-19. Dlrnstag__________den 9. Mar? 183ft. TM i e n^ "uf Allerhöchste Anordnung wird für weiland Ihre königliche Hoheit Luise, verwitwete Großherzoginn von Sachsen-Weimar-Eisenach, die Hoftrauer durch acht Tage, und zwar unter Einem mit der für weiland Ihre Majestät, die verwitwete Königinn von Portugal, gegenwärtig bestehenden Hoftrauer getragen werden«.- Wien, 3en 26. Februar. Der Eisstoß des großen Donau-Arms hat sich gestern Abends in Bewegung gesetzt; bis heute Nachmittag waren eilf Joche der großen Tabor-Brücke durch die Gewalt Ves Eises weggerissen worden« Wien, den 2. März. Durch den heute Nach" mittags um 2 Uhr erfolgten Gang des Eisstoßes ist der Donau-Kanal vom Eise frei geworden unö das Wasser um einen Fuß gefallen. Die Brücken über den gedachten Kanal blieben hiebei, bis auf Lie Brücke nächst der Augarten« Straße, die wegen Beschädigung ihrer Joche gesperrt worden ist, verschont. Die Zahl der blsher aufgefundenen Verunglückten beläuft sich, nach amtlichen Anzeigen, auf sie« den Individmn. Es werden jedoch ausserdem noch mehrere Personen vermißt» Hcrzerhcbend ist es, daß bei diesem schrecklichen Ereignisse, wodicWasserfluchen eine hier beispiclloseHöhe erreichten, sehr v'ele RettungK-Fälle, mit größter Lebensgefahr und wahrhaft heldenmütiger Aufopferung Statt Osfunden haben. Wenn einer Scits die Behörden Alles aufbieten, um nach dem Standpunctt ihrerPsiicht, über- all aufs Thätigste zu wirken, wo es die Noth erheischt, so sind anderer Setts auch die hochherzigen Bewohner dieser Hauptstadt eifrigst bemüht, mit dem menschenfreundlichsten Sinne nicht nur durch bedeutende Gaben an Geld, welche die hiesige k. k. Polizei-Ober-Direction zur Verwendung übernimmt, sondern auch durch beträchtliche Quantitä» ten von Victualien aller Art, die sie den Bedräl^I^ len zuführen, die Noth ihrer leidenden Mitmenschen zu lindern. Wien, den 3. März. Der gestern Nachmittag erfolgte Abgang des Eises und das Fassen des Wassers nn Dsnau-Eanale gaben einige Hoffnung einer baldigen Gefahrs-Verminderung, welche jc-dock noch immer nicht in dem Maße eingetreten ist, um alle ferneren Besorgnisse zu heben. Zwar ist das Wasser aus den Gassen der innern Stadt Ze-wichcn, noch immer sind aber die von der Ueber-schwcmmung betroffenen Vorstädte unter Wasser, wcßwcgcn sich auch die Zahl der Verunglückten noch nicht genau bestimmen läßt. Die bisher auf' gefundenen Leichen belaufen sich, mit Inbegriff der bereits erwähnten sieben, glaubwürdigen Angaben zufolge, leider schon auf mehr. als dreißig, wor« untcr sich mehrere Kinder befinden. Bei 3er am i. d. M. Statt gefundnen zehnten Verloosung des Anlehens vom Jahre ^820 sind, unter den gezogenen Serien, auf nachstehende Loos« ' Nummern die neun und dreißig höheren Gewinnste entfallen: Nr. i5i,3c)5 — 50,000 fi. (3. M.— - Nr. 164,266 — 25,000 fl. — Nr. 117,999 ^ , 12,000 ft, ^- Nr. 19,26» -- 6000 fl. — Nr. 74 ^.Ä'92l — 6oaa fi. ^ Nr. 25,702 ^ ^ooc» st. — Nr. 70,251 ^2 äaaa fi. — Nr. Ü9.166 ^2 oooo ft. — Nr. 2i6» ^ 25ac> fl. — 5ir. 6^77) ^ 2300 fi. -^ Nr. 69,017 ^ 35oQ si- — Nr, 240,027 .1-1 25oc) fl. — Nr. 2289 — 2ooa- st. -— Nr. 19,455 ^ 2000 fl. — Nr. 42,474 — 200a fi. — 3ir. 100,533 — 2000 st. —.Nr. 140,537 — 2000 fl. — Nr. i5i3 — i5o0 fl. — Nr. 2045 _^ i500 ss. — Nr. 117,443 — ^00 ss. — Nr. 118,001 m i5o0 fi. — Nr. 120,765 ^ 1000 fl. — Nr. 140,022 — i5oo fl. ^— Nr. 179,653 ^ u5oo fl..