AMTSBLATT DER BEHÖRDEN, ÄMTER UND GERICHTE DES LANDES KÄRNTEN Redaktion und Administration: Klagenfurf, Arnulfplatz 1, Telephon36-01, Klappe 45t,Postsparkassen- Anzeigen werden entgegengenommen in der Administration in Klagenfurl und in allen Annoncenkonto 189.606. Kärntner Landeshypothekenansfalf, Konto Nr. 11349 expedifionen. Preise lauf Anzeigentarif. Bezugsgebühren: Jährl.S60.—, halbjährl, S 30.—,monafl.S5.— 7. Jahrgang / Hummer 3 Freitag, den 18. Jänner 1957 Einzelpreis S 1.20 Die Sdineeräumung in Kärnten Von den Straßenverwaltungen alle Vorkehrungen getroffen — Verkehrsdisziplin erforderlich Im Jänner muß erfahrungsgemäß mit dem Einsetzen größerer Schneefälle gerechnet werden. Wie in einem Bericht der Bundes- und Landesstraßenverwaltung ausgeführt wird, sind für diesen Fall die nötigen Vorkehrungen getroffen. Die Schneeräumung in Kärnten geht nach einem genauen Einsatzplan vor sich. Am 5. Mai: Wahl des neuen Bundespräsidenten Über die am 15. Jänner abgehaltene Sitzung des Ministerrates wird amtlich bekanntgegeben: Im Ministerrat, der unter dem Vorsitz von Bundeskanzler Ing. Raab stattfand, wurde auf Antrag des Bundesministers für Inneres eine Kundmachung der Bundesregierung über die Anordnung und Ausschreibung der Wahl des Bundespräsidenten genehmigt. Durch diese Kundmachung wird die Wahl des Bundespräsidenten für Sonntag, 5. Mai 1957, ausgeschrieben. Als Stichtag wird der 1. März 1957 festgesetzt. Auf Grund der im Ministerrat festgelegten Ausschreibung der Wahl des Bundespräsidenten müssen die Wahlvorschläge nach § 7 des Bundespräsidentenwahlgesetzes spätestens am 21. Tag vor diesem Wahltermin bei der Hauptwahlbehörde eingelangt sein. Das bedeutet, daß die Namen der Kandidaten bis zum 14. April der Hauptwahlbehörde zu melden sind. Vorschläge müssen bekanntlich ent-vveder von mindestens 2000 wahlberechtigten Österreichern oder mindestens von fünf Mitgliedern des Nationalrates unterstützt sein. Ab 1. Februar Personalausweis Nach einer amtlichen Verlautbarung wird mit Verordnung des Bundesministeriums für Inneres mit 1. Februar 1957 »ein Personalausweis als amtlicher Lichtbild au sweis eingeführt, der auf Wunsch für österreichische Staatsbürger von den Bezirksverwaltungsbehörden bzw. den Bundespolizeibehörden ausgestellt wird. Die Bewerber, die der Behörde ihre Identität anläßlich einer persönlichen Vorsprache nachweisen müssen, haben Geburtsurkunde, Meldezettel, Staatsbürgerschaftsnachweis und zwei Lichtbilder vorzulegen. Die Kosten für den in handlichem Format gehaltenen, aus hellblauem Schreibleinen her-gestellten Personalausweis werden sich auf insgesamt 6 Schilling belaufen. Dieser Personalausweis wird nach Abschluß von Verträgen mit einzelnen Staaten über die Aufhebung des Paßzwanges auch als Paßersatz im Reiseverkehr mit diesen Staaten dienen. Vorsprachen beim Landeshauptmann müssen vorher angemeldet werden Wie das Büro des Landeshauptmannes be-kanntgibt, ist es im Interesse der versprechenden Parteien notwendig, daß alle Vorsprachen beim Landeshauptmann zuvor schriftlich unter Angabe des Besprechungsgrundes angemeldet werden. Diese Maßnahme soll dazu dienen, an Sprechtagen eine Zeiteinteilung zu treffen, die den Parteien ein längeres Warten ersparen soll. Die Wälder reichen kaum noch aus Während bei uns oft noch ein zäher Kampf um die Erhaltung eines der Luftreinigung dienenden Waldgürtels der Städte geführt werden muß, zeitigt die Entwicklung des Kraftverkehrs immer ernstere Gefahren für die Gesundheit der Menschen. Das schwerwiegendste Problem sind hiebei die Auspuffgase der Benzin- und Dieselmotoren. Selbst in Städten, wo ein Waldgürtel schon besteht, erweist sich dieser in vielen Fällen als nicht mehr ausreichend. Zur Klärung dieser akuten Fragen der Luft Verpestung und zur Entwicklung entsprechender Abwehrmaßnahmen hat die amerikanische Automobile Manufacturers Association in Detroit Forschungsarbeiten aufgenommen und hiefür zunächst 2,5 Millionen Dollar (= 65 Millionen Schilling) zur Verfügung gestellt. Angeregt wurden diese Untersuchungen durch die Stadtverwaltung von Los Angeles, weil diese Großstadt unter der vom Kraftverkehr bewirkten Luftverschlechterung besonders zu leiden hat. Auch die Rauchgase der Industrie bereiten in vielen Gebieten immer größere Sorgen. Wenn man auch Wege finden wird, um die Ursachen der Luftverpestung möglichst zu beseitigen oder einzuschränken, so wird zweifellos eine nachhaltige Lufterneuerung nur in einer Stadtplanung gefunden werden können, die durch bauliche Auflockerung sowie Schaffung von Grüngürteln und Waldzonen natürliche Lungen für die menschlichen Großsiedlungen schafft. Die Räumgeräte sind im ganzen Land verteilt, so daß hiedurch eine entsprechend rasche Aktion gewährleistet ist. Schon bei einer Schneehöhe von 10 cm wird zu jeder Tagesund Nachtzeit mit der Räumung begonnen. Den Kraftfahrern wird grundsätzlich empfohlen, nach Eintreten starker Schneefälle die Durchfahrt der Schneepflüge abzuwarten. Auf keinen Fall soll die Arbeit der Geräte auf der Strecke durch undiszipliniertes Fahren behindert werden. Entgegenkommende Geräte sind an folgenden Einrichtungen zu erkennen: Außer zwei hochgestellten normalen Scheinwerfern (meist am Dach des Führerhauses) ist in der Mitte des Führerhausdaches ein gelber oder gelbroter Scheinwerfer angebracht. Links und Die Kärntner Wintersportgebiete hatten dank des rechtzeitig eingetretenen Schnee-falls vor den Weihnachtsfeiertagen und der ausgezeichneten Witterungsverhältnisse einen verhältnismäßig frühzeitigen und vielversprechenden Beginn der Wintersaison 1956/57 zu verzeichnen. Kärntens bekannte Wintersportplätze, wie Kanzelhöh e/Gerlitzen, Mallnitz, Turracher Höhe, Flattnitz, St. Oswald, auch das als Wintersportplatz hinzugekommene Thermalbad Kleinkirchheim, das sich durch die Erbauung eines Schleppliftes und großzügige Umgestaltung seiner Fremdenverkehrsbetriebe eine zweite Saison geschaffen hatte, und weitere Wintersportgebiete waren während des ersten Teiles der Winterhauptsaison sehr gut besucht. Obwohl auf Grund der vorhergegangenen politischen Ereignisse mit einer verminderten Frequenz zu rechnen war, ist dies erfreulicherweise nicht eingetreten, im Gegenteil, die Übernachtungsziffern in einigen der Wintersportplätze übertrafen die der letzten Saison. Wohl machte sich, wie dies von allen Wintersportgemeinden festgestellt werden Uber den weiteren Verlauf des Ministerrates wird amtlich bekanntgegeben: Der Bundesminister für Inneres teilte mit, daß sich mit 12. d. gegen 72.000 ungarische Flüchtlinge auf österreichischem Boden aufhalten. Es wurden zwar schon 93.000 Flüchtlinge aus Österreich abtransportiert, doch geht der Abtransport langsam vonstatten, wogegen der Zustrom an Flüchtlingen noch immer anhält und sich in der nächsten Zeit noch verstärken dürfte. Allein im November 1956 hat der Bund für die Versorgung der Flüchtlinge 31 Millionen Schilling ausgegeben. Die Ausgaben für Dezember, die in ihrer Höhe noch nicht feststehen, haben diesen Betrag noch überstiegen. Allein an Bau- und Herrichtungskosten für die Unterkünfte wurden seit Einsetzen des Flüchtlingsstromes bis jetzt 52 Millionen Schilling ausgegeben. Österreich ist an der Grenze seiner finanziellen Leistungsfähigkeit an gelangt. Der Minister berichtete sodann über die Schritte, die er bei dem Hochkommissar für das Flüchtlingswesen und bei den Auswanderungsbehörden in Genf wegen der finanziellen Hilfe und wegen des Abtransportes der Flüchtlinge unternommen hat. Österreich ist nicht in der Lage, bereits in anderen Ländern untergebrachte Flüchtlinge zurückzunehmen. Der Ministerrat trat dieser Auffassung bei und faßte einen entsprechenden Beschluß. Der Bundesminister für die Auswärtigen i rechts des Führerhauses befinden sich zwei gelbe Blinker in dauernder Tätigkeit. Ferner zeigen zwei gelbe Flaggen mit schwarzen Rändern die größte Breite des Gerätes an. Nachts sind noch zwei seitliche Begrenzungslichter, nach vorne weiß, nach hinten rot, an schwenkbaren Armen sichtbar. Schließlich sind die Stahlpflüge an den Seiten- und Oberkanten signalrot gekennzeichnet. Beim Einholen eines Gerätes kann schon aus weiter Entfernung ein zusätzliches großes rotes Schluß- und Bremslicht in der Mitte der Bordwand wahrgenommen werden. Außerdem sind die beidseitigen gelben Blinker sichtbar. Bei Annäherung an das Gerät ist größte Vorsicht geboten, weil das Räumgerät in Arbeitsstellung fast keinen Bremsweg benötigt. Ein Vor- konnte', die Kürze der Schulferien bemerkbar, da ein guter Teil der Gäste gezwungen war, den Urlaub mit 2. oder 3. Jänner zu beenden, und es läge zweifellos im Interesse der österreichischen Wirtschaft, die frühere Länge der weihnachtlichen Schulferien bis zum Dreikönigstag wiederherzustellen. Dadurch würde der erste Teil der Winterhauptsaison sofort verlängert werden können. Auch hat sich wiederum erwiesen, daß gute Zufahrtsmöglichkeit, moderner Komfort und die Nähe von Liftanlagen die besten Voraussetzungen für eine wirksame Wintersaison sind. Kärnten verfügt noch über zahlreiche Möglichkeiten im Winterreiseverkehr, die zurzeit mehr oder weniger brach liegen, dem Land jedoch einen bedeutenden Zuzug in- und ausländischer Wintersportgäste bringen könnte, wenn die erwähnten Voraussetzungen geschaffen werden. Wenn auch zurzeit die Frequenz in den Wintersportplätzen geringer ist, wie dies in allen Wintersportländern im Jänner der Fall ist, so sind die FremdenVerkehrsbetriebe und Liftanlagen bei besten Schneeverhältnissen voll in Aktion. Angelegenheiten stellte fest, daß sowohl sein Ressort als auch er selbst unablässig bemüht seien, finanzielle Hilfe für Österreich zur Versorgung der Flüchtlinge zu erlangen. Weiter seien unausgesetzt Bemühungen im Gange, den Abtransport weiterer Flüchtlinge sicherzustellen. Kein Flüchtling wird an der Ausreise in seine Heimat behindert. Von österreichischer Seite wird von rückkehrwilligen Flüchtlingen lediglich die Unterzeichnung einer Erklärung verlangt, daß die Rückkehr freiwillig und ohne Zwang erfolgt. Staatssekretär Grubhofer teilte mit, daß bis jetzt 1360 ungarische Flüchtlinge legal nach Ungarn zurüekgekehrt seien. Dazu ist noch eine weitere kleine Zahl von Flüchtlingen zu zählen, die illegal, das heißt, ohne Wissen der österreichischen Behörden, nach Ungarn zurückgekehrt sind. Schärfere Kontrolle des Grenzgebietes Der Zwischenfall, der sich vor einigen Tagen an der österreichischen Grenze abgespielt hat, wobei zwei Ausländer sich auf ungarisches Gebiet begaben und dort verhaftet wurden, wurde zum Anlaß genommen, das Betreten des Sperrgebietes an der Grenze noch schärfer zu kontrollieren als bisher. Annahme de.s Entwurfes für ein Besatzungsschädengesetz Der Ministerrat genehmigte ferner den vom Bundesminister für Finanzen vorgelegten Entwurf eines Besatzungsschädengesetzes. fahren soll niemals erzwungen werden, es ist vielmehr unbedingt die Zeichengebung des Schneeräumungspersonals abzuwarten. Die Räumgeräte bewegen sich meist auf der rechten Fahrbalmseite, doch bedingen Straßenverhältnisse und Bauart der Geräte oft auch ein Fahren auf der linken Seite der Straße, somit gegen den Verkehr. Die Bewegung auf der linken Fahrbahnseite ist Schneeräumgeräten gemäß Straßenpolizeiordnung gestattet. Schneeräumgeräte, die links räumen, halten bei Ansichtigwerden eines entgegenkommenden Fahrzeuges sofort an, und aus dem Führerhaus werden Zeichen zum Vorbeifahren gegeben. Verkehrsteilnehmer müssen zur Zeit der Sohneeräumung mit linksfahrenden Schneeräumgeräten unbedingt rechnen und bringen sich in Gefahr, wenn sie ihre Geschwindigkeit in unübersichtlichen Straßenstrecken nicht entsprechend einrichten, zumal bei Schnee- bzw. Eisglätte die Bremswege nicht abgeschätzt werden können. Bei Begegnung mit Schneeräumgeräten hat der Verkehrsteilnehmer gegebenenfalls sein Fahrzeug sogleich anzuhalten und es bestmöglich seitlich abzustellen. Vielfach ist die irrige Meinung verbreitet, daß Schneeräumgeräte verpflichtet sind, Verkehrsteilnehmer abzuschleppen bzw. sie wieder auf die feste Fahrbahn zu ziehen. Solche Arbeiten können leicht eine Beschädigung oder ein Versagen des Gerätes herbeiführen. Ganz abgesehen davon würde die Inanspruchnahme durch solche zusätzliche Arbeiten eine Verzögerung der Räumaktion mit sich bringen. Die Schneeräumung erfolgt im Interesse sämtlicher Verkehrsteilnehmer. Es darf daher erwartet werden, daß diese durch ihr Verhalten eine rasche und einwandfreie Räumaiktion gewährleisten und Verständnis für den schweren Dienst des Schneeräumpersonals sowie für den Betrieb der kostspieligen Geräte aufbringen. Amtliche Personalnachrichten Der Bundespräsident hat mit Entschließung vom 13. Dezember 1956 Dr. Erich C i m a n -sen und Edgar Studier zu stimmführen-den Mitgliedern des Oberlandesgerichtes Graz ernannt; mit Entschließung vom 30. November 1956 dem