Dinstag yen 9. .November. Frankreich. 3)er Moniteur enthalt nun auch den eigenen Bericht des Generals Varaguay d'Hilliers über die Gefechte be» semem Zug zur zweiten Verprooianti. rung von Millana. ES he.sit darin: »Der Feind wartete mn ftmcm.Angriff gegen uns so lange, biS ungefähr zwei Dritcheile unsrer Bataillone und des Convoi'S Schaab El Gotta verlassen hatte. Hierauf warfen sich d,e Kabylen, von den Reitern und regelmäßigen Soldaten des Emirs angetrieben, die sich früher »miner außerdem Schusse gehalcen hatten, auf den Nachcrad und das Ichte BatalUon zedcr Colon-ne. General v. Bar unterstützte sie von, rechten Flügel durch lebhaftes Fllntenfeuer dcS 26steu Regiments. General Bedeau, Commandant deS linken, lcgte dem Feind einen Hinterhalt. Er ließ die Commandanten St. Amand und Macmahon mit dem Bataillon Zuaven und dcn Fußjägern sich »m Ge>-büsch auf dcn Boden legen, wo sie überd,eß durch eine leichre Erhöhung deS BodcnS versteckt ware«' Nachdem der Fcind an ihnen vorbei war, gab der General das Zechen zum Aufstehen, worauf sie mit dem Vajonnet über die Araber hersielen, davon 80 auf dem Platze tödtctcn und die andern mit Flintenschüssen vcrfolglcn." Den Verlust dcS Fein-des schätzt der General auf 200 Todte und v»ele Verwundete, seinen eigenen Verlust aber nur auf zwei Todte und 20 Verwundete. (Allg. Z.) H p a n i e n. Am Tage vor scmcr Abre,se aus Madrid den 18. Olloder, hat der Regent foigcndcs Mainfcst an die Nation erlassen: «Vor wnuc,tn Tag^n noch leb-l»t Ihr in den SüßlgkcitiN em^s Friedens, den Ihr durch Eure Tavfertnc Euch rl,volbcn. Ihr geno-ßet alle Wohlthaten d,r Verfassung, deren Sieg Ihr auf das Sicherste begründet hattet. Unter dem Schirm einer thätigen, die Gtsctze beobachtenden Regierung sahet ihr nach und nach die durch eincn ztl« störenden Krieg geschlagenen Wunden sich schlieLe», den Gcwerbfieiß wieder erstehen. d»n Ackerban, di« Künste und dcn Handel einen Aufschwung nehmen, tausend Quellen des Nationalreichtyums sich offnen« Plötzlich umhüllte sich der so helle Gesichtskreis mit düsteren Wolken, und zum zweiten Male erto'nte in unserem Vaterlande das Getöse des KriegeS, hervorgerufen durch die Feinde Eurer Freiheiten. — Spanier! Die, welche hingerissen von Wahnsinn, sich solchen Ausschweifungen hmgaben, wünschen nicht, daß Ihr jemals frei und glücklich seyet. Es was ihnen unmöglich. Euch zurückzuwerfen i« die Zeit der Mißbrauche und Vorrechte, m die Zeit, da e«n« ganze Nation gebeugt war unter daS Joch gewisser Classen, welche das Mark des VolkeS aufzehrte», eben dieß aber facht ihren Rachedurst an. Ihr per? wundetet den Stolz Jener, welche durch unedle Rank« die Gesetze zu verletzen, Euch Eurer Rechte alS freier Männer zu berauben trachteten und zu diesem Zwek» ke von Neuem das Banner der Rache und des Blu« tcs erheben. Darum schärfen sie d»e Dolche, welche Spanier zum zweiten Male m das Herz ,hrer Brü» der stoßen sollen. Die in der Nacht auf den 7. im Umkreis« dcS rö'mglichcn PallasteS begangene Frevelthat ist eine Beleidigung gegen die Nation, gegen die Menschheit, die Gesittung und den Thron. Die hochherzigen Männer aller Nationen, welch« für di« Sache, der Freiheit, die w,r vertheidigen, sich interest»»«!,, werden Rechenschaft fordern von den Mitschuldigen und Urhebers nnes Angriffs, in welchem d»e zarten Sprossen von hundert Königen zu Grunde gcht