,K rm s'' aAa;,‘aV /vč i < V. u , ' -i ;'A,v - . '.\^r '* ' ■ • -,Av^*-V - -"5 ' X '■' ■ ' c '■ ;;;■ .. : :: ... .' ; . : - - ^ -■• >s&* . X rk ii ? » ' * : , ..' . MP! J 2 l«SS -%•>'/; ’xA-v ./ l ' 1 v.'v ,;t ' - V ^ *'■■■. ': : A -* ' ‘ , - X , < • >X\v M X ‘/ H mm mm: mm * ;$j$>. Al,A^ 5 ' ' 'A . x ; .A- II® ■WSK :ifw: ,-.- -i ' '' " > v A ■ X -,'■' 4 ' ' : i , /' > v , , ■ <- '. /?.' , Jl •<. - ■ > - - , r ,f' , ,,, ' /. - - * < , ■ .-. r^ssm^r r- Mfmmi • 4m w : M P- '-:.. •.-< r .-x/ '■• ' '•• -■'• >.'.x-v £X'"X' v '< v • '; v a, a- **•’ v '-$:> v v i->v^ v , . . , atJa J '>v-I a.' -;; ; : - c* v . f < i . * Sf>,- ter J J. . S c 'I. fj: .Sgp ■,■„;■ ■ ^ ^ 1 ‘'' - ', 'mm‘4/f}/\ ’ - ,j .< i (- 4% r %: " , l ' , x ' j*' J < ' k i ' , , ' - ' ’ L ^ j v' -i ■'' \ ;.'X '■ ,j, ,- r > -v i- ^ ‘'>' r >-'■'' V v '- y' y > ,\ * i ~x ■ . -■ ' , - --^TL ■+”■!:■■ ; Mg® _ A, ' iAi x m p®i v i?« mg «■' >tiv meh m ^ . ,r c ^ r • f . t , p ,1 f ^ V 'r ’ x i mPy - •'' - * , I l' > > ' & . m mm , ,? * , i 11 . i I > 1 V>^’‘V> t.,: l\$r- ' A •>:•: 'Av..¥, , '■£ v v/. • V>;S V. A -a; ■ ,'' S m II X j ' " ^ jjl iž 1 '* ®/ '■ ^ - ’«... i , : ; P /'>. 1 - \ r K * k ,» , ' t, , '_ , , v 4 * ' ' A ( ' ' .M . .’ h£±’ : ' .,. n i ^ n C' * tA^v i ...,>■.■ -v... ptv- ,. - " , >-*■$ ftiJilŽ I , : . ■^W' pč*--' >* •'.. : \ ■ ■ ■■'. ■ ■ . . . ■; i --\^.v , r -';rT ; ^:,, .- S ' ^-wm , 'V W. -~\A> 'MM MtlM ■', ■;. . •'• ; v'- >■: : '. .-’> p ■' I <■>•■".-■ ' ,: '‘%'tet i 'z,\ , J . - v V' *' i <■ \ h T 7" ’ • '•■'.• v:v ■• . • ., : :- ;; ' f/ %$W : S a'-' • V:J ,^T-> -V* “ < i i «' ■ • 7J - ■ .-, . 1 % ' M ' 14 ^ 'A , “^v‘- 7 ' f f ^ r l ' ' . >; '• ■; c A - AA^':p A r .m AA p? h«.-c: -; A A vit. V - /,'■ Š A A|l*p p® ■ V : * A .3A?S •- ri :\!^*'-" l^JA' & ■* ~ fr' 4 " „/ - ,i 'r-i _ ; < -. )&A m i W&s p > - ■ l#|:, ■,; v,- " , - • P ; \Q išAfe.A > A , '" A - •• 1 -''« - «&$#£& $$§yl ■PIP/ i i ; |A ' t ^ V ;■ -^v... hV'?.*-. htL* % -% \ *~ L^h"> ^ ps>: • a fe o L < i / V i >' . :'.'p',.p,..fA.p"?’ f \ : : 2' 'AVP-''fep f|A'A Aja x > w i i i ■ V' M' v , >: ?'-A.\.A ..•A>£,.x;- n « 6-.^ ,\krM ' ' \ -■ ’• .' • . ' - ,^ A - ”—• •' V A' - c .'v ' '•' Z- *v • . s > v v v > ' > _ L ' v-¥, ifl -i ^ ;, /, " ' ■ - . \ ■• ■■■. /v v * ■' 'p' ' ' ■ ' ' ' v ■" ■ ■' ■ ■ ■ .; >.^ /;. -, =: .■ o- v i 1 . p>a wt-;i - ' . A vtf' j ■. - -sAp ' : . vA : p- ,y; '-V; 5-SAf# S«!* :.- P i .. ' ' ‘ ':: s , ¥,;/ -„- : » ;■ 'V - •-' l j.:;-.',:,v u ^: Aiu,; v. .&■■■ -. S v "-.v 1-- .v |jx ; fe}vi ’.i -p;w : A . App’ -..p.-. A -; V 'A' i-- -tt-r sAA;- ■ A'A P 5 . \ fX ' H " " " " “'' sssn m ,J . . ...Jf^AlSvvA :Pr?f . ;P , p; V . . !U A 1 V r f ’ A,M p ■ , \ , 1 / •'■’. . ^... - ' ■ . . ■>-*■ .1; ... [., / ’ " V;'X: ' 'g :M dra S' , ix,JpA AiA£A;@A|fo| : ,., „, i \ f , l| ^ ' A - v - 'v ' 1 - A' 1 o A ?l Pp"Ap^'?..p:xxP,;p,^A;:A “'• X, -f{ T >'“ 'A 1 ' x/g lu »ps :. ,.v„ VJjtM) ? ' ^ A' ‘A. A ,-.- V- *• ' . - ^v-^V:. v ; vr-,'',A r< » ■ , pp.’-. ■'..■ p;> P - : » !■■ •A'TP ^ f - "7 a i >\ . ^MillSi --■ . >'■■«■' ' r^ii-s - -. .' .... .:.... : X',. , ;■• .> . V 7* N , ?-*£&'/ W'i- 1 ' '*; '?%■ '- A- c -',- ^ ■ ,v’ .. ■\f'\.’ ■ ; J .... V* «1 M.v sXrt>--.j TE ; XŽV < A P ;A ' V:' ; iv .■“ A ■;/. • v s “, - T h '■■•■ ' -v; . :-y: ■•.• r Ji, .■/; , ■■’ -< { .tk--.- ; j? ' ^ ' A - ‘ ^ m t. Pp.v.-, p*-** p.:- /•■' i':7 '-v-.A :'V ■ A 'V-ti-p e# ■\ N' -' K 7; ; . S? K' h 'ff' . .p p' ' ■ H- -AW A '■■'■ : ■ r !vi a g : ';.:&% .;;. o - 1 T 1 x f. :.. M I : v '. .v A L MaSlte m ■ f. ^ \ ' ^ 1 ^ A '*= ' 1 /P 'A- A, 'f-pp-p. H: ^ A>: A-’Aaa: II '/S.&tfč'." c <’ / fk p/A«p a ■ t ■ s \ s • ■■• .P-P.v •" •■• V- P ' ; : >• . ,' t \ — j y r § I 1 I : ixfeA X -^ p fe/ . P. 1 r;:> '..».■ P'.../'-..PU lP'v'.. ;,V.- p P *iV« P; ' n"'"', s . ■ ■ v/A -p _..^, 4 .,pa Av mi Sl . Y ,^'A/ ' * " 1 p> / 1 a 'pg,H V : ' jsy' 'v-V'-.xg ,»/ . '/(T ■ P - ' c* A/p ; -'/'! FORSCHUNGEN ZUR VOR- UND FROHGESCHICHTE Herausgegeben von LEONHARD FRANZ 2. H EFT OTTO HARRASSOWITZ • LEIPZIG 1940 ILLYRISCHE ORTSNAMEN UND ILLYRISCHE SIEDLUNG VON SYLVIA STERNER-RAINER Mit 2 Karten OTTO HARRASSOWITZ • LEIPZIG A 1 1 e Rechte vorbehalten 61172 A./JU) Z&, H, Ve 3 3oo 5 1155 Druck ron Ehrhardt Karras G. m. b. H., Halle (Saale) Inhalt, V o r w o r t.VII Einleitung.i Kap. i. Orts- und Flurnamen, die aus sprachlichen Griinden dem Illyrischen angehoren konnen, und ihre Verbreitung ... 3 Kap. 2. Wie stimmt die Ausbreitung dieser Namen mit der Aus- breitung der Umenfelderkulturen und ihrer Ausstrahlungs- gebiete iiberein?.17 Kap. 3. Ein Versuch, das Vorkommen „illyrischer“ Ortsnamen aufier- halb des illyrischen Siedlungs- und Kulturgebietes zu erklaren 30 L i t e r a t u r - N ac h w ei s . 45 'Fund- und Ortsnamenkarte von Bayern. Fund- und Ortsnamenkarte von Ostpreufien. ' Vorwort. Der erste AnlaB zu vorliegender Arbeit war die vor Jahren ge- machte „Entdeckung“, daB im ehemaligen Nordwestbohmen drei nichtdeutsche Ortsnamen in unmittelbarer Nahe beieinander liegen, fiir die wir in Ti rol, ebenfalls auf einem verhaltnismaBig kleinen Gebiet, anscheinend drei voirdeutsche Entsprechungen haben. Best eh t eine verwandtschaftliche Beziehung zurecht, so konnen die bdh- mischen Ortsnamen nicht slawisch sein, denn in diesem Falle konnten sie in Tirol kein Analogon haben, umgekehrt konnten die Tiroler Ortsnamen nicht romanisch sein, da es solche in Bohmen nicht geben kann. Sie miissen vielmehr, immer ihre Verwandtschaft vorausgesetzt, einer Sprache angehoren, die in vorgeschichtlicher Zeit in beiden Gebieten erklungen ist. Diese drei Ortsnamen sind Brxix, Schwaz und Dux im Sudetengau, denen im nordtirolischen Unterland Brixen im Tal, Schwaz (Unterinntal) sowie Tux im Zillertal und T u x bei Kufstein zu entsprechen scheinen. Die Gedanken, die sich an diese Feststellung knupfen lieBen, lenkten mich aber bald auch auf andere Gebiet e Mitteleuropas und veranlaBten mich schlieB- lich, die Frage auf eine etwas breitere Basis zu steli en. Wenn ich im Nachstehenden meine auf der Gegenuberstellung zahlreicher Gegebenheiten aufgebauten SchluBfolgerungen derOffent- lichkeit ubergebe, so will ich damit keinerlei Behauptungen aufstellen. Fiir eine eingehendere Behandlung der Frage ware die Zusammen- arbeit zustandiger Forscher auf dem Gebiete der Vorgeschichte, der Sprachwissenschaft und der Anthropologie notwendig. Immerhin glaube ich, mit meinen Schlussen den Boden des M 6 g 1 i c h e n, nicht verlassen zu haben und ich wiirde die nachstehenden Seiten als nicht umsonst geschrieben betrachten, wenn si,e zum AnlaB einer eingehenderen Untersuchung von Seite der genannten Fachwissen- schaften vviirden. Innsbruck, im Dezember 1939. VII Einleitung. Vom Ende der Bronzezeit bis weit in die Hallstattzeit hinein finden wir iiber weite Gebie.te Mitteleuropas hinweg eine in vielen Ziigen gleichartige Kultur, die in erster Linie durch Bestattung in Urnengrabern gekennzeichnet ist. Diese bronze- bis hallstattzeitlichen Urnenfelder ziehen sich vom ostlichen Frankreich bis nach Ost- preuBen, vom Niederrhein bis nach Westungarn. Es lassen sich zwei Hauptkulturen uinterscheiden. Die Heimat der nordostlichen, der sogenannten Lausitzer Kultur sind nach H. Seger (i) Schlesien, Posen und VVestpolen, das siidliche Brandenburg und die sachsischen Lander