unstreitigem Nutzen, da sie fast die einzigen Quellen sind, woraus die älteste nordische Geschichte geschöpft werden kann, und würklich sind einige derselben mit vieler Kritik und Geschmack geschrieben. -^/^ /'?i?^/e.'>' ^/ic^^ die nach n 2.2 geschrieben und Unter allen alten Isländischen Nachrichten, die unsere Zeiten auszureisen haben, die ältesten find;") die Schriften eines Sturlesöns/ *) eines GlMlaug und I 3 ^ Von eiliiqen ist es doch wohl nicht zu läugnen. Terfäus !n ^ntiqmr S. 2?. sagt es seh:- laul, und welch eine Menge darunter sind nicht die abgeschmacktesten Erdichtungen? Der Uebcrs. '") Man hat cine Autgabe derselben, die 1688 zu Skallholt in 8. und eine die 16^/1 zn Oxford heraysqekommen ist. '716 gab Christoph 5vormius eine in H, heraus, alleln sie ist nie vollständig geworden, indem die Vorrede, die Noten u. d. lu. fehlen. Auch ist 173? zu Kopenhagen eine Edition m 4. ^lt ellnr Uebersehung und mit Anmerkungen von Andräas ^^"^uo hcranklqegebeil worden, ) Man hat von diesem Buch noch keine recht gute Auflage. Unter allen tst hoch die beste, welche 16^7 unter dem Titelvon //eyvii' /^/,^/,l in 2 Band in Fol. von Permnsköld heraus, gegeben ward. Van hat auch davon folgende 'ueberschungm, dle doch oft ,ehr vom OrMml nbZchen. 1. Eme Vanlschevon iZch Vierzehnter Brief. Odds und mehrere verlieren ni? ihre» Werth'/) de'in ich fmoe nichtS, was ihne,, dieGlanbwürd,gkell beuche wen kann, die^man einem Tacitus und Livins ohne Borochalt gesteht. Wer weiß es nicht, daß diese bey Au^n'beimng »hrer Geschichte, die all^lvard Glllnmrftn. Rostock l6u6. z. C'ille Dä>n< schc'.'ctt p^'tcr^Ictuft'n Kopmh. ^>?; in 4, 4)C<»e Schwe, d'sch.' vol> Ionao Rugnic'.nn Wisinqsborq «670 in Ful. ^ Eilie Dcln.che voli Christophrr Stcinkul)l. »i>85, und e>ch>l.l' «ine i/!7 zu Kopcxha^m ln 4. gedmckre. 5^cl^t <>I dN's Buch in Kopenhagr!, mittr dcr Presse mit elncS I.5!ä,i5el'kl Ion Oljsonü Ueberschung l,nd Amlmtmicim. pvin; Fricdrich hu zi< dl^r Auftaue ^OO Rthlr. tiesch?>üt, Ul,c, >sc o.,och größmuhrilsbe/ sil)et>, starb »>^; dagegen versichert der Vers. des l^ct,o-n,'>e ^ >l l,«li^ue llnmume ill der Vorrede, S. 42. c>us 2^l>N!», et ^pl, iinil rn 1207 son tiillciire äe la Oinauete (Der l7r. Verf. erinnerr sich in ?ll,sch,ing der Tmtschei, hier N'ol)1 "icht> emes ^gittliard, f8?y; der Noune Rofnvicha yM'' I '>8^, besNich.:rd, Hild^ert, Bruno, ?vegl„o, Lnllprand!M9-u. >o Secuwm, d?ö VVmchind. dc, Vater,^ c-r Ni^r^l'sochm ^i?!Ä'ichte, f 1^^ desDichlnars f i^A u, a. m. Ber Ucbersch. Vierzehnter Brief. 135 register,) und alterlieder, worinn das lob alterRegen? ten besungen worden, aus den er seine Nachrichten her^ genommen hat. Wenn man dabey bedenkt, wi? angelegen die Isländer waren, das Andenke» ihrer Vorsah? ten auszubehalten, wenn man sich erinnert, daß ihre angenehmste Beschäftigung in ihren Gesellschaften und bey ihren Zusammenkünften die gewesen, diese Sagen Und Verse herzusagen, und daß die Vornehmern eden so wie die Griechen dazu ihre Vorleser gehalten; wenn wan endlich aus dem Inhalt und der Zusammensetzung dieser Schriften selbst siehet, daß die Verfasser keines-lveges geneigt gewesen, wunderbare oder unsichere Nachrichten zu erzälen; so scheint es allerdings unbillig, Wenn man ihnen die Glaubwürdigkeit versagen wollte, welche sie verdienen, und die man andern Schriften ^on gleicher Beschaffenheit ohne Bedenken einräumet. Der größte Theil dieser Schriften sind im Xl, XII, XIII und XIV Jahrhundert verfertiget worden; und «Mige davon sind auch durch den Druck bekannt ge? ^acht worden. Mir ist ein Verzeichniß aller dieser Sagen zu Händen gekommen, und ob zwar freylich ^lcht alle von gleichem Wehrt sind, so dürfte Ihnen, "t» H. Voch solches vielleicht nicht unangenehm seyn, ba es «inen Beweis sowohl von der Wißbegierde als ^m Fleiß der Nation abgiebt. 24 lZs Vierzehnter Brief. Verzeichniß ^" der atten Isländischen Sagen oder hiffonscheU Crzählungsn, Adams Bijkups ß Adonius og Confiantinus /; Acdabtotskii ßt Agatha hclga ß Agatandus Kongs Thattur og Jfa* mund sonar hans, Agnars /I Akurntfinga jC jilafleks si Albans Vigyaldfonar ß 11; Alß Kongs fi b). c..;: Alexander og Lodviks /% jdlfheimar Jl Alejrandri kin stores ß Alldarhattur* Alexander paga ß Amuratlis ß Arnbrofii Bißkaps £ 911 Arnloda ß Amilii og Arnici Jl An boga ßucignis ß c^ ; Anna helga ß An$rn ß ^ Biörners NordiskcKämpedater, d. i. Nordische HelbewM" b) Ebendaselbst. c) Nord. Kamped., Vierzehnter Brief. 137 jinimdar Jars ßona f, Antonii S, ß Apollonii Tyrii f, Argenis ß Arons hjorleiffonar fi Arna Bifkups f, Tkorlahfonar* Arna Bodvar sonar flockar* Armans ß Artus kongs og kappa hanns Jl hsmundar huna kongs ß AJ'grims thattut\ AJmu-ndar flag da gesso, Aj'tnundar (hbbafojlra* Ajniundr kapp ab ana ß d)* Augmundar Bißkups Paalßonar /, Augußini ß ^iuthune isUndings ß Aulkofra ß c). jiudunar Veßfirdings ß Aßmundar 0$ Asvidar /+ Amundar ß f). Asmundar Fornaßonar ß hßmundar og Triggva ß Aßuundar vikingjönar ß, fiufißjarda Grims ß Banbam S. ß. I 5 6) Ist von Ioh. Frid. PmngMd mit einer schwedischen unk launischen Uebersetzung zu Sto^hvlm 1722 in Fsl. herausgegeben worden. c) Gedruckt zu Holum. ,756. ,^"^'^sU»S. mit ewer schwedischen und lateinischen p«der,ehunz ^nd mit Anmerkungen zu Upsala 1693 von P?t. ^alan in 4 ane Licht gestellt. Eine bessere Uebersetzung mit Halam Anmerkung,« w«rd 1697 zu Upsala in Fol. gedruckt. '38 Vierzehnter Brief. Bandamanna ß g). Bariums einßetamans ß Bardamanna ßaga Baardar Snatsellsaas ß h).» ; Baring sagras ß Beffa ßkaldtorva sonar s Bergliotar vcenu s Berg finns bondajbnar thattun Benedicts f. Bcrtholds Robinsons /, ij, Biarg-bua Thattur BUvus ß Birgida /♦ Bjarnar Jarnßda ß, Bika ß Bjarnars ß hyttdalakappa* Blaßms ß Blomßur valla ß Blaus og Victors ß Blod-Egills ß Bofis ß k). Bolla bollaßonar ß Borgsyrdinga ß Borgmefiare eventyri valtcndijckc. Bodmodur og Grirns ß, Bodvar Bjarkes ß, 1). Brag da Olvers ß Bretta Strcinglckr* zf) Holum 1756 in 4. b) Holum «756 in 4. j) Holmn 1756 in 3. k) Ist yebst Herauds S. mit «iner schwedischen Uebersetznns und Notm von Vevelius iüü6 zu Upsala in 8. ane Licht s^ stellt worden, l) Nordist. Kampebat. Vierzehnter Brief. i^ Brettamanna ß Broddhelga ednr Vopn firdinga ß Bragda Mavusar ß Brendamus ß Brandkrojsa Thattur. Brav alle bar dag c m). Catharina S. ß Cecilia S. f, * Qlarus ß Keyßaraßonar, Chryßoflomi ß Qhryfiophori ß Conrads Keijara ß Qonflantinus ß9 Christian Friis ß Damusta og Jonoe aß Smolandum ß Damasceni ß Dana Konunga ßigur-Dinus dramblata ß Dinus og Philomencz ß Dionyßi Bißkups ß Dorninici S. ß Drawna Jons Thattur Droplaügar s. ß JEdvards kongs helga ß Mgi{ einhendta ß n). Egil Starka ß Egil Shallagrimßonar ß o). "^) Herausgegeien von Ioh. Frid. pering Sköld in seine« > ^ elner schwed. Uebersetzung. Stockholm 17 »9 in 4. 5? '"^ Asmund Saga, 169; von pet. Salan mit einer Ichwedischen und lateinischen Uebersehung in 4 zn Upsala her« ausgeg«b^ ^^ ^^^ ^ ^^^^ ^^ ^^^. ^ ^. gedruckt 0) Kam in dänischer Sprache zu Kopenhagen in z. heraus. 142 Vierzehnter Brief. Egil HaUfonar s. Elinar einhentu, og sonar fcnn&s* pH* ß Emercnt S* s, Mrasmi ß Erreks ß Eric vidforia fi Eric Rauda f. Erics Jonas fi Eric og Artus fi Ernests f. Efopufar f. Eynars fooka sonars ß Byrbyggia cd. Thorneßnga ß , " Jty/iizr Skaulaglams ß Eyolfr. ß JFalentins og Vrfins fi Ferakats Jl Bertrams og- Plato ß E&reyinga ß • •. ffloris kongs og Jona hanns jC Flor is og Leo J* Flaris Kongs og l&lankin ß JFloventi ß ■ Finboga rama ß Filpos Flijots hlidinga ß Fortunatus ß Fostbraidra ß ed+ Thorgeirs og Thormodar p Frklüof Frcekna ß p)„ Framars J. Froda Thattuu Qabons ß ft Nnbisk. Kampebat, Vierzehnter Brief. i^z Gcyralls Jarls f. Gtirbinni sogu thattur Gtinmndar Hdjar skins ß> Gervafii S* ß Geßs Baardarjonar f, cjj. Geipla. n Geyrstada kiss f. Gargans hof'ud f, Galhmys j. Qauthreks s. r)> Giasa Ress s Gibbcohs s* Gijsur Biskups. si Giffiir Juris /.' fjisj'la Sursonar s. s)# Gjolfs Offa s 4 Giralds J'. og sona hanns* Gotlcendinga s t), Godfreys /♦ Gregorii papa ß Grettla u). Grim Lodin hnns f, x). ^) Holum 1754 in 4. . . » ,< 1) Gautbreks und Rolfs Saga erschienen lmt «iner schwel»», schen Uebersehung und 3to«l» von Ol. Verellus nebst polltl-schm Allmerkimgen von Ioh- Schefter. Up,al ^04 tn ti. nebst elnem Anhange von e.nigen Decades Runenstemen, ml^ einem Verzeichnis ber merkwürdlgften Witter von Verelius. ^ Hoixm l7 5<)in 8. ^ 3« Stockholm ,68? ln Fol. von Hadorph mit einer schwedi. sche" Uebersetzlmg herausgegeben und ^othlands Gesetz angei hälige. u) Holum 17.56. Elne nene Al'fiage dauon ist unter der A»v beir nebst einer Uebersehung von Gudmund petersson. 2) Ist nebst Retil hängs und Orvar OddoSagen mit Ioleif Thorleifson« lateinischer Uebersehun« lb9? i« Upsal» ln3,l. gedruckt erschienen. t42 Vierzehnter Brief. Grims Skelbana ß Grims Fraega ß Grishilldar ß Groenlands /♦ y)» Gullrefs /♦ Gullkars ß Gullaußii thordar s> Gullthooris ßt Guimars ß, Gudrnundar dyra ß Gudmundar rika ß Gudmundar Bißkups goda ß Gunnar Thidranda banes ß Gunnar ktlldu gnups fivl ß Gunlaug Ormstungu ß og Skald Rafnis ß z). Gustaß Landcrons ß a). Haralds qutnßamma ß Haavardii Ißyrdings ß b). Hakonar Norr&na ß> Hakonar gamla J. Hakonar lurthabreiths ß, c) Haakonar Haarekjbnar /♦ Hokonar Jarls rika ß Hakonar goda Adalfleins foflra d). Hakonar Kudßjars ß Hakonar Sverrijsom ß y) Slallholt ,683 ln 4. Auch ist eine dänische Uebersehuttg von Bussaeus 17^2 zu Kopenhaqm tn 8. herausgekommen. 2) Kopenhagen ,775 w 4. mu Ericsons lateinisä)er Uebers" hung und Noten. ^pp. <äe 2Xs,ol'tlc>ne inf^ncum, it. tis 2) Aus dem Schwedischen überseht und gedruckt zu Holum. 1756' w 8. b) Holum 1756. e) Heimskringla. «l) Ebendaselbst. Vierzehnter Brief. 142 Halfdanar Bronufofira s. e). Halfdanar Eyßenjonar s. £). Halfdanar Siwrta g). Haralldar huaedrabana h). Haureks kinbitut ß Hamfroi og Hindrics f, JJaraldar Ee/iu Jbna f. Wallbjarnar half trolls ß H.illdors jhorra sonar Jl Haukdcelajl Waralldar Saarta f. Haralldar Grcenska si Waralldar hildetannar s. Waralldar Sigurds f Waralldar Warfagra f. h). Wallfrcedar Vandrceda Skallds ß Yialfs og ilalfs reck a J. i). Waraldar hringbana j, Waraldar harthrztha ß, £)♦ Warald Warfagra Skalds, saga, Wallvards J. Waralldar Graafilds ß 1). Wcensna Thor is ß Wedlns f. m). Wognes ß m)+ / ') Nord. Kampedal. k) Ebmda>>.'lbst. ß) Heimskringla, lmgleichen auf Lateln. von Lhorar Vrics. Kopenhagen IÜF8. n) Heimvkringla. ') Nord. KHmpedat. ll) Heimskringla. l) Ebendaselbst. w) Upsala 1Ü97 in Fol. mit Isn. G»dm. la«ln. Uebersthun«. 144 Vierzehnter Brteft Ueravrar ß n). , Helga Thorissonar Thattur. Herauds ß o). He/gtf Frxkna ß • Heydarviga f Hemings f, Hdga og Vlfsilla f Heydriks Kongs og hanns Mttmafind si Yiealmthoris f, Heclors f og Kappa, hanns ß Wmrics sal far a /'. Yiinrics Juris /♦ Wermans og Jarlmans /* Hjeronymi ß Hwric kcEJara f Hjalmters och Olvcrs p)t Wjaltnars Mugarfiora f, Wjalmars och Ranitrs f, <|)t-H/itbardins f Höllößeinar ß. Holmverja ed. Horde Crimkills ß at. Hrff-1 dar ß r), Horg* n) Upsala 1672 iti Fol. cklt etner schwedifchett Ueberschlmg und Noten von tl)l. Verelius. Ic. l^juzä. guAarium ncnai-vilN in l^ervarar i>a^2 0/. Ktt^öeckia ls>sclls)rum. l6/^ in Fol. 0) Upsala ,666 in 8. Mit einer schwedischen" Uebersthung uns Noten von Vcrclius. p) .Ist zu Stockholm i/ÄQ itt 4. nebst Oelvers Saga mit e><> ner schweb. Uebersehung von peringsb'öld in 4. ^»6 in 4. 2) Ist nebst Rristnis Saga zu Kopenhagen mit einer w. Uebe^ schung erschienen, ,77^ in 8- b) Ist zu Upsala i69? in Fol. mlt IoleifLborleifson laM Ueberfthullg unier Rudbecks Aufsicht YevausZetommen. c) Howm 175h in «. Vierzehnter Brief. 147 Knytlinga ß. d)* Kormaks/. Konrad jLeyfaraßonar ß KonungaJ. e)« Krembres og Augis k> k.ßag Kroka Refs ß f). Kroß ß Meyrl Kroß /1 MinnL r Krißnis /g). Laurentil Bijk. ß Lais ß La^arl og ßfflra hannš ß Landrefar ß Laxdcela /.' h). 'Ljosvetninga s, Landnama bok i)* ^) Ist zu Kopenhagen mit einer lateiti. Uebersetzung ohlls Als nierwngell und Tttel bis auf das «g^ste Kaft. S. 26z abg«< druckt worden, weiter ist der Abdruck nicht gekommen. A Die Austagel» davon sind oben S. angeführt. 1 Holum 1756 in 8 <) Skallholt. ,688 in 4- Imgl. KopenhnM 17?) 5 Le. t«m NgßneIni. «,vnl«^774 2^B»>z.in gr.4. D.U. l4A Vierzehnter Brief. Magnus kins goda /. k). Magnus Kongs Erling sonar ß 1). Marias. Martini Bisk, s Mafinissx s Maukajhla ß Maurs helga ß Magnusar Kongs Berfatta. m) Magnujar YLongs Blindu og Haralds Kongs Gylla n). Margareta s Mario!fis Magelonu s Magnus lagah&tirs f, Mirmantq s Mottuh s Maabels flerku s Magnus Orkneija Jarls Jl Midfiardar Jkeggia ß Mcltifinu /.' Modars ß NicoLiajur leykara ß Nicolaajur kins Helga ß Nltida Fragu ß Norna Geßs ß o) Jüiardvikingaß k) Heimskringla. l) Ebendas. v) Novo. Kampeb«l. Vierzehnter Brief. 149 Niak thorgeirsonar s. p). Nifiunga ß q). Oclavlanus ß OdJs ofeig sonar fi Olafs Saga helga r). Olkofra thattur, Olvers /.' s) Orkneyinga f. t) Onnjiorolfjona f. Olafs hart ha Svenfka ß Orvar odds ß u). Olaf Tryggva/onar ß x), Ofimas Munks ß Osvalds ß Qtuels thattur. St 3 p) Ist von Ol. Olofftn zu Kopenhagen 1773 ln 4. edlrt. 1) Stockholm »715 in Fol. nebst wilkina Saga mit einer schweb, und latcin. Ueberschung voli Ioh.Frid Peringskold. t) Hrinwkringla; ist auch in alre sckweo. Reime überseht unt> herausgegeben von Hadorph. Srockh. '67Ü in 8. und hat Arnhjelm darüber eine scharfe Krltik in Ncttelbladto schwel bische Bibliothek lll St. S. 324 bis ?^? einrücken lassen. 5) Ist zu Stockholm > 720 t„ 4. nebst Hialmaro Saga von ^eringsb'old «us Licht gestellt worden. t) ^ovfäu» hat sle lar. in Fol. zu Kopenhag. 1697 drucken lassen. ") Upsala l6y7M Skallholt l. Theil ikyU in 4. Ebendas. 2 Th. 16^0 in 4. ^'st zu Upsala ,<)(), in 4. auf Befehl und Kosten der Kk wgmn Christina von Renhielm mlt einer lar. und Schweb. " z reinig und Noten heransgegeben. Imgl. ein Stück von ^omss Oi. «^ryggvasons S., welches Oddur Munk auf alt ^otyt,ch von einer allen Handschrift auf Pergament abgeschrie, veu. upsal l^5. w 8. ohne Uebcrsehung mit kurzen Noten. !52 Vierzehnter Brief. Ormars ß Onundar trefots ß yOnandar Frida ß Olvcfirma ß Olafs digurbelns ß Olgeirs danßka ß Oßkupars ß Or ms Bareyaßkallds ß Olafs lidmanna ¥±onungs ß otiis /: Odds f. Parccvalds ß, Partalopa ß Pdls Hola Bißkups ßaga, Pantalons ß Penißar Hertr/ga ß Petrs ß pofliUa, Philippiß Pontufar f. PoßuLi ßögitr ix fln Rasn og Gudlaugs f. Rafns Sveinbjarnas ß Rafns Rutfyrdingsß Rafns Snaga, Ragnar Lodbroks f. y). Randulfs og Sona Jianns ß Reif steifbnar f. Reykdalaßz), Remundar ß ^) Nord. Kampedat. K ) Eben^elbß. Vierzehnter Brief. ,51? Rimbeigla, Reynailds og Rosa rimur. Rockelga j. S» as Ragnarsonum Lodbrokar og thelrra ctttum, Rodberts thattiir, Romferla ß Samfonar fraga /I S&numdar og Gudmundar orms sonaß Sauda sells reiden. Saulus og Nicanors ß Samfonar fagra ß a), Samfonar Svarta si Sebafiiani ß helga, Setfelin vaenuß Sigurdar fyrs ß -Slgurgards og Valbrandssuckaraß Sigurdar Turnara ß Sigurdar Orms i ai/ga ß Sigurdar Jorfalafaraß b), Sigurdar Ulf/bnar ß Sigurdar Skalds ß Sigurgar fofnifsbana ed, Volfungaß* Sigurdar firings f, Sigurdar Fmkna ß Sigurdar thogla ß Sigurdar sots ß Sigmundar Brcßis fanar ß Sio Joflnda ß K4 ») Ebendaselbst. 555 Vierzehnter Brief. Sio visu meißaras. Sigurdar Yngua og Eyflen Haratdßsßx) Sixti Päfua ß ■Skalds helgaß SUdoddsß $kjoldunga ß Snoglu halla /T m Sorlaßerkaji d), Sllfa liroa, Spejfa thattur. Stephans Pilslar vctts f. Sturlaug Starf/iimes ß e). Sturlunga ß Stirb ianrar Suia kappa ß Stufs thattur katta/omir* Sueins NLukjonar rimur* Sueins kongs Ulßßonarß. og Sofia hanns* Surts /.* Suerris f, Suarfdczla cd. Vallna Liodsß , Sylveßri Päfua ß Toms Cantara bißkups ß Trojamanna ß Tyrus og Sidons ß Tr iß rams og Ißods ß Teodils ß Toka Tokafons aßntun orjunars J* «) Ebendaselbst. «i) Nord. Kampedat. e) Uppl. i6^4 in 4. mit Gudmund, Ol. Nott«^ Vierzehnter Brief. 55z Tyrkiaß Ulfsprakahggs ß U'lsuggaßonarß Ulsar ßerkij: Upprunne Nor egs kunga fy Uppreßar Urahn. Valvzrs thattur* Valbrandr ß * Valnaliots f. Vatnsdtzla ß Vatnshüna /T Valdlmars f. Vatnsfirdinga ß Vlghinos vcena ß Vlljalms baßardaß Viljahn Siodf ß Viljalms brodur Sigurthar thögla, Vilkina f g). Vincentil Paßlaß Vikars ß Vilmundarß Vidutannar. Vemundar kögurs og viga fkutu ß Vigaßyrsß Veharnar Jigna kappaßt Virvilu ß Vilbaldsß ^ ^°". Kamped. ^ l> ^tockhow,. ,7,5 in Fol. zugleich tilitttiflinga Saga. Letztere ,st von peringskold übersetzt, an der Ueberschung der Vib kma Saga habe« ausser ihm I. F. Buraus Axehielm untz »«züngere Had^vph ge«rbeim. 154 Vierzehnter Brief. Vikings ß Viga- Gliinis ß h). Vigllots f. Vigfus Viga Glumfonar ß Thetthifs Danjkaß Thi alar Jonsß Thingskappa thattr. ß Thiodlls Kiddara ß Tkorfkfirdinga ß Thorbiargar digru ß Thor dar kattars ßufßonar ß Ihordar kakalas J. Thordar Gellis /•" Thorfinus karlßfnis og Snorra ihot- brands sonar ß ThorgUs j'hirda ß Thorgils Höllußonar ß % Thor is or dig a Nor Undings ß Thor is Haalegs fi og Ogmundar ßonä?^ hnnns. Thorgeirs ßkorargeirs ß Thorvald vidförla s, Thorlaks Bißk Beisaß Thorleifs Jarlaßkald ß Thorkels Dalfara f. TliQrdar hrcedti ß i) Thorgils Orrabeinfoßra ß Thiadil og hanns,K.uinnas ß Thordgeir Havards] ß og Thormodüt, Koförumir ßkalds ß% b) Holm« 1756 l«l 8. j) Ebend. !756 in 4. Vierzehnter Brief. 155 Tliorqriims Pntda og viglundar vt&na sonar harms /, k). Thotjhins Stangarlwagsß Thorßeins Sidiiiialjonar, Thorßeins Sudrfara /'. Thorßeins krakitnefs ß Thorßeins Außffirdingß Thorßeins UxafotsJ', Thorvald Ta/aldaß Thorßeins hvitaj. Thorvard krakitnefs /. Thorßeins forvitna [', Thorßeins thorvardfbnarß Thorßeins thorarinjonar f, Thorß ein beearmagns /. 1). Thorjhins vikinsjonar /.' m). Thorßeins Dromundar Jonarß Thorßeins Aiififirßka ß *) Thorßeins Bcenar Barnes /.' n). li) Ebend. 1-^6. ^ I) Nord. Kämped- "') .Ist zu llpsala l68o ln 8. mlt ctüerSchwed. Ueberschungund Aluli'rt'nngen a>w Licht l lat. > Nach gccudiqtcm Abdruck dicsee Verzeichnisses findet sich, daß del'Schrr solgmdr Sagen au^qclass^n Hal, welche ma» gehört- S^liOrts solgendelmaaßen l,achrrag?li wolle: ^'ll i^; ,,^ch ^^- i5ttn ZciIc: Nroltz 8tur!2uclckon2r s. ^lrcil^ ^o^nvalc!^son3r s — Seite i^2 ; »ach der vrittet, Z^j^. Zlwlna oääa äraum^r —> Seite 155; nach, oer zehnte« Zeile: V:,tN5rz s. — Seite 154; nach der 17cm n^s s' ^«rkik Orribt.mfattra s. > ^ö suld in diesem Verzeichniß zwar einige Sagen mit angcsührt, o>e man nlcht »,it Grund Isländisch nennen kann; als Hjal^ ' ?^r ""^"'""^ Saga, die m spätern Zeiten erdichtet ,>t, ^vnrma Saga, heren Verf. nn Norrman ist, Gustav 156 Vierzehnter Brief. Als eine neue Probe ihres Fleißes und ihrer Ge? nauigkeit muß ich auch hier die Annalen oder Iahr.bü? cher nennen, worinnen sie Jahr für Jahr anzeichneten, was sich sonwhl in Island als an andern Orlen wichtii ges zutrug. Diese Annalen haben überhaupt mehr Vertrauen als ihre Sagen. H'e/n///?^/- und^rcl'iaäo watzteu den Anfang damit, und sie sind s?it der Zeit h,s auf unsre Zetten fortgesetzt worden. Für gm wer? den besonders darunter angesehen: 1. ^'///le/^ ^e/n6/, das bis zum Jahr 1595 geht, und wvzu 2. l^/^//^i^/7l bis 1630. 9. ^.nnIiez tt.e^ii, die bis lg^i gehen. L^andskroiio S. und einige ande^, die aus fremden Spr<" ch^'" l^'clsel^t sind; ader ich habe lieber alle anführen, als eiinge weglassen wollen, da cin Kricckvrrstandigcr doch leicht den Ul" terfchi?d selbst fi'.iden k.im>. Es mag sich auch wohl nessen, daß eine und dieseldige Sage an zwo Stellen unter verschiedene»» Titel voikuminl, woran, wie ich gern gestehe, meine UmvijsetU heit Schuld ftyn kann, da es mir theile! an Gelegenheit gcfchll hat/ theilcl es auch nicht der Müde werth war, sie alle durchzusehen. Für diejenigen, welche'der Isländischen Sprache nicht klwdiK smd, muß ich auch hier die Ursache anführen, woher alle N"^ men, die mit Th ansangen, ganz zuletzt stehen; es schließt si^ nehmlich das IsIHlidlscheAlphabtth mit dem Buchstaben ), d«l unserm Th gleichs^nmr. »)S,e sind zu Island 1775 mit einer lm.Ueberschung ln 4. gedruckt» Vierzehnter Brief. 157 >4. ^nnalc«; Vcrulli(irc5 gehen bis zum Schluß des dreyzehnlen Jahrhunderts "). F/^/-^ /i^//-^/o//H ?tnnal soll, wie man mir gesagt hat, in der Mitte des siebenden Seculums ansaugen und.bis 1772 gehen. Allein die Wissenschaften haben auch hier dieselbe gen Veränderungen erfahren müssen, die sie an andern Orten erlitten haben. Sie sunken von dem licht, wore inn sie sich so lange beybehalten, in eine tiefere Nacht herab, als man sich vorstellen kann. Ich entlehne hier. Um das Gemälde davon sinnlich zu machen, die Gedanken des gelehrten Skallholtische Bischofs Doctor Fmneus in seiner wohlgeschriebenen ^lili. ^cci. I5-lanckac, ^) da er denZustand der Wissenschaften in Is-land mit den vier Menschenaltern vergleicht. Ihre Kindheit gieng bis zu 1056, da die Einführung der christlichen Religion etwas licht mitbrachte; ihre Jugend bis mo, da die Schulen in Gebrauch kamen, Und man anfing, sich um die Erziehung und den Unter? richt der Jugend mehr zu bekümmern, als vordem geschehen war. Ihr männliches Alter währete bis in die Mltte des l^ten Seculums, während welcher Zeit Is? land seme gelehrtesten Männer hervorgebracht hat. Ihr Alter zeigte sich am Ende dieses I4ten Jahrhunderts, da die Wissenschaften schon immer mehr und mehr abge? ^M'"en halten, und darauf folgte endlich völlige schwäche, da nichts von einigem Werth mehr aufge- ^ Langebecl? h^ ^ ^-^ 5^1^^1-63 rerum Uanicarum m»ciii ü.«'' ^"'b-W Fol. 177^ bis 1774, das nemtte dieserA„na' len nn dwttl, u„d dass dveyzelM? im u. Bande abdrucken lassen» 158 Vierzehnter »Brief. wiesen werden konnte. Die Geschichte hatte ihre Vett ehrer, die Poesie allen Geschmack verloren, und den übrigen Wissenschaften fehlte alles licht. Die Schulen geriethen in Verfall, und man fand bisweilen gar keil nen Ort, wo einiger Unterricht gegeben ward. Es war etwas seltenes, wenn einer iatein verstand, und etwas nicht ungewöhnliches, daß die Priester ihre Breviariell UNd Nitualien mit Mühe lesen konnten. Doch so sah es damals nicht allem in Island aus, den größten Theil von Europa drückte dasselbige Schick sal. Denn die Dämmerung eines klarern lichts, die sich aus Griechenland, nach Eroberung Constantino? pels von den Türken i. I. 1453, nach Italien und den südlichen Gegenden Europens ausznbreiten angefangen hatte, konnte noch nicht bis nach Norden durchdringen. Nicht genug, daß mau fast alles, was nur Gelehrsam? keit heißen konnte, verachtete; so gieng die Unwissenheit so weit, daß die vornehmsten Herren, sowohl geistlichen als weltlichen Standes, nicht ihren Namen schreiben konnten. Wir dürfen uns darüber in Island nicht ver? wundern, da die Kirchengeschichte Beyspiele von Bi? schüfen anführt, welche den Kirchenversammlungen beywohnten , und die als am Schlüsse derselben die Acten unterschrieben werden sollten, setzen ließen: quoniaw Dolriinu5 N. Lriilc«i)U5 Arikt^e notcu icioo c^uS loco subscript ^l. ^s. Unsere Diplomatiker versi^ chern auch, daß vor König Gustav I. Zeit, kaum ein schwedischer König seinen Namen habe schreiben können. Der Verfasser der ^/^//7^ oc^ täöM/^^/^e//^)? 5) Iol). Schcsser gab dies Buch ln Stockholm 1669 mlt eines lat. Uebersetzung «mer dcm Hitel: Ks^um^rmc^um^us i^ Vierzehnter Brisf. 159 welches nach Ihrer Vermuthung, M. H., der Bischof -A'^/w//'^,-/^/?/?, in Skara gewesen ist, der 143-9 starb, sagt, man könne von Fürsten nichts mehr erwar-ten, als daß sie selbst lesen, und ihre Briefe auslegen Und wohl verstehen können. Bey der Reformation gieng doch hier, so wie an den meisten andern Orten ein licht auf. Es war kurz vorher eine Buchdruckerey nach Island gebracht worden, und BischofGijsur dachte darauf, wiederum eine Schule in »em Kloster Vldey zu eröfnen, das von der Krone war eingezogen worden. Da aber solches zu einem S>h für die Einnehmer des Königs bestimmt war; so befahl Koma. Christian III im I. 1552, es sollte bey einer jeden Cachedral-Kirche Hieselbst eine Schule anZelegi werden, die bey Skallholt für 40 Schüler, Und die bey HolllM zu 34, jene ist hernach zu 34 und "lese zu 24 Schüler herunter geseht worden. Jedwede dieftr Schulen sollte mit ihrem Rector und Conrektor Ersehen werden. Der König schenkte zu diesen Ein-^chttingen so viel land, daß die tehrer ziemlich gut be? solder werden können, und daß die Schüler, so lange sle in der Schule sind, Bücher, Essen und Kleider frey haben. Man hat sich auch seit der Zeit viele Mühe gegei ^", geschickte Männer zu lehrern bey dieseu Schule« "uUa ^ ^, heraus; es war aber schon vorher von Buräus ,ji^!"^' ""b!l'5.' B''schr"biu,g dieses merk, wurbiqc,! Buch« geliefert. Er rrilt dcrScl^'sserschen Mey:nl>lgf vey, ^ft e»5 unter der Mmdeljährigkeit Magnus ll, zeschrie-veil !cy,dngegen Wilde „, s.,„er Ui Dänne,-tnark und Norwegen geredet ward, und sie hat sich da? selbst in solcher Reinigkeit erhalten, daß jeder Isländer kbcli so leicht die ältesten Sagen versteht, als wir die Briefe aus den Zeiten Carl IX lesen können. "^) Diö l 2 ^Hler verdienen auch ein Angri m Ionsen, Gudbrandr Thor? laksen, Lhcodor Thorlakson, Ion ThorkclsonWidalin, Ion Arn^son, Brvnolphr Svensson u a. m. mit Recht ) Während daß diese Sprache so w?nig Veränderungen erlitten hat, jmd andere Sprachen da^gm desto mehr Vcränderünqell unterworfen gewesen. Ich will zu einem Bc'.ispicl „ur d mals gemach« Theilung nicht gelten lassen wollte; so tamesdar' tlber zwischen Lothar auf einer, und iludwig und Carl auf der andern Seite zum Kriege, und i.I. 84 > den 24.IUN. zu einett» entscheirenden Tressen bey Fontenai in Burgund, worinn Lochar geschlagen ward. Er suchte hierauf seine Brüder zu trennen/ und mit Carln einen besondern Frieden zu machen. Aber diese Künste gelangen nicht, sondernLltdwlg und Carl verbanden sich im Jahr 842 desto genauer zu Strasburg. Sie beschwöre« . 4 äe clil^nlionlbuH Miorum ^oal^lmicl !^> 2tl i,nnul?i u^quk 84) und zwar im 3. B. der ^ V5«chwelt aufbehalten, die wir in ^nn^liurn sä ttllroriam , kl-3N(0tum 2b ^. l^. ^y8 eä ann, y^o 8cilplore5 ^2e«nei ^ll, prin^um in lucein ec^ni ^x I^l)l«lI^<:cI l? l>>t^o^l, l. ll. l-l^ncof. iFy4 in ß S. 472 tesen. Der Nlcharh ist auch Hogedruskt in KÜIpis oder Schilters ^cripr^r,ku« kel<,'«erm. "^^n-, ^02 S. Wl, wie auch in l)u (^lne ^littonae r>^cc>ll,m ^i,^t dö. aniur et 4P jXpian poblo e* *hq fomun sal-Uamct x,c. "lplom. S. 60. Ueberhavpt fand Marquard Freher diese «ormem mcht g^,^ ^,d richtig genug, abgeschrieben und abge, !- ? "" ""'dte sich hchlr. an den KiM. Zlach Bongars, «r o,e (,<-tt2 l)r. p^xs2„co5 geschrieben hat, welcher ihm ei, "aus dem Original sorgfältig gemacbenen ^ollc<^^nc'5 cl^n,c>!oß^ c<5. i. I. S..lg' zelicserl. Eine sl'anzösifch? UebcrsttzuG sindct lpan in ?i^onlol äe la kor^t: Inrroch^. .1, !I cl< scrip' üon ä<^ la s,3n« I', l. p. l2. May liesst auch rlnige M»st^ dieser Urkunde in der Geschichte der Romannschm Sprache durch Joseph Planta. ?. k(. 5^ aue dem Eygl. (dem 66 Band« der ^biloiupli. tlsnHZft. Lonc!. 1776' überseht Chur. >77"' W 8. weil dl,e jetzige Nomannische Sprache in einigen Gcg^ den Nhütiens mit der darinn vorkommenden viele Achnlichs keit hat. Herr von Troit, Hot dicse hier mltg,tth,ei!ten Urkunden,, w" <,«c,ra, er ^//emannics, «tß boruly. "^" mvlra, kgbenr. Der Ucbersey.) Vierzehnter Brisf.', 167 nicht wenig dazn beygetragen, daß ihre alte Sprache si> rein ist beybehalten worden. Von dem Ursprung derselben haben Sie selbst, M. H. in der Vorrede zu ihrem Schwedisch-Gothischen Wörterbuch geredet/) und man kann am besten von dw 5 4 *) DaIslaild qrößtentheilö zurrst von Norwegern angebauetwor, den, deren Mundan nlcht m>,t der Schwedische,, so viele Achm lichkeil hat; so war der Unterschied zwischen der Isländischen und Schwedischen Sprache für l)Q0 Jahren gewiß noch weit geringer. Da auch Island m diesen ältern Zeilen von Frenu den weuig besucht ward, so trifft innn dorr noch die all? skan« binavische Spraye ziemlich in ihrer alten Gestalt an. Doch hat sie freylich einige Verandcnmqcn erlmen, wie man sieht, wenn man des ^rZe scl^claz zu Anfang deb Xl S^'. mit neu« em Isländischen Schriften vergleicht, ale worin Thordur ^hovlakson verschiedene Archaismen bemerkt hat. Man finl det auch zwischen der Isländischen und der Sprache des Ulphil las i,n cn^,ce ä^entöli in Worten, Idiotismen und dem Ge, nie der Sprache selbst eine große Uebereinstimmung. Die ^prachc der Isländische», Poeten oder Skalden geht von der Nwihnlichen nicht nur durch viele mythologische und allegorls she dein orientalischen Schwulst ähnliche Ausdrücke ab, sondern hat auch ihre eigene Wörrer, die keine Achnlichkcit mit andern Mhischen Dialekten haben. Hr. Kanzlcyr. Ihre hält für glaublich. Odin habe solche aus andern septischen Dialekten in ö'e gothische Sprache eingeführt. In tmn >4B der Allgem. H'st' Bidl. S. 171 wird der Ursprung dieser Dichtersprache wahrschrjnljche»,. in der dichtMchen Manier der Provenzalen, bie solch« ohne Zweifel von deNlrabern in Spanien empfangen h^beu, geftht, von den di? Isländischen Dichte,.