Zeitschrift für krainische Landeskunde. Nummer 8. Laibach, 1899. VII. Jahrgang. Das Eisen in Krain. Beiträge zur Geschichte der krainischen Eisenindustrie und des krainischen Eisenhandels. Von A. Milliner. Eisnern. |g Die Erze. ' Es,, scheint nun daraus hervor zu gehen, dass 1803 die Urkunden, auf welche sich hier bezogen wird, noch in Eisnern Vorlagen, dass dieselben aber vielleicht béim grossen Brande am 23. Mai 1822 zu Grunde gingen. Aus diesen .urkundlichen Nachrichten geht somit hervor, dass circa 1340 in der Gegend von Eisnern bereits Italiener als Eisenschmelzer und Eisenschmiede thätig waren. Von welcher Beschaffenheit ihre Oefen gewesen sind, ist schwer zu sagen; wahrscheinlich waren es schon Stuck-Oefen. Das Verzeichniss' der „Plaöfen“ in Krain von 1581 nennt die beiden hiesigen Oefen „bessere Oefen“ und Hämmer, als die, beiden in Kropp und den in Steinbüchel, welche.als „windische“ Oefen bezeichnet sind. Die Bemerkung „bessere“ dürfte sich aber wohl nur auf die Production beziehen da Steinbüchel pro Jahr 100 Meiler (1000 Ctr.), Kropp in zwei Oefen 200 Meiler (2000 Ctr.), Eisnern aber schon 300 Meiler (3000 Ctr.) damals producirte. Jedenfalls waren es keine Brescianischen Oefen,' wie solche als in Assling, Jaurburg und in der Wochain bestehend angegeben werden. Es waren grosse Rennfeuer, aus welchen die Stucköfen hervorgingen. Wo die Oefen der ersten wälschen Schmiede gestanden, ist schwer zu bestimmen; möglich, dass Zshab und Muron ihre Schmieden dort an der Dasehnitz anlegten, wo heute , noch der Name „na ježi“ haftet, während sie ihren Erzbedarf aus der Gegend von Ruden und Dražgoše deckten. 1438, standen aber die beiden Hämmer, gewiss, schon dort, wo wir sie später noch antreffen, denn in diesem Jahre bekennt Bischof Niodemus v. Freising,*) dass Niclas Dermott ihn bat, dass er ihm und den Andre, weiland des Laurenzen und dem Georg, des Rumpler Sohn und Maxen Loko viz verleihen wolle den obern Hammer mit sammt den Schmieden. Bis in das XVIII. Jhrh. erfahren wir wenig über die '. Oefen. 1776 i belehrt uns èin Visitationsbericht2) über die Verhältnisse. Darnach war der obere Hammer wegen „Mangel an Materiale und übelbestellten Reparationeil, aperwogen der Stuckofen sowohl, als der ganze Hammer sehr’ baufällig* das Gebläse schwach und unwirksam, die Wasserführung gänzlich ruinirt und vernachlässigt befunden worden“. „Man hat zur Bestreitung dieser gemeinsamen Auslagen zwar im vorigen Jahre (also 1775) eine Streuwerks-casse3) errichtet, es sind aber einige theils unvermögende, theils w i d er s inni ge Gewerken, welche nichts ein zahlen wollen, und dadurch diese so nothwendige als nützliche Anwendung immer zu vereiteln sich erfreeht haben“. „Der untere Hammer ist im besseren Baustande, hat auch Erze mit vielen Kosten; überhaupt gehricht es beiden an Erzen, weil sich die Gewerke Coneurrenz machen, daher die meisten und grössten um Einführung einer Union bitten, vermöge welcher eine Gewerkschaftscassa errichtet werde, um Erze und Kohl beizuschaffen, dadurch könnte die fürwaltende Zweitracht abgewendet werden“. Mit Klagen über die, elende, fast unpassirbare Strasse nach Lack schliesst der Bericht über Eisnern. Wie in Kropp und Steinbüchel, bestanden auch hier die sogenannten „Hammertage“. Ihr Werth wird 1780 1. c. auf 300 fl. T. W. ohne dazu gehörige Realitäten Veranschlagt, mit letzteren aber zu 600 fl. geschätzt. Mit: der 1781 eingeführten neuen Montanordnung kam die Floss- oder Hochofenfrage auch in Eisnern in Fluss. Laut Exhibiten-Protokoll von 1781, Nr. 27, A. bitten die Jakob Frölich sehen Erben in Angelegenheit der 'Unio nfrage, es mögen die: zur Abänderung ihrer ; Stucköfen in einen Flossöfen erforderlichen Kosten vom Aerar erwirkt 'M Acten deš Herrn Johann Globotschnigg in Eisnern. ■*) Acten deš k. k. Revier-Bergamtesi 3); Gf. suh Kropp, „Argo“ VI. p. 182. werden, da sie die erforderlichen Kosten der vorgeschlagenen Abänderungen nicht zu leisten im Stande wären. Den schlechten Stand der Gewerkschaft in dieser Zeit bestätigt auch Haquet Oryc. Car. IL, p. 171 ff. Damals bezog dieselbe ihre Erze aus Veharše bei Idria, Lesno berdo (Hölzeneg bei Oberlaihach), Pelana (wohl Polane), Zeier u. s. w. Sie bezahlten den Centner mit 24—28 kr., seihst 84 kr. je nach dem Gehalte der Erze. Selten gab es 80%. In Ober-imd Unter-Eisnern gab es damals 34 Gewerke, welche zwei Wolfs- oder Stücköfen hatten. Der misslichen Verfassung zur Folge, wären die Inhaber meistens unvermögende Leute. Ober-eisnern hatte .1792 15 Gewerke, 1 Stuckofen, 1 Zerrenfeuer, 1 Wallaschhammer und 2 Zeinhämmer, (Sess.-Prot. Nr. 304).' Die Wölfe wurden mit 14 Ctr. fatirt, doch bemerkt der Streuwerksdirector Joh. Urbantschitz 1798, dass aus den geringhaltigen Erzen oft kaum Wölfe zu 10 Ctr. erzeugt werden. Dies schien der Behörde denn doch nicht glaublich, und die Gewerken bequemten sich, jeden Wolf zu 16 Ctr. zu fatiren, was von der Hofkammer acceptirt wurde. Sess.