es, z» en:scheldcn, yd ich mein Versprechen erfullr. Ich wlede^ole heu«" te meine Worte Mlt demselben Tone innige Neber.. Zeugung, welcher mich damals beseelte. Spanier! In dicftn Augenblicken der Krise, »venn unser, Fem-h« UN5 zum Kriege ausforoern, bann verclin^t Euch Mit diesem Krieger, bcr «me <^hre dyrcin s«Hr, Sp«nier, freier Spanier zu seyn. Schilpet eine Phalanr um den Thron Isabellcuz II. und die <2tHatsi,',N'.'ichtltllg5N, welch« als Grundlage und als Schild dienen de? jungen Königinn, die sich auf die» selben stützt! Sagc den Femden Eurev Freiheiten, Eures Glücks, Eures so edel errungenen Ruhmes, sagt Europa, der ganzen Welt, daß Ihr entschloß sen seyd, Euch nach Gesetzen, so Ihr Euch selbst gc« gehen, zu regieren, Eucy nicht entreißen zu lassen die Früchte so vielen Bluies, so vieler Opfer. Ihr risset die MaSke ab denen, welche unter Anrufung von Rechten, die von ihnen selbst wißkannt sind, znrEmpo'rung aufrufen. Mit Verwirrung undSchmach werdet Ihr Jene bedecken, welche die Zwietrachtsfackel entzünden und, Vorrechte (tuoro«) anrufen, die bis auf diesen Tag nur ein Vorwand waren, um Euern Boden mit uumcnschlichtn Verbrechen zu bc-decken. Der Sieg kann nicht zwclfclhafr seyn für die Vertheidiger der Freiheit, die mit Stolz das Ban-nes CastilienS tragen. Sle werden vor sich her treiben die Feigen, welche einen Abgrund eröffnen unter den Füßen Marie Christinens. In unmächtigem Zorn «erden sie der Ehre bar, vergessen ihre Eide und chr Worl und schänden die Nationalwürde, all«m um ihren Rachedurst zu befriedigen. —Zu den Waffen, Spanier! Das Kriegsgeschrei halle wieder durch die ganze Halbinsel, denn unsere Feinde wollen «s» die Nationalmiliz waffne sich, rüste sich, erhalte die Ruhe und Oronung, so lange es mcht nothig wird, sie auf das Feld der Ehre zu berufen, und wettet fcr« m>t unserem tapfern Heere um die Lorbern des Kampfes! Höret heute mehr alä jemals auf die Stimm« Eurer Führer und Obrigkeiten! Lebt lnch? als je in Untilwürfigkeit gegen dle Gesetze, dcnn d»e Srunde Eurer vollständigen Wiedergeburt hat ge^ schlagen, und Ihr seyd sicher, unter den freien Völ« kern, ben gesmeten Mächten Europa's dtN Platz einzunehmen, welchen Eure Macht, Eure Tapferkeit Euer Ruhm Euch anweist. Euch, heldenmüchlg« Milizen von Madrid, die ihr den Verein aller Bür« genügenden darstellt, vertraue ich die Obhut unserer erhabenen Königinn und ihrer erlauchten Schwester, Euch vertraue ich sie, dle ihr würdig seyd s» heiliger Pfänder. Auch dle Ordnung in dieser Haupt, stadt ist Eurcm Patriotismus anvertraut. Indem ich nnch von Euch trexne, bln lch Euch das Zeugniß schuldig, daß Ihr täglich neue Anrechte erwerbt auf meu'.eu Dank, meine Freundschaft, meine Sorg' falr. Dl« Thartrafl und Begeisterung, welche Ihr in der ätacht vom ?. auf dcn 8. darlegtet, werden nie aus mein? hoben, hcrabzustcigen trachtet zu Euch, sich stützend auf die Gefühle seines Hcrzcns und das Bewußten getreuer PsilchterfülUmg. Welch glücklicher, strat> lcndcr Tag für Spannn wird anbrachen, wenn wir, nachdem wir den Thron befestigt, unsere Freiheit, unsere Slaatscmrichtungen gesichert, den Staat üocrgcben können an Isabella II., blühend, mächtig, geachtet mid würdig dös ScepterS einer Koni-g,nn von Spanien, und also sprechen: Scnora, dieß ist das Ncrr dcr 5ul?eite, in Madrid zurückgeblieben. Die Natio-nalgarde wird den Wachdienst verschen. Allen Soldaten, Nationalgardisten und Bürgern, welche in dir Nacht vom 7. auf den 8. die Königinn und die Verfassung v.'l'thcibigtcn, hat der Regent ein Eh« renkreuz billigt. — Don Antonio S?