- auf ihren Rei< !'"^esen arabisch, provenzaüschen Geschmack höhlten, nnd sie ' '^^aterland einführten. Wie vielen Nutzen die Ielän-5 '^ Sprache in ErtlärlMg dcil Ursprungs schwedischer Würter ypz s ^ ^"' ^leser berühmte Gelehrte allenthalben in seinem ^mrero,sch durch Beyspiele gezeigct. S. Ihre ^loski-mln Deru7b^"^''' ""' ^^'"^"'" der-VorredeS.34. ,6z Vierzehnter Brief, sir Sprache auS Hlof TryagwasonS und einigen andern Sagen urtheilen, die im XI., XII. und XIII. S"ui lum geschrieben wurden, da die Sprache noch in ihrer größten Reinigkeit y,^ 5^ aber solche nicht in jeden Nianns Händen sind, so will ich hier zur Probe dasVat ter Unser anführen, sowohl wie es in der 1585 gedrückt ^> 0 — — ^—- »— ^ -.------- i --------^ <^------- — — Ihr Alphabet besteht aus denselben Buchstaben, wie ^Unsrige, außer dem ^) , (1'k.) welchen Charakter wlr „chst z)^.^^ ^^^ verlohren haben; die Engländer .) Auf nebenstehender Seite (pag. 16«^ in der sechste» Zoile, lese mal,: ,0 wol)l mic ce in der i5«5, als l7^ gedruckten „^"»dlschen ^ibcl lautet:c. > (,^n>. Ormtt. sich«. Vorrede S. 2Ü Ulld 2,2. i7c> Vierzehnter Brief. aber haben letztem noch beybehalten, wiewohl er füe Fremde schwer auszusprechen ist. Von Runolphr IonsoN, haben wir eine im Jahr 1651 zuKopenhagen in 4. gedruckte Isländische Grammatik. Sie ist in Hickefii Elementa lin-guarum septentrionalium, Oxford 1^88, foroojt als in dessen meüiuru5, Oxtara 1703 wieder adge,' drnckt, allein Jonas MagnusenS (^i-ammarica Izwn6ica , welche Sie, m. H. in Handschrift besi-Hen, ist weit vollständiger, und Verdikte eben sowohl als Eggert Olsens Orri-lo^r^l-lia I^innäica ans licht gestellt zu werden, ^ormii specimen I^xici runici^ das MagNUs Olafsen ansgearbeilet hak, und das tb^o in Fol. zuKopenhagen in Druck erschien, ist dis älteste Isländische lexicon, das wir haben. Nachher gab NeseniUs (^i> das ich mit aus Is-land gebracht habe. Auch besitzt das AntiquitätSavchiS sin anderes sehr weitläuftiges Werk von GudMÜNdt blassen, das Herr Assessor Gagnenw in Ordnung *) Dies l?exicoOtst doch nach Hr. Ihre Zeugniß so schlecht und fehlerhaft abqcdruckr, daß ^erjmlgl.', welcher »ucht schon vo^ her die Sprache v.rjlchr, es schwerlich mit Nuhen gebrauche« lann. DcrUebers. Vierzehnter Brief. ,71 gebracht und vermehrt hat, das aber wohl nie ans Mangel eines Verlegers ans licht kommen wird. Es ist auch Schade, daß Runolph Ioneson sein ^cx^ con 1<;lanclicum nie herausgeben konnte,, worauf er doch ein Privilegium vom zten Man 165O erhielt: Mtt dc.r Zeit dürften wir doch etwas vollständigeres von dieser Maierie zu erwarten haben, da das (^oli^ium sNAAN30cMurn in Kopenhagen versprochen hat, mit den Wichtigen Registern fortzufahren, womit e6 die /<>//?-"^> und <3///l/i.i/^ O,m/?///^ Gagen versehen *) Auch ei» gewisser Ion Olssen, der in Kopenhagen studiert hat, ein großes isländisches Wörterbuch ausgearbeitet das voll« stötchig mid gut sepn soll. 172. Fünfzehnter Brief. An den Herrn Kanzlcyrath und Ritter Ihre. Stockholm, den I2tcn Sept. 1774. Von den Buchdruckereycn in Island. <^ch habe iu meinem vorigen Briefe angeführt, daß ^) die Vuchoruckerkunst kurz vor dci- Reformation naä) Island gekommen sey. Manc^r dürste sich wundern, daß dort schon so zeitig Bücher gedruckt worden, und um so mchr halte ich es für. menlL Schuldigkeit, von den Buchdruckereyen in Island eiue etwas ausführlichere: Nachricht zu geben, Einer der bekanntesten aber auch zu gleicher Zeit der Ungelehrtesien und unruhigsten B'schöfe ans Island, war der Bischof Ion Meson zu Hol um, der sich ausser andern angewandten Künsten, auch seines Eifers für die cacholische Religion bediente, die Königliche Gewalt in allen Dmgen zu untergraben, und besonders der Reformation Hindernisse in den Weg zu legen, welches ihm zuletzt so übel bekam, daß er darüber i. I. 1550 sei-nen Kopf verlohr. Da dieser Mann nicht die geringste Gelehrsamkeit besaß, und nichts von der lateinischen Sprache verstand, welche doch w Baunbriefen und den auszustellenden Ordmanzcn gebraucht ward; so trug er jemanden aus, ihm einen Monn zu yer.schaffe.n^ welcher Fünfzehnter Brief. »173 der lateinischen Sprache mächtig wäre, und der zugleich eine Buchdruckc.ey mitbringen könnte, und hiezu ward ihm ein gebohrner Schwede, Ion Mathieffon empfohlen, der in den Jahren ^527 bis 1550 dahin kam. dd er schon bey seiner Ankunft in Island zum geistlichen Stande ordinirt war oder nicht, kann ich nicht Mit Gewißheit sagen; indessen habe ich Anleitung zu hlauben, daß er schon Priester gewesen sey, indem er gleich bey seiner Ankunft Sira genannt ward, ein Titel, der damals eigentlich den Geistlichen zukam. Der Bi, schofgab ihm gleich nach seiner Ankunft dte Präbende Breidebolstad und Vesturhopl, wo er KI. 1567 m iinem hohen Alter starb/ und ausser andern Kindern ei« nen Sohn, mit Namen Aon hinterließ, der zur Zeit des Bischofs Gutbrandr dvrt Buchdrucker war, und oessen Sohn Brandur nach ihm die Buchdruckerey besorgte. Des letztern Sohn Ion BraNdtson starb l68i als Probst zu Hytarnäs in einem hohen Alter, Und dessen Sohn Ion Ivnsen starb ebendaselbst i. I. ^732 als Prediger; Jetzt ist diese ganze Familie in Ar^ Wuth gerathen. Die HZuchdruckerey kam gleich im Gange, und Ion ^achiesson druckte i. I. 1531 das erste Buch in IS.-la"d,nehnilich dasNrcviIrmM^i^rosicnse. Man s ^ ""^ eine zu Droncheim gemachte Aufiage von di«, 'em Buch, selche der Erzbischof Erich Walkendorf Verausgab, ^nd die sehr selten ist. Ich erinnere mich . )t, ^"b ihrer einmal irgendwo gedacht worden, außer s"!^5^ Heft des Dänischen Magazins, woesheißl, daß '"che in des Hrn. Conferenzraths Klevmftldt Biblio- «74« Fünfzehnter Brief. thek befindlich seyn soll.") Was aber die IslHlzdischs Austage anbetrift, so glaubt man nicht, daß davon noch ein einziges Exemplar übrig sey, seitdem daS letzte, das m^n kannte, und das in ^//l^5 v^/ao^et Büchersammlung vorhanden war, in dem Kopenhagen schem Brande i. I. 1728 mit im Feuer verlöret! Außer dem ßrevi^ric ^^rolicnlc hat er auch //^/?Hi)c^ /V^rM, (ein Prediger-Handbuch,) lu? theri Catechi.inms u. d. m. gedruckt. Aber die Drucke/ rey kam doch nicht eher in vollem Gange als 1574, da der Bischof GutbralWrChorlakson, neue lettern verschreiben ließ, worauf auch unter andern Islandischen Büchern, die Isländische Bibel i.I. 1534 in Fol. *) Außer dieser Edition sind mir kcwe andere bekannt, als eine i»< Fol, im ,I. »5-y zu K^pmhagc'n, und ellle ill eben dc,n Iahl ill 4 zu Paris gedruckte öl»»ogabb bttiagt? er s>ch desfalls vor cinc^n, se<^ „?r sturen Freullde, einem Bürgenncistcr it, Kopeili)aqen, it' so rührenden Ausdrückeil, daß auch dieser an dem unrrschlickeli VerM stincs freundes so gerührt Theil nahm, daß er in Thr^ nm ausbrach. Einige Zcii nachher, erfuhr der gute Bürget meisier, daß das B»^ fang dieses Seculums kam die Buchdruckerey wieder uach Hoolum zurück, nachdem der Bischof Bjöm Thorlcifson solche, nebst den ihr gegebenen. Privilegien für 5e>O Rthlr. gekauft hatte; und das erste Buch, was nun wieder m .i^oolmtt ans licht trae. war I^i-a- phrafis medic. Do£L IokGerhardt »703« <5dt ) Daß dle Vncbdruckercy unter Ion tNathicsen mcht stl»- be-schäftiqtt gewesen sey, davon zeuget sowuh! die lM'i,,qe Aüzahl Bücher, dle damals cmZ dieser cinhcimischcn Pl-csso hct-uork^ wm; M velschiedclie Isländtsche C^rlsu'ii, t»,e zu der Z^ir ^"sirl,' Laildee gedrückt wurden. So kam zu Kopenhagen oie ^"^onohistorie und Geschichte von der Zerstörung Isrusal^ns, wgl. ^l^,.-,,,^ i'licalo^a h^aus. 3u Rostov w.^d 15,^ ^"l-vi^ ^s,ssi„^ „nd zu Roschild ,5^0 Oddur Hoctsrairi s"w Is'u Tc>tamems yerauo. ) Alc dieser Ausgabe dcr I^iänd. Bil^l Hal mal, ie gerne wollte ichj doch, M. H. Ihrem Verlan-^^ gen ein Genüge thun, und Ihre Neubegierde in "Nsehung einiger merkwürdigen alten Denkmäler, daran , Man in Island einen so reichen Vorrath anzutreffen vers "Uthet, befriedigen! Aber statt dessen, kann ich Ihnen blos sagen, daß das land davon so entblößt ist, daß Wan vergebens nach einigen Alterthümern sucht, die bemerkt zu werden verdienen. Man sieht zwar bey Vi« "kdal Ruinen von einem alten Schloß, das 200 Ru? Hen imUmkrais gehabt hat, die gegen Norden 2oKlaf-tn hoch, an der Süderseite aber sehr niedrig sind, und «ben so erblickt man bey dem Pfarrhofe Skaggestad ^s ^augemäs eben dergleichen von einem kleinern ^cyloß; ah^ man weis weder wer es erbauet noch be-wohnt hat. An einigen Orten findet man Ueberbleibsel von heidnische, Tempeln als zu Mit fiord, Godale, ^tdvik u. a. ni,; »on alten Gerich sstellen, als bey -Vegrcmas; von Grabhügeln aus den heidnischen Zei? "n, worunm ich hier nur Thorleif Iarlaskalds Htz t?H Sechzehnier Brief. gel auf einer kleinen Insel auf dem Oraraa nennen will. Man sindet auch bisweilen alle Schwerdter und Helme, ohne daß die Geschichte dadurch einiges licht oder einige Erläuterung bekommt. Auf Thmgmans und Threkyllls Heide, sind zween große Steine ausgei richtet, welches vermuthlich Gedächtnißsteine lind,.die nach Odins Verordnung zum Andenken eines Verstoß benen aufgerichtet wurden. Diese Gewohnheit, welche lange Zeit in Norden gebräuchlich war, ist von da auch mit nach Island gekommen; ob es gleich in Schweden erst weit später üblich geworden ist, solche mit Inn' schristen zu versehen. Zu Flatey sollen vor einigen Jahren einige vierzig Stücken kleine Bilder von Kupfer in der Erde gesunden seyn, welche sowohl Thiere als andere Dinge vorstellten; allein sie fielen ieuten in die Hände, die solche nicht achteten, noch etwas d«von vec/ stunden, und sind daher verloren gegangen. Von Sturleson hat man außer seinen Schriften keine andere Denkmäler übrig, als einen kleinen mit Gras bewachsenen Berg zu Neikholt, der aus de" Ruinen seines Hauses entstanden seyn soll;^) <5>/^" /ll/?FN Aeün/" den Begräbnißplah dieser Familie, und eine Strecke vom Hose ab. ^/?o^6 /,a,/.t?, eines der schönsten Bäder in ganz Island. Dieses Bad, weicht so groß ist, das fünfzig Personen auf einmal darin" Platz finden können/ ist von Basalten und concrc^ ckei-marum aufgemauert, hat einen ebenen Bode" und Bänke rund herum. Zu Sttlrlesons Zeite" führte ein langer bedeckter Gang von da bis in das «) — — ruinofas occulit hcrba domos« Sechzehnter Brief. 179 Wohnhaus; so daß'man, ohne sich zu verkälten, aus dem Bade nach Hause kommen konnte. Die Quelle liegt 40 Schritt davon und heißt ^w'ö/^ woraus das Wasser durch eine gemauerte Rinne bis ins Bad fortge-leitet wird. Am Ende derselben ist ein loch in einem Felsen, welches mit einem Zapfen zugemacht wird, und woraus man so viel warmes Waffer als einem beliebt, erhält, welches, wenn eS zu warm ist, durch einen ganz nahe dabey befindlichen kalten Bach abgekühlet Werden kann. Dies ist fast alles, was man von alten Denkmälern in Island auftreiben kann, und also von keiner sonders lichen Bedeutung. Ja man findet auch jetzt fast gar keine alte geschriebene Isländische Sagen oder Nach-richten mehr daselbst, indem das land durch den Eiser so vieM Alterthumsforscher, die solche vormals gesammelt haben, davon ganz entblößt worden ist. Schweden hat die Ehre, daß es zuerst daraus verfallen ist, solche zu sammeln. Den Ansang damit Machte Jonas RllgmaN, ') welcher i. 1.1661 aus M 2 *) Man war schon von den Zelten Gust«b t. ai<, darauf betzilcht Zewesm, atte Urkunden und Nachrichten sorgfältig zu sammeln, und zeichn« sich unter denen, die sich darum Mühe gegeben haven, besonders der berühmte I. Thomas Huratts aus. AK »ein vor König Gustav Adolph ward doch kein gehöriges Archiv 5 m!"^ "och in Ordnung gebracht. Dieser König ließ bett . 2v ^ay des Jahrs »629 eine Instruktion für die Neichsarchl-! w ."^"igen, und ihm stand in seinen Absichten sowohl oer Reichskanzler Graf Arel Oxenstiern als der Erzotsthof Rc-mclus treulich bey. Letzterer hielte seine Priesterschaft dazu an, alle Urkunde» und Schriften die einigermaßen wichtig wa.-ren, und nicht verlohren gehen mußten, zusammen zu suchen, »no an Königlicher Majestät« und dee Reichs //HÄa ^ (An, i8o Sechzehnter Brief. Schwedische Kosten nach Island reisete, und da eine ansehnliche Menge Handschriften sammelte, welche den tlquitätsarchiv) einzusenden, wie dessen zu Upsala den 27 Iul. 55^l abgelassener. Brief beenget, den mir Hr. Setretair Gahm gütigst mitgetheilt hat. //«/)/al nials aufhielte. Dieser Herr, welcher die Wissenschaften beso«" lers liebte, und für die Alterthümer seines Vaterlandes vorzns^ llch eingenommen war, nahm den gefangenen Isländer mit vie/ ler Freundschaft auf, und schickte ihn erst in die Schule zu U?^ smgsö und von da nach Upsala, wo er sogleich ein Künial. S^ pendium bekam. Hier gericth er mit C>l. »crelius in genau« Bekanntschaft, der ihn 166 l nach Island schickte, um don I^ ländische alte Handschriften aufzusuchen und nach Schweden z" bringen. Die Neise war auch nicht vergeblich, daher er "l» 1667 da5 Antiquttäcs-Collegium errichtet ward, die St^le ^ ms Mitgliedes erhielte, um alle Jahre nach Island hinüber i" Sechszehnter Brief. i8i Grund zu den Sammlungen Isländischer Urkunden legte, die unser Schwedisches Antiquitätsarchiv jetzt aufweisen kann. Durch sein Exempel ermuntert, bet Zab sich auch Thormodr Thorfveson nach Island. *) Er hatte einen Befehl von König Friedrich III. vom 2?sten May 1662 an die BischöfeBn)M0lfSvel,s-son und Gisle Thorlakson mlt sich, ihm in Sammlung Isländischer Nachrichten an Hand zu gehen. Nach Errichtung des Antiquitälscollegiums, ") brachte man in Vorschlag, PeterSalan nachIsland M 3 reisen, und die Sammlung, wozu er den Grund geleqt hatte, noch tmmer zu vermehren. Allein er kam doch nie dazu solches ins Werk zu stelle», sondern reisete 1667 nach Dännemark, lei, stete nach seiner Zurückkunst Schweden viele Dunste, m,d starb 1679 den 24. Iul. Von seinen Schriften siehe: D^lii i»pecim. , blci^r^pdicum äe ^nric^llHs. 8uec. ^toclcli. 17 4. tn8. )»^orfveson, auch ein Isländer, war einige Zeit voche»- eben so wieRugmann einem Schwedischen Kaper in die Hände qefal, ^/ ward aber nach Seeland übergeführt, und lebte hernach zu Kopenhagen mit vielen Ruhm, bis er «719 im 8>sten Jahr seines Alters starb. Er hat sich in der gelehrten Welt unter ,dcm Namen ^orfäus sehr berühmt gemacht. ) -Im I. iüü6 ward auf den Vorschlag des damaligen Relch<, Kanzlers, Oraf /Vf^. (^iii»»-. , von der Königlichen Legierung der Beschluß gefaßt, und lm folgenden Jahr weiter bestätiget, es sollte zur Ehre undZierdedes Reichs ein<ü Nov. ,^17 empfangenen Instruktion, sollten sie «ußer ihren andern Diensten mit vereinigtem Nach und qemeiu« «a)aftlicher Hülse, alles was zur Erläuterung und Erhaltung lA' Sechzehnter Brief. zuschicken, welchßz aber doch nicht zu Staude kam. Dagegen erhielte man bald nach 168a seinen Zweck durch Gudmundr Olson,*) welcher seinen Bruder der schwedischen und gothischen Alterthümer bienmttnnte, ausarbeiten und ans k'chr stellen. Sie sollten daher ein Ammef auf dem akademischen Gebäude ober im «^c)!!e^ia Outtav^no bekommen, wo sie sich versammlen und ihre Sitzungen baltel» könnten. Sie sollten auch einen Kupferstecher und einen FornU schnelder halten. Der Anfang dieses Collegtums sollte nach den Worten ihrer InstruMon vom 25 Jan. 1068 angehen) wie aus de,: Königl. Befthlen an den Reichskanzler vom l7 Nov. l6ü6, und der Köniql Instruktion vom 2) Nov. 166? ausführlich zu sehen ist. Der Künt.q ließ auch mtter dem 23 Nov. iftl>7 einen öffentlichen Befehl an alle Gouverneurs, Landlchnuprleme und Blschtse, und besonders an alle Pastores «rgehn,, alle Alterthümer, alte Geschbücher, Islandlsche Sa? gen, Chroniken und auf Pergament geschriebene Urkunden und Briefe auszuforschen «nd einzusenden. Die Neichostünde ver-bunden sich auch den 22 Scpt. l^üZ dazu beyzutragen. Der König erumete die debfalls erhangene Befehle, welche nebst denl Extract von dem Beschluß der Stände, allenthalben im Lande umher geschickt wurden; im I. i6->4 ward zum Druck lyrer Arbeiten, die soaenaunte Bibeldrucks Tonne angeschlagen. *) Gudmundr Olson war 1652 von armen Eltern in Issland gebohren, und kam, nachdem er auf der Schule zu Skallholt gewesen war, im Jahr i^8a nach Dännemark. Ale sich Graf Gyllenstierna in Kopenhagen aufhielte, «n» KÜnig Carl XI. künftig? Gemalin nach Schweden überzufüh^ ren, besähe er unter andern Merkwürdigkeiten auch dieIk-lä^ dlschen Handschriften auf der dortigen akademiftbeuBibliothek und Gudmundr ward geholt, um ihm eln Stück derselben >" erklären. Der Graf bot ihm da sogleich an, nach Schweb" Überzukommen, und die Stelle eines Isländischen Translates anzunehmen, welches er ohne vieles Bedenken that. Er tal" das Jahr darauf noch Stockholm, warb gleich beym Anliq"^ tHtsarchlv angenommen, und verdiente sich außer den ihm st^ Lohns angeschlagenen Königlichen Stipendien noch etwa« "" Privatunterricht im Isländischen. Er heirathete hier eine""" llcheJungfrau, Inliana MargarethaBagge, womit er v"? Sechzehnter Brief. 183 Helge Olson") aus Island nach Schweden zog, der eine ziemliche Menge Handschriften mitbrachte. Nach.-her haben Arngrim Ionsm,") Jonas Wigfusen, "*) kopt Josephen, "") Gudmund Gudmun- M4 Kinder hattt, wovon zwey den Vater überlebten, welcher den 2c>Dec. iHl)F starb. Von seinem Fleiß zeigen außer die vo» ihm herausgegebenen Sagen, noch viele von ihm im Antiqui, tütöarchiu vorhandene Arbeiten. Aus einem mir vou Herrn Sekretär Gahm gütigst mitgeZ theilten Prococoll des Königl.Kanzk'yCollegiums vom ^o Sept. >6y5, sieht man doch, daß peringsköld sich über ihn beklaget habe, daß er anfinge zurArbelt aUz« untauglich und ungeschickt zu werden, indem er sich fast taglich ili Brandtwein berauschte. Das mag auch wohl die vornehmste Ursache gewesen seyn, wee-falls stille Ansuchung vom 15 Iul. 169) um Assessor im An, tiquitätß Archiv zu werben, nicht glückte. ) Helge Olson kam 1682 nach Schweden. Er war vorherPre, diger auf Island; verlor aber wegen seines unkeuschen Lebens die K.ippe. Er ^isete doch das Jahr darauf nach Island zu? rück, um für dns Antiquität«,Archiv dort Handschriften zu sammeln, und kam nach einem kurzen Aufenthalt daselbst mir ^ner ansehnlichen Sammlxng wieder nach Schweben. Im I-»6^6 verließ er Schweden aufs neue, und nachdem er in Kopenhagen die Prtesterkapp« wieder erhalten hatte, bekam cr «i^as Pastorat zu Stad in Island uud starb 1705. ) ^lngrim Ionßn kam »6z2 nach Stockholm; man hatvie? le Arbeiten in Manuscript von ihm, da« Jahr, wenn er starb, ^ weiß ich nicht anzugeben. ) Jonas ^Vigfusim folgte einem dänischen Minister als Bedienter nach Stockholm, und ward dort 1634 angenommen, wo auch noch viele «555^"nen Arbeiten verwahrt werden, lwit *" Iostphsen war Prediger an der Domkirche zu Stall-^ ""d aber vom Btschof Brynolph Svensson, der ihn abgesetzt. Er ^ .« °"""> "ach Kopenhagen und von da i6«6 nach Stock-^''"' '"° " einige Zeit für das Antiquitits Archiv arbeitete, ^.... """ ""ch Island zurückkehrte, vom Bischof N?idalin l«'n, vor.Se StM bieder «hielt und /714 starb. i84 Sechzehnter Brief. sen") mid Thorvaldr Brockman, ") welche alle als Translators im Antiqmtätscollegium gear^ britet haben, nicht wenig dazu beygetragen. Eben so haben Jonas Eghardfen, "") Magnus Vene- *) Glldmund Gudmundsen kam 1687 nach Stockholm, ward glcicy bcym Antiquitätcl.Archiv angenonnnen, und als solches im I. i<5<)7/ und war eine lange Zelt der einzige Isländer,der bcy dcm^lütlqllität^ArchtvDieNil ste that 9ln seilier Stelle ward Gllstav Rosendichl MM Amanuensis verordnet. ^) THorvaldr 2)rockma»» kam 17?^ hieher und ward vom sel. Neichsrath Gras Gustav Ponbc von Kopenhagen nach Schwer den bcrliscn. <^r hatte schon 1721 die Schule zn Skallholt verlassen und von da rühmliche Zeugnisse mitgebracht, ward dar? auf »72b zn Kopenhagen Magister, und war bey dem gelehrten Graul sehr gut angeschrieben, der ihm auch ein schönes Zeugniß seiner GcschictliclMt ertheilte. Er hatte bcy seiner A«" kunst ill Schweden den Vcrdlnß, daß er wegen Contrebande zu Hclslngborg angehalten wart»; doch kam er auf seines Beschiß Hers, Graf Bondes, Fürsprache los, nnd ward den 5 Dec. 17^ zum ot Deutlichen Kanzellisten im Auii^utais.Archiu ver^ «r^net, wacher Stclle er auch bey zicmliHsischwachen Glücks umständen, bis an stinen Tod, 176z vorgestanden hat. Von seinem Fleiß zeugen viele seiner im Archiv lk den Arbeiten. "') Ionsts Eghardstn hatte nicht studiert, lM,^ aber elnen gll^ ten Kopf und war in Island als ein großer Proceßmacher b^ kannt. Besonders fiel er den Bischof Gisle Lholakson sehr beschwerlich, und reistte um elncn Proceß gegen denselben a»>S' zuführen „ach Copenhagen', wo er gleich mit dem Sckretair Friedrich Schany in Bekanntschaft kam, uud die Sammlung des AtNiquirats-Collegiums mit verschiedenen Handschristenz" berühren versprach. Er hielte auch darinn Wort, war aber i« seinen Processen so unglücklich, daß er lange Zeit in Kopenhagen im blauen Thurm in Arrest saß, woraus er endlich 168Y loS/ kam «nd nach Schweden ging. Hier ward er zum VurM Sechzehnter Brief. 185 dictsen,*) IsleifThorleifsen,") Ej'lar Ejnarsen,^) Amas Hakansen," ") Franz Iacobsen f) und Thord Thorlaksen, 1"j°) zu Herdeyschaffung dieser Sammlungen hülsiiche Hand geleistet, -j-j-f) sowohl wie das Anliquu M 5 Meister in MalmK bestellt; allein er starb gleich nack seiner A,v kunft zu Stockholm, ehe er diese Stelle antreten tolmte, und ward auf Kömgl. Kosten begraben. *) Magnus Benedictstn war Jonas Eghardstns Stlefsohn, und fvlgte demselben nach Schweden, hielte sich ab?r da mcht lange auf, sondern gieng „ach Island zurück, Hier ward er l?^8 eines Morde« wegen angeklagt-, und zum Festungsbau auf dem Bremerholm in Kopenhagen verurtheilt. Er ward endlich in seinem Alter losgegeben und starb in Island **) Isleif ^horleifftn besuchte während seines Aufenthalts in Kopenhagen, auch Stockholm, und that da etnige Jahr beym AmiquitätstArchiu Dienste, reiste darauf nach Island zurück, und ward erst Pastor zu Garpdal und hernach zu Skutuls- „.stord, ,yy^. 1700 starb. ) ^inar "c<"'^ ""^ baden beyde Schweden besucht. Li.. > "'^ "el)r Zander, die sich um dle Isländische "tteratur in Schweden verdient gemacht haben, anzuführe» 136 Sechzehnter Brief. tätscolleqwm noch in Upsala war, als wie es nachher nach Stockholm verlegt ward. *) , sinde; so wird man mir doch »och erlauben, Paul Hansen hler ^n nmnen, weil er !>er einzlqe Iolknder qewlstn, welcher auk^ Befehl eines schwedischen Königs, von einem schwedischen Bi^' schc>f tn Seeland Vollmackt zu einem Pastorat erhalten Hal. Die Sawc hänqc so zusammen. Ala.^tmig Carl Gustav i. I. ,65c, ln Seciand etndcach, und Iodann Swaning,' der so viel Thell an der Einführung der Souv«rainllät in Däune^ m.irk hatte, undwea.cn sein« dabey bewiesenen Ciftrs vomKsi nig Friedrich den Titel eines Erzbischoss erhielt?, in Hcopenhal» gen eiugeschlosselt war, und sich also wal)r?:»d oeilen Belagerung mii der ^ngelegenbeir des Tfifrs Seelands nicht befassen konlU te; so verrichtete statt seiner 3".ct?cria^ Rlingiuo liessen Amt, welcher damals schwedischer H'>fpree^m- »nd ^eldsuperintendent war, und hernach dcr erste B'sllws z^i Gochenl>urg ward, ^r ^'l«stlcri'.ischen Familie. Unter andern Vollmachn'»,, die er ausfertigte, war auch die für^aul Hanftn anf^arrestads Pastorat bey Tiingstad, nachdcm er denselben vorher zum Priestcramc ordiniri hatte. Rlingina schrieb sich: Sut-ciae Ksgi a concionibus et confeiliombus faun, Rt-gii Exercicus Superimaidens GeneraUs et Siae-landiae nro tctnpore episcopus. Bi.lje Ioht Haassamml-afEvatig: Biskofar'nt Z land, <£ ami. der <£uangel. S>iid)6f< auf ©celanö 7Ö1 ilk 4. im^l i'mne\ Histona tccl, bl, I-III ©.525. *) Ob di^el l^fj^ oder 7 <>8.5 geschehen sey, ist schwer zu sagen. Das letz:ere !>!!re m»u». fas^ u»5 einem Bliese des Grasen /^/a^»: d> ^/>/ cic /., si?/v/,i> c>iie ^Va'.lnrgarnvom ilt Jim. l^'85 schliß sen,, den m>l:h.' ^fahl K^iltq ^.ul XI, daß dieses Collegium unterdes Kvl.lql, .Vianzley CMqmms näheren Anssichl stehen sollte, u"t> da ward e5 eine neue zur Kanzlcy gehörig? Expedition, die aus eun'M Kömgl. Sckrctair als ?lnliquarilts, zween mitarbeite'" ten Veyschern, einem Translator für die alten Sprachen «nd zween Amanue»scn ooer Kanzlisten bestehen sollte, außer ei< ,^'n? dritten, her ei„ Schreiber des Antiquarius seyn sollch welche Grelle h^nach wieder eingezogen ist. Sechzehnter Brief. 187 Dies alles verursachte in Dännemark so viele Auft Merkscmckit, daß König Christian V. i. I. 1685. ben 4ten April, «lebst einem Befehl an den landvogt Heidemann auf Island dem Thomas Bartholm in Sammlung der Isländischer Antiquitäten beyzustehen, lugleich auf das strengste verbot, einige handschriftliche Historien oder andere Island betreffende Nachrichten an Fremde zu verkaufen oder aus dem lande zu führen. Stockholm also sowohl als Kopenhagen, hatte schon einen großen Theil alter Isländischer Schriften in Verwahrung ; als Arnas Magnaus mit Paul Widalin l. I. 1712 von Kopenhagen nach Island kamen, und alles, was dort davon noch übrig seyn konnte, so sorgfältig aufsuchten, daß man jetzt schwerlich eine geschriebene Sage mehr im lande zu sehen bekommt, wie ich dann ungeachtet aller Mühe, die ich mir gab, nicht mehr ^s ein unvollständiges Exemplar von der Smrlunga Saga für Geld erhalten konnte. Man muß also jetzt nicht mehr in Island nach alten Isländischen Chroniken fragen; sondern man-findet außer der schönen Sammlung im Schwedischen Ami? Mtätsarchiv, eine fürtrefliche Sammlung, davon auf ^r akademischen Bibliothek zu Kopenhagen, dieArnas ""ügnäus derselben geschenkt hat, außer einigen kleidn weniger bedeutender Sammlungen, die in den Händen einiger Privatpersonen sey», mögen. Ich habe oben bey dem Verzeichnis der Sagen MM m den Noten bemerkt, welche davon durch den ^>ruck m die HH„de ^s Publicums geliefert sind. Ei, "lge sind in Island gedruckt, worunter dir zu Skallholt Druckte sehr stlten sind, die meisten aber sind m ^Hweyen, wiewohl nicht immer aus den besten HandZ 188 Sechzehnter Brief. schnften ans licht gestellt worden. Doch haben sich ein Olof Rttdbcck, der ältere, ein Vsrelms, zwey P^ rwgskölds, em Rcnhielm, ein Biomer, einSalan, ein Brokman durch den Fleiß, den sie anf solche ge-wandt haben, nicht wenig verdient und berühmt ge' macht. Nur kommen alle diese Ausgaben, weder a" Pracht, noch an Kritik denjenigen gleich, welche das Magnäamsche Collegium in Kopenhagen ans licht stellt, deren Fortsetzung die gelehrte Welt mit Ungeduld ^ wartet. ^) *) Arlmo Magmlsen war «66z zu RvennabveHe aufIslanb gcdchrcn, und kam, nachdem er drey Jahr zu Skalchott si^ dicrt hatte, nach Kopenhagen. Hier gmcch cr mit Thom^ 2?a»'tholin in vertrauliche Bekanntschaft, und reiste u^ eher als i. I. 1772, da die Regierung den 24. Sept. die H^ ren Conferenzräthe^uxdorpl) und Suhm, nebst dem Dtaa^' rath Langcbcck unb Professor Finnstn dazu verordnete, nA chen die Staaisrathe Kall und Möllmann hernach beygef" get sind. Hr. Finnsen ward dabey zum Tekrerair bestiM^ welcher aber nun, da er zum Prvbst in Stalllwlternannt ist, ^' Bedienung fahren laßen wird. Diesen Herren ward es alM gcben, jährlich eine oder andere mögliche Schrift nach A>^ tung des Magnänoschcn Testaments crltisch zu bearbeiten "'^ «nd in den Druck zu geben. Wir haben vou ihnen scho" ^ X» l/"tt und <^atti/ii,ttc/l/ 0^«,/,««^« Sagen erhalten, und d Arbeit wird mit den Eifer unb dem Geschmack fortgesetzt, ""^ «an immer erwarten kann, d« der Sache der Direction s"6 ' fchlckter MnlM «N«,ttrau«t «st. t89 Siebzehnter Brief. An den Herrn Präsidenten und Baron Axel Lejonhufwud. Stockholm den iHten Deccmb. 