D ienstag den i3. Februa'r 1827. Laibach am ,5. Februar 1627.. ^-^cr gesirige Tag, an welchem Millionen treuer Un« ttlthanen ihr, Segenswünsche zu dem Herrscher übcr alle Thronen cmporscndcn—der »2. Februar, cin freu» denreicher Festlag für Oslelreich's weitausgedthnte Völ» terfamllle, — der Tag, an welchem die Voisicht ihr ven besten, vortrefflichsten Vater geschenkt hatte, war auch für Lachach eme erncucrie Aufforderung, diclnnig» sle Anhänglichkeit, die Gefühle de« treuesten Unterthans, pflicht für seinen angebetheten Monarchen in mannigfache! Veranlassung l^itt. an Tag zu legen- Da sich die verschiedenartige Feycr des allerhöchsten OeburtüsesleS Seiner. Majestät des Kaisers und des am 3. cniqetrcctn gewesenen gleichen Festes Ihrer Ma-leslat unserer vielgllicdten Landesmutter nicht an einem und dem nähmlichen Tage rereinen ließ. so beging sllde die hieroltige ph.lharmonische Gcsellschaftschon am Abende des 10. Februars durch Abhaltung einer musi. krischen Akademie, in welcher vor dem beleuchteten Btustdidc Seincr Majestät. und nach mit herzlichem Gefühle abgesungenem Vl'llLlied^ mehrere gelungene Iu,:^,mt,nal - und Vocal>iücte aufgeführt worden snid. Am Abende des n. F-drualü wurde bey vollstän, d>^ dellucht^tm Schauspielhaus von einem Dilettanten Verewe oe Oper ^uuä« von Isouard gegeben. Die ^ollltUuiig b^^ann mir einein würdevollen Prologe, vor 0e der Provinz in derneueslen Zeit zu Theil wurde, nur noch tiefer m die Herzen der treuen Trainer eingegraben h«ben, versammelten sich am „bigen Tag«, um 10 Uhr früh die hohen Civil - und Militär» Autoritäten, der Adel, das k. k. MUttär, und eine seht zahlreiche Menge der Bewohner Laidach's ,n der Dom» kirc.^', um als Organ der Provinz, die nur « in Geist bey dem feyerlichen Hochamcc. beseelt , dey welchem der hochwürdigste Fürstbischo! pontificlrte, des Himmels reich< sts» Segen über das gesaldte Haupt des väterliche« Herrschers herab zu fiehen. Möge Gon dieses aufrichtige Gebeth erhören, und den Völker,, des österreichischen Kaiferslaateö noch lange, iangeIahre gesotten, für einen Monarchen zu bethen, der >ln vclsiossenen Frühlinsse ihren heißen Wünschen von r?r waltenden Vorsicht, nach liner drohenden Gefahr el, und alle Civil» uno Militär-Autoritäten geladen waren. Der M'gistrat oer Stadt Laidach l:cg. von feinen gewohnten patriotischen Gesinnullgen gclettet, als Re> pläsentant der hiesigen Vürger, der hieroccs garnifo^ nirenden gesammten Mannschaft eine Tagelöhnung' dann den Knaden des Erziehungshauses 25 fl., endlich den Armenpfcündnern gleichfaUs eine angcmcsltne Spen» tze aus der staatlichen Casse verabreichen. Se. k. k. Majestät haben nachstehende Privilegien mit allerhöchster Entschließung vom 26. December vorigen Jahres, nach den im allerhöchsten Patente vom 6. De° cember 182a enthaltenen Bestimmungen, zu verleihen ge> «uhet, als: I. Dem Joseph Neßel, Waldmeister bey der t.k. küstenländischen Domainen > Inspectwn, wohn» haft zu Trieft, für die Dauer von Einem Jahre, auf die Erfindung: „mtttelst einer Preßwal^en , Maschine kleine Metallwaaren .welche theils als Bestandtheile für Erzeugnisse mancher Handwerker und Künstler, theilö als selbstftandlge Haus > und Gewerdsweikzeuge dienen, auf eine sehr wohlfeile und schnell« Attzu ve«fe Dauer von fünf Jahren, auf die Verbesserung der Palmeri, schen schwebenden Eisenschienenbahn, welchein derWe, , ^enheit darin bestehe: „1) daß dieselbe sowohl in der ! Anlage als Unterhaltung nur auf