Laibacher Zeitung. ^ 52. Dinstag am 4. März »85« Die „L.ul'achcl'Zl'itimq" erscheint, mit'Abnahme dcr Sonn- uno Fnertagc, täglich, und lo,1lt san»nt dcn Ablagen in, <5o ,n v toir c; a» zjäliri g ll st., hall'jährig 5 sl.3<»lr, mit Krenzband im Conn'toir ^anziährig l2 st., halbjährig« st. Fnr dic Zilstsll»»^ ins Hans nno Hall'jähvisi3l> fr. mchrzn sütl'ichtcn. Mit der Post Porto-fr ei ^an zj >"l h rig, unter Kl'msi'anv n»d ^«'drillktcr Adresse >ö st., halbjährig 7 st. 30 fr. — In scrationSgebil ft r fi,r eine 2l'allcil0 fr. für 2 Mal und 40 fr. für 1 Mal einzuschalten. Zu dttscn Gcbnhrcil ist »ach do», „provisorischen Gesetz? vom 0. November l. I. für Iuftrtion>?stamp.I" noch lft fr. siir rine jrd,i!!,!lali^' s5i!isch,ill»n,i >)in;n ^il rechnm. Aemtlicher Theil schen Volk und Regierung ist das stärkste Band, der festeste Grundstein, und der sicherste Bürge einer »glücklichen Zukunft. Die österreichischen .Haudelsver bindun sten * Unter den lobenswerthcn Anstrengungen, welche das Haiidelsmmisteriuil, macht, um seiner hohen Mission zu entsprechen, nimmt seine Sorgfalt für die Anknüpfung commercieller Verbindungen in auswärtigen Ländern vorzugsweise das allgemeine Interesse in Anspruch. Es ist eine unbestreitbare Wahrheit, daß jedes industrielle Lanb Abflußcanale sür den Ueberschuß seiner Erzeugnisse suchen muß. Es ist dieß eine Nothwendigkeit, welche durch die Prinzipiensrage ob die Prohibition, das Schutzzollsystem, oder dcr Freihandel den Vorzug verdicncn, nicht berührt wird. Der Schutz der inländischen Industrie wird überall durch die Eoncurrcnz anderer industrieller Nachbarstaaten bedingt. Allein, daß entferntere Puncte der Welt, wo die Industrie eben noch in den Windeln liegt, aufgesucht werden müssen, um die innere Productionslhä'tigfcit durch die Aussicht auf lohnenden Absatz zu steigern, ist so naheliegend und selbstverständlich, daß dieß der Erörterung wahrlich nicht bedarf. Unter dem Schutze d er erclusivsten Zollgesetze und der Navigationsacte hat England seitIahrhuN' derten sein Augenmerk auf die Erwerbung auswar« tiger Eolonicn gerichtet, dasselbe thut Frankreich noch heut zu Tage. Beide Machte werden in ihrem Streben durch ihre unvergleichlich maritime Lage unterstützt. Oesterreich, welches vorzugsweise als kontinentaler Staat betrachtet werden muß, war bib jetzt nicht in dcr Lage Territorien in fremden Welttheilen zu aquiri-ren. Allein da es sich im Besitze einer herrlichen Scclü'ste und aller Mittel, welche zur Entwickelung eincs regsamen und blühenden Schissahrtsweftns dienen, befindet, so muß jetzt sein Augenmerk wesentlich darauf gerichtet scyn, in jenen fernen Ländern, ^wo europäische Industrieproductc mit Vorliebe gc.-. fucht werden, dauernde Verbindungen anzuknüpfen, und vaterländischen Handelsunternchmungen aus-.reichenden Schutz zu verbürgen. Dieses Ziel wird durch die Ausbreitung eines Eonsularnetzes zunächst über die nächst gelegenen Partien des Oiientes erstrebt. Bereits im verflösse.-nen Jahre ist der erste Schritt zur Regelung des ConslllanvcsenZ in der Türkei geschehen. Vor Kurzem wurden Consulate in Bulgarien und auch in Bosnien errichtet, da letztere Provinz durch die un, mittelbare Gränzderü'hrung mit dem österreichischen Kaiscrstaate eine große Regsamkeit des wechselseitigen Güteraustausches erwarten läßt. Aber nicht bloß nach dem Oriente, auch nach dem Occidcnte hat sich der fürsorgliche Blick des Handelsministeriums gewendet, in Nord- und Süd-Amerika ist das Eonsularwesen organisirt und dem Bedürfnisse der Zeit schon entsprechend eingerichtet