Nr. 246, Freitag, 23. Oktober 1907. 126. Jahrgang. Mbllcher Zeitung «rännmn-lltillnSprei»: Mit Po sl versend u ng: gaiizjäünn 80 «, halbjäln'n 15 l<. Im Kontor: ganzjährig «« X, halbjäbrig 1l X. ssür die Zustellung ins Hau« ganzjährig L X, — Insertlonsgeliühr: ssür lleine Inserate bi« zu 4 Heilen 50 l», nröhere per Zeile 18 t>: bei öderen Wiederholungen ver Zeile 8 d, Dir »!ia. Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 23. Oktober 1907 (Nr. 245) wurde die Weiterverbrcitung folgender Preß« erzeugnisse verboten: Nr. 117 «I/Neo del Laläo» ddto. Riva, 15. Oltober 1907- Nr. 1 «^kkliemis-Iievuo, »oejaligtiekä» vom Oktober 1907- Nr. 21 «Lboruik m!ö,cl«2y Zocikinü üomokr»,tjoll6> vom 17. Oltober 1907. Nr. 53 «Nov? 1ili0öo8lc/ v^iuik» vom 18. Oltober 1907. Das mit einem Totenlopfe versehene Flugblatt «komoxt« v^ztvlluM» ohne Angabe des Verlegers, Druckers und Druck» ortes. Nr. 46 «rontop» vom 17. Ottobcr 1907. Nichtamtlicher Heil. Bulgarien. In dem hartnäckigen Volikott, welchen die bul garischen Studenten, unterstützt von der Opposition, den auf die Wiedereröffnung dor Universität in Sofia gerichteten Bemühnngen der bulgarischen Unterrichtsverwaltnng enlgegeilsetzeli, ist bisher ein Tymptoiii des Nachlassens, wie aus Sofia berichtet wird, nicht wahrzunehmen. Bis zum 21. d. M. hatten sich nur acht Hörer inskribiert. Infolgedessen dürfte sich eine neuerliche Verlängerung des schon einmal bis zum 2N. d. M. erstreckten Inskriptions-termins notwendig erweisen. In Regierungskreisen hofft man, demnächst die Universität doch mit etwa fünfzig Hörern eröffnen zu können. Von auswärtigeil Professoren haben sich mehrere kontraktlich verpflichtet, Posten an der Tofianer Universität an- zunehmen, darunter fünf aus der österreichisch-ungarischen Monarchie (zwei Polen, ein Kroate, ein bosnischer Serbe und ein Italiener». E5 bleibt aber abzuwarten, ob es zu Vorlesungen kommen kann, selbst wenn die oben erwähnte Hoffnung der Regierung sich erfüllen sollte, da die obstrnierenden Studenten die Absicht verkünden lasseil, die Vorlesungen durch Demonstrationen zu vereiteln. Tie Legierung ihrerseits ist entschlossen, denjenigen Studenten, die sich in Belgrad und Assram inskribieren lichen «in Belgrad sind es ungefähr 170», die Einrechnuug der an diesen Hochschulen verbrachten Studienzeit nicht zn gestatten. Die Opposition hat für den 27. d. M. ein großes Meeting ausgeschrieben,, auf welchem das zur Stunde sich sehr schwierig gestaltende Universitätsproblem zn öffentlicher Erörterung gebracht werden foll. Marokko. In Paris besteht die Erwartung, das; der französische (Gesandte in Tanger, Herr Regnault, seine gegenwärtige Aufgabe in Rabat beim Sultan Abdul Aziz ill einigen Tagen gelöst haben wird. Er erwartete zn den ihm vom Sultan gemachten Vorschlägen die Instruktionen der französischen Re-gierung, in deren Beside er sich bereits befinden dürfte, da sie vom französischen Ministerrate in dessen leinen Sitzung bereits festgestellt worden sind. Ohne daß ^äl>eres über ihren Inhalt bekannt wäre, läßt siel) doch mit Sicherheit sageil, daß Frankreich dem Sultan zum Zwecke der Herstellung der Ordnung in seinem Reiche nnd dn Befestigung der gesetzlichen Autorität Beistand zu leisten geneigt ist. Der Sultau wird also die so driugeud gewünschte finanzielle Hilfe, falls er auf die französischerseits zur Bedingung gemachten (Garantien eingeht, erhalten, so daß er dann in der Lage sein wird. die militärischen Operationen gegen Mnley Hafid, dereu Plan bereits entworfen sein soll, mit Nachdruck aufzunehmen. Man entsagt aber nicht der Hoffnung, daß derlei Operationen durch hie Unterwerfung Miiley Hafids, dessen Lage sich immer prekärer zu gestalten scheint, gegenstandslos geinacht werden dürften, sobald sie mit Ernst er«^ öffnet sind. Tie finanzielle Hilfeleistuug wird den^ Sultan zugleich zur Entlohnuug nnd Ausrüstung jener Truppenteile befähigen, die gegen den Roghi zu Felde ziehen sollen, dessen Anftreten im Maghzei« seit einigen Wochen gesteigerte Unruhe hervorruft. Es würde es wohl niemand begreifen, wenn Frankreich nicht für seinen materiellen und mora-lischen Beistand vom Sultan ernste Bürgschaften ilii Sinne rascher nnd gesicherter, Durchführung der Reformen begehren würde. Ilber die Organisation der Polizei in der algerisch-marokkanischen Grenz-zone ist die Verständigung mit dem Magh',eu scholl erzielt. Was noch zu tun bleibt, sind: die Polizeieinrichtung in den Hafenstädten und die für die Rückzahlung der französischen Vorschüsse zn bietenden Sicherheiten. Wie versichert wird, sind die verschiedenen Staatskanzleien vom Tenor der Instruktionen des Herrn Regnault in Kenntnis gesetzt und man nimmt an unterrichteten Pariser Stellen an, daß ihrerseits Schwierigkeiten nicht vorauszusehen sind. Die angeblichen Verschiedenheiten, die sich in der Behandlung des marokkanischen Problems zwischen Paris und Madrid ergeben, haben sollen, bestehen in Wahrheit, wie sich bestimmtest versichern läßt, nicht. Auch nicht solche seknndärer Art. Der derzeitige Aufenthalt des französischen Botschafters in Madrid, Herrn Revoil, in Paris ist absolnt nicht durch irgendeinen Zwischenfall solcher Art ver-alilaßt. Die Eventualität einer ernsteren Meinungsverschiedenheit zwischen Frankreich uud Spanien darf mit Necht und Fug als eine ganz nnbegn'indete Mutmaßung bezeichnet werden. Feuilleton. In der Eisenbahn. Von arro H'l-titl. (Fortsetzung.) Das ging so bis zur zweiten Haltestelle. Hier erhielten wir nene (Gesellschaft. Mit viel Stöhnen nnd Pusten nnd zahlreicher Unterstützung zwängte sich eine dicke, im Gesicht rotglühende Tante durch die Tür. Ein junges Mädchen reichte ihr einige Pakete nach und stieg dann selbst ein. Es dauerte geraume Zeit, bis alle und alles untergebracht war. Ein junger Bursche, der auch noch hinzngekommen war, fand für die umfangreiche Pappschachtel, die er mitbrachte, keinen anderen Platz, als seine eigenen nnd meine .Knie, was mir nicht sehr behagte. Ich wollte eben zu einer Protestrede ausholen, da ertönte das Wehe geschrei der Dicken: „Um Gotteswillen, ich fahre ja rückwärts! Und ich habe doch so aufgepaßt, daß ich nicht nick-wärts zu fitzen komme. Ach junger Mann, Sie tun mir wohl den Gefallen!" Sie meinte den Vengel mit der Pappschachtel. Er tauschte natürlich gern mit ihr den Platz. Ich freute mich, daß meiue >tnie von oben entlastet wnr-dcil. Aber ach! Die dicke Dame nahm nicht nur von der Sitzbank, sondern anch vom Mittelgangc doppelt so viel Raum in Anspruch als ihre normal gebauten Mitschwestern. Meine Knie zu bergen, war schier unmöglich. „So!" sagte sie, als sie sich niedergelassen hatte. „Nein rückwärts fahren — nicht, nm den Tod! Meine ganze Familie kann das Rückwärts-fahren nicht vertragen. Ich danke Ihnen vielmals, Mlger Mann. Vielmals!" „O, bitte," sagte, dieser verschämt. „Wer sich ganz dem Dank entzieht, der erniedrigt den beschenkten Freund, indem er sich er hebt. Von Grill Parzer." Diese Worte kamen in salbnngsvollcm Tone ans dem Munde des juugen Mädchens. Ihre Wir-kliiig anf die Reisenden war fast überall die gleiche. Der Beugel ittit der Pappschachtel saß wie ver zanbert nnd guckte die Sprecherin mit offenem Munde an. „Er", „sie" nnd „es" waren ebenfalls baff. Der Verschmitzte lachte sein „hm", vergaß aber die Hände zu vertalischen, und ich — wußte nicht, was ich sagen sollte. Nur der Fleischkoloß — Pardon, die beleibte Dame schien die Worte des Mädchens überhört zu haben, denn nach einigem Pusten nnd Husten ver> ki'iiidet sie: „Besonders bei meinem Znstande, nicht wahr? Und noch dazu heute, wo ich mich so abgehetzt habe. Man hat dann immer noch so viel zu tun. Alles drängt sich zusammen, so daß man zuletzt gar keiue Zeit mehr hat." „Die Zeit ist schnell, noch schnellor ist da:' Schicksal, sagt Körner, aber Goethe sagt: Gebraucht die Zeit, sie geht so schnell von hinnen, doch Ord nling hilft euch Zeit gewinneu;" deklamierte von neuem das Mädchen. Ungefähr dieselbe Nirknng, nur daß der Verschmitzte die Hände umwechselte nnd ich die Absicht niederkämpfte, darauf aufmerksam zu machen, daß, wenn sie schon zitiere, sie auch genau zitieren müsse. „Ach," meinte die Umfangreiche, sich das Gesicht trocknend, „in Ordnnng halte ich meine Sachen. Aber ich mußte noch znm Konditor nnd in den Spielwarenbazar. Ich fahre nämlich