-Prot. v. 1798, Nr. 161, 217. Inzwischen war die schon 1781 ventilirte Hochofenfrage wieder eingeschlafen, nur hin und wieder wird gelegentlich der verschwenderischen Stucköfen als abzuschaffender Antiquität gedacht. 1796 entstand eine grosse Feuershrunst in Eisnern welche am 23. März in Obereisnern 20 Häuser, sämmtliche Hammergebäude nebst Kohlbarren und Yorräthen vernichtete. Auch der Stuckofen wurde zerstört und musste neu hergestellt werden. Der Schaden wurde auf 30.000 fl. geschätzt. Die Gewerke baten um Erlass der Frohne auf 12 Jahre, und versichern, dass sie ihre Hoflhungsbauen bis 1796 schon hei 12.000 fl. kosten. Sitz.-Prof. Nr. 99, 137, 193. Es wäre jetzt die beste Gelegenheit gewesen heim Wiederauf baue des Ofens zum Flossofen über zu gehen, doch die Herrn Gewerke wollten davon nichts wissen. Es wurde wieder ein Stuckofen gebaut. Ober Eisnern weist darum 1797 im II. Quartale nur 164 Ctr. Roheisen aus?! Sitz.-Prot. Nr. 164. Interessant ist ein Sitzungs-Protokoll von 1802, Nr. 60, wo ein Streitfall zwischen dem Gewerken Gašperin und den übrigen Gewerken wegen Einfuhr von kärntnerisehern Eisen verhandelt wird. Schon 1801 berichtet Tscherinüber Gašperin, dass dieser seine Schmelzantheile nie selbst geniese, sondern von Fall zu Fall verpachte, dafür aber bedeutende Erz- und Kohlvorräthe auf häufe, mit welchen er Monopol treibe (Sitz.-Prot. Nr. 187). Er gebe vor, diese Vorräthe zur Verarbeitung von Kärntner Eisen zu haben. Dem Montanärar müsse es aber darum zu thun sein, dass die unterirdischen Schätze gehoben und zu Kaufmannsgut gebracht würden, wesshalb das Kohl der Roheisenerzeugung nicht entzogen werden dürfe. Es wurde verfügt, dass das Gasperinsche Kohl unter Aufsicht des Globotschnig entweder von Gašperin selbst, oder von anderen Gewerken zur Schmelzung verwendet werden. Betreff der, durch die übermässige Einfuhr von kärntnerischem Eisen verkürzten Roheisenerzeugung werde an die Hofstelle berichtet, über die herrschende Zügellosigkeit aber das Politicum verständigt werden. Sess.-Prot. Nr. 210. Obwohl nun das Bergoheramt für die Selbsterzeugung des Eisens durch die Gewerke gestimmt ist, heisst es doch im Bescheide von 1802 Nr. 60 1. c. „Es wäre kein Wunder, wenn die klügeren Gewerke ihre Roheisenproduction mit Stuckofen einstellten und lieber Kärntner Eisen nähmen, denn nach dem Berichte der Dominiums-Vorstehung Eisnern kostet der Meiler (10 Ctr.) den Posterschmieden 130 fl., während das heimische Eisen auf 145—150 fl. zu stehen kämme. Die Gewerke behaupten, sie hätten bei allen Manipulationen Schaden, nur bei derNägelerzeugung sei Gewinn. Man könne Niemanden zwingen, sein Eigen-thum mit Schaden zu behandeln.“ „Fehler sind bei Gewerken und Arbeitern, wenn er st ere folgen wollten, wären sie längst schon in einer glücklicheren Lage, allein! ihre Uneinigkeit wird sie kaum jemals zu ihrem Glücke lassen.“ „Hofstellen-Entscheide beschränken die Einfuhr des Eisens aus Kärnten nicht, und mit seinem Kohl könne Gašperin machen, was er wolle. Wenn es auch zu bedauern ist, dass so viel 1000 Ctr. Erz im Schosse der Erde'unbenutzt bleiben, wenn die Gewerken Eisnern, Kropp und Steinbüchel die Schmelzmanipulation einstellen, so muss man doch frei gestehen, dass es für den Waldstand, für das Aerar, für den Commercial-Credit und so viel 100 Nagelschmiedfamilien besser sein wird, wenn die so wa 1 d-fressende Stucköfen und Wallaschfeuermanipulation eingestellt und das weit bessere Kärntner Eisen im Lande weiter verarbeitet würde.“ Die Bergbehörde war schon resignirt. — Indess kam 1819 die Hpchofenfrage doch wieder zur Sprache. Unten den Acten des Herrn Johann Glo-botschnigg fand sich ein „Ab Stimmung-Instrument“ ddo. Unter-Eisnern 20. August 1819. „wélches nach dem Aufträge-der lobi. k. k. Berggerichts-Substitution ddo. 11. August I. J. von den sämmtlichen Gewerken Untereisnerns aufgenommen, welche Gewerke für die Umänderung ihres Stuekofens in einen kleinen Stichofen auf kupferne Ess-Eisep1), zu manipuliran, auf welche Art schon durch drei Jahre mit Nutzen gearbeitet wird, und jener Gewerken, welche wiedèr diese Umänderung sich sträuben und nur bei der alten Manipulation dringen“. i) i) Windformen. Es sind 23 Gewerke unterzeichnet, davon stimmen sechzehn mit 34 Antheilen dafür,.vier mit 11 Antheilen dagegen, drei mit drei Antheilen enthielten sich der Abstimmung. Durch dieses Schriftstück bestimmt sich somit •für Einführung des Flossofenbetriebes in Unter-Eisnern das Jahr 1816. Damit stimmt auch das Gesuch des Gewerkschaftsdirectors Josef Urbantschitsch an das bischöfliche Ordinariat ddo. 16. August 1816, in welchem gebeten wird, deh Flossofen auch an Sonn- und Feiertagen in Gang erhalten zu dürfen, wie dies; auch den Gewerken von Kropp und Steinbüchel bewilliget worden