Laibacher Organ des krainischen Landes - Lekrervereines. Erscheint Schriftleiter: Johann Sima. ahi 10. und 25. jedes Monats. -------- Schriftleitung: Petersdamm Nr. 51. XV. Jahrgang. Bezugspreise: FürLaibach: Ganzjährlich fl. 2 GO, halbjährlich fl.1-40.— Mit der Post: Ganzjährlich fl.280, halbjährlich 11.1*50. Versendung: Buchdruckerei lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg, Bahnhofgasse Nr. 15. — Anzeigen werden billigst berechnet. Schriften und Werke zur Beurtheilung werden kostenfrei erbeten. — Vereinsmitglieder erhalten das Blatt umsonst. Jugendlectüre und Elternhaus. Naeli folgen der Aufsatz hat die Aufgabe, theilweise darzuthun, wie die einzelnen Kapitel eines über Jugendschriften und Schülerbüchereien sprechenden Werkchens K. Hubers, welches unsere heutige «Bücherschau» vorführt, gehalten sind. Der Herr Verfasser des betreffenden Schriftchens sagt unter obiger Ueberschrift: Ein gewaltiger Krebsschaden, durch den oft die zweckmässigst geleitete Lectüre der Schule lahm gelegt wird oder der dem Schüler sogar schädliche Bücher in die Hand spielt, ist leider, ich muss dies ohne Umschreibung heraussagen, das Elternhaus. Es ist geradezu unglaublich, welcher Indolenz und Fahrlässigkeit man hinsichtlich des beregten Gegenstandes allenthalben in den Familien begegnet. In den unteren Classen des arbeitenden Volkes und im Bauernstände ist fast durchgehends kein Verständnis für eine gute Jugendlectüre anzutreffen. Woher denn auch? Haben doch manche Eltern selbst uie lesen gelernt und wieder andere seit ihrer Schulzeit kein Buch in den Händen gehabt, als etwa das Gebetbuch und den Kalender. Wie sollen nun diese Eltern ihre Kinder zur Lectüre anhalten können? Wie sollen sie ein gutes Buch zu schätzen in der Lage sein? Wie imstande sein, die Lectüre ihrer Kinder im Hause zu überwachen? Dies alles ist, aus den gegebenen Prämissen hergeleitet, ganz unmöglich. Daher ist es uuch traurig zu sehen, was die Kinder solcher Familien lesen! Ihre Lectüre besteht namentlich bei der Arbeiterbevölkerung in den Städten fast ausschliesslich aus Indianergeschichten, Räubergeschichten, aus Colporteur-Romanen niederster Sorte, die sie uieist von Dienslleuten, Fabriksarbeitern etc. erhalten; auf dem Lande setzt sich die Lectüre aus Tractätlein, Rittergeschichten und ähnlichen Büchern zusammen. Allein auch in den besseren, gebildeteren Kreisen steht es um die Lectüre der Kinder nicht viel besser. Wohl wissen die Eltern den Wert der Lectüre zu würdigen; Vater und Mutter lesen ja selbst eifrig in ihren Ruhestunden, wenn ihnen das Hasten und Treiben der Gegenwart solche übrig lässt; sie wünschen auch, dass ihre Kinder tesen; doch was für diese geziemend ist, darüber ist man fast ohne Ausnahme völlig ‘ni unklaren. Ja, es ist Grund vorhanden zu zweifeln, dass darüber, welche Bücher für die Kinder geeignet sind, in diesen Kreisen überhaupt viel nachgedacht wird. — Da ^'zählte mir jüngst eine sonst sehr gebildete Dame freudestrahlenden Antlitzes, dass ihr 12jähriges Töchterchen eine eifrige Leserin der «Gartenlaube» sei, und dass es insbeson' dere die Romane der Marlitt, Werner u. a. geradezu verschlinge! Auf meine Bemerkung, die «Gartenlaube» enthalte wohl ab und zu Aufsätze aus dem Thierleben u. dgl., die ein Kind lesen könne, wurde mir rasch entgegnet, dies sei ihm viel zu «fade», das wird immer überschlagen. Ein Vater führte mir seine zwei Kinder, ein Mädchen von 8 Jahren und einen Knaben von 9 Jahren vor, die ich zum Unterrichte übernehmen sollte. Beide waren begabte, wissbegierige und gut erzogene Kinder. Ihre Vorzüge aufzählend, wobei die anwesende Mama bald die Primgeige zu spielen übernahm, wurde mit besonderer Genugthuung erwähnt, dass die beiden Kleinen fleissig lesen, und ohne meine Frage abzuwarten, die mir auf den Lippen schwebte, welcher Art ihre Lectüre sei, wurde mir frischweg mitgetheilt, dass sie sich eben einen der letzten Raubmord-Processe gegenseitig aus der Zeitung vorlesen; sie billigen dies, wmil sie wünschen, dass die Kinder mit Abscheu vor dem Bösewicht erfüllt werden. Die Gefühle, welche mich als Pädagogen bei Eröffnung dieser Mittheilungen beschlichen, zu schildern, möge mir der geehrte Leser gütig erlassen; ich mag nicht verletzend werden. Dass die Tagesneuigkeiten in den Zeitungen, die Sensationsprocesse etc. vielen Stadtkindern sehr geläufig sind, habe ich leider nicht selten in der Schule wahrnehmen können. Und es ist gewiss schon mehreren Collegen vorgekommen, dass Schüler Zeitungsausschnitte, in denen entweder die Schule oder Lehrpersonen oder scandalöse Geschichten mit Schulmädchen und Knaben erzählt waren, in den Unterricht, mitgebracht haben, die im Geheimen unter den Mitschülern gelesen wurden. Wie ist nun diesem Uebel zu begegnen? Nur auf ein einziges Moment von den vielen sei mir gestattet, aufmerksam zu machen, weil ich es für eines der wichtigsten halte. Die Eltern müssen Belehrung und Aufklärung über den in der Rede stehenden Gegenstand erhallen. Aber wie das anfangen? Man kann doch unmöglich mit jedem Vater, mit jeder Mutter diesbezügliche Unterredungen pflegen, wiewohl der ungezwungene Conversalionslon nach meiner Erfahrung das beste Mittel wäre, die falschen Anschauungen umzustimmen. Solange aber an den Schulen keine Sprechstunden hiefür, keine Schulabende für Eltern, wo obige Frage und noch viele andere Dinge eine Besprechung finden könnten, eingeführt sind, kann von einer ausgiebigen Einwirkung auf die Eltern auf diese Weise kaum die Rede sein. Auf der anderen Seite weiss man wieder zur Genüge, dass dieselben allem weh mehr Interesse entgegentragen, als gerade der Erziehungsfrage. Inwieweit hieran die trockene, oft abstract-scholastische Darstellungsweise dieser Stoffe Schuld trägt, die ich nicht ganz in Abrede stellen kann, will ich hier nicht näher untersuchen. So viel ist aber gewiss, dass die Mutter, der Vater für Erziehungsprobleme, wenn überhaupt, nur dann zu gewinnen sind, wenn diese ins leichtgeschürzte Gewände der Belletristik und Poesie gekleidet sind. Eltern, die sich um pädagogische Fragen sonst gar nicht kümmern — weil ihnen dieselben entweder zu langweilig und abgeschmackt Vorkommen, wohl auch, weil sie der «festen» Meinung sind, dass das Verständnis der richtigen Kinder-erziehung sich ganz von selbst einstellt, sobald man sich nur überhaupt Vater oder Mutter nennen kann — lesen mit Vergnügen Romane, Novellen etc., in denen pädagogische Gedanken zum Vortrage gelangen. Gleichsam unbewusst, bestrickt von der einschmeichelnden Form und hingerissen von der feinen psychologischen Zeichnung und Durchführung der Charaktere, nehmen sie auch die darin niedergelegten Ausführungen über Erziehung bereitwilligst hin. Ja noch mehr, man bespricht und unterhält sich gerne in der Familie, im Freundeskreise von dem, was man eben gelesen. Derartige Con-versationen führen, wenn sie sich auf einschlägige Werke beziehen, nicht selten auf das unmittelbare Gebiet der Kindererziehung, und die dadurch bewirkten Anregungen sind gewiss nicht ganz ohne Wert. Gutzkows «Söhne Pestalozzi’s», Auerbachs «Neues Lehen», Roseggers «Waldschulmeister», Schaumbergers «Fritz Reinhardt», Gomperts «Wiener Kinder» etc., ganz zu schweigen von den herrlichen pädagogischen Ausführungen eines Herder, Lessing, Jean Paul, Goethe und Schiller, sind Lesestoffe, wie sie mir für Eltern vorschweben. In neuester Zeit bringen die diversen belletristischen Monatshefte und