«TV,-v; AMTLICHES ORGAN DES Vitrtag uod Schriftleltung Marburg a. d. Drtu. Badgatu Nr. 6 Petnrari Nr. M-6?, M-M, IS*«. Ab II Uhi (tlgllcb auB«r Samstag) .it die Schrtitieitung nur auf Pemnit Nr 2S-67 arralchbar Unvartangte Zuichhllan wardan nicht rückgesaudt Bi 1 («cntllcheo Anfragen til das Rflckporlo baiiulcgaa Poiticherkkonto Wlan Nr. S4.M« GaicbAttiilellan 'n DIU Marktplati Nr 12. Pamrul Ni 7. ond lo tattaj UngartArgau« Nr 2. fanirul Nr M STEIRISCHE IMATBUNDES ••• MorganialHiajj Bnugiprala (Im foraui lahlbari monatl.cti RM 2.10 einKblieniicb ».■ Bpf Pi'McMon lagabühri bei Üafenmg im Stratfbaod luxttgllch Porto, bri Abholan in dai Ge»rh*fHitBlle •*1 Pö** ®OB«tllcb >M l.lä |8ln«rhl 19,8 Rp< Po»«»»(lungsgebühr( und » Rpl Zuntoll 0«»Qiir HDialsiiM'aani wardaa nur gagan VoratniSBdung de* Elntelpra M»« unri der Portnaunlagfn rugeit«nd«>i Nr, 76 — 84. Jahrgang Marburg-Draui Donnerstag, 16. März 1944 Einzelpreis 10 Rpf Ffir Heimat, Reich und Europa Der Führer beglückwünscht Staatspräsident Hacha — Minister Krejci vom Führer empfangen dnb Führerhauptquartier, 15. MSrz Anläßlich des 5. Jahrestaqes der Wie-dervereiniqunq der Länder Böhmen und Mähren mit dem Reich hat der Reichsprotektor In Böhmen und Mähren, Reicha-minister Dr. Frick, Staatspräsident Dr. Hacha aulqesucht und ihm ein herzlich qehaltene6 Handschreiben des Führers überreicht. Im Schreiben heißt es; »Herr Staatspräsident! Am 14. Marx 1944 jährt «ich zum fünften Male der Taq, an dem die tausend-jähriqe Verbindunq zwischen dem Reich und den Ländern Böhmen und Mähren dank Ihres staatsmännischen Weitblicks In friedlicher Verständiqunq wiederher-qestellt werden konnte. Die ersten fünf Jdhre des Protelctorate haben nahezu im Z«icbBn des europäischen Schicksalfikampfes qeetandrn und bedeuten daher eine qeschichtliche Er-probunq der neuen staatsrechtlichea Verhältnisse in Böhmen und Mähren, die be-weiskräftiqer ist als die Erfahrunqen von vielen Jahrzehnten in Zeilen des Friedens. Am Schlnsse diese« Zeitabschnitts feststellen zu können, daß sich diese neue staatsrechtliche Ordnunq für das Reich, wie besonders auch für die Länder Böhmen und Mähren bewährt hat, gerecht mir zu aufrichtiqer Genuqtuunq. Während andere europäische Völker, die sich von unseren Feinden in den von ihnen qeqen das Reich entfesselten Krieq hetzen ließen, empfindlichste Blutopfer brinqen mußten und sich heute von ihren einstiqen Freunden qewissenlo« dem Bolschewismus ausqeliefert sehen, hat das tschechische Volk unter dem Schutz der kämpfenden deutschen Wehrmacht seinen Bestand und seine Leben«-werte unversehrt ertialten können. Durch Ihre in fünf Krieqsjahren an den Taq qeleqte Loyalität und durch Ihre Ar-beiitilelitunq km Rahm«n der neuen OM-nunq h«t die Bevölkerunq da« Protektorats erkennen lassen, daß «ie sich dieser Laqe bewußt ist. Sie hat damit am besten allü im Ausland verleumderisch verbreiteten qeqenteiliqen Gerüchte widerleql Möqe sich im tschechischen Volk auch in Zukunft die Uberzeuqunq immer mehr Vertiefen, daß die Abwendun'q der bolschewistischen Bedrohunq, daß die Er-haltunq «einer überkommenen Lebensformen und «eines mitteleuropäischen Lebensniveaus allein abhänqiq sind vom Sieq des Reiches! Wenn das tschechische Volk in diesem Sinne seine Pflicht erfüllt für Heimat, Reich und für Europa, dann wird es auch an den Errunqen-Schäften unseres Sieqes teilhaben. Ihnen, Herr Staatspräsident, danke ich für Ihre verantwortunqsvolle Amtsfüh-runq und wünsche Ihnen Gesundheit und Kraft, euch weiterhin an der Spitz» Ihre« Volkes Ihr hohe« Amt zum Wohl de« Protektorats ausüben fu können. Aus dem qieichen Anlafi empfinq der Führer in seinem Hauptquartier im Beisein des Reichsministers und Chefs der Reichskanzlei Dr.' Lammers, des Leiter« der Parteikanzlei Reichsleiter Martin Bormann und des deutschen Staatsmini-sters für Bohnen und Mähren, ##-Ober-qruppenführer K. H. Frank, den Vorsitzenden der Protektoratsreqlerunq Minister Dr. K. Kreljci. Das Gelöbnis des Protektorats Antwort des Staatspräsidenten Hacha an den Führer Staatspräsident Dr. .Hacha hat auf das Handschreiben des Führers mit einem Schreiben gedntwortet, in dem es u. a. heißt: »Ihre Worte brdngen neuerlich jene tiefverwurzelten Gesetze des böhmisch mährischen Raumes in Erinnerung, auf deren Erkenntnis die Entscheidung fußte, die_ sie in jener denkwürdigen Nacht getroffen haben und durch welche Sie — meiner Bitte folgend — die Länder Böhmen und Mähren und das tsche chische Volk unter den Schutz des Reiches nahmen. Mit besonderei Freude erfüllt mich Ihre Feststellung, daß sich das Protektorat Böhmen und Mähren in den seit seiner Errichtung verflossenen fünf Jah ren bewährt hat. Wir erblicken darin zugleich die Verpflichtung, auch weiterhin im Schutze der deutschen Waffen unbeirrbar alles zu tun, was dem Reich in seinem historischen Kampf geqen die bolichawl«tl^-hen und «nglo-amerikam-sehen Feiode von NuIzm Ist. Wir^ind uns bewu&t, daß wir nur auf diesem Wege einer echten sozialen und nationalen Ordnung Europas dienen können An dieser unserer unbedingten Ent- schlossenheit werden auch in Zukunft alle entgegengesetzten feindlichen Bestrebungen scheitern. Zu aufrichtigster Dankbarkeit verpflichte» mich und das gesamte tschechische Volk die großzügige Versicherung, die Sie meinen neimattreuen Mitbürgern für die Zeit des sieqreldien Friedens geben Ich gebe hierbei der Uberzeugung Ausdruck, daß den heldenhaft geführten deutschen Waffen der Enderfolg nicht versagt bleiben wird und daß eine lange Frieckinezeit den Ländern Böhmen und M^h en wirtschaftlichen Wohlstand und kulturelle Blüte verbürgen wird. Ich bin mir bewußt, daß ohne Ihre Unterstützung und Ihr übe>-ragAndes staatfemannisrhes Verständnis die Entwicklung des Protektorats in den ver-#tb»5enen fünf Jahren nicht die Fortschritte hätte zeUigen können, wie sie nunmehr auf dlleti' Gebieten vo'Wegl. Ich b^tt« Puer EneTlenz um Entgegen' nahiw^tfw-aufrichtiigsäli vDankei nicht nur von mir, sondern aucK'von der Regierung des Protektorats und von meinem 1 Volke, fü- das ich aurh für die Zukunft Schutz und Förderung erbitte.