Kanzleioberoffizial Jakob Steiner des Bezirksgerichtes Villach anläßlich seines Übertrittes in den dauernden Ruhestand die Goldene Medaille für Verdienste um die Republik Österreich verliehen. Das Bundesministerium für Inneres, Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit, hat den Gendarmerie-Stabsrittmeistem Franz Rappauer und Franz F r a d 1 des Landesgendarmeriekommandos für Kärnten mit Wirksamkeit vom 1. Jänner 1957 die Berechtigung zur Führung des Amtstitels GendaTmeriemajor 2. Klasse zuerkannt. Ernennungen bei der Bundespolizei Mit Dekret des Bundesministers für Inneres wurden Polizeikommissär Dr. Arthur Wink-1 e r zum Beamten der Dienstklasse IV der Verwendungsgrupne A und Kanzleioberoffizial Rudolf D e m a r zum Beamten der Dienstklasse IV der Verwendungsgruppe D ernannt. Gleichfalls wurde Polizei-Rayonsinspektor Augustin Wolf in die Verwendungsgruppe B überstellt und zum Amtsoberrevidenten ernannt. Ferner wurden mit 31. Dezember 1956 in den dauernden Ruhestand versetzt: Oberpolizeirat Hermann D o -m e s, Polizeimajor Lorenz W a 11 n e r und Kriminalrevierinspektor Johann Hahn. Aus diesem Anlaß wurden den genannten Beamten für ihre langjährige und ersprießliche Tätigkeit im Polizeidienste der Dank und die Anerkennung ausgesprochen. Erfolgreicher Beginn der Wintersaison Die Wintersportorte haben guten Betrieb An der Grenze der Leistungsfähigkeit Der Flüchtlingsstrom aus Ungarn hält an — Hohe Kosten für die Betreuung Kohlenversorgungsprobleme in Österreich Rückgang der Kohlenlieferungen aus Ruhr und Saar drängt Österreich zum Kohlenbezug aus den USA Die österreichischen Kohlenversorgungsprobleme des Winters 1956/57 wurden im wesentlichen durch drei Faktoren ausgelöst. Es sind dies die Fortdauer der Hochkonjunktur, die Suez-Krise und die politischen Entwicklungen in den Oststaaten. Die Hochkonjunktur ist in erster Linie für den Rückgang der Kohlenlieferungen aus der Ruhr und der Saar verantwortlich zu machen, wodurch Österreich in den letzten Jahren immer mehr auf den Bezug von USA-Kohle gedrängt wurde. Die Ziffern sprechen hier eine mehr als deutliche Sprache. Seit 1953 ist der Anteil der amerikanischen Kohlen lief erun gen, der ursprünglich nicht einmal drei Prozent betrug, auf ungefähr 46 Prozent angestiegen. Gleichzeitig gingen die Einfuhren von Steinkohle aus der Montanunion auf der Basis des Jahres 1952 um 42 Prozent zurück. Diese Verschiebung in den Bezugsquellen, die in erster Linie die Kokskohle für unsere Stahlindustrie betrifft, ist in den letzten Monaten aus preislichen und transporttechnischen Gründen ein sehr bedenkliches Problem geworden. Auswirkungen der Suez-Krise Die Suez-Krise hat nicht nur zu einer Verknappung des zur Verfügung stehenden Schiffsraumes geführt, sondern auch die Seefrachtraten in die Höhe getrieben, wodurch die Preise für die USA-Kohle einen starken Auftrieb erhielten. Die österreichische Stahlindustrie, die heute zu ungefähr 75 Prozent amerikanische Kokskohle einsetzen muß, gerät dadurch gegenüber den Schwesterindustrien der Montanunion, die ungefähr 90 Prozent billige Inlandskohle verwenden, in der Gestaltung der Gestehungskosten stark in den Hintergrund. Wenn sich diese Entwicklung im internationalen Konkurrenzkampf nicht stärker ausgewirkt hat, so ist dies lediglich auf die andauernd hohe Nachfrage im Eisen- und Stahlsektor zurückzuführen. Dies ist jedoch nur ein halber Trost, da die unter günstigeren Voraussetzungen produzierende Schwesterindustrie der Montanunionstaaten ihre höheren Gewinnspannen zu Neuinvestitionen verwenden kann, wodurch sie sich für den Fall eines Konjunikturrückschlages eine bessere Ausgangsposition sichert. Eine weitere Folge der Suez-Krise ist die Umstellung von Heizöl auf Kohle, wobei für Gesamteuropa ein Kohlenmehrbedarf von rund 10 Millionen Tonnen pro Jahr errechnet wurde, der lediglich durch erhöhte Einfuhren aus den USA gedeckt werden kann. Für Österreich wurde hiebei ein zusätzlicher Importbedarf von fast 30.000 Tonnen Kohle überschlagsmäßig geschätzt. Auf Grund der letzten Nachrichten hat es allerdings den Anschein, daß die Rohölkrise nicht die gefürchteten Proportionen annehmen wird, da es in erster Linie auf Grund der Erhöhung der amerikanischen Lieferungen möglich werden dürfte, rund 80 Prozent des europäischen Bedarfes in den nächsten Monaten zu decken, während man ursprünglich auf der Basis einer lediglich GOprozentigen Deckung kalkulieren mußte. Ausfall von Ostexporten Während die Lieferungen aus dem Westen durch die Umlegung auf Amerika bisher mengenmäßig im erforderlichen Rahmen gehalten werden konnten, so daß die Stahlindustrie keine Produktionseinbußen erlitt, hat der Ausfall von Ostexporten die Österreichischen Bundesbahnen, die Gaswerke und den Hausbrandsektor in eine schwierige Situation gebracht. Dieser Ausfall ist weitgehend auf die wirtschaftlichen Folgen des Entstalinisierungs-prozesses in Polen zurückzuführen, durch den die Arbeitsnormen und damit die Förderung reduziert wurde, während gleichzeitig eine Besserung der Versorgung der Bevölkerung gewährleistet werden mußte. Nachdem Polen seine vertraglichen Verpflichtungen bis Ende Oktober voll erfüllt hatte, war in den beiden abgelaufenen Monaten nicht nur ein quantitatives Absinken der Lieferungen, sondern auch eine Änderung des Sortiments festzustellen, das sich insbesondere in einem starken Rückgang der von den Österreichischen Bundesbahnen benötigten Grobkohlenexporte auswirkt. Die Polen haben zwar in der letzten Zeit beruhigende Erklärungen abgegeben, doch ist es zweifelhaft, ob sie in der Lage sein werden, noch im Laufe der Wintermonate ihre Zusagen einzuhalten. Da nicht nur Österreich, sondern auch die Oststaaten durch den Rückgang der polnischen Ausfuhren betroffen sind, hat die Deutsche Demokratische Republik ihre Braunkohlenbrikettlieferungen ganz einstellen müssen. Was die Tschechoslowakei betrifft, so ist es zumindest fraglich, ob sie angesichts der polnischen Maßnahmen in der Lage sein wird, ihre eigenen Exporte zu erhöhen. Die Lieferungen der Sowjetunion und Jugoslawiens stellen ihrerseits nur einen Tropfen auf einen heißen Stein dar, so daß Sie die österreichische Versorgungslage nur unwesentlich . beeinflussen. Perspektiven ungünstig Stellt man sich schließlich die Frage, was Östereich unternehmen kann, um eine raschere Besserung seiner Kohlenversorgung zu erreichen, so ist leider zu keinem allzu großen Optimismus Anlaß gegeben. Wenn es zweifellos auch möglich wäre, die inländische Braunkohlenförderung durch die Einlegung von Sonntagsschichten um 60.000 bis 80.000 Tonnen pro Monat zu erhöhen, so würde hiedurch infolge der beschränkten Verwendungsmöglichkeit dieser Sorte nicht sehr viel erreicht, ganz abgesehen davon, daß derartige Maßnahmen auch mit der Neuordnung des inländischen Kohlenpreises Zusammenhängen. Hinsichtlich der aus preislichen und transporttechnischen Erwägungen wünschenswerten Steigerung der Importe aus Westeuropa, insbesondere der Ruhr, läßt sich bestenfalls eine sehr bescheidene Erhöhung der Lieferungen erwarten. Die im Handelsvertrag mit Westdeutschland vorgesehenen Ziffern stehen lediglich auf dem Papier, und weder die Hohe Behörde der Montanunion noch die Bonner Regierungsstellen sind in der Lage, der Ruhr Die maßgebenden Stellen sind sich über die geplante Erschließung der Villacher Alpe einig geworden. Auf den „Kärntner Rigi“, wie der 2167 Meter hohe Aussichtsberg auch genannt wird, wird eine Straße gebaut. Alle Vorarbeiten sind abgeschlossen. Das Projekt einer Seilbahn wurde fallengelassen. Der Gipfel des Dobratsch wird bald mit dem Auto zu erreichen sein. Vom Schistadion in Möltschach wird eine 15 Kilometer lange Straße über die Storfhöhe — Roßtratte (erster Bauabschnitt) — Rote Wand — Ottohütte — Knappenhütte zum Ludwig-Walter-Haus führen. Die Straße wird so trassiert, daß Sie die schönsten Aussichtspunkte berührt: fast ganz Kärnten (auch der Glocknergipfel) sowie die Gebirgsketten der Karawanken und der Juli-schen Alpen (mit Mangart und Triglav) sind vom Dobratsch aus zu sehen; an klaren Herbsttagen reicht der Blick bis zur Adria! Die Straße wird auf felsigem Untergrund gebaut, so daß im Winter keine Frostaufbrüche zu befürchten sind. Außerdem werden sonnige und somit trockene Lagen ausgenützt, und es wird daher keine schwere Aufgabe sein, die Fahrbahn schneefrei zu halten. Die größte Steigung wird nur zehn Prozent betragen, so daß auch schwächere Fahrzeuge mühelos den Gipfel erreichen können. Die Erschließung des Dobratsch ist ein alter Traum. Vor 50 Jahren schon dachte man an den Bau einer Zahnradbahn, später wurde der Bau einer Seilbahn von Amoldstein aus vorgeschlagen. Nach dem letzten Krieg faßte man eine Gondelbahn ins Auge, die von Heiligengeist aus auf den Gipfel führt. Diese Ab- Die kürzlich abgehaltene Landestagung des Touristenvereines „Die Naturfreunde“ in Kla-genfurt beschäftigte sieh eingehend mit den Vergewaltigunjgen unserer Landschaft durch bauliche Maßnahmen und den frivolen Übertretungen des Naturschutzgesetzes, wodurch viele Naturdenkmäler in Kärnten verschwinden oder der Allgemeinheit und dem Fremdenverkehr kaum mehr zugänglich sind. In einer einstimmig gefaßten Resolution wenden sich die Naturfreunde an den Landeshauptmann und den Naturschutzbund, worin sie ihn um straffere Anwendung der Naturschutzbestimmungen ersuchen. In der Entschließung heißt es: „Die Naturfreunde Kärntens stellen immer wieder fest, daß trotz des Gesetzes zum Schutze und zur Pflege der Natur unsere Naturdenkmäler und die Landschaft baulich vergewaltigt werden, und daß es immer wieder Leuten mit Geld gelingt, sich über die gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Landschaft hinwegzusetzen. So z. B. ist der Klopeinersee für die Freunde der Natur fast völlig verloren. Es gibt nur noch wenige Meter, die noch nicht Privatbesitz sind. Das Südufer des Wörthersees ist zu 98 Prozent verbaut. Dort ist erst vor einigen Monaten der bekannte Schwarze Felsen, der im Volkslied Exportquoten aufzuzwingen. Dies wäre lediglich nach Ausrufung der Mangellage auf Grund des Montanunionvertrages möglich, doch zeigt man in Deutschland keinerlei Bereitschaft, zur Kohlenplanwirtschaft überzugehen. Auch die Perspektiven hinsichtlich des Ostens sind, wie aus den früheren Ausführungen hervorgeht, keineswegs günstig. Es bleibt somit, kurzfristig gesehen, als einziger Ausweg ein verstärkter Rückgriff auf USA-Kohle, wobei man nur hoffen kann, daß die Seefrachtraten nicht weiter in die Höhe klettern und keine Transportstockungen eintreten. Schaffung größerer Lager wünschenswert Auf längere Sicht wird man sich wohl überlegen müssen, ob es nicht angebracht erscheint, die österreichische Vorratspolitik einer Revision zu unterziehen, da die Anlegung größerer Lager wohl die einzige Möglichkeit darstellt, Lieferstörungen in Stoßperioden zu überwinden. Auch hier handelt es sich jedoch um ein keineswegs einfaches Problem, da die Schaffung größerer Lager eine sehr umfangreiche Kapitalsbereitstellung erforderlich macht und die Kohle verteuert. Die einzige radikale Lösung des KdMenversorgungsproblems wäre wohl der Eintritt in die Montanunion oder zumindest engere Assoziation mit ihr, doch müßten auch hiefür zunächst die erforderlichen politischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen geschaffen werden. sicht wurde aufgegeben, weil immer mehr Stimmen laut wurden, die sich für den Bau einer Höhenstraße aussprachen. Bald wurden die Projekte Seilbahn und Straße als gleichrangig bezeichnet, nun errang die Straße den Sieg. Nicht allein wegen der starken Zunalrme der Motorisierung wird eine Straße gebaut, sondern weil der Dobratsch durch eine Höhenstraße auch vielfältiger „ausgenützt“ werden kann: oberhalb des Kurortes Warmbad können Sanatorien und Erholungsheime errichtet werden, ausgedehnte Wälder lassen sich erschließen ■ und.