Familienblätter ganz gelungene Artikel über Erziehung, welche auch die Menge zu fesseln vermögen. So die «Gartenlaube», welche sogar jüngst einen Pädagogen von Fach (Director Theden) in die Redaclion berufen hat; die «Deutsche Rundschau» (über geistige Anlagen v. Lasker u. a.), die «Gegenwart» (geistreiche Aufsätze über Erziehung und Schule von Ed. v. Hartmann, Paul Heyse, Theden etc.), der «Heimgarten» (meisterhafte Arbeiten von Rosegger) und noch viele andere. Eines anderen Umstandes will ich noch Erwähnung thun, der meist ganz übersehen wird und dennoch namentlich in den Städten äusserst verderblich werden kann. Nicht selten nämlich finden sich in den Auslagefenstern der Kunst- und Ruchhandlungen, ja sogar in den Papierhandlungen und Tabaktrafiken bildliche Darstellungen zur Schau ausgestellt, die ihres obscönen Inhaltes halber entschieden schädlich auf die Jugend wirken. Auch wird wohl niemand behaupten wollen, dass etwa die jetzt allenthalben ausgehängten Photographien der Raubmörder Schenk, Schlossarek, Stellmacher etc. zur moralischen Entwicklung unserer Kinder beitragen! Ein diesbezüglicher Erlass der Schulbehörde, der wenigstens die gröbsten Ausschreitungen hintanhielte, wäre sehr angezeigt. Legt nun, wie ich zusammenfassend schliessen will, die Schule jenes Gewicht auf die freie Leetüre, welches sie vermöge ihres bildenden Stoffes vollauf verdient; berücksichtigt sie die in vorstehender Abhandlung gemachten Vorschläge in ihrer Wesenheit; sucht sie die Eltern von dem Werte einer guten Jugendlectüre zu überzeugen, so dass diese schliesslich auch auf diesem Gebiete mit der Schule Hand in Hand gehen; trachtet sie endlich die Allgemeinheit für die herrliche Idee der Volksbibliotheken zu gewinnen: dann werden nur gute Schriften in die Hände der Jugend gelangen; dann wird aber auch die heranwachsende Generation nur gute Rücher lesen und sie als ihre besten Freunde zu schätzen wissen, denn ihr Umgang bietet die reinsten Freuden, ihr Genuss ist unerschöpflich. Die Bedeutung der Schülerausflüge. Von Benedieter in Gmünd. Die schönen Sommertage erwecken bei den Schulkindern grosse Lust zu Ausflügen. «Wenn in der Natur alles grünt und blüht und die Vögel lustig schlagen, dass dir dein Herz erklingt», da wird eng dem Kinde, zumal demjenigen in der Stadt, zu enge in der Schulstube. Es sehnt sich hinaus ins Freie, wo es sich frei bewegen kann. Verkündigt der Lehrer: «Morgen machen wir einen Ausflug!» so wirkt das elektrisierend auf das Kindergemülh. Freudig bewegt eilt dasselbe nach Hause, um seine Eltern zu benachrichtigen und zugleich um deren Erlaubnis zu bitten. Und welche Mutter wollte die Freude slören und diese Ritte des Kindes nicht gewähren? Es wäre nur wünschenswert, wenn unsere Schulen, wie viele in der Schweiz, über eine Reisecasse verfügen könnten, so dass den weniger bemittelten Schülern die Auslagen theilweise oder ganz gedeckt werden. Der Ausflug ist ein pädagogischer Anlass, welcher in Haus und Schule häufiger als früher geboten wird. Nicht nur der Jugend, sondern auch dem gereifleren Alter ist. es ein Bedürfnis, mit. der Natur Umgang zu pflegen. Ist. es aber der Jugend darum zu thun, in der Natur Vergnügungen und Lustbarkeiten, freies, fröhliches Leben zu suchen, so sucht das Alter stille, einsame Gegenden auf, um hier, abgesondert von dein Getümmel der Welt, gleichsam im Schoss der Natur von den Geschäften des bewegten Lebens auszuruhen und mit sich selbst, und der Natur allein zu sein. So ein Ausflug ist nicht von geringer Bedeutung. Vor allem pflanzt er im Kinde Sinn für die Schönheit der Natur, denn in ihr kann das Kind die sichtbare Werkstätte des unsichtbaren Meisters erkennen. Das Kind kann wahrnehmen, wie jede Gegend eine ihr entsprechende Vegetation hervorbringt, dass z. B. in höheren Gegenden die Pflanzen-und Thierwelt sich verändert, dem kältern Klima entsprechend. Der Anschauungskreis des Kindes wird dadurch bedeutend erweitert. Führt ein Ausflug an Ruinen, an alten Burgen vorbei, an die sich geschichtlich bemerkenswerte Begebenheiten knüpfen, so wird der Lehrer nicht versäumen, den Schülern eine Sage oder sonstige traditionelle Erzählungen mitzutheilen. Das Kind wird somit mit der vaterländischen Geschichte bekannt, und was es mit eigenen Augen geschaut, wird ihm in treuer Erinnerung bleiben. Einem Ausflug verdankt, man aber nicht nur, dass man mit dem Pflanzen-, Mineral-und Thierreich, sondern auch mit Menschen bekannt wird. Man lernt ihre mannigfachen Sitten, Gebräuche und Gewerbe kennen. Wenn z. B. in einem Orte ein Volksfest stattfindet, so ist das immer charakteristisch in Bezug auf die Einwohner und ihre Eigenthümlichkeiten. Die Kinder sehen, in welchen Ortschaften oder Landest heilen mehr Handel und Gewerbe, in welchen mehr Ackerbau und Viehzucht getrieben wird. Sie lernen auch die oft sehr eigenthümlichen Mundarten und Kleidertrachten kennen und können dadurch mehr oder weniger auf den Stand der Bildung zurückschliessen, denn ein gebildetes Volk wird auch weniger grob und ungeschliffen seinen Gedanken Aus- druck geben. Dies alles könnte zwar auch aus Büchern gelernt werden; aber die lebendige, sinnliche Auffassung ist viel mehr bildend für den Geist des Kindes, als der todte Buchstabe. Den Ausflug darf man aber auch als ein Disciplinarmittel betrachten, denn mit frischem und frohem Muthe greift das Kind nachher wieder zu seinen Büchern. Der Ausflug ist gewöhnlich eines der geeignetsten Mittel, die körperliche Abhärtung zu befördern, d. i. insoferne, als man nicht für die kleinste Strecke das Dampfross benützt, sondern Kraft und Muth zeigt, auch auf eigenen Füssen Berg und Thal zu durchziehen. — Wiederholen sich Ausflüge aber zu häufig, so wird ihre Wirkung auf das Kind durch die entstehende Gewohnheit abgeschwächt. Es kann die Freude dabei nicht mehr so voll empfinden, wie sie der einmalige Ausflug bietet. Gewöhnlich wirkt schon der zweite Ausflug im gleichen Sommer weniger reizend, als der erste. Es findet auch hier die oft gemachte Erfahrung Anwendung: «Was einmal recht, schön war, kehrt nicht bald wieder.» Etwas vom Strafen in der Volksschule. Man sollte nicht glauben, dass es heute noch Lehrer gibt, die sich in ihren Strafen weit über die Grenzen aller pädagogischen Grundsätze hinaus verirren und dadurch die Schule in Miscredit bringen; zum Glück kommen solche Fälle selten vor. Es sei daher erlaubt, auch hierüber ein Wort in die Oeffentlichkeit zu schicken. — Strafe sollte bekanntlich, sowie das Gegentheil derselben, nicht zu oft in der Schule Vorkommen. «Je mehr Strafen, desto schlechter die Schule und der Lehrer.» Gehen wir das Register der Strafen, die einem Lehrer zugebote stehen, durch, so finden wir: die Warnung, den Verweis, den Extraplatz, das Nachsitzen, die schlechte Note u. s. w. Ueberblicken wir aber das Sündenregister der muthwilligen Jugend, so stellt sich uns eine Anzahl kleiner und grösserer Vergehungen entgegen, wie: das Zuspätkommen, das Wegbleiben oder Ausbleiben aus der Schule ohne Entschuldigung, dann Unaufmerksamkeit, Tändeln, Schwätzen, Unreinlichkeit an Kleidern und Schulgeräthen, schlechte Aufführung auf der Gasse, im Gotteshause u. s. w. Sehr selten sollten Strafen wegen nicht gut ausgearbeiteter Aufgaben verhängt werden, weil an der schwachen Arbeit nicht selten die Lehrer selbst schuld sind. Es geschehen hierbei oft die gröbsten Verstösse von Seite der letzteren; sie verlangen von den Schülern