bis zur Saale. Doch reicht sie iiber die Sudeten hiniiber nach Bohmen, Mahren, Niederdonau und Westungarn. Auch i'm Norden und Nordasten hat sie Ausstrahlungsgebiete. Im Westen haben wir die sogenannte siiddeutsche Urnenfelderkultur, deren Hauptformen nach K raft (2) auf Kulturstrome zuriickgefiihrt werden konnen, die von SO und NO gekommen waren und starke einheimische Elemente in sich aufgenommen hatten. Die einzelnen Gruppen der Zuwandernden jedoch waren unter sich stammverwandt. K raft folgert aus seinen Darlegungen eine groBe Volks- und Kultur- bewegung von Osten nach Westen. Auch das Entstehen von Ring- wallen in jener Zeit spricht nach ihm fur Einwanderung. Diese siid- deutschen Urnenfelder reichen am Rhein bis in die Gegend von Koln, finden sich in Hessen und am Untermain und reichen in den Ostalpen — wo in Tirol eine besonders groBe Gruppe zu finden ist — und im Alpenvorland his nach Obefdonau. Diese siiddeutsche Urnenfelderkultur zerfallt in verschiedene Gruppen, die aber jeweils unter sich groBe Ubereinstimmungen aufweisen, von denen aber auch jede einzelne Gruppe im Formenschatz oder im Grabritus Beziehungen zur nordostlichen, der Lausitzer Kultur, auf- weisen ka.nn. DaB die Lausitzer Kultur dem illyrischen Volkstum zugehort, wird heute mit verschwindenden Ausnahmen als feststehend angesehen. Auch fur die ostlichen Alpenlander kommt fur die spate Bronze- und die Hallstattzeit keine andere Bevolkerung in Betracht. Fiir die I Sterner-Rainer, Illyrische Ortsnamen. I Ostschweiz, Vorarlberg und Nordtirol gilt es ebenfalls als ervviesen, daB die Illyrer sich auch noch im Keltensturm behauptet haben. Dle romische Besetzung, die 400 bis 500 Ja.hre dauerte, brachte zahlenmaBig nur eine dimne Durchdringung dieser gebirgigen Land- striche mit fremdem Volkstum, und wenn beim Abzug der letzten „Romer“ auch wei.thin ein vulgarlateinisches Idiom herrschte, so miissen wir doch annehmen, daB sich volksmaBig das Illyrertum bis zur germanischen Einwanderung gehalten und viel vom alten Sprach- gut bewahrt hat. Es ist daher kaum zu denken, daB das ziemlich groBe Erbe an vorromanischen Ortsnamen der Ostschweiz, Vorarl- bergs, Nord- und teihveise auch Siidtirols einer anderen Sprache als einer illyrischen zuzuweisen ist. Wir haben es also hier mit einem Gebiete zu tun, das in der Spat- bronze- bis Hallstattzeit von illyrischen Stammen bewohnt war, die sich zum Unterschied von den Illyrem des Lausitzer Kulturgebietes, die gegen das Ende der Hallstattzeit abgewahdert sind, fast bis in die historische Zeit herein gehalten haben. Allerdings wissen wir nicht, in vvelchem AusmaBe und wie lange die Sprache der ein- gesessenen Bevolkerung neben dem Romanischen nocih im Gebrauche war, doch biirgt uns die Kontinuitat des Volkstums dafiir, daB vom alten Sprachgut in Form von Orts- und Flurnamen viel erhalten geblieben ist. Dieser Umstand mag den Versuch rechtfertigen, nach sprachlichen Ubereinstimmungen in den nachgewiesenermaBen von Illyrern be- wohnten Gebieten — Ostalpen und Heimat der Lausitzer Kultur — zu suchen und dariiber hinaus noch zu sehen, ob sich von solchen Namen auch etwas in jenen Gegeniden gehalten hat, welche als Ausstrahlungsgebiete der Lausitzer und ve.rwandter Kulturen in Frage kommen, wobei ich besonders an das Rheingebiet, Nordbayern und OstpreuBen denke. 2 Kapitel i. Orts- und Flurnamen, die aus sprachlichen Griinden dem Illjrischcn angehoren konnen, und ihre Verbreitung. Das Vorkommen illyrischer Ortsnamen im Gebiete der Ostalpen- lander und deren Nachbajschaft hat scho.n manchen Forscher be- schaftigt und es ist scbon mehrfach daruber gesprochen und ge- schrieben worden, ausfuhrlicher von Kossinna (3), Menghin (4), K. F. Wolf (5), E. Schwarz (6), J. Pokorny (7). Nach iibereinstimmender Ansicht der meisten Gelehrten haben wir nebst manchen anderen Ortsnamen in den Alpenlandern die illyrischen Parthanum (Partenkirchen), Matreia (Matrei), Humiste (Imst), Teriolis (Zirl), Tridentum (Trient) und Aguontum (bei Lienz) in Tirol, Noreia (bei Neumarkt?) und Celeia (Cilli) in Steiermark, Tergolape (bei Wels) in Ober- und Carnuntum (bei Hainburg) in Niederdonau, dazu- den. Stamm der Korkontoi, in N-ordbohmen. Verwandte Ortsnamen wurden aber bisher meist im' Siiden, auf dem Balkan, in Italien und bei den antiken Schriftstellern gesucht. So Tergeste und Opitergium zu Tergolape, die Parthini zu Parthanum, Tariona zu Teriolis, Tergeste und andere balkanische Ortsnamen zu Humiste (4). Dennoch scheint es, als ob wir auch nach Nordosten und sogar nach Westen hin noch verwandte Ortsnamen finden konnten. N. Vulič (8) hat zwar eindringlich davor gewarnt, sich durch gleich oder ahnlich lautende Ortsnamen dazu verleiten zu lassen, in weit entfernten Landern das gleiche Volk zu vermuten urid er meint, geographiscbe Homonyme kdnnten wohl sprachliche Verwandtschaft der Bevdlkerung zwei.er Gebiete bezeugen, aber nur dann, wenn sie unverkennbar einer bestimmten Sprache angehoren und wenn sie ahnliche Bedeutung haben. Eine Deutung illyrischer Ortsnamen scheidet naturgemaB aus, da wir die Sprache nicht kennen, doch diirfte hier den archaologischen Funden iUyrischer und verwandter Kulturen ebenfalls stiitzende Be¬ deutung zukommen. Wir wollen nun bei einigen vorromanischen Ortsnamen aus dem tirolischen Alpengebiet ihre Ausbreitung vor allem nach Nordosten verfolgen. 1* 3 Die anscheinend zahlreichsten Parallelen hat T h a u r (ostlich von Innsbruck). Gerade iiber diesen Namen i.st schon viel geschrieben worden ; eben vvegen seiner ungemein weiten geographischen Ver- breitung in verschiedenen Formen. Wolf, a. a. O., fiihrt eine ganze Reihe von geographischen Namen an, ‘die mit taur- gebildet sind: das T a u r o s gebirge in Kleinasien, eine Stadt Tavgrjdov (Ueskiib ) in Moesia Superior, die T a u r i c i Montes auf der Krim, ein T a u r u s Promontorium auf Sizilien, Taurisano im Gebiet von Otranto; an Tauroentum an der ligurischen Kiiste reihen sich Taurasia (der alte Name von Turin) (auch Augiuista Taurinorum ?) und T a u - runu m, Name einer Festung zvvischen Save und Donau. Ferner ervvahnt er noch ein Vorgebirge Ta uri im arabischen Meerbusen und ervvahnt, daB nach Pokorny im Makedovvalachischen taur als Appellativ im Sinn von hoher Berg vervvendet wird (Jul. Pokorny, in: Sitzungsbericht der Anthropol. Gesellschaft zu Wien 1916/17). Im Peloponnes hatten zwei Stadte den Namen Ejit davaog, was nach Strabo VII, 377 friiher Exith(VQog gelautet hatte. (Nabereš bei Wolf, a.a. O., ebenso iiber den Namen unseres alpinen Ta uerngebirges.) Fur die Tauern meint Mullenhoff (ebenfalls nach Wolf), daB der Name unmoglich direkt iiherliefert sein konne, weil er sonst die Lautverschiebung mitgemacht hatte. Es ware also nur denkbar, daB er iiber das slavvische ture vermittelt worden ware. Wenn dem so ist, konnte etwas ahnliches fiir unser Inntaler Thaur gelten, daB es namlich durch die Romanen vor der Lautverschiebung bewahrt blieb, so wie Partenkirchen, das ja auch die alten Konsonanten p und t erhalten hat. R. M u c h (9) will einen sprachlichen Zusammenhang zwischen dem kleinasiatischen Taurus und den Tauern nicht gelten lassen, weil der Name Tauern im Singular auf ein ahd. turo zuriickgeht, das nicht aus einem alteren alpinen taur