wo:de>'. Diese Anknüpfungen werden freilich nicht im er, sten Augenblicke ihre Früchte tragen, allein nach Uer. Ic>uf von etlichen Jahren wird es sich bereits herausstellen, wie allgemein nützlich und füldersam die» selben für die Entwickelung und Belebung des öste» rcichiscbcn Handelssicißcö seyn werden. In demsel? bcn Maße, als die Industrie in Oesterreich fortschreiten und der Nothwendigkeit bei der Weltconcurrenz Theil zu nehmen, sich fügen wird, wird sie.auch die Vortheile der jetzt ins Leben eingeführten Ein. richtuna.cn zu würdigen und auszubeuten wissen Was im Interesse des österreichischen Handels bis jetzt von mehreren europaischen Mächten zu er. langen war, ist keinen Augenblick lang verabsäumt wordcn. Unterhandlungen in verschiedenen Nichtun» gen sind geführt wordcn und theilwcise bereits zum erfreulichen Abschlüsse gediehen. Vor Kurzem erst registrirte das Verordnungsblatt des Handelsministeriums cimn mit dem Königreiche der Niederlande abgeschlossenen Vertrag, welcher der österreichischen Schifffahlt nahmhaste Begünstigungen zusichert. Die Schifffahlt auf dem Po ist durch den Entschluß aller belheiliglen Mächte freigegeben worden. Be^ züglich der Elbeschifffahrt sind Verhandlungen gepflogen worden, die zwar bis jetzt kein ausreichendes Resultat geliefert haben, aber österreichischerscits noch nicht abgebrochen sind, und dcr gerade in die.-> ser Richtung unermüdlichen Energie unseres Han, delsministcriums Spielraum zu künftigen Vortheil-haften Feststellungen darbieten. Mehrere italienische Staaten haben Nch den Prinzipien des österreichischen Zollvereins zugewandt und die Herzogthümer Modena und Parma bieten dcr österreischen Ii,dustne ein hoch willkommenes Terrain. Der deutsch-italienische Postverein unbedingt eine primitive Schöpfung Oesterreichs breitet sich täglich in weiteren Kreisen aus und es ist wahrlich kein geringes Verdienst, welches sich die österreichische Staatsverwaltung um die Erleichterung und Vervielfältigung des Veckehr auf diesem Felde er, worden. Die großartigen Schienenwege, welche die entferntesten durch beinahe unübersteigliche Gebilgs,»' cken getrennten Theile der Monarchie verknüpfn, werden, rücken ihrer Vollendung immer näher, und so licbtet sich Oesterreich tagtäglich mehr ein, um an den großartigen Bewegungen des allgemein europäischen Handeltzlebens selbstlhälich und wesentlich Theil zu 21« nehme«, statt in jener unerquicklichen Abgeschlossenheit zu beharren, welche dem Staate bis jetzt weder materiellen noch politischen Vortheil gebracht hatte. Allerdings sind zur Vollendung dieser Arbeiten große Opfer der jetzt lebenden Generation von Nöthen; allein es liegt in der sittlichen Bestimmung des Staates auch für die Nachkommen Sorge zu tragen. Es sind Opfer, bei denen man mit Zuversicht annehmen kam,, daß sie sich hundertfältig loh-! nen werden. Auch gehört eine große Fülle von Talent und Ausdauer dazu, um die Schwierigkeiten zu überwinden, welche sich der Durchführung des gr». ßen Planes, Oesterreich in die Categoric der activen Handelsstaaten zu erheben, entgegenstellen. Allein, wir zweifeln nicht an dem endlichen Gelingen des' selbe»; denn alle Bedingungen, welche ihn zu för-dem geeignet sind. liegen theils in den Bedingungen des Landes selbst, theils in dem Charakter jener Männer, welche sich mit dessen Durchführung eben so unverdrossen, als jetzt schon zum großen Theile erfolgreich beschäftigen. (Oest. C.) Oesterreich. V3icn, 1. März. Nach einem Erlasse des Finanzministeriums vom t9. v. M, werden die Reichs-schatzscheme zu 50 st. vom