80. Jahrgang Nr. 266 Freitag, den 22. November 1940 25-69. Maribor. Kopališka ul. 6 ö Erscheint wöchentlich sechsniiv WW8 Inseraten- und Abonnements-Annahme in der Verwaltung. Bezugspreis: (mit Ausnahme der Feiertage). >»r?sW Abholen oder durch die Post monatlich Din 23.—, bei Zustellung Din 24.—, Schriftleitung, Verwaltung und lür das Ausland monatlich Din 35.—. Einzelnummer Din ILO und Din 2/—. Buchdruckerei Tel. 25-67, 25-68 W > I M Manuskripte werden nicht retourniert. Bei Anfragen Rückporto beilegen. Poštnina plačana v gotovini. Pf CIS Olfl 1"50 Maribom Leitung Die europäische Völkersolidarität Deutscher Kommentar zum Beitritt Ungarns zum Dreierpakt Rom - Berlin - Tokio — Die Basis für den Busbau eines baldigen Friedens — Der Vrozeß der Neuordnung Europas geht nach einem festgesetzten Man vor sich ß e r l f n, 21. November (Avala—DNB) Hauptthema der heutigen Berliner jungen ist die Erklärung des Reichs-iihüiSkrs ^es Aeußeren v. Ribbentrop ,r die weiteren Beitritte zum Dreimäch ^Pakt sowie die Feststellung, daß der ^^imächtevertrag als Basis für den Aus-eines baldigen Friedens dienen wer-• Der diplomatische Mitarbeiter der “Erliner Börsenzeitung«, Dr. Karl Me-EerIe, schreibt zu den historischen Er-'Unissen in Wien, daß der Dreimächtepakt, dessen Grundideen alle Lehren und r^ürfnisse des 20. Jahrhunderts enthal-> auch auf andere Völker seine Anzie- hungskraft ausübe. Mit dem Beitritt Ungarns zum Dreierpakt beginne der konkrete Prozeß der Ausfüllung des Paktrahmens. »Ungarn ist damit,« so schreibt der Verfasser, »in die europäische Schicksalsgemeinschaft gegen die raumfrem den Mächte eingetreten. Die ungarische Regierung hat die fundamentale Auffassung des Dreimächtepaktes vorbehaltlos angenommen. Der englische Einfluß in Europa ist nunmehr lediglich auf die Insel beschränkt. Es kommt der Tag, an dem auch die letzte Oase des britischen Systems verschwindet. Es lohnt sich nicht mehr, die Zweideutigkeit auf den Schul- tern zu tragen. Die neuen Ideen und die neuen Tatsachen des neuen Europa, gebunden an die gleichen Bestrebungen und Kräfte des Femen Ostens, sind eine Anziehungskraft nicht nur für kleine und mittlere Völker, sondern auch für die übrigen Großräume und Großvölker der eurasischen Welt. Der Prozeß der Neuordnung wird nach einem festgelegten Plan abgewickelt.« Preßburg, 21. November. (Avala) DNB berichtet: Die slowakische Presse, bezeichnet in ihren ausführlichen Kommentaren den Beitritt Ungarns zum Drei- mächtepakt als »diplomatische Sensation des Tages«. Neben dem Beitritt selbst finden die Worte v. Ribbentrops Beachtung, der neue Beitritte zum Dreimächtepakt angekündig habe. Der »Grenzbote« schreibt: »Es beginnen sich damit die klaren Konturen einer neuen Völkersolidarität und einer neuen Epoche des europäischen Kontinents abzuzeichnen.« Das Blatt »Gardista«, welches Sprachrohr der Regierung ist, schreibt: »Die Slowakei begrüßt den Eintritt Ungarns in das definitive Stadium der Schaffung eines neuen, einheitlichen Europa.« Ungeahnte Ausmaße des Luftkrieges ?lt-Miiielengland erlebt den furchtbarsten Luftangriff des Krieges / Berlin: Erst das Vorspiel des Kommenden / London meldet ausgedehnte Operationen der britischen Lustwaffe über deutschem Reichsgebiet und okkupierten Gebieten Amerikanische Besorgnisse Min, 21. Nov. (United Press) ? ,e einer amtlichen deutschen Mitteilung y entnehmen ist, wurde die furchtbare ^Wüstung von Birmingham, der .Eimatstadt des verstorbenen Premiermi-^isters Neville Chamberlain, von 500 ®mpffiugzeugen in einem Großangriff y rchgeführt, der sich nur noch mit der H^üstung von Coventry vergleichen *• Die deutschen Blätter erklären hie-“> daß dies erst das V o r s p i e 1 zu {^bevorstehenden Massenangriffen auf ^'tische Ziele sei. Das Deutsche daR° Brichtenbüro meldet ferner, q Birmingham anläßlich des deutschen mßangrjffes ein einziges Flammenmeer Un!i'esen se*- Ganze Blocks von Häusern . Fabriken seien in Flammen gehüllt, p. ondon, 21. Nov. Associated ess of America berichtet: Deutsche Flu gzeuge kamen Mittwoch nachts in ei- Mitt, >he weiteren Totalangriff nach :e!england herangeflogen, um die eng Bo»!6 lebenswlchtige Kriegsindustrie mit sch ben zu belegen. Leute, die die deut-0,hen Angriffe in Ost-Mittelengland beichteten, erklärten, daß dies der furcht rste deutsche Angriff gewesen sei, den , a in diesem Gebiet 'bisher erlebt habe, ^dere deutsche Flugzeuge flogen über ] nB°n und einige Städte in Südwesteng-z?" und Wales. Trotz des schweren Flug-tl Wehrfeuers kamen die deutschen Kampf 1 ^Euge immer wieder Welle auf Wel-herangeflogen. •y. 0 n d o n, 21. Nov. (UnitedPress) C as britische Luftfahrtministerium ^‘chtet, hat die britische Luftwaffe in Ergangenen Nacht über deutschen 4 ’chsgebiet und den okkupierten Ländern ^gedehnte Operationen durchgeführt. 16 Ziele der britischen Luftangriffe wa-z? u. a. Berlin, Munitionsfabriken, Bahn-Haf °nen’ Skoda-Werke in Pilsen, die - Nanlagen von Kiel, Hamburg und Bre-c,en' eine Benzinraffinerie in Gelsenkir-g.Eu und die Stützpunkte der deutschen ^'tkräfte an der Kanalküste. D 0m, 21. Nov. (Avala—Stefani) ^r. Sonderberichterstatter der Stefani ßcr'=htet vom Aermel-Kanal über eine gro ^ Aktivität der italienischen Fliegerver-E, insbesondere in der Nacht vom 17. zum 18. d. M., als eine Stadt an der englischen Küste durch schwere Schäden u. Brände heimgesucht wurde. A/Ue italienischen Maschinen sind unbeschädigt zu-rüakgdkehrt. Washington, 21. Nov. (Avala — Stefani) Die Nachricht von dem außer- gewöhnlichen Bombardement Birm i n g hams und von der Verstärkung der deutschen Luftaktion gegen England wird von der amerikanischen Presse an sichtbaren Stellen mit ausführlichen Kommentaren zum Abdruck gebracht. Die Blätter betonen, daß die amerikanische Hilfe nicht ausreichend sei, um solche Angriffe zu verhindern. Man könne auch nicht mehr den Emst der Lage verheimlichen, in der sich England befindet. »New York Herald Tribune« bemerkt ln diesem Zusammenhänge, daß heute niemand mehr mit Sicherheit mit einem Sieg Englands rechnen kann. Der Kampf um Koritza Rom meldet blutige Abwehr griechischer Angriffe / Griechisches Geschützfeuer aus Koritza Athen: Griechischer Vormarsch dauert fort Rom, 21. Nov. (Associated Press) Die italienischen Truppen, die an der griechisch-albanischen Grenze stehen, haben gestern griechische Angriffe mit schweren Verlusten für den Gegner zurückgeworfen. Athen, 21. Nov. (Associated Press) Wie griechischen Meldungen zu entnehmen ist, hat die griechische Artillerie Mittwoch nachts alle Strassen-züge, die von und nach Koritza führen, unter ihr Feuer genommen. Im Küstengebiet, wo die Italiener noch einen schmalen Streifen griechischen Bodens im Besitze haben, sind die griechischen Truppen im Vorrücken begriffen. Schwere Bajonettkämpfe werden aus der Gegend von Koritza gemeldet. Athen, 21. November. (Avala) Die Agence d‘Athenes berichtet: Das griechische Oberkommando teilt in seinem Kriegsbericht Nr. 25 mit, dass die griechischen Truppen im Epirus in der Richtung auf die albanische Stadt Koritza weiter vorgerückt sind. Die griechischen Truppen haben das Mora-wa-Gebirge überschritten und sind nun in westlicher Richtung auf Koritza im Vormärsche begriffen. Griechische Flugzeuge bombardierten den Flugplatz von Argyrocastro und italienische Truppenzusammenziehungen