Arbeiten, die diese nicht verstehen, von denen sie keinen klaren und deutlichen Begriff haben, und ertödten dadurch die Lust und die Liebe zur Arbeit gründlich. Wie nun eine Sünde der andern Mutter ist, so ist es auch hier: die Schüler werden ohne Noth gestraft und gemartert und finden an der Schule nicht ein Haus der Erziehung und des Unterrichtes, sondern ein Haus der Knechtschaft und der Missleitung; die Heiterkeit flieht aus dem Gemüthe des Kindes, und der Name Lehrer wird in solchen Fällen zum Schrecken der Kinder. Möchte man dies doch beherzigen! — Kommt ein Kind zu spät in die Schule, so forsche man nach dem Grunde und strafe nicht, wo Strafe nicht absolut nothwendig ist. Für das Wegbleiben aus der Schule muss jedesmal eine Entschuldigung beigebracht werden, wenn es in unvorhergesehenen Fällen, z. B. bei Krankheiten u. s. w., eintritt; ist jedoch das Ausbleiben dem Kinde schon früher bekannt gewesen, so muss es vom Lehrer die Erlaubnis dazu einholen, sonst ist eine angemessene Strafe angezeigt, z. B. Nachsitzen, d. h. an einem Ferialtage in der Schule zweckmässig beschäftigt sein, u. dgl. — Unaufmerksamkeit kann und darf in einer Schule, die ein guter Lehrer leitet, nur selten zum Vorschein kommen, und der seltene Fall ist sodann durch Sitzen oder Stehen auf einem Extraplatze zu bestrafen; doch darf dies keine Störung im Unterrichte verursachen. Tändeln und Schwätzen sind mit dem eben Besprochenen gleichbedeutend. — Unreinlichkeit an Kleidern und Schulgeräthen soll nie tmgerügt bleiben, ist aber erst dann mit strengeren Strafen zu ahnden, wenn jede Ermahnung sich als fruchtlos erwiesen hat. Bei einiger Umsicht des Lehrers wird sich dies bald beseitigen lassen. Die schlechte Note soll eine Reservestrafe sein und nur im seltensten Falle, wenn alle anderen Besserungsmittel fruchtlos bleiben, ertheilt werden — aber dann nachsichtslos und von schweren Folgen begleitet. «Eine schlechte Note in Sitten oder Fleiss macht jedes Anspruches auf Vorzug verlustig.» Diese Regel, streng durchgeführt, lässt den Leichtsinn in der Schule nicht zur Herrschaft gelangen; es ist dies in vielen Fällen sogar für die Eltern ein Sporn, ihre Kinder in gehöriger Zucht zu halten; denn auch die Eltern wollen erzogen sein. Zum Schlüsse mag noch die Aeusserung Kellners hier Platz finden: Was die Strafe anlangt, so darf nie das natürliche oder erziehliche Verhältnis zum Kinde ausser-acht gelassen, nie vergessen werden, dass die Wirksamkeit der Strafe auf der Erschütterung des Gemüthes beruht und dass sie deshalb nie zum Gewöhnlichen und Alltäglichen herabsinken darf. Jede Strafe muss so ertheilt werden, dass das Kind fühlt und erkennt, der Lehrer strafe im Aufträge und im Sinne eines höheren Richters, zwar ernst und streng, aber mit Trauer über die Nothwendigkeit. Dagegen hat sich der Lehrer sorgfältig vor Leidenschaftlichkeit und jeder Art der Strafe zu hüten, welche der Züchtigung das Gepräge einer Selbstrache gibt. Eine solche Strafe erbittert das Gemüth des Gestraften, anstatt ihn zu bessern. — Ueberall, wo der Lehrer straft, hat er die Individualität und die gesammten Verhältnisse des Kindes zu berücksichtigen, unter welche letztere auch der Gesundheitszustand und die häusliche Erziehung gehören. — Bedenklich erscheint es immer, die an sich zweckmässige Strafe des Nachsitzens übermässig zu verlängern oder wohl gar so einzurichten, dass das Kind dadurch dem Mittagsessen entzogen wird. Manche Kinder sind so schwächlich und zart, dass ein solches Fasten schlechterdings ihrer Gesundheit nachlheilig ist; aber auch diejenigen, welche einer solchen Entsagung ohne Nachtheil für den Körper unterworfen werden können, sind dann jedenfalls für den Nachmittagsunterricht verloren, weil ihre Aufmerksamkeit und ihre Gedanken dann mehr beim künftigen, heftig ersehnten Genüsse von Speise und Trank, als beim Unterrichte sind. Georg Erker. Stationen meiner Lebenspilgerfahrt. Aus den Erinnerungen eines alten Lehrers. (Mitgetheilt von Hans Ecke.) (Fortsetzung.) VIII. Wanderschaft und Rast. Wie schon erwähnt, hatte mich die übermässige Anstrengung während meines Aufenthaltes in 0. . . für längere Zeit auf das Krankenlager geworfen. Im Elternhause fand ich endlich unter Sorgfalt meiner lieben Mutter die Gesundheit wieder. Doch Wochen über Wochen vergiengen, bis ich wieder allein den Garten besuchen konnte, der für uns als Kinder zur Obstzeit so grosse Bedeutung besass, da er uns früh aus den Federn rief und in dieser Beziehung einen, wenn auch nicht ganz edlen Wetteifer unter den Geschwistern erzeugt hatte. Wenn wir Kinder auch nie Hunger litten, so war anderseits durch die Kost selbst dafür gesorgt, dass wir einst im Leben nicht eine sybariti-sche Colonie gründen würden. Das Frühstück wie das Abendessen bestand für alle Glieder der Familie in der Sommerszeit aus einem Stück nahrhaften schwarzen Brotes, nur die Mutter hatte ihrer Schwächlichkeit halber hiezu eine Schale Milch. Dafür gehörte das von den Bäumen gefallene reife Obst uns Kindern, und noch erinnere ich mich lebhaft der langen Gesichter der Schwestern, wenn es mir oder dem Bruder gelungen war, früher in den Garten zu kommen und die Bescherung der Nacht an Pflaumen, Birnen und Aepfeln zu bergen. Doch jetzt lockte mich nicht mehr des Apfelbaumes Frucht, nicht sein Schatten, der mich so oft erquickt, sondern Gottes Sonne wie die frische Luft sollten den noch oft von Fieberschauer geschüttelten Gliedern Wärme und neue Kraft bringen. Und auch sie, die Gesundheit, kam, wenn auch langsam, zurück. Damit waren jedoch die Ferien vorübergegangen. Mein leidender Zustand hatte den Oberamtmann bewogen, meinem Vater den Vorschlag zu machen, mich als Wirtschaftsschreiber eintreten zu lassen. Umsonst war es, dass er das Elend des Lehrerstandes, das er kennen gelernt, den Eltern schilderte, dagegen die Aussichten, welche sich der neuen Bahn, die er mir wies, in glänzenderWeise hervorhob. An dem Widerstande und geraden Charakter meines Vaters glitten alle schönen Reden ab. Derselbe hatte durch die Wirtschaftsbeamten manchen materiellen Schaden erlitten und konnte sie deshalb nicht gut leiden. Von der Rechtlichkeit der «Federfuchser und Beutelschneider», wie er sie nannte, konnte ihn niemand überzeugen. Als er bemerkte, dass bei meiner Kränklichkeit des Oberamtmanns Reden grösseren Eindruck hinterliessen, als es ihm gut schien, trat er mir kurz angebunden e&tgegen: «-Du hast dir einmal gewählt, Schulmeister zu werden, daher wirst du auch bei dem Fache deiner Wahl bleiben!» Gegen einen solchen Ausspruch meines Vaters, dem er überdies noch durch ein «Und damit basta!» grösseren Nachdruck zu verleihen glaubte, gab es keine Appellation. Ein weiterer Umstand trug noch bei, dem Widerstande des Vaters gegen das Project des «gestrengen Herrn Oberamtmann» (wie die Anrede der Untergebenen und Bauern lautete) grösseren Halt zu verleihen. Schon während meiner Studienzeit in 0 . . . hatte ein den Eltern befreundeter Gehilfe mir einen Posten zu verschaffen gewusst, der mit Beginn des Schuljahres anzutreten gewesen wäre. Dies war bei den damaligen Zeitverhältnissen nicht hoch genug anzuschlagen. Benn nur auf den Kaiser- oder Reichsstrassen verkehrte der grosse Marterkasten, Bostwagen genannt. Was seitab lag, erhielt nur alle Wochen ein-, wenn es sehr gut gieng, zweimal Nachricht durch den Boten, der die Briefe und die Amtszeitung beim Bostmeister abholte. Aber auch letztere