l. März d, I. angcfan. gen vo>i den Cassen zu Zahlungen verwendet und von denselben an Zahlungsstatt angenommen werden. Der Zeitpunct, mit welchem diese Reichsschatz-scheme im Nege der Verwechslung hinaus gegeben wnden, wird später bekannt gemacht werden. — Dcr Zolltarif wird nächstens verkündet werden. Nach Verkündigung des Zolltarifs sollen noch wahrend zweier Monate die alten Sätze fovtdcstehcn, dann tritt dcr erste Theil des Tarifs bezüglich dcr Roh< und Hilsssiossc in Kvaft; lauter H)?ravsetzun-gen. Nach zwei Monaten der Nest dcs Tarifs, so daß die Fabrikanten vier Monat.,' Zeit haben, ihre Vorräthe, die unter dem frühern Schutz angcfcrtigt worden, abzusetzen. — Dcm Vernehmen nach soll eine Norm über die Preisbestimmung bei Vergütungen der seit »848 lückständig sivin ^iebigkcitcn an Kirchen, Pfarren und Schulen ausgegeben werden. — Der Gemeinderath hat beschlossen, die Ab-wnsuugen dcr Bittwerber um Verleihung dcs Bürgerrechtes, nicht mehr durch die „Wiener Zeitung« zu vewsscntlichsn. — Der Gelmindcratl) hat an das Ministerium das Ansuchen gestellt, eine den Zeitverhältnissen und dcr neucn Qrdnung der Dinge anpassende Gesinde-Ordnung zu erlassen, da sie mit der, eben im Ministerium berathenen Gewerbe - Ordnung in enger Verbindung stehe. — Dcr mährische Landes. Ausschuß hat Sr. Durchlaucht dem Ministerpräsidenten Fürsten von Schwarzenberg eine Dankadresse sür die kräftige Lei» tung der auswärtigen Politik und sür die Erhaltung dcs Friedens votitt. — Vom croatischen Küstenlande wird gegen den Zollsatz von 4 si. für Hadern protestirt; es würde dadurch der ganz armcn Bevölkerung die gewohnt« Beschäftigung entzogen. Es würde der Schmuggel wic vor 50 Jahren beginnen, wo 2'/^ st-für den Centner gezahlt wurden. — Die ungarische Abtheilung des obersten Iu-stizhofls in Wien wird künftig ihre Erlässe und Urlheile in deutscher und ungarischer Sprache an die betreffenden Gerichte veravjolgen; doch ist nicht be-stimmt, welcher Tert im Falle verschiedener Deutungen desselben, der entschndcnde sey, was für den vollziehenden Richter und die Parteien glcich wünschenswert!) wäre. ^ Die »Pesth" Zeitung« schreibt wie folgt-Pesth, 26. Februar. Mit Vergnügen haben wir aus einer neulich mitgetheilten Schemnitzer Corre. ' spondenz ersehen, daß die edle Turnkunst auch in den karpathischen Misensitzen sich einzubürgern beginnt. Hoffen, wir, daß die älteste Pflanzstätte der- ,'e!den in unserm Vaterlande, die Pesther gymna-stische Schule, an der seit ihrem Bestände bereits über 2000 Zöglinge Unterricht genossen, und eine zahlreiche Generation von jüngern Turnlehrern durch, den wackern Altmeister Clair herangebildet worden, dem jetzt sein Sohn rüstig zur Srite steht — sich! glücklich herausarbeiten wird, aus jener mißlichen' Lage, in welcher die Wirren der letzten Jahre fast ^ alle Associationsunternehmungcn versetzt hat. Als ein günstiges Lebenszeichen betrachten wir schon das von dem leitenden Ausschüsse, an dessen Spitze sich der Bürgermeister Tcrczy gestellt hat, so eben in Druck, gelegte Programm, aus dein wir folgende Stelle hervorheben -. »Die Ausbildung und Kräftigung des menschlichen Körpers ist die Aufgabe der gymnastischen Anstalten, deren Bedürfniß sich vorzüglich in stark bevölkerten Städten, wo den Kindern selbst der Genuß der nöthigen frischen Luft und täglich hinrei' chenden Körperbewegungen schwer, zugänglich ist, mit unabweisbarer Nothwendigkeit einstellt." *) — Das „constitutionelle Blalt aus Böhmen" vom 25. Februar enthält in einer Correspondenz aus Wien die angeblich aus vollkommen