zn meinn. Tochter, die hat vier kleine. Da mnß man als Großmutter doch was mitbringen. Und das Aus- suchen fällt fo schwer, wenn man hunderterlei Sachen vor sich sieht, nicht wahr? Hübsche Sachen hat man doch hentzntage in Spielwaren, ich hätte so manches Stück von Herzen gern kaufen mögen, aber das reißt so sehr ins Geld, nicht wahr? Aber ich habe doch ganz was Nettes ausgcsncht und mehr allsgegeben, als ich eigentlich wollte. Was tlit man nicht alles für die Iohren." „Ja, ,a", bestätigte pathetisch das Mädchen. „Wie sagt doch P. Heyse? Wenn Kopf uiid Herz sich widerspricht, tut doch das Herz zuletzt entscheiden. Der arme Kopf gibt immer nach, weil er der Klügere von beiden. Wirkung um einige Grade schwächer, nnr die Schildkröte „hinte" lauter. „Es" aber geriet anscheinend in Verzückung über die schönen Verse nnd brach in ein lautes „Pa—pa!" alls. Darob große Freude bei Vater und Mutter, die mit leiser Stimme dreimal, viermal, fünfmal „Pa—pa!" cchoten. Ich erwog die Frage: Welchen Standes mag die junge' Dame mit dein Weisheit kündenden Mnnde sein? Auch in dem Kopfe der großmütterlichen Gliedermassen schienen die Deklamationen diesen Gedanken alisgelöst zn haben, denn die Dame fragte nach einer kleinen Panse teilnehmend: „Sie sind wohl Lehrerin?" „Nein, das nicht." „So. Ich dachte nnr, weil Sie so schölle Ge dichte kennen." „Die hab' ich von selber gelernt." Hm. Alle Achtung. Aber was tu ich mit solcher Antwort in solchem Teutsch? — „Natürlich!" meinte die Dicke, „warum sollen denn bloß immer die Lehrerinnen alles nnd jedes wissen. Ein junges Mädchen kann sich doch auch Bildung verschaffeil." (Schluß folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 246. 2280 25. Oktober 1907. Politische Uebersicht. Laib ach. 24. Oktober. Im „Neuen Wiener, Tagblatt" werden, die staatsrechtlichen fragen im A usglei ch vou be-souderer Seite einer Vesprechunq unterzogen und ausgeführt, daß in den staatsrechtlichen Au5gleich5-vereiilbarungeil eine Liquidation der österreichischen staatsrechtlichen Anschauungen nicht erblickt werden könne. Österreich habe vielmehr blos; Bestimmungen zugestanden, die zwar zugunsten des Standpunktes der Unabhängigkeitspartei politisch verwertbar sind, die aber unseren staatsrechtlichen Anschauungen weder Abbruch tun, noch für die Zukuuft Präju-dizieren. Deshalb bedeuten also die nenen. Vereinbarlingen auch keinen irgendwie belangreifen Schritt auf dem Woge zur Trennung. — Die „Neichspost" veröffentlicht eine Unterredung mit einem österreichischen Staawmanne über dasselbe Thema, welcher gleichfalls erklärt, das; in den staatsrechtlichen Vereinbarungen kein Durchbrechen der Neichsideen liege. Cs war richtig, wenn die Negierung das politische Empfinden Ungarns dort schonte, wo es sich auf unanfechtbare Grundgesetze bernfen lann. (Gerade durch ein solches Entgegenkommen wird man es vielleicht allmählich dahin bringen, daß das Hans' der Gemeinsamkeit den Ungarn wohnlicher erscheint und das; auf diese Weise für die Zukunft die Möglichkeit eines erträglichen Nebeneinanderlebcns geschaffen wird. Aus Belgrad wird gemeldet: Die vereinigte Opposition hat beschlossen, Tonntag den 27. d. in Belgrad ein gemeinsames P r o t e st -meeting gegen die Vortagung der Sknp^tina abzuhalten. Die S o z iaIde m o krat e n beabsichtigen, eine separate Protestversammlung für einen späteren Tag einzuberufen. Aus London wird geschrieben: Das englische Konsulat in Petersburg hebt in einem Berichte über die Lage des Ha n d e l s ill seinem Konsularoistrilte hervor, das; ungeachtet der Fort-daner der Unruhen und der politischen Unsicherheit aus den statistischen Ausweisen nicht zu ersehen sei, daß der Handel irgendwie gelitten habe. Die verschiedeneil Fabriken Petersburgs haben im gangen Jahre 1l)W andauernd gearbeitet und die Geschäfte gingen anßergewöhnlich gut. Nur die metallurgischen Fabriken litten unter dem Mangel an Aufträgen. Die Hochfinanz und die Sveknlation zeigt jetzt ein wachsendes Interesse an der Entwicklung der sibirischen Bergwerke und bedeutende Kapita^ lien wurden zu diesem Zwecke gezeichnet. Der oberste Nat der Handelsmarine hat die Frage der Vergrößerung des Petersburger Hafens in Erwägung gezogen und schlägt die Vornahme diesbezüglicher Arbeiten vor. Auch haben sich in Petersburg mehrere nenc Schiffahrtsgesellschaften, gebildet. Der englische Premierminister Sir Henry Eamp b c lI - B a nn e rm an hielt in Dunferm-. line (Schottland) eine Ncde über die Beziehungen Englands zum Auslande, worin er erklärte, die Negiernng sei mit aller Macht für Frieden, Freundschaft lind ein schiedsgerichtliches Verfahren eingetreten. Wenn sie gegenüber den großen Schwierigkeiteil und Vorurteilen nicht alles, was sie gewünscht, erreicht habe, so habe sie doch wenigstens ihr Bestes getan und keinen Zweifel darüber gelassen, auf welcher Seite in solchen Fragen die britische Macht zu finden sei. Das britische Volk stelle jede Feindseligkeit und jeden Gedanken an eineil Angriff auf seine Nachbarn in Abrede. Was das Übereinkommen mit Nußland bezüglich der Interessen in Persien betreffe, so sei der Abschluß eines solchen Übereinkommens 15 Jahre lang die anerkannte Politik der liberalen Partei gewesen, da es nur den Frieden und freuudschaftliche Ge-siunungen herbeiführen und dadurch allen Kosten ersparen könne. Der zwischen Ottawa und Tokio aus Anlas; der K r a w a lle in Vanco u v e r gepflogene Schriftenwechfel wurde veröffentlicht. Tarnach ersuchte Premierminister Laurier den englischen Botschafter in Tokio, Macdonald, am 1. Oktober telegraphisch, dem Kaiser von Japan ausdrücklich zu versichern, daß Canada alles anfbieten werde, um einer Niederholung der bedauerlichen Vorkommnisse vorzubeugen. Macdonald erwiderte unter dem 1!). d. M., daß er dem Kaiser die Botschaft, vorgetragen und folgendes Antwortschreiben erhalten habe:' Seine Majestät hat die Botschaft des Generalgonverneurs lind der Negierung von Kanada mit größter Befriedigung in Empfang genommen und anerkannte mit großer Genugtuung die ernste Absicht des Generalgonvernenrs und der Negierung von Kanada, die freundschaftlichen Beziehungen, welche zwischen den: britischen Ncichc und Japan bestehen, zu fördern. Tagesneuigleiten. — (Kampf an einem Grabe.) Aus Berlin, 23. d. M., wird telegraphiert: Am Grabe eines kürzlich verstorbenen Mannes, des Vureauvorstehers Ghring, tam es zwischen zwei Frauen, die nacheinander mit diesem Manne verheiratet gewesen waren, zu einem blutigen Auftritt. Die 39jährige Henriette Ehring, die zweite Frau des Toten, wurde von der ersten, der um zehn Jahre älteren, von ihm geschiedenen Luise Ehring, durch einen Nevolverschuß am Kopfe verletzt. Die beiden Frauen trafen sich am Grabe. Veim Anblick ihrer Nachfolgerin geriet Luife Ghring in helle Wut. Sie schrie: „Hier liegt der, den Sie zum Ehebrecher und Schurken gemacht haben!" Dann zog sie einen Revolver hervor und feuerte auf die Gegnerin einen Schuh ab. Frau Henriettc Ehring wurde unterhalb des Auges getroffen. Zwischen den beiden Frauen entspann sich hier- auf cin aufregender Ringlampf. Schließlich wurde die Attentäterin festgenommen. Die Verletzungen der Frau Henriette Lhring sind nur leichter Art. — (Schon wieder eine Erfindung Edison Z.) Dem „Daily Telegraph" wird aus N'ewyorl, 20. d.. eine neue Erfindung Thomas Edifons gemeldet: Es sei dem berühmten Erfinder gelungen, die Frage zu lösen, billige und gesunde Vollswohnungen zu schaffen. Edison hat einen eigenartigen Zement erfunden, mit dem innerhalb eines Zeitraumes von zwölf Stunden ein solides Haus von zwei Stockwerken gebaut weiden lann, das drei Familien Unterkunft gewährt. Binnen sechs Tagen wird der ganze Vau außerordentlich hart und im wahrsten Sinne unzerstörbar. Gegen Feuer ist die Masse vollkommen unempfindlich. Nach Edisons Aussage lostet ein solches zwei Stock hohes Haus für drei Familien vorläufig etwa 5000 X. Der Erfinder versichert aber, daß er mit der Zeit diesen Preis werde um die Hälfte herabsetzen können. — (Künstliche Diamanten.) Aus Paris, 22. d. M., wird gemeldet: In der gestrigen Sitzung der Akademie der Wissenschaften wurden mehrere von dem Ehemiler Charette auf elektrotechnischem Wege erzeugte Kristalle vorgelegt, die alle Eigenschaften des Diamanten aufweisen. Die Akademie beauftragte mehrere Mitglieder, die