Nr. 1«7. Pränumeiationöprcii!: I»i Comptoir liaii^j. fl. ll, l'iU»j. fl. 5.50. Für bic Zi!st^:»!!,i ins H.ni« halbj. 5»lr, Mit l?r Post ss<,nzi.-si.i.''>, h>i!dj.si.7.5'<>. Mittwoch, 10. Mai ^«scrtiousgebilhr bis IN Zeilen : imal Lo lr., 2m. «U lr., ^m. I st.; jonst P>. Zeile im. L lr., ^m. «lr., 3m. U> lv. ». s. w. InscNiouöstciiipcl i^dctü». :1fi!>ium dcr l. k. Finanzdircctiun hat dem Einnehmer des Ncbcnzollamtcs in Pontafcl, Anton Petan, eine AmtSofficialsstcllc beim Hanptzollamtc in Laibach verliehen. Nichtamtlicher Theil. 4. Verzeichn iß jener Beträge, welche von dcr Präsioialscction des k. k. Ministcriums des Ncnßcrn für das unler dem höchsten Protectorate Sr. k. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Ludwig Victor in Wien zu errichtende Tcgctthoff - Denkm al übernommen wurden: 1'. t. Hcrr L. P. 5 fl.; Sc. Excellenz p. t. Herr k. k. geheimer Rath, dann Hof- nnd Ministerialrath im l. k. Atinistcrium des Aeußcrn, R'oger Freiherr v. Alocn-burg 100 ft.; 1». t. Hcrr Johann Licbig 1000 fl.; V- t. Hcrr Benedict Freiherr v. Worms 1000 ft.; dcr k- und k. außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am k. württcmbergischen Hofe, Herr Otto Freiherr v. WaltcrSkirchcn 100 fl. Summe 2205 fl. Weitcrc Beiträge werden in dcr Präsidinlscction bcs k. f. Ministeriums des Acußern, Hcrrengasse Nr. 7, ün 2. Stock, Departement I, vom Director, taiscrl, ^ctth Anton Ludwig Seidl übernommen, quittirt und 'N dcr „Wiener Zcituug" und den öffentlichen Blättern kundgemacht. ^Politische Uebersicht Laibach, 8. Mai. In Wiener Blättern findet man den Text einer «Denkschrift dcr sloucnischcn Landgemeinden Steicr-Nlarks" an die Minister des Innern, des Cultus und Unterrichts und dcr Justiz. Es wird in diesem Memoirc bie „trostlose Lage" der slovenischcn Nationalität in Steicrmark geschildert und, „da die Gewährung der allbekannten Forderungen, wie z. B. die Vereinigung der slovcnischen Länder zu einem Vcrwaltungsgebict :c., vor-lnufig nicht zu erreichen fei," wenigstens die Errichtung einer slovenischen Statthalterei-Exftositur, Errichtung cincS kissenen Obcrlandcsgcrichts, Erhebung der slovenischen Sprache zur Amtssprache :c. verlangt. Ein Artikel des „I. dc St. Petersburg" stellt Verachtungen über die Lage Oesterreichs an und louimt zu folgendem Schlüsse: „Die Verfassungsparlei sucht in ihren Organen die Möglichkeit des Rücktrittes des Cabinets Hohcnwart "Urchschimmern zu lassen. Damit wären aber die Wir- ren noch immer nicht gelöst. Der Rcichsrath bildet in seiner jetzigen Zusammensetzung nicht die mindeste regierungsfähige Majorität und tcin Cabinet, wenn es auch zu ncncn Mahlen schreiten werde, könnte mit Sicherheit darauf rechnen, aus den Ncnwahlcn eine gleichartigere Versammlung hervorgchcn zu scheu. Selbst die Kammer, welche sich um das Eabiuct Oiskra mit entschiedener Majorität schaarte, sah dieselbe allmälig durch die Op-Position der Czcchen nud durch den Rücktritt dcr Polen und Slovcnen dahinschwinden. Die deutsche Partei mit ihren Ccntralisations-Idccn ist zur parlamentarischen Regierung cbeuso ungecignet, als es bisher die ihr gegenüberstehenden Partcic:! dcr anderen Nationalitäten sind. Die deutsche Partei nennt sich auch die „coustitutioncllc," weil die Constitution ihr Werk ist, sie will dieselbe in keinem ihr nachthciligeu Sinne abändern lassen, um ihr Ucbergewicht nicht zu verlieren; sie hat aber nicht das parlamentarische Temperament, um zur rechten Zeit den opponircndcn Fraclioncn Couc>ssioncn zu machen, sie hat auch bis jetzt k.inc ciuzigc dcr letzteren mit sich versöhnen können, aus diesem Grunde ist die Opposition der Deutschen gegen das Ministerium eine cbcnso pessimistische und negative als diejenige, die sie den Czcchcn zum Vor-wurfc machen. Von 1807 bis 1870 hatte die deutsche Partei die Macht ganz uneingeschränkt in Händen, sie hat aber nichts zur Versöhnung dcr Gcistcr gethan und wenn sie hcnte wieder zur Regierung gelangte, so würde sie sich wahrscheinlich wieder auf Zwangsmaßrcgclu werfen, die doch während ihrcr dreijährigen Herrschaft zu nichts geführt habcn. Die Orgaue und die Retmcr dic-scr Partei wenigstens haben biö jetzt nichts gesagt, welches nur im Entferntesten eiucm VcrsöhmmgS-Programmc auf Grundlage wechselseitiger Concessionen gleichen winde." no stelle sich die Situation in Oesterreich, unparteiisch betrachtet, dar; was daraus noch entstehen könne, sei das Geheimniß der Zukunft." In P c st versammelten sich gestern 600 strilcndc Schnei dcrgescllcn vor dem RcichstagSgcbäudc, u.n eine Petition, muthmaßlich wcgcn Freilassung dcr verhafteten Kameraden, durch cine Masfcndcpntalion zu überreichen. Sie wurden jedoch von 50 Trabanten mit scharfgeladenen Gcwchrcn zurückgewiesen, trieben sich abcr in dcr Nähe des Landhauses umher. Ihr Verhalten war übrigens ruhig. Die gestern erlassene, uns bereits telegraphisch signa lisu'tc Proclamation