sei. Damit war aber die Angelegenheit noch lange nicht erledigt, denn sub 2. August 1819 macht Josef Urbantschitsch an die Berggerichtssubstitution die Anzeige, dass die Gewerke überzeugt seien, dass die gegenwärtige Manipulation auf Art eines kleinen Stichofens, ihre Erze mit grösserem Nutzen verschmelze, als dies im Stuckofen S-A vielmehr „Raubofen“ geschehen sei. Weil gerade jetzt die Vorkehrungen getroffen werden, um im September die Schmelzung zu beginnen, „und die nicht bearbeitenden Gewerken ihre Einstreuungen machen sollten“, so bittet Urbantschitsch für diesen Fall die Klagenden abzuweisen und den Arbeitenden nach ihrem Wunsch zu manipuliren zu gestatten.1) Diese Eingabe wurde sub 11. August wie folgt erledigt: „So sehr es zu wünschen wäre, die schleuderische, kohlenversplitternde Stuckofenmanipulation abgeschafft zü wissen, so können die GeWerke, welche ihre Schmelz-antheiie in Bestand ' ausia-s sen, nicht beseitigt werden, da sie auch an den Umgestaltungskosten n a c h Verhältniss ihrer An the ile mittragen müssen.“ „Der Streuwerksdirector soll die gesammten Werks-antheiler einberufen, ihnen die Vortheile der beabsichtigten Aenderurig anschaulich machen, und falls sie an ihrem Eigensinn beharren sollten, so ist eine ordentliche Abstimmung für und wieder der Umgestaltung abzuhalten und das Abstimmungsinstrument vorzulegen.“ Unterm 15. September 1819 erfolgte die Bestätigung des mit 34 gegen 11 Stimmen gefassten Beschlusses, den Stuckofen in einen Hochofen umzuwandeln, zufolge Rescriptes des k. k. Oberbergamtes Klagenfurt ddo. 11. September. ’ Die drei nicht Erschienenen wurden als pro stimmend angesehen. Die Motive, wélche die Gewerke von Ob er ei snern leiteten, beim Wolfsofen zu beharren, konnte nicht eruirt werden, auch der Zeitpunkt, wann dieselben den Flossofen errichteten, ist nicht mit Sicherheit festzustellen. Ein vom 3. März 1828 datirtes Schrift- stück im Archive des Herrn Jöh. Globotschnigg enthält die Angabe, dass die Gewerkschaften von Ober- und Unter-Eisnern von einander ganz unabhängig sind, nur hat „Ober-Eisnern die Stuckofen-Manipulation, Unter-Eisnern den Stich-Ofen. Da aber Actuar C. Premier in Lak, 1834 in einem Aufsatze, welcher in Hochenwart’s „Beiträgen“ Heft I. 1838 abgedruckt ist, von beiden Hochoder Schmelzöfen, deren jeder 10—12 Wochen im Gang sei, spricht, so muss Obereisnern zwischen 1828 und 1834 den Stuckofen aufgelassen haben. Viel dürfte an diesen Zuständen der eigennützige, kleinlich engherzige Charakter der Gewerke schuld gewesen sei. So wird z. B. am 27. März 1819 von Tscherin amtlich entschieden, dass die Baumaterialien zu Reparaturen der Hauptwerke weder in Natura, noch die Löhne in Pfannwerthen gereicht, sondern die jeweiligen Einlagen haar geleistet werden sollen, „weil der persönliche Eigennutz jener Gewerken, welche die Verlage leisten, dergestalt übertrieben wurde, dass die Gewerkschaft das erforderliche Eisen, die Nägel, und sonstige Naturalien aus an deren Ländernund selbst aus Italien, zu weit billigeren Preisen, als von den habsüchtigen Mitgewerken erhalten und beischaffen könnte“. Ueber die Production der Hämmer in Eisnern liegen seit 1581 Daten vor. Das Ofenverzeichniss dieses Jahres gibt eine Erzeugung von 300 Meiler oder 3000 Ctr.1) an und bemerkt, dass das Eisen zu Nägeln, Hufeisen u. dgl. verarbeitet werde. Auf diese Production wurden für beide Hämmer a conto der Öberbergrichter-Besoldung 30 fl. re-partirt, während auf Kropp 24 fl. und auf Steinbüchel 12 fl. entfielen. Es war die höchste Quote, welche zu den erforderlichen 200 fl. beigesteuert wurde, woraus der Schluss folgt, dass Eisnern damals mit 3000 Ctr. die höchste Production im Lande hatte. Alle 20 Hämmer im Lande erzeugten damals 19.650 Ctr. Eisen. Unterm 24. Mai 1596 berichtet der Oberbergrichter Harrer an die Kammer, dass die Gewerke von Ober- und Unter-Eisnern nächst Julius Bucelleni die bedeutendsten Gewerke im Lande wären. Vicedom-Arch. Von da an fehlen die Angaben bis 1765, für welches Jahr .eine Production von 1500 Lagel — circa 2250 Ctr. ausgewiesen wird. Fabrizirt wurden Canalli, Terni, Ceseni, Quaterni, Mantuani und Ottantini.2) 1773 wurden 2016, 1775 1950 Ctr. Nägel ausgewiesen, wovon 422 fl. 30 kr. an Gefällen entrichtet wurden. ijj Acten Joh. Globotschnigg. !) Natürlich wälschen Gewichtes. 2) Rev. Bergamt-Acten. Für das Jahr 1777 gibt Haquet 1. c. II. p. 177 an: Es befänden sich hier 34 Gewerke, welche 2020 Ctr. Nägel erzeugten. 17 80. wurden erzeugt 3960 Ctr. Roheisen, daraus 2640 Ctr. Nägeleisen, aus/welchem 1584 Ctr. diversen Nägel— (Canali 1188 Ctr., Terni 49'5 Ctr., Cesseni 66 Ctr., Quaterni 74’25 Ctr., Mantuani 82-5 Ctr., da Tre 49-5 Ctr. und da Soldo 74-25 Ctr.) —im Werthe von 24,288 fl. erzeugt wurden. Sehr verschieden waren die Quanten, welche einzelne Gewerken prakticirten. So erzeugt 1782 Dionys Urbantschitsch 268.5 Ctr. im Werthe von 4577 fl., Franz Anton Homan 205"5 Ctr. per 3369 fl., Jos. Peter Plautz 154*5 Ctr. per 2693 fl., sämmtlich für Triest, während z. B. Josef Gasser nur 30 Ctr. per 516 fl. und Primus Primoschizh gar nur 24 Ctr. per 376 fl. zu Stande bringen. 