guterO.uclIe geschöpfte Nachricht, daß die in den Nheinprovinzen erscheinende »deutsche Vollshalle" vor einiger Zeit durch das Unterrichtsministerium mittelst Circulan-dum allen Schulbehörden zur Pränumeration empfohlen sey. Wir sind in der Lage diese Nachricht für gänzlich unwahr zu erklären. (,O, C.) — Ueber dic von dem österr. Episcopal bean-spNlchte Verwaltung des Kirchenvermögens berichtet die klerikale »Salzb. C. Ztg," Folgendes -. Die versammelten Bischöfe beantragten allcr-vings von der Regierung zu verlangen, daß dcr Kirche ihr Vermögen zur Verwaltung zurückgegeben werde. Dic Negierung maclte dagegen geltend, d^ß das Vermögen der Kirche in Oesterreich bei Weitem nicht zureiche, die zur Allftechthaltung des katholischen Cultus und Clerus erforderlichen Auslagen zu dcckcn, und daß deßhalb die Regierung so la»ge sich an der Verwaltung des Knchcnuermögens be-theiligcn Nlü'ss«', als der Staat alljährlich bedeutende Summen sür die Kirche verwende. Nur in einigen Kronländern ist dcr Religionsfond so bedeutend, daß damit alle Auslagen für kirchliche Zwecke bestritten werden können, in den meisten übrigen Kronländern muf, der Staat nachhelfen." — Die k. k. Stabsoffiziere jener Truppenkörper, welche den Czako als Kopfbedeckung habcn, werden künftig nicht mehr einen Federhut, sondern wie die andern Offiziere cinen Czako tragen. Der Czako des Stabsoffiziers erhält drei Borten, jener des Hauvtmannes zwei und des Subaltern-Offiziers cine Borte. — Die Offiziere der k. k. Artillerie wcrdcn Czakos, die Grenadiere statt der Mützen ebenfalls Czakos erhalten. — Das Iusti^Mmistcriun, beschäftigt sich damit, die Straf-Prozeß.Ordnung auch auf jene Ge-bietstheile der Monarchie auszudehnen, in welchen das Institut der Geschwornen vor der Hand nicht anwendbar erschien. Im Anklageprozeß soll jedoch die Öffentlichkeit und Mü'ndlichkcit beibehalten werden. — Der „D. Z. a. B" wird vom 26, Februar geschrieben: Ich glaube Ihnen versichern zu dürfen, daß die Differenz zwischen Oesterreich und Preußen zu Gunsten der ersten Macht entschieden ist. Diese Versicherung gab heute eine dem Fürsten Schwar-zenberg sehr nahe stehende Person. Aus der Schweiz sind dem Fürsten auch die besten Nachrichten zuge-kommen. Die dortige Negierung erklärt sich bereit, den Wünschen Oesterreichs nachzugeben. — Herr Clemens W. Lothar Fürst v. Metter-nich, Winneburg belheiligte sich bei der Lotterie zu 5) Leider wird bei uns in dieser Vczichunq fast qar nichts gethan . obwohl wir einen tüchtigen Turnlehrer am Hrn. M au -d i 5 besitzen. D'k Red. Gunsten dcr fünf Invaliden - Versorgungsfondc mit 124 Stück Losen und ließ den Betrag dafür von 400 fi. C. M. dem Großhandlungshausc I. G. Schuller und Comp. zustellen. * Der „V. D.« bringt folgenden Bericht über das bisher durch die gebildeten Commissionen zur Prüfung von Lehramlscandivaten erzielte Resultate: »Bisher sind vicr solche Commissionen im Reiche, und zwar in Wien, Prag, Lcmberg und Innsbruck gebildet worden. Die Ausweise des vorigen Schul-! jahres bieten bezüglich der Prager Commission das i günstigste Ergebniß, da sich bei derselben bis zum 30. August allein 53 Candidaten gemeldet hatten. Von den Geprüften haben 17 gut, 12 nicht hinlänglich entsprochen. Bei dcr Wiener Commission meldeten sich 4l Candidaten, wovon , > aut und 3 nicht hinlänglich entsprechend, qualisicitt wurden. Die Zahl dcr bei der Lemberger Commission Gemel. deten ist l9, von denen erst Einer der Prüfung sich unterzogen hat. Uebcr die Ergebnisse der Inns.