war für die gewöhnlichen Sterblichen nicht 2ugänglich; am allerwenigsten fand sich eine erledigte Stelle für den armen, brotlosen Schulgehilfen oder für jene, welche solche werden wollten, verzeichnet, sondern dort fanden nur Verordnungen und Befehle der Regierung, ab und zu einige sogenannte Politische Nachrichten in homöopathischer Dosis, ausserdem Neuigkeiten aus dem Besidenzleben. Nur der Oberamtmann, der einzige Mann im Orte, der sie von Amtswegen hielt, bannte deren Inhalt und theilte von demselben das, was nothwendig war, den Schulzen bei Gelegenheit der Amtstage zur Verlautbarung an die Ortsinsassen mit. Stand der «gestrenge Herr Oberamtmann» mit dem Herrn Pfarrer auf gutem Busse, dann wanderte das sorgfältig gefaltete Blatt in den Pfarrhof, um auch hier das Gemüth des geistlichen Herrn in Aufregung zu versetzen. War Unfriede zwischen beiden ausgebrochen, dann verkündete das Ausbleiben des zur bestimmten Stunde wandelnden Wieners vernehmlich dies wichtige Ereignis den Bewohnern. Lang jedoch blieb die Friedenstaube nicht aus, dafür sorgte schon, wenn niemand anderer, der Wirt, da sonst dem 'Herrenstübel» die wichtigsten Zierden fehlten. Meine Eltern hatten auf die gegebene Zusage fest gebaut und schlugen sie, wie es auch den Umständen entsprach, hoch an. Doch es dauerte bis Mitte September, dass ‘eh mich soweit kräftig fühlte, um meinen Bestimmungsort aufsuchen zu können. Ich zog zur hellen Stadt hinaus Im Bündel all das Meine — konnte ich in Wahrheit singen und sagen, denn mein Felleisen ohne Tragriemen barg nur ein Sacktuch, ein Hemd, ein Paar Unterhosen und ein Handtuch — all meine Habe. Auch des Geldes grosse Last drückte mich nicht. Weder «goldene Füchse» noch ‘leichte papierne Anweisungen» beschwerten die Tasche. Ein kleiner Sparpfennig, gerade genügend, um mich, ohne die Hilfe der Mitmenschen ansprechen zu müssen, bis an Ort Uod Stelle zu bringen, war alles, was ich besass. Ein Stück des Weges gaben mir der Vater und die Geschwister das Geleite, während tthr lieb Mütterchen mit. thränendem Auge nachblickte, bis die Krümmung der Fahrstrasse mich ihrem umflorten Auge entzog. Bald trennten sich auch die Geschwister, und nur der treue, biedere Vater begleitete mich noch eine Strecke bis zur ersten Kreuzung des Weges. Dort am Kreuzweg blieb er stehen, nachdem er mir nochmals die Befolgung der Lehren, die dem Segen des Elternpaares vorangegangen, ans Herz gelegt. «Ueb’immer Treu und Bedlichkeit und habe Gott vor Augen!» w^ar alles, was er noch sagte, und dann schied er. Ich war von nun an auf mich allein angewiesen. Bald war auch ich dem Vater, der es stets mit mir so gut gemeint, wenig gesprochen, desto mehr gehandelt, aus den Augen. Das Ziel der Reise lag weit von meinem Geburtsorte — zwei gute Tagreisen. Eine Stunde war ich so auf der staubigen Landstrasse dahingewandert, als mich plötzlich wieder ein Schüttelfrost, überfiel. — «Umkehren? Nein! Nie und nimmer! Lieber im Graben an der Landstrasse zugrunde gehen!» So lag ich halb verzagend und doch mit dem festen Willen, meinen Weg weiter zu verfolgen. — Mein Widerstand besiegte die Krankheit, und wenn auch ermüdet, kam ich doch am folgenden Tage abends am Ziele meiner Wanderung an. Wie fröhlich gieng ich dem Schulhause zu! Jetzt sollte aller Kummer ein Ende haben, denn ein Gehalt erwartete mich auf meinem Posten. Wenn ich auch von dessen Grösse keine Ahnung besass, so hatte doch diese Aussicht auch der Stelle grösseren Wert verliehen. Nicht immer trat derselbe sofort ein, da sich jeder Anfänger dazu bequemen musste, dass sein Dienst als Probeleistung angesehen wurde, für welche schon die Kost eine angemessene Entlohnung bildete. War die Brauchbarkeit endlich — oft erst nach Verlauf von Monaten — festgestellt, zum Nutzen des Gehilfen und zum Schaden des Principalsäckels, so erhielt derselbe sammt Verpflegung 30 fl. W. W. — und Ausnahmsfälle waren es, wenn das Waschen der Wäsche unentgeltlich geschah. Bei solchen Schulen, an welchen der Religionsfond den Gehilfen ganz bezahlte oder zu welchen derselbe eine Subvention gab, war ein Gehilfenposten nur durch die Protection der Geistlichkeit zu erlangen; überdies gehörte eine Dienstzeit von acht bis zehn Jahren, wohl belobt, dazu. Diese bewiesen, dass sich der Bittsteller des «moralischen Musters» würdig erwiesen. Nun stand ich in der Hausflur des Schulhauses. — Bescheiden klopfte ich an des Lehrers Wohnstube. — Ein freundliches «Herein» machte mir mehr Muth. So trat ich ein. — Ein kleines Männchen, dessen Scheitel nur wenige Haare, wie Silber so bleich, verschämt zu decken suchten, empfieng mich mit freundlicher Erwiderung meines Grusses. — Als ich Zweck und Ursache meines späten Besuches mitlheilte, erklärte er, dass es ihm leid thue, meiner Person nicht mehr zu bedürfen. Wie sehr er mich auch wegen meines Unfalles bedauere, helfen könne er mir mit bestem Willen nicht, da er zu Beginn der Schule, mit 1. September, nachdem ich nicht gekommen, einen andern Gehilfen habe aufnehmen müssen. Traurig schlug ich meinen Blick zu Boden. Mühsam hielt ich die Thränen, die mir die Wangen herabzurollen drohten, zurück. Welchen Trost konnte mir die Einladung, an dem Abendmahle theilzunehmen, bieten? Doch nahm ich es dankbar an. Eine Schüssel Milch mit dampfenden Kartoffeln stillte meinen Hunger, und der Heuboden bot den müden Gliedern eine hochwillkommene Unterkunft. Am frühen Morgen bat ich um Rath, was in meiner Lage zu thun sei. Der biedere Greis bot mir wenig tröstliche Aussichten. Nicht eine Stelle war in der Umgegend frei, da sich ja jeder Lehrer im voraus mit den nöthigen Kräften versehen. Mein Geldbeutel zeigte trotz der grossen Sparsamkeit eine bedenkliche Leere. Wo war Hilfe und Rettung in der Noth? Da es noch keine Vacanzenlisten, keine Blätter für eine solche Auskunft gab, so hiess es: Den Stock zur Hand! und wandern, wandern von einem Lehrer zu dem andern! (Fortsetzung folgt.) Rundschau. Kärnten. (Schulbeiträge aus Verlassenschaften.) Wie wir schon gemeldet, hat das vom kärntischen Landtage beschlossene Gesetz, betreffend den erhöhten Schulbeitrag aus Verlassenschaften, die kaiserliche Bestätigung erhalten. Der bisherige und künftige Schulbeitrag sind aus Nachstehenden ersichtlich: von Bei einem Nachlasse 1000 bis 5 000 fl. Schulbeitrag bisher 25 kr. von je 100 fl. künftig 25 kr. » 5000 10000 30 » 30 » » 10000 20 000 35 » 35 > » 20000 30000 » 40 » 40 > » 30000 40000 » 45 » 45 > über 40000 50 » — » von 40000 bis 50000 » 50 » » 50000 70 000 > » 60 » 70000 > 100000 » 80 » über 100 000 > 1 fl. —- » Wenn der Erbe oder Legatar weder ein {unterlassener Gatte noch ein Notherbe ist, wird der Schulbeitrag noch um 50 Procent erhöht. Das Erträgnis fliesst in den Landesschulfond und ergab in den Jahren 1880 bis 1883 zusammen 103000 fl., im letzten Jahre 15000 fl. gegen durchschnittlich 17178 fl.; im Jahre 1885 aber brachte die gräflich Egger’sche Hinterlassenschaft allein 12 735 fl. Der erwartete Mehrerfolg soll zur Erhöhung der Lehrergehalte dienen. Mähren. (Verweigerte Schulen.) Der mährische Landesschulrath hat das neuerliche Einschreiten der dortigen Tschechen wegen Errichtung einer vierten tschechischen Volksschule in Brünn aus öffentlichen Mitteln unter dem Hinweis abgelehnt, dass die vom Herrn Unterrichtsminister für die Errichtung weiterer tschechischer Volksschulen in Brünn als nothwendig bezeichneten Bedingungen des mährischen Schul-Errichtungs-Gesetzes