°ane, der n.'ue Bch-Hlöhaber der ausiern Garde, ist hier angekommen. — Zum Befehlshaber der Kriegsschiffe, welche die cantabrische Küste blokiren sollen, ist der Schissscapitän Don Antonio Urzaiz ernannt. Alle auf Urlaub befindlichen Offiziere und Unteroffiziere der verschiedenen Marineco'.'ps haben bei Strafe dcr Entlassung sich auf ihren Posten emzuflnden. -Das Kriegsgericht hat den Brigadier Norzagaray, welcher in dcr Nacht vom 7. auf den 8., bewaffnet begen die bestehende Ordnung, ergrissen worden war, M- Deportation nach dcn morianischcn Inscln auf sechK Jahre und zur Degradirung verurtheilt. Morgen kommt die Reihe an den Brigadier Qmroga y Frl.s. Man hofft, daß weiteres Blutvergießen vernneoen werde. Noch sind dic Gcminher er^.lffen »°n dcr Erinnerung an d.e letzten Augenbllcke des GcneralS Diego Lcon. Als Pater Carasa zu ihm k^m, um ihm die Hilfe dcr Rcl'g'eli zu dringen, redete er den General mit Excellenz an und gab ihm den Grafentitel (er war Graf von Belas» coain). »Mein Bruder," bemerkte hierüber der General mir ungetrübter Seelenruhe, »lasset diese ei-»Nln Titel! Hier ist bloß ein Priester und ein Beich-»tender." Die wachhabenden Nationalgardisten ließen den General keinen Augenblick aus dem Gesichte. Während der Beicht war die Wachsamkeit besonders streng. Freunde wollten ihm zum letzten Gange Ordenskreuze und Ordensbänder leihen. »Nein! nein!" antwortete er, „warum sollen diese »Bänder und Kreuz« mir Blut bespritzt werden?" Diego Leon schrieb noch mit fester Hand, ohne Zit» tern, einen Danksagungöbrief an seinen Vertheidiger, General Roncali. Unterwegs nach dem Hinrichtungsplatze war es der Verurthcilte, welcher sei» ncn schluchzenden Vertheidiger tröstete. Lc«n sagte lhm lächelnd: »Beruhigen Sie sich, Freund: m«n könnt« sonst glauben, Sie werden erschossen." General Roncali ist m Folge dcr heftigen Gemüthsbewegung erkrankt. Auch der Herzog de la Victoria halre oewcint, als er die Verhaftung seine« alten Waffengcfährten erfuhr. Daß übrigens Leon der Hauptanführer des Aufstandes war, geht aus einem in seinem Taschenbuch vorgefundenen Schreiben unzweifelhaft hervor. Leon hinterläßt ein« Witwe, die Tochter des Marquis Zambrano, Kriegsministers unter Ferdinand VII., und drei kleine Kinder. Auch Borso di Carminati, der bei Saragossa gefangen genommen wurde, starb alS Svldat. Da er bemerkte, daß Einer dcr zur Execution ccmmandir. ten Soldaten schmutziges Lcoerwerk hatte, gab er ihm ein Stück Geldes und sagte: »Hier, mein Ta» pferer, nimm das und kaufe dir Pfeifcnerde." _^ Dle Negierung setzt fortwährend die Beamten von verdächtiger Gesinnung in Masse ab. Auch die Verhaftungen sind noch nicht zu Ende. Baponnc, 24. Oct. Ich sah gcstern auf unserm Gebiet eine sogenannte heilige Compagnie ankommen, die aus etwa 60 Offizieren der alten car--listischcn Armee bestand. An ihrer Tpitze befand sich alS Capitän der 64 Jahre alte General Lardizabal, Dcr General marschirte zu Fuß an der Spitze dieser Compagnie, dio einen beträchtlichen Haufen von Flüchtlingen aller Classen geleitete. Ucberall, wo die Truppen Espartero's Personen angreifen, die in die Bewegung verwickelt waren, erschießen sie diese