-brucker Commission fehlen noch die Berichte; doch man glaubt, daß sie jedenfalls günstiger ausfallen werden, als von Lemberg. Was jene Candidaten betrifft, wclche sich für die czechische Sprache ausbildeten, so ist ihre Zahl befriedigend. Auch unter den Wiener Candidaten befinden sich Mehrere, welche sich für czcchische Sprache erklärten. Von der Pvagcr Commission wurden sür die Naturgeschichte 4 (Aramit, Balda, Iandeök.,, Krejöc), sür die Geschichte und Geographie 9 (Vrdiika, Neumann, Pir-chau, Schempfiug, Schlenkrich, Ulrich, Van<>k, Zap, Zeleny), sür die classische Philologie 5 (l^uper. Kobliska, Klu^-ak, Schlenkrich, Uhür), für die czechische Sprache 4 (Uroi<'ka, 5up>-, Uhlir, Zap), für die deutsche Sprache 1 (Schlenkrich) als befähigt erkannt. 12 davon erklärten, in der czcchischen Sprache lehren zu wollen. Die hier Angeführten sind bereits theils in Gymnasien, und theils an der Präger Realschule angestellt worden. 5 Am 20. Februar waren, wie die „?. iVav.« melden, in Pirna in Böhmen mittelst der Eisenbahn 27 Wägen lnit Industlie-Erzcugnisscn für die Londoner Industrieausstellung angelangt, welche über Dresden, Berlin und Hamburg weiter befördert werden. Man schreibt über die neuesten Vorgänge in Bosnien und der Herzegovina aus Zara vom 25. Februar: „Die Arnauten haben einige in der Umgebung von Mostar besindliche Dörfer geplündert. DaS Haus des Kavas Pascha ist in eine Caserne ver-wandelt worden. Der Kainmkan hat ein Unter-suchungsgericht eingesetzt, welches mit großer Strenge zu Werke geht, und zur Hälfte aus Muhamedanern, zur Hälfte aus Christen zusammengesetzt ist. Mth. rere Insurgenten sind vom österreichischen Gebiete, wohin sie sich geflüchtet hatten, wieder zurückgekehrt. Einem Gerüchte zu Folge wäre Omer Pascha bereits in Mostar eingetroffen; sicher ist nur, daß er l in den letzten Tagen des Februar von Serajevo dorthin aufbrechen wollte. Der Mufti von Travnik ist auf Befehl des Seraskiers verhütet worden. Zweitausend Albanescr werden zur Verstärkung der türkischen Streitkräfte an der bosnischen Gränze alls Rumelien her erwartet. ' In Folge der ,m vorigen Jahre zu Gran abgehaltenen Conferenz der Bischöse Ungarns erließ der Fürst Primas einen Hirtenbrief an seine Geist» lichkeit, worin er selbe auffordert, sie möge jährlich einen Theil ihrer Einkünfte zur Erhaltung der Seminarien geben. - Dcr Professor der allgemeinen Geschichte an der Universität zu Lemberg, Dr. Wachholz, beschäftiget sich mit dem Project zur Gn'indung eines Seminars bei dieser Universität, zur B'ldung geschickter Professoren der Geschichte für dte galiz.schen Gymnasien. « Der ehemalige Redacteur der ,?«Ts-/.l>Ilia« und Autor vieler polnischen Dramen, Hr. Konstan- 2R7 tin Majeranowski, ist zu Krakau eines plötzlichen Todes gestorben. * In Wadowicc in Galizie,, sind »Goethe's Lieder und Balladen" in polnischer Uebersetzung erschienen. — U u jj l a n d. . Kalisch, 22. Februar. In Folge der zuletzt crgangenen Verordnungen sind die in» Nayon von 21 Werst, oder 3 Meilen von der Gränze sich aus-haltenden Juden in große Unruhe versetzt, und auö Kalisch selbst wurden bereits mehrere verwiesen, welche sich in dcr letzten Zeit hier ohne Bewilligung aufgehalten, und nur unter wichtigen Vorwändcn den Schmuggclhandel gefördert haben. Auch diejenigen Juden werden nicht geduldet, welch? zwar Ackerbau, aber mit christlichen Dienstboten betreiben. Die Behörden selbst bitten alle Kräfte auf, um die unberechtigten Juden zu entferne,,, weil sie, wenn man dergleichen Individuen in ikrem Bezirke vorfindet, zu Geldstrafen verurlhcilt werden. Es sind daher hier, sowie an dcr ganzen Gränze, Reclamation!!, und Rechtsgiltigkeilsbcweise der Juden an die höchste» Behörden an dcr Tagesordnung, wie denn allch nicht verhehlt werden kann, daß sich oie Antipathirn qegen die Juden jetzt vielfach wieder unter gcsch, lichen Vorwändcn geltend machen. — Die Offiziere des Gcneralstabcs dcr activen Armee habcn so cbcn eine vortreffliche hydrographische Karte des König' reicbs Polen herausgegeben, wclcke im Maßstabe oon V,o.