hervorgegangen sein kann. W o 1 f fiihrt aber die urkundlichen Formen (nach Hauthaler [10]) fiir die Tauern an: 1072 Turo, 1130—1135 Taurum montem, 1139 Thaurum Montem, 1141 infra terminos Duri, 1143 sub Thuro monte, 1207 Monte Duro, 1224 Thur, 1244 Duri, 1244 Monte Tauri. — Die Ta ura c h, ein NebenfluB der Enns in den Niedern Tauern, heiBt zvvischen 1090 und 1101 Turach, die siidliche Thaurach, NebenfluB der Mur, 1130 und 1135 Turach. Wir sehen hier also gleichzeitig Formen mit u, au und uo. Aus diesen Schwankungen schlieBt W o 1 f auf einen Laut, der den Schreibern fremd war. Denselben Wechsel im Vokal haben wir auch bei Thaur im Inntal; 827 Taurane und 870 ad Tauru (n), 995—1005 'in loco Toura dieta, 1170—1174 de Taure, 1174—1178 de Tovre, 1237 de Tavre, im selben Jahr ad Tovre 4 urici dann wieder Tavr, 1241 Tauuer, 1244 Tawre, 1291 Taver, spater dann Taur (12). Wir sehen also hier die beiden altesten Formen bereits mit au, denen spater ein konstanter Wechsel des Vokals folgt. Einen anderen Ortsnamen in Tirol, der urspriinglich mit taur ge- bildet war, finden wir siidlich des Brenners in Terlan, der romischen Militarkolonie Taurelianum (13). Nach Stolz war in den ersten cliristlichen Jahrhunderten nur das Gebiet von Trient bis Božen und Eppan romanisiert. Nordlich davon und in den Seitentalern war die ratische Bevolkerung geblieben und hat erst infolge der Christiani- sierung seit dem 4. Jahrhundert ihre illyrische Sprache abgelegt. Somit wiirde Terlan in das ratisch verbliebene Gebiet fallen. Taure¬ lianum ist natiirlich eine romisch gebildete Namensform und diirfte aus einem illyrischen Vornamen entstanden sein. Daraus liebe sich vielleicht schlieBen, daB taur auBer Berg auch noch eine andere Bedeutung haben kann. AuBer zwei kleinen Weilern mit dem Namen Thauern in Osttirol (Gemeinden Kals und Matrei), die mit dem Gebirgsnamen der Tauern zusammenhangen, haben wir in Tirol noch einen Einodhof Tauerstein in der Gemeinde "Reith bei Brixlegg. AuBer an den Hohen urid Niedern Tauern hangt der Name aber auch an tirolischen Bergen und zwar am Tauern, einem Berg bei Reutte, am Tauern- kogel bei Kitzbiihel und an der Thaursaule, einem Gipfel im Gschnitztal. In Unterkarnten gibt es ein Tauern in der Gemeinde Ossiach und in Steiermark einen Weiler Tauerngegend, Gem. St. Oswald. Nun wollen wir uns aber nordwarts wenden. Bayem weist wieder eine ganze Reihe derartiger Ortsnamen auf: im Berchtesgadner Land den Gotzen-, Griinsee- und Funtenseetauern, im Chiemgau ein Tauern westlich von Niederaschau (ca. 926 Tauria), einen Einodhof Tauerstein bei Vachendorf und einen kleinen Weiler Tauern- hausen (930 Turinhusa) ostlich Seebruck. Etwas weiter nordlich haben wir im BA Wasserburg einen Einodhof T h a u r e r bei St. Wolf- gang. Zwei liegen in der Oberpfalz: Tauernfeld in der Gem. Lentenbach, BA Neumarkt, und eine Tauritzmiihle bei Heidenaab. Von hier ab ergibt sich gegen NO eine groBere Lučke, vvorauf sich die Tauerorte in Sachsen fortsetzen: Taura, Amt Burgstadt, AH Rochlitz, im Lande und Taura, Kreis Torgau, in der Provinz Sachsen. In Brandenburg haben wir ein Tauer in der Niederlausitz, ein Dauer im Kreis Prenzlau und ein Tauerzig ono von Frankfurt an der Oder. Schlesien hat vvieder vier solcher Namen; je ein Tauer in der Oberlausitz, im AG Glogau, im Kreise Steinau und eines siidlich von Breslau (13. Jahrhundert Tawraw) (14). Die nordost- 5 lichsten finden sich in WestpreuBen, Bauernhof Tauer im AG Thorn und in OstpreuBen: Po ta uren, Kr. Gerdauen, Tauersee, Kr. Neidenburg, Tauerkallen, Kr. Stalluponen, Thaurothenen, Kr. Tilsit, Tauroggen - Bendig und T a u e r 1 a u k e n im Memel- gebiet, und endlich noch Tauroggen in Litauen. Wenn wir aus dem sachsischen Gebiet vvieder nach Siiden geli en, finden wir noch ein T a u r o v in Bohmen (Bez. Pilsen) und in Niederdonau vier, die allerdings in der Form etwas abweichen; Thaua, Ger. Allentsteig, konnte man wohl als mundartliche Aussprache eines Tauer gelten lassen, die drei andern aber heiBen Thaures (Bez. Zwettl, Gmiind und Waidhofen a. d. Thaya). Da s erste von diesen drei Thaures diirfte es wohl sein, das im 13. und 14. Jahrhundert Taurais hieB (Urk.-Buch der Ben.-Abtei Altenburg, 1865). Zum’ SchluB sollen noch zwei Namen erwahnt werden, die im venetischen Gebiet liegen: Tauria, Gem. Calalzo (Belluno), und Tauriano, Gem. Spilimbergo, Udine; und hierher gehoren ferner wohl auch noch Tura, Einodhof in Proveis, Nonsberg, der Monte Dur o ne (1185 Durun mons), Judikarien, und der Ortsname Storo (1163 sub Tauro, Cod. Wang.). Nun scheint es auf den ersten Blick sonderbar, daB alle diese vielen Ortsnamen der Lautverschiebung entgangen sein sollten; doch wenn wir naher zusehen, so liegen sie alle in Gebieten, die im friihen Mittelalter wenigstens teilweise romanische bzw. slawische Bevolkerung aufwiesen. Es diirfte angesichts dieser zahlreichen mitteleuropaischen Namens- formen doch naher liegen, sie einem Volke zuzuvveisen, das durch viele Jahrhunderte hier seBhaft war, als an Einfuhr aus Vorderasien zu denken, wie das meist geschieht, und dies um so mehr, als viele dieser Namen sich auf Einodhofe oder kleine Weiler in den Alpen beziehen, die, wenn auch nicht auf eine vorgeschichtliche Ansiedlung, so doch auf einen in vorgeschichtlicher Zeit als Weide oder der- gleichen beniitzten Platz zuriickgehen diirften, dessen Flurname dann auf einen spater, vielleicht sogar erst in deutscher Zeit angelegten Bauernhof iiberging. Ahnliche Falle lassen sich in den Alpen mehrere nachweisen und zwar romanische Hofnamen auf Einodhofen, die nachvveislich im Mittelalter von deutschen Bauern gegriindet wurden. Nun ware es allerdings leicht denkbar, daB die Sprachforschung den einen oder anderen Namen, der hier hereingenommen wurde, mit Riicksicht auf eine alte Form, die mir nicht fiir alle angefiihrten Falle zuganglich war, ausscheiden mdchte; das diirfte aber am Verbreitungsbild dieser Namengattung nicht allzuviel andern. Auch konnte der Einvvand erhoben werden, daB die Tauernamen in Ost- 6 preuBen gar nicht illyrisch zu sem. brauchen, da sie ja aus dem Litauischen kommen konnen; aber auch dieser Einspruch vviirde angesichts der vielen Tauernamen von Nordostdeutschland bis zum Balkan nur die Vervvandtschaft des Illyrischen mit der baltischen Sprachengruppe stiitzen, von der schon Ga e rte (15) gesprochen hat, konnte aber die illyrische Herleitung der iibrigen Tauernamen nicht entkraften. Ein zvveiter Ortsname mit weiter Verbreitung, beziiglich dessen Vorkommen vvieder Tirol als Ausgangspunkt genommen werden soli, ist B r i x e n. Siidlich des Brenners, in dem nach S t o 1 z ratisch verbliebenen Gebiet, liegt die alte Bischof stadt Brixenam Eisack, 828 mit der romanisierten Form Pressena (16), weiterhin aber 901 Prichsna (17), Brihsina, Prixina. Ganz ahnliche alte Formen weist Brixen im Tal in Nordtirol auf: 790 Prixina, Prihsina und Prihsen (10). Ob Brixlegg hierher gehort, das in derselben Quelle und zu gleicher Zeit Prislech und Prislecca geschrieben wird, und das auch heute mundartlich nicht Brixlegg, sondern Prischlegg gesprochen wird, miiBte ein Sprachforscher entscheiden. Nach Osten haben wir wieder einen solchen Ortsnamen in der Nahe von Freistadt in Oberdonau, wo die spatere Herrschaft Harrachstal um 1769 noch Brixental hieB (18). Nordwesthch da von liegen bei Wallern im Bohmerwalde die Brixhbfe und im Sudetengau die Stadt Briix. 