dcr Versailler Regie-ruuq an die Pariser beleuchtet den Tcrrorismus der Parifcr Commune uud stellt ciucn erneuerten Angriff fcitens der Dcutschcu in Aussicht, falls der Aufstand nicht unterdrückt wird. Die Proclamation verspricht die Schonung des Lebens allen Aufständischen, wclchc die Waffen niederlegen, sowie Unterstützung der bedürftigen Arbeiter, kündigt den bevorstehenden Angriff auf die Enceinte an und verspricht, Paris nicht zu vom-bardircn, sondern nur ein Thor zu erstürmen und die Verheerungen auf den angegriffenen Punkt zu bcschriw-kcu. Dic Regierung wisse, heißt cs in der Proclamation, die Pariser werden sich den die Enceinte überschreiten^ den Soldaten anschließen. Schließlich werden dic zahlreichen Anhänger in Paris aufgefordert, zur Verhütung noch weiteren Unglückes die Thore zu öffnen uud fo den Angriff überflüssig zu machen. Wir dürfen also entscheidenden Nachrichten entgegensehen, wcnu nämlich die Thore vor dieser Pafticrbombc aufspringe». Aus Fr autfürt liegen noch keine thatfüchlichc Nachrichten über das Ergebniß der Friede nsconfc -rcnz vor. Eine .Berliner Correspoudenz des „Frankfurter Journals" glaubt, daß man Frankreich bedeutende Erleichterungen gewähren wolle. „Niemand macht sich ein Hehl daraus," heißt cs darin, „daß die fünf Mil» liardcn so, wie die Friedens-Präliminarien dics feststellen, allerdings kaum aufzubringen sind. ES handelt sich um die Beschaffung einer Summe, welche nicht cxi-stirt. Man hat zu hoch gegriffen. Wenn Frankreich zu bewegen ist, die Hälfte innerhalb dcr nächsten zwei Jahre bar zu entrichten und wenn hiefür genügende Bürgschaften geleistet werden, so gehört cinc Vcrringc^ rung der Kriegsentschädigung zu den Möglichkeiten. Uns kommt nach Lage dcr Dinge viel darauf an, so rasch wie möglich unsere. Truppen aus Frankreich ganz herausziehen zu können, und cs ist alfo für die Vcrsailler Staatsmänncr ctwaS zu erreichen, wenn sie im Stande sind, mit cincm guten finanziellen Expose Bismarck zu nllvonircn, und wenn sie vermögen, entgegen der ursprünglichen Abmachung, die erste Abzahlung in Bar zu verdoppeln." Dagegen schreibt dcr Berliner officiösc Correspondent dcr „Brcslaucr Ztg.": „In Versailles sind englische, holländische und französische Bankiers zur unvcr-wciltcn Negociirung eincr bcocutcuocn Anleihe zusammengetreten. Dcr letztere Umstand allein dürfte schon genügen, um all das zu widerlegen, was von französischer Seitc über die Unmöglichkeit gesagt wurde, dic finanziellen Stiftulationcn dcr Friedens-Präliminarien zu erfüllen. Es sei hier nur darauf hingedeutet, daß wir über die Propusitioncn der in Versailles versammelten Geldmänner unterrichtet sind. Wir wissen, daß cs der Regierung in Versailles trotz der Pariser Krisis, wenn anch mit größeren Opfcrn, möglich gemacht wird, cinc Anleihe voll 2'/,^ Milliarden aufzunehmen. Es ist bckannt, daß sich der dcutsche Geldmarkt gegen die Theil-uahmc an dem Geschäfte nicht verschließt, und es wäre erklärlich, wenn dic deutsche Regierung ihre Repräsentanten bei dcr Brüsseler Confcrcnz über die Crcditfähig-keit Frankreichs instrnirt und den Versaillcru davon Nachricht gcgebcn hätte." Die neue Verwandtschaft des englischen KöuigslMlscs. . Die Vermälung dcr Prinzessin Louise von Eng-^b mit dem Marquis von Lorne, ältcstcm Sohne ,^ Herzogs von Argyll, hat den englischen Zeitungen h "r so reichen Stoff geliefert, daß sic mit ihm noch ^,"^' mehrere Wochen nach dem großen Hofercigniß, , 'Hl fertig geworden sind. Wir erfuhren durch den end-^" Klatsch mit Freuden, daß die Königin Victoria c!' der Trauung dieser Tochter die Trauer, die sie feit ^rcn „in ihren Gcmal trägt, abgelegt und zum ersten N> ein Familiencrcigniß mit den frohen Gefühlen einer ^'^r gefeiert hat. Was noch von der Kleiderpracht c^. Hofes und seiner Gäste, von dem Ccremonicl des bc,-^ ""b von den gnten Dingen des HochzeitesscnS z, ""Uct wurde, lassen wir auf sich beruhen, um von der !m '^ zu erzählen, in die eine Tochter i,cs HauscS h^ - sen, daö an Stolz mit dcn ältesten Dynastien ^rl, hineingeheiratet hat. dcs l, herzogliche Familie Argyll stcht au der Spitze lieb? "Mm Clans dcr Campbell. Die Hochländer Nt'« <^" Uisprung dcS Hauses auf cincn Neffen Fion-dei, O "'N der Fcnicr, nnd von diesem auf Arthur, stau "^ dcr Tafelrunde, zurückzuführen. Diese Ab-der, "" '^ ^'"sc. glaubwürdig, als eine Menge an-Unil )^m, dic man von liornchmen Häusern in ""f gesetzt hat, zum Beispiel die von der Vctter- schaft der Herzoge von Montmorency mit der Jungfrau Maria, oder die von den Urkunden des Hauses Croix, die ein nachschwimmender Diener dem Vater Noah über« reicht hat und die auf diese Weise gerettet worden sind, oder die von dem eigenen Boote, in dem die fchottifchen MacnabS groß und klein dcr Sündfluth ohne Schadcn für Lcbeu und Gcfuudhcit beigewohnt haben. So wie die Campbells aus dcn Nebeln, mit denen man ihre» Ursprung