Kristalle in chemischer und mineralogischer Hinsicht zu Prüfen. — Die Versuche zur Herstellung künstlicher Diamanten reichen auf Dezennien zurück; die bekanntesten sind die auf der Reduktion von Kohlenhydraten beruhenden. Hannay (Glasgow) gab (1880) Teeröl und etwas Paraffin-spiritus nebst einigen Gramm der Metalle Magnesium, Kalium, Natrium oder Lithium in ein vierzig Zentimeter langes, sehr dickwandiges Gußeisenrohr, das nach dem Füllen durch Zuschwrißen des offenen Endes luftdicht verschlossen wurde. Diese Rohre wurden dann vierzehn Siun-ben lang zur dunklen Rotglut erhitzt. Aber von achtzig Rohren hielten nur einige den enormen Druck der Dämpfe aus, die sich aus den eingeschlossenen Flüssigleiten in del Hitze bildeten; die wenigen, die genug widerstandsfähig waren, ergaben ein günstiges Resultat, durch welches das Problem der künstlichen Diamantcnerzeugung immerhin gelöst ist. Man fand im oberen Teile dieser Rohre eine schwarze, glatte Masse von Kohle enthaltendem Eisen, die einige ganz kleine, durchsichtige, harte Kristalle umschloß, die auf analytischem Wege als Diamanten erkannt wurden. Doch ist dieses Verfahren zu kostspielig und zu gefahrvoll, um im großen angewendet werden zu können. Die Versuche, mittelst des elektrischen Funkens die Kohlen-eleltroden in Diamanten zu verwandeln, sind bisher mißglückt. Um einen solchen geglückten Versuch scheint es sich bei dem elektrochemischen Verfahren Charettes zu handeln. — (Schlittschuhlaufen im Juli.) Mounet-Sully, der große Tragöde des Thöllire Fran^ais, war auf einer Tournee. Man sollte „König Oedipus" geben, und zwar in Neuchatel auf einer Niihne, die, ungelogen, nicht größer war, als eine mäßig große Badewanne. Die Musiler, die die bleiche Zwischenaktsmusik hätten vorführen sollen' fanden, daß sie nicht genug Platz hätten, um die Geige zu kratzen ?c., und gingen einfach nach Hause, ohne jemand Dreizehn Trümpfe. Erzählung von Carl Muusmann. Berechtigte Übersetzung aus dem Dänischen von Bernhard Mann. (1. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Den ganzen Tag konnte er allein dasitzen und Patience, legen. In diesem einen Punkte bewahrte er eine eigentümliche Energie. Selbst wenn er die Karten hundertmal von neuem legen mußte, fuhr er fort, bis das Patiencespiel aufgegangen war. Dann war er glücklich wie ein Kind. In Gesellschaft, mit anderen kannte er mir ein Vergnügen, das Whistspiel. Oft ging es über den Gutsvcrwalter und den einen oder anderen Pächter her, die mit ihm nicht selten bis zum frühen Morgen am Kartentische sitzen mußten. Allos, was diesen seinen Lieblingssport betraf, beherrschte der junge Holger Werner mit Sicherheit, Er führte ein genaues Spielkonto, in dem jedes einzelne Spiel mit seinen Trümpfen, jeder Grand und jede Null, jeder Gewinn und Verlust haarscharf notiert wnr-den. Nlles wurde mit einer Genauigkeit und Sorgfalt gebucht, daß sein Oheim oft in helle Verzweiflung geriet, wenn er darüber nachdachte, wie ant dieser Ordnungssinn auf andere Weise nutzbar zu machen wäre. Die Sache ließ sich aber nun einmal nicht ändern. Der junge Herr hatte sich iu seiue Eigentümlichkeiten festgebissen und war nicht davon abzu-bringen. Er trank Absinth, nnd rauchte türkische Zigaretten, während er sich seinen Karten widmete. Dann war er selbst bei dem schönsten Wetter nicht dazu zu bewegeil, in die frische Luft hiuauszu-gehen. Nltf diese Weise gingen die Jahre dahin. Man hatte c,s aufgegeben, aus Holger Werner, einen Menschen ?.u machon. Jedenfalls hatte der Oheim es schon längst getan. Die Mutter hoffte noch ständig, daß durch ein Wunder eine Veränderuug im Zustande ihres Souues eintreten und daß er sich eines Tages wie in seinen Kinderjahren juug, frisch und munter mit Lust zum Leben uud seiuen Freunden zeigen würde. Nicht lange vor seinem Tode, hatte der alte Gutsbesitzer einen letzten Versuch gemacht. Er war nach Kopenhagen gefahren und hatte einen der ersten Spezialisten konsultiert. Der einzige Nat, den dieser ihm geben konnte, war der: „Versuchen Sie, den jungen Menschen zu zerstreuen, sein Interesse ill der einen oder anderen Weise zu wecken. Das ist das einzige, woran er leidet. Er wird sich dann voll selbst wieder aufrichten. Seiner Konstitution fehlt nichts. Es darf aber nur uicht zu lange dauern. Das Beste wäre, wenn man ihm einen Gleichaltrigen zum Unigang gäbe, einen lebhaften, aufgeweckten Menschen mit vielen Interessen. Er würde vielleicht aufmunternd auf ihn wirken. Glückt dieses nicht, so muß man ihn in eine Anstalt bringen." '„In eine Anstalt!" rief Frau Werner ans, die seit vielen Jahren zum erstenmal lebhaft wnrde, als ihr Schwager ibr von dem Ergebnisse seinem Kopenhagener Neise berichtete. „Das heißt mit anderen Worten, daß Sie Holger für geisteskrank erklären möchten. Nein, das wird nie geschehen." Daß er einen gebildeten, gleichaltrigen jungen Mann als Umgang erhielt, dagegen hatte sie nichts einzuwenden. „Dasselbe war stets auch meine Allsicht," erklärte sie dein Schwager. Ach, hätte Holger nur einen Bruder gehabt, dann wäre es nie gescheheil." So kam der Eand. Phil. Hans Voß nach Frydelund, wo er nie anders als der „Kandidat" genannt wurde. Er war cin liebenswürdiger, guter Mensch mit den verschiedenartigsten Interessen Die Befähigung, einen schwächeren Charakter zu stärken, besaß er indessen nicht. Er begann damit, daß er Holger Werner zur Führung desselben Lebend wie alle anderen jungen Menschen ill seiller Stcl-luug zu bewegen suchte. In viel zu gerader, aufrichtiger Weise empfahl er ihm statt des ewigen Kartenspiels zn reiten, auf Jagd zu gehen und Reisen ins Ausland zn „lachen. Derartige direkte Angriffe halfen natürlich nicht das Geringste bei dieser Natur, die langsam, nach und nach aus ihrem gewohnten Nichtstuu aufgerüttelt werden mußte. Die Folge davon war, daß der zukünftige Gutsbesitzer ihn links liegen ließ. Für den lebensfrohen jungen Kandidaten, der sich sonst auf dein Gutshofe außerordeutlich wohl fühlte, war dies im höchsten Grade unangenehm, und mit seinem leichtlebigen Eharakter beschloß er deshalb, auf die Eigelüümlichkeiten des anderer, einzugehen und sich in allein nach ihm zu richten. Die Folge davon war, daß sich zwischen den beiden eine förmliche Freundschaft entwickelte, eine Änderung zum Besseren brachte der neue Verkehr für den Kranken aber nicht. Jetzt war der Kandidat anderthalb Jahre in Frydculund gewesen, lind der alte Georg Werner hatte ihn ill den letzten Monaten seines Lebens mehrmals verabschieden wollen, weil er keinen Nutzen stiftete. Haus Voß war aber, dank der Fürsprache der Frau Werner, geblieben, die seinen offenen geraden Eharakter sehr schätzte und wünschte, daß ihr Sohn nicht ganz der Einsamkeit überlassen würde, van der sie eine Verschlimmerung seines krankhaften Zustandes fürchtete. (Fortsetzung folgt.) Laibachcr Zeitung Nr. 246. 2281 25. Oktober 1907. davon Zu benachrichtigen. Ein Regisseur merit die Flucht (doch natürlich zu spät), und er macht davon Mounet-Sully Mitteilung, der eben seine Toilette beendete. Ein Mords-donnerwctter geht los. Mounet schreit: „Wo ist Labry^re? Nom dc . . . nom de . . .!" (Labry^re war der Impresario.) „Er ist nicht da!" „Ich will mit ihm reden! Wo ist er denn?" Plötzlich erhebt sich eine Stimme aus dem Hintergrund, und der Maschinist (der einzige!), ein Kind des echtesten Montmartre, brummt: „Er läuft Schlittschuh!" In seiner Wut vergißt Mounet, daß man tief drin im heißesten Juli ist, und Oedipus stürzt auf die Szene, reiht den Vorhang der Bühne auseinander und, angetan mit hohem Kothurn, die Augen rot und schwarz geschminkt, schreit er ins Publikum: „Meine Damen! (Pause.) Meine Herren! (Pause) So eine Niederträchtigkeit! Labry^re lauft Schlittschuh, jetzt wo ich ihn so nötig habe." Da begann ein noch nie gehörtes Gejohle und Geschrei — im Zuschauerraum. Das Ende vom Liede war, daß man sich gezwungen sah, die Vorstellung abzusagen und die schon gelösten Eintrittskarten zurückzuzahlen. Es waren an diesem denkwürdigen Abend bare — 32 Frank 75 Centimes eingenommen worden. — (Eine lehrreiche Pralines-Geschichte) wird aus Dortmund erzählt: Dort wurde kürzlich ein Arzt zu einer jungen Dame geholt, die angeblich plötzlich schwer erkrankt sei. Als der Arzt hinkam, lag die Dame mit hochrotem Gesicht auf dem Sofa, atmete schwer und war