1775. Bon der Islandischen Poesie. H^ichts ist mir angeyehmer, als da ich jeht meiner, ^^ Schuldigkeit gemäß, Ihrem Befehl gehorchen. Und von der Isländischen Poesie einige Nachricht ertheilen soll. Ich bedaure nur blos dabey, daß meinft, geringe Einsicht in eine Materie, die mit so vieler.Dmv. kelheit umgeben ist, mich hindert, es so vollständig zu lhun, als ich wohl wünschte und die Sache es verdient, um so mehr, da ich meine Gedanken dem Auge "Nes so unstreitigen Kenners vorlegen soll. Sollte also, ^s, was ich sagen werde, auch nicht sehr wichtig '^", so bleibt es doch allemal ein Beweis meiner Be-^"Willigkeit, Ihre Befehle zu erfüllen. So besonders als auch manchem der Gedanke einü ger Gelehrten vorkommen dürfte; daß man in Europa cher in gebundener als in ungebundener Schreibart geschrieben habe, so wahrscheinlich wird doch derselbe bey yenauerem Nachdenken. Die Dichter waren auch bey ^" Griechen und Römern weit älter als die Geschichtschreiber und berühmtesten Redner. Man kann die Zeit Wlnlich gencm angeben, wann ehe bey erstere angesan- I9o Siebzehnter Brief. gen haben, Prose zu schreiben, aber es ist fast unmöL lich, das Alter ihrer Gedichte zu bestimmen, das weit höher herausgeht als Trojas Belagerung und die OliM pische Spiele. Eben so kennt man bey den Römern keine ältere in Prosa verfaßte Schrift, als ^ppii(^acßl Rede an den Rath und das römische Volk in der <ÜXX V' Olympiade, worinn er ihnen anräth, die vomPyrrhus angebotene Friedensbedingnngen nicht anzunehmen; da man doch weis, daß die Poesie bey ihnen lange vorhel bekannt gewesen und getrieben worden ist. Man darf sich darüber nicht wundern, wenn matt sich erinnert, daß, ehe die Buchstabenallgemein in E^ ropa bekannt geworden sind, manche That doch füc würdig angesehen werden konnte, im Gedächtniß behalt ten und für die Nachwelt ausbewahret zu werden. Un? was war es da nicht für das Gedächtniß für eine Hülfe, wenn eine Sache,' die man der Vergessenheit entreißet» wollte, in einigen nach einem gewissen Tact so znsam' mengesetzten Worten verfaßt ward, daß man sogar blos durchs Gehör erkennen konnte, ob ein Wort ausgelast sen oder verwechselt war, oder nicht. Daher warelt auch die Gesehe der alten Teutschen in Versen geschrien ben, und behalten eben desfalls noch den Namen O^ setze oder Strophen bey, indem die lieder worinn solche verfaßt waren; gewöhnlicherweise abgesungen wurden» Dieses war auch das Mittel, einem Werk bey der N^ tion mehrern Beyfall zu verschaffen, und dies veralt laßte Ludwig den Frommen dieBibel im neunten Jahr-hundert in Versen übersehen zu lassen, und Ottfrid, einen Benedictiner Mönch im Elsas in eben dem Secu^ lum die vier Evangelisten in teutsche Verse zu übe^ sehen. Siebzehnter Brief. 591 Die Dichtkunst ist also bey allen Völkern unge-niein alt, und wir können solche in Schweden als einen' Nachlaß Odins ansehen, nüt welchem sie dahin gekom? wen war. ^) Es war in den ältern Zeiten kein König, kein Hanptmann oder sonst irgend jemand von Ansehen, der mcht seinen eigenen Skald oder Dichter hatte. Dieser mußte bey allen wichtigen Verrichtungen nothwendig zur Stelle seyn, um alles zu bemerken, was Aufmerksamkeit verdiente, und solches in liedern zu verfassen. In der Schlacht war er mit in der Sköld^ borg oder mitten unter der tapfersten Mannschaft, damit er die Thaten, die gelobt werden sollten, mit eigenen Augen ansehen konnte; und bey Gastmahlen mußte er die Gesellschaft durch gute Einfalle und poetische lodge-sänge auf ihre verstorbene Helden aufmuntern. Ein solcher Dichter stand allenthalben in großer Achtung, er leistete dem Könige beständig Gesellschaft und war oft beydes sein General und Minister. Sle hießen Skaldr, *) Was Odln anbetrifft, so will ich hier einen gelehrten nach Teutschland verpflanzten Schweden, den Hr. Prof. Thurmann . in Halle selbst reden lassen. Odin, sagt er in l^r. Z2 der Hall. Anzeigen v. I 1775 und ln einer daselbst eingerückten Äbhand. "der die Nordische Dichtkunst; Odin, (Wodan > ein uralter ^on aller Germanier, hatte wohl nie den Ständischen Boden betreten. Nebst einein großen Theil ihrer übrigen Mythologie hatten die Nordischen Völker wohl ganz qewiß eine Erzählung. A" Odin« Ankimft aus Gooheim (dem Himmel, dem Sitz der Götter) nach Manheim (d>r Erde, dem Sitz der Menschen)^ ?"t lich aus Teutschland gebracht, Aber ihre ersten Geschichte ^ lMcher fanden diests Manheim in Schweden, und Godheim an dem schwarzen Meer, und der Maoris, wo vormals Gothm sewohnr hatten. Nun wurde der Gutt 0dln ein Hcersüh- -rer, ein Stammvater der Nordischen Könige, und aus einer unrecht »verstandenen Mythologie, erwuchs ein historisches -^>y!tem, welche» «„f Srurlesons Glauben von allenNordi-,n)»Veschlcht>chreibern angenonunen worden. Der U. 192 Siebzehnter Brief. welches Hr. Kanzleyrath Ihre von Skiäl, Vernunft, Klugheit ableitet/) daher Ckialamält, klugeMä,mer. Sie hießen auch SpektNgr voll Speke Weisheit, davon das englische Wort co ^calc, reden, seinen Ur^ sprung hat. Den Uedern derselben, haben wir das erste licht in der Schwedischen Geschichte zu danken, und können ihnen also nicht die Ehre absprechen, die ihnen Tacitus giebt, da er sie anci^uillunmn anllalium ^cnu5 nennt. Unsere alten Sagen sind auch daher ganz voll von solchen iiedern, deren Werth wir nicht so gänzlich verwerfen können, ob sie gleich größtentheils für uns unbegreijlich sind. Der Grund davon liegt darinn: Erstlich sehten die Skalden ihre lieder mit Fleiß so künstlich zusammen, daß nicht allein das unwissende Volk dell Innhalt derselben, ohneErklärung nicht begreifen konnte, wie wir dergleichen, zum Erempel in Geila StlN'so-nar, Viga Glums und Oreltis Sagen antreffen,") sondern es konnten auch selbst große Poeten sie nicht ver^ stehen, wie Gretters Historie davon einen Beweis giebt.'") Zweytens waren sie gewohnt, die Worte in ihren tiedern, so außer aller Ordnung zu versetzen, daß dadurch nothwendig die Undeutlichkeit vermehrt werden mußte-Ich will nur ein Exempel davon aus Nenhjelm """") anführen, wo die Worte nach der natürlichem Ordnung so hätten folgen sollen, wie die von mir darüber gesetzte Zahlenanzeigen: ') I. 6l?F^ He/l/ vorkommen, und zeigen, wie weit die Dichter.in ihren Antonomasien giengen: Hcingi eg hamii kringdan Hang a riupu tangar. Giimiiis iylgs a galga Gynnuiig biuüi1 linni. Die natürliche Ordnung dieser Worte ist: Eg heingi hamri kringdan linna gynnung a hang riuptf bruartangar, a Grymnis fyles galga. t>* Ü t4 hänge die rund gehämmerte gaffende Schlange am Endt der Brücke des Berghuns am Galgen des Schildes Odens. Um hier den Verstand zu stnden, bemerkt Hr. Ihre,") daß durch den Galgen des Schildes Odens der Arm angedeutet werde, an welchem de? Schild gleichsam aufgehangen pflegt getragen zu werden. Unter demWorr ^//n, wird der Falk Zemeynt/ denn der Skald Hal die Erlaubniß, ein Genus für das andere zu setzen. Die Brücke des Falken aber ist die Hand, worauf ihn der Jäger seht und deren En^ oder lottL, (Zunge) ist der Finger. Die gaffen^ oder das Maul aufsperrende rund gehämmert Schlange, bedeutet einen Ring; und will also vie^ jm ersten Theil der Isländischen Litteratur und Geschichte. GA ' tingm l?7? elne Uebersehmig desselben mit Hr. Prof. S^ zers Zusähen. D.U. . *) «.et rä«n Ihre aa.H. V. ,z «^ in der t»ut. U«bers«hung S. F?. 196 Siebzehnter Brief. Verse anbetrifft, ungemein fehlerhaft sind; so daß sie ohne die grüßte Schwierigkeit nicht richtig gelesen werden können. Und dies ist die Ursache, woher die meh« resten Verse, in den sowohl in Island selbst als in Schweden gedruckten Isländischen Sagen nicht zu ve«? stehm sind. Nur wenige können daher auch damit fer^ tig werden; daß es sich aber doch thun lasse, davon zeugen die neuen Auflagen von KristMs Saga, Lalld" namabok u. m., und es hat sich besonders der Probst Gunnar Paulsen in Island, wegen seiner großen Einsicht in dieser Sache bekannt gemacht und Ruhm er/ worben. Die Schwierigkeit, den rechten Verstand der alte« Poesie ausfmidig zu machen, ist auch die Ursache, wo-her einige diese von den Alten uns übriggebliebenett HWbben des Witzes mit solcher Verachtung ansehen. Ich will gerne zugeben, daß man unter ihnen kein G^ dicht antrifft, das man als einMustec des Witzes uuv Geschmacks ansehen kann, allein desfallS kann man nicht läugnen, daß nicht bisweilen erhabene Ausdrücke und Gedanken und sehr glückliche Gleichnisse darinN vorkommen sollten, und man kann des sterbenden Lot" broks, Biarkamal, Eigils, Hofud, Lausn un» Ejvindrs, Haconarma, nebst andern nicht ohneVec^ gnügen lesen. *) Der Gegenstand ihrer Poesien waren allerhand Dinge, die im gemeinen ieben vorfielen. Allein an« mehresten beschäfftigten sich solche doch mit lobgesängeN auf die Thaten großer Männer, wobey sie beschuldiget *) @ie&. Five Pieces of Runic Poetry translated from th« M*n' die Language. London 176} %. Siebzehnter Brief. 197 Werden, es mit ihren Schmeicheleyen nicht so genau genommen zu haben. Man hat also von ihnen allerhand iieder auszuweisen, worunter ein nicht schlechtes episches Gedicht auf Karl und Grim, imgleichen auf Hialmar befindlich ist. So sieht man auch oft einige satyrische Stücke,") welche man /li'^//o^ so wie daS Vornehmen der Verfasser selbst 7^^ «/c/ nannte; allein von theatralischen Arbeiten findet man nicht, daß sie einmal einen Begriffgehabt haben. Aus dem, was bisher gesagt worden, sollte man glauben, keine Sprache erlaube dem Dichter so viele Freyheiten als die Isländische. Es ist auch gewiß, dazj keine Sprache einen so reichen poetischen Sprache schätz ausweisen kann, als eben sie. Desfalls muß man aber hoch nicht glauben, als sey solche an gar keine Re, Zeln gebunden gewesen. Ja, ich zweifle sogar, ob ngend eine Poetik so weitläuftig als die Isländische gewesen ist, hg „gH Angabe der Edda, nicht weniger als 1Z6 Versarten, ^) auf Isländisch ^attt^, dahin gehören, welche alle ihre besondere Regeln haben. So '"nge wir auch noch nicht eine richtige Auslegung dessen, was der dritte Theil der Edda davon enthält, bekommen baben, wird essehr schwer, ja fast unmöglich seyn, davon eine vollständige Nachricht zu gehen. Die Edda ist beynahe eins der berühmtesten Ueber- v«lbsel des Alterthnms, und doch ist solche bisher so we- 'A od«r M nicht recht bekannt gewesen. Man hat N3 ^3» ^ "°ch ln Island nicht stlten; so kam vor ein paar do^« ^ "" ^" ^«, welches eine Hatyre auf zweme ..^"'^Amtspersonen war. 198 Siebzehnter Brief. solche fast überall für die Gütterlehre der Allen gehab ten, und hat ihr die /^c>////^6 und das /Ann"? <3, e//lc^ enthält die Isländische Prosodie u. s. n>. D^ sogenannten ^)SMi/^l/^/le sind größtemheils doch sehe unvollständig und mit wenig Sorgfalt von Goransott, in Schwedischer Sprache ans iicht gestellt. *> Rese" MUs hat solche, nebst den Kenningarne auf tatein herausgegeben. ") Der dritte Theil aber, welcher nicht wenige^Aufmerksamkeit verdient, ist gar noch mO *) De Yfverborw /Idingars Lifra "^Hypcrbor coium Atlant Corum seü Suiogotlioiuin et Nordmamiorum Edda, hoc cv > Atavia scu son« gcntilis illoium c Tbepiogia; et Philosoph»^ Jam dcmum version© Suionica donata occedcntc latina-— fl inanulbiptviFa quod possidet bibliothcca Upiilicnfis — o?s' ya et studio l,oannis Görottjfin Philosoph Mag. Uj>seU, ^0' in 4. 3tf ntcftt ganj §twusgsfotnttw«, fotiber» berJDrwrf «vflffr a&gebtocfKti. 2>. U. •*) Edda IsUndocum an, Cb. MCCXV Islandice conferip» PC' Suorroncrn Starla; — mine piunumlslandicc, Dani.cc e*^ ^inc ex antiquis Codkibus M. SS. — opera et Studio *c * M3 ^/<«» I. Y, D. — Havai« i^ff in 4. S?- U. Siebzehnter Brief. 199 ans licht gekommen, und es wäre sehr zu wünschen, daß Hr. Kanzleyrath Ihre dem Publicum damit ein Geschenk machen mögte, da so wenige, außer ihm im Stanoe sind, solchen in Ordnung zu bringen. Eben so, wie man sich in Ansehung des Innhalts der Edda geirrt hat; so hat man es auch in Ansehung des wahren Verfassers derselben gethan. Die mehre-sten halten dafür, Samundr Sigfuson, welcher 1133 starb, habe ein sehr weilläuftiges Werk unter dem Na? wen der Edda geschrieben, das viele große und wichtig« Sachen enthalten habe und gleichsam eine Schatzkanu Mer aller menschlichen Weisheit gewesen sey, *) wovon N 4 Auch hat Herr Mallet in seiner Introäuätion «I'ttilroi« . ä« Diilmemalcktinefranz.Ueberschungder Edda geliefert,, wo, bey er benNpsalaischm Codex zu Rathe gezogen hat. Man fins det solche auch a„ der teutsch. Uebers. dieses Buchs, Rostock. Greif«w. 17.5. in 4. S. .9—,27. D. U > 'VerrConWorialrath Schimmelmann ln Stettin, hat seiner Uebersetzung der Isländischen Edda, deren vollständiger Titel in dem diesen Briefen vorangeschtem Verzeichmß der Schriften "der Island angeführt ist, eine Vorrede vorangeseht, die auch - unter dem Titel: Vorlaufender Bmcht und zugleich die Vor, "de von der alten und raren Isländischen Edda, so über 720 Jahr und darüber in Norden b»eh«r unerklarbar versteckt ge-lege»,. Stettin 1776 54 B.ln 4. besonders zuhaheu ist. ^ ste Tradition, die dem ganzen europäischen celtifchen Volk bey ihrem ersten Auszug aus Asien mitgegeben worden, ein G"" teebuch, eine Weissagung, und die ülteste gittliche 0ffe"b<" rung. DerUebers. Siebzehnter Brief, 201 zweyen Hemistichen, und jedes Hemistich auS sechs *) Vylben, die nicht ander« als im höchsten Nothfall ver.-Mehr werden. Diese Sylben machen nach den ven schiedenen Gattungen der Versart, drey oder vier Pe? des aus, oder noch mehrere in Proportion, wenn die Sylbe,, kurz sind. Sonst erfordert die Isländische Poesie noch hauptsächlich zweyerley, nämlich Wörter, die gleiche Anfangsbuchstaben, und Wörter, die gleichen Ton oder Klang haben. Dieser Gleichlaut heißt /en-, ?>l^A "bwechstllib an« 6 und 7. DerUehers. ^.""'-^")ggv: Sag. in der Skallholtsch. Edit. S «F. / "^s^ Beschreibung scheillt etwas dunkel zu seyn, so vltl MÜ, ye lch mlr auch gegeben habe, den Verstand auefindig zu ma- 595 Siebzehnter Brief. Exempel in den angeführten Strophen folgende Wörter, diejenigen, welche jeden Vers, der aus zwo Neihell oder Hemistichem besteht, regieren, /ni/a/-^l/ca^/?^',' im ersten Vers das Wort ^//v^///,', und da dies mit einem Vocal anfängt; so sind daher auch in dessen erste» Hemistich die Worte ^///?i/^ und ///lc/<2«n ^ im ändert! Vers (^/n^o/H, dessalls sindet man in dessen ersten Hälfte (^iZn un«» <3,/n/?e/ im dritten Vers /ve/^, daher im ersten Hemistich //^t/^i/NFl/^ ///«^j im vierten Vers <3///Ä'^^a//^, welches in dessen er/ sien Hälfte ^am//^ und A/v//?i/u erforderte. Daf nächst sindet man im ersten Hemistich eines jeden Verses einen ^ott/ien^/A oder zwey Wörter, welche gleicht Consonanten mit ungleichen Vocalen haben, derglei^ chen sind in dem ersten Vers /6/lc/l/^z ///?^/^, inl andern Vers Ha/?/?z F<^/?, im dritten^//^^i//'t///?^/', ///^/-H^ im vierten./e/^i ^^/^/^, In dem zwos ten Hemistich jedes Verses aber ist ein ^c/a/^e/z^F', wo zwey Worte, sowohl gleiche Consonants» als Vocal len haben, dergleichen Worte sind in dem angeführten Exempel im ersten Vers ^/va/<^, /'^^/c/ttmm , iM zweyten ^,M>a^t) /?i«?>^/m, im dritten ^/ve^, chen und auszudrücken. Sie ist mrmnthlich von dem Herrtl Verfasser aus einer Isländischen Sckrist wörtlich überM worden. Atnn vergleiche damit wast Herr Professor Thmt< ma„>» inl ^^ Sn'ilt der wbchcntllHcnHallischm Anzeigen, vow Jahr l/75 in seiner dort fortgchhteu Abhandlung über die alte Nordische Dichtkunst S. 545 gesagt hat. Man findet auch im 2 Theil der Kong. Ns,^/«/, ^c^emlett, //ani///'«F"'' Stockt). ^776 S. »4 eine vom Herrn IuManzler kiließräle gegebene t„r;e Beschtciblmg dieser Veroart. Die älteste P^e, sie d^r alten Skandinavier war also voi, Numerus und spielet der Harmonie, doch ohne Reim. Der Uebers. Siebzehnter Brief. 2.03 ^H?^, und im vierten Vers A7///v6^i//tt, /^^" /ntt/?. In einer Strophe also, die wie die angeführte aus dreyßig Wörtern besteht, ist mehr als die Hälfte von der Beschaffenheit, daß sie weder mit einem andern Wort verwechselt, noch von ihrer Stelle verrückt N'crden können, ohne in dem ganzen Verse eine große Verän-derung zu machen. Mehrencheils findet man diese Gleichlaute oder/^H/^^ im ersten und letzten Wort eines jeden halben Verses, bisweilen steht aber das eine gleichlautende Wort mitten in der Reihe, wie hier im ersten Hemistrich des ersten Ve hs das Wort /<)'/?^/n. Diese Uebereinstimmung des tauts und der Töne, hielten die alten Skalden für einen Zierrath, der keinem regelmäßigem Vers fehlen müßte. Je größere Gleich-förmigkeit desto besser; nnd solche diente ihnen zugleich beym Absingen ihrer iieder zur Richtschnur. Man sin? det sogar bisweilen etwas dergleichen bei) den lateinischen Poeten, als wenn Virgilius singt: — — talcs casus Caslkndra cancbat und wenn es bey einem andern heißt: Dum dubitftt natura marcm facevetve puellam, Ivatus cs o pulcber paene pweHa pucr. Dies hat auch Boxhom") bemerkt, welcher zu-Kl«ich aus ^irai^m (^Zmdreniiz anführt, es sey solches ebenfalls bey den alten Cambriern, wie auch bey «en Engländern Mode gewesen, so daß man fast bey ledem Volk dafür hielte, wenn etwas recht schön und S"t gesagt werden sollte, so mußle diese Uebereinstinv •) Origines Gallic«. ©, 66» zuHtz Siebzehnter Brief. mung der iautS beobachtet werden. Die Cambriee saglen daher: Digawn duw da y unic With bob ctybwylh jxirawtf und die Engländer: God is together gammaii and uisdnrac David Rhaestls in seiner so seltenen (^ramma^ ricÄ^mdre-Lr^mnniaH, die 1592 zu london in Fol. gedruckt ist, bestätiget eben das, nnd führet verl schiedencs aus ihren Versen an, was mit den ^e/l(i//l^ ey/- der Isländer ewige Aehnlichkeit hat. Ich weis nichl, ob ich auch nicht die in der Poesie her Finnländer gebräuchllche Uebereinstimmung der Am sangsbuchstaben, gleichfalls mit hieher rechnen kann, wovon ich zum Exempel eine Stelle aus (7a/a/7l^i« Glückwunsch an den Hochseligen König Adolph Friedrich, als solche seine Erichsreise in Finnland vor« nahm, einrücken will. *) Kort* kulki kuningfimmc Adulpli Frcdi'ic aitnollincit Mcidau maalla innrkuAdi, Kaicki vcrcni vcnlhti« Kaicki lükahti lihani« Eltae viitcni viiidnf Kaiu\oin minum kaiidclcni, lsaen istuimcn etchcn, Köicki vallan kamaiihin; lost^ anvin andimia, Allein ich komme zu weit von meiner Materie ab. Hb man gleich in unsern ältesten liedern kein« Reime •j Helsitigberg de Poesi Finnic« Abo 1766« Siebzehnter Brief. 205 Ader, so kann man doch mit Sicherheit sagen, daß si« älter sind als die Einführung des Christenthums. *) Skule Ejnarson wird also unverdienter We,se beschul, diget, den Gebrauch der Reime eingeführt zu haben, welcher jetzt so allgemein geworden ist, daß außer Enge land, welches seine /»/^«^ ve//e5 (Verse ohne Reim) beybehält, keine Nation in Europa Verse ohne Reime liebt. Diese Reimkunst, die doch, wie ich sehr be.' fürchte, der Dichtkunst nicht wesentlich, und noch wenie ger nützlich ist, sondern ihr vielmehr große Hindernisse in den Weg legt, hat man also vielleicht unsern alten Nordischen Skalden abgelernt, und hat sich solche so weit ausgebreitet, daß sie nicht blos in Europa geblieben ist, sondern daß man fast allenthalben reimt und klagt, daß die Zahl der Versmacher in eben den Verhältniß Zunimmt, als die Zahl der Dichter abnimmt. Bn Mosambikisches lied in Reimen gehört. Gages erzählt eben dasselbe von den Mexikanern, und Niebuhr sührt an, daß die Araber große Reimer sind. Schließlich will ich Ihnen doch auch zur Probe eil» Isländisches Gedicht überschicken, das Rugmann aus *) Das Lieb uon Call,«nd Grim sammt Hialmar da« man w Hanrpedatar findet, hat schon Relme bisweilen so gar dop, pelt, Ncime tn einer Neihe. In OlofTryggvas Sag. sin-" ma« gereimte Verse aus noch altern Zelten, und es lst bee l^?"^ ^ l. ^ryggv. schon '"cht bey dv„ Svoldev-Inseln erschlagen war. B. Villen ««5 Xlbelr» ,i. Tl). S. »ü. Der Isländer Hjaltt reiMt« lchon ,„ Jahr c>9y i» seinem Spottlied über Odin und Frei«, "nd al,o kann wohl iHnarSnulrson, wie Dalin meynt, w«l, «yer m der Mi-re des Xll. Sec. Hosskald ln Norwegen war, " -"«lme dort nlcht zuerst ««„geführ: haben. D«r Utbers. W6 Siebzehnter Brief. Graf MtF"i/5 ^e I^ (3a/-He^ Tod *> gemacht hat. Es ist in Upsala gedruckt, aber so selten geworden, daß ich zweifie, ob es jemand in Schweden gedruckt besitzt; es kann auch zugleich zu einem Exempel von einen« /)/-ot^l/äH dienen/ weil der Verfasser die Regeln desselben auch mehrentheils beobachtet hat i Autt er i seggia söti Saknar maims i ranni Grct ylgur Ragnvald rytto Rom-fhrniir haukar fromast Kund Lodbi-okari kiendo Kuillliula valii- illral Ku(3ldiido klarar hieldost Kucid aii mär fast rcidäi1 Tijd ficllo tar as giodi Tafhlausir ccpto hrafnar. Thuarr og vid thchigils daüdft Thydur inorg bräd, i liijdi Skicidaft thui bcrii skiiduf H) Der junge Graf n'e/a dagliga ncitum? Og i bans crunl faugrU Orda vidku^di vordnir Uppfiiddir ad vicr hrepp4 Astunduin gledi haä? E*>i ofs cy bliugum vcri ßi"cifklcika holdsinS vei,k«ln Tijtt fyri ilonir iettia Sy*d flya, dygd i nijast? Hel mcd thui hi'okä stülj Hrctkiv sicr a faul blcikum 2O5 ViebzehntN Btief. 0/r Akuedr ymsra tbioda AndLat med quisti bandar. Hcl vxgir haulduiii tigi Hiijfur or thcs(b lijfi Kejfara, Klerk og Räsir Kailmcnfko ftilla Jarla: Altignum a mint fagnar Og kot-of-röpa thioti Kurreisa kappa hcrsi Kielling Itfggut ad vclli. Darmi frainm daglig koma Diijir hcl vciK at nijo Audlinga abUrt ieldii' Oss dauggvar tära fbsfil: Mannlunga msetsta fangar Med Her hcrteKiia hicdart Fziir og furdüm stoiuni Fiaüi'lcstü- mcingid besta. Sidpiidi, sirrhd og hcidur^ Soinligui' dygdar blomi, MangiariKä, virtsarl minnlrig^ Metrda fremd ofgietiii, FrijdleiKur, fcgurd, audu^ FriKii, aft, og hyller dasto Hcl med fier drcgur i duaU Dcyr thu gott manuord cij», £inn iiu as xfi banni AfgiccK raüd inochs biecxil Martur altygin ytum IE trcgandi l^j^ir: Kurreis, vis, Kixnn, tilvurti Kin-stoi' lofdunga vinur Haborin Jail og Herra. HauKfUndar malar grandi. Siebzehnter Brief. 209 Dyr Magnus Delagardi Bygdhär Odains bygde Akius vist at'yar rexin» Er nara nift ill&iptin; Mord hauKa fall hans faerdt Fiidostum brecko hlijda Soig stora sua og moi-gum Sliedir lax hiundum fxdo. Thar fie öss tho ad eyrir Thad hann i gudi gladur* Als ti-aed holds goto grcidi Grand fyrtist vondra anda; Hirdur i Gimlis gardi Glatt singur og ianiKlingir Utvauldum Eingla fucitum Endalaust lof miuK rausto» Epitaphium, c ^onditur hoc tumulo juvemli mortuus «vo Magnus, de Mag ha Gardia gcntc satUS» *n multos cünus dignus qui vivcrct annos, Hei mihi! quod juvcnis concidit ante dicm» Hujus cnim ingestium ceplc lion teira. Quidind«? Tollite Caelicolsb, rcdditc Ca-licolsc. Die turnulum spectans ocuto piopcrante viator: Magno Tuo Cineri sit pia ten a levis. scierge geboliron wurden, >md die ^-rde Geburt» schnnrzcn hattc, bi>t dn Gott non Ewig-«it zu Ewigkeit, Dao hebräische t?/»// muß aus dem Arabische« Hergelmet werden, wo es im eigentlichen Verstande.bedeutet lo^/l>, da!,^ j.^s hier doluit ex tormine vartus, par-tl'nvitt diilu'it more parturieminm. Die Erde war zn Alifali^ ganz ebm crsch^ffcn wordm, hler 'rt> jiz „„^ ^^ ^^. G^„rlsschmerzen zitternd vorgestellt, da '"unter vic!enPlagen, dicBerge, thre älcestmSölil^', gcbahr. -^er »vejß^ ob ntä)t Moses hier in lic«em poetischen Kleide "ne Physicalischc Wahrheit vorttaqen wlll? Mlr sch>vel>t in Gedanken, ale 00 ich i»i eil,er orientalische»» Neiseb?schl-cilmi,g MundelU)abe, daß ganze Völker sich «ine ähnlichc Vorstellung *on der Schöpfung machen. Hi2 Achtzehnter Brief. so wird es doch schwer, wo nicht unmöglich seyn, sie durch Erfahrung auszumachen. Dem sey wie ihm wolle; so wage ich es doch zu behaupten, daß Is^nd durch Feuersauswürfe entstanden sey. Es ist gar keine ungewöhnliche Begebenheit, daß auf die Art Inseln hervorkommen. Wir haben viele Exempel davon; *) nur mögte bey Annehmung dieser Hypothese, die Größe und Ausdehnung Islands in Vergleichung mit andern auf die Art hervorgebrachten Inseln, einigen Zweifel verursachen. Ich kann es auch nicht läugnen, daß dies sowohl, als auch einige dort gefundene Steinarten, woran man keine deutliche Spuren von der Würkung eines Feuers bemerkt, allerhand Bedenklichkeiten erregen können. Wenn ich aber dagegen sehe, daß der Grund an allen Orten, wohin man auf Island kommen kann, und besonders an den Ufern aus lava oder Tuffstein bestehet,**) die oft mit einer •) Bergmanns Verlds Belkrif. II. $&♦ a. 95. ©. 176—178» '*) Eggert 0lafsens Reise l.TH S.?. Es würde unmöglich seyn alle Stellen aufzurechnen, wo man dort Spuren von den Würkuligen des Feuers findet, ich will daher nur einige aus Egg, Olafsens Reise anführen. In Borgarfiords Syßel untm vor Arnarvatns Heide, bey Surturhcllir zwischen Nordlinga fiiot und Huitaa, in Norderaadal auf Vestre Skards Heide und am meisten bey Raunrrpp. In Snccfiäldsnao Svßel im größten Theil des Vorgebt^ ges, und überdem ln den Kirchspielen Rolbeinstade und A^ demell, in Helgafells Sveit, »vo der berühmte Berserks hraun ist, in Stade Sveiten, Rmrlinge skard, und nl"» herum Snefialds Iökul Buda hraun und 25avnaborgs hraun, imgleichen bey Eldborg, Borgarhraun, eine L^ «astrecke, die von N. O. nach S.W. drey Meilen weit gehet. Im westlichen Theile von Island findet man zwar ke>>^ große Lavastrecken, doch haben alle Felsen eine Mischung vo" lav» und Tuffstein. In Nordlsland sind alle Berge dur 'I"" u„b Asch?, der südliche Theil aber ist nirgends frey davon. ''^'">'TH,,i.',A, 2lH Achtzehnter Brief, Freylich ist es schwer, mit Gewißheit ausznma» chen, ob diese Vermuthung wahr sey oder nicht; invest sen dünkt mir doch, daß ich alle Anleitung dazu habe, sowohl aus der gewölbteu Figur, welche die lavaströme mehremheils angenommen habe,,, als aus dem wahr-scheinlichen Zusammenhange des Meerß mit vielen der dort befindlichen feuerspeienden Beige. ^) Ich glaub« auch, daß dadurch das Versinken einiger Inseln, da: von man bey großen Erdbeben bisweilen Erempel hat/*) am besten erklärt werden könne; da eine Gebäude am ersten über den Haufen fällt, wenn man d»e Pfeiler, wyraus es ruhet, hinwegreißt. Ich gehe also in Absicht auf die Feuerauswürse in Island, weiter zurück als die alte Sage unter den eini fälligsten Hausen des dortigen Volks, welche glauben, daß da die ersten Einwohner, die man für Christen und Irrlander hält/"") von den Norwegischen Colonisten sa gedrangt worden, daß sie das land verlassen mußten; sie aus Verdruß es vorhero in Feuer geseht hätten. Wir können doch nicht eher als nach Ankunft der Norweger, daselbst sagen, wann oder wie oft dort Feuer ausges worsen worden« Diese aber haben alles, was sie und ihren neuen Wohnplcch anbetraf, mit vielem Fleiß ans« gezeichnet. Der erste Feueran«wurf, dessen die alten Nachricht ten gohenken, ist der //Ho^a/' H/^n, gleich nach Ankunft der Norweger im neunten Seculo auf der Westseite der Insel. *"*) Seiner wird aber gar nicht *) Ebendas. TH,!I. S.7Y, ") Lerßw2NN5 Vell^5 beskritn, 2TH, 2B. S. 176. U-f. ***) ?nl-m32le syri I.unänamll Lok. *'") Im Landnamahok 2. TH.S.H4 helßt es: //a«v^^ Achtzehnter Brief. 215 als etwas ungewöhnliches oder außerordentliches gedacht, sondern es wird blos gesagt, daß das Feuer bey eiuem dem Thore gehörigem Hofe Hrip hervorgebrochn sey, und eine lavastrecke oder ein Hraun von I Meilen in die länge, und zwo eine halbe in der Breite, ist noch bis jetzt ein Denkmal desselben. *) Nach der Zeit wird keines Feuerausbrnchs gedacht, als im Jahr »aas, wie die christliche Religion in Island m,ge-führt ward. Zu einer Zeit als die Vornehmsten des landes versammelt waren, sich wegen Annehmung der christlichen Religion zu berathschlagen, kam die Nachlicht, daß zu Olves Feuer ausgeworfen würde. Die Heyden sahen solches als einen Beweis von dem Zorn ihrer Götter an, und wollten sich daher zur Annahme des Christenthums nicht bereden lassen; Snone Gode aber antwortete ihnen, indem er sie frug: auf wen zürnten denn die Götter damals, als die Klippen brannten, worauf wir nun stehen.*') O 4 dlH£h tnn er Thorer var gammal okn'dr blindur, huam han nt mm kuoldß'd, oksa atmadurreri man ikaldoar-os ajar-*ockna „mikill, ok ittilegur ok geek thar a land tiU baur thejf etr i hripi hety «/c grofthar t fiodulz hlidi, Enn om nattina Kom tharupp lard- eldur, ochbrann/jfl Borgarhraun, thar V" i>^i«tt^em ?/tt ^ Ho^in. d. i. Er war Anführer, und als Thorer alt und fast blind war, gieng er an einem Abend spät aus, und sahe einen erschrecklichen Mann, der aussen vor ^' Mündung des Flusses Kaldar im Meer ruderte, der darauf vey einem Hof der Hrip hieß, ans Land stieg, und hey der Stall-")ure,n hie Erde grub; und des Nachts entstand da ein Erb-oranbt, und brannte dort Fa,oa^»«,^ und stand da der Hos wo nun Steinhaufen sind. ) Krißnii Saga ©. gg. 90. Tha kuam mairCaupandi, ccsafr •* at jtrdeldr v«r upkamini Olfuß> oc mundi hannlanpa a 216 Achtzehnter Brief. Nach diesem Brande gedenken die Isländischen Jahrbücher folgender Ausbrüche des Feuers: l. im Jahr 1004 brannte der Heckla *) 2. - 1Q29 - Heckla 3. - 1105 - Heckla 4. - 1113 - Heckla 5. - 1151 - Trolledyttgr H. - li57 - Heckla 7. - ti83 - Trolledyngr z. -. 