hinter der Front, italienische Flugzeuge hingegen zwei Städte im Epirus und in Thessalien. Es gab auch Menschenopfer. Laval wieder in Paris Genf, 21. November. (Avala—DNB) Nach einer Meldung aus Vichy wird der Vizepräsident der Regierung und Aussenminister Laval heute, Donnerstag abends in Begleitung des Botschafters Brignon nach Paris fahren. Feindliche Flugzeuge über Gibraltar Madrid, 21. November. (Avala-Ste-fani) Nach Meldungen aus Algericas griffen gestern in der Meerenge von Gibraltar zwei Flugzeuge englische Kriegsschiffe an und warfen Bomben ab. Ein Schiff wurde getroffen und wurde fahrtunfähig, da ein Brand ausgebrochen war, doch konnte der Schaden später soweit repariert werden, daß das Schiff die Fahrt fortsetzen konnte. Ein Flugzeug unbekannter Nationalität überflog im Laufe des gestrigen Tages zweimal die konnte sich jedoch Abwehrfeuers unbe. Festung Gibraltar, trotz des heftigen schädigt entfernen. Russisch-slowakische Wirtschaftsver-handlungen Moskau, 21. November. (Avala. Tass) In Moskau traf gestern eine slowakische Delegation ein, die mit Sowjetruß land Besprechungen zwecks Abschlusses eines Handelsvertrages führen wird. Am Bahnhofe wurden die Gäste vom Abtei kmgschef für Handelsverträge im Kommissariat für Außenhandel und anderen Persönlichkeiten empfangen. China sperrt seine Grenze gegen Indochina Newyork, 21. Nov. (Avala — Tass) Nach einer Meldung der United Press hat die chinesische Regierung die Grenze gegen Indochina gesperrt. Der Zugsverkehr wurde eingestellt, ebenso auch der Post-und Telegraphenverkehr, weshalb es zu einer Störung der Handelsbeziehungen zwischen China in Indochina kam. Diese Maßnahme wurde getroffen, um die Versorgung von Französisch-lndochina, das unter der Kontrolle Japans steht, mit chinesischen Waren zu verhindern. Verschwörung in Nanking Schanghai, 21. November. (Ava-la-Reuter) Dienstag wurde eine Verschwörung entdeckt, die es sich zum Ziele gesetzt hatte, das Regierungsgebäude und das von Japan erbaute Rathaus in Nanking, in dem die Regierung Wang-tschingwei ihren Sitz hat, in die Luft zu sprengen. Die Verschwörer wurden knapp vor der Durchführung der terroristischen Aktion festgenommen und wurden bei ihnen Waffen .vorgefunden. Ungarn ist dem Dreimächtepakt Berlin-Rom-Tokio beigetreten Feierliche Llnterzeichnung des Dertragsprotokolls im Wiener Belvedere / Die Bedeutung des Beitrittes durch die Ankunft Hitlers nach Wien unterstrichen / Der Text des Vertragsprotokolls / Weitere Beitritte zu dem gegen England gerichteten Mächtebund find zu erwarten Wien, 2)1. Nov. Der Führer u. Reichskanzler Adolf Hitler, ist, wie bereits in der gestrigen Ausgabe unseres Blattes kurz berichtet, um 11 Uhr vormittags im Sonderzuge aus Berchtesgaden in Wien eingetroffen. Am Bahnhof hatten sich zur Begrüßung des Führers Reichsaußenminister v. Ribbentrop, der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht Gene-ralfeldmarschall v. K e i t e I, Reichsstatthalter Baldur v. Schirach sowie zahlreiche andere Persönlichkeiten aus Partei, Staat und Wehrmacht eingefunden. Am Perron erwies eine Ehrenkompagnie dem Führer die militärischen Ehren. Vom Bahnhof fuhr Hitler unter dem Jubel der Wiener ins Hotel »Imperial«, wo ihm von einer mehrtausendköpfigen Menschenmenge ebenfalls ein begeisterter Empfang zuteil wurde. Der Führer ist nach Wien gekommen, um der feierlichen Proklamierung des Beitrittes Ungarns zum Dreimächtepakt Deutschland—Italien— Japan beizuwohnen. W ien, 21. Nov. Gestern um 12.30 Uhr ist im Belvedere feierlich ein Vertrag unterzeichnet worden, auf Grund dessen Ungarn dem Dreimächtepakt Berlin— Rom—Tokio beitritt. Berlin, 21. Nov. (DNB) Ungarn ist gestern als erster der europäischen Mittelstaaten dem in Berlin am 27. September zwischen Deutschland, Italien und Japan abgeschlossenen Dreimächtevertrag beigetreten. Zum Zweck der Vertragsschließung hatten sich in Wien der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler, Reichsminister des Auswärtigen v. R i b-bentrop, der italienische Außenminister Graf C i a n o, der Berliner japanische Botschafter Saburo Kurusu, der ungarische Ministerpräsident Graf Paul Teleki und sein Außenminister Graf C z a k y sowie zahlreiche andere Persönlichkeiten aus Diplomatie und Presse eingefunden. Die Unterzeichnung des Vertrages erfolgte wie folgt im historischen Schloß Belvedere. Gegen halb 12 Uhr versammelten sich im Audienzsaal des Belvedere Ribbentrop, Ciano, Teleki, Czaky und Kurusu, um an dem großen Konferenztisch Platz zu nehmen, vor dem mehrere Hundert Diplomaten und Journalisten als Zuschauer und Zuhörer warteten. Der Reichsminister des Auswärtigen v. Ribbentrop ergriff als erster das Wort, indem er sagte: »Exzellenzen! Meine Herren! Ich beehre mich, die in Wien versammelten Vertreter der durch den Dreimächtepakt verbundenen Mächte zu begrüßen: den königlich italienischen Außenminister Graf Galeazzo Ciano und den kaiserlich japanischen Botschafter Saburo Kurusu. Ungarn hat als erster Staat die Bereitwilligkeit und den Wunsch ausgesprochen, dem Dreimächtepakt beizutreten. Deutschland, Italien und Japan haben diesem Wunsche entsprochen und sich bereit erklärt, Ungarn als ersten Staat in diesen Bund aufzunehmen. Die Vertreter der ungarischen Regierung sind heute in Wien eingetroffen. Ich beehre mich daher, dem Ministerpräsidenten Grafen Paul Teleki und dem Aus-senminister Czaky auch im Namen Italiens und Japans meinen herzlichsten Willkommengruß zu entbieten. Ich bitte nun den Gesandten Dr. Schmidt, den Text des Protokolls über den Eintritt Ungarns zum Dreimächtevertrag zu verlesen, welches wir dann un terzeichnen werden.« Gesandter Dr. Schmidt verlas sodann folgenden Protokolltcxt: »Die Regierungen Deutschlands, Italiens und Japans auf der einen und Ungarn auf der anderen Seite haben durch ihre ermächtigten Vertreter festgestellt: Art. 1. Ungarin tritt dem am 27. September 1940 in Berlin Unterzeichneten Dreieroak* zwischen Deutschland, Italien und Japan bei. Art. 2. Sofeme die Art. im Art. 4 des Dreierpaktes bestimmten technischen Kom missionen Fragen prüfen sollten, die auch die Interessen Ungarns berühren, werden zu den Beratungen dieser Kommissionen auch die Vertreter Ungarns zugezogen werden. Art. 3. Der Text des Dreimächteabkommens ist dem vorliegenden Protokoll beigeschlossen, welches in deutscher, italienischer, japanischer und ungarischer Sprache abgefaßt ist. Jeder von diesen Texten gilt als Original. Das Abkommen tritt mit dem Tage der Unterzeichnung in Kraft. Zwecks Bestätigung des Vertrages haben die Vertreter Deutschlands, Italiens, Japans und Ungarns das in vier Originalen ausgefertigte Protokoll unterzeichnet und mit ihren Siegeln versehen. In Wien, am 20. November 1940 bzw. im 19. Jahr der faschistischen Zeitrechnung bzw. in der 15. Schowa-Periode. Gezeichnet: v. Ribbentroop, Ciano, Czaky, Kurusu m. p. Nach der feierlichen Paktumterzeich-nuiiig, die von den Filmreportem u. Photographen auch im Bilde festgehalten wurde, erhob sich der ungarische Außenminister Graf C z a k y zu einer kurzen Rede, die er ungarisch hielt, um sie deutsch zu beendigen. Graf Czaky sagte: »Deutschland, Italien und Japan haben ein Bündnis abgeschlossen, um eine weitere Auswirkung des Krieges zu verhindern, der die Menschheit schwer belastet, und der Welt