Gedruckt mit Edle» von Kleinmaycrs'bcn Schriften. Dienstag h-n ,3. Ianliar 1 3 ^4. Kriegsschauplatz. «^cber den Nbein.Uevergang des unter den Befehlen des Russisch kailerl. Generals v. Sacken stehenden linken Flügels der Armee von «Schlesien,, enthäll cm Schreiben aus Ma«n« heim vom i. Ian'.ai folgende'lä^creUmstände! , „D-.c lapsl.,'^: Nu^en habel« mit e'nkl neuen klchnen Wassenthar uiner unscrcn Augrfi das neue Jahr begonnen. Die braven Mannheimer Schiffer, sammt jenen des Ncckarthalcs, tru-qen das Ihrige mcisterl-.ch dazu bey. Die im Neckar aufgestellte furchtbare Flottille lief ge» gen Morgen / unter Begünstigung eines dich« ten Nebels, in Fronte der Französischen Redoute im Friescnheimer, Walde mit solcher Stille und Geräuschlosigkeit unterhalb der Neckargär« ten, an der Ziegelhütte, in den Rbein, und bis unter die feindlichen Kanonen, daß die Vorposten si? kaum auf Pistolcnschußweite, gewahr wurden. Ein Theil der Schisse landete unter den Kanonen, die übrigen weiter uuten, Dieß Heschah mn 6 Uhr. In wenige» Minuten nahn, ein hartnäckiges Gefecht sewe» Anfanq welches slch bis gegen den Frankenthaler.- Kanal hin» unter zog. Jetzt spielten erst die Kanonen gegen die vom Neckar herunter kommenden Fahrzeuge; aber ausser 2 Pferden und » Soldaten wurden weder Schisse noch Mannschaft Dejchüdlgt. Die Franzosen vertheidigten sich Vartnacklg; allein ihre Schanzen wurden nach DlkdeHolten Angriffen nM Sturm genommen, und die Besatzung, bis al^f etwann 4c> Mann, die verwundet sich endlich ergeben mußte, wurde niedergemacht. Um halb 8 Uhr waren dle Russen', nach einem Verluste von ewann i ZoMann, Meister der Schanzen, die von einem breite,, Graben mit Zugbrücken rings umgeben, vorne mit Pallisaden und hinten mit starkem Ver« haue gedeckt, auch mit mehrerercn Wachhausern versehe«, und mit 6 Kanonen, , Haubitzen und 2 Mörsern besetzt warrn. Nach Verlauf einer halbe» Stunde befände» sich schon 10.000 Mann jenseits, und etwas später streiften Ko» saken bis Frankenthal; auch nahmen sie di» Strasse nach Speyer. Noch erwarteten 4a 000 Mann, worunter gegen ;n,oon Mann Caval« lerie, sammt ^2» ^Kanonen, die Aufstellung der neuen Brücke über den Nhein; am nach, zusolgendcn Abend nach 4 Ukr. war die Brücke da, wo ehemals die alte Nheinbrücke gestanden^ in fertigem Stande und Truppen setzten bin-über. Der König von Preussen war des Morgens hier in Manbcim angekommen, und bat sich kurz nach de? Eroberung der Nedoute über den Rhcin setzen lassen, von wo Se. Maj.nach einigen Stnndcn wieder Hieher zurückgekommen sind." ' ' ' ^ Unter dem 2. Januar, wird als Verfolg von Ob:gem, aus Mannheim geschrieben: Der Nhen,. Ucbergang des Russischen Armee - Corps auf der hier gestellten Schiffbrücke dauerte hcu<-e du ganze Nacht hindurch, uu.d endige erst diesen Dlbend. Der General vo,« Backen, M tzem gesammten Gencralsiabe, ünler starker Cab«llerie« Bedeckung, folgte »n, mittelbar nach dem große», Geschützzuge. Zwi< sehen »2 und », Uhr hörte man in der Aähe> Geschütz» mit untermischten Gewehrfeuer, und es verlautete bald, daß ein Angriff auf ein zwischen Türkheim und Frankenthal aufgestelltes feindliches Corps unternommen worden. Gestern und heute sind mehrere Zollwachen, Heerwachen, nnd andere Kriegsgefangene von den umherstreifenden Kosaken aufgefangen, hier eingebracht