1273 heiBt sie einmal Bruke und im Tschechischen Most, was Ubersetzung von Brucke ist; 1330 aber ist der Ort in der heutigen Form Briix (19) iiberliefert, was wohl nicht gut aus Brucke entstanden sein kann. Wenn wir nun aus Nordwestb6hmen nach Westen gehen, so finden wir ein B r ii x im ehemals thuringischen Kreis Coburg, und wieder ein Stvick weiter westlich ein B r ii c h s im nordlichsten Zipf el Bayerns, BA Mellrichstadt; von diesem siidlich liegt noch ein Prichsen- stadt, AG Wiesentheid in Unterfranken, das in seiner heutigen Form vvieder stark an die alten Namen von Bri|xen im Tal und Brixen am Eisack erinnert. Am weitesten im Nordosten finden sich ein Brixen, Vorvverk von Ostrowine, nordostlich von Ols inSchlesien, und eine Brixenmiihle, ungefahr eine Gehstunde ONO von Posan. Im Siiden haben wir noch die Stadt Brescia in der Lom- bardei (1027 Brixia [20]). An Briix wollen wir gleich die beiden anderen Ortsnamen des nordvvestbohmischen Dreigestirns anfiigen: S c h w a z und D u x. Zu diesen beiden gibt es in Mitteleuropa nicht viele Entsprechungen. Zu Dux im Sudetengau fand ich nur die beiden T u x in Tirol (eines in einem Seitenast des inneren Zillertals, und eines bei Kufstein), dann noch ein Dux bei Schaan am Oberrhein, siidlich des Bodensees; zu Schvvaz im Ger.-Bilin, Sudetengau, das Schvvaz im tirolischen 7 Inntal (alteste Form Svates) und ein Schwatz, Gem. Freinberg, Bez. Scharding, Oberdonau. Eine vveitverbreitete Gruppe von ON im ratischen Alpengebiet, vor allem in Tirol, aber auch in Vorarlberg und der Schweiz, die sich aus dem Romanischen kaum erklaren lassen und die wir darum wohl auch dem Illyrischen zuweisen krjnnen, zeigen heute eine einsilbige Form gegeniiber einer alteren zweisilbigen: Mals, Vinschgau, 1094 Malles; Mols, Wattental, Nordtirol, 1228 Melles; Mils bei Hall, Tirol, 930 Mulles; Mauls bei Sterzing, 985 Mules; Rans, Kt. St. Gallen, 830 Rannes; Sils bei Thusis, Graubunden, 830 Silles, Sulz, Vorarl¬ berg, 890 Sulles, Silz im Oberinntal, 1090 Silles usw. Wir wollen aus dieser Gruppe die Namen mit der vveitesten Ver- breitung herausnehmen und ihr Vorkommen naher untersuchen; es kommen vor allem die Stamme Sil-, Mal-, Mel- und Mil- in Betracht. Zu Sil- haben wir auBer den oben bereits genannten Sils und Silz vor allem den FluBnamen der Sili, die vom Brenner durch das nordliche Wipptal dem Inn zuflieBt und hier mochte ich, nicht vom sprachlichen, sondern nur vom geographischen Standpunkt aus, die Moglichkeit ins Auge fassen, ob „Sill“ nicht irgendwie mit „Wasser“ zusammenhangt. Wir haben auBer dem SillfluB einen Sillabach in der Valsugana, den Flurnamen Sillenschmid ftir eine Quelle oberhalb Mutters bei Innsbruck, einen Weiler Sille- briicke, Gem. St. Thomas, Ger. Klagenfurt, in derselben Gemeinde eine Miihle Sillehof; Sils im Oberengadin liegt zwischen den beiden Seen am obersten Inn, Sils im Domleschg am ZusammenfluB von Rhein und Albula, Silz im Oberinntal am Inn. AuBer diesen gibt es noch eine Reihe von kleinen Weilern, Einodhofen, Almen und Flurnamen, deren genaue Lage (ob am Wasser) sich nur mit Hilfe von Spezialkarten feststellen lieBe; doch ist es bei zentralalpinen Namen beim groBen Wasserreichtum des Gebietes wohl in jedem Falle moglich, daB ein Bach, ein kleiner See, ein Wasserfall die Benennung des Ortes verursachte. In Tirol finden wir da eine S i 11 a 1 p e und einen Berg Silleskopfl im inneren Valsertal, und ein S i 11 m a h d im Stubaital. In Salzburg Grofi- und Klein -Sili, Einzelhauser bei Golling, Sillfeichten, Einddhof, Gem. Kuchl, und Sili e c k, Einodhof im Pinzgau. In Steiermark findet sich ein Dorf S i 11 w e g bei Judenburg, in Niederdonau ein Weiler Sili im Bezirk Scheibbs; in Oberbayern ein Weiler Sillerding im Landger. Wasserburg, ein S i 11 e rs d o rf bei Laufen, eine Sillbergalpe Im Landger. Miesbach und in der Oberpfalz ein Weiler Sillen im Landger. Regenstauf. Ein kleiner Ort S i 11 e findet sich noch in Krain. Ob S i 11 i a n an der obersten Drau hierher gehort, ist vvegen der altesten Form Silano (995 Acta Tirolensia) vielleicht fraglich 8 (denselben Namen Sil lan o fiihrte nach Cod. Wang. im 12. Jahr- hundert das Kastell Sejano im ehemaligen Welschtirol). AuBerhalb unseres engeren Gebietes finden wir gleich oder ahnlich klingende Namen noch im Rheingebiet: Silz, BABergzabern, Rheinpfalz, und Si Izb e im, Kr. Zabern im ElsaB. Nach Osten zu ein Pfarrdorf S i 11 s t e d t am Harz und eine Silzermiihbe in der Pfarre Nieder- gebra, Prov. Sachsen. Damit kommen wi'r aber schon in ein Gebiet mit slavvischen Ortsnamen, so daB die vollstandig gleiche Namens- form, wie Silz, Kr. Bomst, Posen, und Silz am Fleesensee, Mecklen- burg (dieses allerdings wieder in Wasserna.be) immerhin auffallig ist. Vulič (8) mochte zwar gerade dann Ortsnamen in entfemten Gegenden fiir untereinander verwandt ansehen, wenn sie genau die- selbe Form aufweisen, es bleibt aber doeh zu bedenken, daB sich ein Name in slavvischem Munde anders entwickelt haben muBte, als im deutscben. Ein letzter, vielleicht hierher geboriger Name liegt noch an der Jablunkauer PaBstraBe, die schon in der Bronzezeit den Verkehr von Schlesien nach Ungarn vermittelte: es ist Sillein im Kom. Trencsin, das auch bronzezeitliche Funde aufweist. Die Gruppe Mal-, Meh, Mih konnen wir nur in den einfachen Formen auseinander halten: z. B. Mals (Malles), Mols (Melles), Mils (Mulles). Tritt zum Namen ein Suffix oder bildet er mit einem andern Wort ein Kompositum, so wechselt, wenn die Stammsilbe nebentonig wird, der Vokal und wir haben, wie uns die urkundlichen Formen lehren, parallele Bildungen mit a, e und i. Wir wollen zunachst die einfachen Formen auf ihre Verbreitung hin ansehen. 1. Mals kommt in dieser Form nur einmal vor: Dorf im Vinschgau, Ger. Glurns, 1094 Malles; dann gibt es noch ein Mals-E g g, Flurname im Stubai und ein Malsau bei St. Valentin auf der Heide, Reschenscheideck. Ferner Malsbach in der Pfarre Allers- burg, Oberpfalz; Malsfeld, siidwestlich von Melsungen in Hessen und zwei Malsburg, eines im Kr. Wolfhagen und eines im Oberlahnkreis, Hessen. — Vier ahnlich klingende Ortsnamen im NO wage ich aber nicht hierher zu stellen: Mah lis, nordwestlich Mugeln in Sachsen, Mal lis (auch Malitz), Einzelhof im Amt Eldena, Mecklenburg, Mal s dorf, Kr. Nd.-Barnim, Brandenburg, und Mal- sen, sudwestlich von Breslau. (Vielleicht aber Mal s e, Amt Lehe, Hannover ?) 