^.. Erscheint Dienstag und Freitag. Redaltion: Oradischa-Norstadt Nr. 5. I.St. Expedition: Rann Haus«Nr. !9U. I»ser!ion«gt!mhren: für die 3spaltigc Zeile oder deren Raum für < Mal s tr,, 2 Mal ? tr„ 3 Mal 9 lr. Insertion«« Nempel jedes Mal 30 kr. Verlag «üb Druck von I . Vlasnik. i. Jahrgangs Abonnement für« ganzjährig 5 fi?V>^lW^ ^-., halb,äl>rig 2 „>lu^?"^' '"' »ierleljüxrig l „ Durch die Post: ganzjährig L fl. 4ll kr. haldjahrig 3 „ 2U „ uicrrig I „ ?n „ Einzelne Eremplarc tosten 5 Nkr. Zeitschrift für mtcrlimdischc Iutcrcffcu. Verantwortlichei Rednlteur: (Manuscripte werden nicht zurückgesendet.) P. v. Nadics. Lai6llch am 10. Februar 1865. M. 12. Der Einfluß der Eisenbahnen auf Handel, Industrie und Gewerbe. V—u. Die Eisenbahnen nehmen in Handels - und volkswirthschaft­licher Beziehung heut zu Tage den ersten Rang ein, sie sind kurz gesagt die Lebenswurzel des Handels und der Industrie geworden und nicht in minderem Grade bezieht sich dies auf die Boden-Produkte. Die Eisenbahnen sind gegenwärtig die Hauptvermittler mit denen der Ueberstuß des einen Landes dorthin am schnellsten gebracht wird, wo der Mangel, also die Nachfrage, nach solchen Artikeln herrscht. Es ist schwerlich anzunehmen, daß sich irgendwo ein Land rüh­men kann alles und selbst dasjenige hinreichend zu erzeugen und hervor­zubringen, was das menschliche Leben bedarf. Ein Land kann von der Natur begünstiget in großen Massen Getreide, Wein erzeugen, es ist aber nicht zu gleicher Zeit in der Lage gute Leinwand, Stahl, Eisenwaaren, Seide oder Thee zu liefern. Die große Vorsehung scheint sichtbar dafür gesorgt zu haben, daß ein jedes Land, ein jedes Volk etwas besitze oder hervorbringe, was ein anderes Land nicht in derselben Menge, Vollkom­menheit oder gar nicht besitzt, so daß die Länder und Menschen von ein­ ander abhängig sind. Die Eisenbahnen sollen dem Vorhergesagten zufolge vor allen die­jenigen Länder zweckmäßig verbinden, die sich der Natur der' Sache nach gegenseitig am meisten bedürfen. Es ist nachgewiesen, daß kein Land von Europa so reich an Boden­produkten ist als Oesterreich. Es ist aber auch bekannt, daß kein Staat der Welt für die Exportmittel seiner Bodcnerzeuguisse bisher fo wenig gethan hat wie Oesterreich und doch ist es als bestimmt anzunehmen, daß die Steuerkraft Oesterreichs vor allen und zunächst in der Verwerthung seiner Vodenprodukte den Schwerpunkt zu suchen habe. Ohne uns in eine Kritik rücksichtlich der Denkschrift des Handelsministeriums über das österr. Eisenbahnnetz einzulassen, finden Feuilleton. Aus der „Klavy lloviä", von ^an liollär. Uebertragen von Hermann Trister.") Nach Pommerns Küsten war ich ausgezogen Durch Slava's Schutt und Trümmerstätten hin, Auf Vineta fucht Vineta meiu Sinn Tief in des Meeres buntgefärbten Wogen. Du, deren Ruhm und Schiffe einst durchflogen Den weiten Erdball, Mecresherrscherin, Auf, auf dem Dreizacke Neptuus entrinn, Zur Freiheit wieder schwing dich auf verwegen Den Dänen hast getrotzt du manch Jahrhundert, Dich fällen tonnte nur der Götter Macht, Du Meeres-Herkulanum viel bewundert! O Slavenstadt, zweifachen Tod zur Beute, Verschlungen einst vom Meer in Wellennacht, Und von des Klüglers Witz geleugnet heute! kßkm uoüinka. Oligmalilouelle aus dem böhmischen Volksleben von V. N. (Fortsetzung.) Gleich am folgenden Morgen fuhr ich in Begleitung meines Freun­des nach dem deutschen Dorfe, wo Anna war erzogen worden und erhielt daselbst folgende Auskünfte. Vor fünfzehn Jahren hatte eine wohlhabende Bäuerin, als sie auf dem Sterbebette lag, die Frau des Dorfschullehrers zu sich bitten lassen und ihr Anna, die beiläufig drei Jahre alt seiu mochte, übergeben, damit das Kind von der Lehrerin erzogen werde, welcher. Bitte sie eine namhafte Summe zu Anna's Erhaltung beifügte. Das Kind, fagte die Bäuerin, sei die Tochter einer fremden Frau, welche auf ihrer Durchreise durch das Dorf nebst ihrem jüngeren Kinde einem Knäblcin an der damals herrschenden Cholera-Epidemie binnen wenigen Stunden ge­storben sei. Das Mädchen heiße Anna, da die Verstorbene sie einige Male so Mannt; die Frau mußte aber arm gewesen sein, da man bei ihr kaum so viel gefunden, daß man die Kosten des Leichenbegängnisses und den Miethkutscher, der sie hierher gebracht, bezahlen konnte. Auch mangelte der Reisepaß oder sonst ein Dokument, aus dem mau ihren ') Als Probe aus den „Slav. Blattei»" von Abel I.uK»i6. wir uns bloß veranlaßt, nachstehend verzeichnete Bahnlinien als höchst wün­schenswerth anzuführen, nämlich: St. Peter-Fiume — Fiume­Karlstadt-Sissek dann Vrixen - Lienz - Villach — Villach-Laibach — Sissek-Essek-Semlin. Durch diese Bahnlinien wird: 1. Die österr. Kornkammer am kürzesten Wege mit den österr. Alpenl ändern dann mit der Schweiz, Frankteich und England in Verbindung gebracht. 2. Deutschland rückt dadurch zunächst an das adriatische Meer zu den wichtigsten österr. Seehäfen/ Von Trieft und Fiume wird beinahe die gleiche Fahrzeit nach München oder Wien sein. 3. Wird mit Bezug auf die projektive Linie Velgrad-Sofia-Adria­nopel — Constantinopel der kürzeste Weg fein, um die österr. Stahl-, Eisen-und anderen Waaren zum schwarzen Meere zu bringen. 