^uul, dcr natürlichen Größe entworfen ist. Bemerkcnswerth ist, daß dieselbe zu einem Gemein-gute gemacht und in Warschau verkaust wird. — Obgleich in Posen ein sehr mäßiger Winter herrscht, so ist doch durch sehr heftige Schneewehen die regel-mäßige Fahrt der Warschauer Eisenbahn mehrmals unterbrochen worden, namentlich ist dieß >n dcr Ge? gend bei Czenstochan geschehen. tlnn mitzunehmen. Sollten sich jüngere Geistliche hiezu berufen finden, so mögen solche sich also. bald mit dem Hcrrn Generaloicar, welcher noch mehrere Wochen in Wien (im Augustinerkloster, Lobko-witzplatz) verweilen wird, in's Einvernehmen setzen. Schon sollen sich einige Priester zu dicsem Weile, das eben so viel Hochherzigkeit, als Muth und Aus' dauer fordert, gemeldet haben. Telegraphische Depeschen. — London, 24. Februar. Lord John Russell gab heute unter anderen, im Unterhausc die Ertlä rung ab: daß nicht dic geringe Majorität bei dem nculichen Antrage D'Israel's, sondern die Minorität t?emi Antrage auf Parllnnentsrcform und die Furcht vor hcmseldcn Schicksale bti Discussion des Budgctö ihn zum NückMlt bewogen habe. Seine Angabe -Lord Stanley habe dcr Königin erklärt, er sey nichl in der Lage ein neues Cabinet zu bilden, wird von O'IZraeli für unrichtig ttklätt. Auf Lord Russcl'e Antrag vertagte sich das HauS bis zmn 2 8. d. M — London, 25. Februar. Sir Graham vcr< wcigerl den Beitritt zum Minlsterium. Ruffell ver. zichtrt auf die Mission; Stanley übernimmt sie. — Ferrara, 2l. Februar. Gestern sind 480 Mann des Kaiserregimcnts aus dem Venetianischen hier eingetroffen und werden morgen nach Nolognc marschiren. Weitere und stärkere Truppenzüge wer dcn erwartet. — Paris, 2?. Februar. Die Untersuchung übc die Manifestationen der Deccmbristcn hat begonnen Earlier beabsichtigt eine Nhemrcise. Locales. Laibach,,3. März — Der am lll. November 1850 zum Bürger meister gewählte, und von Sr. Majestät bis jetz zu diesem Posten noch nicht bestätigte Herr Michac Amb rösch, hat seine Resignation auf diese Stell dem Hrn. Statthalter überreicht. — Wie keck bisweilen Diebstähle ausgeführ werden, beweiset der vorgestern Abends zwischen 6—' Uhr vorgekommene Fall, wo der Auslagkastcn de Silberarbeiters Hrn. P. am alten Markte wegg« nommen wurde. Auf den entstandenen Lärm ließ der Dieb dasselbe fallen, licf davon, wurde jedoch eingefangcn. — Einen kleinen Beweis, wie schlecht es mit der Stadtdelcuchtung st^ möge der Umstand liefern, daß am Faschmgsonntage, wo man denn doch etwas später als sonst nach Hause zu gehen pflegt, nach 12 Uhr Nachts von der St. Florianskirche bis zur Schusterbrücke keine einzige Laterne brannte. Die »I>()V!l 5 pCt. (in CM.) 96 5/8 detto .. 41/l ., „ 851/1« ! Staatssckuldvcrschrcib. zu 5 ph't. i», Austandc ucr^ilslich „ „ 10ft 1/4 Darlehc» mit Vcrlostnig v. I. 1839, fur 250 ff. 305 5/8 Bank - Actien. vr. Stuck 1272 in C. M. Acticn dcr Kaiser Ferdinands-Nordbahu zu 1000 ft. C. Vt.......1327 l/^fl. in C. M. Actitn dcr Ocdcnbing-Wr.