sobald als möglich einen dauernden gerechten Frieden zu geben. Die Großmächte kämpfen für die Aufrichtung einer neuen Ordnung, die den Völkern die Entwicklung innerhalb der Räume, die ihnen gehören, die die Hebung ihres Wohlstandes ermöglichen Moskau, 21. Nov. (Avala) DNB berichtet: Wie man erfährt, empfing der stellvertretende Außenkommissar W i-šinski am 19. d. nachmittags den englischen Botschafter Sir Stafford C r i p p s zu einer fast einstündigen Besprechung. Newyork, 21. Nov. Der irische Ministerpräsident De V a 1 e r a erklärte auf eine diesbezügliche Anfrage, Irland könne seine See- und Luftstützpunkte nicht an England abtreten, weil es dann direkt Newyork, 21. Nov. (Avala) Die Agenzia Stefani berichtet: Die englische Flotte scheint in einer sehr schlechten Verfassung zu sein. Die Londoner Korrespondenten der amerikanischen Blätter berichten nämlich, daß die Vereinigten Staaten der englischen Regierung durch Abtretung weiterer hundert Zerstörer sowie durch einen Druck auf Irland zur Abtretung von See- und Luftstützpunkten wird. Durch das ungerechte und (demoralisierende Friedensdiiktat von Paris wurde Ungarn in den Staub gestreckt und wandte sich zwei Jahrzehnte hindurch um Hilfe an jene Mächte, die vom selben Schicksal und derselben Ungerechtigkeit heim-gesucht, im Kampfe um ihre Lebensrechte eine Revision des Diktates anstrebten. Nur diese Mächte waren ernstlich gewillt und auch imstande ihren geschwächten Schicksalsgenossen, die schwer zu kämpfen hatten, in ihren Bestrebungen zu unterstützen. Im Laufe der ‘beiden letzten Jahre ist es Ungarn tatsächlich gelungen, mit Hilfe des Deutschen Reiches und Italiens ohne Blutvergießens auf friedliche Weise die territorialen Bestimmungen des Triano-ner Friedensvertrages zu revidieren. Die beiden Großmächte haben dadurch nicht nur ganz Ungarn zu unauslöschlichem Dank verpflichtet, sondern auch durch Taten gezeigt, daß sie nach friedlicher Revision streben, überall, wo sich auch nur die geringste Möglichkeit bietet. Dadurch haben sie in der Geschichte der europäischen Völker eine neue Epoche heraiufgeführt, da sie an die Stelle des politischen Hasses, der aus dem vergossenen Blut geboren war, eine Politik der Verständigung und der Einsicht gesetzt haben. Italien und Deutschland haben in den letzten Jahrzehnten die Verständigungspolitik vertreten, die zum Bündnis mit Japan geführt hat und deren Endziel es ist, auf gerechter Grundlage einen dauernden Frieden in der Welt zu schaffen. — Demzufolge ist diese Bündnis gegen niemanden gerichtet. Dieselben Ziele und die gemeinsame Vergangenheit bestimmen die Lage Un-j Von seiten der britischen Botschaft wurde hernach den Vertretern der neutralen Presse erklärt, daß sich die Aussprache im Kreml auf »laufende Angelegenheiten« bezogen habe. in den Krieg verwickelt werden würde. Auch an Kanada können diese Stiitzuunk-te nicht abgetreten werden. Irland fordere Ulster und wünsche neutral zu bleiben. helfen sollen. Insoferne auch dies nicht ausreichen sollte, würden amerikanische Kriegsschiffe die Begleitung der englischen Schiffsgeleitzüge übernehmen. Die Vereinigten Staaten sollten außerdem auf englische Anregung ihre Kriegsschiffe nach Singapur entsenden. Die italienischen Blätter bringen diese Meldungen kommentarlos zum Abdruck. garns. Ungarn wünscht zu allen sein®11 Nachbarn, die seine historischen Recht® achten, gute Beziehungen zu unterhalten-In diesem Sinne begrüßt die ungarisch6 Regierung mit besonderer Genugtuung den Artikel 5 des Berliner Dreierpakt®5' Treu seiner zielbewußten Außenpolitik seinen Friedemswünschen, gestärkt durc die solche Politik erzielten Erfolge un voll Glaubens an die Zukunft tritt Bn' garn dem Berliner Dreierpakt bei in d® Absicht, wie bisher auch bei der Liqu|' dierung d’es Krieges gemäß seiner Krat zu der Aufrichtung einer besseren un glücklicheren politischen und wirtschaf' liehen Ordnung in Südosteuropa beantragen.« Daraufhin erhob sich der Reichsmiu1' ster des Auswärtigen v. Ribbentrop zu folgender Ansprache: »Der Beitritt Ungarns zum Dreimächtepakt ist damit vollzogen. Der Zweck d®5 Dreierpaktes und der mit ihm verbundenen Staaten ist der folgende: 1. Die Schaffung einer gerechteren Weh' Ordnung und deren Stabilisierung für la<1' gere Zeit. 2. Die Kampfansage gegen alle Krieg5' hetzer und gegen jede Macht, die für “e Krieg eintritt und sich gegen den Frieden einsetzt. 3. Vereinigung der Staaten mit der Absicht der ehebaldigsten Wiederherstellung des Friedens. Ungarn hat sich mit diesen Zielen de* Dreierpaktes als erster Staat solidarisC erklärt. Ich begrüße daher Ungarn aUf im Namen der Vertreter Italiens und J3' pans mit größter Befriedigung als unsren ersten Mitarbeiter. Andere Staaten werden dem Beispiel Ungarns folgen. Der unwiderrufliche Beschluß der Staaten, die durch diesen Pakt zusammengeschlossen sind, ist ihr fester Wille *** Schaffung eines wahrhaften und gerechten Friedens. Dieser Entschluß ist unwiderruflich und in der festen Ueberzeu-gung gestellt, daß die militärischen Kraj' te der verbündeten Mächte in ihrer Zusammenarbeit den Frieden in kürzest® Zeit erneuern werden. Ich begrüße noch einmal die Vertret®^ Ungarns und erkläre die Versamnt!,urls’ für geschlossen.« . Um die Mittagsstunde zogen sich * Staatsmänner in die Nebensäle zurüc ’> worauf sich der Audien-zsaal zu leerel begann. . Bald nach 12 Uhr traf der Führer un Reichskanzler im Belvedere ein, un1 gleich nach seiner Ankunft die Unt®r' zeichner des Protokolls v. Ribbentropi Ciano, Kurusu, Czaky und den Ministerpräsidenten Grafen Teleki zu empfang®^ Dem feierlichen Empfang wohnten Gen®^ ralfeldmarschall v. Keitel, Reichspress^ chef Dr. Dietrich, Reichstatthalter Bor mann, Reichsleiter v. Schirach und 1® rende Persönlichkeiten aus der deutschen, italienischen und ungarischen Diploma 1 bei. Der Empfang dauerte bis 12.30 tmf- Um 15.30 Uhr empfing Hitler im tel »Imperial« den ungarischen Ministerpräsidenten Grafen Paul Teleki und d®^ Außenminister Graf Czaky in Anwesenheit des Reichsaußenministers v. Ribbea trop zu einer eineinhalbstündigen Aussprache. Nach dieser Aussprache empünp Hitler noch den italienischen Außenminister Graf Ciano zu einer längeren Besprechung. Budapest, 21. Nov. (United Pr®55' ■ Nach bisherigen Informationen werden die Achsenmächte einen Appell an d> anderen friedliebenden Nationen zum B®1 tritt zum Dreimächtevertrag richten. F* ist anzunehmen, daß diesbezügliche Besprechungen in Bälde mit der Slowakei, mit Rumänien und mit Bulgarien eingeleitet werden. Die Verhandlungen werden entweder gemeinsam oder einzeln geführt werden. J tr g o s 1 a w i ®11 kommt als Partner bei diesen Verhandlungen nicht in Frage. Warum Irland feine Stützpunkte nicht an England Abtritt EINE REDE DES IRISCHEN MINISTERPRÄSIDENTEN DE VALERA Amerikanische Kriegsschiffe sollen englische Gchiffsgeleitzüge begleiten? DIE ENGLISCHE FLOTTE NICHT MEHR AUSREICHEND — WEITERE HUNDERT AMERIKANISCHE ZERSTÖRER FÜR ENGLAND? Lripps riskierte noch einen Versuch in Moskau ES WURDEN ABER MIT WISCHINSKI NUR »LAUFENDE ANGELEGENHEITEN« BESPROCHEN Birmingham schwerer verwüstet als Coventrv Jew 2)orf: Der schlimmste Luftangl iff 5ie.es Krieoes Berlin: Vergeltung für Hamburg, Bremen und Kiel / Nom: Birmingham dem Boden gleichgemächt / London: Der Schaden sehr schlimm, die