4. Der Handel im Süden von Oesterreich ist eine Frage der österr. Macht. Das adriatische Meer und der Orient sollen von rechtswegen die Zielpunkte für die zweckmaßigsteVerbindung des österr. Eisenbahnnetzes fein. 5. Die österr. Seehäfen von Trieft und Fiume sind ihrer geografischen Lage nach dazu bestimmt einen mächti­gen Rang im-Welthandel zu gewinnen, besonders wenn einmal, worüber keine Zweifel mehr find, der Suez-Ca­nal vollendet sein wird. 6. Durch diese projektirte Bahn werden die unermeßlichen Waldungen Slavoniens gut verwerthet und das Schiff­bauholz wird durch die kurze Verbindung mit dem Seehafen Fiume einen der wichtigsten Exportartikel Oesterreichs bilden. 7. Die alte Handelsstraße von Trieft, überhaupt vom Süden hatte die geradeste Richtung über Laibach, Villach, Tyrol nach Deutschland, gerade Villach-Laibach waren die wichtigsten Speditionspunkte des Güterverkehrs aus Süden und umgekehrt. Stand oder ihre Abkunft und das Ziel ihrer Reise hätte entnehmen können. Der Kutscher war im uächsten Orte gedungen worden uud wußte darum keine Auskunft über die Reisenden zu geben. Die Bäuerin, welche kin­derlos war, habe sich des hilflosen Mädchens erbarmt und es bis nun gepflegt, wo der herannahende Tod ihr die weitere Erziehung unmöglich mache. Kurz darauf war auch die Bäuerin gestorben. Die Kleidungs­stücke waren, wahrscheinlich aus Furcht vor Ansteckung beseitigt worden. Der Ortsseelsorger, der die fremde Frau im Tode eingesegnet, lebte auch nicht mehr und so war der Faden abgeschnitten, der zu einer weiteren Entdeckung hätte führen können. Verstimmt und niedergeschlagen kehrte ich zurück; auf eine bloße Aehnlichkeit hiu war es eine Unmöglichkeit, Anna als die Tochter des Feldheimischen Ehepaares zu erklären, da jeder weitere feste Anhaltspunkt zu dieser Behauptung mangelte. Nichts destoweniger hegte ich für Anna das gleiche Interesse wie zuvor, ja in gewisser Hinsicht war meine Teil ­nahme für sie noch wärmer geworden, da die Lehrerin uns erzählt hatte, daß Anna vorzügliche Fähigkeiten besitze, indem sie aus eigenem Drange weit mehr gelernt habe, als ihr der Lehrer und seine Frau hatten ver­möge ihrer eigenen beschränkten Bildung beibringen -tonnen. Die Lehrerin gab den Dorfkindern in weiblichen Arbeiten Unterricht; Anna war ihr da­bei eine treue Gehilfin. Noch als Kind hatte die Lehrerin Anna in das öechische Dorf zu ihrem Verwandten, dem Dorfrichter, gegeben, wo sie die slavische Mundart in Kurzem sich aneignete und dann öfters, als sie schon erwachsen war, Hieher auf Besuch kam und anch gegenwärtig ans derselben Ursache daselbst sich befand. Ihre große Vorliebe für die länd­lichen Arbeiten ließ sie in der Erntezeit hie und da den Schnitterinnen hilf­reiche Hand leisten und so sei es geschehen, daß sie gestern genöthiget ge­wesen, an dem Erntefeste Theil zu nehmen. Hier im Dorfe ließ sich vorderhand in der bewußten Angelegenheit nichts mehr oder wenigstens nicht viel thun; ich nahm daher Postpferde und reiste nach Wien. Hier lebte von Adelens Angehörigen mur mehr ihr Bruder. Es bestätigte sich, daß Frau Feldheim, die kurz nach ihres Gatten Tode, der sie in Verzweiflung gestürzt und, wie sie sich gegen ihre Angehörigen ausgesprochen, mit Schande bedeckt hatte, plötzlich abgereist, nachdem sie schriftlich herzlichen Abschied von den Ihrigen genommen, um bei guten Bekannten in Böhmen die Trauerzeit zuzubringen und sich für ihre Mutterpflichten wieder zu starken. Allein zu diesen Leuten war sie nicht mehr gekommen und auch auf den Stationen nach diesem Orte ließ sich keine Spur von ihrer Durchreise ausfindig machen. Mit großem In ­teresse hörte Adelens Bruder von Anna und er wollte im Spätherbste, zu welcher Zeit ihm erst sein Dienst einige Wochen als Ferien gestattete, das Mädchen selbst sehen. Inzwischen bat er mich flehentlich, Anna nicht aus den Augen zu lassen, ja selbst auf die Gefahr hin, eine ganz fremde zn adoptiren, sie ihrem niederen Stande zn entziehen nud sie in ein an­ständiges Bürgerhaus zu bringen. Gerne sagte ich ihm zu und kehrte wie­der nach Erlenhof zu meinem Freunde zurück. (Fortsetzung folgt). 50 8. I n England und Frankreich ersetzen die Eisenbahnen bereits schon lange vie frühereu Haupt- und Commerzialstraßen. Auch Deutsch­land zieht sein Eisenbahnnetz dichter zusammen. Man scheut nicht mehr Parallellinien, wenn nur der Handel und die Industrie neue kurze Verbindungen erhalten. 9. Tyrol, Kärnten und Kram sind reich an Wasserkraft und Waldung , wo sich längs den Eisenbahnlinien große Fabriken errichten lassen. Die bestehende Bahn von Laibach nach Trieft zieht sich über den todtesten Theil von Krain über Morgruud und Karst, wo kein Wasser und kein Holz ist, wo nirgends Fabriksetablisse­ments entstehen können, und doch ist am Contiuent lein Land für die Industrie so geeignet als Krain ') weil es dem adria tischen Meere und dem Orient zunächst liegt. 10. Die mächtigen Steinkohlen - Lager am Savcstrome werden durch die Laibach-Villacher Bahn sehr vielen reichhaltigen Eisenwerken zu­gänglich gemacht, wodurch der Mincral-Ncichthmn nach zwei Richtungen hin an Werth gewinnen muß. 11. Dem industriereichen Oberkrain wird die bezeichnete Bahnlinie von-wesentlichem Vortheile sein, weil alle Erzeugnisse davon nur an die adriatische Seeküste und «ach Croaticn lc. abgeführt werden. Ebenso wer­den die hauptsächlichsten Lebensmittel als: Getreide aller Art, Vieh aller Art, Wein in großer Menge von Croatien bezogen. Die jüngst gewesene Ausstellung zu Agram hat übrigens der ganzen Welt ein Bild dargestellt, welch unermeßliche Neichthümer im Schooßc der südlichen österr. Provinzen liegen. Die südslavischen Länder und Völker hat mau nie einer Berück­sichtigung unterzogen, außer zu Zeiten des Krieges. Seit Jahrhunderten sind sie wirklich das Voll- oder Festungswerk gegen die osmanischen Bar­baren gewesen, wodurch der westliche Theil von Europa ungehiudert in der Kultur fortschreiten konnte. 