nicht vorhanden seien. (Desgleichen hat sich der Landesschulrath betreffs des ihm zur Begutachtung vorgelegten Majestätsgesuches der Freiberger Tschechen wegen Bewilligung der Errichtung eines tschechischen Privat-Gymnasiums in Freiberg ablehnend geäussert, da die ungünstigen Finanzen der Stadt Freiberg den dauernden Fortbestand der Anstalt nicht verbürgen.) Bukowina. (Ein Conferenzbeschluss in Bezug auf Schulbücher.) Die Bezirks-Lehrerconferenz in Czernowitz beschloss, beim Landesschulrathe anzusuchen, derselbe möge die Herausgabe entsprechender, den heimatlichen Ortsverhältnissen angepasster Lehrbücher mit besonderer Berücksichtigung des geographischen und geschichtlichen Theiles für das Kronland Bukowina realisieren lassen. Aus Krain und der Nachbarschaft. Schuljahrschluss. Die städtischen Schulen Laibachs schlossen das Schuljahr 1886/87 bereits am 14. d. M., die k. k. Bildungsanstalten für Lehrer und Lehrerinnen mit den damit in Verbindung stehenden Uebungsschulen, Arbeitslehrerinnen- und Kindergärtnerinnen-Curs am 15. Juli. Am letzteren Tage fanden auch die Aufnahmsprüfungen für das Gymnasium in Laibach statt. Zu den Reifeprüfungen an der hiesigen k. k. Lehrer-Bildungsanslalt ist nachzutragen, dass von den zwei auswärtigen Zöglingen, welche in diesem Jahre die Anstalt nicht mehr besuchten, einer auf ein Jahr (und nicht beide auf zwei Monate) reprobiert wurde. Ausstellung weiblicher Handarbeiten. An der k. k. Lehrerinnen-Bildungsanslalt wurde im Lehrzimmer des Industrialcurses am 14. d. M. eine sehr reichhaltige Ausstellung weiblicher Handarbeiten der Zöglinge und Schülerinnen der genannten Anstalt veranstaltet. Landsturmpflichtige. Den fünf landsturmpflichtigen Milgliedern des Lehrkörpers der k. k. Lehrer-Bildungsanstalt wurde über die abgeforderte Eingabe der Direction, trotzdem sie in derselben als im Schuldienste nicht, entbehrlich bezeichnet erschienen, die Befreiung vom Landsturmdienste für das laufende Jahr nicht gewährt. Von den Landsturmpflichtigen des Lehrkörpers der Staats-Oberrealschule (7) wurde die erwähnte Begünstigung nur einem Herrn zutheil. Zweiter Jahresbericht der viercl. deutschen Knaben-Volksschule des deutschen Schulvereines in Laibach über das Schuljahr 1886/87. Dieser Jahresbericht unterscheidet sich wohlthuend von vielen, gewöhnlich nach einem Leisten geschlagenen, kaum nach einer Richtung hin belehrenden derartigen Verlautbarungen. Der Bericht spricht in erster Linie namens des Lehrkörpers dem Vereine der krainischen Sparcasse für die ausgiebigen Geldspenden zum Zwecke der Erhaltung der deutschen Knaben-Volksschule in Laibach den besten Dank aus und bringt dann einen klar gehaltenen Aufsatz aus der Feder des Herrn Oberlehrers J. Benda, betitelt: «Volksschule und Mittelschule». In demselben wird dargethan, dass unsere Knaben in der Regel zu früh in Mittelschulen übertreten und infolge dessen später häufig körperlich und geistig Schiffbruch leiden. Wenn dieselben erst nach vollendetem 11. oder gar 12. Lebensjahre von der Volksschule in die Mittelschule übergiengen, wäre es um Fortschritt in derselben besser bestellt. «Die Zeit kann ja nicht mehr ferne sein, wo auch auf geistigem Gebiete und bei Verleihung von Aem-tern die Lehren von der Zuchtwahl zur ausschliesslichen Geltung gelangen müssen.» An diesen zeitgemässen Aufsatz schliesst sich der Lehrplan der Anstalt mit sehr belehrenden Anmerkungen für das Elternhaus. Aus der Schulchronik, die nun folgt, müssen wir als sehr nachahmenswert hervorheben, dass zur Unterstützung des natur- und heimatkundlichen Unterrichtes die Schüler unter Führung ihrer Lehrer mehrere Spaziergänge unternahmen. Den übrigen Theil des Jahresberichtes bilden die Mittheilungen über die Zusammensetzung des Schulausschusses (Obmann Herr Prof. W. Linhart, Zahlmeister Herr Sparcassebeamter Leo Suppantschitsch, Schriftführer Herr Oberlehrer Benda) und des Lehrkörpers, über Lehrmittel und Bücherei und die Schulordnung. Die Zahl der Schüler betrug am Schlüsse des Schuljahres 120 (1. CI.: 40, 2. CI.: 50, 3. CI.: 30). Mit Beginn des Schuljahres 1887/88 gelangt die vierte Classe der Anstalt zur Eröffnung. Die Einschreibungen finden am 14., 15. und 16. September 1. J. statt. Der Unterricht ist unentgeltlich, die Einschreibung gebürenfrei. Für Freunde der Bienenzucht. Herr Regierungsrath Prof. Dr. Valenta, Spitalsdirector, spendete der hiesigen k. k. Lehrer-Bildungsanstalt, ein sehr interessantes Bienen-Beförderungskästchen von Benton, Docenten an der Staats-Ackerbauschule in Michigan. Dasselbe ist etwa 12 cm lang und ein paar cm breit und enthält ausser dem Futterraum noch zwei mit demselben in Verbindung stehende Abtheilungen, in welchen sich die in weite Fernen zu versendenden Bienen bewegen können. Mit den Kanten parallel laufende Furchen mit Luftlöchern verhindern das Zugrundegehen der Thiere, sobald das Kästchen (mit der Adresse und der nöthigen Postmarke versehen) in einen Postbeutel gegeben worden ist, Die Schlusspriifungen an der Orgelschule in Laibach fanden am 14. d. M. statt. Da uns seitens der Leitung derselben die Zahl der Schüler u. a. nicht bekanntgegeben Wurde, können wir über diese Anstalt Näheres nicht mittheilen. Aus der Umgebung Laibachs. Den Bemühungen des um die Schule vielverdienlen Herrn k. k. Bezirkshauptmannes Mahkot ist es gelungen, die Errichtung einer Schule in dem in einer Hochmulde des Krimgebietes gelegenen, völlig abgeschlossenen Orte Rakitna zu sichern. Der genannte Herr, dessen Eingreifen die Errichtung so vieler Schulen im Lande zu danken ist, scheute auch Reisekosten nicht, um die Schulerrichtungsfrage in Rakitna ins Rollen zu bringen. * * * Aus Kärnten. Gestorben ist Herr Stefan Brugger, Schulleiter in Michldorf, im Alter von 71 Jahren. Der verblichene Amtsgenosse diente in Obermillstatt, Paternion and Michldorf. — Die diesjährige Bezirks-Lehrerconferenz des Inspections-sprengels Bleiburg wird am 20. August im Gewerksorte Prävali stattfinden und um 10 Uhr vormittags ihren Anfang nehmen. — Zu den Reifeprüfungen an der k. k. Lehrer-Bildungsanstalt in Klagenfurt haben sich alle 16 Lehramtszöglinge des vierten Jahrganges gemeldet. Von diesen erhielten 10 das Zeugnis der Reife zur provisorischen Anstellung als Lehrer oder Unterlehrer, 2 wurden reprobiert und 4 erhielten die Erlaubnis, zu Ende der Ferien sich der Wiederholungsprüfung aus einem Lehrgegenstande zu unterziehen. — Am Staatsgymnasium in Klagenfurt fanden die Aufnahmsprüfungen für das kommende Schuljahr am 16. und 17. Juli statt. Die Aufnahmsprüfungen zu Beginn des neuen Schuljahres wurden auf den 16. und 17. September anberaumt. Das neue Schuljahr (1887/88) gelangt am 18. September zur Eröffnung. -— Aufnahmsprüfungen an der k. k. Oberrealschule: 15. und 16. Juli und 16. und 17len September. Aus Steiermark. Se. Majestät der Kaiser spendete der Gemeinde Dobrna im politischen Bezirke Cilli zur Anlage eines Schulgartens einen Unterstützungsbetrag von 100 fl., dem Ortsschulrathe in Lechen im politischen Bezirke Marburg zum Schulhausbaue einen Unterstützungsbetrag von 300 fl. und dem Ortsschulrathe in St. Florian am Bolsch itn politischen Bezirke Pettau zum gleichen Zwecke einen ebenso hohen Unterstützungsbetrag. — Gestorben ist Herr Mich. Herfort, Lehrer in Friedberg. — Ernannt wurden Fräulein Ernestine Razlag zur Lehrerin und Fräulein Caroline Potočnik zur Unterlehrerin an der Mädchenschule in Rann, Fräulein Marie Turk zur Unterlehrerin