1784 wurden 4137-5 Ctr. Roheisen ausgewiesen, im Werthe von 11.708 fl. 75 kr. Der Ausweis von 1786 gibt an, dass aus 10.718 Ctr. Erz à 51 kr., somit im Preise von 9110 fl. 18 kr. mit 2330 Ctr. Schmelzkohl und Zuschlägen im Werthe von 1553 fl. 20 kr., 3319 Ctr. Roheisen ä 2 fl. 50 kr. im Werthe von 9403 fl. 50 kr. auf beiden Stucköfen erblasen würde, welches in loco verarbeitet wurde. || -----£ Die Zukunft der Stadt Laibach. XXVII. Die Saveschifffahrt. Man sah bald ein, dass die Getreidemengen, welche Innerösterreich für den Export liefern konnte, theils zu gering waren, um der Nachfrage zu genügen, theils wegen schlechter Ernten bisweilen gar kein Ueberschuss vorhanden war. Der Kaiser beschloss daher, daš getreidereiche Hinterland, welches durch die Save mit Krain verbunden wird, für den Getreidehandel zu eröffnen, indem er befahl die Save zu reguliren und für gross ere Schiffe fahrbar zu machen. Schon Strabo spricht III. 8. 10. p. 207 vom Orienthandel längs des Savus. Die italienischen Waaren würden über den Okra von Aquileia nach Nauportum auf Lastwagen geschafft, „von da aber werden sie auf Flüssen dem Ister* 2) und den umliégenden Gegenden zugeführt. Bei Nauportum 3) fliesst nämlich ein aps Illyrien kommender schiffbarer Fluss vorbei, welcher in den Savus fällt, so dass die Waare leicht nach Segestika 4) und zu den Pannoniern *} Rev.-Bergamt-Acten. 2) Donau. 3) Oberlaibach. , 4) Sissek. und Tauriskern hinabgeführt werden. “ Im XVII. Jahrhundert war die Schifffahrt auf der Save indessen schon sehr beschwerlich. Zahlreiche Mühlen aller Art hemmten die freie Fahrt, wie Valvasor II, p. 157 berichtet und uns die Beschaffung des Flusses als höchst gefährlich und mühselig schildert. „Ihrer zween führen ein Schiff, so dreissig Zentner schwer, aber nimmermehr fällt es so schwer, auf einer Galleere zu ziehen oder zu rudern, als wie diese arbeiten müssen, wenn sie der ungestümmen Sau den Gewalt brechen und ihr entgegenschiffen wollen“, doch bezeichnet er den Strom als „gewaltig schiffreich, denn alle diese Waaren aus Croatien, wie auch ein Theil derselben aus Steiermark und Untèrkrain, gehen auf Laibach zu, müssen also nothwendig zuförderst die Sau hinauf, und gleichfalls auch hinunter. “ Valv. II, p. 157, 202, 203 und IV, p. 606, 607, 608. Im Jahre 1722 trat am 24. Mai der an das Hoflager nach Wien berufene Landeshauptmann Joh. Casp. v. Cobenzel seine Reise dahin an. Der Graf fuhr, wie uns Steinberg p. 133 in seiner Beschreibung des Cirknitzer Sees berichtet, zur Save und schiffte sich auf diesem Flusse ein; offenbar fuhr er nur bis Steinbrück, um dann über Cilli weiter zu reisen. Diese Thatsache beweist, dass somit schon vor der Inangriffnahme der Regulirungsarbeiten der Fluss von grösseren und com-fortableren Fahrzeugen befahren wurde. Das Landesarchiv enthält sub Nr. 385 ein Fascikel mit Acten, welche über die Schiffbarmachung der Save und Laibach handeln. Wir geben nach diesen Documenten eine Geschichte dieser interessanten und für den Handel Laibachs so hochwichtigen Arbeiten. Wir bezeichnen im Nachfolgenden Auszüge aus diesen Acten mit L. A. Ein leider nicht datirtes.Schriftstück dieses Fascikels gibt unter dem Titel: „Bemerkungen über die Vortheile der Schifffahrt am Saustrom“ eine lehrreiche IJebersicht der Verhältnisse und Massnahmen zur Hebung des Handelsverkehres bis zum Anfänge des XIX. Jahrhunderts. Wir geben den wesentlichen Inhalt dieses Exposes als Einleitung zur folgenden actenmässigen Darstellung der kaiserlichen Verfügungen und deren Durchführung. ( , Der. anonyme Verfasser bemerkt vorerst, dass man schon im XV. Jahrhundert „gedachten Strom mare versus zu benützen anfing“, doch die wichtigste Epoche war die von 1734—1740 während des französischen Successionskrieges|, die zur Versorgung der italienischen Armee erforderlich gewesenen Naturalien wurden grösstentheils in grossen, Barketone genannten Donauschiffen, welche 4000-5000 Otr.luden, von Semlin bis Sissek, wo von Seite Krams ein Magazin errichtet war, .zugeführt. . In Sissek würden die Waaren, hauptsächlich Getreide, in kleinere Schiffe überladen und bis Rat sch ach spedirt. Hier erfolgte abermals eine Umladung auf kr a inerische -Schiffe, welche bis Salloch gingen. Da létzere nur 100—150 Ctr. luden, so vertheuerte und verlangsamte sich der Transport ausserordentlich. Man beschloss daher die Save auch für grössere Fahrzeuge schiffbar zu machen, was sich um so eher bewerkstelligen liess, da damals der Strom noch nicht so Verwildert und in so viele Nebenarme getheilt war. Nach dem am 30. November 1735 geschlossenen