12. Wie wichtig die bezeichneten Eisenbahnlinien in militärisch stra« tegischer Beziehung zu betrachten sind, überlassen wir den Fachmännern, als gute Patrioten jedoch erlauben wir uns die bescheidene Bitte, den Gegenstand einer aufmerksamen genauen Prüfung zu unterziehen. Den Grundsatz „der Handel im Süden und Südosten von Oester­reich ist eine Frage der österr. Macht" — betonen wir nochmals, und hätten die österr. Diplomaten mehr auf Oesterreich als auf Deutschland gesehen, so wären sie schon längst zur Ueberzeugung gelangt: daß Oester­reich nur das adriatische und das schwarze Meer stark, reich und mächtig machen können — niemals aber die Ostsee. Wir ha­ben übrigens schon im Eingange erwähnt, daß wir nach keiner Richtung hin eine Kritik ausüben wollen, betrachten wir jedoch das österr. Eisen­bahnsystem von allem Anfange an, fo finden wir, wie in allen Dingen, den Mittelpunkt Wien, von wo aus ' die ersten'Locomotiven ihre erste ') Krain ist ein Durchgehhaus geworden. Die Steinbrück-Sisseter Bah» hat die Karlstädterstroße, somit Untertrat», und die Marburger-Villacher Nah» die Kla­genfurt - Villackerstraße, somit Öberkraiu, total lah m gelegt . Unsere Hauptstadt Laibach ist heute kein Ce»tralv»ukt oder Stern des Klonlandes mehr, wie man es sonst nannte. Die Erwerbzweige nehmen von Jahr zu Jahr ab und wenn e« so fortgeht, so wird Laibach unendlich herabsinken, Gs wäre »or allem zu wünschen, daß sich Krain mit aller Thcttkraft und Anstrengung im Geiste des Affociationswesens auf die Industrie verlegen würde, denn nnr da­durch »Nein werden die gewünschten Erfolge erzielt. Die ganze civilisirte Welt hat sich dem industriellen Weltlaufe hingegeben und der Associationsgeist ist der Strom der alles aufnimmt und mit sich fortreißt. Dll8 HllU5- und gesellige Lied bei den Küdslanm. von Siegflid Kllpper. (Fortsetzung,) Abends vor der Hochzeit., (Aus Risano). Also bittet Gott das junge Bräutlein: „Gib, o Gott, und gib mir Falkenaugeu, Gib, o Gott, und gib mir Schwanenflügel, Daß ich überflieg' die Stadt Risano, Hinwärts stieg' bis ob des Liebsten Höfen, Dort erschau' den Liebsten, Auserkornen, Ob er schön also, wie man ihn rühmet, Ob er gut also, wie man ihn preiset, Ob vor'm Hof sie schon den Reih'n ihm schlingen, Ob den Reigen ihm die Mutter führet, Ob der Lieder Sang ihm schon begonnen, Ob vor'm Thor das Banner ihm schon flattert Und im Wind die seidnen Fahnen wallen!" Also bittet Gott das junge Mädchen, Bittet Gott, und Gott der Herr gewahrt ihr, Gibt, um die sie bat> ihr Falkenaugen, Gibt, um die sie bat, ihr Schwanenflügel, Daß sie überstiegt die Stadt Risano, Hinwärts fliegt bis ob des Liebsten Höfen, Und erschaut den Liebsten, Auserkornen. Schöner ist « , als man ihn gerühmet, Besser noch, als wie man ihn gepriesen; Und vor'm Hof ihm schlingen sie den Reigen, Und den Reigen führet ihm die Mutter. Auch der Lieder Sang hat schon begonnen, Und vorm Thor ihm flattert schon das Banner Und im Wind die seidnen Fahnen wallen! Wenn die Hochzeiter im Hause des Bräutigams sich zum Aufbruch versammeln. Pfriemgras und Basilikum, Also frisch noch, grün und jung, Warum sankt ihr schon, warum? Richtung eingeschlagen haben. Nach Norden und Nordwesten brausten von unserer Metropole aus die ersten Locomotive zu jenen Landen und Na­tionen hin, die nus Oesterreichcru an Bildungsstufe, Gewerb­fleiß, 2) Industrie, Capital, Capitalswcrth u. s. w., u. s. w. bedeutend überlegen, so daß mit einem Worte, die direkte Eisenbahnverbin­dung früher mit dem ausländischen, als mit den eigenen Seehäfen und Binnenländern hergestellt war. ' Die ganze Verkehrsrichtung nahm soge­staltig eine ganz andere Wendung und verbreitete sich mit der Geschwin­digkeit eines elektrischen Stromes, che man sichs versah, vou Norddeutsch­land :c. aus bis tief hinein in das Herz der österreichischen Monarchie, so wurde die Hauptmasse Österreichs mit ausländischen Waaren und Manufactureu vollständig überfluthct, ") was natürlicherweise kommen mußte, da seit Ursprung des Handels und der Industrie als die Vedingungeu des Verkehrs immer die Verkehrsmittel, also jetzt die Eisenbahnen im ersten Range zu betrachten sind. Nach un­serem Seehafen Trieft wurden die Eisenbahnschienen erst viel später ge­legt uud zu uuserem Seehafeu Fiume ^) ^M h ^ ,^^ ^m Dampf­wageu, Warum uusere Häfeu mit dem Mittelpunkte unserer Industrie und Prodnction untereinander und der Centrale Wien so lange keine direkte Eisenbahn-Verbinduug erhalten haben, dies heute zu fragen, Ware zweck­los; ob aber aus dem bisher beobachteten österr. Eisenbahnsystem eine günstige Haudelöbillanz für Oesterreich hervorging, das wäre wohl zu untersuche». Mag man übrigens darüber was immer für eiu Urtheil verkünden, so viel bleibt fest, daß in Folge dieser augenfällig irrigen Grundsätze und schiefen Ansichten über Handel- und Verkehrsmittel selbst ') Die Quellen zur Wissenschaft und Kunst, diesen ersten Großmächten, welche stets mit Hanrel und'Industrie Hand in Hand gehen, müssen von der frühe­ste» Jugend an stießen, und diese Quellen sind die Schulen, Manchester als der Riese und Ceutralvnntt der brittischen Industrie liefert uns den glänzend­sten Beweis dafür, denn hier waren die ersten Gewerbe- und Realschule», die erste» politechuische» Institute, die