« Die Sowjets im Mittelmeer Ein FlottenstUtzpnnkt gefordert tc Lissabon, 15. März Nordamerikanische Berichter lassen zum erstenmale durchblicken, daß auf dei Konferenz in Teheran auch die Frage eines sowjetrussischen Flottenstützpunktes im Mittelmeer erörtert worden ist, meldet der Londoner Korrespondent der »Neuen Züricher Zeitung«. Churchill soll sich mit Roosevelt über die Errichtung eines Flottenstützpunkts am Endpunkt der Ölleitung, die die Nordamerikaner qunr durch Arabien legen wollen, geeinigt haben. Man gedenkt offenbar Haifa zu eiinem großen Kriegshafen auszubauen. Stalin habe diesem Projekt zugestimmt, aber verlangt, daß die sowjetische Flotte den neuen Stützpunkt mit benützen dürfe. Diesen Vorschlag hätten Roosevelt und Churchill angenommen Der Korrespondent des Schweizer Blattes fügte hinzu, daß die sowjetische Schwarz meerflotte damit eine Mittelmeerflotte werde, womit die Dardanellen ihre fiü-here Bedeutung verlieren würden. Ein Regen von Brandbomben Der neue deutsche Luftangriff auf London dnb Stockholm, 15. Märx London hat von neuem die Wucht der deutschen Luftangriffe zu spüren bekommen. Selbst das Reuterbüro, das sonst die deutschen Angriffe zu verkleinern versucht, qibt zu, daß die Londoner die »volle Wucht eines Reqen« von Brand bomben« zu spüren bekamen und daß u. a. »eine weitere Traube von Brandbomben in der Nähe eines wohlbekannten Reqierunqsqebäudes niederfiel« D e Aufräumunqsmannschaften hätten die ganze Nacht hindurch zu tun qehabt, und in einer Geqend habe «ich ein qewalti-qer Brand entwickelt Die Anqreifer waren in qrößerer Zahl als in der letzten Zeit erschienen, berichtet Reuter in einer weiteren Mel-dunq, in der es heißt, die Anzahl der Fluqzeuqe hätte nach Ansicht eines Beobachters mit der Anzahl, lie be den schwersten der letzten Serie der Anqriife zu verzeichnen war, verql'chen werden können. Uber England habe eine dei ge- waltiqs^ten Luftschlachten des Jahres stattgefunden. »Exchanqe Teleqraph« bestätigt, daß die Zahl der anqreifenden deutschen Fluqzeuqe vermutlich qröfler qewesen ist all im Durchachnitt der letzten An-qriffe und etwa der Zahl des qrößten Luftanqriffes im Monat Februar entsprochen habe Es se'en hauptsächlich Brandbomben aboeworfen worden, darunter auch Phosphorbomben. Dürre und Heuschreckenplage' dnb Madrid 15 März Aus Algie' wird gemeldet: Infolg' der anhaltenden Trockenheit, die in Nordafrika bereits zu einer umfangreichen Wasser- und Stromeinschränkung geführt hat, hat in bisher kaum bekanntem Umfange die Heuschreckenplage eingesetzt Die Heusrhrecksehwärme sind bereits bis nach Safi vorgedrungen und haben in dem fruchtbaren Gebiet von Souse die Ernte vernichtet. Der deutsche II ehrmachtberichi Neuer Luftangriff auf London Schwere Abwehrkämpfe im Süden der Ostfront — Kampfgeschwader griffen den Hafen von Neapel an — Nachtgefechte im Kanal dnb Führerhauptquartier, 15. März Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Süden der Ostfront versuchten stärkere feindliche Kräfte vergeblich in mehreren Abschnitten unsere Absetzbe-wpqunqen zu durchstoßen. Am Tnqul, am mittlernn ukrainischen Buq, südwestlich Poqrebischtsche und im Raum östlich Tarnopol sind schwere Abwehrkärapfe, in deren Verlauf unsere Truppen immer wieder erfolqreiche Geqenanqriffe führten, im Gange. Bei den Kämpfen im Raum von Tarnopol haben sich ein Füsilierbataillon unter Major Balzer und ein Eisenbahnpan-zerzuq unter Oberleutnant Lorscheid besonders hervorqetan. Nordwestlich Newel ließ die Wucht der bolschewistischen Anqriffe die wiederum unter hohen feindlichen Verlusten scheiterten, nach. In den Kämpfen der letzten Taqe hat sich im Nordabschnitt der Ostfront das niederländische ^f-Freiwilligen-Pan-zerqrenadier-Reqiment »General Seyf-fart« unter Führunq des ^f-Obersturm-bannführers Joerchel besonders bewährt. Im Landekopf von Nettuno führte der Feind nach starker Artillerievorbereitung mehrere, von Panzern unterstützte Vorstöße, die unter starken feindlichen Verlusten scheiterten. Zahlreiche Gefanqene wurden einqebracht. Fernkampfartillerie bekämpfte den feindlichen Schiffsverkehr von Anzto und Nettuno. traf einen Transporter und zwanq mehrere Schiffe zum Abdrehen Nordamenkinische Hom-ber-Verbände führten erneut einen Ter-roranqriff qeqen die Stadt Rom In mehreren Stadtteilen entstanden schwere Zerstörunqen und Verluste unter der Be-völkerunq. In der verqanqenen Nacht qrlffen deutsche Kampfgeschwader mit quter Wlrkunq die Hafenanlaqen von Neapel sowie feindliche Schiffsziele vor Neapel an. Vier Transporter mit 18 000 brt wurden schwor qetroffen. In Nachschubla-qern entstanden Zerstörunqen und ausgedehnte Brände. Einiqe britische StÖrfluqzeuqe warfen in der letzten Nacht Bomben auf Orte In Westdeutschland Starke Verbände unserer Luftwaffe qriffen in der Nach! zum 15 März erneut London an. Der Massenabwurf von Spreng- und Brandbomben rief umfangreiche Zerstörunqen und zahlreiche Großbrände im Stadtgebiet hervor. Im Verlaufe harter Nachtqefechte versenkten deutsche Sicherunqsstreitkräfte im Kanal zwei britische Schnellboote und beschädiqten eJn weiteres so schwer, daß mit seinem Unterqanq zu rechnen l«t. Außerdem wurden zwei Boote in Brand qchchossen. Ein eiqenes Pahrzeuq erhielt einen Torpedotreffer und «ank. Das Eichenlaub zum Ritterkreux dnb Führerhauptquartier, 15 März Der Führer verlieh dem ^^-Brigade-führer und Generalmajor der Waffen-^^ Fritz von Scholz, Kommandeur einer #f-Frelwllllgen-Panzer-Gren Mor-Divlsion am 12. März 1944 als 423, Soldaten das Elchenlaub zum RHterkreu? des Eisemen Kreuzes f^Brlgadeführer von Scholz hat sich während der Großkampftage Im Nordabschnitt der Ostfront fortgesetzt hervorragend bewährt ff-Brlgadeführer von Scholz wurde am 9 Februar In Pilsen als Sohn des Generalmajors Ferdinand von Scholz geboren. PK Kriefi^herichter Funrlt lAtl — Sehl Hängemallen In einem Panzer/.U9 Wie auf den Kriegsschiffen so ist auch in den Panzerzügen jeder verfügbdie Raum bestens ausgenutzt. Wie unser Bi! d zeigt, srhlätl die Besatzung des Panrer- zuges in Hängematten Das Zaubermi^tfel Zu britischen Fragen anläßlich des Kohlcnstreiks in Wales Von Paul Drömert Marburg, 15 März Täglich berichten die englischen Zeitungen über die Lage im. englischen Kohlenbergbau. So brachten sie am Dienstag eine Zusammenstellung, nach der noch 60 000 Bergleute im Süden von Wale« streiken, wo 107 Gruben stilliegen. Nicht ganz so viel, 50 QOO Bergleute nabon die Arbeit wieder aufgenommen. 