2. Haufiger sind die Mels: Mels, Ostschweiz, 766 Maile, erst 1018 Meiles (bei Tello Meilis); Klein-Me ls Liechtenstein; Mels bei 9 Algund im Vinschgau, 1547 Melis; ein Melsbach bei Plaus, Vinsch¬ gau; Molsalm, zwischen Watten- und Voldertal, siidostlich Inns¬ bruck, 1228 Melles; Mels, Distr. San Daniele im Friaul, 1202 Meles und Mellis, Melsbach bei Neuwied, Rheinland, und schlieBlich zwei Formen ohne s: Mel bei Belluno, Oberitalien, und ein Mell in der Gem. Vorst, Rheinland. Auch hier wage ich die beiden an- scheinend entsprechenden Ortsnamen Mels, Gem. Nosalowitz, siid- westlich Wischau, Mahren, und ein M e Iz, Amt Wredenhagen, Meck- lenburg, wegen ahnlicher slawischer Stamrne nicht heranzuziehen. Aus demselben Grunde miissen wir auch alle Melnik, Mellnitz usw. in einst slawisch besiedelten Gebieten ausscheiden. Hierher gehort auch Hohenmolsen, Kr. VVeifienfcls, Prov. Sachsen, und Molž, Kr. Kothen in Anhalt. Zu Mels in der Ostschweiz, das die alten Formen Meiles und Meilisi aufweist, stellt sich vielleicht noch Mailes bei Hofheim in Franken. Zusammengesetzte Ortsnamen mit Mels- als Bestimmungsort gehen dann noch weiter nach Westen, wovon spater noch die Rede sein soli. 3. Neben den beiden Mils in Tirol, Mil s bei Hall, 930 'Mulles, und Mils bei Imst, 1551 Mvlls und Muliš, haben wir nur einen ahnlich klingenden Ortsnamen im Egerland: M i 11 e s im Ger. Pfraun- berg. Dieser Ort hieB nach der amtlichen tschechlschen Bezeichnung Mlynec, Ubersetzung von Muhle. Bei einer Entstehung aus „Muhle“ ware das s in Milles aber ganz unverstandlich. Auf einst slawisch besiedeltem Gebiet finden sich noch Mi Iz Bei Romhild, Thiiringen, Miilsen tmd Miilsengraben in der Nahe von Zvvickau und ein Nieder m iiIs e n bei Glauchau in Sachsen; ein Milsau, Bez. Kaaden, Bohmen, und vvieder ein Miilsen, nordostlich von Fischhausen in OstpreuBen, wo wir allerdings nicht von slawischer Vorbevolkerung sprechen konnen. Eigenartig liegen die Verhaltnisse bei der Milseburg bei Klein- sassen in der Rhon. Ostlich der Burg, die einst eine keltische Be'- festigung war, liegt der Lanneshof, ein Name, der im einst illyrischen Sprachgebiet des Inntals wiederkehrt (Lannes, alte Form fiir Lans, siidlich Innsbruck), und bei diesem Lanneshof liegen 47 Brandgraber der Urnenfelder - Kultur sowie eine dazugehorige Siedlung (Vortrag von Vonderau iiber Ringwalle der Rhon, auf der 21. Tagung des west- und siiddeutschen Verbandes fiir Altertiuns- forschung in Trier, April 1928). Die Wallburg mag aber wohl, auch wenn sie erst aus keltischer Zeit stammt, einen alteren am Boden haftenden Flurnamen bewahrt haben. Viel weiter verbreitet sind die erweiterten Formen mit den vor-' genannten Stammen. 10 1. Mit -an, -anz, -eins, -aun, -on, -un. Malans 1 ), Weiler im Werdenberg; M a, la n.s, Dorf in Unterland- quart; Malans, Alm bei Sargans; Malanz, Einzelhof in Schlan- ders, Vinschgau; Me la n, 2 Almen im Voldertal und Karwendel; Melans, SchloB in Hall; M e 11 anz bei Goflan im Vinschgau (alte Formen Milantze, Milentz, Milantz); M e la n g, Alm im Wattental, 1466 Mallen, spater Mallein; M e la ng er, Einodhof bei Kups, Ob.- Bayern; Melani, Einzelhof in Borgo, Valsugana; Mileins, Bez. Klausen; Eisacktal; Inner- und AuBer - M a 1 laun, Einzelhof e im Burggrafenamt (12. Jahrhundert Melun, 1367 Melauner, 1400 Melawn- hof, 1447 Mallauner, 1583 Millaunhof) 2 ) Mellaun ob Milland bei Brixen (993—1000 in looo Millun, dann Millon, Milloun, 1288 ze Millaun); Mellaun bei Dorf Tirol; O be r - M ella u ne r, Hof in Enneberg und Millaun bei Untermoi im Gadertal. Zu diesen Mellaun gibt es nun merkwiirdigerweise ein M e laun e bei Gorlitz in Schlesien, nicht weit von einem Tauer! Mit -on haben wir ein Melon bei Annone in Venetien (dieses Aninone erinnert wieder an den Stamm der Anauni im Nonsberg), ein M a 11 o n bei Kirchberg am Wagram in Niederdonau (1230 Meilan); Alt-Melon bei Zwettl (1259 Meilon), Malonz, nbrdlich Taus im Bohmerwald, und schlieB- lich mit -un eine Malunalp (mit bronzezeitlicher Siedlung) bei Flums. 2. Mit anderen Zusammensetzungen. Melag bei Eppan; Melag, auch Malag, Alm im Langtauferer- tal, Meleis, Hof bei St. Andra, Brixen; Me lat ten bei Toblach im Pustertal (dieses hat wieder eine merkwiifdige Parallele in dem Hof- namen Melaten, Pfarre Laurensberg im Rheinland), Millet, Inner- villgraten, Mila ir, Wiese in FlieB, Oberinntal, Malai, Ultental, desgleichen bei Kastelruth und Tisens. Zu diesen anscheinend wieder eine Entsprechung in Mi 11 ai, Bez. Schlan in Bohmen, und Millay, Ger. Bilin (in der Nahe von Briix und Dux). Zusammensetzungen mit Mal-, deren zweiter Teil mitunter auf ein romanisches Bestimmungsvvort schlieBen laBt, sind in den Alpen kaum zu zahlen; weitaus die meisten sind Namen von Almen und hoch- gelegenen Einzelhofen: Malfon, Malfus, Malfrag, Maldina, Malmar, Malplat, Malrai, Malbun, Malentin (975 Ma- lontina) usw. Die meisten dieser Mal-Namen lassen sich auch un- schwer aus dem spaten Latein erklaren. Dieffenbach (21) nennt x ) Fast alle diese Ortsnamen haben den Ton auf der 2. Silbe. 2 ) Das aus u entwickelte au blieb weiterhin unverandert, wahrend der Vokal in der nebentonigen Silbe zwischen a, e und i wechselt. II mala, Schaf, malon-omus und malon-ius == pastor und mallannus = Alpe. Zu diesem mallannus gehoien anscheinend die obengenannten Almnamen Melans, Malans usw. Aus welcher Sprache aber ist das Wort mala ins Lateinische gekommen? Konnen wir annehmen, daB ali die vielen Ortsnamen, die aus mal- mit einem zvveiten Wort gebildet sind, auf mala = Schaf zuriickgehen? Da sie Namen von Almen und hochgelegenen Einzelhofen sind, diirfte vielleicht ein Hintveis auf das albanische mal = Berg eriaubt sein und ganz unmoglich ware es wohl auch nicht, anzunehmen, daB mala = Schaf, wenn es aus dem Illyrischen stammen solite, samt mallannus mit mal = Berg zusammenhinge 1 ). Zum Stamm mel- findet sich bei D i e f f e n b a c h, a. a. O., ein spatlateinisches melo und melota = Dachs, zu Mils, dessen alte Formen Mullis und ahnlich lauten, ein mullis = Birkhuhn; doch ist wohl nicht anzunehmen, daB diese beiden Tiere gerade haufig fiir einen Ortsnamen Pate gestanden hatten und es diirfte die Wahr- scheinlichkeit groBer sein, daB sie nicht dem Romanischen, sondern einer alteren Sprache zugehoren. Eine groBe Reihe von Ortsnamen werden von den Sprachforschern auf Grund ihrer Endungen dem Illyrischen zugeschrieben; solche Endungen sind unter anderen: -ona, -este, -untum (ont), -ant, -eia. Auch diese wollen wir tms auf ihre Verbreitung hin ansehen und den schon bekannten noch einige vveitere hinzufiigen. Es zeigt sich auch hier wieder, daB diese Namen bisher meist im romerzeitlichen Illyrien und im Gebiet der Adria und des dstlichen Mittelmeers gesucht vvurden. Die Namen auf -ona scheinen aber doch noch weiter nach Westen zu gehen; auBer illyrischen Stadtenamen wie Al v o na, Blanona, Flamona, Salona, Stridona und vielen anderen, finden wir solche noch in Pannonien (Arrabona, Emona, Marsonia), in Oberitalien Cremona, Verona, und bei diesem wieder ein Breonio, das an den Stamm der illyrischen Breonen erinnert. In Graubiinden hieB Safien im 9. —12. Jahrhundert Savi ona und Sapo na; im Rhonetal finden wir Salgesch bei Leuk (n. Jahr¬ hundert Salconio), Venthen bei Siders, um 1200 Ven tona, Lalden bei Visp (13. Jahrhundert Laudona), und die Stadt Glarus hieB 1256 C la r o na. Weiter westlich finden sich im ElsaB noch zwei Orte, die allerdings etwas fraglich erscheinen: Andlau im Kr. Schlettstadt hieB 880 Ele on und Leimen im Kr. Miilhausen zeigt J ) Ich mochte hier daran erinnern, da6 in der Tiroler Mundart „Berg“ nicht den Gipfel im geographischen Sinne, sondern die Bergweide fiir das Vieh bedeutet. Der Berg selber heifit Joch, Spitz, Schrofen msw. 12 im 8. Jahrhundert die Form Leimone, das aber moglichenveise zu einem Pers. N. mit dem Ge neti v -onis zu stellen ist. Das Suffix -este, -iste hat eine etwas weitere Verbreitung. AuBer