Zahl der Menschenopfer sehr groß Britische Bomben aus Votödam Berlin, 21. Nov. (Avala—DNB) Das berkommando der Wehrmacht gab ge-1 Ern bekannt: >:,Zur Vergeltung für le britischen Angriffe ^Wohnviertel in Ham ,ürg, Bremen und Kiel fegten in der Nacht am 19. zum 20. Nov. ^arke Kampfverbände ,€r Generalfeldmarsch. esselring und Sperrte le Zentren der briti-s5}ien Rüstungs- und Vorsorguingsindustrie ^0 Birmingham mit omben. In rollenden ^griffen warfen Hun-aerte von Kampfflug-leu@en über 500.000 igranim Bomben «eh daß bei dem zehnstündigen Bom-arde.ment vom Mittwoch über 500 Bom-r Birmingham, das bedeutende Zentrum der englischen Schwerindustrie, dem Erdboden gleichgemacht hätten. Allgemein wird hervorgehoben, daß man die Wir- London, 21. Nov. (Reuter) Wie der Sonderberichterstatter der Reuter-Agentur mitteilt, war der ganznächtliche Angriff der deutschen Luftwaffe auf Birmingham sehr ernsten Charakters. Der Rom, 21. Nov. Einer Meldung des J »Corriere della Sera« aus Sofia zufolge zweifelt man in Kreisen, die der bulgarischen Regierung nahe stehen, nicht im geringsten daran, daß durch die Zusammenkunft des Königs Boris mit Adolf Hitler die Haltung Bulgariens in dem gegenwärtigen Konflikt schon definitiv bestimmt wurde. Bulgarien habe durch den Beitritt zu den Achsenmächten die Intrigen des englischen Premierministers Chur chill durchkreuzt, der Bulgarien auf die Seite Englands habe bringen wollen. Athen, 21. Nov. (Associated Press) Ein Vertreter der griechischen Regierung teilte in der gestrigen Pressekonferenz N e w y o r k, 21. Nov. Die beiden deutschen Schlachtschiffe »T . r p i t z« und »B i s m a r c k« mit einer Tonnage von je 35.000 Tonnen sind nach Meldungen aus Deutschland in Dienst gestellt worden. Schaden ist sehr schlimm, die Zahl der Menschenopfer hingegen aller Wahrschein lichkeit nach sehr groß. Newyork, 21. Nov. Associated Press — Aus London wird berichtet: Deutsche Bomber haben in der Nacht zum 20. d. M. •in einer mächtigen Anzahl — die Berichte sprechen von mindestens 500 Bombern — in wellenartigen, ganznächtlichen Angriffen Birmingham und die- umherliegenden Industriestädte mit Bomben belegt. Der Angriff auf Birmingham ist zumindest so heftig gewesen wie der Angriff auf Coventry, durch den die genannte Stadt vor einigen Tagen zerstört wurde. Berlin, 21. Nov. Ueber den Bericht des OKW hinaus erfahren wir zum deutschen Vergeltungsgroßangriff auf B i r-mingham noch folgende Einzelheiten: tlebereinstimmend wird von allen Besatzungen der Flugzeuge, die am Angriff auf Birmingham terlgenommen haben, berichtet, daß die Wirkung noch größer und durchschlagender war als in Coventry. Schon nach den Bombenwürfen der ersten Wellen war die Stadt taghell erleuchtet von den Flammen riesiger Brände. Die nachfolgenden Flugzeuge konnten bald vom Kanal ab auf jede Richtungsteilung verzichten, da der Brand großen Feuerschein bis in höchste Höhen strahlte und so der einfachste Wegweiser für sie wurde. Die deutschen Angriffe konnten bei guter Sicht und bei geringer Bewölkung durchgeführt werden. den versammelten Journalisten mit, die Regierung habe genaue Informationen dar über erhalten, daß Bulgarien in Kürze gemeinsam mit den Achsenmächten Griechenland an der griechisch-thrazischen Grenze überfallen wolle. Der griechische Generalštab habe mit dieser Möglichkeit gerechnet und daher alle erforderlichen Maßnahmen getroffen, um den Angriff abzuschlagen. Sofia, 21. Nov. Die bulgarischen Blät ter betonen immer mehr das Recht Bulgariens auf den Ausgang zum Aegäischen Meer. So schreibt die Zeitung »S o f i a«, Bulgarien hoffe, daß diese Frage friedlich gelöst werde, damit Bulgarien in die La- Deutschland besitzt neben diesen beiden Großeinheiten noch weitere Schlachtschif fe: »Scharnhorst« und »Gneisenau« zu je 26.500 Tonnen. Ueber 500.000 Kilogramm Bomben jeder Art und aller Kaliber wurden aibge-worfen. Gleichzeitig fielen Tausende von Brandbomben in die Stadt, so daß sich zu der zerstörenden Sprengwirkung noch die alles vernichtende Wirkung des Feuers gesellte. Da sich bald Brandherd mit Brandherd vereinigte, entstanden ausgedehnte Brände. Zwischen diesen Großbränden, die Hallen, Fabriksanlagen, Häu serblociks und schließlich ganze Straßenzüge erfaßten, entstanden unzählige kleine und kleinere Feuer, die zum größeren Teil auch wieder um sich griffen und sich zu größeren Feuersbrünsten vereinigten. Die britische Abwehr durch Flak und Scheinwerfer war stark und ausdauernd, sie hatte jedoch keinen spürbaren Erfolg. Die deutschen Verluste waren äußerst gering, nur 5 Flugzeuge werden vermißt. Birmingham ist eines der wichtigsten Rüstungszentren Englands, das durch seine Eisenverarbeitung und Kraftfahrzeugproduktion besonders bekannt ist. Es beherbergt Fabriken größten Ausmaßes und größter Kapazität, gleichzeitig aber auch Fabriken mittlerer Größe und Kleinbetriebe bis hinunter zu Handwerkerbetrieben und Kleinbetrieben, die in der ganzen Stadt verstreut liegen. Der Großangriff dieser Nacht hat nach Coventry nun auch dieses Herzstück der englischen Rüstungsindustrie gelähmt. Auch dieser vernichtende Schlag gegen die englische Kriegsmaschine war von größtem Erfolg begleitet. Athen rechnet mit bewaffnetem Vorstoss Bulgariens Bulgarien definitiv auf die Se te der Achsenmächte getreten / Ehurchills Intrigenspiel durch nen Deutichland-BesuD des Königs Boris dmchireuzi z Die bulgarische Forderung nach der Aegäiö, dieser „Lunge des bulgarischen Voltes" Die Schlachtschiffe „Tiipitz" und ..Bismarck" in Dienst gestellt BEIDE SCHLACHTSCHIFFE ZU JE 35.000 TONNEN IN DIE KRIEGSFLOTTE EINGEREIHT Auölandjournaliften besichtigen Berl ner Bahnhöfe DIE DURCH LUFTBOMBEN ANGERICHTETEN SCHÄDEN SIND GANZ GERING Berlin, 21. November. (INB) Sonn-r vormittags wurde hier ausländischen irnalisten Gelegenheit geboten, mehre. Bahnhöfe zu besichtigen, von denen - englische Nachrichtendienst behaup-hatte, sie wären durch Bömbenangrit der RAF schwer beschädigt, bezw. teilweise zerstört worden. Die ausländischen Journalisten wurden nach dem Potsdamer-Bahnhof geführt, dann aui den Schlesischen, dessen angebliche Beschädigungen nach der englischen Darstellung die Ursache seien, daß der Zug Molotoffs nicht dort, sondern auf dem Anhalter-Bahnhof ankam. Dann wurde den Journalisten der Bahnhof Putlitz-Straße und schließlich der Lehrter Bahnhof gezeigt. Die ausländischen Journalisten konnten überall die Bahnhofshallen wie die Güterbahnhöfe in Augenschein nehmen. Auch gab man ihnen von erhöhten Punkten aus eine Übersicht über die Gleisanlagen, die sie zum Teil auch abgingen. Man fragte sie, ob sie irgend etwas Besonderes zu sehen wünschten und entsprach solchen Anregungen wunschgemäß. Das Ergebnis dieser Besichtigung war die Feststellung folgender Schäden, die insgesamt bisher an Berliner Bahnhöfen angerichtet wurden: Zwischen der Station Janowitzbrücke und dem Schlesischen Bahnhof wurde bei einem Angriff durch einen Bombenwurf eine Schiene aufgerissen. Der Schaden konnte im Laufe von anderthalb Stunden behoben werden. Beim Bahnhof Putlitz-Straße brach im Laufe des Angriffs infolge des Abwurfs einer Brandbombe in einem Güterschuppen ein Brand aus und beim Westhafen wurde ein kleines Gebäude zerstört. Bei einem Angriffsversuch auf den Lehrter-Bahnhof wurde in der Nähe des Bahnhofs ein Haus von einer