200 000 Tonnen betrug allein im Februar der Ausfall der englischen Kohltnförde-rung. Elendshöhlen Das Gebiet von Wales, in dem sich die reichen Kohlengruben der britischen Insel belinden, ist ein überdicht besiedeltes Industrierevier. Die Antiäiiiung von Menschen hat alle die Schaden zur Folge, die eintreten müssen, wenn ihr nicht eine soziale Einstellung der Grubenherren — das sind die englischen Kohleniords als Privatbesitzer — und vor allem ein sozial bestimmter Staat ausgleichend gegenübersteht Die unbe schränkte Herrschaft des Privalkapitals im liberalistischen England hat seit Generationen zu verhindern gewußt, daß die schwer arbeitenden Menschen ein menschenwürdiges Dasein führen. Seit Generationen gehen zum Beispiel schon die Klagen, daß bei dem Raubbau in den Kohlengruben, die Häuser über dem Kopf ihrer Bewohner zusammenstürzen. In dem Gebiet von Garcw Valley mußten in letzter Zeit allein 1250 Menschen ihre Behausung wegen Einsturzgefahr räumen. Die Folge davon ist ein ungeheures Anwachsen der Elendsquartiere. Das sind Klagen, die nicht erst heute erhoben werden. Niemand im englischen Kohlengebiet kann etwa Kriegsnöte, Ausgebombtsein oder kriegsbedingten, unvorhergesehenen Zustrom neuer Menschen für diese Zustände verantwortlich machen. Auch in der Zeit, da England als reichstes Land der Erde galt gab es diese Höhlen des Elends, die ein höherer Beamter des britischen Gesundheits-mlnisterlums mit folgenden WortPP beschrieb; ,,Dle Atmosphäre war unbeschreiblich: die Menschen waren wie Sthweine zusammengepfercht, nur mit dem Unterschied, daß jede Schweinefamilie wenigstens für sich eine abgetrennte Stallung hat, während in den Häusern der Bergarbeiter in einem Raum vielleicht drei Familien mit etwa 16 Köpfen wohnen und schlafen." Imm er'wieder vertröstet Auch im letzten Weltkrieg haben die Bergleute von Wales ihre Anklagen erhoben. Damals brauchte England ihre Arbeitskraft genau so dringend wie heute. Auch damals gab es Versprechun gen. Der Krieg ging vorüber Was aber nicht vorüberging, war die Not der Bergmänner Die heutige Generation hat noch in Erinnerung, wie nach dem er »ten Weltkriege Tausende von Berq-arbeiterfamilien auswandern mußten um sich anderswo eine neue Existenz auf7n bauen, daß rund 30 000 Bergleute jähr lieh ihren Beruf aufgehen mußten well sie körperlich und seelisch ihn nich! mehr ausfüllen konnten Kein Stani und keine soziale Fürsorge nahm sich ihrer an. Ist es ein Wunder, wenn auf Grund solcher Erfahrungen die Bergleute von Wales allen Versprechungen für die Zu kunft mißtrauen, daß ihre Arbeitslust ■fhwlndet und die Kohlenprodnktion ■tändig sinkt? Sie wissen sich nicht an- ders zu helfen, ajs durch Streiks zu versuchen, Einzellorderungen durchzudruk-ken. In dieser Situation, sollte mau meinen, müßte der Staat schon aus Selbsterhal-tungsbetneb emgreilen. Man haue la vor Jahresfrist mit großen Worten die Ke foimpläne eines Beveridge geleiert. Selbst diese Pläne, die noch unter dem liegen, was bei Beginn der sozialen Ge-set:^gphung im Bismarckschen Reich dem deutschen Arbeiter als Recht zugespro chen wurde, sand in dem plutokrati-sclien England von heute, undurchführ bar. Beveridge ist heute ahqeschriel)en und sitzt im Schmollwinkel Man kann eben nicht aul einen in allen Stücken rissigen und brüchigen Mantel einen neuen Flicken setzen. Löhne — Dividenden Dasselbe England, daß sich in der ganzen Welt als unzuverlässigstei Partner erwiesen hat, ist kraftlos auch im Inneren. Ein Staat, der es duldet daß — nacn den Feststellungen der englischen S'a-tistik — die Löhne der englischen Bergarbeiter weit unter der sogenannten Armutslinie lieqen der es aber weitet duldet, daß trot? des Rürkqanges det Knh lenförderung die Bergwerksbetriebe noch heute Dividenden von 30 und mehr Prozent abwerfen zeigt daß er nicht fähig und nirh! willens ist. ernsth >f' Wandel zu schallen Die Auswirkungen zeigen sich in der steinenden inneren Unzufriedenheit Wie macht es Deutschland? Wie sie mit ihren inneren Sorgen fertig werden das können wi' ruiiiq ■lf>n Briten selbst überlassen. Anqemsrkt sei nur, was englische Kritiker zu S'iqen haben, die sich über das »Zaubermittel« den Kopf zerbrechen, das es Deutschland möql'ch macht selbst in den älteren und schwieriqeren Koh enqruben etwa des Ruhrqebietes trotz det schweren Luftan-qriffe die Produktion zu halten und anderswo zu steiqern Hier dürfte die em lische Zeitunq »Daily Mtrror« das r'ch-tiqe treffen Sie kommt zu dem Erqebnis daß der nationalsozialistische Stadl d^c allqemeinen Lebens- und .ArbeMsbed n qunqen der Bergleute wirklich qehobrn hat Sie stünden im Genuß ausqezeich-neter sozialer Hilfe, würden qut einährl und qut bezahlt Werde ein deutsfhor Berqmann krank, dann betreue man ihn ärztlich unentqeltlich auf unbeqrenzle Zeit Dasselbe qelte für se'ne Fr«ii und seine Kinder Das Deutsche Reich qehe Miliinnen Reichsmark allem »üi iie qe sundheitliche Betreuunq seinei Berqloii^e aus und sthirke s'e soqar (I) wenn ihi Gesundheitszustand es erforderlich ma che, in die Bäder Der Berqmann erhalte einen qiiten Lohn und daneben Sopqor zuinqen. Wenn er ^uch mit dem Geld im krieqszettlicben Deutschland nicht viel zusätzlich kauten könne, so erwecke in ihm der qute Lohn das Gefühl lair behandelt zu werden ein Gefühl da«; d'e Kohlenprodiiktmn meh» ils 'rqend etwas anderes qew?ihrleiste Wie dankbar d^r deutsche Berqmann dafüt sei, In-mp sich an den steinenden Produktionsziffern ablesen Was hier in einer enqlischon Zeitunq qesaqt wurde, ist bestimmt nicht Deutschland zuliebe qesaqt worden Es ist auch nicht erschöpfend weder In de' Weder-qabe der sozialen Leistunqen füi d^n deutschen Bergarbeitei noch aber in dem. Seit« 2** Nr. 76 * Donnerstag, 16. Mlrz 1944 MARBURGER ZEITUNG WM den Kam dar deatichen Sozialpolitik betrifft. Nicht di« g«wlfl wichtige äuß«r« Fürsorge, nicht Lobnfragen, Rto-tm uTid Alter«veriorqunq allein »ind entacheideod. Entscheidend ist die Ge-•fnnunq, aua der heraus aolche Füraorqe qe6ch'«ht. Der Staat und leine Glieder aind baj una nicht etwae getrenntes, soa-dam eine Einheit. Weil ieder Schaffende im nationalsozialistischen Deutschland daa unbedingte Gefühl haben darf, dnB M «ein