zahlreichen Ortsnamen in Dalmatien, Istrien (das bekannte Ter- geste-Triest) und Pannonien finden wir solche auch in Oberitalien und Ligurien: Ateste (Este), Barseste bei Clusone und B a r e s t e (Ettmayer, ZONF I, i, 1925), Humiste (Imst) in Tirol, Agrest bei Rovereto, F rasten e s tum (Frastanz) in Vorarlberg, Andest in Graubiinden; nordlich der Alpen Agista (Oberaist) in Ober- donau, zwischen Alpen und Donau den Volksnamen der N a r i s t i und in Norikum das Volk der Tauristai. Die -untum Namen finden sich im Adriagebiet, in Norikum (Su- rontium, Aguontum), in Pannonien (Carnuntum), dazu in Bohmen der Volksstamm 'der Korkontoi. Nicht so haufig, aber auf ieinen groBeren Raum verteilt, finden wir das Suffix -ant. AuBer in Italien und Illyrien begegnet es uns in Pannonien (Skarbantia), in Oberbayern (Farchant), in Oberkarnten (Fragant) und eines noch in Sachsen (Tharandt). Tarant liieB auch das heutige SchloB Dornsberg im Vinschgau. Ferner gehort hierher noch die Elsenz in Baden (773 Alan ti a). Die -eia Namen finden wir hauptsachlich in den Alpen: Matereia (Matrei am Brennier), On eia (Onach im Pustertal), Agareia (Aegeri, Kant. Zurich), Mallereia (Malleray, nno vom Bielersee); dazu im Siiden Aquileia und im Westen Al c eia (Alzey in Rhein- hessen), Acceio (um 1178 Name einer Wiistung bei Metz), Ful- creio (1125 Name fiir Fulcrey) und Tanneium (1544 Name fur Klein-Tannchen, Lothringen). Vouvrey im Rhonetal hieB 921 Wov- reia. Bekannt sind die beiden steirischen Namen Nor eia bei Neumarkt (?) und Cel eia (Cilli). Zum Ortsnamen Parthanum (Partenkirchen), der ebenfalls den Illyrern zugewiesen wi.rd, finden sich uberraschende Gegenstiicke in ganz verschiedenen Gegenden: Partanna und Partinico, Prov. Trapani, Italien; Parthenion, Berg in Arkadien; Parthennen, Vorarlberg; ein Partheinen, Kr. Heiligenbeil und Barthenen, Kr. Fischhausen, beide in OstpreuBen. Weiter finden sich mit dem Stamm Part — die Parthe, NebenfluB der PleiBe in Sachsen, ein Weiler Parthern im Landger. Trostberg in Oberbayern, Pa rta in Ungarn, im ehemaligen Illyr.-Banater Regt.; Part en, Post Heiden- reichstein in Niederdonau; Partenstein und Partenreith, Post Neufelden, Oberdonau; Parthum, ein Jagerhaus, Gem. Stolzenhau, Kr. Eger, Sudetenland; Partings, Einzelhofe, Gem. Trens bei Sterzing; Pa rt ne t z bei Schlanders, Vinschgau, die alte Form Partipan fiir Parpan bei Chur und vielleicht noch Partscheil, 13 Vinschgau, Partschins bei Meran (das wieder eine gevvisse Ahnlich- keit mit dem Partenschynsee in WestpreuBen hat) und der Partschonhof bei Bozen-Karneid. AuBerdem gibt es in Sud- deutschland noch eine Reibe Partenstein, Partenfeld und Partenhausen, die aber vielleicht nicht rnehr hierher zu ziehen sind. Partenheim in Rheinhessen soli im 6. Jahrhundert Pattenheim geheiBen haben (Mainzer Zeitschrift 1908). Unter den alpinen FluBnamen, von welchen Schwarz (6) glaubt, mit Recht illyrische Ableitung annehmen zu konnen, fiihrt er auch den Inn an, vvenngleich er gerade fiir diesen nur die Moglichkeit, nicht die Sicherheit solcher Abstammung ins Auge faBt. Es gibt aber in den Ostalpen auch Ortsnamen mit Inn-, die mit dem Flufi- namen nichts zu tun haben. Hierher gehdren: Inn, Ortschaft in der Gem. Fraham, Inn in der Gem. Thambach, beide Bez. Wels, Inn, Gem. Meggenhofen, Ger. Grieskirchen, und Inn, nordlich Bach- manning, Bez. Vocklabruck, alle vier in Oberdonau; Innbruck im Bez, Hietzing und Innthal, Gem. Schrattenbach, Bez. Neun- kirchen, beide Niederdonau; Unter-Inn, am Ritten bei Božen; Innrain, Dorfteil von Scharnitz, Tirol; Innhausen, Weiler im Landger. Trostberg, Oberbayern; Inndorf, Weiler im Landger. Mallersdorf, Niederbayern; Inntobel im Oberamt Ravensburg, Wiirttemberg, und endlich ein Vorwerk Innrucken, Kr. Moh- rungen, OstpreuBen. AuBerdem ware noch darauf zu verweisen, daB Inn in Graubunden als Gattungsname fiir Bach verwendet wird. (Auch in Oberdonau gibt es einen Wilden Inn, der bei Ottensheim in die Donau miindet.) Der venetische FluBname Pa da n us (Po) diirfte einen Verwandten im Flurnamen Padaun (davon abgeleitet Padauner Sattel-, Berg- und -Kogel) im Brennergebiet haben; der Cod. Wa,ng. verzeichnet ein Pa du n, castrum Padi, heute Pao. So wie das in Tirol dfter vorkommende Mellaun anscheinend eine Entsprechung in Mellaune in Schlesien hat, so findet sich zu Padaun ein Battaune im Kr. Delitzsch in der Provinz Sachsen, im 14. Jahrhundert Pathun (Cod. dipl. Saxoniae regiae I, 1, S. 214), desgleichen ein Pathaunen in OstpreuBen. (Wohl nur ahnlichen Klang, aber keine Verwandtschaft diirften noch folgende beiden Parallelen haben: zu Meran an der Etsch ein Meerane, AH Glauchau, Sachsen, und zu Marzan, Flur- name im Stallental bei Schwaz, ein Marzahne im VVesthavelland; das Letztere ist besonders verdachtig, da es in der Provinz Sachsen ein Zahna und in dessen Nahe ein Wergzahna und Marzahna gibt.) SchlieBlich war ; en noch diie sogenannten -apa-Namen zu ervvahnen, um welche schon seit langem die Auiseinandersetzung der Philologen M geht. Es sind das FluBnamen oder von Fliissen abgeleitete Ortsnamen. Kaspers fiihrt in einer Kontroverse iiber die -apa-Namen (22) deren eine ganze Reihe an und betont, daB sie alle im Sieldlumgsgebiet der Urnenfelderleute liegen. Er stiitzt sich dabei auf Schumacher s Siedlungs- und Kulturgeschichte der Rheinlande und fiihrt daher hauptsachlich Namen an, die in diesem Gebiet gelegen sind, sowie Ausstrahlungen iiber Holland und Relgien nach Nordfrankreich. ZeiB, der in derselben Kontroverse hierzu Stellung nimmt, will das siedlungsgeschichtliche Argument nicht gelten lassen, da die Urnen- felder siidlich von Main und Donau: noch haufig sind, die -apa-Namen dagegen siidlich des Mains sehr selten vverden und siidlich der Donau ganz aufhoren. Das stimmt nun allerdings nicht ganz. S c h w a r z (23) fiihrt in Bohmen noch zwei FluBnamen, O p pa uind A upa an, und in Niederdonau haben wir siidlich der Donau die Erlaf, alt Arelape, sowiie in Tirol die Ortsnamen Voldopp und Vomp (985 V o na p o, Act. Tir. I). Die drei ostierreiehischen -apa-Namen liegen im ehemals illyrischen Gebiet. Wen;n Kaspers auch die Naaf im Rheinlande gerne zu den -apa-Namen stellen mochte, so diirften wir das wohl ebenso mit der bayrischen Naab, die raumlich nicht allzuweit von der schon im frankischen Ma.