ersten Musterzeichner ic. FoNschritt ist jetzt die Bedingung des Bestehens, und wer nicht der Erste sein kann, soll sich wenigstens bemühen, nicht der Letzte zu sei«. Kanlon St . Gallen i» der Schweiz zählt nicht einmal 2N0N00 Einwohner und hat 33 sogenaunle Gewerbeschule» und Krain mit nahezu ^ Million Einwohner hat »or kaum 2 Jahren erst eine Qna-Gewerbeschule erhalten. Den Unterricht in Oesterreich hält man noch immer beim Katzentisch und doch kommt, wenn wir uns umsehe», alles Nebel vom Maugel an Unterricht. , Ohne Wissenschaft uud schöner Kunst saun die Industrie zu keinem hohe», vollkommenen Grade gelangen. ') Was würden die Engländer ans diesem Fiume nicht alles machen beso»ders da sie gut wissen, daß nach Vollendung des Snezfanals circa zwei Drittel See­meilen Weges vou Fiume nach Bombaj geringer sind, »ls von England «us. ') Man hat die Eisenbahnen zuallererst, nach jenen Ländern hingeworfen, wo wir Oefterreicher wohl vieles kaufe» aber sehr wenig oder gar nichts Verkaufen, können. Ziehen wir in Betracht, daß England große Kämpft meistens nur. für seine Absatzmärkte geführt habe, so müssen wir unser großes Leidwesen aus­spreche:!, daß Oesterreich den bezeichneten Ländern und Meere», wo unsere Ab« satzqnellen hätten sein sollen, gar so wenig Aufmerksamkeit schenkte. Oesterreich hat von Rechtswege» niemals planmäßig die Handelsintustrie, Absatzquellen >c. in würdige Rücksicht genommen. Gerade diejenigen Factoren, welche heut« die einzigen find, eine» modernen Staat mächtig, reich uud stark zu machen, hat Oesterreich in verblendeter Weise immer stiefmütterlich behandelt und wir glau­be», daß die thatsächlichen Folgen dessen lanter reden, als alle uusere Worte, Ei , wie sollten, frisch uud grün, Wir nicht sinken jung dahin? Gestern trat ein junger Hirsch uns nieder, Heute Morgens kamen Mädchen wieber, Kamen dar zu Drei'n mit Silbersicheln, Mähten Gras, und mähten mit dem Gras uns, Vorzustreu'n Aus ihres Bruders Rosse. „Friß, uud friß nach Lust, o Bruderrößlein! Weithin führt der Weg, der Dir bevorsteht, Bis zu eines holden Mägdleins Höfen. Noch im Schlummer liegt wohl dort das Mädchen. Bald jedoch wird es die Mutter wecken: Auf, und spute dich, vielliebes Vräutlein, Vor dem Hof schon draußen sind die Gäste, Pflanzen schon die Fahnen auf vor'm Hofe! Spute dich, und richte schnell die Tische, Deck' sie hübsch niit Teppichen und Tüchern Deinen Gästen fchicksam zur Begrüßung!" >enn sie iin Hause der Braut die Gäste erwarte,,. Läd't die Schwester au die Soun' den Bruder: „Komm, o Bruder, au die warme Sonne, Daß wir uus des Sonnenscheins erfreuen, Uns erfreuen an des Anblicks Schöne, Wie dort ziehn die schmucken Hochzeitsgäste! Wohl dem Haus, dem zu den Schritt sie lenken! Wessen Haus sie jetzt Wohl mag erwarten! Wessen Mutter bald sie wohl beschenken? Wessen Bruder sie mit Wein bewirthen? Wessen Schwester ihnen wohl wirb folgen?" Leise drauf zurück der Bruder Dies ihr: „Sei mir heiter, Liebe, und erschrick nicht! Unser Haus ist's, dem sie zu jetzt lenken, Unsre Mutter, die sie wirb beschenken, Ich , der bald mit Wein wird sie bewirthen. Du , die hinziehn wird von uns „rit ihnen!" (Fortsetzung folgt.) 5l von Seite der Regierung verbunden mit anderen Fehlern und Mißgriffen ^) ein ungeheures materielles Elend über Österreich heraufbeschworen wurde, worunter ohne Ausnahme alle Zweige der Volkswirtschaft in östcrr. Landen so darnieder liegen, daß unter dem Drucke der allgemeinen Geld­kalamität und unter dem Drucke der täglich zunehmenden öffentlichen Lasten, jeder Unternehmungsgeist erlahmen und selbst der gewerbfleißigste Theil der Bevölkerung zu einer Niedergeschlagenheit, Verzweiflung und Verarmung getrieben wird, wenn nicht bald auf irgend eine Weise Abhilfe kommt. Wie wird nun der neue Zollanschluß oder Handelsvertrag aus^ fallen? Wir unsererseits verkennen die großen Schwierigleiten nach dieser Richtung durchaus nicht, und erklären vielmehr, daß derjenige Mann, welcher zum wirklichen Vortheile eines Landes einen Handelsvertrag zu­wege bringt, immer ein Meisterstück des menschlichen Verstandes liefert; und wir haben noch immer keinen Handclsminister! Zum Schluß rufen wir noch laut: Einen zweckentsprechen­den Schutz der österr. Arbeit, sonst sind wir alle verloren. Iagdsmson 1864. I n der letzten Iagdsaison ist in den nachstehenden Revieren der Umgebung Laibachs folgendes Rauchwild erlegt worden u. z.: «,) I n den Revieren an der Save des Hrn. Galle (circa) 415 Hasen, 6 Füchse; b) I n der öeriniöer Gcsellschafts-Iagd unter Leitung des Hrn. Ianesch 102 Hase», 2 Füchse; e) I n der St. Veiter Gesellschafts-Iagd unter Leitung des Hrn. Wintler 84 Hasen; ä) I n dem Rosenbacher Revier des Hrn. Voll­heim 51 Hasen, 3 Füchse; e) I n der Krimberg und Umgebung Gesell­schafts-Iagd unter Leitung des Hrn. Vaner 130 Hafen, 6 Füchse, 36 Reh; l) von den Morast-Jägern 60; F) I n der Dobruiner Jagd-Gesellschaft unter Leitung des Hrn. Vollheim 96 Hasen, 7 Füchse, 6 Reh. Zusammen 936 Hasen 26 Füchse 42 Reh. Aus dieser Tabelle des erlegten Wildes ist die erfreuliche Thatsache zu ersehen, wie sich nach der Katastrophe von 1848 und 49, wo beinahe der ganze Wildstand in der Ungebung Laibachs ausgerottet wurde, durch lobenswerthe, energische und Waidmännische Leitung obiger genannten Herreu Iagdinhaber, die die Jagd bis zum Wetteifer betreiben, den bedeutenden Kostenaufwand der Iagdbeaufsichtigung außer dem so hohen Iagdpachtschil­ling