DIE RESTAURIERUNG DER FUNDE AUS DEN HALLSTATTZEITLICHEN FÜRSTENGRÄBERN VON NOVO MESTO HANS-JÜRGEN HUNDT R ö m isc h -G e rm a n isc h e s Z e n tra lm u se u m , M a in z T. 1—16, S.: 945—960 In den Jahren 1967 und 68 m ußten in Novo Mesto einige Grabhügel der Errichtung neuer Gebäudekomplexe weichen. Die von T. Knez durchgeführten Grabungen erwiesen sehr bald, daß es hier sehr bedeutende Fürstengräber der Hallstattzeit zu untersuchen und zu bergen galt. Zwar besitzen die slowe­ nischen Museen reiche Funde aus F ürstengräbem dieser Zeit, doch wurden die meisten von ihnen zu einer Zeit ausgegräben, als die Grabungstechnik noch nicht ihren heutigen Stand erreicht hatte. Hier schien sich nun die Gelegenheit zu einer vom Ansatz bis zur wissenschaftlichen A uswertung ide­ alen Grabung zu bieten. Leider w urden die hohen Erw artungen des erfahrenen Ausgräbers insofern enttäuscht, als alle Fundstücke aus den Grabhügeln einen sehr w eit fortgeschrittenen Grad der Zerstörung aufwiesen. Der mit vielen Kalksteinen durchsetzte Lehmboden der Fundstelle w ar der Erhaltung der Metalle sehr abträglich. Auch die Keram ik bot ihrer K onservierung viele Widerstände. Sie w ar fast ausnahmslos bei n u r geringer Tem peratur gebrannt und w ar daher u n ter dem Druck der in die G rabräum e einsickem den und einbrechenden steinverm ischten Lehmmassen total zerbrochen, deform iert und zum Teil in Auflösung begriffen. In seinem Bemühen, die zahlreichen Funde möglichst bald fü r eine Publi­ kation aufzubereiten, w andte sich der A usgräber neben den inländischen W erkstätten auch an das Römisch-Germanische Zentralmuseum in Mainz, das in Anbetracht der Bedeutung der Funde und in willkommener Fortführung einer langjährigen bew ährten Zusam m enarbeit mit der jugoslawischen Archäologie gerne seine Hilfe zusagte. So kam en denn zahlreiche Fundkom­ plexe aus den Hügeln von Novo mesto in die Mainzer W erkstätten. Es muß hier betont werden, daß nur die äußerst sachgemäße Sicherung aller Objekte durch feste Um hüllung m it Gipsbinden, u n ter Belassung in der umgebenden Erde, die Konservierung und Restaurierung möglich machten. Trotzdem Bergung und Transportsicherung der in Frage stehenden Funde ausgezeichnet gelungen ist, möchte ich in meinem technisch-restauratorischen Bericht eine Anregung für Ausgräber von Bodenfunden einfügen. Der Aus­ gräber weiß bei seinen grabungstechnischen Maßnahmen so gut wie nie, was er in den nächsten zehn Zentim etern seiner Abdeckung antreffen wird. Das bedeutet, daß jedes Fundstück w ährend der Grabung an irgendeiner Stelle seiner Oberfläche »angetroffen« das heißt angefahren werden muß, um über­ haupt erkannt zu werden. An dieser Stelle liegt nun das Fundstück frei zutage. Daß der Ausgräber in keinem Falle auf der Grabungsstelle eine wei­ tere Freilegung durchführen darf, ist zu bekannt, um hier besonders betont zu werden. Der Ausgräber muß aber vor der Umhüllung des im anliegenden Erdreich belassenen Fundstückes durch Gipsbinden, die freigelegte Stelle gegen Druck und Gipsverschmutzung sichern. Er tut dies durch Abdeckung der »Wunde« m it dem gleichen Boden, den er gerade zur Hand hat. Da dieser Boden feucht ist, verbindet er sich m eist m it demjenigen des Fundblockes völlig nahtlos. D er Restaurator, der den Vorgang der Bergung nicht m iterlebt hat, vermag bei der Freilegung im L abor nicht zu erkennen, wo die Grenze zwischen dem »in situ« — Befund und der sekundär aufgebrachten schützen­ den Lehmbedeckung liegt. Da er natürlich pflichtgemäß genau die angetroffe­ ne Situation dokum entiert, so dokum entiert er in diesem F all unterschei­ dunglos B erührtes und U nberührtes, schlimmstenfalls sogar Bewegtes und Unbewegtes. Das kann bei der späteren Ausdeutung des Befundes zu folgen­ schweren Irrtüm ern führen. Mein Vorschlag wäre, daß man in solchen Fällen die ganze Oberfläche der angefahrenen P artie des Fundes eindeutig kenntlich macht. Am besten geschieht dies durch die heute zum Schutz von Lebens­ m itteln entw ickelten dünnen, außerordentlich anschmiegsamen Kunststoffolien. Sind solche nicht verfügbar, sollte m an die angefahrene Fundoberfläche mit einem klar erkennbaren, vom Fundboden deutlich unterscheidbaren M aterial überstreuen. Um ein Beispiel zu nennen, könnte man bei dichtem Lehmboden eine dünne Schicht feinen hellen Sandes aufbringen. Man