prällumtralioir» - Preise: Kür Laibach Ganzjährig . . . 6 fl. — !r. Halbjährig . . . z . — . Birrtsljährig. . . i „ SV » Rsnatlich . . - — „ SV , Mit der Post: Banzjährig . . . g ft. — tr. Halbjährig . . . 4 „ so . Bierteljahrig. . . i „ iS , gür Zustellung ins Hau» vierteljährig iS tr.. monatlich S kr. Laibacher Pin,eine Nummern S kr. Lkdaklion Lahnhosgasse Nr. ISi, Lr-r-iliou und Injerallu Lureau: »ouzreßplatzNr 81 (Buchhandlung von J. v. KleinmadrL F.Bamler . Züstrtiousvrnsr: Für die einspaltig- Petit,eile » Ir. bei zweimaliger Einschaltung L s k>. dreimal » 7 kr. Insertion-stempel jedesmal so!r. Bei größeren Inseraten und öste»»' Einschaltung entsprechender Rat»!». Nr. 208. Äuoaime Miittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Mittwoch, 14. September. — Morgen: Nikomedes. 1870. Oesterreich und Deutschland. Die Idee eines gegenseitigen Schutz- und Trutzbündnisses zwischen Oesterreich und dem neuen Deutschland, wie cs nach dem Frieden sich gestalten wird, welche zuerst in Wien und Paris erörtert wurde, findet auch in Baiern warme Aufnahme. Nur Ein Mittel gebe es, meiut eiu baierisches Blatt, Europa auf lange Jahre den Frieden zu sichern, und das sei das obige. Keine Macht der Welt würde es wagen, Oesterreich und Deutschland anzugreisen. Beide Theile würden dabei gewinnen, Oesterreich würde namentlich vor der drohenden Auflösung bewahrt. Die „Presse" macht diese Frage zum Gegenstände ihres gestrigen Leitartikels und meint, Oesterreich-Ungarn hat vollkommen freie Hand, die Lösung jener Frage hängt daher von dem Preise ab, der gegenseitig gefordert und geboten wird und geleistet werden kann. Preußen will gleichzeitig mit dem Friedensschlüsse auch eine gründliche Revision der Bundesverfassung vornehmen und nicht blos die neuen Grenzen gegen Frankreich, die neue Abmarkung des deutschen Gebietes, sondern auch die neue Bundesgestaltung, wenigstens in ihren Grundlinien, von Europa anerkannt sehen. Die Neugestaltung Deutschlands alterirt in erster Linie die Vereinbarungen, welche 1866 zwischen dem Wiener und dem Berliner Kabinete getroffen wurden. Der bevorstehende Eintritt der Südstaaten in den Nordbnnd oder die Erweiterung desselben zu einem gesammtdentschen Bunde, die definitive Erledigung der Bestimmungen über Nordschleswig, die endlich auch in irgend einer Weise erfolgen muß, alles das heischt Rücksichten auf Oesterreich und macht eine wohlwollende Haltung desselben in hohem Grade wünschenswerth. Die Leistung des österreichisch-ungarischen Kabinets wäre somit zunächst in der allgemeinen Lage vor-gezeichnct. Wie steht es nun mit der Gegenleistung? Naive Politiker habe» das verhängnißvolle Wort „Gebiets-garautic" ausgesprochen; „die Herren wissen wohl nicht, wie grob sie sind." Vorderhand ist Oesterreich-Ungarn noch eine Großmacht und gedenkt es zn bleiben, ohne erst irgendwie um Erlaubniß hiefür zu autichambriren. Unser Blick richtet sich auf den Osten. Dort wollen wir nicht überlistet und von einer feindseligen Macht umgarnt werden. Rußland finden wir auf unserem Wege nach Osten; es kann unsere unteren Donauläuder unterwühlen und die Existenz nicht blos der südöstlichen Landestheile bedrohen. Rußland aber ist nicht weniger interessirt bei dem Abschluß des kommenden Pariser Friedens. Sein Wunsch ist es, die Verträge von 1850 geändert zu sehen, und es ist wahrscheinlich, daß Preußen ihm bei der Erfüllung behilflich ist. Hier begegnen und kreuzen sich Interessen, hier ist deshalb auch der Ausgangspunkt für eine gegenseitige Verständiguug zwischen Oesterreich und Preußen, hier kann Preußen zeigen, ob es ihm Ernst ist mit einer Annäherung an Oesterreich, hier liegt der Keim sogar eines engere» Bündnisses. Für Oesterreich-Ungarn hat die orientalische Frage allerdings die größere Bedeutung; aber nicht minder ^ wichtig ist sie für Deutschland, das die Herrschaft Rußlands am Bosporus nicht zugeben kann. Für das Zugestäudniß der Anerkennung des neuen Deutschlands, dafür, daß wir die alten Verträge umstoßen lasse» und neue anerkennen, biete man uus ein Aequivalent, Sicherheit im Osten. Die Lage in Paris. In einem Briese unter diesem Titel erzählt ein Korrespondent der „Pr." vom 7. d. M.: Bei St. Denis wird ein bedeutendes Lager arrangirt. Es ist überhaupt in den letzten drei Tagen Unglaubliches geschehen. Zwischen Cloud und Mont Valerien erstand im letzten Moment ein gewaltiges Fort, ^ ebenso vor Elammart. Auch die Strecke von Noisy bis Lacourneuve wurde bedeutend verstärkt, ebenso Montmartre armirt. Die Demolirnngen nehmen jetzt große Dimensionen an, die Errichtung von Barrikaden hat heute begonnen, enorme Mengen von Munition und eine große Anzahl neuer vom Auslande gelieferter Gewehre sind heute wieder hier augelangt. Die Gliederung der neuen Truppenkörper macht gute Fortschritte, es entstehen bereits aus dem chaotischen Haufen wohlgezählte Kompagnien und starke Bataillone, so daß binnen drei bis vier Tagen denn doch das ganze eine so ziemlich organi-firte Armee darstellen dürfte. Aus dem, was ich über