an der vier-classigen Volksschule in Pöltschach. HKdlanrLig'faltig'es. Schulärzte. Die Institution der Schulärzte und Hygiene-Professoren soll, wie der ungarische Unterrichtsminister plant, an den staatlichen Mittelschulen Ungarns schon >m nächsten Schuljahre ins Leben treten. Die Directoren der bezüglichen Lehranstalten wurden bereits angewiesen, geeignete Aerzte vorzuschlagen. Die Stellen werden vorläufig unbesoldet sein, doch hat der Minister versprochen, sobald als möglich für die Systemisie-rung von Gehalten zu sorgen. Gegen das Rauchen der Jugend. Seitens des Bezirkshauptmannes in Reichen-Rerg wurde folgender zeitgemässe Erlass hinausgegeben: «Schon im Jahre 1886 habe ich auf die grossen Nachtheile aufmerksam gemacht, welche der Besuch von Wirtshäusern für die schulpflichtige Jugend, besonders der Tanzmusiken für Mädchen, in moralischer und sanitärer Hinsicht herbeiführt. Ich komme nun auf einen anderen Unfug zu sprechen, welcher in der hiesigen Gegend unter der Jugend überhandnimmt und Wo von derselben das hiezu erforderliche Geld aufgespart oder zu etwas Besserem ver- wendet werden sollte. Es ist. die Unsitte des frühzeitigen Tabakrauchens, welche nun bereits immer mehr in ganz jugendliche Kreise dringt, welche die Zukunft des Volkes bilden. Jeden Menschenfreund muss es mit tiefer Wehmulh erfüllen, wenn er den bleichen, kleinen, ansgemergelten Gestalten begegnet, welche besonders an Sonn- und Feiertagen, die Pfeife oder Cigarre im Munde, herumschlendern, aus denen einst Familienväter, tüchtige Arbeiter, mannhafte Vertheidiger des Vaterlandes hervorgehen sollen. Erst der vollständig entwickelte menschliche Organismus vermag das Tabakrauchen ohne Nach!heil zu ertragen. In dieser Erkenntnis ist in der Schweiz das Tabakrauchen bis zum 18. Lebensjahre verboten. Zahllosen Krankheiten und frühzeitigem Siechthum würde vorgebeugt werden, wenn das frühzeitige Tabakrauchen unterbliebe. Bezirksspitäler sind ein dringendes Bedürfnis, wir müssen sie haben; — allein noch weit wichtiger ist es, dem Entstehen der Krankheiten vorzubeugen. Mögen daher die Schulvorstände, die geistlichen und weltlichen Lehrer der Jugend, die Eltern, Vormünder, die Lehr- und Dienstherren, das Fabriksaufsichtspersonale mit allem Nachdruck dahin wirken, dass die ihrer Obhut anvertraute Jugend das frühzeitige Tabakrauchen unterlasse und sich so die erste Bedingung ihres Fortkommens im Leben, einen gesunden, kräftigen Körper, erhalte. Und von den Herren Bürgermeistern und Gemeindevorstehern erwarte ich gleichfalls, dass sie auch in ihrer Sphäre für die Hintanhaltung dieses Uebelstandes mitwirken werden.» — Aehnliche begründete Auseinandersetzungen vernehmen wir aus Tirol: «Schon wiederholt,» schreibt man aus dem Oberinnthale, «wurden an die Gemeindevorstehungen und Schulleitungen durch die Bezirkshauptmannschaft Erlässe gerichtet, worin denselben eingeschärft, wurde, das so schädliche Tabakrauchen unter der Schuljugend hintanzuhallen. Jeden rechtschaffenen und jugendliebenden Mann, besonders aber die Lehrerschaft, muss es verletzen, wenn man sehen muss, wie 7- bis 8jährige Knaben an der Seite ihrer Väter schon die Pfeife rauchen, und wie die Kinder von den kräftigsten Eltern so blass und verkümmert aussehen. Diese Unsitte ist für die ganze Nachkommenschaft in physischer Beziehung eine unverantwortliche Schädigung. Es gibt Eltern, die, ihre Armut vorschützend, fast das ganze Jahr ihren Kindern kein Schreibheft anschaffen, für Tabak aber haben sie Geld. Es ist. wohl keine Abhilfe möglich, wenn nicht die Eltern empfindlich gestraft werden. Es sollen also Staat und Land dem Uebel gründlich zu begegnen suchen; den Gemeindevorstehern und Lehrern ist es absolut unmöglich.» UBiJiclxer- Tand. Zeitio.xig'sscIbLa.'a.. lieber Jugendschriften und Schülerbibliotheken. Von Karl Huber, Bürgerschullehrer in Wien. Wien, Manz’sche k. k. Hof-Verlags- und Universitätsbuchhandlung (I., Kohlmarkt 7). Preis 60 kr. — Nachdem sich der Herr Verfasser kurz über den Wert, und die Tragweite guter Jugendschriften ausgesprochen, betont derselbe mit Recht, dass die Jugendlectüre als ein Theil des ganzen Schulplanes aufgefasst werden müsse und nicht, wie häufig, ausser der Schule stehen dürfe. Die Schrift beschäftigt sich sodann in eingehender Weise mit den Eigenschaften guter Jugendschriften und zählt bei diesem Anlasse eine Reihe von solchen Büchern aus ,den verschiedenen Gebieten auf, die sowohl in Bezug auf Inhalt als auch Form entsprechen, dabei bemerkend, dass die Lectüre ergänzend, nicht aber vorbereitend in den Unterricht einzugreifen habe. Zugleich wird auch die Sprache, die bildlichen Darstellungen, Uebersetzungen aus fremden Sprachen und die Bearbeitung der Classiker für die Hand der Jugend ins Auge gefasst. Wir begegnen da sehr beherzigenswerten Stellen, wie: «Lieber führe man die Jugend in die schöngeistige Literatur seines eigenen Volkes ein, als sie recht frühzeitig mit französischem Leichtleben oder anderen Literaturerzeugnissen vertraut zu machen.» Die Schrift spricht dann über die Einrichtung der Schülerbibliotheken, die Art des Bücherverleihens und des Lesens, die Lesesucht und Lesescheu, Kinder- und Jugendzeitungen, die Lectüre nach dem Schulaustritte, die Jugendlectüre und das Elternhaus, und schliesst mit den gesetzlichen Bestimmungen in Bezug auf Schülerbüchereien. Hiebei erfährt der Leser, dass in unserer Reichshälfte noch 2291, inTransleilhanien 14041 Schulen ohne Schülerbibliotheken sind. Der Verfasser wünscht (wie gewiss jeder Amtsgenosse auch) die recht, baldige Zusammenstellung des zerstreuten Jugendschriften-Materials und dessen Ordnung nach streng pädagogischen Grundsätzen, Wie viel hätte die vorliegende Schrift an Wert gewonnen, wenn sie selbst ein solches Verzeichnis enthielte! Der Herausgeber hebt unter anderem auch hervor, dass die Bibliotheksbücher, soll die Jugendhibliothek ihre schöne Aufgabe erfüllen, jedem Classen-, beziehungsweise Fachlehrer stets und ohne Zeitverlust zur Verfügung stehen, daher in der Classe selbst aufbewahrt und für die Oberstufe nach Fachgruppen geordnet werden sollten. Es Hesse sich übrigens noch vieles aus dem trefflichen Schriftchen anführen, was als gewichtig hingestellt werden muss, doch es genüge für unsere Zwecke das Vorstehende. Damit jedoch erkannt werde, wie der Herr Verfasser die einzelnen Capitel zu bearbeiten verstand, bringen wir an anderer Stelle unseres heutigen Blattes ein solches («Jugendlectüre und Elternhaus») als Probe zum Abdrucke. —a. Pädagogisches Jahrbuch 1886. (9. Band der «Pädagogischen Jahrbücher».) Herausgegeben von der Wiener pädagogischen Gesellschaft. Geleitet von M. Zens. Wien, 1887. Manz’sche k. k. Hof-Verlags- und Universilätsbuchhandlung (Julius Klinkhardt), I., Kohlmarkt 7. Preis 1 fl. 50 kr. — Die «Pädagogischen Jahrbücher» sind unseren Leserkreisen bereits gute Bekannte. Jeder Jahrgang bringt Anregendes nach den verschiedensten Bichtungen hin und bietet in seinem zweiten Theile eine eingehende Schulchronik, eine Betrachtung des pädagogischen Vereinswesens in unserer Monarchie und endlich eine Beihe von Thesen zu pädagogischen Themen als Ergebnis der Berathungen in Lehrervereinen und amtlichen Conferenzen. Der erste Theil enthält folgende Vorträge und Berichte: Der Humanist Aeneas Sylvius als pädagogischer Schriftsteller. Bede zur Pestalozzi-Feier (Dr. Pick). Pflege und Verwertung der Phantasie beim Unterrichte. Aufgaben