kann aber auch die Trennschicht durch Bestäubung m it Talkum oder K reidestaub markieren. Zeigt man diese M aßnahme durch eine kurze Notiz auf dem Gipsblock an, kann selbst ein R estaurator in einem tausend Kilometer entfernten Labor jederzeit die wichtige Grenzlinie auf finden. Die Bedeutung solcher Maßnahme wird das letzte meinen Restaurierungsbeispiele besonders klar erkennen lassen. Im Folgenden will ich nun die Konservierung und Restaurierung von Fundstücken aus den Grabhügeln von Novo mesto in einigen besonders spre­ chenden Beispielen schildern. Besonderes Verdienst erw arb sich bei der Re­ staurierung m etallischer Stücke der R estaurator L. Lehöczky, und von sehr zerstörter Keram ik der Restaurator H. Ebert. Die bei den meisten Fundstücken erforderlichen Röntgenaufnahm en fertigte die Laborantin Joh. Biskup an. Hügel 4 Grab 3 Die Rippenciste Die Rippenciste war, wie alle Gefässe der Grabhügel von Novo Mesto bei Auffindung, nach Erkennen der Form so gehoben worden, daß m an den um­ gebenden Lehm in einer Stärke von etwa 4 cm am Objekt belassen hatte. Das Fundstück w urde mit diesem schützenden Mantel als Block aus dem umgebenden Boden herausgeschnitten und mit Gipsbinden fü r den Transport gesichert. Diese Gipsum hüllung gab der Ciste genügenden Halt, daß sie trotz Schrumpfung des austrocknenden Lehms, in unversehrtem Zustand die Werk­ stätten des RGZM erreichte. Nach vorsichtiger Entfernung der Gipsbinden w urde der schützende Lehm m antel abgenommen (T. 1: 1). Wie im Bilde er­ kennbar, w ar das Blech des Gefäßkörpers fast durchweg durchoxydiert, sodaß schon bei der Freilegung kleine Partien des Bleches als Pulver herabfielen. Dam it erwies sich eine gleichzeitige K onservierung des Blechkörpers von innen und außen als aussichtslos. Man sicherte daher, nach Entfernung des anliegenden Lehms die Außenseite durch A ufkleben von M ullbinden m it einem acetonlöslichen K leber (Mecosan). Nach dieser Sicherung w urde die Lehm­ füllung des Innenraum es nach leichter W assem etzung Schicht für Schicht ent­ fernt. Hierbei trafen w ir nahe dem Boden auf einen bogenförmigen Hohl­ raum , der den V erdacht nahelegte, daß h ier ein kleines Gefäß aus organi­ schem M aterial bei seiner Auflösung einen Hohlraum in der Lehm füllung hinterlassen haben könnte. M it Injektionsspritzen spritzten wir Silikonkaut­ schuk in die erkannten Hohlräum e ein und konnten so m ehrere Stücke des Profils einer kleinen Holzschale sichern. Von ihrem Holz w aren n u r winzige deformierte Faserreste erhalten, die eine botanische Bestimmung der Holzart nicht mehr erlaubten. Nach Abnahme dieser Gummiformungen wurde der Abdruck der vergangenen Holzschale freigelegt (T. 2: 1), Die A ußenhaut des Holzgefäßes w ar deutlich zu erkennen, und an einer Stelle des Randes fand sich ein 1,5 cm breites, durch und durch oxydiertes Bronzeblechband, das m it kleinen Nägeln von außen auf die Holzschale auf genagelt w ar (T. 2: 1—3). W ahrscheinlich hat m an m it diesem verzierten Blechstreifen einen Trocken­ riß der Holzschale nach vorheriger Verkittung verschlossen. Da die Nägel des Blechstreifens die W andstärke der Holzschale dokumentierten, im Übrigen aber durch Oxydation sehr brüchig waren, w urde der Streifen durch einen Plastilinm antel abgedeckt und danach der Innenraum der Schale (T. 2: 1) mit Silikonkautschuk ausgegossen. Durch Kombination der Ausgüsse des anfäng­ lich angetroffenen W andungshohlraumes m it dem Ausguß des nach Freilegung erkennbaren gesamten Schalenvolumens konnten Profil und M aße der Holz­ schale erm ittelt werden. Das verzierte Blechband wurde konserviert (T. 2: 3), die ganze Schale aber in ihren Originalmaßen in Holz nachgedrechselt. Danach wurde an diese Rekonstruktion eine Kopie des verzierten Blechstreifens an­ genagelt (T. 2: 2). Nach Durchführung aller zur Dokumentation und Rekon­ struktion der Holzschale erforderlichen M aßnahmen w urde die Lehmfüllung der Ciste ganz ausgeräum t und die Blechoberfläche der Innenseite gereinigt und durch Tränkung m it Araidit konserviert. Nach dieser Festigungsm aß­ nahme wurde die sichernde Beklebung der Außenseite in kleinen Partien ge­ löst, das Bronzeblech gereinigt nud durch Tränken mit A raidit gesichert. Die durch pulverige Oxydation zerstörten Partien wurden in A raldit-getränkter Seide ergänzt und durch