die Zusammenstellung der provisorischen Regierung entnehme und von den zahlreich zurückgebliebenen Imperialisten zu hören bekomme, geht allerdings hervor, daß der äußere Kampf um Paris leicht zu einem inneren Gewaltstreiche das Signal abgeben kann, wo Sozialisten, Republikaner und Imperialisten nochmals um die Herrschaft ringen würden. Gnade dann Gott den wehrlosen Parisern vor ihrem rohen Pöbel. Die Armee ist, wie leicht erklärlich, sehr niedergedrückt, ihre Stimmung ist keine so kriegerische mehr als früher, bei weitem nicht eine solche wie die des Volkes. Die Leute sehen sehr herabgekommen aus; ihre Schuldigkeit werden sie aber unter allen Umständen thun. In gehobener Stimmung ist seit dem 4. September die gesammte Nationalgarde, auf die jetzt hauptsächlich zu bauen sein wird. Die Wuth gegen Kaiser Napoleon äußert sich in maßlosen Ausschreitungen nur in einzelnen Journalen und bei sehr wenigen Individuen. Im ganzen fand ich eine durchaus mäßige und sehr reser-virte Sprache vorherrschend. Jeuilleton. Das verschanzte Lager von Paris. Da die Hauptstadt Frankreichs, als nächstes Opcratwnsobjekt der deutschen Armeen, im weiteren Verlaufe des Krieges die Hauptrolle zu spielen berufen ist, so dürfte die folgende Beschreibung des großen verschanzten Lagers von Paris, die wir der Militärzeitschrist „die Vedette" entnehmen, sicher Interesse und für das Verständniß der in näch-Zeit zu gewärtigenden Nachrichten von großem Vortheil sein. Seiner Lage nach enthält Paris drei Angriffsseiten, nämlich eine nordöstliche, eine westliche und t>ne südliche. Alle drei Scitcn sind mit einer ununterbrochenen Uwwallung umgeben, welche 85 fast 8»n; gleichförmige Bastionen bilden. Der dieser ^stionirten Enceinte vorliegende 35 Schritte breite graben kann durch Kanäle und den Seineflnß un-Wasser gesetzt werden und ist von den dahinter-"egenden Werken überdies gut bestrichen. Die Es-torpe des Grabens ist gemauert und von dem Glacis gedeckt. Hinter dem Umfassungswall läuft ringS um die Stadt die Militärverbindungsstraße und parallel mit derselben die Lingne de Ecintnre, welche die acht in Paris eininündenden Eisenbahnen unter einander verbindet. Den inneren FestungSwall durchbrechen 66 Thore. Dieser inneren Umwallung sind vorgelegt 17 detachirte und im permanenten Style erbaute Forts, die theilweife unter einander durch pafsagere Forti-fikationen veibundcn sind. An der nördlichen Vertheidigungsfronte, welche iu diesem Augenblicke die vom feindlichen Angriffe zunächst bedrohte ist, liegen 10 Forts. Der wichtigste Punkt an dieser Seite ist die nördlich vom Montmartre liegende Stadt St. Denis, welche 3 FortS umgeben; dann folgt das Fort d'Aubervilliers, fernerS im weiten Kreisbogen Fort Romainvllle, Fort Noissy, Fort Nosny, Fort Nogent, dann Schloß VincenncS mit den Werken bei L>t. Maur, endlich Fort Charenton, welches mit den vorigen den Kreisbogen von der Seine bis zur Mündung der Marne in die Seine abschließt. Die südliche Vertheidigungsfronte enthält die Forts Jvry, Bicetre, d'Arcail, Vanves und d'Jssy, endlich wird die westlihe Vertheidigungsfronte beherrscht von der starken Fortifikation auf dem Mont Valerien. Unmittelbar nach AuSbruch des Krieges entschloß man sich, nebst dieser oberhalb St. Cloud bei Montretoute noch ein Werk auzu-legen, als Zwischenfort von Mont Valerien bis Fort d'Jffy, zur Beherrschung der Zugänge von Versailles. An der Vollenduug dieser Befestigung wird noch rüstig gearbeitet. Der Umfang der ganzen Befestigungslinie von Paris beträgt 7'/? Meilen; rechnet man hierzu noch die Wirkungsssäre der Geschütze von den äußersten Fort«, so vergrößert sich die Periferie, welche der Feind einzuhalten gezwungen ist, wenn er das verschanzte Lager zerniren will, auf 10 Meilen. Die vollständige Einschließung von Paris gehört daher zu den Unmöglichkeiten. Innerhalb des Gürtels, welchen die Forts um Paris bilden, zählt man nicht weniger als 40 Ortschaften, darunter Städte von bedeutender Seelen-zahl, wie St. Denis mit 26.000 Einwohnern, Nenilly mit 17.000. Evurbevoi mit 10.000, Pu teaux mit 9500, Elichy mit 14.060, BvulvhPe mi 17.000, St. Cloud mit 5000, Scvres mit 7000 Vom Kriege. Unter allen Nachrichten fällt das Telegramm des Königs Wilhelm an die Königin besonders auf, mit welchem er die Explosion des Pulverthurmes in Laon anzeigt und constatirt, daß dieselbe nach der Uebergabe der Citadelle, höchst wahrscheinlich in Folge absichtlich angelegten Brandes, erfolgte. Es ist anzuuehmen, daß der König, bevor er eine so schwere Anklage erhoben, dcn Thatbestand sorgfältig erörtern ließ, weshalb man nicht umhin kann, dies als einen die ganze französische Nation schändenden Akt zu bezeichnen, der das verdammende Urtheil der ganzen Welt auf sich ladet und zu entsprechender Vergeltung heraussordert. Der „Electeur Libre," das Blatt des jetzigen Finanzministers Picard, bringt eine höchst schwindelhafte Ucbersicht der militärischen Lage Frankreichs, das Korps Vinoy's wird vervierfacht; die 100.000 Mann der Armee von Lyon marschiren „auf dem Papier" auf rc., die Freiwilligen bekommen 3 Franken täglich. Eine Anleihe wird aufgelegt. Die Flotte bombardirt Hamburg. (!) Auch Nationalwerkstätten sollen eröffnet werden und noch mehr dergleichen Unsinn, den schließlich die mehr als frivole Fräse schließt: „Die Preußen werden außerhalb des Völkerrechtes gestellt!" Welcher Verfall! Laon ergab sich am 9. Sept. an die sechste Kavallerie-Division. Nach abgeschlossener Kapitulation besetzte die 4. Kompagnie des 4- Jägerbataillons die Citadelle. Als der letzte Mobilgardist diese verlassen, sprengte der Feind vertragsbrüchig das Pulvermagazin in die Luft. Furchtbare Zerstörung in der Citadelle und der Stadt. Herzog Wilhelm von Mecklenburg erhielt eine Kontusion. 