Vereinigt e La iß achcr Zcilunq. bedruckt mit Edlen von Klemmayer'schen Schriften. " ' '"^ .......,.,.»«. , ». , -—-M««»»»»— D i cnstag den 21. May 1816. ^ n n l a u d. L a i k a ch. ^m ^9-^cscs um balb 12 Nhr Vormittags langten Ee. k. f. Maj. hier an, und fuhren geraden Wegs nach dem Bischofshofc, wo das Quartter für ^öchsidicsclbcn bereitet war, und wo sammtlicke Civil - sowohl als Militär < Behörden , dcr höbe sldel, nebst der Geistlichkeit zu Höchst^ero Empfang bereit stunden. Bcy dcr E nfcibrt in die Stadt, paradierte das scbö'-,e bürgerliche Corps auf dem Leutchen platze, ein Bataillon des Marauis von Lusigna»u;chen Infanterie - Reaiments mtt der auserlesenen schöl.cn Musikbande, auf dem reuen Markte, und aufdcmHauptsätze das zweyte Baraillon gedachten N-. giments. Eü-.c unzählige Menae Volks" von allen Standen, das zu diesem glücklichen tzireigniß aus nahen nnd entfernten Geaenden pnammensirömte, begleitete den vielgeliebt n Landesv^ter unter anhaltendem laut erschallenden ^ubcl durch dle ganze Stadt , mri, von allen Fenstern wei,e Tüch r ^htten wodurch das Frauenzimmer d e l N^l Freude äusserte. Mit einem Wo^e,e^ als wenn auch der Unglücklichst/Ühe7d"n Anblick dieses besten dcr Ersten sein Elend vergesse, lim blos dcn Empfindungen seines Herzens ^aum zu lassen, und Millionen greudenthranen flössen aus Liebe und An-dangKchkett zu ihrem Monarchen von dcn wdcrn Bewohnern Laibachs, lU'er das un^ schatzbare Gluck, das ihnen zu Theil wurde. Wien. Dcr erste May war eiu Tag wichtiger Er-etglnsse fur Salzburg, wclcher in den Annalen Iuvavia's unvergeßlich bleiben wird , denn an selben lst die feyerliche Besitzergreifung der neulich gemeldeten, an Oesterreich abgetre-teilen Lander und Gebiethe vor sich gegangen. Ocherceichischer Seits wurde zur Uebernahme der geheime Rath Freyh. v. Hingenau, und von Seife Baierns, dcr k. Kämmerer, Gras v. Prepsing zur Nebergabe beauftragt. Dlese Fcy^l,chfeit gefchab unter den lebhaftesten Aeusserungen der Freude und dcr Zufric^ dcnheit dcr Einwohner. Der Tag, an wcl-, chcm Se. f. k. Maj. die Landeshuldigun^ aufl'ebmen werden, wird erst nachträglich festgefetzt. Dle bisbcr in Oesicrrcichi^chcu Besitze gestanden«« Gebiethe auf dem linken und rechten Rheinufer sind dagegen am ncm-Nchen.Tage an Bayern abgetreten worden. Se. k. k. Maj. haben am 6. Trieft verlassen , um sich über Eapo d'Isiria nach Pi-sano, am 9. nach Mon'ona, am 10. nach RoviZno, am 11. nach Pola, am ,2. nach Pisano, und am i3. nach Fiume zu begeben. Von hier begeben Sie sich am 17. nach'Adelsberg , von wo sie das Gestatt zn Postraneg, dann am i^> Idria besuchen werden, und an: 59. in Laibach bestimmt eintreffen. (W.Z.) Ausland. Deutschland Die großen Ereignisse der verflossenen Jahre baben sich zum Theil auch in der deutschen Sprache verewigt. So sagt man z. B. in einigen Gegenden Deutschlands: ,,im Kreml „sitzen" , anstatt, sich in einer unangenehm men kitzlichen Lage bcnnden; „es kosackt", anstatt, es spuckt, es ist unsicher. Eben sl> beißt es ,,in der Katzbach baden, oder aus der Plciße trinken", so viel als, sich einen schlimmen Handel znzichen , in eine verzweifelte Lage gerathen