Frieden hörten die Militärverpflegstransporte auf, und die Aufmerksamkeit der Regierung wurde bald darauf durch die preussischen Kriege in Anspruch genommen. Der steigende Handel über Triest und Fiume liess die Wichtigkeit des Werkes jedoch erkennen und besonders in Jahren, in welchen zufolge von Missernten, das Ausland, speciell Italien, Getreide brauchte. Solche Ereignisse stellten sich fast alle drei bis vier Jahre ein. Leider wurde der Getreidehandel „dem PublicO unter dem niedrigen Namen Kornwuchér verhasst gemacht; den einzelnen Privat-Vorstellungen und Beschwerden der Speculanten über Navigationshindernisse daher selten Gehör gegeben, und erfolgten von 1745 bis 1777 fast gar keine Arbeiten“. Inzwischen entstanden eine Temesvarer und Janü-schatzer Handelsgesellschaft, welche die Regierung auf die Bedeutung der Flüsse für den Verkehr, aufmerksam machte. Sie erwirkte, dass eine Hof-Untersuchungs-Commission im Jahre 1770 erfolgte, dieser folgte die, Creirung einer Navigations-Hofcommission mit einem Navigations-Referenten und Ernennung eines Navigations-Ober-directors in der Person des Grafen v. Hohenwart mit Hof-decret, ddo. 5. Juni 1779, sowie eines Navigations-Directorš in Krain. Da Ungarn diese Behörden nicht anerkannte, so beschränkte sich ihre Wirksamkeit nur auf Krain, obwohl gerade im Unterlaufe wichtige Verbesserungen der Schifffahrt nöthig waren. Bei Eröffnung der Kriege mit Frankreich erhielt die Save wieder ihre Bedeutung. Auch Ungarn that jetzt mit und es betheiligte sich der Statthaltereirath von Baros an den Arbeiten. Ausserdem wurde ein k. k. Hauptmann von Seite des Militärs der Commission beigestellt. Nach erfolgtem Frieden wurde v. Baros abberufen und damit endete die Verbindung mit den ungarischen Behörden. Diese allgemeine Uebérsiòht der Verhältnisse nach dem genannten Acte vorausgeschickt, übergehen wir zur Geschichte der Arbeiten selbst. Schon c. 1720 beschäftigte man sich mit der Flussschifffahrtsfrage und studirte die Stromverhältnisse.. Es wurden eigene Commissionen'dazu abgesagt und 1723 betheiligte sich auch der treffliche Beschreiber des Zirknitzer Sees Franz Anton v. Steinberg1 *) an der 1) L-Oe. Hofkaihmerrath. Zwischen 1712 und 1724-diente er bei verschiedenen käis:- CämeraLCömmissionen, bei-Untersuchung der Commission „zu Visitirung der Ströme und Flüsse auch bei dieshalb vorgenommener Hungärischen Commercial-Commission, in gleichen auch bei der Ocular-Inspection, wie und wo die Vereinigung der Flüsse konnte vorgenommen werden.“ 1. c. p. 134. Die erste Conferenz in dieser Frage fand am 6. Juni 1735 in Laibach statt. Es-betheiligten sich an derselben unter Vorsitz des Landeshauptmannes Grafen Cor bini an v. Saurau, Baron de Cavalieri, Obristwachtmeister, Benedict von Neffzern, Hofkammersecretär und Temesvarer Administrationsrath, : welcher von Wien hieber gesandt wurde,s um seine Vorschläge zu erstatten „umb den Saustrom von C r o a t e n b is nach L a y b a c h navigabel zu machen“; ferner Joh. Seyfried Freiherr v. Tschetschker, v. Wusetti, Franz Sigmund Kappus v. Pichelstein Obereinnehmer, und Paul Ignaz R e s c h e n, J.-U.-Dr. v. Neffzern führt, sechs „Difficultäten“ zwischen Nardt1) und Ratschach auf. 1. Dass die Ufer nicht ausgehauen sind und die Leute2) nicht ziehen' können. 2.: Seien die Ufer-zu sehr verwachsen. 3. Die Sandbänke im Flussbette: 4. Die Zertheilung des Stromes bei niedrigem Wasserstand. 5. Die grossen Krümmungen und 6. „dass die Schiffknecht an keinem Ort mit dem Stangenspitz sich einhalten können, das ist: das höchste Obstaculum“. v. Neffzern glaubt Schiffe zu bauen, welche bis 20 Fässer laden und damit bis Ratschach zu schiffen, weiter nicht. Die Schiff leute wolle er aus Ungarn von Temesvar her nehmen. Er plante zunächst 20 Schiffe in Creation bauen zu lassen. 40 sollen auf „ österreichische Manier“ beigeschafft, mit diesen Fahrzeugen könne er mit 1200 Fässern in 13 Tagen von Nardt bis Ratschach kommen, somit monatlich 2400 Fässer expediren. Zu einem solchen Schiffe brauche man einen „Cormanos oder Steuerruderführer“, einen „Kr'anzelhalter“ und 6 Zieher. Die beiden ersteren werden aus dem Banate kommen, von welchen die Einheimischen das Geschäft lernen würden. Für den Transport von Ratschach bis Kaschei nimmt v. Nèffzern 40 Schiffe in Aussicht, welche zu 16 Fass laden, und in 5 Tagen die Strecke tour und retour machen sollten. Demnach könnten monatlich 3200 Fass bis Kaschei gebracht werden, mithin in sechs Monaten deš Sommers 19 200 Fässer. Man sieht, dass es sich schon iin Anfänge des Werkes speciell um den Getreidetransport handelte. Forste und Strassen, sowie dér Triester Rhede. Pag. 133 ,1. c. sagt er, dass er „von anno 1718 der erste in diesem Lande gewesen, welcher den Anfang der Str«®senreparation“ untèr dem Landeshauptmanne Grafen Joh. Gasp, von Cohenzl gemacht habe. Cobenzl verwaltete vom 16. Jänner 1715 bis 1. Mai 1722. if Zwischen Agram und Sissek. 