umhüllt hat, -auf die hcllcn Fcloer der wirklichen Geschichte hcrauötrclen, erscheinen sie als die Todfeinde dcr Macdougalls, Lords von Lonie, ihrer Nachbarn auf dcr andern Scite des Loch Awc. Was die Familie ctwa an Nachiucisen üdcr frühcre Zeiten besaß, ging verloren, als Küiug Eduard 1. von Schottland alle Stammbäumc und Adelsurkundcu, deren er habhaft werden konnte, wegnehmen ließ nud ins Feuer warf. Sir Colin Campbell von Loch Awe war das crstc bcdcuteude Mitglied dcr Familie. Äls König Hako von Norwegen im Jahre 126Z mit hmidettscchzig Schissen in den Firth von Lorne einlief, brachte der tapfere Campbell cinc solche Schaar von Hochscholtcu zusammen, daß dic fremden Seeräuber eine schwere Niederlage erlitten nnd das Wiederkommen vergaßen. Er wurde dafür zum Rittcr gcfchlagcn und erwarb sich als Anhänger Robcr Bruce's weitere Bclohmmgen. Die Macdougalls, die alten Feinde der Campbells, hatten gegen dcn Vults-hclden Bruce Partei genommen. Beim Siege des Königs wurden sie dafür bestraft und aller ilM Ländcreicn vcr-lnstil, erklärt. Bei dcr Vertheiluna, derselben fiel auf die Campbells dcr Löwcuaulhcil. Sir Colin selbst hatte leinen Gcnuß davon, da cr l^!,)4 in einem Gefechte mit dem Lord von Lorne, dem Häuptling dcr Macdaugalls, erschlagen wurde. Ein von dem heutigen Herzog von Argyll errichteter Obelisk bezeichnet auf dem allen Kirchhof von Kilchrcnan die Stelle, wo der Gründer des Hauses von seinen Waffengefährteu begraben worden ist. Nach ihm nennt sich jeder Aclteste dcr Familie: Mac Cailcan Mor, Sohn des großm Colin. Durch eine Corruption ist daraus Mac Collum More geworden. Diese falsche Bezeichnung, die „Sohn des großen Mal-^ colm" bedeutet, ist von dcr Familie adoptirt worden uud !wird sogar von Schriftstellern wie Walter Scott und ^ Macaulay gebraucht. ! Der crstc Nachfolger ColinS wurde ein großer Günstling Robert Bruce's und heiratete dessen Schwester Marie. Durch dicscs Ehcbüudniß vermehrten sich Einfluß und Reichthum dcS Hauses, für dessen Erbeu dieses Beispiel nicht verloren war.. Durch tlu^e Heiraten wurden sie Barone und Grafen und vcrfchafftcn sich auf diesem Wege auch die sämmtlichen Güter dcr Macdougalls. Sie nahmen von ihren alten Feinden, deren Besitzungen ihnen jetzt gehörten, den Titel dcr Lords von Lornc an nud lcglcu sich auch das Wappen dcr Macdougalls bei. Es ist eine Galeere und soll die Abstammung dcr Lords von Lornc von den alten norwegischen Scckönigen aw deuten. Sir CoUu Camftdell, dcr dicsc Hciral mit der Erbtochtcr des Hauses Macdougall schloß, war dcr crslc Graf von Argyll. Einer scincr Nachkommen trat zum protestantischen Glauben über und dessen Sohn verschwägerte die Campbells wieder mit cincm KünigShause, indem cr Lady Joan Stuart, die Schwester dcr Königin Maria, heiratete. >.Wärc>, aus dieser Ehe Kinder hervorgegangen," sa^ Playfair, „sc, winde das Haus Argyll nach dcr Ab- 776 Das Begleitschreiben der katholischen A c t i o n spa r tci in Vaicrn zu der an das Kultusministerium abgegebenen Adresse au den König gegen das Unfehlbarlcitsdogma weist zunächst darauf hin, daß die Adresse bis jetzt schon mehr denn 12.000 Unterschriften zählt, und zwar von Männern aus allen Lebcnskreiscn, und hebt sodann hervor, wie der Minister des Innern am 9. August 1870 die Erzbischöfe warnte, das Un-fehlbartcitSdogma ohne die vorherige, verfassungsmäßig nöthige Genehmigung des Königs zu verkünden. „Trotzdem", heißt es weiter, „haben die Bischöfe dks Landes, dieser Warnung Hohn sprechend, die neue Lehre verkündet. DaS Ministerium erkennt in dem neuen Glaubenssätze eine wesentliche Alteration der Bcziehun« gen zwischen Staat und Kirche und eine Gefahr für die Politischen und socialen Grundlagen des Staates; öffentlich von der Kanzel herab wird immer dringender zur Annahme der Lehre aufgefordert, welche die Regierung des Königs als eine Gefahr für die politischen und socialen Grundlagen des Staates erklärte. Uns sind zahl° reiche Berichte über frevelhafte Auflehnungen gegen die Staatsregicrung zugekommen; Spott und Schande stellen Prediger von der Kanzel herab denen in Aussicht, die sich nicht unterworfen haben, feierliche Verfluchung und ehrloses Bcgrübniß. Es ist bekannt, daß wenige Wochen, nachdem die StaatSregicrung die Verkündigung der neuen Lehre verboten hatte, Döllinger, ein Mann, der seine Gegner an Geist, Wissen und Gottesfurcht unermeßbar überragt, in den Bann gethan wurde, weil er seiner religiösen Ueberzeugung treu und ein guter Staatsbürger geblieben. Der Erzbischof von Bamberg, welcher bis vor kurzem sich der staatlichen Ordnung zu fügen schien, hat trotz der Warnung des Königs am verflossenen Sonntag die Verkündigung der ncnen Lehre geschehen lassen." Das Schreiben schließt: „Tief bekümmert für die Freiheit unserer Gewissen, für den Frieden in unserem Hause und in unserem Lande, wenden wir uns an Eure Majestät mit der