-Ncustädtcr Eisenbahn zu 200 ft. C. M. . . . >24fl. in ss. M. Wechsel. Cours vom 2. März I85l. Ninsterda»,. sür 100 Thaler Eurreut, 3tthl. l?9 ^ G- 2 Monat. Augsburg, für »0« Gulden (5»r., Guld. 129 3/4 "so. Franffurt a.M., ( für 120st.südd. Vcr- cins-Währ. im 24 !/! fl. Filß, G,«!d.) 129 l/» 3 Monat. Genua, sür 300 neue Piünoni. Live, G>l!d. 150 1/2 0>. 2 Monat. Hamburg, siir 100 Tha,er Banco, 3it,,l. 19! Vs. 2 Monat. Livorno. für 300 T^'anischc Lire. <^n!d. l25 1/4 2 Mouat. London, sür 1 Psund Sterling Gulden «2-44 3 Monal. Mars,ille, für 300Frc>nfsu, . Guld. «53 Vf. 2 Monat. Varis, sür 300 Fraulen . . Gu!d, «53 2 Monat. Vularcft für 1 Gulden . . . Para 214 3l T.Sicht. K. K. Münz - Dllcatcu .... 33 3/4 pr. Lt. Agio. Verstorbene im k. k. M i li rär - S p ital. Den l. Februar l .8 5 l. Andreas Neumayer, Gemeiner von B. Wocher Inst., alt 21 Ichre, an d^r Wass>rwcht. — ^ran; Wohoska, Gemeiner vom B, Wocher Iuft,, alt 23 Jahre, an dcr Abzehrunq. Den 3. Ignaz Mat^yuk, Gem. von Großfürst Konstantin Illfl., alt 22 Jahre, an der Abzehrung. Anton Todt, Gem. von E. H. Franz Ferd. d' Cste Infc, alt 25 Jähre, au der ^lliigen^ereicerung, Deli 7. Peter Fomana, Gem. von Zauini I»fc. ^»r. 16, all 29 Jahre, a>, der Lunqeiilähnning. Den lO. ?liuonio Cavailetto, Gem. oon Zainin Illft. Nr. 16. alt 23 Iah»', a» derGehlrnlähmmn,. — Ioa» Losiich ro<^1« Drarich, Arrestant von Flirst Collereda I>'N. Nea, , alt 5l Jahre, a>, der Lui^ensucht. Den 12. A-'dreas Maracher, Gen«, von V. Pivet Inst,, alt 25 Jahre, an der ^migenslicht. De» 2l. Antou Ridar, Gem. von Slliilier G>änz.-Neg., alt 30 I.".hie, ail der Llui^ensuchc. De» 23, Sceoh^ü Na.qy, Grenadiei' von Fmst Schwarze»bei-g Inft. Nr. l 9, a.'c 30 Jahre, an der Abzehrung. — Peter Wittas, Gein. voin Likaner Gränz-Nea,., alt 22 Jahre, an der Lm,gensucht. De«, 30. Andreas Benedichi^h, Gem. von Priii^ Hohenlohe >7. Inft. Neg,, alt 30 Jahre, an der Lnngensucht. Z. 25^. (3) s» wie >>i aNc,,! übrigen Buchhandlllugcn sind V«... n^ ^W»8 8<3N«ör bctit^lt: Samenkörner dcskatholischenGlaubeils oder Predigten über verschiedene religiöse Gegenstände und Feste veisasu von ^ru-!l,!^I 5,s fürNbischöfl. Cl^ica!s.M!N.,ls zu Gratz. Gr . ^ ^'^ Hbtlieilung. ^u. ,"i. ^m Umschlaq dreschul l0 kr. CM. ^. ^ .. Inhalt: Der Kontgsfteru der Wahrheit. Eine Predigt all, ^este der Erscheinung de^ H,n„ Der proste Kranke und der a.ru«e Arzt, oder Dle Menschheit und ihr weiland. Predial am Pfl"Mo»!,t.^e. Die falschen Propheten, oder Der Ieitaeisl. Piediat all, 7. Sonntage „ach Pfin^st,',,. ' Die Klngheit. Pl-edigt am 8. Sonntage'nach Pfi,,^.. Der Triumph der erlösten Menschheit. Eine Predig a,n Feste dcr ^immelsahit ^ Christi. Die Hoheit nnd Würde der seligsten I,,«^ fran und des Priesters. Cme Primizpredigt ain Feste Maria .HimlM'lfahrj. Die Klosterstille. Eine Predigt am Feste der heil. Theresia. 3. 27,. (I) AK« Htaetin steierm. Gigenbanweine, echt und rein, aus den vorzüglichsten Jahrgängen liegen zum Verkauft bereit bei Barbara Sartory's Erben in Rad- kersburg. Das Nähere hierüber erfahrt man bei den Herren S. F Peßiak Söhne in Lalbach, Herren M.Sckoßerer Söhne in Gratz, und beiden Brüdern I o sev b und Franz Sartory in Nadkereburg. Z. 272. Pfandamtliche Licitation. Donnerstag den 20. d. M. werden zu den gewöhnlichen Amtsstun-den in dem hierortigen Pfandamte die tm Monate Jänner ltt50 versetzten, und seither weder ausgelösten noch umgeschriebenen Pfander an den Meistbietenden verkauft. Laibach den 5. März l85t. 3. 