2) Yor Anlegung der Treppelwege wurde der Schiffzug durch Menschen besorgt. In der kais. Resolution vom 22. Juni 1735 heisst es: „Ob nun zwar durch diese zu bewirken antragende Schifffahrt dermalen anvorderist auf die Beförderung des Proviant-Transports für uusere Armee in Italien abzielet, so wird jedoch das grösste emolumentum hiervon zu seiner Zeit, besonders wann die vorgeschlagenen Wassergebäude in soliden Stand gesetzt seind, Ihro einer Ehrsamen Landschaft in Crain wegen der amdurch merklich befördert werdenden Handelschaft und Communication mit dem Königreich Croaten vortrefflich zu statten kommen.“ Mit Resolution ddo. 23. Juni verlangt der Kaiser in Hinblick auf die Gemeinnützigkeit des Werkes von der Landschaft einen Beitrag von 10.000 fl. nebst Robot. Die Stände bewilligten den Betrag im Landtage am 27. Juni 1735, worüber der Kaiser unterm 28. September seine Zufriedenheit ausdrückt und „bei dermaliger günstiger Jahreszeit und Witterung gleich Hand anzulegen, undmitder Arbeit so viel immer mpglich fortzueilen“ befiehlt. Zugleich befiehlt der Kaiser, dass „die dem vernehmen nach sehr zerfallenen kostbaren Strassen und Brücken restaurirt und erhalten werden“. Laut Landtagsprotokoll ddo. 11. Juni 1736 p. 21 bewilligte der Kaiser unterm 27. Juni 1735 10.000 fl.. und unterm 5. Mai ddo. Laxenburg abermals 10.000 fl. Gleichzeitig mit den Vorbereitungen zur Saveregulirung richtete man das Augenmerk aber auch schon auf den Laibachfluss. Schon 1723 studirte ihn v. Steinberg. Im Jahre 1736 recognoscirte der Administrationsrath Ignaz Kempf von Angret1) den Fluss von Salloch bis Oberlaibach. Er constatirte dessen Schiffbarkeit bis unterhalb Laibach, Das Haupthinderniss seien die hohen Wasser-Wehren bei Kaltenbrunn. Durch Anlage eines Canales von 1100 Klafter Länge bei Kaltenbrunn und dreier kleinerer Durchschnitte aber könnte der Fluss in seiner ganzen Länge schiffbar gemacht werden. Kempf schätzte die Kosten auf höchstens 100.000 fl. In einer Zuschrift der Rathskammer in Graz an die krainische Landschaft ddo. 12. Mai 1736 heisst es, dass es in Erwägung der Wichtigkeit der Armeeverproviantirung und des Handels der Erbländer nach Italien ausser Frage stehe, dass die Flüsse schiffbar gemacht werden müssten. Es sei zu hoffen, dass in Anbetracht des schon geleisteten die Schifffahrt zwischen Belgrad und Oberlaibach, wenn sonst das Wetter günstig, in zwei Jahren ermöglicht sein wird: „folglich das schon längst ad usum publicum et privatum gewünschte, all-obigen Ländern höchst erspriessliche Commercium generale zwischen Hungarn und Italien einzurichten und herzustellen mit gutem Grund erhoffen könne.“ *) Die erforderlichen 100.000 fl, seien theils vom Aerar zu übernehmen, theils auf die betheiligten Länder zu repartiren. Aerar, Serbien und Slavonien sollen je 20.000 fl. beisteuern, desgleichen Steiermark und Kr a in ebenfalls je 20.000 fl. zahlen. Letztere Länder hätten das Geld gegen künftige Ersetzung „auf die deshalb ausfindig zu machenden Fündos“ vorzustrecken, Croatien, welches aber nicht im Stande ist, etwas an Gelt zu contribuiren, soll gratis Landrobot leisten. Die kais. Hofkammer habe sich schon darauf gefasst gemacht, auch die auf Croatien und Slavonien entfallenden Quoten per 40.000 fl. beizuschaffen. Es sei nicht zu zweifeln, dass Krain seine 20.000 fl. in zwei Raten eben so leisten werde, wie es Steiermark in Aussicht gestellt. Im nächsten Jahre (also 1737) soll die Arbeit auch am Laibach fl uss begonnen werden, um ihn durchaus schiffbar zu machen. Dabei ist auch die Morastaustrocknung zu bewirken, wodurch etliche 1000 Joch Aecker und Wiesen gewonnen würden. Vor Allem sei die unweit Laibach gelegene sogenannte Bischofs-Mühle abzulösen und das Wehr derselben, welches den Fluss über 4' hoch staut, abzuwerfen. Der Kaiser beabsichtige zu diesem Zwecke den Rath Kempf mit Ingenieuren nach Laibach zu schickén. Die Oberdirection des ganzen Navigationswerkes wird einem Consessus unter Präsidio des Landeshauptmannes Corbinian Graf Saurau übertragen; demselben haben anzugehören: der älteste landschaftliche Verordnete, ein Mitglied der Landschaft in Steier, der Obereinnehmer Kapus v. Pichelstein und Rath Kempf. Ausserdem, könne der Landeshauptmann geeignete Individuen beiziehen. Der Consess soll auch die „Fundi“ zur Wiederersetzung der von Krain und Steiermark vorzuschiessenden 40.000 fl. ausfindig machen, die Tarife und Wassermauthen regu-liren, L.