wiederholten und noch dringlicher gewordenen Bitte, Eure Majestät möge den Gesetzesverletzungen und Uebergriffen einer Partei, die einer in Rom dominirenden politischen Macht gehorcht, ein Ziel setzen; möge Eure Majestät sich auch an die Spitze des geistigen Kampfes gegen watschen Ucbermuth und wälschc Unwissenheit stellen, wie Enre Majestät der Erste waren, der in dem weltlichen Kampfe gegen den Rcichsfeind die Fahne erhoben hat." Es wird versichert, der italienische Mini» st er des Aenßcrn, ViSconti»Vcnosta, hab? an die im Auslande accreditirten Gesandten eine Eircnlar-Depesche gerichtet, worin er sich über die Beleidigungen beschwert, welche Italien von den in letzterer Zeit vom Papste empfangenen Deputationen aus England, Oesterreich, Vaiern und Belgien zugefügt wurdeu. Zur Erläuterung ist der Text der PinS IX. von diesen Deftu-tationen überreichten Adressen beigefügt. Die Predilbahn und die Vervollständigung des osterr. Eisenbahnnetzes. Zum Zwecke der Vervollständigung der Projecte der Arlbergbahn, der Prcdilbahn, der salzbnrgischen Gebirgsbahn, der Pyhrnbahn, der istriancr und dalmatinischen Bahn beansprucht die Regierung außcr dem im Staatsvoranschlage 1871 präliminirtcn Betrage von 200.000 st. noch eine Nachtragsforderung von 60.000 fl. vom Parlamente. Die Sache ist für den österreichischen Verkehr zu wichtig, um nicht eingehender besprochen zu werden. Die Eisenbahnen, um deren Ausführung es sich hicbei handelt, sind aus uoltSwilNischastlichcli wie aus politischen und mililänscheil o^ünceu als unaufschieblich zu betrachte». Diese Ganten gehören vermöge der in ihnen begriffenen Hcmptobjccte, wie insbesondere der großen Tunnels durch den Arllierg und Predil, tech« nisch zu den schwierigsten Problemen der heutigen In« gcnieurkunst; ökonomisch lassen die Kostenvoran« schlüge der vorhandenen Projcctc es sehr wiwschenswerth erscheinen, daß die Banausführung auf eine minder kostspielige Basis gestellt werde, nnd nach beiden Richtungen hin tritt an die Staatsrcgicrnng die Nothwendigkeit heran, die bestehenden Projcctc genau zu überprüfen, da» mit die in Frage stehenden Bahnen mit ganz besonderer Gründlichkeit, Vollständigkeit und mit Berücksichtigung der besonderen volkswirlhschaftlichcn Zustände ausgeführt werden. Diese Vorarbeiten nehmen übrigens eine solche Zeit in Anspruch, daß ohne die geringste reelle Verzögerung die Entscheidung auf Grundlage völlig reifer Projectc dem Anfange der nächsten Reichsrathsscssion vorbehalten werden kann. Die Linien, welche durch Staatsorgane der technischen Prüfung unterzogen werden sollen, rcpräscntircn eine LängcnauSdchnung von 170 Meilen, nämlich: Mcilcn 1. Arlbcrgbahn: Innsbruck-Landcck-Blndenz . 20 2. Salzburgisch c GebirgS- und Pyhrn-Vahn: u. Hauptlinie Rottemnann-Bischofshofen-Kundl 31 l>. Zweigbahn Bischosshofen-Hallcin .... 4 c. Pyhrnbahn Rottenmann-Wels.....15 3. Südliche Fortsetzung der Kronprinz-Rudolfbahn : a. Predilbahn Tarois-Görz°Tricst .... 20 d. Allernatiolinie Bischoslack-Trieft nebst Varianten ............20 4. Istrinner Bahn: a. Hauptlinic Divazza-Pola.......19 d. Zweigbahn Confanaro-Rovigno .... 3 5. Dalmatin ische Bahn: k. Hauptlinie Spalato-Kliin......19 d. Zweigbahnen Staftlco, Trau, Klana, Scbe- nico und Knin-Zara.......19 WaS die unmittelbare Wichtigkeit der einzelnen Linien betrifft, so muß bcmerlt werden, daß die A r l-bc r g bahn bestimmt ist, eine directe Schicnei'verbindung des Kronlandcs Vorarlberg mit Tirol und dem Innern der Monarchie durchwegs auf österreichischem Gebiete herzustellen und der Brenncrbahn den zur Erfüllung ihrer Vcrlehrsaufgabe unentbehrlichen Anschluß gegen Westen bis zum Aodcnsee und an die Schweizerbahnen zu gewähren. Diese Linie bietet dem Reiche wie dem betreffenden Lande wichtige commcrziclle und politische Vortheile und wird zugleich durch den Bau dieser Bahn ein wichtiges Zwischenglied jener großen Verkehrslinie geschaffen, welche die Schweiz und die Bodcnseeländer durchwegs nbcr österreichisches Gebiet auf directem und kürzestem Wege mit den österreichischen Häfen des adria-tischm McercS, sowie mit dem Bahnnetze der Balkanhalbinsel zu verbinden berufen ist. Achnliche Gesichtspunkte lassen auch die Ausführung der salzbnrgischen Gebirgsbahn als sehr wün° schcnswerth erscheinen. Außerdem wird die salzburgischc Bahn einschließlich der von Bischofshofen nach Hallein zum Anschlüsse an die Salzburg-Hallcincr Bahn herzustellenden Zwcigvcrbindung den wohlthätigsten Einfluß auf die Hebung der Produclionsverha'ltnisse des oberen Ennsthales und des salzburgischen Gebirgslandes aus- üben, wie denn auch die Eisenbahnlinie von Rottcn-mann über den Pyhrn nach Wels vorzugsweise be< stimmt ist, der im traurigen Rückgänge befindlichen Eisenindustrie der berührten oberösterreichischen Bezirke neue Lebenskraft zuzuwenden. Eine der bedeutsamsten Fragen auf dem Gebiete der österreichischen