— Folgende fünfzehn Loos« Nummern haben jede 1000 fi. (3. M. gewonnen: 1678. a882. 48,290. 70,3i3. 60,099. "1,590. ii5,oi5> 215,944. 117,901. 121,672. 121,903. 170,669. ,90,621. 192,410 und 192,529» V a i e r m Ihre k, Hoheit die Frau Herzoginn von Leuch» tenberg hat am 16. Febr. ein eigenhändiges Schreiben des Kaisers von Brasilien erhalten, nach welchem die ersten Angaden über den erlittenen Unfall als sehr übertrieben erscheinen. Se. Maj. der Kaiser befand sich schon wieder ganz wohl; von den zwei zerbrochenen Rippen ist in seinem Briefe nichts er-nähnt. . (Korrcsp. v. u. f. D.) H-rank reich. Die Quotioienne hält folgende Ernennungen zur bevorstehenden Erpedition nach Algier für beinahe gewiß. Chef des Generalstabs: Gcneral-lieutenantDesprez; Divisionscommandanten: die Gencrallieutcnants Herzog d'Escars, Berthezene «nd Clause!; Brigade-Eommanoanten: die Mar-cheaux-de«Camp Bertier dc Sauvigny, de Mont-livault, Clouet, (Zoloinb d'ArcineunoHurel. Befehlshaber deö Genicwesens: der Marchal-de-lZamp Valaze; der Artillerie: der Marechal-de-(Zamp Lahitte; oberster Militär-Intendant: Hr. Dcum«e. Der Admiral Duperrey bekömmt das See - Commando. Die Armee wird bestehen aus 24 Bataillons, wovon vier aus der k. Garde ge« nommen sind; jede Garde> Brigade liefert en Bataillon zu dieser Expedition lie. fern werd?, wie solches im sr' " ^ ^' " --von 1L2I der Fall ^ar. General ^e. cll, isi , ,, 7'^ Metz abgereist, um die nöthigen 2lnschassungen für -icse Waffe zu betreiben." Die Gazette meldet: der Marquis v. Eha-vcs zu Lissabon hade solche Beweift von Wahnsinn /cn, daß man ihn habe festsetzen müssen. — Durch einen am i5. Februar von Madrid durch Bayonne gekommenen lZourricr verbreitete sich da« selbst das Gerücht, daß sich der neapolitanische Hof entschlossen habe, siatt Frankreich zu besuchen, sich im Monat April von Madnd nach Barcelona zu begeben, wo zwei Kriegsschiffe erwartet würden, um ihn nach Neapel überzuführen. (Allg. Z.) ArsWritannien. In London lagen in Folge der Erklärung Vk-nedigszum Freihafen neun Schisse dahin m Ladung, rosoon aber scchä vorher n^ch Triesi g-shcn. ^^rresp. v. u. f. D.) Am 16 Febr. 5^.. ,^. ,. um 2 Uhr brach im Londoner Opernhause, am Strand, Feuer aus, und uach einer Stunde lag dasselbe, nebst fünfzehn benachbarten Häusern, in Asche. Die nahe liegenden Druckereien desEourriersund der Sun wurden mit Mühegertttct. Das Gebäude des Opernhauses hatte L0.000 Pfuud Sterl. gekostet. (Mg. Z.) GZmanmsches Reich. Konstantin ore! den 10. Februar. Am Z. Morgens verkündigten die Kanonen der Batterie des Serails, des Arsenals und der Topchana die in der Nacht erfolgte Geburt eines großherrlichen Prinzen, welcher den Namen Abdul-A sis (der Diener des ANvcrehrtcn) erhielt. Gestern und heute haben die bei solchen Gelegenheiten üblichen Aufwartungen der vornehmsten Hof- und Staais-B^!mc::zu Darhringung ihrer Glückwünsche Statt gckunden. Die Verhandlungen mit dem kaiserlich - russischen Bevollmächtigten, Grafen Orloff, welche wegen der Krankheit des Reis-C'ffendi einige Zeitlang ausgesetzt waren, haben seit der Genesung des Letzteren und der Ankunft eines Couriers aus-Petersburg wieder begonnen, und es ist heute zwischen dem Grafen Orloff und mehreren Mi« nisicrn derPforte m dem Landhause des Secrttärs Sr.