-A. Am Saveflusse war das bedeutendste Hinderniss, der sogenannte Beli slap der „weisse Schwal“, ein Catarakt zwischen Hrastnik und Trifail, in der Gegend des heutigen Eisenbahntunnels. Diesen fahrbar zu machen, war die erste Sorge. Die Arbeit leitete hier der obgenannte kaiserlich serbische Administrationsrath Ignaz Kempf von Angret als Navigationswerks-Director. Kempf liess hier mit landschaftlichem Gelde einen Canal von 90 0 Länge in die Felsen sprengen, so dass laut obiger Zuschrift ddo. 12. Mai 1736, der Strom damals hier schon fahrbar war. Neun Wasserfälle blieben indessen noch immer zu reguliren übrig. Die Arbeiten schritten somit bis Ende des Jähres 1735 schon so weit vor, dass grössere Schiffe als vorher bis Kleče und Kasel fahren konnten. Frachtlohn und Verpflegung der Schiffsleute waren indessen noch ungeregelt, jeder verlangte nach Belieben. Herrschaften, Samer und Wir the beklagten sich über die hohen Preise des Transportes von Getreide, *) Später finden wir ihn Angert geschrieben. Wein etc. Für eine Schiffsladung Wein wurde von Te-ritschendörf1) bis Sallöeh oder Fletsche 20 fl. T. W. haares Geld für die Fracht verlangt, ungerechnet das Trinkgeld für die Schiffknechte, den Wein und die öfteren Mahlzeiten derselben, so dass die Totalkosten sich auf 36 fl. 16.kr. beliefen. Die Nomenclatur bei den Hammerwerken. N. 50. Nakovalo — der Ambos. 51. Neškelj, die Tragmulde zum. Ofenfüllen. Pb. Cf. nečke, auch nicke und niške die Mulde. Pt. 52. Norc (der Narr), der Kopf des grossen Wallaschhammers. O. 53. Oberjet oder Brej et, eine Eisenplatte, welche im premečol eingelassen ist. Sie hat eine conische Vertiefung, in welche die Eisenkegel „sesci“ sitzen um welche sich der Hammerstiel der grossen Hämmer drehete. St.-B. Pb. 54. Ogornošter auch Wogomošter. Der Hammermeister. Pb. P. 55. Pan, recte panj, Ambos mit Zugehör in einer Esse, wo die Nägel geschmiedet werden. Es stehen 4—6 solcher um ein Essfeuer. Dazu gehört der Ambos am Stocke — nakovalo na Štoku, — der širokelj ein scharfer Eisenkeil, an dem der Nagel vom Zaineisenstabe abgehauen wird, — die kobila gegenüber dem širokelj, eine Gabel zum Auflegen des Zaineisenstabes. — dekla, die Zange zum Anfassen des Nagels. — naglež en das Nageleisen zum Formen des Nagelkopfes und topa ein Eisenklotz. Pb. Die ursprüngliche Bedeutung von panj ist: stehen gebliebener Baumstrunk. In unserem Falle bezeichnet daher das Wort den Holzstock, auf welchem der Ambos, aufsitzt. Pt. 56. Pant, (Band), Eichenbalken, welche die čoke am Hammer verbinden. — cf. Kladvo. Pb. 57. Pamola = mataroga cf. diese. Ertl-Zapfen am Wellbaume des Wasserrades,' welche den Hammerschweif treffen und so den Hammer heben. St.-B. Pb. 58. Pečnik (peč der Ofèn) der Schmelzer, auch Abstecher des Hochofens. i) i) In der Generalstabskarte und dem Ortsrepertoire fehlt jetzt der Name. Fl oriantschitsch. bat aüf seiner Karte von 1744 „Turitschendorf“ am rechten Ufer der Neuring, an ihrer Mündung in die Save. Kindermann versetzt es auf seiner Karte von 1796 zwischen Ober-Érkenstein und Savenstein. Nach gefälliger Mittheilung des Herrn Pfarrers A. Berce in Savenstein heisst Schloss Ruckenstein slov. Trojiska graščina, weil der dortige Grund und Boden vor Jahren drei Besitzern gehört haben soll. Daher soll der Ort den Namen Trojiška vas, woraus' Turitschendorf entstand, erhalten haben. i 59. Pekelj die Knorschen, Nagelschmiedfeuerschlacke. Pb. 60. Plavljene, cf. Prevzignenc. 61. PI ei er, Pleyer, Schmelzer; von Bläuer. 62. P ob ir ovna cf. Kotlič und Rena, Klaubeisen; von pobirati zusammenlesen. 68. Polica St.-B. 1806 am Ofen genannt^ Bedeutung ungewiss. ,<■ 64. Posterschmiede, posteri, Besitzer von Nagelschmiedfeuern, welche aber am Wolfsofen keinen Antheil haben. Für sie arbeiten die „taufenteri“. Pb. Herleitung unbekannt. 65. Preferì on, Zurichteisen beim Zerrenfeuer. St.-B. Pb. 66. Prejet == Brejet und Oberjet, cf. dieses. 67. Premečol, Premezoi und Fermezol, ein Eichen- brett D24 m lang, 0-55 m breit und 0'22 m dick. In diesem ist überecks in der Mitte eine quadratische Eisenplatte von 26 cm Seitenlänge eingelassen, in welcher eine conische Vertiefung gebohrt ist. In dieser Vertiefung drehen sich die conischen Eisenzapfen der uboga (cf. diese) des grossen Hammers. Die beiden premečoli lehnen sich an die „čoke“. Cf. Kladvo. Pb. 68. Prevzignenc, recte prevzdignjenc, — das Wolfseisenstück oder der Messel nach dem ersten Einrennen, daher „überhobener Messel“ (prevzdi-gniti = überheben). Nach dem zweiten Einrennen heisst er Plavljene, Pb. K. 69. R a d t a u f e 1, Hammerradtaufel St.-B. vielleicht Radschaufeln ? 70. Ramer (Räumer), dünne Eisenstangen zum Reinigen der Ofenformen. S,t.-B. Pb. 71. R e f u d i == Stahlabfall, schlechter Stahl, Skartwaàre ; ein Gemisch von Eisen und Stahl. 72. Repiki, gute Stahlkölbeln. — Valentin Ruard beschwert sich, dass die Hammerarbeiter beim Stahlschlag in Mojstrana, wegen schleuderischer Arbeit, aus dem besten Grodel statt der Waare Refudi erzeugen und dass sie bei acht Meiller Repiki (80 Ctr.), statt 2—3 oder höchstens 4 Ctr., 18 Ctr. Refudi gemacht haben. Iustit. Prot. Nr. 109 von 1787. 