Bombe ge versetzt werde, darnach seine Beziehungen zu den Nachbarstaaten auf einer dauernden Grundlage zu regeln. Die »Duma« schreibt, die Aegäis sei die Lunge des bulgarischen Volkes. Bulgarien habe keine abenteuerlichen Absichten. Was Bulgarien fordere, sei dürftig und entspreche dem natürlichen Recht des bul garischen Volkes. Ganz Bulgarien blicke zur Aegäis, wo es hoffentlich sehr bald stehen werde. London, 21. Nov. (Reuter) Bulgarische Kreise in London dementieren die Nachricht, daß sich deutsche Truppen auf bulgarischem Boden befinden sollen. IVtOHAMPTOW KLOSTER CHEUisroao zum 19. Novem- kung dieser zweiten großen Vergeltungsaktion als noch vernichtender anschcn müsse als beim Angriff auf Coventry. Aus Stadt und Umgebung Ntan&or, Donnerstag den 21. November Die alte Nömerguelle fumpfbilöen ö? ERFASSUNG DER STARKEN UNTERIRDISCHEN WASSERADERN FÜR NÜTZLICHE ZWECKE UNTER GLEICHZEITIGER ENTSUMPFUNG DES MOORS VON PRAGERSKO. Wir berichteten unlängst an dieser Stelle über den zufriedenst eilenden Fortgang der Regulierungsarbeiten entlang des Lož-nica-Baches südlich von Slovenska Bistrica, die als Vorbedingung für die später einsetzende gänzliche Trockenlegung des ausgedehnten Moors von Pragersko aufzufassen ist. Beiderseits dieses Baches sowie unweit davon, südlich von Pragersko, erstreckt sich kilometerlang Moorland, daß nur einen ©ehr geringen Nutzen abwirft, da dier Boden infolge Versumpfung unfruchtbar geworden ist. Nach schlechte äugen ? nur zu e. petem übereinstimmenden Ansichten der Fachleute werden viele Millionen notwendig sein, um die überflüssigen Wassermassen abzuleiten und die Rinnsale in Ordnung zu bringen, worauf erst die allmähliche Austrocknung des sumpfigen Bodens einsetzen kann. Durch jahrelange Beobachtung der Gegend und nach gründlicher wissenschaftlicher Forschung der Wasseradern, teilweise auch mit Hilfe der Wünschelrute, tauchte jetzt die Vermutung auf, daß für die Versumpfung des sonst sehr gesunden Bodens in jener Gegend unterirdische Wasserardern verantwortlich gemacht werden müßten, die vor vielen Jahrhunderten aus irgend einem Grunde von ihrer normalen Richtung abgelenkt worden sind und den Boden auf große Strecken durchtränkt haben. Die Beobachtung ergab auch, daß das Moor beständig an Ausdehnung gewinnt, ein Zeichen, daß von irgend woher stets neue Wassermengen zufließen. Denn die Ložnica und die benachbarten Rinnsale führen mit geringen Schwankungen stets dieselbe Wassermenge, die verhältnismäßig wenig die Ufer durchdringt. Wo wäre somit der Störenfried zu suchen? Auf Grund der Ergebnisse der Beobachtung und der Forschungen gelangte man nun zur Ansicht, daß die seinerzeitige römische Wasserleitung in erster Linie die Versumpfung des Bo- dens verschuldet haben muß. Wie noch erinnerlich, haben einige unserer Archäologen mit Universitätsprofessor Dr. S ari a an der Spitze vor zwei Jahren am oberen Draufelde bei Rače Teile der ehemaligen römischen Wasserleitung bloßgelegt, die das alte römische Poe. tovio (die heutige Stadt Ptuj) mit vorzüglichem Bachernwasser versorgt hat. Die ausgegrabenen Tonrohre haben einen Durchmesser von etwa 45 Zentimeter, ein Zeichen, daß eine ziemlich starke Wasserader am Bachernabhang erfaßt und dann unterirdisch etwa 20 Kilometer weit geleitet worden ist. Mit der Zeit ist die Wasserleitung geborsten und das Wasser ergießt sich seidem, durch fast zwei Jahrtausende, unaufhörlich unter die Erddecke. Es wird auch die Ansicht geäußert, daß es sich hier nicht nur um eine einzige Quelle handeln dürfte, sondern wahrscheinlich um mehrere, da die alten Römer, die ja vorzügliche Baumeister waren, als sicherlich mindestens noch eine Reservequelle bereit gehabt haben. Es würde sich sicherlich lohnen, die Angelegenheit näher zu untersuchen und die alte Römerquelle aufzufinden. Durch Ersetzung der Tonrohre durch genügend starke Eisenrohre ließe sich eine vorzügliche H o c h q u eil li le n 1 e i t u n g gewinnen, die die ganze Gegend mit bestem Trinkwasser in genügender Menge versorgen würde. Vielleicht käme die Instandsetzung der alten römischen Wasser leitung auch für Maribor in Frage, das ja unbedingt eine neue Wasserquelle ausfindig machen muß, da die bisherige Wasserleitung schon an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit angelangt ist. Vor allem würde aber die Ablenkung der unterirdischen Wasserader bzw. ihre Ausnützung zur Austrocknung des Moores von Pragersko stark beitragen und wahrscheinlich überhaupt ermöglichen. Wird der Störenfried beseitigt, dann wird das Moorland mit der Zeit von selbst austrocknen. Sicherlich aber müßte auch Menschenhand dabei im Spiele sein, etwa durch gutdurchdachte Drainagen, die den Wasserabfluß beschleunigen würden. getroffen. Es handelt sich, wie sich die Journalisten überzeugen konnten, in all diesen Fällen um sehr geringfügige Schäden, die in keinem Fall den Bahnbetrieb lähmen können. Nach dieser Besichtigungsahrt sprach der Befehlshaber der Berliner ^.uftverei-digung Generaloberst Weise zu den Journalisten: Es sei nicht deutsche Soldaten, art, den Gegner gering zu achten oder zu schmähen. »Wir wollen gern anerkennen«, so führte er aus, »daß der Engländer weite Strecken über deutsches Land tapfer geflogen ist.« Aber solche Angriffe genügen nicht, um Deutschland zu schwächen. Im übrigen setze die Luftverteidigung alles daran, die ohnehin geringen englischen Erfolge noch weiter zu vermindern. Deutsch-italienische Generalflabsbesprechungen In Innsbruck fanden dieser Tage Generalstabsbesprechungen zwischen dem Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generalfeldmarschall Keitel, und dem italienischen Generalstabschef, Marschall Ba-dogKo, statt. — Unser Bild: Marschall Badoglio schreitet bei seiner Ankunft in Innsbruck in Begleitung von Generalfeldmarschall Keitel die Front der Ehrenkompagnie ab. Drei Zagreber Juden wegen Kettenhandels und Preistreiberei verhaftet Zagreb, 21. Nov. Die Zagreber Polizei hat den Manufaktur-Großhändler Ludwig Präger, ferner den Inhaber der Konfektion »Lord« Aladar Fleischmann und den Inhaber des Stoffmagazins »Haritex«, Bela B ü c h 1 e r, wegen Kettenhandels und Preistreiberei in Haft genommen. Ein vierter Jude namens Abra ham L ö w y ist zwecks Konfinierung wegen Preistreiberei nach Donji Lapac eskortiert wordee. Die Wiener Frühjahrsmesse 1941 wird in der Zeit vom 9. bis 16. März abgehalten werden. Die Messe wird vor allem im Zeichen der Land-, Forst- und Molkereiwirtschaft stehen und in engster Zusammenarbeit mit dem Reichsnährstand gestaltet werden. Das Angebot der Ausstellerfirmen wird vor allem auf die Bedürfnisse des Südostens abgestimmt sein und Produktionsgüter für die mittel- und südosteuropäische Landwirtschaft umfassen. Es wird ein starker Bauernbesuch aus dem Reich und den Südoststaaten erwartet. Außerdem wird wiederum die gesamte Automobilindustrie des Reiches und des Protektorates sowie die wichtige Kraftfahrzeugbestandteil- und -Zubehörindustrie die Wiener Frühjahrsmesse 1941 zu einem großen Exportangebot benutzen. Die Mustermesse wird wiederum die Wiener Note tragen und darüber hinaus einen Überblick über das deutsche Schaffen auf dem Gebiete der Mode, des Kunsthandwerkes und der Geschmacksindustrie geben. Die Textilgruppe wird erweitert werden. Dem wachsenden Raumbedarf der Wiener Messe