Staat 'st, für den er arbeitet, Ist er auch zu einem Kämpfer für diesen Staat geworden und setzt alle aeine Kräfte für ihn ein und damit für seine und aeinar Kindar Zukunft. Daa ist dWerke In Detroit stallte am Mittwoch die Arbeit ein, weil Tausende von unzufriedenen Arbeitern di« Zugang« zum FabrikgelÄnde blockierten. Die Demonstranten hatten am Dienstag bereits vor Ablauf ihrer Arbaltszeit die Fabrik-hallen verlassen und samtliche Zugänge besetzt So konnten am Mittwochfrüh die ■VWO Arbeiter der Nachtschicht ihre Tätigkeit nicht aufnehmen. Die Gründe für die Demonstration liegen in der Unzu-I frledenhelt der Arbeiter über die Personalpolitik des Betriebes, der in den leti-I ten Wochen zehn Angestellte entließ i und zehn weitere zwangsbeurlaubte. Der Hunger die Ursache Wachsende KriegsmüdJ^keit in England dnb Genf. 15. März Anzelchan von Krieqsmüdigkeit, vor* wiegend in der englischen Arbeiterschaft, findet man in letzter Zeit mehr und mehr in allen möglichen Berichten dar engliacheo Zeitungen und Zeitschriften. Sie bectitiqen, wenn auch nur In einem begrenzten Maße, wie aus briti-sehen Kreisen verlautet, als einen Grund für di« grofien BergarbeJterstreika in England und Schottland den Hungar und das daraus folgende Nachlassen der KrAft«. Daraua arklirt «ich auch, dafl es d«n britischen Stellen derart schwerfüllt, dl« streikenden Bergarbeiter geschlossen zur Wiederaufnahme der Arbeit zu beweDer Luftterror« durch Kreis-lührer und Landrat Pg. Fritz Bauet im Festsaal des Kreishauses in Pettau eröffnet. Wir machen nochmals alle Volksgenossen aufmerksam, daß jeder einzelne die Pflicht hat. sich mit rten verbrecherischen Methoden unserer Feinde vertraut zu machen und sich di« Mittel und Wege zur Verhütung von Schaden an Leben und G\it anzueignen Frauenschaft von Bisrholsdorf besucht Verwundete Die Frduenschaft von Bischofsdorf im Kreis Cilli entfaltet unter der roqen Füh runq der Ortfctrauenamtsleiterin Maria Sametz eine ersprießliche und segensreiche Tätigkeil Sie erstreckt sich vor allem auf die Betreuung der zur Wehrmacht eingerückten Kamerrtden der Ortsgruppe und die Lazarettbetreuung Eine solche wurde kürzlich durchgeführt Mit einem großen zweispännigen Wagen wurden die Liebesgaben, alles Spenden der Bäuerinnen von Bischolsdorl, nach Neu Cilli geschrtlft. Dort wurden 45 kg Backweik. 102 Flaschen Wein, 180 Zigaretten. Äpfel. Bonbons und sonstige Kleinigkeiten unter Führung der Schwestern den Verwundeten mit lieben und netten Worten überreicht Zu schnell vergingen die Stunden im Lazarett. «Auf frohes und herzliches Wiedersehen- waren die beiderseitigen Abschiedsgrüße Am kommenden Samstag ~~~ ~ ~ und Sonntag sammeln unsere Soldaten für das Kriegs-WHW! Unsere Spende soll Ausdruck unserer Treue leiDl MARBURGFR ZEITUriG ■ Die Mädelwerkgruppe in Kirctiberg In der Ortsgruppe Kirchberg \ d B., Kreis Pettau, herrschte duch wdhreiui dt>r Wintfrnion.ite reges Treiben Unter Leitung der M^delwerk-Gruppeniührerin LinDic verhaufte Hraut«; «« iin|*en Mitiilicdor der Oper des Natio-nulthcatcrt Prn(j. 17,15—18.30: Traditionsmärach« der Sudetendeutachcn. 18—18.30s Böhmische und mährische Volkslieder. 18.30—l'i Der Zcitspicfiel. 1'.15—19.30; Frontberichtc, 19.45—20: Hans Friedrich ßlunk »Handwerk unserer Vorzeit' 20.15—22; Abenifkonzert mit Werken von Smetana, Mozart und Dvofak. Ea spielen die Berliner Philharmoniker unter Leitunfi von Wilhelm FurtwSniller, das Deutsche Philharmonischi; Orchcstcr PrDjJ, I.r'tunjj Kcilherlh, die Tschcchischc Philharnionip, t eilunj Rafaet Kubelik. Dentschlandseoderi 17,15—18.30; Sinfonische und Solixtrnmusik von Beethoven, Morart, Bach u. a. 20.15—22; Ein untcrhaltamer Abend bei Franz I.chAr. Zum Pariser Masssnniord Die Pariser Bevölkerung, die an den polizeilichen Untersuchungen des noucii Blaubart-Falles lebhaften Anteil nimmt, fragt sich, weshalb Dr Petiot zum Mi, — senmörder wurde. Der „Matin ' gidu )t an eine ausgesprochen sadistische Veranlagung. Andere Blätter meinen, drü der neue Blaubart vielleicht im Zusari-menhang mit seinen Rauschgift-Deliivte i, um derentwillen er bereits eiiunal polizeilich belangt worden ist, alle Persont a habe beseitigen wollen die ihn bättr n belasten können. So meldet sicii bei d r Polizei ein Schneider nimrns Cnl'.i 1, dessen Frau als Morphinistin von Petjot behandelt Wurde. Frau C.dliid sulUo ris Belastungszeugin gegen Petio* in eine ,! gegen den Arzt anhängiq gemnclitn Verfahren wegen Rnuschgifllnnriels jiif-treten. Kurz vor dem Termin a:n 26. März 1942, schrieb sie ihrem Mann, er solle sich nicht beunruhigen, sie lahm vorübergehend nach Südfrankreich und sei zu dem Termin zurück Seitdem fehlt von der Frau jede Spur. Als Cahid bei Petiot vorstellig wurde und ihm ins Gesicht sagte; ,,Sle haben meine Frau getötet", schlug der Arzt ihm statt einer direkten Antwort vor, auf seine Kosten nach Amerika auszuwandern. Am 22. März 1943 schrieb der Sohn eines Schriftstellers, Jean Marc van Bever, der ebenfalls mit Petiot in eine Rauschgiftaffäre verwickelt war und in Februar 1943 als schuldlos aus der Haft entlassen wurde, an seine Rechlsnnwaltin den gleichen Brief, den ^Frau Cnhid an ihren Mann gerichtet hatte: man solle sich nicht beunruhigen. Er fahre nach Südfrankreich und sei zu dem Termin ge'fen Petiot zurück. Seit dem Tage wurde ver zum letzten Male gesehen und i«'.t auch vermutlich ein Opfer des Massenmörders geworden. rif)crt und Tiinwii Schilauf in Cilli Der Sportgemeinschaft Cilli war es am vergangenen Sonntag gelungen, eine spannende Torlauf-Veranslaitung auf der Dostwiese, nächst der Cillierhülte, durchzuführen. Nach Begrüßuiigswnrtcn des Leiters der Sportgemeinschaft wurde dem Gedenken an unsere gefallenen HeMen eine Weiheminute gewidmet. Es war eine Freude zu sehen, mit welchem Eifer und mit welcher Begeisterung unsere Jüngsten, die die gleiche Strecke wie die Männer zu durchfahren hatten, durch die Tore brausten. Es war wohl die überra.schung des Tages, dal^ sich unsere Pimpfe und Jungens von der Anwesenheit der Großen nicht beeindrucken ließen, und ihr Können voll zur Geltung brachten. Es gelang dem Ju-gendfahrer Tekautz Raimund die Bestzeit in beiden Läufen mit 59,5 Sekunden zu erzielen und seinem Kameraden Nuntschitsch glückte sogar der große Wurf, Sieger des Wettbewerbes zu werden. Vorzüglich hilt sich der kleine Pimpf Tschetina Johann, der in der Ge-sammtreihung Vierter wurde und somit so manchen ,,Großen" hinter sich ließ. Die Ergebnisse: Allgemeine KInssp: 1 Sadrawe'/ Karl 2.03,4 Min., 2. Jelen Fritz 2.14,1 Min., 3. Hanusch Franz 2.'