nicht scheuend, die Wildbahn wieder gehoben hat. Es wäre sehr wünschenswerth, wenn der Jagd überhaupt mehr Würdigung geschenkt würde. Als Erwerbzweig hat sie in Oesterreich be­reits schon lange aufgehört, und als Belustigung leider solche Umstaltungen erfahren, daß nur noch Wenig von der ehmnligen verschiedenartigsten Iagdunterhaltung iu der Ietzzeit übrig blieb und selbst hievon noch, so manches mit triftigen Gründen zu rügen und nach alter Waidmannsart mit dem „Blatte" zu züchtigen wäre. Ueberhaupt hat Kram, natürlich ohne den Karst (doch felbst dieser bietet zeitweilig und besonders im Winter bei hohem Schnee sein Schärf­lein) ein derartiges Terrain und Klima, daß die niedere so wie hohe Jagd bei einer regelrechten und allgemeinen Hegung Progrcssen machen müßte. Die Frage aber: Ob das nicht sehr praktische Iagdsistem, wo jeder Komplex von 200 Joch nach §. 5. jagdberechtigt ist, nicht viel zum Ruin der Wildbahn beitrage? Ware gewiß der Erwägung werth. Die dichten Wälder, die bekanntlich schlechte Iagdterrains sind, da das Wild in größerer Menge nicht aufgestöbert, sowie auch von den Hunden nicht lange verfolgt werden kann, in Krain nicht mehr vor­findig und die Wälder befinden sich gerade in jenem Stadium der Be­stockung wie selbe zu guten Jagden nothweudig wären. Das Reh dürfte sich besonders bald und stark als Standwild behaupten, umsomehr aber, wenn einmal die noch ungeübten Schützen die „Schürze in der Scheibe" gut kennen lernen und nicht statt den Bock wenn er abgeworfen hat, meist die vertraulich anspringende Geis, oder sogar ihre Kitzer in der Nim­rodswuth niederstrecken. Hoffen wir, daß es nur wenige solcher Aas-Jäger gebe! und daß wenn hie und da auch eine Geis bei dem noch schwachen Nehstand zum Opfer fällt, der Schütze iu selber mit Gewißheit eine „Gelte" oder einen „Kämmerer" erkannte. 'Ich jagte in allen Provinzen Oesterreichs, und fand wenige, mit so vielfältigem und auch seltenen Rauchwilde, wenn auch nicht ausgiebig, aber doch vertreten, wie Krain (Gallizien und Ungarn hat noch das Wildschwein, welches Krain fehlt, dagegen hat dies aber die Gemse). I n der Schnee- und Alpenregion findet man die Gemse (die sich am Loibel-Gebirge, wieder durch diestrenge Hegung Seitens Kärnten stark vermehrte) den Alpenhasen, das Schneehuhn und die schönsten Exemplare von Adlern, Bussarden, und tiefer unten das Auer- uud Birkwild, Stein- und Hasel­huhn, Falken und Geier, den Hirsch, Bären, Wölfe, Luchse, Reh,, Füchse, Dachse, Fischotter, Wildkatzen, Marder, Iltisse, Feld- und Waldhasen, Fasanen, Rebhühner, alle Arten, Sumpf- und Wasseruögel und besonders guten Schuepfenzug. Noch im Jahre 1685 schoß Fürst Auersperg im Lousiuer Bucheuwalde in Gotschee an einem Tage 8 Bären! Nach,diesem kann man den Wildstand von damals bemessen nnd bei der jetzigen He­ °) Die Gewerbefreiheit war ebenso verfrüht als andere Institutionen zu spät ge­ kommen. Wir sind ganz gewiß große Verehrer von allen Freiheiten und sind im Prinzip entschieden auch für die Gewerbefreiheit. Allein die große Kapitals­ nrmuth in Oesterreich die mangelhafte Fachbildung, und der geringe Export- Handel konnte unmöglich ein segensreiche« Resultat von der Gewerbefreiheit Voraussetzen lassen. So lange ein Handelsstaat nicht entsprechenden Crporthandel und billiges Kapital hat, ist die Gewerbefreiheit schon vornherein ein Fehler. Die Verfrühte unbedingte Gewerbefreiheit liefert nebst andern großen Nebeln, die auf der stachen Haud liegen, viel stümperhafte Arbeit, welche den Preis der besseren Waare verdirbt, den Konsumenten täuscht, wodurch unter Kaufieuten und Industrielle» eine wilde Konkurrenz geschaffen wird , die schließlich weder de« Konsumenten noch weniger aber den reellen Geschäftsmann zum Nutz «nd Frommen kommt. Beweis dessen, daß England bei seiner Gewerbefrcihc,t noch immer eine streng gebundene Lehrzeit unter der Aufsicht der Regierung fordert. Gerade England versteht vor allen die Klugheit, das Alte und Neue zweck» Mäßig und vortheilhaft zu Verbinden. gung uud verständigen Verwaltung mit einiger Berechtigung die Hoffnung nähren, daß Krams Wildbahn sich von Jahr zu Jahr bessern nnd dein kühnen Waidmanne jene Unterhaltung und Befriedigung gewähren werde, die er sucht und erwartet. Gibt es doch auch in unfern verweich­lichten Zeiten noch naturwüchsige Charaktere, denen die Natur der schönste Tempel und die Bezwingung und Erlegung des Wildes der liebste Zeit« vertreib ist, die statt einer gemächlichen Ruhestätte, lieber Tage lang im Hochgebirge ohne warme Nahrung herumstreifen, stundenlang im tiefen Schnee undstrengsten Froste am Austand kaum zu athmen wagend stehen, halbe Nächte auf hohen Bergen und rauhem Felsgestein bei einer durch Mark uud Bein schneidenden kalten Morgenluft auf das ersehnte Balzen eines Auer oder Birkhahnes lauschen, von der Hochalpe stundenlang einen 50 Pfund fchweren feisten Gemsbock in das Thal tragen, wenn die Weichlinge erst aus ihren Federn kriechen, — ja selbst oft bei einem nicht tödtlich angebrachten Schusse mit Meister „Petz" ihre Leibeskräfte üben und demselben zeigen, daß der Jäger noch sein Herr sei. Hierüber spricht sich treffend Freiherr Wolf v. Hochberg in seiner „(-lm-ßioÄ. OnrioLÄ." besonders die adelige Denkuugsart des 17. Jahr» Hunderts berühmend aus: „Das Jagen ist eine tapfere und ritterliche Uebung und dem Adel gleichsam ein?r2,e1uäinm belli, darinnen sie ler­nen, ein wildes Thicr mit List uud Geschwindigkeit