269. (i) Allgemein anerkannt bewährtes von den ersten Medizinal-Tollegien Europa's geprüft und für angegebene Leiden probat erklärt, gegen Hühneraugen, Gefröre, jede Art Wnnden, Eiterungen, Geschwüre, Nagcl-Eltt;ündungen, den Beinfraft, Skrophelkrank- heiten, den Glttdschwamm, böse Brüste u. s w. wogeqen schon so viele Anstrengungen der geschrcktestenAerzte gescheitert find. ' In Töpfen zn 20 kr. C- M- nur Gedrauchs-Anweisung. gegen jede Art Gicht, Rheumatismus, Nothlanf, Kreuz n RKlteu-schmerzeu, deu Krnmpf und geschwolleue Glieder, Seitenftecheu, Podagra, — in Pakets zu 1 st. CM., mit Gebrauchs - Anweisung. N^^ Beide Anikcl unter Garantie, — welches bei keinen derartigen Mitteln geleistet werden kann; und mehr als jede weitere Anpreisung sein wird, mit der Zusicherung einer äußerst schnellen Heilkraft. A t t e st. Von dieser Rheumaiiömüs.-Lemwilid brauchte ich zum Verklch gegen rheumatische Leiden eine Leinwand mid hat mir fclche so besr>ed!s>e!,de Dienste erwies^', daß ich es gerne beuikliiide, da tuir nainentlich wedcr galvanische Ketten noch Gichtpap'er früher geholfen h^deii. Stuttgart un K. Wioc.'mh^g, ^4. Mai »849, GoldarbeitrrMnster ui,d Bürger, iZarI,'>raße 22. Nachdem U. Uil«I>Ies heute vorstehende Unterschrift hiei'anerkannt hat, luird dieß hiermit beurkundet. Stuttgart im K. Win'cemberg, '^6. Mai l8^l). K Stadt Direction. O. )l. -'lttuar. Freiwilliges Zeu.zmß. Daß diese Gicht.^'einwaiid mich rou dem fürchten lichen Seitenstechen gänzlich beireic, so wie von gehabten rhenmatischeu Kopf-nnd Ohrenschmer^en bimicn ive-nigen Stunden völlig geholfen hat, woslN' ich früher nutzlos alle möglichen Mittel anwandte, bezeuge ich hiermit freiwillig der Wahrheit gemäß öffentlich. Stuttgart den 28. Februar l650. Fi-au des Bam^th.'s v. W'»»«»»«'. Nachdeil, das königl. wurteinbe!g,sche Med!zi„a!-Ccll^qium diese G'chtlemwand geprüft und für angcge^ l'ene seiden als probat erklart hat , wnrde dieselbe vom kom'gl. würiemb, M,nisterium des Iimern , am l6. Iu,n I84q, auf?l»sl'chen mitAnerkeiiNllngs-Dekret Nr, 7l?0, lanc'Rcgierrl'gsblatt belegt; welches hiermit, so wie die Echtheit der obigen UlUerschrilt annlich beurkundet wiid. Stuttgart den 3. März !850, Königl. würtemb. Oberamt. Oberamtmaiu! ^l»^^r. Freiwilligem Attest. Jahre lang lirt ich ü, beiden Fiißc,, nnd im Kreuz schrecklich an Gicht nud Rheumatismus :c.; nachdem ich galvanische Ketten, so wie alle möglichen Arznei» m'tiel, fortgesetzt die Bäd^r der HeilPieÜc u»d Kaisei-bad dagegen mitzlos a,nva„dte, kain >ch , an zwei Krücke,: gehend (wie mich Jedermann vergauqciien Wi,iter sehen konine) zur Bemitzmig dseser „Euglischen Pate„c^ein-,vand." Zum Staunen aller meiner Freunde und Be-laniiten wnrde ich dnrch ?lnn.'el,du!>g von zwei Xbschuit-ten pr. l fl. binnen wem^n T^geii so trefflich hergestellt, daß ich bei keinerlei Witceruiig die geringste Nück-iviikung mehr nerspiire lind deßhalb freigewilli^ dies Zeugniß zum Nutzen ter leidenden Menschheit veröffentliche. Ofen im Kaiserbad im Noo. 1850. Inhaber dcs Kassehhauses daselbst. D>e Echtheit der Unterschrift deS obigen Attestge-berS wird hiemit von Amtswegen bestätiget. Ofen Wasserstadt am 9. Jänner I95l. Nli^rli,,^, V.'Stadthptm. Dankbare Anerkennung. Durch unglückliches Ausrechen eines Zahnes am Backenkiefer stark verletzt, erhielt ich D'üfengejchwure, welche in eine Skrophelkrankheil nbergingen, und von welcher ich trotz der vielseitig angewandten ärztlichen » Mittel nicht befreit wurde. Endlich versuchte ,ch dieses Pflaster uud wurde binnen wemgc,,. Wochen so trefflich hergkstellt, daß man nun nicht mehr d,e mmdeste Spur davon ficht uud ich auch völl.g gesund bm. Ofen inl Februar 184?. Sohn des Herrn «Vchuhmaier in ter Neustlft'z!.» OftN. In Laib ach zu haben bei .1. «l«»«