Verschleifen in die Originaloberfläche eingeglichen. Nach völliger Fertigstellung der Außenhaut der Ciste w urde in gleicher Weise mit der Innenseite verfahren, sodaß die ganze K onservierungsarbeit ständig der Forderung gerecht wurde, daß immer eine Seite — sei es nun die Außen­ oder die Innenseite — durch schützende Beklebung gegen plötzlichen Einbruch oder Zerfall geschützt sein mußte. Die durch Korrosion stark angegriffenen Henkel und Henkelösen w urden gereinigt und m it A raidit getränkt, die klei- nen Ausbrüche ih rer Oberfläche m it A raldit verschlossen. T. 1: 2 zeigt das Endergebnis der Konservierung. Nach Abschluß der K onservierung und Er­ gänzung w urde die Ciste innen und außen m it einem nicht glänzenden syn­ thetischen Schutzlack überzogen. N atürlich w urden zuvor die ergänzten Stellen unauffällig in Ölfarbe auf den G esam tfarbton der Ciste eingestuft. Die Situla 2 auis Hügel 4 G rab 3 Sie w ar am Grabungsplatz in gleicher Weise für den T ransport gesichert worden wie die zuvor besprochene Rippenciste (T. 1). Nach Abnahme der Gipsbinden und Entfernung des schützenden Lehmmantels bot sich dem Re­ staurator zunächst ein Bild nahezu endgültiger Zerstörung. A uf der Lehm­ füllung der Situla hafteten u u r noch an einigen Stellen bescheidene Reste der Blechwandung, die sich durch Oxydation in hellgrünen Staub aufgelöst hatte (T. 3: 1). D er Rand der Situla w ar um einen B leidraht gebördelt, der sich in eine schüttere graue Oxydmasse zersetzt hatte. U nter ständiger photo­ graphischer Dokum entation w urden die noch im Zusam m enhang erhaltenen Blechreste von der Lehm füllung abgenommen und einzeln fü r sich konser­ viert. Sie w urden auf der Rückseite u n ter Verwendung eines Epoxydharzes m it Seide beklebt, und auf der Außenseite vorsichtig m anuell gereinigt und konserviert. Nach Abnahme aller Originalteile der Situlenw andung wurde die Lehmfüllung durch Pinselarbeit von O xyd- und Lehmstaub befreit. Es erwies sich, daß sich die eingesickerte Lehm füllung so gut an die Innenseite des Ornamentreliefs angelegt hatte, daß der füllende Lehmkern die Abdrücke des Ornamentfrieses gut erkennbar bew ahrt hatte (T. 3: 2). D ieser Lehmkern wurde daher nach der Reinigung getränkt, um die A bdrücke der Reliefs dauerhaft zu bew ahren. Das Bild läßt zugleich erkennen, daß der Unterteil der Situla durch den Bodendruck von oben zerbrochen, ineinandergestaucht und völlig zerstört ist. Vom Boden w aren nur noch Fragm ente erhalten, doch w ar der Durchm esser noch gut m eßbar. Aus den Lichtbildern der erhaltenen Blechfragm ente und denen der Lehm­ abdrücke wurde nun in vergrößertem M aßstab der ganze Zierfries zusammen­ gestellt (T. 4: 1) und aus diesem Photostreifen w urden die figürlichen Dar­ stellungen herausgezeichnet, wobei von einer zeichnerischen Ergänzung der nicht voll erkennbaren Stellen abgesehen wurde. Nach einer genauen Maß­ berechnung w urde nach dieser Zeichnung, unter Eintragung d er Umrißlinien der erhaltenen Fragm ente, eine Abrollung des ganzen Situlenkörpers in na­ türlicher Größe gezeichnet (T. 5). Bei einer Beschränkung auf die erhaltenen Teile konnte an eine Rekonstruktion der Situla nicht gedacht w erden. Es w ur­ de daher zunächst ein Tragkörper für die w eitere Arbeit entwickelt. Die alte maßgerechte G estalt der Situla konnte nicht durch Abformung des Lehmkerns gewonnen werden, da dieser, wie T. 3 zeigt, gestaucht und seitlich verschoben war. Es wurden daher alle Maße aus der gewissenhaften Abrollung T. 5 ent­ nommen und hiernach der Tragkörper fü r die Rekonstruktion m it Hilfe einer Schablone aus Gips gedreht (T. 6: 1). H ierbei wurden sowohl die Zone der figuralen Prozession wie auch die beiden Ornam entbänder um 0,5 cm vertieft ausgeführt und in diese Felder als A rbeitshilfe maßstäblich alle O rnam ent- und Figurenm otive eingezeichnet. Ein Rest dieser Zeichnung ist in der M itte von T. 6: 1 noch sichtbar. Nach dieser V orbereitung w urden m it Hilfe von Sili­ konkautschukformen sowohl von den Original-Blechfragmenten w ie von den Reliefresten auf dem Lehm kern die einzelnen Motive in kurzen Stücken in schwarzem Wachs abgegossen. Diese Wachsabgüsse w urden vorsichtig m it er­ wärmtem M odellierstahl nachmodelliert, jedoch nur soweit völlige K larheit über die Form der M otive bestand. Die W achsplatten w urden erw ärm t, der