-viele Tropfsteinhöhlen, von denen eine zu einem sagenhaften unterirdischen See führen soll, müßten nicht länger einen Dornröschenschlaf halten. Da die Dobratschstraße für den gesamten Kärntner Fremdenverkehr von Bedeutung ist, hat das Land die nun abgeschlossenen Projektierungsarbeiten übernommen. Auch am Bau werden sich das Land und der Bund beteiligen. Die Gesamtkosten werden mit vierzig Millionen Schilling angegeben, ein Quadratmeter der acht Meter breiten Straße kommt also auf 333 Schilling. Der Bau der Straße kann natürlich nur in mehreren Bauabschnitten erfolgen. Wenn das letzte Baulos fertiggestellt ist, wird der Dobratschgipfel im Winter von Villach aus mit dem Autobus in etwa einer Dreiviertelstunde erreicht sein: welch ein Vergnügen für die Schifahrer, sich dann die Bretter anzuschnallen und den zwölf Kilometer langen Bergrücken, der am Stadtrand von Villach ausläuft, hinabzuschwingen! besungen wird und bei dem die tiefste Stelle des Sees zu suchen ist, einer strafbaren Sprengung zum Opfer gefallen. Auch am Maierteich bei St. Veit sind Geschäftstüchtige am Werk, diesen stillen Kleinsee zu verbauen. Mit Genugtuung und Dank nehmen die Naturfreunde zur Kenntnis, daß es gelungen ist, den Anschlag auf die Märchenwiese unter der Vertatscha im Bodental abzuwehren. Dort wollte man ebenfalls Wochenendhäuschen und eine Jausen- und Alkoholstation errichten. Auch auf der Turraeher Höhe sind Bestrebungen im Gange, die Landschaft und den See in Privatbesitz zu bringen. Die Naturfreunde und alle, die die Kärntner Landschaft durchwandern und in ihr Erholung, Freude und Schönheit finden, stellen an die zuständigen Stellen, wie Kärntner Landesregierung, Naturschutzvereine, Gemeinden und Organe, die die Fluren zu bewachen haben, das Ersuchen, die Bestimmungen des Naturschutzgesetzes rigoroser zu handhaben und noch andere Landschaftsgebiete in Kärnten unter Naturschutz zu stellen. So vor allem den Gösselsdorfersee, dessen Verlandungs- j prozeß keinen menschlichen Eingriff ver- j trägt, die Ostbucht des Ossiachersees, den | Wildensteiner Wasserfall und andere noch j unberührte Gebiete unserer Kärntner Heimat!“ | Eine Höhenstraße auf den Dobratsch 15 km lang und 8 m breit — Baukosten etwa 40 Millionen — Seilbahnprojekt zurückgcstellt Mehr Naturschutz in Kärnten! Der vielbesungene Schwarze Felsen am Wörthersee gesprengt — Der TV. „Die Naturfreunde“ appellieren an alle Verantwortlichen, die Naturdenkmäler in Kärnten zu schützen Beförderungen im Dienstbereich der Finanzlandesdirektion Der Bundesminister für Finanzen hat mit 1. Jänner 1957 folgende Beförderungen kn Bereich der Bundesfinanzverwaltung in Kärnten ausgesprochen: Im Höheren Finanzdienst: die Finanzkommissäre Dr. Heinrich M i 1 d n e r und Dr. Karl Kropf des Finanzamtes Klagenfurt zu Beamten der Dienstklasse V; im B e m e s s u n g s- und Kassendienst: die Finanzoberrevidenten Otto T o 11 s c h e i n, Adolf K r ö p f 1, Viktor M u-rero des Finanzamtes Klagenfurt und Johann Dohr des Finanzamtes für Gebühren und Verkehrssteuern zu Beamten der Dienstklasse IV; die Finanzassistenten Elisabeth K 1 o c k e r des Finanzamtes Klagenfurt, Friedrich Roth-Rothenhorst, Helmut Koschir und Johann Krenner des Finanzamtes Villach zu Finanzrevidenten bzw. Finanzoberrevidenten; im Betriebsprüfungsdienst: die Finanzoberrevidenten Anton B o t h i g e r, Oskar Thyssen und Theodor T e 1 s n i g des Finanzamtes Klagenfurt zu Beamten der Dienstklasse IV; im Zolldienst: die Zolloberrevidenten Franz Fleiß des Zollamtes Villach und Norbert Hofer des Zollamtes Klagenfurt zu Beamten der Dienstklasse IV; im B e m e s s u n g s -und Kassen hilfsdien st: die Adjunkten Rosa Koren des Finanzamtes Klagenfurt, Amanda K r a s c h 1, Cäcilia Svetnik des Finanzamtes Villach, Marianne M ö ß 1 e r, Hildegard Hohenberger des Finanzamtes Spittal/Drau und Johann Ebner des Finanzamtes Wolfsberg zu Kontrolloren des Bemes-sungs- und Kassenhilfsdienstes bzw. Hermann Stuck des Finanzamtes Villach zum Beamten der Dienstklasse II; im Verwaltungsdienst: den Kontrollor Johann Steiner des Präsidiums der Finanzlandesdirektion zum Oberkontrollor des Verwaltungsdienstes; im St euer aufsichtsdienst: den Inspektor Theodor Mandl des Finanzamtes Klagenfurt zum Oberinspektor der Steueraufsicht, die Oberkontrollore Otto Venhauer der Finanzlandesdirektion, Anton S w o z i 1 e k des Finanzamtes Spittal/Drau und Alois Huber-Huber des Finanzamtes St. Veit/Glan zu Inspektoren der Steueraufsicht; im Verwaltungshilfsdienst einschließlich Kanzleidienst: den Kanzleiadjunkten Hubert Decleva des Finanzamtes Villach zum Kanzleioffizial; imZ oll Wachdienst: den Zollwachoberinspizienten Philipp V e 11 a-c h e r, Leiter des ZoHwachabteilungsinspek-torates Bleiburg, zum Zollwachhauptinspizienten 1. Klasse, den Zollwach inšpektor Eduard M ö r 11, Leiter des Zollwachabteilungsinspeh-torates Mauthen, zum Zollwachoberinspizienten, den Zollwachoberkontrollor Julius E r -lacher der Finanzlandesdirektion zum Zollwachinspektor, den Zollwachkontrollor Alois Zwischenberger, Leiter der Zollwachabteilung Liesing, und den Zollwachoberrevisor Jakob J eilen, Leiter der Zollwachabteilung Lorenzenberg, zu Zollwachober-kontrolloren. Eine Spitzenleistung der KELAG Die Strombereitstellung der KELAG für Kärnten hat erstmals am Donnerstag, den 10. Jänner, seit Bestehen der Landesgesellschaft eineinhalb Millionen Kilowattstunden innerhalb 24 Stunden überschritten. Diese Nachricht konnte dem Vorstandsmitglied und technischen Direktor Ing. Felix Jeran, der an diesem Tage seinen 50. Geburtstag beging, in einer kleinen Feier im Kreise der übrigen Mitglieder des Vorstandes, seiner engsten Mitarbeiter und der Vertreter des Betriebsrates mitgeteilt werden. Für die technische Entwicklung, die diesen Erfolg der KELAG ermöglichte, zeichnet Direktor Jeran verantwortlich. Während die KELAG im Jahre 1956 rund 425 Millionen Kilowattstunden bereitstellte, dürften im laufenden Jahr etwa 470 Millionen Kilowattstunden erreicht werden. Spenden iür das Kärntner Hillswerk Beim ..Kärntner Nothilfswerk“ sind weitere Spenden für die Ungarnhilfe eingegangen: Schulleitung Molzbichl Schilling 213.—; Firma Sebastian Stroh. Klagenfurt 1000; Ing. Mörtl & Co., Wolfsberg, 300; Sammlung des Gemeinderates Leifling 989; Gemeinde Reichenau, Straßensammlung, 2688; Dipl.-lMg. Franz Schütz, Klagenfurt, 100; Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt, „Rettet das Kind '. 406,80; Bezirkshauptmannschaft Spittal a. d. Drau Stra-ßensammlung, 2873,07; Gemeinde Albecjc. Schul- und Straßensammlung, 2959,27; Edith Streicher-Thorndike, Krumpendorf, 120; Gemeinde Steindorf, Straßensammlung, 4021; Gemeinde Maria-Feicht, Straßensammlung, 68; Gemeinde Globasnitz 200; Gemeinde Sittersdorf, Straßensammlung, 998: Magistrat Villach, „Rettet das Kind“, 370; Gemeinde Wölfnitz, Straßensammlung, 1258; Bezirkshauptmannschaft St. Veit a. d. Glan, „Rettet das Kind“, 305; Gemeinde Steuerberg, Straßensammlung. 1934; Gemeinde Ebental. Spende, 1000; Bezirkshauptmannschaft St. Veit a. d. Glan, Straßensammlung, 29.020,68; Franziska Effen-berger, Klagenfurt, 100; Volksschule Kraig 118; Österreichisches Rotes Kreuz, Straßensammlung, 27.060.94; Be-zirkshauptmannschaft St. Veit a. .d. Glan. Straßensammlung, 89.038.95; Bezirkshauntmannschaft Villach, Straßensammlung, Villach-Land Schilling 90.227,68. Das 1. Stück Bundesgesetzblatt für die Republik Österreich ist am 7. Jänner 1957 erschienen. Es enthält: Nr. Bundesgesetz: Krankenanstaltengesetz Nr. 2. Bundesgesetz: Apothekengesetznovelle 1956. Nr, 3. Verordnung: 2. Novelle der Heeres-Dienstzweigeverordnung. N E U l Ef B ÜiC H E R HELMUT SCHARF: „Als Toter leben" Gedichte Österreichische Verlagsgesellschaft, Innsbruck Weil Helmut Scharf, ohne Zweifel einer der talentiertesten Kärntner Lyriker, dem Leben dienen will, überschreibt er seinen letzten Gedichtband mit dem Titel „Als Toter leben“. Er stimmt in einigen Gedichten einen genialeinfachen Ton einer menschlichen Tragik an, die bestimmte Gestalt annimmt und auch eines gewissen plastischen Hintergrundes nicht entbehrt. Aber der Dichter, Träger des Literaturpreises 1954 der Stadt Klagenfurt, wendet sich in seiner Deutung nicht allein dem Beschwörenden zu, er widmet den größten Teil seiner Dichtung der romantischen Welt seiner Knabenjahre, die er erlebnisreich, huldigend und seelengroß besingt. Knapp in seinen Versen, aber groß in den Problemstellungen und seinen poetischen Strichen gestaltet er den scheinbaren Alltag mit seinen vielen kleinen Lichtern und Schatten stimmungsvoll und tiefempfindend. Der Dichter horcht in sich hinein und belauscht seine Seele, die sich ihm reich und geheimnisvoll offenbart und deren schöpferische Akkorde schließlich seine Lyrik gestalten. Helmut Scharfs Dichterfreude ist im Menschlichen beheimatet, das ihn auch zu tiefgründigen Bekenntnissen drängt, die in der Wahrheit, in humanistischer Gesinnung und in der Landschaft wurzeln. Der Familie, der Freiheit und allem friedfertigen Tun zugeneigt, aber allen modischen Zeitkrankheiten abhold, schlägt der Dichter mehr helle als dunkle Klänge an. Die dunklen berühren die ergreifenden Erinnerungen an die gnadenlose Zeit des Krieges mit all seinen Zerrbildern, die hellen aber klingen im besten Rhythmus zart an das reiche Erleben des Dichters zwischen Glaube und Hoffnung und Erfüllung. Es ist in unserer hastigen Zeit geradezu ein Labsal, Helmut Scharf zu lesen, der seine Lyrik in Moll setzt und dessen stilreine Strophen überaus transparente Bilder voll Ästhetik, vreiheitsImpulsen und Beken-nermut schaffen. bl. B. TRAVEN: Die Brücke im Dschungel Verlag Büchergilde Gutenberg, Wien, Frankfurt a. M. „Den Müttern jedes Landes, jedes Volkes, jeder Rasse, jeder Farbe, jedes Glaubens, jedes Tieres, jeder Kreatur, die lebt“ widmet der führende Autor der Büchergilde dieses ergreifende Buch. B. Traven hat schon viel von Mexiko, seiner zweiten Heimat, erzählt, und seine Bücher haben im deutschen Sprachraum viele Zehntausende gelesen. „Die Brücke im Dschungel“ ist ein fesselnder Roman, in dem der Autor mit beispielloser Kraft der Darstellung und Gestaltung die ewige und dennoch täglich sich neu bewährende, alles überwältigende Mutterliebe weithin leuchten läßt. Im tropischen Dschungel drängen sich viele indianische Gestalten auf einer Brücke und starren auf ein Kerzenlicht, das auf einem Brett im lehmfarbigen Fluß schwimmt und nach mystischer Auffassung der Eingeborenen der Stimme eines ertrunkenen Kindes folgt. Den Schmerz und die Wehklage einer indianischen Mutter um ihr verlorenes Kind wählt der Dichter zum Thema seines aufwühlenden Romans, zu dem ein Clan im mexikanischen Dschungel und das Treiben seiner naturverbundenen Bevölkerung einen abwechslungsreichen Hintergrund bilden. bl. Wie so viele moderne Menschen erfaßte auch Prof. Dr. Moderner und seine Frau dit große Sehnsucht, fremde Länder zu sehen und kennenzulernen. Vom Balkon ihrer Wohnung in Klagenfurt können sie über den österreichischen Boden hinweg nach Jugoslawien und nach Italien schauen. Ständig haben sie den Schnittpunkt, der drei großen europäischen Kultursphären, der germanischen, der slawischen und der romanischen, vor Augen. Eines Tages entschließen sic sich, aüe erreichbaren Länder unseres Kontinents zu durchfahren und darüber ein Buch zu schreiben. So kam das reich illustrierte Buch „Europasommer“, das im Europaoerlag Wien-Zü-rich-Stuttgart soeben erschien, zustande. Dr. Moderner führt die Leser in spannenden Schilderungen auf seiner Fahrt durch Jugoslawien, Griechenland, Italien, den Vatikanstaat, San Marino, Monako, Andorra, Spanien, Portugal, Frankreich, Luxemburg, Belgien, die Niederlande, Großbritannien, Irland, Island, Norwegen, Finnland, Schweden, Dänemark, die deutsche Bundesrepublik, die Schweiz, Liechtenstein und durch Österreich zurück nach Klagenfurt. Der teils ernste, teils heitere Bericht der Reise gipfelt in der Aussage, die jeden angeht: E u r o p a. Mit gründlichem Wissen gerüstet und voll innerer Leidenschaft, setzt sieh der Autor in dem letzten Kapitel seines Buches, das wir nachstehend auszugsweise wiedergehen, für die Verwirklichung des von so vAelen als Lippenbekenntnis ausgesprochenen, von manchen auch verratenen, von den meisten aber ersehnten Ziel ein: die Vereinigung unseres Kontinents in ökonomischer und politischer Hinsicht. -X- Reisen macht Freude, es macht mit anderen Menschen und anderen Ländern vertraut. Bereichert es aber auch geistig, gewinnt man Erkenntnisse, wächst man innerlich? Generationen vor uns haben Reisen unternommen, doch nie war der Drang nach dem Ausland so groß wie jetzt; noch nie war es so vielen Menschen aller Bevölkerungskreise so GEISTIGES KÄRNTEN Zur Literatur- und Geistesgeschichte des Landes von Erich Nußbaumer Die Geschichtsschreibung der österreichischen Literatur steht erst izt den Anfängen, da sie von den meisten Forschem und Literaturkundigen bis in die jüngste Zeit als ein Teil der allgemeinen deutschen Literatur betrachtet wurde. Genau so, wie sich eine historische Entwicklung Österreichs naebweisen läßt, hat sein geistiger Niederschlag seine eigene Note; ein Prinzip, das sich in der Darstellung der österreichischen Literatur bisher nur spärlich durchsetzte. Nun hat einen überaus großen wie wertvollen Beitrag zur österreichischen Literaturgeschichte Erich Nußbaumer mit seiner soeben erschienenen Literatur- und Geistesgeschichte Kärntens geleistet, die auf 648 Seiten knapp zusammengefaßt, eine großartige Aussage historischer und geistiger Strömungen unseres Landes ist Der Autor hat sein umfangreiches Werk, dessen Erscheinen nicht genug gewürdigt werden kann, gewissenhaft in zehnjähriger Arbeit konzipiert und den Strom des literarischen Geschehens im Kärntner Raume durch die Jahrhunderte bis an die wenig erforschten Quellen