wird durch Neubauten Rechnung getragen werden. Die neuen Alarmsirenen Die gestrigen Versuche auf Lautstärke zufriedenstellend Gestern kurz nach halb 11 "Uhr vormittags wurden in Maribor die drei neuen elektrischen Sirenen ausprobiert, um sich davon zu überzeugen, ob sie genug stark sind. Die Stadtverwaltung hat aus Deutschland drei neue Sirenen bestellt, für die starke Elektromotore die nötige Pressluft liefern. Die drei Alarmsirenen sind am Dache der Banatssparkasse in der Slovenska ulica, des neuen Gebäudes d. Eisenbahner-Anschaffungsgenossenschaft in der Cafova ulica und der Knabenvolksschule in der Ruška cesta provisorisch montiert. Besondere Kommissionen, bestehend aus Vertretern des Stadtmagistrats und der Militärbehörde, kontrollierten von verschiedenen Punkten der Stadt längere Zeit die einzeln und zusammen ertönenden Sirenen und gelangten zur Ueberzeugung, dass drei Stück dieser Alarmsignaleinrichtungen für Maribor vollauf genügen und dass auch ihr Standort gut gewählt erscheint. Das Alarmgeheul wurde auch in der Umgebung der Stadt gut gehört. Die Sirenen werden jetzt auf den Dächern der erwähnten drei Gebäude endgiltig montiert werden. Sie erhalten noch Reservemotore für den Fall, dass die Stromleitung aus Fala ausser Betrieb gesetzt werden sollte. Erster Gang auf Skiern Von Lisa Nickel. Mein Freund Hubert wollte mir schnell das Skilaufen beibringen und so stellte er mich einfach auf die Bretter und sagte: Lauf los! Das tat ich auch, und schon lag ich im nächsten, tiefen, schön mit Schnee gefülltem Graben. Kopf nach unten, sehr weich, sehr nett und nur die Skier ragten heraus. Dann drehte ich mich um und begann den wilden Kampf mit den langen Brettern, die heimtückisch das Gleichgewichtsver-hältnis meines Körpers mit der Erde umgestoßen hatten. »Und das nächste Mal,« so sagte mein Freund Hubert, »das nächste Mal nach hinten fallen lassen, sonst gibts einen anständigen Nasenstüber, wenn du nochmals auf die Nase fällst, das ist gefährlich!« Schön, dachte ich und rutschte mit Todesverachtung einen steilen Hang hinab, warum nicht, lieber bliebe ich natürlich stehn. Aber es ging ganz gut. Vorschriftsmäßig den Körper vorgebeugt, lose in den Kniegelenken hockend, so fuhr ich zu Tal. Vorsichtiges Abstoppen verhinderte allzuschnelle Fahrt. Ach, ich war stolz, glücklich, ich frohlockte. Ja, ich fühlte mich... Aber da zerstörte ein kleiner, harmloser Maulwurfhaufen restlos meine kühnen Träume von Meisterschaft und Sprungschanzen! Ich wankte und suchte vergebens Ha bei den Stöcken. Im Gegenteil, die greU liehen Dinger kamen mir nur zwischen die Beine. Die Balance war absolut futsb Es drohte der Sturz nach vorn. Das wa_r ich mich heldenmütig nach rückwärts *n den Schnee. Es war glanzvoll. Ich rutsc te in unverminderter Schnelligkeit, ü«®1 da ich ohne Knöchelbruch die Füße ®c“ ausstrecken konnte, saß ich auf den Bre' tern, die natürlich weitersausten. , Ein Drahtzaun winkte. Stacheldrah ■ Dahinter war ein Bauernhaus, ein Häuse, so gemütlich und nett, und zwischen Haus und Zaun rauchte ein frischer Misthaufe11-Hübsch breit und rund, gerade passen für mich. Ich näherte mich dem Zaun, welche5 Glück! Der Draht war in meiner Flugrich' tung gerissen, die Bahn frei für alles Tiic tige. Und siegreich landete ich im schonen, warmen Mist Das war mein erster Gang auf "C Skiern. Und ich muß gestehen, er ereignisreich genug. Selbst Hubert äu$ serte anerkennende Worte... Neue Verordnung über den Münzgeldverkehr Der Ministerrat hat eine Verordnung über Abänderung der früheren M«1**1-nung betreffs Prägung und Umlauf vCv Münzgeld erlassen. Durch die neue V* Ordnung wird Art. 3 der bisherigen abge' ändert und lautet nunmehr: . , »Der Finanzminister wird ermächtig’ Silbergeld von 50 und 25 Din im Gesa®' wert von 1300 Mill. Din prägen zu *aS' sen, und zwar: , 1. 16 Millionen Stück zu 50 Din 1 Werte von 800 Mill. Din. 2. 25 Millionen Stück zu 20 Dm im samtwerte von 500 Mill. Din.« Nach der bisherigen Verordnung konnten 50 Dinar-Münzen nur bis zu 500 M1 ' Din in Umlauf gesetzt werden und 20 Münzen nur bis zu einem Betrag v0 3000 Mill. Din. schweren Verletzung, die er während * Arbeit in der Schachthalle erlitten hat -ist gestern der Flerschhauermeister J0® Mocnilk im Alter von kaum 35 Jah‘re^ gestorben. Sein tragischer Tod hat übe all, wo man ihn kannte, größtes Mit'61 ausgelöst. R. i. p.! m Den Bund fürs Leben schlo886^ in Pirot der Sanitätsleutnant Nik° Glišič und Frl. Maria Klavžar. Hausbesitzerstochter aus Maribor. "1 gratulieren! m Eine grosse Gutenbcrg-Feier bereiten die Mariborer Buchdrucker v° > die am 7. Dezember im Maribor« Theater im Rahmen der heurigen bjv Jahr-Feier des Begründers des Bu« druckes stattfinden wird. in Die erste Frau besieht die Musterprüfung im Uhrmachergewcrb * Vor der Prüfungskommission der Ha® delskammer in Ljubljana legte di«s« Tage die Uhrmacher- und Juwelier Tochter Vida Smolej aus Jeseni die Meisterprüfung erfolgreich ab da Smolej ist die erste Frau im Staa > die den Meistertitel in diesem Gewe befach erworben hat. m SIomšek-Feier in der Domkirch- Anlässlich des 140. Geburtstages «« ersten Mariborer Bischofs Dr. Ant° Martin Slomšek findet Monta-g> den 25. d. um 20 Uhr in der Dom- l ; Stadtpfarrkirche eine Gedächtnis!«® statt. Die Feier beginnt mit einem KV chenkonzert des Slow. Gesangverein«^ „Maribor“. Um 21 Uhr wird Fürstin schof Dr. Ivan Josef Tomažič c®1^ Gedenkrede halten. Anschliessend f°*^ ein Gebet für die Beatifizierung Slo® seks und ein Hymnus. m Aerztlicher Vortragsabend. Fr«1 t a g, den 22. d. um 18 Uhr findet ® der internen Abteilung des Al lg«®® neu Krankenhauses ein Wissenschaft® eher Diskussionsabend statt, in desse Rahmen Primarius Dr. Stane Lut®®1 Obdu fit dp klärt Todesursache Jenny Stichler starb infolge innerer Verblutung *nen Vortrag über die Bluttransfusion n der internen Medizin und bei ope-ajiven Eingriffen sowie über die Regelung des Blutspenderdienstes halten 'Irr, und kaum jemand sprach vom r*ege, höchstens mal von dem Flieger-.arm der vergangenen Nacht. Man hat •Hamburg gelegentlich Fliegeralarm, aber die Engländer ziehen vor, in der Dünnheit kurz vor Mitternacht zu kommen, meistens dauert der Alarm eine Stun-e- Von Ergebnissen ist nicht viel zu seh-Die Stadt hat selbstverständlich ihre mgabwehr in Ordnung. Deshalb nimmt die Bevölkerung die Lage mit völliger mihe auf sich: sie geht planmäßig in Luftschutzräumc, wenn die Sirene er-kehrt ebenso ruhig aus ihnen zu-Gak, wenn die Gefahr vorüber ist, und .Ie tägliche Arbeit wird mit dem dem Hamburger angeborenen Fleiß und Genauigkeit weiter geführt. -— Arbeit, ja 77 ganz Deutschland arbeitet, nicht nur mr den heutigen Tag, sondern für das eUe, welches kommt. Hamburgs Zentrum sieht genau so aus, "'e es bisher ausgesehen hat, lächelnd Und schön in Sonnenschein. Trotz des 8roßen Verkehrs laden nach wie vor die Ahonen Promenaden rund um die Alster Nnd die großen Parks zu Besuchen ein. her es muß zugegeben werden, daß sich *n den Außenbezirken der Stadt große eränderungen zugetragen haben. Ein Besucher, der mehrere Jahre nicht in Ham-UrS gewesen ist, beobachtet mit Erstaunen den Neubau von Tausenden und Aber Tausenden von neuen Wohnungen — moderne und zweckmäßige Häuser mit Zweiter Dreizimmerwohnungen, mit großen Grünflächen, hellen Höfen, Waschküchen