95 Jäger der Kompagnie und über 300 Mobilgarden sind todt oder verwundet. Französische Regierungsnachrichten vom 12. melden: Samstag den ganzen Tag wiederholte preußische Angriffe auf Toul. Die Preußen wurden zurückgeworfen, ihnen alle Batterien demontirt; sie erlitten einen Verlust von 10.000 Kampfunfähigen. Verdun lehnte zweimalige Aufforderung zur Uebergabe ab. Montmedy wies einen neuen Angriff zurück. Die Preußen stehen in Meaux und Crecy und nähern sich Noissy. Weiter wird gemeldet, daß Favre sich am 13. nach Tours begibt. Am 12. ist Fürst Metternich mit dem Botschaftspersonal ebenfalls nach Tours abgegangen, wo sich bereits ein Theil des diplomatischen Korps befindet. Die Preußen forderten SoissonS zur Uebergabe auf. Der Kommandant erwiederte, er werde eher die Festung in die Luft sprengen. Die Bewohner von SoissonS billigten diese Antwort. Als die Uhlanen erschienen, wurden sie mit Flintenschüssen empfangen. Jvry mit 10.000, Charenton mit 6000, Vincen-nes mit 15.000, Montreuil mit 9000, Pantin mit 8500, Aubervilliers mit 9500 u. s.w.; zusammen enthalten die 40 Ortschaften 200.000 Einwohner. Paris allein zählt 1,800.000 Seelen, so daß die Bevölkerung innerhalb des Festungsgürtels nicht weniger als 2 Millionen beträgt. Was die Stärke der Befestigungslinien von Paris betrifft, so ist unter denselben die nordöstliche Vertheidigungssront die festeste, aber auch die am meisten vom Feinde bedrohte. Das sehr expo-nirte St. Denis wird von drei Forts umgeben und bildet schon allein für sich eine Festung. Die Westseite dieser Stadt, am Ufer der Seine, wird durch das Fort la Briche geschützt, an der Straße nach Dünkirchen liegt der Stadt, jenseits des Flüßchens Rouillon, ein doppeltes Kronenwerk vor und ander südöstlichen Seite das Fort de l'Est. Die drei Werke sind untereinander mit einem bastionirten Wall und Graben verbunden. Das Vorfeld der ganzen Befestigung von St. Denis kann unter Wasser gesetzt werden. Zwischen dem Fort de l'Est und dem Fort Aus Paris wird gemeldet, daß in Havre und Dünkirchen Bertheiüigungs-Maßregeln getroffen werden. In Dünkirchen ist bereits mit Abtragung der in der ersten Vertheidigungs-Zone gelegenen Häuser vegonnen worden. Wiederholt tauchen Gerüchte auf, daß der alte Steinmetz des Kommando's der ersten deutschen Armee enthoben wurde, weil ec zu rücksichtslos „drein gegangen" sei. Die „Posener Zeitung" widerlegt alle diese Gerüchte aufs Entschieoenste. Steinmetz habe so wesentlich zu dem Erfolge der ersten Kämpfe um Metz, zur Einschließung Bazaine's beigetragen, daß ihm znerst der König das eiserne Kreuz erster Klasse verlieh, die unter ihm kommandiren-den Korpskommandanten erhielten das eiserne Kreuz zweiter Klasse. Außerdem übersendete ihm der König 100 eiserne Kreuze zur Vertheilnng mit dem Beifügen, weitere Vorschläge für Dekorationen einzu-reichen. Steinmetz ist nach wie vor Oberbefehlshaber der ersten Armee, die noch bedeutend verstärkt wurde durch das 1. Armeekorps und zwei Kavallerie-Divisionen , die Division Kummer und seit dem 1. September noch durch das Korps des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin. Einem Bewohner von Altenheim, oberhalb Kehl, welcher über den Rhein setzte, um auf linksrheinischem Gebiet eine kleine Exkursion auf eigene Faust zu machen, ist ein sehr wichtiger Fang gelungen. Der Mann bemerkte einen in einer Bucht versteckten Kahn, in dem sich bei näherer Besichtigung 36 Kistchen vorsanden. Eben als der Landmann seinen Fund genauer untersuchte, wurde er von einer badischen Patrouille angerusen, die er nun aufforderte, ihm den räthselhasten Schatz heben zu helfen. Es zeigte sich bald, daß die Kistchen mit messingenen Zünderschrauben für Granaten gefüllt, und somit bestimmt waren, den Belagerten Material zur Anfertigung von Schießbe-darf zuzuführen. Aus London wird telegrafirt, daß sechs französische Kriegsschiffe südwärts steuernd gesehen wurden. Die deutsche Armee im Felde wird von einem Korrespondenten der „Jndependance" in folgender Weise geschildert: In der Nähe von La Chapelle sahen wir die ersten deutschen Truppen. Ueber die Ebene und einen waldgekrönten Hügel breiteten sich die Menschen, die Pferde, die zusammengestellten Waffen, die Bagagewagen aus, Alles, was das vielgestaltige Ding einer Armee im Felde »usmacht. Uebrigens war keine Spur von dem furchtbaren Kampfe zu bemerken, den diese Armee eben bestanden hatte. Soldaten gingen zu dem benachbartem Bache, um Wasser für die Pferde zu schöpfen. Feuer waren angezündet, auf denen schon die Suppe kochte. Ruhige Gruppen standen hier und da, d'Aubervilliers, welche beide in der Ebene liegen, geht die von SoissonS nach Paris führende Eisenbahn. Der Kanal von St. Denis, welcher die Seine mit dem Kanal von Ourcq verbindet, wird von den vorgenannten Forts geschützt. Die aus diesem Kanal ausgehobene Erde bildet vor dem Kanäle eine Brustwehr, welche durch drei Redouten verstärkt wird. Das Fort Romainville ist nur 1800 Schritte von der innern Umwallung von Paris entfernt, und liegt auf dem Abfall der Höhen von Belleville. Von ihm bergab nach dem Kanal von Ourcq läuft eine Reihe Verschanzungen, während auf der anderen Seite zwei Redouten die Uebergänge vertheidigen. Durch seine zurückgezogene Lage verstärkt das Fort Romainville die Verteidigung der Forts von d'Änbervilliers und Noissy; dieses, sowie auch die Forts Rosny und Nogent liegen auf Höhen; die Vertheidignng des letzteren, so wie auch von Vin-cennes verstärkt überdies noch der Marnefluß. Die südliche Verteidigungslinie von Paris ist von allen die schwächste; ihre in fast gleichen Abständen von der Hauptumwallung liegenden fünf und man sah, wie Soldaten ihre Uniform bürsteten oder flickten und Knöpfe wieder ansetzten. Es ist be-wundernswerth! Diese stille Sorge um Regelmäßigkeit und Reinlichkeit, dieses häusliche Wesen am Tage nach einem blutigen Drama, diese bürgerliche Ordnung nach der Entfesselung einer mörderischen Schlacht, dieses harmlose Familiendasein unmittelbar nach den gewaltigen Schlägen des Krieges, dieser schroffe Gegensatz ergriff uns tief. Das ist aber der Charakter und das Temperament der Deutschen. Diese Leute sind Helden, ganz gewiß; aber sie haben nicht die Vorstellung und das Gefühl ihres Heldenmuthes. Sie sind sehr stark und werden sehr gut geleitet. Sie sind sehr muthig und dabei sehr verständig. Gut geordnet und methodisch gegliedert, besorgen sie ihre Geschäfte mit Umsicht, nachdem sie ihr Leben mit Kaltblütigkeit in die Schanze geschlagen haben. Sie vergessen niemals ihre Disziplin. Die Armee ist die furchtbarste Zermalmungsmaschine, die jemals bestanden hat. Und das zermalmt ruhig mit einem Räderwerk, das niemals in Unordnung kommt. Es bewegt sich wie eine Uhr. Frankreich mit seiner sorglosen Bravour und seiner unklugen Widersetzlichkeit hat oft die unschuldige Berechnung und das gesetzte Wesen Deutschlands gering geschätzt. Aber die Armee ist eine Armee von furchtbaren Re-chenmeistern. Sie hat berechnet, was lebendige Eingebungen und kühne Wagnisse ihr schaden können. Und sie bringt das in Rechnung bei ihren Operationen. Man muß durchaus eben so gut rechnen, wie sie. Und auch ihr Malerisches hat diese Mischung von bürgerlicher Einfachheit und unbeugsamer Enlschlossenheit. Leonidas im Ueberrock und mit der Brille, das ist einigermaßen die deutsche Armee. Die Bildhauerkunst kann wenig damit machen. Aber die Deutschen suchen nur die Einheit und Größe Deutschlands, und es ist ihnen nicht darum zu thun, griechische Gruppen zu bilden. „Diese Menschen," sagte uns ein französischer OfMer, „haben eine Ruhe und Zuversicht, die nichts erschüttern kann. Man kann sagen, sie halten sich wie die Vollmachtträger der Vorsehung." Das Volk verdient behalten zu werden. Derselbe Offizier sagte uns: „Man ist nicht gedemüthigt, von solchen Leuten besiegt zu werden." Politische Rundschau. Laibach, 14. September. Die Statistik unserer künftigen Volksvertreter — 8vi äis8Liit! — ist recht interessant. Mit den Ezechen, die aber sicher nicht „mitlhun" werden, würden im Reichsrathe 116 Föderalisten und 82 Verfassungstreue sein. Da aber der böhmische Landtag, sei es, daß er wegen seiner Auflösung nicht rechtzeitig in den Reichsrath wählen kann, sei es, daß er in seiner gegenwärtigen Zusammensetzung verbleibt und nicht wählen will, im Reichsrath gar nicht vertreten sein wird, so werden, bis die direkten Forts sind von den Höhen bei Mendon und Fon-tenay dominirt. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird der Hauptangriff der deutschen Armee hier stattfinden. Die westliche Verteidigungslinie ist durch die doppelte Biegung des Seinelaufes zwischen Meudon, St. Denis und Bougival von Natur aus stark. Das große^ Fort am Mont Valerien liegt 415 Fuß über der Seine. Die Straße von Paris nach Cherbourg führt über den Nordfuß des Valerien. Ungeachtet der großartigen Befestigungen ist Paris als Festung im eigentlichen Sinne nicht aufzufassen, sondern für ein verschanztes Lager für eine zahlreiche Armee, als ein fortifikatorifch vorbereitetes Schlachtfeld, hinter dessen Befestigungen die Armee sich zur Verlheidigung rangiren kann. Eine geringe Besatzung kann Paris nicht halten; das Minimum der Stärke wäre 100.000 Mann. Dagegen wäre eine Angriffsarmee verloren, welche unter 200.000 Mann vor Paris erscheint. Wahlen in