<3 5 Min . 4. Schocher Oskar 2..56,2 Min., 5. Polutnik Fritz 2.57,1 Min. Altersklasse T: 1. Filatsch Karl 3.15,7 Min. Jugendklasse A: t. Nuntschitsch Marian 2.02,5 Min., 2. Tekautz Wojko 3 0?,2 Min. .Jugendklasse B: 1. Tekautz Fduard 2.23,8 Min., 2. Tekautz Raimund 2.2fl,3 Min., 3. Kanduschn üfion 231 Min » Pimpfe; 1 Tschetina Jnhinn 2 10 4 Min., 2. Tschetina Peter 4 07.5 Min. Handballerinnen des »Rapid«. Heute, Donnerstag, findet in der Zeit von 14 bis 15.30 h am RTpidspor'n'cit? e'n Tr nni g für die Handballerinnen stntt. Jene Ka-rtieradinnen, die Donnerstag nachmilfa Ts frei sind, sollen verläßlich zur grg^b^-nen Zeit am Sportplatz erscheinen. D is Tra'ning findet nur bei schönem Wetter statt. Trainingsanzüge mitbringen. Handballschuhe sind beim Platzmeister erhältlich. Die Abteilungsleiterin. DAS GLÜCK VON LAUTENTHAL 38 ROMAN VON PAUL EKNST Zwar, es war noch gar kein Lohn aus-gezahlli aber weil nun doch die Atissicht ■war, dfiß Wiedel Reigleutc angelegt wurden, jo hatten die LetUe doch einiges von den allerletzten Plennigen in die Tasche gesteckt Ein M.inn stand vor dem Semmelkorb, er suchte sich die Semmeln aus. indem er sorgtällig alle .Sf mnifln fhirchpiobte; dann he/.ahlte er senien Pfennig und -.agto dabei' "r>ic Kinder sollen doch auch etwas habf-n von der Freude, Ein'^ursche kam und kaut-to für ein Mädchen Semmeln; er sagte: »Die bringst du de nen Geschwistern mM nach Hause." Mdnche Frau sah wohl sehnsüchtig nach dem Koih, sie d^nchfe an ihre Kinder; aber dann bedarhte sie wohl, daß man ja doch nticht nicht wisse, wie alles ausgeben werde, daß man das Geld noch festhallen müsse Die Leute sahen, wie Kurt den Weg mit seinem Felleisen herabstieg Der S'elger dem er das Werk überlassen, kftm ihm schnell entgegen Er be ich-trtfi. daß der Gang sich iminei besser nitiche Die Leutp sahen nach oben zu den beiden hin die miteinander sprachen, und nickten grüßfud Als Kurt her unterkam, da klang ihm von hundert Stimmen das »Glückauf" entrjenen Er sah lauter frohe Gesichter Plötzlich begann einer mit heller Stimme zu sjngen, und balfl (ielen mehrere ein, und es dauerte nicht lange, da sangen alle: Seid fröhlich ihi Gewerken, Und habet guten MutI Reich Erz laßt sich jetzt merken. Es wird bald werden gut Wir haben angetroffen E nen reich-fündigen Gang; Ausbeut ist nun zu hoffen, Gott sei Lob, Ehr und Dank! Nun ordneten sich die Leute während des Gesanges zu einem Zug, und es mm hte sich von selber, daß Kurt mit Felleisen und Sto(k an die Spitze kam. Und während der Zug marschierte, sang ei weiter: Es darf euch nicht gereuen. Was ihr bisher verbaut. Jetzt wird ouch Gott erfreuen, Wrd ihr ihm h-iht vertraut. Euch euei Bit! gewähren. Wie ihr oft habt begehrt. Und c/ute Kux bescheten: Ist das nicht lobenswert? Und so kam der Zug vor dem Haus des Geschworenen an der in seinem Bolt lag und durch das offene Fenster schon vrm weitem das Singen gehört hatte Marie stand in de. Haustür, hielt die Hand schützend vor die Augen und schaute auf Dn sah sie den Zug ankommen, und an der Spitze ging Kurt in seiner Alltagstracht und bestaubt, mit dem schweren Feileisen hinter ihni die Bergleute in ihrer Sonntagsgewandungi am Endo des Zuges gingen unordentlich Weiher und Kinder mit frohen und glücklichen Gesichtern Kurt ersah Ma rien, da wurde die rdt und lief eilig ins f^aus /urütk; die Bcigleute al)er san- gci Wer Gottes reiche Gaben, Gold Silber und Edelgeslein Will aus der Erde haben. So kann nicht anders sein, E'- muß erst was dran wagen. Ob s ihm gl'^lrh schwer vorkömmt. Und zuvor Kosten tragen, Eh e- Ausbeute nimmt Und nun hatten sich die Bergleute vor dem Haus des Geschworenen geordnet, In Reihen hintereinander, und die Frauen und Kinder standen auf den Trittstei-nen der gegenübet-llegendon Häuser Da sangen die Leute den letzten Vers nochmals. und die Frauen fielen mit ein Während der letzten Worte war Marie wieder in die Haustür getreten, feuerrot vor Verlegenheit und geschoben von der Kölschen die hinter ihr stand. Marie nickte dankend, in ihren Augen standen Tränen, Da riefen die Bergletite laut «GlüCkcuif!-« Dreimal riefen sie »G lickaufn; dann zerstreuten sie sich Aber noch als das letzte Glückauf! erschallte. sprang Kurt nach vorn, er mußte sich halten, daß er Marie nicht umarmte und kößtc, sie mußte sich halten, daß sie Ihm nicht in die Arme fiel. So gaben sich die beiden die Handi glelchzeHin rief Kurt; »Wie geht es dem Vater?« und Mari» sagte; »Dem Vater geht es gut.« — «Komm herein«, sagte \Iarie. »komm herein und erzähle, ich b'n so froh, daß du wieder da bist.« Kurt stürmte in die Stube und warf das Felleisen in die Ecke. Der alte Geschworene saß aufrecht in seinem Bett Er hatte dem Gesang gelauscht Er sah nicht zu Kurt hin, er sah ins Leere Kurt und Marie standen betroffen D^ lachte Kurl auf, er griff in die Tasche und holte den Löser hervor, den er in einen Lappen gewickelt dort trug. Der Löser funkelte in dem silbern milden Prägeglanz. Er nahm ihn zwischen beide Finger und legte ihn vor dem alten Mann auf die Bettdecke. Erstaunt, zerstreut blickte der auf Kurt, dann auf Marie, dann nahm er den glänzenden, funkelnden Löser in die Hand, vorsichtig, zwischen zwei Finger. »Der erste Löser von dem neuen Gang«, sagte Kurt. »Der erste Löser«, wiederholte der Alte und sah glücklich auf die Münze zwi.schen seinen Fingern »Das ist das Fräulein. Das ist das Glück.« Er sah lange auf den Löser. dann ließ er ihn matt auf die Bettdccke fallen. Marie eilte zu ihm, sie legte ihren Arm von hinten um ihn und ließ ihn aus seiner sitzenden Stellung langsam in die liegende gleiten. Eine Pause war, dann sante der Al'e leise und langsam: »Schicke doch die Kölschen zum Herrn Pfarrer, sie soll mich entschuldigen, daß ich ihm so zur Last falle.