1306 - Heckla 9. . ,210 - Reikenäs ,0. « 12 z 9 - Reikenäs ii. - 1222 - Heckla 12. - 1223 - Reikenäs ,K. «. 1225 "> Reikenäs 14. . 1226 - Reikenäs 15. - 123? » Reikenäs 16. « 1240 - Reikenäs 57. . 1245 - Soelheime Iökut. 18. - 1262 - Soelheime Iökut, 19. < 1294 ' Heckla bn Wege stehende Klippen durchbohrte. Eben derselbe todtere an einem Ort eilf Pferde, wovon drey im Siall standen. Ein Bauer ward davon dicht« vor seiner Stnbenthür erschlagen. Dessen Oberkleider, welche von Wolle waren, blieben völlig unversehrt; aber das Hemde und derBrusttuch, die von ieinen waren, wuroen verbrämn, und als man ihm die Kleider abzog, war an der rechten Seite Haut und Fleisch bis auf die Knochen verbrannt. Die Magd, welche ihm das Vieh tetren helfen sollte, ward auch vom Blitz getroffen, starb aber erst einige Tage nachher und mußte unbeschreiblich vl?l ausstehen. Man sagt, daß als man ihr andere Kleider angezogen, auch solche von dem an ihren leib gleichsam klebenden zähen Feuer versengt seyn. Ich hatte anfänglich Bedenken, dies für wchr zu hallen. ^enn ich aber in ihrerWeltbeschreibung lese/") daß ^raccilii schon bemerkt hat, daß sich aus dem Vesuv ^I» 1631 eine Rauchsäule einige Meilen weit über bas la„h erstreckt habe, woraus tüdtend« Blitze gefah, ^n, daß eben dergleichen i. I. 1767 geschehen seyn ^l, und daß wenn der Vesuv Feuer gespyen, die in ^apel aufgerichteten eisernen Stangen elektrisch gewor, ^"55-77,78. ^ 2. Cy. 2. V. S. 19z. Von eben diesem Phönomen red« 2.2.2 Achtzehnter Brief. den sind; so bekommt der Gedanke eine mehrere GewiA heit, daß tn diesem Feuer etwas elektrisches sey, da sich gleiche Phönomena bey dem Gewitter zeigen. auch Vrydotte beym Aetna ü< seiner wur eroußl, 8icil/ gn<^ I^aka, I.ulia der iava ist. Die Wand nach Osten ist höchstens 224 Neunzehnter Brief. 45 F. 4 3-, und der Theil derselben, welcher gerade gegen die größtc Höhe auf der andern Seite über ist/ nur 36 F. 5 Zollhoch. Man sieht es auch als ein Anzeichen eines bevott siehenom Brandes an, wenn kleine Seen, Bäche und Ströne austrocknen. Zur.Beschleunigung des Ausi bruchS Des Feuers glauben einige, lrage nicht wenig bey, w?:m derBerg so mit Eis bedeckt wird, daß die löcher, wodurch die Dünste sonst ihren freyen Ausgang gehabt haben, verstopft werden. Ob ich nun zwar nicht dec Meynung bm, daß dies eben sonderlich viel dazu bey? trage, so ist doch gewiß, daß das Feuer mehrentheils in solche mit Eis bedeckte Berge, oder wie sie dort im tande heißen, Iökul, stillen Ausenthalt hat. Das erste, was man bey einem neuen Feueraus^ wurf gemeiniglich wahrnimmt, ist das Zerspringen des Eisberges, welches mit großen Krachen geschieht, da-her es auch auf Isländisch, Iökla-Hliod (Iökuts-Ton) und Iökla brestar genannt wird. Darauf brechen Flammen heraus, und mit dem Rauch dringen Blitze und Feuerkugeln hervor, welche oft sehr weit gehen. *) In den Flammen spielet eine Menge größerer und kleinerer Steine, welche oft un< glaublich weit weggeworfen werden. Ich habe selbst bey Nafverholt, etwa eine Meile vom Heckla einen runden Stein, der eine Elle im Durchschnitt hatt?, ge/ sehen, welcher wie der Heckla das lchtemalFeuer spye, Vahin geworfen worden, und Eggert Olassen erzählt, daß bey dem letzten AuSwurf des Kattlegiaa ein ') Egg. Olafs. Relse II. 75. Neunzehnter Brief. 235 Stein, her 14t lispft gewogen, vier Meilen weit geworfen sey. *) , l< ?"1 H Fermr wird eine Menge weißer Bimsstein mit dem siedenden Waffer ausgeworfen, und man glaubt um so wehr^ daß letzteres aus dem Meer komme, da man> wenn das Feuer aufgehört, nach einigen Feuerauswüre sen so viel Salz gefunden hat, daß man viele Pferde damit beladen können. ") Daranf folgt gemeiniglich Hraun vder lava und schwarzer Bimsstein, und zuletzt Sand und Asche. Nahe bey den Oeffmmgen sindet man selten lava, sondern mehrentheils Tuff, oder lose Asche und Gries^ und besteht der größte Theil der Isländischen Berge aus dieser Materie > die mehrentheils, wenn sie kalt Ieworden, eine etwas gewölbte Figur angenommen hat wovon man in dem Riß bey ^/ma/?/? e^'aa einige fürtresilche Proben sieht. Die obere Rinde wird biSe weilen kalt und fest, obgleich die geschmolzene Materie "och unter derselben weglauft, dadurch entstehen große Höhlen, deren Wände, Bette und Dach aus lava be, ^ht, ul,h nw man eine Menge Tropfstein aus lava sindet. Män findet iti Island dergleichen Höhlen in unge-wohnlicher Meng« und von seltner Größe; und bediee ^u sich die Einwohner ihrer an einigen Orten zu Schaft ^"' Ich will hier nur blos der Surthellir Höhle, k ^ ^ßten unter allen gedenken. Sie ist 34 bis ? Fuß hoch, Jo his 54 Fuß breit und 5034Fuß la»!q, *«») .^bent, ll. 74. <^ 0'afs. Reise II. lg5. P 22s Neunzehnter Brief. Es würde sehr weitläuftig und dabey sehr schwer seyn, alle und jede Products des Feuers hier auzujW «n, da es eine so große Menge von Steinarten giebt, von den man nicht weis, ob sie mit dahin gehören oder nicht, als z. E. Jaspis, den man in großer Menge, sowohl von schwarzer als rother Farbe in der lava einge? schlössen und damit vermischt findet. Ich will also blos diejenigen nennen, welche offenbar durch bas Feuer entstanden sind. i. Tuff, ein zusammengebacktee Stein ans Asche und Gries, worinn man bald lava, bald Basali und bisweilen andere Steinarten gemischt findet, welcher mit dem ausgesprühten Waffer angel feuchtet nnd durch die Wärme und der Zeit harr gewott den ist. 2. Lava ist die durch die Heftigkeit des Feuers geschmolzene Steinart, welche nach ihrer verschiedenes Beschaffenheit, wenn sie dem Feuer zur Nahrung die/ n«tt, auch sehr verschieden ist. Man findet die lavs bisweilen ganz fest, bisweilen porös und voller Blase" und löcher, inwendig ist sie allezeit mit bruchigen bleiche weißen und undurchsichtigen Quarzcrystallen oder M^ grünen Glastropfen angefüllt, welche, wenn sie lange an der freyen lust liegen, so wie anderes Glas verw^ tern. An Farbe ist die lava schwarz, dunkelblau, vi^ lett, braunroth und gelblicht, am meisten aber schwas und roth. Wo das Feuer stark gespielt hat, ist sie lv«e glasirt, und sieht fast aus als Harz. Bey den Hr<^ nen oder großen lavastrecken findet man, daß sich ^ Rinde bisweilen beym Kaltwerden in Falten, größte"' theils aber wie ein Schiffsseil oder Tau angelegt h^ und zwar manchmal der länge nach, manchmal aber i" einem Cirkel herum, wie ein zusammengewickeltes K^ beltau, (Siehe Taf. l. Fig. i.) und zwar so, daß ^ Neunzehnter Brief. 2.2? Dicke desselben immer vom Mittelpunct bis zur Per«, Phe^ie zunimmt. Ich muß auch eine feste schwarze Materie mit Hieher rechnen, die gegen Stahl Feuer schlägt. Da solche bisweilen die Figur von Bäumen und Zweigen annimmt; so sind einige auf oie Gedanken verfallen, solche für petrificirte Bäume zu halte«! ich Mügte sie lieber für einen wahren Jaspis ansehen. 3. Bimsstein, sowohl weißen, der wahrscheinlicherweise von dem siedenden Waffer ausgezogen worden, als schwarzen und rothen. 4. Agat, ich behalte diesen Angenommenen Namen bey, ob es gleich würklich nichts anders ist als gebranntes Glas. Man findet ihn weiß, durchscheinend und fast crystallförmig an einigen wenigen Stellen, *) der bläulich« ist auch selten, aber man sl"det ihn in großen Stücken; *") der mehreste ist schwarz, wird auf Isländisch ^a/??-t//N6 genannt, "nd fälle theils in lagen, theils in Drusen, theils bey-nahe crystalling in ovalen, vier bis fünseckigten Figuren. *")^ Dieses schwarze Glas hat Hr. Observator ^lnar Ionssen, sowohl in Kopenhagen als auf Is-and in seinen Tuben, bey Beobachtung der Sonne, statt ^ sonst angelaufenen Glases gebraucht und es dazu Weit besser gefunden. Der grüne Agat fällt etwas P 2 ss^? blasse», schickte ein Stück das w) Lispf. wog, nach '") 3?^"'- II, 58. 5l/? l 3"ü"' Agat oder dergleichen Glas findet man auch auf der ^" e ^censwn, und viele die zur See gefahren sind, kannten un^ ' A """ erinnerten sich, daß sie es auf Society Island« s"v " ^" Seeland gesehen hatten. Eln Stück dieses GW ef«n^'^? ^'"fsen nachKopenhagenschlckte, wog^Li«, 228 Neunzehnter Brief. grüber und mehr röhrigt, gleicht dickem VoUteÄM Glas, und wird H/-6/?//?/?5/-ö^^ genannt. . Den Schwefel kann man als die eigentliche Nah/ rung des FeuerS ansehen. Er wird häufig, sowohl gediegen als mineralisirt; am meisten aber zu Husevick in Nordisland zu Krysevik in Südisland gefunden. Man hat ganze Schwefelminen oder Gruben, dieNa^ mar heißen. *) Von den Basalten w«rde ich in einettt besondern Briefe reden. ») Die Beschrelblmg derselben in Egg. Olafsens Reist verbienl gelesen zu werden. Th. II. S. z6. 23) Zwanzigster Brief. An den Hyrrn Professor und Ritter _ Bergman. Stockholm, den ?ten Sept. 1773. Vom Heckla. HXio Ursache, daß mehr vom Heckla, oder wie er da ^^ im lande heißt//ec/^///^//geredet wird,alsvon andern eben so großen und verheerenden Vulkanen, liegt ^ohl (Heils daran, daß derselbe so häufig hintereinander Feuer gespieen, theils daß er so liegt, daß er allen nach Grönland und Nordamerika seegelnden Schiffen in ^e Augen ftllt. Da wir denselben unter allen feuer-speyelchey Bergen mit Yer größten Genauigkeit unter,-lucht haben; sir nicht im Stande waren, mit dem Thermometer ve" Grad der Hihe zu untersuchen. Zwanzigster Wj^f. Hgz Hier fieng die Kälte an sehr beschwerlich zu wer, den, denn Farenheits Thermometer, der umen am Berge 54" war, fiel nun bis auf 24°, und der Wind war überdem in dOWolken so heftig, daß wir uns bisweilen niederlegen mußten, um nicht von den häujü gen Windstößen in die schrecklichsten Abgründe herunter gestürzt zu werden. Wir waren nun auf eine der obersten Spitzen, als «nser Begleiter, der an diesem Spahiergange kein sons 5erliches Vergnügen fand, uns zu überreden suchte, daß hier die höchste Spitze des Berges sey. Wir hatten eben unsere Beobachtungen geendiget, und dabey gefunden, daß Ramsdens Barometer auf 24, 238 und der daran befestigte Farenheits Thermometer auf 27 stand, als sich zum Glück die Wolken zertheilten, «nd wir etwas weiter davon noch einen höhern Gipfel "blickten. Wir hatten keine lange Ueberlegung nö-lhtg, um uns sogleich dahin zu begeben, und fundeu solchen oben acht Ellen in der Breite und 20 in die "nge ganz frey von Schnee, doch war der Sand noch ganz naß von dessen Wegschmelzung. Hier hatte man tu einer und derselben Zeit beides eine große Kälte und H'he, den ill der tust war Farenheits Thermometer al, lezeit 24, wenn man ihn aber an die Erde setzte, stieg " bis zu 15z. *) Der Barometer war hier 2 2,2 4 7 und dessen Thermometer 38. « ^^ konnten hier nicht länger verweilen, so große " wir auch dazu hatten, sondern begaben uns wieder ^3" den pkilakpk. 7-ranzgK. für das Iahrl ,771 ist eine "Nervation über dle Hlhe des Vesuvs von John Howard ^^ wo Farenheits Thermometer, wenn die Kugel und dieser Zanze Kanal war mitCrystallen angefüllt, die artig ins Auge fielen. Ich hatte keine Zeit so wenig ihre Figur äls ihre natürliche Beschaffenheit, da sie so sehr klein Waren, zur Stelle zu untersuchen; ich erwarte aber von Ihnen> M. H. darüber eine nähere Erklärung, da sie verschiedene Proben davon in meiner Sammlung sine den werdem Weit konnten wir hier doch der Wasserader nicht folgen, sondern mußten solche den Gängen Erlassen, wodurch Vie NatM das Wasser aus seinen ^ehältnissen führt, und wo solches von der Wärme erhitzt und von den Ausdünstungen gedruckt, gezwungen wllb> sich an andern Orten durch heftiges Hervorsprühen einen Ausgang zu suchen, und für seine «igene Dünste einen Weg zu machen. DaS Wasssr selbst schmeckt ün einigen Orten nach Schwefel an andern nicht, sondern wenn man es so bald ^abgekühlt ist trinkt, als gewöhnliches aufgekochtes passer. Hen einigen Hveren bedienen die Einwohner "H dessen zur Färberei) und man könnte davon gewiß noch weit mehr Nutzen ziehen, wenn es nicht der Man-3el an Anstalten hinderte. Man kocht auch Speisen vnrinn, und zwar am besten in einen zugettmchten Topf, "orinn solche sehr gue und stark gekocht werden. Die ^"llch, die man darüber kocht, wird süß > vermuthlich 2Z8 Eitt und zwanzigster Brief. Hurch die starte Hitze, denn eben das pflegt zu geschehen, wenn man sie lange über daS Feue^ kocht. New lich hat man dort auch angefangen darüber aus dem Meer-wasser Salz zu kochen, welches wenn es rafinirt wird, fein und gut ist. Die Kühe, die daraus trinken, geben viele Milch und haben gute Art. Eggert Olafsen be-richtet, daß das Wasser, wenn man Alkali hinein wirft, nicht trübe wird, und vom Violensirup die Farbe nicht verändert. Es ist mir leid, daß ich nicht untersucht hab?, in wie weit Honebow's *) Bericht gegründet ist, oder nicht, daß wenn man eine Flasche aus einer solchen springenden Quelle füllt, .das darinn aufgefaßte Wasser zu eben der Zeit, wenn die Quelle das Wasser auswirft, zwey bis dreymal in der Flasche überkocht, und daß die Flasche zerspringt, wenn man sie zu ge, schwinde zupfropft. Ob es wohl freylich nicht zu läugnen ist, daß diese Quellen mit den Isländischen Vulkanen in einiger Verbindungen stehen; so liegen sie doch nicht allezeit, ja selten nah« bey den feuerspeye»,den Bergen, sondern sind hier und da im ganzen lande anzutreffen. Man findet daher heiße Quellen nicht allein an sehr vielen Orten zwischen den Bergen, sondern sogar oben auf der Spitze der Eisberge, als auf Torfa Iöckul, wo man «ine große Menge warme Quellen antrifft, und danm-lcr zwo große Hveren, die das siedende Wasser hoch in d»e luft werfen. So findet man bey Haadegis hlluk «llf Gutlands Iükul am Fuße des Berges eine lau. warnte Quelle, und viele Spuren von alten Hveren. Eben so erblickt man ja im Meer springende heiße ") Horrebows zuverlässige Nachrichten von Island. T. 56. Ein und zwanzigster Brief. 2Z9 Quellen, wozu man nur bey niedrigem Waffer kommen kann-, als bey Reyka« Fiord in Isa-Fiorden, wo man aus dem aufsteigenden Dampf vier Quellen im Wasser, und auf der Wasserfläche einen Hver bemerken kann. Ferner sieht man zweene dergleichen in den Oddbiamar-Scheeren, noch mehrere bey Drapskar, und eine Menge bey SaNdö, Urdholm, Reykey und auf den Flat - Inseln. Um die läge dieser Quellen desto besser kennen zu lernen, will ich hier folgendes Verzeichlüß derselben geben, das so viel möglich, topographisch eingerichtet seyn soll. ' In Borgarfiords Syßel treffen wir zuerst bey keyraa, unweit des Fußes des Skardsheides Gebirges,*) einen Hver an, der aber doch nichtsehr stark ist, und nicht weit davon ein kleines Bad. Eben so finden wir bey LlMda-Reykiadal einen Hver und ein Bad, und bey riuem Bauerhofe, Varma-lakiar' Mttla, eine warme Quelle und ein Bad. Elwas weiter nach Norden, kommt mau nach Reykholts als auf Eneefields Vorgebürge, bey einem Bauerhose Lysehol in Stadesveit, wo man eine mit lauwarmen Wasser und viele Ueberbleibsel alter Hveren sieht. Noch weiter gegen Norden aber, in Dale Syßel, ist ein warmes Vad mit einigen Quellen; inSöliNgs-Thal/ und weiter hin beyden, HoseReyka holer aufReykia-nas, sind viele starke Hverett, worunter drey sehr groß/ Krablöllda abör die größte ist. Von hier kommet« wir nach den heißen Quellen bey Flatöarna, Odds" htarmarskar und Draapskar, und so weiter nach de/ nen bey Talkne-fiord, Arnar»fiord unv bey Isa^ fiord in Reykd i fiord, wo eine starke springende Ouele la ist. Wenn wir Cap Nord oder die nördlich^ Spitze von Island vorbey sind, finden wir wiederum «inige warme Quellen bey Neykar-fiord; bey Viar^ nar fiordr auf Kaldadarlias warme Quellen und eili schönes Bad, bey Hruta fiordett der durch das Eis hervorsprühti Von da nach Ställholt wo es viele Quellen giebt> unb eine' Meile Vavoii Neikholts »mv Grafa Hveren^ dis sthk hoch spri»igen."') Von hier kömmt man nach Geyser/ den ich bald nachher beson? bers beschreWtt wsrde. Iticht weit davon liegt LaU-Iat batn, eiti kleiner tandsee, Uni Welchen man rine ^euge warme und a6)t siedetwö Quellen wahrnimmt. Von hier geht der Wieg nach den Hveren bey Oelves, welche str die größten in Island gehalten werden > und worunter sich besonders Geyseö unb Badstofu hver Auszeichnen. Hier hat man auch emsn trocknen Hver, wö vo^ her Wasser hervorgekommen ist, jetzt aber wird nur durch bie Oeffnung ein Dampf getrieben, und steigt daraus ^ne so große Hitzs hervor> daß ^itt darüber gesetzter ^opf in der Geschwindigkeit ins Kochen kommt. Vott da kommt man zu den springenden Quellen bey Kruse-vlk in Gullbringe Syßel, weiter zu denl Hver Eine, *) Eggert Olafs.il. ,2. ) Cbmdas. II. y6. "*) o sich weiter herunter ein Sumpf von etwa einer halt bt" Meile im Umkrals mit vierzig bis fünfzig siedenden; Quellen zeigt, von welchen ein starker DaMpf aufsteigt, U'w sich hoch j„ vn ^ft Mit den Wolken vermischt. Mitten unter diesen liegt die größte Quelle, Gey-!er, die eine genauere Beschreibung verdient. Wie bemerkten, als wir nach diesem Ort hinreiseten, ungee s"hr eine Viertelmeile von dem Hver, zwischen welchen "no uns noch das nahe angränzenbe'Felsengebürge war, 'in starkes Sausen und ein Geräusch, wie dasRauschett «in«s starte Stroms, der sich von steilen Klippen hett "nterstürzt. Als wir unsere Wegweiser frugen > was as würe, antworten sie, daß Geyser rauschte, und "ld daraufsahen wir das mit unsern eigenen Augen, was uns vorher beynahe unglaublich schien. Wie tief dle Oeffnung ist, woraus das Wasser her/ "sprüht, kann »ch nicht sagen; aber bisweilen sank * "n'g« Faden tt,f in der Röhr« nieder, woraus es 244 Ein und zwanzigster Brief. hervorgestoßen ward, und es giengen einige Secunde« damit hin, ehe ein in die Röhre geworfener Stem die Oberfläche des Waffers berührte. Die Röhre selbst war zirkelrund, hatte 19 Fnß im Durchmesser, und endigte sich oben in ein Becken, das 59 Fuß im Durchl messer hatte. Sowohl die Röhre als das Becken war von einer krausen stalaktitischen Rinde formirt, die durch das Absetzen des Wassers gebildet war. Der äußer« Rand des Beckens war 9 Fuß und 1 Zoll höher, als die Röhre selbst. Hier sprang das Wasser zu wicderholtenmalen des Tages, aber immer nur stosweise nach gewissen Zwi^ schenzeiten hervor. Diejenigen, welche da heruw^ wohnten, erzählten, daß es bey kalten und üblen VM ter hoher in die inst sonnige als sonst, und Eggerl Olafsens behaupler mt mehrern / daß es bis zu 6c» Fa^ den in die Höhe geworfen werde. Vermuthlich habell sie dabey blos das Augenmaas, zu Hülfe genommen, unk drSfalls wohl etwas zu hach gerechnet. Ich zweis^ auch, ob das Wasser je so hoch in die Höhe geworfn sey, ob ich gleich nicht läugnen will, ja vielmehr selb!? glaube, daß es bisweilen höher springe, als wir damals bemerkt haben. Ich will hier ein Verzeichniß, wie hoch Vas W"' ser des Tages, als wir da waren, geworfen ward, ei^ rücken, das Ismen, M. H. nicht unangenehm stv" durfte. Wir maßen die Höhe so, daß ein zeder ckus d^ Gesellschaft bey jedem Wasserstoß aufschrieb, wie hoch ihm das Waffer nach dem Augemnaas geworfen zu sty" schien, und davon ward hernach das mcäium angenommen. Die erste Reihe zeiget die Wafferergieß«^ gen nach ihrer Ordnung; die zwote die Zeit, wann sol— Zeit —- Höhe des Wassers — Dauer , uiyViuhr^Min, —zoFuß — «Min.2oSec. 5 —Vll— 6 — H 6 -------------— iO — 6^VM^^___ 24--— 30-7 ^-^29--------18----------------40 — 5> - ----- ----- "6 ----- —^. I H ----- ----- ^--------^,^ ^. Bisher war die Röhre noch nicht voll geworden; allein nun fieng das Wasser allmalig an a»ls der Röhre in das Becken zn sieigen. . ^ ...» ,° 17'?^ '5-----48--------' 1° -^v— ;h-----^ 24 -^---------' I------- Um Xli^ ^^^ Minuten hörte man gleichsam drey Schüsse unter der Erde, wovon solche hebele, das Wasser lief etwas über, siel aber gleich wieder. U — 8, lief das Wasser wieder etwas über den Nand d^s Beckens. M — 15, hyrten wir zu verschiedenenmalm ei? nen unterirdischen Knall, doch nicht so stark als vorher. ^ "- ^3. lief das Wasser eine Minute lang stark über. ^ 49» hörte man viele sehr starke unterirdische Schüsse, nicht allein bey der Quelle, sondern auch auf dem dabey Q Z 14s Ejn und zwanzigster Brief. liegenden Felsengehürge, und sprang das Wasser, No.— 3"t-------Höhe des Wassers — Dauer 11 umVl Uhr 5 l Mn, — Y2 Fuß— 4 Minuten. *) Nach diesem größten Wafferstoß^ fiel das Massel sehr tief in die Röhre, und war einige Minuten gM stille, fing aber bald wieder an auszuwallen, dych warp es nicht in die tuft, sondern nur bis au d«. No.. -^ Stunh. »" Mm. l 5 — 42 5 -^ 5 -^ 9^ » »^ — 5 "- 43^ 2 »«». ^ »^» 5 ^ 47 4 -, 5 -" 5 - M 5 -« 5 -^ 14z «.22 — 5 ^- 49 6 5 7 5 5 -^. 5 ^ ,0; — 2.5 --- 5 9 ^^ 5 '''^ ^ij — ^6 ^. 5 "" 37i HP ,»«" H -- 2?i — »7 -" 5 -^- 59 »l 273 - 28 — 6 -^ ic> <5 —^ 5 ^ Hot — 29 ^ 6 "^ l^ '3 «" 5 ^ ?^z — 30 -^ -^ 5 -^ 3)i -^ 31 ^ 6 ^. 25 »5 ^. 5 — ^ — 3» >" 6 ^ 2^ ,6 — 5 -^ 36 -^ 33 -" h ^- 30 '7 , ,^ > -- 38- Die Kraft der Dünste, welche dies Wasser in die Höh« treibt, ist gewaltig, sie hinhert auch mcht nu? dw ^) Die ersten bichr WassereGessuugen, wurden wie schon ges"s^ ist, nach dem Augmmaaße berechnet, d« letz« »md größte c>bee nach Mer mit e^m. Quadranten gemachte» PeybachtynS- Cin und zwanzigster Brief. 247 Steine, welche man in die Oeffnung wirft, zu sinken, sondern wirft sie auch mit dem ausgesprühten Wasser zu, gleich hoch in die Höhe. Ich muß noch eines besondern Umstandes gedenken. Wenn das Becken voll Wasser war, mid wir uns so für die Sonne stellten, daß wir «m Wasser unsern eigenen Schallen erblicken konnten; so bemerkten wir allezeit, und zwar jeder um den Schatten seines eigenen Kopfs, nicht aber der übrigen Umher, stehenoeu, einen Ring fast von eben den Farben, wie - 5^ — 10 — - — «5 5 — > ^- 55 ^ »l — ^- 1 i Die Oessnung, wo das Wasser hier heraussam« war nicht so weit, mid wir glaubten mit großen einge? worfenen Steifen das loch zu stopfen z« können. Wir gedachten auch schon, daß unser Versuch geglückt war^ indem wirdieganzeOeffnung mitSteinen angefüllt hatten, allein bald nachher sprang dqs Wasser aufs neue heftig hervor, und zeigte, wie wenig Menschenhände ausnch? ten können, wenn sie der Nqtur. Gränzen sehen wollen. Wir eilten zu der Röhre hin, fanden alle Steine aufdie Seite geworfen, und sahen das Vsasser frey durch seinen, alten Kqnal spielen. , In diesen großen Quellen war das Wasser im hoch,' sien Grad siedend, schmeckte etwas nach Schwefel, war aber übrigens rein und klar. )n den kleiner» Quellen in der 2We herum, war es dagegen etwas ge-färbet, denn in einigen war es ganz dick, wie in einer tehmpfütze, in andern weiß, wie Milch, und noch an dere, wo sich das Wasser durch eine feine Okererde durchdrangen mußte, sprützeten Waffer aus, das roth,, wie Blut aussahe. Ich habe schon vorhin gesagt, daß man bey den mehresten dieser Quellen und Hvere, Bäder findet, die häusig besucht und gebraucht werden. Man hat auch an vielen Orten trockene oder Schwitzbäder. Egg«rt. Ein und zwanzigster Brief. 249 Olafs«» gedenkt «ines solchen Bades bey Hnusevik m Nordisland, und ich sahe eins zu Thibsaarholt, nicht weit von Skallholt, welches aus einer von Erde ausgeworfenen Hütte bestand, in welcher allenthalben durch Viele iöcher heiße Dünste hervorstiegen. Fahrenheits Thermometer, der in der freyen luft auf 57 Grad stand, wies in der Hütte, ob sie gleich offen war, 93 , und wenn man es in eine der kleinen Oeffmmgen sehte, woraus die Dünste hervorkamen, 125 Grad. H 5 250 Zwey und zwanzigster Brief. An den Herrn Professor und Ritter Bergman. Stockholm, den 6ten Iunii 177z. Von den Basaltpfeilern. 4 ^nter den Würkungen des Feuers, wovon einige so 4> schrecklich, die alle aber so außerordentlich und bemerkenswürdig sind, haben keine in neueren Zeiten mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen, als die großen und ordentlichen Pfeiler, welche von den ältesten Zeiten her unter dem Namen der Basalte bekannt gewesen sind. Man hatte sonst in Europa fast nirgend Stellen be-Merkt, wo sich diese Steinart findet, außer in Oiants Causeway, oder aus dem bekannten Riesendamm in Irrland/) und fast alle unsere Mineralogen hatten solche, wo ich nicht irre, für eine Art von Crystallisation angesehen. Herr Desmarets wird der erste gewesen seyn, welcher in einer i.1.1765 bey der Königs. ,*) R. Twlß ln der Reise durch Irrland i.1.5^75, aus dem Enal. überseht .777 ln8 , glebtSb- eine Beschreibung dieses Rle-sendamm«!, der nach solcher aus etwa zoooo meist senkrecht stehenden Pfeilern besteht, die qleichsam aus vielen Gelenken zusammengesetzt sind, und zwo Meilen längst dem Ufer forrae^ hen. Sie haben 15 bis 25 Zoll im Diameter und sind «5 bis ,6 5. hoch, ihre Figur ist mehrenchells fünf, bts sechseM' Der Uedrrs. Zwey und zwanzigster Brief. 251 französischen Akademie der Wissenschaften eingegebenen Abhandlung, lyormn er einige bey St, Sandour in Auvergne gefundene Basalte beschrieb, behauptete, daß solche Würkungen des Feuers wären. *) Dieser Gedanke kam unsern Naturkündigen anfangs Hls eine beynahe ungereimte Vermuthung vor, indem man nicht glaubte, daß an den Orten, wo es bekannt war, haß es dergleichen Pfeiler gab, jemals feueri speyendy Perge gewesen waren. Doch gab diese none Entdeckung Anlaß, diese Materie genauer zu untersuchen., und sich von mehrern Orten Nachricht von solchen Pfeilern zu verschaffen, Alle diese Untersuchungen dienten dazu, Herr Desmarets Meymmg zu bestatt? gen, und bezeugten insgesammt, daß die Basallpseiler durch ein unterirdisches Feuer entstanden seyn mußten. Jetzt wird aso vermuthlich niemand mehr daran zweifeln, daß, da wo sich solche Pfeiler finden, «ornmls ein unterirdisches Feuer gewürkt haben müsse, ^ls bey Stylpenstein w Meißen, bey laubcu, jn der. lauslh, in Böhmen, in'Schlesien bey liegnitz, bey Brandau, in Hessen,")' in Vicilien, in Italien, bey ^olsenna,"") hey Montehch» untz St. Forio^ bey S(. ) ^lclnotle« äe t'^caäemie ä« 3ci«,co« 1771. S. T^f- Der Uebers. ^') Alß auf dem Schloßberg zu Feleberg und dem Hahlchtwalde in Nieberhcssen, Man kse: Deutsche Schnftm v^n d?r Kü-uig^. Societät dcr Wissenschaften herausgegeben, Gönmgm ^?7». l. Band, und Raspe Beytrag znr öuesten uyh natür, ^^"Historie von Hessen, oder Beschreibung des Habichhpali »e» unk verfchieyenef ander.» Niederhesttsche,^ Vllliaue. Cassel /^' ^N a^counl c»f tke 6« man Voicauo, anä t>lc'n' lpi 0- ^ Per Uebers ^ - ) Pon hen Pafaltpfeilem hey B«^NN«< tsie h^bst ewen 2Z2. Zwey und zwanzigster Brief. incas im VicentiNischen, Monte !^oßo in den Paduani-scheu und Monte Diavolo in den Veronesischen Gebirge,, in Nieder-ianguedock, in Island und auf den westlichen Inseln Schottlands, welche sie alle, M. H, in Ihrer Weftbeschrcibung angeführt haben. ^) So auch bey St. Giovani, Monte Castello, Monte Nuovo, Monte Oliveto, bey Cader Idris, in Wales in Eng,' land, fast überall in Velay und Auvergne, wo ganze Städte, wie Ch'llac und St. Flour, aus solche Pfeiler erbauet sind, u. 0, m. ^) Da aber dennoch diese Sache noch nicht völlig auseinanyer gesetzt ist, und da man nicht mit Gewißheit sagen kann, wie diese Pfeiler gev bildet worden, ob man gleich nicht mehr daran zweifelt, sie für eine Würkung des Feuers zu hallen; so dürfte eS Ihnen vielleicht nicht unangenehm seyn, wenn ich hier etwas von den vielen Basaltpfeilern aufIsland sowohl; als auf der Insel Stassa sagen werde, welchen Si? unstreitig vor allem andern, was die Natur auf solche Art und Weise hervorgebracht hat, den Vorzug einräumen werden. Daß dergleichen Pfeiler in Island nicht selten sind, ist eine ganz bekannte Sache, und wird in der heraus gekommenen physikalischen Peschyeibung deslandesver- ganzen Berq ausmachen, redet Hamilton in seinen lüampi ?l,w-Ar«l od. O!)lcrvItil>n8 on tko Vulcanoz ok' rlic two 8icile§, 177Ü I'. l., wo auch angeführt wird, daß die Cümpi,»!»» cle Koma ganz voll davon sey. Im N. Bande dieses kostbar"» und prächtigen Werke findet man die Beschretbmig einer solchen ln Kupfer gestochenen Klippe vou Basaltpseilern. Der Uebers . II Dcl. S. in. ")- Dieo//^-/l/^^ ?