zurückverfolgt. Hierbei offenbarten sich ihm geistige Werte nicht nur in deutscher, sondern auch in slowenischer Sprache, die zusammen zwar eine nationale Zweiheit aber in der geschlossenen Kärntner Landschaft eine Einheit bilden, der die seltene Eigenart progressiver Kultu ns tröenung anhaftet. Erich Nußbaumer konnte kraft seiner inneren Berufung und seines beharrlichen und vertieften Studiums mit einem erweiterten Geschichtsblick für Kärnten einen Schatz heben, von dem die heutige Generation, mit wenigen Ausnahmen, kaum Kenntnis besitzt. Für den Autor, der die Anfänge der Literaturgeschichte Kärntens in der Volkspoesie sucht, ist Erleben mehr als Wissen und dumpf Gefühltes ins Bewußtsein der Menschen zu heben, der eigentliche Impuls der Dichter und Träger geistigen Wirkens. Hier in Kärnten, wo die Volkskunde eine Fülle von Gemeinsamkeiten im Volksglauben und Brauchtum der beiden Volksstämme feststellt, bestimmte lange Zeit hindurch der bäuerliche Erlebenskreis die poetischen und die geistigen Regungen, deren literarisches Profil eben die nationale Zweiheit Kärntens war. Erich Nußbaumer weist in seinem Werke mit besonderer Klarheit auf diese nationalen Besonderheiten Kärntens hin und verhehlt es auch nicht, daß sie eine tiefgründige Problematik sind. Aber am Ende steht doch ein überzeugendes Heimatgefühl, aus dem stets die Kärntner Heimatdichtung schöpft. Dem voluminösen Standardwerke Prof. Doktor Erich Nußbaumers ist ausschließlich die Durchleuchtung der Geistesgeschichte Kärntens in allen ihren Lebensäußerungen zur Aufgabe gestellt, wobei der Autor wie kein anderer zur Erkenntnis kommt, daß zwischen der Lebensweise und Wirtschaftsform des deutschen und slowenischen Bauern keinerlei wesentliche Verschiedenheiten bestehen. Zur Einheit der Naturlandschaft tritt die Einheit der Kulturlandschaft Und mit Bekennermut behandelt der Autor die episch-lyrische Volksdichtung der Kärntner Slowenen, in der sich ihr Volkstum und ihre geschichtliche Entwicklung spiegeln. Mit großer kosmopolitischer Gesinnung gibt uns Nußbaumer fesselnde und zulängliche Begriffe vom Reichtum slawischer Poesie, von ihrer Sagen- und Vorstellungswelt, die sonst der deutschen Öffentlichkeit mit einigen Ausnahmen vorenthalten werden. So z. B. wird alljährlich in Maria-Elend im Rosental von den Slowenen die epische Legende „Miklova Za.la“, der Mikltochter Rosalia, die, von den Türken geraubt, auf ihrer Flucht aus der Gefangenschaft verfolgt, glücklich nach Hause findet, auf geführt, der Tausende von Slowenischsprechenden beiwohnen; die Kärntner Öffentlichkeit erfährt im allgemeinen nichts von dieser Volksdichtung. Die Dichtung des Mittelalters in Kärnten Wir sind gewohnt, unter ganz bestimmten Einstellungen das Mittelalter zu sehen. Was wir unter diesem Begriff zusammenfassen, ist ein sehr verwickeltes und ungleichartige kämpfendes Chaos, das selten Ruhe, noch seltener aber die Einheit fand. Eis gibt da keinen scharf begrenzten Anfang und kein scharf begrenztes Ende. Aus dieser Vergangenheit offenbart sich dem Suchenden unvergleichlich wertvolles Kulturgut und läßt auch die heutigen Formen der Gesellschaft als Phasen der Entwicklung erkennen. Wir sehen aus ihr, wie Ritter, Bürger, Bauern und Geistliche ihr Weltbild zurechtschnitten. Was nun in Kärnten von Stoffen dieser Thematik überliefert ist, atmet den Geist einer Frömmigkeit mit Klöstergründungen, Christiani sierungs- und Germanisiemngsbestrebungen. So zeichneten sich neben anderen geistlichen Kulturstützpunkten noch die Benediktinermönche in Millstatt nach der Jahrtausendwende durch die Pflege von Kunst und Literatur aus. Auch Maria-Saal ist einer der ältesten Kulturboden und eine Pflegestätte christlicher Geistigkeit, der wertvolle Handschriften zu verdanken sind. Im 13. Jahrhundert gesellt sich zur religiösen Dichtung die weltliche. Die ritterlichhöfische Romantik wird besungen, und Walter von der Vogelweide und andere Sänger käm- men nach Kärnten, um der hohen Minne, edlen Frauen und ritterlichen Tugenden zu huldigen. Die allmähliche Hinwendung zur Antike in Europa hinterließ auch in Kärnten ihre Spuren. Man wandte sich von den daseinsfeindlichen kirchlichen Anschauungen ab und nahm den ganz diesseitigen Geist der Antike inbrünstig auf. Die Geisteskräfte entfalteten sich aufs neue zur Menschheitsbildung. In diese Zeit fällt auch das Wirken einer rätselvollen universellen Persönlichkeit, eine der stärksten Gestalten des 16. Jahrhunderts überhaupt, des Theo-phrastus Bombast von Hohenheim, der sich Paracelsus nannte. Wie anderwärts war auch in Kärnten die Sehnsucht nach einer Kirchenreform allgemein geworden. Eine beachtliche Publizistik entstand und begünstigte neben der Ansiedking von Knappen aus der Heimat Luthers die Verbreitung des Protestantismus, der durch seine geistlichen Lieder und mit einigen klugen Köpfen die Kärntner Literatur befruchtete. 1579 werden bereits Beziehungen zu den Jesuiten angeknüpft, die am wirksamsten die Lehren Luthers bekämpfen konnten, 1598 wird die Universität Graz gegründet und den Kämt- i nem und Steirern befohlen, nicht mehr in -Deutschland zu studieren (in Wittenberg stu- ! dieren im Laufe einer kurzen Zeitspanne etwa I 29 Kärntner), und 1598 wird Millstatt Residenz ! der Grazer Jesuiten. Der Katholizismus gewinnt ! wieder, wem auch zuerst nur äußerlich, an Boden. Nach dem Siege der Gegenreformation bestimmten katholische Weltauffassung und italienische Barocke das Kulturleben in Österreich, das die Jesuiten wieder beherrschten. Das Epos vom büßenden Polenkönig Boleslaus ist der Höhepunkt der Kärntner Barockdichtung. Das erste gedruckte Wort Die Kunst Gutenbergs fand erst 1640 in Kärnten ihren Einzug. Johann Freiherr von Ungnad soll bereits 1565 eine vollkommen eingerichtete Druckerei auf Schloß Waldenstein besessen haben. 1580 wurde sie aber beschlagnahmt und den Jesuiten in Graz geschenkt. 1688 öffnet Matthias Kleinmayr aus München eine leistungsfähige Druckerei und legte somit den Grundstein für eine Offizin und einen Verlag, der in der Geistesgeschichte und im Literaturbetrieb Kärntens eine hochrangige Rolle spielte. Dem Verlag Kleinmayr ist es auch zu danken, daß die vom Spittaler Professor Doktor Erich Nußbaumer breit und mutig angelegte Literatur- und Geistesgeschichte „Geistiges Kärnten“ erschienen ist Die Buchdruckerei aber, die seit ihrem Entstehen ununterbrochen im Besitze der Familie Kleinmayr ist, kann sich rühmen, durch diese Literaturgeschichte das geistige Kärnten um ein sauberes Druckwerk bereichert zu haben. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts schließt die Epoche der neulateinischen Dichtung in Kärnten, und die deutsche Sprache beginnt stich durchzusetzen. Die Klöster erleben ihre letzte Blüte, mit ihrem Ende klingt auch die lateinische Dichtung im Lande aus. In dieser Zelt kannte Kärnten auch keinen höfischen Theaterprunk und es fehlte hier auch die Synthese von Kunst und Landschaft, die sonst in anderen Teilen in hohem Maße vorhanden war. Das geschichtliche Kerngebiet des Landes, das Zollfeld, wo Steine von der Vergangenheit sprechen, und die Türkengefahr, wecken ali-mählich den Sinn für die heimische Geschichte, die allenthalben in Bühnenstücken verarbeitet wurde. Die josefinische Epoche Im Laufe des 18. Jahrhunderts waren die Ideen der Aufklärung, des rationellen Individualismus, auch in Österreich wirksam geworden. Der „aufgeklärte Absolutismus“ räumte mit Klösterlichem auf, manche Volksbräuche wurden verboten und die Reformbestrebungen Kaiser josephsII. drosselten auch althergebrachte geistige Ausdrucksformen. Dafür aber künden sich Sendboten eines neuen Geistes an, dessen Repräsentanten Josef von Sonnenfels (1733 bis 1817) und Alois Blumauer (1755 bis 1798), auch der „österreichische Voltaire“ genannt, wurden. Die „Travestie der Aeneis“ war die Hauptdichtung der josefinischen Ära. Die Leistung des Josefinismus würdigt Erich Nußbaumer in der Intensität und Vielfalt seiner geistigen Schau, indem er hervorhebt, „daß zur Zeit der Aufklärung und des Klassizismus das geistige und literarische Leben Kärntens vielfältig und kräftig blute. Die Humanitätsideen fallen auf fruchtbaren Boden, die freigewor-denen Kräfte des Individuums entfalten sich schöpferisch und empfangend, ja in faustischem Streben sich selbst verzehrend. Wie sehr sich die literarischen Verhältnisse in der kommen- Fortsetzung Seite 4 EUROPASOMMER VON JOSEF MADERNER leicht möglich, diesem Drang zu folgen. Haben sie sich an die Unterschiede gewöhnt, werden sie das Verbindende sehen lernen? Europa wirkt im ganzen ebenso fest Umrissen, wie irgendeine der Nationen, aus denen es besteht. Auf dem großen im Grunde so geschlossenen Gemälde, das Europa darstellt, wirken die venezianische Gondel und das schottische Schloß in der Tat wie rechte Gefährten und Nachbarn. Welcher Gegensatz zwischen dem hochgewachsenen, bedächtigen Schweden und dem quecksilbrigen Franzosen, zwischen dem leidenschaftlichen, verträumten Iren und dem klugen Griechen, zwischen dem phlegmatischen Engländer und dem unnachgiebigen, Serben, zwischen dem zugleich selbstbewußten und zum Gruppendasein neigenden Deutschen und dem aufbegehrenden, individualistichen Iberer, zwischen dem geschäftlich nüchternen Schweizer und dem scharfsinnigen, ästhetisch veranlagten Italiener. Und dennoch ist diese Mannigfaltigkeit nicht chaotisch. Kein Reichtum der Typen und keine noch so ungeordnete Willkür im Handeln der einzelnen Völker täuscht darüber hinweg, daß sich dem Sinn der Begriff einer höheren Einsicht aufdrängt und bezeugt: dies ist Europa! Europa bildet seit Jahrhunderten eine geistige Gemeinschaft: Im Mittelalter verband der gemeinsame Glaube die verschiedenen Regionen des Kontinents. Alle höheren Schulen gebrauchten die gleiche Sprache: Latein. Gedanken, Stil-arten, Fertigkeiten verbreiteten sich rasch über alle Länder. Selbst Humanismus, Renaissance und Reformation, die die Einheit durchbrachen, waren europäische, nicht nationale Erscheinungen, Und haben Aufklärung und Romantik, Revolutionen und Restaurationen nicht zu gleicher Zeit alle Zonen des Kontinents erschüttert? Und heute? Die Probleme des Industriezeitalters hängen stärker mit dem Grad der Industrialisierung als mit geistigen Schranken zusammen. In der Nachkriegszeit begann man in Deutschland und Österreich die Ursachen des politischen Desinteressements der Jugend zu untersuchen und glaubte, die Erklärung in den Erlebnissen der autoritären Zeit zu finden. Wie erstaunt war man, als sich nach der Öffnung der Grenzen zeigte, daß auch in jenen Ländern, die keine inneren Erschütterungen erlebt Hatten, ein gleiches Desinteressement der Jugend die Erwachsenen bedrückte. Die Ursachen liegen tiefer und sind eine kontinentale Erscheinung Das politische Getriebe der europäischen Staaten wurzelt in Gedanken und Terminologien des neunzehnten Jahrhunderts. Es gebraucht die Sprache einer Generation, die dahingeschieden ist; es versucht die Reifenden mit Ideen zu entflammen, die sich schon überlebt haben. Bedenkt man den geringen Einfluß, den die Religion heute insbesondere auf die städtische Bevölkerung auszuüben 'vermag, so wird man das Grauen vor der geistigen Leere verstehen. Die Lösung? Auch sie ist wohl allen Nationen gemeinsam. Ein zersplitterter, kleinlicher, der Kirchturmpolitik verhafteter Kontinent kann keine großen Zukunftsaspekte erwecken. Die europäische Jugend leidet nicht biologisch; sie ist weder degeneriert noch moralisch versumpft — aber sie sieht kein großes, kein wirkliches Ziel vor sich. Welche schwindelnden Möglichkeiten müßten sich der Jugend Europas öffnen, wenn sich ihre Entfaltung nicht mehr auf den engen Raum ihres Heimatlandes beschränkte; wenn sie ihre organisatorischen, wirtschaftlichen und geistigen Fähigkeiten dort einsetzen könnte, wo sie glaubt, sie zur höchsten Entwicklung zu bringen; wenn nicht mehr die Zersplitterung der Sprachen das gegenseitige Verstehen erschwerte; wenn sich die — ach, so seltenen — fruchtbaren Gedanken rasch und leicht allen mitteilen könnten; wenn der Begriff „Heimat“, der nur in einer bäuerlichen Gesellschaft den vom Vaterhaus übersehbaren Horizont umfaßt, der sich im Industriezeitalter weiter spannen muß, endlich einen Kontinent umschlösse! Man hat das neunzehnte das Jahrhundert der Ismen genannt, der geistigen, künstlerischen, politischen Ismen. Wir Heutigen beginnen zu fühlen, daß Kunst weder impressionistisch noch expressionistisch, weder naturalistisch noch surrealistisch zu sein braucht, um Kunst za sein. Eine innere Stimme sagt uns, daß Kapitalismus und Bolschewismus, Liberalismus und Sozialismus, Nationalismus und Internationalismus Stadien waren, Stufen sind, über die die menschliche Gesellschaft nach Vervollkommnung strebt Wir neigen je nach Temperament und Erfahrungen der einen oder anderen Treppe zu; aber wir fühlen