Biegung der Situlenw andung angepaßt und in die vertieften Bahnen des Gips­ körpers eingesetzt, sodaß ihre Oberfläche nun m it den horizontalen Rillen- bändem und dem unverzierten, in Gips ausgeführten U nterteil eine geschlosse­ ne Oberfläche ergab. Von diesem Körper w urde eine Silikonkautschukform mit Gipsschalen hergestellt, und aus dieser Form in K unstharz (Araldit) und Seide ein Situlenkörper in Blechstärke ausgeform t (T. 6: 2). Das verwendete Kunstharz w urde bereits in seiner Farbe dem dunkelgrünen F arbton der Si­ tula angepaßt, um ein Kolorieren m it möglichst geringem F arbauftrag zu er­ möglichen. Jetzt w urden die erhaltenen Originalbleche auf die entsprechenden Stellen des Abgusses aufgelegt, umrissen, und ih r jeweiliger Platz ausgesägt. In diese Öffnungen w urden die Originalteile eingesetzt und m it A raldit mit der umgebenden Oberfläche der Situla verbunden. Danach w urde der für sich restaurierte und ergänzte Boden und der Rand m it dem Henkel an den Situlenkörper angearbeitet. Die fast durchweg zerfallene Um bördelung des Randes w urde in K unstharz rekonstruiert. Es w urde hierbei jedoch, wie T. 7 erkennen läßt, ein Stück der Bleifüllung des Randes zu Dokum entations­ zwecken freigelassen. Die ergänzten Teile der Situla w urden durch Kolorieren mit Ölfarben nur annähernd dem G esam tfarbton der Situla angeglichen, so­ daß sie einerseits den geschlossenen Eindruck des Ganzen nicht gefährden, andererseits aber dem Fachm ann jederzeit erlauben, Kopie und O riginal unter­ scheiden zu können. Bei der R estaurierung der Situla 1 des Grabes 3 aus Hügel 4 w urde in völlig gleicher Weise verfahren. Zur Technik dieses Gefäßes ist lediglich an­ zumerken, daß sein Rand nicht um einen B leidraht sondern um eine dünne Holzrute gebördelt ist, die sich durch die konservierende W irkung der K upfer­ salze erhalten hat. Zwei Situlen aus Hügel 3 Grab 33 Im Grab 33 des Hügels 3 wurden vom Ausgräber zwei nebeneinander­ stehende figural verzierte Situlen angetroffen, die wie die Situlen aus dem Hügel 4 m it gleicher Sachkunde und Sorgfalt in situ m it Gipsbinden zum Transport bandagiert w urden (T. 8: 1). Leider zeigte sich bei Entfernen der Gipsbinden, daß beide Blechgefäße durch den Erddruck ziehharm onicaartig zusammengestaucht w aren, wobei ihre durch Oxydation geschwächte Blech­ wandung in unzählige kleine und kleinste Fragm ente verfaltet und zerbrochen w ar (T. 8: 2). Im Falle dieser beiden Situlen erwies sich eindeutig die Grenze moderner R estaurierungskunst. Der Versuch einer Voll-Rekonstruktion hätte zwangsläufig die Grenzen wissenschaftlicher W ahrhaftigkeit überschreiten müssen. So entschlossen wir uns zu einer optim alen Konservierung des schlim­ men Befundes, unter Verzicht auf jeden Rekonstruktionsversuch. Von oben her wurde zunächst der Rand gesichert, der bei beiden Situlen in noch erkenn- barer Form vorhanden war. Bei beiden Exem plaren w ar das Blech des Randes um einen B leidraht gebördelt (T. 9: 1). B ereits unm ittelbar u n ter dem Rande fand sich nur noch eine brüchige verfaltete Masse von durch und durch oxydierten Blechfragmenten, die, soweit sie noch Zusammenhang zeigten, als Komplexe getränkt und gesichert w urden (T. 9: 2). Sowohl diese Komplexe wie auch zusammenhanglose Einzelfragm ente wurden durch K unstharz ge­ sichert und gereinigt. Die K onturlinien der figuralen Darstellungen wurden aufgesucht und m it weißer Tusche nachgezeichnet. F ür die wissenschaftliche Bearbeitung wird die noch m eßbare R andpartie die Erm ittlung der Gefäßgröße erlauben, da ja die figuralen Situlen im m er eine ganz bestim m te Proportion besitzen. Herauszeichnen einzelner M otivteile wird unter Berücksichtigung stilistischer M erkmale wenigstens einige Hinweise auf die A rt der figuralen Darstellungen erlauben. Mehr ist in diesem Falle extrem er Zerstörung nicht zu erreichen. Zu den Situlen aus Hügel 3 und 4 ist noch anzumerken, daß sich in ihnen Schöpfgefäße aus schwarzem, poliertem Ton fanden. Diese Schöpfer haben leider in nicht geringem Maße zur Zerstörung der Situlen beigetragen. Als der Bodendruck von oben auf die Situlen einzuwirken begann, widerstand diese Keramik zunächst diesem Druck besser als die ausgelaugte Blechwan­ dung. Das führte zu besonders starken Verspannungen und Faltungen des Bleches, w ährend schließlich auch