> *) Ebenda,.Th i.H »c.o. 254 Zwey und zwanzigster Brief. stehen, und deren Figur Und läge zeigt, baß sie auch perpendikulär geborsten sind. Was den Stoff der Isländischen Basalte anbetrifft, fo ist solcher an einigen Orten, der Materie, welch« den Stoff derPfeiler zu Stassa ausmacht, völlig gleich, an andern Stellen aber ist er etwas poröser, und füllt ins graulichte. Wer weiß auch, ob nicht ein natun fundiger und aufmerksamer Naturforschet in Island, welcher die dazu erforderliche Zeit und Geschicklichkeit HHm, mir leichter Mühe alle Gradationen von der grob/ sten iava bis zum feinsten Basaltpfeiler aussündig ma-chen könnte? Ich habe selbst einige der letzten bey Hi-dcy geseh?n, welche fest und schwarzgrau waren und aus Gliedern bestanden, und nicht weit davon sahe ich bey Laugarnäs nahe am User des Meers eine ganz poröse und glasartige Stewart, also eine lava, aber so undeutlich geborsten, daß ich lange nicht wußte, ob man «s für Pfeiler ansehen sollte oder Nicht, wofür ich sis ^ doch mit der übrigen Gesellschaft endlich erkannte. Doch ich will die Untersuchung des Stoss, woraus diese Pfeil ler bestehen, und der Art und Weise wie solche gebildet worden, aufschieben/ bis ich erst die versprochene Be? schreibung von Seaffa gegeben habe. ') *) In kennnntz 'sour In 5cot!üt,^. anä vdyntze tc> tj,et4«dnclc« I7?2. cüieücr 1774 tll 4. <" 2TH. findet man etwas au«Hr. Banks bey unserm Aufenthalt hieselbst gehaltenen Journal/ Nebst allen damals über Slaffa verfertigten Kupferstichen ein, gerückt, da aber diee Buch bey uns sellcn ist, und die m!r »o>< Hr«,. Nants zugesandten Zeichlwng'en schvn gestochen wareii, the es heraus kam, so habe ick solche diesen Briefen beyzufü, gtt» nicht für »mdimltch abhatten. Von Pennants Reis« liesr man einen Auezug in Hr.Gatteres h daß die versprochene teutsche Uebel sehung vermuthlich aussen gelben werde. Um ft »uehr werden also die hler gelieferten Utachrjchte,, und beygefügte!, Kupfer dem teutschen Leser nicht «»angenehm sty». Aue dem Pennant ist sowohl da» Kupfer /' b"Ilngalshühle al« eine kurze Beschreibung derselben im Men St. des deutschen Musäums 1771 eingerückt worden. Ann die Beschreibung die Hr. v.Troll hler giebt tst welt au« 'ührliHer. Der Uebers. 256 Zwey uttd zwanzigster Brief. welche er «inige Tage vorher besehen hatte. Und hier konnte die Wißbegierde des Herrn Banks, deM Anere bieten dieses Mannes, Uns dahin zu begleiten, unmög? Nch wiederstehen. Wir begaben uns noch desselbigell Tages an Bord Unsers grüßen Schiffboots und kamen des Abends uni 9 Uhr zu Staffa an. Nie hätte un,' sere Verwunderung größer seyn, nie unsete Neubegierde besser befriediget weiden können, als da wir den folgeni den Morgen, als der Tag anbrach, herauskamen, und die Namr von einer so nicht weniger ausserordentlichen als schönen Seice anschalteten, von welcher sie sich hier zeigte. Sieht Man es schon ttntVerwunverulig an> wie die Kunst nach den ihr vorgeschriebenen Regeln in allem eine gewisse Ordnung beobachtet, dis nicht blos in die Augen fallt, sondern auch ergötzet; was für eine Wür-kung mußte es dann nicht auf uns mächen, ivenn wir sahen, wie die Namk hier eine gewisse Regelmäßigkeit beobachtet hatte, die alles übertraf/ was die Kunst auft weisen^ konnte? Ein aufmerksamer Beobachter hat hier eben so viele Gelegenheit als in den übrigen Reichen der Natur zu bemerkeri, wie weit der Mensch ,u? rück bleibt, wenn er die Natur nachahmen will, und ob wir gleich solche für vie iehrmeisterin aller Künste erkennen, und dafür halten, daß letztere einen desto höhern Grad der Vollkommenheit erreicht haben, je näher sie derselben kommen; so glaubt man doch bisweilen, daß Man die Natnr nach den Regeln der Baukunst meistern könne. Wie prächtig sind nicht die Beschreibungen, die wir von den Säulengängen der Alten haben, unv mit welcher Verwunderung betrachten wir nicht die Co-lonaden, welche den vornehmsten Gebäuden unserer Zeit Zwey und zwanzigster Vriesi 257 Zeit zur Zierde dienen? Und doch muß ein jeder> der solche kennt, und Fingals von der Natur gemachte Höhle aufStaffa gesehen hat, bekennen, das letztere die Colonade im louvre, die bey der St. Peters-Kirche in Rom, und alles was uns die Zeit von Palmyra und Pästum noch übrig gelassen hat, ebenso weit übertrifft, als diese Mutter der Künste alles übertrifft, was Wch, Ueberftuß und Geschmack bey den Griechen hervorbringen können. Die Insel Staffa liegt erstlich um Mull drey Sek Weilen in N. O. von Iona oder Columbkille, und ist «twa den siebenten Theil ei!,er schwedischen M«le lang »mo halb so breit. Sie gehört Herrn kauchlan -Mac-^luarie zu. ") Auf der Westseite der Insel ist eine kleine Bucht, wo man mit Bequemlichkeit landen kann, wo man aber keine ordeittüche Hasallsiguren findet. Dieser Bucht nach Sude,, zu sieht man schmale Pfett «er, die anstatt geraoe aufzustehen, lauter Stücken ei? nes Cirkelbllgeus gleichen. Weiter hin läßt man zut ächten Hand eine kleine Grotte liegen, die nichk aus Pfeilern besteht, aber über derselben zeigen sie sich deutt Ucher und größer, und gleichen an einer Stelle dent it'nern Gestell oder Zimmcrwerk eines Schiffes. Gra-^ geqen über, nur etwa ein paar Ellen davon, ist dit Halbinsel Bo - scha ' ta, die auS ganz reg^ln^äßigett ^ber nicht so großen Pfeilern besteht, welche alle eine ) a»ze Nacht bllrch setne F«ude übcr unscr«' Alikllllft durch federn il» hersischer Sprache, die wir liicht verstandci,, zu'er, ,,"!"" gab, auch sti„e nm angekommenen Güste mit Fisch "nd Milch bewirth«?. öl 2.58' Zwey und zwanzigster Brief. «onische Figur haben. Einige von diesen Pfeilern lw gen horizontal, andere werben gleichsam mit dem obersten Ende nach dem Mittelpunkt gezogen, die mehresten aber stehen völlig senkrecht. Die Inftl selbst gegen Bo- scha- la über besieht aus dicken Säulen oder Psei? lern, die aber doch nicht sehr hoch sind, indem sie all? mählig nach dem Wasser zu abnehmen, allein sich so weit man sehen kann, in das Meer hinein erstrecken'. Man kann darauf ohne Schwierigkeit, gleichsam so wie von einem Treppenstein aus den andern steigen, bis man endlich an Fingals oder richtiger gesagt, Fiuhtt Mac - Couls Grotte oder Hole kommt, die von N.O. nach O. in den Berg hinein geht. *) Diese Hole besteht aus sehr regelmäßige« Pfeilern, welche so wohl weit hinein an beyden Seiten als am innersten Ende derselben ein arkadisches Gewölbe tra/ gen, das aus den abgestumpften Enden dicht zusammett gedrängter Säulen besteht. Auf dem Boden derselben sieht man Vesfalls unter dem darinu stehenden einige Fuß hohen klaren und frischen Wasser, lauter Stücke von fest zusammengedrängten Säulen, welche dm Fuß/ bodcn der Höle ausmachen. Die Farbe der Pfeiler selbst ist schwarzgrau, in den Fugen aber ist eine gelbe *) Fingal war einer der tapfersten Helden Ves Alterthums llt Irrland und Schottland. Ihn hat sein Sohn Osfian besungen, der nm Necht mit einem Homer, Virgil, Tasso und Voll taire verglichen wird. Der Nuhm, den sich dieser Held erwarb, hat lhm bey der Nachwelt so viele Achtung zugezogen, daß alles was dort groß, prächtig und ungewöhnlich ist, ge» meiniglich Fingal zugeschrieben wjrd. Daher hat auch diese Höhle den Namen nach ihm bekommen, eben so wie eine am dereHöhle beyLormore, eine große Klippe bey Sunderlan? u. s. w. nach lhm genannt wird. Zwey und zwanzigster Brief. 25s stalactitische Quarzrinde ausgeschwitzt, die solche deutt ltch zeigt, und durch die häufige Abänderungen der Farbe eine deM Augs nicht unangenehme Wlrkunq hak Die Höhle ist inwendig so hcll> daß man von aussen bor derselben die innerste Neihe von Pfeilern vollkommen Hut sehen kann: Die lufc ist darin sehr rein und frische ba sie durch das mit der Ebbe und Flllth steigende «mö fallende Waffer immer abgewechselt wird. Tlef in per Höhle herein wär> eiit wenig niedriger als oie Ober.' stäche des darin stehenden '^>ass«-> s war, ein 5och im Felsen, wo das Wasser bey jeoeitt Zuge ein Geräusch Machte, das unser Vergnügen ebenfalls vermehrte; Man kann in der Höhle cm dm mehresten Orteli auf^ie tiige^ abgebrochene etwas ,Mr die Fläche dcs Wässert ^Mpürstehende Pfeiler oder Säulen herumgehen oder ^elgen^ am bequemsten aber fährt mein mit einem Booi hineini V3ir machten in der Höhle folgende Kusmeß sunZeli: "ie lH»,^ ^^^ ^^ äußersten öer Basaltpfeiler, die vom Ufer ab einen Kanat bis zur Höhle machten - - i2l. 6^ ' - vom?lnfangdesGewölbes ^371 6 ^. bis zum Ende der Höhle - 250. ) ^ie Breite bey dem Eingänge der-^ selben - / ' 53. ? ^. ' des innern Endes ? , 20. o> /v»e Höhe des Gewölbes beym Ein, gang der Höhle .' , 117^ 6 -' inwendig am Ende der- Wett . j 7<), H 26c> Zwey und zwanzigster Brief. Die Höhe des äußersten Pfeilers in der ei? nenEcke - - zy. 6 s .- eines andern in der nordwestlichen Ecke , ^ 54» c» Die Tiefe des Wassers beym Eingang - 18. o - - am hintersten Ende - 9. 0 Ueber der Höhle war ein Stratum einer mit Basaltstü, cken vermischten Steinart. Wir stellten noch ferner folgende Ausmessungen an: Vom Waffer bis an den Fuß der Pfeiler - 56. s Höhe der Pfeiler i , Z9. 6 Höhe des Bogens oder Gewölbes über die Spitze der Pfeiler - , 31. 4 Das Stramm darüber - , 34, 4 Von hier etwas weiter nach Nordwesten fanden wir die längsten Pfeiler, die auf der Insel anzutreffen sind, und war hier auch der Grund, woraufsie statt? den, ganz frey, st, daß wir ihn gleichfalls untersuchen konnten. Unsere Ausmessungen gaben folgendes: Etwas von der westlichen Ecke der Fingals.HWl 1. Vom Wasser bis an den Fuß der Pfeiler 12. l<> 2. Höhe der Pfeiler - - Z7. 3 I. Stramm darüber -- , 66. 9 Weiter nach Westen: 1. Das Stramm unter den Pfeilern , n. " 2. Höhe der Pfeiler , , 54. " 3. Stramm darüber r - 6l. ^ Zwey und zwanzigster Brief. 261 Noch mehr nach Westen: l» Stramm umer den Pfeilern / l^. l 2. Höhe der Pfeiler - ? 5'» i 3. Stramm darüber - , 51» ^ N06) weiter naö) Westen: l. Stramm unter den Pfeilern e 19. 8 H. Höhe der Pftiler - , 55. l 3. Stramm darüber l 54. 7 Das hier genannte Stratum unter den Pfeilern ist offenbar Tuffo, der durchs Feuer glühend gewesen und mit kleinen Basaltstücken gespickt zu seyn scheint, und das über die Pfeiler liegende Bette oder Stramm, worinn an einigen Stellen ganze Säulenstsicken unordentlich durch einander in ungleichen Richtungen liegen, scheint offenbar nichts als lava zu seyn. So viele Gewalt deS Feuers auch vormals dazu gehört haben mag, dieses «bere Stratum hervorzubringen; so merkt man dochjkei-"esweges an dessen äußere Seiten, daß die Pfeiler dadurch verrückt worden sind, sondern die ganze ungeheure Maße ruhet auf solche. Wenn man weiter die nördliche Seite dieser Insel vorbey fährt, so kommt man zu Eorvorants Höhle, wo das unter den Pfeilern liegende Bette erhöht wird und die Pfeiler abnehmen. Doch sieht man sie noch so Mnlich, his man weiter einen tief ins land gehenden Meerbusen vorbey ist, an dessen andern Seite die Pfeiler gänzlich verschwinden. Hier bestehr der Berg aus «mer dunkelbraunen Steinart, von der ich nicht mit Gewißheit sag^, kann; ob sie lava sty oder nicht, und "0 man nicht die germgste Regelmäßigkeit wahrnimmt. 262 Zwey und zwanzigster Bvjef, ßobald man aber die südöstliche Seite der Insel wiedex vorbey »st; so fängt dt^ Sle.nart wieder an eine regeb mäß'aeForm anzunehmen, doch diesnurallmqlig, so daß man es anfangs faum l'^rkt, bis sie endlich wieder di? reguiären und krummen Pfeiler ^eigt, womit;ch meintz Bi?schrelbung ansing. Die Pfeiler sind drey? bis siebenecfigt, die mehre, sten haben doch fünf bis sechs Seiten, und sind so zu? sammengepackt, daß cm sieb«neckigter Pftiler von sieben andern Pfeilern umgeben wird, die an dessen sieden Sei? ten anschließen. An einigen Stellen fand man doch kleine unbedeutende Oeffnungen, hie aber mit QuarH angefüllt warey, der sich an einer Stelle sogar einey Weg durch einen Haufen Pfeiler gemacht hane^ ohne sie doch im geringsten aus ihrer Ordnung zu bringen. Die Pfeiler bestehen aus vielen Gliedern oder Stücken, jedes, Stück ungefähr eiyen Fuß hoch, die aber so genau auf Einander passen, daß ein Messer nur mit MGe in ihre Fugen e^ngezwungen werden kann. Das obere Stück war mehrentheils concav, bisweilen platt; am seltensten aber convex. War das obere Glieö platt, so war es, auch das untere, war es ader ausgehöhlt, so war das. untere gerundet, und so umgekehrt. Die Seiten der Pfeile sind nicht alle gleich breit. Folgende Abmessungen wurden an vier Pfeilern beob-tzchtet. Nro. I. mit 4 Seiten. Diameter i. 5 1 Seite - - 1. 5 2 - 1. 1 3 - 5 1. 6 4 — « - t. 1 Zwey und zwanzigster Brief. 26) Nro. II. mit 5 Seiten. Diameter 2. 10 t Seite / ,- 1. 10 2 — , , i. .10 3 — - , i. 5 4 --- , F I. 7t 5 — 5 , I. 3 Nro,III. mit 6 Seiten. Diameter 3. 6 ! Seite .- - c>. 10 2 "-^ - 2. 2 3 ^ ^ - 2. H 4 — s «. ti 5 — 5 5 2. 2 ^ — - 2. 9 Mro,1V^ mit 7 Seiten. Diameter 4. 5 1 Seite ? - 2. 10 3 — - - 2. 4 Z ^ - I. 10 4 — ' s H,. 0 5 — s 1. l ^ --- - F I. 6 7 — - 1. 3 Die Pfeiler sind allenthalben sö eben und an den ^cken so scharf, als die bey Giants Causeway, v^ch mehrencheils schwarz von Farbe, obgleich die äußern Seiten bisweilen ins gelblichte fallen, da ihre Ober-Mche durch die inst ausgezogen und vorbleicht ist. Iu R 4 264 Zwey und zwanzigster Brief. Ansehung ihres Korns und ihrer Bestandtheile kommen sie völlig mit dem feinern Trapp in den WcstgothischeH Gebirge» ühereins. Beyde Arten sind aus eiseyhalli-gen Schörl und etwas Kalk, oder was nach chemischer Auflösung dasselbe ist, aus Thon, Kiesels Kalk und Ase^ zusammengesetzt; doch hält der Basalt mehr von letzteren. *) Gegen Stahl schlägt er ein schwaches Feuer» Vor dem Blaszrohr schmilzt ex o.hl« Zuscch sehr leicht zu «inem schwarzen Glase, und ist vermuthlich der Grundstoff des sogenümitel! I^älidlfchen Agats. Da ich kein Stück mehr davon »n Händel, habe; so kann ich auch uicht untersuchen, wie er sich mit Borax und cmtzery Zusätzen, mit Scheidewasser und dergleichen mehr vett hält, wiZ dessen eigenthümliche Sä^vere baschaffen ist,, und in w^e weit er sich gut poliren läbt. Es wäre in/ zwischen gnt, auch oavon unterrichtet zu werden; da? mit man lhu mit ählllichen Steinarten von cmdernOr? ten her, vergleichen könnte. Aber auf welche Art und Weise sind nun diese or-5 dentlichen Pfeiler wohl entstanden? da man für ausge- macht annimmt, daß das Fener dabey Dienste geleistet habe; sc> haben Sie selbst M. H. bemerkt, es mußt« entweder eine durchs Feuer geschmolzene Materie^ wio fo haxt geworden, geborsten, seyn , und dabey mußtb dann ein liqu^dum, das wir etwa uoch mcht kennest^ ihre reguläre oder crysiallformige Figuren verursacht ha? hen; oder es müßte, a^uch^ wie Si^ M. H> dor^ebet^ 'l) Fe^Ms««l ^^ö<»/?i^l>^ 2. Th<, S.. 214. Das was dieser fleißige Naturforscher in lxr ersten Ausgabe und in der von. Hru. Prof. Nöhl 1769 Herausgegebemu teutschen Uebersehlmg S. ic>6 davyn sagt, ist hier sehr vermM tzyor.den. Der Uebers, - Zwey und zwanzigster Brief. 265 falls angeben, eine Erdart, welche durch die von einem Unterirdischen Feuer aufsteigende Dünste erweicht worden, so daß ihre ganze Maße vom Feuer aus ihrer läge getriehen oder hervorgestoßen sey, indem sie trocken ge> Worden, eine solche regelmäßige Gestalt angenommen haben. Dies zeigt sich sogar gewöhnlicherweise bey getrocknetem Thon, nnd man kann es noch deutlicher sehen, wenn man Starke in einer Theeschaale trocknen läßt, da dann die Riffe wehrencheils ordentliche Figuren geben. Denn daß es keine von Natur formine Cry? stallen sind, davyn zeigt auch das außer andern Grün-hen, weil sie nicht, nne alle andere Krystalle durch Ansehung von außen, (pcr I^olmlmcm) hervorge, bracht sind, rnansindet sie auch nie in einer andern Mut? ter, wie altezm bey Crystallen geschieht. Es ist schwer zu stlgen und dürfte auch nicht so leicht auszumachen seyn, ob die Materie; woraus diese pris? Watische Pfeiler bestehen^ entweder nachdem sie geschmolzen gewesen und indem sie kalt geworden, oder wicSie, M, H. auch den Gedanken äussern, unter dem Trock-Nen>; in so reMtaire Figuren geborsten sey. Ich kann «s nicht läuguen, daß mich meine Augen, an den Or-len, wo ich solche gesehen^ für die erstere Meinung ein, Nehmen. Da aber so wichtige Einwürfe dagegen gewacht werden, so bin ich genöthigt die Sache für unaulj-gyrnacht zu halten. Indessen mag zu «inem Beweise daß ich solche nicht ohne Grund für eine Art lava gehalten habe, die, indem sie kalt und hart geworden, geborsten fty, folgendes dienen. 1. Man findet sowoh! «uf Staffa und Island, als an vielen andern Qrten^ daß diese Pfeiler auf lava oder Tuff stehen, und vm hesn VWni« umgeben sind. 2. AufStassa war Kb« 2<5<5 Zwey und zwanzigster Brief. den Pfeilern ein sehr großes Stratum, worin Stücke« von solchen Pfeilern in der größten Unordnung durch' einander lagen, und woraus man schlieffen konnte, daß nach einem alten Feuerausbruch mehrere derselben, und daß sie auch höher gewesen, haß sie aber bey einem nach-herigen Ausbru^ch des Feuers umgeworfen, und mit der übrigen Majsa vermischt worden. Z. Wir funden, wie wir einen Pfeiler zerschlugen, ihn voller Tropfen, ungefähr wie ein Stalactit.-Tropfstein, dazu kaun aber doch wohl keiner den Basalt machen, und ans an-dere Art und ohne Feuer ist es wohl schwer, Tropfstein« zu erhalten, 4. Ich habe gesagt, daß die Pseiler an einigen Stellen so aussehen, wie das innere Gestelle «ines Schiffes, nemlich so, daß die Pfeiler, die aller Vermuchlmg nach zuerst ganz gerade gestanden, byiM Umfallen dieseKrümmuug erhalten, doch nicht aufdieArt, daß blos die Fugen der äußern oder untersten Seite sich «lwa,s geöfnet, sondern daß jeder Stein vyr sich krumm gebogen worden. Dies kounte wohl schwerlich geschf-hen, wo solche nicht ganz erhitzt waren, und aw leichtesten konnte es geschehn, ehe sie völlig kalt und hart wurden. 5. Wir fanden am Strande bey Hvitara nahe bey Skallholt ein Stück Basalt, wyrin ein Stück Glas war; so wie mau in dem Basalt bey Volsenna granatftrmige Crystalle findet, die denen gleich sind, wovon die meiste tava in Island und Italien voll ist. Uud endlich 6. zerbarst eine Stewart in Island bey. jaugarnäs, welche viel gröber und glasartiger als her gewöhnliche Basalt, und offenbar lava ist, ebenfalls in yieWtige m,d ordentliche obgleich nicht so reguläre FV Men< als die angeführten Pfeiler sind« Zwey und zwanzigster Brief. 267 Pas was ich hier gesagt habe, könnte einen leicht auf die Gedanken bringn,, daß der Basalt, nachdem er geschmolzen gewesen, und indem er kalt geworden, in solche Pfeiler zerborsten sey. Allcinzween Eit'.würfe, Welche Sie M. H. anführen, sind dabey schwer auszulösen. Erstlich läßt sich diese Manne so leicht schmel/ zen, daß sie ohne die geringste Schwieriutctt vor dem Plasrohr zu Glas wird, und daher scheint es, als ob diese Massa, wenn sie ein so großes Feuer ausgestanden hätte, als man sich bey einem Fruerauebruch leicht vor-' stellen kann, nothwendig z^, Glas werden müssen, sollte lyan aber von einem Experiment, das im Klei.-Nem vor dem Blasrohr angestellt worden^ mit Sicherheit au,fs Große schließen können? könnte nicht etwa ?m uns unbekannter Zusatz verhindert hqbcn, daß die Massa zu Glas geworden, könnte nicht solcher das Zerspringe,, derselben in ihre regulgre Figuren haben ver-^sa.chen können, ob wir gleich nun nicht ausmachen können, worin dieser Zusah bestanden habe. Zweytens 5ndet man, daß der Trapp in Westgothland, der deiy Ansehen und den Bestandtheilen nach dem Basalt so ^hnltch ist, ob er gleich nicht in Pfeiler fällt, auf Schie-'^ steht; und wie hätte dieserTrapp wohl vurchs Fener sormirt werden können ohne dessen Bette, eine so brenn-bareMaterit wie der Schiefer, nicht auch entzündet wyr,-^'^ Alleiy sollte nicht das Feuer auch vielleicht den ^"PP zu diesen Pfeilern bilden r'önnen ? Vielleicht mögen alle BcMtpfeiler in der Erde eineMaffeuon Trapp. ausgemacht haben, die bey einem Ausbruch ftyffig geworden, ausgeworfen und in Pfeiler zerborsten ist? Voch ich ermüde sie M. H. mit allen meinen VeiWH? 263 Zwey und zwanzigster Brief. thungen und Fragen. Es würde eine für mich stwohl als für alle Naturforscher angenehme Sache seyn, wenn Sie uns darüber ihre Gedanken güthigst mittheilen wollten. Dadurch würden wir in Ansehung des Ba« salts, der jetzt unsere Naturforscher so allgemein beschiß tiger, unstreitig zu mehrerer Gewißheit kommen. ,6, Drey und zwanzigster Brief. Von dem Herrn Kanzleyrath und Ritter Ihre. Upsala, den 2lsten October 1776. Ueber die Edda. 3)suf Verlangen übersende ich hiebey «twas zur An«, ^ wort, auf die Einwürfe, welche Herr Schlözerge, sen meine Gedanken über die Edda gemacht hat, und die, wie Sie wissen, nebst einer Uebersehung meines Briefes an den Hrn. Kanzleyrath Lagerbring, eine Handschrift von der Isländischen Edda betreffend, in dessen Isländischen Litteratur und Geschichte eingerückt sind. Es kann mir nicht anders als angenehm seyn, daß weine Gedanken über diese Materie auch von gelehrten Männern in Teutschland untersucht werden, und daß dadurch eine Menge unrichtige Begriffe, die man sich von dem Inhalt und der Absicht dieses Buchs gemacht bat, sind gehoben worden. Ich bin auch bereit und ^llig Erinnerungen anzunehmen; sobald ich eines ^"thums überzeugt werde. Wenn ich aber jetzt die Feder ergreife; so geschicht « nicht so sthr um diejenigen Erinnerungen zu widerte-2«n, die in den beygefügten Noten gegen mich gemacht dnv, alS vielmehr diejenigen Nachrichten und Erläute- 270 Drey und zwanzigster Brief. tungen zu geben, welche darin von mir gefordert werden , und die ich um so mehr zu ertheilen mich sur schul/ dig erkenne, da ich Anlaß dazu gegeben habe, mW dazu besser als ein fremder im Stande bin, indem ich dm Coe dex selbst immer »or mir haben kann, übrigens aber mit Hrn. Schlö;er gemeinschaftlich einerley Absicht habe, 'die Wahrheit zu erforschen. Dle erste Erinnerung , die Hr. Schlözer macht, ist die, daß ich keine vollständige Beschreibung dieser Handschrift, von dem Format, den Buchstaben lt.s.w. gegeben habe. Er hat darin »Mg recht; ich w,ll auch suchen solches hier in der Kürze zu ersetzen, nur will ich vorher bemerken, daß eine diplomatische Beschreib bung in dem herausgegebenen Br,efe, um so weniger «rü rderr waro, da ich m«ne Absicht mehr auf den In-hall des Buchs als deffeu äußere Beschaffenheit gerichtet hatte. Ich wollte nemlich zu erkennen geben, was die Ab,' sicht deft Verfassers der i^ooa bey semcr Arbeit gewesen sey, welche Theile da^u gekörten und welche nicht, worin unftre Handschrift sich von Nest'iius Ausgabe unterscheide, woher das Buch den Namea Edda'bekommen habe u. d.M.; und m dem allen gab nnr dsssen diplo' mansche Beschreibung kein ticht. Ueberdem war auch dieser Brief an keinen auswärtigen Gelehrten gerichtet, sondern an einen gelehrten und in 0er alten ilttrratnr erfahrnen landsmann, welcher diese Handschrift oft in Händen gehabt und untersucht hatte, «no vielleicht besser kannte als ich selbst. Ihm es zu sage«, daß solche in Isländischer Sprache mit alten Buchstaben und auf Pergament geschneben sey, war eine ganz überfiuß'ge Bemühung. Drey unh zwanzigster Brief. 27» Damit ich aber jetzt Hr. Schlözern und vielleicht Wchreren dlenen möge; so will ich hiemit anzeige»,, daß dielrr Codex, wie gesagt, auf Pergament geschrieben ist, welches von Farbe ganz dunkelbraun aussieht, theils von Aiter, the«ls auch weil er lange Zeit in den Isländischen 3i'^ .'chftuben verwahrt und gebraucht seyn mag. Er isi j.nft gut col>servirt und größtentheils lesbar. In dem Pergament sind wohl einige runde löcher, diese feinen aber von Anfang an darin gewesen zu seyn, indem man vom Innhalt dadurch nichts verliehrt. DaS Format ist klein Quart einen Finger dick; der Codex besteht aus 54^ Blättern oder i Oy Seiten, ausser einem weissen Blatt vorne und einem hinten, worauf doch ei, nige schlechte Figuren befindlich sind, worunter die auf dem ersten Blat vorstellen, den Oangleri welcher frägt, "ebst Harjaflchar und Thridi, welche die Fragen auflösen. Die Buchstaben sind alt, und scheinen, wenn wan sie nut vielen andern vergleicht, zu bezeugen, daß der Abschreiber ungefähr zu Anfang des XIV. Secu-lums gelebt habe. Aber dies alles ist von weniger Be-deuttmg. Hr. Schlözer glaubt, die folgenden Fragen, welche er thut, können in Bestimmung der Hauptsache M
^, die Buchstaben b, s, k, p, x, 2 geschrieben worden j und darnach bedeutete das vorher angeführte Räthsel: Ich fand hernach eine eben solche Art Stegano, graphic in der kleinen Schrift bemerkt, die man unter dem Drey und zwanzigster Brief. 27g bem Titel: cle Invcinione iicrera^m dem^^ra-"^nu8 IVlamu8 beylegt, und die wegen ihres darinn befindlichen Zeugnisses von den Nunen der Marcoman-"en ft bekannt ist. *) Nachdem nemlich die Buchsta-ben unler dem Volk allgemeiner bekanntwurden, und die müßigen Mönche doch etwas wissen wollten, was der gemeine Hause nicht verstand, so erdachten sie sich allerhand dergleichen geheime Schreibekünste, die sie l'icht allein muer sich gebrauchten, sondern auch in öffentliche Schriften einführten. Dieser Geschmack sand auch unter unsern Vorfahren in Schweden liehha-ber, und daher finden wir so viele Arten sogenannter Nillrunen, die dem gemeinen Haufen unerklärbar waren. Man sehe im BaUtil No. 25, ^05, zZi, 26t, 539, 568, 57t, 572, 581, 643, 748, 767, ^7, 819, 822, lOQi, ic^88 und mehrere andere beym Vormius. Vielleicht ist auch der Anfang un, serer sogenannten Helsinge Runen kein anderer als die-sn gewesen, indem die mehresten sich von deu gewöhne lHen Runen blos dadurch unterscheiden, daß der Stab Zugenommen ist. Besonders ist es doch, daß un-'^ Nuncnschneider dergleichen Crvptographien sogar W Denkmälern gebrauchten, die zum Ehrengedächtniß U"d zur Erinnerung der Verstorbeneu errichtet wurden. Weiter wird gefragt, ob entweder innere oder Here Spuren vorhanden sind, daß der Abschreiber )/f?.^"ltte Stücke, oder wenigstens dir ersten drey ufsatze als ein zusammenhängendes Werk angesehen $. Nouveau Traitl dc Diplomatique HI, Z§, 6.509» 274 Drey und zwanzigster Brief. Die Antwort hierauf findet man in der Neberl schrift des Buchs, welchem der Göransonschen Aus? gäbe anqeführet ist, und so lautet: Bok the (si hater Edda. Henne hever fain Jetta Snorri SturiO £ epter theim hcelti, (em her er Jhipat. hn fyrßsra Ajiim okymi; tharnaeß skaU'dskapas mal ok licit I marga hluta. &ida?x hat tart ah er Snorri hever ort um H.AKON k. ok SkvlA Hertuga, d. i. dieses Buch heißt Edda. Dasselbe hat Snorre Smrleson auf die Arc zusammengesetzt, wie es hier steht. Und zwar erst von deu Äsen und Pmi, herliach die Sprache der Dichtkunst und ihre Benen-nungen verschiedener Dinge. Zuletzt eine Abhandlung von den Versarten, die Snorre über König Hakall und Herzog Sklllc gemacht hat. Ich meldete in meinem Briefe an Herrn kager^ bring, daß die Rubrik von einer neuern Hand gefchrie^ ben war. Dieses ist auch in so weit ganz richtlg, daß solche erst hingesetzt worden , nachdem die Edda selbst schon angefangen war, welches man aus dem engeN Rcuim stcht, der dafür gelassen worden, und der ge^ macht hat, daß der Abschreiber die letzte Rcihc in die nüchstvorhergehellde mit hineinrücket, müssen. Nebrü gen« sahe ich gar wohl, daß die Schrift sehr all war, Und daß kein vernünftiger Augenzeuge einmal daraus fallen konnte, zu glauben, dasi solche erst '541 Ze' Macht sey, wie Herr Schlözer Vorschlagswelse aus^ wirft. Da aber solche mit rother Dime geschrieben war, welche ihre Farbe besser behalten hatte als die schwarze, so glaubte ich damals, die Hand sey etwas jünger gewesen. Da ich aber jetzt die Schrift auf der Rubnk mit der Schrift der Edda selbst genauer ver Drey und zwanzigster Brief. 275 gleiche; so dünkt mir, daß ich sicher sagen kann, daß beydes von einer und derselben Hand geschrieben sey. Hieraus folgt dann, daß derjenige, welcher die Edda abgeschrieben hat, dir ang/'ffchrten drey Theile und keine andere für wesentliche Stücke derselben angesehen habe. Aber nun komme ich auf die Hauptfrage, ob nämlich Stllrleson der Versasser der Edda sey? Hier scheint sich Hr. Schlözer die meiste Mühe gegeben zu haben, zu verhindern, daß ich in diesem Punkt die ge-lehrte Welt nicht verführen möge. Weil Hr. Schlözer gefunden hat, daß die mehre-' llen Amicmarier, wenn sie von der Edda und ihrem Verfasser reden, sich dabey mit einer gewissen Behutsamkeit ausdrücken, und statt dessen, daß Arngrim mit ^igen andern, den Sturleson ausdrücklich für den Ver, las>er der Edda angiebt, blos sagen, creciimi-, exitti« ln^cul IuHor inM, ss glaubt er, die Sache sey ^nigste„g zweifelhaft, wo nicht ungegründet. 