den 4> auch 5. Theil l der gewohnlichen liegenden Eisenbahn zu stehen komme; Z) daß sic weit mehr als die Letztere leiste, indem ein Pferd in horizontaler Richtung, und selbst bey 4 Graden ! Steigung, cine Last von 28a Centner ohne bedeutende Anstrengung fortschaffe; Z) daß solche wenig Terrain «lfardere, weil sle neben jeoer bestehenden Straße und üderall, wo ein Fuß» oder Leinenpfad vorhanden ist, an< gelegt werden, und durch ihre einfache Construction, Bache, Ungleichheiten deg Bodens, so wie andere Hin» deimsse leicht überwinden tonne; 4) daß durch dieselbe kein« bereits bestehende Communication "unterbrochen, Und beynahe jede Reparatur »hne die geringste Unter« hresiung des Transportes vorgenommen werden könne; daß 5) endlich die Witterung überhaupt, vorzüglich aber Gch"«« und Staub keinen nachtheiligen Einfluß auf dieselbe äußern, und die Fortschassungsmittel mittelst «lner eigenen Vorrichtung bey den bedeutendsten Senkungen der Bahn, auch dann, mgtm dieselbe mit Eis belegt wälts nach Belieben zurückgehalten, ja s?gär au» c,endl>Äl,ch aanz gtspcrcet wcrdcn kölnitl!." -^ !!!. Dem Johann Lug«?, dtfligtcn Irislrumentenrnacher, wohnhaft in Wien, zu MarialMf Nr. i3. für I'ie D>^ von dr«y Jahren, auf die Verbesserung «der Queue's b reits verwehet« Straße ganz überschütteten; der vom SturmimWirbel aufgehobene Schnee fiel den auf oem Wege besindlichenMenfchen unoZugvieh mit solcher H«f< tigkeit in die Augen, daß man weder vor, nock rückwärts sehen konnte, und auf solche Meise die RN tung der ganz ylrschneyten Straße verlieren mußte. Em Theil des Fuhr» Werks erriichte mittelst angestrengten Vorarbeiten de» Wegma her glücklich d.,3 Taucrn'Wirthähaus, indeß noch einlge Fudlfchlitten mic fünf Personen zurück waren, uni) sich gerade ander gefähl'lichftcn Stelle oberhalb dem Noß' lergraben befanden, wo der Sturmwind schrecklich wü' thete, und das D^lchd« chen unmöglich macht,. Diese fünf Menschen konnten sich, und das bereitö im Scknec eingegrabcne Zugvieh nicht mehr retten, und würdet alle erfroren, oder durch die herabstürzenden Lawinen > yerschütttt worsen seyn, wenn nicht glückliche« Weise 5t der Postwagen » Conductcur W i esc ? nnt zwey Post. ho schlüten vom Od^rtauern hcrabqefahrcn, und dxsen w> Unglücklichen mit den ihn begleitender! Wegmachten zu w, Hülfe gekommen wäre. Derselbe sprach dieser, Mutd zu, so^ schürte sie möglichst vor Kälte, und krackte sic mit sich u» fort, l Laternen versehen auf den Tauer^. um den aUt^fa!.!» o iurückgebliebenln, durch Lawinen verschütteten M?n« d !ä,'en und Viel), die möglichste Hülse und Nettung zu I verschaffen, '.vclche aber wahrscheinlich die von den Post« u ,uagen6 ' Conducttur geretteten fünf Personen nicht c>Ue d am Leben angetroffen haben winden, da dicsc knechte s erst um Mitternacht an die Stelle gelangen konnten, <> und diese Personen bey der Ankunft der Poflschlittlii t um 5 Uhl Abends schon halb erfroren, un) gleichsam , bewußtlos angetroffen wurden. Vey dieser Gelegenheit '. verdient auch der Wegmacher Steer in Unttnauern, l k>ne rühmliche Erwähnung, welcher an dlelem Tage das ' Weih «ineü Händlers mit einem Kinde von fünf Jahren, ' welch« yon der Straße abgekommen. und an Handen und Füßen gefroren waren, in die nachslgeleqene Weg- ' wacherschmiede trug, und ein in dcn Graben gestürztes Fuhrpfeld «ug dem mehr alü i3 Schuh tiefen Schnee herauearbcitcte. Auf jolche Weise verlor an diesem unglücklichen Tage doch Niemand das Leben, obwohl dey; «ah« jede Person, welche den Tauern passirte. durch Frost und Kälte an Händen und Füßen mehr oder min« der beschädiget worden M, zu deren Heilung sogleich die ärztliche Hülfe eingeleitet wurde.