durch Rütteln und Anrufen nicht zu erwecken. Zu näherer Untersuchung beugte sich der Arzt etwas zu ihr hinab, prallte abci entsetzt zurück. Die Patientin verbreitete nämlich einen kräftigen Schnapsgeruch. Eine leise Andeutung dieses Verdachtes den Angehörigen gegenüber wurde mit Entrüstung zurückgewiesen, und doch hatte der Arzt recht. Die junge Dame war tatsächlich — betrunken. Auf dem Tisch vor dem Sofa stand eine Schachtel mit Schololadenlonfctt, hauptsächlich in Form von Pralines und Schololaden-bohnen. Der Arzt bat sich einige dieser Näschereien aus und untersuchte sie zu Hause mit folgendem Erfolg: Alle Pralines waren mit dem ordinärsten Fusel gefüllt, durchschnittlich ungefähr fünf Gramm schwer, und enthielten etwa zwei Kubikzentimeter der oben genannten lieblichen Flüssigkeit. Nun hatte das Fräulein — wie sich später herausstellte — ungefähr ein halbes Pfund von dem Konfekt verzehrt. Das waren also 50 Stück Pralinds und Bohnen, in denen im ganzen 100 Kubikzentimeter Fusel enthalten waren. Das ist eine ganz anständige Menge. Da ein Lilörglas ungefähr 10 bis 15 Kubikzentimeter enthält, so hatte sie wahrscheinlich in sehr kurzer Zeit 7 bis 10 Schnapsgläser Fusel genossen, vollkommen genügend, um nicht nur zarte Dämchen, sondern auch kräftige Männer betrunken zu machen. Die Sache, die besonders von Bedeutung ist, wenn man an den Pralinöslonfum durch Kinder denkt, wurde auch in einer vor einigen Tagen unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters Schmieding in Dortmund abgehaltenen Konferenz der Polizeioberbeamten eingehend erörtert. — (Die Eisenbahnwagen-Stadt.) Eine seltsame Stadt ist in diesem Jahre in den Vereinigten Staaten entstanden: „Catslill-Cartown", die Stadt der „Waggon-Villen", in der die weniger bemittelten Töchter der Stadt Newyorl Erholung suchen. Nachdem verschiedene Versuche mißlangen, für ärmere Studentinnen, für „lady clerks" und alle die, die durch eigene Arbeit ihren Lebensunterhalt erwerben, eine billige Sommerfrische zu begründen, lam die „Fresh Air League" auf die hübsche Idee, die eine Lösung des Problems bringen sollte. Als der Sommer kam, entstand plötzlich an den prächtigen Catslill-Vergcn, zweieinhalb Stunden von Newyork, aus dem Nichts eine neue Stadt, die nicht lange der Bewohnerinnen harrte. Die merkwürdige Stadt wird in „Je sais tont" sehr anziehend geschildert: In langen Reihen stehen hier Eisenbahnwagen neben Eisenbahnwagen am WaldcZ-rande; freundliche, schneeweiße Vorhänge an den großen blanken Fenstern erzählen von der Gemütlichkeit dieser sinnreich improvisierten Heimstätten und aus den „Straßen" der Catslill-Cartown klingt das fröhliche Lachen frischer Mäbchenstimmen. Schon immer hat in den Vereinigten Staaten der ausrangierte Eisenbahnwagen als „Villa" kleiner Leute eine große Rolle gespielt und im Westen findet man ganze Dörfer, die nur aus Waggons bestehen. Der heiße Konkurrenzkampf der amerikanischen Bahnen zwingt zu steter Materialerneuerung und die ausrangierten Waggons sind dann zu Spottpreisen zu haben. Durch die Umwandlung der Newyorker StaatZbahnen in elektrische Bahnen waren gerade in den letzten Jahren eine lange Ncihc von Waggons frei geworden, die „Fresh Air League" benutzte die eintretende „Baisse" in „Waggon-Villen", und für 7000 Kronen erstand sie 100 prachtvolle, weiträumige Wagen; rasch waren sie möbliert, und als der Sommer kam, sand eine große Zahl junger Ncwyorkerinnen ein originelles und entzückendes Sommcrheim bereitet; ein naher Fluß ladet in der Mittagsglut zu erfrischendem Bade und am Nande des hochstämmigen Waldes dehnen sich wohl-^pflegie Spielplätze, wo die hübschen Sommergäste ihre ^portfrcudigleit in Golf, Cricket und Lawn-Tennis erproben können. Nur ein Schalten fällt von ferne auf die heiter anmutige Catslill-Cartown. Die Frauenvereine haben ein drakonisches Gesetz gegen das feindliche männliche Geschlecht erlassen; kein männliches Wesen darf in der Gegend sein Sommcrquartier aufschlagen und den Seelenfrieden der Sommerfrischlerinnen stören. Genau festgesetzte, knapp, ach allzu knapp bemessene Besuchsstunden beschränken den schlimmen Mannesleuten den Zutritt . . . — (Der letzte auf dem Wrack.) Aus Guilty wird eine sonderbare Geschichte über das Wrack der „Leon XIII." berichtet: Die Einwohner der Nachbarschaft wurden in den letzten Nächten durch übernatürliches Heulen und fchmerzerfüllte Schreie gestört, die aus der Richtung des Wracks des französischen Schiffes kamen. Etwa zehn Tage sind vergangen, seitdem die Mannschaft gerettet worden ist, und obgleich es unglaublich schien, war es am Ende doch nicht unmöglich, daß ein Mann zurückgeblieben war. Ein beherzter Fischer, Michael O'Dowb, beschloß, das Geheimnis aufzuklären, und ging zu dem Wrack hinaus. Als er sich der Stelle der halb unter Wasser liegenden „Leon XIII." näherte, bemerkte er, daß ein wild aussehender Mann sich darauf wie ein Rasender gebärdete. O'Dowd ruderte näher an das Wrack heran, brachte sein Boot längsseit und entdeckte zu seinem Erstaunen, daß sich ein vollständig ausgewachsener Pavian an Bord befand, der sofort von dem Wrack herab ins Boot sprang. Offenbar hatte die Mannschaft in ihrer Aufregung ihren Schützling vergessen, und es ist wunderbar genug, daß der arme, dem Hunger, Stürmen, Regen und Kälte ausgesetzte Kerl am Leben geblieben ist. — (Ein Grün d.) Ein Herr, der es sehr eilig hat, läßt sich bei einem höheren Beamten anmelden. „Der Herr empfängt nicht," erwidert der Diener. „Aber ich habe eine Einladung zu einer Audienz." — „Der gnädige Herr beerdigt seine Schwiegermutter." — „So!" — „Und wenn der gnädige Herr seine Schwiegermutter beerdigt." fügt der Diener hinzu, „dann mag er nicht gestört werden." Lolal- und Provinzial-Nachnchten. Eine Bergfahrt in den Steiner Alpen. Von A. C. (Fortsetzung.) Nirgends wirkt die Erhabenheit und Einsamkeit des Hochgebirges mehr auf einen, als auf so einer Vergspitze und die Worte, die Vulwer seinem Ernest Maltravers in den Mund gelegt, sind hier so bortrefflich passend: „Es ist eine Aufregung, einen Berg zu ersteigen. Obgleich es erschöpft und wenn selbst die Wollen uns die Aussicht vom Gipfel rauben, so ist es doch eine Aufregung, welche ein allgemein wohltuendes Behagen gewährt — und dies scheint beinahe das Resultat allen Menschen gemeinsamen Instinkts, der uns den Wunsch eingibt, zu steigen — über die gewöhnlichen Bahnen und Ebenen des Lebens sich zu erheben." Es lommt dazu der Reiz, den uns die Ueberwindung von Schwierigkeiten und der Vergleich des errungenen Erfolges mit der darauf verwendeten Kraft gewährt . . . Manchmal lichtet sich das Gewölk, und hoffnm'gs-freudig richten sich unsere Blicke dahin — ein fahler Sonnenstrahl bricht schüchtern durch. Manchmal wieder erscheint auf Augenblicke — wenn der Wind aus vollen Nacken die Wolken etwas freigelegt — ein Meer von unzähligen stolzen Gipfeln oder dräuenden Felscnmassen; die Wucht ihres mächtigen Aufbaues und wieder die Zierlichkeit der Formen im einzelnen, vereinen sich zu einem Gesamtbilde von so unwahrscheinlicher, zauberischer Schönheit, daß man unwillkürlich versucht ist, an der Wirklichkeit des Geschauten zu zweifeln. Oder es tritt ein sanftes Bild in den Gesichtskreis — Täler voll Sonnenduft und Klarheit . . . Schon wollen wir aufbrechen, als es intensiver licht zu werden beginnt. Die Wollen ziehen sich gegen das Feistritztal und wir sind — in der Sonne. Wie aus einem Munde schallt unser Jauchzen hinaus in die grüne Ebene; niemand ahnt es dort, daß da hoch droben auf stolzer Zinne zwei einsame, glückliche Menschen freudig aufjauchzen und neuen Kampfesmut gewinnen, weil sie in der Sonne ruhen dürfen. Warm scheint die Langersehnte auf dieses stille Fleckchen, von wo aus wir uns den Eindrücken einer gewaltigen Felsszencrie hingeben können. Nie betretene, furchtbare Wände ragen zu allen Seiten aus dem grünen Tale von Oberseeland, auf dessen üppigen Matten das Auge zuletzt gerne ruhen bleibt, weil es nach einem Kontrasie verlangt, der den Bann des erregten Gemütes wieder zu lösen vermag. Augenbalsam ist auch der Anblick der stolzen, schönfarbigen Tannen- und gelbbelaubten Laubhölzer, die in immer dichterem Vereine endlos weit hinaus naturbegnadete Grdflecken umschließen. Der Abstieg geht rascher vor sich. Schon sind wir wieder am Kreuzungspunlte