die Tonschöpfer nachgaben. Sie zerbrachen jedoch lediglich in eine Anzahl Scherben, die zwar in ihrer Lage etwas ver­ rutschten, der R estaurierung aber keine ernsten Schwierigkeiten bereiteten. Kehren wir zu Grab 3 des Hügels 4 zurück. Einer d er in Gipsbinden wohlversorgten Lehmblöcke sollte eiserne Objekte enthalten. Eine Röntgen­ aufnahme zeigte, daß es sich um eine eiserne Trense handeln müsse. Nach Abnahme der Gipsbinden erbrachte sorgfältiges Freipräparieren stark mit Eisenoxyden getränkte Lehm partien, die offenbar kein m etallisches Eisen mehr enthielten. Ohne die Hilfe der Röntgenaufnahmen w äre die Erkennung und damit die Rettung der Eisentrense nicht möglich gewesen (T. 10: 1). Wir tränkten die rostdurchsetzten Lehm partien mit Araldit und trennten, unter ständiger Beobachtung der Röntgennegative, die Rostmasse vom anhaftenden eisenoxydgetränkten Lehm. Das Resultat zeigt T. 10: 2. Bei d er Trense fanden sich drei gewölbte Eisenknöpfe mit je zwei parallelen Ösen auf der Unter­ seite. Da diese K nöpfe heute nur noch aus kunstharzgetränktem Rost bestehen, ließ sich leider die interessante Frage nicht klären, ob diese Ösen durch Feuer- schweissung oder durch H artlötung m it den Knopfkalotten verbunden worden sind. Im gleichen G rabe 3 des Hügels 4 bandagierte der A usgräber einen Lehm­ komplex, der Rostspuren und Anzeichen vergangenen Knochens anzeigte. Zwei Eisenringe w aren leicht im Röntgenbild zu lokalisieren. Sie w urden he­ rauspräpariert, m it Kunstharz getränkt und durch Abschleifen der Verkrustun­ gen restauriert. Schwieriger gestaltete sich die Konservierung der Knochen­ reste (T. 11). Der R estaurator traf bei vorsichtiger Entfernung der reinen Lehm­ artikel alsbald auf Pferdezähne, an denen Spuren der Kieferknochen zu haften schienen. Der Komplex wurde zunächst von einer Seite her bearbeitet, wobei der Lehm m illimeterweise m it W asser genetzt und m it feinen Holz­ spachteln und Pinseln entfernt wurde. Dem Voranschreiten der A rbeit folgend, wurden die freigelegten Knochenpartien jeweils sofort gehärtet und getränkt. Nach Freipräparieren und Tränken der einen Seite w urde diese m it einer Schicht Silikonkautschuk überzogen und m it einer stützenden Gipskappe ver­ sehen. Nach Um drehen des Objektes w urde nun die andere Seite in gleicher Weise behandelt. Es ergaben sich auf diese Weise die Reste eines Pferde­ schädels. Auf T. 11: 1 blickt man in Längsrichtung in das Pferdem aul, wobei oben die Zähne des Oberkiefers m it den Resten des Gaumens zu erkennen sind, w ährend die unten sichtbare engere Zahnstellung einen Querschnitt durch den U nterkiefer erkennen läßt. T. 11: 2 gibt eine Seitenansicht, in der Die Zähne des Ober- und Unterkiefers im Aufbiß, verbunden m it Resten der Kieferknochen zu sehen sind. Der bescheidene Befund verrät, daß nicht ein­ zelne Pferdezähne dem G rab beigegeben w urden, sondern daß, offenbar im Zusammenhang m it dem Trensenkomplex, zumindest ein ganzer Pferdekopf mit ins Grab gegeben w orden sein muß. Die außerordentlich schwierige und zeitraubende Arbeit scheint schon deshalb lohnend, weil sie ein nachprüfbares und dauerhaftes P räp a rat schuf, das geeignet ist, die Beobachtungen des Ausgräbers in unw iderlegbarer Form zu stützen. Gurtbeschläge aus Hügel 4 G rab 3 N atürlich w ar die gespannte A ufm erksam keit des R estaurators ständig auf die Möglichkeit gerichtet, ob nicht die einzelnen gipsgesicherten Objektblöcke einmal Reste von T extilien enthalten könnten. Im Falle der bronzenen Gurt­ beschläge des Grabes 3 w urde die W achsamkeit belohnt (T. 12: 1). Ich spreche hier von »Gurt«, w eil die Beschläge auf einer dicken, offenbar textilartigen Masse gesessen haben. Sie w aren auf der U nterseite derselben gegen Bleche oder kleine Ringscheiben vernietet. Man kann die Stärke dieses tragenden Gurtes sowohl an den rechteckig gebogenen Schlaufenbügeln wie an der klee- blattförm igen Beschlagplatte mit Bügel und Knopf gut erkennen (T. 12: 1). Zwischen dem kleeblattförm igen Beschlag und dem Gegenblech der U nter­ seite hatten die Kupferoxyde genügend organische Reste konserviert, um eine Auswertung zu erlauben. Es w ar keine völlige K larheit zu gewinnen, ob es sich nur um eine oder vielleicht sogar zwei Schichten in T extilstruktur han­ delte. Der G urt m uß in Webtechnik, und zw ar in Leinenbindung