Eiseubahnpolitik bildet ferner der Ausbau der Krouprinz Rudolfsbahn in südlicher Richtung. Soll dcr diesem Unternehmen zu Grunde liegende Gc-danke: eine neue directe und unabhängige Bahnverbili' dung dcr innerösterreichischen Alpenländcr mit Italien nnd dem adriatischcn Meere herzustellen und dadurch einen möglichst vorthcilhaftcnAbsatzwcg für die Erzeugnisse dcr steierischen und lärntncrischcn Eisenindustrie zu schasfc», seine Verwirklichung finden, so stellt sich die Fortsetzung auf dem kürzesten Wege nach Trieft als ein Ziel von höchster Wichtigkeit dar. Bei den Bahnen, welche Istricn nnd Dalma-' tien durchziehen sollen, sprmat die vollswirthschaftliche und politische Nothwendigkeit der produceiuen Entwicte-lung bisher zurückgebliebener Kroiilünocr, ihrer innigen Verbindnng mit dem Gcsamnttrcichc, so wie der Hebung ihres CulturzustandeS von selbst ins Angc. Die Anlage von Eisenbahnen, deren weiterer Anschluß durch das Gebiet dcr Militärgrenzc an das inländische Vahnsystem dann früher oder später erfolgen muß, wird zugleich ganz wesentlich dazu beitragen, das Gefühl der Zusammengehörigkeit in der Bevölkerung zn stärken und die Erhaltung dieses wichtigen Küstenlandes für die Gcsammtmonarchie gcgcnübcr etwaiger feindlicher Bestrebungen zu sichern, und dieses Ziel durch productive Auslagen zu erreichen, verdient somit von den gesetzgebenden Factoren im vollen Maße beachtet und gewürdigt zu werden. Der Bürgerkrieg in Frankreich. In englischen Blättern vom 4. d. findet sich eine Reihe von telegraphischen Berichten, welche anf die Ereignisse in Paris Bezug haben. Wir theilen hiemit einige derselben mit. Den „Daily News" wird gemeldet: Paris. Mittwoch Abends. Die Commune hat heute einen Ballon mit Zeitungen aufgehen lassen, um ihre Neuigkeiten über ganz Frankreich zu verbreiten. Aber da lein Wind war, verunglückte der Plan; jetzt wird zugegeben, daß die Commune die Position von Moulineaux nicht wieder-genommcn hat, wie dies gestern behauptet wurde. In Neuilly soll Dombrowski gestcru ciucn kleinen Vortheil errungen haben. In Paris sind Versuche mit Torpedos gemacht worden, und vor jedem dcr Forts im Südcn ist eine Anzahl von ihnen gelegt lmvdcn.' Nachdem die Seine gestiegen, sind die Kanonenboote nunmehr im Stande, weiter stromabwärts zn gehen. Gestern warfen dieselben Bomben in das Boulogncr Wäldchen. Fort Issy ist heute den ganzen Tag über bombardirt worden, und ganze Wagenladungen voll Todter wurden durch die Porte Ivry nach Paris zurückgebracht. Rosstl stürzte heute vom Pferde, doch ist die Sache nicht gc' fährlich. Seit seinem Amtsantritte hat das Kriegs Ministerium ein weit geschäftsmäßiges Aeußcres. Das Klicgsministerium fagt, die militärische Situation habc sich bedeutend gebessert. Versailles, Mittwoch. Die Einschließung vott Fort Issy kann jetzt als vollständig angeschen werden. Die Genictrupftcu näherten sich der Festung gestern Abends bis auf huudert Ellen. Heute Abends ist eine große Anzahl Mannschaften von Versailles gegen Paris danlung Jakob's II. auf den englischen Thron gelangt sein." Die Familie war jetzt unter dem ganzen schottischen Adel die mächtigste geworden. „Eine eigenthümliche Ge» wandthcit," sagt Macaulay, „eine eigenthümliche Ucbcr-zcugungstraft dcr Rede, eine eigenthümliche Nichtbeachtung aller Versprechungen und Verträge schrieb man dem gefiirchtcten Gefchlecht mit Recht oder mit Unrecht zu. «Schön und falsch wie ein Campbell," wurde sprüchwörtlich. Als die Revolution über England lam, bewahrten drei Hänptlinge des gcfürchtcten und falschen Geschlechts nach einander eine unerschütterliche Ueberzcugungstreue und zwei von ihnen bestiegen für die Sache, der sie sich geweiht hatten, das Blutgerüst. Archibald Argyll, von Karl I. zum Marquis erhoben, schloß sich im Bürgerkriege dem Parlamente an nnd wurde nach dcr Restauration des Hochverraths angeklagt und enthauptet (27tcn Mai 1601), obgleich er vethencrn konnte, daß er von jeglicher Mitschuld am Tode des Königs Karl frei sei. Die Güter, die man dem Hingerichteten genommen hatte, wurden dem Sohne zurückgegeben, doch bald genug regte sich auch gegen diesen der Haß von Feinden. Im Parlament von Edinburgh wurde beantragt, daß man jeden neuen Beamten oder Würdenträger einen Eid, daß er dem protestantischen Glauben angehöre, schwören lassen solle. Nur Prinzen von Geblüt sollten nicht zu schwö» rcn brauchen, und als Argyll dagegen sprach, wnrde er wegen Majestätsoerbrechen verhaftet und zum Tode ver« urtheilt. Als Page verkleidet, entkam Argyll im Gefolge einer Dame nach England und ging von da nach Friesland. In dieser entlegenen holländischen Provinz hatte sein Vater ein kleines Gnt gekauft, um in unruhigen Zeiten einen Zufluchtsort zu haben. Graf Archibald lebte hier so still, daß man längere Zeit nicht wußte, wo er sei. Die englischen Unzufriedenen fanden ihn endlich auf und gewannen ihn für