und Verbesserungen derselben (Steig!). Wandbilder für den Anschaüungs- und Sprachunterricht (Ed. Jordan). Beiträge zur Methodik des naturkundlichen Unterrichtes in der Volksschule. Ueber die Beschaffung frischer P’flanzen für den botanischen Unterricht (Dr. Bothe). Steigls Wandtabellen für den Zeichenunterricht. Ueber Erhaltung der Lehrmittel. — Die äussere Ausstattung des «Pädagogischen Jahrbuches» ist, wie immer, eine gefällige. Im gleichen Verlage (Manz’sche Hof-Verlagsbuchhandlung) sind ferner erschienen: Ueber den Gesangsunterricht, insbesondere das Treffenlernen. Von Hans Sacher, Uebungsschullehrer am Wiener Lehrer-Pädagogium. Preis 60 kr. — Das Schriftchen verbreitet sich über folgende Punkte: Zur Wertschätzung des Gesanges. Ziel des Gesangsunterrichtes in der Volks- und Bürgerschule. Sichtung des Lehrstoffes. Das Treffenlehren und die Tonlabelle. Beispiele zum Treffunterrichte. (Nach Schuljahren.) Stets richtige Tonhöhe. Mehrstimmiger Gesang. Lehr- und Hilfsmittel zum Gesangsunterrichte. Entwurf eines Lehrplanes. Vom deutschen Sprachunterrichte in der Schule und von deutscher Erziehung und Bildung überhaupt, mit einem Anhang über die Fremdwörter und einem neuen Anhang über das Altdeutsche in der Schule. Dritte, vielfältig verbesserte und vermehrte Auflage von Rudolf Hildebrand. Leipzig und Berlin, Klinkhardls Verlag. Preis 1 fl. 80 kr. — Ein bekanntes treffliches Buch, das jeden Lehrer durch die höchst anregende Behandlung des Stoffes und das gemüthvolle Eingehen in die Sache sofort, für sich gewinnt. Wir beabsichtigen, uns mit dieser prächtigen Schrift des Meisters Hildebrand später einmal eingehender zu befassen. —a. Stritars gesammelte Schriften. Bambergs Verlag in Laibach. Preis des Heftchens 25 kr. — Jenen Amtsgenossen, die sich für die slovenische Literatur interessieren, zeigen wir an, dass vor kurzem in Bambergs Verlag Stritars Werke in Heftchen zu erscheinen begannen. Stritars Muse unterscheidet sich von jener der sogenannten «Dichterlinge», gegen welche die slovenische Kritik im Interesse ihrer Sache viel schärfer ins Zeug gehen sollte, als es zu geschehen pflegt, bedeutend. In seinem Versaufbau zeigt sich nicht die Verlegenheit um Worte, wie bei «poetischen Dilettanten», welche dann ein frisches «Oj» aus der Klemme befreit und eine Jambe oder einen Trochäus kitten hilft; — bei Stritar ist Gezwungenes fremd. Allerdings findet sich unter den Gedichten auch so manches, das als seicht leicht, hätte wegbleiben können, allein Derartiges wird alsbald durch Gutes aufgewogen. Hie und da zeigt sich auch ein stark verstimmtes Dichter-gemüth, wie etwa im ersten der Reiselieder (2. Strophe), wo das Mitleid nicht zur Geltung kommen will — doch solche Stimmungen finden sich auch bei anderen. Jeder stelle daher das Herz zum Richter auf, wie der Dichter selbst in der Vorrede ersucht, denn was dem einen gefällt, behagt dem zweiten vielleicht nicht; es ist schon einmal so. Wer Schillers Briefe über Aesthetik zu seinem geistigen Eigenthume gemacht hat, wird auch bei Stritar Spreu vom Weizen gut zu sondern wissen. Die äussere Ausstattung der Hefte — bisher sind deren sechs, enthaltend Gedichte, erschienen — ist eine höchst gefällige und macht der Verlagshandlung alle Ehre. Die Gedichte werden mit dem 8. Hefte abgeschlossen; Anfangs August beginnt die Ausgabe der prosaischen Schriften. Leitfaden für den Unterricht in der Geographie. Nach Massgabe des vorgeschriebenen Lehrplanes für österr. Bürgerschulen bearbeitet von Gustav Rusch, Professor an der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Wien. Drei Theile ä 40 kr. Das Werk behandelt den geographischen Stoff nach richtigen methodischen Grundsätzen. Die Darstellung zeigt überall übersichtliche Gruppierung und weise Stoffbeschränkung. Alle diese Vorzüge machen den «Leitfäden» in hohem Grade geeignet auch zum Studium der Volksschullehrer. B—r. „Collection Verne". Wir erhalten darüber folgende Zeilen: Die überaus populär gewordene «Collection Verne», durch deren Ausgabe sich A. Hartlebens Verlag in Wien ein wirkliches Verdienst und den Dank des Publicums erworben hat, liegt nunmehr in dreissig Bänden ä 50 kr. (gebunden ä 65 kr.) abgeschlossen vor. Es hiesse Eulen nach Athen tragen, wollten wir noch einmal der Vorzüge gedenken, die Verne in so bedeutendem Masse zu eigen sind; der Name Julius Verne genügt, um seine bekannten Schriften, die ihn in der neuen billigen Ausgabe zu einem der populärsten Autoren gemacht haben, jedermann zu empfehlen. Die zuletzt erschienene Serie (Band 21—30) enthält einige seiner hervorragendsten Werke: «Der Chancellor», «Der Courier des Zaren» (ein farbenprächtiges Reisebild durch das nordische Riesenreich), «Schwarz-Indien», «Reise durch die Sonnenwelt», «Ein Capitän von 15 Jahren» (eine der anmuthigsten Schöpfungen Vernes) und «Die Entdeckung der Erde», welche eine encyklopädische Geschichte der Reisen und Entdeckungen vom Alterthum bis in die Neuzeit ist. — Vollständige Verzeichnisse der «Collection Verne» sind in allen Buchhandlungen kostenfrei zu haben. Fürs Haus. Nr. 41 der österreichischen Ausgabe des praktischen Wochenblattes für alle Hausfrauen «Fürs Haus» (vierteljährlich nur 75 kr. einschl. Stempel) enthält: Wochenspruch: Auf seiner Oberfläche dem Schwimmer wirft nicht das Meer die Perle zu. Drum in die Tiefe tauche dich immer, verlangst nach seinen Schätzen du. — Von der Dorfstrasse (mit Zeichnung von E. Limmer). Morgenschlaf. Bäder. Wie wir in Amerika Obst und Gemüse einmachen. Rathschläge zur Erziehung eines eigensinnigen, herrschsüchtigen, trägen, unliebenswürdigen Kindes (Schluss). In Sturmesnacht. Blutandrang nach dem Kopfe. Ohrensausen. Zimmerschaukel. Erfrorene Glieder. Lupus. Haaröl. Weizenschrotmehl als Kindernahrung. Baden bei Schnupfen. Schlaflosigkeit. Verschleimung des Kehlkopfes. Kleine kühle Klystiere für Kinder. Schutzengel der Kinder. Im Freien. Metallisierte Blätter, Blumen und Früchte. Reisegeschenke. Rosalettbirne. Obst zu verpacken. Anleitung zur Tödtung der kleineren Schlachtthiere. Klebezettel auf Blechbüchsen zu befestigen. Eisschrank. Tischkarten mit lebenden Blumen. Tischkarten mit getrockneten Blumen. Tintenflecke aus der Wäsche zu entfernen. Fettflecke aus beschriebenem Papier zu entfernen. Johannisbeerwein-Kaltschale. Heidelbeer-Glühwein. Gur-Limonade aus Heidelbeerwein. Suppe von Johannisbeerwein. Suppe aus Aepfelwein. Erhaltungs-Salz. Nussgeist. Frankfurter gut bürgerlicher Küchenzettel. Preisräthsel. Fernsprecher. Echo. Briefkasten der Schriftleitung. Anzeigen. Preisfrage dieser Woche: Wer verfasst den schönsten Sinnspruch für eine Kaffeetasse, welche für die Häuslerinnen angefertigt werden soll? Die beste Antwort auf diese Frage wird mit einem Preise von 18 fl. gekrönt. (Auflage dieser wirklich empfehlenswerten und dabei überaus billigen Wochenschrift beträgt 100000.) Probenummern versendet jede Buchhandlung sowie die Geschäftsstelle «Fürs Haus» in Dresden kostenlos. Die illustrierte Zeit. (Früher: Illustrierte Frauen-Zeitung.) 