worden. Seit Mittag arbeiten mehrere hundert Bauern an der Schleifung der erstürmten Schanze am Fr.esenheimer. Walde. Einig? tauend Arbeiter sind aufgebothen, um an dem Brückenkopfe zu arbetten ber aus dem Platze der ehemaligen Nheinschalhe angelegt wird. Dem Vernehmen nach, ist in ier Nacht vom Z l. Dec zum » Januar auch'das' Armee, Corps, unter den Befehlen des russischen Ge« nerals Grasen v. Wittgensieii,, oberhalb Ra, statt, und der russische General St. Priest^ «nit seiner Heeresabtheilung, am ». Jan. unterhalb Koblenz, über den Nhcin gegangen. Bei dem Uebergang der Bluchcrschen Armee lei Coblenz, hat der General Gras von St. Priest, die Verschanzungen, welche ter Femb gsgnüber von dem EiiHusse der Lahn in den Ahcin hatte errichten lassen, burch den General von Bisirow mit stürmender Hand weggenommen, und zog hier aus gegen Coblenz, welches er mit Verlust von 8 Todten und »a Verwundeten b?» "setzte. 7 Kanonen uud «.oo Gefangene fielen «ns in die Hände. — Die Städte Oberwesel «nd Vacharoch nahm'der General von Mork den A Iäner nebst »on Gefangenen. ->Am2.Iän. He-'etzte der General v>n Huierbein, vom V^' kischen Corps, die Städte, :Aheinbüler, Olrom« berg und Kreuznach. Der Feind stellte sick in Simmern auf. Der Oberste Graf von Henkel, ließ die Thore einrennen, und verjagte den Feind welcher seinen Rückzug gegen Tner nahm, aus der Stadt. Z« Mutterstadt wurden 2 Oberste«, ,, Oberoffizier^, dann 20a Caval» 'leristen, und zu Alzey » Öberstlieutena'it, .5 Omztere, und 120 Mann zu Gefangenen ge wacht. 5 Nach Vereinigung der verschiedenen Colon. uen/ruckte bie Armee in der Richtung gegen Saar, Louis und Saarbrücken vor. Weitere Berichte melden: DleVorposten der Blücherschen Armee dehnen stch bis gegen Landau aus. Die Verschanzun» gen von OpperSheim wurden vom Ssckscye« Corps mit Sturm erobert, und Maynz vom General Hangero» berennr. Leiter O 5«,,, Friede,, zu zwingen. Soldaten! Den Siegern an der Katzbach, bey Wartenburg/ bey Möckern und bcy Le.pzig darf ich nur dcn Weg dcs 5iuhms zeigen, m'.d bin des Erfolgs qerr ß; allein ich kabe Euch neue Pstichtcn anftulegcn. Die Bewohner d:s linken Rkeinufers sind nicht fcindlick gegen uns gesinnt: ich !>adc ibnen Schutz und S:ckerl',cit l>es Eigenthums versprochen, ich thates in Eu^rn Namen — ^br müßt es bal.en. — Ehre brmqr dem Soldaten die Tapscr^eit jedoch Ge« borlam und die strengste Mannszucht sind seine schönsten Zierden- An bie Pcwghner tes linken Rkeimifcrs. Ich kabe die Scklcsische Armee über den Rhein geführt, damit die Freyheit und Unab« hängiqke't dcr Nationen hergestellt, damit der Friede errungen werde. Der Ka ser Napoleon hat Holland, e'ncn Theil von Deutschland ^>id HtaNen dc,n Französischen Neicke einverleibt; er hat erklärt, daß cr kein Dors dieser Eroberungen wieder herausgeben würde, selbst wenn der Feind auf den Höhen von Paris erscheine. Gegea diese Er» klänmg, gegen biese Grundsätze marsch-ren die Armeen aller Europäischen Mächte. Wollt Ihr diese Grundsätze vertheidigen? Wohlan! so tretet in die Reihen des Kmsers Napoleon, und versucht Euch im Kampfe gegen bie gerechte Sache, die die Vorsehung so augenscheinlich beschützt. Wollt Ihr cs nicht, so findet Ihr Schutz bey uns. Ich werde Euer Eigenthum sichern. Jeder Bürger, jeder Landmann bleibe ruhig in seiner Wohnung, jeder