« Aus St. Michael wird vom 2,. Jänner gemeldet: „Seit Montag den ,5. d. M- lag der Tauern wieder gänzlich zu , u.id die Briefpost kam vom Mitt» woch und Samstag ttst heute mit einander hier an. Auch hat man gestern Abends spät die Anzeige erhal» ten. daß «in« Mannsperson auf dem Tauern, unter» I)ald dem Gchaidderger «Wirthshause, erfroren gefnn» den wurde. Heute erhielt man auch aus der Muhr be, summte und nähere Nachrichten. In diesem Thnle oder Winkels gingen vom 5. bis zum ,8. d. M.zwölf Wind» oder Schneelsswinen von Vlllch'edener Gtöße von dem hohen Felscngcbirge in das enge Thal herab. Hierdurch wurde nicht nur au manchcnOrtcu derMudlfiuß gshsmmt wclchei im Durchbrechen gieße Verwüstungen drohte, sondern es wurden auch mehrere Hcuschupfen, V;")sl.iUe ur>5 Häuser üdecfchoden, descha^gt oder gar z?rtrüm> mert in das Thal und in d,c Muhr geworfen' ohne daß jedoch ein Mcnsch oder ein Slück V>?l? verunglückte. Dle bedtutenl'ltt,'. bicroon sind die vom 5 i>. M. Nachts. Um 11 Uhr stürzt,n fast ^!, gleicher Ze,t bly dem Blcißner» dauerndause zwey Schnceliiwinen herab, wov^n eine das Haus ülierschütt^te Ui,i> auch in das Haus dlang, und die ssheleuce und die Kinder in den Betten verschüttete, die ihr Leben nur noch mit vü'Icr Mühe retten konnten und die andere L'wme an dem Nebengebäude vielen Scha» 0en annchtlte. Am ia. d. Mittags um n Uhr slürzte dcy Iedl enie Lawine herab, zerstörte cim Schneider» Bauernhause die hal>5^ Deckung, zerschlug dey den Nikl» und Klliandauefndäuscrn die Fenster, und überschüttete diese Häuser dergestalt mit Schnee, daß es in denselben so dunkel wie in finsterer Nacht war. Die fürchterlichste Schncelawme ging am 18. d. M. Nachts um 2 Uhr hin, tcr dem nicht bloß den Mnhrbach, sondern auch das Mühlwasser : h»'!? vier illuster hoch, dergestalt, daß selch« auf beyden f Seiten weit aufdeu Brrg lnnaufreichten. Das auffolche > Art aufgehaltene Wasser bildete einen Sre von einem , Verge zum andern, welcher am kommenden Morgen schon 1 eine Viertelstunde aufwärts und cmwacts reichte. Alle an - demMuhrbache ksa^rNen Häuser, bey vierzig an der Zahl, e schwebten in der höchsten Gefahr, bey dem schnellen Aus« e bluche dieses Sees überschwemmt oder gar weggerissen - zu werden. Doch durch die tdätige und schnelle Veran» l staltung des Gemeindevorstands Nicolaus L a h n schü-h h er. am Bauerngute und unter thätiqer Mitwirkung der >° Gemeinde gelang es denselben, bey eigener Lebensgefahr e unv unter Sturm- und Schneegestöber gegen 3 Uhr Nachmittagbdem Müdlbache eme Öffnung zu verschaffen, l- wodurch das Wasscr allmählig M na Vlttoria, aus dem Orden der Dominicanerinnen, «ine geborne Dolara,im 73. Jahre ihres Alters. Sie war «ine gute Dichterinn und PartlätlMahlermn. PiuS VN. und Leo X. beehrten sie öfters mit ihrem Bcsuche, und sie hat ihre Porträts gemahlt. —Am 22. wurde das vom i3. d. dahin verlegte Dansfest für den glücklichen Zustand Sr. allerchrisillchstcn Majestät und feines ganzen Reiches in der Latcran-.Hirche gehalten, dem nebst dem französischen Botdschafter, Herzog von Laval ^ Monc« morency auch mehrere Htn. Hl«. C^rdinäle beywohnten. — Die Tiber, welche ausgetreten war, und mehrere Straßen überschwemmt haltt, ist in ihr Bett wieder zurückgekehrt. (V.v.T.) Spanien und