ihren Plan, den Herzog von Mon> mouth auf den Thron zn setzen. In Amsterdam fanden nun Zusammenkünfte statt und machten die englische Regierung aufmerksam. Jakob 11. verlangte von der Republik die Ausweisung Argyll's. „Von allen lebenden Menschen," sagte er dem holländischen Gesandten, „hat dieser Gurgclabschncider die meisten Mittel, mir zu schaden, und von allen Ländern ist Holland dasjenige, von wo aus am besten ein Krieg gegen mich geführt werden kann." Die klugen Holländer kannten ein Mittel, besser als Ausweisung, Argyll unschädlich zu machen. Sie umgaben ihn mit Verräthern oder Spionen und meldeten jede Entdecknng nach London. Als der Graf im 1.1685 sich einschiffte, wnrdc sein Fahrzeug von einem Boot umkreist, in dem er Männer mit Fernröhren bemerkte. Daß er in seiner Heimat angemeldet sei, bewiesen ihm die Kriegsschiffe und Trup-pen, die er an den znr Landung passendsten Stellen fand. In seiner eigenen Grafschaft waren Vorkehrungen getroffen, ihn zurückzutreiben, und mehrere feste Plätze, darunter sein Schloß Inverary, in der Gewalt feindlicher Clans. Er verlor den Muth darum nicht und rief feine Camftells auf alle hochländische Weise znm Kampfe. Ein aus Ebenholz geschnitztes Kreuz, in Flammen gesetzt uud mit den, Blut einer Ziege gelöscht, wurde von Hütte zu Hütte getragen. Achtzehnhundert Campclls sammelten sich auf der Landenge von Tarbic um ihren Häuptling. Sein Plan, Inverary zu überrumpeln, wurde von den übrigen Führern verworfen. Unter Debatten ni'd Zänkereien verfloß eine kostbare Zeit und das Vertrauen war schon dahin, als man endlich gegen Glasgow aus' brach. Auf diefem Marsche lam eine Nacht, in dcr das kleine Hcer, über Haidcn und dnrch Moore ziehend, dcn rechten Weg verlor und verrathen zu fein glaubte. Eine große Anzahl entfloh im Dunkel, den Rest entließ ArgY" und suchte über den Clyde zu entkommen. Eine Fnh^ war von Milizen bewacht, die gegen den als Bauer vc^ kleideten Flüchtling Verdacht schöpften. Ein Mann, Nnd-dcll genannt, legte zuerst Hand an den Grafen. UN« feinen Gegnern zu entkommen, sprang Argyll ins Wass"'' Er machte dadurch seine einzigen Waffen, zwei TasclM Pistolen, unbrauchbar uud wurde gefangen. Länger als ein Jahrhundert durfte lein Mann mit dem Naw^ Ruddcll unter den Campbells erscheinen. Acsnchtc "^ mand aus dcr Familie einen Markt in Argyleshirc, I mußte er einen anderen Namen annehmen. , Der Haß sättigte sich an dem Gefangenen na" Herzenslust. Für die Grahams war sein Tod ein Fc^ Sie waren von jeher Feinde dcr Campbells gewesen "" konnten jetzt Rache üben. Fünfundzwanzig Jahre M', war Montrosc, ihr großer Häuptling, anf das ^^ ben feiner politischen Gegner, an deren Spitze Awi Vater stand, hingerichtet worden. Die Truppen, bic v Sohn dieses Mannes nach Edinbnrgh jührte», defeh"« Claverhousc, dcr finsterste und wildeste aller G"hal" ' Er ließ seinen Gefangenen durch dasselbe Thor und " selben Slraßcn führen, durch die Montrose seinem SA' sale entgegengegangen war. Zu Fuß mit dem biov Kopse schritt Argyll die ganze Länge der p»"' 777 ausgeschickt worden. Wie ich höre, sollen sie unter dem Schutze der Batterien vom Mont-Valerien und Mon-tretout auf Pontons über die Seine g?hcn und einen Sturmangriff gegen Porte Maillot und Porte Dauphine ausführen. Die Hauptbattcric von Montictoul enthält fünfzig schwere Gcschützc. In mil>tärisch > Kreisen glaubt man, daß dic genannten Thore dor morgen Abends in Händen der Truppen sein werden. Brüssel, Mittwoch Abends. Es ist alle Wahrscheinlichkeit vorhanden, daß die Anhänger der Coinmnnc sich demnächst gezwungen sehe» werden, in Blüsscl Zu-flucht zu suchen. Die Angelegenheit hat bereits die Alifmcrlsainkcit der Neg lernn,, auf sich gezogen, welche bie nöthigen Vorsichtömaßrcgctn trifft. Jeder Franzose Muß bei seinem Eiutritte nach Velgicn cinen rcgllrcchtcn Paß haben, und ein Glcichcs wir'^ von Ausländern verlangt, wenn sie mw F't.. Vci dcr Thron^stcignng dcs Hanscs Hannover ^" seine militärischen Kcnnlnissc vo>, Mrth. Z»m ^vU'chhlöljMr in Scholtland ernannt, vertheidigte cr k; b'N'gh ^s^,^ ^^ I«tobile!, nnd licscrtc bci ^hcrissmnir ^ wichliDc Schlacht dcs Aufstandcs von 1715', Dic große politische Nolle dcr Campbells war mit diesem Herzog von Argyll ausgespielt. Die Hochlande wurden uuterworfcn und verloreu ihre Verfassung, dic Union mit England rief cin gemeinschaftliches Staats-lebcn hcrvor. Die Argylls wurden englische Pccrs und galten am Hofe und im Parlament nicht mchr als viele ihrer Stauoesgcnosscn, jedenfalls weniger als die Walpole, Pitt, Canning, Peel, Gladstone, dic am Slaals-r»der im Lanfc dcr Zcit mitcinandcr wechselten. Ihr Clan lieferte dcm Vatcrlandc mchrcrc scincr besten Regimenter. Dcr berühmlc Marsch: „Die Campbells kum-mcn" wmde auf dcn Schlachtfeldern von vier Wcllthci< ten gehört, auf dcn Abrahamshöhcn Canada's und bci Waterloo, in dcr Schlacht vo» Mxaudric» und