zugleich die Weisheit der Reife wachsen, die hinter den Wegen das Ziel erkennt Als Ismus des zwanzigsten Jahrhunderts bricht allmählich ein Eklektizismus des Geistes durch, der überall nach dem Gesunden, Entwicklungsfähigen, nach der Synthese sucht. Ais realisierbare Stufe zur fernen großen Gemeinschaft der Welt erscheint die Uniiemng Noch trennen Grenzen und politische Apparate die Völker, sosehr auch Kunst, Wissenschaft und Technik verschmolzen und die Wünsche, Hoffnungen und Sehnsüchte der Nationen einander ähneln. Dennoch haben die letzten zehn Jahre mehr fruchtbare Ansätze zur Gesundung Europas gebracht als Jahrhunderte zuvor. Man möge das Durcheinander und Gegeneinander der europäischen Bewegungen und Einrichtungen nicht überschätzen — die Drift ist die gleiche. Vielleicht fehlt unserem so vielfältigen, so volkreichen, so schönen Kontinent nichts als eine gemeinsame geistige Grundlage seiner Politik. Die Jahresbilanz des Archivars Von Landesarchivdirektor Dr. Hermann Wießner So wie ein kaufmännisch geführtes Unternehmen am Jahresende die Bilanz über das abgelaufene Jahr ziehen muß, um daraus zu ersehen, ob das Geschäft aktiv oder passiv geführt wurde, was sich bewährt hat und welche Übelstände abzuschaffen sind, so ähnlich gestaltet sich auch nur in einer anderen Wertkategorie die Bilanz eines kulturellen, wissenschaftlichen Betriebes. Auch hier gibt es einen Aktiv- und einen Passivsaldo, gibt es Förderungen und Hemmungen im Arbeitsbetrieb verschiedenster Art, zumal ja der Aufgabenkreis eines Landesarchives ziemlich umfassend ist. Hüter der tausendjährigen Landesgeschichte Zunächst einmal und hauptsächlich ist das Landesarohiv berufen, Hüter der tausendjährigen Landesgeschichte zu sein, insofern diese den schriftlichen. Niederschlag in Form von Urkunden, Handschriften und Akten gefunden hat. Wie umfassend dieses schriftliche Erbe der Vergangenheit ist, mögen einige Zahlen darlegen. In seinen 28 Räumen, die sich auf das Landhaus und das Christallnigg-Palais in der Herrengasse aufteilen — eine Zweiteilung, die viel Ärger und Verdruß bringt und die einheitliche Leitung ungemein erschwert —, befinden sich nicht weniger als über 15.000 Pergamenturkunden, über 35.000 handschriftliche Bücher und an die 21.000 Bündel Akten. Nebeneinander aufgestellt würden diese Bestände die stattliche Länge von 8000 Meter erreichen, was etwa der Entfernung vom Neuen Platz in Klagenfurt bis Krumpendorf entspricht. Dieses gesammelte Schriftgut bedarf natürlich rein formal der Pflege,' denn Insektenfraß, Vermoderung und Verstaubung würden es im Laufe der Zeit völlig zerstören. Dazu bedarf es aber absolut trockener, luftiger Räume und der unausgesetzten Überwachung. Daher surrt in den Räumen tagaus, tagein der Staubsauger, und ist die Entstaubung bis in den letzten Winkel durchgeführt, so muß bereits wieder von vom begonnen werden, denn die Unterbringung der Archivalien ist durchaus provisorisch, die Räume besonders im Erdgeschoß nicht absolut trocken, die Stellagen aus Holz und eng gestellt, und aus dem alten Gemäuer rieselt der Bewurf. Dieser Notstand herrscht aber schon seit mehr als 50 Jahren, da die beiden Weltkriege mit ihren Niederbrüchen bisher den Bau eines eigenen Archivgebäudes unmöglich gemacht haben. Dabei nimmt die räumliche Beengtheit alljährlich zu, besonders in der jüngeren Abteilung, in der Registratur, die ja von Zeit zu Zeit die abgelegten, aber nicht vernichtungsreifen Aktenbestände der Landesregierung übernehmen und aufbewahren muß. Diese jungen, in der Sprache des Archivars ausgedrückt noch lebenden Bestände werden immer wieder in der laufenden Verwaltung gebraucht, und mit ihrer Verwaltung und Aushebung ist ein eigener Registraturbeamter betraut. Uber 500 Beniitzer des Landesarchivs Die älteren Bestände, also die eigentlichen Archivalien, dienen in Einzelfällen wohl auch der laufenden Verwaltung, in der Hauptsache aber sind sie Unterlagen für die Forschung. Um diese Archivkörper aber benutzbar zu machen, bedürfen sie der Ordnung und Aufschließung durch die Anlage von Inhaltsverzeichnissen, Repertoiren und Indices. Ohne diese Hilfsmittel wäre ihre Bearbeitung äußerst umständlich und zeitraubend. Die Aufschließung solcher Archivkörper, die oft Hunderte von Urkunden und Faszikeln umfassen, ist aber sehr schwierig, da sie meist in völlig ungeordnetem Zustand ins Landesarchiv gekommen sind. Dazu ist auch der Personalstand unverhältnismäßig gering. Schriftlich eingelangte Anfragen müssen beantwortet werden, freilich können nur quellenmäßige Auskünfte gegeben werden, denn die Detailbearbeitung liegt nicht im Aufgabenbereich des Archives. Auch die Betreuung der Benützer und die Erfüllung ihrer Wünsche erfordert Zeit, und das historische Interesse der Öffentlichkeit ist größer, als man meinen sollte. Konnten doch im. Jahre 1956 bis jetzt über 500 Benutzer gezählt werden, Heimatforscher, Studenten, die hier ihre Dissertationsthemen ausarbeiten, Lehrer und Professoren und zahlreiche Privatpersonen, darunter viele aus dem Ausland, die den Urlaub nebenbei dazu benutzen, Familienforschung zu betreiben. Dem Landesarchiv obliegt auch die Einziehung gefährdeter Bestände und die periodische Überwachung der anderen öffentlichen, im Lande befindlichen Archive, besonders der Städte, Märkte und Gemeinden. Auch die unter Denkmalschutz stehenden Privatarchive müssen fallweise besucht werden, und nicht zuletzt ist es Aufgabe der Archivbeamten, wissenschaftlich tätig zu sein und die ihrer Obhut anvertrauten Archivalien durch Publikationen der Öffentlichkeit bekanntzumachen. Fallweise hat es sich auch als vorteilhaft erwiesen, durch Vorträge besonders im Rundfunk die Bevölkerung mit dem Lan- desarchiv und seinen Arbeiten bekannt zu machen. Die Tätigkeit des Archivars ist also, wie man sieht, eine sehr vielseitige. Blicken wir nun nach dieser allgemeinen Umreißung des Arbeitsgebietes auf das abgelaufene Jahr zurück, so können wir mit Genugtuung auf eine positive Bilanz hinweisen. Zu diesem Positivum zählt einmal der j äußerst erfolgreich verlaufene Archivtag im ! September, an dem mehr als 80 Archivare j des In- und Auslandes teilnahmen. Durch die ! starke Beteiligung des Auslandes ■ trug dies- j mal der österreichische Archivtag, der alle I zwei Jahre in einem anderen Bundesland ab- ! gehalten wird, internationalen Charakter. | Nicht weniger als zehn Referenten behandel-1 ten auf der Tagung schwebende Archivfragen, j manches Problem konnte der Lösung nähergebracht oder bereinigt werden, und — was besonders wertvoll erscheint — die Archivare lernten einander kennen, und die persönliche Bekanntschaft ist eine der Voraussetzungen des gegenseitigen besseren Verstehens. Ein besonders erfreuliches Ereignis war im abgelaufenen Jahr die Herausgabe des 5. Bandes der „Monumenta Carinthiae'. die Fortsetzung des Jakschen Standardwerkes, an dem seit dem Jahre 1912 nicht mehr gearbeitet worden war. Dadurch wurden 672 Urkunden zum Teil zum erstenmal veröffentlicht und damit der Forschung ein reiches Quellenmaterial erschlossen. Welche Mühe und Arbeit es kostet, ein derartiges Werk druckfertig zu erstellen, davon macht sich der Nichtfachmann kaum eine richtige Vorstellung. Durch Jahre müssen alle auf das Land Bezug habenden Urkunden im In- und Ausland gesammelt, gesichtet und abgeschrieben werden. Die literarische Auswertung dieser Urkunden ist möglichst vollständig zu erfassen, und ist das Werk fertig, dann beginnt der Kampf um die nötigen Geldmittel, das Buch in Druck zu bringen. Ohne Unterstützung durch öffentliche Stellen ist es heute unmöglich, ein wissenschaftliches Buch zum Druck zu bringen, da die Druckkosten sehr hoch und die Auflagezahl klein ist. Es sei daher an dieser Stelle der Kärntner Landesregierung für die finanzielle Unterstützung bei Herausgabe des Werkes der wärmste Dank ausgesprochen. Ngben der Arbeit am Kärntner Urkundenbuch lief aber am Landesarchiv die Arbeit an den Erläuterungen zur Pfarrkarte. Wer weiß, welche bedeutsame Rolle die Pfarren in der Landesgeschichte spielen, wie sich aus den einzelnen Pfarrgeschichten mosaikartig die Landesgeschichte herauskristallisiert, der wird die Wichtigkeit der Bearbeitung der Pfarrgeschichten erkennen. Es handelt sich hiebei um eine im Auftrag der Akademie der Wissenschaften durchzuführende Arbeit, mit deren Durchführung eine Arbeitsgemeinschaft von Kärntner Historikern betraut wurde. Dazu leisteten auch die akademischen Beamten des Landesarchives einen großen Beitrag. In der Edition der Landesurkunden steht Kärnten an vierter Stelle Ohne weitschauende Planung ist natürlich auch die Archivarbeit unmöglich. Wie im Räderwerk einer Maschine muß hier Arbeit in Arbeit übergreifen. So laufen am Landesarchiv bereits seit Monaten die Vorarbeiten zur weiteren Fortsetzung des Kärntner Urkundenbuches, das bis 1300 vorgetrieben werden soll. Die Edition der Landesurkunden zählt ja zu den vornehmsten Aulgaben jedes Landesarchives, und Kärnten reiht derzeit unter den österreichischen Bundesländern nach Oberösterreich, Salzburg und Wien an vierter Stelle. Das ideale Ziel stellt die Erreichung des Jahres 1335 dar, zu welchem Zeitpunkt Kärnten seine Selbständigkeit verlor und in Österreich aufging. Dieses weitabliegende Ziel ist naturgemäß nicht in einem Anlauf zu erreichen, dazu bedarf es noch jahrelanger Arbeit, aber ein weiterer Schritt soll auf dieses Ziel zu getan werden. Der Zeitabschnitt von 1286 bis 1300 ist nicht minder interessant und ereignisreich als der im 5. Band behandelte. Die Regierung Herzog Meinhards war ja sehr bewegt. Ich erinnere nur an die schweren Zeiten, die das Land mitmachen mußte, da Herzog Meinhard im Bunde mit Herzog Albrecht den Erzbischof Konrad von Salzburg und den Grafen Ulrich von Heun-burg befehdete. Die Städte Friesach, Sankt Veit und St. Andrä gingen in Flammen auf, ihre Bevölkerung mulite die ganze Grausamkeit des Krieges erdulden, zahlreiche Burgen sanken in Trümmer und auf dem Blachfeld südlich Griffen wurde das bedeutsame Treffen am Wallersberg geschlagen. Friesachs münzgeschichtliche Bedeutung ging in jenen Jahren endgültig verloren, alles hochbedeutsame Ereignisse für die Geschichte unseres Landes. Wir hoffen zusammen mit allen Freunden der Landesgeschichte,'■ daß unsere weitgespannten Pläne im > Jahre 1957 auch verwirklicht werden können. 2. Symphoniekonzert unter Gustav Wiese Maurice Gendron (Paris) als Solist Die Reihe der symphonischen Konzerte des Kulturreferates der Kärntner Landesregierung fand am 14. Jänner im Großen Konzerthaussaal unter dem Dirigenten Gustav Wiese ihre Fortsetzung mit der Aufführung der Symphonie Nr. 4 in e-moll, op. 98, von Johannes Brahms und des Konzertes für Violoncello von Anton Dvorak in h-moM, op. 104. Durch die Mitwirkung des Solisten Maurice Gendron aus Paris erfuhr das Werk eine grandiose Wiedergabe. Typisch für den Künstler ist ein männlicher, aller überflüssigen Sentimentalität abholder Ton, der sonor und füllig ist und vorbildlichen Registerausgleich bis in die höchsten Lagen des Instrumentes aufweist. Seine Technik und Griff Sicherheit sind schlechthin vollendet, die herrliche Bogeraführung einwandfrei, ein Künstler reinsten Wassers. Auch das Orchester übertraf sich selbst, vielleicht animiert durch den Solisten. Dvoräk hat mit diesem Cellokon-zert ein hocbbedeutendes Werk geschaffen. Nach dem Haydrvkonzert in D ist es mit Recht das meist.gespielte der ganzen Cello-Literatur. Gustav Wiese wußte dem Werk seinen Stempel aufzudrücken, die Streicher schwelgten geradezu in Tönen, selbst die Hörner fanden sich hinein und waren elastisch und klangschön. Neben dem Cellokonzert war die Symphonie von Brahms das Hauptwerk des Abends; sie erfuhr ein prachtvolle Wiedergabe, in der sich auch das ganze technisch und ton-lich schon bis ins Ferne ausgearbeitete Räderwerk unseres Landessymphonieorchesters und seines Dirigenten auswirkte. Es ist das Ergebnis intensiver Probenarbeit in der Wechselwirkung eines gereiften, flir die Erziehung des Orchesters prädestinierten Dirigenten einerseits und der willigen, arbeitsfreudigen Mitarbeit des Orchesterkörpers anderseits. Das Resultat eines Vergleiches zwischen den ersten Konzerten Wieses und heute ist augenscheinlich, es beginnt immer mehr eine verschmolzene Einheit zwischen Orchester und Dirigenten zu werden, Wie sie allein wünschens- und erstrebenswert ist Die weitere Entwicklung unseres Orchesters muß Herzenssache jedes Musikers sein. In dieser Vierten geht Brahms in der formalen Festigung noch einen Schritt weiter. Er legt den letzten Satz als eine Passacaglia an, jene Form, die von der ewigen Wiederkehr des gleichen Themas lebt Immer neues Rankenwerk schlingt sich darum, bald in den Oberstimmen, bald in den Bässen, bald nolen.getreu oder in Varianten und Umschreibungen. Die Orchesterfanben tragen dazu bei, die BilderfüUe