Portugal I. Die Er 0 > le vom 2«. Abends gibt aus dem Echo duM > di solgendeNachrichten vonderlspanischenGtanze aus St. Bcdast'HN und aus Lissabon. ,Sp a ni s ch e Gran^evvmi9 I inner-Die spanischen Truppen.welche an der Gränze von Portugal! gelagert sind. haden den V'fehl erb allen, dle allelstrengste Mannl^ucht zu deov° achten, jeden Pc>rtug>«se Sache Der por» tugiesischel'Ant,>Const!i^tioneUen steht verzwe,felt schlcchr. Es heißt, »atz si? geschlagen worden , und daß der M,ir, qui5 von C !) a v « s ned!t seinen Truppen zum Rückzüge nach der Gränze gcnöNngt worden il't, und sich vcUeti>>ö aufs spanische Gil-ü'ch !,u di>gc!)en notdgedrungen scken dürfte, wrnü er vo^ dcn britisch ' portugiesischen Trup^ pen angeqrisscc, werden sollte. Andern Briefen zufolge hatte der General S > l v e i r a , Ol>elm deo Chaves, der Alles lcint. die Absi^'t !'c!ne Sireitkrafte zu N)e,len, Gufr!l!l!s ,n>? U)r.!'n ^u bN^c'n.d!« Gebirge des Roni„> reichb ;u h-s^c, „nd den .^rieq auf d«escli,'e Art. wie Spanten gfgciü Napeleoc, , zu führen." —L l! > a » 0 n, den 6. Jänner. Der Marquis von C ha v e s befindet sich in vollem Rückzug. V 1 seu ist geräumt, waö ick Ihnen , wie ich glaube, oerenö gemeldet habe. D>c Dl^lsionen der conslltuNuneUen Generale Äi,eredo,Claud>no und Villa-Flor flehen in Verbindung mit einander, und allcS lässl glauben, daß die Insurrection elieslcnö unter» drückt werden wird. Ohne die (den ant>consf,,tutwn,llen Trupven zu Theil gewordene) Unterstützung von Seite Spaniens und anderwärts he?, würde 5er portugiesischen Nation d>t Schmach erspart worden seyn, ourH) auswär» tige Truppen von der Jusuricction defceyc zu werocn." Fremden-Anzeige. Ängek 0 mm en den 7. Februar 1627. Hr, Franz Cornet, k. k. Tabak» und Stämoel'Gef. Inspector , von Trics!. — Hr. Mchael Röi'er , k. f. Tabak« und Stämpel-Gcf. Inspector, u. Hr. Iojeph SHur« bl, Inhaber des Guts L'cktencg, dende v^n Neustadrl. Den8 Hc. WiNielmM^lhrs, gewesener Rechn. Ad« junct bey der k- k. Oconomie. Commzss.o» in Verona, -lmr Gcntmn, von Verona nach C ll!. Den 9. Hr. Ubald Marquib v. Orav'si. k. ?. Haupt» mann, von Mailand nach Wien. — Hr. Cajctan Ciceri, Dc. der Hcllkunde; Flau Iullana de Peöler, k. k. Mer c^nciIgelicht5ratt)2-Gcm^)l'nn, und Hr. Emanuelliar» buri, Handelsmann, alle drey uon Trxst nach W'en. Der» ia. Hc. Jacob Mirad^ud, Banquier; Hl. Ooul^hpl^ff Gc!g AV^clon, ^oufmann; Hr. Nogottl Go° nojec u. Hr. Vil-cenz Sandr,,',. H,indelels!ite, alle vier voii Wien nacy Tc,cst. — Hr ^:'o!i>b Hnmann, Hanl delz,«an:>. von Gra>H nach Tri. It. (Kours vom 6. Februar 1627. Mitttipreis. StaatSschuldveilchleivungcn zu5v. H.li»CM,)L8 i^Z2 Darl. nnt Vcrlos. v.J. i«2u sur ioc.fi. (inCM.) 129 1^2 Detto dclro 2^21 sui loo ft (tn(5 M) i'6 ij4 W en. Sca^t^Hanco'Odl. i"»^2 o.H.^>n CM.)/,4 2j4 Odligacioncu der uligcm.uno ' ungar. Hoskan,!ucr zU2i^2 o.H. (inE.M) 4i l^2 (ÄraricU) (Domelt. Obligationen dct Stände s (^ ^-) (^>M. v. Ostcrr^ch unccr und zuZ v-H. -— — ob der Enns, vouUoh-1 ,u H 1/2 v. p. l- -^ «5 men. Mahren, Schlep ,u 2 l/^v..x>.!? — — si'N,Hcn)ernia^k,^arn' ^u 2 v,H.z -^ 21 ten, Kram und Görz, iu 1 5/ä v-Y. z ^" T.'n'r.il Clss sA»wcisunger,. 'ä rl.D'o^tNo^ 1^ pl. Ct. Bank-Actien pr. Ktück 107«'" Cenv. Münze. Walftrstand des Loivacd ^Fluss.s c>m Pegel der aemauerten Ganaldrücke bey lSröffnung der Den l2. Fedruar: 3 ö> chuh 0 ^ 0 Il 5 Liniin 0 0 e r 0 er S ch l e u ß e n d e: t u n zj. Ignaz A'^ys Zdlel v. Kltinmayr. V«rl«gel und'Re0act«ur.