-Gebiet gelegenen Aschaff (allgemein zu den -apa-Namen gerechnet) und zudem im Gebiete der Naristi dem Regen zuflieBt. Wahrend die Aschaff das p verschoben bat, hatte es die Naab ebenso wie die beiden Tiroler Namen Vomp und Voldopp bewahrt. Gegen Kaspers fiihrt Schnetz (22) hauptsachlich den Umstand ins Treffen, daB die -apa-Namen alle mit deutschen Bestimmungs- vvortem zusammengesetzt sind; das ware wohl ein gewichtiges Argument, das aber seine zwingende Kraft verliert, wenn Naaf und Naab hierher gehoren, iiber deren Bestimmungsvvort wir ebenso wie bei Aupa und Oppa nichts aussagen konnen und wenn die -apa-Namen Tirols, Vomp und Voldopp, echte -apa-Namen sind; denn Von- und Vol- (beides wie F gesprochen) kann man wohl nicht gut als deutsche Bestimmungsw6rter ansehen. Hierzu kommen noch die -apa-Namen auf hollandischem, bel- gischem und franzdsischem Boden: Gennep in Nordbrabant, Jemeppes-sur-Sambre bei Namur (mit einem bronzezeitlichen GieBerfund), Jemeppe-les-Li^ges, Vieux-Waleffe, Les- W a 1 e, f f e s, J e n e f f e - e n - H e s b a y e und A i n e f f e, alle in der Provinz Liittich, Savigny- Wal e,p p e, Dep. Ardennes, vmd Vor- eppe, Dep. Isfere. Merkwiirdigerweise scheint es aber auch in OstpreuBen noch zwei -apa-Namein zu geben: die Angerapp, linker NebenfluB derPissa, 15 . kurz vor deren Einmundung in den Pregel, und ihren rechten Neben- fluB, die Go Ida p. Nach den heutigen Namensformen scheinen beide ein deutsches Bestimmungsvvort zu haben. Hier in OstpreuBen wiirde aber das deutsche Bestimmungswort nicht unbedingt ein germanisches -apa bevveisen. Wenn die beiden FluBnamen zur Zait der Ostkolonisation geschopft vvurden, so miissen die Be- stimmungsvvorter Gold- und Anger-, vorausgesetzt, daB sie wirklich dautsch und nicht etwa nur volksetymologische Umdeutungen sind, an ein vorhandenes -apa angehangt worden sein, denn von den Siedlern wurde dieses bestimmt nicht mitgebracht. Dreser Vorgang sagt uns aber an sich noch nichts iiber die sprachliche Zugehorigkeit dieses Grundworts. Immerhin haben wir hier unter der altpreuBischen Schicht schon eine eisenzeitliche germanische und das Problem der -apa-Namen wird durch diese beiden ostpreuBischen noch um etwas vervvickelter. Fiir illyrische Herkunft der -apa-Namen spricht nach Schvvarz (6) iibrigens der Umstand, daB nicht nur der Stamm -apa = Wasser durch Jokl im Illyrischen nachgewiesen ist, sondern daB es in der Nachbarschaft der von ihm erwahnten -apa-Namen noch zahlreiche andere FluBnamen gibt, die man mit Recht vom Illyrischen ableiten kann: Ybbs (Ibusa), Url (Urula), Aist (Agista), Naarn (Nar¬ dina), At ter (Adra), I so n ta (alter Name der Salzach) rmd Isonzo ; die Gur k in Karnten und noch manche andere. Moglicher- weise, wie oben erwahnt, auch der Inn. Diese Zusammenstellung von Orts- und FluBnamen kann noch lange keinen Anspruch auf Vollstandigkeit erheben, sicher lieBen sich, besonders unter den kleinen und unbekannten Orten, noch manche finden, die mit ebensoviel Berechtigung hier angefiihrt werden konnten; andererseits ist aber ebenfalls als sicher anzunehmen, daB die Sprach-. forschimg den einen oder anderen dieser Namen als nicht hierher gehorig' erweisen kann. Viele aber, denen man mangels alter Formen vom sprachlichen Gesichtspunkt aus iiberhaupt nicht naher kommt, erhalten eine gewisse Stiitze durch den Umstand, daB sie in der Nahe anderer, auch von der Sprachforschung als illyrisch anerkannter Ortsnamen liegen. (Was darum noch kein Zirkelschlufi zu sein braucht.) AuBerdem diirfte die vorgeschichtliche Siedlungskunde zum Unterschied von der Sprachwissenschaft auch den nachgewiesener- maBen zum illyrischen Kulturkreis gehorigen Bodenfunden einige Beweiskraft zugestehen. Darum soli im nachsten Absatz untersucht werden, wie sich der geographi,sche Raum dieser Namen mit dem illyrischen Siedlungsgebiet deckt. 16 Kapitel 2. Wie stimmt die Ausbreitung dieser Namen mit der Ausbreitung der Urnenfelderkulturen und ihrer Ausstrahlungsgebiete uberein? Hier mtissen wir zunachst zwei geschlossene Gebiete herausheben und zvvar die archaologisch nachgewiesenen S i e d 1 u. n g s gebiete der Urnenfelderkulturen, das ist einerseits das Gebiet der Lausitzer Kultur, andererseits das der siiddeutschen Urnenfelder mit dem siidostwarts anschlieBenden Ostalpengebiet, fiir welches vom Ende der Bronzezeit ab kein anderer Volksstamm als die Ulyrer in Betracht kommt. In solchen geschlossenen Kultuigebieten ist es belanglos, ob sich fiir jeden derartigen Ortsnamen ein Fund der betreffenden Kultur nachweisen laBt, oder ob die Funde auch an Orten zutage treten, die heute deutsche, slawische oder ratoromanische Namen aufweisen. Nicht jeder Ort mit einem in das Illvrische zuruckreichenden Namen muB eine solche Siedlung gewesen sein und wen ; n, so konnen ihre Spuren nocli nicht gefunden oder langst verschwunden sein. Dagegen konnen an Platzen mit untergegangenen illyrischen Siedlungen spater andere Orte entstanden und die alten Namen verklungen sein. Es fragt sich nur, ob ein Teil der obenbeschriebenen Ortsnamen so haufig in soleh geschlossenen Kulturgebieten auftritt, daB man daraus auf dauernde Siedlung der Trager dieser Namengruppe schlieBen kann. 1. Das Gebiet der Lausitzer Kultur. Das Kerngebiet dieser Kultur sind die beiden Lausitzen, d. h. der nordliche Teil von Sachsen, hauptsachlich zwischen der Mulde und dem Oberlauf der Spree, Siidbrandenburg und Schlesien und ein Ausstrahlungsgebiet in Bosen, Westpolen, Sudetenland (einschlieBlich Bohmen und Mahren), Niederdonau und Pannonien. In diesem Gebiet finden sich von Namen mit vom der Sprachvvissenschaft anerkannten illyrischen Suffixen folgende: mit -ant: Tharandt bei Dresden (mit Funden der Lausitzer Kultur) und S kar ban ti,a in Pannonien; mit -ont, -untum: der Volksname der Korkontoi in Nordbohmen und Carnuntum in Niederdonau; zu -ona und -este, -iste nur pan- 17 . 2 Sterner-Rainer, Illyrische Ortsnamen nonische Namen: Pannonia, Marsonia, Arrabona, Emona, Le pa vi s ta, Ramista, Ca tari s ta e, J o vi s ta usw. und die Naris ti zvvischen Donau and Bohmervvald (24). An Namen aus der zweiten Gruppe finden vvir Tauer-Namen in Sachsen, Schlesien, Brandenburg und Niederdonau, Dux und S c h w a z in Bohmen, dort auch B r ii x und B r i x h 6 f e ; Brixen und B r i x e n miihle in Schlesien und Pesen, und zu Bohmen gehort anschlieBend auch Brixental in Oberdonau. Die .mal-, meh, mil- sind in diesem Gebiet, das durchgehend einst slawisch besiedelt war, ohne genaue Kenntnis der alten Formen nlcht heranzuziehen; nur Namen wie Malo n, Mellon und Mellaune in Niederdonau und Schlesien erinnem in ihrer ganzen Gestah auffallend an ahnliche Namen der Ostalpen wie Mellaun rmd die auch ven Sprachforschern fur illyrisch gehaltene Malontina, heute Maltein, in Karnten. Zu part- laBt sich die Parthe, NebenfluB der PleiBe in Sachsen stellen. Dazu noch die -apa-Na,men der Aupa und O p pa in Bohmen und der Erlaf in Niederdonau. 2. Das Gebiet der suddeutschen Urnenfelder und der Ostaipenlander. Mit dem Suffix -ant: Ta ra n t (Dornsberg), Vinschgau; Farchant in Oberbayern; Fragant in Karnten; mit -ont: Surontium und Aguontum in Noricum, die Malontin in Karnten, I so n ta (Salzach) und Isonzo. Mit -eia: Matereia (Matrei), Oneia (Onach), Agereia (Aegeri), ein Aquileia in Wiirttemberg, Al- ceia (Alzey), Acceio, Milcei, Fulcreio, Thannevum. Mit -este, -iste: Humiste (Imst), Frastenestum (Frastanz), Andest, Agista (Aist) und das Volk der Tauristai. — An Tauer- Namen finden sich zahlreiche Berg-, FluB- und Ortsnamen in den Ostalpen; ferner dort B r i x e n am Eisack und B r i x e n im Tal; Dux im Zillertal, bei Kufstein und am Oberrhein; S c h w a z im Inntal und in Oberdonau; mit mal-, meh, mil- ungezahlte im ganzen Ostalpengebiet und anscheinend auch am Rhein: ein Mels- bach bei Neuwied, Molsheim in Rheinhessen, Melsheim, 1074 Mellesheim im UnterelsaB, Me 11 im Rheinland. Molsheim im UnterelsaB hieB 820 Mollesheimero. Eine merkwiirdige Form weist der alte Name von Volksberg im ElsaB auf; 1363 F o 11 e s berg. Dieses Folles klingt auffallend an Volles (wie f gesprochen), der alten Form fur Volders im Inntal an. Wir haben also im UnterelsaB