Beamte an seinem Platze, und setze ungestört seine Dienstvcrrichtungcn fort. Von dem Augenblicke des Einrückens der ver» bündetcn Truppen an, muß jedoch alle Verbindung mit dem Französischen Reiche aufhören. Wer sich dieser Anordnung nicht fügt, begeht Verrath an den verbündeten Machten; er wird vor ein Militärgericht gestellt und erleidet die Todesstrafe. Am linken Nheinufer den » Iä. ner l8'4. . v. Blücher. Generals Graf von Wittgenstein , ist bey Fort LoM über den Rhein gegangen, und hat di« Forts Louis und Aliace, we che er vom Feinde verlassen fand, besetzt. S ch w? i tz. Nachträglich zu dem letzten Bericht vom General Graf Bulma ist dessen Haupl^uailier tereus in Genf, von wo derselbe Gneiscoros .b.s .« >'' Grgelid ?on Lyon vo^esm^s, eine tiKdere Kolonne aber, d^e den Gotthardsberg ü^crst:czin, Bellmzona erreicht hat, von wo s^öe leM eher nach Malland komme» kann/ a^s dcr Vicekönig Das Hauptquartier des Fürsten v. Schwarzenberg soll zu Ä' mnpelqard im Departement der obern Saone seyn, welche G?g.>!d der M:t-telplillkt der Operationen zwischen dem N rhcin und der Schweitz ,;n seyn scheint Von der Ausstellung einer französischen Ar. mee lst noch nichts bekannc Die Festung Hün« ningen ist in der Nacht vom.^l. Dez. auf den i. Iän mit vielem Wurfgcschütz beschossen wor-dea Mehrere heftige Brande brachen in der Stadt aus, und die Garnison soll der Aussage der häusigen Deserteurs gemäß, mehr als Zoo M«nn verloren haben." Nm die ausgcze'chneten Verdienste, bes U. M. ii. von Fcnner zu belohnen, die «r sich wegen Befreyung und Eroberung Tyrols erwor« bcn hat, h^bcn ibm Ge. k k. Majestät nicht nur den Maria Thcresien Orden crtkeilt, son« dcri, auch g^siattel, daß das m Tnrol i«l ere richtende Iäacrkorps seinen Namen suhre, uni> ibm über dasselbe alle die, (inen Regiments. Chef zustehenden Ncchte eingeräumet. Zu« gleich haben Se. Maj. geruhet, den Oberstlieutenant von Kahl, em gebohrner Tyrolet. der in den Schlachten von Culm und LeipziA von den verbündeten Monarchen mit wohlverdienten Ehrenzeichen geschmückt wurde, zum Com« Mandanten dicscT Iägerkorps zu ernennen. N o r d b e n t s ch l a n b. Aus einem Lager vor Hamburg hat bev General Vennia/en den 24.Dec. folgende Kund. machuna erlassen: «.. , Den aus Hamburg verwiesenen ElNwohnem wird hierdurch bekannt gemacht, daß jeder Was. fenfähiae sich.in meinem Hauptquartier zu melden Hai, um triumphirend mitdem Nacheschwert in der H(u:d,.bald wieder mit mir einzuzie« hen. Man mrd chncr. die Züchtigung ihrer Quä« lcr überlassen' Dcr G?u. en Chef einer kcnserl russisch. Armes, Gras Bennigscn. Da unter ber ,4^> o Mann starken Vesa» tzunss von Hamburg ungefähr 2000 Holländer sind, so sendete d?esen der General Graf Ben» nigstn eine Aufforderung, sich an die gute Sa« chc anzuschließen; ^sie ist vom 24 Dez.: seitdem sind schon viele übergeaangen < besonders Holländische Artilleristen. General Bennigsen l«ßt mehrere tapsend Sturuileitern verfertigen. Nach der Berliner Zeitung so« General Thie« lemann nnt'6,000 M,«nn sächsischen Lin-ll'.trW-pen über Hildeshem, nach Holland marschigen. Ein aus Witcenbcrg entkommener E nwohner erzählte, der Kommandant habe den Einwohnern "uch dav Salz wegnehmen lassen, und verkaufe das Pfund zu 6 Gr. Di: Besatzung von Mag-beburg^chätzl man auf 2o,v0o Mann, worunter 