anfallen, bestreiten und fällen, zn Fuß und zu Pferde ihre Waffen und Gewehre geschicklich brau­chen, Kälte, Hitze, Regcu und Uugewittcr sowohl, als der Sonne heiße Strahlen, ertragen nnd erdulden, Hunger, Durst und Abmattung zu er­leide«, die Gegend und Nachbarschaft von schädlichen reißenden Thieren zu erledigen. Darum die Jagd von großen und berühmten Potentaten allzeit geliebt und getrieben worden; dann sie ist ein Gemüths-Erquickung, eine Schwcrmuthsvertreibung, eine Feindin des Müssiganges und aller daraus entspringenden Laster, eine Ernährerin der Gesundheit, Uebung des Leibes, Vorspiel und Spiegel des Krieges und eine gute und reiche Küchenmei­stern, die unsere Tafel mit herrlichen Speisen versorgt." Aus solchen Betrachtungen entspringt zum Theil noch jetzt die Iagd­lust, deren Walten alle Vorausberechnungen der Nationalökonomie zu Schanden macht, uud die Wildpretpreise oft dergestalt drückt, daß die schönste« Stücke weit unter den Gestehungskosten verschleudert werden, um nur die überfüllten Lager aufzuräumen. —er— Politische Nevue. Die „Unit«, Cattolica" veröffentlicht ein Collectivschreiben der tos­canischcn Bischöfe, worin diese bei dem Iüstizminister gegen das Verbot der Veröffentlichung der Enchclicci nnd des Shllabus protestiren. Auch die Bischöfe von Cuneo und Narni protestiren. Auch die Proteste der französ. Bifchöfe gegen das Verbot der Encyclica sind noch immer nicht zn Ende. Die Bischöfe von Agen, Gab u. A. machen sich in heftigen Kundgebungen Luft. I n der Debatte über die Verminderung der Personalsteuer in Sie­benbürgen (Sitzung vom 6.) erinnerte Professor Herbst an das Land Krain , das in Folge der Nähe Italiens ungemein belastet sei und wel­chem durch die geänderten Communikationsverhältnisse die vortheilhafte Ver­wendung seiner Produtte genominen wurde. Bei der Abstimmung siegten die Siebenbürger und die Negierung. Unter den 69 Stimmen gegen die Regierung befanden sich: die Abgeordneten von Kärnten und Krain , Ober­österrcich und Steiermark fast ohne Ausnahme, nnd der größere Theil der Abgeordneten von Böhmen und Mähren und die sämmtlicheu Polen. Auf das Berliner Cabinet ist man der „Wes. Ztg." zufolge in Wien nicht gut zn sprechen. Die Berichte des Freiherrn v. Hock lassen nämlich keinen Zweifel darüber aufkommen, daß die letzten Versuche der Berliner Zollconferenz völlig mißlungeu sind. Das was Oesterreich will, Tarifermäßiguügen für feine Weine und feine Mahlproducte, mag man in Verlin nicht zugestehen und die Zugeständnisse Preußens rücksichtlich ande­rer Punkte werden in Wien als nicht der Mühe werth beachtet. Herr v. Hock hat wiederholt um seine Abberufung gebeten, aber der Leiter des Handels­ministeriums hat seine Gründe, die Verhandlungen möglichst in die Länge zu ziehen. So lange dieselben fortdauern, könne man ja zudringlichen Interpellanten durch die bekannte Phrafe „die Verhandlungen sind im Zuge" den Mund stopfen. Am 6. d. fand unter Vorsitz des Kaisers ein Ministerrath Statt. Man erwartet in Folge dessen eine Ungarn betreffende wichtige Entschlie­ßung. Viele Altkonservative sind in den letzten Tagen in Wien ange­kommen. Correspondenzen. Kmiubnrg ?. Febrnar. >D Heute um 3 Uhr Nachmittags versam­melten sich die neu gewählten' Gemeindevertreter unserer Stadt zur Wahl der künftigen Gemeindevorstehung. Dem lange gehegten Wunsche aller Bürger gemäß wurde der Apotheker Herr Sebastian 8«,vni1c zum Bür ­germeister gewählt, zu Gemeinderäthen aber die Herren Johann Narenöio nnd Mathäus ?ii'e; als Kassier wird Herr Thomas?av»1er fungiren; die Mitsperre der Gemeindekasse erhält Herr Franz ßitrer voll­kommen. Obgleich der neuen Gemeindevorstehung ein schweres Stück Arbeit bis zur Regelung der direkten Vermögensverhältnisse unserer Stadt bevor­steht, so hegen wir doch die Hoffnung, daß es derselben durch die Mit­wirkung aller Gemeindevertreter und hauptsächlich durch ein offenes, wahrhaft konstitutionelles Gebühren in nicht ferner Zeit gelingen werde. Wir werden Ihnen von Zeit zu Zeit hierüber Bericht erstatten und bemerken schließlich mit Befriedigung, daß auch unsere Wahlen am 3. und 7. d. M. ein eclatantes Zeugniß dafür abgeben, wie solche und ähnliche Wahlen nur dann glücklich ausfallen, wenn ein Wahlcomite sich or­ganisirt, die Wähler sich an den Wahlen lebhaft betheiligen und im Sinne des Vorschlages des Wahlcomite's einstimmig zur Wahlurne schreiten. Agram, 7. Februar. — ru— Der Monat Jänner konnte hier der Monat der Generalversammlungen genannt werden. Der nationale Gesangs­verein „Toio " hatte den Reigen eröffnet. Es wurden die Wahlen für das technische und ökonomische Comits, dann die Wahl des Geschäfts« 52 führers, Casfiers und Sekretärs vorgenommen und beschlossen, die Heraus­von Dr. Benjamin Ipavic erschienen. Es ist dies ein ebenso ge­ gabe des Hlilovaii , die jedem Musikfreund höchst willkommen sein muß, lungen harmonisirtes als melodiöses Tonstück, welches bekanntlich auf dem im Wege der Pränumeration zu bewirken. Auch wurde der Beschluß ge­Medicinerballe mit großem Veifalle aufgeführt wnrde. faßt , bei der Pflege der Musik und des Gesanges, wobei selbstverständlich (Vllllchl'onik.) Der am 8. d. im Casino stattgehabte Ball war die kroatisch nationale Richtung in erster Reihe zu beobachten ist, auch das wieder sehr besucht und erfreuten sich die neuen wohlgelungenen Cotillon­musitalische Element der Böhmen und Slovenen zu berücksichtigen, und figuren des allgemeinen Beifalls. sollen