i» dc» Gefechten dcs Sivoy-AufstandcS nnscrer Zcit. Dic kric-gerischcn Klängc dicscs Marsches sollen dcr ermatteten Besatzung von Lncknow dic crstc Kundc zugetragen haben, daß cin Hecr zum Entsatz heranziehe. Schloß Invcrary, der Sitz dcr Argyll, bcwahrt uicle Criiincrnngcn an dic altcn Zeiten. Man zeigt das Zimmer, das Maria Stuart cinst bewohnt hat, cin Saal ist ganz mit Waffen gefüllt, welche hochschottischc Iakobitcn gcgcn das Haus Hannover getragen haben, und in cincm andern Zimlmr kann dcr jnngc Marquis von Lorne der Prinzefsiu Lonisc. seiner Gcmalin, die Porträts scincr beiden Ahnherrn zciacn, jener Argylls. wclchc daS Blutgerüst für cine Sache bcjticgcn. deren cndlichcn Sicg di«: stolzcn Engländer "icht sich selbst, sondern Ausländern, dem Oranicr Wilhclm uud dcn Königen aus dem Hause Hannover, zu verdanken haben. 778 in Berlin eingetroffenen Telegramm zufolge wurden die Propositionen der üoncessionäre (Stroußbcrg) in Betreff eines die Auszahlung der Coupons ermöglichende» Ausgleiches angenommen. Die Negierung selbst hat die Concessionäre hievon telegraphisch avisirt. Locales. — (Zur Eisenbahnfrage.) Der „Oesterr. Ockonomist" schreibt: Die Nndolfsbahn ist oder soll vielmehr daS große europäische Mittelglied zwifcheu der Ost- und Nordsee und der Adria und gleichzeitig die na» tlirliche Concur, enzlinie der Wien -Triester i!inie sein, ist eö aber nicht, denn sie steht außer aller directen Verbindung mit den vorzüglichsten Haupt- und Knotenpunkten Linz, Klageufurt, Villach, Trieft und Fin me. Anstatt nämlich ganz einfach die kürzeste geographische Richtung zwischen Linz, Steyer, Roltenmaun nnd Unzmarkt 18 Meilen lang zu nehmen, taumelt und windet sie sich ins Blaue hinein uach allen möglichen Himmelsrichtungen von dem ganz unbedeutenden Orte St. Valentin bis Unzmarlt 37 Meilen, d. h. um volle 18 Meilen länger fort, ohne Anfang, ohne Lude, ohne allen inneren Zusammenhang. Es beträgt nämlich die Hauptbahn von St. Valentin nach Villach gegenwärtig 49 8 Meilen statt 31 8 Meilen und von St. Valentin nach Klagcnfurt 45 6 Meilen statt 27 6 Meilen. Ist das nicht eine ungeheuere Capitalverschweudung und eine um so größere, als diese aUernatlirlichste Verbindung von der Welt ob friiher, ob später doch wird gebaut wer, den mlissen? Rechnet man dazu abermals den ganz zwecklosen Umweg von Villach über Tarviö nach Laibach, 5 16 Meilen, so sind pcr Rudolfbahn nach Trieft über Villach und Lai» bach 85.3 Meilen, nach Fiume über Villach und Laibach 83 Meilen, d. h. die Rudolfbahn ist um 6.8 Meilen länger als die Wien.Triest-Iiumaner Linie 6 78.5 und 76.2 Meilen. Von einer Concurrenz mit der Slidbahn kann also gar nicht die Rede sein. Dagegen ist längs der dircctcn Linie Villach-Idria-Triest u 16 Meilen und Klagenfurt. Laibach-Fimne ü, 22 Meilen, der Weg von Linz über Villach nach Trieft 47'48 Meilen, von Linz über Klageufurt-Laibach nach Fiume 49 50 Meilen, also beinahe ganz gleich der gegenwärtigen Entfernung von St. Valentin nach Villach und Klagcufurt- gegen die Südbahn von Wien nach Trieft und Fiumc aber um 32 und 27 Meilen, d. i. um volle 8 oder 7 Eisenbahnstunden kürzer. Wie viel Zeit und Geld auf diese Weise durch solche Um- und Schlaugenwege für den Handel, die Volköwirthschaft, den Reisen, den u. s. w. ganz unnütz verloren gehen, bedarf feines weiteren Commentars. — Erledigte Stelle.) Veim Bezirksgerichte Tschernenlbl ist die Grundbuchführersstelle mit dem Gehalt von jährlichen 700, eventuell 800 st. zu besetze». Gesuche sind unter Nachwcisung der Kenntniß beider Landessprachen bis 22. Mai beim Kreiögerichtspräsidium Rudolfswerth einzubringen. — (Ein neues Postamt) ist in Ofsimntz bei Gottschee am 20. April in Wirksamkeit getreten, welches mit dem Postamte Brood a. d. Kulpa in Croatien mittelst dreimal wöchentlichen Fußbotengängen in Verbinduug geseht ist.____________________________________________ Gingeseudet. Unterleibsbruchleidende werden auf tue in dieser Nummer enthaltene bczilglichc Annonce von G. Tturzeuegger anfmerlsam gemacht. Ucneste Post. (Drigmal'Tclegramme der „öaibacher Zeitung.") Wien, v. Mai. (Neichsrathssitzung.) Der Präsident theilt den Dank Sr. Mtajrftat deö Kaisers und des (SrzherzogS Karl Vudwil, fiir die Kundgebung der Theilnahme des Neichs-ratheS mit. (3s werden Nachtragöcredite von «3O.ONO fl. fiir den Dispositionsfond und von »QO.Otttt ft für de„ Ausbau des Schwur-gerichtslocaleo vorgelegt Dir Regierungsvorlage betreffs Galizienü wird dem Verfassungs-auöschusse zugewiesen, d>' und November-Zinsen 59.05, — 5pcrc. Vtc!iunal7Anlehcn 68.70. — 1860cr Staats-Anlchen 97. — Banlactien 744. ^ Lredit-» Actim 279.10. — London 125.20. Lilbcr 122.50. — K. l, Milnz-Dncaten 5.90. — Napoleono'or 9.93. Handel und GolkswiiUchaWches, Nudolfswerth, 8. Mai. Die Durchschnitts.Preise stellten sich auf dein heutigen Marlte, wie folgt: st. lr. fi. tt? Weizen per Metzcn 5 80 ^ Butter pr. Pfund . — 46 Korn „ 5— Eier pr. Stiick . . — ill ferste „ 4 - ^ Milch pr, Maß . — ! 