Böhmen durchgefü hrt sind — 68 Ber-fassnngsünhänger gegen 75 Föderalisten stehen. Im böhmischen Landtage hat Montag die Adreßdebatte begonnen. Die Adreßentwürfc der Majorität und jene der Minorität wurden verlesen. Vorher hat der Oberstlandmarschall eine g-oßeThat gethan und erklärt, in Folge mehrfacher im Hause gefallener Äußerungen sehe er sich veranlaßt, zu erklären, daß er diese Versammlung nie für etwas anderes, als für den gemäß Berfaffnng und Landesordnung von Sr. Majestät einbernfenen gesetzmäßigen Landtag des Königreiches Böhmen betrachtete, — dann tagte die „Versammlung" weiter. Nach den Informationen des „Frdblalt." unterliegt es keinem Zweifel, daß die Adresse des böhmischen Landtages von der Krone entgegen genommen wird. Doch nur in der Voraussetzung, daß die Landtagsmajorität sich dazu versteht, die zu überreichende Adresse als ein Aktenstück anznsehen, welches von dem legalen Landtag des Königreiches Böhmen und nicht von einer bloßen „Versammlung" ausgegangen ist. Auf die Landtagsadreffe wird selbstverständlich auch eine Antwort folgen, in welche, den Vertretern Böhmens neuerdings zu Gewissen geredet werden wird, in patriotischer Berücksichtigung der inneren und äußeren Lage der Monarchie und im eigenen Interesse den Reichsrath zu beschicken. Erst in dem Falle, wenn auch dieser Schritt vergeblich sein sollte, wird die Auflösung des renitenten Landtages ausgesprochen und von den weiteren in der Verfassung gegebenen Mitteln Gebrauch gemacht werden. Der König von Baiern will ins deutsche Hauptquartier abreisen, ebenso geht der württem-dergische Kriegsminister in königlichem Aufträge dorthin ab. Es dürften dort also wohl wichtige Dinge zur Entscheidung gelangen. Nach der „Augsburger Zeitung" verlangt Baiern als Bedingung des Eintritts in den neuen deutschen Bund ein dem deutschen Reichstage verantwortliches Bundes-Ministerinm. Thiers wird von der prov. französischen Regierung in einer Mission nach London, Petersburg und Paris geschickt, offenbar um die Verwendung der Neutralen zu Frankreichs Gunsten zu erwirken, sobald ernstliche Friedensverhandlungen beginnen. England soll bereits im deutschen Hauptquartier das Begehren eines Waffenstillstandes gestellt, aber kein Entgegenkommen gefunden haben. Daß Rußland sich besonders für Frankreich ereifern und namentlich gegen eine Einverleibung von Loth ringen und Elsaß seine Stimme erheben werde, ist zum mindesten zu bezweifeln, die Sprache des offiziösen „Journal de St. Petersbourg" wird von Tag zu Tag bitterer gegen Frankreich und zeigt, daß die Neutralität des Petersburger Kabinets heute nicht eine für Frankreich wohlwollende ist. Der Kaiser macht kein Hehl mehr mit feinen Simpathien und verleiht dem Prinzen Ludwig von Hessen den Georgs-Orden, um die brillante Haltung der Truppen des Großherzogs, seines Schwagers, zu ehren. Das sieht wenig Hoffnung erweckend für Frankreich aus. Die öffentliche Meinung in Rußland, bekanntlich seit Beginn des Krieges gespalten, theilt freilich diese Auffassung der offiziellen Kreise nur zum Theile. Die panslavist scheu Blätter vlcibcn ihrer Freundschaft für den Gegner Deutschlands auch jetzt, nach dem Falle von Sedan, treu. Ihre Taktik hat sich nur insoweit geändert, daß sie j-.tzl wieder heftiger denn je gegen Oesterreich hctzen. Die Ansicht der englichen Politiker und Pu-blizisten, daß Frankreich sicli im überwunden erklären und auch iu die von IV'inschlaud geioideilen Gebietsabtretungen einw'lliaen svll, wird durch das Rundschreiben Julen Favre'S nicht ei schulten. Na riie.itlich äußern sich „Tums" un^ Dai'y Ncivs" scl,>. derb über dieses Schriftstück uuk> wiekieihvl, u, Frankreich thne am besten, sich j» oie t»aisachUch,:n Verhältnisse zu finden und die Bedingungen der Sieger, einschließlich des Gebkleveilnstes von Elsaß und einem Theil von Lothringen sammt Metz, sich! gefallen zu lassen und den Krieg möglichst bald zu beenden. Einem Telegramm der „Times" aus Fila-delfia vom 10. zufolge beauftragte die Unionsreg i er uug den Gesandten B^neroft in Berlin, die guten Tienste der Unionsiegierung anzubieten. Der Vermittlung von Seiten der europäischen Mächte will sich Nordamerika nicht anschließen, um jeden Schein der Einmischung in europäische Fragen zu vermeiden. Zur Tagesgeschichte. — Jubelfeier der st eierische n Landw i rth-schast sgesells ch ast. Laut nun veröffentlichtem Programm wird die Jubelfeier der genannten Gesellschaft vom 15. bis 23. September in Graz stattfinden. Die Tagesordnung ist folgende: Sonntag, den 18. September, Abends 7 Uhr: Bereinigung der Theilnehmer zur Begrüßung. Montag den 19. September um halb 10 Uhr Bormittags: Erste Plenarsitzung im land- schaftlichen Rittersaale. Nach der Bersammluug ist Grundsteinlegung zu dem Denkmale des Erzherzogs Johann vor dem ehemalige» eisernen Thore. Nachmittags, zu einer in der Plenarsitzung zu bestimmenden Zeit, treten die Sektionen zusammen. Vorläufig ist die Bildung von vier Sektionen n. z. : 1. fUr Ackerbau und Biehzuch,, 2. für Fvrstwirthschast, 3. für