die-vorzüglichsten böhmischen und slovenischen Lieder in's Kroatische ' übersetzt werden. — Die Gesellschaft der bürgerlichen Schießstätte hielt Erinnerungstafel ebenfalls ihre Jahresversammlung, und ergaben die betreffenden Berichte (ans dem Intelligenzblatte der Laibacher Zeitung). ein günstiges Resultat. — Von der 22. Generalversammlung der kroatisch­slavonischen Landwirthschaftsgesellschaft wurde die Wiederwahl Am 14. Februar 2. erek. Feilbietnng des dem Leopold Schneid-, des Präsidenten und Vizepräsidenten vorgenommen und beschlossen, allen maicr von Stein gehörigen Hauses; Schätzwert 600 fl. (Bez. A. Stein). Comits's, welche bei der so erfolgreichen Industrie-Ausstellung eifrigst mit­Am N . Februar 3. erek. Feilbietung der dem Gregor Miklauzhizh wirkten, den besondern Dank kundzugeben und jenen Persönlichkeiten, die von Welsku gehörigen Realität; Schätzwert 1400 fl, (Bez. A. Planina). sich um die heimische Landwirthschaft verdient machten, die geziemende An­Am 14. Februar 1. erek. Feilbietuug der dem Andreas Gostischa erkennung auszusprechen. Auch wurden neue Ehren- und correspondirende von Oberndorf gehörigen Realitäten; Schätzwert 5652 fl. (Bez. A. Planina). Mitglieder ernannt. — Die allgemeine Versammlung der Natie«, ilii'Z-Am 14. Februar 1. erek. Feilbietung der dem Johann Fatur von K«, beschloß, an die Comitate, Munizipien und Consistorien die Bitte Sagorje gehörigen '/« Hube; Schätzwert 3509 fl. 60 kr. (Bez. A. zu richten, sie mögen allenthalben dahin wirken, daß durch freiwillige Feistritz). Beiträge der Fond für Herausgabe volkstümlicher Bücher verstärckt werde. AM 14. Februar die einzige erek. Feilbietung der dem Johann Unter andern ward berichtet, daß die Nation auch in diesem Jahre -den Kovazh von Zheschenzhe gehörigen Realität; Schätzwert 988 fl. (Bez. A. ^llji2svnH zu unterstützen, dann den zweiten Band der gesammelten Ratschach). Schriften des Dichters LtauK o Vra s (steirischer Slovene) und andere Am 14. Februar 1. eret. Feilbietuug der dem Sebastian Antonzhizh poetische und prasaische Werke herauszugeben beabsichtige. — Die letzte von Niederdorf gehörigen Realität; Schätzwert 1975 fl. (Bez. A. Seno-Generalversammlung war die des Handlungs-Gremiums, die am schetsch). 2. d. M . im Lokale der Handelsschule stattfand. Am 14. Februar 1. erek. Feilbietung der dem Josef Fabzhizh von Für die Volksbildung gibt sich eine lobeuswerthe Thätigkeit kund. Senoschetsch gehörigen Realität; Schätzwert 2195 fl. 76 kr. (Bez. A. So wird in Diaro var eine P räp arandin für Lehrerinen an Mäd­Senoschetsch). chenvolksschulen eröffnet werden. DieGrundherren des Pakracer Bezirks wurden Am 14. Februar 1. erek. Feilbietung der dem Franz Grahor von mittelst Sendschreiben vom dortigen Schulinspektor ersucht, einerseits Lehrer-Nicderdorf gehörigen Realität; Schätzwert 2030 fl. (Bez. A. Senoschetsch). Bibliotheken durch Schenkungen und Geldbeiträge zu unterstützen, anderseits jun­Am 14. Februar 1. erek. Feilbietuug der dem Bartholmä Podboj gen Leuten Mittel und Wege zu öffnen, sich zu Lehrern im Geiste des Fortschritts von Goreine gehörigen Realität: Schätzwert 959 fl. (Bez. A, Sencschetsch). auszubilden. Mehrere Edelleute haben sogleich namhafte Beiträge eingesandt. — Das Projekt der Semlin-Fiumane r Eisenbahn beschäftigt angele­Lottoziehungen. gentlich unsere Patrioten. Durch diese Schienenstraße soll ganz Kroatien K. l. Lottoziehung am 8. d. M. und Slavonien von Semlin bis Fiume und Zengg verbunden werden, und die Flügelbahnen nach Essek und Brod sollen das Netz vervollständigen. In Trieft: 76. 38. 62. 83. 47. Diese Steigerung einer bequemen und raschen Communikation hat eine Getraute. ungeheure Tragweite. — I n Essek trat kürzlich ein I.ude zur katholi­Tom und Stadtplane zu St. Nikolaus. Am 2. Februar. Maria Schal»« schen Religion über, nämlich der Schauspieler Moriz Weiß, welcher den, mit Martin ?«tl-iö, Fleischer — Am 6. Febr. Frl. Julia»«, Pleschnik mit Johann Baron Prandau zum Pathen wählte, für welchen der Stadtrichter als Stell­ Povr, t. k. Vezirksaktuar. vertreter fungirte. — Aus Belgra d wird berichtet, daß die dortige Stadlpfarilirche zu St. IaM . Am 5. Februar. Mari» Zok, Inwohnerin Handelskammer den Plan zur Gründung einer Nationalbank für Serbien mit Lukas Grohar, Kammmacher. angeregt hat. I n Folge dessen wurde eine Versammlung abgehalten, und Pflllie St. Peter. Am 5. Februar. Maria Slepizh mit Georg Tofchizh, dabei eine bedeutende Summe gezeichnet. — DieBanalconferenz wird Tischlermeister. — Am L, Febr. Maria Peteln mit Marti» Glauzhnit, Gisenbahn- Coudutteur. — Maria Marout mit Franz Dobrizhar. — Witwe Anna Glavizh mit morgen wieder zu einer allgemeinen Sitzung zusammentreten. Franz Zhmak provisiomrtel Finanzwach-Aufseher. Verstorbene. Lokales und Provinziales Den 6. Februar. Herr Johann Schmidt, Kleibermachelmeister, alt 70 I. , — Sonntag am 12. Febr. 11 Uhr Vormittags findet im großen in der Stadt, an der Lungensucht. — Anton Poßuik, Gärtner, alt 6? Jahre, in städtischen Rathhaussaale die Generalversammlung des hiesigen gewerblichen der Karlstädter-Vorstadt, am Zehrfieber, — Dem Hrn. Friedrich Groß, Cisenbahn-Aushilfskassavereins statt. Programm der zum Vortrage kommenden Ge­beamten sei» Kind Adele, alt 2 Monate in der Kapuziner-Vorstadt, an der allge­genstände: 1. Eröffnungsrede des Vereins-Vorstandes. 2. Jahresbericht meinen Schwäche. und Rechnungsabschluß pro 1864. 