10 Hafer „ 2 —! Rindfleisch pr. Pfd. - i 24 Halbfrucht „ 4 90 Kalbfleisch „ — 2S Heiden „ 3 50 , Schweinefleisch „ — -^ Hlrsc „ 4 —! Schöpsenfleisch „ — ^ Kulnrutz „ 4 — l Hähndel pr. StilÄ — l 35 Erdäpfel „ 2 9« Tanben „ - z 24 linsen „ — — Hcu pr, Centner . 2 20 Erbsen „ ^,— Stroh .. . 1 > 30 Fisolen „ 4 ^ 60 Holz, hi-.rtcS, pr. Klst. 6 50 NindSschumlz pr. Pfd. — , 50 , — weiche«, „ — -^ Schweineschmalz „ - ! 48 ! Wein. rother, pr. Eimer 8 -^' Speck, frisch, — — '. — weißer „ 7 -- Speck, geräuchert Pfd. — ! 40 ! ! Angekommene Frelude. Am 8. Mai. «5«««'«««. Die Herren: Mnhvic, Gcrovo. - Kaiser Wie,i -^ Biedermann, Ngram. — Smubidl, Nirn, ., Oernet ^ciNriz. — v. Stranizly, t. k. Ministerialsecrelär, Wien. — Baron Maasbnrg. ß»t»«lt HVlo«. Die Herren: Seemann, Kaufm., Gottschee. --v. Berkcnfeld, Paris. - Großl, k. k. Gendarinerie Obcrlieutenaut, Klagenfnrt. — Brcuer, Böhmen. — Spilinger, Vicenza -^ Smola, Gutsbes., Rudolfswerth. — v. Formacher, l. t. Notctt, Nndolfswerth. — Weber, Kaufn,., Wien. — Gratzer, Ingenieur, Oberlrain, — Armbrust, Hamburg. — Die Frauen: Maria und Katharina Esterl, Guttschee. N«l«rl«e>>e»» I«»«'. Die Herren: Trojcr, Privatier Ol' miitz. — Kcrschin, Gastgeber, St. Peter. - Barbarin,, Wien» _______" ! » .2 Z ! <» _______ « V".s 6l! Mc,. 325 n ^. lg wilsdM Slcbcl'^^ ^ 9. ii ,. N. z 323.«8 -»-13 4 NW. z. start halbheitcr ^" 19 . Ab. ! 824.3, -!- 7.7 NO. schwach! Regen ^e» Nachts heiter. Morgens Reif iu der Umgebung ohne bedeutenden schaden. Untertags wechselnde Bewölkung. Nachmittags wiudig. Abends 7 Uhr sanfter Regen onrch die Nacht ciü« haltend. Das Tagcsmittcl der Wärme -«- 7 7°, nm 2 5" nut"' dem Normale. ^ Veraulwortlichcr Redacteur: Ignaz v. Klcinma y r. Vlirjellbcnch!. 2Uien, 8. Mai. An der Vorborse hoben sich die Objecte der Tagcsspeculntio^bedcntcud, tonnten sich jedoch nicht behaupten, wichen blieben aber al^nn^s,, ,.^> i,.,'.^cr hohcr alö an der MitlacMorse vom Samstag. (Credit 281.80, 282.40. 281.40. Anglo 250.50 252 -251. Union 208. Franco 1^ 1H Karl-Lndwig-Vahn 2'i4 - 2^4.25, Tramway 218.25, Napoleons 9 fl. 91,!.) Die Mittagsbörse war bei ihrem Beginne filr SpeculalionSpapiere noch etwa? lnatter'qestiinmt alle aick' n», ^l'N-gell Umsatz in Schranlenlucrthen. bewilligte aber filr diese letzteren meist mmemndcrte, thcllwc,se sogar ctwas hühcre Preise. Später bessert^sich auch die Haltung Fllr 100 ft. Geld rKaurs Einheitliche Staatsschuld zu 5 Pn Silber . . 125.50 12050 «. l«jrund,ntlastungs-vbliaationen. Für 100 st. Geld Waarc ^..bmen .... zn5p. Actien von Bali?il-ftiillten. Geld Waare Anglo-ijsterr. «ant.....251 — 251.50 Bankverein.......247.— 248.- Bodeii-Ereditanstalt .... —.— —-" Kreditanstalt f Handel n. Ocw . 281.10 281 30 Credilaustall, allgem. nngar. . 108 50 109.- Eöcomftlc-Gcsellschaft, n. ö. . . 895. 900,- Frauco-östcrr. Baul . . , . 110.— 110.25 Geulralbaul.......—.^ ^-. Hlludelöblllll.......97.-- 98.— Nationalbaul.......743.— 744 — Uuionbank.......268 - 268.25 Vcreiusbanl......104.75 105.25 Äerlehrsbanl.......164.50 165.- «. Actie» von TranSportnnterneh. mungen. G>!ld Waare Nlföld-Fiumaner Bahn . . . 177.50 178.— Bühm. Westbahn.....263.— 2'.4..> Carl-l!ubwtg-Vllhn.....262— 262.25 Douan^Dampfschiffs. Grsellsch. . 608.— 609,- Elisabclh-Wistbahn.....223.75 224 25 Elisabeth-Westbahn (Linz - Bud- weiscr Strecke).....197.— 197.50 Ferdinand« Nordbllhn . . . 2240 2245». Mufl^chill-Narcsrr-Nchu , , 175— 175.50 Geld Waa ^ran^In^vb^.^nb:! . . . 8^1 - 20250 >'cmberss-lzzerll..,Iassyer-Vahn . 1?0.50 171 — ^!°t,d, österr........g93 - 395... Ocsterr. Nordweslbahn . . . 214 25 314.75 Nudolss-Bahn..... 1«4 25 164,50 Siebmhilrger Bahn . . ' ^17050 171.50 Staaisbahu..... 421— 422.— Zudbahn ..... ,^ I7l)^— 179 20 Oild-:iordd. Verbind. Bahn . 177.50 178.— Theiß-Bahn.......248.25'248.75 Ungarische Nordostbahn . . . 162.50 163.— Ungarische Ostbahn .... 84.50 84.75 Tramway........214.25 214.50 I'. Pfandbriefe (f«r 100 fl.) Mg, «ft, Vot»lN-Eredw?lnfiall Geld Waare uerlnSbar zn 5 pCt. in Silbe, 106, 106 50 dlo.in33I.rilckz.zn5pEt.i!in . . 96 25 96.50 ^,. Gelt, Waatt Slrbenb. Nahn in Silber verz. . 88 90 89.W SlaatSb. G. 3°/, ^ 500Fr. „I. Em. 139.25 139.?5 Sildb.G. 3"/. i. 500 Frc. pr. Stilck 112 25 112 50 Slldb.-G. 5 200 fl.z. 5".. fiir 100 fl. 89 80 90.^ Slldb.-BonS 6°/.. (1870 74) i, 500 FrcS pr. Stilck , . . 241 - 242.-" Ung. Oftbahn filr 100 ft. . . 84.80 65.-^ «l. Privatlose (per Sliick.) Kreditanstalt f. Handel u. Gew. Geld W""'1 zu100ft. ö.W......163 75 164.25 Rudolf-Stiftung zu 10 fl. . . 15.- 15.50 Wechsel (3 Mun ) Gelb 20°°" Augsburg filr 100 fl 1Mb. W. 104, M.^ Franlsnrt u.M. 100 st. dctto 104.15 10-t'" Hamburg, filr 100 Mart Banco 91 90 92. ^ London, sltr 10 Psnnd Sterliüu I25.K1 '25."" Paris, sii,. ,00 Francs . . . .- >'"