u. s. w. (G. Z.) Am Vormittage des 28. Aprils wurde zu München in Gegenwart des Kronprinzen mir angcmcssncr Zeycrlichkcitder Grundstein zu dcm grossen Gebäude gelegt, welches derselbe in der Marimilians - Vorstadt am Kö-ntgsplatze anffübrcn läßt, undfin die Aufstellung seiner reichen Antikensammlung bestimmt hat. Der Französische Graf Noger Ducos, welcher Kraft der Verordnung vom 2/,. Julius Franfrcich verließ, kam auf seinem Wege nach Oesterreich beym Ulm durch einen Sprung aus dem Wagen, an dem dlc Pferde scheu geworden waren, um das ^cbcn» Mebrcre Französische Zeitungen meldeten, daß seine beträchtlichen Habschalten unter gerichtliches Siege! geleg/worden. Die Stuttgarter Hofzcimng vom 2,5 Aprill enthalt in Bezug hicraufFolgcndcs: N.r sind , zu Entfernung möglicher Mißdeutung der in Französischen Blattern enthaltenen Nachricht, daß die Barschaft und Edelsteine, welche der an den Folgen cincr schweren Verwundung , die er durch einen Cprung aus feinem Wagen, «an welchem die Pferde scheu wurden, erbat-ten , zu Ulm verstorbene Graf Noger-Ducos bey sich hatte, untcr gerichtliches Siegel gelegt worden seyen, zu erklären ermächtigt, daß diese Anordnung einzig und allein zur SlchersteUung der dicßfalligcn Ansprüche der Hinterbliebenen des verung ücktcn Grafen, welche derselbe in Frankreich zurückge- lassen bat, von her Illsiizsiclle getroffen worden sey. (W. Z ) Ocffentlicke Blatter baben eine rühmliche Erwäduui'g darvn c>ct!'an , daß der verdienst-voUe k. k. Hofralf» Herr v. Handel die verderblichen Hazc,,rd-'picle in Dssenbach verboth, sobald cr durch eine glaubwürdige " nklage Kenntniß davon cr'uelt. Diese Verfügung ist in dcr Nabe clncr bevölkerten und reichen Stadt, wie Frankfurt, wo die Versuchung zu elncm Vergeben, bey einer leidenschaftlichen Jugend, l'o leicht zum Vergehe» wird, eine sroßc Wohlthat. Dies? Verfügung machte einen sehr angeneb-men Eindruck auf den Senat von Frankfurt welcher folgendes Schreiben an denk. k Hof räch und Geacralkommistnr Herr v. Hans. del, erließ. Enr. Hoblwohlgeborn, verdankt der Senat der freyen Stadt Frankfurt verbindlichst da's durch gefällige Note vom 19. dieses bekannt gemacht Verboth der Hazard-spielein dem Fürstcnthum Mnbnrg; er würdigt nach seinem vollen Wertb.die Woblbat, dadurch ci^cn Ncbel gesteuert zu wissen, des« jedem Dache schrieen die Verlassenen nach Rettung. Bis zum 26. März waren allein in Milenz über 200 Stück Vieh ertrunken. Die anhaltende Kalte macht das Elend grenzenlos. Taglich sieht man von hier aus mitten in den Wasserfluthen Flammen auflodern, indem die Menschen, von Kalte erstarrt, auf den Boden ihrer Wohnungen durch angemachtes Feuer sich zu wärmen suchen. Ma-ricnburg hat bey diesem Unglücke getban, ^ was uur immer möglich ist. (K. Z ) Italien. ^ Die Florentiner Zeitung vom 27. ?