der Wege, und befinden wir uns einmal hier, so wollen wir auch dir, du König der Steiner Alpen, unseren Besuch abstatten. Abermals heißt es aufwärts steigen und bald sind wir wieder in der Seeländer Scharte. Der Steig windet sich nun um Türme und Fels-Zacken, bald empor, bald zieht er etwas abwärts — Griffe bilden den Halt. In kurzen Wellenstößcn knattert der Wind über den Kamm. Eine kleine Scharte am Ende der Seeländer Scharte gewährt Einblick in einen dritten Felslessel; es ist die Hoch mulde „Na Podeh", in die wir später absteigen wollen Hier ist nämlich die Abzweigung des Grintavec-Steiges. Rechts aufwärts über eine Gcröllmulde. erreichen wir in cinstündiger Steigung die Spitze des 2559 Meter hohen Grintavec. Da unter uns im Feistritztale Hal sich die ganze Wolkengesellschaft versammelt — schwacher Donner widerhallt an den Felswänden; sonst überall blauer Himmel . . . Zum Greifen nahe stehen die einzelnen Gipfel; zuerst unsere neue Bekannte, die wilde Ko5na, An den Grintavec anschließend der langgestreckte Langlosel, die bauchige Struca und die Sluta mit der weiter hinten liegenden Ninla. Ferner die Turska Gora und die Brana, dann. durch den Steiner Sattel von der letzteren getrennt, der lange Rücken der Planjava, die durch die zackenreiche Klarje damit verbundene, stolz dastehende spitze Ojstrica, die den Beschluß im Neigen dieser Fclsmassen bildet. Aber auch sonst bieten sich dem Beschauer abwechslungsreiche Bilder. Rauhe, schutterfüllte Kare, luftige Grate, der Tummelplatz von Gemscnrudeln, kahle Felswände, an denen der Adler stolz dahinschwebt und in denen kreischende Dohlen nisten, tiefe Täler mit silberblinlendcn Wassern, liebliche Matten und schattendunlle Wälder. Doch auch weiter hinaus schweift der Blick, wo in sonnendurchglühter, zitternder Luft Kallbcrge flimmern, wie die Ennstaler Alpen und die Gruppe unserer kühnen Iulischen Alpen. Im Süden aber wie ein grüner Teppich mit weißen Rosen, breitet sich die Oberkrainer Ebene aus, mit ihren Städtchen, Dörfern und Weilern und wie silberglänzende Blumenstengel erscheinen die Flüsse darin. Endlich müssen wir ans Scheiden denken. Bei der erwähnten Scharte bleiben wir nochmals stehen. Noch einen Blick »ach rückwärts zu euch, ihr mächtigen Gesellen! Glückliche Augenblicke waren es. die wir bei euch genossen. Freunde, Vertraute seid ihr uns geworden. Wenn der Mensch die Hacke in euren steinernen Riesenleib schlägt, wenn er sich mühevoll Bahn zu euch schafft, ihr duldet es, dcnn ihr wißt ja, es geschieht zu eurer Ehre, wenn es uns hinauftreibt auf eure stolzen Häupter, um den Menschen dort unten von euren Schönheiten zu erzählen. Die Scharte, die nun steil hinab führt, ist mit einer harten Schneedecke ausgefüllt und, den Pickel als Bremse benutzend, können wir rasch abfahren. Allerdings gehört Sicherheit dazu, denn plötzlich endet das Schneefeld vor einem Felsabgrunde, an dessen Rande wir, links abbiegend, wieder Gestein erreichen. Nach kurzem Absteigen sind wir im Kessel „Na Podeh", der von einem großen Schneefelbe ausgefüllt ist, das wir nun durchqueren müssen. Diese Hochmulde ist eingerahmt, teils von den senkrechten Abstürzen des Grintavec, teils von den Felswänden des ganzen Rückens, gebildet aus Langkofcl, Struca und Slnta. Hier ist erschreckende Stille, grandioses Schweigen, und man braucht lein Philosoph von Profession, ja nicht einmal ein Geologe zu sein, um inmitten dieser einsamen Größe an der Hilflosigkeit des kleinen McnschcnbolleZ zu denken. Nach Ueberschreitung dieser Schneefelder lommt man zur zweiten Mulde „Pod Podmi" (Unter den Tennen), an deren Rande ein gut hergestellter Fclsensteig den Touristen zum Kanlcrsattel bringt. Rechts sind die senkrecht abfallenden Grintavec-Wände, links fällt der Rücken scharf ab ins Feistritztal und uns bietet sich hier ein prächtiges, nur dem Bergfahrer vorkommendes Bild — Gewitter unter uns. Der losbrechende Kampf der Naturgewalten auf solcher Wahlstatt macht einen tiefen Eindruck — wunderschön sind die Gewalten im Streite; dazu noch die stille, hoheitsvolle Umrahmung der Felswände . . . Die Kantsche Definition: „Schön ist, was ohne Interesse gefällt" ist auch hier anwendbar; jede Region hat eben ihre eigentümlichen, durch die unversiegbare Schöpfungs-lraft der Natur ihr aufgedrückten Reiz, der durch ein so seltenes Schauspiel — Gewitter unter uns — nur erhöht wird. Doch bevor wir diesen Felsensteig verlassen, um durch das schmale Felsentor „Mala Vratca" auf die mattenrcichc Westseite des Gebirgsrückens zu gelangen, entfernt sich so rasch das Gewitter, als wäre es vom berühmten Faustmantel umhüllt, so baß wir noch einen Blick in das grüne Fcistritztal weifen können. Sonnseite . . . Frisches Grün und Blumen! Da drüben reckt sich der Grebcn und wie ein kleines, graues Wespennest an seinem Fuße, eingebetet im grünen Kanlersattel — die Zoishütte. In lustigen Sprüngen nähern wir uns derselben . . . Auf einmal gesellt sich ein dritter zu uns. den wir so selten Zu begrüßen Gelegenheit haben — das Glück! (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 246. 2282 2.). Oktober 1907. — (Das Acfinden des Kaisers.) Seine Majestät der Kaiser verbrachte den gestrigen Tag gut. Die katarrhalischen Erscheinungen sind in Rückbildung begriffen, der Appetit ist sehr zufriedenstellend. — (Vom staatlichen V e t e r i n ä r d i e u st e.) Der l. k. Vezirlstierarzt Johann Najer wurde von Littai nach Gurlfeld und der l. k. Bczirköticrarzt Johann Dem -5 ar von Laibach nach Littai versetzt. - (Ernennungen im Straßenbau-bienste.) Der Herr t. k. Landespräsident im Herzogtum? Kram hat den pensionierten k. l. Gcndarmcricpostcnführer Anton Gaspari und den l. u. l. Wachtmeister des StaatshengstendepotZ in Selo bei Laibach Josef Scanda Zu k. t. Straßenmeistern für Kram ernannt. — Ersterem wurde der Dicnstort St. Peter in Innerlrain, letzterem der Dienstort Laibach zugewiesen. —r. — (Schloß Miramar.) Vom 1. November a» ist die Besuchszeit für Schloß Miramar festgesetzt vormittags von 10 bis 12 Uhr und nachmittags von 2 bis 4 Uhr. — (Zum Schutze der Boden- und O b st - 1 u l t u r e n,) In Gemäßheit des LandeZgesetzes vom 17. Juni 1870, Z, 21, L. G. Bl.. betreffend den Schutz der Bodenkultur gegen Verheerung durch Naupeu und schädliche Inselten, hat Herr Bürgermeister Hribar wie folgt angeordnet: Alle Besitzer, Frnchtnießer und Pächter von Grundstücken im Gebiete der Stadt Laibach haben bis Mitte November l. I. ihre Obst- und Zierbänmc, Gesträuche, Hecken, Gartenzäune und Manerwände in den Gärten sowie auf den Feldern und Wiesen von den ein-gesponnenen Raupen, Inselteneiern und Puppen Zu reinigen nnd die Naupennester und Eier zu verbrennen oder sonst zu vertilgen. Auf gleiche Weise sind die Raupen im Frühjahre zu vernichten. Werben Bäume, welche von Raupen befallen sind, gefällt, oder von Raupen befallene Aestc abgehackt, so müssen sie verbrannt werden. Die Engerlinge auf dem Felde müssen sogleich vertilgt werden, Die Außerachtlassung dieser Unordnung wird mit einer Geldstrafe von 2 bis 20 Iv, im Wiederholungsfalle bis 40 X, oder mit Arreststrafe von 12 Stunden bis 4 Tagen geahndet, x. — (Die Wünsche der Gerichtsdiener nnd Gefangenaufseher.) Wie die Korrespondenz Austria berichtet, entsendete der Ncichsvercin der Gerichtsdiener und Gefangenaufseher gestern eine aus mehreren Mitgliedern aus den verschiedenen Kronländcrn bestehende Deputation, welche die Wünsche dieser Dicncrlategorie der Regierung nnd den Obmännern der verschiedenen Klubs des österreichischen Abgeordnetenhauses unterbreitete. Die verschiedenen Klubobmänner sagten bereitwilligst ihre Untcr> stützung zu. Abg. Hofrat Dr. Geßmann führte hierauf die Deputation dem Ministerpräsidenten zu. Der Obmann der Depntation präcisierte hierauf die Hauptdesiderien dieser Kategorie von Angestellten. Auf die Bitte für die Gefangenwärter eine dreißigjährige Dienstzeit einznführen, erklärte der Ministerpräsident, daß eine solche Forderung absolut undurchführbar sei. wohl aber sei die Regierung geneigt, die auf die materielle Besserstellung dieser Vedienstetcn-latcgorie abzielenden Wünsche einer durchaus wohlwollenden Prüfung zu unterziehen und speziell er, der Ministerpräsident, werde der Angelegenheit sein besonderes Hauptaugenmerk schenken, Die Deputation wurde hierauf vom