und allem Komfort. Die neue Generation soll gesund und schön wohnen. Es werden große Ansprüche an ihre Arbeitskraft gestellt, aber dafür soll sie als Entgelt ihren berichtigten Anteil an den Vorteilen des Lebens haben. Es wird gearbeitet, und es wird gebaut und augenblicklich sind z. B. 3000 dänische Arbeiter in der Stadt und in ihrer Umgebung beschäftigt. Sie haben ihren guten Taglohn, und die deutschen Behörden haben dafür gesorgt, daß die Familie zu Hause in Dänemark regelmäßig jede Woche pünktlich ihren angemessenen Anteil von der Lohntüte bekommt. Man wird mich als Ausländer natürlich fragen, ob ich in Hamburg nicht den Krieg, zu spüren bekommen habe. — Trotz mdKrtägigen Aufenthaltes kann ich nur sagen: Man merkt nur wenig von dem Krieg außer der Verdunkelung uncj dem nächtlichen Luftalarm! Wir machten eine Rundfahrt durch die Stadt, teils nach einem festgelegten Programm teils auf eigene Faust. An einer winzigen Stelle sahen wir den Einschlag einer Bombe, die ein altes Haus getroffen hatte, aber sonst sahen wir gar nichts. Wir besuchten auch die großen Fabriken und Werften im Hafen und unternahmen eine umfassende Inspektionsfahrt mit einem kleinem Dampfer. Uefoerall herrschte Leben und Tätigkeit, natürlich nicht so, wie in den Tagen des Friedens mit Hamburgs großen Ueberseeverkehr, aber trotz dem erstaunlich rege. Norwegische und schwedische, dänische und finnische Flaggen wehen auf Schiffen, die löschten und luden. Schiffe aus Drontheim lagen am Kaii, und die norwegischen Kapitäne, mit denen wir sprachen, hatten nur gutes zu berichten. Auf der langen Fahrt durch den ganzen großen Hamburger Hafen haben wir nichts von den von englischer Seite so oft betonten Bombeneinschlägen bc merkt. Vielleicht sind sie anderswo und weiter von der Stadt entfernt zu finden. Wie gesagt, zwölf Journalisten konnten nichts entdecken, u. die norwegischen Kapitäne hatten während ihrer Fahrten nach und vom Hamburg nichts erlebt, was den fortgesetzten Warenaustausch zwischen dem Norden und der größten Hafenstadt Deutschlands hindern könnte. Denselben friedlichen Eindruck bekamen wir in den Vorstädten und darunter auch bei Hagenbeck, wo die Tiere .aus allen Weltgegenoen trotz des Krieges u. der Rationisierung ihr ruhiges Leben inmitten Blumenpracht und buntfarbigen Herbstlaub verleben. Der heilige Vogel der Azteken Der Zoologische Garten von Chicago beherbergt drei Exemplare einer überaus seltenen Vogelart. Es sind ein Männchen und zwei Weibchen des »Quetzals«, eines wunderschönen gefiederten Vogels, der vor einigen Jahren auf dem Gebiet der mittelamerikanischen Republik Honduras neu entdeckt worden war. Der Fang der Vögel hatte seinerzeit in den Vereinigten Staaten so großes Interesse erregt, daß eine wissenschaftliche Expedition zur Erforschung der mittelamerikanischen Vogelwelt entsandt wurde. Heute erfährt man, daß diese Ornithologen im Nordwesten Guatemalas an d. Abhängen des Vulkans Tajumulco, in 2000 Meter Höhe, ziemlich große Schwärme dieser Vögel entdeckt haben. Historisch ist bezeugt, daß der Quetzal zur Zeit der Azteken als heiliger Vogel galt. Die Bezeichnung Quetzal ist hergeleitet von jenem sagenhaften Aztekenherrscher gleichen Namens, der in Mexiko das Aztekenreich gegründet hat. Alle kulturellen Überlieferungen des Aztekenvolkes gingen auf den König Quetzal zurück. Die Federn des Quetzal bildeten den Kopfschmuck der aztekischen Herrscher und Großen. Den- noch waren die Vögel »atbu«. Denn es war bei Todesstrafe verboten, einen Quetzal zu erlegen. Sie durften nur lebend eingefangen werden, damit man ihnen die Schwanzfedern ausreißen konnte. Darauf mußten sie unverzüglich fliegen gelassen werden. Der erste Saltomortale. Die Geschichte des Saltomortale, dieses Glanzstücks der Akrobatik, reicht etwa ein viertel Jahrtausend zurück. Der erste Akrobat, dem die Ausführung eines regelrechten Saltomortale gelang, war der Italiener Arcangelo Tuccaro, ein Sohn des rauhen Berglandes der Abruzzen. Er selbst verfaßte in Form von drei platonischen Dialogen ein dickleibiges, 1590 veröffentlichtes Werk, das den langen Titel trägt: »Drei Dialoge über die Kunst des Tanzens und Voltigierens in der Luft, mit Bildern, die der vollkommenen Demonstration und Kenntnis besagter Kunst dienen.« Leuchtkäfer entwickelt absolut stärkste Leuchtkraft Wien, November. Deutsche Wissenschaftler haben festgestellt, daß der Leuchtkäfer, dieses kleine Würmchen, das in milden Sommernächten sein gleich förmiges Licht ausstrahlt, an Leuchtkraft sowohl das Gaslicht wie auch die elektrische Glühbirne übertrifft. Beide, sowohl die Gasflamme wie die Glühbirne, strahlen nicht restlos Leuchtkraft aus. Die Gasflamme erzeugt nur 3% Licht, die elektrische Glühbirne 10%. Demgegenüber entwickelt der kleine Leuchtkäfer keinerlei Nebenerzeugnisse, sondern ist vollkommene Leuchtkraft. Bilsltorselmu b. Finansijski glasnik. Verlag in Beograd, Avalska 6. Im Jahresbezug 150 Dinar. Der Inhalt des Novemberheftes bietet eine interessante Lektüre für jeden Wirtschaftler, Juristen und überhaupt für jeden, der im Finanzfach tätig ist. Außer Abhandlungen über das Finanzwesen finden wir auch die neuen Finanzgesetze u. Finanzverordnungen, versehen mit Anmerkungen Und vorzüglichen Kommentaren. b. Gradjevinski vjesnik. Die Oktobernummer veröffentlicht einige Aufsätze über die Dynamik der verschiedenartigen Bomben und den bautechnischen Luftschutz sowie über die Chemie des Zements und Betons. Außerdem Kurz- und Vereinsnachrichten und eine Literaturschau. Verlag in Zagreb, Kumičičeva 2. Im Jahresbezug 120 Dinar. b. Mode und Heim. Verlag Vobach & Co., Leipzig. Heftpreis 50 Pfg. Eine reiche Auswahl von Winterdirndeln und Strickkleidung, Modelle für große Oberweiten, Küchenrezepte, praktische Anweisungen für Küche und Haus, ein guter unterhaltender Teil und eine Kinderseite. b. Geschäftserfahrung. Die beiden Oktoberausgaben der »Geschäftserfahrung« befassen sich mit allen Fragen der Leistungssteigerung in Betrieb und Büro, der allgemeinen Geschäftsführung, des Vertriebes, der Werbung usw. Da unberechnete Probehefte ernsthaften Interessenten jederzeit zur Verfügung stehen, kann sich der Kaufmann leicht selbst davon überzeugen, daß in dieser Zeitschrift ein wirklich wertvolles Hilfsmittel für alle Teile der Betriebsführung vorliegt. Zu beziehen durch den Verlag Forkel, Stuttgart—0, Pfizerstraße 20. Einmarsch der Bulgaren in die Dobrudscha Meinet Anzeiger ! Dein« ▲oselgsn koet^n 60 Par» pre Wert, Io der Rubrik „Konrespoadeo»“ 1 Dinar -Dl# Ineerateneteuer l» Dinar bU 40 Worte, • Dinar für fröuare Anselgen) wtri »eaonder» berechne« — Die Mlndeestaxe für eine kleine Aneetge betrügt 10 Dinar -Wr die Zusendung von chiffrierten Briefe» Ist eine Gebühr von 10 Dinar en erle taoulierung« waltung. 9218-11 Angebote unter »In- die Verw. 9217-1 DANKSAGUNG Herzlichen Dank für die schönen Kranz-und Biumenspenden, sowie für die zahlreiche Beteiligung am Leichenbegängnisse meines nunmehr verewigten Manneä, des Herrn Stefan Šoje Narednik vodnik i. P. und Angestellten der Firma A. Westen Besonderen Dank dem Herrn Dr. Riha, den Herren Ingenieuren und Beamten, den geehrten Damen und der Arbeiterschaft der Firma A. Westen, sowie dem löblichen Platzkommando in Celje für die Beistellung des militärischen Kondukts. Celje, am 21. November 1940. GRETE ŠOJC im Namen aller Verwandten. WEISSE KARTOFFELN za Din 140.