unbarmherzig. Der Gcneral Herzog von Castro Tor-reno ward zu Vltoria verhaftet und nach S. So baltian abgrfuhn. Die Marquise von Santa Cruz ward gleich nach dcm Einrücken dcr Esparteristischcn Truppen m Bilbao in Haft gesctzl. (Monit. par.) 604 Telegraphische Depeschen. Bayonnc, 23. Oct. (Der Uruerprä'fect von Bayonne an den Minister ves Innern.) Madrid war am 25. ruhig. Der Brigadier Quiroga y Frias ward zum Tode vcrm'theilt. __ Perpignan, 29. Oct. (Der Gencralcomman» dant der 21sten Mllitärdivision an den Kriegsminister.) Die Schleifung der Bastionen des Königs und der Königinn an dcr Citadelle von Barcelon« hat am 26. um 9 Uhr Morgens in Gegenwart der AufsiclMjunta und der Municipalität begonnen. Die Nationalgarde dcsiln-te sodann auf <>em Constttu« tionsplatze vor den Mitgliedern der Junta, wobei Jeder cinen Stein der Citadelle in der Hand hatte. General Zadala und d,r politische Chef haben prv-testnt. WaS noch v2N L>n>entruppen in Barcelona war, wurde am 25- nach der Glänze geschickt. Nachmittags nahm das drirce Bataillon der National, M^liz von der Cltadclle Bcsitz. ^Allg. Z.) Von den vtrhafteteu Theilnehmern «n dem Ver-suche, die Königinn Isabella und chre Schwester aus Madrid zu entfuhren, war der Brigadier Norzaga-Nly »om Kriegsgericht zu sechsjähriger Elnspenuiig und militärischer Degradation verurthnlt worden. Er sell seme Strafe auf den Mandarinen-Inseln erstehen. Der nächst an die Reche kommend« Pro^ß ist tzev d«s Brigadier Qu>,oga y Friai, der keines.-wegs «in Sohn oder Ä^ffe des im vorigen Früh-ling verstorbenen Generals Qmroaa ist, welcher 1820 mit Riego den Aufstand auf der Insel>.Lcen bewerkstelligte. , (Oest. V.) Großbritannien Der Prinz v. I?inviUe kehrte am 6- Ocr. von Washington undNorfolk, wo «r eine seh, schmeichelhafte Aufnahme gefunden, nach New - Pork an Bord der Bell« Poule zurück, trar aber ain folgcnoen Tag eine neue R.'ise westwärts an. Durch die Arcadia er» hielt er ? 'chricht von dem Mordatt.-ntat gegcn söl' nen Bruder, den Herzog o. Aumcile, welche den tiefsten Eindruck auf ihn machte. (Allg. Z.) Aas Meer hat während des letzten Sturmes über 15 Fuß von der Küste von Dover weggespült und droht noch weiter zu dringen, wenn keme Vorkehrungen dagegen getroffen werden. Det Herzog von Wellington, alS ?ord-Obcraufseher der fünf Hä.-fen, hat den angerichteten Schaden selbst in Augenschein genommen. (Oest. B.) Fürst Nikolaus Esterhazy ist noch nicht in Chan» dos-Haus angekommen, wird aber stündlich err wartet. Der Verzug seiner Ankunft wirb der !ln» paßUchkiit d«? vtrwittibten Fürstmn - Mutter und den durch seine bevorstehende Vermahlung Nöthig gewordenen Rechtspräliminarien zugeschri/ N. Hi«e in London find die ersten Putzmacherinnen .md Mo» dehändlerinnen mit dcm Trousseau der «rlauchten Braut beschäftigt, und ein Sachverständiger wurb« eigens nach Brüssel abgesandt, um Spitzen einzukaufen. Die Hochzeit soll noch vor dcm December Statt finden, da Trauungen während der Advent* zeit in der katholischen Kirche mcht üblich sind. (M. Pst.) Der Entschluß der französischen Regierung, ihre Flotte im Mittelmeer um sechs Linienschiffe zu vermindern, welche in einen französischen Ha» fen zu'ü lk.hren sollen, ward unserm Cabinet im freundlichsten und rückhaltlosesten Geiste kund g«, than. Auch nicht eine leisc Andeutung war beigefügt, daß eine entsprechende Verminderung derbrit» tischen Station im Mittelmeer schicklich seyn würde, so wie denn über eine solche gegenseitige Reduction keinerlei Unterhandlungen zwischen dln beiden Ho» fen gepflogen worden. Indessen ist cs, höien wir, die Absicht unserer Regierung, dieser freundlichen Manifestation durch Abberufung eines gewissen T,hcils unserer Flotte im Mittelmeer zu entlprech.n. Die so zurückgezogenen Schiffe werden vermuthlich zur Ab-l'osuna anderer auf unserer westindisch .