>pril ! liefert nachstehende, bey dem Gesandten Sr. : Großbrittannischcn Maj zu Florenz, Lord - Vurgh^rs, eingegangene Urkunde: l „Erklärung Sr Hoheit Mahmud Baschas e Bey von Tunis , der wohlverwahrten Stadt t und dem Wohnsitz dcr Glückseligkeit, unter- - zeichnet und geschlossen mtt dem sehr ebren-1 wertben Baron Edurd Ermoutb , Großkreuz 5 des Militär - Ordens vom Bade, tonigl. Gvoßbritannischer Admiral von der blauen sswqge, und Oberbefehlshaber dcr Eskadre Cr, Maj. des Königs von Großbritannien im mittelländischen Meere. In Betracht des grossenInterresscs, welch>.'sSe.Hoh. der^inz-Negcnt von England bczcugr, um der^kla-verey der Christen ei» Ende zu machen, erklart Se, Hoheit der Bcy von Tunis zum Beweis seines aufrichtigen Wunsches, die zwischen ihm und Großbritannien bestehenden freundschaftlichen Verhältnisse aufrecht zu erhalten, und zum Zeichen seiner friedlichen Gesinnungen, und seiner bohen Achtung ge-ßen die Europäischen Machte, mit welchen er insgesammt einen dauerhaften Frieden zu begründen wünscht, daß im Falle eines künfti: gen Krieges mit irgend einer dieserMächtc welchen Gottverbüten wolle,keiner dcr von beyden Seilen gemachten Gefangenen mehr inSkla-vcrey geworfen, sondern mit aller Menschlichkeit und als Kriegsgefangener, bis zu ei-licr regelmassigen Auswechslung, nach der in ahnlichen Fällen in Europa üblichen Ver-fahrungsart behandelt, und beyden»Schlüsse der Feindseligkeiten alle Kriegsgefangenen eline Nanzion in ihr Vaterland zurückgeschickt werden sollen Ausgefertigt und in doppelter Abschrift im Pallast dclBardo bcn Tunis, i« Gegenwart des allmächtigen Gottes, am 17 April 5es Jahres Christi i5i6, oder am 19. des Mondes Iumcd.AneN imIahre 1231, dee Hedschira." (Siegel des Beys.) (Unterschrift des Ad-wirals Etmouth.) Zn Neapel begab sich am 18. April der Französische Bothschafter in ftyerlichcm Zuge nach dem königl Pallasie, und überreichte der Prinzessin das Gemählde des Herzogs von Bcrry , in einer auf 70,000Dukaten geschätzten Einfassung von Brillanten. Niederlande. Die Könginn der Niederlande ist am 20. AprM mit der Prinzessinn Marianne und einem kleinen Gefolge aus dem Haag nach Kassel abgereist, wo'sie einige Zeit bey ihrer Schwester der Kur-Prinzessinn von Hessen zubringen, und dann die Reise nach Berlin fortsetzen wird, um daselbst den Prinzen von Oranien mit dessen Gemahlinn, von Petersburg zu erwarten. Der König und der Prinz Friedrich begleiteten die Königinn bis nach dem Scblo^e koo, und kabrten dann wiedcö nach dem Haag zurück. (W. Z.) Am ,7. Avrill gingen zu Brüssel die Pferde mit einem, aus dergrünen Alle kommenden, Wagen in dcr neuen Strasse mit solche? Gewalt durch , daß man die schrecklichsten Un-glücküfalle befürchtete. In dem Wagen befanden sich der Graf d'Aury und Hr. dc t'Sarclacs, von einem Kutscher gcfübrt. Auf dem Münzplatze entschloß sich Hr. d'Aurn vor Schrecken zu dem verzweifelten Schritt, ans dem Wagen zu springen; er brach sicy einen Arm auf die schrecklichste Weise, und ward am Kopfe verletzt. In der Hlitte der Tridlechraße blieben die Rlder des Wagens an einem anderen schwer beladencn Wagen hängen und zerbrachen. Hr. dc t' Sarclaes, welcher bis dabin mitgeschleppt worden, kam wunderbarer Welse mit einer leichten Verwundung, am Kopfe davm,. Dsiou war sehr heftig, das Haus, vor welchem sie geschab, wurde stark beschädigt; ein Stück der Bombe wurde weit wez in einen Garten geschleudert. Eine Frau , die einen großen Korb voll Eier auf dem Kopfe trug, crschrack