^ Hoheit, in Beiler-Bey auf der asiawchen ^une des Bosporus, eine Confcrenz aehM-n wor-en, welche die Regulirung rerschic" ' ncte ^5 ^nedcns'Tra::^!? v^>- A>..',.^.., hinsichtlich der von der Pforte zu leistenden Zahlun« oen und der dagegen von Seite Rußlands zu vollziehenden Räumung des otto^annischen. Gebietes, zum Gegenstände hatt?. In Adrianopel haben sich Spuren einer bösartigen Krankheit, die von Einigen für die Pest gehalten wird, gezeigt. Sie soil aus dem dortigen russischen Spitale durch Kleidungsstücke gestorbner Soldaten, die heimlich von Juden angekauft wurden, nach der Stadt verbreitet worden seyn. Der Großwessicr hat sogleich Anstalten getroffen, alle (Zommunicationen mit dem Spitale und dem Juden-Quartiere abzuschneiden. Erfreulich ist es, daß sich die Pforte nun auch geneigt erweist, zur Errichtung von Quara ntatXne - Anstalte n im türkischen Reiche, zu schreiten. 'Unier den innern Einrichtungen und Vcrord« nungen, welche in der letzteren Zeit zur Ausführung gekommen sind, verdienen bemerkt zu werden: Die Bekanntmachung eines Fcrmans wegen Freiheit des Handels mit Getreide und Brodfrüchten; die Publication einer Verordnung, welche den Türken und Raajas allen Handel mit Kaffeh untersagt, und si? verpflichtet, ihre Vorräthe davon an das Tahmis, oder die öffentliche Anstalt, wo der Kaffeh gebrannt wird, abzuliefern. Durch cine dritte Verordnung werden die Handelsbüchcr der türkischen Kaufleute, sie seien Muselmänner oder Raa-jas, eine?Stämpel-Ta).'e unterworfen, welche hundert Piaster für jedes Handelshaus beträgt. Diese beiden letzteren Verordnungen haben keinen Bezug auf die Franken, weiche nach wie vor Kasseh ein-führen und verkaufen können, und deren Handels dücher jenem Stämpel nicht unterliegen. . Zur Besorgung und Aufsicht ükr die Angelegenheiten der katholischen Armenier ist ein gewisser Gttem-Effendi, welcher früher in verschiede« nen Aemtern gedient hatte, als Nasir oder Inten, dant aufgestellt worden; derselbe hat bereits meh. rere der vorzüglichsten katholischen Armenier zu sick? berufen, um sich mit ihnen über ihre Geschäfte zu berathen. Ueber Smyrna ist die jedsch noch nicht voll-kommen verbürgte Nachricht von der Abfahrt des Admirals He y den mit demar^^te/, ?l>"ile der russischen Flotte aus dem A s ac^ langt. ^'si- ^^ ?6 iwm'. Zu Anfang dieses Monats ist in Serbien ein Amnestiedecret in allen Städten kund gemacht worden^ Diejenigen, welcheim letzten Krie e dem feindlichen Heere auf irgend eine Art Vorschub geleistet^ erhalten dadurch von derPforte Verzeihung; auch wurden bereits mehrere Individuen, die in Schabacz gefangen lagen, weil sie an dett im verflossenen Sommer zuZwornik statt gefundenen Bewegungen Antheil genommen hatten, in Freiheit gesetzt. Ueber die Serbien einzuverleibenden Di-siricte, soNen zwar hinsichtlich- ihrer Ausdehnung und Begränzung noch Unterhandlungen gepflogen werden ; doch hcfft man daß dieß Geschäft bald bändigt, und die Serbier in den Genuß der ihnen durch denTractatuonAdrianopel zugesicherten Rechte gesetzt seyn werden-. —" Obgleich Giurgewo den russischen Truppen übergeben ist, unV die türkischen Einwohner wie bekannt das linkeDonau-Ufer verlassen müssen, so hat ihnen doch der russische (5om« Mandant hiezu und zur Besorgung ihrer Angelegenheiten eine längere Frist bewilligt. (Allg. Z.) Spanisches Amerika. EinPrivatschreiben aus