-Nordamerika-Nischen Station, deren Dienstzeit auSläuft, bcor» dert werden, jedoch ohne wciiere B^ichung auf den Stand unserer Angelegenheiten in Amerika. (M. Herald.) Mit dieser Angabe ist nun freilich die von Tag zu Tag sich steigernde Thätigkeit auf den brittischen Werften nicht gut zusammenzureimen. Die Abmira« litäc hat die Marine Oberaufseher und Gouverneurs in Dcptford, Woolwich, Sheerneß, Chatham, Ports-mouth, Plymouth und Pembroke angcn'ielVn, unve,'^ weilt über dcn Zustand — die.,Sccwl':r5lgkcit («6»> ^vortkiue«)" — ihrer resp. Schiffe Bericht zu er» statten. Die LordS der Admiralität had n, wie man allgemein glaubt, die Absicht, viele Linienschiffe von 74—80 Kanonon auf Fregatten von 50 Kanonen zu reduciren, um den großen Fregatten der Verej, nigtcn Staaten, Frankreichs, Oesterreichs undNuß. lands ähnliche gegenüberstellen zu komn-n. Alle See.-Häfen Englands, Schottlands und Inlands sind als Stelldichein für bienstsuchende Matrosen eröffnet. (Allg. Z.) N u ß l a n v. St. P «terSburg, 2l. Oct. Am lohten Tonn» abend ward in den ersten Fiühstunden die Großfür-stlnn Maria Nckolajewna, Herzoginn von Leucht.n berg, 605 berg, in Zarskojc-Selo von einer Prinzessinn Toche ter glücklich entbunden, die den Namen Marie erhielt. (Allg. Z.) Gs manisches Neich. ,>Durch das Gallatzer Dampfboot ist die Nachricht von cincr am 9. d. M. in Varna ausgebroche-nen Feuersbrunst eingetroffen, welche einen großen Theil der äusicrn Stadt und alle europäischen Warenmagazine in Asche verwandelte. Die Thore der Festung blichen die ganze Zcit hindurch verschlossen, so daß es den Bewohnern von Varna an jeder Hilfe fehlte, um den Flammen Einhalt zu thun, die, vom Winde angefacht, allcs, was sich ihnen darbot, verzehrten." (V'st. B.) Vermischte Nachrichten. Unlängst ereignete sich an der I^dle 6'l»üts eines Gafthofts folgender ungemcin komische Vorfall. Dir Kellner reicht- eben die Suppe herum, als cin kleines Männl.'in eintrat, bei dessen Erscheinen sämmtliche Gäste, (es waren ihrer über 30) unl50nn zu nicftn anfingen. Teufel, rief einer dc, Gäste, woher kommt es, daß wir Alle in einem Und demselben Momente haben niescn müssen. — Ich bin die Ursache, meine Herren, sprach das klei» ne Männlein, das sich auf dieses Kunststückchen etwas einzubilden schien. — Herr, rief ein anderer Gast, sind Sie ein Hexenmeister? __ Ich bitte um Entschuldigung, ich bin ein einfaches Menschenkind und l^ommis vo^gFllu,!' für eine Magdeburger Ca-rottenhandlung. Sie haben Gclegcnhclt gehabt, sich von der Güte unserer Waare zu überzeugen! Wem von Ihnen, meine Herren, ist ein Päckchen gefäl-lia? — In einem Nu verkaufte daS Männlein 59 Pfund von fcincm Tabak, und verfugte sich gleich darauf in ein anderes Hotel, wo ihm dasselbe Kunststückchen gelang. Dem Kaiser Yangwan folgten stets, wenn er ausritt, 1000 Mädchen zu Pferd, und dieser Luxus blieb nicht bloß auf den Kaiser beschränkt. Man findet