aus einem Garn aus pflanzlichen Fasern, also wohl Leinengarn bestanden haben. Dieses 1,2 mm starke Garn w urde in Z-Drehung gesponnen und zu einem G urt ge­ webt. Um die S tru k tu r dieses groben Gewebes anschaulich zu machen, wurde eine Probe in m odernem M aterial rekonstruiert (T. 12: 2). Daß es sich hier um einen sehr festen und starken G urt gehandelt haben muß, läßt auch die Durchlaßhöhe der rechteckigen Bügel und der Abstand des Knopfes von der Grundfläche des Beschlagbleches erkennen (T. 12: 1). Nach dem Befund möchte m an an ein Zubehör des Pferdegeschirrs denken, und bei der sehr dichten und starken Qualität des Gewebes denkt m an unw illkürlich an Gurtbänder, wie sie in ganz ähnlicher Q ualität heute noch an Pferdehalftern Verwendung finden. Leider erwies sich der Lehmboden der Grabhügel von Novo mesto als außerordentlich textilfeindlich. So ist es verständlich, daß bei der Restaurie­ rung der reichen Funde nur ein einziges weiteres Zeugnis fü r die Mitgabe von Textilien gewonnen werden konnte. Aus dem G rab 3 des Hügels 4 w ar eine Certosafibel m it dem umgeben­ den Boden im Fundzustand eingeliefert worden. Nach R estaurierung der Fibel wurde der umgebende Lehm, wie bei allen Fundkomplexen von Novo mesto, sorgfältig ausgeschlämmt. Hierbei fanden sich winzige w eißliche Reste, die zunächst makroskopisch den Eindruck von Leichenbrandfragm enten machten (T. 12: 3). Eine mikroskopische U ntersuchung ergab, daß die kleinen Bruch­ stücke jeweils auf der einen Seite eine glatte Oberfläche besaßen, während sie auf der anderen Seite die Abdrücke eines Gewebes bew ahrt hatten. Die sehr scharfen A bdrücke erlaubten die Feststellung, daß hier einst ein schief­ gezogenes, schleierartiges Gewebe in Leinenbindung vorhanden war, das in beiden Fadenrichtungen aus G arn in Z-D rehung bestand. Die G arnstärke darf m it 1,15 mm als sehr fein gelten. Die D ichte des Gewebes betrug 14 Fäden in der einen, 16 in der anderen Fadenrichtung, bezogen auf einen Zentimeter. Das Gewebe w ar leicht unregelmäßig. D er sohleierartige C harakter w ird klar, wenn man die geringe Stärke des G arns zur relativ geringen Webdichte in Beziehung setzt. H ier bietet sich unausweichlich nur eine D eutung des inte­ ressanten Befundes an. Die Certosafibel, bei der die winzigen weißen Ab­ druckreste gefunden wurden, w ar bei der Grablegung in ein sehr feines, schleierartiges Tuch eingesteckt auf das, vielleicht w ährend der Beisetzungs­ feierlichkeit, einige W achstropfen gefallen sind. Diese W achstropfen waren beim A uftreffen auf das Gewebe bereits soweit abgekühlt, daß sie das Tuch nicht durchtränkten, sondern sich ihm n u r aufprägten, wie w ir Heutigen oft bei K erzentropfen auf Tischtüchern erleben können. Das Wachs setzte sich dann im Laufe der Zeit chemisch in eine weiße Masse um: So verblieben bei der Certosafibel, nach restlosem Vergehen des feinen Tuches, nu r die zer­ brochenen Reste der W achstropfen, die in ihren Abdrücken A rt und C harakter des Tuches bis heute bewahrten. Die K eram ik der G räber von Novo mesto w ar fast durchweg sehr schlecht erhalten. Der Ton ist meist m ittelgrob gem agert und die lockere, häufig rot­ braune Masse zeigt wenig Zusammenhalt. Die Oberfläche ist m eist schwarz geschmaucht, zuw eilen auch poliert, ist aber an vielen Stellen abgebröckelt, sodaß das Innere des Scherbens zutage tritt. Viele dieser Gefäße konnten überhaupt nur restau riert werden, weil sie vom Ausgräber sorgfältig als gips­ gesicherte Lehmblöcke eingeliefert w urden. Als ein Beispiel w ird hier ein zweihenkliges Gefäß aus G rab 22 des Hügels 4 vorgeführt (T. 13). Nach Entfernen der Gipsbinden wurde der umgebende Lehm in kleinen P artien leicht angefeuchtet, und die Scherben m it feinen Holzspachteln freigelegt. An Waschen w ar nicht zu denken. Das Bild T. 13: 1 läßt erkennen, daß die Scherben durch Erddruck deform iert und in eine Vielzahl winziger Fragm ente zerschründet waren. Die einzelnen Splitterkom ­ plexe wurden m it acetonlöslichem K leber und Mullbinde überklebt, seitlich unterfahren und vom Lehm abgehoben. Diese Einzelkomplexe w urden nun, M illimeter für M illimeter, in trockenem Zustand m it Holzspänen gereinigt. Nach der Säuberung wurden sie mit in Aceton gelöstem M owilith 50 der Farb­ werke Hoechst getränkt. Erst nach der H ärtung konnten die durch