drei solcher Formen: Melles-, Molles-, Folles. Auch Pokorny findet im Rheinland noch viel Illyrisches und mochte hierher auch den FIN Mohlin (868 Melia) stellen. Uber die Milseburg in der Rhon siehe Seite 10. Zu Part- findet sich ein Partenstein in Unterfranken, wahrend das Partenheim in Rheinhessen fraglich ist. Treten im 18 deutschen Westen die Ortsnamen der in Frage stehenden beiden Gruppen mehr zuriick, so sind die -apa- Namen dafiir um so haufiger. Sie finden sich nach Kaspers, a. a. O., sowohl rechts- wie links- rheinisch bis nach Holland, im Schwa.rzwald (Alpfen), im Neckar- gebiet (VVieslauf < Wisilaffa), in Hessen (Walluf und Waldaf- fa), im Maingebiet (Aschaff) und am Osthang der Rhon. Dazu im Jnntal V o 1 d 6 p p und V o m p. Alle diese Orte liegen i,m ausgesprochenen Siedlungsgebiet der Urnenfelderkulturen. Sie liegen am diohtesten in den Ostalpen, weniger dieht i,m Gebiet der Lausitzer Kultur und — von den -apa-Namen abgesehen — nur mehr vereinzelt im Gebiete der rheinischen Urnenfelder. Diese Tatsache leuchtet ohne weiteres ein, wenn wir bedenken, daB sich illyrische Bevolkerung in den Ostalpen bis zum Einbruch der Romer und neben diesen bis zur Einwanderung der Germanen gehalten hat, daB sie im Gebiet der Lausitzer Kultur aber schon am Ende der Hallstattzeit abgezogen ist. Im Westen aber ist es noch nicht ervviesen, ob wir hier illvrische Zuwanderung oder nur Kulturlibertraguing vor mis haben. Wurden die Namen des Rheingebietes wegen seiner ahnlich ge- arteten Kultur zusammen mit jenen des illyrischen Ostalpengebietes betrachtet, so sollen jene Bayerns und ihr Zusammenhang mit der Urnenfelderkultur gesondert angefuhrt werden. Hier fehlen auf weite Strecken die groBen Urnengrabfekler, trotz- dem gibt es auch hier sowohl in Oberbayern (25) als auch in der Oberpfalz (26) und in Franken (27) zahlreiche Funde der Urnen- felderzeit. Besonders W und er, a,, a. O., hat darauf hingevviesen, daB die groBen Grabhiigel des nordlichen Baye,rn ganze Friedhofe darstellen und daB die Hiigelsohle als urspriinglicher Urnenfriedhof aufzufassen ist, der in einem mittelgroBen Grabhiigel oft vierzig und mehr TongefaBe umfaBt, die nicht eine zusammenhangende Leichen- beigabe darstellen. Das Inventar dieser Brandgraber hat groBe Ahnlichkeit mit schlesischen und suddeutschen Urnenfeldern sowie Beziehungen zur Villanovakultur. Im Bereich des Inn finden sich Urnenfelder, die ,mit jenen Ti.rols in Zusammenhang stehen, weite.r nordlich aber hort die Geschlossenheit des Grabritus auf. In Ober,- ba,yern (Alpenvorland) werden die Leichen zwar verbrannt, aber unter einem sehr kleinen Grabhiigel beigesetzt. In Griinwald bei Miinchen treffen wir wieder ein Umenfeld, dessen Umen der Hot- tinger Kultur nahe istehen. AuBerdem findet sich in Oberbayem die leicht gerillte Irdenware, die nach Bohmen W'eist, ebenso wie die Funde von Fuchsstadt in Franken. Dagegen erscheinen in Grab- hiigeln von Windsbach in Mittelfranken GefaBe, die teils Lausitzer, teils Hottinger Formen zeigen. Die zahlreichen Grabhiigel der Ober- 2* 19 pfalz mit ihrer bemalten Keramik weisen nach Schlesien (28), Diirn- bei Parsberg heferte eine Etagenurne. Auch Urnenfelder gibt es im Frankischen, so in Wolfsdorf und Grundfeld-Reuendorf im BA Staffel- stein, in Gundelsheim und Mainaschaff, desgleichen in Sandsbach in Niederbayern und in Mailing bei Ingolstadt. Die bemalte Keramik der frankischen Graber vveist so wie jene der pfalzischen nach Schlesien. Auch Hiille (29) fiihrt iiber ganz Bayern verstreute Siedlungen, Flachgraber und Verwahrfunde auf und vertritt die An- sicht, daB diese bayrische Urnenfelderkultur aus zwei Wurzeln er- wachsen i,st, der bodenstandigen Straubinger Kultur, in deren Be- volkerung auch Elemente der Hugelgraberbronzezeit aufgegangen sein diirften, und einer, nicht ganz friedlichen, Zuwanderung von Lausitzer Urnenfeiderleuten. Die Fundkarte 1 zeigt die zum groBten Teil in der bisher an- gefuhrten Literatur verzeichneten Fundstellen als Punkte, die bei Hiille, a. a. O., emahnten, ebenfalls von Umenfelderleuten besiedelten Landstriche ohne Nennung von Fundorten durch senkrechte Stiiche, und die bei W e b e r (30) als siedlungsfeindliche Sumpf- und Urwaldgebiete aufgefuhrten. Gegenden durch waagrechte Linien gekennzeichnet. Auch Hiille gibt einzelne Telle des Landes, wie den Spessart, die ostbayrischen Grenzgebirge und das Alpengebiet als siedlungsleer an. Wie verhalten sich zu diesen Fundorten nun die Ortsnamen? Hier fallt es zunachst auf, daB es in Bayern keine von der Gruppe mit den als illyrisch geltenden Suffixen gibt. Das will aber noch nicht sagen, daB wirklich keine: vorhanden sind, denn, wie eingangs erwahnt, haben die Sprachforscher illyrische Namen bisher mit Vor- liebe in Italien, auf dem Balkan und in Kleinasien gesucht; die bayrischen Ortsnamen sind mit Ausnahme von P o k o r n y, der meist FluBnamen bringt, meines Wissens noch nie unter diesem Gesichts- punkt betrachtet worden. Von der zweiten Namengruppe aber finden wi'r Vertreter iiber fa,st ganz Bayem verstreut. Wir haben zunachst drei Tauer - Namen im Gebiete des Chiern- sees und den Bergnamen Tauer n dreimal im Berchtesgadner Land. Hier haben wir das illyrisch besiedelte Gebiet von Reichenhall, Karlstein und Bayrisch - Gmain, wahrend sich im Chiemseegebiet Einzel- und Schatzfunde gezeigt haben, die ebenfalls der Urnenfelder¬ kultur angehoren und mit dem Handel nach dem wichtigen Salz- gebiet zusammenhangen diirften. Jenseits des Inns haben wir noch eine Einode Taurer bei St. Wolfgang, BA Wasserburg, die in ein von W e b e r als siedlungsarm bezeichnetes Gebiet fallt, und siidljc,h davon, in der Richtung zum Chiemsee, wieder zwei Fundorte, 20 Edling und Rott. Nordlioh des lervvahnten Taurer entspringen die GroBe und Kleine Vi Is, in deren Talern mir bisher noch kein Fund der Umenfelderkultur bekannt ist, vvahrend dstlich davon, 'im Tal der Rott, die Grabhiigel von Birnbach liegen. Det nachste NebenfluB der Donau nacb Westen zu ist die I s a r; ihr Name zeigt auf den ersten Blick Verwandtschaft mit dem im Gebiet illyrischer Stamme entspringenden Isarcus (heute Eisack). Gewohnlich wird der Name der Isar jiedooh wegen des kurzen i ebenso wie jener der bayrische r ;> y n > t ’ v " , J* M® >r» i*2a> *'■ #a§ 1 J§ M 1 pplf Jp| |» i * £ll gs . : ■ • ■ ■ ■ •,, , , - ; ,■ .i. .a' - , r , , ,,su ' ,1 , *■'*>\''t ■* r,;t * IM ifef * | m M m i i '* i/ l* 1 - -/'7.4 v- ■# 7l§#§ffp r 'T :i A : -Kiriip U <4rV ■:£' 1 ■ 4 ■***'< I f I ‘ Š f I '4 I L :' ' v a;.'.•■'■-.■ v. 'K.--v-v^re .ori-,. Y ' t 1 • ■ ( ' > 7 - \ ^ ^v ^ *• y % a ^ v ■ - '' '•'.<• "-K" •■ • r, .: : :tv>V^4Vf^'-V V- $ ^ r- 4 .. - . -, . * '. ■■' . '.. . ' > •'! < ' 7 ' i', ,•<: - *•.,•. A 4;.%-;« 1 ’•? v#’ /• ■•.' •'•>;,[ '••*•..! ..-v-n f*y»- .'.C.- L •*•.•£.% Šfc 4f- -’> "''iTtfcfrkiiti i’.'* .'■-' ' (lU . - :'■ ' ' : ■ fc..» ,; -*.v s,* •■•#,' •: ■’- : v. ■' ' ■ {■ ■■ , . ••' ■■■•: . ' 7, A • , . . L, : ■>> ' , ii: V ^‘A V K\i«, "'- v^-. ••. •. •• : " ; V.?' •y iV .. -:•• r i^ ■>#.^ %'■ ^#V : V',^".v^- , J *'v* ^ ‘ ■ ‘t\ ' ^ 1 , s j ■ . ■■ r< *'*'*>*.< 1 t x t v 4 , v*.f,;, >•’'- v ! ; ^ ,t r>.v < r ‘v s.\.v ; . / ■ -- 1 ;>■ ■" - //;{ v .,^ v .^ ^f' >p ‘ ^4%' ’3^Vp\ ! ^ *y'/^ v ^ ■ ■ * . ■: ■ » I ,; : * " . .