3. Bericht des in der letzten allge­ Den 7. Febr. Dem Johann Malenschek, Kleinviehstechcr, sein Kind Antoni», alt 4 Wochen, in der St. Peters-Norstadt, an Fraisen. meinen Versammlung gewählten Revisionsausschusses. 4. Wahl von vier in diesem Jahre zum Austritte bestimmten Verwaltuugsräthen. 5. Wahl eines Jahr- uud Mehmärkte i« Krain. neuen Revisionsausschusses zur Prüfung der Iahresrechnung von 1864. Februar. Am 12. in Mötnig, Am 14. in Aich, Dobrava bei Laibach, St. 6. Andere allfällige besondere Anträge. Lamprecht (Bez. Egg), Präwald, Scherauuiz (Bez. Planina). Am l8. in Neu­marktl. Am 20. in Verboutz (Bez. Golschee). Montag vor St. Malhias in Groß« — Die „bloviee" vom 8. d. M. bringen Berichte über die loschitz. Am St. Mathiastage in LnöKZ, (Bez, Wurffeld), Moräutsch und Zirtmtz. Voclui^feier aus Prag, Wien, Agram. Ueberall haben sich die Am Donnerstage nach St.'Mathias in Töplitz. Am 27. in Brunndorf bei Laibach. Slovenen versammelt und mit Gesängen und Vorträgen die Erinnerung Am Faschingmontage in Gurkfeld, Radokendors und Wippach. Quatember-Montag des ersten slov. Sängers gefeiert. Besonders überrascht wurden die in in Oberlaibach. Montag nach dem Quatember-Sonntage in Weirelberg. Dienstag Agram versammelten Slovenen durch ein herrliches Begrüßungsschreiben des nach dem Quatember-Sonntage in Tschernembl (Bez. Treffen). Am 1. Montage in der Fasten in Ratschach. (Bez. Weirelstein). Am 1. Freitag in der Fasten in ersten jetzt lebenden kroatischen Dichters NirKo LaAoviö, welcher seine Zirknitz, Veitrittserklärung zur maiio«, »lovenslv«, und seine Werke für die slo­ Wochenmarkt am 8. Februar. venischen (Ätavuios beigefügt waren. in Laibach — Am Sonntag Vormittag, wie die „Tr. Z." schreibt, versam­Erdäpfel Mtz. fl. 1,80, Linsen Mtz. fl. 4.— , Erbsen Mtz. fl. 4.-, Fisolen Metzen fl. 4,20, Rindschmalz Pfund kr. 55, Schweineschmalz Pfund kr. 40, Speck melten sich im Mauronertheater die Delegirten der Bewohner des Terri­ frisch Pfund kr. 27, Speck geräuchert Pfuud kr. 40, Butter Pfund kr. 50, Eier toriums, gegen 100, um die zwei Mitglieder der Deputation von Trieft Stück 1'/« kr,, Milch Mß. kr. 10, Riudfleisch Pf. ,9 bis 2l kr., Kalbfleisch Pf. zu wählen, welche die in das Slovenische übersetzte Ergebcnheitsadresse kr. 2t, Schweinefleisch Pf. lr. 20, Hähndel Stück kr. 40, Tauben Stück kr. 15, Sr. Maj. dem Kaiser überreichen werden. Gewählt- wurden die Herren Heu Centner st. 1,10, Stloh Cent. kl. 7S, Holz hartes 30Mg Klafter st. 9.50, Johann Nabergoi aus Prosecco.und Josef Vi-iuioZiö aus Rojano. Beide weiches Kft. fl. 7.—, Wein rother Ein», 11 bis 15 fl., weißer Eim. 12 bis 16 fl, Herren dankten in wohlgesetzter Rede der Versammlung für das ehrenvolle Getreidepreise in den Magazinen. Vertrauen und schloffen, indem sie den Anschauungen aller Bewohner des Weizen Mtz. fl. 3.77, Korn Mtz. fl.2.53, Gerste Mtz, fl. 2.45, Hafer Mtz. Territoriums Worte liehen, mit der neuerlichen Versicherung der unwan­ fl. 1,85, Halbfrucht Mtz. fl. 2.85, Heiden Mtz. fl, 2,85, Hirse Mtz. fl. 8.95, delbaren Treue und Anhänglichkeit an den Thron Sr. Maj. des Kaisers Kukurutz Mtz. fl. 2,96 von Oesterreich. Die Zahl der Unterschriften, welche aus dem Territo­ rium herrühren beträgt bereits über 3400, die Zahl der Unterschriften 9. Febr. (tel.) 6. Februar 7. Februar in der Stadt über 9000. Coursbericht (Durchschnitts- Geld Waare Geld Waare cours) — Am 8. d. M , fand vor einem Dreirichter-Collegium die Schluß- Verhandlung gegen Gustav H., Handelsmann, gewesenen Handelskammer- I n österreich. Währung zu 5°/, «7.40 67.50 67.35 67.45 rückzahlbar „ '/-°/„ 97,80 98,20 97.80 98,20 und Gemeinderath statt, dessen Zahlungseinstellung vor zwei Jahren so „ „ von 1864 88,10 88.15 88.05 88.15 große Sensation gemacht hat. Die Anklage lautete auf das Verbrechen der Silberanlehen Von 1864 84,25 84.75 84.25 84.50 Veruntreuung und des Vergehens der verschuldeten Crida und es beantragte Nationalaulehen 5 °/, 79.40 79.50 79.10 79,20 79,35 der Staatsanwalt ein Jahr schweren Kerkers. Der Gerichtshof sprach je­Metalliques 5 "/„ 72.35 72,35 72.20 72.30 72.40 doch den H. rücksichtlich des Verbrechens wegen Mangels an Beweisen frei, Verlosimg 1839 162.— 162.50 162,50 162,75 „ 1880 zu 500 fl 95. -95.10 94.80 99.90 94°25 und verurtheilte ihn wegen Vergehens der verschuldeten Crida zu 2 Monat 1864 86.80 86.90 89.70 86.80 strengen Arrest. Der Verurtheilte hat sich die Berufung vorbehalten. 18.— 18 — Como-Rentschciue 42 1^, »ust!». . . 17,50 17.50 — Die Studentenverbindung „Slovenia" in Graz hat am ?, d. Glundentlastungs-Obllgatwuen von zur Gedächtnißfeier Voänilc's in Seyffs Bräuhaussalon eine Lsseeln, Steiermark, Kärnten, Kram. , . 90.— 9l.-90,-9!.— veranstaltet. Die slavischen Chöre und Deklamationen, welche zum Vor­ Nationalbank 80«.— 810.--80?.— 8n8.— 802.— Kreditanstalt 190.20 190.40 190.60 l 9, .80, 188.80 trage kamen, fanden verdienten Beifall, namentlich brachten der serbische Wechsel auf London 112.40 112.90 114,50 114,60 113,30 Chor „UsvLi-olu", der böhmische Chor „ZtaroössIlH" und das Pot­ Silber ,12. -112,25 112.20 112.40 112,25 pourri aus slavischen Liedern eine animirte Stimmung hervor. Nach der musikalisch-declamatorischen Unterhaltung fand ein Kränzchen statt, welches Neueste Nachrichten. bis in die frühen Morgenstunden dauerte. — I m Verlage von C. Evers in Graz ist „zur Erinnerung, an AgMM, 9. Februar Bischof Stroßmaher ist von Diakovar hier dm ersten Medicinerball in Graz" eine Polta-Tremblante für das Clavier angekommen.