Obst- und Weinbau, 4. für Seiden- und Bienenzucht beabsichtigt; es steht jedoch de» Mitgliedern frei, weitere Sektionen zu bilden, und werden Anträge in der ersten Plenarsitzung erwartet, in welcher auch die Sitzungslokale der Sektionen bekannt gegeben werden. Dienstag, den 20. September: Sektionssitzungen und Besuch der Ausstellung, in welcher an diesem Tage die Prämiirnng der vom 18. bis 20. September ausgestellten Pserde stattsindet. Mittwoch, den 21. September : Zweite Plenarsitzung. Donnerstag, den 22ten September: Sektionssitzungen und Beginn der Rindvieh-Ausstellung, welche vom 22. bis 25. September währt. Freilag, den 23. September: Dritte Plenarsitzung und Schluß der Versammlung. Samstag, den 24. September: Exkursion in das StaatSgestlit Piber. — Ein Telegramm aus Zara meldet, daß in Risano der dortige Ex-Podesta Alexander Paprinezza auf offener Straße ermordet wurde. Drei Schüsse, von unbekannten Thätern abgefeuert, machten seinem Leben ein Ende. — Mac Mahon ist auf dem Wege der Besserung. Doch ist seine Wunde so schwer, daß er erst in drei Wochen transportabel sein dürfte. — Der Wahnsinn des Königs Wilhelm. Man traut seinen Augen kaum, wenn man in einem Pariser Blatte noch am 3. September folgendes wörtlich liest: „Ein Schreiben, das uns aus Rastatt zugeht, gibt uns neue Details über eine bereits gemeldete Thalsache, über den Wahnsinn des Königs von Preußen. Im Grunde genommen entspringt das ganze nur einer Familienschwäche, die nach dem Unglücke von Len Steinbrüchen von Jaumout(?) wieder zum Ausbruch gekommen sei. Man versichert uns, daß König Wilhelm am 27. August Heidelberg paffirt hat und durch zwei höhere Offiziere nach Berlin geführt wurde. Sein Wahnsinn, der einen tobsüchtigen Charakter hat, soll sich zuerst in bizarren Launen, wie z. B. die Abberufung nud Wiedereinsez-zung des alten General Steinmetz, gezeigt haben. Man sagt, daß der Kronprinz, der durch Bismarck hievon verständiget wurde, blos die Ankunft des Generals Cann stein (!) abwartet, um nach Berlin zu gehen und dem königlichen Wahnsinnigen seine Sorgfalt zu widmen. Die gleichfalls von Bismarck verständigte Königin hat den General von Lömenseld zur Armee gesendet, der allerdings nur die Wahrheit dieser Nachrichien bestätigen konnte. Bismarck selbst hat an, 25. Mainz passirt und begibt sich in aller Eile nach Berlin, um auf die Ereignisse, welche durch diese peinliche Nachricht hervorgecnfen werden könnten, vor-zubereiteu." — Nach einer etwas fabelhaft klingenden Mitteilung des „Reveil" wurde Prinzessin Mathilde in dem Augenblicke, als sie sich in Dieppe »ach New Haven einschiffen wollte, verhaftet. Dieselbe halte be- reits zweiundsechzig Colli an den Bord des Schiffes bringen lassen, welche einundfünfzig Millionen (!) enthielten. Der Sous-Präfekt wollte, wie man versichert, anfangs die Verhaftung nicht vornehmen. Endlich aber, dem Willen des Volkes nachgebend, der sich sehr energisch geltend machte, hielt der Polizei - Kommissär die Kousine Napoleons sammt ihren Millionen zurück, und wurden die letzteren unter Aufsicht des Volkes gestellt. — Pietri, der frühere Polizeipräfekt von Paris, gehörte zu den ersten Imperialisten, welche Reißaus nahmen, und ward seit „er Minute, wo „das Volk" in die Kammer drang, nicht mehr gesehen. Der neue Polizei-Präfekt Keratry telegrafirte sogleich, als er sein Amt übernommen, an alle Gendarmerie-Brigaden, daß sie den Flüchtigen festnehmen sollten, wo sie ihn träfen. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chrom!. — (Aus Dr. Toman's Nachlasse) wurden mehrere nationale Vereine von der Witwe des Verstorbenen reichlich bedacht, so erhielt die „Slovenska Matica," deren Vorstand Dr. Toman längere Zeit war, 10.000 fl., der Verein „Sokol," der dramatische Verein je 1000 fl. — (Theater-Nachricht.) Wegen verspätetem Eintreffen von verschiedenen Bühnen-Mitgliedern kann die Eröffnung der Saison erst Samstag, und zwar mit „Troubadour" stattfinden. — (Beethovenfeier.) Auch Laibach wird die hundertjährige Geburtsseier des großen Tonmeisters Ludwig van Beethoven festlich begehen. Bereits hat sich ein Vorbereitungskomitee im Schöße der ftl-harm. Gesellschaft, deren berühmtestes Ehrenmitglied Beethoven war, gebildet, um die ersten Arbeiten in Angriff zu nehmen. In wenigen Tagen schon wird sich, wie man uns versichert, das eigentliche Festkomitee konstituiren. Es soll die Absicht bestehen, die Beethovenfeier auf zwei Tage auSzudehnen, mit Festvorstellung im Theater am ersten Tage, großem Konzert am zweiten Tage. Gleichzeitig werden Einladungen an benachbarte Gesangsvereine und musikalische Kräfte überhaupt ergehen, um das Fest zu einenr großen, des unsterblichen Beethoven würdigen zu gestalten. Bei dieser Gelegenheit wird Laibach sicherlich den fremden Sängern und Musikern jene Gastfreundschaft erwiedern, welche dessen Sänger schon mehrmals auswärts genossen haben. Wir werden über das Festprogramm, überhaupt Uber alles auf dieses schöne Fest bezügliche unseren Lesern sofort berichten, sobald eben