zu steigern. Der erste Satz gibt mit seinem Hauptthema den Grundton eines Herbstgedichtes an. Das Scherzo ist durch ein monumentales Allegro giocoso ersetzt. ! Neben diesen zwei grandiosen Werken war | es nicht leicht, der Neuaufführung der moder-I nen Symphonie Nr. 1, op. 65 des Deutsch-Ru-i mänen Armin Kaufmann zu einem größeren i Erfolg zu verhelfen. Teils mit sehr schönen ; Kantilenen ausgestattet, die von kleinen Moti-I ven, auch Kuckucksrufen in allen Klangfarben, : unterlegt sind, ist es mehr Programmusik und | entwickelt sich nicht recht. Als Symphonie ! Nr. I aber ein gut geglückter Anfang und tech-I n.vsch nicht einfach. Auch dieses Werk fand eine I überaus freundliche Aufnahme. Der . ganze Abend war für das Landessymphonieorchester i unter seinem Dirigenten Gustav Wiese, ebenso ! für den sympathischen Gast Maurice Gendron i ein ganz großer Erfolg, auf den besonders die ; Mitglieder des Orchesters stolz sein können. Das" zahlreiche Publikum dankte mit ehrlich empfundenem Beifall. M. Klavierabend Erwin Laszlo, USA Das Amerika-Haus stellte den erst 24jähri-gen Pianisten Erwin Laszlo vor. Schon mit neun Jahren stand der Junge auf dem Konzertpodium. Das New-Yorker Konzertdebut des Sechzehnjährigen wurde von der dortigen Kritik als sensationell bezeichnet. In Klagenfurt hörten wir den Künstler zum erstenmal in Österreich mit Bachs chromatischer Phantasie und Fuge, die allerdings nach unserem Empfinden zu wenig Rassisch schien. Auch in den zwei Rhapsodien h-moll und g-moll ließ er die energischen Episoden gegen die lyrischen Teile nicht genügend kontrastieren, das rhapsodische mußte mehr in Erscheinung treten. Erst bei der Sonate von Serge Prokofieff war er in seinem Element. Es folgten noch die Papilions op. 2, von Schumann. Seine Stärke liegt jedoch bei Liszt, von welchem er drei Etüden, II Sospiro, den Gnomenreigen und die Campanella spielte. Seine Technik ist frappant und ließ ihn die drei schwierigen Etüden spielend hervorzaubern. Der vollbesetzte Saal ließ sich zu stürmischem Beifall hinreißen. Wäre es nicht möglich, daß der Flügel gegen einen neuen Bösendorfer ausgetauscht wird. Zum Konzertgebrauch ist er kaum noch zu verwenden, trotz vorherigen Stimmens. GEISTIGES KÄRNTEN Fortsetzung von Seite 3: den Epoche auch änderten, ein Erbe der Aufklärung ist geblieben: die praktische Übung von Toleranz und Humanität, die das bekannte und oft bespöttelte „Lei lossn“ des Kärntner volkstümlich ausdrückt, verständnisvolles, freizügiges Gewährenlassen anderer Meinungen. Jahrhundertelang lebten Deutsche und Slowenen friedlich nicht nur nebeneinander, sondern miteinander, und jahrhundertelang erfreuten sich die „Geheimprotestanten“ der Duldung ihrer katholischen Landsleute. Aufklärerische Ideen konnten tief ins Volk dringen, breite Schichten des Kärntner Volkes lehnen nationalen oder konfessionellen Streit ab und bekennen sich auch heute zum Geist der Toleranz. Aus dieser Geisteshaltung heraus formuliert Johann Gottfried Kumpf in der romantischen Epoche das Wesen des Kärntner Heimatgefühls. In dieser Geisteshaltung liegt die Wurzel des sprichwörtlich gewordenen „freiheitlichen Kärnten“ des 19. Jahrhunderts und sie bestimmt auch die geistige Entwicklung im 20. Jahrhundert.“ Die Zeitschrift „Carinthia“ wurde von einer Gesellschaft von Vatenlandsfreunden gegründet und mit 1. Juli 1811 herausgegeben. Romantischer Geist, kulturpolitische Niederschläge und volkskundliche Beiträge füllten die Spalten dieser ältesten Zeitschrift Österreichs, die von Kumpf, Rizzi, S. M. Mayer, der auch die „Klagenfurter Zeitung“ redigierte, und anderen Kulturherolden befruchtet wurde. Viele namhafte Gestalten ziehen durch die Geistesgeschichte Kärntens, manche ganz vergessen, aber von Nußbaumer der Dunkelheit entrissen. Er gleitet sie durch interessante und romantische Epochen des 19. Jahrhunderts. Tchabusch-nig und Fercher treten in den literarischen Vordergrund, später Hans Sittenberger und Karl Krobath, die alle Kärntner Wesen und die Kärntner Landschaft besingen. Auch der alt-österreichische südliche Raum, in dem der Kärntner Kulturkreis verläuft, kommt mit seinen Repräsentanten, wie Zois, Johann Leitgeb und Zimmermann, zu Wort. An der Schwelle des 2 0. Jahrhunderts Manches Epigonentum und viel Originelles gibt es da unter den Kärntner Dichtern und Geistesschaffenden, das Eingang in die Geistes-gesch'.chte Kärntens gefunden hat Allerdings ist auch im 19. Jahrhundert die Romantik vorherrschend, obwohl es das wissenschaftlichste war. Auch scheint sich nach den Revolutionsjahren in Kärnten geistig wenig gerührt zu haben. Das Landschaftserleben beherrscht dekorativ die Geisteshaltung an der Schwelle des technischen zwanzigsten Jahrhunderts, in der die Volkskunde hoch im Kurs ist, und nationale wie übernationale Wortballungen die provinzielle Ver-sponnenheit fördern. Auf der anderen Seite der nationalen Zweiheit entwickelt sich das slowenische Wort, dessen Führer Martin Slomšek, Majar Ziljski, Anton Janežič und Andreas Einspieler, durchwegs Kleriker, sind, die Ihre Sprache in Zeitschriften und Büchern verankern und allmählich eine slowenische Nationalliteratur in Kärnten schaffen. Geschult am Impressionismus und Expressionismus, von den Hauchwellen der Scholle und des Bauerntums berührt, hellhörig vom Echo der Grenzberge, tritt Josef Friedrich Perkonig in den geistigen Bezirk Kärntens ein, dem dann in kleineren Abständen andere Heimatdichter folgen, deren Persönlichkeit und Schöpfungskraft der Autor ausführlich würdigt. Dichten ist mehr als Fabulieren, auch nicht Nachbilden einer Wirklichkeit, sondern Erschaffung einer außerwirklichen in den Rahmen unseres Lebens gestellten Welt. Viele gelangen aus den Niederungen einer Wahrscheinlichkeits-Poesie nie empor zum Wissen um schöpferische Dichtung. Sie werden und müssen mit ihren Sympathien bei billiger Unterhaltungslektüre, hausbackenem Gemütskuchen, in "dem die dunklen Korinthen finsterer Zufälle geschickt eingeteigt sind, stehen bleiben. Daher ist es für den Verfasser des literar-geschichtlichen Buches nicht einfach, einen lückenlosen Überblick über das gegenwärtige Kulturschaffen auf literarischem Gebiet zu geben. Vielleicht hellenisiert Erich Nußbaumer diesen oder jenen Vertreter, während manche in seiner Würdigung zu kurz kommen oder gar nicht in seinem Werke aufscheinen. Es gibt unter den zeitgenössischen Autoren in Kärnten, wie überall, dramatische Talente, aber auch Hackbrettpoeten und solche, die sich in Wortspielen verlieren oder sich in ihrem Wortgestrüpp erschöpfen. Das „Geistige Kärnten“ ist wahrhaftig ein unvergängliches Verdienst Nußbaumers, der mit seltenem Gedankenschwunge und größter Bereitschaft mit Ausdauer und Geradheit alle Fragmente kärntnerischer Literatur und Geistes-geschichte als Bausteine zusammengetragen und daraus ein Werk als Gegenwartsforderun» geschaffen hat, für das ihm und dem Verlag Ferd. Kleinmayr nicht nur Kärnten sondern Österreich großen Dank und Anerkennung schuldet. R. B. Blatnik Briefe Garibaldis und Cavours gesucht Italien bereitet Nationalausgaben der Schriften und des gesamten Briefwechsels des Grafen Cavour sowie Giuseppe Garibaldis vor, die bekanntlich zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der neueren italienischen Geschichte zählen. Aus diesem Grunde wurden die diplomatischen und konsularischen Vertretungen Italiens beauftragt, auch im Ausland nach etwa vorhandenen Unterlagen zu forschen. Gesucht werden Briefe Garibaldis und — in Photokopie oder Original — jederlei Dokumen-tarmaterial, das die Persönlichkeit und die vielseitige Tätigkeit Camillo Cavours betrifft. Entsprechende Mitteilungen erbittet das Ita-: iienische Konsulat in Klagenfurt. Viktringer l Ring 15. SOS-Kinderdorf in Kärnten im Entstehen i Die Großglodknerstraße im Jahre 1956 Der Leiter dcr SOS-Kinderdorf-Vereinigung Imst legt mit 1 Million Schilling den Grundstein — Moosburge der geeignete Platz Die SOS-Kinderdorf-Bewegung, die bereits Kinderdörfer in Imst, Tirol, Altmünster, Ober-Österreich, Lienz, Osttirol und Hinterbrühl bei Wien besitzt, hat auch auf Kärnten übergegriffen und versucht hier durch den Ausbau ihrer Organisationsbestände eine feste Basis für ein Kinderdorf zu schaffen. Dies berichtete der Gründer und Leiter der SOS-Kinder-dörfer in Österreich, Hermann G m e i n e r, in einer Pressekonferenz in Klagenfurt. Gegenwärtig wird in zehn Vorträgen mit Schmalfilmvorführungen in verschiedenen Orten Kärntens die Bevölkerung mit den Einrichtungen des Kinderdorfes Imst bekanntgemacht, das sich in den Jahren seit seinem Bestehen bewährt hat. Bei den Insassen eines Kinderdorfes handelt es sich um durchwegs seelisch erkrankte Kinder, die in einer Familiengemeinsehaft eines sol-eben Dorfes Aufnahme finden. Die Kinder, die milieubelastet sind, haben stets Minderwertigkeitskomplexe, die in den meisten Fällen durch einen krankhaften Geltungsdrang abreagiert werden. Sie fallen im Leben unangenehm auf und werden daher von ihrer Umgebung mißverstanden. Innerhalb der „Familie“ in den Kinderdörfern sollen sie den Glauben an das Gute wieder finden. Sie kommen j in die Obhut einer bewährten „Mutter" und in den Kreis von Kindern, in dem sie zwischen Schwestern und Brüdern aufwachsen. In den SOS-Kinderdörfern werden die Kinder bereits einem düsteren Milieu entrissen, nicht „erzogen“, sondern seelisch geheilt, sic sollen durch geordnete Verhältnisse und liebevolle Betreuung, wobei die kleine Persönlichkeit berücksichtigt wird, den „Weg ins Licht“ beschreiten. Mit 14 Jahren kommen die Kinder in die Lehre oder sie besuchen je nach Eignung eine Mittelschule. Die SOS-Kinder-dörfer haben keine eigenen Schulen, die Kinder sollen die allgemeinen Schulen besuchen und nicht von der Außenwelt isoliert werden. Bisher ist noch kein Kind durchgebrannt. Der Leiter des SOS-Hauptkinderdorfes Imst mit seinen 20 Familienhäusern. Hermann Gmeiner, hat für den Bau des SOS-Kinder-dorfes Kärnten ein Grundkapital von einer Million Schilling mitgebracht. Es sind dies vorwiegend Gelder, die aus Kärnten au-s Spenden und Mitgliedsbeiträgen von etwa 20.000 Freunden des SOS-Kinderdörfes nach Imst geflossen sind, und aus Schenkungen, vor allem des Ehepaares Gröger aus Villach, das bereits eine Villa mit Grundstücken dem SOS-Kinderdorf stiftete, stammen. Sobald es die Wetterlage gestattet, wird mit dem Bau des SOS-Kinderdorfes in Kärnten begonnen werden. Es wurden Plätze in St. Anna ob Reifnitz am Wörthersee und Moosburg bereits an geboten; man dürfte sich aber auf Moosburg wegen Vorhandenseins einer modernen Volks- und Hauptschule einigen. Die erste Bauetappe wird fünf Familienhäuser umfassen, die bescheiden und Solid, wie in Imst, gebaut werden. Beim Bau des SOS-Kinderdorfes wird der Rotary-Club, wie sein Vertreter ausführte, Pate stehen. Ausstellung „Die amerikanische Erde" im Amerika-Haus Das Amerika-Haus Klagenfurt zeigt bis anfangs Februar in seinen Räumlichkeiten eine Ausstellung von großformatigen Photomontagen über das Landschaftsbild und die geographische Struktur der Vereinigten Staaten. Die auf 14 Bilderwänden in origineller und ansprechender Form angeordneten Photographien ergeben zusammen mit den sorgfältig ausgewählten Texten eine Ausstellung, die sowohl den naturwissenschaftlich Interessierten wie den Naturfreund und Landschaftsphotographen besonders anspricht. Die Ausstellung ist für jedermann während der Besucherzeiten des Amerika-Hauses frei zugänglich: Montag bis Freitag, 9 bis 12 Uhr, und 14 bis 19 Uhr, Samstag, 9 bis 12 Uhr. Uber fünf Millionen Menschen befuhren Als noch vor Baubeginn der Großglockner-Hochalpenstraße für das erste Jahr nach der Eröffnung eine Frequenz von 120.000 Besuchern vorausgesagt wurde, begegneten diese Voraussagen unter den Fremdenverkehrs- und Straßenbaufachleuten größtem Zweifel. 