« Die beiden jungen Leute wurden blaß. Auf Zehenspitzen ging Marie eilig aus dem Zimmer, sie hielt die Tränen solange zurück, bis sie vor der Tür wari da konnte sie .ie nicht mehr hallen Sie sagte der Kölschen mit fliegenden Worten den Wunsch des Alten. »Ach, mein Gott! Und ich habe mein Sonntagskleid schon ausgezogen!" rief die. Schnell hatte sie sich die Schürze abgebunden, mit den Händen über das Schläfenhaar gestrichen, dann lief sie schon eilig zum Pfarrhaus. Weil der reiche Gang gefunden war, hatte der Fleischer am Donnerstag ein Schwein geschlachtet. Das Fleisch war schnell verkaiift) die meisten Käufer hatten nicht bezahlen können; aber nun sollten ja die Männer wieder Arbeil haben, und so gab ihnen denn der Fleischer auf Borg. Die Pfarrerin hatte einen Braten genommen Der sollte nun eben aus dem Ofen geholt und auf den Tisch getrogen werden als rlie Kölschen kam Der Pfarrer warf schnell wieder seinen Tolar über und setzte die Mütze auf; so machte er sich bereit zum Wog. Die f'itui Pfarrerin stand in der Kücbenli'r und rang die HönHe; «ie ""iet' »Ich hribo dir kein Frühf.'ück gebracht, 'ch W'Ufe dir den Hunger auf <'''n Brateri nicht vnrder-ben. nun nehsl du mit nü biernem Magen, Iß doch weniqst'->nnhüttn! um die Ecke. Er hatte einen Brief für den Herrn Pfarrer, f^in Vlcinus PakctchiMi für das fremde Fräulein. Der Pfarrer nahm beides; zerstreut steckte er das PaKelcbfn in dir Tasclm. dann öffnete er im Gehen den Brief und überlas Iba. Al::.* * oitio Donneratag, 16. Mära 1944 » Nr. 75 * Seite 5 STADTTHEATER MARBURG-Drou Donnenlag, 16. MSrz: FRAU OHNE KUSS, Operette, Preiee II. Freitag, 17. März: peschlossene Vorstellung für die Schutzpolizei: FIGAROS HOCH-ZEIT, Oper in 4 Akten von Mozart. Kartenvorverkaut täglich außer Montag von 9 bis 13 und von 15 bis 17.30 Uhr an der Theaterkasse, Domplatz 17. STEIRISCHEB HEIMATBUND KrefsfUhrung Peltau Die Wanderschau Der Lnittcrror in Pettau von 18. bis 27. März, im Festsaal des Kreishauses. — Eröffnung am Samstag den 18. März, um 9 Uhr, durch den Kreisführer. 809 UNTERSTEIRISCHE LICHTSPIELTHEATER MAKBURG-OKAU BURG-LICHTSPIELE Heute H 17 iO, 19 45 Uhi Fernruf 22tB Donnenlag, IS. Mira Magda Schneider. Viktor Stall, Panl Wagenari Boll Wanka und Anneltei« Uhllg In dem dramatUcheii Leidensweg einer Prau; Das Recht auf Liebe Pflr Jngendllche nicht lugelaiien. ESPLANADE So 15, 17.30, 19 43 Uhr __ Wo 13, 17.30, m.45 Uhi Donnoralag, 16. Min Ein Mann auf Abwerten mit Hani Alb- •, Cbarlolle Thiele, Gustav Waldau, Hilde Ses^ak, Hilde WelOner und Werner Schölt. Für Jugendlich» nicht tugeiatseni Donneritag, 16. MIrr Märchen und Fabeln Eine Zusammenstnllang schönstoi und lustigster Pll me für unsere Kleinen Dei Hase und der Igel — „Fuchs, du ha*' die Gans gestohlen" — Die Macht der Liebe I Burjl-Lichtspiele Cillt S'"'""" Wo 17 u 10.JO Uh. So 14.30 17 u. 19.jO Uhi Donnerstag, IS. Mlirt Tanz mit dem Kaiser mit Marika Rdkk, Woli Aibach-iteliy Hilde v. Slolt, Budotl Carl. — Pdr Jugendliche nicht lugelassent Metronol-Lichtsoiele Cilli Spielzeit; W »7,30 und 20 Uhn S 15, 17,30 und 20 Uhi Donneritag. iA. M^ln Lache Bajazzo Ein Tobls-Film ml' Paul Hörbiger, Monika Burg Dagny Servaei Ben|amlno Gigil. Karl Marteli und Gustav Waldau — Spialleitung: Leopold Halnlsch rUt .lugi-ndllchc nicht fugeiaisenl Tonlichtspiele Deutsches Haus __Pettau Preitag, 17, um 11.4S Uhr, Samstag, 16. um 17..10 nnrl Iii.45 Uhr, Sonntag, 19 MHrr um 15, 17.30, 19.45 Uhr Tonelli ist ein Bavariafilm aus der bunten Welt der Artisten. Für iugeadllrhe nicht fug^lasienl Ton-Lichtspiele Stadttheater Pettau Spielieit W 17 19.45, Uhr, S. 14.30, 17. l!l.<5 Uhi Donnerstag. IB. Mtr* Loo Sietak, Allred Neugebauer. Rudolf Carl, Frllz Imhoil, Hdn& Thtmlg, Roii> Slrddnor ihekla Ahrenes, Lurle Englisch iinri TIbnr v Halmav In dem Hilm: Der Postillon von Lonjumeau IDbi Kttnig lächelt — Paris lacht) Pflr Jugendliche nicht lugt^lasieni Donner.itag, um 14.30 Uhr, Jugendvorstellung mit vollslrindigera Programm. Zn allen iibilyen Vorstellungen können lugendliche untar l'i Jnhron wogen PlotznidngRl nichi zu'.)clasa8n worden I Licntsp^'eltbeater Trifail Donneritag, 16. Mürj — ein Marlka-Rtikk-Fllm Karussell mit Elg.i Brink, R Korn, Pdul Hcnckels und Georg Aicxondur. — Spmlleltung- Dr. Alwin Elina — Musik; Willi Melsel, FOr Jugendliche nichl /ugeiassenl Filmtheater Tüffer Tel 24 Donnerstag 10. MJri — um 16,30 und 19.30 Uhr Die Erbin vom Rosenhof Für Jugendliche nicht eugeldssenl Freitag, 17, MS'» — der groDe MSrchenlllm DER GESTIEFELTE KATER Vorfilhrungszaitpn: Freitag, 17. um 14 und lfi.30 Uhr. Sdmstag, 18 »Mn 14 Ulu Sonnl.ig, 10. Marz um 14 Uhr Unterhaltung fui jung und ult. An unsere Posibezieher! Wenn der Postbote zu Ihuen kommt unri die ßeztjgsyebiihi für die »Mdrbuigei Zeitiuigi elnhebt bitten wii Sie dami' in dei Zustellung keine ünterbrechunti Binlntt, die Zählung nicht zu verwei gern Bezuqsgehühr ist immoi in voraus zu bezahlen »Marburger Zeitung«, Vertrlebsabtellunp Nach vierjähriger treuester Pflichterfüllung in unserer Familie hat Fräulein Marie Eiletz am Montag, den 13 März 1944, ihi arbeitsreiches Leben beschlossen. Das Begräbnis findet Donnerstag, den 16. März, um 15.30 Uhr in Drauweiler statt. Die Seelenmesse wird Freitag, den 17. März, um 9 Uhr, in der Franziskaner-kirche gelesen werden. Familien Reiser und Halbärth. 2116 :r Amtliche Bekannttnachungen Verpflichtung der Jugend am 26 März 1944 Am Samftag, den 26. Mirz 1944, findet die Feier der Verpflichtung der Jugend statt. Dleae Veranstaltung, die in allen Gauen von der Hitler-Jugend durchgeführt wird, gehört zu den wetentlichst^n Feiern der deutschen Volksgemeinachait. Im Zeichen dee totalen Krieges wird aber auch an diesem Tage eine große Anzahl von Männern und Frauen insbesondere in den Rüitungabetrieben tÄtlg sein müssen, darunter auch Väter und Mütter, deien Söhne und Töchter an diesem Tage im Rahmen der örtlichen Feiern verpflichtet werden Den Eltern die-»er Kinder coli jedoch, wenn es die betrieblichen Verhäitnieee Irgendwie zulassen, die Teilnahme an dieser Feier und ein Zusammensein mit ihren Kindern im häuslichen Kreise ermöglicht werden. Der ReichsarbelLsminister bittet daher im Einvernehmen mit dem Gener.tlbevollmächticrten für den Arbeitseinsatz die Betriebsführer, Gefolgschaftsmifqiieder, deren Kinder odei Pflegekinder am 26 März verpflichtet werden, an diesem Tage nach Möglichkeit zur Sonntaqsarbeit nicht heranzuziehen» gegebenenfalls