definitive Beschlüsse vorliegen. Ueber den Zeitpunkt des Festes ist noch nichts bestimmt, da aber Beethovens Geburtstag (17. Dezember) denn doch schon zu tief in den Winter hineinfällt, so ist vorderhand die erste Hälfte des Monats.November in Aussicht genommen. — (Politischer Volkskalender.) Der liberale politische Verein in Linz, dessen unverdrossene und rühmliche Thätigkeit wir schon so oft hervorzuhe-oen Gelegenheit hatten, hat neuerdings durch Herausgabe eines politischen Volkskalenders, dessen erster Jahrgang sür das Jahr 1871 uns bereits vorliegt, ein sehr verdienstliches Unternehmen in Szene gesetzt. Dieser Kalender enthält außer den gewöhnlichen vollständigen kalendarischen Nachrichten sür das Jahr 1871 eine ganze Reihe vortrefflicher Aufsätze politischen, geschichtlichen und volkswirthschastlichen Inhalts. Aus dem reichen Materiale heben wir nur: Gedichte von Anastasius Grün; e'ne knrze Verfassungsgeschichte von 1848 bis 1870 von Dr. Karl Wifer; die Aussätze: der Einfluß des Unterrichtes auf die bürgerliche und soziale Stellung des Landvolkes und die Freiheit des Verkehrs mit Grund und Boden, beide von A. Gruber; dann: Zur sozialen Frage von Karl Pröll; statistische Notizen über alle' liberalen politischen Vereine Oesterreichs u. a. hervor. Wir können diesem Kalender (der um den spottbilligen Preis von 25 kr. durch jede Buchhandlung zu beziehen ist) ob feines reichen belehrenden und unterhaltenden Inhaltes bestens empfehlcn und demselben auch bei uns die weiteste Verbreitung wünschen. — (Die Wacht am Rhein) wurde kürzlich in einem Konzerte in Marburg zum besten verwundeter deutscher Krieger unter enthusiastischen Beifallsbezeugungen gesungen. Der „Tagesbvte für Untersteiermark" schreibt hierüber: Ganz Deutschland durchklingt und dnrchbraust ein Lied, dessen Wirkung so mächtig i.lle Herzen entflammt, wie einst die Marseillaise die Franzosen begeisterte, als sie noch der Fahne der Freiheit folgten. Nach einer 20jährigen Despotie hat die Marseillaise ihre Macht verloren, dafür ist aber in Deutschland mit dem fänomenalen Aufflammen des nationalen Geistes ein Kriegsgesang der unverdienten Vergessenheit entrissen worden, vor dessen wuchtigen Klängen das stolze Frankreich bis ins innerste Mark erzittert. „Die Wacht am Rhein," sie fand auch bei uns ein mächtig Echo, bei uns in Marburg, das Fälscher oller Art zum Renegaten an Steiermark und dem deutschen Mutterland machen wollten. „Die Wacht am Rhein" hat jenen Triums, jene begeisterte Erhebung des gewaltsam unterdrückten Nationalgefühls, jenen stürmischen Enthusiasmus gefunden, der ihr überall zu Theil wird, wo deutsche Herzen schlagen. Das stolze deutsche Kriegslied ist das Simbol der unzerreißbaren Verbindung der Deutschen diesseits und jenseits der schwarzgelben Grenzpfähle, es ist das Simbol unserer stammestreuen Simpathien für das große Volk, das mit dem Heldenblnte seiner Söhne für Deutschlands Ehre und Unabhängigkeit kämpft. — Der „N. Fr. Pr." wird aus Görz gefchrie ben, daß der kaum ernannte und im Lande allverehrte Landeshauptmann Graf Coronini seinen Rücktritt erklärt habe. Als Ursache glaubt man die Agitationen der Slovenen annehmen zu sollen. Eine objektive Kriegsgeschichte. Die Verlagsblich Handlung A. Hart leben in Wien kündigt soeben das baldige 'Erscheinen einer Jllnstrirten Geschichte des deutsch-französischen Krieges von 1870, bear beitet vom Historiker Alexander Gigl, an, welche in 16 reich illustrirten Heften L 30 kr ausgegeben werden soll. Verdient dies-'s hervorragende Unternehmen einer öfter rkiä'ische» Firma an und fiir sich schon unsere Aufmerksam keit, so thnt dies in noch erhöhten« Maße der Umstand, daß jeue Kriegsgeschichte einen würdigen, objektiven, leidenschafts losen Hintergrund haben soll. Die Verlagsbuchhandlung sagt im Prospekte: „Indem wir es unternahmen, eine populäre Darstel lung des neuesten, welterschütternden Zeitereignisses zu ver anstalten, waren wir uns der Schwierigkeiten dieser Auf gäbe wohl bewußt und mußten um so mehr bedacht sein, diese zu bewältigen, als es sich uns in erster Linie darum handelt, ein Geschichtswerk in des Wortes vollster Bedeutung zu schaffen, das den frischen Anprall der Ereignisse und das stürmische Wogeu der Leidenschaften weitaus überdauern soll. Wir hegen die volle Uebcrzengnng, daß es dein Autor unserer Illustrirten Geschichte des deutsch-französischen Krieges, der tiefe historische Kenntnisse mit gefälligem fenilletonistischen Stile verbindet, gelingen wird, seine schwere Aufgabe im Sinne unserer vorstehend ansge-drückten Intentionen zu lösen, und wiederholen, daß wir keine aus Muthmaßnngen begründete und mit Zeitungsausschnitten gestillte Lageschronik den Lesern darbieten wollen, sondern ein gediegenes, abgerundetes Werk, welches, über den Parteien stehend, in objektivster, leidenschaftsloser Weise und in keiner Rich-tnng gefärbt, allen Theilnehmern der jüngsten Ereignisse ein dauerndes Denkmal setzen soll." Eingesenvet. Knr aller Krankheiten ohne Medizin und ohne Kosten durch die delikate Gesundheitsspeise LovalöZ-ciöl's äu Lurr^ von London, die bei Erwachsenen und Kindern ihre Kosten 50fach in anderen Mitteln erspart. 