Ministerpräsidenten in der freundlichsten Weise entlassen. — (Ein Zapfenstreich der Vereins-ka pelle) findet bei schönem Wetter heute um 7 Uhr abends statt. Der Zug bewegt sich wie folgt: Mestni Dom. Poljanastraßc, Pctersstraße, Millo^.straße, Dalmatingasse. Wiener Straße, Schellenbnrggasse, Gradi^e, Römcrstrahe, Auerspergplatz, Rain, Ialobsbrücke, Alter Markt, Haupt-platz. Vodnikplatz. Mestni Dom. — (Das K n a be nschu l h a u Z in R e i f n i tz) wurde am 21. d. M. eingeweiht nnd dann lollaudiert. Wir erhalten darüber folgende Zuschrift: Um 9 Uhr wurde in Gegenwart des Vaulomitees, der Gemeindevertreter, des Lehrkörpers und der Schuljugend eine hl. Messe gelesen, worauf der Herr Dechant Dolinar unter Assistenz der Herren Kapläne den Neubau einweihte und nach der kirchlichen Handlung eine längere Ansprache hielt. Der Herr Dechant gedachte der Gegensätze, die sich aus dem Grunde geltend gemacht, weil das Schulhaus entfernt von der Kirche erbaut worden, doch sei, weil der Bau so prächtig gelungen dastehe, Hoffnung vorhanden, daß sich die Gegensätze legen werden. Er empfahl die sittlich-religiöse Erziehung, die Eintracht zwischen dem Lehrkörper und den Katecheten, forderte die Eltern auf, ihre Kinder fleißig zur Schule zu schicken und, falls diese in der Schule bestraft würden, auch zu Hause entsprechend vorzugehen. Ferner dankte er den Gemeindeinsassen für deren beim Bau bewiesene Opfcrwilligtcit, für die ihnen die Nachkommen Dank wissen werden, betonte anerkennend die Mühewaltung des Herrn Oberlandesgerichtsrates Vi^nitar als Obmannes des Vaulomitees und sprach der Vorschußlassc in Reifnih den Dank aus für die Ueberlassung des Baugrundes (32 Ar) sowie für die Errichtung der prächtigen Einfriedung des Schulgartens. Weilers flehte er Gottes Segen auf das neue Gebäude herab und schloß mit einem dreimaligen 5ivw aus Seine Majestät den Kaiser, in welchen Ruf die Versammelten freudigst einstimmten. — Herr Oberlandesgerichtsrat Viznikar bezeichnete den Tag als einen Tag des Triumphes, an dem alle Hindernisse überwunden seien; das allen modernen Anforderungen entsprechende Gebäude werde sowohl von der Lehrerschaft als auch von der Schuljugend gerne aufgesucht werden. Nachdem er rühmend des Herrn Architekten Kaudela als des Verfassers der Pläne gedacht, wünschte er der Lehrerschaft den besten Erfolg und händigte dem Schulleiter, Herrn Oberlehrer T o m 5 i 5 , den Schlüssel des Schulgcbäudes ein. — Herr Vezirlsschulinspektor Turk bezeichnete eine gute Lehrerschaft als die erste Bedingung einer guten Schule. Gewinne der Lehrer die Liebe der Schulkinder, so sei die Unterrichts-crteilung eine leichte Sache. Die Eltern dürfen von den Lehrern niemals übel oder beleidigend reden, weil dadurch die Achtung vor dem Lehrer in den Kinderherzen gelockert werde; in diesem Falle werden auch sie selbst nie die Liebe und die Achtung ihrer eigenen Kinder genießen. In überzeugender Weise legte der Herr Vezirlsschulinspeltor den Schullindern dar. wie sie sich ihren Eltern gegenüber dankbar erweisen sollen, die ihretwegen so viele Kosten für den Schulbau zu tragen gehabt. Gehorsam, Fleiß und wohlgefälliges Betragen seien die Zeichen der lindlichen Dankbarkeit. — Herr Oberlehrer T o m 5 i 5> dankte dem Herrn OberlandeZ-gcrichtsrate VUnikar für den ihm eingehändigten Schlüssel. Dieser sei zwar aus unedlem, jedoch aus dem allernützlich-sten Metalle; er habe kein Leben, doch spreche er laut: Ich will des Nachts diese prächtigen Räumlichkeiten schützen; bewahre du tagsüber mit deiner Lehrerschaft die Jugend, die in diesen Räumen goldene Lehren schöpfen soll, auf daß sie weder im Schnlalter. noch späterhin von Unfällen getroffen werbe. Er schloß mit der Versicherung, daß sowohl er als auch die Lehrerschaft alle Kräfte aufbieten werde zum Wohle der Schulgemeinde und des slovcnischcn Volkes, — Hierauf wurde von der Schuljugend die Volkshymne intoniert nnd schließlich erfolgte die Besichtigung dos neuen GebändeZ, dessen zweckmäßige Einrichtungen ungeteilten Beifall fanden. — Zum gemeinsamen Mittagsesscn fanden sich 17 Teilnehmer ein. Hiebei wnrde manch zündender Trinkspruch ausgebracht. Nach Aufhebung der Tafel wurde unter Leitung des Herrn Bezirlshanptmannes Freihcrrn von Schönbcrger die Kollaudierung durchgeführt, bei der nur ein paar kleine Mängel konstatiert wurden, die sich durch einige wenige Kronen beheben lassen. — Den Herren Hauptuntcrnehmcrn Franz M a r e n ö i ö und Franz V u r-a, e r, beiden ans Unter-Ki^la, gebührt für die prompte Ausführung des Baues alle Anerlennnng. — (Der gestrige Weinmarli in Gurlfeld) war sowohl von Produzenten als auch von Käufern sehr gut besucht. Noch auf leinen dort veranstalteten Wein-marlt waren so viele Käufer erschienen, weshalb auch viele uud gute Käufe abgeschlossen wurden. Es dürften rund 3000 Hektoliter angebracht worden sein. Die Weine sind durchwegs gut und mehrere von ausgezeichneter Qualität, Die Namen der Käufer werden wir demnächst veröffentlichen. —in— — (Ein zärtlicher Liebhaber,) Am 16. d. tranken die Fabrilsarbeiter Ludwig Marolt, Johann Er-5en und Anton Vru^aj im Gasthause des Johann Ferjan in Sava in Oberlrain Gegen 1 Uhr nachmittags kam die Geliebte des Marolt, die ledige Magd Maria Iva5ic, vorbei, und wurde vom letzteren hineingernfcn. Vrui>aj brachte bann die beiden so gegeneinander auf, daß sie in einen Wortwechsel gerieten, in dessen Verlaufe Marolt ein Fenster zerschlug. Hierauf ergriff er seine Geliebte, schob sie ans dein Gastzimmer in die Küche, warf sie in eine Ecke, lnicie auf sie nieder, ergriff ein Küchenmesser und versetzte ihr damit Stiche in die beiden Schulterblätter. Der herbeigeholte Gendarmerie legte dem rabiaten Burschen Schlieh-letten an und lieferte ihn dem Bezirksgerichte Kronau ein. Die Ivaöiö erlitt lebensgefährliche Verletzungen. —1, — (Vom E i se n b a h n z u g c getötet.) Am 23. d. M. um 8V2 Uhr vormittags wurde der 72 Jahre alte, verheiratete Arbeiter Anton Ievec, derzeit beim Stationsbaue nächst Verd bei Oberlaibach beschäftigt, vom Selundärcisenbahnzuge erfaßt und getötet. Das Unglück geschah auf folgende Weise: Die Arbeiter hatten zur genannten Stunde Frühstück. Ievec passierte, eine Strutze Brot unter dein Arme tragend, die Bahnstrecke. Zwei Arbeiter, welche den Zug hcranbrausen und die kritische Lage des Anton Ievec bemerkten, riefen ihn sofort zu sich und gaben ihm mit Hüten das Zeichen, worauf er sich erst langsam umdrehte und zurückschauen wollte. In diesem Momente aber wurde er auch schon von der Maschine erfaßt und ungefähr 15 Meter weit in den Abhang geschleudert, wo er tot liegen blieb. —1. * (Dieb stähle.) Dem Spediteurdiener Adolf Stempenmaycr wurde vor dem Nanzingerschen Stalle an der Wiener Straße ein grünlicher Rock entwendet. — Vor dem Stalle im Hotel „Union" kam dem Omnibustutscher Alois Golobil! ein dunkelbrauner Havelock mit Kapuze, eine graue Tuchhose und eine alte dunkle Hose abhanden. — Im Gasthause Kamenöan an der Karlstädter Straße wurde vorgestern dem Besitzer Johann Dol^al aus Ober-golo ein Stück Rchleder nebst mehreren Schuhbestandteilen gestohlen. — An der Nömerstrahe hat ein unbekannter Dieb dem Juristen Franz Logar einen Koffer gestohlen, auf die Römermaner getragen, dort erbrochen und daraus eine Hose, einen Rock und Wäschestücke genommen. — Der Krämerin Albina Mastel an der Triester Straße wnrden dicsertage ein Paar vor dem Laden gehängte schwarze Hosen entwendet. — Gestern mittag bemerkte die Krämerin Paulina Pobboj bei der Peterskirche einen Mann. der ihr einige vor dem Laden gehangene Wäschestücke herabriß und damit die Flucht ergriff. Sie eilte ihm nach und nahm ihm die Beute weg. Der Dieb flüchtete sich sodann ins Krankenhaus, wo er von einem Sicherheitswachmann verhaftet wurde. Er heißt Rudolf Velilanja. ist in Eisnern geboren und dahin zuständig, seinem Berufe nach Tag-löhner und war schon neunmal abgestraft. — (Fahrraddiebstahl.) Ein Fahrrad im Werte von 130 X mit der Fabriksnummer 15.376 wurde dem Kaufmanne Viktor Meden in Laibach vor dem Mehlgeschäfte Slubic in Unter-5iMa gestohlen. '" (Exzesse.) Gestern abend rempelte der angeheiterte 20jährige Knecht Josef 2agar aus Iggdorf auf der Millo-^wstraße Passanten an nnd beschimpfte sie. Als ihn ein Sicherheitswachmann zur Ruhe ermähnte, beschimpfte er auch diesen nnd