80.000 jährliche Besucher waren das Maximum, das man der Glocknerstraße zubilligte. Tatsächlich wurden im ersten Jahr nach der Eröffnung | bereits 130.570 Besucher gezählt. Wenn auch die Kriegsjahre und die ersten Nachkriegsjahre eine nahezu völlige Stillegung des Verkehrs mit sich brachten, so stieg die Frequenz späterhin doch von Jahr zu Jahr an. Im Vorjahre haben rund 780.000 Besucher in 149.000 PKW, 8300 Autobussen und mit 47.000 Motorrädern die Straße befahren. Rund 32 Prozent der1' Besucher kamen aus Österreich, 48 Prozent aus Westdeutschland und 20 Prozent aus dem übrigen Ausland. Seit der Eröffnung wurden auf der Straße 5.239.000 Besucher in 840.000 PKW, 87.000 Autobussen und auf 305.000 Motorrädern ge- bisher die Großglockncr-Hochalpenstraße zählt. Die gewaltige Verkehrssteigerung der letzten Jahre führte dazu, ein Programm für die durchgehende Verbreiterung der Straße von 6 auf 7,5 Meter Fahrbahnbreite und eine Vermehrung der Parkierungsflächen für bisher 920 Kraftwagen auf 2500 auszuarbeiten. Das Verbreiterungsprogramm, von dem 15 Prozent bereits ausgeführt sind, soll in acht Jahren durchgeführt sein. Die Vergrößerung der Parkplätze um 1580 Standplätze ist bereits zu 60 Prozent durchgeführt und wird in drei Jahren der Vollendung entgegengehen. Alle Aufwendungen der Großglookner-Hochalpen-straßen A. G. müssen aus den Mauteinnahmen l>estritten werden, die derzeit pro Jahr rund 14 bis 15 Millionen Schilling betragen. Von den jährlichen Ausgaben entfallen: Auf die Straßenerhaltung und Straßenbetrieb, Fahrpark und Maschinenparkinstandhaltung, Werbung, Versicherung usw. für 60 km Straße 4,7 Millionen Schilling. Für die Fahrbahnerneuerung 1 Million Schilling, für die Scheeräumung 600.000 Schilling. i • ■ Direktion, Verwaltung und Betriebsrat für Arbeiter und Angestellte der Kärntner Landee-Kranken-, Heil- und Pflegeanstalten in Klagenfurt geben tieferschüttert bekannt, daß nach mehr als 30jähriger, in Treue und mit großem Fleiß geleisteter Dienstzeit, unser Mitarbeiter Hans Orasch Landes-Redmungsinspektor am 16. Jänner 1957, im 60. Lebensjahr, völlig unerwartet von uns gegangen ist. Die Beisetzung des bewährten Bediensteten findet am Samstag, den 19. Jänner 1957, 15.30 Uhr, auf dem Zentralfriedhof in Annabidil statt. Direktion und Verwaltung sowie die Bediensteten werden des treuen Verstorbenen stets oedenken Klagenfurt, 17. Jänner 1957. Der Verwalter: Der Direktor Doujak e. h. Dr. Olexinski e. h. Der Betriebsrat für Arbeiter und Angestellte: Lackner e. h. Teuber e. h. . Amtlicher Anzeiger Triester Straße bei Hart bis zum Wurzenpaß für LKW bis fünf Tonnen Gesamtgewicht, mit Anhänger bis sieben Tonnen Gesamtgewicht, für Unimog und Traktoren mit Anhänger bis drei Tonnen Gesamtgewicht. kommen nur in Villach wohnhafte und sozial bedürftige Bewerber in Betracht. Verspätet einlangende Ansuchen bleiben unberücksichtigt. Vereinsauflösung Die Sicherheitsdirektion für das Bundesland Kärnten hat den Verein „Schachverein St. Martin bei Klagenfurt“ mit dem Sitz in Klagenfurt mit Bescheid vom 5. Jänner 1957, Zahl II-9474/1/56, gemäß $ 24 des Vereinsgexsetz.es 1951, BGBl. Nr. 233, rechtskräftig aufgelöst. Der Sicherheitsdirektor: gez. Dr. O d 1 a s e k e. h. Amt der Kärntner Landesregierung Präsidium der Finanzlandes, direktion f ür Kärnten Verlust des Dienstabzeichens Das Dienstabzeichen Nr. 439 (runde Plakette — Durchmesser etwa 5 Zentimeter, grüner, ungefähr ein Zentimeter breiter Randstreifen mit Aufschrift: Republik Österreich — Zoll — Mitte Bundeswappen, schwarz auf weißem Email) ist in Verlust geraten. Dieses Abzeichen wird hiemit für ungültig erklärt. Die Bevölkerung wird vor allfälligem Mißbrauch dieses Abzeichens gewarnt und ersucht, jene Person, die dieses Abzeichen vorweist, umgehend der nächsten Polizei- oder Gendarmeriedienststelle anzuzeigen. — Klagenfurt, 11. Jänner 1957. — ZI. 44/l-Präs.-1957. Für den Präsidenten: Dr. Paulitsch e. h. Bezirkshauptmannschaft Klagenfurt Verordnung Aus Gründen der öffentlichen Sicherheit wird gemäß I 8, Abs. 4, WRG in der Fassung BGBl. Nr. 144/1947, das Betreten der Eisdecke I des Wörthersees außerhalb der vom Eislauf-verein Wörthersee und von den Bürgermeistern j der Ufergemeinden als tragfähig bezeichneten Flächen untersagt. Die Nichtbefolgung dieser Verordnung wird gemäß § 120 WRG als Verwaltungsübertretung mit einer Geldstrafe bis zu 20.000 Schilling und bei vorsätzlicher Handlungsweise mit einer Arreststrafe bis zu zwei Monaten geahndet. Die Verordnung tritt mit sofortiger Wirksamkeit in Kraft. — Klagenfurt, 15. Jänner 1957. — ZA. 7 W 3/54-4. Der Bezirkshauptmann: gez. Dr. Marko e. h. Bezirkshauptmannschaft Villach j Kundmachung Da die Bundes- und Landesstraßen zum gro- | ßen Teil nicht frostsicher ausgebaut sind, ver- | Heren sie während der Tauperioden infolge ; Aufweichens der Fahrbahn ihre Tragfähigkeit. Wenn in dieser Zeit die durch Frostauftriebe meist stark mitgenommenen Fahrbahnen durch zu schwere Fahrzeuge beansprucht werden, entstehen umfangreiche, kilometerweite schwerste Beschädigungen der Straßen. Häufig erfolgt dabei die totale Zerstörung der kostspieligen Fahrbahndecken und eine starke Verdrückung des Straßenunterbaues. Die Folge ; dieser Schäden ist eine erhebliche Behinderung des Verkehrs; außerdem erfordert ihre Behebung große Geldbeträge. Die Straßenschäden können nur durch die Anordnung einer entsprechenden Verkehrsbeschränkung während der Tauwetterperiode in erträglichen Grenzen gehalten werden. Bei normalem Verlauf des Winters tritt gegen Ende desselben eine Tauperiode auf, welche nur wenige Wochen dauert. Zuweilen kommt es jedoch vor, daß auch während des Winters größere Tauperioden auf-treten und daß die Austrocknung der Straßen infolge ungünstiger Witterung nur langsam vor sich geht. Die Bezirkshauptmannschaft Villach wird daher auch in diesem Winter bzw. im kommenden Frühjahr wie alljährlich bei Eintreten von Tauwetter die Durchführung einer Verkehrsbeschränkung auf allen Bundes- und Landesstraßen des Bezirkes gemäß § 29 des StPolG bzw. $ 31 der StPolO verfügen, welche voraussichtlich folgenden Umfang haben wird: 1. Auf der Triester Bundesstraße von der Bezirksgrenze in Velden über Villach bis zur Bundesgrenze Thörl und bei der Drautaler Straße von der Abzweigung von der Triester Bundesstraße in Villach bis zur Bezirksgrenze bei Rothenthum für Kraftfahrzeuge bis acht Tonnen Gesamtgewicht; mit Anhänger bis zehn Tonnen Gesamtgewicht. 2. Auf der Millstätter Straße, von der Bezirksgrenze in Radenthein bis zur Einbindung in die Triester Straße in Seebach bei Villach, auf der Rosentaler Straße von der Bezirks- | grenze im kleinen Suchagraben bis zur Einbindung in die Triester Straße bei Fürnitz, auf der Ossiacher Straße von der Bezirksgrenze bei St. Urban bis zur Einbindung in die Millstätter Straße in Seebach bei Villach, auf der Wurzenpaßstraße von der Abzweigung von der 3. Auf der Gailtalstraße von der Abzweigung von der Triester Straße bei Hohenthurn bis zur Bezirksgrenze bei Emmersdorf für LKW bis fünf Tonnen Gesamtgewicht, für Unimog und Traktoren mit Anhänger bis drei Tonnen Gesamtgewicht, für Fuhrwerke bis zu einer Tonne Gesamtgewicht und bei allen Landesstraßen des Bezirkes für LKW bis drei Tonnen Gesamtgewicht, für Unimog und Traktoren mit Anhänger bis zu einer Tonne Gesamtgewicht und für Fuhrwerke bis zu einer Tonne Gesamtgewicht. Selbstverständlich darf die zulässige Belastung der Brücken nicht überschritten werden. Die am Straßenverkehr interessierten Kreise werden daher heute schon aufgefordert, ihre Transporte rechtzeitig und möglichst dann durchzuführen, wenn die Straßen festgefroren bzw. ausgetrocknet sind. — Villach, am 8. Jänner 1957. — ZI.; 6 V 23/56. Der Bezirkshauptmann: Dr. H a f n e r e. h. X Magistrat Villach Ausschreibung von Hochschulstipendien ftir das Studienjahr 1956/57 Schriftliche Anträge auf Zuerkennung eines Hochschulstipendiums für das Studienjahr 1956/57 sind bis längstens 31. Jänner 1957 ungestempelt beim Magistrat der Stadt Villach (Rathaus, 3. Stock, Zimmer 95) einzubringen. Dem Ansuchen sind die Inskriptionsbescheinigung, ein Nachweis über den Studienfortgang mit allen anfälligen Prüfungszeugnissen und ein Nachweis über den ständigen Wohnsitz in Villach beizufügen. Für eine Zuerkennung Gemeinde Velden am Wörthersee Stellenausschreibung In der Gemeinde Velden am Wörthersee gelangt die Stelle eines Elektrikers zur Besetzung. Es obliegt ihm die Aufgabe, die öffentliche Beleuchtung zu warten und zu betreuen. Einstellung und Entlohnung erfolgen gemäß Vertragsbedienstetengesetz Schema II. Eine Wohnung kann nicht beigestellt werden. Als Bewerber kommen in Betracht: Österreichische Staatsbürger bis zu einem Höchstalter von 35 Jahren, die die erforderlichen Fachkenntnisse und Eignung besitzen, verläßlich, körperlich und geistig gesund sind. Die Anstellung erfolgt probeweise auf ein Jahr. Nach ausreichender Bewährung während dieser Probezeit erfolgt die definitive Anstellung. Es wird gebeten, dem Ansuchen folgende Unterlagen beizuschließen: Geburtsurkunde, Staatsbürgerschaftsnachweis, amtsärztliches Zeugnis, Schulzeugnisse und Gesellenbrief, polizeiliches Führungszeugnis, Praxisnachweis erwünscht, Lebenslauf. Bewerber um diese Stelle werden gebeten, die Ansuchen bis zum 31. Jänner 1957 beim Marktgemeindeamt Velden am Wörthersee einzu-j reichen. Die Bewerber werden weiterhin er-! sucht, sich womöglich beim Bürgermeister der Marktgemeinde Velden an einem Montag, in der Zeit zwischen 9 und 12 Uhr, persönlich vorzustellen. Das Ansuchen samt Unterlagen ist ordnungsgemäß zu stempeln. Mangelhaft belegte Gesuche können nicht berücksichtigt werden. — Velden am Wörthersee, 11. Jänner 1957. Der Bürgermeister: Heinrich Ebner e. h. PENSIONSFONDS DER GEMEINDEN zi. p 9-7/3/56 Gemäß § 65, Abs. 3 des Gesetzes vom 16. November 1954, LGBI. Nr. 4/1955 betreffend das Dienstrecht der öffentlich Bediensteten der Gemeinden mit Ausnahme der Städte mit eigenem Statut (Gemeindebedienstetengesetz) wird der RECHNUNGSABSCHLUSS Einnahmen des Pensionsfonds der Gemeinden für das Verwaltungsjahr 1955 wie folgt verlautbart: Ausgaben Schlags- Post Gegenstand Betrag schlags- Poit Gegenstand Betrag Voranschlag Rechnung ■5 1 o > Rechnung 06 75 76 77 78 79 182 282 287 288 Einmalige Beiträge der Gemeinden Jahresumlage . Überweisung der einbehaltenen Pensionsbeiträge 400.000, - 200.000, -7.000,- 418.000,- 227.517,39 37.557,30 08 08 111 112 12 20 61 62 82 87 88 Aufwandsentschädigungen der Kuratoriumsmitglieder ... Aufwandsentschädigungen an die mit der Geschäftsführung betrauten Bediensteten « Reisekosten 600,- 200,- 10.000,- 196.200,- 400.000,- 500,- 116,32 4.220,55 Allgemeine Aufwandserfordernisse Überweisung der Unterschiedsbeträge (§ 62, Abs. 10, GBG) Ruhe- und Versorgungsgenüsse Todfallsbeiträge nach verstorbenen Bediensteten des Entnahme aus der Betriebsmittelrücklage Zuführung zur Betriebsmittelrücklage 607.000,- 683.074,69 Gesamtausgaben 607.000,- 4.836,87 Ab die Ausgaben laut Rechnung 4.836,87 Kassenrest 678.237,82 Der Vorsitzende: gez.: Ferdinand Wedenig e. h. Meisterkmnkenkasse des HamEw^rks für Körnten urni QsttlroS, Klagenfurt, BahnfiofstraBe 67, Ruf 57-20 VEf&ÖFFENTLSCHUNCa der von der Hauptversammlung in der Sitzung vom 14. Dezember 1956 beschlossenen Erfolgsrechnung für die Zeit vom 1. Jänner 1955 bis 31. Dezember 1955, gern. § 444, Abs. (6) ASVG SOLL Schilling HABEN Schilling Schilling 1. Krankenpflege a) allgemeine und fachärztliche Behandlung................. b) Zahnbehandlung und Zahnersatz........................... c) Arzneien und Heilmittel aus Apotheken .................. d) andere Heilmittel und Heilbehelfe ...................... e) Hauspflege ....................................... 2. Krankenhauspflege a) Verpflegskosten in der allgemeinen Gebührenklasse....... b) Sonstige Kosten der Anstaltspflege...................... 3. Krankenunterstützung a) Krankengeld............................................. b) Hausgeld (Familiengeld) ................................ c) Taschengeld (Taggeld).................................. 4. Mutterhilfe a) Wöchnerinnenheimpflege ................................. b) Hebammenhilfe........................................... c) Sonstige Sachleistungen ............................... d) Schwangeren- und Wochengeld ....................,....... e) Stillgeld............................................... f) Entbindungskostenbeitrag .............................. 5. Begräbnisgeld............................................. 6. Erweiterte Heilbehandlung................................. 7. Fahrtspesen und Transportkosten für Leistungsempfänger ., Summe der Versicherungsleistungen ...................... 8. Kontroli- und Verrechnungsaufwand ........................ 9. Allgemeiner Verwaltungsaufwand............................ 10. Abschreibungen von Immobilien und Mobilien................ 11. Abschreibungen von Forderungen ........................... 12. Verluste aus Vermögensanlagen a) buchmäßige ....................................... b) tatsächliche............................................ 13. Sonstige Ausgaben und a. o. Aufwendungen a) Aufsichtsgebühr ..............................S 893,27 b) Verbandsbeitrag...............................S 31.200,— c) Schiedsgerichtskosten.........................S 402,50 d) Anderweitige ........................... --S 14. Wohnungsbeihilfen..........................-.............. 15. Saldo ..................................—.............. 2,468.088,30 683.394,11 1,601.011,25 174.996,03 4,927.489,69 1,274.226,95 320.144,02 1,594.370,97 243.197,- 22.455,- 265.652,- 33.984,50 19.093,20 13.528,- 20.190,- 15.978,- 102.773,70 97.284,50 169.460,50 70.520,40 7,227.551,76 62.431,08 632.602,20 73.276,30 31.801,41 32.495,77 901.183,23 8.961.341,80 1. Beitragseinnahmen a) für versicherungspflichtige Erwerbstätige.......... b) für Versicherungsberechtigte und Weiterversicherte .. c) für Arbeitslose ...................... d) für Rentner .................................. e) für Kriegshinterbliebene......................... f) Zusatzbeiträge der Rentner........................... g) Beiträge für die Zusatzversicherung auf Krankengeld*)..... 