kann ein Austausch mit solchen Gefolgschafls-mitqliedern vorgenommen werden, die an der Feier nichl unmittelbar beteiligt sind. Die Gewerbeaufsichtsämter werden die zur Durchführung dieser Maßnahme erforderlirbenfall« notwendigen Abweichungen von den Vorschritten über Sonntaqsarbeit und Ersatzriihezeit zulassen. ROfl Der Reichsstatthalter in der Steiermark: I. V.: gez Dr. MUller^liaccIus DER BURGERMEISTER DER STADT PETTAU GZ: VII a-921/2-1943 Pettau, 13. März 1944. Bekanntmachung I, Auf Grund des § 86, Abs. 2, der DGO und auf Grund der Verordnung des Chefs der Zivilverwaltung in der Untersteier-mark vom 27. April 1942, Verordnungs- und Amtsblatt Nr. 80, Seite 566, über die Regelung der Gemeindewirtschaft, mache ich folgende HAUSHALTSATZUNG bekannt. Der Hauahaltiplan für das Rechnungsjahr 1943 wird im ordentlichen Haushaltsplan in der Ausgabe auf RM 1 420 295,-und Im außerordentlichen Haushaltsplan in der Ausgabe auf RM —,— festgesetzt. 5 2. Die SteuereStze (Hebesät/e» für die städtischen Steuern werden für das Rechnungsjahr 1943 wie folgt festgesetzt; Gewerbeatener (Zweigstellensteuer) nach Ertrag und Kapital .............. 220 v. H. Lohnsummensteuer..... .......SHO v. H Gemäß der Verordnimg des Chefs der Zivilverwaltung in der Untersteiermark vom 12. September tn43, Verordnungs- und Amtsblatt Nr. 28, Seite 222, amtlich festqesct'^lpr Hebesatz für die Grundsteuer vom land- und fortswlrtschafHirhen Vermögen..............90 v. H Grundsteuer vom Grundvermögen.......100 v.H II. Die nach 5 86 der DGO erforderliche Genehmigung der Aufsichtsbehörde wurde mit Verfügung des Landrates Pettau voir 7. Februar 1944, G. ZI. I a-H/44-1943 erteilt. Der komm. Bürgermeister; Josef Wreßnig ötromunterffrecAung' Die Energieversorgung Südsteiermark A. G. Bezirksverwaltunq Cilli, gibt bekannt, da' am Sonntag, den 19. Marz 1»44. wegen Ei haltungsarbeilen der Strom in det Stadt CHI und näherer Umnebunq von 7 Uhr früh bi-gegen Mitlag unterbrochen sein wird. Dil Leitungen sind auch während der Abschal timqszeif als unter Spannung zu betrachten __ 80b Pettau im Zeichen von Anker und Edelweiss sammeln Soldaten einer Gcbir^spionicrkonipanie Ifir das Kriegs-WHW und briii|{cn ans diesem Anlaß: Sönnabend, den 18. März 1944: 19,30 Uhr: großer Zapfenstreich • 21.0C Uhr: ZWEI FROHE STUNDEN (im »Deutschen Haus«) Sonntat;, den 19. März 1944; ^ 8.00 Uhr: Großes Wecken 9.00 Uhr: »Die alte Stadtwache zieht auf« (An der Brücke) 9.00—12.00 Uhr; Für Klein und Groß — ist was los {in der Stadl) 9-00—13.30 Uhr; »Frontkino« im Stadttheater, 12.00—16,00 Uhr: »Gäste der Kaserne« mit Eintoplessen um 12.00 Uhr; Kleinkaliberschießen; Rummelplatz für unsere Kleinen usw. »Pioniere voi-n« 16.00 Uhr: (Sto3truppvorIührang yn Wasserübungsplatz) 21.00 Uhr: ZWEI FROHE STUNDEN (im »Deutschen Haus«) IDie Stadt (eiert mit ihren Soldaten — W bringt Freude mit und denkt daran, * aal jeden Pfennig kommt es an. • Kleiner Anzeiger Woi. Kosi IUI Sielieiige.'iiJ» D Kol dal fettqedniciI« Wui 'f Rpt f(ii Geld Reilitaienveikeh' B> efwcr.^sei ond Meirtl 1) Rpi leltgedilukte Wort 4(i Upt *i0' «or drm Kochen «ntfami. kommt ei darauf on. Ittidtlar lu arbeiten, dit Waichs EU tdionan, mil dam Waichpuivtr ausEu jn und wflpig Kohle iv verbrouchen Der Reichsniinistei für Rüstun und Kriegsp-odukliüij, f. lief dt Trdnspurteinhtiilen, Berlin NW 40, Alsenstrdß(> 4, Telephon 11 65 81 sucht Juristen, Zahn är/le, Zahnterlmlker, Krail fdhrei, I^achkräflt' der Auto branche filier Art, Vulkanlseu re, Stellmacher, Maschiner buchhaMe (Innen), Adremaprä gcr (-innen), Ahrec hner(-iiineni Kontlngrnlhurhhallpr- ii. lohn bitrlihaUer(-lnnen), Kontoristin nen, Stenotypislinnen, land Wirte mit Idw Schulbi Icliinq — Einsatz im Reich iinrl dofi besetzten Gebieten 795 Zu verkaufen I chrtnn^e oder ichrmadchen wird sofort aufgenommen. RAIMUND PERKO, Gemischtwarenhandlung, Marburg-Draii, Melilngerstraße 57. 206.'> iHrcLerl F'ächenbrüi^er für 600 Eier, reparaturbedü fMg, wird gegen neuwertiqe Knochen-Schrotmühle qctauichl. Anfragen zu richten an Gut Kirchbichl b. Wolfsberq, Kärnten 7fi6 In unfaßbarem Schinerze geben wir die trau riqe Nachricht, daß unser iniiiqstgeliebtei Gatte, Vati, ältestei Sohn und Biuder Herberf Schutt Panzergrenadier am 28. Februai 1944, im blühenden Alter von 24 Jah ren, an der Ostfront den Heldentod gefunden hat. Die Seelenmesse wird am 18 Mär?. 1944, um 7 Uh-früh, in der Pfairkirche in Gams gelesen werden Lieber Gatte, Sohn und Bruder, wir werden Dich nie verqt^sen, in unseren Herzen wirst Du weilei loben! Garns, Tresfernltz. Marburg'Drau. Unter-Hohlen stein, den 15. März 1944 21.? In tiefer Trauei denken an Dein ferne« Grab; Ida Schult, Gattin; llka und Herbert, Kinden Josel und Therese Schutt, Eltern! Albin, Josef, dz. im Felde. Olto und Eduard, Brüderj Rosi Schwester: Josef und Maria Schutt, Großeltern; Familien Jartschltsch, Draxler, und alle übriqen Verwandten. Danksagung Tiefgerührt über die überaus herzliche Anteilnahme am Verlust und Heimgänge unseres unvergeßlichen, geliebten Gatten und Vatore ANTON LANG, danken wir vor allem den vielen Kranzspendern, besonder« der Deutschen Reichsbahn, sowie auch allen Teilnehmern am Begräbnisse, zutiefst. 2111 Mdrburg/Drau, den 15. März 1944. Familie Lang Schwarzer Mantel für IGjähn-qes Mädchen, 70 RM, zu vei kauten. Pobeischeistraße 36. , Hasen, auch für Zucht, zu verkaufen. Ferdinand Mechle. Leonhard i. d B., Marburgfir-^4traße 1. 2n99-.1 Zu kaufen (gesucht ariro-Schrelbllsche zu kanten jesuthl Antrage -in die »Mar-burgei Zeitung«, Vertrieb. -4 Kaute Rundfunkempfänger, auch Volksemplänger. Anliäge unter »Rundfunk« an die M. Z. 1^106-4 Planlno fStutzflügel) zu kaufen oder zu tauschen gesucht Schlegel, Gemischt- u. 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I "M Z.j am Du i.-' I-jbeiiü verloieii G'jt.cii ijuti' B' I lohnung abgeben in (Jei Ljii wehrqasse 20 Mdrio Va,ip< __2107-' v^on Pragwald bis Cilli wiivr! im 13 März 194-1 ein Schliis'' /erloren. Abyugeber. ge 1' 'Belohnung: Gesrliiftssic'lr >Marburge' Zeitiinq . C Iii 811-: Vcrsrh'<;'^'»n'*s Tausche Motorrad 80 rem, t dello«, Im Plerd otiei tinspa nerwaqen Franz Wiiqa. Th' sen, Luisenqatise ? 