versetzte ihm einen Stoß in die Brust. Er wurde verhaftet. — Ein Friseurgehilfe fand aber sein Vergnügen daran, daß er in einem Gasthause in der Wolfgasse die Kellnerin, die von ihm die Begleichung der Zeche verlangte, beschimpfte nnd bedrohte. Ein Dicnstmann, der für sie Partei nahm, wurde vom Friseur auf die Straße gesetzt. Von dort ging der betrunkene Friseur ins Hotel „Stadt Wien" und wollte Schinken und Fleischrcstc haben, obwohl ihm der Portier bedeutete, daß die Küche gesperrt sei. Darüber aufgebracht, zerkratzte er dem Portier das Gesicht Ein herbeigeeilter Sicherhritswachmann verhaftete ihn, — Nach Mitternacht erschien ein Opernsänger in der Person eines Krämers auf der Petersstraße und störte durch seine Produktionen in solcher Weise die nächtliche Ruhe. daß in mehreren Häusern die Fenster geöffnet wurden. Da der Sänger den Ermahnungen eines Sicherheits-wachmannes leine Folge leisten und auch sein Nationale nicht angeben wollte, wurde er verhaftet. " (Ein Nadfahrer) hat gestern vormittag auf dem Marienplatz einen sechsjährigen Knaben überfahren, dessen Name unbekannt ist. Der Knabe möge sich in Begleitung der Eltern bei der Polizeibehörde melden. " (Gefunden) wurde: eine Zehnlronen-Note. ferner ein Geldtäschchen mit einem kleinen Geldbetrage nnd ein Geldtäschchen mit einem größeren Betrage. Letzteres wurde im Klosett auf dem Marienplahe gefunden. Wcatcr, Kunst und Literatur. — (Konzert Ondriöel.) Die „Glasbena Matica" veranstaltet Sonntag, den 27. d. M., um halb 8 Uhr abends im großen Saale des Hotels „Union" ein Konzert des t. k. Kammervirtuosen nnd Ehrenmitgliedes der „Glasbena Matica" Franz O n d r i 5 e l, nnter Mitwirkung des Klaviervirtuosen Josef F a m e r a. Das Programm wurde folgendermaßen festgesetzt: 1.) RicharD Stranß: Sonate für Violine und Klavier, in Es-Dur. Opus 18, 2.) Josef Slavil: Violinkonzert in A-Moll (Klabiersatz von Fr. Ondriöel). 3.) Josef Sul: Frühlingsidylle für Klavier. 4. n) Lajkovslij: Serenade melancolique; d) Wieniawski: Tarantella (vorgetragen von Fr. On-driöel). 5. n) Liszt: Etude in F-Moll; d) Vrahms: Rhapsodie in Es-Dur (vorgetragen von Josef F a m c r a). 6.) Fr. Qndrn'el: Böhmische Rhapsodie (vorgetragen von Fr. Ondliöet). — Sitze zu 1. 2 und 3 X. Stehplätze zu 80 1i, Studentenlarten zu 40 !> sind in der Trafik der Frau Le^aiel in der Schellenburggasse sowie am Abend des Konzertes an der Kassa erhältlich. — (Laib acher S ch u l z e i t u n g.) Inhalt der 10. Nummer: 1.) I. Krein er: Ein Sorgenlind der Landschule. 2.) Auch „unsere" Gehaltsfrage. 3) A. W e n d -ler: Die „Neuner"-Probe. 4.) Goethes und Schillers gefälschte Zitate. 5) G. Lang: Einige Gedanken zum heutigen Schreibunteriichte. 6.) M. v. Ebner - E sch e n b a ch-Ant. Herget: Goldene Worte f. Lehrer u. Eltern. 7.) Zuschriften und Mitteilungen. 8.) Bücher-. Lehrmittel- und Zeitungsschau. 9.) Aufrufe. 10) Kundmachung. 11.) Stel-lenausschrcibung. 12.) An die deutschen Schulfreunde. Telegramme des k. k. Trllnrapllcn-UorrrsplindenzBureaus. Schön brunn, 23. Oktober. (C. V.) Nachdem bei der ununterbrochen fortschreitenden Relonvaleszenz des Kaisers ein ärztlicher Befund nicht mehr verlautbart wird, werden fortan auch die bisher hier aufliegenden Bulletins eingestelli. Reichsrat. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 24. Oktober, Gegen Schluß der gestrigen Sitzung Zeigte Graf Sternberg verschiedenen Abgeordneten ein den fozialdemolratischen Abg. Schnhmeier verhöhnendes Laibacher Zeitung Nr. 246. 2283 25. Oktober 1907. Bild. Mehrere der Partei Schuhmeiers ungehörige Abgeordnete stürzten auf den Grafen Sternberg los, welchem es unter dem Schutze anderer Abgeordneten gelang, die Couloirs und das Haus zu verlassen. Am Beginne der heutigen Sitmng bezeichnete Präsident Weißlirchner das gestrige Vorgehen SternbergZ als unpassend, sprach sein Bedauern über diese Vorgänge aus und richtete an das Haus den Appell, sich ernster sachlicher Arbeit zu widmen. Das Haus verhandelte sodann den Dringlichleitsantrag des Abgeordneten Hlibowicli (Altruthcne), betreffend die Vorbereitungen zur wirtschaftlichen Trennung von Ungarn. Wien, 24. Ottober. Nach längerer Beratung lehnte das Haus die in Verhandlung stehenden Dringlichtcils-antrage, betreffend die Vorbereitung zur wirtschaftlichen Trennung von Ungarn, und betreffend die Abschaffung der Fideilommisse und die Hebung der Produktionstätigkeit der bäuerlichen Bevölkerung ab, worauf das Haus in die erste Lesung der Ansgleichsvorlagen eingeht. Als erster Redner sprach Abg. Choc, »vorauf in mehreren Anfragen an den Präsidenten die gestrige Kontroverse zwischen dem Grafen Eternbcrg und den Sozialdemolraten zur Sprache gebracht wnrde. — Nächste Sitzung morgen. Demission der Minister Dr. Fokt und Dr. Pac,'ck. Wien, 24. Oktober. Die Slavische Korrespondenz meldet: Zu Beginn der heutigen Sitzung des Iungczechen^ llubs teilten die Minister Dr. Fort und Dr. Pacnl mit, daß sie sich entschlossen haben, zu demissionieren. Wien, 24. Oktober. Die „Slavische Korrespondenz" meldet: Der Ministerpräsident Freiherr von Veck hatte abends eine längere Konferenz mit den Ministern Dr. Fort und Dr, Pacill. Morgen um 10 Uhr vormittags tritt die parlamentarische Kommission des CzechenllubZ, um 2 Uhr nachmittags dcr Czechenllub zusammen. Alle von Wien abwesenden Abgeordneten wurden telegraphisch einberufen. 'Der Ministerpräsident empfing heute im Laufe des Tages die Abg. Zaöcl, Dr. Kramar, Pra^ek und Dr. Hruban. Erdbeben in Siiditalien. Wien, 24. Oktober. Die seismographischcn Apparate der l. k, Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik verzeichneten gestern abend ein ziemlich starkes Erdbeben in 1100 bis 2100 Kilometer Entfernung. Anfang 9 Uhr 30 Minuten 37 Sekunden. Marimalausschlaa, von 27 Millimetern um 9 Uhr 34 Minuten. Ende nach '/,11 Uhr nachts. Rom, 24, Oktober. Dem „Messaggero" zufolge war das Erdbeben in Catanzaro sehr heftig. Die Bevölkerung verließ unter Schreckensrufen die Häuser. Auch unter den Gefangenen im Gefängnisse brach eine Panik aus. Sie schrien verzweifelt um Hilfe. Dem Gefängnisdireltor gelang es, sie zu beruhigen, GZ scheint, daß das Erdbeben denselben Weg wie im Jahre 1905 genommen hat, und zwar mit dem Epizentrum in Monte Leone. In Noccella-Ionica, in Reggio und in anderen Orten verursachte das Erdbeben schreckliche Szenen. Die Bevölkerung flüchtete aus den Häusern. Die Frauen weinten. In Gerace ist der Mo-numentaliunn eingestürzt. Die Kathedrale wurde arg beschädigt. In Sinopoli wurden die Gefangenen aus dein Gefängnisse gebracht und in Zelten untergebracht. Der Ort Nrancaleone ist zur Hälfte zerstört. Viele dcr Häuser drohen einzustürzen. Der strömende Regen gestaltet die Sache noch , schwieriger dadurch, daß er die Hilfeleistung erschwert und die beschädigten Häuser zum Einstürze bringt. Ferruzzano, das zerstört zu sein scheint, hatte bei der Katastrophe im Jahre 1905 nicht gelitten. Sonderzüge mit Ingenieuren, Beamten und Hilfsmaterial sind an die Unglücksstellen abgegangen. Die Bevölkerung von Messina verbrachte die Nacht im Freien. Rom, 24. Oktober. Nach einer Meldung aus Cala-brien sind in der Ortschaft Sorobostra zwei Personen dem Erdbeben zum Opfer gefallen. Die Kathedrale in Serdce, ein alter mit Kunstwerken geschmückter Bau, ist eingestürzt. T)ie Truppen arbeiten unter der Leitung von Ingenieuren und Beamten an der Wegräumung der Trümmer. Rcggio di Calabria, 24. Oktober. Es bestätigt sich, daß in der Ortschaft Siardo ein Mann und ein Aind ums Leben gekommen und zwei Männer und ein Kind schwer verletzt worden sind. In der Gemeinde San Hilario sind viele Häuser eingestürzt, wobei fünf Personen getötet und sechs verletzt worden sind. Truppen sowie ein Genie- und ein Zivilingenieur wurden an die Unglücksstätte entsendet. Rom, 24. Oktober. Die „Tribuna" veröffentlicht eine Depesche aus Reggio di Calabria, wonach in dcr Gemeinde Ferruzzano hundert Personen dem Erdbeben zum Opfer gefallen sein sollen. Wie die Agenzia Stefani erklärt, ist bisher leine Bestätigung dieser Nachricht eingelangt. Rom, 24. Oktober. Der Staatsrat hat den Schatzminister ermächtigt, den Opfern des Erdbebens in Cala-brien die erforderliche Unterstützung zuteil werden und die dringendsten Arbeiten vornehmen zu lassen. beginnt ein neues Abonnement auf die Mbacher Zeitung. Die Pränumerations - Vedingnngen bleiben unverändert und betragen: mit Pufluerseudung: für Laibach: ganzjährig . . »N X — !» ganzjährig . . 