— pro 100 kg und weiße Kartoffeln. Schneeflocke zu Din 170.— pro 100 kg, Kalkstaub zu Din 26.— pro 100 kg sowie echten Honig verkauft Kmetijska drnž-ba Melje, Tel. 20-83 9008-4 SPEISEZIMMERTEPPICH und Klubgarnitur verkauft Magazineur Meljska 29. MAUERZIEGEL Haus 15x4 m zum abtragen samt Ziegel, Fenster, Türen etc. billig zu verkaufen. Cell, Betnavska c. 4. 9228-4 KANZLEIPRAKTIKANTIN slowenisch-deutsch, in Ptuj oder Umgebung wohnhaft, wird gesucht. Anzufragen: G. Pichler, Ptuj. 9174-8 LEHRMÄDCHEN aus gutem Hause wird für Mieder nähen aufgenommen. J. Kocmut, Meljska I. Btt vetmieien LOKAL zu vermieten. 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November nachmittags um 3 (15) Uhr von der Leichenhalle in Pobrežje auf den Magdalenenfriedhof statt. Wir empfehlen ihn für das Gebet! Maribor, Gornja Radgona, 20. November 1940. HILDA, Gattin JOŽEK, Sohn Familien MOČNIK, HRASTELJ, KOKOLJ, PFLANZL AdduHQ, Mm-P Mam! Ab Freitag, den 22. bis einschließlich Mittwoch, den 27. November der neueste deutsche Spitzenfilm der Tobis daton Itenck Aojt PJefiina dee ftnuen /VrV¥ w Darsteller: Baron Trenck.......................Hans Alber« Kaiserin Maria Theresia .... Käthe Dorsch Prinzessin Dreinarstein .... Sybille Schmitz Harun Baschi.......................Oskar Sima Ein Film ganz großen Stils mit einem flotten Tempo, Spannung und Ueberraschungen. * Die bunte Handlung führt uns an den österreichischen Hof, zeigt uns eine fesselnde Episode aus dem abenteuerlichen Leben des wilden Kriegsgesellen und Frauenlieblings. Zündende Musik, der feurige Czardas, der schmissige Pandurenmarsch, prunkvolle phantastische Ausstattung u. meisterhafte schauspielerische Leistungen entfesseln allgemeine Begeisterung. Uiuis fskAßu&de - Uiua fcsk&nu&dß f Telefon 25-29 WIR BITTEN DIE KARTEN IM VORVERKAUF ZU BESORGEN! Iris uor čer Ehe Roman von GERT ROTHBERG Urheber-Rechtsschutz durch Verlag Oskar Meister, Werdau I. Sa. 57 Tante: Monika war wirklich ganz aufgelöst vor Schmerz. Sie fiel dem ergriffe-iert Mädchen weinend um den Hals. »Wer hätte das gedacht, daß du ihn itiri nicht mehr zu sehen bekämest! Ach )ott, warum mußte er nur so schnell terben? Es war ein so geruhsames und chönes Leben Hier bei uns in Wildenhaien und er hatte sich so sehr auf deine feimkehr gefreut —« Mit Augen, die blind vor jäh hervor-uellenden Tränen waren, folgte Iris der "ante in die Halle, wo der alte Herr auf-;ebahrt lag. Ein friedvolles Lächeln chien über dem lieben, vertrauten Antitz zu liegen. Iris streichelte sanft die lande des Toten, der ihr soviel bedeutet atte. Dann kamen die nächsten Tage mit all hren Aufregungen, doch schließlich war mch das vorbei. Onkel August ruhte drü-ien in der Familiengruft der Hoyms auf lein Dorffriedhof von Hoym. Iris hatte in dieser Zeit den Inspektor tur einige Male vorübergehend gesehen. Vtn Tage der Beerdigung hatte er ihr die fand gedrückt, wie es viele andere in lerkömmlicher Weise auch taten E' aber latte dabei über sie hinweggesehen, sie '.atte es erbittert und wehen Herzens ge-•pürt. Und jetzt, da sie ihn wieder zu Ge-;ieht bekommen, da er so nahe neben ihr xar, lebte jäh der alte Schmerz wieder n ihrem Herzen auf. Sie liebte ihn noch immer — ja, mehr denn je. Aber zwischen ihnen beiden standen ihre törichten Worte von damals und sein trotziger Stolz, seine armselige Vergangenheit von niemandem antasten zu lassen ... Acht Tage nach der Beerdigung überreichte ihr Tante Monika einen Brief. Iris nahm schweigend den Brief entgegen und Tante Monika verließ wieder das Zimmer. Zögernd öffnete Iris das Schreiben. Es ist ein eigenes Gefühl, Worte zu lesen, die uns jemand aus dem Jenseits zu-ri'ff . . . Des Mädchens Hände zitterten ein wenig. Es las die mühsam zu Papier gebrachten Zeilen: »Liebes Irismädel, es will m;r fast so scheinen, als sei es nun so weit mit mir. Ich fühle es zwar schon lange, aber ich habe nichts gesagt — wozu denn auch. Ich bin bereit. Mich tröstet das Bewußtsein, immer meine Pflicht — und nicht zuletzt auch Dir gegenüber — erfüllt zu haben, da wird der alte Herrgott es schon nicht zu bös mit mir meinen. Nur schmerzt es mich sehr, daß ich nun Dich, mein herzliebes Mädel, nicht mehr werde sehen können vor meinem Tode. Aber ich mag nicht, daß man Dich benachrichtigt und Dich dort aufschreckt, wo Du Dich doch gewiß recht wohl fühlst. Und wie steh ich da, wenn Du Hals über Kopf kommst — und ich sitze inzwischen schon längst wieder bei einer Pulle Rotspon und verdrücke gerade ’ne kalte Platte! Nun aber Spaß beiseite, mein Mädel. Ich habe nur noch einen Wunsch in diesem Leben und den möchte ich Dir jetzt sagen — auf diesem Lager, das vielleicht mein Totenbett wird. Ich habe Klaus Overbeck in diesem Jahre liebge-wonnen wie einen eigenen Sohn und 1 ich möchte von Herzen, daß der brave Junge für immer in Wildenhagen bleibt als Dein Mann! Dann weiß ich, Du bist in guten, redlichen Händen, und ich kann ruhig schlafen, denn dann wird Dir so schnell nichts Übels widerfahren. Dann kann auch keiner mehr anpirschen, der es nur auf Dein Erbe abgesehen hat. So einer vielleicht wie der Henner Tet-tenhan, dem ja nun doch noch eine gute liebe Frau ins Garn gegangen ist. Wenn auch er und seine tüchtige Mama sich schwer geirrt haben: in dieser Ehe gibt es nämlich für sie nichts zu bestimmen und das ist, wenn ich mir solch ein Urteil anmaßen darf, gut so. Und Iris las weiter: So ein Freier wie der Henner Tet-tenhan aber kann sich Dir noch alle Tage einmal nähern. Davor will ich Dich bewahren. Sei dem Klaus Overbeck eine gute Frau. Du wirst sehen, er verdient es. Er hat es mir in die Hand hinein versprochen, daß er hier in Hoym und Wildenhagen bleibt, bis Du selber ihn fortschickst. Tue es niemals, heirate ihn, dann hast Du Deinem alten Onkel das schönste Geschenk gemacht, denn dann weiß er Dich, Gut Hoym UN das alte schöne Wilden hagen in 8U-ter Hut. Nicht wahr, ich kann mich doch aU Dich verlassen? Ich mache die Augen zu und setlt Dich in den Arm dieses braven Man-nes geschmiegt, Kinder spielen uw euch, tollen und lachen — und 'c lege mich langsam zurück >n. !e Kissen, restlos glücklich und ffie. erfüllt, denn mein Lebenswerk lS getan und es ist in eine ferne Zu kunft reich gesegnet... Lebe wohl, mein liebes, liebes Ma del, noch in meiner letzten Stund denke ich Deiner und segne Dich. Dein getreuer alter Onkel August Iris stand ergriffen auf. Sie preßte de>' Brief an die Lippen, und ein Schluchze saß ihr in der Kehle. »Onkel August, ich kann mich 'lun doch nicht anbieten. Und, du wC'.^J]1 nicht — er vergibt mir meine töricht Worte niemals«, flüsterte sie ratlos. Erregt lief sie hin und her, um den inneren Aufruhr zu beschwichtigen, den sie die mahnenden Zeilen des ach s wohlmeinenden Onkels versetzt hatten. Schließlich faßte sie sich und überlas de Brief noch einmal in aller Ruhe. Er hat ja Onkel lediglich versprochen, mich hier nicht im Stiche zu lassen, ste te sie fürs erste insgeheim befriedigt fe§ > Er wird also als Inspektor bleiben, solam ge ich das will. (Fortsetzung folgt.) Chefredakteur und für die Redaktion verantwortlich: UDO KASPER. — Druck der verantwortlich Direktor STANKO DE 1 LI. „Mariborska tiskarna' in Maribor. — A. — Beirre wohnhaft in Maribor Für den Herausgeber und den Druck