Mexico vom 23. Dec, im französischen Journal le Temps erzählt: „In Vcr vorhergegangenen Nacht zwischen zwölf und ein Nhr haben die Truppen der Garnison dieser Hauptstadt sick für Bustamente's Plan erklärt Es fand keine Ausschweifung dabei statt, und Alles vertief in größter Ordnung. Um 6 Uhr Morgens rückten diese Truppen vor den Pallast, in welchem die Bataillone der Nationalgarde mit ihrer-Artillerie sich befanden. Gegen Mittag pflanzten diese die weiße Fahne auf, und übergaben den Passast und die letzten von ihnen besetzten Puncte. Der Kampf daucr-ie nicht lange, und man zahlt nur i5 bis 20 Todte und Verwundete, zum größten Theile Landleute« Nach der Einnahme des Pallasics sammelten sich auß dem Platze mehr als 16,000 Leute vom Volke (elc-peros) in verschiedenen Gruppen, wahrscheinlich in der Vermuthung, daß die Auftritte vom verflossenen Jahre sich wiederholen würden ; sie wurden aber bald durch einige Patrouillen von vier Mann und einem Anführer zerstreut» Alle Dörfer erklärten sich für die Acte von Iülapa,und überall herrscht cin Enthusiasmus wie in der Hauptstadt. Die Einwoh-nergcwannen wiedcr'Vertrauen, als sie das anständige Betragen der pi-ononclalioz (so nennt man die Anhänger der genannten Acte) sahen, und man legt keine Furcht an den Tag. Der Handelsstand soll der Regierung 80,000 schwere Piaster zur Bezahlung der Truppen angeboten haben. (Allg. Z.) Verschiedenes. An dem berühmten Niagara-Fasse, wo der Lorenzofluß 170 Fuß hoch über Wlen herabstürzt, wurde am 8. Oct. v. I., an welchem Tage dis Wasserbaukutisiden Nordamerikanern ein Fesigad, ein ungeheurer Fels an der sogenannten indischen Leiter gesprengt; ein Theil der Dawsons-Insel in die Luft gesprengt an der englischen Seite, und oer äußere Terrapin-Fels an der amerikanischen. Man wollte Anfangs einen ganzen Viertclmorgen vom Tafelfels wögsprengen; er hatbereits einen Sprung von 60 bis 70 Fuß Länge' und 100 Fuß Tiefe, und wird wohl bald von selbst in den- Abgrund stürzen, über welchen er überhängt. Hr. Forsyth wollte ihn durch ein künstliches Erdbeben einstürzen lassen; allem die canczdische Regierung wollte es nicht zugeben»- Rob^Lil! zu TattershaN besitzt eine große Seltenheit, nämlich einen wirklichen (keinen Titular-) Esel, der 46 Jahr alt ist, und noch täglich seine Dienste treu und pflichtschuldigst leistet. Da-« gegen behandelt man ihn aber auch wie einen Freund deö HauseS, 'und lebt er nsch zwei Jahre, dann werden die Heitungen Englands von dem Jubilar biographische Notizen mittheilen, und sein lithogr^-phirteö Bildniß (da5 er nicht selbst zu besorgeil braucht, wie mancher zweibeinige) muß allen edlen Viehzücktlern als eine ehrenwenye Zierde des Fa-miiienznnmers willkommen seyn- Hr. Brach in Philadelphia hat einen Karr?u erfunden der durch eine Vorrichtung in einem der Räder, welches hohl ist, die Erde ausgräbt und sie sich aufladet. Mehrere solcher Karren werden bei Errichtung einer Eisenbahn in der Nähe von Philadelphia benutzl. In London zeigt man jetzt einen Masiochsen^ der nahe an 5oao Pf. wiegt, 17 Faust hoch, un2 beinahe n Fuß lang ist. In Neapel ist am 5. Februar ein äußerst heftiges Gewitter ausgebrocben, wobei unter dem stärksten Hagel, der Blitz viennal einschlug. De» Vesuv war noch immer mit Schnee bedeckt. Nesacteur: F-r. rav. K 5 inrich. Verleger: DgnaZ M Svler d. Uleinm 3 yr.