2. Nebengebühren a) Säumniszuschläge .................................... b) Geldstrafen.......................................... 3. Vermögenserträgnisse a) von Wertpapieren .................................... b) von Darlehen ........................................ c) von Einlagen bei Geldinstituten...................... d) von Haus- und Grundbesitz............................ e) Sonstige............................................. 4. Gewinne aus Vermögensanlogen a) buchmäßige ........................................... b) tatsächliche......................................... 5. Ersätze für Leistungsaufwendungen a) nach dem MSchG........................................ b) gern. § 64, Abs. 1, SVÜG ............................. c) Rückgriffe .......................................... d) Sonstige.............................................. 6. Sonstige Einnahmen und a. o. Erträge a) Behandlungskostenbeiträge**).......................... b) Rezeptgebühren**)..................................... c) Anderweitige ......................................... 7. Anteil an den Beitragseinnahmen für Wohnungsbeihilfen 8. Saldo .................................................. 5,275.302,- 2,191.414,- 351.991 ]- 981797,50 25.772,- 56.000^25 37.431.44 705]- 30.850]32 9.028,29 8,801.504,50 25.772,- 93.481,69 705,- 30.850,32 9.028,29 8,961.341,80 *) Für Meisterkrankenkassen. **) Für die Krankenversicherungsanstalt der Bundesangestellten und die Versicherungsanstalt der österr. Eisenbahnen. Der Direktor: Karl Stenitzer e. h. Der Vorsitzende des Überwachungsausschusses: Hans Parfuß e. h. Der Obmann: Ing. Leopold Wilfan e. h. (Kommerzialrat) Gerichtliche Verlautbarungen Oberlandes geric htsprä s i d f u m Graz Stellenausschreibung Auf Grund der vom Bundesministerium für Justiz mit dem Erlasse vom 5. Jänner 1957, Zahl 60/57, erteilten Ermächtigung werden vom Oberlandesgerichtspräsidium hiemit fünf Aufstiegsposten der Standesgruppe 3b ohne Beschränkung auf einen bestimmten Dienstort, somit für alle Gerichtshöfe und Bezirksgerichte des Oberlandesgerichtssprengels Graz, jedoch ohne gleichzeitige Personalvermehrung bei den betreffenden Gerichten zur Wiederbesetzung ausgeschrieben. Bewerbungsgesuche sind bis einschließlich 20. Februar 1957 beim unmittelbar Vorgesetzten Gerichtshofpräsidium einzubringen. — Graz, am 10. Jänner 1957. — Jv 19.225-4a/56-2, Der Oberlandesgerichtsvizepräsident: Dr. Keifl e. h. Oberlandesgerichtspräsidium Graz Stellenausschreibung Auf Grund der mit dem Erlasse des Bundesministeriums für Justiz vom 24. Dezember 1956, Zahl 8408/56, erteilten Ermächtigung gelangt beim Kreisgericht Leoben die Stelle eines Vizepräsidenten in der 4. Standesgruppe der Richter zur Wiederbesetzung. Bewerbungsgesuche um den obigen Vizepräsidentenposten sind bis einschließlich 20. Februar 1957 im Dienstwege beim Oberlandesgerichtspräsidium Graz einzubringen. — Graz, am 10. Jänner 1957. — Jv 18.170-4a/56-3. Der Oberlandesgerichtsvizepräsident: Dr. Keifl e. h. Präsidium des L a n de s g e r i c h t e s für ZRS Graz Postenausschreibung Beim Landesgericht für ZRS in Graz gelangen zwei freie Senatsvorsitzendenposten der Standesgruppe 3 a und allenfalls auch zwei im Zuge dieser Wiederbesetzung freiwerdende Ratsposten der Standesgruppe 2 der Richter zur Wiederbesetzung. Bewerbungsgesuche für diese Richterposten (3 a und 2) sind gesondert für jede Standesgruppe bis längstens 20. Februar 1957 im Dienstwege beim Präsidium des Landesgerichtes für ZRS in Graz einzubringen. — Graz, am 11. Jänner 1957. — Jv 173-4/57-2. Der Landesgerichtspräsident: Dr. Alexander Karpf e. h. J Präsidium des Landesgerichtes für Strafsachen, Graz Stellenausschreibung Beim Landesgerichte für Strafsachen Graz gelangt ein Senatsvorsitzendenposten in der Standesgruppe 3 a mit dem gleichzeitigen Beifügen zur Ausschreibung, daß der hiedurch allenfalls freiwerdende Ratsposten in der 2. Standesgruppe gleichfalls zur Wiederbesetzung ausgeschrieben wird. Bewerbungsgesucbe sind gesondert für jede Standesgruppe im Dienstwege bis 15. Februar 1957 beim Präsidium des Landesgerichtes für Strafsachen Graz einzubringen. — Graz, am 11, Jänner 1957. — Jv 106-4/57-4. Der Landesgerichtspräsident: Dr. Nestroy e. h. Landesgerichts Präsidium Klagenfurt Postenausschreibung Beim Landesgericht Klagenfurt gelangt ein Senatsvorsitzendenposten der Standesgruppe 3 a, allenfalls auch ein im Zuge dieser Wiederbesetzung freiwerdender Ratsposten der_ Standesgruppe 2 zur Besetzung. Bewerbungsgesuche sind bis einschließlich 20. Februar 1957, und zwar für den allenfalls freiwerdenden Ratsposten der 2. Standesgruppe gesondert, beim Landesgerichtspräsidium Klagenfurt im Dienstwege einzubringen. — Klagenfurt, am 14. Jänner 1957. — Jv 212-4/57. Der Landesgerichtsvizepräsident: Dr. Berger e. h. Landes- als Handelsgericht Klagenfurt HANDELSREGISTER Veränderungen: Klagenfurt, Bank für Kärnten Aktiengesellschaft. Villach, Rank für Kärnten Aktiengesellschaft, Zweiganstalt Villach. Spittal a. d. Drau, Bank für Kärnten Aktiengesellschaft, Zweiganstalt Spittal a. d. Drau. Wolfsberg, Bank für Kärnten Aktiengesellschaft, Zweiganstalt Wolfsberg. — Mit Beschluß der Hauptversammlung vom 15. 12. 1956 wurde die Umstellung durchgeführt, das Grundkapital mit S 20,000.000.— neu festgesetzt und die Satzung durchgreifend geändert und neu gefaßt. Gegenstand des Unternehmens ist nunmehr der Betrieb von Bank- und Handelsgeschäften aller Art im In- und Ausland sowie die Führung von Liegenschaftsverwaltungen. Die Gesellschaft wird nunmehr ;— soferne der Vorstand aus mehreren Mitglie- dern besteht — durch zwei Vorstandsmitglieder (Stellvertreter) gemeinsam oder durch ein Vorstandsmitglied (Stellvertreter) gemeinsam mit einem Prokuristen vertreten. — 5. 1. 1957, B 11-98/Klagenfurt, B 16-21/Vinach, B 3-21/ Spittal/Draü und B 5-18/Wolfsberg. Gmünd i. K., Modellbaus Luise Pfliegler & Co., Maßwerkstätte für Damen- u. Herrenbekleidung sowie Trachten u. deren Export, — Die Gesellschafterin Luise Pfliegler führt nunmehr den Familiennamen „Stonig“. Firma geändert in: Luise Stonig & Co., Erzeugung von Damenbekleidung sowie Trachten und deren Export. — 9. 1. 1957, A 11-16/Gmünd i. K. Klagenfurt, Pirker’s Nachfolger Sacherer. — Die Prokura des Dkfm. Dr. Norbert Göller ist erloschen. — 10. 1. 1957, A 143-1I/Klagenfurt. Treibach, Treibacher Chemische Werke Aktiengesellschaft, mit einer Zweigniederlassung in Wien. — Die Prokura des Dipl. Ing. Otto Fink ist erloschen. — 10. 1. 1957, B 1-211/Althofen. Mühldorf i. MölIL, Mühldorfer Wasserkraftwerke Aktiengesellschaft. — Die Prokura des Dipl. Ing. Otto Fink ist erloschen. — 10. 1. 1957, B 1-107/Obervellach. Gläubigerauffordcrung Die Kärntner Baugesellschaft m. b. H. in Liquidation, mit dem Sitz in Klagenfurt, hat sich aufgelöst und ist in Liquidation getreten. Gläubiger haben sich beim Liquidator, Herrn Direktor Eduard Kämmerer, Wien, I., Herrengasse Nr. 12, zu melden. Der Liquidator GENOSSENSCHAFTSREGISTER Änderung: Landwirtschaftliche Genossenschaft für den Gerichtsbezirk Paternion, registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung, Feistritz a. d. Drau. Aus dem Vorstand ausgeschieden: Hans Pirker und Hans Steiner. Neugewählt: Erich Lackner, vlg. Strasser, Bauer in Stuben, P. Feistritz a. d. Drau, als Obmann; Stefan So-dat, vlg. Orter, Bauer in Aifersdorf, P. Ratenden. als Obmannstellvertreter. — 3. Jänner 1957. — Gen. 5/28-60. Edikte und Konkurse Ausgleichsedikt Eröffnung des Ausgleichsverfahrens über das Vermögen des Anton Stuller, Tischlermeister in Klagenfurt, Sandwirtgasse 3. Ausgleichskommissär: OLGR Dr. Puntigam des Landesgerichtes Klagenfurt. Ausgleichsverwalter: Dr. Georg Deutschbein, Rechtsanwalt in Herausgeber und Eigentümer: Das Land Kärnten. Verantwortlich: Chefredakteur R. B. Blatnik, Klagenfurt, Amuifplatz 1. — Druck: Kärntner Klagenfurt. Tagsatzung zum Abschlüsse eines Ausgleiches bei dem genannten Gerichte, Zimmer Nr. 112, zweiter Stock, am 12. Februar 1957, vormittags 11.30 Uhr. Anmeldungsfrist : bis 5. Februar 1957. — Landesgericht Klagen-j furt, Abt. 5, am 10. Jänner 1957. — Sa 2 57. Ausgleichsedikt Eröffnung des Ausgleichsverfahrens über das Vermögen des Alexander Steinwender, Tischlermeister in Klagenfurt, Wetzenegger Straße 10. Ausgleichskommissär: LGV-Präsi- dent Dr. Martinek -des Landesgerichtes Klagenfurt. Ausgleichsverwalter: Dr. Wilhelm Nape tschnig, Rechtsanwalt in Klagenfurt. Tagsatzung zum Abschlüsse eines Ausgleiches bei dem genannten Gerichte, Zimmer Nr. 112, zweiter Stock, am 5. Februar 1957, vormittags 8.30 Uhr. Anmeldungsfrist bis 31. Jänner 1957. — Landesgericht Klagenfurt, Abt. 5, am 8. Jänner 1957. — Sa 1/57. Bestätigung des Zwangsausgleiches Der zwischen dem Schuldner Hermann Krischnig, Pächter in Berg ob Viktring Nr. 1, und dessen Gläubigern bei der Tagsatzung am 4. Jänner 1957 abgeschlossene Zwangsausgieich wird bestätigt. — Landesgericht Klagenfurt, Abt. 5, am 5. Jänner 1957. — S 46/56-16. Aufhebung des Konkurses Gemeinschuldner: Emmerich B e c h 11 e r, Buchhalter in Klagenfurt, Waidmannsdorfer Straße 2. Der mit Beschluß vom 6. Juli 1954, S 25/54-1, über das Vermögen des Gemeinschuldners eröffnete Konkurs wird mangels Deckung der Kosten des Verfahrens gemäß § 166 (2) KO aufgehoben. — Landesgericht Klagenfurt, Abt. 5, am 8. Jänner 1957. — S 25/54-44. Aufhebung des Konkurses Gemeinschuldner: Theresia Osojnik, Bodenwachserzeugung in Villach, Aibrecht-Dürer-Straße 10. Der mit Beschluß vom 14. November 1956, S 52/56, über das Vermögen des Gemeinschuldners eröffnete Konkurs wird mangels Deckung der Kosten des Verfahrens gemäß § 166 (2) KO aufgehoben. — Landesgericht Klagenfurt, Abt. 5, am 11. Jänner 1957. — S 52/56-9. Konkursedikt Konkurseröffnung über das Vermögen der prot. Fa. Ing. Walter L a d e w i g, Unternehmen für Elektrotechnik, Hermagor. Alleininhaber Ing. Walter Ladewig in Obemötsch, Hermagor, registriert unter der Firma und der Gesellschafter. Konkurskommissär: LGV-Prä-sident Dr. Adolf Martinek des Landesgerichtes Klagenfurt. Masseverwalter: Dr. Paul Sablat-nig, Notar in Hermagor. Erste Gläubigerversammlung bei dem genannten Gerichte, Zimmer Nr. 112, am 5. Februar 1957. vormittags 11.30 Uhr. Anmeldungsfrist bis 5. Februar 1957. Prüfungstagsatzung bei obigem Gerichte am 12. Februar 1957, vormittags 9.30 Uhr. — Landesgericht Klagenfurt, Abt. 5, am 11. Jänner 1957. — S 3/57. Konkursedikt Eröffnung des Konkurses über das Vermögen der prot. Fa. Maschinenbauanstalt K r a fini t z c r & Smolnik in Zollfeld Nr. 2, Post Maria-Saal. Konkurskommissär: OLGR Dr. Karl Maitz des Landesgerichtes Klagenfurt. Masseverwalter: Dr. Alexander Sadila, Rechtsanwalt in Klagenfurt. Erste Gläubigerversammlung bei dem unten bezeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 131, zweiter Stock, am 25. Jänner 1957, nachmittags 14 Uhr. Anmeldungsfrist bis 10. Februar 1957. Prüfungstagsatzung bei diesem Gerichte am 15. Februar 1957, nachmittags 14 Uhr, Zimmer Nr. 131, zweiter Stock. — Landes- als Handelsgericht Klagenfurt, Abt. 5, am 8. Jänner 1957. — S 2/57. Konkursedikt Eröffnung des Konkurses über das Vermögen der prot. Fa. Karl Pfliegler, Textilhaus zum Maltator, Alleininhaber Karl Pfliegler in Gmünd. Konkurskommissär: OLGR Dr. Reinhold Puntigam des Landesgerichtes Klagenfurt. Masseverwalter: Dr. Gustav Kün-zel, Notar in Gmünd. Erste Gläubigerversammlung bei dem unten bezeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 131, zweiter Stock, am 31. Jänner 1957, nachmittags 14 Uhr. Anmeldungsfrist bis 30 Jänner 1957. Prüfungstagsatzung bei diesem Gerichte am 7. Februar 1957, vormittags 11 Uhr. — Landesgericht Klagenfurt, Abt. 5, am 8. Jänner 1957. — S 1/57. Konkursedikt Konkurseröffnung über das Vermögen der Frau Maria Kalcher, verwitwete Pichler, Webereibesitzerin in Jadersdorf/Gitschtal. — Konkurskommissär OLGR Dr. Reinhold Puntigam des Landesgerichtes Klagenfurt. Masseverwalter Dr. Paul Sablatnig, öffentl. Notar in Hermagor. Erste Gläubigerversammlung bei dem genannten Gerichte, Zimmer Nr. 131/IL, am 14. Februar 1957, nachmittags 14 Uhr. Anmeldungsfrist bis 10. Februar 1957. Prüfungstagsatzung bei obigem Gerichte am 21. Februar 1957, nachmittags 14 Uhr, Zimmer Nr. 131/IL — Landesgericht Klagenfurt, Abteilung 5, am 14. Jänner 1957. — S 4/57. Versteigerungsedikt Am 23. Jänner 1957, 9 Uhr, wird in Klagenfurt, Isoldenweg Nr. 7, ein Personenkraftwagen öffentlich versteigert. — Bezirksgericht Klagenfurt, Abt. 4, am 29. Dezember 1956. —• 4 E 14.064/56-9. Druckerei in Klagenfurt, Viktringer Ring 28