22 X — b halbjährig . . 13 » — » halbjährig . . 11 » —- » vierteljährig . 7 » »0 » vierteljährig . 5 » 50 , monatlich. . . 2 » 50 » monatlich. . . 1 » 85 » Für die Zustellung ins Haus für hiesige Nbonneilten per Jahr 2 Kronen. MU- vle priinumesÄtion5 »ettäge »vollen portolrei lugttenöet we^en. Jg. u. Kleinnmyr K Fed. Samberg. Ausweis über den Stand der Tierseuchen in Kram für die Zeit vom 12. bis zum 19. Ottober 1907. Es herrscht: die Rotzlranlheit im Bezirke llrainburg in den Gemeinden Selzach (1 Geh.), Straschische (1 Geh.); der Notlaus der Schweine im Bezirke Guttschee in den Gemeinden Altlag (I. Geh.',, Malgcrn (1 Geh.); im Bezirke Laibach Umgebung in den Gemeinden Vrmmdorf (1 Geh.), Franzdorf (i Geh.), Horjul (1 Geh.), Oberlaibach (1 Geh.); im Bezirke Litlai in der Gemeinde Roßbüchcl (l Geh.); im Vezirkc Loitsch in der Gemeinde Laas (1 Geh.); im Ve- zirle Nudolfswctt iu der Gemeinde St. Michael-Stopic (1 Geh.); die Schweinepest im Vezirle Gurkfeld in der Gemeinde Catez (1 Geh.); im Vezirle Tschernembl iu den Gemeinden Semitsch (l Geh.), Suchor (1 Geh.). Erloschen ist: der Milzbrand im Vezirle Adelsberg in der Gemeinde Dornegg (1 Geh.); der Nottauf der Schweine im Bezirke Adelsberg in den Ge» mciuden Goie (1 Geh.), Slap (2 Geh.), Sturm (1 Geh.); im Bezirke Gurlfcld in der Gemeinde Arch (I Geh.); im Vezirle Krninburg iu den Gemeinden Flüdnig (1 Geh.), Mautschitsch (1 Geh.); im Vezirlc Laibach Umgebung in der Gemeinde Obcrlaibach (6 Geh.); im Vezirle Radnianns« dorf iu der Gemeinde Göriach (2 Geh.). A. k. Landesregierung für Arain. Laibach, am 19. Oltobcr 1907. Neuigkeiten vom Büchermarkte. Dr. N. Grab owsly, Lebensfrohsinn, II — 90. — Ludwg. Frey, Die Homosexualität im Lichte dcr Kunst, I: Schönheit und Kunst, X 1 80. — Dr. N. Grabowsty, Die Mitwelt und die vom Verfasser begründete Geistesrefor« matiou, X — U0. — Dr. N. Grabowsly. Die Rätsel von Grund und Zweck unseres Lebens und ihre Aufhellung durch oas innere Leben oder die höhere Liebe, X 1 20. — Kants Grllndirrlümcr iu seiner Kritik der reinen Vernunft und die Reformation des geistigen Iuumlcbcus der Menschheit, X 2 40. — A. Gaertner, Wie gelangen wir zur Ruhe uud Zufrie« denhcit? X 1-20. — M. Kaufmann, Heinrich Heines letzter Liebestraum, X 1 20. — H. Peterson, Soll ß 175 N.St. G. V. bestehen blcibm? X —30. — I. P. Müller, Hy. gicnische Winke, X 3 60. — Prof. Dr. S. Günther, Geogra» phische Studien, X 4-80. — E. Sommer, Muskelkraft uud Formcuschönhcit, XI 20. — Dr. Alexander Eisler. Das Veto der katholischen Staaten bei der Papstwahl seit dem Ende des 16. Jahrhunderts, X 8. — F. S. Kaplan, Volkslieder, chöre für Männerstimmen, X 3 80. — A. Mill as, Praktisch-methodisches Handbuch über das Schreibe» uud Zeichnen an der Schultafel, X«. —Ludwig van Veethuven, Samt« liche Äricfe uud Aufzeichnungen, III. Vand, X 6. — G. Plöhu, Über 1000 Sigel und Vereinfachungen der Gabelsberger Ste» nographie, X 1 80. Vorrätig in der Buchhandlung Jg. v. Kleinmayr ^ von Fay mit anf den Weg gibt. So schadet mir —- die kalte, rauhe Luft der Straße, so schadet mir /^V^v oie trockene Luft der Schule nichts, nnd wenn andere l^w/H Kinder immer wieder Versäumnisse haben, fehle ich nie. Das danle ich den Fayö echte» Sodener ^^^ Mineral »Pastillen und andere Kinder sollten's mir ^V^. nachmachen. — Fays echte Todencr tosten X 1-25 die Schachtel und sind in jedcr Apotheke, Drogerie oder Mineralwasserhandlung zu haben. (3810) 2—1 Generalrcpräsentanz für Osterreich»U«aarn: W. Th. Gnntzert, Wien Xll., Velgyoferstraße «. „Hotel Ilirija" (im Speisesaale bei gedeckten Tischen) heute Freitag den 25. 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N, E'Ibcr (Upril.vlt.) per Kasse....., »7 tl, 9? ^ »K«0er Staatllose 500 sl. 4°^l»8^l I.'.y^ iWOer ., ION sl. 4°/^l 2 - «6 — lt«64er ,, 10« sl. . i!b, i>< >!5»5< IK64ei „ 50 sl. . K5Ü-- /5>< - ^rm.-Pfandbr. b 120 ll. b°/„^!90-- 291 - Staatsschuld d. i. Reichi,. rate vertretenen König» reiche und Lander. Österr. Goldrcnte. flsr., Gold per nasse , - . . 4"/„l,»9.' N4 ,k ONerr. 3>>»le in Kionenw. stfr., K". per Kasse. . . 4°/, 8K 9b ^« i^ oeno per Ultimo . . 4'V< 95 9t 9ü 58'I> vlllchltilungen. Hli sabethbahn in E., steuerfrei, zu 10.0(0 sl. . - - 4"/«-------------- ftranz Io!ef-«al,n in Eilber (d!v. Lt.) . . . b>/^/„',lU ekl >^8ü Gal. l,ai! Lutwig-Vahn (b,v. Etücte) itrone» . . 4»., l»ü^' s6 ?t> siudolsbahn in flruncnwähriing, steuersr. (diu. Lt.) . 4"/, >»i» 7t ««?l Lrrarlbergcr «, fteuersrci, 400 Kronen , . . 4«/, > Sü k< I« »t«t»lchol»o«schn 4kl-detto Linz-Bubwei«! 200 fl. K. W, K, ü»/<°/,, .... 4«« 0, «7'S> dett« Lalzburg T'rol 200 ö. N. Li- !><>,„ . . . , 421 - ,i^'- Gelt Ware ßo« Klanle zur Znhlmlg 2t»' U!w!«»ne t>stnbat!l>Z>l>utitLl»' Vbllßntlonln. Uöl;i:!. Wrstbabn. Km. 1l»«b. ^00 kronen 4°/< . - . «6^> «7ü> VInVbcthbahn !>00 und zc^o M, i ab la"/«..... lt4 - Hi - Ctt!übcthba!,n 4i<>"0 Nl 4',..........l,4- Nb- ssranz Iolei^Vabn Em. lt<8< Staatsschuld der ^.'ändc, der nnkürifchen ftionc. 4',l, ui^. ^rlbrnils rer »o^,' 1^:9 8> /„ ung. Rente in ttrunrn «ähr. stlrei per «a>!c . 82-5«! !>2 ?l 4",^ ditto l'er UlNlül >,/,^,<> dctto l^t." ^llsse 81 kl, ln?; Ung. Prümien-Unl. t> 10« l> l>, , lu» l>, ll<4 öl Thciß-Neg.-Los' 4",^> , . . . , 8iLi Nuberc öffcnllichl Nulcben. «oö». Landee.«nl. (div.) 4^/u ei 8s l8 3, Vren. ° wllcg. Eisenb. - Lanoe«» Anlsben (did.) 4>,"„ . 9X4.' '»4^ b°,c Ivnau-Nrg.-ssnleche 1875 1»>3 n.4 -Wiener Verledr»-«n!>'ihe 4°/, 95 2. ü« l»l s.nleben der Twot Wien . ^ ,^11 Al> ,'23 dclll,, (L. od. <3,.) , . l<»7^ ^li,7i dcno (,«!i4) . . . «4?l «ü 7b detto ,1«»« . , . »6 ?t u? ^ betlo (1v»o) - . . . v« 2- 8?-!!» detto ^nu..N.) 1902 , s6 9l !>?'»!) Vörleban^inleben verlo t 9S50 Zen!rllI-B<)d,^itd..Vl., dstelr. 45I. Verl. 4','^ . . . lUl H« —--Zentral ^o!,...ttlct>.-Pl., iis,."rr, ft,/sterr.,1.3'.nl.'li,!! ,,. efien!l.«rb.Kc>t.^»l.4°/., ?5'- ?«-liandetb. d. l>«n. Gall^cn ino l/odom, b?>^ 5». Nülz,. 4",, «4 5 95'il) Väbr. tupmbclenb. vcrl. 4", W 1t> 97 1« N..«Neir.La,!drt.Hyt..«:,c'.4''/, ^^'liü 98 zl-delie inlI.2°/^Vr. veil. »l ß9 i< 0e!»c>N..Cchuldlch.ver!.U'V/,, ^^'2' .<>9^ detto veil. 4"/, 97 > 9s - Osterr..ui,gai. Van! üü lül^r, veri 4",„ ö. W.....97 ü p»'b> drllu 4'/„ Kr.....9«bl 9!»'5> krarl. l. os!., «0I. ver! 4^, 99 i! icu-2l OiscnbahN'Prisritäts-c)bligatiouen. sscidwllnbs.Nordl-llhn Em. 188«------—'- detlu Eni, 1904 — - — - Öltrrr. Nordwcstb. iU« f>. 3, 1 c>L b" I!'« ü' Ltaal^balin boo Fr, . . . 4, u - t« -3'!dblll,n K 2"/c, Jänner. Juli z«0 zvr. «zw»licht fosl. »°/u Vodenlredlt.«»"/„ Donau. Regullerunßs.i!e 1l»o ,l. 0. W. ... ?54 °(> 2«>i 5« Vert>.Präm..«nl. v.10«Fr.^l>, 9?'- l»3 »< ljln2ttzw»llch« l»le. Nudap..Vasililll (Lombau) ö 4- 1S>>- Oseücr iiule 40 ' 19^ ^ !nvten «rcnz. öst. Ge'. »., 10 fl. <4 «b 4« 2.°> Roten Nreuz. un». Äej. r.. b fl. il» 8. 27 üb !'n,ooli.Lo!e 1» U- - ^ ^"' '2 Tcüm.^^s 4!1 denlr..«nst. Gm, 1«89 86- 70- Aktien. f,u«4 - n?i— Donau . Dampfschiffahrt«. Ges., i., t. l. vriv., 5ua sl. ttM, iO0l« — i«ls - rux.Bodeilbachei Elsb. 400 »r. ü^b — l>!>0 - .ferdiülliids.Nordb. l«00fl.ftM. 2ü0 - f,L60-t.^mb..Czeri!..Iassi>. Eisenbahn- VclrNschaft, 20N sl. E. . 5Hs - ä.^-- ^uyb.österr..Trieft..koafl.KVt, 411-- 4,!»" Ostcrr. 3iordwestb»l,n 20N fl. S. 4»^ - 434-. dc!to(Ut. L.)20«fl.S. P.Ult. 4L2 - 424— oraa.DuxerEisenb. 100«. abgst, 2<1 öc «i»^ 2taat«eisb. zoo fl, K. per Ultimo K52 75 g.<>3 ?° 3iidd. L0N fl. Silber per Ultimc ,48 25 ,49^25 öüdnorddeutsche Verbinbungib 2W fl. KM...... 392 - 394-- Tramway. Aes., neue Wiener, Prioritäts.Altiei'. 100 fi. -___ — — Ungar. Westbahn (Nanb»««,) 2"" 'l. T....... 405'- 4,'ü'- <3r. LolaIb..«tti«n.Ves. » Gewerbe, 16« fl., per Kasse —'— —>— dett» per Ultimo 65l?5 e«2'?ö Kreditbank allg. un«., i»«i si, , 73s i5 ?< - V5 „Vierlur", Wechselst..lllricn. Gesellscha,^ 200 fl. . . . 5W — KOI - dsterr..una. Van! 1400 «ranen >7N> - ;??a - Unionbanl 2uo fl...... d»<> 50 53 l »ll Verlchrsbanl, allg., 140 sl. . »U6 - -<2» -. Hndnstr<»>zlnl»rn»hmnnzt»'.. Vaiiges., all«, «sterr., 1U9 sl. . ,12- «1? - NriixerKohlenbergb.-Ges.iaofl, ?25 - ?8>1 - HijenIilllinw'Leihg., erste, il)0fl. «-— „Elbcmühl". 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