73. Reha cf. Kotlič und Pobirovna. Von rjina rostiges Zeug. Pb. — R j a il Rost. 74. Rottura, Ehrung an die Arbeiter, soviel wie Trinkgeld. St.-B. 75. Ruda SS Erz. S. 76. Samopeh, Welle, welche die Blasebälge im Vigenc bewegt. Pb. Cf. Vinta. 77. Sa turen za, recte zatvornica, die Oeffnung am Balge, welche die äussere Luft einzieht. Pb. 78. Sesec, der conische Eisenzapfen an der uboga, um welchen sich der grosse Hammer dreht, der sesec dreht sich wieder in der Eisenplatte. des premecol. Pb. 79; Skaja, Hammerschlag beim Wallasch- und Zain-bammer. Pb. cf. ital. scaglia] Schuppe, Rinde. 80. Skarfa, Abfälle beim ersten Einrennen deš Wolfes. Pb. 81. Stader, die Schnellwage ; itäl. stadera. — In Krop „Vaga na stader“ genannt. Pb. 82. Stekel, der Wellzapfen am Walläschhammer Pb. . 83. Streuwerk, »Hölzernes Streywerk“ St.-B., Alles was am Gewerke gemeinsam war und gemeinsam erhalten werden. musste, daher „Streywerks-Director, Streywerks-Kassa und Strey Werks-Rechnung* gen“ bei den Gewerken. St.-B. 84. Štukelj, der Kern des Zainhammers, welcher auf . den Ambos schlägt.; cf. Kladov. Pb. 85. Stuckofenwerkzeuge werden genannt; 2 Wolf-. bruchstangen, 3 Balglehnstangen, 2 Handveršchella, 2 Ramer, 2 Schlackenzieher, 1 Krampen, 1 Eisenschaufel, 1 Kräzen, 2 Klaubeisen, 1 Ziehzange. St.-B. Š.'. 86. Šelembrek aus Schirmfleck, die Lederschürze der Arbeiter. 87. Širok el,-cf. Panj. T. 88. Taidor, 1816 wurden dafür 70 UEisenà 6 kr.gekauft. St.-B. Schrotteisen, ein Werkzeug züm Zerschneiden des Wolfes. Es war eine Eisenstange die am vorderen . Ende in eine axtartige Schneide endete,. welche auf den Wolf aufgesetzt wurde und auf deren Rücken der grosse Hammer schlug. Pb. •*— Tagliatore f Zertheiler. 89. Taidorl — dafür 23 S’ Eisen gekauft. ,— St.-B. Diminutiv v. Taidor, ein gleiches kleineres Instrument zum Zertheilen der Messel, vom ital. tagliare. 90. Taki, Tagl cf. Messel, ital. tagliare, zertheilen, -iV-- zertheilen. — Ein Theilstück. — 91. Tarpi, in der Wochain, die vordere Wand des Ofens, die Schlackenplatte. —. franz. laiterol. 92. Taška, ein ovales Holzstück am Riemen des »Šelembrek“ der Nagelschmiede, an welches der Hammerstiel beim Nagelschmieden anprallt. Pb. 93. Ta už ent er, Nageischmiede, welche per 1000 Stück bezahlt wurden. Sie arbeiteten für die Posterschmiede, denen sie für Benützung der Essfeuer pr. Stock 10 kr. ö. W. Wochenpacht zahlten. Eisen- und Kohle gab der Posterschmied. 94. Terz ella, auch Verzella, ausgezogenes Eisen. Koller an Zois 11. Jänner 1812, ähnlich den Zaineisenstäben. 95. Tessei und Bressel, Ambos statt ; des grossen Hammers. St.-B. Pb. cf. teslo = Hackstock. Pt. 96. T o p a, Eisenklotz neben dem Ambos. St.-B. cf. auch Panj, 97. Toper, ein Nagelschmied, der ohne Helfer allein arbeitet. Pb. 98; T ö p o r išč e, der Hammerstiel des Wällaschhammers, auch p uto r i š če genannt. Er war aus Buchenholz cf. Kladvo. — Pb. 99. Tr jaki, „v trjacih je kordeh“. Der 1. Mai, wo der Accord zwischen Gewerken und Schmieden geschlossen wurde. Pb. — In Krain bezeichnet das Volk damit die Markzeit, welche in Laibach zu Anfang Mai fällt. Pt. U. 100. Uboga, der Waagring am grossen Hämmer, die uboga hatte beiderseits conische- Zapfen (sesec), welche in der Prenečolplatte sich bewegten, cf. Kladvo. v V. 101. Verschella und Verzella, Hebestänge zum Abstechen des Ofens. St.-B. Pb. aus dem ital. vergella. 102. V e t e r n c a, • die Windflügel an der Windöffnung des Blasebalges. Pb. 103. Vi gene, recte vignjec,die Schmiedhütte, Pt. von igne Feuer. 104. Vinta Winde, die Kurbel am Rade, welches die Blasebälge treibt, sie steckt in einer Late & kozu —, welche im Wellbaume — samopeh —eingetrieben ist und sich hin und her wiegt. Pb. Z. 105. Zagei oder Zakel, wahrscheinlich aus Tagl — tajol entstanden. Theflstück des Messel, aus welchem die Wallascheisenstangen geschmiedet wurden. Pb. 106. Zaturenca, cf. Satürenza. 107. Z err ennfeuerwerkz eug e am Wallaschhammer : 5 „Dail“-(Tagl) Zangen, 3 Mosel, 6 Handzangen, 3 Zeugschrotteisen, 4 »Dail“-Schrotteisen, 1 Beiss-zange, 1 Sperrzeugschlägel, 1 Nägelhebzange, 2 Rammer, 1 Zurichteisen, — preferion, — 3 Eisenfeilen, 5 Handschlägel, 3. Zurichtschlägel, 2 Schaufeln, 2 „Dail“-zieher, 2 Katzen,- 2 Kotlischentröge, 2 Wassertröge, 1 Schleif hacken — cepin —, Ü Stosseisen. St.-B. 108. Zr ent, -der Fundstein, — Fundsteineinlegen — 1 fl. k St.-B. y 109. Z u o ta, cf.. Čovata. 110. Zaploka, eine Breithacke, auch žatlaka, aus Sattel- hacke. Pt. Müllner. ■ M Druekfehlerberiehtigung. In Nr. 7 soll es pag. 109, Zeile 13 von unten, statt Duplik heissen Suplik, päg. 120, Zeile 6 von unten, statt haben, heissen heben, und Zeile 1 von unten statt F. Cf. Das Blatt erscheint in ungezwungener Folge 12mal im Jahre, 1—l1^ Bogen stärk und kostet ganzjährig 8 K = 8 Mark, halbjährig 4 ^=4 Mark. Bedacteur, Herausgeber und Verleger: Alfons Müllner, Musealcustos. in Läihach. — Druck'von »Leykam“ in Graz.