Druck ent­ standenen Verbiegungen und Verschiebungen korrigiert werden. Nach dem Zusammensetzen ergaben sich große Fehlstellen, an denen sich die Scherben völlig aufgelöst hatten. Sie wurden in Gips ergänzt (T. 13: 2), dessen Ober­ fläche auf den G esam tfarbton des Gefässes koloriert w urde (T. 13: 3). Ein großer Teil der Grabgefäße zeichnet sich durch geringe technische Qualität aus. Die Tonmasse zeigt schlechte Bindung und zu schwachen Brand. Zu dieser schlechten Technik kontrastiert der Form enreichtum und die Man- nigfalt der Gestaltung. Anblicks dieses K ontrastes kommen dem Betrachter Zweifel, ob diese Gefäße aus dem Bestand der täglich gebrauchten Keramik für die Grabbeigabe ausgewählt wurden, oder ob sie lediglich als Grabbeiga­ ben produziert worden sind. Diese Verm utung bezieht sich jedoch lediglich auf die schlechte Keram ik. Neben ihr gibt es auch hart gebrannte, hoch po­ lierte Stücke, die auch den Anforderungen täglichen Gebrauchs standgehalten hätten. Zu dieser h arten W are zählen zum Beispiel die w eiter oben erw ähnten schwarzpolierten Tonschöpfer aus den Bronzesitulen. Zu den eisernen Gegenständen unter den Grabbeigaben, vor allem den Lanzenspitzen und Tüllenbeilen, darf ganz allgemein gesagt werden, daß sie durchweg so stark oxydiert waren, daß m etallurgische Strukturuntersuchun­ gen nicht m ehr möglich waren. Das Ziel der Konservierung m ußte sich hier darauf beschränken, durch Entsalzen und durch Tränkung mit Epoxydharzen den weiteren V erfall zu verhindern, um dann, unter ständiger Kontrolle nach den zuvor hergestellten Röntgennegativen, die ursprüngliche Form der Objekte durch Abschleifen aller Deformierungen w ieder herzustellen. Abschließend soll noch ein Fund aus Grab 20 des Hügels 1 vorgeführt werden, dessen K onservierung gerade vor Fertigstellung dieses Berichtes ab­ geschlossen werden konnte. Auch er w urde als Lehmblock in Gipsbinden­ sicherung eingeliefert. Eine erste Röntgenaufnahm e erbrachte infolge der star­ ken Strahlenabsorption durch die im Verhältnis zum m etallischen Inhalt große Lehmmasse kein verw endbares Ergebnis. Nach Abhebung der Lehmbedeckung zeigten sich zahlreiche kleine Bronzeknöpfe und Ringe, die darauf schließen ließen, daß es sich hier um einen vergangenen Gürtel m it Bronzebeschlägen handeln müsse (T. 14). Die zahlreichen Bronzebesatzteile w urden freipräpa­ riert und unter Num m erierung aller Einzelteile in einen m aßstäblichen Plan eingetragen. Auf T. 15 ist eine Umzeichnung dieses Situationsplanes aller Einzelteile wiedergegeben. Das graue Band soll den Verlauf des vergangenen Gürtels andeuten, von dessen Leder sich keine Reste erhalten haben. Ledig­ lich die K urve des G ürtels im U nterteil des Bildes ist auf T. 14 als Dunkel­ färbung des Lehms schwach erkennbar. Es fanden sich verschiedene Typen bronzener Riemenbesätze. Das eine Ende des Gürtels w ird von einer ver- rundet dreieckigen P latte gebildet, an deren Spitze ein Knopfniet eine ge­ schlossene Schlaufe aus Bronzeband hält. A uf der Gürtelseite der P latte sitzen 2 Gruppen konzentrischer Kreisrippen in deren Mitte gelochte Kugelkopf­ nieten flache Bronzeringe halten. Zwischen den beiden Ringen lag ohne Zu­ sammenhang ein flacher geschlossener Ring. Diesem Endbeschlag folgen drei runde, konzentrisch geriefte Blechscheiben, die die gleichen gelochten M ittel­ knöpfe m it eingehängten Ringen zeigen w ie die G ürtelendplatte. Es folgen zwei Reihen strichverzierter halbkugeliger Bronzenieten. In der Biegung des G ürtels saßen fünf ähnliche, aber größere Knöpfe mit M ittelwarze, die teils konzentrische, teils radial von der M ittelw arze ausgehende Strichverzierung tragen. In weiterem Abstand folgen zw ei ganz ähnliche Nietköpfe und darauf eine dichte Reihung von neun großen Kalottenknöpfen m it kleiner Mittel­ warze. Sie waren, wie alle zuvor genannten Besatzknöpfe, an der Unterseite des Gürtels mit kleinen Gegenplatten vernietet. Bei diesen neun Knöpfen hält der zentrale N ietstift eine bandförm ige Bronzeschlaufe, in die jeweils ein geschlossener Bronzering eingehängt ist. Inm itten der neun Knöpfe fand sich eine kleine geschlossene Bronzedrahtöse. Zwischen dieser Schlaufenknopfreihe und dem G ürtelanfang liegt eine Reihe von vier kleinen, radial verzierten Kalottenkopfnieten. Es ist schwer zu entscheiden, ob sie zum Gürtelanfang, oder