3ch will nicht weitläuftig darauf dringen, daß in "lesen Ausdrücken doch mehr Bejahung als Verneinung "kge, besonders, weil man gemeiniglich, wenn man "ne offenbar falsche Meynung anführt, gerne hinzuzm '^"^stegt: ialso ci-c6imr, oder dergleichen. Denn «' ^' salbst bemerkt ganz richtig, daß wenig darauf 1 omme, was diese Männer geglaubt haben oder nicht, wenn sie keine Gründe für ihre Meynung anführen. Er 3 aubt dagegen mit Gewißheit behaupten zu können, daß sturleson fälschlich für den Verfasse dcr Edda ausige? en wy^ Er führt zum Beweise seiner Meynung S 2 »76 Drey und zwanzigster Brief an verschiedenen Stellen drey Gründe an, die ich also etwas genauer betrachten muß. *) Den ersten findet man S. 39, wo Hr. S. zu überlegen giebt, ob der ernsthafte und mit Staatssachen überhäufte Snorre wohl Zeit gehabt oder es nicht unter seiner Würde gehalten haben sollte, ein ^crariuM pocricum zu schreiben und Wemretchs Vorgänger zu werden. Hiebey will ich nur anmerken, daß Snorre nicht beständig tagman gewesen. Er konnte ja dieses Buch zusammengeschrieben haben, ehe er diese Würde erhielt, in der Zwischenzeit zwischen seiner ersten und zwoten Verwaltung dieses cm sehnlichen Amtes, ja eny-lich auch unter den Vacancen desselben. Weder Hr. S. noch ich sind im Stande zu wissen, wie viel Zeit die Verwaltung einer laqmanns Bedienung wegnahm. Sie hatten jährlich gewisse Gerichtstage zu halten, außer welchen sie frey und ledig waren, und es werden wohl damals wenige Ausfertigungen von Protocollen und wenig außerordentliche Verrichtungen die lagmänner beschweret haben. Wir finden verschiedene Islands sche lagmänner, welche in Schweden und Norwegen Hofpoelen gewesen sind, als Man'Us Skäggasott, Sturle Thordarson, und mehrere. Wenn dieser Gruud gölte, so könnte auch Hr. S. damit noch weiter gehen und beweisen, daß Stnrleson auch nicht HcilNs-kringla oder die Geschichte der Nordischen König? geschrieben haben könne, wozu zehnmal mehr Zeit unv weit mühsamere Untersuchungen als zur Edda erfordert wurden. *) Es wurden dagegen schon ln den Grelfswald. neuen Crlt. Nachr. Xter Band, lm 32.St. Zweifel erregt. Der Mb. Drsy und zwanzigster Brief. 277 Den zweeten Grund nimmt Hr. Schlözer S. 53 daher, daß er es für unglaublich hält, daß jemand m den, goldenen Zeitalter der dortigen Poesie mit solche» albernen Dingen, dergleichen ich einige in meinem Brief zufälligerweis« angeführt habe, zum Vorschein kommen sollen, und müsse also die Edda eine Ausgeburt späterer Zeiten seyn, in welchen die Poesie in Is, land schon in Verfall gerathen war. Um die Stärke dieses Beweises desto besser einzw sehen, muß man wissen, daß Herr Schlözer die Is-ländische Litteratur in drey Perioden abtheilt, die ein» fälligere von Anfang bis zur Einführung des Christenthums , die goldene von Einführung des Christenthums bis zum Schluß des Xlllten Jahrhunderts, da oer schwarze Tod oder die große Pest, nebst der Unterjochung der Isländer unter die Krone Norwegen die Dichtkunst erstickte, und die dritte von der Zeit bis jetzt. *) IH nM diese Eintheilung nicht nach der Strenge untersuchen, ob ich gleich eben nicht weis, was das Christenthum zum Emporkommen der Dichtkunst beytragen kölmeu, und noch weniger, ob der Digertod, welcher in der Mitte des XIVten Seculmns wütete, "UfdieübrigbleibendcnDichter eben dieWürkung hatte, als auf die Bevölkerung und die landescultur; aber das weis ich, daß derjenige, welcher die Isländischen Dichter «us die Art mit einiger Zuverlüßigkeit claffificiren S 3 ) Hr. Schier nimmt eigentlich folgende drcy Perioden dcr Is, lantmchen Litteratur an: I. Von der Einführung dr« Christen, ltemhmns bis zur großen Pest. II. Von der großen Pest bis ^ Nessrnwtion. in. Von dcr Reformation bis jetzo. S. "!°l. L'tteratur S. 4. Der Uebers. 273 Drey und zwanzigster Brief. will, ihre Sprache von Grund aus verstehen und im Stride seyn muß, die Kräfte ihres Geistes gegen eincmder zu halten. Es würde viel gewagt seyn, zu bestimmen, unler welcher Dynastie die Poesie der Sü nesen im größten Flor geweftn wäre, so lange man ihre Gedichte nicht ohne Dollmetschrr verstehen kann, oder wenn man gar keinen solchen Dollmetscher gehabt hatt te, noch bekommen können. Was die von mir hin und wieder angeführte Stellen aus Isländischen Dichtern anbetrift; so beweisen solche nicht das geringste von dem, was er daraus beweisen will. DenuLoptGutormssons Verse finden sich nicht in der Edda, und das andere angeführte lied ist zwar in Resenius Ausgabe der Edda, nicht aber in der Upsalai-schen Handschrift befindlich. Man weis also auch nicht, zu welcher Periode sie hingerechnet werden müssen, am allerwenigsten kann es zum Beweise dienen, daßSnorre nicht der Verfasser der Edda sey. Es ist gut, wenn man sein« Materie völlig kennt, ehe man darüber schreibt. Was die angeführten ungewöhnlichen Redensarten anbetrifft; so will ich solche keineöweges vertheidigen. Man weis, daß der Sprachgebranch in allen und jeden Sprachen solche Redensarten eingeführt hat, die, wenn man sie in andere Sprachen überseht, nicht allein ihre einheimische Schönheit verlieren, sondern sogar ein häßliches Ansehen bekommen. Man sollte zum Exempel nicht glauben, daß: die Sterne mit Füßen treten so viel bedeuten solle als sehr erhaben und glücklich seyn; und daß man einen verstehen sollte, wenn er m«t hälMlidcM Wasser semeZweiftlhaftlgkcit zu verstehe« geben wolle; welche Redensarten doch, unendlich a«u Drep und zwanzigster Brief. 279 derer dergleichen zu geschweige«, bey den lateinern in läKchem Gebrauch waren. Was aber besonders unsere alten Urväter anbetrift, so brachten solche, da sie unstreitig aus dem Orient herstammen , auch von da ihre allegorische Ausdrücke mit. Meiner Meynung „ach, hat auch der Geschmack der Alten für Räthsel lncht wenig zu diesen Meteoren der Redr mit beygetragen; denn bey denen kam es oft auf ganz verkehrten Ausdrücken an; und diese wurden mit der Zeit als etwas schönes auf und angenommen. Ue-brigens steht es uns wohl nicht frey, in allen solchen Dmgen, wo es blos auf Geschmack und Belieben ankommt, ohne Unterschied zu urtheilen, so sehr auch solche von dem, was bey andern Völkern üblich ist, ab, Weichen mögen. Den dritten und letzten, vielleicht auch den schlechtesten Gnnid nimmt Hr. SchlözerS. 125 daher, daßicheinen Widerspruch zwischen der Edda und Snorres Heims-kringln bemerkt hatte. Ich wollte in meinem Briefe beweisen, daß die Alten unter ihrem Asgard, die Stadr Troja verstanden haben, und dies beweise ich da? her, weil was der eine von Troja sagt, das behauptet ber andere von Asgard. Meine Meynung ist also die, baß Asgard und Troja nothwendig einen und denselben Du bedeuten müsse, wenn man anders nicht glauben ""lle, Sturleson habe sich selbst widersprochen. Ied-weder Mensch sieht leicht ein, daß das, was ich hier" anführe, keinesweges so viel sagen wolle, daß zwischen Heimskrwgla und Edda ein Widerspruch sey, so»dern Nur blos, daß der angeführte Ort mit beyden Namen lUZleich belegt werde. Hrn. Schlözer kann ja wohl nickt S 4 28O Drey und zwanzigster Brief. Allbekannt seyn, was 2rFumcnr2N0nc5 ad ädluräa sagen wollen. Ich habe bisher die Gründe angeführt, womit Hr. Schlözer behaupten will, daß Sturleson keines-weges der Verfasser der Edda sey. Nm nun auch von meiner Seite das Gegentheil darzuthun, will ich mich mit einem einzigen Beweisgrunde begnügen, der aber so beschaffen seyn soll, daß num mehrerer nicht bedarf. In der unserm Codex beygefügten Ueberschrift bezeuget der Abschreiber mit klaren Worten, daß Sturleson der Verfasser dieses Werks sey, und dessen Zeugniß ist um so viel unläugbarer; da die Beschaffenheit der Abschrift selbst erweiset, daß sie nicht jünger als aus dem XIVten Jahrhundert seyn kann, daß ein Isländer sie an Ort «ud Stelle gemacht hatte, der, da er es der Mühe und Kosten werth hielte, das Werk abzuschreiben, auch ge-wiß wissen mußte, wessen Arbeit das war, was er ab: schrieb. Daß solches auch eine allgemein auf Island angenommene Meynung gewesen sey, dünkt mir, kann man daraus abnehmen, weil da sonst bey anonymischeN Schriften bald auf diesen bald auf jenen die Vermm thung zu fallen pstegt, doch fast nirgends jemand, außer Sturlefon als Verfasser der Edda genannt worden ist. Ich kann bey dieser Gelegenheit nicht mit Stille schweigen vorbey gehen, daß ich aus dem Dänischen Journal, welches Herr Lilie i> I. 1756 herausgab, S. 326 ersehe, wie der berühmte Isländer Arnas Mag'läus in einer hinterlassenen schriftlichen Nachricht von SemU'Wr Frode eben der Meynung gewesen ist, welche Hr. Schlözer annimmt, daß nemlich SturlesoN nicht der Verfasser der Edda seyn könne. Drey und zwanzigster Brief. 281 Die Gründe, welche er anführt, scheinen wichtig in seyn, und bestehen darinn, daß in dem letzten Theil der Edda, I/ock^ei/ll>, oder 3liM2 genannt, Sturleson nicht allein citirt, sondern auch den Dichtern als ein Muster angerühmt wird, und daß darinn der König« Hakan Hakanson, Magnus, Erich und Hakan Magnusson gedacht werde, welche alle jünger als Snorre sind. Dieser Grund, scheint beym ersten Anblick sehr entscheidend zu seyn, allein bey genauerem Nachdenken verliehrt er seine ganze Stärke. Die Sache hängt so zusammen. ImAnfang von I^H^e/nl> sagt der Verfasser der Edda, daß er drey Theile abzuhandeln hätte. Die Grundregeln der Poesie, ihre Freyheiten (I.iccnN2 poenc-a) und ihre Fehler, ((vma c2rminum)/ete-«^, /e^ lmd/^e^ol/n/nZ-. Die ersten beyden Theile sind im ^/o^,ei/?l> vollkommen abgehandelt, bas letzte aber fehlt. Ein späterer Scribem hat sich daher vorgenommen, diesen Mangel zu ersehen, und hat dessalls einen Anhang zu Sturlesons Edda gemacht. Daist es ja nun wohl gar nicht zu verwundern, daß sicher Sturleson genannt, und ihm das verdiente lob gegeben hat. Daß aber dieser Anhang nicht zu der ächten Edda gehört, beweiset unsere Upsalische Handschrift, worinn solcher gänzlich fehlt. Auf eben die Art läßt sich das erklären, was von den späten Königen gesagt wird. Ihrer wird mit kei, "em Wort in der Edda gedacht, und müßte ich mich sehr irren, wenn Arnas Magnäus solche nicht ans der sogenannten <5ka/^eta/ (Dichtertzerzeichniß) genom-wen hätte, wo sie alle vorkommen. Diese Ha^ata/ S 5 232 Drey und zwanzigster Brief. aber ist nie ein Theil der Edda gewesen, sondern nur ein Ai'hang derselben, wovon gleich weiter geredet weroen soll. Hätte also der gelehrte Magnäus unsern Cooex in Händel, gehabt, so würde ihm dieser Gedanke ohne Zweifel nie eingefallen seyn. Was nun aber alle diese Anhänge anbetrifft, so bin ich völlig überzeugt, daß das Verzeichniß der lagmän.' ner mW /^'/?«^^et6/, oder die Genealogie von Stur-leson se'lbsl herrühren. Ihr Innhalt bezieht sich völlig auf Snorre, der sowohl selbst lagman als em Abkömtm ling der Slurlunga Familie war. Dle ^ett^ta/ oder oas G^'ch»cchtsreg,ster, das von Anfang an in ge, rader Ume von Vater- und Mutte, seilen auf die Söhne fortgeht, verbittet sich blos beySturic anfdle sämmt-lichet' Kmoer und Tochterkinder, und zwar nicht auf alle, sondern vermmhkch nur auf diejenigen, welche da, znals noch im leben waren als diese genealogische Tafel aufgesetzt ward. Eben so lst es mit dem Verzeichniß der iagmänner beschaffen, und da sonst bey jedem lag/ man qeuau angemerkt w'rd, wie lange er diesem Amt vorgestanden habe, so bleibt das Vl> genannt, e'gentlich anbelrift, so will Hr. Schlözer wissen, wie sich dieser Titel zu einer 2^ poecica schicke. Ich habe schon diese Frage gewissermaßen beants Worttt, da ich in meinem Briefe an Hrn. lagerbring ""geführt, was für fremde Titel die Alten oft ihren Büchern beyzulegen pstegten. Damit man sich aber ^ dem, was diese Benennung betrifft, einigen nähern ^egriff maHen möge; so muß man merken, daß Stur« leson gleich zu Anfang den laut oder die Töne in drey ^"en theilt. Die erste nennt er v/ti7<2^ H/w^ oder ben Ton todter Dinge, als'kes Gewitters, der Wellen, es Wmdes und dergleichen Getöne mehr; zu der an-ln rechnet er die Töne mlvernün fug er Thiere, und zur 286 Drey und zwanzigster Brief. dritten die artikulirten Töne des Menschen, welche durch die Zunge, die iippen, den Ga„m u. s. w. hervorge^ bracht werden. Darauf redet er von dem iaut der Buchstaben, und wie einige lang, andere kurz, einige Consonanten, andere Vocalen und Diphthongen sind; und daun kommt er gleich auf die Regeln der Prosodie, und was sonst zur Isländischen H^a/^/ka/? oder Poe-terey gehört. Hieraus sieht man, was zu dieser Benennung Anlaß gegeben hat. /^'0^5 ^e//li> heißt nach den Wor< te»: Unterschiede der Töne. Sturleson hat seiner Nordischen Geschichte einen «ben so fremden Titel, nemlich //ei/NF^//?"/^ gegeben, und zwar, weil dies Wort das erste ist, womit das Buch anfieng. Vier- 587 Vier und zwanzigster Brief. V»n d«m Hei»« Archiaeer «n> Ritte» Back. Stockholm/ den I2ten Iunws 1776. Ueber den Isländischen Scharbock. ^^k Nachrichten, mein Herr, welche Sie uns von ^^ den in Island am lMsigsten im Schwange gehenden Krankheiten ertheilt haben, sind für das schwe/ bische Publicum nicht ohne Nutzen. Als ich das Ver, gnügm hatte, mich mit Ihnen über diese Materie zu unterreden, ward meine Aufmerksamkeit hauptsächlich auf dasjenige rege, was Sie mir von dem Isländischen Scharbock, und den erschrecklichen Zufällen erzählten, den einige damit behaftete Personen dort ausgesetzt sind. Dieser von Herr Petersen sogenannte Isländische Scharbock,*) ist die wahre Elephantiasis, welche mic dem Aussatz so nahe verwandt ist. Celstts hat solche zur Zeit des Kaisers Augustus unter dem Namen Ele, phantiasis beschrieben, aber noch weitläustiger hat Als' laus lm V. Sec. von ihr unter eben dem Namen ge? handelt. Sie ist auch schwerer als irgend eine Krank heu, Nlmmt ein grausames Ende, und giebt dem Kranken ein fürchterliches Ansehen, indem sein Körper an *) Den Saa hallade Islandske Skjörbiugg — — — as lohan »es Peterson. Soroe 1769* 288 Vier und zwanzigster Brief. Farbe, Beulen, Ritzen und Haaren, der Haut eines Elephanten gleich sehen wird. Wer Ihre, mein Herr, und Herrn Petersens ausführliche Beschreibung derselben mit dem zusammen halt, was die ältere Schriftsteller davon sagen; der wird nicht leicht den Isländischen sogenannten Scorbut für etwas anders als die Elephantiasis halten. Meiner Meynung nach, hätten auch sowohl EltlNÜller als der vortreftiche Boerhave, und sein berühmter Comment tator, der Baron van Swieten, besser gethan, wenn sie die Elephantiasis nicht zum höchsten Grad des Scharbocks gemacht, oder diese, ihrem Ansang unv Fortgang, ihrer Natur und ihren Heilsmitteln nach, so sehr verschiedene Krankheiten, nicht miteinander vermischt hätten. Diejenigen, welche bey uns über die lehre von den Krankheiten geschrieben haben, nennen mit mehrerm Recht das Scharbock, wo sich eine allmälig überall zu< nehmende Mattigkeit, mit blutendem und oft stinken-dem in Fäulniß übergehendem Athem, und vielfarbig/ ten oder schwarzblauen Flecken auf dem leibe, besonders um den Haarwurzeln herum, findet, welches hauptsächlich von verdorbenen und gesalzenen Speise« aus dem Thierreich, und auS Mangel au vegetabilischer Nahrung herrührt. Die Elephantiasis aber, die man auch Lepra ^Vradum nennt, ist mehr eine Art Erbkrankheit; die Haut wird dick, uneben glänzend und verliert ihre Glattheit, die Haare fallen aus, es findet sich Mattigkeit und Mangel des Gefühls in den äußern Gliedern ein, das Gesicht wird voller Beulen und ist schrecklich anzusehen, wobey der Kranke eme heisere Stimme bekömmt und durch die Nase redet. Im eigens Vier und zwanzigster Brief. 289 Kentlichen Aussatz (Im^eri^o > Lepta l^raeco-tum)wird die Haut voller Runzeln und bekommt weiß« schuppen, die gleichsam mit Kleyen bestreuet sind, allenthalben bersten, ungemein jucken, und unter Welche oft eine wässerig« Feuchtigkeit befindlich ist. Herr Sauvage fährt verschiedene Arten der Ele, PhantiasiS an. Sollten sie aber würklich alle von eiltt ander unterschieden seyn, und sollt« er nicht ihre An? zahl zu sehr vermehrt haben? Mich dünie, daß Cleyers ^ N^K. I^r. (üunos angeführte und ^i/v^ Mattitt in dett ^Handlungen der König!» schwedischen Akademie der Wissenschaften im letzten Quartal des Jahrs 1760, ""sführlich beschrieben hat; imgleichen die, welche sich Vw und wieder auch in Schweden zeigt, und oavon T 25>O Vier und zwanzigster Brief. Herr Assessor Odhelius im dritten Quartal dieser Ab/ Handlungen für das Jahr 1774, Nachricht ertheilt, mit hieher, und müssen diese alle also mit zu Hr.SaU^ vages lÄe^ancializ lc^iruna gerechnet werden. Man glaubte in den ältesten Zeiten, daß diese Krankheit in Aegypten aufgekommen sey, und Lucres sagt gerade heraus, sie sey au den Ufern des Nils aus' gebrütet worden. Zu Cclsus Zeit kannte man sie itt Italien gar nicht; PliiMls aber erzählt, sie sey zuerst mit dem Kriegsheer des Pompejus aus Acgypten und Syrien nach Italien gekommen, doch währte sie da nicht lange. Im Xllten Jahrhundert ward sie dnrch die Kreuzfahrer zum zweytenmal nach Europa gebracht/ und es wird ihrer in Schriften aus dem Xlllten, XIVten und XVten Secnlum oft gedacht; doch war sie im XVten und XVIten nicht so heftig, bis sie end? lich im XVIIten Jahrhundert in England, Frankreich und Italien ganz verschwunden zu scyn scheint/) uni.qe sind träge und schläfrig, können mit Mühe aus bem Schlaf gcwrckt werden, ihnen wird die tust kurz, Wenn sie bergan gehen oder in die Höbe steifn sollen; ^ schnaufen und spucken viel, und klagen üder Matt ^gkeii in den Knien. Wenn sie auS einem kalten Znn? Wer in die sreye bist kommen, schaudert ihnen heftig. Im Gesicht werden Augen und Hippen bram, und blau aussehe. Ihr Geruch ist schwach, den einigen auch daS Gefühl weniger empfindlich, andere haben ein schwaches ^esich:, und diese verlieren rs gänzlich, wenn ihnen ^ym Wachsthum der Krankheit die Stirne aufschwillt, ^>'e haben oft sehr dünnes Haar, besonders an den Uugenbraunen, der Bart wächst ihnen ebenfaltS an T 4 2Z6 Vier und zwanzigster Brief. Heyden Seiten deS Kinns sehr dünne, die Haut ist glänzend, und gleichsam als Wt Fett bestrichen. *) Man findet nicht, daß diese Krankheit in Island sonderlich ansteckend sey. Der Mann, der damn be-haftet ist, steckt seine F«m nicht damit an, noch eine kranke Frau ihren Mann. Dle Kinder werden ohne Gefahr für ihre Gesundheit in dem Hause ihrer franken Eltern anferzogen. Das aber weis man aus der E" fahrung, daß, wenn eins von beyden Eltern die Krank? heit hat, eins oder das andere ihrer Kinder solche auch gewiß bekommen werde. So ist es auch, wie Doct. Heberden bemerkt hat, auf der Insel Madera. D. Johannes berichtet, daß, wenn zu Martigues in der Provence eins von den Eltern die Krankheit hat, «uch einS von den Kindern oder Kindeskindern oder N?ohl gar ein Abkömmling im dritten Gliede, davon angesteckt werde; im vierten Gliede aber verschwinde solchß wieder und zeige sich blos nur noch durch einen übel riechenden Athem, hohle Zähne , geschwollenen > Schlund und eine dm,kl?re Farbe als gewöhnlich ist. Die ältern Schriftsteller, welche von dieser Krank' festgeschrieben haben, erzählen vst, daß man so gac bejbrgt gewesen sey, von dem Umgänge mit solchen leu« r Akbxjeus. ZOO Fünf und zwanzigster Brief. Von Herr Professor und Ritte» Bergman. Stockholm, den i2ten Iun. »776. Von den WürklMM des Feuers, sowohl bey bett feuecheyenden Bergen als den heißen Quellen, wie auch vom Basall. /A^ie haben die Güte gehabt, mein Herr, mir Ihre ^w^ Anmerkungen überStaffa und Island mitzucheü len und meine Aeußerung über diese natürliche Merk/ Würdigkeiten zu verlangen. Es würde um so ungerecht ter seyn, wenn ich Ihrem Verlangen nicht nachkommen sollte, da Sie nur zugleich mit Ihrer ganzen dort gei machten Sammlung ein Geschenk gemacht haben, da/ mit ich die wesentliche Beschaffenheit einer jeden M chemisch untersuchen könnte. Bloße Beobachtungen/ ohne Beyhülfe einer genauern Kenntniß der Stoffe, it» Ansehung ihrer Grundstoffe und Zusammensetzung, g^ den nicht allein selten ein zureichllches licht, um in so^ cheu Fällen mit Sicherheit ein Urtheil fällen zu können, sondern verleiten auch oft zu ganz irrigen Schlüssen. Gestalt, Korn, Farbe, Härte, lagerstäte und meh/ rere solche äußere Umstände, geben zwar wohl einige Anleitung, die rechte Beschaffenheit, und zuweilen auch wohl die Entstehung der Mineralien zu errathe«, mehrentheils aber bleibt man doch in der Ungewißheit, Fünf und zwanzigster Brief, zo« bis dienliche Versuche darüber «inen deutlichen Aus, schlag gebe«. ^ - Ich kann miä) daher nicht entziehen, die Schlüsse ^zugeben, welche sich, meiner Meynung nach, aus Ihren Anmerkungen und der innern Beschaffenheit der Stoffe ziehen lassen, so weit ich solche bisher, in Ver, gleichung mit andern hieher gehörigen und schon zuvor bekannten Versuchen, zu einwickeln im Stande gewei sen bin. Sie müssen aber kemesweges eine Auflösung aller der Knoten erwarten, welche bey diesem verwori denen Gegenstande vorkommen. Ich werde das Ge, wisse von dem, was bisher noch weniger sicher und ge, hiß ist, sorgfältig zu unterscheiden suchen, und dit schuldige Achtung für die Wahrheit, wird mich alle-leit abhalten, bloße Vermuthungen, ja nicht einmal glaubliche Anleitungen, mit einem entscheidenden Ton sür unwiderlegliche Beweise auszugeben. Die Er, fahrung hat uns gelehrt, daß man von den großeü Werken der Natur mit der äußersten Behutsamkeit ur, Heilen muß. Es fehlt von den ältesten Zeiten her, "icht an Beyspielen, welche bezeugen, daß sich viel« Wit voller Gewißheit erklären zu können , getrauet ha-öen, wie nicht allein unsere Erdkugel, sondern sogar die ganze Welt von Anfang h«s ihre jetzige Gestalt er, halten habe. Die Einrichtung eines so unermeßlichen Kunststückes bey seinem Pulte abzumachen, ist in der ^bat eine der glänzendsten Unternehmungen, die sich der stolz« Witz des Menschen hat vorsehen können, die aber auch zugleich mehr als irgend eine andere, den Hochmuth desselben demüthiget und ihn in semer schwäche darstellt. Denn alle diese prächtige Systemen sind nach und nach über den Haufen gefallen, zo2 Fünf und zwanzigster Brief. wenn man sich die Mühe gegeben hat, sie mit der 3!" tur zu vergleichen, und die Grundlage zu untersuchen» Man hat dann gefunden, daß das ganze Gebäude aus einige wenige nicht hinlängliche Beobachtungen, oder was noch ärger gewesen ist, auf ungewisse, ja biswel> len handgreiflich falsche Grundsätze war aufgeführt worden. Sie, mein Herr, werden daher meine wenige Dreistigkeit leicht entschuldigen. Statt daß ich suchen sollte, die Art und Weise, wie die Natur im Verbot genen würkt und alles zubereitet, auf einmal aber un? zuoerläßig gleichsam a priori zu entdecken; wähle ich lieber den beschwerlichen Ausweg, nach und nach ev was weniges davon aber mit Sicherheit durch Versuche zu erforschen, die auf dienliche Erfahrungen beruhen, und trage Zar kein Bedenken, meine Unwissenheit zu gestehen, wo diese in der Naturkunde einzig sichere Wegweiser stehen bleiben. Ich verwerfe übrigens nicht alle Vermuthungen und vorgeschlagene Meynutt^ gen, in so ferne sie Anleitungen zu neuen Untersuch«^ gen seyn können, wenn sie nur für das, was sie sind, ausgegeben, und nicht als ausgemachte Wahrheiten aufgedrungen werden. Da Sie aus dem, was ich bisher gesagt habe, meine Methode ohngesähr einsehen werden; so wende ich mich nun zur Sache selbst, um sie kürzlich unter b<^ sondern Titeln abzuhandeln. Von den heißen Quellen. Ähre Beschreibung der Isländischen Quellen, d«e prächtigsten, welch« man bisher in der ganzen ÄSel« Fünf und zwanzigster Brief, zoz kennt, ist mir theils wegen der bewundernswürdige» Slärk? dieser Quellen, «Heils wegen der besondern Aufklärungen ungemein angenehm gewesen, die in der Mmeralgeschichte durch den Rindenstein, den sie absetzen, gewonnen werden. Wie solche Quellen erklärt werden können, habe ich hoffentlich an einem andern Orte*) zureichlich gewiesen, weswegen ich auch hier diesen Umstand gänzlich vorbeygehe. Was ich aber damals nicht vollkommen habe entwickeln können, nälw lich die rechte Beschaffenheit der Absetzungen selbst, das Will ich jetzt mittheilen. Sie haben mir, mein Herr, vom Geyser folgende Stoffe geliefert: i. Den Stoff, woraus das Wasser sich gleichsam «me Schale, oder ein Becken bereitet, um dannn zu springen. Er besteht aus einem harten, rauhen, grau, lichten, unordentlich schiefrigen und mehrentheils ei-senschüßigen Rindenstein , auf welchen ein Ueberzug von kleinen Drusen angeschossen ist, die einem staudich.' ten Aftermoose (I^'kcn k-uriculosus) oder vielmehr den Stahlsteindrusen ähnlich sehen, die man im westlie chen Silberberge (Vetteltilfbcr^er)findet, und Eisem blüthe zu nennen pflegt. Diese Anschüsse sind undurch-sichtig z sehen von außen weißgrau, inwendig schwär- *) ^iehe meine lkyliska beskrilnmtz om jorclkiot«, sö^L ^nc^r. B 34l. Hier und in der Fulge meyne ich allemal ^e zwo« Axftaqe, von welcher der erste Band »77?, der lebte 1774 herausgekommen lst. Sie lst an vielen Stellet» verbessert, und so sehr vermehrt, daß sie doppelt so stark ge« worden ist. desal; mit einem heftigen Brausen aufgelöset. SolcheS Verhalten kommt der Kieselerde allein zu, und daher bleibt die innere Beschaffenheit dieses besondern Rindenl steins keinem Zweifel unterworfen. Nichts destowe/ Niger habe ich ihn doch in einem Tiegel, theils mit deni Gewicht nach halb so vielem, theils mit dreymal so vie-lem fixen laugensalz geschmolzen, nnd im ersten Fall «in beständiges Glas, in letztem aber eins, das durch Zerstießen eine gewöhnliche Kieselfeuchtigkeit (1ic)U0t Mcum) lieferte, erhalten. Das Glas vom Rinden? stein selbst fällt gelbbrauner aus als das von den Dru? sen, welcher Unterschied vom größern Eisengehalt herrührt. 2.. Der röhrigteNiudenstein oderSmter, den man, in dem den Rand des Beckens umgebenden Morast fil" det, »st leicht, weißligt, hm und wieder rostfarben gesteckt und offenbar eine Incrustirung auf Moos und ähnliche Körper, die mit der Zeit verfaulet sind, unv die Höhlungen nach sich gelaffeu haben. In Ans^ hung seiner Mischung ist er, wie der vorhergehende kieselartig, und verhält sich völlig auf dieselbe Art, s" wohl im Feuer als gegen Aufiösungsmitlel. , <3^» Fünf und zwanzigster Brief. 305 Ich habe schon der Auflösung des Kiesels im So, desalz vor dem Blaserohr erwähnt, und werde mich ^och in dep Folge verschiedentlich darauf berufen müsi ^1; ich muß also angeben, wie solch? geschieht. Der verstorbene Herr Berghauptmann (Ü^mZftare) Cronstedt gedenkt dieses Salzes zwar in seiner Mine, talogie, aber nur selten, und als weniger zu den vor dem Blaserohr anzustellenden Arbeiten geschickt, weil «s bald von den Kohlen eingesogen wird. So viel ist "Üch gewiß, daß es ans Kohlen keine sonderliche Auf, lösung giebt, und ich bediene mich daher eines eigente lich dazu verfertigten silbernen löffels und habe dann das Sodesalz bequem uuhen können, welches bey der Untersuchung der Erdarten auf diesem Wege sehr nütze "ch/ ja unentbehrlich ist, wie ich in der Zukunft in ei-^r kleinen Abhandlung vom Blaserohr und dessen reche t«n Gebrauch, ausführlich darthun werde. In meinen gedruckten Schriften habe ich verschiee ^"tlich die Vermuthung geäußert, daß die Kieselerde, "b sie gleich auf die gewöhnliche Weise im Waffer un? Ufiöslich ist, doch in einem zureichlich festen und ver? 'Hlossemm Raum, mit Hülfe einer starken Hitze dazu gebracht werden könne, und daß dieses würklich bey ^m Geyser geschehe, erweiset der eben beschriebene ^indenstein ganz deutlich. Das heiße Waffer bildet bier selbst das große kieseligteBecken, worinn es springt, "us dem Stoffe, den es bey dem Austritt aufgelöset 9 t, aber wegen der an der freyen luft abnehmenden ^'be schall abseht. Die Hitze des Wassers ward Schlehe mit dem Thermometer erforscht, als da daS kcken angefüllt war, und ward demungeachtet nach en schwedischen Maaße zu lvo Grad befunden. Sie N ZO6 Fünf und zwanzigster Brief. ist folglich in der Erde, aller Wahrscheinlichkeit nach, vielmal stärker gewesen, weil der Ausbruch durch weit kühlere Kanäle, und in die iM zu einer ansehnlichen Höhe, dieselbe nothwendig bey der starken Vertheilung hat uugemein vermindern müssen. Die schnelle Absetzung ist sowohl die Ursache der Undurchsichtigkeit und unförmlichen Gestalt, als daß die Theilchen nicht so fest haben mit einander verbunden werden können, wie es nach der eigenen Härte jedes derselben thunlich gewesen wäre, wenn die Austösungs-kraft langsamer abgenommen hätte. Herr Schecle hat die Entstehung des Kiesels entl deckt, und ich hübe selbst einen Weg gesunden-, mit Hülse der Flußspatsäure, innerhalb zwey Jahren, dreyi zehn zu der Größe kleiner Erbsen angeschossene Crystalle zu erhallen. Dieser durch Kunst erhaltene Kiesel zeigt m allen Versuchen, sowohl auf dem nassen als trocknew Wege, sogar im Brennpunkte eines Brennglases, wie Herr Macquer an einer ihm von mir zugesandten Por^ tion gefunden hat, vollkommen dieselbe Beschaffenheit, wie der natürliche. Alle Umstände bezeugen solchergestalt, daß ver Kiesel eme salzige Erdeist, die aus Flußspatsäure u«2 einem in den Wasserdämpfen befindlichen Grundst^ bestehet. Sie ist zwar nicht ganz einfach, ich kcmn <^ aber bic^r nicht anders als wie eine Grunderde ans^ hen, indem sie, so viel man weiß, von keiner der übc^ gen einfachen Grunderde» hcrstammt. Ich verstehe hier unter Erde kein feineres oder gr^ beres Pulver, wie man gewöhnlich unter dieser Bene^ nung zu verstehen pflegt, sondern ich nehme das V3ort im chemischem Verstande, für «in fixes Principiuw, Fünf und zwanzigster Brief. Zo7 bas n,an bey Zerlegung der Körper erhält, und das sich "ach der feinsten mechanischen Zertheilung vom siedenden Waffer nicht auflösen läßt. Es ist bekannt, daß bie Aufiöslichkeit oft durch gewisse Verbindungen verwinden wird, daß ein Ausiösungsmittel eine Materie ^esto besser angreifen kann, je größer ihre Oberfläche ist, und daß endlich das Wasser in offenen Gefäßen keine größere Hitze als iov Grad nach dem schwedischen Thermometer annimmt. Demnach kann ein Stoff bohl an und für sich selbst nach einer gewissen Reinigung, oder vorhergegangenen chemischen Zercheilung, vder auch mit Hülfe einer größern Hihe austöslich seyn, wenn sich solches gleich ohne Vorbereitung oder beym sewühnlichen Sieden, nicht bewerkstelligen läßt, und !? dieser Rücksicht nenne ich den Kiesel eine salzige Erde. Die von Ihnen in den, in dem Sumpfe bey dem Geyser befindlichen Spalten gesammelten Stoffe, habe 'ch «benfiills untersucht. Es waren folgende: 3. Ein dunkelrother Bolus, der im Feuer dunkler, ^ber hernach wenig vom Magnete gezogen wird. Im passer z^Mt er, und ist ganz sein und zähe anzufühlen. 