900 Spamer. Die Festung ist mit Lebensmic-tcln relchllch verschen. Bey Burg wareü in der zweyten Woche des Dezembers 8000 frische russlsche Truppen angekommen, um das Blß« ckadekorps vor Magdeburg zu verstärken. W ' Kiel den 26. Dez. Alif bcn Antrag des Königs von Dänemark ist der Waffenstillstand bis zum 6. Iancr verlängert worden. ' Mitten unter den vorhandenen Friedas-Hoffnungen ist eine aus Englischen/ Russischen «nd Preußischen Schissen bestehende Kauffahr->ten ' Flotte im Sunde von Seeräuber», die Französische und Dänische Flagge fübrten, an^ gehalten, und würde von ihnen unfehlbar ge-kappert worden seyn, wenn nicht Schwedische Kriegsschiffe chr hätten Schutz augcdeihen lassen. Die Ladung dieser Kauffahrtcy -Flotte war aber von bedeutendem Werthe, und bestand zum Theil aus Flinten - und Montirungs-Stücken. Nach' eingetretenem Waffenstillstände ist ein Russischer Offizier, der aus Frankfurt mit Depeschen jür den General Wallmoden kam, von seinem Wege ab, bis an die Thore ^yü M Rendsburg gekommen. Dort ward er angehal, W°ten / zum Kommandanten geführt, feine Briefschaften wurden ihm abgenommen, erbrochen und durchgelesen Zwey an drn Englischen Gesandten gerichtete Schreiben hat der Dänisch? Kommandant ebenfalls an sich genommen und zurückbehalten. Holland. Aus Seeland hat man noch keine NaK''?cht von Insurektionen, aber die Sceläüder w?rd^n nicht zurückbleiben. Die Unseria/n sino dock schon auf Oltiesplaak, bey Oberflacken. Mir t>er Bewaffnung geht es vortrefflich; i^,o«c» Mann find schon beynahe marschsert.g' Frankreich. Paris hen 17. De;. In Dünkirchen und andern Städten Flau« t»^ns sind Unruhen ausgebrochen, und Gewalt» thHtigkeiten an den Vorgesetzten oel'ül't worden. Ächt Bezirke im Bretagne haben sich eben« falls mit Gewalt dem beytrage ul der Kon-seription von 300,000 Mann entzogen. Vey alle dem ist nmn nicht ganz ohne Friedens-Vlussichten. «» Der König Joseph soll dem Wunsche deH Kaisers gemäß der Kronf vou Spanien entsagt hahen. M i s z e l l e n. Der Opcrallonsplan der großen verbnit» dcl<'N Htsrc, besieht n",ch slnssabe Londooer Bsälttr, ii, Folgendem: 130,000 Mann so> !lii unter den Befeblen deS Kronprinzen von Schlve^en in einer Llnic von Köiln bis an die See in Holland drirgcn. Del General Btü» cher geht «ul , ,5,000 Mann bey Kodlenz üb » dcn Rbein , »nid indem er eine Kommunikation mit dem Kroiwlwzcn elöffnel, zieht derselbe südlich ein. Die große 3lsme, unter dem Felft« marschall Fürsitil von Schwarzeubelg, unge« fähr 2H0,ooc> Mann stark, rückt durch die Schweitz iu Frankreich, und gehl nordwestlich; ein großer Theil seiner Truppen sind schon in dieser Richtung auf de« Marsch. Eine Armee von 79 000 Mann, unler dem General Belle» gauscn, sohln um eine bcllebige herzensgülige Steuer zur Erhaltung des Lebrns, und zur baldigsten Zlnber« kunfl ftincs theuersten Anhanges zu billen: jkdock will er jeden Enpfang, so llcin er ftp« wolle, für rine Verleihung gegen Verzinsung anerkennen, und in bessern Umständen dank« barlichst vergüten, um so mehr und gewisser, wril ll ticses Werk cls die alwslößle Wohl« lhat pflichtschuldigst schahen würde, und wollen diese menschenfreundlichen Beplrage iu dem Zeilungs. Comptoir abgegeben werden.^Eelbst der Herr aller Wellen norde ls linst nicht unbllphnl lassen. Laidach den 17. Ianes^iLl4.