zum letztgenannten Teil des G ürtels gehören, ich glaube aber, daß das Letztere der Fall ist. Seitlich der soeben beschriebenen Schlaufenknöpfe fand sich ein einschneidiges Eisenmesser, das an seinem, der O berkante von T. 15 zugewandten Ende eine Niete besitzt. Vor dem unteren Ende dieses Messers lag ein Eisenfragm ent m it einer Niete, die den Rest einer Eisendrahtöse hielt. Um diese Niete, w ie auch um die zuvor genannte Niete und entlang der Schneide haben sich im Rost die Reste eines völlig zersetzten organischen Ma­ terials erhalten. Von der Oberkante des Bildes her muß der Ausgräber auf den Gürtel gestoßen sein, w orauf u. a. die Zerstörung der Schlaufenringe an dieser Stelle deutet. Besonders klar geht dies aber aus der Lage der beiden genannten Eisenteile hervor. Sie lagen, wie T. 14 erkennen läßt, etwas höher als die Bronzeteile, und sie w urden daher zuerst berührt. Es erw ies sich, daß der unterhalb der Messerspitze gefundene Teil mit angenieteter Öse auf die Niete nahe dem B ildrand paßt. Damit ergibt der Befund ein eisernes Rasier­ messer, das in einer Klappscheide aus organischem M aterial saß. Messer und Scheide w aren am Oberende durch eine Niete mit einer drahtförm igen Tragöse vereinigt, von der heute nur noch die Hälfte erhalten ist. Beim Anschürfen des Messers w urde der Oberteil der Schlaufe abgehoben, um geklappt und vor die Messerspitze transportiert, wo er dann vom Restaurator angetroffen wurde. Nach genauer Dokum entation des Befundes wurden alle Fundstücke re­ stauriert. Das M esser wurde m it seiner Öse vereinigt, m it A raldit getränkt und nach dem Röntgennegativ in seine alte Form zurückgeschliffen. Die Bronzeteile mit ihren fragilen, konzentrisch gerieften Blechscheiben, Schlaufen und G egennietplättchen waren z. T. stark zerbrochen, einzelne Bruchstücke waren völlig vergangen. Alle diese Einzelteile wurden mit A raldit getränkt und voll zu ihrer alten Form ergänzt. Um eine bessere Vorstellung von der ursprünglichen G estalt des vergan­ genen Gürtels zu geben, -wurden auf T. 16 alle Einzelteile nach ih rer Lage in der Situationszeichnung. T. 15 auf einem Graustreifen ausgelegt und fotogra­ fiert. Hierbei w urde der Gürtel in zwei getrennten Teilstreifen, u nter Auslas­ sung der unverzierten Biegung abgebildet. Die unter Berücksichtigung der Fortlassung der unverzierten Strecke zusammengehörenden Enden wurden durch Sterne m arkiert um einen Vergleich mit der Situationsskizze T. 15 zu erleichtern. Ich nehme an, daß das Klapprasierm esser m it seiner Drahtöse durch einen Lederriem en oder eine Schnur m it der kleinen Bronzedrahtöse des Gürtels verbunden war, daß es also ursprünglich am Gürtel hing. Die ring­ geschmückte und m it einer geschlossenen Blechschlaufe versehene Dreieck­ platte stellt fraglos das eine Ende des G ürtels dar. Diesem sollte am anderen Ende ein G ürtelhaken entsprechen, doch w urde ein solcher nicht gefunden. Die Frage, wie der G ürtel einst geschlossen wurde, muß leider, trotz des sonst so klaren Befundes, offen bleiben. Der kurze Bericht über die Konservierung und R estaurierung der Grab­ funde von Novo m esto soll nicht n u r Rechenschaft aiblegen über die zur Rettung dieser bedeutenden Zeugnisse aufgewandten M aßnahmen und Arbei­ ten, er hat seine Aufgabe n u r erfüllt, w enn er die enge Beziehung deutlich machen konnte, die zwischen fachgerechter Fundbergung und optimaler, wissenschaftlicher R estaurierung und Fundusw ertung besteht. W eil im hier gegebenen Falle diese Beziehung gew ährleistet war, konnte über die geschil­ derten erfreulichen Ergebnisse berichtet werden. Restavriranje najdb iz halštatskih knežjih grobov v N ovem m estu V poročilu je obravnavana konservacija in restavracija najdb, izkopanih v letih 1967—68 v halštatskodobnih gom ilah v Novem m estu, k i so jo opravili v delavnicah Röm isch-G erm anisches Z entralm useum -a v M ainzu. Na posam eznih prim erih je prikazan potek dela in je podana obravnava predm etov iz različnih substanc, kot so bron, železo, glina, tk a n in a in kosti. U uvodu pa so podani napotki izkopavalcu, kako pripraviti predm ete za delo v laboratoriju, k ajti razveseljivi uspehi rešitve in konservacije predm eta so lahko le kot posledica sodelovanja m ed pravilno strokovno zaščito na terenu in optimalno, znanstveno restavracijo v laboratorijih.