2103-1 Reparatur • Stricknrhelten übe nimmt Maschinenstrukevi-Hartmanr; Marbiirq-Drau, Hm d^tburgstraße 1 1913-1 Schrelbmaschrne »Courieri. tdii sehe füi gnteihaltenen Diwa (Conche). Fahrrad odei dei gleichen. Adresse in der «\1 Z^«______ _ '2063-1' I Tausche Gasbratrohr gegei i ^'ahinaschine Adresse n do ' Verw der »M Z. > '2219-1/ ; Quelle für Berlinw M-idelrlien 'luschtieie (Fox Hase. Rai) \ngebote mit Pie sanqabe ov I rauschongcbote .in Fiau Dori"-i A'ichtei, Reicheiibui (]/Sawe ________ _ RlO-i Tausche guterhaHenen Kinderwagen mit qle'chgp'stelllen Sportwagen Zokdn. Folbern-iorf 84, Post Sachsenfeld __812-14 Familien Anveicpen finden rturrh iln< «Matt>urqer > Zeitung* welleüte Verbreituut) Seite 6 * Nr. 76 * Donnerstag, 16. März 1944 MARBURGER ZEITUNG Musik aus der Dunkelheit Solistenkonzert erblindeter Künstler in Marburg Immer n<>ht etwas Erqreifendrs von Menschen aus, denen das Sehen versaqt ist und die nun inniq in sich « jlbsl und mit scheuer Aufmerksamkeit in ihre L'm-welt hineinzulduschen scheinen, weil eine erhöhte seelische Empfindsamkeit ihnen i^nes einfache Wisser? von ihrer Umqebunq und vom eigenen Platz dann schaffen muß, das sonst der Gesichtssinn vermittelt. Ganz besonders spürbar und ehrfurchtqebietend aber wird dJe«e Ausstrahlunq, wenn solche Manschen auf dem Konzertpodium stehen — fremd vor der fast feindlichen Masse des Publikums, die zu bezwmqen, auch für den besser qewaffneten, «.ehenden Künstler stets eine nicht leichte Aufqabe ist. So konnte der feinfühliqe Hörer am Montaq im Marburqer Heimatbiindsaal sehr wohl wahrnehmen, wie aus seiner elqencn verständnisvollen Bereitschaft den Schenkenden auf der Bühne immer größere Sicherheit und Gelöstheit erwuchs und wie si» aus musikalischem Versunkenseir allmählich zu heller Musizierfreude auf-leucht<>ten. Es war ein wertvolles und reichhaltiges Proqramm, das die drei Künstler boten. Max Hohner, der Pianist, der sich auch als schinicqsamer Liedbeqleiter erwi«« und so in jedem einzelnen Stück der Vor-traqsfolqe auftrat, eröffnete den Abend mit Schuberts Impromptu As-dur, weich und fiüssiq und klar in perlenden Läufen qespielt, und mit Carl Maria von Webers Aufforderunq zum Tanz. Dann sanq Viktoria Fischer drei Lieder von Richard Strauß — »Winterweihe«, »Morqen« und »Du meines Herzens Krönelein«, von denen besonders das letzte Ihrem sehr hellen, klaren und zarten Sopran und vor allem auch ihrer spürbaren inneren Nel-qunq zum Lyrischen vortrefflich gelang, und zwei Huqo-Wolf-Lieder: »Verborqen-heitj und das anmutig frische »Der Gärtner«. In d-cr Sonate für Violoncello und Klavier von Richard Strauß zeiqte sich, neben Max Hohner, Josef Dohlus als ein ernster und tiefer Musiker von technischer und menschlicher Reife. Die beiden Künstler brachten das sehr melodische droifiätziqe Werk — Alleqro con brio, Andante und Finale Alleciro vivo — in ' ollendet harmonischem Zusammenspiel mit warmer Inniqkeit zu einer klanqschö-nen Aufführung. Nach der Pause erfreute Viktoria Fischer zunächst mit vier kleinen, ausdrucksvoll qesui"iq«nen Liedern von Fr. Mix« — »Elisabeth«, »Des Kindes Abendgebet« »Starke Einbildtingskraf^« und »Die Magd an der Wiege« und dann mit »Herzenstausch« und »Waldeinsamkeit« von Max Reger, die sie so reizend schelmisch und lebhaft vortrug, daß die Be-qeisterunq der Hörer nur durch eine Zugabe zu beschwichtigen war. Auch Max Hohner und Josef Dohlu« erianqen mit «iner Romanze und einer Caprlce von Reger und mit ein«m Saltarello von D. van Goen» starken Beiiall und tchenkten gleichfalls eine weiter* Programranuni'» mer daJür. Es war nur schade, daß die innere Sammlung, zu der die meieten Zuhörer wiliiq waren und die gerade dieser Abend und seine Solicten in besonderem Maße verdient hütten, so oft durch eine schwer verständliche und sehr bedauerliche Unruhe an den Saaltüren und auf der Galerie gestört wurde. Dr. Margarete Pitich „Pieter Breughel" von Timmermanns Deutsche UraufführunjJ im Stadttheater zu Krakau Es mag die Landsleute Picter Bieug-hels, unsere Zeitgenossen Felix Timmer-rnans und seinen Mitarbeiter Karl Jacobs, ganz besonders gereizt haben, ein Schauspiel um den flämischen Baui^rnmaler des 16. Jahrhunderts zu schreiben — vermutlich nicht so sehr wegen einer gewissen Parallelität säkularer Anschauungen, sondern, weil Breughel den Flamen heute wieder etwas bedeutet. Das Folkloristische seiner bunten Gemälde, der erquickende Erdgenich, der aus seinen Bildern aufsteigt, lassen verwandte Sailen in uns Gegenwartsmtn-schen erjclingen, denen die dünne Höhenluft und die übergeistigen Schichten zuwider sind und die lieber zu den Tiefen der Volksseele hinabsteigen, auch wenn sie gerade — der düstere Her7og Alba kündigt sich mit gespenstischem Trommelklang unheilverkündend an — zu kochen im Begriff ist. Peter Breughels Schicksal ist alles andere als dramatisch, denn es ist ohne besondere Höhepunkte und der ganzen Anlage nach weit eher episch; trotzdem haben sich die Autoren um Stralfung bemüht. Aber im allgemeinen fließt der Dialog in epischer Breite dahin, und das anmutige, sprachlich sauber ausgehobelte und fein zugespitzte Spiel um Breughel ist im wahrsten Sinne ein Schauspiel, ein Spiel zum Sehen und Betrachten, nur eben kein dramatisches Werk. Spielleiter und Bühnenbildner Klavierabend Branka Musulin in Graz Ein fanatischer Kunstwille zeichnet das Spiel der noch sehr jugendlichen Pianistin vor allem au«, die jedoch,, im Vollbesitz aller technischen Voraussetzungen, heute schon ein kräftig geformtes, eigenes künstlerisches Profil verrät. Dem Gehörten nach darf eine männlich betonte Linie des Spiels sowohl ijn Anschlag als auch in der Formung thematischer Gebilde als bemerkenswertes Charakteristikum bezeichnet werden. Bach wird mit einer betonten Strenge dargestellt (Franz. Suite Nr. 5 in G). Scarlattis Sonaten registrierten die Exaktheit des Fingersatzes nicht minder als die motorisch durchgebildete Geläufigkeit der Hand. Ein Werk qroßen In-sliumentalstils, das in sich drei Einheiten verkörpert: Präludium, Fuqe und Choral, von Cäsar Frank, endlich bot der Künstlerin Gelegenheit, ihr heute schon profundes Können Im vollen Ausmaß zu zeigen. Dieser in düsteren .Stimmungen befangene Klaviersatz, dessen klassisch-formales .Ausgerichtetseln in einem sonderbaren Gegensatz zur pathe-tisrh-