4. Ein blaugrauer Thon, der grünen Vitriol von verwitterten Kiesen enthält. 5. Eine heller graue Abänderung, die keinen Vi-"">! verräth. 6» Ein weißer oder gelbligter mit Rostflecken. Alle werden im Feuer sehr hart und stehen ziemlich "ge, ehe sie zum Fluß kommen. Der lebte ist beym lichen kürzer und sandigter anzufühlen als di« vor, vergehenden. N 2 Zoß Fünf und zwanzigster Brief. Die zu Laugarnas gesammelten Stemarten silid «was anders beschaffe!». Das Wasser springt hier auch nicht aus ewer Schule, sonder» durch viele kleint im Boden befindliche Oeffnungen. 7. Eine weißligte und unordentlich blätterig!? Riw de, die nach außen oft in kleine kegelförmige stumpfe Spitzen ausgewachsen, ist. Diese zeigt in Säuren ein schnelles Brausen, das gleich aufhört, ohne daß sie weiter angegriffen wird. Vor dem Blaserohr wird sie vom Borar mit Mühe und ohne Bewegung, vow Sodesalz, aber mit einen: heftigen Brausen aufgelöset. ES ist folglich Kieselmasse, äußerlich mit ein wenig Kalk angeflogen, und hat sich auf die folgende an? gesetzt. 8. Eine feste, unordentlich schiefrige und gerissene Rinde, dunkel von Farbe, aber an vielen Stellen mit hellblauen Flecken angelaufen. Durch Schneiden wird fie ganz glatt, fast wie Steinmergel, zerfällt aber iw Waffer nicht, wird auch nicht darinn erweicht. I« Säuren zeigt sie ein schnelles vorübergehendes Brauses Vor dem Blaserohr wird sie etwas hart, schmilzt kaunt an den feinsten Ecken, wird sowohl vom Borax als schmelzbaren Hacnsalz, und Sodesalz mit einiger B^ wegung abgegriffen, aber von keinem derselben vcW aufgelüst. . 9. Der am Boden des Bachs, welcher das he^ ausgequollene Wasser ableitet, gefundene Stoss ^ braun, schwammige und aus ziemlich Harm, Scheibe" und Fäden zusammengesetzt, welche mit glänzenden feinen Drusen überzogen sind. Diese sind an wenigen Stelle" rein, verlieren aber bald ihre braune Farbe, sowohl im Feuer als in der Salzsäure, und werden ganz klar. Fünf und zwanzigster Brief. 325 Die kleinen Crystallen wallen vor d«m Blaserohr sehr auf, beynahe wi« Borax, fließen auf der Ober, "äche blasigt, werden schwer vom Borax ausgelöset, vom Sodesalz aber mit emem Brausen angegriffen. Eben so verhalten sich die festern Scheiben, nur wallen ste nicht so stark auf als die Drusen. Die ange, führten Eigenschaften zeugen deutlich, daß dieser Rin, denstein aus Zeolich besteht. ^0. Von Rcykum haben Sie mir Kalä)spat in Klumpen mitgetheilt, die außen abgerundet sind, als Wen», si? vom Wasser hin und her geworfen und gegen öarte Körper gewälzt wären. In denselben finden sich kleine graugrüne Drusen, die vor dcm Blaserohr zu ei» "er schwarzen Schlacke fließen, mit dem Sodesalz et-was brausen, aber nicht völlig aufgelöset, und vom schmelzbaren Harnsalz ebenfalls mit eimger Bewegung ""gegriffen werden. l i. Ein loser, röhrigter, weißgrauer Rindenstein oder eine Incrustirung, welche Oeffnungen und Abrücke von Blättern, Stielen u. d. m. zeiget. Seiner ""urnach, ist solcher kieselartig, wie N. i., scheint ledoch zugleich einen fremden Stoff mit zu enthalten, "idem er etwas langsamer vom Sodesalz aufgelöset Wird. Die Quelle, welche hier in einer gegen den Hori« Al sehr schrägen läge herausbricht, soll »ach Ihrem Gericht an der oben stehenden Höhlung durch ihren peißen Dunst eine schweseligte Butter anlegen; davon vabe ich aber in der mir mitgetheilten Sammlung keil« "obe gefunden. Aus allem, was ich bisher angeführt habe, sieht "wn, haß die Isländischen heißen Quellen ganz ander« U 3 ZIO Fünf und zwanzigster Brief. Stoffe mit sich führen als sonst an dergleichen Orten gewöhnlich pflegen angetroffen zu werden; nämlich besonn ders Kieselerde (N. 1.2.7. und 11.) Kalk zeigt sich beym Geyser gar nicht, zu Laugarnas findet man aber einige geringe Spuren davon, theils als einen äußern Anftug, (N. 7.) theils als Bestandtheile im Zeolith, (N. 9.) wovon weiter hin noch mehr zu sagen seyn wird. Bey Reikum werden vermuthlich die daselbst gefundene Kalkkugeln von der Quelle ausgewor-sen, und sind bey dem Herauswerfen unterwegens durch Reiben an der Oberfläche abgenutzt. Von den Feuerauswürfm. H^ie erschrecklichen Verwüstungen, welche daS unter< irdische Feuer auf vielen Stellen der Oberstäche der Erde anrichtet, habe ich sowohl in Ansehung ihrer Ur/ fachen als ihrer Würkungen an einem andern Orte *) ziemlich ausführlich erörtert. Hier ist solchergestalt nichts weiter anzuführen nöthig, als was eigentlich Island becrift und zur Erklärung der dort von Zeit zu Zeit Vorgefallenen Verstirungen dienen kann. Ob Island ganz und gar für eine Geburt des Feuers zu halten sey, ist eine Sache, die vermuthlich noch viele Jahre unausgemacht bleiben wird. Es ist wahr, meine Herren, daß nach ihren davon gesammelt «en Nachricht«« das Feuer daselbst an gar vielen Stcllett gewütet hat, daß das ganze land mit Merkmalen von Brand und Zerstörung bedeckt zu seyn scheinet; ja un-läugbare Thatsachen zeigen auch, daß an vielen Orten neue Inseln durch Vulkane entstanden sind u. s. ". ♦) Verlds- beskrifn, §, 149, Fünf und zwanzigster Brief, zu Alks dies aber beweiset doch nichts weiter mit völliger Gewißheit, als daß das Feuer auf Island sowohl häu.-5ge als schreckliche Würkmlgen hervorgebracht habe. Zur Entscheidung dieser Frage würde es schlechter? dmgs nöthig seyn, daß ein Naturkundiger Island ganz Und gar durchsuchte. Fünde man bann irgendwo Gra, nit ooer andere uralte Bergarten in festen Klüften, und "ichl blos in losen Stücken, welche aus weidentfernten Orieu dahin geführt seyn können; so würde ich ganz von Ihrer Meynung abgehen. Aber ehe und bevor der< seiche», Entdeckungen gemacht werden, scheint mir kein Schluß hierinn weiter als zu einer stärkern oder schwächern Wahrscheinlichkeit gebracht werden zu können. Mit mehrerer Gewißheit kann ich behaupten, daß bas durH Ihre gemachte Sammlung bestätiget wird, ^"s ich zuvor aus andern Gründen geschlossen habe, ö"ß Man nämlich bey allen Vulkanen Schwefelkies, des? lk" Zerlegung Hitze und Entzündung bewürkt, und mit ^'ldharz durchdrungenen Schiefer finde, die zur Un» Erhaltung des Feuers dienen. *) 12. Der Schiefer, welchen Sie von Island mit, gebracht haben, läßt sich in dünne Planen spalten, die allerhand Abdrücke, besonders von Blättern zeigen, ist schwarz von Farbe, und verhält sich völlig, wie ein ge-"einer Alaunschiefer. l^. Die mitgebrachten zwey Stücke Surturbrand "agen die deutlichsten Merkmale einer vegetabilischen Zusammensetzung, und ich kann beynahe mit völlige? U 4 *) Verlds-beskrifn.B. II. €5, 2l6, gib Fünf und zwanzigster Brief. Gewißheit versichern, daß das größere von einerRoth/ tan«« ") sey; auf der äußern Seite sind Rinde nnd Aeste, auf der innern aber alle Ringe des Splints zu sehen, das kleinere ist ein Stück Rinde ohne Holz. Beyde sehen schwarz ans, sind ganz mürbe, fassen leicht Feuer und brennen mit einer Flamme. Hundert Theile geben , nachdem die Flamme erloschen ist, 42 Theile Kohlen, die nach dem Calciniren nur zwey Theile einer gelbbraunen Erde liefern, welche vom Magneten gezogen, uon Säuren zum Theil aufgelöset/ vom Borax und schmelzbaren Harnsalz mi: einigem Brausen angegriffen wird, auch mit dem Sodesalze im Anfange brauset, aber von demselben nicht merklich aufgelöset wird. Ihre Vermuthung, m. H. über die Entstehung des Surturbrandes, scheint nicht unwahrscheinlich zu . seyn. Ich habe doch schon lange mit Bewunderung bemerkt, daß Fische, Orthoceratiten, lituiten, Hölzer u. d. m., die man im Schiefer antrift zu einer stachen Gestalt zusammengedruckt sind, da sie doch im Kalk ihre völlige Ründe behalten, ohne auf einige Art zusammengedruckt zu seyn. Eben dieser Umstand findet sich auch bey den bey/ den beschriebenen Stücken, besonders bey dem größern, d«s uur anderthalb Zoll dick, aber 19 Zoll lang uud » 3 breit ist. Man sieht hier auf der Riudenseite keine Zeichen einer Rundung, sondern alles ist flach. Ei? nen Stock zu einer stachen Scheibe zu pressen, dazu wird eine ungeheure Kraft erfordert, und ich kann mir nicht vorstellen, wie das mächtigste Bett, das nothwendig *) Gr«n. pinuz ^bie, ren, beynahe schwarz mit eingesprengten, weißen, quarz-ähnlichen Körnern, die hin und wieder einige Aehni lichkeit mit einem Viereck zu zeigen scheinen. Die schwarze Materie wird nicht vom Magneten sezogen, hält man aber ein Stück davon gegen einen Kompaß; so wird die Nadel merklich bewegt. Durch vie Tiegelprobe liefert sie 9 bis io Procent Eisen, und wlrd vom Sodesalz gar nicht, vom Borax schwer undä ^M schmelzbaren Harnsalz kaum merklich aufgelöset, s ^>»e verräth viele Thonerde in ihrer Zusammensetzung,' «"e sich durch alle saure Austösungsnüttelauspehen läßt. U 5 zi4 Fünf und zwanzigster Brief. Es ist bekannt, daß diese Erde, wenn sie nämlich v»N aller fremden Beymischung frey ist, durch Hitze und Austrocknung zu der Härte gebracht weroen kann, daß sie mit dem Stahl Funken giebt, welches daher kommt, d«ß ihre Theilchen näher an einander und in einen auf die Hälfte kleinern Raum zusammengebracht werden. Durch eine solche Zusammendrängung gewinnet sie die gedachte Festigkeit und Härte, und außerdem wird die Oberfläche so gegen die Masse vermindert, daß das Wasser nicht weiter eindringen und sie erweichen kann. Man hat bey der Ausübung der Chemie fast täalich Gelegenheit, sich zu überzeugen, wie eine Materie, die bey einer kleinern Oberfläche auf keine Art durch flüßige Auftösungsmittel verändert wird, doch nach verschiedenen Graden der Pulverisirung in Proportion darnach, davon angegriffen werden kann; ja eine Materie, die durch die feineste mechanische Theilung nicht bezwing, bar ist, kann oft durch eine chemische, d. i. durch eine vorhergehende Auflösung in einem andern Aufiösungs-Mittel, hiezu soviel nöthig ist, zertrennt werden. Die Anziehung erfolgt hier nach Verhältniß der Größe der Oberfläche, denn je größer diese ist, desto stärker wird die Berührung. Dem zufolge kann ich nicht glauben, daß ein durch Hitze oder langsames Austrocknen ver^ sieinerter Thon eine wesentliche Veränderung erlitten habe, sondern seine Theilchen haben sich nur so zusammengezogen, daß er die Härte des Kiesels erhalten hat, und keine merkbare Menge Wassers mehr einsaugt. So bald ihn aber eine Säure, von welcher Art sie auch sey, aufgelöset und dadurch seine Theilchen aus ihrer «origen Zusammendrängung zu der erforderlichen Feinheit und Art vo» Ausdehnung gebracht hat, wird er Fünf und zwanzigster Brief. 315 To, Pas und Hyacinth zeigen. Der Chrysolith, Granat, Turmalin und Schörl, werden ebenfalls vom Sode, salze nicht ausgelöset, aber doch in etwas angegriffen/' indem si« zu einem feinen Pulver zertheilt werden, und ' zwar die beyden zuletzt erwähnten, mit einigem Braust«. Solchergestalt könnte es wohl seyn, daß die v^ Wvischen Edelgesteine, welche zu Neapel verkauft wer, d«n, zuweilen deu wahren Edelgesteinen näh« yer, "andt ßnd, als man glaubt. Zi6 Fkns und zwan^gsier Brieft , 5. Eine feinere, inwendig ganz rodrigte und aus? gebrannte lava, daher auch merklich leichter als die vorhergehende. Auch hade ich darmn keme solch« quarzühnliche Körner, wie in N. 14. gefunden. 16. Sogenannter Islandischer Agalh. Dieser steht schwarz oder schwarzbraun aus, ist an seinen dünnen Ecken etwas durchsichtig, nutzt Glas ab und giebt gegen den Stahl Funken. Für sich allein kann er nicht leicht zum Flusse gebracht werden, sondern wird weif und zerspringt in kleine Stücke. Vom schmelzbaren Harnsalz wird er kaum im Feuer aufgelöftt, mit Born gelingt es etwas besser, doch auch schwer, vom Sodesalz wird aber wenig aufgelöset, ob man gleich im' ersten Augenblick ein kleines Ausbrausen bemerkt, und die «ingelegte Masse wird hernach zu einem Pulver zertheilt. Hieraus kann man schließen, baß der Isländische Agach aus der vorher beschriebenen lava N. 14, durch ein erschreckliches Feuer bewürket sey. Crystallen von diesem Glase habe ich in der Sammlung nicht gesunden. Sollte jemand solche erhalten; so würde er zu versuchen haben, ob sie mit der eben beschriebenen Materie völlig einerley Beschaffenheit zeigten, und ob ihre Gestalt njcht von ungefähr durch Risse entstanden wäre. 17. Mehr oder weniger leichte, schwammigte und ausgebrannte, besonders schwarze und rothbraune Bimssteine. Zuweilen finden sich Quarzcrystalle, öfter aber die schon unter N. 14 beschriebene quarzähnliche Snahlen und Körner darinn. 18. Ausgeworfene graue oder braune gebrannte Steine, die aus einem mit Kieselerde gemengten erhärteten Thon zu bestehen scheinen. Sie sind mit quarz- Fünf und zwanzigster Brief. 317 ähnlichen Strahlen und Körnern und einigen wenigen Glimmerschnppen durchgesprengt. Im Feuer sind sie sehr strengfiüßig. Im Sodesalz zeigen sie im Anfang «iniges Bwusen, das aber bald aufhört, und das Huarzähnliche bewürkt gar keine Bewegung. Hieraus kann man schließen, daß die lava N. 14 hauptsächlich von dieser Masse hersiammt. Die übriaen Handsteine, welche ich von Ihnen, m. H. erhalten habe, haben aller Anleitung nach, mit b«n Feuerauswürfen keine nothwendige Gemeinschaft, vb gleich einige würkkch dessen verdächtig gehalten wer-den. Ich will sie hier besonders hersehen: ,9. Rother und grüner Jaspis, der auf gewisse Stellen einen ganz glatten und glänzenden Bruch zeigt, welcher Umstand ihn von dem gewöhnlichen Jaspis, der Mau und chonigt nn Bruch ist, unterscheidet. Uebri-2«nz besitze er alle Eigenschaften eines Jaspis, giebt wit den, Stahl Funken, stießt im heftigsten Feuer nicht, Wird vom Sodesalze mit einem Brausen aufgelöset u.s.w. Was die Glätte einiger Stellen anbetrift, so kann sel? "lge um so viel weniger von einer angefangenen Schmer zung herrühren, als er in einem viel schwächer« Feuer »Hwarz und dunkel wird. Hier findet man bloß eilt neues Glied in der zusammenhangenden Kette der Na-tur, wodurch der Jaspis mit den Kieseln verbunden wird. Schwarzer Jaspis findet sich unter den mir zuge-stellien nicht; sondern die Stücke, welche ihm, dem T^lchen nach, nahekommen, gehören zum Trappgec «Hlecht, und werden in der Folge beschrieben werden. ^ 20. Graugrütilichter Jaspis ähnlicher Schiefer, "r mit dem Stahl einige Funkn giebt, vom Sodesah 3l8 Fünf uttd zwanzigster Brief. mit einem schnellen Brausen angegriffen, aber nachher Nicht weiter aufgelöset wird. Hier und da zeigt er quarzähnliche Körner, die vom schmelzbaren Harnsalz leicht aufgelöset werden, aber im Sodesalz nicht da4 geringste Brausen geben. 2i. Kleine sogenannte hahnenkammartige Crystal!?, die nichts anders als eine Abänderung des schweren Spats sind. 2 2. Eine Chalcedonrinde mit glatten Erhöhungen, wie der sogenannte Glaskopf. Diese wird vom schmelzbaren Harnsalze nur mit der äußersten Schwierigkeit, leichter vom Borax, und vom Sodesah mit einem heft tigen Brausen völlig wie der Kiesel aufgelöset. 3 3. Zeolith; zwo Abarten. Die eine ist fest, weiß, inwendig aber gleichsam auS Kugeln zusammen? geseht, die aus dem Mittelpunkt auslaufende Stralen, in Gestalt feiner Faden zeigen. Diese schwillt vor dem Blaserohr etwas auf, wird vom Borax vollkommen ausgelöset, im Sodesalz mit Brausen zertheilt, das doch bald aufhört und etwas unaufgelöset zurück-läßt. Die andere besteht aus einer im Bruche, und der Farbe nach, einem Carneol ähnlichen Platte, in welcher verschiedene kleine mit weißen unregelmäßigen Crystallen angefüllte Kugeln sitzen. Einige Höhlungen sind mit einer losen körnigten und braunrothen Ma? terie angefüllt. Die earneolähnliche Materie wird im Feuer weiß, wallet auf, und kommt in etwas zum Fluß; die krystallinische schäumet mehr im Feuer, und hat übrigens alle Eigenschaften des Zeolithen; die fan-dige schwellt kaum auf, wird schwer vom Borax aufgelöset, vom Sodesalz aber im Anfang mit einem schnellen. Brausen angegriffen. Fünf und zwanzigster Brief. Z19 Wie es in moralischen Dingen gewöhnlich ist, daß Wan von einem Abweg grade auf die entgegengesetzten seht; so fehlet eS auch in der Naturkunde nicht an dere Zleichen Beyspielen. Vor zehn Jahren stand man fast durchgängig in der Meynung, daß die Erdrinde mit den Bergen auf derselben auf dem nassen Wege entstanden sey. Einige hatten zwar schon damals das Feuer zur Grundursache angegeben, aber der größte Haufe achtete diese Angabe nicht sonderlich. Nnn fängt hin-Hegen der Gedanke, daß ein unterirdisches Feuer der Vornehmste Werkmeister gewesen sey, immer mehr und lNehr an die Oberhand zu bekommen. BiS zum Gra, nit entgeht nichts dem Verdacht, geschmolzen gewesen lu styn. Ich meines Theils glaube, daß beyde, sowohl das Waffer als das Feuer das ihrige beygetragen haben, doch in dem Maaße, daß die Gewalt des er, stern sich viel weiter erstreckt, und daß dagegen das "htere nur in gewissen Gegenden der Oberfläche der Erde gewürkt hat. Es ist in der That nicht leicht zu erklären, wie der Granit, der aus klaren Quarzdrusen, festen Feldspat Uud plattschuppiglen Glimmer besteht, das Schmelzen habe ertragen können, ohne das der Quarz gesprungen oder undurchsichtig geworden wäre. Noch weniger ist dies vom Feldspat zu begreifen, der in einem ziemlich schwachen Feuer entweder fließt, oder doch zum wenig« sten mürbe wird und ein mattes Ansehen bekömmt. Der "limmer sperret seine Schuppen im Feuer auseinander. Und windet fie oft in eine ganz andere Stellung zusam? wen, als die ist, welche sie im Granit zeigen. Wenn ""n, „em «llen unsachter, der Granit für «in» Gn Z2O Fünf und zwanzigster Brief. burt des Feuers angesehen wird; st ist es kein Wum der, daß der Zeolich dieselbe Würkung gehabt hat. Ich gebe zu, daß auf dem trockenen Wege Cry? stalle entstehen können, und weiß verschiedene Mittel, solche sowohl durch Schmelzen als Sublimiren zu erhalten , indessen ^kann ich mich doch nicht überreden/ daß derZeolith, mit Hülfe des Feuers entstanden sey. Man trift ihn zwar manchmal in losen Steinen, und an Orten an, wo Vulkane gewüthet haben; aber er findet sich auch zuweilen in festen Klüften, die nie sole chem Feuer ausgesetzt gewesen sind, wie beym Gustavs-berge in Iemtland. Wenn nun mehrere Arten so zuverläßig von allem Verdacht «iner erlittenen Schmelzung frey sind, wie kann man dann solches, ohne die deutlichste Anleitung von der ganzen Gattung glauben. Hat daS Feuer de» Islandischen Zeolith zubereitet; so frägt man billig, wie er bey dem Destilliren über 20 Procent Wasser geben könne? Eben dies gilt von andern, ob sie gleich ge< meiniglich weniger, ja der rothe von Aedelfors nur vier Procent Wasser halten. Dies ist offenbar Cry-siallisationswasser, nach dessen Verhältniß jede Art mehr oder weniger vor dem Blaserohr aufschwillt. Der Isländische lmo Ferröische thut es am stärksten, beynahe wie der Borax, der von Aedelsors schon ungleich schwächer, der Upländische u. a. m. so schwach, daß es in einem Augenblick aufhört, und dann zugleich eine so geringe Ausdehnung ihres Raums bewirkt, daß sol-che nur von einem gewohnten Auge bemerkt werden kann. Weil also alle Zeolithen dergleichen Crystallisa/ tionswasser enthalten, das bey den Geburten des Feuers weder Fünf und zwanzigster Brief., Z2.1 Weder gefordert noch gefunden wird; so scheint es un, streitig zu seyn, daß sie auf dem nassen Wege erzeugt seyn müßten. Uebrigens bestehen die Zeolithen nicht aus einer einfachen und besondern Erde, sondern aus ^ey verschiedenen, die mit einander vermischt, und gleichsam die eine omch die andere aufgelöset sind, wele ch?m zufolge ihre Vereinigung nicht für eine Ursprünge liche Erde gehallen werden kann. In allen macht di« Kieselerde den größten Theil aus, nächst ihr ter Thon (Alaunerde) und der kleinste Tbcil ist Kalkerde. Die beyden letztem kann man durch saure Auflüstingsmittel ^Wüsen, und dann durch ätzendes flüchtiges iaugen? ^lz ^licaii volarilc) cau^icum ) von einander scheie ^n, als welches die Thonerde, aber nicht die Kalkerde »ällt, die nach Absonderung der ersten durch Seihen^ durch Sodesalz gefallt werden kann. Auf diese Art habe ich gesunden, daß der weiße oben-beschriebene Zeolith, 48 Procent Kiesel, 22 reinen Thon (Alaunerde)und 12 bis i4Kalkerde enthält. Summirt ^an diese Zahlen, und rechnet sie mit dem, waS er an 7^"!s«r hält, zusammen; so bekommt man wohl etwas ^ber 129^ tz^ Ueberschuß rührt aber davon her, daß lk Kalkerde in den Zeolith ohne iuftsäure eingeht, womit ^ hernach während der Fällung geschwängert wird. Andre Zeolithen enthalten völlig dieselben Stoffe, nur "l andern Verhältnissen. ^, Von denen, welche ich bisher untersucht habe entt yait, der Iemlländische die mehreste Kalkerde, näm? „z l6 j^, Hundert, und die Ferröische die wenigste, "llH nur acht. Der rothe von Aedelfors enivält oie Nnd ^ Kieselerde,' nämlich gegen 8c> lm Hu^oert, "r Isländische die wenigste, nämlich 48. Der X Z22 Fünf und zwanzigster Brief. Ferröische besitzt die mehresie Thonerde, nämlich unge-fähr 35 im Hundert, und der von Aedelfors die we^ nigste, oder nur etwas weniges über 9 Procent. Wen« man die Grundmischung einer Sleinart auf solche Weise kennt; so ist es nicht schwer, ihr Verhalten zu erklären. Im Feuer schäumen die Zeolithen zuerst und schwellen auf, wovon die Nrsach schon angeführet ist. Darnach stießen sie mehr oder weniger volb koMMM. Der Svappararische kann zu einem klaren Glase getrieben werden, dahingegen der rothe Upland dische kaum so weit gebracht werden kann, daß er obenauf einige Zeichen der Verglasung zeigt. Es ist be^ kannt, daß Quarz, rcine Thonerde und Kalk für sich allein nicht zum Fluß kommen, auch nicht zwey m»v zwey nut einander gemischt, wenigstens nicht in allen Fäl' len; alle drey zusammen aber werden sie nach Ve^ hältniß mehr oder weniger dazu geneigt. Ein The^l reine Thonerde mit einem Theil Kalk und drittehalb bis drey Theile Quarz geben die leichtflüßigste Mischm's' Vergleicht man nun hiemit die Gehalte der Zeolithe, so siudet man sie ebenfalls in dem Maaße schmelzbar worinn das Verhältniß ihrer Bestandtheile von ve^ gedachten abweicht, oder sich demselben nähert. Vom Sodcsalz werden sie heftiger als vow Vorar oder schmelzbaren Hanyalz angegriffen "^. in allen am meisten Kieselerde ist, und für dieses ^! laugensalz das beste Aufiösuttgsmittel auf dem trock^ Wege ist. Endlich haben verschiedene Arten die Eigens^",, daß sie Gallerte liefern, d. i., daß sie eine verhält"^ mäßige Menge eines Austüsungsmittels zu einer ha Fünf und zwanzigster Brief. 323 durchsichtigen und gestehenden Masse bringen, die einer Gallerte ähnlich sieht. Solche Gerinnungen kann man überhaupt auf Verschiedene Art erhalten, zuweilen verliert das Mew struum oder Aufiösungsmittel mit der Zeit etwas von seiner Auflösung «kraft, da dann auch das ausgelösete allmältg doch unvollkommen abgesondert wird, so daß es gleichsam halb aufgelöset hänget, nnd zuletzt nach einiger Verdunstung zu einer ,ähen zusammenhängenden Masse zusammengeht. Dies geschicht oft bey der Auf-lüsuug des Zinns ill Salzsäuren oder Königswasser, ine bem das Brennbare zu sehr verringert, und der Zusammenhang derMetalle m»t dem Austosungsmittel dadurch geschwächt wird. Zuweilen entsteht eine gallertartige Gerinnung "Urch eine unvollkommene Fällung, z. B., wenn man, Kieselfeuchtigkeit mit einer gewissen Menge Säure ver-'^t, ft haß hie Kieselerde nicht völlig abgesondert, sow bkrn hängend in der Flüssigkeit erhallen wird. Dies b"t mit dem Verhalten viele Aehnlichkeit, welches ei, Nlge Zeolilhe zeigen, und das nun näher erklärt wers den soll. Da der rothe Zeolith von Aedelsors diese Würkung deutlicher als irgend eine andere Art zeigt; so soll er Uns zum Beyspiele dienen. Wenn man diesen aus, schlägt, und so viel sich thun läßt von Kalkspat befreiet, und dann drey bis vier Theelöffel voll davon in ein um sefähr zur Hälfte mit gemeinem Scheidewasser ange? lulltes Spihglas wirst; so sindet man nach einer kur, öen Zeit, das ganze Aufiösungsmittel in der Gestalt ei: "" röchlichen Gallerte, so fest, daß nichts auslaust, "enn man auch das Glas umkehrt. Um die Ursache X 2 Z24 Fünf und zwanzigster Brief. hievon ausfündig zu machen, habe ich etwas von der klarsten Gallerte genommen, solche mit siedend heißem Wasser in einem gläsernen Mörser zerrieben , und nach vollkommener Aussüßung auf einem Seihepapier trockn ne« lassen, wobey der Raum, den solche einnahm, uni glaublich vermindert ward. Diese Materie versuchte ich dann mit Sauren, aber sie ward ganz und gar nicht davon angegriffen, im stärksten Feuer ftoß sie für sich allein nicht; das schmelzbare Hamsalz griff solche kaum an, Borax lösete sie, doch schwer, Sodesalz aber vollkommen und mit starkem Brausen auf. Allem die-sem zufolge besteht die Gallerte haupsächlich aus einer höchstausgedehnten Kieselerde. Wie hat diese unauf^ lösliche Materie aber in das Auftösungsmittel hineinge-bracht werden können? Wir haben zuvor, angemerkt, daß der Zeolich von Aedelsors im Hundert gegen 8c> Theile Kiesel, 95 Tbon und 6-3 von iuftsäure freye Kaskerde enthält, welche' Stosse aufs genaueste mit einander vereiniget sind. Wenn nun das Pulver in eine Säure geworfen wiri?, und einige Zeit darim, liegen bleibt; so wird die Thon? erde und Kalkerde sogleich angegriffen; diese sind aber mit der Kieselerde imierlich verbunden, und nehmen solchergestalt einen ansehnlichen Theil derselben in del' schwammigteu und ausgeschwollenen Zustand, den die Stoffe gewöhnlich in dem Augenblick der Fällung ze«? gen, gleichsam halb ausgelöset mit sich. Hier geht es eben so zu, als wenn man ein harziges Gummi iN Weingeist legt, ein Theil von dem Gummi wird dan" mit dem Harze, kraft ihrer Verbindung, zugleich vo«! Weingeist aufgenommen, ob gleich das erste, für sich allein, von demselben ganz und gar nicht aufgelöset wird' Fünf und zwanzigster Brief. ^5 Setzt man Wasser oder Säure in znreichlicher Menge hinzu, ehe die Flüßigkeit zu stehen anfängt; so erfolgt keine Gerinnung, sondern die Kieselerde fällt in losen Flocken zu Boden, woraus man deutlich abnehmen kann, daß das Anstüsungsmitlel, in Ansehung seiner Menge und Stärke, hier innerhalb gewissen Gränzen bleiben muß. Ein Zusah von einigen Brocken Kreide, vermehrt oft die Geneigtheit zur gallertartigen Gerinnung, theils weil das Aufiösungsmittel mehr gebrochen "nd ftster wird, theils durch Blasen von iuftsäure, die ^ an das schwammige Kieselpulver hängen und sol.