in der chinesischen Geschichte Beispiele, daß selbst die Statthalter der Provinzen sich solche seltsame Vergnügungen machten. Schth hu, cin Statthalter von Schau, erbaute eincn prachtvollen Pal-last mit allem orientalischen Glänze, worin mehr als zehntausend Personen lebten, darunter die schönsten Mädchen in prachtvollen Gewändern, Wahrsager und Astrologen mit einer Anzahl gewandter Bogenschützen. Das merkwürdigste Ccrps aber war cin Regiment langer schlanker Fwucn, die auf reichge. schirrten Pferden in dcn schönsten Gewändern ritten, welche ihre ausgezeichnete Gestalt hervorhoben; sie bildeten die Leibwache. Wenn er ausritt, spielten diese Mädchen auf Instrumenten, und unter» hielten die Gäste an scincr luxi'ösen Tafel. Das Volk starb zu derselben Zcit vor Hunger. Kürzlich kam cin Cabriolet vom Lande an cine Barriere von Paris. Der Zollbeamte trat an den Schlag und gewahrte zwei Insassen, die sich gleich auf den ersten Blick alS Erzcngländer kund gaben. »Haben Sie nichts Mauthbares?" fragte der Beamte höflich. Der Engländer gesticulirrc heftig mit seinen lan» gen Armen und verneinte dieFrage mit elnemSchwal» le von Englisch und entsetzlichem Französisch, indeß Milady mit dcm gläsernen und theilnahmlofcn Blik-kc, der den Töchtern Albions cigen ist, in das Blaue hinaus starrte. Dennoch kam dem Beamten die sta,re Ruhe der Dame verdächtig vor; er bat sie, auszusteigen, — sie rührte sich nicht. Endlich hob man sie mit Mühe aus dcm Schlage und es zeigte sich, daß Milady von Blech und mit Branntwein gefüllt war. Augenblicklich soll der Engländer das flüssigste und reinste Französisch gesprochen haben. Das Eldorado der Mediziner scheint Puerto» Rico zu seyn. Ein junget- Arzt von Pontacq reiste vor einigen Jahren dahin, aber nicht mit großen Hoffnungen;, denn er ließ sich, bevor er dahin ab« reiste, cin jährliches Einkommen von wenigstens 6000 Franken, zum Ersatz dcr Praxis, die er in der Heimat aufgab, zusichern. Icdoch gleich im cr-stcn Jahre erwarb er sich 60,000 Franken, Jahr für Jahr nahm das Einkommen zu, und jetzt nach emem fünfjährigen Aufenthalte in Puerto-Rico kehrt er als rcichcr Mann nach Frankreich zurück. Die kleinste Dampfmaschine, welche /V gut ge-baut wurde, ist wohl von dem cngllschen Maschinisten Mitchell in Redruth (Cornwall verfertigt. Diese Maschine ist sehr hübsch aus Silbcr gearbeitet. Der Cylinder hat kaum cinen zchntcl Zoll im Durchmesser und die ganze Maschine wicgt nicht ganz cin Quentchen. Ein Theelöffel voll Wasser setzt sie in Bewegung und sie arbeitet dann mit erstaunlicher Kraft'und Schnelligkeit. In der Kirche St. Suspice zu Paris nahm Man unlängst eincn Mann ftst, dcr mit eincr son. derbaren fixcn Idee bchaftct, die Gläubigen störte. Er behauptete nämlich e^ne Orgelpfeife zu ftyn und verlangte durchaus in den Kasten zurückgestellt zu werden, aus welchem ihn dic Heftigkeit dcs Sturmes gcworfcn haben sollte. Hr. M. Mackintoch in England hat ein was.-seidichtcs Sacktuch von Kautschuk erfunden, dasi nach' Belieben in cinen Mantel, Regenschirm, Hut oder. Kahn verwandclr werden kann. Verleger: Ignaz Alois Edler v. Kleinmayr. (Zur Laib. Zeitung v. 3. November 1811.) AnnMM HM" HMVKms^SsRNM. T^aurs vom 4. Dabember t84t. SlaatZschuldverschteibung.zu 5 ?6t (»n ^M ) »«5 ?^,6 dttlo detto zuH . (ln<3M.)98^2 Darl.mit Vcrlos V. I.i339für 25o fl. (inCM.)^» tj^ detto detto detto . 