72.000 Kuren an Magen-, Nerven-, Unterleibs-, Brust-, Lungen-, Hals-, Stimm-, Athem-, Drüsen-, Nieren- und Blasenleiden — wovon auf Verlangen Kopien gratis und franko gesendet werden. — Kur-Nr. 64210. Neapel, 17. April 1862. Mein Herr! In Folge einer Leberkrankheit war ich seit sieben Jahren in einem furchtbaren Zustande von Abmagerung und Leiden aller Art. Ich war außer Stande zn lesen oder zu schreiben; hatte ein Zittern aller Nerven im ganzen Äörper, schlechte Verdauung, fortwährende Schlaflosigkeit nnd war in einer sieten Nervenansregnng, die mich hin- nnd hertrieb nnd mir keinen Augenblick der Ruhe ließ; dabei im höchsten Grade melancholisch. Biele Aerzte, sowohl Inländer als Franzosen, hatten ihre Knnst erschöpft, ohne Linderung meiner Leiden. In völliger Verzweiflung habe ich Ihre Ilevalesewro versucht, und jetzt, nachdem ich drei Monate davon gelebt, sage ich dem lieben Gott Dank. Die kevirlesLiürs verdient das höchste Lob, sie hat mir die Gesundheit völlig hergestellt und mich in Len Stand gesetzt, meine gesellige Position wieder einzunehmen. Genehmigen Sie, niein Herr, die Versicherung meiner innigsten Dankbarkeit und vollkommenen Hochachtung Narcsuiso äs Lröliau. In Blechbüchsen von ^ Pfd. fl. 1.50, 1 Pfd. fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — üöVLlsseiörs Olweolrrtäs in Tabletten für 12 Tassen fl. 1.50, für 24 Tassen fl. 2.50, für 48 Tassen fl. 4.50, in Pulver für 12 Tassen fl. 1.50, 24 Tassen fl. 2.50, 48 Tassen 4.50, für 120 Tassen fl. 10, 288 Tassen fl. 20, 576 Tassen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry du Barry L Co. in Wien, Goldschmiedgasse 8; in Laibach bei Ed. Mahr, Parsumeur; in Pest Török; in Prag I. Fürst; in Preßburg Pisztory; in Klagensurt P. Birubacher; in Linz Haselmayer; in Bozen Lazzari; in BrUuu Franz Eder; in Graz Oberranz-meyer,Grablowitz; in Marburg F. Kollet-uig; in Lemberg Rottender; in Klausenburg Kroustädter, und gegen Postnachnahme. Witterung. Laibach, 1-1. September. Anhaltend bewölkt, Wolkenzug abwechselnd aus Südost und Südwest. Ruhige Luft. Wärme: Morgens 6 Uhr -s- 8.70, Nachm. 2 Ubr 4- 16.3° (l869 -j- 18 0°, 1868 -j- 13.0°). Barometer im Fallen 324.65'". Das gestrige Tagesmittel der Wärme 11.4^, mit dem Normale übereinstimmend. __________________________________ Angekvii'.mene Fremde. Lm 13. September. Janz, Kfm., Gurkfeld. — Ladore, Handelsm., Triest. — Boward, Wien. — Kasalawsky, Brünn. — Znpan, Poljane. — Kranß, Triest. — Kropac, k k. Ober lientenant, Nndolfswerth — Rieti, Triest. — Reinhardt, Arad. — Baron Eßdorf, Ruckenstein. — Zerkowitz, Kfm., Wien. — Jünger, Professor, München — Foramiti, Bauunternehmer, Mailand. 8t««>t Stary, Ingenieur, Nasseufuß. —Hin ner, Gewerksbeamte, Sagor. — Poche, Handelsm , Triest. — Detrosin, Privat, Triest. — Hofenstätter nnd Roi, Private, Adelsberg._______________________________ Verstorbene. Den 13. September. Johanna Kancic, Magd, alt 30 Jahre, im Zivilspital an der Gehirnlähmung. Gedenktafel über die am 16. September 1 870 stattfindenden Lizitationen. 3. Feilb.. Smeker'sche Real., Potok, BG: Sittich. — 2. Feilb., Strosberger'sche Real., Goriskavas, LG. Nassen fuß. — 1. Feilb., Hresak'sche Real., Sinadole, 734 fl., BG. Senosetsch. — 3. Feilb., Beuiger'sche Real., Großbnkovic, BG. Feistriz. — Reliz. Texter'scher Real., Neumarktl, BG. Neumarktl. — 3. Feilb., Frank'sche Real., Cele, BG. Feistriz. — 3. Feilb., Knafelc'sche Real., Zagorje, BG. Feistriz. — 3. Feilb., Stegn'sche Real., Briindl, BG. Senosetsch. — 3. Feilb., Hladnik'fche Real., Schwarzenberg, BG. Jdria. — 2. Feilb, Schmittek'sche Real., Neumarktl, BG. Nen-marktl. — 2. Feilb., Klinc'sche Real., Kolenzdorf, BG. Reifniz. — 3. Feilb., Tomsic'sche Real, Grafenbrnnn, BG. Feistriz. — 3. Feilb.. Kessche Neal., Grafenbrnnn, BG. Feistriz. — 2. Feilb., Lebstok'sche Real., Schwörz, BG. Seisenberg. — 3. Feilb., Vivmar'sche Real., Konk, BG. Wippach. _____________________________________ „ Telegramme. Wien, 14. September. Die heutige „Wiener Zeitung" bringt die Ernennung des Obersthosmar-fchalls Grafen Kuefstein zum Herreuhauspräsidenten und der Grafen Wrbna und Fünfkirchen zu Vizepräsidenten. Jnnsbru258.— I 74.50 76. Srationalbank . . . Kreditanstalt . . . N. ö. E4coinpte-Ges. Lnglo-österr. Bank . Oen. Bodencred.-A. . Oest. Hyvoth.-Bank. Steier. E4compt.-Bk. lkais. Ferd.-Nordb. . Südbahn-Gesellsch. . Lkais. Elisabeth-Bahn. Sarl-Ludwig-Bahn Siebenb. Eisenbahn . Kais. Franz-ZosefSb.. Künft.-Barcser E.-B. Alföld^Fium. Bahn . Nation. ö.W. verloSb. 91.20! 92.— ilng. Bod.-Creditanst. 87.50^ 88.— Mg.öst.Bod.-Credir. 105.75 106 — dto. in33I.rückz. 88.—! 89.— 225 188.75 216.— 243 25 189.— 216 50 243.75 165.50 166.— 186.60>187.— ,161.-161.50 !l65.75!l66.— Geld i Oest. Hypoth.-Bank. I?r1vr1tLt->-Od1Is. Lüdb.-Ges. zusno Fr. dto. BonSKpCt. Nordb. (l»o fl. SM.) Liek.-B.(ruofi.ö.W.) Rudolftb.!- Fed. Bamberg in Laibach.