14. Jahrgang. Verlag von Franz Lipperheide in Berlin. Alle 14 Tage eine Nummer. Vierteljahrspreis 21/!i Mark. — Diese prächtig ausgestattete, umfangreiche Frauenzeitschrift bringt in ihrer letzten Nummer Folgendes: Erstes Unterhaltungsblatt: Die Königin-Regentin Marie Christine von Spanien auf der Truppenschau in Madrid. (Mit grossem Bilde.) Die Swiniarka. (Novellette.) Mama schreibt! Die Theiss-Ueberschwemmung in Ungarn. (Mit grossen Abbildungen.) Walisisches Volksthum. Ueber die Kunst, Wald- und Feldsträusse zu binden. Eugeniens Gasse. Der Brand auf dem Hiibener Quai zu Hamburg. (Mit grosser Abbildung.) Zweites Unterhaltungsblatt: Die neue Wasserheizvorrichtung für Eisenbahnwagen. (Mit grosser Abbildung.) Unter Bauern. Fliegende Wolken. Aus der Frauenwelt. Die Mode. (Neue Fächer u. s. w.) Das Frohnleichnamsfest in München. (Mit grosser Abbildung.) Die Berliner Börse. (Mit mehreren Abbildungen.) Die Philippinen. Colonie im Parke von Madrid. (Mit Abbildung.) — Nun folgt das Modenblatt der Nummer mit allerlei Abbildungen (Anzüge, Stickereien, Schnittmuster, Mustervorzeichnungen u. s. f.). Endlich ist noch die kunstgewerbliche Abtheilung der Zeitschrift, die mit schönen Bildern (Schränke, Tische, Ruhebetten u. dgl. m.) geschmückt ist, anzuführen; ebenso die Aufsätze: «Krankenküche in alter Zeit», «Hausfrauen und Dienstboten» und das grosse Bild: «Auf märkischer Heide.» ZEUrled-ig-te Xjelb-rstellen- Krain. Je eine Lehrstelle zu Dragatusch und Semič: Sieh die amtlichen Ausschreihungen in unserem heutigen Blatte. — Je eine Lehrstelle an der einclassigen* Volksschule in Suchen und an der einclassigen Schule in St. Michael: Sieh letzte Nummer. — Lehrstellen im Schulbezirke Littai: Sieh die amtliche Ausschreibung in unserem heutigen Blatte. — Zweiclassige Schule in Tschermoschnitz, zweite Lehrstelle (definitiv), Gehalt 400 fl.; beim k. k. Bezirksschulrathe in Rudolfswert bis 15. August. — Eine Schulleiterstelle für die vierclassige Volksschule in Bresnitz, Gehalt 450 fl., Functionszulage 80 fl. nebst Naturalquartier; für die vierclassige Volksschule in Möschnach eine Schulleiterstelle mit dem Gehalte 450 fl., F'unctionszulage 30 fl. nebst Naturalquartier. Gesuche an den k. k. Bezirksschulrath in Radmannsdorf bis 8. September 1887. Kärnten. Lehrerstellen in Irschen, Pusarnitz, Leoben, Lieseregg, Penk und Altersberg, Gehalt je 400 fl., Naturalwohnung; Gesuche bis 15. August an den k. k. Bezirksschulrath in Spittal. — Einclassige Schule in Oberloibach, Schulleiterstelle, Gehalt 400 fl., Leitungszulage 30 fl.; vierclassige Schule in Bleiburg, Lehrerstelle, Gehalt 400 fl.; beim k. k. Bezirksschulrathe Völkermarkt bis 30. Juli. Steiermark. Unterlehrerstelle in Pettan, Gehalt 420 fl.; bis 30. Juli. — Einclassige Schule in Schönberg (Bezirk Oberwötz), Lehrerstelle, Gehalt 600 fl.; beim Ortsschulrathe bis Ende Juli. — Bürgerschullehrerstelle in Hartberg (für die matli.-techn. Fachgruppe), Gehalt 1000 fl., Alterszulagen je 100 fl.; beim k. k. Landesschulrathe bis 30. Juli. — Unterlehrerstelle in Altenmarkt (Bezirk St. Gallen), Gehalt 360 fl., Wohnung; beim Ortsschulrathe bis 30. Juli. — Unterlehrerstelle in Maxau (Bezirk Windisch-Feistritz), Gehalt 330 fl., Wohnung; bis 30. Juli. — Oberlehrerstelle in Penzendorf (Bezirk Hartberg), Gehalt 550 fl., Leitungszulage 50 fl., und Unterlehrerstelle dortselbst, Gehalt 330 fl.; beim Ortsschulrathe bis 30. Juli. — Unterlehrerstelle in Hall (Bezirk Liezen), Gehalt 360 fl., Wohnung; bis Ende Juli. Stellen in Fochnitz, St. Barthelmä, Dürnstein, St. Ruprecht ob Murau: sieh letzte Nummer. Küstenland. Drei Lehrstellen III. Classe (Schulleiter) an den einclassigen Volksschulen zu Brezovica, Herpelje und Mune, erstere zwei mit slovenischer, die letzte mit kroatischer Unterrichtssprache; zwei Lehrerinstellen III. Classe, davon eine an der zweiclassigen Volksschule zu Klana und eine an der dreiclassigen Volksschule zu Rukavac mit kroatischer Unterrichtssprache; zwei Unterlehrerstellen an der vierclassigen Knabenschule zu Castua und an der dreiclassigen Volksschule zu Rukavac (mit kroatischer Unterrichtssprache); eine Unterlehrerinstelle an der zweiclassigen Volksschule in St. Mattia (mit kroatischer Unterrichtssprache); eventuell eine Lehrerstelle III. Classe (Leiter) an der einclassigen kroatischen Volksschule in Vodice. Bewerber haben ihre belegten Gesuche (eventuell im Dienstwege) binnen vier Wochen vom 14. Juli an an den k. k. Bezirksschulrath in Volosca zu leilen. * In der letzten Nummer hiess es irrthümlich: «vierclassigen» Schule. Lehrstellen-Ausschreibungen. Im Schulbezirke Littai kommen folgende Lehrstellen zur definitiven, eventuell provisorischen Besetzung: 1.) Die vierte Lehrstelle an der vierclassigen Volksschule zu St. Martin bei Littai mit dem Jahresgehalte von 400 fl. und Quartier; 2.) die Lehrstelle an der einclassigen Volksschule zu Mariathal mit dem Jahresgehalte von 400 fl., 30 fl. Leitungszulage und Quartier; 3.) die zweite Lehrstelle an der zweiclassigen Volksschule zu Grossgaber mit dem Jahresgehalte von 400 fl. und Quartier; 4.) die zweite Lehrstelle an der zweiclassigen Volksschule zu Watsch mit dem Jahresgehalte von 400 fl.; 5.) die dritte Lehrstelle an der vierclassigen Volksschule zu St. Veit bei Sittich mit dem Jahresgehalte von 450 fl.; 6.) die Lehrstelle an der einclassigen Volksschule zu St. Lamprecht mit dem Jahresgehalte von 400 fl., 30 fl. Leitungszulage und Quartier. — Bewerber um eine dieser Lehrstellen wollen ihre vorschriftsmässig belegten Gesuche im vorgeschriebenen Wege bis 5. August 1887 einbringen. — An der einclassigen Volksschule zu St. Georgen bei Islak ist die Lehrstelle mit dem Jahresgehalte von 400 fl., dann der Functionszulage von 30 fl. und Naturalquartier definitiv, eventuell provisorisch zu besetzen. Bewerber um diese Stelle werden eingeladen, ihre ordnungsmässig belegten Gesuche im vorgeschriebenen Wege bis 10. August 1887 anher vorzulegen. K. k. Bezirksschulrath Littai am 9. Juli 1887. Die zweite Lehrstelle an der zweiclassigen Volksschule in Bründl mit dem Jahresgehalte von 400 fl. und Naturalwohnung und die Lehrstelle an der einclassigen Volksschule in Trebelno mit dem Jahresgehalte von 500 fl. und Naturalwohnung sind definitiv, eventuell provisorisch zu besetzen. Bewerber um diese Posten haben ihre gehörig belegten Gesuche im vorgeschriqbenen Dienstwege bi» 15. Aug-ust 1887 hieramts zu überreichen. K. k. Bezirksschulrat!! Gurkfeld am 9. Juli 1887. Im Schulbezirke Tschernembl kommen mit Beginn des nächsten Schuljahres folgende Lehrstellen zur Besetzung: 1.) Die zweite Lehrstelle an der dreiclassigen Volksschule zu Dragatusch mit dem Jahresgehalte von 450 fl. nebst Naturalquartier. Diese Lehrstelle wird definitiv, eventuell provisorisch besetzt werden. 2.) Die dritte Lehrstelle an der dreiclassigen Volksschule in Semiß mit dem Gehalte jährlicher 400 fl. Um diese Stelle, welche definitiv besetzt wird, können sich auch Lehrerinnen bewerben. Die Gesuche sind im vorgeschriebenen Wege bis 10. August 1. J. beim k. k. Bezirksschulrathe in Tschernembl einzubringen. K. k. Bezirksschulrat!! Tschernembl am 10. Juli 1887. Im Schulbezirke Gottschee sind mit Beginn des Schuljahres 1887/88 nachstehende Lehrstellen definitiv, eventuell provisorisch zu besetzen: Die zweite Lehrstelle an der zweiclassigen Volksschule in Altlag mit dem Jahresgehalte von 400 fl; ■— die zweite Lehrstelle an der zweiclassigen Volksschule in Mosel, mit dem Jahresgehalte von 400 fl. Darauf Reflectierende haben ihre gehörig documentierten Gesuche im vorgeschriebenen Dienstwege bis zum 25. August 1887 beim gefertigten k. k. Bezirksschulrathe einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Gottschee am 21. Juli 1887. P P=1 o 02 f-i CD 0 01 D2 w p p p O 23 O cc 03 r—i fH ^3 fH 03 2 Ö r—H 03 & ft o Q 0 A.HARTLEBEN 5 VERLAG INWIEN.