5o.,.. (in^M.) 5-i ,j4 Wien. Stadt.Baneo.Qbl.zu«»j2sc:d. (inCM.) 63 ?z3 Obligat, derallge-n.unvUnzar. i zu3 v. H. , — Hofkammer, der ältern Üom> V zu 2 ,»2 v-p. ^ S3 2^4 bardischen Schuldon, dcr in ^ zu 2 »l4 v. H. > — Florenz und Genua aufge« / z« 2 v.H. < 52 ,)4 nommenen Anlehen l i« » 2^4 v. H. ) — In Grätz am 6 November 18/jl. ä2. L/. l2. 2g. ä9- Die nächste Ziehung wird am 20. November 1841 m Gral) gehalten werden. Ellktreid Durchschnitts-Preise in Laidach am 6. November aü4i. Marktpreise. E" » — « .» — Korn . . . 2 .. »6 , __ - »» Gnsie. . . 2 . 6 » ». — Hirse . . . 1 » 45^4 » ^» — Heiden . . l „ 24 , — — Hafer . . » " 2c, ^ F»remven - Anzeige d,r hi«r Angekommenen und Abgereisten. Vom g, bis 8. November l84l. Frall Gräfinn Ferdinande Karoly ^« Nagy'Kc». lolyi. sammt Herren Söhnen und Dienerschaft. von Tiiest nach Wien. — Frau Gräfinn Gabriele v. Diellichstein-Praskava. Lestr«, geborne Gräfinn v. Wratislaw, sammt Familie und Dienerschaft, von Tries! nach Wien. — Hr. Joseph Wcißmann, Handelsmann, nach ?liest. - Hr. v. Allimcmn. k. k. Lieutenant. von Ptttau nach Padua. — Hr> Pessies, k k. VoerNcutenant, von Verona nach Klosterneu, b'ura — Hr. v, Plöbst, k. k. Oberlieutenant, 'oon Tiiest — Hr Gregor ChinagUa, k. k. Hauptmann, von Wien nach Fiume — Hr. Guido Freiherr v. Lazzarinl, k. k. Lieutenant, nach St- Georgen. __ Hr CaN Graf v.Lanckorinöki, k. k. wirklicher Käm« mcrer und Oberststallmeister, sammt Frau Gcmah-linn, von Wicn nach Triest. — Hr. Carl Horst, Eisenfabriksdirlct«, von Hof nach Trieft. —Seine Excellenz d?r Herr Graf 2. Königsmark, außer« ordentlicher, Gesandte und bevollmächtigter Minister Seiner Majestät des Königs von Preußen, sammt Familie und Dienerschaft, von Trieft nach Wien. — Hr Eduard Lossler, Handelsmann, von Klag,n-furt nach Trieft. - Hr. Graf v Mount^dgeumbe, Pair von Großbrttannien, sammt Gefolge, von W,en nach Trieft. __ Hr, Franz Ritter v. 2royer, k. k. Gud?rnial Registrar, von Wien nnch Truest. — Aiu^n Cmilie v. Laufenstein, Vder-InspcltorS« Waise, von Wien nach 3ri«st. — Hr. Carl Nosch, Dr-. d«r Rcchle, von Grätz nach Tricst. — Frau Adalberte Edle v. Kleedorn, Herrschaftsbesitzerinn, mit Mana Edle v. Klecborn, von Trieft nach Grätz. Z. »637. (»> ^ "" ^Nr?^87. Edict. Von dem Bezirksgerichte Pölland wird hie-mit bekannt gemacht: lIö s,y über Änfuäen dcr k. k. Kammerprocuracur, in Vertretung dcö bähen Acrars, mit Bescheid des hochlobl- k. k. Stadt« und LancrechtK Laidact) vom 2Ü, Scptcinber 1L4,, Z. ?6ttl, in die öffentliche Versteigerung oer, tein Peter^ Wischall von Vornschloh gehörigen, ' mn Pfand" belegten, und auf 6» si. geschätzten. Fahrn,sse< und zwar: » Schwein, 9 Schafe, 2 Ochsen und < Pferd, pl,«. schuldigen Zogst. Ge» bühren pr. ,7 ft. 3i^ kr. gewilligt, und vor diesem Gerichte oie Tagfahrten auf den 5o Z^o« vcmber, 21. December l. I. und 21. Jänner «842, jedesmal um >o Uhr in loco Vornschloß mildem Beisätze bestimmt, daß diese Fährnisse nur gegen gleich bare Bezahlung und erst bci der dritten Tagfahrt unter dem Schähungöwerthe werden hlntangegeben werden. Beznksgericht PöNand am »6. October 164». Z. »636. (l) Nr. 767. G d i c t. Von dem Bezirtügerichte PöNand wird hie« mit aNgemein bekannt gemacht: Vs sey über Ansuchen der t. k. Kammcrprocuratur Laibach, in Vertretung des hohen AcrarS. mit Bescheid deK hachldbl. k. k. Stadt, und Landrechts <1