-Hes leichter machen, woher der Zeolich von AedelforS ül diesem Fall, durch den natürlichen eingemengten Kalkspat, etwas vor den übrigen voraus erhalte», zu haben scheint, doch wird freylich das mehreste auf die Verhältniß der Bestandtheile ankommen. Einige Arten geben erst nach einer dienlichen Cal? cinirung eine Gallerte, wovon dies wahrscheinlicherweise die Ursache ist, daß die Kalkerde vorher nicht genau genug mit der Kieselerde, wenigstens nicht mit aller, vereiniget gewesen ist; man weis, daß Kalk und Quarz, ble einem Feuer ausgesetzt gewesen sind, wobey sie nur zusammenbacken, nichts destoweniger nachher eine Gallerte liefern. Eine ähnliche halbe Verbindung giebt b"6 ^augensalz mit eingemengtem Sande, wenn man Pottasche calcinirt, daher die klareste Auflösung lange "achher in dem Maaße Kieselpulver abseht, als das "Ugensalz Wftsäure, womit es sich lieber vereiniget, anziehen kann. Hiebey zeigt sich gerne eine gallertar-t'ge Gestehung, wenn das Wasser mit laugensalz ge-»"tigtt, und dieses wohl mit Kieselerde beladen ist. X3 Z2<5 Fünf und zwanzigster Brief.. Thon, Flußspat und mehrere in Sämen schwer aufzulösende Stoffe, können oft aus eben dem Grunde zu einer gallertartigen Gestehung gebracht werden, wenn man sie vorher durch Schmelzen mit taugensalz, Borax, oder Kalkerde vereiniget. Für sich allein giebt die Kalkerde in Säuren nie eine Gallerte, und um so viel weniger kann auf diesem Wege au6 ihr ein« Kieselerde werden, wie sich ooch einige eingebllde.t haben, die «cher solchen Gedanken bald würden fahren lassen, wenn sie bey dieser Arbeit nur selbst Hand anlegen wollten. Wo man vorher keinen Kiesel findet, kann solcher auch sicherlich durch keine andere Säure erzeugt werden, als durch die, welche man aus dem Flußspat erhält. Doch für diesmal mag dies vom Zeolith genug seyn, von welchem ich hier etwas ausführlicher zu reden dadurch Anleitung gehabt habe, daß er häufig aus M land gefunden, und von einigen in den Verdacht,, aus dem trocknen Wege erzeugt zu seyn gehalten wiro. Ich hoffe aber, daß diese Sache nicht allein durch die Zer? legung, sondern auch durch dessen Entstehung, die noch .täglich im Hasser geschicht, (siehe N. ^.) völlig abge-macht sey. Ich habe mich übrigens, seit vielen Jahren, be^ znüht, die Zahl und Beschaffenheit der ursprüngliche»» <3rdarten zu erforschen. Herr Cronstedt zählte int Jahr 175 8, neune derselben; hätte er aber zum Vo" theil der Wissenschaften länger gelebt; so würde er sei' ne erste Angabe davon ohne Zwe»sel selbst berichtiget haben. Nach Anleitung meiner Versuche sind es fo^ gende sechs: l. Kalkerde, die durch Vitriolfäure gesättiget, »^ nen Gips liefert. Fünfund zwanzigster Brief. Z27 2.' Schwererde, die mit der Vitriolsture einen schweren Spat giebt, und sich in manchen an.-dern Absichten ganz anders als die Kalkerde verhält. 3» Magnesia, (Bittersalzerde) welche mit der Vitriolsäure das englische (Bitter-) Salz liefert. Diese drey Arten sindet man gemeiniglich mit luftsäure gesättiget, und sie brausen daher mit andern siärkern Säuren. 4. Thonerde, (Alaunerde) welche mit der Vitriol- säure den Alaun giebt. Die gewöhnliche ist allemal mit Kiesel gemischt, die aber, von der hier die Rede ist, muß vollkommen rein seyn. 5. Kieselerde, welche von keiner bisher bekannten Säure, die Flußspalsäure ausgenommen, angegriffen wird. Auf dem trocknen Wege kann sie durch ein Drittel so viel fixes laugensalz, als fie wiegt, zu einem durchsichtigen, dauerhasten Glase aufgelöset werden, welches anfangs mit sehr starken Brausen geschicht. ,6. Edle Erde, die von keiner bekannten Säure am gegriffen wird, und sich dadurch deutlich von der vorhergehenden unterscheidet, daß sie ganz und gar nicht aufgelöset wird, und weniger mit dem fixen laugmsalz im Feuer brauset. Man findet sie in allen sogenannten edlen Steinen. Ich habe diese Erden auf mannigfaltige Art, aber vergebens, in einfachere Stosse zu zerlegen gesucht, Und allem Anschein nach, dürste es andern nicht besser Klingen. Sind sie wnrklich zusammengesetzt; so sind X4 328 Fünfund zwanzigster Brief. sie doch, wenigstens in Ansehung der uns bekannten Ar, ten Körper, zu zerlegen, einfach, und stammen nicht von einander ab. Was aus vorgefaßten Meynungen hierwieder eingewandt wird, fällt von selbst weg, st bald man selbst Hand an Versuche legt. Man muß die Natur nicht nach seinen Begriffen meistern, sondern die Stoffe unterscheiden, welche beständige und zureichliche Unterscheidungszeichen weisen, denn es läßt sich hier keine zuverläßige Stammtafel errichten, ehe und bevor eine sichere Zerlegung und Zusammensetzung vor, Hergegangen ist. Alle bisher bekannte Erd- und Stein, arten, sind aus einer oder mehrern der sechs gedachten zusammengesetzt, welches an einem andern Ort aus, führlich erwiesen werden soll, so bald ich nur zur An? stellung einiger noch rückständigen, Versuche werde kommen können, die einer nochmaligen Wiederholung bedürfen. Von den Basalten. Sinter allen bisher bekannten Bergen sind diejenigen ohne Zweifel die besondersten, welche man aus eckigen Pfeilern zusammengesetzt findet. Noch vor einigen Jahren kannte man nur einen oder andern von solcher Beschaffenheit, nun aber werden täglich neue entdeckt, «ine deutliche Probe, wie die Aufmerksamkeit gleichsam erweckt werden muß, um auch mcht bey den außer, ordentlichsten Gegenständen zu schlummern. Daß diese Pfeiler mit den Würkungen eines unter, irdischen Feuers in einer Verbindung gestanden haben, fann man wohl nicht leicht in Zweifel ziehen, da man sie an Orten antrift, wo die Merkmale der Feuerau^ Fünf und zwanzigster Brief. 325 ' Brüche noch in Augenschein genommen werden können, ja da man sie oft mit tava, Tuff und andern Geburieu des Feuers vermengt findet. Die Ursache der regelmäßigen Gestalt dieftr Steine Pfeiler, ist eine Aufgabe, die bisher noch nicht hat vollkommen aufgelöset werden können. Die Schwie, tigkeic hat einigen so groß zu seyn geschienen, daß sie geglaubt haben, selbige überall für keine Würkung der Natur annehmen zu können, sondern sie für Werke von Menschenhänden gemacht, ansehen zu müssen; ein Eim fall, der die größte Unwissenheit von der rechten Be, schaffenheit dieser Pfeilerberge verrath, und also keine Widerlegung verdient. So viel man weis, bedient sich die Natur dreyer Wege, um im Mineralreich regelmäßige Gestalten her, vorzubringen, nämlich der Crystallisation oder des An-Schießens, des Reissens einer geschmolzenen Masse, ^hrenh der Abkühlung und des Berstens eines feucht ten Breyes, während des Trocknen. Der erste Weg ist der gewöhnlichste, aber allem Anschein nach, ist er in dem gegenwärtigen Fall nicht derjenige, wodurch die Natur gewürkt hat. Crystalle landet man selten oder gar nicht in einiger Menge mit «inander gleich lausend, sondern entweder auseinander? bekehre, oder welches gewöhnlicher ist, in verschied« "en schrägen tagen gegeneinander gestellt. Ueberdem stehen si« auch gemeiniglich etwas von «inander ab, wenn sie regelmäßig sind, und die Natur der Sache "sorden dies auch, wenn die Theilchen Freyheit ha-^"s"llen, der Kraft zu folgen, welche ihre symmetric «H« Anlegung bewürkt. X 5 ZZO Fünf und zwanzigster Briefi Dagegen stehen die Basalte bey einer Höhe von oft ZO bis 40 Fuß in einer ansehnlichen Menge parallel und so dicht alleinander, daß man kaum eine Messer/ klinge zwischen sie hineinschieben kann. Nebrigens ist jeder Pfeiler an den meisten Onen in viele kleine Ab, sähe oder Glieder getheilt, welche gleichsam aufeinane der gestellt zn seyn scheinen. Es ist zwar eben nicht ungewöhnlich, daß Crystallen in mehreren tagen über, einander anschießen, wenn das Aufiösungsmittel zu ver/ schiedcuenmalen merklich vermindert worden isi, aber da»n passen die obere Crystallen nie so auf die untern, daß zusammenhängende Prismen von derselben länge, wie die Tiefe oder Mächtigkeit aller lagen zusammen herauskommen, sondern jede läge legt ihreCrystalle bee sonders an. Wie kann' matt daun den Riesendamm in der Grase schaft Antrim, Fingals Höhle auf Staffa und allt übrige Pseilerhaufen von der Art als Crystallisations ansehen? Das Anschießen erfordert sowohl auf deM trocknen als nassen Wege, daß die Theilchen frey genug sino, um sich in einer bestimmten Ordnung anlegn zU können, und da dieses mitten w einer großen geschmolzenen Masse nicht thunlich ist, so zeiget solche auch mr^ Zends Anschüsse als auf der Oberfläche oder in Höh/ lungen. Hiezu kommt noch, daß die Basalte in einem srk schen Bruch unter einem Vergrößerungsglase keine ebene, und überall gleiche Fläche zeigen, sondern balv zvie Körner von verschiedener Grüße bald wie feine Stralen in verschiedenen Richtungen aussehen, welches mit dem innern Bau der Crystalle, den ich an einen« Fünfund zwanzigster Brief, zzi andern Ort ^) zu entdecken gesucht habe, nicht übereinstimmt. Aus dem angeführten wird wenigstens die Meys nung minder wahrscheinlich, daß die Basalte durch Anschießen entstanden seyn, man mag hier den nassen vder den trocknen Weg annehmen. Doch darf ich nicht verschweigen, daß die Spate eine Art des An-schießens zeigen, welche bey dem ersten Alblick einem Basalchanfen ähnlich genug sieht, bey reifern Nach.-denken aber nimmt man bald eine große Verschiedenheit Wahr. Der Spat hat überall einerley Gestalt, aber die Basalte weichen sowohl in Ansehung ihrer Größe als der Zahl ihrer Seiten von einander ab; ersterer zeigt, wenn man ihn zerschlägt, lauter klein« schiefe Würfel, die Basalte aber theilen sich nicht gleichförmig u. s. w. Des andern Weges, nämlich des Reissens gec schmolzener Massen. Bey einer schnellen Abkühlung bedienet sich die Natur zur Bewürkung, eckigter mehr oder weniger regelmäßiger Gestalten. Wir wollen ein ansehnliches Bett annehmen, das durchs Feuer fiüßig geworden und über eine Flache ausgebreitet ist; so erhellet ja deutlich, daß die Oberfläche ihre Schmelzhitze zuerst verliert, und dadurch anfängt zu gestehen; aber tine hiezu erforderliche Kälte macht auch, daß sie die "berst« gestehende läge in einen kleinern Raum zusame Menzieht, und sich folglich, da die nach Verlust gekehrte Seite schon zu steif ist, als daß sie nachgebe« künme, von der noch fiüßigen Masse trennen muß. *) Nova Act, Ups. T. I. e. ISO. lord. PhyC Bjeskri*. «and II $. 175^ 332 Fünf und zwanzigster Brief. Auf diese Art entsteht eine mit der Grundfiäche gleich laufende läge, und aus eben der Ursache mehrere nach< einander, je nachdem die Abkühlung weiter in die Tiefe hinunterbringt. Hieraus sieht man, meines Erachtens, deutlich genug, wie ein Bette in mehrere tagen zertheilt wer?, den kann. Aber auf eben die Art geht auch die Ab? kühlung von den Seiten zu, vor sich, die folglich die lagen in eckigte Pfeilerstücke zertheilt, welche fast nie genau viereckigt ausfallen können, weil die stärkste Abkühlung in der Masse hinein, ungefähr nach der Diagonallinie von den Ecken her fortgeht, legt man hinzu, daß eine große Masse sich nicht überall in ihrer Zlisammensehung völlig gleich, noch überall gleichstüsi sig seyn kann; so wird es nicht schwer halten, die Ur-stchen verschiedener Unregelmäßigkeiten einzusehen. Ist die Tiefe des Bettes gegen die Breite desselben sehr an-sehnlich; so entspringen prismatischePfeiler ohne Quer-risse, wenigstens der länge nach, von der obersten Oberfläche herunter. Der dritte Weg gleicht dem vorhergehenden völ/ lig, in Ansehung des gleichen Erfolgs, unterscheidet sich aber darinn von demselben, daß die Masse vom Wasser durchgeweicht ist, und das Bersten durch die Zusammenziehung während dem Austrocknen bewürket wird. Nimmt man an, daß ein solches Bett auf einer Fläche ausgebreitet sey, so geht das Trocknen in eben der Folge, wie im vorhergehenden Fall, die Abkühlung vor sich. Eine solche Zertheilung fällt eigentlich alS-daun vor, wenn in die Zusammensetzung Thon in ansehnlicher Menge eingeht, weil solcher durch Trocknen mehr als irgend eine andere Erdart schwindet. Fünf und zwanzigster Brief, zzz Wir müssen mm zusehen, welche von den beyden Meßt gedachten Arten zur Erklärung, wie die Basalte entstanden sind, am besten paffe,.denn durch Anschies, sen sind sie wohl schwerlich gebildet worden. So gegründete Anleitungen sich auch finden mögen, solche von einem geschmolzenen Stosse herzuleiten; so verschiedene bedeutende Schwierigkeiten stehen doch da, bey entgegen, welche ich gleich näher anführen will. Mir scheint es daher glaublicher, daß sie auS ihrem Stoffe entsprungen sind, wie solcher noch weich , und Wenigstens nicht mehr erhärtet gewesen ist, als daß er Noch hat von Dünsten erweicht werden können. Neh, wen wir an, daß ein dergleichen Bett über eine Stelle liegt, wo ein Vulkan zu arbeiten anfängt; so ist erst offenbar, daß von dem bey solchen Vorfällen allemal gegenwärtigen Wasser, eine Menge in Dünsten ausge« trieben wird, diese besitzen bekanntermaaßen eine sehr durchdringende erweichende Kraft, wodurch sie auch ihre erste Würkung zeigen, wenn sie aber eine hinläng-liche Verstärkung erhalten haben, so treiben sie den zäl hkn Brey vor sich in die Höhe, der daselbst nach und Uach trocknet, und während dessen auf die vorherbe, schriedene Art reisset. Meine Gründe sind folgende: Erstlich findet man das i'.mere Korn der Basalte keineswcges zusammengegossen und glasig, wie es doch leicht durch Schmelzen wird, und wozu auch nur ein sehr geringer Grad des Feuers erforderlich ist. Es bleibr solchergestalt schwer ln erklären, wie diese Materie so dünn« hat stießen können, daß man keine Zeichen von Blase darinn findet, ^wenigstens habe ich in sehr genau untersuchten Schot? "scheu und Isländischen Basalt dergleichen nicht finden 334 Fünf und zwanzigster Brief. können,) und dennoch allenthalben einen matten unv unebenen Bruch zeigen. Ich weis zwar, daß lava selten inwendig glasig.ist; allein die große Menge von Blasen und Röhren, die man in der Masse findet, zeigen zum Ueberfiuß, daß sie nicht vollkommen bis zu jedem kleinsten Theile geschmolzen , sondern nur so weit gebracht gewesen sey, daß sie schwer hat stießen können. ZweytenS gleichen die Basalte, sowohl in Ansehung ihres Korns, als ihrer Grundmischung, einem feinem Trapp dermaaßen, daß man sie davon m kleinen Stücken kaum unterscheiden kaun, wie aus der unten N. 2 4. anzustellenden Vergleichung am besten zu ersehen seyn wird. Der Trapp ist aber, aller Anleitung nach, wenigstens an den Orten, wo ich Gelegenheit gehabt habe, ihn zu untersuchen, nie geschmolzen gewesett. Fast in allen westgothischen Flötzgebürgen macht der Trapp die oberste lagr aus, und zwar liegt er, welches wohl zu merken ist, auf schwarzen Alaunschiefer. Ist «s nun glaublich, daß dieser Stoff, der an vielen Orten über loo Ellen machtig ist, habe können vollkonp men geschmolzen gewesen seyn, ohne daß der unterliegende Schiefer, nicht einmal, da, wo sie sich einaw der berühren, etwas von seiner Schwärze sollte verlor ren haben, die er sonst in einem kleinen Kaminfeuer fahren läßt? Ueberdem giebts auch noch einen feinern Trapp , der gemeiniglich in Gängen , oft in uralten Gebürgen, angetroffen wird, die nicht die geringste Spur eines unterirdischen Feuers zeigen. Die Basaltberge scheinen ein sehr hohes Alter zu haben, wenigstens ist es, so viel mir wissend ist, von keinem einzigen bekannt. Sollten sie dann so alt seyn, daß der Stoff des Trapps bey ihrer Entstehung noch Fünf und zwanzigster Brief, zz; Nicht zu seiner völligen Erhärtung gelanget gewesen ist? Sonst findet man oft noch heutiges Tages in großer "Tiefe thonhaltige Materien, die so los sind, daß man sie mit dem Nagel zerreiben kann, die aber hernach an der inftmecht hart werden. Auf Staffa ist das Feuer ohne Zweifel öfter als einmal ausgebrochen, wie die Verrückung und iage der Pfeiler zur Genüge dttrchut. Sie haben, m. H., auch einen deutlichen Beweis davon, nämlich ein Stück Basalt, mit daher gebracht, das auf der äußern Seite ganz voll Gruben und gleichsam verbrannt ist. Siehe Tafel III. Fig. 3. Eine erhärtete Materie kann, wenn sie einer Hitze ausgesetzt wird, die das ganze Stück zu schmelzen nicht hinreicht, doch aus der Oberflüche hin und wieder bezwungen werden, wo der Stoff a»n leichtesten fiüßig ist. In einer großen Masse ist die Mischung selten durch und durch so gleichförmig, daß Nicht einige Stellen leichtstüßiger als die übrigen seyn sollten. Krummgebogene Pfeiler können eben sowohl durch Trocknen als durch Abkühlen nach dem Flusse entstehen, hiezu wird nichts weiter erfordert, als daß die Ober« stäche gebogen ist, denn die tage bleibt damit gleich-lausend. Aus dem, was ich bisher gesagt habe, werden Siesehen, m. H., wie ich dafür halte, daß die Ba-l"lle mit Hülfe eines unterirdischen Feuers entstanden ß"d, daß es aber noch nicht allerdings ausgemacht sey, vb sie nach dem Flusse oder durch Trocknen, gerissen sind, welches letztere mir jedoch in Ansehung der angst führten Gründe, wahrscheinlicher zu seyn scheinet. Nach aller Strenge beweisen die darinn eingeschlossene zz6 Füwf und zwanzigster Brief. Stoffe, wenn sie auch vulkanisch wären, «ine vorher/ gegangene Schmelzung noch mit keiner Gewißheit, denn Oc»; die des Trapps ohngefähr 2,990. Durch Schleifen und Poliren wird er ziemlich hübsch. Der feinere Trapp gleichfalls. Er liefert ein aschgraues Pulver. Der Trapp ein etwas helleres. Er schmilzt leicht zu schwarzen glasigten Schlacken. Der Trapp gleichfalls. Der Basalt wird vom Sodesalz mit einem Brau-l«n angegriffen, 5,^ aber bald aufhört, und obgleich "n»ge Zertheilung „folgt, so bleibt doch das mehreste V Z38 Fünf und zwanzigster Brief. unausgelöset zurück. Der Borax löset ihn vollkommen ohne Brausen auf, und giebt ein klares eisensarbenes Glas. DaS schmelzbare Harnsalz löset ihn sehr schwer auf, und wird während der Abkühlung gerne undurchsichtig und weißgrau. Der Trapp verhalt sich mit den gedachten Salzen vollkommen eben so. Hundert Theile Basalt, sehr fein gepulvert, zu mehrerenmalen mit frischem Königswasser digerirt, und zuletzt wohl ausgesüßt und getrocknet, lassen 68 Theile unaufgelößt zurück. Dieses Ueberbleibsel brauset ein wenig rhe es ins Sodesalz eingeht/ wird aber wenig aufgelöset. Der Borax löset es. leicht, das schmelzbare Harnsalz sehr schwer auf. Es scheint also eine Mü schung von Kiesel und edler Erde darinn zu seyn. Die Auflösung giebt durch die Fällung mit Blutlauge, so viel Berlinerblau, als 26 Procent Eisen entspricht, ob 5>er Basalt gleich durch die ge> wohnliche Tiegelprobe nicht über 10 Procent liefert. Hieraus sieht man, daß die Blutlauge den allergenaue^ sten Wcg zur Probirung der Eisenerze giebt, wovon an einem andern Ort mehr erwähnt werden soll. Wenn man endlich die Auflösung, nachdem das Eisen durch die mit Saure gesättigte Blmlauge abge> schieden ist, mit ätzenden flüchtigen laugensalz fällt; st «hält man reine Thonerde. Zuweilen zeigt sich nach vorhergegangener Fällung etwas Kalkerde, wenn aufgelösetes Sodesalz zugesetzt wird, zuweilen aber kann man auch nicht einmal durch die Zuckersäure, die sonst das sicherste bisher bekannte Mittel zur Entdeckung derselben ist, eine Spur davon finden. Die Kalkerde scheint solchergestalt zufällig z" Fünf und zwanzigsterBrief. 339 seyn. So viel ist doch gewiß, daß die Fugen zwischen ben Pfeilern, zuweilen mit Kalkspat angefüllt gefunden worden. Der Trapp zeigt völlig dasselbe Verhalten, und so genau denselben Gehalt, daß der Ausschlag ber Versuche gemeiniglich zwischen ein halb bis eil, Procent übereinstimmet. Der merklichste Unterschied besteht darinn, daß sich hier deutlicher einige Kalkerde zeigt, so daß man auch gewöhnlich ein geringes Brausen bemerkt, wenn kille Saure auf das Pulver gegossen wird. - 25. Basalt von Hvitara, nahe bey Skallholt auf Island. Das Stück, das ich erhalten habe, ist zu klein, als daß man seine Gestalt wahrnehmen könn? te. Blos ein Theil emer Außenseite ist daran zu un? terscheiden. Im frischen Bruch gleicht er dem Basalt von Staffa, aber hier bemerket man etwas, was bey jenem nicht deutlich, wenigstens selten angetroffen wird. Wan findet nämlich kleine kugelrunde Höhlungen, nicht srößer als ein Stecknadelsknopf, hie und da aber nur dünne eingesprengt, auch ebenfalls auf der äußern Seite. Diese Höhlungen sind alle, mit einem weißen Ilünligten oder braunem Pulver angefüllt. Sollten dies einige leichtfiüßige Theilchen gewesen seyn, die gestoffen wären, wenn gleich die ganze Masse ^cht Hitze genug erlitten hätte, um zum Fluß zu kommen? Aber woher sind sie dann mit einem Pulver angee füllt? Mitten in einer so dichten Maffe scheint keine Verwitterung statt zu finden. Der Stoff des Basalts selbst brauset im Anfang "was mit dem Sodesalz, und zertheilt sich, ohne merk- Y 2 Z4o Fünf und zwanzigster Brief. lich aufgelöset zu werden. Im Borax geht «ine Auslösung für sich, eben so im schmelzbare!, Harusalz, nur «twas schwerer. Durch eine gewöhnliche Tiegelprobe erhält man ic> Prscent Eisen. *) Das Pulver, wel-ches die Höhlungen ausfüllt, verhält sich völlig aufeben die Art, doch scheint es für sich allein ein wenig lcicht-fiüßiger zu seyn, als der es umgebende feste Stt'ff. 26. Der Basalt von iaugarnäs sieht einem groben Trapp vollkommen gleich, hat aber mehr weiße Theilchen und zuweilen Drusen von der Grüße eines Kir-schenkerns; das dunkelgraue und weiße verhält sich vo« dem Blaserohr völlig übereins, stießt für sich, brauset anfangs schnell mit dem Sodesalz, aber ohne völlig aufgelöset zu werden, u. s. w. genau wie der vorhergehende. 27. Schwarzer dichter und glänzender Trapp, inwendig ästig, und der innern fasichten Zusammensetzung des Holzes ähnlich. Viele Stücke sind auf der «inen oder andern Seite an eine Bimsstein-Rinde angewachsen, doch so, daß ihre Ecke ganz frisch und eben ist, woraus man schließen kann, daß sie selbst nicht geschmolzen gewesen, sondern entweder in solche ausgebrannte lava geworfen sind, oder daß solche über sie weggeflossen sey. Ein Theil scheint gleichwohl vom Feuer mehr angegriffen geworden zu seyn. Das Verhalten im Feuer, sowohl für sich als mit Salzen, stimmt mit dem Verhallen des vorhergehenden 5) Ich habe verschiedene Flüsse versucht, um den Eisengehalt aus Laven und Basalten auszuziehn, ab«r bisher keine» besser«» gesunden als gleiche Theile Flußspath, mit der zu untersuchenden Materi« vermengt, und ^ Note * st. llllmiwua, nänin^ar, l: »Ulnänna tiäliin^Hr»» ^'^Z. 11 st «hnen, l: Ihnen. Z 16. st. ours«, l: e-ürfte, tn n, <""0t.Z. z.st. etn, l: «ine «-S.2 7. Z.y, von unten: st, einander ^'t«rbald, l: einanderb'id- S.i8.Z-8.st> dem Namen,!: den ^ur««» S.??. statt Suturbrand, l: Sul turdrantz (*)3 8> , °" u. st. und bamit, I: um damit— S. ?s. Z. 6. st.Halwmstadt, ' ^»llormstad. Z, y st. .>,ck daran, l: dick, woran —S. 36, Z. ?. ^u. st. wiedersehen, tann, <: wiedersehen Kann — S ?3 Z s. ' lNMittagaue, l: umMltteqaus. Z. ,z. st, ->m5 noch, l: und ^ch^-S^l.Z.lY.st.dleckailtaxlit' l: weckg, MakÜf S 42. «'^si. diesew«sden,l: tiefer Zugwind — S. 4;. in der Note, Z. f. - «Nb elnen, l: in einem — S. 44. Z. io. st. »oller Sichei hcit, l. völ« ^"Gewißheit— Z in.st.Beza,l: Neda. Z. ,z, i: zuschen, wle ^«"orweger dazu g«kom>M"smd. Note(") st. uid. l: ori^. -" Z- 45- Z. f. l:Na!»boddr« - S 46 Z. 14 st bte,m, l: dleser. ^"^ft,Bennn,l:Btim. Z.2.st »37-«:'87.-S, 473-4-von v""N, l: Hrollaugur —C) S.48.3- ll. st H^rc,!'«. l: Haralds. <^6.st.inGelellschaff,I:inoel Geiell^ch.st. ^i«t.* st Ch.l:TH.— ^^- 4Y. Z. 72. st.Gewaltigkeit, l: G^waltchztlgke?"9- l: der 10 Jan. und der 13 Aug. — S. 6, st. ^nioskadul, l: tt Wdal, un^ st. Iükn», l: Iükul. - S. 64 Flöte "Z. 4. von u. !nil ^lrtdal, l: in Elsredal.— S.67. Z.6.st. 1'ruhM, l:1>u-l'w ,^--^'6?-3-l7.st. c>«dm,l: andaS. Z. 2.v.u. st.welcher, l'welchen. _^ S. 7o.Z.l4.st.Hch, l: Hnl««. 3.17. st zu wahren, g^'" ""wahren. Z. 22. st. haöen. Divjmlgen, l: haben, ^lejenl, wor^^'7?'Z-4st oderElngang, l: oder der Eingang. Z. z.st. S ?° . ' "'"^" ^- S 76.3 1. st. mehr a^er, l. am meisten aber — brau^. . ^" 2^"^ 3' 7' st- brukg8 tör lüpe, l: wird st^t iiaf ge, ^"nn? ^" ^"l. Z. y. l: pcitemMa. in der letzten Z. st. en ode-^, 0, ^ ^' «ine unbekannte Art.— S. 79. in der Not. l. l.2nä> UchÄ^n.- S 8°. Z. 8. st. iollvF. l: 5o1^. Z. 22. st. ^3 ...?'' ^ Mchfang. Not.' st. W,rmelanb,»: Wermeland. ich. ,_. lt owcinal«, l' ossicmaliz. — S.87.3.16 st. hoff', l: hoff« l7ze"/"lehten Z. st. theuern, i:cheuren.^ S.zZ'^s st.z'ig«, "' V" st.«anzan,i:ganz; an.-(') S. 30.3.1. st. ist I<, lindlsch, 2 2M2 «st; l: auf IMndisH «M2, ist. Not."" 3.!' v. u. st, r^nwvo, l: plQina^c».'^ G. y/. Z. ?, st.g<«! t Rid', <: tzievi, Wd- ln d,r lchttn Z.<: Line unlickannte^it^- S, lc>l. Z. ' 4' si.dors,selbst, l:dortMst.—S. ,01.3.l2.st.Gericht,!-.Gerücht. Nut. * Z. 12. 13. l l ulfölli^ ocd omMnäellF unc!cli^ttc!se oi" tuUßoäll fal-5 auznc!i l'^ötscl. — S. ,04. Z. ,8 st. Mlataci, l:^ latär—S. 107.Z. i.st.äxi^nä»r, l: 6>iliuli^r—O Not.Z.l. st.Oerter, l:A«m.— Z.i.v.u.st.otticmlllz, I: uMcmali».— S-loji.Z. in. st.s'olyüNc^, l:^o1^Nllcli.— S. no. Z. iz.l: 3^6^ rupcttre— S. 11,. Z. s. v. u. st Iatil'ulin, l: lant'olia. — S. 1 > ^' Z.26. st.auep/Mckt, l: auspflückt. Not.'Z. 1. st, auflal-m—S. I2Q.Z. li.l:6äki'. Z.^o.l: m«mmu8.—S. ill' Z.s.st.Von IsiüMschm,l:V!)m Isländischen. Z.io. st. Engel länger, l: Engländer. Z. 1 ?.st.fi?wonnen,l:gewannen.—S. >lt< Z. 6. st. ttnd h^tte, l: Es halte. Z. z. ft. haltcn nur, l: hntten, nl«r Not."Z. ?rämx5. Z. 2z.l:U2kon2i. —S. 14?. Z. l.l: Lriin"' t'ottl-a, Z. s. l: Kml'imt,— S 144. Z.i. l: ttcrvuiar. S. I4s. Net. U> st.Qlm,l:Ol. —S.146 Z.7-l:Lizkaupz. —S.I47.N.e.l:S.l3?' angeführt. Not. i. Z.z. v. u. l: icKionlliu?. - G. 14Y. Z. 7. l: Ölve^, Z. ic).l:5vc,ifl: i6lly.— S-is^ Z. ^.I:lii)ci<.Iicl^2. Z. 12, l3.l:8aml'onar. Z. is.l:5'er^eliu. Z.'^' l:liickiz 5unar. — S. 1 s2.Z. 14. l:styrdiainar. — S. 153. Z.'<» l ?»tua. Z. 2 z. l: skum. Not. F. Z. 2. v. u. l: Burüus, Axehielm. ^ G. 154.3.4- l: 6luml'onar. Z. iY. l: »aalc^ l' — C) S. 157. Z. l ^ st.mo. l: 1100.— (') S. isy.Z. l6.l: beym erstenmahl, st. zu?^' fÜr^.—G. ,6o.Z. i2.st.Thorolt<,l:Thorottt.Z.2o.st.Bauel'" l.Bamen.— C)Z. 2s u. 26. l:Kolbetn Grlwsone, Sigurd G<^i GudmundBergthors—Si6i.Z.ic).st. die ln,l: die sichln. Rot. l: R. Y7. — S. 162. l: ß3n^6a^2r. — S. 164. Z. 6. l: inäimard. 3 ^ l:nmkcinui. ^.ls.st.^cilwmr,l:loNgnlt. Z.is.l: be«Große«. <*) S. 16s. Z. 1 z. l: Bertha, tn fttmm I.U,. 4. ossenle, l: Lrcviari« ^äarosienss. Z. 9. st: ttlwcw<" h »Luädock. C) Not." Z. z. v. u. st. Lestr, l: Lehre. - (') S''^' 3.y. st. daran,!: davon— S. 17z. 3-«i< st.Nuinen, l: Rulnm 2> »2 u. 2 3. l: 3wllui^a liciwi-, d,n Begräbnißplatz dieser Kamille, "Nd etwas vomHofead, 5nmia I.»n^,ein. —G., 84. Not.'"Z.;. ft. den Bischof, l: dem Bischof. — (*)Z. 8.st. berühren, l: »ermehren. ß ^87. Z.24. st. bedeutender, l: bedeutenden.^- S. il8. Z. ?.l: Vibrned. Not.'Z.s. st. Tob; l:Tode. Z. 24. st. mögliche, l: nützliche. ^ 2s. st. Mognünoschen, l: Magneanlschm. 3- 27. l: (?un1nn^z. ^ 2.v.u.st.dlrSache, l: die Sache.—Sl8y. . lyy.Z. l6.st.ander, llnder. —S200. Z. 5. l:Sn»rre Stur« Um. Z. 1 ?. st. Cdda, l: Edda. Z. 21. st. den sse, l: die sie. — S. 200. ,^°t Z.i.st.cheologistrt, lttheologlsirt.-(')S.2ol.Z. l.l:H.,mt, lUchien. Z. ^.st.vermehr,!: vermehlt. Z. 14.!: lönclum. Z. ,7. st. ^Unmrin-, l:(?unnlw»ös. Z. ,8.l:Nln^r».Z. 20. l: O'lgmur.Z.n. l^»c!er. — C)S. 201. Z. ?. st. Hemistlchern, l: Hsmistlchien;,bend. ruä2r quacälliM. Not. Z. 4, v. u. l: Llliestrkle. Z. 2. v. u. st. also von, l:«lsove.U.— S. 203. Z.z. st.dieHälfte von, l:d««HäI»te Wörter "on. Z 10. l: Hemtstlch; lezteZ. v. u. st. sollte, so mußte, l:s»llte; so Mü'ite.—S. 204. Z. 17.st-solche, l:solet,er. Z.:?. l: lükatln. Z. 24. '- l^ttÄ,:. Z. 2s.l: mmun. Z. ?7. l: I<,lckivc1Iai:. Z. 28. st. llnvin, ':«nmn. —S.2os. Not.'Z. 2.l:KHmpedatar. Z. ?.l: coppe'te. 2-?. l: Skul?son. — S.206.Z.7.st.5ori, l: 8a«t! Not.Z.Y. l:Klau-tzU-^atm'. Z. 1 z. st. ^»rn?x,!: ß-arn, erc. Not Z. 1 s. st ü.^ig^n'i. A, l: I-l. ^lü^nulär. — 207. Z. 1. l: ßi-^5 l,5. Z. z. l: säl 60m. — ^.208.3.22. liklerni-äa. Z. zl.lt tll un,.— S.214. Z. lo. st. 'meGevüUbe, l: ein Gebäude. Z. 14. l: weiter zurück, als die alteVage "Nteroem—^S. 2ls. Z. 16 l: aufwem»ürnten bann- -stehen? «- '2.l:lwttinT. N»t."st.(^«mpan6i, I:lllupan^l — S. 216. Z.24. «t. ttün^olm^ l: Nünciom. N»t. *H. 4. <: eüelliirnili^l — i16l»ru-"5^äe. Not. * 3.7< st. vorher, l: eher— S. 2ly. Z. 6. l: lilHun -^-22Q,Z. z.v.u.st. gleichen, l-yletchem. — S.221.Z. n. st.Lel< 'en,l:L«ln, Z. 2.e—__■— ■—^—^——————___—■ ___ TOlRJEJSTA^PHä'lSiN' MSA le^ISIiAWO . Aittt Tj satirische Iran mit t/u er Tochter ,,, , .,* ____Y ^ _____________ Lali ,11 EK lIIröTRIT MEDJIÄSS IDOl'M'lIiK.7 O TakUL. '«ÄNXMM«,!«»»«« LJvcvrie vvn de^ (jeG€?u> zirrv G&yj&r^ Tab.w: CHARTA öiwer Tragteavi-d GeyseJ TatjV: Praji I der Gey end iitn &ei/*rer* Tab .VI GEKOKSKÄRyiM AY TRAGTEXVU) GKYSER . V Krutmtujehoyefic- Pfeile?'1 a up \StaffcZ/ . Tab. "VII. ^^^- ......" ~~ ' ]lÄUöTlGA":PEr,ÄRF. V.Ä STA1FFA* .............% '..........." "........... :'/:*V/f' ' //v"- Mic Jfnfs/ jB. Xtt r XTTSIGT AP PELAB.MA PA STAEFA XÄ11A VIH SHAGS GilOTTA^TAeE^ IFRÄtf SIÖ SIUAN . .&«■/<* Charte iron ISLAND, ^u/cimmenqezinjtn iwn fridf: Ctkmansjon. Cm/uetu och ucJionnuuu Charta o^er , IS LAISP, Uamrtuztiänttftn for tj KO'tLd L>refp rontnh tn k/a til/arn« 0 1112 ß af rrü: CÄmarusfön w